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Diese
Erfindung bezieht sich auf einen Gewichtsausgleichsmechanismus für einen
ein Operationsmikroskop tragenden Ständer.
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Ein
Operationsmikroskop-Ständer
ist als eine Anordnung bekannt, bei der ein Haupt-Parallel-Lenker-
oder -Koppelgetriebe drehbar an einer Drehachse getragen ist, die
an einem Ständerkörper vorgesehen
ist, der auf dem Boden oder an der Decke installiert ist; ein Operationsmikroskop über ein zusätzliches
Parallel-Koppelgetriebe am distalen Ende eines Tragarms getragen
ist, der eine Verlängerung
des oberen Lenkers des Haupt-Parallel-Koppelgetriebes ist; und ein Gegengewicht
an einer Verlängerung
des unteren Lenkers des ersten Parallel-Koppelgetriebes getragen
ist.
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Der
Operationsmikroskop-Ständer
ermöglicht
es dem Haupt-Parallel-Koppelgetriebe, dass es in einer gewünschten
Position gehalten wird, indem der Massenschwerpunkt des Haupt-Parallelkoppelgetriebes
und sämtliche
Bauteile, die es trägt,
in Übereinstimmung
mit der Drehachse gebracht werden, indem das Gegengewicht für einen
Gewichtsausgleich an der Drehachse verwendet wird.
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Das
Operationsmikroskop, das am distalen Ende des Tragarms über das
zusätzliche
Parallel-Koppelgetriebe gehalten wird, kann ebenfalls unter verschiedenen
Winkeln gehalten werden, indem man beispielsweise das zusätzliche
Parallel-Koppelgetriebe neigt.
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Diese
Art Operationsmikroskop-Ständer
umfasst einen Gewichtsausgleichsschalter, der allgemein an einer
Bedienungstafel vorgesehen ist, die am Ständerkörper angeordnet ist. Nach Anbringen von
Operationsmikroskop und Zubehör
an dem zusätzlichen
Parallel-Koppelgetriebe
drückt
eine Bedienungsperson den Gewichtsausgleichsschalter, der an der
Bedienungstafel vorgesehen ist. Es werden ein Gewichtsausgleichsvorgang
um die Drehachse für
das Haupt-Parallel-Koppelgetriebe und ein Gewichtsausgleichsvorgang
für das
Operationsmikroskop, das von dem zusätzlichen Parallel-Koppelgetriebe
gehalten wird, zum Gewichtsausgleich des Haupt-Parallel-Koppel-
oder Lenkergetriebes und des zusätzlichen
Parallel-Koppel- oder Lenkergetriebes durchgeführt.
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In
der Folge wird das Operationsmikroskop in der Luft gehalten, als
ob es in einem schwerelosen Raum schwimmt. Indem man sein Gewichtsgleichgewicht
in jeder Richtung erzielt, wird das Operationsmikroskop in der gewünschten
Position gehalten, in die es bewegt oder gedreht worden ist.
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Bei
diesem einschlägigen
Stand der Technik muss allerdings, da sowohl der Gewichtsausgleichsvorgang
für das
Haupt-Parallel-Koppelgetriebe als auch der Gewichtsausgleichsvorgang
für das
zusätzliche
Parallel-Koppelgetriebe durch Drücken
des Gewichtsausgleichsschalters, der an der Bedienungstafel vorgesehen
ist, durchgeführt
werden, eine Bedienungsperson, wenn er oder sie während einer
medizinischen Operation bzw. eines chirurgischen Eingriffs nur einen
geringfügig
unausgeglichenen Zustand des zusätzlichen
Parallel-Koppelgetriebes in einem kurzen Zeitraum korrigieren will,
einen Gesamtgewichtsausgleichsvorgang durchführen, was zu einem komplizierten
Vorgehen führt.
Genauer gesagt ändert
sich, wem eine Bedienungsperson während eines chirurgischen Eingriffs
einen Teil des von dem zusätzlichen
Parallel-Koppelgetriebe getragenen Operationsmikroskops relativ
zu einem getragenen Teil des Operationsmikroskops bewegt, die Form (die
Massenverteilung) des Operationsmikroskops und sein Massenschwerpunkt
verschiebt sich. Somit wird der volle Gewichtsausgleich des zusätzlichen Parallel-Koppelgetriebes unterbrochen.
