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Einerseits
betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Schneiden von verlorenen
Polschlingenschussfäden
in einem Gewebe, welches aus einem Grundgewebe, bestehend aus Schussfäden und Kettfäden, gebildet
ist und welches Polkettfäden
umfasst, durch die in einem oder mehreren Bereichen Polschlingen über verlorenen
Polschlingenschussfäden
gebildet werden, wobei die Vorrichtung mit einem Schneidmesser zum
Schneiden der verlorenen Polschlingenschussfäden versehen ist.
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Andererseits
betrifft die Erfindung eine Webmaschine, die mit einer solchen Vorrichtung
versehen ist. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
kann entweder eine Einzelstückwebmaschine
oder eine Doppelstückwebmaschine
sein.
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Zum
Weben von Polschlingen in Geweben werden üblicherweise zwei Verfahren
angewendet:
- – Bei einer Methode werden
die Polschlingen durch Einführen
von Webruten in Richtung des Schusses geformt, über welche der Schlingenpol gelegt
wird. Nach einem oder mehreren Schlägen des Riets wird dann die
Webrute aus dem Gewebe gezogen und der Pol bildet eine Schlinge.
- – Bei
der anderen Methode werden Lanzetten in Richtung der Kette angebracht,
die als Abstandshalter dienen, um einen verlorenen Schussfaden zu
tragen, welcher als ein Polschlingenschussfaden eingetragen wird, über den
die Polschlinge gelegt wird. Nachdem der so gebildete Teil des Gewebes
die Oberseite der Lanzette verlassen hat, wird die verlorene Polschlinge
von dem Gewebe entfernt und der Pol bildet eine Schlinge.
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Beim
zweiten Verfahren kann das Entfernen des verlorenen Polschlingenschussfadens
auf verschiedene Arten erfolgen, beispielsweise durch Eintragen
eines Schussfadens, welcher aus einem Fadenmaterial gebildet ist,
das durch ein Waschverfahren aus dem Gewebe heraus gewaschen werden kann.
Es ist üblicher,
dass der verlorene Polschlingenschussfaden aus dem Gewebe entfernt
wird, indem der verlorene Polschlingenschussfaden aus dem Gewebe
herausgezogen wird. Bei einem solchen Verfahren wird beispielsweise
an der Gewebekante gezogen, an der der verlorene Polschlingenschussfaden
angebracht ist, oder es werden zusätzliche Greifvorrichtungen
verwendet, um den verlorenen Polschlingenschussfaden aus dem gebildeten Gewebe
herauszuziehen, wie beispielsweise in
BE
1 014 269 beschrieben ist. Wenn dieses Verfahren auf größere Webbreiten
(mehr als 2m) angewendet wird, ist es auch üblich, den verlorenen Polschlingenschussfaden
in der Mitte des Gewebes zu schneiden und damit die so erzeugten
beiden Teile des verlorenen Polschlingenschussfadens von beiden
Seiten aus der Webmaschine zu ziehen. In den Figuren von
BE 1 014 269 ist ein Messer
in der Mitte auf der Gewebeseite und den Lanzetten zugewandt positioniert, um
die verlorenen Polschlingenschussfäden in ihrer Mitte zu schneiden.
Jedoch spezifiziert der Text in
BE 1
014 269 weder wie dies erfolgt, noch wie die Vorrichtung
aufgebaut ist. Wie aus der ersten Figur abgeleitet werden kann,
erfolgt dies kurze Zeit nachdem die Gewebekante gebildet worden
ist und über
den Punkt hinaus, an dem das Gewebe die Lanzetten verlässt.
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EP 1 347 087 beschreibt
ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Weben von Geweben mit Polschlingen
in Doppelstück-Art,
bei welchem der verlorene Polschlingenschussfaden durch ein Schneidmesser
abgetrennt wird, welches in einer der Lanzetten in der Mitte der
Webbreite integriert ist. Eine solche Schneidelanzette ist sowohl
in der Reihe der oberen Abstandhalter als auch in der Reihe der
unteren Abstandhalter vorhanden.
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Dieses
Verfahren weist eine signifikante Anzahl von Nachteilen auf.
