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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Mensch-Computer-Schnittstelle mit
haptischer Rückmeldung
(Feedback) für
einen schnellen Zugriff auf Informationen in komplexen, hierarchisch
strukturierten Datenstrukturen.
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Eines
der häufigsten
Mittel zum Bedienen einer grafischen Benutzeroberfläche (GUI,
Graphical User Interface) ist durch die Anordnung von Cursortasten.
Den Richtungen 'OBEN', 'UNTEN', 'LINKS' und 'RECHTS' sind bestimmte Tasten
zugewiesen oder bestimmte Endbereiche einer einzelnen großen Taste. 'Auswählen' (Select) wird in
der Regel durch eine eigene Taste gewählt. Ein anderes häufig verwendetes
Verfahren bei der Interaktion von Mensch und Computer, das oft bei
PDAs (Personal Digital Assistant) verwendet wird, ist der Stylus.
Dieses Verfahren bedient sich des Einsatzes des Stylus im Großen und
Ganzen auf dieselbe Weise wie der Einsatz eines Stifts. Zu Navigationszwecken
kann die Richtungsauswahl eingesetzt werden, wobei sichtbare Elemente
direkt angeklickt werden. Alternativ können Tasten zum Blättern (Scroll)
verwendet werden, um in den Bildschirm eingebettete Navigationsentitäten zu bewegen.
Der Nachteil dieser Systeme ist, dass jedes Mal beide Hände zur
Eingabe von Daten erforderlich sind. Im Besonderen ist bei persönlichen
mobilen elektronischen Geraten, die in der Hand gehalten werden,
wie einem PDA, einem Mobiltelefon oder einem KFZ-Navigationssystem,
ein Betrieb mit einer Hand gewünscht.
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Einige
in der Hand zu haltende Gerate verwenden daher eine haptische Interaktion
mit mehreren Finger, wobei ein Finger, wie z. B. der Daumen, auf
einer Steuertaste ruht, während
andere Tasten an einer Seite des Geräts mit verschiedenen Finger
der Hand ausgewählt
werden können.
Zur Auswahl eines Elements in einem durch die GUI dargestellten
Menüs wird
die Steuertaste verwendet, um den Cursor in der Elementliste nach
oben und unten zu bewegen. Die letzte Auswahl erfolgt, indem eine
der Fingertasten gedrückt
wird.
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Einige
KFZ-Navigationssysteme erlauben die Navigation durch die Menüs einer
grafischen Benutzeroberfläche
mit einer einzelnen haptischen Steuertaste. Mit Drehen der Steuertaste
wird eine Liste durchblättert. Das
Drücken
der Taste führt
zu einer Auswahl. Jedes Mal, wenn der Benutzer einen Schritt in
der Menühierarchie
nach unten gelangen möchte,
ist nur ein Druck der Steuertaste erforderlich. Um in übergeordnete
Ebenen der Hierarchie zurückzukehren,
muss in der Regel ein Menüelement
oder Symbol "Zurück" (Up) auf dem Bildschirm
ausgewählt
werden. Das Finden des gewünschten
Elements in einer komplexen und hierarchisch strukturierten Datenstruktur
ist in den aktuellen mit einer Hand zu bedienenden Mensch-Computer-Schnittstellen
ein mühseliges
Unterfangen. Jedes Mal, wenn man eine Hierarchieebene weiter nach
unten gelangen möchte,
muss eine Taste einmal gedrückt
werden. Das Durchblättern
durch eine Liste von Elementen erfordert, dass die Tasten als Cursortasten
verwendet werden. Der Wechsel in ein anderes Menü, das sich in einem anderen
Zweig der hierarchischen Struktur befindet, erfordert eine Rückkehr in
das erste allgemeine übergeordnetere
Menü, wobei
jedes Mal eine Taste gedrückt
werden muss, um auf die nächsthöhere Ebene
zurückzukehren.