In diesem Falle wird auch ein Gesamtgewichtsausgleichsvorgang durchgeführt, was
Zeit in der Einstellung erfordert und ein promptes Vorgehen verhindert.
Operationsmikroskopständer
des Standes der Technik sind in
DE
4320443 und
US 6045104 offenbart.
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Die
vorliegende Erfindung wurde in Anbetracht des vorstehenden Problems
des einschlägigen Standes
der Technik gemacht und sieht einen Gewichtsausgleichsmechanismus
für einen
Operationsmikroskopständer
vor, der einen unabhängigen
Gewichtsausgleichsvorgang für
ein zusätzlichen
Parallel-Koppel- oder -Lenkergetriebe während des chirurgischen Eingriffs
ermöglicht.
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Gemäß einem
ersten technischen Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung ist
ein Gewichtsausgleichsmechanismus für einen Operationsmikroskopständer vorgesehen,
umfassend:
ein erstes Parallel-Koppelgetriebe, das auf bzw.
an einer ersten Drehachse getragen ist, die relativ zu einem Ständerkörper fest
ist; einen distalen Lenker, der auf bzw. an einer zweiten Drehachse
getragen ist, die relativ zu einem ersten horizontalen Koppel- oder Lenkerelement
des ersten Parallel-Koppelgetriebes fest ist; ein zweites Parallel-Koppelgetriebe,
das auf bzw. an einer dritten Drehachse getragen ist, die in ihrer
Lage zu dem distalen Lenker fest ist, wobei ein Operationsmikroskop über das
zweite Parallel-Koppelgetriebe von der dritten Drehachse herabhängt und
getragen ist; ein Gegengewicht, das in seiner Lage zu einem zweiten
horizontalen Lenkerelement des ersten Parallel-Koppelgetriebes auf
der dem distalen Lenker entgegengesetzten Seite mit Bezug auf die
erste Drehachse fest ist; einen ersten Steuermechanismus, um einen
ersten Gewichtsausgleich um die erste Drehachse für das erste
Parallel-Koppelgetriebe unter Verwendung des Gegengewichtes herbeizuführen; einen
zweiten Steuermechanismus, um einen zweiten Gewichtsausgleich um
die dritte Drehachse für
das zweite Parallel-Koppelgetriebe herbeizuführen; einen ersten Schalter
zum Steuern der Vorgänge
des ersten Steuermechanismus und des zweiten Steuermechanismus;
und einen zweiten Schalter, um nur den Vorgang des zweiten Steuermechanismus
zu steuern. Das zweite Parallel-Koppelgetriebe bestimmt einen Arbeitsraum,
und der zweite Schalter ist oberhalb des Arbeitsraumes angeordnet.
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Gemäß einem
zweiten technischen Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst das
zweite Parallel-Koppelgetriebe in dem Gewichtsausgleichsmechanismus
ein Haupt-Parallel-Koppelgetriebe,
im Folgenden kurz „eine
Haupt-Parallelkopplung" oder auch „-Parallelanlenkung", und ein Hilfs-Parallel-Koppelgetriebe,
im Folgenden kurz „eine
Hilfs-Parallelkopplung" oder auch „-Parallelanlenkung", wobei die Haupt-Parallelkopplung
und die Hilfs-Parallelkopplung miteinander gelenkig verbunden sind
und Lenkerelemente parallel zueinander haben. Die Hilfs-Parallelkopplung
ist in ihrer Lage zu dem distalen Lenker über Gelenke fest, die in der
Lage zu einem Lenkerelement davon fest sind, wobei die Gelenke mit
einem ersten Nocken- oder Steuerkurvenmechanismus versehen sind,
der von dem zweiten Steuermechanismus gesteuert wird. Das Operationsmikroskop
ist in seiner Lage über
einen zweiten Nocken- oder Steuerkurvenmechanismus, gesteuert durch
den zweiten Steuermechanismus, zu einem horizontalen Lenkerelement
der Haupt-Parallelkopplung, das nicht parallel zu dem an dem distalen
Lenker festen Lenkerelement ist, festgesetzt. Das Gegengewicht kann
in eine Position bewegt werden, um den ersten Gewichtsausgleich
durch den ersten Steuermechanismus herbeizuführen. Der zweite Steuermechanismus
steuert entsprechend einer Operation des zweiten Schalters so, dass
der Massenschwerpunkt des Operationsmikroskops und des zweiten Parallel-Koppelgetriebes,
das von dem distalen Lenker herabhängt und getragen ist, sich
im Wesentlichen vertikal unterhalb der dritten Drehachse befindet.