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Das
Schneiden der verlorenen Polschlingenschussfäden erfolgt zwischen dem oberen
Gewebe und dem unteren Gewebe vollständig außerhalb der Sichtweite des
Webers.
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Das
Ersetzen des Schneidmessers in der Lanzette ist eher kompliziert,
da die gesamte Lanzette dafür
abmontiert und wieder montiert werden muss, was zu einer möglichen
Beschädigung
der umgebenden Kettfäden
führen
kann.
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Ferner
ist es schwierig, zu beobachten und zu entdecken, wenn das Schneiden
der verlorenen Polschlingenschussfäden aus dem einen oder dem anderen
Grund nicht funktioniert hat.
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Arbeitet
der Weber mit seinen Händen
in der Nähe
der Oberseite der Schneidelanzetten, welche er nur mit großer Schwierigkeit
sehen kann, so geht er das Risiko ein, sich selbst an den Schneidmessern zu
verletzen.
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Ferner
kommt es häufig
vor, dass die zum Schneiden des verlorenen Polschlingenschussfadens
für das
obere Gewebe vorgesehene Schneidelanzette, welche meistens in einem
anderen Rietzahn angeordnet ist als diejenige, die zum Schneiden des
Schlingenschusses in dem unteren Gewebe vorgesehen ist, sowohl den
verlorenen Polschlingenschussfaden für das obere Gewebe als auch
den verlorenen Polschlingenschussfaden für das untere Gewebe schneidet.
Wird in diesem Fall der verlorene Polschlingenschussfaden von beiden
Seiten herausgezogen, verbleibt ein kleines Stück des verlorenen Polschlingenschussfadens
in der Mitte des Gewebes, welches sich entweder zu einem späteren Moment
lösen kann
oder eine ungleichmäßige Wirkung in
dem Gewebe erzeugt oder beides.
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Ziel
der Erfindung ist es einerseits, eine Vorrichtung vorzusehen, welche
keinen der oben genannten Nachteile aufweist. Auf der anderen Seite
ist es Ziel der Erfindung, eine Webmaschine vorzusehen, welche mit
einer solchen Vorrichtung ausgerüstet
ist, sodass die oben genannten Nachteile nicht auftreten.
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Einerseits
wird das Ziel der Erfindung erreicht, indem eine Vorrichtung zum
Schneiden verlorener Polschlingenschussfäden in einem Gewebe vorgesehen
ist, welches aus einem Grundgewebe, bestehend aus Schussfäden und
Kettfäden,
gebildet ist und welches Polkettfäden umfasst, durch die in einem
oder mehreren Bereichen Polschlingen über verlorenen Polschlingenschussfäden gebildet
werden, wobei die Vorrichtung mit einem Schneidmesser zum Schneiden
der verlorenen Polschlingenschussfäden versehen ist, wobei die
Vorrichtung eine Führungsnadel
umfasst, die sich zwischen zwei Seite an Seite in Richtung der Kette
positionierten Polreihen erstreckt, und wobei die Vorrichtung mit
zwei oder mehreren Führungsfäden in Richtung
der Kette versehen ist, die diesen Seite an Seite positionierten
Pol von der Führungsnadel
und dem Schneidmesser in Richtung des Schusses wegdrücken und
gleichzeitig die verlorenen Polschlingenschussfäden von dem Grundgewebe wegziehen,
um sie über
die Führungsnadel
dem Schneidmesser zu präsentieren,
sodass sie geschnitten werden können.
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Unter
Pol sind Polschlingen und Polnoppen sowie jegliche anderen Elemente
des Gewebemusters zu verstehen, welche mittels Polkettfäden erzielt werden
können.
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Auf
diese Weise erzeugen die Führungsfäden einen
Raum zum Führen
der verlorenen Polschlingenschussfäden über die Oberseite der Führungsnadel,
wo sie dem Schneidmesser präsentiert werden,
und um gleichzeitig zu verhindern, dass die nahe gelegenen Polnoppen
und Polschlingen durch das Schneidmesser beschädigt werden.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist die Führungsnadel
mit einem ersten Führungsauge
versehen, durch welches die Führungsfäden eingefädelt werden
können.
