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STAND DER TECHNIK
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Zytokine
spielen wichtige Rollen bei der Regelung der Hämatopoese und Immunreaktionen
und können
die Lymphozytenentwicklung beeinflussen. Zur humanen Klasse-II-Zytokinfamilie
gehören
Interferon-α (IFN-α) Subtypen,
Interferon-β (IFN-β), Interferon-γ (IFN-γ), IL-10,
IL-19 (
US-Patent 5.985.614 ),
MDA-7 (Jiang et al., Oncogene 11, 2477–2486, (1995)), IL-20 (Jiang
et al., Oncogene 11, 2477–2486,
(1995)), IL-22 (Xie et al., J. Biol. Chem. 275, 31335–31339,
(2000)) und AK-155 (Knappe et al., J. Virol. 74, 3881–3887, (2000)).
Die meisten Zytokine binden und wandeln Signale entweder durch Zytokinrezeptoren
der Klasse I oder der Klasse II. Zu den Mitgliedern der humanen
Klasse-II-Zytokinrezeptorfamilie gehören Interferon-αR1 (IFN-αR1), Interferon-γ-R2 (IFN-γ-R2), Interferon-γ R1 (IFN-γ R1), Interferon-γR2 (IFN-γR2), IL-10R
(Liu et al., J. Immunol. 152, 1821–1829, (1994)), CRF2-4 (Lutfalla
et al. Genomics 16, 366–373,
(1993)), IL-20Rβ (Slumberg
et al., Cell 104, 9–19,
(2001)) (auch bekannt als Zcytor7 (
US-Patent
5.945.511 ) und CRF2-8 (Kotenko et al., Oncogene 19, 2557–2565, (2000)),
IL-20Rβ (Slumberg
et al., ibid, (2001)) (auch bekannt als DIRS1 (PCT
WO 99/46379 )), IL-22RA1 (IL-22 Rezeptor-α1, zur Genehmigung
an die HUGO eingereicht) (auch bekannt als IL-22R (Xie et al., J.
Biol. Chem. 275, 31335–31339,
(2000)), Zcytor11 (
US-Patent
5.965.704 ) und CRF2-9 (Kotenko et al., Oncogene 19, 2557–2565, (2000))
und Gewebefaktor.
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Klasse-II-Zytokinrezeptoren
sind normalerweise Heterodimere, die sich aus zwei unterschiedlichen Rezeptorketten,
den α- und β-Rezeptoruntereinheiten,
zusammensetzen (Stahl et al., Cell 74, 587–590, (1993)). Generell sind
die α-Untereinheiten
die primären
zytokinbindenden Proteine und die β-Untereinheiten werden für die Bildung
von Stellen mit hoher Bindungsaffinität sowie für die Signalumwandlung benötigt. Eine Ausnahme
ist der IL-20-Rezeptor, in dem beide Untereinheiten für die IL-20-Bindung
benötigt
werden (Slumberg et al., ibid, (2001)).
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Die
Klasse-II-Zytokinrezeptoren werden durch eine konservierte zytokinbindende
Domäne
mit ca. 200 Aminosäuren
(D200) im extrazellulären
Teil des Rezeptors identifiziert. Diese zytokinbindende Domäne setzt sich
aus zwei Fibronectin-III-Domänen (FnIII)
mit je ca. 100 Aminosäuren
zusammen (Bazan J.F. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87, 6934–6938, (1990);
Thoreau et al., FEBS Lett. 282, 16–31, (1991)). Jede FnIII-Domäne enthält konservierte
Cys-, Pro- und Trp-Reste, welche ein charakteristisches Faltmuster
aus sieben β-Strängen bestimmen, ähnlich der
konstanten Domäne
des Immunglobulins (Uze et al., J. Interferon Cytokine Res. 15, 3–26, (1995)).
Die konservierten strukturellen Elemente der Klasse-II-Zytokinrezeptorfamilie
ermöglichen
die Identifizierung neuer Mitglieder dieser Familie auf Basis der
Homologie in der primären
Aminosäurensequenz.
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Die
Interleukine sind eine Familie von Zytokinen, die immunologische
Reaktionen, einschließlich
Entzündung,
vermitteln. Der Mittelpunkt einer Immunreaktion ist die T-Zelle,
welche viele Zytokine und adaptive Immunität gegen Antigene produziert.
Die von der T-Zelle produzierten Zytokine wurden als Typ 1 und Typ
2 klassifiziert (Kelso, A. Immun. Cell Biol. 76:300–317, 1998).
Zu den Typ-1-Zytokinen
gehören
IL-2, Interferon-Gamma (IFN-γ),
LT-α; sie
sind an den inflammatorischen Reaktionen, viraler Immunität, intrazelluläre Parasitenimmunität und Allograftabstoßung beteiligt.
Zu den Typ-2-Zytokinen gehören
IL-4, IL-5, IL-6, IL-10
und IL-13; sie sind an humoralen Reaktionen, Helminthen-Immunität und allergischen
Reaktionen beteiligt. Zwischen Typ 1 und Typ 2 gemeinsame Zytokine
sind IL-3, GM-CSF und TNF-α.
Es gibt einige Nachweise, die andeuten, dass Typ-1- und Typ-2-produzierende
T-Zellpopulationen bevorzugt in verschiedene entzündete Gewebearten
wandern.
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Von
besonderem Interesse aus therapeutischer Sicht sind die Interferone
(Untersuchungen zu Interferonen von De Maeyer und De Maeyer-Guignard, „Interferone" in The Cytokine
Handbook, 3. Ausgabe, Thompson (ed.), S. 491–516 (Academic Press Ltd. 1998)
und von Walsh, Biopharmaceuticals: Biochemistry and Biotechnology,
S. 158–188
(John Wiley & Sons
1998)). Interferone weisen verschiedene biologische Aktivitäten auf
und eignen sich für
die Behandlung von bestimmten Autoimmunerkrankungen, insbesondere
für Karzinome,
und für
die Verbesserung der Immunreaktion gegen infektiöse Agenzien, einschließlich Viren,
Bakterien, Pilze und Protozoa. Bisher wurden sechs Interferonformen
identifiziert, die in zwei Hauptgruppen unterteilt wurden. Zu den
so genannten „Typ-I"-INF gehören IFN-α, IFN-β, IFN-ω, IFN-δ und Interferon-T.
Derzeit sind IFN-γ und
eine Unterklasse von IFN-α die
einzigen Typ-II-Interferone.
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Typ-I-Interferone,
von denen man annimmt, dass sie von dem gleichen Vorfahrensgen abgeleitet
sind, haben eine ausreichend ähnliche
Struktur beibehalten, um durch den gleichen Zelloberflächenrezeptor
zu agieren. Die α-Kette
des humanen Interferon-α/β-Rezeptors
umfasst eine extrazelluläre
N-Terminusdomäne, welche
die Charakteristiken eines Klasse-II-Zytokinrezeptors aufweist.
Interferon-γ weist
keine signifikante Homologie mit den Typ-I-Interferonen oder dem
Typ-II-Interferon-α-Subtyp auf, teilt
aber eine Reihe von biologischen Aktivitäten mit den Typ-I-Interferonen.
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Kliniker
nutzen die mehrfachen Aktivitäten
der Interferone, indem sie die Proteine für die Behandlung vieler verschiedener
Krankheitszustände
einsetzen. So wurde z. B. eine Form von Interferon-α in über 50 Ländern für die Verwendung
zur Behandlung von Krankheitszuständen zugelassen, wie z. B.
Haarzellleukämie, Nierenzellkarzinom,
Basalzellkarzinom, malignes Melanom, AIDS-bezogenes Kaposisarkom,
Multiples Myelom, chronische myelogene Leukämie, Non-Hodgkin-Lymphom, laryngeale
Papillomatose, Mycosis fungoides, Condyloma acuminata, chronischer
Hepatitis B, Hepatitis C, chronischer Hepatitis D und chronischer Nicht-A-Nicht-B/C-Hepatitis.
Die US-Arzneimittelaufsichtsbehörde
(U.S. Food and Drug Administration/FDA) hat die Verwendung von Interferon-β zur Behandlung
von Multipler Sklerose, einer chronischen Erkrankung des Nervensystems,
zugelassen. Interferon-γ wird
für die
Behandlung von chronischen Granulomatose-Erkrankungen verwendet,
wobei das Interferon die Immunreaktion des Patienten zur Zerstörung infektiöser bakterieller,
fungaler und protozoaler Pathogene verbessert. Klinische Studien
weisen auch darauf hin, dass Interferon-γ auch für die Behandlung von AIDS,
Leishmaniose und lepromatöse
Leprose nützlich
sein könnte.
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IL-28A,
IL-28B und IL-29 umfassen eine vor kurzem neu entdeckte Familie
von Proteinen mit Sequenzhomologie zu den Typ-I-Interferonen und
genomischer Homologie zu IL-10. Diese neue Familie ist in der im
gleichen Besitz befindlichen PCT-Anmeldung
WO 02/086087 sowie von Sheppard
et al., Nature Immunol. 4:63–68,
2003; die beide durch Verweis Bestandteil dieser Schrift sind, ausführlich beschrieben.
Funktionell sind IL-28 und IL-29 den Typ-I-Interferonen ähnlich,
nämlich
in ihrer Fähigkeit
zur Induktion eines antiviralen Zustands in Zellen, doch im Gegensatz
zu den Typ-I-Interferonen weisen sie keine antiproliferative Aktivität gegen
bestimmte B-Zelllinien auf.
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Von
IL-28 und IL-29 ist bekannt, dass sie eine ungerade Anzahl von Cysteinen
enthalten (PCT-Anmeldung
WO
02/086087 und Sheppard et al., supra.) Die Expression von
rekombinantem IL-28 und IL-29 kann ein heterogenes Gemisch von Proteinen
ergeben, das sich aus einer intramolekularen Disulfidbindung in
mehreren Konformationen zusammensetzt. Die Trennung dieser Formen
kann schwierig und mühsam
sein. Deshalb ist die Bereitstellung von IL-28- und IL-29-Molekülen wünschenswert,
die nach der Expression ein einzelnes intramolekulares Disulfidbindungsmuster
aufweisen, sowie die Bereitstellung von Methoden für die Neufaltung
und Aufreinigung dieser Präparationen
zur Aufrechterhaltung der Homogenität.
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In
US 5 206 344 sind Interleukin-2-Muteine
und deren Polymerkonjugation beschrieben.
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Luxon
et al., Clinical Therapeutics, Band 24, Nr. 9, S. 1363–1383, 1.
September 2002, beschreibt pegylierte Interferone für die Behandlung
der chronischen Hepatitis-C-Infektion.
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Koslowski
et al., J. Controlled Release, Band 72, Nr. 1–3, S. 217–224, 14. Mai 2001, beschreibt
Verbesserungen in der Proteinpegylierung.
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Rajarathnam
et al., Biochemistry, Band 38, Nr. 24, S. 7653–7658, 15. Juni 1999, beschreibt
Disulfidbrücken
in Interleukin-8.
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WO 02/086087 beschreibt
die Zytokinproteinfamilie der Proteine Zcyto20, Zcyto21, Zcyto22,
Zcyto24 und Zcyto25.
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Sheppard
et al., Nature Immunology, Band 4, Nr. 1, S. 63–68, Januar 2003, beschreibt
IL-28, IL-29 und deren Klasse-II-Zytokinrezeptor IL-28R.
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Francis
et al., Int. J of Haematology, Band 68, Nr. 1, S. 1–18, beschreibt
die Wichtigkeit der biologischen Optimierung der Kopplungsmethoden.
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Die
vorliegende Erfindung liefert Zusammensetzungen und Methoden für die Produktion
homogener Präparationen
von IL-29.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein isoliertes Polypeptid bereit, das
eine Aminosäurensequenz
umfasst, die aus der Gruppe mit folgenden SEQ ID-NR. ausgewählt wurde:
27, 29, 40, 41, 83, 85, 87, 89, 95, 97, 103, 105, 111, 113, 139,
141, 143, 145, 147, 149, 151, 153, 155, 157, 159 und 161.
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Die
vorliegende Erfindung stellt des Weiteren ein isoliertes Polypeptid
bereit, das ein Polypeptid kodiert, wobei das kodierte Polypeptid
eine Aminosäurensequenz
umfasst, die aus der Gruppe mit folgenden SEQ ID-NR. ausgewählt wurde:
27, 29, 40, 41, 83, 85, 87, 89, 95, 97, 103, 105, 111, 113, 139,
141, 143, 145, 147, 149, 151, 153, 155, 157, 159 und 161.
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In
der nachfolgenden Beschreibung werden bestimmte Begriffe häufig verwendet.
In den folgenden Definitionen werden diese Begriffe zum Zweck eines
besseren Verständnisses
der Erfindung erklärt.
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Wenn
nicht anderweitig angegeben, sind die Begriffe „ein/e/r/s", „die" und „mindestens
ein/e/r/s" untereinander
austauschbar und bedeuten „ein/e/r/s
oder mehr als ein/e/r/s".
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Der
in dieser Schrift verwendete Begriff „Affinitäts-Tag" bezeichnet ein Polypeptidsegment, das
an ein zweites Polypeptid angefügt
werden kann, um die Reinigung oder Erkennung des zweiten Polypeptids
zu bewirken oder Stellen für
das Anfügen
des zweiten Polypeptids an ein Substrat bereitzustellen. Grundsätzlich kann
jedes Peptid oder Protein, für
das ein Antikörper
oder ein anderer spezifischer bindender Wirkstoff verfügbar ist,
als Affinitäts-Tag
verwendet werden. Affinitäts-Tags
umfassen ein Polyhistidin-Trakt, Protein A (Nilsson et al., EMBO
J. 4:1075, 1985; Nilsson et al., Methods Enzymol. 198:3, 1991),
Glutathion-S-Transferase (Smith and Johnson, Gene 67:31, 1988),
Glu-Glu-Affinitäts-Tag
(Grussenmeyer et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 82:7952–4, 1985),
Substanz P, FlagTM-Peptid (Hopp et al.,
Biotechnology 6:1204–10,
1988), streptavidinbindendes Peptid oder anderes Antigenepitop oder
bindende Domäne.
Siehe allgemein Ford et al., Protein Expression and Purification
2: 95–107,
1991. Affinitäts-Tag-kodierende
DNA sind im Fachhandel erhältlich
(z. B. Pharmacia Biotech, Piscataway, NJ, USA).
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Der
in dieser Schrift verwendete Begriff „Allelvariante" bezeichnet jede
der zwei oder mehreren alternativen Formen eines Gens, das denselben
chromosomalen Locus belegt. Allelvariationen entstehen auf natürliche Weise
durch Mutation und können
zu phänotypischen
Polymorphismen innerhalb von Populationen führen. Genmutationen können stille
Mutationen sein (keine Veränderung
im kodierten Polypeptid) oder sie können Polypeptide mit veränderter
Aminosäurensequenz
kodieren. Der in dieser Schrift verwendete Begriff Allelvariante
wird auch zur Bezeichnung eines von einer Allelvariante eines Gens
kodierten Proteins verwendet.
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Die
in dieser Schrift verwendeten Begriffe „aminoterminal" und „carboxylterminal" bezeichnen die Positionen
innerhalb der Polypeptide. Wenn im Zusammenhang angebracht, werden
diese Begriffe in Bezug auf eine bestimmte Sequenz oder einen Anteil
eines Polypeptids verwendet, um die Nähe oder relative Position zu
bezeichnen. Zum Beispiel eine bestimmte Sequenz carboxylterminal
zu einer Referenzsequenz innerhalb eines Polypeptids, die proximal
zum Carboxylterminus der Referenzsequenz positioniert ist, aber
nicht unbedingt am Carboxylterminus des kompletten Polypeptids liegt.
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Der
Begriff „Komplement-/Antikomplement-Paar" bezeichnet nicht-identische
Untereinheiten, die ein nicht-kovalent verbundenes, stabiles Paar
unter den entsprechenden Bedingungen bilden. Biotin und Avidin (oder
Streptavidin) sind z. B. prototypische Mitglieder eines Komplement-/Antikomplement-Paares.
Weitere beispielhafte Komplement-/Antikomplement-Paare sind u. a.
Rezeptor/Ligand-Paare, Antikörper/Antigen-(oder
Hapten oder Epitop)Paare, Sense/Antisense-Polynukleotid-Paare u. ä. Wenn eine
anschließende Dissoziation
des Komplement-/Antikomplement-Paares
wünschenswert
ist, sollte das Komplement-/Antikomplement-Paar vorzugsweise eine
Bindungsaffinität
von < 109 M–1 aufweisen.
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Der
Begriff „degenerierte
Nukleotidsequenz" bezeichnet
eine Sequenz von Nukleotiden, die eine oder mehrere degenerierte
Codone umfasst (im Vergleich zu einem Polypeptid-kodierenden Referenzpolynukleotidmolekül). Degenerierte
Codone enthalten verschiedene Nukleotiddrillinge, kodieren jedoch
den gleichen Aminosäurerest
(d. h. sowohl GAU- als auch GAC-Drillinge kodieren Asp).
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Der
Begriff „Expressionsvektor" wird zur Bezeichnung
eines linearen oder ringförmigen
DNA-Moleküls verwendet,
das ein Segment umfasst, welches ein Polypeptid von Interesse kodiert,
das mit weiteren Segmenten funktionell verknüpft ist, welche für dessen
Transkription sorgen. Solche zusätzlichen
Segmente beinhalten Promoter- und Terminatorsequenzen und können auch
einen oder mehrere Replikationsursprünge, einen oder mehrere selektierbare
Marker, einen Verstärker,
ein Polyadenylationssignal usw. enthalten. Expressionsvektoren werden
generell aus Plasmid oder viralem DNA abgeleitet oder können Elemente
aus beiden enthalten.
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Der
Begriff „isoliert", wenn auf ein Polynukleotid
angewandt, bezeichnet, dass das Polynukleotid aus seinem natürlichen
genetischen Milieu entfernt wurde und somit frei von anderen fremden
oder unerwünschten Kodierungssequenzen
ist und eine Form aufweist, die für die Verwendung innerhalb
von gentechnischen Proteinproduktionssystemen geeignet ist. Solche
isolierten Moleküle
sind von ihrem natürlichen
Umfeld getrennt und umfassen cDNA und genomische Klone. Erfindungsgemäße isolierte
DNA-Moleküle
sind frei von den Genen, mit denen sie normalerweise verbunden sind,
können
jedoch natürlich
auftretende nicht translatierte 5'- und 3'-Regionen aufweisen, wie z. B. Promoter
und Terminatoren. Die Identifizierung der verbundenen Regionen ist
fachkundigen Personen bekannt (siehe z. B. Dynan and Tijan, Nature
316:774–78,
1985).
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Ein „isoliertes" Polypeptid oder
Protein ist ein Polypeptid oder Protein, das in einem Zustand außerhalb seines
natürlichen
Umfeldes gefunden wird, wie z. B. getrennt von Blut und Tiergewebe.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist das isolierte Polypeptid im Wesentlichen frei von anderen Polypeptiden,
insbesondere von anderen Polypeptiden tierischen Ursprungs. Es wird
bevorzugt, die Polypeptide in einer hochreinen Form bereitzustellen,
d. h. eine Reinheit von mehr als 95%, vorzugsweise mehr als 99%.
Bei Verwendung in diesem Zusammenhang schließt der Begriff „isoliert" nicht die Gegenwart
des gleichen Polypeptids in alternativen physischen Formen aus,
wie z. B. Dimere oder alternativ glykosylierte oder derivatisierte
Formen.
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Der
Begriff „Konzentration" (engl. Level) bedeutet
in Bezug auf Immunzellen, wie NK-Zellen, T-Zellen, insbesondere
zytotoxische T-Zellen, B-Zellen u. ä., entweder eine erhöhte Konzentration
von Zellen oder eine verstärkte
Aktivität
der Zellfunktion.
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Der
Begriff „Grad" (engl. Level) bedeutet
in Bezug auf Virusinfektionen eine Veränderung im Grad der Virusinfektion
und umfasst u. a. eine Veränderung
in der Konzentration von CTL oder NK-Zellen (wie oben beschrieben)
eine Reduzierung der Virenbelastung, einer Erhöhung der Konzentration von
antiviralem Antikörpertiter,
eine Reduzierung in den serologischen Konzentrationen der Alaninaminotransferase
oder histologisch nachgewiesene Verbesserungen eines Zielgewebes
oder -organs. Methoden zur Bestimmung, ob diese Veränderungen
in der Konzentration signifikante Unterschiede oder Veränderungen
sind, sind fachkundigen Personen bekannt.