Die Erfindung wird durch die beigefügten Ansprüche definiert.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine Seitenansicht eines Operationsmikroskopständers;
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2 ist
eine Explosionsansicht des Operationsmikroskopständers;
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3 ist
eine Seitenansicht, die den Gewichtsausgleich eines Haupt-Parallel-Koppelgetriebes,
im Folgenden kurz einer „Haupt-Parallelkopplung", darstellt;
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4 ist
eine Seitenansicht, die den Gewichtsausgleich eines zusätzlichen
Parallel-Koppelgetriebes,
im Folgenden kurz einer zusätzlichen „Parallelkopplung", darstellt;
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5 ist
eine Seitenansicht der zusätzlichen Parallelkopplung,
zu einer Seite hin geneigt;
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6 ist
eine Seitenansicht der zusätzlichen Parallelkopplung,
zur anderen Seite hin geneigt;
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7 ist
eine Seitenansicht der zusätzlichen Parallelkopplung,
zu einer Seite hin verschoben;
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8 ist
eine Seitenansicht der zusätzlichen Parallelkopplung,
zur anderen Seite hin verschoben;
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9 ist
eine Seitenansicht, die den Gewichtsausgleich eines sich in Benutzung
befindlichen Operationsmikroskops zeigt;
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10 ist
eine Seitenansicht, die den Gewichtsausgleich des um 90° gedrehten
Operationsmikroskops zeigt;
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11 ist
eine Seitenansicht des in Benutzung befindlichen Operationsmikroskops,
zu einer Seite hin verschoben;
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12 ist
eine Seitenansicht des in Benutzung befindlichen Operationsmikroskops,
zur anderen Seite hin verschoben;
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13 ist
eine Seitenansicht des um 90° gedrehten
Operationsmikroskops, zu einer Seite hin verschoben; und
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14 ist
eine Seitenansicht des um 90° gedrehten
Operationsmikroskops, zur anderen Seite hin verschoben.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird nunmehr unter Bezugnahme auf 1 bis 14 beschrieben.
Ein Ständerkörper 1 ist
auf dem Fußboden
in einem Operationssaal installiert. Eine Drehachse 2 ist
relativ zu dem Ständerkörper 1 und
Positionen parallel zu einer horizontalen Ebene fest. Ein Haupt-
Parallelkoppelgetriebe 3 (siehe schraffierter Abschnitt
in 2) ist drehbar an der Drehachse 2 an
deren vertikal mittlerem Abschnitt getragen.
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Die
Haupt-Parallekopplung 3 umfasst vier Lenkerelemente 3a, 3b, 3c und 3d.
Das Lenkerelement 3b, das den oberen Lenker bildet, ist
verlängert, um
einen Tragarm 4 zu bilden. Ein distaler Lenker 5 ist über eine
Drehachse 34 am distalen Ende des Tragarms 4 vorgesehen,
der relativ zum oberen Lenker 3b fest ist. Die Drehachse 34 befindet
sich immer in Positionen parallel zu einer horizontalen Ebene. Der
distale Lenker 5 ist an seinem oberen Ende mit dem Ständerkörper 1 über zwei
Hilfsarme 6 und 7 und einen L-förmigen Winkelhebel 8 verbunden.