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Bei
dieser Ausführungsform
kreuzen die Führungsfäden vorzugsweise
bezüglich
der Führungsnadel,
wenn sie durch das erste Führungsauge der
Führungsnadel
verlaufen.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist die Vorrichtung mit einer Halterplatte versehen, welche in der
Kettrichtung an beiden Seiten des Schneidmessers mit zweiten Führungsaugen,
Führungshülsen oder
Führungsrohren
versehen ist, die die Führungsfäden führen.
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Bei
einer bevorzugten, erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist die Vorrichtung mit einem schwimmenden Teil versehen, an welchem
die Führungsnadel
und das Schneidmesser angebracht sind.
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Das
Vorsehen des schwimmenden Teils hat den Vorteil, dass, wenn während seiner
Bewegung hin zu der Tuchwickelrolle oder der Tuchablegeeinheit das
Gewebe eine kleine seitliche Bewegung in Richtung des Schusses macht
und folglich die Kettfäden
nicht kontinuierlich in ihrer Position in Richtung des Schusses
bleiben, die Führungsnadel
und das Schneidmesser dennoch weiter auf der richtigen Bahn zwischen
den Seite an Seite liegenden Polreihen verbleiben.
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Bei
einer spezifischen, bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
besteht der schwimmende Teil aus einer Stangenvorrichtung, d. h.
zwei seitlichen Stangen, einer oberen und einer unteren Stange in
der Form eines Parallelogramms, in welcher bei der Drehung der seitlichen Stangen
die untere Stange eine fast horizontale Bewegung beschreibt.
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Hierbei
ist die obere Stange die Halterplatte der Vorrichtung selbst, eine
Komponente davon oder eine an der Halterplatte zusätzlich vorgesehene Stange.
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Bei
einer weiteren spezifischen, bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist der schwimmende Teil als ein Halter ausgeführt, in welchem das Schneidmesser
und die Führungsnadel
integriert sind und der in Bezug zu der Halterplatte auf schwimmende
und verschiebbare Weise in der Schussrichtung über eine lineare Führung vorgesehen
ist.
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Um
ein Brechen der Führungsfäden zu erkennen,
ist die Vorrichtung vorzugsweise mit einer Fadenbruch-Erkennungsvorrichtung
versehen.
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Es
ist vorteilhaft eine Fadenbruch-Erkennungsvorrichtung vorzusehen,
und dies aufgrund der Bedeutung der Führungsfäden, damit die Polschlingenschussfäden dem
Schneidmesser sauber präsentiert
werden. Wird der Bruch eines oder mehrerer Führungsfäden erkannt, wird auf diese
Weise ein Signal erzeugt, woraufhin abhängig von den Einstellungen
der Maschinensteuerung beispielsweise entschieden werden kann, die
Maschine anzuhalten, um den Führungsfaden
reparieren zu können.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist das Schneidmesser oder das Schneidmesser mit der Führungsnadel lösbar in
einem Messerhalter vorgesehen.
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Hier
besteht der Vorteil darin, dass das Schneidmesser oder das Schneidmesser
mit der Führungsnadel
zur Inspektion oder zum Auswechseln leicht von dem Messerhalter
entfernt werden kann.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind an dem Messerhalter Vorrichtungen zum Einstellen der Entfernung
zwischen der Führungsnadel/dem
Schneidmesser und dem Grundgewebe vorgesehen.
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Die
Vorrichtung ist vorzugsweise mit einer Abdeckplatte zum Abdecken
des Schneidmessers versehen.
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So
kann sich ein Weber, der über
den Teppich reibt, nicht an dem Schneidmesser verletzen.
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Andererseits
wird das Ziel der Erfindung durch Vorsehen einer Webmaschine zum
Weben eines Gewebes erreicht, welches aus einem aus Schussfäden und
Kettfäden
bestehenden Grundgewebe gebildet ist und welches Polkettfäden umfasst, durch
welche Polschlingen über
verlorenen Polschlingenschussfäden
in einem oder mehreren Bereichen gebildet sind, wobei die Webmaschine
mit einer Vorrichtung versehen ist, wie oben beschrieben.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind die Führungsfäden über zwei
Seite an Seite positionierte Rietzähne verteilt.