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In
einem anderen Ansatz, wie z. B. in
US 2001/0000668 A1 vorgeschlagen,
wird die Bedienung eines Mobilgeräts mit einer beschränkten Anzahl
von Tasten verwirklicht, indem jeder Taste eine spezielle Funktion zugewiesen
wird, wodurch die Funktion vom Zustand des Systems und des GUI-Kontexts
abhängt.
Dieses Verfahren ist jedoch nicht für Menüoperationen mit tiefen Hierarchieebenen
angemessen, wo ähnliche
Begriffe für
unterschiedliche Funktionalitäten
verwendet werden. Zum Beispiel wird der Begriff 'Optionen' oftmals als ein Menüelement verwendet und kann
verschiedene Male an unterschiedlichen Stellen in einer Menüstruktur für ein und
dieselbe Anwendung auftreten. Die Funktionalitäten, auf die über 'Optionen' zugegriffen werden kann,
hängen
allerdings von den übergeordneten
Knoten einer bestimmten ausgewählten
Hierarchie ab. Um zu wissen, wofür
ein bestimmter 'Optionen'-Begriff steht, ist
es daher für
einen Benutzer wichtig, die höheren Ebenen
der bestimmten Hierarchie klar zu verstehen.
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US 2003/0090456 A1 legt
eine Vorrichtung zur Eingabe von Daten in eine datenverarbeitende
Einrichtung (im Folgenden Computing-Einrichtung) offen, wobei die
Vorrichtung zumindest zwei Tasten, eine grafische Benutzeroberfläche zum
Darstellen der hierarchisch strukturierten Informationen für einen
Benutzer der Computing-Einrichtung und Steuermittel zum Steuern
des Generieren der Eingabedaten bezüglich einer ausgewählten Taste
und der durch die grafische Benutzeroberfläche dargestellten Informationen
aufweist.
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Das
Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung einer Vorrichtung
für die
Dateneingabe in eine Computing-Einrichtung, die einem Benutzer die
schnelle Navigation durch die hierarchisch strukturierte Datenstruktur
mit einer beschränkten
Anzahl von Tasten erlaubt, wie auch eine weitere Rückmeldung
an den Benutzer bezüglich
der zu treffenden Auswahl liefert.
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Das
Ziel wird durch eine Vorrichtung zur Dateneingabe in eine Computing-Einrichtung gemäß dem Hauptanspruch
1 erreicht.
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Eine
haptische Taste ist eine Taste, die den menschlichen Tastsinn und/oder
die Rückmeldung
der Muskeln nutzt, um dem Benutzer eine Rückmeldung bezüglich ihres
aktuellen Aktivierungszustands zu liefern. Das wird nützlicherweise
durch eine Druck-Rückmeldung
und/oder durch spezielle Echo-Merkmale
erreicht, wie zum Beispiel mechanisch sensible Klicks, die ein Gefühl des aktuellen
Zustands der Tastenaktivierung an den menschlichen Tastsinn übertragen.
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Die
Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung bietet eine verbesserte Schnittstelle für eine Mensch-Computer-Interaktion,
die eine kontextsensitive Dateneingabe mehrerer Befehle in einer
einzigen Aktion ermöglicht.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden in den Unteransprüchen definiert.
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Im
Besonderen ist die Vorrichtung bei in der Hand gehaltenen Geräten mit
vier haptischen Tasten ausgestattet, die eine schnelle Bedienung
mit vier Fingern abgewandt zum Daumen der menschlichen Hand ermöglichen.
Durch die Anordnung der haptischen Tasten in einer Linie an einer
ersten Seitenwand der Vorrichtung ist ein Benutzer in der Lage,
die restlichen vier Finger der Hand abgewandet zum Daumen auf den
Tasten dauerhaft abzulegen, so dass die Tasten ohne Verzögerung bedient
werden können.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Vorrichtung eine fünfte
Taste mit mindestens einem klar ersichtlichen Aktivierungszustand,
die das Steuermittel veranlasst, vordefinierte Eingabedaten unabhängig von
der durch die graphische Benutzeroberfläche dargestellten Information
zu generieren. Somit kann der Benutzer einen Befehl eingeben, der
nicht in der grafischen Benutzeroberfläche dargestellt wird. Für eine ergonomische
Handhabung der Vorrichtung ist die fünfte Taste bevorzugt an einer
zweiten Seitenwand abgewandt zur ersten Seitenwand angeordnet. In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
bietet die fünfte
Taste eine Auswahl- und Einstellfunktion, die zum Beispiel zum Wechseln
zwischen den verschiedenen der Taste zugewiesenen Funktionen verwendet
werden kann, oder um die Zuweisung für die anderen haptischen Tasten
zu wechseln. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
ist die fünfte
Taste als haptische Taste ausgebildet.