Damit wird ein weiteres Parallel-Koppelgetriebe oder kurz eine weitere
Parallelkopplung mit einem Lenkerelement 2–2a,
das mit dem Ständerkörper 1 fest
ist, gebildet, das den distalen Lenker 5 im Wesentlichen lotrecht
in seiner Längsrichtung
hält. Der
untere Teil des distalen Lenkers 5 ist ein Gleitantrieb 9,
der einen Motor umfasst. Der Gleitantrieb 9 ist Teil des
distalen Lenkers 5 und relativ zu dem oberen Teil des distalen Lenkers 5 in θ1 Richtungen
um seine Längsrichtung drehbar.
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An
einer Verlängerung
des Lenkerelements 3a, das den unteren Lenker der Haupt-Parallelkopplung 3 bildet,
ist in einer Position entgegengesetzt dem distalen Lenker 5 mit
Bezug auf die Drehachse 2 der Haupt-Parallelkopplung 3 ein
Gegengewicht 10 vorgesehen. Das Gegengewicht 10 kann
in horizontaler und vertikaler Richtung durch Gegengewicht-Bewegungssteuermittel 11 bewegt
werden, um im Gewicht mit einer von dem distalen Lenker 5 herabhängenden
Last ausbalanciert zu werden und dadurch zu verhindern, dass sich
die Haupt-Parallelkopplung 3 gegen den Willen der Bedienungsperson um
die Drehachse 2 dreht (erster Gewichtsausgleich). Insbesondere
wird, wie in 3 gezeigt, ein Gewicht W1 auf
der in der Blattebene linken Seite einer imaginären vertikalen Ebene σ2, die durch
die Drehachse 2 verläuft,
mit einem Gewicht W2 auf der in der Blattebene (TV)
rechten Seite ausgeglichen, und ein Gewicht W3 auf der in der Blattebene
unteren Seite einer imaginären
horizontalen Ebene σ1,
die durch die Drehachse 2 verläuft und die Ebene σ2 schneidet,
wird mit einem Gewicht W4 auf der in der Blattebene (TH)
oberen Seite ausgeglichen. Selbst wenn die Haupt-Parallelkopplung 3 in einer θ2 Richtung
um die Drehachse 2 und der Tragarm 4 in einer θ3 Richtung
gedreht werden, so werden sie in optionalen Lagen gehalten, in die
sie gedreht worden sind. Vertikale Bewegungen des Gegengewichts 10 werden
durch die Verlängerung
und eine Kontraktion eines unteren Abschnitts der Haupt-Parallelkopplung 3 erbracht.
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Ein
Operationsmikroskop 13 wird am distalen Lenker 5 über eine
Parallelkopplung 12 (siehe schraffierter Abschnitt in 2)
getragen. Das Operationsmikroskop 13 ist mit einem Assistenzmikroskop 13a als
Zubehör
versehen. Die Parallelkopplung 12 ist mit einem Gleitarm 14 versehen,
der eine Verlängerung
eines oberen Arms 12b als Lenkerelement ist. Eine Hilfs-Parallelkopplung 22 (16a–22β–12α–16b)
umfasst parallel zueinander den Gleitarm 16 und einen Hilfsarm 15.
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Der
Gleitarm 14 und der Hilfsarm 15 stehen in Eingriff
mit einem Paar oberer und unterer Antriebsachsen 16, die
am Gleitantrieb 9 vorgesehen sind, und zwar so, dass sie
relativ zu den Antriebsachsen 16 verschiebbar und drehbar
sind und dadurch einen Steuerkurvenmechanismus bilden. Demgemäss können der
Gleitarm 14 und der Hilfsarm 15 parallel zueinander
in Bezug auf die Antriebsachsen 16 gleiten und kippen.
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Mit
anderen Worten sind die Parallelkopplung 12 und die Hilfs-Parallelkopplung 22 zwei
Parallelkopplungen, die miteinander gelenkig verbunden sind und
eine zusätzliche
Parallelkopplung mit einem Lenkerelement 16a–16b bilden,
das relativ zu dem distalen Lenker 5 fest ist. Folglich
sind die Lenkerelemente 16a–22β, 16b–12α und 12δ (16β)–12γ wie auch
die Lenkerelemente 16a–16b, 22β (12α)–12δ und 12β–12γ parallel
zueinander. Die gelenkig verbundenen zwei Parallelkopplungen definieren
einen Arbeitsraum SP für
eine Bedienungsperson.