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Bei
dieser Ausführungsform
kann pro Rietzahn mehr als ein Führungsfaden
vorgesehen sein.
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Auf
diese Weise werden die Seite an Seite positionierten Polreihen kräftiger weggedrückt und sind
vor einer Beschädigung
durch das Schneidmesser besser geschützt. Dies erzeugt ferner einen
größeren Raum,
um die Polschlingenschussfäden
dem Schneidmesser zu präsentieren.
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Bei
einer bevorzugten, erfindungsgemäßen Webmaschine
ist die Vorrichtung an dem Rahmen der Webmaschine mittels der Halterplatte
angebracht.
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Andererseits
kann bei einer solchen Maschine die Halterplatte verschiebbar an
dem Rahmen der Webmaschine in der Schussrichtung und weg von und
hin zu dem Gewebe angebracht sein.
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Andererseits
kann die Halterplatte als ein erster Teil und ein zweiter Teil ausgeführt sein,
wobei der erste Teil bezüglich
des Rahmens der Webmaschine verschiebbar angebracht ist, um die
Position in der Richtung weg von und hin zu dem Gewebe zu bestimmen,
und wobei der zweite Teil bezüglich
des ersten Teils verschiebbar positioniert ist, um die Position
in der Schussrichtung zu bestimmen.
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Bei
einer ersten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Webmaschine
sind die Führungsfäden feste
Schnüre,
welche mit einem ihrer Enden am Rahmen der Webmaschine angebracht
sind.
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Bei
einer zweiten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Webmaschine
sind die Führungsfäden mit
dem Gewebe verlaufende Kettfäden,
die sich in den Fachbildungsbereich der Webmaschine durch die Augen
der Litzen erstrecken.
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Bei
dieser Ausführungsform
können
die Litzen in einem festen Webrahmen oder an dem Rahmen der Webmaschine
aufgehängt
sein oder sie können
durch Haken einer Jacquardmaschine gesteuert sein.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Webmaschine
ist die Vorrichtung in der Webmaschine in Bezug zur Webrichtung
gerade vor dem Bereich positioniert, in welchem die verlorenen Polschlingenschussfäden an beiden Seiten
aus dem Gewebe herausgezogen werden.
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Ist
dies nicht der Fall, sind die verlorenen Polschlingenschussfäden in dem
Gewebe ohne Kontrolle vorhanden, und insbesondere können sich
die Schneidabfälle
der abgetrennten verlorenen Polschlingenschussfäden bewegen und auf ungesteuerte
Weise in der mittleren Position verfangen. Durch Einpassen der Vorrichtung
in der Webmaschine an dieser Stelle bleiben die verlorenen Polschlingenschussfäden über einen
längeren
Zeitraum gespannt und werden nach dem Schneiden schnell herausgezogen.
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Die
Webmaschine ist vorzugsweise mit einem Führungsteil versehen, durch
welchen das Gewebe am Anbringungsort des Schneidmessers und der
Führungsnadel
an seiner Rückseite
gestützt
ist.
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Hier
besteht der Vorteil darin, dass jegliche mögliche Schwingung des gewebten
Gewebes während
seiner Bewegung in Richtung der Kette ausgeschlossen wird und folglich
das Schneidverfahren nicht gestört
wird.
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Bei
einer speziellen Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Webmaschine
ist die Webmaschine eine Doppelstück-Webmaschine.
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Bei
der Doppelstück-Webmaschine
ist die Vorrichtung vorzugsweise in dem Bereich positioniert, in
dem das obere und das untere Gewebe voneinander getrennt sind.
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Auf
diese Weise hat der Weber eine gute Sicht auf das Schneiden der
verlorenen Polschlingenschussfäden.
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Sind
die Führungsfäden feste
Schnüre,
so sind diese festen Schnüre
mit einem ihrer Enden an dem Rahmen der Doppelstück-Webmaschine und mit ihrem
anderen Ende an der Schneidvorrichtung der Doppelstück-Webmaschine
angebracht, welche dazu vorgesehen ist, das obere und untere Gewebe zu
trennen.