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Für eine effiziente
Bedienung wird jeder Aktivierungszustand einer haptischen Taste
einem bestimmten Bereich an Druckkraft zugeordnet, die auf die haptische
Taste ausgeübt
wird. Hierdurch wird jeder Aktivierungszustand einer haptischen
Taste vorzugsweise in einer Folge aufeinanderfolgender Aktivierungszustände angeordnet.
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Um
klar strukturierte Information bereitzustellen, wird die über die
grafische Benutzeroberfläche
dargestellte Information als Menüstruktur
mit mindestens zwei Hierarchieebenen strukturiert, wobei ein Menü auf der
obersten Hierarchieebene direkt durch Auswahl einer entsprechenden
haptischen Taste ausgewählt
wird. Eine effektive Auswahl der gewünschten Information wird erzielt,
indem ein Element in einer Reihenfolge von Elementen in einem durch
eine entsprechende haptische Taste ausgewählten Menü hervorgehoben wird, gemäß seiner
Position in der Reihenfolge, die der Position des Aktivierungszustands
entspricht, der in der Reihenfolge der aufeinanderfolgenden durch
die haptische Taste gewählten
Aktivierungszustände
aktiviert ist.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung enthält
ein Menü auf
einer übergeordneten
Ebene Elemente, die einen Zugriff auf eine Zusammenstellung von
Zeichen angeben, und ein Menü auf
einer untergeordneten Ebene, das dem jeweiligen Element entspricht,
stellt jedes Zeichen für
die Auswahl für
eine Texteingabe dar, wodurch Text in eine Anwendung ohne alphanumerische
Tastatur mit einer beschränkten
Anzahl an Tasten eingegeben werden kann.
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In
der folgenden Beschreibung wird die Erfindung detaillierter mit
Bezug auf die speziellen Ausführungsformen
bezüglich
der angehängten
Zeichnungen beschrieben, in denen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung
zeigt,
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2 eine
Zuweisung anderer Aktivierungszustände einer haptischen Taste
an verschiedene Informationsstücke
zeigt, die in einer grafischen Benutzeroberfläche dargestellt werden,
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3 die
Zuweisung verschiedener haptischer Tasten an unterschiedliche Hierarchieebenen
von Information zeigt, die auf einer grafischen Benutzeroberfläche dargestellt
werden,
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4 eine
alternative Lösung
für grafische
Benutzeroberflächen
auf einem kleinen Bildschirm zeigt,
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5 das
Zugriffsschema für
eine strukturierte Zeichenzusammenstellung für die Texteingabe zeigt,
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6 eine
alternative hierarchische Struktur der Zeichen für die Texteingabe zeigt, und
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7 ein
Blockdiagramm einer Computing-Einrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung
zeigt.
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Eine
Vorrichtung 1 für
eine Mensch-Computer-Interaktion gemäß der vorliegenden Erfindung
wird in 1 dargestellt. Die Vorrichtung
bietet eine grafische Benutzeroberfläche (GUI) 3, zwei
oder mehr haptische Tasten 2 und eine separate Taste 4 auf
einer Seite der Vorrichtung abgewandt zu den haptischen Tasten 2.