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„Funktionell
verknüpft", wenn in Bezug auf
DNA-Segmente verwendet, bedeutet, dass die Segmente so angeordnet
sind, dass sie im Einklang für
ihre beabsichtigten Zwecke funktionieren, d. h. die Transkription beginnt
im Promoter und setzt sich durch das Kodiersegment zum Terminator
fort.
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Der
Begriff „Ortholog" bezeichnet ein aus
einer Spezies gewonnenes Polypeptid oder Protein, welches das funktionelle
Gegenstück
eines Polypeptids oder Proteins aus einer anderen Spezies ist. Sequenzunterschiede
unter Orthologen sind das Resultat der Speziation.
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„Paraloge" sind eindeutige,
aber strukturell verwandte Proteine, die aus Organismen erzeugt
wurden. Man nimmt an, dass Paraloge durch Genduplizierung entstehen.
So sind z. B. α-Globin, β-Globin und
Myoglobin Paraloge von einander.
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Ein „Polynukleotid" ist ein ein- oder
zweisträngiges
Polymer aus Deoxyribonukleotid- oder Ribonukleotidbasen, das vom
5'- zum 3'-Ende gelesen wird.
Polynukleotide umfassen RNA und DNA und können von natürlichen
Quellen isoliert, in-vitro synthetisiert oder aus einer Kombination
aus natürlichen
und synthetischen Molekülen
präpariert
werden. Die Größen der
Polynukleotide werden als Basenpaare (Abkürzung „bp"), Nukleotide („nt") oder Kilobasen („kb") ausgedrückt. Wenn es der Zusammenhang
erlaubt, können
die letzten zwei Begriffe zur Beschreibung von Polynukleotiden verwendet
werden, die ein- oder doppelsträngig
sind. Wird der Begriff auf doppelsträngige Moleküle angewandt, bezeichnet er
die Gesamtlänge
und ist als gleichwertig zu dem Begriff „Basenpaare" zu verstehen. Fachkundigen
Personen ist bewusst, dass die zwei Stränge eines doppelsträngigen Polynukleotids
eine leicht unterschiedliche Länge
aufweisen können
und dass die Enden aufgrund der enzymatischen Spaltung versetzt
sein können;
somit können
eventuell nicht alle Nukleotide innerhalb eines doppelsträngigen Polynukleotidmoleküls gepaart
werden.
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Ein „Polypeptid” ist ein
Polymer der Aminosäurereste,
das durch Peptidverbindungen angefügt wird, ob natürlich oder
synthetisch produziert. Polypeptide mit weniger als 10 Aminosäureresten
werden generell als „Peptide" bezeichnet.
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Der
Begriff „Promoter” hat seine
unter Fachleuten anerkannte Bedeutung der Denotierung eines Teils von
genhaltigen DNA-Sequenzen, die für
die Bindung der RNA-Polymerase und Einleitung der Transkription sorgen.
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Promotersequenzen
sind oft, aber nicht immer, in den nicht-kodierenden 5'-Regionen von Genen
aufzufinden.
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Ein „Protein" ist ein Makromolekül, das eine
oder mehrere Polypeptidketten umfasst. Ein Protein kann auch Nicht-Peptid-Komponenten
umfassen, wie z. B. Kohlenhydratgruppen. Kohlenhydrate und andere Nicht-Peptid-Substituenten
können
einem Protein durch die Zelle, die das Protein produziert, hinzugefügt werden,
und sie unterscheiden sich je nach Zelltyp. Proteine werden in dieser
Schrift in Bezug auf ihre Aminosäuren-Backbone-Strukturen
definiert; Substituenten wie Kohlenhydratgruppen werden generell
nicht spezifiziert, können
aber trotzdem vorhanden sein.
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Der
Begriff „Rezeptor" bezeichnet ein zellverbundenes
Protein, das an ein bioaktives Molekül (d. h. einen Liganden) bindet
und die Wirkung des Liganden an die Zelle vermittelt. Membrangebundene
Rezeptoren sind durch eine Multipeptidstruktur gekennzeichnet, welche
eine extrazelluläre
ligandbindende Domäne
und eine intrazelluläre
Effektordomäne,
die normalerweise an der Signaltransduktion beteiligt ist, umfasst.
Die Bindung des Liganden an den Rezeptor resultiert in einer Konformationsveränderung
im Rezeptor, welche die Wechselwirkung zwischen der Effektordomäne und anderen
Molekül(en)
in der Zelle verursacht. Diese Wechselwirkung führt wiederum zu einer Veränderung
im Stoffwechsel der Zelle. Die mit Wechselwirkungen zwischen Rezeptor
und Ligand verknüpften
Stoffwechselereignisse sind u. a. Gentranskription, Phosphorylierung, Dephosphorylierung,
Erhöhung
der zyklischen AMP-Produktion, Mobilisierung von zellulärem Kalzium,
Mobilisierung der Membranlipide, Zelladhäsion, Hydrolyse von Inositollipiden
und Hydrolyse von Phospholipiden. Rezeptoren können generell membrangebunden,
zytosolisch oder nukleär,
monomer (z. B. TSH-Rezeptor, beta-adrenerger Rezeptor) oder multimer
(z. B. PDGF-Rezeptor, Wachstumshormonrezeptor, IL-3-Rezeptor, GM-CSF-Rezeptor,
G-CSF-Rezeptor, Erythropoietinrezeptor und IL-6-Rezeptor) sein.
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Der
Begriff „sekretorische
Signalsequenz" bezeichnet
eine DNA-Sequenz, die ein Polypeptid (ein „sekretorisches Peptid") kodiert, das als
Komponente eines größeren Polypeptids
das größere Polypeptid
durch einen sekretorischen Signalweg einer Zelle leitet, in dem
es synthetisiert wird. Das größere Polypeptid
wird meistens gespalten, um das sekretorische Peptid während des
Transportes durch den sekretorischen Signalweg zu entfernen.
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Der
Begriff „Spleißvariante" bezeichnet alternative
Formen des von einem Gen transkribierten RNA. Spleißvarianten
entstehen auf natürlichem
Wege durch die Verwendung von alternativen Spleißstellen innerhalb eines transkribierten
RNA-Moleküls,
oder weniger häufig
zwischen separat transkribierten RNA-Molekülen, und können dazu führen, dass mehrere mRNA von
dem gleichen Gen transkribiert werden. Spleißvarianten können Polypeptide
kodieren, die eine veränderte
Aminosäurensequenz
aufweisen. Der in dieser Schrift verwendete Begriff Spleißvariante
wird auch zur Bezeichnung eines Proteins verwendet, das durch eine Spleißvariante
eines von einem Gen transkribierten mRNA kodiert wird.
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Molekulargewichte
und Polymerlängen,
die durch ungenaue analytische Methoden (z. B. Gelelektrophorese)
ermittelt werden, sind als ungefähre
Werte zu verstehen. Wenn ein solcher Wert als „ungefähr" X oder „ca." X angegeben wird, ist der genannte
Wert X mit einer Genauigkeit von ±10% zu verstehen.
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„Zcyto20", „Zcyto21", „Zcyto22" sind frühere Bezeichnungen
für humanes
IL-28A, humanes IL-29 und humanes IL-28B. Die Nukleotid- und Aminosäurensequenz
für IL-28A
ist in SEQ ID-NR:1 und SEQ ID-NR:2 gezeigt. Die Nukleotid- und Aminosäurensequenzen
für IL-29
sind in SEQ ID-NR:3 und SEQ ID-NR:4
gezeigt. Die Nukleotid- und Aminosäurensequenz für IL-28B
ist in SEQ ID-NR:5 und SEQ ID-NR:6 gezeigt. Diese Sequenzen sind
in der allgemein ZymoGenetics, Inc. zugeteilten PCT-Anmeldung
WO 02/086087 ausführlich beschrieben.
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„Zcyto24" und „Zcyto25" sind frühere Bezeichnungen
für Maus-IL-28
und werden in SEQ ID-NR: 7, 8, 9, 10 gezeigt. Die Polynukleotide
und Polypeptide sind in der allgemein ZymoGenetics, Inc. zugeteilten PCT-Anmeldung
WO 02/086087 ausführlich beschrieben.
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„Zcytor19" ist die frühere Bezeichnungen
für die
IL-28-Rezeptor α-Untereinheit
und wird in SEQ ID-NR: 11 gezeigt. Die Polynukleotide und Polypeptide
sind in der im Namen von Schering, Inc. erfolgten PCT-Anmeldung
WO 02/20569 und der allgemein
ZymoGenetics, Inc. zugeteilten
WO
02/44209 ausführlich beschrieben. „IL-28-Rezeptor" bezeichnet die IL-28 α-Untereinheit
und die einen heterodimeren Rezeptor bildende CRF2-4-Untereinheit.
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Die
vorliegende Erfindung bietet Polynukleotidmoleküle, einschließlich DNA-
und RNA-Moleküle,
welche Cysteinmutanten des IL-29 kodieren mit analoger Expression
einer rekombinanten IL-29-Präparation,
die eine homogene Präparation
ist. Im Sinne dieser Erfindung ist eine homogene IL-29-Präparation
eine Präparation,
die mindestens 98% eines einzelnen intramolekulären Disulfidbindungsmusters
im aufgereinigten Polypeptid umfasst. In anderen Ausführungsbeispielen
ist die einzelne Disulfidkonformation in einer Präparation von
aufgereinigtem Polypeptid zu 99% homogen. Diese Cysteinmutanten
halten generell eine bestimmte biologische Aktivität des wildtypischen
IL-29 aufrecht, wie in dieser Schrift beschrieben. Generell ist
ein an seinen kognaten Rezeptor bindender Ligand spezifisch, wenn
der KD-Wert in den Bereich von 100 nM bis
100 pM fällt. Die
spezifische Bindung im Bereich 100 mM bis 10 nM KD ist
eine Affinitätsbindung
mit niedriger Affinität.
Die spezifische Bindung im Bereich 2,5 mM bis 100 pM KD ist
eine Affinitätsbindung
mit hoher Affinität.
In einem weiteren Beispiel ist eine biologische Aktivität der IL-29-Cysteinmutanten
vorhanden, wenn die Moleküle
zu einem bestimmten Grad der antiviralen Aktivität in Verbindung mit wildtypischem
IL-28 oder IL-29 fähig
sind. Die Bestimmung des Grads der antiviralen Aktivität wird in
dieser Schrift ausführlich
beschrieben.
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Bei
der Bezugnahme auf IL-28 bedeutet der Begriff sowohl IL-28A als
auch IL-28B. Früher
wurde IL-28A als Zcyto20 (SEQ ID-NR:1 und 2), IL-29 als Zcyto21
(SEQ ID-NR:3 und 4) und IL-28B als Zcyto22 (SEQ ID-NR:5 und 6) bezeichnet.
(Siehe PCT-Anmeldung
WO 02/086087 und
Sheppard et al., supra.) Die Mausorthologen für IL-28 wurden früher als
Zcyto24 (SEQ ID-NR:7 und 8), Zcyto25 (SEQ ID-NR:9 und 10) bezeichnet.
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Das
wildtypische IL-28A-Gen kodiert ein Polypeptid von 200 Aminosäuren, wie
in SEQ ID-NR:2 gezeigt. Die Signalsequenz für IL-28A umfasst vorhersehbar
Aminosäurerest –25 (Met)
bis Aminosäurerest –1 (Ala)
der SEQ ID-NR:2. Das reife Peptid für IL-28A beginnt bei Aminosäurerest
1 (Val) der SEQ ID-NR:2. IL-28A-Helixe werden wie folgt vorhergesagt:
Helix A ist definiert als Aminosäurereste
31 (Ala) bis 45 (Leu); Helix B durch Aminosäurereste 58 (Thr) bis 65 (Gln);
Helix C durch Aminosäurereste
69 (Arg) bis 86 (Ala); Helix D durch Aminosäurereste 95 (Val) bis 114 (Ala);
Helix E durch Aminosäurereste
126 (Thr) bis 142 (Lys); und Helix F durch Aminosäurereste
148 (Cys) bis 169 (Ala); wie in SEQ ID-NR:2 gezeigt.
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Das
wildtypische IL-29-Gen kodiert ein Polypeptid von 200 Aminosäuren, wie
in SEQ ID-NR:4 gezeigt. Die Signalsequenz für IL-29 umfasst vorhersehbar
Aminosäurerest –19 (Met)
bis Aminosäurerest –1 (Ala)
der SEQ ID-NR:4, SEQ ID-NR:119 oder SEQ ID-Nr:121. Das reife Peptid
für IL-29
beginnt bei Aminosäurerest
1 (Gly) der SEQ ID-NR:4. IL-29 wurde in der PCT-Anmeldung
WO 02/02627 beschrieben.
IL-29-Helixe werden wie folgt vorhergesagt: Helix A ist definiert
als Aminosäurereste
30 (Ser) bis 44 (Leu); Helix B durch Aminosäurereste 57 (Asn) bis 65 (Val);
Helix C durch Aminosäurereste
70 (Val) bis 85 (Ala); Helix D durch Aminosäurereste 92 (Glu) bis 111 (Gln);
Helix E durch Aminosäurereste
118 (Thr) bis 139 (Lys); und Helix F durch Aminosäurereste
144 (Gly) bis 170 (Leu); wie in SEQ ID-NR:4 gezeigt.
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Das
wildtypische IL-28B-Gen kodiert ein Polypeptid von 200 Aminosäuren, wie
in SEQ ID-NR:6 gezeigt. Die Signalsequenz für IL-28B umfasst vorhersehbar
Aminosäurerest –21 (Met)
bis Aminosäurerest –1 (Ala)
der SEQ ID-NR:6. Das reife Peptid für IL-28B beginnt bei Aminosäurerest
1 (Val) der SEQ ID-NR:6. IL-28B-Helixe werden wie folgt vorhergesagt:
Helix A ist definiert als Aminosäurereste
31 (Ala) bis 45 (Leu); Helix B durch Aminosäurereste 58 (Thr) bis 65 (Gln);
Helix C durch Aminosäurereste
69 (Arg) bis 86 (Ala); Helix D durch Aminosäurereste 95 (Gly) bis 114 (Ala);
Helix E durch Aminosäurereste
126 (Thr) bis 142 (Lys); und Helix F durch Aminosäurereste
148 (Cys) bis 169 (Ala); wie in SEQ ID-NR:6 gezeigt.
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Die
vorliegende Erfindung liefert Mutationen in den IL-29 Wildtypsequenzen
der SEQ ID-NR: 3 und 4, die in der Expression von Einzelformen des
IL-29-Moleküls
resultieren. Aufgrund der Annahme, dass die Heterogenität der Formen
ein Resultat von mehrfachen intramolekulären Disulfidbindungsmustern
ist, umfassen die erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiele
auch Mutationen in den Cysteinresten innerhalb der wildtypischen
IL-29-Sequenzen. Wenn IL-29 in E. coli exprimiert wird, ist ein
N-terminales oder aminoterminal Methionin gegenwärtig. SEQ ID-NR:12–17 zeigt
z. B. die Nukleotid- und Aminosäurerestnummerierung
für IL-28A, IL-29
und IL-28B in Gegenwart des N-terminalen Met. Tabelle 1 zeigt die
möglichen
Kombinationen von intramolekulären
disulfidgebundenen Cysteinpaaren für Wildtyp-IL-29. Tabelle 1
IL-28A SEQ ID-NR:2 | C16-C115 | C48-C148 | C50-C148 | C167-C174 | C16-C48 | C16-C50 | C48-C115 | C50-C115 | C115-C148 |
Met IL-28A SEQ ID-NR:13 | C17-C116 | C49-C149 | C51-C1498 | C168-C175 | C17-C49 | C17-C51 | C49-C116 | C51-C116 | C116-C149 |
IL-29 SEQ ID-NR:4 | C15-C112 | C49-C145 | C112-C171 | | | | | | |
Met IL-29 SEQ ID-NR:15 | C16-C113 | C50-C146 | C113-C172 | | | | | | |
IL-28B SEQ ID-NR:6 | C16-C115 | C48-C148 | C50-C148 | C167-C174 | C16-C48 | C16-C50 | C48-C115 | C50-C115 | C115-C148 |
Met IL-28B SEQ ID-NR:17 | C17-C116 | C49-C149 | C51-C149 | C168-C175 | C17-C49 | C17-C51 | C49-C116 | C51-C116 | C116-C149 |
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Die
erfindungsgemäßen Polynukleotid-
und Polypeptidmoleküle
haben eine Mutation an einem oder mehreren der Cysteine, die in
den Wildtyp-IL-29-Molekülen vorhanden
sind, halten jedoch trotzdem eine bestimmte biologische Aktivität aufrecht,
wie in dieser Schrift beschrieben. Tabelle 2 zeigt exemplarische
Cysteinmutanten, insbesondere Punktmutationen des Cysteins (C) nach
Serin (S). Tabelle 2
IL-28A
C48S | SEQ
ID-NR:19 |
Met
IL-28A C49S | SEQ
ID-NR:21 |
IL-28A
C50S | SEQ
ID-NR:23 |
Met
IL-28A C51S | SEQ
ID-NR:25 |
IL-29
C171S | SEQ
ID-NR:27 |
Met
IL-29 C172S | SEQ
ID-NR:29 |
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Bei
allen Mitgliedern der Familie wurde die Bindung an den gleichen
Klasse-II-Zytokinrezeptor, IL-28R, nachgewiesen. Die IL-28 α-Untereinheit
wurde früher
als Zcytor19-Rrezeptor bezeichnet. Die Bindung an eine Theorie soll
zwar vermieden werden, doch es scheint, dass alle diese Moleküle aber
den gleichen Signalweg durch den IL-28R-Rezeptor signalisieren.
Der IL-28-Rezeptor ist beschrieben in einer allgemein zugeteilten. PCT-Anmeldung
WO 02/44209 beschrieben,
die durch Verweis Bestandteil dieser Schrift ist, von Sheppard et al.,
supra; Kotenko et al., Nature Immunol. 4:69–77, 2003 und in PCT
WO/03/040345 . IL-28R ist
ein Mitglied der Klasse-II-Zytokinrezeptoren, die durch die Gegenwart
von einem oder mehreren Zytokinrezeptormodulen (CRM) in ihren extrazellulären Domänen gekennzeichnet
sind. Weitere Klasse-II-Zytokinrezeptoren sind u. a. Zcytor11 (allgemeines
Eigentum unter
US-Patentnr. 5.965.704 ),
CRF2-4 (Genbank Accession Nr. Z17227), IL-10R (Genbank Accession
Nr. U00672 und NM_001558), DIRS1, Zcytor7 (allgemeines Eigentum
unter
US-Patentnr. 5.945.511 )
und Gewebefaktor. Wie alle bekannten Klasse-II-Rezeptoren außer Interferon-alpha/beta
Rezeptor-alpha-Kette, hat der IL-28-Rezeptor nur ein CRM der Klasse
II in seiner extrazellulären
Domäne.
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4-Helixbündel-Zytokine
sind auch durch die Länge
ihrer Komponentenhelixe gruppiert. Zytokine mit „langer Helixform" enthalten generell
24–30
Restehelixe und umfassen IL-6, den ciliären neutrotrophen Faktor (CNTF),
den Leukämie-Inhibitions-Faktor
(LIF) und das humane Wachstumshormon (hGH). Zytokine mit „kurzer
Helixform" enthalten
generell 18–21
Restehelixe und umfassen IL-2, IL-4 und GM-CSF. Studien mit CNTF und
IL-6 zeigten, dass eine CNTF-Helix gegen die äquivalente Helix in IL-6 ausgetauscht
werden kann, wobei die CTNF-bindenden Eigenschaften auf die Chimäre übertragen
werden. Somit erscheint es, dass funktionelle Domänen von
4-Helix-Zytokinen unabhängig
von der Sequenzidentität
auf Basis der strukturellen Homologie bestimmt werden und die funktionelle
Integrität
in einer Chimäre
erhalten können
(Kallen et al., J. Biol. Chem. 274:11859–11867, 1999). Deshalb eignen
sich Cystein-mutierte IL-28- und IL-29-Polypeptide für die Präparation von chimären Fusionsmolekülen, insbesondere
mit anderen Interferonen, um die rezeptorbindende Spezifität zu bestimmen
und zu modulieren. Von besonderem Interesse sind Fusionsproteine,
welche Helix- und Schleifendomänen
aus Interferonen und Zytokinen, wie INF-α, IL-10, humanes Wachstumshormon,
kombinieren.
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Die
vorliegende Erfindung bietet Polynukleotidmoleküle, einschließlich DNA-
und RNA-Moleküle,
welche Cystein-mutierte IL-29-Polypeptide kodieren. Die vorliegende
Erfindung bietet degenerierte Nukleotidsequenzen, welche die hier
offen gelegten IL-29 C171S und Met IL-29 C172S Polypeptide kodieren.