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Bei
einer Ausführungsform
umfasst die Doppelstück-Webmaschine
drei Greifer, um den Schussfaden einzutragen, d. h. einen oberen,
einen mittleren und einen unteren Greifer, wodurch die Kettfäden, die mit
dem Gewebe laufen, für
das obere Gewebe kontinuierlich zwischen dem von dem oberen Greifer
eingebrachten Schussfaden und dem von dem mittleren Greifer eingebrachten
Schussfaden positioniert werden, und für das untere Gewebe kontinuierlich
zwischen dem von dem unteren Greifer eingebrachten Schussfaden und
dem von dem mittleren Greifer eingebrachten Schussfaden positioniert
werden.
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Diese
Erfindung wird nun mittels der hiernach folgenden, detaillierten
Beschreibung einer bevorzugten Vorrichtung und einer mit einer solchen
erfindungsgemäßen Vorrichtung
versehenen Webmaschine weiter erläutert. Der einzige Zweck dieser
Beschreibung besteht darin, ein Beispiel zu geben, um die Erfindung
zu erläutern
und weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung aufzuzeigen.
Folglich ist diese Beschreibung in keiner Weise als eine Einschränkung des
Anwendungsbereichs der Erfindung oder der beanspruchten Patentrechte
zu verstehen.
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In
dieser detaillierten Beschreibung erfolgt mittels Bezugszeichen
ein Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen, für die gilt:
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1 zeigt
eine Vorderansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung in ihrer Position
bezüglich
des Gewebes und mit ihrer Verbindung zu dem Rahmen der Webmaschine;
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2 zeigt
eine Vorderansicht des schwimmenden Teils der Vorrichtung in seiner
Position bezüglich
des Gewebes;
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3 zeigt
eine Seitenansicht des schwimmenden Teils der Vorrichtung in seiner
Position bezüglich
des Gewebes;
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4 zeigt
eine Vorderansicht des schwimmenden Teils der Vorrichtung, unabhängig von
dem Gewebe, mit einer Anzeige des Freiheitsgrades der Bewegung des
schwimmenden Teils der Vorrichtung;
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5 zeigt
eine Vorderansicht des schwimmenden Teils der Vorrichtung am Übergang
zwischen zwei Geweben in der Kettrichtung, d. h. den Bereich, in
welchem nur Grundgewebe zu sehen ist;
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6a zeigt
eine Seitenansicht des Messerhalters mit herausgenommenem Schneidmesser;
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6b zeigt
eine Seitenansicht des Messerhalters mit eingeführtem Schneidmesser;
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7 zeigt
eine Seitenansicht der Vorrichtung in ihrer Position bezüglich des
Gewebes und mit ihrer Verbindung zum Rahmen der Webmaschine.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
(1) ist zum Schneiden von verlorenen Polschlingenschussfäden (2)
in einem Gewebe (3) vorgesehen, wie in den 1, 2 und 7 zu
sehen ist. Hier ist das Gewebe (3) aus einem Grundgewebe
(100) (siehe 3) gebildet, welches aus Schussfäden und
Kettfäden
besteht, und es umfasst Polkettfäden,
durch welche Polschlingen (4) in einem oder mehreren Bereichen über verlorenen
Polschlingenschussfäden gebildet
sind. Die Vorrichtung (1) ist mit einem Schneidmesser (5)
zum Schneiden der verlorenen Polschlingenschussfäden (2) versehen.
Zusätzlich umfasst
die Vorrichtung (1) eine Führungsnadel (6) die
sich zwischen zwei Seite an Seite in der Kettrichtung positionierten
Polreihen (4a, 4b) erstreckt. Unter Pol sind Polschlingen
und Polnoppen sowie alle anderen Elemente zu verstehen, die Teil
des Gewebemusters sind und die mittels Polkettfäden erzielt werden können. Zusätzlich ist
die Vorrichtung (1) mit zwei oder mehr Führungsfäden (7)
in der Kettrichtung versehen, welche diese Seite an Seite positionierten Polreihen
von der Führungsnadel
(6) und dem Schneidmesser (5) in der Schussrichtung
fort drücken
und gleichzeitig die verlorenen Polschlingenschussfäden (2)
von dem Grundgewebe weg ziehen, um sie über die Führungsnadel (6) dem
Schneidmesser (5) zu präsentieren,
sodass sie abgetrennt werden können.