Die grafische Benutzeroberfläche 3 ist
angepasst, um Informationen in Form einer hierarchischen Struktur 5,
die als hierarchisches Menü bekannt
ist, zu liefern. In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist die Mensch-Computer-Schnittstelle 1 ausgebildet,
um in die Hand eines Benutzers zu passen. Vier haptische Tasten 2 sind
vertikal eine über
der anderen an der Seitenwand der Vorrichtung 1 angeordnet, um jeweils
durch den Zeigefinger, Mittelfinger, Ringfinger und kleinen Finger
bedient zu werden. Eine Daumentaste 4 ist an einer oberen
Kante der Vorrichtung 1 abgewandt zur Seitenwand, die die vier haptischen
Tasten 2 trägt,
oder alternativ direkt auf der Seitenwand abgewandt zur Anordnung
der haptischen Tasten 2 vorgesehen. Die somit erzielte
ergonomische Anordnung der Tasten erlaubt einem Benutzer, jeden
Finger der Hand für
die Dateneingabe zu nutzen.
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Jeder
Taste ist eine bestimmte Hierarchieebene der Menüstruktur zugewiesen. Die oberste
Taste, die vorzugsweise durch den Zeigefinger bedient wird, entspricht
der höchsten
oder obersten Ebene der Menüstruktur,
die zweite Taste von oben entspricht der zweiten Ebene, die darauf
folgenden Taste der dritten Ebene und die unterste Taste der vierten
Ebene der Menüstruktur.
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Wenn
ein Benutzer mit der Suche eines bestimmten Eintrags beginnt, hat
er oder sie durch ein bestimmtes Element der Menüstruktur Zugriff auf die hierarchische
Struktur 5. Um das entsprechende Element zu finden, beginnt
ein Benutzer in der Regel in der obersten Hierarchieebene, wählt ein
passendes Elemente in der hier dargestellten Liste aus, geht dann
zu der zugehörigen Unterebene
usw. Um wieder auf das oberste Menü zuzugreifen, muss ein Benutzer
eine haptische Taste drücken,
die der entsprechenden Menüebene
zugeordnet ist. Für
Menüebene
a ist dies z. B. die haptische Taste 2a, für Menüebene b
ist dies z. B. die haptische Taste 2b ,
für Menüebene c
ist dies z. B. die haptische Taste 2c und
für Menüebene d
ist dies z. B. die haptische Taste 2d .
Angenommen, die Menühierarchie
ist in vier Ebenen aufgeteilt, wobei a die oberste Ebene und d die unterste
Ebene darstellt, dann gibt ein Benutzer die Menüstruktur ein, indem er die
haptische Taste 2a drückt und
eine grafische Benutzeroberfläche
dem Benutzer das entsprechende Menü anzeigt. Das Menü enthält eine
Elementliste, die entweder einen Befehl darstellen oder sich auf
die nächstuntere
Ebene in der Menüstruktur
beziehen. Jedes haptische Taste 2 liefert eine Druck-Rückmeldung,
die vom Benutzer einen erhöhten
Druck erfordert, um weiter hinuntergedrückt zu werden. Ein Benutzer
erhält
so den Eindruck, wie weit er oder sie die Taste gerade hinunterdrückt. Parallel
zur Druckbewegung der haptischen Taste durchlauft eine grafische
Anzeige die Liste der Elemente, die auf der grafischen Benutzeroberfläche angezeigt
werden. Indem eine haptische Taste 2 gedrückt bleibt,
bleibt die grafische Anzeige, z. B. eine hervorgehobene Darstellung
des gewählten
Menüelements,
fest auf dem obersten Element stehen. Wenn stärkerer Druck auf die haptische
Taste 2 angewendet wird, führt dies dazu, dass jeweils
das hervorgehobene Element oder die grafische Anzeige Schritt für Schritt
die Elementliste hinab bewegt werden, wie in 2 dargestellt.
In einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Benutzer weiterhin in der Lage,
einen Wechsel von einem Element zum nächsten durch eine taktile klickartige
Empfindung zu fühlen,
die mechanisch auf der haptischen Taste erzeugt wird.