Fachkundigen Personen ist bewusst, dass angesichts der Degeneration
des genetischen Codes eine beachtliche Sequenzvariation unter den
Polynukleotidmolekülen
möglich
ist. SEQ ID-NR:30, 31, 32, 33, 34 und 35 sind degenerierte DNA-Sequenzen,
die alle DNA umfassen, die jeweils IL-28A C48S, Met IL-28A C49S,
IL-28A C50S, Met IL-28A C51S, IL-29 C171S und Met IL-29 C172S kodieren.
Fachkundigen Personen ist bewusst, dass die degenerierte Sequenz
von SEQ ID-NR:30, 31, 32, 33, 34 und 35 auch alle RNA-Sequenzen
liefert, die SEQ ID-NR:30, 31, 32, 33, 34 und 35 kodieren, indem
U gegen T ausgetauscht wird.
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IL-28A-Polypeptide
umfassen eine Mutation am zweiten Cystein, C2, des reifen Polypeptids.
So ist z. B. C2 vom N-Terminus oder Aminoterminus des Polypeptids
der SEQ ID-NR:2 das Cystein an der Aminosäurenposition 48 oder 49 (zusätzlich N-terminales
Met), wenn in E. coli exprimiert (siehe z. B. SEQ ID-NR:13). Dieses
zweite Cystein (von dem es sieben gibt, wie z. B. IL-28B) bzw. C2
des IL-28A kann z. B. zu Serin, Alanin, Threonin, Valin oder Asparagin
mutiert werden. IL-28A-C2-mutierte Moleküle sind u. a. Polynukleotidmoleküle aus SEQ
ID-NR:20 und 22, einschließlich
DNA- und RNA-Moleküle,
die IL-28A-C2-mutierte Polypeptide aus jeweils SEQ ID-NR:21 und
23 kodieren. SEQ ID-NR:36 und 37 sind zusätzliche IL-28A-C2-Polypeptide.
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Neben
den IL-28A-C2-Mutanten können
IL-28A-Polypeptide eine Mutation an der dritten Cysteinposition,
C3, des reifen Polypeptids umfassen. So ist z. B. C3 vom N-Terminus
oder Aminoterminus des Polypeptids der SEQ ID-NR:2 das Cystein an
der Position 50 oder 51 (zusätzlich
N-terminales Met), wenn in E. coli exprimiert (siehe z. B. SEQ ID-NR:13).
IL-28A-C3-mutierte Moleküle
sind u. a. Polynukleotidmoleküle
aus SEQ ID-NR:24 und 26, einschließlich DNA- und RNA-Moleküle, die
IL-28A-C3-mutierte Polypeptide aus jeweils SEQ ID-NR:25 und 27 kodieren.
SEQ ID-NR:38 und 39 sind zusätzliche
IL-28A-C3-Polypeptide.
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Die
IL-28A-Polypeptides umfassen z. B. SEQ ID-NR:2, 13, 19, 21, 23 und
25, die durch IL-28A-Polynukleotidmolekülen aus jeweils SEQ ID-NR:1,
12, 18, 20, 22 und 24 kodiert werden. Des Weiteren umfassen IL-28A-Polypeptide
SEQ ID-NR:36, 37, 38 und 39.
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IL-28B-Polypeptide
umfassen auch eine Mutation am zweiten Cystein, C2, des reifen Polypeptids.
So ist z. B. C2 vom N-Terminus oder Aminoterminus des Polypeptids
der SEQ ID-NR:6 das Cystein an der Aminosäurenposition 48 oder 49 (zusätzlich N-terminales
Met), wenn in E. coli exprimiert (siehe z. B. SEQ ID-NR:17). Dieses
zweite Cystein (von dem es sieben gibt, wie z. B. IL-28A) bzw. C2
des IL-28B kann z. B. zu Serin, Alanin, Threonin, Valin oder Asparagin
mutiert werden. IL-28B-C2-mutierte Moleküle sind u. a. Polynukleotidmoleküle aus SEQ
ID-NR:122 und 124, einschließlich
DNA- und RNA-Moleküle,
die IL-28B-C2-mutierte Polypeptide aus jeweils SEQ ID-NR:123 und
125 kodieren. IL-28B-C2-mutierte Moleküle sind des Weiteren Polynukleotidmoleküle aus SEQ
ID-NR:130 und 132, einschließlich
DNA- und RNA-Moleküle,
die IL-28B-C2-mutierte Polypeptide aus jeweils SEQ ID-NR:131 und
133 kodieren (PCT-Publikation
WO 03/066002 (Kotenko
et al.)).
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Neben
den IL-28B-C2-Mutanten können
IL-28B-Polypeptide eine Mutation an der dritten Cysteinposition,
C3, des reifen Polypeptids umfassen. So ist z. B. C3 vom N-Terminus
oder Aminoterminus des Polypeptids der SEQ ID-NR:6 das Cystein an
der Position 50 oder 51 (zusätzlich
N-terminales Met), wenn in E. coli exprimiert (siehe z. B. SEQ ID-NR:17).
IL-28B-C3-mutierte Moleküle
sind u. a. Polynukleotidmoleküle
aus SEQ ID-NR:126 und 128, einschließlich DNA- und RNA-Moleküle, die
IL-28B-C3-mutierte Polypeptide aus jeweils SEQ ID-NR:127 und 129
kodieren. IL-28B-C3-mutierte Moleküle sind des Weiteren Polynukleotidmoleküle aus SEQ
ID-NR:134 und 136, einschließlich
DNA- und RNA-Moleküle,
die IL-28B-C3-mutierte
Polypeptide aus jeweils SEQ ID-NR:135 und 137 kodieren (PCT-Publikation
WO 03/066002 (Kotenko
et al.)).
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Die
IL-28B-Polypeptides umfassen z. B. SEQ ID-NR:6, 17, 123, 125, 127,
129, 131, 133, 135 und 137, die durch IL-28B-Polynukleotidmolekülen aus
jeweils SEQ ID-NR:5, 16, 122, 124, 126, 128, 130, 132, 134 und 136
kodiert werden.
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Erfindungsgemäße IL-29-Polypeptide
umfassen z. B. auch eine Mutation am fünften Cystein, C5, des reifen
Polypeptids. So ist z. B. C5 vom N-Terminus des Polypeptids der
SEQ ID-NR:4 das Cystein an der Position 171 oder 172 (zusätzlich N-terminales
Met), wenn in E. coli exprimiert (siehe z. B. SEQ ID-NR:15). Dieses
fünfte
Cystein bzw. C5 des IL-29 kann z. B. zu Serin, Alanin, Threonin,
Valin oder Asparagin mutiert werden. Diese IL-29-C5-mutierten Polypeptide
haben ein Disulfidbindungsmuster von C1(Cys15 der SEQ ID-NR:4)/C3(Cys112
der SEQ ID-NR:4) und C2(Cys49 der SEQ ID-NR:4)/C4(Cys 145 der SEQ
ID-NR:4). Weitere erfindungsgemäße IL-29-C5-mutierte
Moleküle
umfassen u. a. Polynukleotidmoleküle aus SEQ ID-NR:26, 28, 82,
84, 138, 140, 142, 144, 146, 148, 150, 152, 154, 156, 158 und 160,
einschließlich
DNA- und RNA-Moleküle,
die IL-29-C5-mutierte Polypeptide aus jeweils SEQ ID-NR:27, 29,
83, 85, 139, 141, 143, 145, 147, 149, 151, 153, 155, 157, 159 und
161 kodieren. Erfindungsgemäße IL-29-C5-mutierte
Moleküle
sind des Weiteren Polynukleotidmoleküle aus SEQ ID-NR:86, 88, 94
und 96, einschließlich
DNA- und RNA-Moleküle,
die IL-29B-C5-mutierte Polypeptide aus jeweils SEQ ID-NR:87, 89,
95 und 97 kodieren (PCT-Publikation
WO 03/066002 (Kotenko
et al.)). Erfindungsgemäße IL-29-C5-mutierte
Moleküle
sind des Weiteren Polynukleotidmoleküle aus SEQ ID-NR:102, 104,
110 und 112, einschließlich
DNA- und RNA-Moleküle, die
IL-29-C5-mutierte Polypeptide aus jeweils SEQ ID-NR:103, 105, 111
und 113 kodieren (PCT-Publikation
WO
02/092762 (Baum et al.)).
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Neben
den IL-29-C5-Mutanten können
IL-29-Polypeptide eine Mutation an der ersten Cysteinposition, C1,
des reifen Polypeptids umfassen. So ist z. B. C1 vom N-Terminus
des Polypeptids der SEQ ID-NR:4 das Cystein an der Position 15 oder
16 (zusätzlich
N-terminales Met), wenn in E. coli exprimiert (siehe z. B. SEQ ID-NR:15).
Diese IL-29-C1-mutierten Polypeptide haben somit ein vorhersehbares
Disulfidbindungsmuster von C2(Cys49 der SEQ ID-NR:4)/C4(Cys145 der
SEQ ID-NR:4) und
C3(Cys112 der SEQ ID-NR:4)/C5(Cys171 der SEQ ID-NR:4). IL-29-C1-mutierte Moleküle umfassen
des Weiteren Polynukleotidmoleküle
aus SEQ ID-NR:74, 76, 78 und 80, einschließlich DNA- und RNA-Moleküle, die
IL-29-C1-mutierte Polypeptide aus jeweils SEQ ID-NR:75, 77, 79 und
81 kodieren. IL-29-C1-mutierte Moleküle umfassen des Weiteren Polynukleotidmoleküle aus SEQ
ID-NR:90, 92, 98 und 100, einschließlich DNA- und RNA-Moleküle, die
IL-29-C1-mutierte Polypeptide aus jeweils SEQ ID-NR:91, 93, 99 und
101 kodieren (PCT-Publikation
WO
03/066002 (Kotenko et al.)). IL-29-C1-mutierte Moleküle umfassen
des Weiteren Polynukleotidmoleküle
aus SEQ ID-NR:106, 108, 114 und 116, einschließlich DNA- und RNA-Moleküle, die IL-29-C1-mutierte Polypeptide
aus jeweils SEQ ID-NR:107, 109, 115 und 117 kodieren (PCT-Publikation
WO 02/092762 (Baum et
al.)).
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Erfindungsgemäße IL-29-Polypeptide
umfassen z. B. SEQ ID-NR: 27, 29, 83, 85, 87, 89, 95, 97, 103, 105,
111, 113, 139, 141, 143, 145, 147, 149, 151, 153, 155, 157, 159
und 161, die von IL-29-Polynukleotidmolekülen aus SEQ ID-NR:3, 14, 26,
28, 74, 76, 78, 80, 82, 84, 86, 88, 90, 92, 94, 96, 98, 100, 102,
104, 106, 108, 110, 112, 114, 116, 138, 140, 142, 144, 146, 148,
150, 152, 154, 156, 158 und 160 kodiert werden und des Weiteren
eine Signalsequenz aus SEQ ID-NR:119 oder eine Signalsequenz aus
SEQ ID-NR:121 umfassen können.
Die vorliegende Erfindung umfasst des Weiteren die IL-29-Polypeptide
aus SEQ ID-NR:40 und 41. Ein Polynukleotidmolekül, das das Signalsequenzpolypeptid
der SEQ ID-NR:119 kodiert, ist als SEQ ID-NR:118 gezeigt. Ein Polynukleotidmolekül, das das
Signalsequenzpolypeptid der SEQ ID-NR:120 kodiert, ist als SEQ ID-NR:121
gezeigt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein isoliertes Polypeptid bereit, das
eine Sequenz von Aminosäureresten
umfasst, die aus der Gruppe mit folgenden SEQ ID-NR. ausgewählt wurde: 27, 29, 40, 41,
83, 85, 87, 89, 95, 97, 103, 105, 111, 113, 139, 141, 143, 145,
147, 149, 151, 153, 155, 157, 159 und 161. In einem Ausführungsbeispiel
ist das isolierte Polypeptid eine Aminosäurensequenz, die aus der Gruppe
mit folgenden SEQ ID-NR. ausgewählt
wurde: 27, 29, 40, 41, 83, 85, 87, 89, 95, 97, 103, 105, 111, 113,
139, 141, 143, 145, 147, 149, 151, 153, 155, 157, 159 und 161.
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Ein
Fusionsprotein kann ein Polypeptid umfassen, das eine Sequenz von
Aminosäureresten
umfasst, die aus der Gruppe mit folgenden SEQ ID-NR. ausgewählt wurde:
2, 4, 6, 8, 10, 13, 15, 17, 19, 21, 23, 25, 27, 29, 36, 37, 38,
39, 40, 41, 75, 77, 79, 81, 83, 85, 87, 89, 91, 93, 95, 97, 99,
101, 103, 105, 107, 109, 111, 113, 115, 117, 123, 125, 127, 129,
131, 133, 135, 137, 139, 141, 143, 145, 147, 149, 151, 153, 155,
157, 159 und 161; und eine Polyalkyloxiduntereinheit. Die Polyalkyloxiduntereinheit
kann wahlweise Polyethylenglycol sein, wie z. B. MPEG-Propionaldehyd
20 kD oder MPEG-Propionaldehyd 30 kD. Das Polyethylenglycol kann
linear oder vernetzt sein. Das Polyethylenglycol kann N-terminal
oder C-terminal kovalent mit dem Polypeptid verbunden werden.
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Ein
Fusionsprotein kann ein erstes Polypeptid und ein zweites Polypeptid
umfassen, die durch eine Peptidbindung verbunden sind, wobei das
erste Polypeptid eine Sequenz von Aminosäureresten umfasst, die aus
der Gruppe mit folgenden SEQ ID-NR. ausgewählt wurde: 2, 4, 6, 8, 10,
13, 15, 17, 19, 21, 23, 25, 27, 29, 36, 37, 38, 39, 40, 41, 75,
77, 79, 81, 83, 85, 87, 89, 91, 93, 95, 97, 99, 101, 103, 105, 107,
109, 111, 113, 115, 117, 123, 125, 127, 129, 131, 133, 135, 137,
139, 141, 143, 145, 147, 149, 151, 153, 155, 157, 159 und 161 und
ein zweites Polypeptid. Das zweite Polypeptid kann wahlweise ein
Antikörperfragment
sein. Das Antikörperfragment
kann wahlweise F(ab'),
F(ab), Fab', Fab,
Fv, scFv und/oder eine minimale Erkennungseinheit sein. Das zweite
Polypeptid kann wahlweise Humanalbumin sein. Das zweite Polypeptid
kann wahlweise ein Polypeptid sein, das aus der Gruppe ausgewählt wurde,
die Affinitätstags,
Toxine, Radionukleotide, Enzyme und Fluorophore umfasst.
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In
Tabelle 3 sind die in SEQ ID-NR:30, 31, 32, 33, 34 und 35 verwendeten
einstelligen Buchstabencodes zur Bezeichnung der degenerierten Nukleotid-Positionen
aufgeführt. „Auflösungen" sind die mit einem Buchstaben-Code
bezeichneten Nukleotide. „Komplement" ist der Code für das(die)
Komplement-Nukleotid(e). Beispiel: Der Code Y bezeichnet entweder
C oder T, und sein Komplement R bezeichnet A oder G, wobei A komplementär zu T und
G komplementär
zu C ist. Tabelle 3
Nukleotid | Auflösung | Komplement | Auflösung |
A | A | T | T |
C | C | G | G |
G | G | C | C |
T | T | A | A |
R | A|G | Y | C|T |
Y | C|T | R | A|G |
M | A|C | K | G|T |
K | G|T | M | A|C |
S | C|G | S | C|G |
W | A|T | W | A|T |
H | A|C|T | D | A|G|T |
B | C|G|T | V | A|C|G |
V | A|C|G | B | C|G|T |
D | A|G|T | H | A|C|T |
N | A|C|G|T | N | A|C|G|T |
-
Die
in SEQ ID-NR:30, 31, 32, 33, 34 und 35 verwendeten degenerierten
Codone, die alle für
eine gegebene Aminosäure
möglichen
Codone umfassen, sind in Tabelle 4 aufgeführt. Tabelle 4
Aminosäure | Buchstaben-Code | Codone | Degeneriertes
Codon |
Cys | C | TGC
TGT | TGY |
Ser | S | AGC
AGT TCA TCC TCG TCT | WSN |
Thr | T | ACA
ACC ACG ACT | ACN |
Pro | P | CCA
CCC CCG CCT | CCN |
Ala | A | GCA
GCC GCG GCT | GCN |
Gly | G | GGA
GGC GGG GGT | GGN |
Asn | N | AAC
AAT | AAY |
Asp | D | GAC
GAT | GAY |
Glu | E | GAA
GAG | GAR |
Gln | Q | CAA
CAG | CAR |
His | H | CAC
CAT | CAY |
Arg | R | AGA
AGG CGA CGC CGG CGT | MGN |
Lys | K | AAA
AAG | AAR |
Met | M | ATG | ATG |
Ile | I | ATA
ATC ATT | ATH |
Leu | L | CTA
CTC CTG CTT TTA TTG | YTN |
Val | V | GTA
GTC GTG GTT | GTN |
Phe | F | TTC
TTT | TTY |
Tyr | Y | TAC
TAT | TAY |
Trp | W | TGG | TGG |
Ter | . | TAA
TAG TGA | TRR |
Asn|Asp | B | | RAY |
Glu|Gln | Z | | SAR |
Any | X | | NNN |
-
Fachkundigen
Personen ist bewusst, dass bei der Bestimmung eines degenerierten
Codons, das für alle
möglichen
aminosäurekodierenden
Codone repräsentativ
ist, eine leichte Zweideutigkeit auftreten kann. Ein degeneriertes
Codon für
Serin (WSN) kann z. B. unter bestimmten Umständen Arginin (AGR) kodieren, und
das degenerierte Codon für
Arginin (MGN) kann unter bestimmten Umständen Serin (AGY) kodieren.
Eine ähnliche
Beziehung besteht zwischen Codonen, die Phenylalanin und Leucin
kodieren. Bestimmte Polynukleotide, die zur degenerativen Sequenz
gehören,
können
somit variante Aminosäurensequenzen
kodieren, die fachkundige Person kann jedoch solche variante Sequenzen
durch Bezugnahme auf die Aminosäurensequenz
z. B. der SEQ ID-NR:19, 21, 23, 25, 27, 29, 36, 37, 38, 39, 40,
41, 75, 77, 79, 81, 83, 85, 87, 89, 91, 93, 95, 97, 99, 101, 103,
105, 107, 109, 111, 113, 115, 117, 123, 125, 127, 129, 131, 133,
135, 137, 139, 141, 143, 145, 147, 149, 151, 153, 155, 157, 159
und 161 leicht erkennen. Variante Sequenzen lassen sich wie in dieser Schrift
beschrieben leicht auf ihre Funktionalität prüfen.
-
Der
fachkundigen Person ist auch bewusst, dass sich bei verschiedenen
Spezies ein „bevorzugter
Codongebrauch" zeigen
kann. Siehe allgemein Grantham, et al., Nuc. Acids Res. 8:1893–912, 1980;
Haas, et al. Curr. Biol. 6:315–24,
1996; Wain-Hobson, et al., Gene 13:355–64, 1981; Grosjean and Fiers,
Gene 18:199–209,
1982; Holm, Nuc. Acids Res. 14:3075–87, 1986; Ikemura, J. Mol.
Biol. 158:573–97,
1982. Im Sinne dieser Schrift bezieht sich der Begriff „präferenzieller
Codongebrauch" oder „präferenzielle
Codone" auf einen
Fachbegriff, der sich auf die Proteintranslationscodone bezieht,
die am häufigsten
in den Zellen einer bestimmten Spezies verwendet werden und somit
eine Bevorzugung eines oder mehrerer Vertreter der möglichen
Codone, die jede Aminosäure
kodieren (siehe Tabelle 4), darstellen. Die Aminosäure Threonin
(Thr) kann z. B. von ACA, ACC, ACG oder ACT kodiert werden, doch
in Säugetierzellen
ist ACC das am häufigsten
verwendete Codon; in anderen Spezies, z. B. in Insektenzellen, Hefe,
Viren oder Bakterien, können
andere Thr-Codone die präferenziellen
Codone sein. Bevorzugte Codone für
eine bestimmte Spezies können
durch verschiedene aus dem Stand der Technik bekannte Methoden in
die erfindungsgemäßen Polynukleotide
eingeführt
werden. Die Einführung
von bevorzugten Codonsequenzen in rekombinante DNA kann z. B. die
Proteinproduktion verbessern, indem die Proteintranslation innerhalb
eines bestimmten Zelltyps oder einer Spezies effizienter gemacht
wird. Deshalb dienen die in SEQ ID-NR:30, 31, 32, 33, 34 und 35
offen gelegten Codonsequenzen als Vorlage für die Optimierung der Polynukleotidexpression
in verschiedene Zelltypen und Spezies, die im Stand der Technik
häufig
verwendet werden und hier offen gelegt sind. Die Sequenzen, die
bevorzugte Codone enthalten, können
wie hier beschrieben für
die Expression in verschiedene Spezies optimiert und auf ihre Funktionalität geprüft werden.