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Wenigstens
zwei solcher Führungsfäden (7) sind
pro Gewebe notwendig. Um den Pol von dem Schneidmesser (5)
fort zu halten, ist es wesentlich, dass während des Einfädelns der
Kettfäden
durch das Riet keine Polkettfäden
in der Schussrichtung zwischen den Führungsfäden (8) für ein Gewebe
(3) positioniert sind, um dadurch zu verhindern, dass an der
Position der Führungsnadel
(6) Pol in dem fertigen Gewebe (3) zwischen den
Führungsfäden (8)
in der Schussrichtung vorhanden ist. Daher erstrecken sich die Führungsfäden (8)
zwischen zwei Seite an Seite positionierten Polreihen (4a, 4b).
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Vorzugsweise
ist die Führungsnadel
(6) an der Oberseite mit einem ersten Führungsauge (8) versehen,
durch welches die Führungsfäden (7)
eingefädelt
sind. Bezüglich
der Führungsnadel
(6) kreuzen die Führungsfäden (7)
vorzugsweise, wenn sie durch das erste Führungsauge (8) der
Führungsnadel
(6) verlaufen. Beide Führungsfäden (7)
sind durch zweite Führungsaugen
(10), Führungshülsen oder Führungsrohre
geführt.
Diese zweiten Führungsaugen
(10) sind an beiden Seiten des Schneidmessers (5)
platziert.
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Wenn
die zwischen zwei Seite an Seite positionierten Polreihen (4a, 4b)
angeordnete Führungsnadel
(6) starr vorgesehen ist, kann sie die Polreihen (4a, 4b)
beschädigen.
Um dies zu verhindern, ist die Vorrichtung (1) vorzugsweise
mit einem schwimmenden Teil (12) versehen, wie in den 4 und 5 gezeigt.
Auf diese Weise können
die Führungsnadel (6)
und das Schneidmesser (5) ihren Weg zwischen den Seite
an Seite positionierten Polreihen (4a, 4b) verfolgen.
Der schwimmende Teil (12) kann auf unterschiedliche Weise
ausgeführt
sein. Der schwimmende Teil (12) kann aus einer Stangenvorrichtung
in der Form eines Parallelogramms bestehen, d. h. aus einer unteren
Stange (13), zwei seitlichen Stangen (14) und
einer oberen Stange, welche die Halterplatte (11) der Vorrichtung
selbst oder eine Komponente davon oder eine an der Halterplatte
(11) zusätzlich vorgesehene
Stange sein (nicht in der Figur gezeigt). Der schwimmende Teil (12)
kann auch als ein Halter für
das Schneidmesser (5) mit einer Führungsnadel (6) ausgeführt sein,
der sich bezüglich
der Halterplatte (11) der Vorrichtung (1) schwimmend
in Richtung des Schusses (lineare Führung) bewegen kann. Wenn die
Führungsnadel
(6) in einem Bereich ankommt, in welchem kein Pol (4)
gebildet wird, beispielsweise in einem Bereich zwischen zwei Teppichen
in einer Richtung der Kette, wo nur Grundgewebe als sichtbares Gewebe
gebildet wird, dann wird die Führungsnadel
(6) nicht mehr zwischen zwei Seite an Seite positionierten
Polreihen (4a, 4b) geführt. Durch Vorsehen des schwimmenden
Teils (12) in Kombination mit den Führungsfäden (7) bewegt sich die
Führungsnadel
(6) wieder zwischen den gewünschten, Seite an Seite positionierten
Polreihen (4a, 4b), wenn in dem Gewebe (3)
wieder Pol (4) vorliegt.