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Das
Operationsmikroskop 13 ist an einem Ende eines weiteren
Lenkerelements 12a, das den unteren Lenker der Parallelkopplung 12 (zusätzliche Parallelkopplung)
bildet, über
Gleitmechanisimen 17 und 18 als zweidimensionale
Steuerkurvenmechanismen (zweiter Steuerkurvenmechanismus) getragen.
Die Gleitmechanismen 17 und 18 sind in Form eines
Kreuzes vorgesehen und können
in zwei orthogonalen Richtungen gleiten. Insbesondere liegen die Hauptachsen
der Gleitmechanismen 17 und 18 in einer imaginären Ebene,
die immer normal zu dem Gleitarm 14 (dem unteren Lenker 12a)
ist. Die Hauptachsen der Gleitmechanismen 17 und 18 sind
zueinander in der imaginären
Ebene orthogonal. Daher können
ein Gewichtsausgleich durch die Gleitmechanismen 17 und 18 und
ein Gewichtsausgleich durch den Gleitarm 14 unabhängig voneinander
und prompt durchgeführt
werden. Wie in 9 und 10 gezeigt,
wird zum Gewichtsausgleich der horizontal orientierte der Gleitmechanismen 17 und 18 horizontal
verschoben.
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Unter
Bezugnahme auf 9 ist das Operationsmikroskop 13 in
einer horizontalen Richtung entlang des in horizontaler Richtung
ausgerichteten Gleitmechanismus 17 bewegbar. Der Gleitmechanismus 17 ist
zusammen mit dem Operationsmikroskop 13 in einer vertikalen
Richtung entlang des in vertikaler Richtung ausgerichteten Gleitmechanismus 18 bewegbar.
Der Gleitmechanismus 18 wird zusammen mit dem Gleitmechanismus 17 und
dem Operationsmikroskop 13 drehbar um den unteren Lenker 12a relativ
zu der Parallelkopplung 12 (zusätzliche Parallelkopplung) getragen.
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Wenn
in diesem Zustand ein Gewichtsausgleichen für das Operationsmikroskop 13 erfolgt,
so wird das Operationsmikroskop 13 um 90° zusammen mit
den zwei Gleitmechanismen 17 und 18, die in Kreuzform
vorgesehen sind, gedreht, und ein in einem horizontalen Zustand
gedrehter der Gleitmechanismen 17 und 18 wird
in einer horizontalen Richtung zum Gewichtsausgleichen bewegt. Der
Grund, warum das Operationsmikroskop 13 nicht nur direkt
horizontal bewegt, sondern auch um 90° gedreht und dann horizontal
bewegt wird, besteht darin, den Gewichtsausgleich des Operationsmikroskops 13 sicherzustellen.
Nachdem es um 90° gedreht
und hinsichtlich des Gewichtes ausgeglichen ist, wird das Operationsmikroskop 13 in
einen ursprünglichen
Benutzungszustand zurückgeführt.
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Wie
in 4 gezeigt, sind der Gleitarm 14 und der
Hilfsarm 15, die die Parallelkopplung 12 und das
Operationsmikroskop 13 als Ganzes halten, an den Antriebsachsen 16 der
Gleitmechanismen 17 und 18 abgestützt. Wenn
ein Gewicht W5 auf der in der Blattebene linken Seite in einer imaginären vertikalen
Ebene, die durch die Antriebsachsen 16 hindurch geht, mit
einem Gewicht W6 auf der in der Blattebene rechten Seite ausgeglichen
wird, so wird das Operationsmikroskop 13 in einer optionalen
Position im Raum gehalten. Selbst wenn man das Operationsmikroskop 13 im
Winkel, wie in 5 und 6 gezeigt, ändert, wird
es in jenem Zustand (zweiter Gewichtsausgleich) gehalten. Drehpunkte 16, 12α (12β), 12δ (12γ) und 16β bilden
die zusätzliche
Parallelkopplung. Ein Lenkerelement 16β–16 ist relativ zu
dem distalen Lenker 5 über
die Antriebsachsen 16a und 16b fest. Der Drehpunkt 16 befindet
sich vorzugsweise in einer imaginären vertikalen Ebene σ3, die durch
die Drehachse 34 verläuft,
die relativ zu dem Lenkerelement 3b der Haupt-Parallelkopplung 3 fest
ist. Dies deshalb, weil das Durchführen des Vorgangs für den zweiten
Gewichtsausgleich nicht den ersten Gewichtsausgleich beeinflusst.