-
Ein
isoliertes Polynukleotid wird aus der Gruppe ausgewählt, die
folgende SEQ ID-NR. umfasst: 1, 3, 5, 7, 9, 12, 14, 16, 18, 20,
22, 24, 26, 28, 74, 76, 78, 80, 82, 84, 86, 88, 90, 92, 94, 96,
98, 100, 102, 104, 106, 108, 110, 112, 114, 116, 122, 124, 126,
128, 130, 132, 134, 136, 138, 140, 142, 144, 146, 148, 150, 152,
154, 156, 158 und 160.
-
Ein
isoliertes Polynukleotid ist fähig
zur Hybridisierung an eine Sequenz, die aus der Gruppe ausgewählt, die
folgende SEQ ID-NR. umfasst: 1, 3, 5, 7, 9, 12, 14, 16, 18, 20,
22, 24, 26, 28, 74, 76, 78, 80, 82, 84, 86, 88, 90, 92, 94, 96,
98, 100, 102, 104, 106, 108, 110, 112, 114, 116, 122, 124, 126,
128, 130, 132, 134, 136, 138, 140, 142, 144, 146, 148, 150, 152,
154, 156, 158 und 160 oder ein Komplement davon, unter den Hybridisierungsbedingungen
50% Formamid, 5 × SSC
(1 × SSC:
0,15 M Natriumchlorid und 15 mM Natrumcitrat), 50 mM Natriumphosphat
(pH 7,6), 5 × Denhardt-Lösung (100 × Denhardt-Lösung: 2%
(Gewicht/Volumen) Ficoll 400, 2% (Gewicht/Volumen) Polyvinylpyrrolidon
und 2% (Gewicht/Volumen) Rinderserumalbumin, 10% Dextransulfat und
20 mg/ml denaturierte abgescherte Lachsspermien-DNA bei ca. 42°C bis ca.
70°C, wobei das
isolierte Polynukleotid ein Polypeptid, das antivirale Aktivität aufweist,
kodiert. Wahlweise weist das kodierte Polypeptid antivirale Aktivität gegen
Hepatitis B und/oder Hepatitis C auf. Wahlweise kann das isolierte
Polynukleotid mindestens einen Teil einer Sequenz kodieren, die
aus der Gruppe ausgewählt,
die folgende SEQ ID-NR. umfasst: 2, 4, 6, 8, 10, 13, 15, 17, 19,
21, 23, 25, 27, 29, 36, 37, 38, 39, 40, 41, 75, 77, 79, 81, 83,
85, 87, 89, 91, 93, 95, 97, 99, 101, 103, 105, 107, 109, 111, 113,
115, 117, 123, 125, 127, 129, 131, 133, 135, 137, 139, 141, 143,
145, 147, 149, 151, 153, 155, 157, 159 und 161. Das isolierte Polynukleotid
kann ein Polypeptid kodieren, das durch folgende SEQ ID-NR. repräsentiert
wird: 2, 4, 6, 8, 10, 13, 15, 17, 19, 21, 23, 25, 27, 29, 36, 37,
38, 39, 40, 41, 75, 77, 79, 81, 83, 85, 87, 89, 91, 93, 95, 97,
99, 101, 103, 105, 107, 109, 111, 113, 115, 117, 123, 125, 127,
129, 131, 133, 135, 137, 139, 141, 143, 145, 147, 149, 151, 153,
155, 157, 159 oder 161.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ein isoliertes Polypeptid bereit, das
ein Polypeptid kodiert, wobei das kodierte Polypeptid aus der Gruppe
mit folgenden SEQ ID-NR. ausgewählt
wird: 27, 29, 40, 41, 83, 85, 87, 89, 95, 97, 103, 105, 111, 113,
139, 141, 143, 145, 147, 149, 151, 153, 155, 157, 159 und 161.
-
Wahlweise
weist das kodierte Polypeptid antivirale Aktivität gegen Hepatitis B und/oder
Hepatitis C auf.
-
Wie
oben erwähnt,
umfassen die erfindungsgemäßen isolierten
Polynukleotide DNA und RNA. Methoden für die Präparation von DNA und RNA sind
aus dem Stand der Technik bekannt. Generell wird RNA aus einem Gewebe
oder einer Zelle isoliert, welche(s) große Mengen der Cystein-mutierten
IL-28- oder IL-29-RNA produziert. Solche Gewebe und Zellen werden
durch Northern Blotting identifiziert (Thomas, Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 77:5201, 1980) oder durch das Screening von konditioniertem
Medium aus verschiedenen Zelltypen auf Aktivitäten auf den Zielzellen oder
-geweben. Nach der Identifizierung der Aktivität oder der RNA-produzierenden Zellen
oder Gewebe kann die Total RNA durch Guanidinium-Isothiocyanat-Extraktion gefolgt von
einer Abtrennung durch Zentrifugieren in einem CsC1-Gradient präpariert
werden (Chirgwin et al., Biochemistry 18:52–94, 1979). Poly (A)+ RNA wird aus der Gesamt-RNA präpariert,
wobei die Methode von Aviv und Leder (Proc. Natl. Acad. Sci. USA
69:1408–12,
1972) verwendet wird. Komplementäre
DNA (cDNA) wird unter Einsatz bekannter Methoden aus der poly(A)+ RNA präpariert.
Als Alternative kann genomische DNA isoliert werden. Anschließend werden
die die Cystein-mutierten IL-28- oder IL-29-Polypeptide kodierenden
Polynukleotide identifiziert und beispielsweise durch Hybridisierung
oder PCR isoliert.
-
Gesamtklon-kodierendes
Cystein-mutiertes IL-28 oder IL-29 kann durch konventionelle Klonierungsverfahren
gewonnen werden. Komplementäre
DNA(cDNA)-Klone werden bevorzugt, obwohl für einige Anwendungen (z. B.
Expression in transgene Tiere) eventuell die Verwendung eines genomischen
Klons zu bevorzugen ist oder die Modifizierung eines cDNA-Klons,
um mindestens ein genomisches Intron einzuschließen. Methoden für die Präparation
von cDNA und genomischen Klonen sind bekannt und liegen im Wissen
der fachkundigen Person, und umfassen die Verwendung der hier offen
gelegten Sequenz, bzw. Teilen davon, für das Probing oder Priming
einer Bibliothek. Expressionsbibliotheken können mit Antikörpern gegen
IL-28-Rezeptorfragmente oder anderen spezifisch bindenden Partnern
sondiert werden.
-
Fachkundigen
Personen ist bewusst, dass die z. B. in SEQ ID-NR: 1, 3 und 5 offen
gelegte Sequenz Mutationen von Einzelallelen der humanen IL-28-
und IL-29-Banden darstellt und dass Allelvarianten und alternative
Spleißung
auftreten können.
Es wurde z. B. eine IL-29-Variante identifiziert, bei der Aminosäurerest 169
(Asn) aus SEQ ID-NR:4 ein Arg-Rest ist, wie in
WO 02/086087 beschrieben. Allelvarianten
dieser Sequenz können
durch cDNA-Probing oder Genombibliotheken von verschiedenen Personen
gemäß den Standardverfahren
kloniert werden. Allelvarianten der in SEQ ID-NR:3 gezeigten DNA-Sequenz,
einschließlich
derer mit stummen Mutationen und jener, bei denen Mutationen in
Aminosäurensequenz-Veränderungen
resultieren, liegen zusätzlich
zu den Cysteinmutationen im Umfang der vorliegenden Erfindung, ebenso
wie Proteine, die Allelvarianten von SEQ ID-NR:4 sind. cDNA, die
aus alternativ gespleißten
mRNA generiert werden, welche die Eigenschaften des Cystein-mutierten
IL-29-Polypeptids erhalten, sind im Umfang der vorliegenden Erfindung
enthalten, ebenso wie Polypeptide, die von solchen cDNA und mRNA
kodiert werden. Allelvarianten und Spleißvarianten dieser Sequenzen
können
durch cDNA-Probing oder Genombibliotheken von verschiedenen Personen
oder Geweben gemäß den aus
dem Stand der Technik bekannten Standardverfahren kloniert werden
und Mutationen zu Polynukleotiden, die Cystein oder Cysteinreste
kodieren, können
wie in dieser Schrift beschrieben eingefügt werden.
-
Isolierte
variante oder Cystein-mutierte IL-28- und IL-29-kodierende Nukleinsäuremoleküle können unter
strengen Bedingungen an Nukleinsäuremoleküle hybridisieren,
welche die Nukleotidsequenz der SEQ ID-NR:18, 20, 22, 24, 26, 28,
74, 76, 78, 80, 82, 84, 86, 88, 90, 92, 94, 96, 98, 100, 102, 104,
106, 108, 110, 112, 114, 116, 122, 124, 126, 128, 130, 132, 134,
136, 138, 140, 142, 144, 146, 148, 150, 152, 154, 156, 158 und 160
enthalten, oder an Nukleinsäuremoleküle, welche
eine zur SEQ ID-NR:18, 20, 22, 24, 26, 28, 74, 76, 78, 80, 82, 84,
86, 88, 90, 92, 94, 96, 98, 100, 102, 104, 106, 108, 110, 112, 114,
116, 122, 124, 126, 128, 130, 132, 134, 136, 138, 140, 142, 144,
146, 148, 150, 152, 154, 156, 158 und 160 komplementäre Nukleotidsequenz
enthalten. Generell sind die gewählten
strengen Bedingungen ungefähr
5°C niedriger
als der thermale Schmelzpunkt (Tm) für die spezifische
Sequenz bei einem festgelegten ionischen Stärkewert und pH-Wert. Tm ist die Temperatur (unter der festgelegten
ionischen Stärke
und dem pH-Wert), bei der 50% der Zielsequenz an eine perfekt übereinstimmende
Sonde hybridisiert werden.
-
Ein
Paar Nukleinsäuremoleküle, wie
z. B. DNA-DNA, RNA-RNA und DNA-RNA, können hybridisieren, wenn die
Nukleotidsequenzen einen bestimmten Grad von Komplementarität aufweisen.
Hybride können
nicht übereinstimmende
Paare in der Doppelhelix tolerieren, aber die Stabilität des Hybrids
wird durch den Grad der Nichtübereinstimmung
beeinflusst. Die Tm des nicht-übereinstimmenden
Hybrids nimmt für
jede Basenpaar-Nichtübereinstimmung
von 1–1,5%
um 1°C ab.
Durch eine Variierung der Strenge der Hybridisierungsbedingungen
kann der Grad der Nichtübereinstimmung
im Hybrid kontrolliert werden. Der Grad der Strenge erhöht sich
mit dem Anstieg der Hybridisierungstemperatur und die ionische Stärke des
Hybridisierungspuffers verringert sich.
-
Fachkundige
Personen haben die Fähigkeiten,
diese Bedingungen für
die Verwendung mit einem bestimmten Polypeptidhybrid anzupassen.
Die Tm für
eine spezifische Zielsequenz ist die Temperatur (unter den festgelegten
Bedingungen), bei der 50% der Zielsequenz an eine perfekt übereinstimmende
Sondensequenz hybridisiert werden. Diese Bedingungen, die sich auf
die Tm auswirken, sind u. a. die Größe und der
Basenpaarinhalt der Polynukleotidsonde, die ionische Stärke der
Hybridisierungslösung
und die Gegenwart von destabilisierenden Agenzien in der Hybridisierungslösung. Aus
dem Stand der Technik sind zahlreiche Gleichungen für die Berechnung
der Tm bekannt und spezifisch für DNA, RNA
und DNA-RNA-Hybride und Polynukleotidsondensequenzen verschiedener
Längen
(siehe z. B. Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual,
Zweite Ausgabe (Cold Spring Harbor Press 1989); Ausubel et al.,
(eds.), Current Protocols in Molecular Biology (John Wiley and Sons,
Inc. 1987); Berger and Kimmel (eds.), Guide to Molecular Cloning
Techniques, (Academic Press, Inc. 1987); und Wetmur, Crit. Rev.
Biochem. Mol. Biol. 26:227 (1990)). Sequenzanalysensoftware wie
z. B. OLIGO 6.0 (LSR; Long Lake, MN, USA) und Primer Premier 4.0
(Premier Biosoft International; Palo Alto, CA, USA) sowie Internet-Sites
sind für
die Analyse einer gegebenen Sequenz und Berechnung der Tm basierend auf benutzerdefinierten Kriterien
verfügbar.
Solche Programme können
auch eine gegebene Sequenz unter definierten Bedingungen analysieren
und geeignete Sondensequenzen identifizieren. Normalerweise wird
die Hybridisierung von längeren
Polynukleotidsequenzen mit > 50
Basenpaaren bei Temperaturen von etwa 20–25°C unter der berechneten Tm durchgeführt. Bei kleineren Sonden mit < 50 Basenpaaren wird
die Hybridisierung meistens bei Tm oder
5–10°C unter der
kalkulierten durchgeführt.
Dadurch wird die maximale Hybridisierungsrate für DNA-DNA und DNA-RNA Hybride
ermöglicht.
-
Nach
der Hybridisierung können
die Nukleinsäuremoleküle unter
strengen oder hoch-strengen Bedingungen gewaschen werden, um nicht-hybridisierte
Nukleinsäuremoleküle zu entfernen.
Typische strenge Waschbedingungen umfassen das Waschen in einer
Lösung
aus 0,5×–0,2 × SSC mit
0,1% Natriumdodecylsulfat (SDS) bei 55–65°C. Das heißt, Nukleinsäuremoleküle, die
variante oder Cystein-mutierte IL-28- oder IL-29-Polypeptide kodieren,
hybridisieren unter strengen Waschbedingungen mit einem Nukleinsäuremolekül, das die
Nukleotidsequenz aus jeweils SEQ ID-NR: 18, 20, 22, 24, 26, 28,
74, 76, 78, 80, 82, 84, 86, 88, 90, 92, 94, 96, 98, 100, 102, 104,
106, 108, 110, 112, 114, 116, 122, 124, 126, 128, 130, 132, 134,
136, 138, 140, 142, 144, 146, 148, 150, 152, 154, 156, 158 und 160
(oder deren Komplement) enthält,
wobei die Strenge der Waschbedingungen 0,5×–2 × SSC mit 0,1 % SDS bei 55–65°C, einschließlich 0,5 × SSC mit
0,1% SDS bei 55°C
oder 2 × SSC
mit 0,1% SDS bei 65°C
entspricht. Die fachkundige Person kann leicht äquivalente Bedingungen entwickeln,
z. B. durch Substitution von SSPE gegen SSC in der Waschlösung.
-
Typische
hoch-strenge Waschbedingungen umfassen das Waschen in einer Lösung aus
0,1×–0,2 × SSC mit
0,1% Natriumdodecylsulfat (SDS) bei 50–65°C. Das heißt, Nukleinsäuremoleküle, die
ein variantes oder Cystein-mutiertes IL-28- oder IL-29-Polypeptid
kodieren, hybridisieren unter hoch-strengen Waschbedingungen mit
einem Nukleinsäuremolekül, das die
Nukleotidsequenz aus jeweils SEQ ID-NR:18, 20, 22, 24, 26, 28, 74,
76, 78, 80, 82, 84, 86, 88, 90, 92, 94, 96, 98, 100, 102, 104, 106,
108, 110, 112, 114, 116, 122, 124, 126, 128, 130, 132, 134, 136,
138, 140, 142, 144, 146, 148, 150, 152, 154, 156, 158 und 160 (oder
deren Komplement) enthält,
wobei die Strenge der Waschbedingungen 0,1×–0,2 × SSC mit 0,1% SDS bei 50–65°C, einschließlich 0,1 × SSC mit
0,1% SDS bei 50°C
oder 0,2 × SSC
mit 0,1% SDS bei 65°C
entspricht.
-
IL-29-Polypeptide
können
eine im Wesentlichen ähnliche
Sequenzidentität
mit den erfindungsgemäßen Polypeptiden
aufweisen, z. B. SEQ ID-NR: 27, 29, 40, 41, 83, 85, 87, 89, 95,
97, 103, 105, 111, 113, 139, 141, 143, 145, 147, 149, 151, 153,
155, 157, 159 oder 161. Der hier verwendete Begriff „im Wesentlichen ähnliche
Sequenzidentität" bedeutet, dass Polypeptide
eine Sequenzidentität
von mindestens 80%, mindestens 90%, mindestens 91%, mindestens 92%,
mindestens 93%, mindestens 94%, mindestens 95%, mindestens 96%,
mindestens 97%, mindestens 98%, mindestens 99% oder mehr als 99%
mit den Sequenzen aus SEQ ID-NR:2, 4, 6, 8, 10, 13, 15, 17, 19,
21, 23, 25, 27, 29, 36, 37, 38, 39, 40, 41, 75, 77, 79, 81, 83,
85, 87, 89, 91, 93, 95, 97, 99, 101, 103, 105, 107, 109, 111, 113,
115, 117, 119, 121, 123, 125, 127, 129, 131, 133, 135, 137, 139,
141, 143, 145, 147, 149, 151, 153, 155, 157, 159 oder 161 oder deren
Orthologen aufweisen. Polypeptide können eine Aminosäurensequenz
umfassen, die eine Sequenzidentität von mindestens 80%, mindestens 90%,
mindestens 91%, mindestens 92%, mindestens 93%, mindestens 94%,
mindestens 95%, mindestens 96%, mindestens 97%, mindestens 98%,
mindestens 99% oder mehr als 99% mit einem erfindungsgemäßen Polypeptid
oder Fragment davon aufweist. Erfindungsgemäße IL-29-Polypeptide sind vorzugsweise
rekombinante Polypeptide. Erfindungsgemäße IL-29-Polypeptide enthalten
mindestens 60 sequenzielle Aminosäuren. Methoden für die Bestimmung
der Prozentidentität
sind unten beschrieben.
-
Variante
Nukleinsäuremoleküle können unter
Verwendung von zwei Kriterien identifiziert werden: die Bestimmung
der Ähnlichkeit
zwischen dem kodierten Polypeptid und der Aminosäurensequenz aus SEQ ID-NR:
19, 21, 23, 25, 27, 29, 36, 37, 38, 39, 40, 41, 75, 77, 79, 81,
83, 85, 87, 89, 91, 93, 95, 97, 99, 101, 103, 105, 107, 109, 111,
113, 115, 117, 123, 125, 127, 129, 131, 133, 135, 137, 139, 141,
143, 145, 147, 149, 151, 153, 155, 157, 159 oder 161 und/oder einem
Hybridisierungs-Assay
(wie oben beschrieben). Solche Varianten umfassen Nukleinsäuremoleküle, die:
(1) unter strengen Waschbedingungen mit einem Nukleinsäuremolekül hybridisieren, das
die Nukleotidsequenz aus SEQ ID-NR: 18, 20, 22, 24, 26, 28, 74,
76, 78, 80, 82, 84, 86, 88, 90, 92, 94, 96, 98, 100, 102, 104, 106,
108, 110, 112, 114, 116, 122, 124, 126, 128, 130, 132, 134, 136,
138, 140, 142, 144, 146, 148, 150, 152, 154, 156, 158 und 160 (oder
deren Komplement) enthält,
wobei die Strenge der Waschbedingungen 0,5×–2 × SSC mit 0,1% SDS bei 55–65°C entspricht,
oder (2) die ein Polypeptid kodieren, das mindestens 80%, mindestens
90%, mindestens 91%, mindestens 92%, mindestens 93%, mindestens
94%, mindestens 95%, mindestens 96%, mindestens 97%, mindestens
98%, mindestens 99% oder mehr als 99% Sequenzidentität mit der
Aminosäuresequenz
von SEQ ID-NR:19, 21, 23, 25, 27, 29, 36, 37, 38, 39, 40, 41, 75,
77, 79, 81, 83, 85, 87, 89, 91, 93, 95, 97, 99, 101, 103, 105, 107,
109, 111, 113, 115, 117, 123, 125, 127, 129, 131, 133, 135, 137,
139, 141, 143, 145, 147, 149, 151, 153, 155, 157, 159 oder 161 aufweist.