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Aufgrund
der Bedeutung der Führungsfäden (7),
um die verlorenen Polschlingenschussfäden (2) dem Schneidmesser
(5) sauber präsentieren
zu können,
ist es vorteilhaft, die Vorrichtung (1) mit einer Kettfadenbruch-Erkennungsvorrichtung
(15) zu versehen. Diese Kettfadenbruch-Erkennungsvorrichtung (15) überwacht
die Führungsfäden (7),
sodass im Falle eines Bruchs der Führungsfäden (7) ein Signal
erzeugt wird, wodurch beispielsweise abhängig von den Einstellungen
der Maschinensteuerungen die Webmaschine angehalten wird, um die
Führungsfäden (7)
reparieren zu können.
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Die
Vorrichtung (1) ist vorzugsweise derart gebildet, dass
das Schneidmesser (5) oder das Schneidmesser (5)
mit der Führungsnadel
(6) in einer lösbaren
Weise in einem Messerhalter (16) vorgesehen sind, wie in
den 6a und 6b dargestellt. Auf
diese Weise kann das Schneidmesser (5) oder das Schneidmesser
(5) mit der Führungsnadel
(6) (in der Figur nicht gezeigt) leicht zur Inspektion
oder für den
Austausch aus dem Messerhalter (16) herausgeholt werden.
Wie ferner in 6 gezeigt ist, kann
die Vorrichtung (1) auch mit Vorrichtungen zum Einstellen
der Entfernung (17) zwischen der Führungsnadel (6)/dem
Schneidmesser (5) und dem Grundgewebe (100) versehen
sein.
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Ferner
ist die Vorrichtung (1) mit einer Abdeckplatte (18)
versehen, wie in den 3 und 7 gezeigt,
um das Schneidmesser (5) abzudecken. Auf diese Weise kann
sich der Weber nicht durch das Schneidmesser (5) verletzen,
beispielsweise, wenn er über
das Gewebe (3) reibt.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
(1) ist an der Webmaschine mittels der Halterplatte (11)
angebracht. Diese Halterplatte (11) ist verschiebbar an dem
Rahmen der Webmaschine (19) in der Schussrichtung und von
dem Gewebe (3) weg und zu ihm hin angebracht. Wie in 1 gezeigt,
kann die Halterplatte (11) auch mit einem ersten Teil (11a)
und einem zweiten Teil (11b) ausgeführt sein. Bei dieser Ausführungsform
ist der erste Teil (11a) gleitend bezüglich des Rahmens (19)
der Webmaschine angebracht, um die Position in der Richtung von
dem Gewebe (3) weg und zu ihm hin zu bestimmen, während der
zweite Teil (11b) gleitend bezüglich des ersten Teils (11a)
positioniert ist, um die Position in der Schussrichtung zu bestimmen.
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Die
Führungsfäden (7)
können
feste Schnüre
sein, die mit einem ihrer Enden an dem Rahmen (19) der
Webmaschine angebracht sind. Eine solche Ausführungsform ist in den Figuren
nicht gezeigt. Jedoch können
die Führungsfäden (7)
auch mit dem Gewebe (3) verlaufende Kettfäden sein,
die sich in den Fachbildungsbereich der Webmaschine durch die Augen
von Litzen erstrecken. In den meisten Fällen sind die Litzen in einem
festen Webrahmen oder an dem Rahmen (19) der Webmaschine
aufgehängt. Jedoch
könnten
die Litzen auch beispielsweise durch Haken einer Jacquardmaschine
gesteuert werden.
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Die
Führungsfäden (7)
sind vorzugsweise über
zwei Seite an Seite positionierte Rietzähne verteilt. Pro Rietzahn
kann mehr als ein Führungsfaden (7)
vorgesehen sein, um die Seite an Seite positionierten Polreihen
(4) kräftiger
fortzudrücken
und sie vor einer Beschädigung
durch das Schneidmesser zu schützen.
Auf diese Weise wird ein größerer Raum
erzeugt, um die verlorenen Polschlingenschussfäden (2) dem Schneidmesser
(5) zu präsentieren.
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Die
Vorrichtung (1) ist in der Webmaschine gerade vor dem Bereich
positioniert, in dem die verlorenen Polschlingenschussfäden (2)
an beiden Seiten aus dem Gewebe (3) gezogen werden. Geschieht dies
nicht, so liegen die verlorenen Polschlingenschussfäden (2)
in dem Gewebe (3) in einer unkontrollierten Weise vor.