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Wenn
ein gewünschtes
Menüelement
gefunden und hervorgehoben wird, wählt ein Benutzer das entsprechende
Element durch Halten der haptischen Taste 2 für eine gewisse
Zeit in der entsprechenden Position oder alternativ durch Drücken der
Daumentaste 4. Die bestimmte zur Navigation im Menü verwendete
Taste 2 wird dann mechanisch gesperrt, um zu verhindern,
dass das ausgewählte
Element irrtümlich
verloren geht. Wenn das Element einen Befehl darstellt, wird der
entsprechende Befehl nun ausgeführt.
Das Blockieren der Taste wird nach der Befehlsausführung aufgehoben,
oder wenn stärkerer
Druck auf die Taste ausgeübt
wird.
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Wenn
das Menüelement
eine Referenz auf ein untergeordnetes Menü enthält, navigiert ein Benutzer zu
dem referenzierten Menü,
indem die nächstfolgende
haptische Taste gedrückt
wird, die der entsprechenden Menüebene
zugeordnet ist. Wenn das Element in der Menüebene a ausgewählt wurde,
verweist es nun auf ein Menü in
der Menüebene
b, was durch Drücken
der haptischen Taste 2b eingegeben
wird. Das gewünschte Element
in diesem Menü wird
dann mit derselben Art der Fingerbewegung ausgewählt wie oben beschrieben. Wiederum,
wenn das gewünschte
Element gefunden ist, wird die zugehörige haptische Taste zusätzlich zu
der oder den vorhergehenden Tasten gesperrt, je nach vorheriger
Historie, und das zugehörige
Menü der
nächstunteren
Ebene wird dann mit dem nächsten
Finger geöffnet,
der die nächste
haptische Taste aktiviert. Auch hier, wenn das gewünschte Element
ausgewählt
wurde, wird die Vorgehensweise bei der nächsten haptischen Taste wiederholt. 3 enthält eine
grafische Darstellung des gerade erklärten Sachverhalts und stellt
dar, dass jeder der haptischen Tasten eine bestimmte Menüebene der
Menühierarchie
zugeordnet ist.
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Falls
das letzte, d. h. im gegebenen Beispiel das vierte Menü, kein interessantes
Element enthält,
kann der Benutzer durch eine einzelne Aktion wieder zurücknavigieren,
indem Druck auf eine haptische Taste ausgeübt wird, die der Menüebene zugeordnet
ist, zu der der Benutzer springen möchte. Für die zuletzt bediente haptische
Taste wird dann die Sperrposition gelöst, wie auch für alle haptische
Tasten, die Ebenen zugewiesen sind, die in der Menühierarchie
unter der Ebene, zu der gerade gesprungen wurde, liegen. Ein Benutzer
kann somit mit nur einer Operation in seine Anfangsposition zurückkehren,
wodurch eine zeitaufwändige
Rückwärtsnavigation
durch das Menüsystem
nicht mehr erforderlich macht. In einer alternativen Ausführungsform
werden nur die Tasten, die den Menüs entsprechen, die vom Benutzer
verworfen werden, freigegeben.
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Im
Besonderen kann in mobilen in der Hand zu haltenden Geräten mit
kleinen Bildschirmgrößen, wie PDAs
in Scheckkartengröße oder
Mobiltelefonen die Hierarchie der Menüebenen alternativ angezeigt
werden, wie in 4 dargestellt.
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Für jede Ebene
wird nur ein Menüelement
in einem Feld angezeigt, das sich verändert, wenn die entsprechende
haptische Taste gedrückt
wird, die einer entsprechenden Menüebene zugeordnet ist. Das Drücken z.
B. der zweiten haptischen Taste kann gleichzeitig eine Veränderung
im Text aller Felder unterhalb der Ebene a bewirken.