Alternativ können
Varianten als Nukleinsäuremoleküle gekennzeichnet
sein, die: (1) unter hoch-strengen Waschbedingungen mit einem Nukleinsäuremolekül hybridisieren,
das die Nukleotidsequenz aus SEQ ID-NR: 18, 20, 22, 24, 26, 28,
74, 76, 78, 80, 82, 84, 86, 88, 90, 92, 94, 96, 98, 100, 102, 104,
106, 108, 110, 112, 114, 116, 122, 124, 126, 128, 130, 132, 134,
136, 138, 140, 142, 144, 146, 148, 150, 152, 154, 156, 158 und 160
(oder deren Komplement) enthält,
wobei die Strenge der Waschbedingungen 0,1×–0,2 × SSC mit 0,1% SDS bei 50–65°C entspricht,
und (2) die ein Polypeptid kodieren, das mindestens 80%, mindestens
90%, mindestens 91%, mindestens 92%, mindestens 93%, mindestens
94%, mindestens 95%, mindestens 96%, mindestens 97%, mindestens
98%, mindestens 99% oder mehr als 99% Sequenzidentität mit der
Aminosäuresequenz
von SEQ ID-NR:19, 21, 23, 25, 27, 29, 36, 37, 38, 39, 40, 41, 75,
77, 79, 81, 83, 85, 87, 89, 91, 93, 95, 97, 99, 101, 103, 105, 107,
109, 111, 113, 115, 117, 123, 125, 127, 129, 131, 133, 135, 137,
139, 141, 143, 145, 147, 149, 151, 153, 155, 157, 159 oder 161 aufweist.
-
Die
prozentuale Sequenzidentität
wird durch konventionelle Methoden bestimmt. Siehe z. B. Altschul et
al., Bull. Math. Bio. 48:603 (1986), und Henikoff and Henikoff,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89:10915 (1992). Kurz zusammengefasst,
es werden zwei Aminosäurensequenzen
aliniert, um die Alignment-Scores zu optimieren, wobei 10 Strafpunkte
für das
Einfügen
einer Lücke
(Gap Opening Penalty), 1 Strafpunkt für die Erweiterung einer Lücke (Gap
Extension Penalty) und die „BLOSUM62" Scoring-Matrix von
Henikoff and Henikoff (ibid.) wie in Tabelle 4 gezeigt verwendet
werden (Aminosäuren
sind mit ihren standardmäßigen Buchstaben-Codes aufgeführt).
-
-
-
-
Fachleuten
ist bewusst, dass für
das Alignment von zwei Aminosäurensequenzen
viele etablierte Algorithmen zur Verfügung stehen. Der „FASTA" Ähnlichkeit-Suchalgorithmus
von Pearson and Lipman ist eine geeignete Protein-Alignmentmethode
für die
Prüfung
der Identitätsebene
zwischen der hier offen gelegten Aminosäuresequenz und der Aminosäuresequenz
eines putativen varianten IL-28 oder IL-29. Der FASTA-Algorithmus
wird beschrieben von Pearson and Lipman, Proc. Nat'l Acad. Sci. USA
85:2444 (1988) und Pearson, Meth. Enzymol. 183:63 (1990).
-
Kurz
zusammengefasst, FASTA charakterisiert zuerst die Sequenzähnlichkeit
durch Identifizierung der Regionen, die von der Abfragesequenz (z.
B. SEQ ID-NR:2) gemeinsam verwendet werden, und einer Testsequenz,
welche entweder die höchste
Dichte von Identitäten
(wenn die ktup-Variable 1 ist) oder Identitätspaare (wenn ktup = 2) aufweisen,
ohne konservative Aminosäuresubstitutionen,
-insertionen oder -deletionen zu berücksichtigen. Die zehn Regionen
mit der höchsten
Identitätsdichte
werden dann durch einen Vergleich der Ähnlichkeit aller gepaarten
Aminosäuren
neu bewertet, wozu eine Aminosäuresubstitutionsmatrix
verwendet wird, und die Enden der Regionen werden „zugeschnitten", so dass sie nur
noch die Reste enthalten, die zum höchsten Score beitragen. Wenn
mehrere Regionen mit Scores über
dem „Abgrenzwert" auftreten (berechnet durch
eine festgelegte Formel basierend auf der Länge der Sequenz und des ktup-Wertes),
werden die ursprünglichen
zugeschnittenen Regionen geprüft,
um zu bestimmen, ob die Regionen zur Bildung eines ungefähren Alignments
mit Lücken
verbunden werden können.
Schließlich
werden die Regionen der zwei Aminosäurensequenzen mit dem höchsten Score
aliniert, wozu eine Modifizierung des Needleman-Wunsch-Sellers Algorithmus
(Needleman and Wunsch, J. Mol. Biol. 48:444 (1970); Sellers, SIAM
J. Appl. Math. 26:787 (1974)) verwendet wird, welche Insertionen
und Deletionen von Aminosäuren
erlaubt. Die bevorzugten Parameter für die FASTA-Analyse sind: ktup
= 1, Strafpunkte für
das Einfügen
einer Lücke
= 10, Strafpunkte für
die Erweiterung einer Lücke
= 1 und Substitutionsmatrix = BLOSUM62. Diese Parameter können durch
Modifizierung der Scoring-Matrix-Datei („SMATRIX"), wie in Anhang 2 von Pearson, Meth.
Enzymol. 183:63 (1990) erklärt,
in ein FASTA-Programm eingefügt
werden.
-
FASTA
kann auch zur Bestimmung der Sequenzidentität von Nukleinsäuremolekülen verwendet
werden, wobei das oben offen gelegte Verhältnis Anwendung findet. Für Nukleotidsequenzvergleiche
kann der ktup-Wert im Bereich von eins bis sechs, vorzugsweise im
Bereich von drei bis sechs liegen und am besten drei betragen, wobei
die anderen Parameter als Standardeinstellung eingestellt werden.
-
Variante
IL-28- oder Cystein-mutierte IL-29-Polypeptide oder Polypeptide
mit im Wesentlichen ähnlicher
Sequenzidentität
sind dadurch gekennzeichnet, dass sie eine oder mehrere Aminosäuresubstitutionen, -deletionen
oder -additionen aufweisen. Diese Veränderungen sind vorzugsweise
minimal, d. h. konservative Aminosäuresubstitutionen (siehe Tabelle
6) und andere Substitutionen, die keine bedeutenden Auswirkungen auf
die Faltung oder Aktivität
des Polypeptids haben; kleine Deletionen, normalerweise bestehend
aus einem bis etwa 30 Aminosäuren;
und amino- oder carboxylterminale Erweiterungen wie ein aminoterminaler
Methioninrest, ein kleines Linker-Peptid bis zu etwa 20–25 Resten
oder ein Affinitäts-Tag.
Polypeptide von etwa 146 bis 207 Aminosäureresten können eine Sequenz umfassen,
die mindestens 80%, mindestens 90%, mindestens 91%, mindestens 92%,
mindestens 93%, mindestens 94%, mindestens 95%, mindestens 96%,
mindestens 97%, mindestens 98%, mindestens 99% oder mehr als 99%
Sequenzidentität
mit der entsprechenden Region der SEQ ID-NR:19, 21, 23, 25, 27,
29, 36, 37, 38, 39, 40, 41, 75, 77, 79, 81, 83, 85, 87, 89, 91,
93, 95, 97, 99, 101, 103, 105, 107, 109, 111, 113, 115, 117, 123,
125, 127, 129, 131, 133, 135, 137, 139, 141, 143, 145, 147, 149,
151, 153, 155, 157, 159 oder 161 aufweisen. Polypeptide, die Affinitäts-Tags
umfassen, können des
Weiteren eine proteolytische Spaltstelle zwischen dem IL-28- und
IL-29-Polypeptid
und dem Affinitäts-Tag umfassen.
Solche Stellen umfassen vorzugsweise Thrombinspaltstellen und Faktor-Xa-Spaltstellen. Tabelle
6 Konservative
Aminosäuresubstitionen
Basisch: | Arginin |
| Lysin |
| Histidin |
Sauer: | Glutaminsäure |
| Asparginsäure |
Polar: | Glutamin |
| Asparagin |
Hydrophob: | Leucin |
| Isoleucin |
| Valin |
Aromatisch: | Phenylalanin |
| Tryptophan |
| Tyrosin |
Klein: | Glycin |
| Alanin |
| Serin |
| Threonin |
| Methionin |
-
Aminosäurereste,
welche die für
die Erhaltung der strukturellen Integrität wichtigen Regionen oder Domänen umfassen,
können
bestimmt werden. Innerhalb dieser Regionen können spezifische Reste bestimmt werden,
die mehr oder weniger änderungstolerant
sind und die tertiäre
Gesamtstruktur des Moleküls
aufrechterhalten. Methoden für
die Analyse der Sequenzstruktur sind u. a. ohne Einschränkung Alignment
von mehreren Sequenzen mit hoher Aminosäuren- oder Nukleotid-Identität, sekundäre Strukturtendenzen,
binäre
Muster, komplementäre
Packung und verborgene polare Wechselwirkungen (Barton, Current
Opin. Struct. Biol. 5:372–376,
1995 und Cordes et al., Current Opin. Struct. Biol. 6:3–10, 1996).
Bei der Konstruktion von Modifizierungen an Molekülen oder
bei der Identifizierung spezifischer Fragmente muss generell bei
der Bestimmung der Struktur auch die Aktivität der modifizierten Moleküle beurteilt
werden.
-
Aminosäurensequenzänderungen
werden in den Cystein-mutierten IL-28- oder IL-29-Polypeptiden so vorgenommen,
dass die Störung
der für
die biologische Aktivität
notwendigen übergeordneten
Struktur minimal gehalten wird. Wenn das Cystein-mutierte IL-28-
oder IL-29-Polypeptid z. B. eines oder mehrere Helixe umfasst, werden Änderungen
in den Aminosäureresten
so vorgenommen, dass die Helixgeometrie und andere Komponenten des
Moleküls,
in dem Veränderungen
der Anordnung eine wichtige Funktion schwächen würden, z. B. die Bindung des
Moleküls
an seine Bindungspartner, nicht gestört werden. Die Auswirkungen
von Veränderungen
der Aminosäurensequenz
können
vorhergesagt werden, z. B. durch das oben offen gelegte Computer-Modeling
oder durch eine Analyse der Kristallstruktur (siehe z. B. Lapthorn
et al., Nat. Struct. Biol. 2:266–268, 1995). Weitere aus dem
Stand der Technik bekannte Methoden sind ein Vergleich der Faltung
eines varianten Proteins mit einem Standardmolekül (z. B. das native Protein).
So kann z. B. ein Vergleich des Cysteinmusters in einem varianten
und in Standardmolekülen
durchgeführt
werden. Massenspektrometrie und chemische Modifizierungen unter
Verwendung von Reduktion und Alkylierung sind Methoden für die Bestimmung
von Cysteinresten, welche mit Disulfidverbindungen in Verbindung
stehen oder die frei von solchen Verbindungen sind (Bean et al.,
Anal. Biochem. 201:216–226,
1992; Gray, Protein Sci. 2:1732–1748,
1993; und Patterson et al., Anal. Chem. 66:3727–3732, 1994). Es wird generell
angenommen, dass die Faltung betroffen wird, wenn ein modifiziertes
Molekül
nicht das gleiche Cysteinmuster wie das Standardmolekül hat. Eine
weitere gut bekannte und akzeptierte Methode für die Messung der Faltung ist
der zirkuläre
Dichroismus (Circular Dichroism/CD). Die Messung und der Vergleich
der von einem modifizierten Molekül und einem Standardmolekül generierten
CD-Spektren ist ein routinemäßiges Verfahren
(Johnson, Proteins 7:205–214,
1990). Kristallographie ist eine weitere gut bekannte Methode für die Analyse
der Faltung und Struktur. Kernmagnetische Resonanz (NMR), digestives
Peptidmapping und Epitopmapping sind ebenfalls bekannte Methoden
für die Analyse
der Faltung und struktureller Ähnlichkeiten
zwischen Proteinen und Polypeptiden (Schaanan et al., Science 257:961–964, 1992).
-
Es
kann auch ein Hopp/Woods Hydrophilitätsprofil der in SEQ ID-NR:
19, 21, 23, 25, 27, 29, 36, 37, 38, 39, 40, 41, 75, 77, 79, 81,
83, 85, 87, 89, 91, 93, 95, 97, 99, 101, 103, 105, 107, 109, 111,
113, 115, 117, 123, 125, 127, 129, 131, 133, 135, 137, 139, 141,
143, 145, 147, 149, 151, 153, 155, 157, 159 oder 161 gezeigten Cystein-mutierten IL-28-
oder IL-29-Proteinsequenz generiert werden (Hopp et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. 78:3824–3828,
1981; Hopp, J. Immun. Meth. 88:1–18, 1986 und Triquier et al.,
Protein Engineering 11:153–169,
1998). Das Profil basiert auf einem gleitenden Fenster mit sechs
Aminosäureresten.
Verborgene G-, S- und T-Reste und exponierte H-, Y- und W-Reste
wurden ignoriert. Fachkundige Personen erkennen, dass Hydrophilität oder Hydrophobität bei der
Konstruktion von Modifizierungen in der Aminosäurensequenz eines Cysteinmutanten
IL-28- oder IL-29-Polypeptids berücksichtigt werden, um eine
Störung
der Gesamtstruktur und des biologischen Profils zu vermeiden. Von
besonderem Interesse für
den Austausch sind hydrophobe Reste, die aus einer Gruppe ausgewählt werden,
die Val, Leu und Ile enthält,
oder der Gruppe, die Met, Gly, Ser, Ala, Tyr und Trp enthält.
-
Die
Identitäten
essenzieller Aminosäuren
können
auch aus der Analyse von Sequenzähnlichkeiten zwischen
IFN-α und
Mitgliedern der Familie der IL-28A, IL-28B und IL-29 (wie in Tabellen
1 und 2 gezeigt) ermittelt werden. Unter Verwendung von Methoden
wie der oben beschriebenen „FASTA"-Analyse werden Regionen
mit hoher Ähnlichkeit
innerhalb einer Familie von Proteinen identifiziert und für die Analyse
der Aminosäurensequenz
für konservierte
Regionen herangezogen. Ein alternativer Ansatz zur Identifizierung
eines varianten Polynukleotids auf Basis der Struktur ist die Bestimmung,
ob ein Nukleinsäuremolekül, das ein
potenzielles variantes IL-28- oder IL-29-Gen kodiert, wie oben besprochen
an ein Nukleinsäuremolekül hybridisieren kann.
-
Andere
Methoden zur Identifizierung essenzieller Aminosäuren in den erfindungsgemäßen Polypeptiden
sind aus dem Stand der Technik bekannt, wie z. B. ortsspezifische
Mutagenese oder Alaninscanning-Mutagenese (Cunningham and Wells,
Science 244, 1081, (1989), Bass et al., Proc. Natl Acad. Sci. USA
88:4498 (1991), Coombs and Corey, „Site-Directed Mutagenesis
and Protein Engineering„ in
Proteins: Analysis and Design, Angeletti (ed.), S. 259–311 (Academic
Press, Inc. 1998)). Bei der letzteren Methode werden einzelne Alaninmutationen
an jedem Rest im Molekül
eingefügt
und die resultierenden Cystein-mutierten Moleküle werden wie unten offen gelegt
auf biologische oder biochemische Aktivität geprüft, um die für die Aktivität des Moleküls wichtigen
Aminosäurereste
zu identifizieren. Siehe auch Hilton et al., J. Biol. Chem. 271:4699
(1996).
-
Funktionelle
Fragmente der Cystein-mutierten IL-28- oder IL-29-Polypeptide und
Nukleinsäuremoleküle, welche
solche funktionellen Fragmente kodieren, sind gekennzeichnet durch
eine proliferative oder differenzierende Aktivität, durch ihre Fähigkeit
zur Induktion oder Inhibition spezialisierter Zellfunktionen oder
durch ihre Fähigkeit
zur spezifischen Bindung an einen Anti-IL-28- oder IL-29-Antikörper oder
IL-28-Rezeptor (entweder löslich
oder immobilisiert). Die spezialisierten Aktivitäten der Cystein-mutierten IL-28-
oder IL-29-Polypeptide und die zu deren Bestimmung verwendeten Testmethoden
werden in dieser Schrift beschrieben. Wie oben beschrieben sind
IL-28- und IL-29-Polypeptide durch eine 6-Helix-Bündelstruktur
gekennzeichnet. Fusionsproteine können somit Folgendes umfassen:
(a) Polypeptidmoleküle,
die eine oder mehrere der oben beschriebenen Helixe umfassen; und
(b) funktionelle Fragmente, die eine oder mehrere dieser Helixe
umfassen. Der andere Polypeptidanteil des Fusionsproteins kann von
einem anderen Helixbündel-Zytokin oder Interferon,
wie z. B. INF-α,
oder von einem nicht-nativen und/oder unverwandten sekretorischen
Signalpeptid beigetragen werden, das die Sekretion des Fusionsproteins
ermöglicht.
-
Die
erfindungsgemäßen Cystein-mutierten
IL-29-Polypeptide können
gemäß konventioneller
Methoden unter Verwendung von Zellen, in die ein Polypeptid-kodierender Expressionsvektor
eingefügt
wurde, produziert werden. Im Sinne dieser Schrift sind „Zellen,
in die ein Expressionsvektor eingefügt wurde", sowohl direkt durch die Einfügung exogener
DNA-Moleküle
manipulierte Zellen als auch Nachkommen dieser Zellen, welche die
eingefügte
DNA enthalten. Geeignete Wirtszellen sind jene Zelltypen, die mit
exogener DNA transformiert oder transfektiert und in einem Nährmedium
kultiviert werden können,
u. a. Bakterien, Pilzzellen und kultivierte höhere Eukaryonten. Methoden
für die
Manipulation von klonierten DNA-Molekülen und
Einführung von
exogener DNA in verschiedene Wirtszellen wurden von Sambrook et
al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 2. Ausgabe, Cold Spring
Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, NY, USA, 1989, und
Ausubel et al., eds., Current Protocols in Molecular Biology, John
Wiley and Sons, Inc., NY, USA, 1987, offen gelegt.
-
In
einem weiteren Aspekt bietet die vorliegende Erfindung einen Expressionsvektor,
der die folgenden funktionell verknüpften Elemente umfasst: einen
Transkriptionspromoter; ein DNA-Segment, das ein hier beschriebenes
Polypeptid kodiert; und einen Transkriptionsterminator.
-
Das
DNA-Molekül
kann des Weiteren eine sekretorische Signalsequenz umfassen, die
mit dem DNA-Segment funktionell verknüpft ist. Das kodierende Polypeptid
kann des Weiteren ein Affinitätstag
laut Beschreibung in dieser Schrift umfassen. Die vorliegende Erfindung
liefert auch eine kultivierte Zelle, welche den oben beschriebenen
Expressionsvektor enthält.
Wahlweise kann das kodierte Polypeptid antivirale Aktivität, z. B.
gegen Hepatitis B und Hepatitis C aufweisen.
-
In
einem weiteren Aspekt bietet die vorliegende Erfindung eine kultivierte
Zelle, welche, wie oben offen gelegt, einen Expressionsvektor umfasst.
-
In
einem weiteren Aspekt bietet die vorliegende Erfindung eine Methode
für die
Produktion eines Proteins, die Folgendes umfasst: Kultivierung einer
Zelle, wie oben offen gelegt, unter Bedingungen, unter denen das
DNA-Segment exprimiert wird; und Gewinnung des vom DNA-Segment kodierten
Proteins.
-
Eine
das Cystein-mutierte IL-29-Polypeptid kodierende DNA-Sequenz ist
generell mit anderen für
ihre Expression notwendigen genetischen Elementen funktionell verknüpft und
umfasst generell einen Transkriptionspromoter und -terminator innerhalb
eines Expressionsvektors. Der Vektor umfasst generell auch einen
oder mehrere selektierbare Marker und eine oder mehrere Replikationsquellen,
obwohl der fachkundigen Person bewusst ist, dass innerhalb bestimmter
Systeme selektierbare Marker auf separaten Vektoren bereitstehen können und
dass die Replikation von exogener DNA durch Integration in das Wirtszellgenom
ermöglicht
werden kann. Die Selektion von Promoter, Terminatoren, selektierbaren
Markern, Vektoren und anderen Elementen ist Sache der routinemäßigen Konstruktion
im Rahmen der Fachkundigkeit. Viele solche Elemente sind in der
Fachliteratur beschrieben und über
den Fachhandel erhältlich.