Durch Platzieren der Vorrichtung (1) in diesem Bereich
in der Webmaschine, bleiben die verlorenen Polschlingenschussfäden (2) über einen
längeren
Zeitraum gespannt und werden nach dem Schneiden rasch herausgezogen.
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Wie
in 7 gezeigt ist, ist die Webmaschine vorzugsweise
mit einem Führungsteil
(20) versehen, durch welchen das Gewebe (3) in
der Nähe
des Schneidmessers (5) und der Führungsnadel (6) gestützt ist.
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Die
Vorrichtung (1) ist ideal geeignet für die Anwendung in Doppelstück-Webmaschinen. In
einer Doppelstück-Webmaschine
erfolgt das Schneiden der verlorenen Polschlingenschussfäden (2)
vorzugsweise in einer größeren Entfernung zu
der Gewebekante des Verbundgewebes, d. h. in der Bildungsrichtung
des Gewebes in dem Bereich, in dem das obere und das untere Gewebe
voneinander getrennt sind. Auf diese Weise kann die Polseite des Gewebes
von dem Weber leicht beobachtet werden.
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Werden
feste Schnüre
für die
Führungsfäden (7)
verwendet, so sind sie mit einem ihrer Enden an dem Rahmen (19)
der Doppelstück-Webmaschine und
mit ihrem anderen Ende an der für
die Trennung des oberen und des unteren Gewebes vorgesehenen Schneidvorrichtung
der Doppelstück-Webmaschine angebracht.
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Umfasst
die Doppelstück-Webmaschine
drei Greifer, um den Schussfaden einzutragen, d. h. einen oberen,
einen mittleren und einen unteren Greifer, so sind die Kettfäden (7),
die mit dem Gewebe (3) laufen, für das obere Gewebe kontinuierlich
zwischen dem von dem oberen Greifer eingebrachten Schussfaden und
dem von dem mittleren Greifer eingebrachten Schussfaden positioniert,
und für
das untere Gewebe kontinuierlich zwischen dem von dem unteren Greifer
eingebrachten Schussfaden und dem von dem mittleren Greifer eingebrachten
Schussfaden positioniert.
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Wie
in 1 gezeigt ist, können die mit dem Gewebe laufenden
Kettfäden
(7) durch dritte Führungsaugen
(21), welche am Rahmen (19) der Doppelstück-Webmaschine
angebracht sind, weg geführt werden.
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Durch
Vorsehen einer solchen erfindungsgemäßen Vorrichtung (1)
und einer Webmaschine, genauer einer Doppelstück-Webmaschine, welche mit einer
solchen Vorrichtung (1) versehen ist, hat der Weber im
Fall einer Doppelstück-Webmaschine
eine gute Sicht auf das Schneiden der verlorenen Polschlingenschussfäden (2).
Ferner muss die Schneidvorrichtung nicht mehr in dem kompakten Raum
zwischen dem oberen Gewebe und dem unteren Gewebe integriert sein,
sondern es ist Raum vorhanden, um eine stabilere Schneidvorrichtung
(1) zu integrieren.
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Die
Inspektion und der Austausch eines Schneidmessers (5) ist
sowohl durch eine bessere Zugänglichkeit
als auch durch die Möglichkeit,
das Schneidmesser (5) oder das Schneidmesser (5)
mit der Führungsnadel
(6) in einer leicht entfernbaren Weise auszuführen, vereinfacht.
Das Schneidmesser (5) kann umhüllt oder auf einfache Weise
durch eine Abdeckplatte (18) abgedeckt sein, sodass der
Weber vor Schnittverletzungen im Fall eines unbeabsichtigten Schleifens
geschützt
ist. Im Falle des Doppelstück-Webens
von Geweben mit Polschlingen, werden die verlorenen Polschlingenschussfäden (2)
in beiden Geweben (3) in einer bestimmten Entfernung zueinander
geschnitten, sodass es nicht länger
möglich
ist, dass verlorene Polschlingenschussfäden (2) gleichzeitig
in beiden Geweben (3) geschnitten werden, oder das Teile
von verlorenen Polschlingenschussfäden (2) im Mittelteil
des Gewebes (3) zurückbleiben.