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Eine
Mensch-Computer-Schnittstelle 1 gemäß der vorliegenden Erfindung
ist auch ausgebildet, um eine Texteingabe bereitzustellen, die für kleine
in der Hand zu haltende Geräte
optimiert ist. Für
die Texteingabe sind eine Vielzahl von Zeichen erforderlich, wie
z. B. Buchstaben, Ziffern und Sonderzeichen, die zum Beispiel für die Interpunktion
oder die E-Mail-Adressen erforderlich sind. Die entsprechende Zusammenstellung der
Zeichen ist gruppiert, wobei die Zeichen einer jeden Gruppe in einem
eigenen Menü dargestellt
werden. Wenn der Texteingabemodus aktiv ist, kann auf jedes dieser
Menüs direkt
durch eine haptische Taste zugegriffen werden und das gewünschte Zeichen
wird auf dieselbe Weise wie ein Menüelement wie oben beschrieben
ausgewählt.
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In
einem ersten Beispiel sind die Zeichen, die die Buchstaben des Alphabets
darstellen, in drei Gruppen unterteilt, wobei die erste Gruppe z.
B. von A bis H geht, die zweite Gruppe von I bis P und die dritte
Gruppe von Q bis Z. Die Ziffern und Sonderzeichen sind in einer
vierten Gruppe zusammengefasst. Zur Eingabe eines bestimmten Zeichens
in einen Texteditor in einer grafischen Benutzeroberfläche muss
ein Benutzer die entsprechende haptische Taste drücken, die
dem Menü mit
der Gruppe des gewünschten
Zeichens zugewiesen ist. Wenn in dem Beispiel in 5 ein
Benutzer einen Buchstaben aus dem ersten Drittel des Alphabets eingeben
möchte,
würde er
oder sie die oberste Taste drücken.
Wird leichter Druck auf die oberste haptische Taste ausgeübt, führt dies
dazu, dass die grafische Benutzeroberfläche anzeigt, dass der Buchstabe 'A' ausgewählt werden kann, und durch
Erhöhen
des Drucks bewegt sich der grafische Indikator nacheinander durch die
Zeichenliste, bis das letzte Zeichen oder Buchstabe der Gruppe ereicht
ist. Sobald der korrekte Buchstabe hervorgehoben ist, kann er ausgewählt werden,
z. B. durch die Verwendung der Daumentaste. Da der Benutzer in der
Regel nicht weiß,
wo genau eine Gruppe endet und die nächste beginnt, ist eine Überlappung
zwischen den Gruppen vorgesehen, so dass Buchstaben und Zeichen
am Ende einer ersten Gruppe auch am Beginn der Folgegruppe angezeigt
werden. Hierdurch kann auf ein Zeichen, das sich am Übergang
von einer Gruppe zu einer anderen Gruppe befindet, alternativ entweder
durch die haptische Taste für
die vorhergehende oder die nachfolgende Gruppe zugegriffen werden.
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Ein
alternatives Zugriffsschema für
die Texteingabe ist in 6 dargestellt. Auf der ersten
Ebene der Kategorie werden Buchstaben, Ziffern oder andere Symbole
ausgewählt.
Die gewünschte
Kategorie wird mit Hilfe der haptischen Taste, die der obersten
Ebene a zugewiesen ist, ausgewählt.
Auf der zweiten Ebene b wird die Gruppierung der Zeichen, die für die ausgewählte Kategorie
verfügbar
sind, angezeigt. Auf der nächsten
Ebene c wird eine Teilgruppierung der Zeichen für die in der übergeordneten
Ebene ausgewählte
Gruppe dargestellt, und schließlich
werden auf der vierten Ebene d die Zeichen, die zur auf der dritten
Ebene c ausgewählten
Teilgruppe gehören,
angezeigt und können
ausgewählt
werden. Natürlich
kann die beschriebene Struktur auch mit nur drei Ebenen implementiert
werden, wobei entweder Ebene b oder c weggelassen werden. Die Anzahl
der beteiligten Menüebenen
kann sich auch mit der Kategorie verändern, im Besonderen wenn für Interpunktionszeichen
eine eigene Kategorie verwendet wird.