-
Um
ein Cystein-mutiertes IL-28- oder IL-29-Polypeptid in den sekretorischen
Signalweg einer Wirtszelle zu leiten, ist im Expressionsvektor eine
sekretorische Signalsequenz (auch als Leitsequenz, Präpro-Sequenz
oder Präsequenz
bekannt) vorgesehen. Die sekretorische Signalsequenz kann die eines
Cystein-mutierten IL-28- oder IL-29 sein, z. B. SEQ ID-NR:119 oder
SEQ ID-NR:121, oder sie kann aus einem anderen sekretierten Protein
(z. B. t-PA; siehe
US-Patent
5.641.655 ) abgeleitet oder de-novo synthetisiert werden.
Die sekretorische Signalsequenz ist mit der Cystein-mutierten IL-28-
oder IL-29-DNA-Sequenz funktionell verknüpft, d. h. die zwei Sequenzen
sind im korrekten Lese-Frame verbunden und so positioniert, dass
sie das neu synthetisierte Polypeptid in den sekretorischen Signalweg
der Wirtszelle leiten. Sekretorische Signalsequenzen werden generell
am 5'-Ende der DNA-Sequenz
positioniert, welche das Polypeptid von Interesse kodiert, obwohl
bestimmte Signalsequenzen auch an anderer Stelle in der DNA-Sequenz
von Interesse positioniert sein können (siehe z. B. Welch et
al.,
US-Patentnr. 5.037.743 ;
Holland et al.,
US-Patentnr.
5.143.830 ).
-
Es
ist eine große
Vielfalt an geeigneten rekombinanten Wirtszellen verfügbar, u.
a. gramnegative prokaryotische Wirtsorganismen. Geeignete E. coli-Stämme sind
u. a. W3110, K12-Derivate MM294, TG-1, JM-107, BL21 und UT5600.
Weitere geeignete Stämme
sind u. a.: BL21(DE3), BL21(DE3)pLysS, BL21(DE3)pLysE, DH1, DH4I,
DH5, DH5I, DH5IF',
DH5IMCR, DH10B, DH10B/p3, DH11S, C600, HB101, JM101, JM105, JM109,
JM110, K38, RR1, Y1088, Y1089, CSH18, ER1451, ER1647, E. coli K12,
E. coli K12 RV308, E. coli K12 C600, E. coli HB101, E. coli K12
C600 Rk- Mk-, E.
coli K12 RR1 (siehe z. B. Brown (ed.), Molecular Biology Labfax
(Academic Press 1991)). Weitere gramnegative prokaryotische Wirte
sind u. a. Serratia, Pseudomonas, Caulobacter. Prokaryotische Wirte
können
auch grampositive Organismen umfassen, wie Bacillus, z. B. B. subtilis,
B. thuringienesis und B. thuringienesis var. israelensis sowie Streptomyces,
z. B. S. lividans, S. ambofaciens, S. fradiae und S. griseofuscus.
Geeignete Stämme
von Bacillus subtilus umfassen BR151, YB886, MI119, MI120 und B170
(siehe z. B. Hardy, "Bacillus Cloning
Methods" in DNA
Cloning: A Practical Approach, Glover (ed.) (IRL Press 1985)). Standardmethoden
für Propagationsvektoren
in prokaryotischen Wirten sind aus dem Stand der Technik bekannt
(siehe z. B. Ausubel et al. (eds.), Short Protocols in Molecular
Biology, 3. Ausgabe (John Wiley & Sons
1995); Wu et al., Methods in Gene Biotechnology (CRC Press, Inc.
1997)). In einem Ausführungsbeispiel
wird in den erfindungsgemäßen Methoden
Cystein-mutiertes IL-28- oder IL-29 verwendet, das in den W3110-Stamm
exprimiert wurde, welcher in der American Type Culture Collection
(ATCC) unter ATCC-Nr. 27325 gelagert ist.
-
Wenn
eine groß angelegte
Produktion von Cystein-mutierten IL-28 oder IL-29 unter Verwendung
des erfindungsgemäßen Expressionssystem
erforderlich ist, kann Batch-Fermentation eingesetzt werden. Die Batch-Fermentation
umfasst generell eine erste Stufe mit Präparation eines Kulturansatzes,
indem E. coli-Stämme,
die Cystein-mutiertes IL-28 oder IL-29 exprimieren, in einer Schüttelflasche
mit geeignetem Medium gezüchtet
werden, um das Wachstum auf eine optische Dichte (OD) zwischen 5
und 20 bei 600 nm zu ermöglichen.
Ein geeignetes Medium würde
Stickstoff aus einer oder mehreren Quellen wie Ammoniumsulfat, Ammoniumphosphat,
Ammoniumchlorid, Hefeextrakt, hydrolysierte Tierproteine, hydrolysierte
Pflanzenproteine oder hydrolysierte Casein enthalten. Phosphat wird
aus Kaliumphosphat, Ammoniumphosphat, Phosphorsäure oder Natriumphosphat bereitgestellt.
Weitere Bestandteile wären
Magnesiumchlorid oder Magnesiumsulfat, Eisensulfat oder Eisenchlorid
und andere Spurenelemente. Das Kulturmedium kann zur Förderung
des Wachstums mit Kohlenhydraten ergänzt werden, z. B. Fruktose,
Glukose, Galaktose, Laktose und Glyzerin. Alternativ kann eine Fed-Batch-Kultur
verwendet werden, um einen hohen Ertrag des Cystein-mutierten IL-28- oder
IL-29-Proteins zu
generieren. Die Cysteine-mutiertes IL-28 oder IL-29 produzierenden
E. coli-Stämme werden
unter ähnlichen
Bedingungen gezüchtet
wie für
den Behälter
der ersten Stufe zur Inokulation einer Batch-Fermentation beschrieben
wurde.
-
Nach
der Fermentation werden die Zellen durch Zentrifugation geerntet,
in Homogenisierungspuffer resuspendiert und homogenisiert, z. B.
in einem APV-Gaulin
Homogenisator (Invensys APV, Tonawanda, NY, USA) oder anderen Zelldisruptionsgerät, wie z.
B. Bead Mills oder Sonifizierer. Alternativ werden die Zellen direkt
aus dem Fermentator genommen und in einem APV-Gaulin Homogenisator
homogenisiert. Zur Solubilisierung des gewaschenen Inklusionskörperpräparats kann
Guanidinhydrochlorid (5–8
M) oder Urea (7–8
M) verwendet werden, welche/s einen Reduktor enthält, wie
z. B. Beta-Mercaptoethanol (10–100
mM) oder Dithiothreitol (5–50
mM). Die Lösungen
können
in Tris, Phosphat, HEPES oder anderen geeigneten Puffer präpariert
werden. Inklusionkörper
können
auch mit Natriumlaurylsulfat-haltiger (0,1–2%) Urea (2–4 M) mit
solubilisiert werden. Im Prozess für die Gewinnung von aufgereinigten
Cystein-mutierten
IL-28 oder IL-29 aus den transformierten E. coli-Wirtsstämmen, in
denen sich die Cystein-mutierten IL-28 oder IL-29 als refraktile
Inklusionskörper
sammeln, werden die Zellen disruptiert und die Inklusionskörper durch
Zentrifugation gewonnen. Anschließend werden die Inklusionskörper solubilisiert
und in 6 M Guanidinhydrochlorid mit Reduktor denaturiert. Das reduzierten
Cystein-mutierten IL-28
oder IL-29 wird dann in einem kontrollierten Renaturierungsschritt
oxidiert. Das neugefaltete Cystein-mutierte IL-28 oder IL-29 kann
zur Klärung
und zum Entfernen von unlöslichem
Protein durch einen Filter passiert werden. Die Lösung wird
dann zur Klärung
und zum Entfernen von unlöslichem
Protein durch einen Filter passiert. Nachdem das Cystein-mutierte
IL-28- oder IL-29-Protein neugefaltet und konzentriert wurde, wird
das neugefaltete Cystein-mutierte IL-28- oder IL-29-Protein in Verdünnungspuffer
auf einer Kationenaustauschsäule
unter Verwendung hydrophober Interaktionschromatographie gewonnen.
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Kultivierte
Säugetierzellen
sind geeignete Wirte innerhalb der vorliegenden Erfindung. Methoden
für die
Einfügung
von exogener DNA in Säugetierwirtszellen
umfassen kalziumphosphatvermittelte Transfektion (Wigler et al.,
Cell 14:725, 1978; Corsaro and Pearson, Somatic Cell Genetics 7:603,
1981: Graham and Van der Eb, Virology 52:456, 1973), Elektroporation
(Neumann et al., EMBO J. 1:841–5,
1982), DEAE-Dextran-vermittelte Transfektion (Ausubel et al., ibid.)
und liposomvermittelte Transfektion (Hawley-Nelson et al., Focus 15:73,
1993; Ciccarone et al., Focus 15:80, 1993, und virale Vektoren (Miller
and Rosman, BioTechniques 7:980–90,
1989; Wang and Finer, Nature Med. 2:714–6, 1996). Die Produktion von
rekombinanten Polypeptiden in kultivierten Säugetierzellen ist beispielsweise
offen gelegt von Levinson et al.,
US-Patentnr.
4.713.339 ; Hagen et al.,
US-Patentnr.
4.784.950 ; Palmiter et al.,
US-Patentnr.
4.579.821 ; und Ringold,
US-Patentnr. 4.656.134 .
Geeignete kultivierte Säugetierzellen
sind u. a. die Zelllinien COS-1 (ATCC-Nr. CRL 1650), COS-7 (ATCC-Nr.
CRL 1651), BHK (ATCC-Nr. CRL 1632), BHK 570 (ATCC-Nr. CRL 10314),
293 (ATCC-Nr. CRL 1573; Graham et al., J. Gen. Virol. 36:59–72, 1977)
und Eierstock des chinesischen Hamsters (z. B. CHO-K1; ATCC-Nr.
CCL 61). Weitere geeignete Zelllinien sind aus dem Stand der Technik
bekannt und in öffentlichen Depositorien
wie American Type Culture Collection, Manassas, VA, USA, erhältlich.
Generell werden starke Transkriptionspromoter bevorzugt, wie z.
B. Promoter aus SV-40 oder Cytomegalovirus. Siehe z. B.
US-Patentnr. 4.956.288 .
Weitere geeignete Promoter sind u. a. jene aus Metallothionein-Genen
(
US-Patentnr. 4.579.821 und
4.601.978 ) und der späte Adenovirus-Hauptpromoter.
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Zur
Selektion für
kultivierte Säugetierzellen,
in die fremde DNA eingefügt
wurde, wird generell die Arzneimittelselektion verwendet. Solche
Zellen werden allgemein als „Transfektanten" bezeichnet. Zellen,
die in Gegenwart des selektiven Wirkstoffes kultiviert wurden und
das Gen von Interesse an ihre Nachkommen weiterleiten können, werden
als „stabile
Transfektanten" bezeichnet.
Ein bevorzugter selektierbarer Marker ist eine gen-kodierende Resistenz
gegen das Antibiotikum Neomycin. Die Selektion wird in Gegenwart
eines Neomycin-Arzneimittels,
wie z. B. G-418 o. ä.,
durchgeführt.
Selektionssysteme können
auch verwendet werden, um den Expressionsgrad des Gens von Interesse
zu erhöhen;
ein Prozess, der als „Amplifizierung" bezeichnet wird.
Zur Amplifizierung werden Transfektanten in Gegenwart einer geringen
Konzentration des selektiven Wirkstoffes kultiviert und anschließend wird
die Menge des selektiven Wirkstoffes erhöht, um für die Zellen, die hohe Konzentrationen
der in die Gene eingeführten
Produkte erzeugen, zu selektieren. Ein bevorzugter amplifizierbarer
selektierbarer Marker ist Dihydrofolatreduktase, welche Resistenz
gegen Methotrexat überträgt. Andere
Arzneimittelresistenz-Gene (z. B. Hygromycin-Resistenz, Multiarzneimittelresistenz,
Puromycinacetyltransferase) können
ebenfalls verwendet werden. Alternative Marker, die einen veränderten
Phänotyp
einführen,
wie z. B. grün
fluoreszierendes Protein oder Zelloberflächenproteine, wie CD4, CD8,
MHC Klasse I oder plazentale alkalische Phosphatase, können verwendet
werden, um transfektierte Zellen von nicht-transfektierten Zellen
mittels FACS-Sortierung oder Magnetic Bead Separation-Technologie auszusortieren.
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Andere
höhere
Eukaryonten können
ebenfalls als Wirte verwendet werden, einschließlich Pflanzen-, Insekten-
und Vogelzellen. Die Verwendung von Agrobacterium rhizogenes als
Vektor für
die Expression von Genen in Pflanzenzellen wurde von Sinkar et al.,
J. Biosci. (Bangalore) 11:47–58,
1987, untersucht. Die Transformation von Insektenzellen und die
Produktion von fremden Polypeptiden darin wurde von Guarino et al.,
US-Patentnr. 5.162.222 und
in der WIPO Publikation
WO 94/06463 offen
gelegt. Insektenzellen können
mit rekombinantem Baculovirus infiziert werden, welches häufig aus
dem Autographa californica nuclear polyhedrosis virus (AcNPV) gewonnen
wird. Siehe King, L.A. and Possee, R.D., The Baculovirus Expression
System: A Laboratory Guide, London, Chapman & Hall; O'Reilly, D.R. et al., Baculovirus Expression
Vectors: A Laboratory Manual, New York, USA, Oxford University Press.,
1994; und Richardson, C. D., Ed., Baculovirus Expression Protocols.
Methods in Molecular Biology, Totowa, NJ, USA, Humana Press, 1995.
Eine zweite Methode zur Herstellung eines rekombinanten Baculovirus
verwendet ein Transposon-Basis-System,
das von Luckow (Luckow, V.A. et al., J Virol 67:4566–79, 1993)
beschrieben wurde. Dieses System wird im Bac-to-Bac Kit (Life Technologies,
Rockville, MD, USA) verkauft. Dieses System nutzt einen Transfervektor,
pFastBac1
TM (Life Technologies), der ein
Tn7-Transposon enthält,
um die das Cystein-mutierte IL-28- oder IL-29-Polypeptid kodierende
DNA in ein Baculovirusgenom zu bewegen, das in E. coli als ein großes Plasmid
namens „Bacmid" erhalten wird. Der
pFastBac1
TM Transfervektor nutzt den AcNPV-Polyhedrinpromoter,
um die Expression des Gens von Interesse, in diesem Fall Cystein-mutiertes
IL-28- oder IL-29, zu steuern. Der pFastBac1
TM kann
jedoch in einem wesentlichen Maß modifiziert
werden. Der Polyhedrinpromoter kann entfernt und durch den Baculovirus-Basisproteinpromoter
(auch als Pcor, p6.9 oder MP-Promoter bekannt) substituiert werden,
welcher früher
in der Baculovirusinfektion exprimiert wurde und sich als vorteilhaft
für die
Expression sekretierter Proteine erwiesen hat. Siehe Hill-Perkins,
M.S. and Possee, R.D., J. Gen. Virol. 71:971–6, 1990; Bonning, B.C. et
al., J. Gen. Virol. 75:1551–6,
1994; und Chazenbalk, G.D., und Rapoport, B., J. Biol Chem 270:1543–9, 1995.
In solchen Transfervektorkonstrukten kann eine kurze oder lange
Version des Basisproteinpromoters verwendet werden. Des Weiteren
können
Transfervektoren konstruiert werden, welche die nativen sekretorischen
Cystein-mutierten IL-28- oder IL-29-Signalsequenzen durch die aus
Insektenproteinen gewonnenen sekretorischen Signalsequenzen ersetzen.
So kann z. B. eine sekretorische Signalsequenz aus der Ecdysteroid-Glucosyltransferase
(EGT), Honigbiene Melittin (Invitrogen, Carlsbad, CA, USA) oder
Baculovirus gp67 (PharMingen, San Diego, CA, USA) in Konstrukten
verwendet werden, um die native sekretorische Cystein-mutierte IL-28-
oder IL-29-Signalsequenz
zu ersetzen. Des Weiteren können
Transfervektoren eine In-Frame-Fusion
mit der DNA beinhalten, welche ein Epitop-Tag am C- oder N-Terminus
des exprimierten Cystein-mutierten IL-28- oder IL-29-Polypeptids
exprimiert, z. B. ein Glu-Glu-Epitop-Tag
(Grussenmeyer, T. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 82:7952–4, 1985).
Mittels der aus dem Stand der Technik bekannten Methoden wird ein Cystein-mutiertes
IL-28- oder IL-29 enthaltender Transfervektor in E. coli transformiert
und für
Bacmide gescreent, welche ein unterbrochenes, für rekombinantes Baculovirus
indikatives lacZ-Gen enthalten. Die Bacmid-DNA, die das rekombinante
Baculovirusgenom enthält,
wird mittels allgemein bekannter Methoden isoliert und zum Transfektieren
der Spodoptera frugiperda Zellen, z. B. Sf9-Zellen, verwendet. Anschließend wird
das rekombinante Cystein-mutiertes IL-28 oder IL-29 exprimierende
Virus produziert. Rekombinante Virenbestände werden mittels der aus
dem Stand der Technik bekannten Methoden hergestellt.
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Das
rekombinante Virus wird zum Infizieren der Wirtszellen verwendet,
meistens eine aus dem Spodoptera frugiperda (Fall Army Worm) gewonnene
Zelllinie. Siehe allgemein Glick and Pasternak, Molecular Biotechnology:
Principles and Applications of Recombinant DNA, ASM Press, Washington,
D.C., USA, 1994. Eine weitere geeignete Zelllinie ist die High FiveO
TM Zelllinie (Invitrogen), die aus Trichoplusia
ni gewonnen wird (
US-Patentnr.
5.300.435 ).
-
Funguszellen,
einschließlich
Hefezellen, können
ebenfalls innerhalb der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
Hefespezies von besonderem Interesse in diesem Zusammenhang sind
u. a. Saccharomyces cerevisiae, Pichia pastoris und Pichia methanolica.
Methoden für
die Transformation von S. cerevisicie-Zellen mit exogener DNA und
die Produktion rekombinanter Polypeptide daraus wurden offen gelegt
z. B. von Kawasaki,
US-Patentnr.
4.599.311 ; Kawasaki et al.,
US-Patentnr.
4.931.373 ; Brake,
US-Patentnr.
4.870.008 ; Welch et al.,
US-Patentnr.
5.037.743 ; und Murray et al.,
US-Patentnr. 4.845.075 . Die transformierten
Zellen werden nach Phänotyp
ausgewählt,
der durch den selektierbaren Marker, meistens Arzneimittelresistenz
oder Fähigkeit
zum Wachsen in Abwesenheit eines bestimmten Nährstoffes (z. B. Leucin), bestimmt
wird. Ein bevorzugtes Vektorsystem für die Verwendung in Saccharomyces
cerevisiae ist das POT1-Vektorsystem, das von Kawasaki et al. (
US-Patentnr. 4.931.373 )
offen gelegt wurde und das die Selektion von transformierten Zellen
nach Wachstum in glukosehaltigem Medium ermöglicht. Geeignete Promoter
und Terminatoren für
die Verwendung in Hefe sind u. a. jene aus glycolytischen Enzymgenen
(siehe z. B. Kawasaki,
US-Patentnr. 4.599.311 ;
Kingsman et al.,
US-Patentnr.
4.615.974 ; und Bitter,
US-Patentnr.
4.977.092 ) und Alkoholdehydrogenase-Gene. Siehe auch
US-Patentnr. 4.990.446 ;
5.063.154 ;
5.139.936 und
4.661.454 . Transformationssysteme
für andere
Hefen, einschließlich
Hansenula polymorphes, Schizosaccharomyces pombe, Kluyveromyces lactis,
Kluyveromyces fragilis, Ustilago maydis, Pichia pastoris, Pichia
methanolica, Pichia guillermondii und Candida maltosa sind aus dem
Stand der Technik bekannt. Siehe z. B. Gleeson et al., J. Gen. Microbiol. 132:3459–65, 1986
und Cregg,
US-Patentnr. 4.882.279 .
Aspergillus-zellen können
gemäß den Methoden
von McKnight et al.,
US-Patentnr. 4.935.349 verwendet
werden. Methoden für
die Transformation von Acremonium chrysogenum wurden von Sumino
et al.,
US-Patentnr. 5.162.228 offen
gelegt. Methoden für
die Transformation von Neurospora wurden von Lambowitz,
US-Patentnr. 4.486.533 , offen
gelegt. Die Verwendung von Pichia methanolica als Wirt für die Produktion
von rekombinanten Proteinen wurde in den
US-Patenten Nr. 5.955.349 ,
5.888.768 ,
6.001.597 ,
5.965.389 ,
5.736.383 und
5.854.039 offen gelegt.