Wenn der zweite Gewichtsausgleich erzielt ist, befindet sich der Massenschwerpunkt
der von dem distalen Lenker 5 herabhängenden und getragenen Last
ebenfalls in der imaginären
vertikalen Ebene σ3.
Folglich erzeugt das Gewicht der Last kein wesentliches Moment um die
Drehachse 34. Somit verursacht ein Flattern oder Wobbeln
des Operationsmikroskops 13 kein Schwanken der Parallelkopplungen
in dem Ständer.
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Selbst
bei einmal an den Antriebsachsen 16 erfolgtem Gewichtsausgleich
von Parallelkopplung 12 und Operationsmikroskop 13 kann
sich, wenn eine Bedienungsperson die Ausrichtung des Assistenzmikroskops 13a während eines
chirurgischen Eingriffs ändert,
der Massenschwerpunkt der Kombination von Parallelkopplung 12 und
Operationsmikroskop 13 subtil ändern, was verhindert, dass
das Operationsmikroskop 13 die Position beibehält. Um damit umzugehen,
wird der Gleitantrieb 9 durch erste Gleitsteuermittel 19 gesteuert.
Insbesondere sind, um die Gewichte W5 und W6 auf den Antriebsachsen 16, wie
in 7 und 8 gezeigt, im Gleichgewicht
zu halten, der Gleitarm 14 und Hilfsarm 15 ausgestaltet, um
in einer Gewichtsausgleichsrichtung relativ zu den Antriebsachsen 16 automatisch
gleitend verschoben und im Gleiten angehalten zu werden, wenn ein
Ausgleich erzielt ist.
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Andererseits
ist das Operationsmikroskop 13 zusammen mit den Gleitmechanismen 17 und 18 in θ4 Richtungen
um die Hauptachse des unteren Lenkers 12a der Parallelkopplung 12 drehbar.
Wie in 9 gezeigt, liegt, wenn die Gewichte W7 und W8 auf
entgegengesetzten Seiten einer imaginären vertikalen Ebene σ4, die durch
die Hauptachse des unteren Lenkers 12a verläuft und
eine lotrechte Richtung einschließt, ausbalanciert sind, der
Massenschwerpunkt der Gewichte auf den entgegengesetzten Seiten
in der imaginären
vertikalen Ebene σ4. Daher
wird das Operationsmikroskop 13 in seiner Lage gehalten,
ohne dass es sich trotz der Absicht der Bedienungsperson dreht.
Selbst wenn man es um den unteren Lenker 12a dreht, wird
das Operationsmikroskop 13 in Position gehalten.
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Es
ist notwendig, dass das Operationsmikroskop 13 im Gewicht
ausbalanciert wird, selbst wenn es in seiner Gesamtheit gedreht
wird. Somit müssen, selbst
wenn das Operationsmikroskop 13, wie in 10 gezeigt,
um 90° gedreht
wird, die Gewichte W9 und W10 an entgegengesetzten Seiten der imaginären vertikalen
Ebene σ4
ausgeglichen werden, um ein Moment um die Hauptachse des unteren
Lenkers 12a auszugleichen.
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Auch
was die Drehung in den θ4
Richtungen um die Hauptachse des unteren Lenkers 12a anbelangt,
wird, wenn eine Bedienungsperson die Orientierung des Assistenzmikroskops 13a während des chirurgischen
Eingriffs ändert,
das Operationsmikroskop 13 in der Form verändert, und
der Massenschwerpunkt des Gewichts verschiebt sich ganz leicht.
Der Gewichtsausgleich des Operationsmikroskops 13 an dem
unteren Lenker 12a gerät
somit außer
Balance. Um damit fertig zu werden, wird einer der horizontal ausgerichteten
Gleitmechanismen 17 und 18 von einem zweiten Gleitsteuermittel 20 gesteuert.