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Das
beschriebene Texteingabesystem kann durch so genannte "Prognose-Algorithmen" ergänzt werden,
die eine Textvorhersage liefern, wie dies z. B. für die Texteingabe
bei bestimmten Mobilgeräten
mit einer beschränkten
Tastenanzahl, wie Mobiltelefonen, genutzt wird. Gemäß der Prognose
des entsprechenden Algorithmus wird die Reihenfolge, in der die
Optionen in den nachfolgenden Tasten dargestellt werden, dann entsprechend
der Verwendungswahrscheinlichkeit der dargestellten Zeichen neu
angeordnet. Dies reduziert die zur Texteingabe erforderliche Zeit.
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Abgesehen
vom Zugriff auf Informationen, die in einer Menüstruktur mit mehreren Ebenen
angeordnet sind, können
die haptischen Tasten auch zur Navigation in unterschiedlich strukturierten
grafischen Informationen verwendet werden. Wenn z. B. ein Bild auf
der grafische Benutzeroberfläche
dargestellt wird, können
die haptischen Tasten 2 zum Zoomen, Schwenken und Durchblättern einer
Gruppe von Bildern verwendet werden. Die erste haptische Taste 2a zum Beispiel dient zum Zoomen in und
aus einem Bild, die zweite haptische Taste 2b zum
Bewegen des Bildes nach links oder rechts und die dritte Taste 2c zum Bewegen des Bildes nach oben und
unten. Die vierte Taste 2d kann
dann für
die Auswahl des nächsten
oder vorhergehenden Bildes reserviert sein.
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Die
Tastenanordnung von
1 kann auch bei einem traditionellen
Web-Browser auf
einem Mobilgerät
mit kleinem Bildschirm verwendet werden. In der Regel passen die
Inhalte einer HTML-Seite nicht ganz auf den Bildschirm dieser Geräte. Eine
mögliche
Tastenzuordnung ist daher definiert durch:
erste
haptische Taste 2a : | Blättern nach
unten/oben |
zweite
haptische Taste 2b : | Blättern nach
links/rechts |
dritte
haptische Taste 2c : | Hinein-
und hinauszoomen |
vierte
haptische Taste 2d : einer | Sprung
zum nächsten/vorhergehenden
Link in aktuellen Webseite |
Daumentaste 4: | Link
auswählen |
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Beim
Ansehen eines aufgezeichneten Videos auf einer Computing-Einrichtung
weist die Tastenanordnung der Mensch-Computer-Schnittstelle
1 gemäß der vorliegenden
Erfindung die folgenden Zuweisungen auf:
erste
haptische Taste 2a : | Sprung
zum nächsten/vorhergehenden
Segment/Szene der obersten Ebene |
(vorausgesetzt, | diese Metadaten sind verfügbar) |
zweite
haptische Taste 2b : | Sprung
zum nächsten/vorhergehenden
Segment/Szene der nächsten
Ebene |
(vorausgesetzt, | diese Metadaten sind verfügbar) |
dritte
haptische Taste 2c : | Verändern der
Geschwindigkeit der Wiedergabe/schneller Vorlauf |
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7 zeigt
die Komponenten eines Computing-Geräts 7 mit einer Schnittstelle 1 für eine Mensch-Computer-Interaktion
gemäß der vorliegenden
Erfindung. Die Mensch-Computer-Schnittstelle 1 enthält einen
Tastenbereich 2, der zumindest die haptischen Tasten 2a und 2b enthält, möglicherweise weitere Tasten
wie 2c , 2d und,
wenn vorgesehen, die Daumentaste 4. Die Eingabe des Tastenbereichs 2 wird
an eine Steuereinheit 8 übergeben, wo der aktuelle Aktivierungsstatus
einer jeden haptischen Taste registriert und interpretiert wird,
gemäß den in
der grafischen Benutzeroberfläche 5 angezeigten
Informationen. Entsprechend dem Ergebnis der Interpretation werden
dann Daten erstellt, die dem Computing-Bereich 9 als Eingabedaten bereitgestellt
werden.