-
Vorzugsweise
werden die erfindungsgemäßen Polypeptide
und Proteine auf eine Reinheit von ≥ 80% gereinigt, besser auf ≥ 90% Reinheit
und am besten auf ≥ 95%
Reinheit, und insbesondere wird ein pharmazeutische reiner Zustand
von mehr als 99,9% Reinheit bevorzugt in Bezug auf kontaminierende
Makromoleküle,
insbesondere andere Proteine und Nukleinsäuren, sowie völlige Freiheit
von infektiösen
und pyrogenen Stoffen. Ein gereinigtes Polypeptid oder Protein ist
vorzugsweise im Wesentlichen frei von anderen Polypeptiden oder
Proteinen, insbesondere von jenen tierischen Ursprungs.
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Exprimierte
rekombinante Cystein-mutierte IL-28- oder IL-29-Proteine (einschließlich chimäre Polypeptide
und multimere Proteine) werden durch konventionelle Proteinreinigungsmethoden
gereinigt, typischerweise durch eine Kombination von chromatographischen
Methoden. Siehe allgemein Affinity Chromatography: Principles & Methods, Pharmacia
LKB Biotechnology, Uppsala, Schweden, 1988; und Scopes, Protein
Purification: Principles and Practice, Springer-Verlag, New York, USA, 1994. Proteine,
die ein Polyhistidin-Affinitäts-Tag
umfassen (typischerweise ca. 6 Histidinreste) werden durch Affinitätschromatographie
auf einem Nickelchelatharz aufgereinigt. Siehe z. B. Houchuli et
al., Bio/Technol. 6: 1321–1325,
1988. Proteine, die ein Glu-Glu-Tag umfassen, können durch Immunaffinitätschromatographie
gemäß konventionellen
Methoden aufgereinigt werden. Siehe z. B. Grussenmeyer et al., supra.
Maltosebindende Proteinfusionen werden auf eine Amylosesäule gemäß den aus
dem Stand der Technik bekannten Methoden aufgereinigt.
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Cystein-mutierte
IL-28- oder IL-29-Polypeptide können
auch durch chemische Synthese gemäß den aus dem Stand der Technik
bekannten Methoden präpariert
werden, einschließlich
exklusive Festphasensynthese, partielle Festphasenmethoden, Fragmentkondensation
oder klassische Lösungssynthese.
Siehe z. B. Merrifield, J. Am. Chem. Soc. 85:2149, 1963; Stewart
et al., Solid Phase Peptide Synthesis (2. Ausgabe), Pierce Chemical
Co., Rockford, IL, USA, 1984; Bayer and Rapp, Chem. Pept. Prot.
3:3, 1986; und Atherton et al., Solid Phase Peptide Synthesis: A
Practical Approach, IRL Press, Oxford, 1989. In-vitro-Synthese ist
insbesondere vorteilhaft für
die Präparation
von kleineren Polypeptiden.
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Unter
Verwendung der aus dem Stand der Technik bekannten Methoden können Cystein-mutierte IL-28-
oder IL-29-Proteine als Monomere oder Multimere; glycolisiert oder
nicht-glycolisiert; pegyliert oder nicht-pegyliert; als Fusionsproteine präpariert
werden und können
einen ersten Methioninaminosäurerest
enthalten oder nicht enthalten. Für Therapiezwecke verwendete
Cystein-mutierte IL-28- oder IL-29-Konjugate können pharmazeutisch akzeptable
wasserlösliche
Polymeruntereinheiten enthalten. Es wurde nachgewiesen, dass die
Konjugation von Interferonen mit wasserlöslichen Polymeren die zirkulierende
Halbwertszeit des Interferons optimiert und die Immunogenität des Polypeptids
reduziert (siehe z. B. Nieforth et al., Clin. Pharmacol. Ther. 59:636
(1996) und Monkarsh et al., Anal. Biochem. 247:434 (1997)).
-
Geeignete
wasserlösliche
Polymere sind u. a. Polyethylenglycol (PEG), Monomethoxy-PEG, Mono-(C1-C10)-Alkoxy-PEG,
Aryloxy-PEG, Poly-(N-Vinylpyrrolidon)-PEG,
Tresylmonomethoxy-PEG, Monomethoxy-PEG-Propionaldehyd, PEG-Propionaldehyd,
Bissuccinimidylcarbonat-PEG, Propylenglycolhomopolymere, ein Polypropylenoxid/Ethylenoxidcopolymer,
polyoxyethylierte Polyole (z. B. Glyzerin), Monomethoxy-PEG-Butyraldehyd,
PEG-Butyraldehyd,
Monomethoxy-PEG-Acetaldehyd, PEG-Acetaldehyd, Methoxyl-PEG-Succinimidylpropionat,
Methoxyl-PEG-Succinimidylbutanoat, Polyvinylalkohol, Dextran, Cellulose oder
andere kohlehydratbasische Polymere. Geeignete PEG können ein
Molekulargewicht von etwa 600 bis etwa 60.000, einschließlich z.
B. 5.000, 12.000, 20.000, 30.000 und 40.000 Dalton haben, die linear
oder vernetzt sein können.
Ein Cystein-mutiertes IL-28- oder IL-29-Konjugat kann auch ein Gemisch
von solchen wasserlöslichen
Polymeren enthalten.
-
Ein
Beispiel eines Cystein-mutierten IL-28- oder IL-29-Konjugats umfasst
eine Cystein-mutierte IL-28- oder IL-29-Untereinheit und eine Polyalkyloxiduntereinheit,
die am N-Terminus der Cystein-mutierten IL-28- oder IL-29-Untereinheit haftet.
PEG ist ein geeignetes Polyalkyloxid. Cystein-mutiertes IL-28 oder
IL-29 kann beispielsweise mit PEG, dem so genannten Pegylierungsprozess,
modifiziert werden. Für
die Pegylierung von Cystein-mutiertem IL-28 oder IL-29 kann jede
der aus dem Stand der Technik bekannten Pegylierungsreaktionen verwendet
werden (siehe z. B.
EP 0 154
316 , Delgado et al., Critical Reviews in Therapeutic Drug
Carrier Systems 9:249 (1992), Duncan and Spreafico, Clin. Pharmacokinet.
27:290 (1994) und Francis et al., Int J Hematol 68:1 (1998)). Die
Pegylierung kann z. B. durch eine Azylierungsreaktion oder durch
eine Alkylierungsreaktion mit einem reaktiven Polyethylenglycolmolekül durchgeführt werden.
In einem alternativen Ansatz werden die Cystein-mutierten IL-28-
oder IL-29-Konjugate durch Kondensation eines aktivierten PEG gebildet,
wobei eine terminale Hydroxy- oder Aminogruppe des PEG gegen einen
aktivierten Linker ausgetauscht wurde (siehe z. B. Karasiewicz et
al.,
US-Patentnr. 5.382.657 ).
-
Die
Pegylierung durch Azylierung erfordert normalerweise die Reaktion
eines aktiven Esterderivats des PEG mit einem Cystein-mutierten
IL-28- oder IL-29-Polypeptid. Ein Beispiel eines aktivierten PEG-Esters ist
ein zu N-Hydroxysuccinimid esterifiziertes PEG. Im Sinne dieser
Schrift umfasst der Begriff "Azylierung" die folgenden Arten
von Verknüpfungen
zwischen Cystein-mutiertem IL-28 oder IL-29 und einem wasserlöslichen Polymer:
Amid, Carbamat, Urethan u. ä.
Methoden für
die Präparation
von pegyliertem Cystein-mutiertem IL-28 oder IL-29 durch Azylierung
umfassen normalerweise die folgenden Schritte: (a) Reaktion eines
Cystein-mutierten IL-28 oder IL-29-Polypeptids mit PEG (wie z. B.
einem reaktiven Ester eines Aldehydderivats des PEG) unter Bedingungen,
bei denen eine oder mehrere PEG-Gruppen am Cystein-mutierten IL-28
oder IL-29 haften, und (b) Gewinnung des/der Reaktionsprodukte/s.
Die optimalen Reaktionsbedingungen für Azylierungsreaktionen werden
generell basierend auf bekannten Parameter und den gewünschten
Ergebnissen bestimmt. Je größer das
Verhältnis
zwischen PEG und Cystein-mutiertem IL-28 oder IL-29 ist, desto höher ist der
prozentuale Anteil des polypegylierten Cystein-mutierten IL-28-
oder IL-29-Produktes.
-
Die
Pegylierung durch Alkylierung umfasst generell die Reaktion eines
terminalen Aldehydderivats des PEG, z. B. Propionaldehyd, Butyraldehyd,
Acetaldehyd u. ä.,
mit Cystein-mutiertem IL-28 oder IL-29 in Gegenwart eines Reduktors.
PEG-Gruppen werden vorzugsweise über
eine -CH2-NH2-Gruppe
am Polypeptid befestigt.
-
Die
Derivatisierung durch reduktive Alkylierung zur Erzeugung eines
monopegylierten Produktes nutzt die differenzielle Reaktivität von verschiedenen
Typen primärer
Aminogruppen, die für
die Derivatisierung zur Verfügung
stehen. Die Reaktion wird normalerweise bei einem pH-Wert durchgeführt, der
die Nutzung der pKa-Differenzen zwischen den ε-Aminogruppen der Lysinreste
und der α- Aminogruppe des N-Terminusrestes des
Proteins zulässt.
Durch diese selektive Derivatisierung kann die Befestigung eines
wasserlöslichen
Polymers, das eine reaktive Gruppe wie Aldehyd enthält, an ein
Protein kontrolliert werden. Die Konjugation mit dem Polymer erfolgt
prädominant
am N-Terminus des Proteins und ohne wesentliche Modifizierung anderer reaktiver
Gruppen, wie Aminogruppen der lysinseitigen Kette.
-
Die
reduktive Alkylierung zur Erzeugung einer im Wesentlichen homogenen
Population des monopolymeren Cystein-mutierten IL-28- oder IL-29-Konjugatmoleküls kann
die folgenden Schritte umfassen: (a) Reaktion eines Cystein-mutierten IL-28-
oder IL-29-Polypeptids mit einem reaktiven PEG unter reduktiven
Alkylierungsbedingungen bei einem pH-Wert, der die selektive Modifizierung
der α-Aminogruppe
am Aminoterminus von Cystein-mutiertem IL-28 oder IL-29 erlaubt,
und (b) Gewinnung der/des Reaktionsprodukte/s. Der für die reduktive
Alkylierung verwendete Reduktor sollte in wässriger Lösung stabil und vorzugsweise
fähig sein, nur
die im Anfangsprozess der reduktiven Alkylierung gebildete Schiffbase
zu reduzieren. Bevorzugte Reduktoren sind u. a. Natriumborhydrid,
Natriumcyanborhydrid, Dimethylaminboran, Trimethylaminboran und
Pyridinboran.
-
Für eine im
Wesentlichen homogene Population der monopolymeren Cystein-mutierten
IL-28- oder IL-29-Konjugate sind reduktive Alkylierungsreaktionsbedingungen
notwendig, die eine selektive Befestigung der wasserlöslichen
Polymeruntereinheit an den N-Terminus des Cystein-mutierten IL-28
oder IL-29-zulassen. Solche Reaktionsbedingungen umfassen generell
pKa-Differenzen zwischen den Lysinaminogruppen und der α-Aminogruppe
am N-Terminus. Der pH-Wert wirkt sich ebenfalls auf das zu verwendende
Polymer-zu-Protein-Verhältnis
aus. Bei einem niedrigeren pH-Wert wird generell eine größere Menge
Polymer gegenüber
dem Protein gewünscht,
da bei einer weniger reaktiven N-Terminus-α-Gruppe mehr Polymer benötigt wird,
um optimale Bedingungen zu erreichen. Ist der pH-Wert höher kann
das Verhältnis
zwischen Polymer und Cystein-mutiertem IL-28 oder IL-29 kleiner
sein, da mehr reaktive Gruppen verfügbar sind. Der pH-Wert fällt normalerweise
in den Bereich 3–9
oder 3–6.
Ein weiterer zu berücksichtigender
Faktor ist das Molekulargewicht des wasserlöslichen Polymers. Je höher das
Molekulargewicht des Polymers, desto geringer ist die Anzahl der am
Protein haftenden Polymermoleküle.
Für Pegylierungsreaktionen
ist das typische Molekulargewicht etwa 2 kDa bis etwa 100 kDa, etwa
5 kDa bis etwa 50 kDa, etwa 12 kDa bis etwa 40 kDa oder etwa 20
kDa bis etwa 30 kDa. Das molare Verhältnis zwischen wasserlöslichem
Polymer und Cystein-mutiertem IL-28 oder IL-29 liegt generell im
Bereich 1:1 bis 100:1. Das molare Verhältnis zwischen wasserlöslichem
Polymer und Cystein-mutiertem
IL-28 oder IL-29 ist normalerweise 1:1 bis 20:1 für die Polypegylierung
und 1:1 bis 5:1 für
die Monopegylierung.
-
Allgemeine
Methoden für
die Produktion von Konjugaten, die ein Interferon und wasserlösliche Polymeruntereinheiten
umfassen, sind aus dem Stand der Technik bekannt. Siehe z. B. Karasiewicz
et al.,
US-Patentnr. 5.382.657 ,
Greenwald et al.,
US-Patentnr.
5.738.846 , Nieforth et al., Clin. Pharmacol. Ther. 59:636 (1996),
Monkarsh et al., Anal. Biochem. 247:434 (1997)). Pegylierte Spezies
können
unter Verwendung standardmäßiger Aufreinigungsmethoden,
wie z. B. Dialyse, Ultrafiltration, Ionenaustauschchromatographie,
Affinitätschromatographie
u. ä.,
von nicht-konjugierten Cystein-mutierten IL-28- oder IL-29-Polypeptiden
getrennt werden.
-
Die
erfindungsgemäßen Cystein-mutierten
IL-29-Moleküle
sind zur spezifischen Bindung des IL-28-Rezeptors und/oder Wirkung
als antiviraler Wirkstoff fähig.
Die Bindung der Cystein-mutierten IL-29-Polypeptide an den IL-28-Rezeptor
kann unter Verwendung etablierter Ansätze analysiert werden. Cystein-mutiertes
IL-29 kann unter Verwendung eines Iodobead (Pierce, Rockford, IL,
USA) gemäß Herstelleranweisungen
jodiert werden und das 125I-IL-28 oder 125I-IL-29 kann wie unten beschrieben eingesetzt
werden.
-
In
einem ersten Ansatz können
fünfzig
Nanogramm des 125I-IL-29 mit 1000 ng des
IL-28-Rezeptor-Human-IgG-Fusionsproteins kombiniert werden, und
zwar in Gegenwart oder Abwesenheit möglicher Bindungskompetitoren,
wie u. a. unmarkiertes Cystein-mutiertes IL-28, Cystein-mutiertes
IL-29, IL-28 oder IL-29. Die gleiche Bindungsreaktion kann auch
mit Substitution durch andere Zytokinrezeptor-Human-IgG-Fusionen als Kontrollen für die Spezifität durchgeführt werden.
Nach der Inkubation bei 4°C,
wird Protein-G (Zymed, San Francisco, CA, USA) zur Reaktion hinzugefügt, um die
Rezeptor-IgG-Fusionen und alle daran gebundenen Proteine zu erfassen,
und die Reaktionen werden dann eine weitere Stunde bei 4°C inkubiert.
Die Protein-G-Sepharose wird dann gewonnen, dreimal mit PBS gewaschen
und das gebundene 125I-IL-29 wird durch einen
Gammazähler
(Packard Instruments, Downers Grove, IL, USA) gezählt.
-
In
einem zweiten Ansatz kann die Fähigkeit
der Moleküle
zur Bindung des 125I-IL-29 an plattengebundene
Rezeptoren analysiert werden. Ein Fragment des IL-28-Rezeptors,
das die extrazelluläre,
ligandbindende Domäne
darstellt, kann an die Wells einer 96-Wellplatte adsorbiert werden,
indem 100 μl
der 1 g/ml-Lösung des
Rezeptors über
Nacht in der Platte inkubiert werden. In einer zweiten Form kann
eine Rezeptor-Human-IgG-Fusion an die Wells einer 96-Wellplatte
gebunden werden, die mit einem gegen den Human-IgG-Teil des Fusionsproteins
gerichteten Antikörper
beschichtet wurde. Nach der Beschichtung der Platte mit Rezeptor wird
die Platte gewaschen, mit SUPERBLOCK (Pierce, Rockford, IL, USA)
blockiert und erneut gewaschen. Lösungen, die eine feste Konzentration
von 125I-IL-29 mit oder ohne steigende Konzentrationen
von potenziell bindenden Kompetitoren, einschließlich Cystein-mutiertes IL-28,
Cystein-mutiertes IL-29, IL-28 und IL-29, enthalten und 100 μl der Lösung werden
in die entsprechenden Wells der Platte gegeben. Nach einer einstündigen Inkubation
bei 4°C
wird die Platte gewaschen und das gebundene 125I-IL-28 oder 125I-IL-29
wird durch eine Zählung
(Topcount, Packard Instruments, Downers Grove, IL, USA) bestimmt.
Die Spezifität
der Bindung des 125I-IL-28 oder 125I-IL-29 kann durch die in diesen Bindungsassays
verwendeten Rezeptormoleküle
sowie durch als Inhibitoren verwendete Moleküle bestimmt werden.
-
Neben
der Pegylierung kann Humanalbumin genetisch an ein erfindungsgemäßes Polypeptide
gekoppelt werden, um dessen Halbwertszeit zu verlängern. Humanalbumin
ist das am häufigsten
natürlich
vorkommende Blutprotein im menschlichen Kreislauf und bleibt über zwanzig
Tage im Körperkreislauf
erhalten. Forschungsergebnisse zeigen, dass therapeutische Proteine,
die genetisch an Humanalbumin fusioniert wurden, länger Halbwertszeiten
haben. Ein IL28- oder IL29-Albuminfusionsprotein
kann wie die Pegylierung lang-wirkende Behandlungsoptionen für Patienten
bieten, die ein angenehmeres Verabreichungsregimen erlauben bei vergleichbarer
oder besserer Wirksamkeit und Sicherheit im Vergleich zu den derzeit
verfügbaren
Behandlungen (
US-Patentnr. 6.165.470 ;
Syed et al., Blood, 89(9):3243– 3253
(1997); Yeh et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 89:1904–1908 (1992);
und Zeisel et al., Horm. Res., 37:5–13 (1992)).
-
Wie
die oben genannte Pegylierung und Humanalbumin kann auch ein Fc-Teil
des Human-IgG-Moleküls
an ein erfindungsgemäßes Polypeptid
fusioniert werden. Das resultierende Fusionsprotein kann aufgrund der
Fc-Untereinheit eine längere
zirkulierende Halbwertszeit haben (
US-Patentnr.
5.750.375 ,
5843.725 ,
6.291.646 ; Barouch et al.,
Journal of Immunology, 61:1875–1882
(1998); Barouch et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 97(8):4192–4197 (April
11, 2000); and Kim et al., Transplant Proc., 30(8):4031–4036 (Dez.
1998)).
-
Methoden
für die
Erkennung und Diagnose von Virusinfektionen sind aus dem Stand der
Technik bekannt. Die zu verwendende exakte Methode für die Messung
einer Reduzierung im Virus als Reaktion auf die Verabreichung der
erfindungsgemäßen Moleküle hängt von
der Virusspezies ab und davon, ob es sich um eine In-vitro- oder
In-vivo-Infektion handelt. Bei einer In-vivo-Infektion erfolgt die
Messung und Erkennung der Infektion und der Veränderungen im Infektionsgrad
je nach infiziertem Proband, Art der Virusinfektion usw. unterschiedlich.
Beispiele für
Methoden sind u. a. die Messung der Veränderungen in CD4-Zellzahlen,
serologische Tests, Messung der DNA des Virus und der RNA des Virus
durch konventionelle und in Echtzeit durchgeführte quantitative PCR-Assays,
virusinduzierte Antikörperkonzentrationen,
Immunfluoreszenz-Assays und ELISA, zytopathische Wirkungen und Histologie.
-
Antivirale
Wirkungen können
direkt oder indirekt sein. Ein Beispiel für eine direkte antivirale Wirkung ist
z. B., wenn das Cystein-mutierte IL-28- oder IL-29-Polypeptid für einen
Virusrezeptor oder Corezeptor kompetiert, um die Virusinfektion
zu blockieren. Cystein-mutiertes IL-28 oder IL-29 kann parenteral
verabreicht werden, um eine Virusinfektion zu verhindern oder die
laufende Virusreplikation und Reinfektion zu reduzieren (Gayowski,
T. et al., Transplantation 64:422–426, 1997). Ein Beispiel für eine indirekte
antivirale Wirkung ist z. B., wenn das Cystein-mutierte IL-28- oder IL-29 an
CD4 oder einen anderen Leukozytenrezeptor bindet und durch Modulation
der Wirkungen der Immunantwort antivirale Wirkungen aufweist.