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Insbesondere
wird das Operationsmikroskop 13, um die Gewichte W7 und
W8 um den unteren Lenker 12a auszugleichen, wenn das Operationsmikroskop 13 wie
in 11 und 12 gezeigt
horizontal verwendet wird, durch den Gleitmechanismus 17, nämlich den
horizontalen der Gleitmechanismen 17 und 18, automatisch
in einer Gewichtsausgleichsrichtung gleitend verschoben und im Gleiten
angehalten, wenn der Ausgleich erfolgt ist. Auch wird, um die Gewichte
W9 und W10 in einer um 90° gedrehten Position,
wie in 13 und 14 gezeigt,
auszubalancieren, das Operationsmikroskop 13 durch den horizontalen
Gleitmechanismus 18 in einer Richtung gleitend verschoben,
um einen Gewichtsausgleich zu erzielen.
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An
einer Bedienungstafel 21 an dem Ständerkörper 1 ist ein erster
Schalter S1 vorgesehen. Mit diesem ersten Schalter S1 werden die
Gegengewichts-Bewegungssteuermittel 11,
die ersten Gleitsteuermittel 19 und die zweiten Gleitsteuermittel 20 gesteuert.
Mit anderen Worten werden durch Drücken des ersten Schalters S1
ein Gewichtsausgleich der ersten Haupt-Parallelkopplung 3 um
die Drehachse 2, ein Gewichtsausgleich der Parallelkopplung 12 um
die Antriebsachsen 16 und ein Gewichtsausgleich des Operationsmikroskops 13 um
den unteren Lenker 12a sämtlich automatisch erzeugt.
Der erste Schalter S1 wird gedrückt,
um alle Gewichtsausgleiche vollständig einzustellen, bevor ein
Vorgang gestartet wird.
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Zusätzlich zum
ersten Schalter S1 ist oberhalb des Arbeitsraumes SP, der durch
die zusätzliche Parallelkopplung
definiert ist, ein zweiter Schalter S2 vorgesehen. Genauer gesagt
ist der zweite Schalter S2 an einem Platz am distalen Lenker 5 befestigt, und
er ist vorzugsweise an dem Gleitantrieb 9 vorgesehen, der
den unteren Teil des distalen Lenkers 5 bildet. Der zweite
Schalter S2 steuert nur das erste Gleitsteuermittel 19 und
das zweite Gleitsteuermittel 20 zum Erzeugen des zweiten
Gewichtsausgleichs. Wenn während
des chirurgischen Eingriffs beispielsweise die Richtung des Assistenzmikroskops 13a geändert wird
und der Gewichtsausgleich um das Operationsmikroskop 13 aus
dem Gleichgewicht gerät, so
drückt
die Bedienungsperson nicht den ersten Schalter S1, sondern den in
der Nähe
befindlichen zweiten Schalter S2.
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Dieses
deshalb, weil nicht der Gewichtsausgleich der Haupt-Parallelkopplung 3 um
die Drehachse 2 gestört
wird, sondern weil nur der Gewichtsausgleich der Parallelkopplung 12 um
die Antriebsachsen 16 und der Gewichtsausgleich des Operationsmikroskops 13 in
der θ4
Richtung um den unteren Lenker 12a gestört werden. Damit kann allein
durch Drücken
des zweiten Schalters S2 der Gewichtsausgleich um das Operationsmikroskop 13 in
einer kurzen Zeitspanne angepasst werden. Auch ist es, da der zweite
Schalter S2 am unteren Teil des distalen Lenkers 5 vorgesehen
ist, der sich nahe dem Operationsmikroskop 13 befindet,
für eine
Bedienungsperson bzw. einen Operateur leicht, den zweiten Schalter
S2 während
eines chirurgischen Eingriffs zu drücken.
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Der
erste Gewichtsausgleich und der zweite Gewichtsausgleich können allein
durch einen Vorgang für
den zweiten Gewichtsausgleich durch eine Betätigung des zweiten Schalters
S2 aufrecht erhalten werden, weil, wie oben beschrieben, der zweite Gewichtsausgleich
und der erste Gewichtsausgleich unabhängig gesteuert werden können.