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Bislang
wurde die Funktion der fünften
Taste als einfache Bedientaste zum Initiieren der Ausführung eines
gewählten
Befehls beschrieben. Diese fünfte
Taste, oder Daumentaste, kann auch als haptische Taste, wie die
anderen beschriebenen ausgebildet sein. Dies bedeutet, dass sie
als multifunktionale Taste mit verschiedenen Aktivierungszuständen ausgeführt wird,
wobei jeder Aktivierungszustand einem definierten Bereich einer
Druckkraft entspricht, die auf die Taste ausgeübt wird. In einer anderen Ausführungsform
ist die Taste durch einen Auswahl- und Einstellmechanismus ausgebildet,
wobei der Aktivierungszustand geändert
wird, indem die Taste gedreht wird, und ein weiterer Aktivierungszustand
ausgebildet sein kann, indem ein Druck auf die Peripherie der Steuertaste
in Richtung der Rotationsmitte ausgeübt wird.
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Die
Daumentaste kann dann zur Navigation durch die Menüstruktur
mit mehr als vier Ebenen verwendet werden, und die haptischen Tasten,
die abgewandt zur Daumentaste ausgebildet sind, werden für den direkten
Zugriff auf die hierarchische Struktur verwendet, die auf der GUI 3 dargestellt
wird. Wenn einmal die unterste in der GUI 3 angezeigte
Ebene durch einen haptische Taste mit direktem Zugriff eingegeben
wird, z. B. die Taste 2d , wird
die Zuweisung der haptischen Tasten 2a bis 2d an die vorhergehende oder nächst höhere Hierarchieebene
neu zugewiesen.
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Die
Steuereinheit 8 der Vorrichtung 1 pflegt ein Benutzerprofil,
das alle Aktionen und/oder Selektionen eines Benutzers aufzeichnet.
Wenn ein Benutzer z. B. die haptische Taste, die einer Ebene a in
einer bestimmten Position x zugewiesen ist, drückt und dann gedrückt hält, dann
ordnet die Vorrichtung 1, abhängig
von der vorherigen bevorzugten Auswahl entsprechend der Position
X, automatisch die den anderen Ebenen zugewiesenen haptische Tasten
in der entsprechenden Position dieser bevorzugten vorherigen Auswahl
an, und die Auswahl wird dann dementsprechend auf dem Bildschirm
angezeigt.
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Die
bislang beschriebene und in 1 dargestellte
Tastenanordnung ist die Tastenanordnung einer Schnittstelle 1 zur
Mensch-Computer-Interaktion, die für die Bedienung kleiner in
der Hand zu haltender Computing-Einrichtungen mit einer Hand bevorzugt
ist. Aber die entsprechende Vorrichtung 1 zur Eingabe von Daten
in eine Computing-Einrichtung kann auch für eine Bedienung mit zwei Händen für größere in
der Hand zu haltende Geräte
angepasst werden, wie z. B. ein Web-Pad oder Ähnliches. Das System kann damit
mit bis zu zehn haptischen Tasten ausgestattet sein, wobei die Daumentasten
vorzugsweise an der Vorderseite angeordnet sind und die Tasten für die anderen
Finger sich an der Rückseite
des Geräts
befinden. Die beschrieben Mensch-Computer-Schnittstelle 1 kann
weiterhin mit anderen Eingabemethoden kombiniert werden, wie z.
B. anderen Arten von Tasten, Steuertasten, Stylus, Touch Screens
oder Spracheingaben oder Ähnliches.
Sie kann weiterhin in Verbindung mit einer Fernsteuerung verwendet
werden.
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Die
vorliegende Erfindung verbessert die Navigation durch die in hierarchischen
Menüebenen
dargestellten Informationen, indem zu Punkten an Zwischenstufen
der Navigationsfolgen gesprungen werden kann. Die bereitgestellte
Schnittstelle 1 zur Mensch-Computer-Interaktion erlaubt
weiterhin die einfachere Korrektur in Form von schneller Rückverfolgung
wie in normalen Menünavigationssystemen.
Zuletzt ermöglicht
die vorliegende Vorrichtung 1 den einhändigen Betrieb eines in der
Hand zu haltenden Computing-Geräts.