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Auch
ist ein dritter Schalter S3, der nur mit den Gegengewicht-Bewegungssteuermitteln 11 verbunden
ist, an den Gleitantrieb 9 als dem unteren Teil des distalen
Lenkers 5 vorgesehen. Nachdem ein Gewichtsausgleich durch
die Gegengewicht-Bewegungssteuermittel 11 erreicht
worden ist, kann Gegengewicht 10 in Kontakt mit einem sterilen
Stoff treten, der zum Beispiel den Ständer völlig abdeckt, wodurch der Gewichtsausgleichzustand
der Haupt-Parallelkopplung 3 leicht gestört wird.
In diesem Fall drückt
die Bedienungsperson bzw. der Operateur nicht den ersten Schalter
S1, sondern sie/er drückt den
nahebei befindlichen Schalter S3. Da der dritte Schalter S3 ebenfalls
an dem Gleitantrieb 9 vorgesehen ist, der sich nahe dem
Operationsmikroskop 13 befindet, ist es für die Bedienungsperson
bzw. den Operateur leicht, ihn während
des chirurgischen Eingriffs zu drücken.
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Ein
manueller Schalter S4 zum Bewegen des Gegengewichts 10 ist
nahe dem Gegengewicht 10 vorgesehen. Ein manueller Schalter
S5 zum Verschieben des Gleitarms 14 und des Hilfsarms 15 ist an
dem Gleitantrieb 9 vorgesehen. Manuelle Schalter S6 und
S7 zum Verschieben der beiden Gleitmechanismen 17 bzw. 18 sind
ebenfalls daran vorgesehen. Diese manuellen Schalter S4 bis S7 können an
jedem der Enden davon gedrückt
werden und sind so gestaltet, dass sie die entsprechenden Komponenten in
Richtung des gedrückten
Endes um einen vorbestimmten Abstand verschieben. Deshalb kann eine Bedienungsperson/ein
Operateur, selbst wenn der erste Schalter S1, der zweite Schalter
S2 und der dritte Schalter S3 versagen, die manuellen Schalter S4
bis S7 benutzen, um Gewichtsausgleiche der entsprechenden Teile
zu erreichen.
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Als
Zubehör
des Operationsmikroskops 13 können daran eine Videokamera,
ein entgegengesetzter Objektivtubus oder dergleichen zusätzlich zu dem
Assistenzmikroskop 13a angeordnet werden.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist ein erster Schalter S1 zur Durchführung sowohl eines Gewichtsausgleichsvorgangs
für die
Haupt-Parallelkopplung 3 als auch eines Gewichtsausgleichsvorgangs
für die
zusätzlichen
Parallelkopplungen 12, 22 getrennt von dem zweiten
Schalter S2 nur zur Durchführung
eines Gewichtsausgleichsvorgangs für die zusätzlichen Parallelkopplungen 12, 22 vorgesehen. Deshalb
kann eine Bedienungsperson/ein Operateur einen geringfügig unausgeglichenen
Zustand der zusätzlichen
Parallelkopplung 12, 22 in einem nur kurzen Zeitraum
durchführen,
indem er den zweiten Schalter S2 während des chirurgischen Eingriffs drückt, was
zu einer gesteigerten Einsatzfähigkeit des
Operationsmikroskops 13 führt.
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Auch
kann die zusätzliche
Parallelkopplung 12, 22, die das Operationsmikroskop 13 trägt, verschoben
werden, um den Gewichtsausgleich der zusätzlichen Parallelkopplung 12, 22 im
Hinblick auf die Antriebsachsen 16 an dem distalen Lenker 5 zu
erreichen, und das Operationsmikroskop 13 kann verschoben
werden, um den Gewichtsausgleich des Operationsmikroskops 13 um
den unteren Lenker 12a der parallelen Kopplung 12 zu
erreichen. Damit kann ein unausgeglichener Zustand der zusätzlichen Parallelkopplung 12, 22 unabhängig, also
jeweils für sich,
in zuverlässigerer
Weise korrigiert werden.