-
Von
besonderem Interesse ist die Verwendung von Cystein-mutiertem IL-28-
oder IL-29 als antivirales Therapeutikum für virale Leukämien (HTLV),
AIDS (HIV) oder gastrointestinale Virusinfektionen, die z. B. durch Rotavirus,
Calicivirus (z. B. Norwalk Agent) und bestimmte Stämme des
pathogenen Adenovirus, Hepatitis B und C verursacht werden.
-
Weitere
Arten von Virusinfektionen für
Cystein-mutiertes IL-28 oder IL-29 sind u. a.: durch DNA-Viren verursachte
Infektionen (z. B. Herpes-Viren wie Herpes-Simplex-Viren, Epstein-Barr-Virus,
Cytomegalovirus; Pockenviren wie Variolavirus (Pocken); Hepadnaviren
(z. B. Hepatitis-B-Virus); Papillomaviren; Adenoviren); RNA-Viren
(z. B. HIV I, II; HTLV I, II; Poliovirus; Hepatitis A; Coronoviren
wie Schweres Akutes Atemwegssyndrom (SARS); Orthomyxoviren (z. B.
Influenzaviren); Paramyxoviren (z. B. Masernvirus); Tollwutvirus;
Hepatitis-C-Virus), Flaviviren, Influenzaviren; Caliciviren; Tollwutviren,
Rinderpestviren, Arenavirus u. ä.
Weitere Beispiele für
virusbedingte Erkrankungen, für
die Cystein-mutiertes IL-28 oder IL-29 verwendet werden könnte, sind
u. a.: Erworbenes Immundefektsyndrom, Schweres Akutes Atemwegssyndrom
(SARS); Hepatitis; Gastroenteritis; hämorrhagische Erkrankungen;
Enteritis; Karditis; Encephalitis; Paralyse; Brochiolitis; Erkrankung der
oberen und unteren Atemwege; Respiratorische Papillomatose; Arthritis;
Disseminierte Infektionen, Meningitis, Mononukleose. Des Weiteren
können
Cystein-mutiertes IL-28 oder IL-29 in verschiedenen Anwendungen der
antiviralen Immuntherapie und in Verbindung mit anderen Zytokinen,
anderen Protein- oder kleinmolekulären antiviralen Therapien u. ä. eingesetzt
werden.
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Klinische
diagnostische Tests auf HCV umfassen serologische Assays für Antikörper und
molekuläre Tests
für Viruspartikel.
Enzymimmunassays sind erhältlich
(Vrielink et al., Transfusion 37:845–849, 1997), erfordern jedoch
eventuell eine Bestätigung
durch zusätzliche
Tests, wie z. B. durch einen Immunblotassay (Pawlotsky et al., Hepatology
27:1700–1702,
1998). In qualitativen und quantitativen Assays werden generell PCR-Methoden
eingesetzt und für
die Beurteilung der Virämie
und des Ansprechens auf die Behandlung bevorzugt (Poynard et al.,
Lancet 352:1426–1432,
1998; McHutchinson et al., N. Engl. J. Med. 339:1485–1492, 1998).
Mehrere im Handel erwerbbare Tests sind verfügbar, z. B. quantitative RT-PCR
(Amplicor HCV MonitorTM, Roche Molecular
Systems, Branchburg, NJ, USA) und vernetzter DNA-(Deoxyribonucleinsäure)Signalamplifikationsassay
(QuantiplexTM HCV RNA Assay [bDNA], Chiron
Corp., Emeryville, CA, USA). Ein nicht-spezifischer Labortest auf
HCV-Infektion misst den ALT-Spiegel (Alaninaminotransferase) und
ist nicht teuer und leicht beziehbar (National Institutes of Health
Consensus Development Conference Panel, Hepatology 26 (Suppl. 1):2S–10S, 1997).
Eine histologische Beurteilung der Leberbiopsie wird generell als
die genaueste Methode zur Bestimmung der HCV-Progredienz anerkannt
(Yano et al., Hepatology 23:1334–1340, 1996.) Für eine Besprechung
der klinischen Prüfungen
auf HCV, siehe Lauer et al., N. Engl. J. Med. 345:41–52, 2001.
-
Es
gibt mehrere aus dem Stand der Technik bekannte In-vivo-Modelle
für die
Untersuchung auf HBV und HCV. In Bezug auf HCV gibt es z. B. das
HCV Replicon-Modell, ein zellbasiertes System zur Untersuchung der
Wirksamkeit eines Arzneimittels bei der Hemmung der HCV-Replikation
(Blight et al., Science, 290(5498):1972–1974 (8. Dez. 2000); und Lohmann
et al., Science, 285(5424):110–113
(2. Juli 1999)). Ein aus dem Stand der Technik bekanntes und in
Fachkreisen anerkanntes In-vitro-HBV-Modell kann verwendet werden,
um die Anti-HBV-Aktivität
eines von Korba et al., Antiviral Res., 19(1):55–70 (1992) und Korba et al.,
Antiviral Res., 15(3):217–228
(1991) offen gelegten Testmoleküls
zu bestimmen.
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Die
Wirkungen des Cystein-mutierten IL-28 oder IL-29 bei mit HBV infizierten
Säugetieren
kann z. B. unter Verwendung eines Woodchuck-Modells (nordamerikanisches
Waldmurmeltier) beurteilt werden. Kurz gefasst: Waldmurmeltiere
mit chronischer WHV-Infektion (Woodchuck-Hepatitis-Virus) entwickeln
Hepatitis und hepatozelluläre
Karzinome, die mit dem Krankheitsbild bei Menschen mit chronischer
HBV-Infektion vergleichbar sind. Das Modell wurde für die präklinische
Beurteilung der antiviralen Aktivität verwendet. Es wurde ein chronisch
infizierter WHV-Stamm etabliert und Neonaten wurden mit Serum geimpft,
um Tiere für
die Untersuchung der Wirkungen bestimmter Verbindungen unter Verwendung
dieses Modells bereitzustellen. (Siehe Untersuchungen von Tannant
et al., ILAR J. 42 (2):89–102,
2001). Auch Schimpansen können
für die
Beurteilung der Wirkung von Cystein-mutiertem IL-28 oder IL-29 auf
HBV-infizierte Säugetiere
verwendet werden. Bei Verwendung von Schimpansen wurde eine Charakterisierung
des HBV erstellt und diese Studien zeigten, dass die Schimpansenkrankheit
der Krankheit im Menschen auffällig ähnlich war
(Barker et al., J. Infect. Dis. 132:451–458, 1975 and Tabor et al.,
J. Infect. Dis. 147:531–534,
1983.) Das Schimpansenmodell wurde zur Beurteilung der Impfstoffe
verwendet (Prince et al., In: Vaccines 97, Cold Spring Harbor Laboratory
Press, 1997.) Therapien für
HIV werden regelmäßig geprüft unter
Verwendung von nicht-menschlichen Primaten, die mit Simian Immunodeficiency-Viren
(SIV) infiziert sind (siehe Untersuchungen von Hirsch et al., Adv.
Pharmcol. 49:437–477,
2000 und Nathanson et al., AIDS 13 (Suppl. A):S113-S120, 1999.)
Für eine
Besprechung der Verwendung von nicht-menschlichen Primaten für die Prüfung von
HIV, Hepatitis, Malaria, Respiratory Syncytial Virus und andere
Krankheiten, siehe Sibal et al., ILAR J. 42 (2):74–84, 2001.
Ein kürzlich
entwickeltes transgenes Mausmodell (Guidotti et al., Journal of
Virology 69:6158–6169,
1995) unterstützt
die Replikation von hohen Konzentrationen des infektiösen HBV
und wurde als chemotherapeutisches Modell für die HBV-Infektion verwendet.
Transgene Mäuse
werden mit antiviralen Arzneimitteln behandelt und nach der Behandlung
werden die Konzentrationen der HBV-DNA- und -RNA in der transgenen
Mausleber und im Serum gemessen. HBV-Proteinkonzentrationen können im
Anschluss an die Behandlung auch im transgenen Mausserum gemessen
werden. Dieses Modell wurde für
die Beurteilung der Wirksamkeit von Lamivudin und IFN-alpha bei der
Senkung der HBV-Virustiter verwendet (Morrey et al., Antiviral Therapy
3:59–68,
1998).
-
Des
Weiteren sind die erfindungsgemäßen Cystein-mutierten
IL-29-Peptide und -Proteine durch ihre Aktivität gekennzeichnet, d. h. Modulation
der Proliferation, Differenzierung, Migration, Adhäsion oder
Stoffwechsel der ansprechenden Zelltypen. Die biologische Aktivität der Cystein-mutierten
IL-29-Peptide und
-Proteine wird unter Verwendung von In-vitro- oder In-vivo-Assays
analysiert, die für
die Erkennung von Zellproliferation, Differenzierung, Migration,
Adhäsion
oder Veränderungen
in der Genexpression oder im zellulären Stoffwechsel (z. B. Produktion
von anderen Wachstumsfaktoren oder anderen Makromolekülen) ausgelegt sind.
Viele geeignete Assays sind aus dem Stand der Technik bekannt und
in dieser Schrift werden repräsentative
Assays offen gelegt. Assays, die kultivierte Zellen enthalten, eignen
sich besonders gut für
das Screening, z. B. für
die Bestimmung der Auswirkungen auf Aminosäuresubstitionen, -deletionen
oder -insertionen.
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Die
Aktivität
der Cystein-mutierten IL-28- oder IL-29-Proteine kann in-vitro gemessen
werden unter Verwendung kultivierter Zellen oder in-vivo durch Verabreichung
der erfindungsgemäßen Moleküle an ein
entsprechendes Tiermodell. Assays zur Messung der Zellproliferation
oder Differenzierung sind aus dem Stand der Technik bekannt. Die
Proliferation messende Assays umfassen beispielsweise Chemo-Sensibilität gegen neutralen
roten Farbstoff (Cavanaugh et al., Investigational New Drugs 8:347–354, 1990),
Einfügung
von radiomarkierten Nukleotiden (wie z. B. offen gelegt von Raines
and Ross, Methods Enzymol. 109:749–773, 1985; Wahl et al., Mol.
Cell Biol. 8:5016–5025,
1988; und Cook et al., Analytical Biochem. 179:1–7, 1989), Einfügung von
5-Bromo-2'-deoxyuridin
(BrdU) in die DNA von proliferierenden Zellen (Porstmann et al.,
J. Immunol. Methods 82:169–179,
1985), und Verwendung von Tetrazoliumsalzens (Mosmann, J. Immunol.
Methods 65:55–63,
1983; Alley et al., Cancer Res. 48:589–601, 1988; Marshall et al.,
Growth Reg. 5:69–84,
1995; und Scudiero et al., Cancer Res. 48:4827–4833, 1988). Die Differenzierung
kann unter Verwendung geeigneter Vorläuferzellen, die zur Differenzierung
in einem reiferen Phänotyp
induziert werden, analysiert werden. Assays für die Messung der Differenzierung
umfassen die Messung der Zelloberflächenmarker in Verbindung mit stufenspezifischer
Expression eines Gewebes, enzymatische Aktivität, funktioneller Aktivität oder morphologischer
Veränderungen
(Watt, FASEB, 5:281–284,
1991; Francis, Differentiation 57:63–75, 1994; Raes, Adv. Anim.
Cell Biol. Technol. Bioprocesses, 161–171, 1989; alle durch Verweis
in diese Schrift aufgenommen).
-
Die
Aktivität
des Cystein-mutierten IL-28- oder IL-29-Polypeptids kann auch unter
Verwendung von Assays erkannt werden, die für eine Messung der IL-28- oder IL-29-induzierten
Produktion von einem oder mehreren zusätzlichen Wachstumsfaktoren
oder anderen Makromolekülen
konzipiert sind. Bei bestimmten Mitgliedern der Proteinfamilie,
die IL-28 und IL-29 umfasst, zeigte sich in vivo ein Anstieg der
zirkulierenden Monozytenzahl. Die Monozytenaktivierung ist sowohl
für die
natürliche
als auch die adaptive Immunität
wichtig. Es wurde z. B. nachgewiesen, dass die Aktivierung der Monozyten
die Antigenpräsentation
durch mehrere Mechanismen stimuliert. Antigenpräsentation fördert die Aktivierung und Proliferation
der T-Zellen, sowohl der zytotoxischen als auch der Helfer-T-Zellen.
Die Reifung und Aktivierung der dendritischen Zellen fördert auch
die Aktivierung von T-Zellen sowie der natürlichen und adaptiven Immunität. Es wurde
auch nachgewiesen, dass eine Erhöhung
in den aktivierten Monozyten und Makrophagen mit einer gesteigerten
zytolytischen Aktivität einhergeht.
Deshalb werden Cystein-mutierte IL-29 als antiinfektiöser Wirkstoff
nützlich
sein, der natürliche, zellvermittelte
und humorale Immunreaktionen verbessert. Es zeigte sich eine Erhöhung in
der ICAM-Färbung in
CD 14+ Monozyten, was darauf hinweist, dass IL-29 bei der Monozytenaktivierung
eine Rolle spielt. Während
die Daten zeigen, dass Familienmitglieder eine antivirale Reaktion
auf den Virus fördern,
können
auch Bakterien und Parasiten davon betroffen sein.
-
Monozytenaktivierungs-Assays
werden ausgeführt,
um (1) die Fähigkeit
der Cystein-mutierten IL-28- oder IL-29-Proteine zur weiteren Stimulierung
der Monozytenaktivierung zu bestimmen, und (2) die Fähigkeit der
Cystein-mutierten IL-28-
oder IL-29-Proteine zur Modulation von Attachment-induzierter oder
Endotoxin-induzierter
Monozytenaktivierung zu untersuchen (Fuhlbrigge et al., J. Immunol.
138: 3799–3802,
1987). Die als Reaktion auf die Aktivierung produzierten IL-1α- und TNFα-Konzentrationen
werden durch ELISA gemessen (Biosource, Inc. Camarillo, CA, USA).
Monozyten-/Makrophagenzellen reagieren aufgrund des CD 14 (LPS-Rezeptors) außergewöhnliche
empfindlich auf Endotoxin, und Proteine mit mäßigen Konzentrationen von Endotoxin-ähnlicher
Aktivität
aktivieren diese Zellen.
-
Erhöhte Monozytenkonzentrationen
deuten darauf hin, dass Cystein-mutiertes
IL-29 eine direkte Wirkung auf die myeloiden Progenitorzellen im
Knochenmark haben kann. Eine erhöhte
Differenzierung der myeloiden Progenitorzellen zu Monozyten ist
notwendig, um die Immunkompetenz, z. B. nach der Chemotherapie,
wiederherzustellen. Somit kann durch die Gabe von Cystein-mutiertem
IL-29 an Chemotherapiepatienten deren Genesung und Resistenz gegen
die häufig
mit Chemotherapieregimen verbundene Infektion gefördert werden.
Methoden für
die Erweiterung der Monozytenzahl oder der Monozytenprogenitorzellen
umfassen somit die Kultivierung entweder von Knochenmark oder peripheren
Blutzellen mit den erfindungsgemäßen Molekülen, so
dass eine Erhöhung
in der Zahl von Monozyten oder Monozytenprogrenitorzellen für die Erzielung dieser
Wirkung in vitro oder ex vivo erreicht wird. Die erfindungsgemäß Moleküle können für die Behandlung eines
Säugetiers
verwendet werden, welches eine erhöhte Anzahl von Monozyten oder
Monozytenprogenitorzellen benötigt.
Erhöhte
Mengen von Monzyten- und Monozytenprogenitorzellen können mit
den unter Klinikern, Ärzten
und anderen Personen aus dem Fachkreis gut bekannten Methoden gemessen
werden. Monozytenzellen gehören
zur myeoloiden Zelllinie der hämatopoetischen
Zellen, weshalb Auswirkungen auf andere Zellen in dieser Linie nicht
ungewöhnlich
wären.
Wenn ein Faktor z. B. die Differenzierung oder Proliferation eines
Zelltyps in der myeloiden oder lymphoiden Linie ermöglicht,
kann sich das auf die Produktion anderer Zellen mit einer gemeinsamen
Progenitor- oder Stammzelle auswirken.
-
Die
hämatopoetische
Aktivität
der Cystein-mutierten IL-28- oder IL-29-Proteine kann auf verschiedenen hämatopoetischen
Zellen in einer Kultur analysiert werden. Bevorzugte Assays umfassen
primäre
Knochenmarkkolonie-Assays und spätere
Stufen von zellreihenbegrenzten Kolonie-Assays, die aus dem Stand der
Technik bekannt sind (z. B. Holly et al., WIPO Publikation
WO 95/21920 ). Die auf einem
geeigneten halbfesten Medium (z. B. 50% Methylcellulose, die 15%
fötales
Rinderserum, 10% Rinderserumalbumin und 0,6% PSN-Antibiotikamischung
enthält)
plattierten Knochenmarkzellen werden in Gegenwart des Testpolypeptids inkubiert
und dann mikroskopisch auf Koloniebildung untersucht. Bekannte hämatopoetische
Faktoren werden als Kontrollen verwendet. Die mitogene Aktivität der Cystein-mutierten IL-28-
oder IL-29-Polypeptide auf hämatopoetischen
Zelllinien kann wie oben offen gelegt gemessen werden.
-
Die
Zellmigration wird im Wesentlichen gemäß dem von Kähler et al. (Arteriosclerosis,
Thrombosis, and Vascular Biology 17:932–939, 1997) offen gelegten
Verfahren analysiert. Ein Protein wird als chemotaktisch angesehen,
wenn es die Migration von Zellen von einem Bereich einer niedrigen
Proteinkonzentration in einen Bereich mit hoher Proteinkonzentration
induziert. Es wird ein typischer Assay durchgeführt, bei dem modifizierte Boyden-Kammern
verwendet werden und die zwei Kammern durch eine Polystryrolmembrane
getrennt sind (Transwell; Corning Costar Corp.). Die Testprobe wird
in einem Medium, das 1% Rinderserumalbumin (RSA) enthält, verdünnt und
der unteren Kammer auf eine 24-Well-Platte mit Transwells gegeben.
Die Zellen werden dann auf den Transwell-Einsatz gegen, der mit
0,2% Gelatine vorbehandelt wurde. Die Zellmigration wird nach 4
Stunden Inkubation bei 37°C
gemessen. Nicht-migrierende Zellen werden von der Oberseite der
Transwell-Membran
abgewischt, und die an der Unterseite der Membran haftenden Zellen
werden fixiert und mit 0,1% Kristallviolett gefärbt. Die gefärbten Zellen
werden dann mit 10% Essigsäure
extrahiert und die Extinktion wird bei 600 nm gemessen. Die Migration
wird dann aus einer Standardkalibrationskurve berechnet. Die Zellmigration
kann auch unter Verwendung der Matrigelmethod von Grant et al. („Angiogenesis
as a component of epithelial-mesenchymal interactions” in Goldberg
and Rosen, Epithelial-Mesenchymal
Interaction in Cancer, Birkhäuser
Verlag, 1995, 235–248;
Baatout, Anticancer Research 17:451–456, 1997) gemessen werden.
-
Die
Zelladhäsionsaktivität wird im
Wesentlichen gemäß dem von
LaFleur et al. (J. Biol. Chem. 272:32798–32803, 1997) offen gelegten
Verfahren analysiert. Kurz gefasst, die Mikrotiterplatten werden
mit dem Testprotein beschichtet, nicht-spezifische Stellen werden
mit RSA blockiert und die Zellen (wie Glattmuskelzellen, Leukozyten
oder Endothelzellen) werden mit einer Dichte von etwa 104–105 Zellen/Well plattiert. Die Wells werden
bei 37°C
inkubiert (normalerweise etwa 60 Minuten), und dann werden nicht-adhärente Zellen durch
ein sanftes Waschen entfernt. Adhärente Zellen werden anhand
konventioneller Methoden quantifiziert (z. B. durch Färbung mit
Kristallviolett, Lysieren der Zellen und Bestimmung der optischen
Dichte des Lysats). Die Kontroll-Wells werden mit einem bekannten
Haftprotein beschichtet, wie z. B. Fibronectin oder Vitronectin.
-
Die
Expression der Cystein-mutierten IL-28- oder IL-29-Polynukleotide
in Tiere liefert Modelle für
die weitere Untersuchung der biologischen Auswirkungen der Überproduktion
oder Inhibition der Proteinaktivität in-vivo. IL-28- oder IL-29-kodierende Polynukleotide
und Antisense-Polynukleotide können
unter Verwendung von viralen Vektoren oder nackter DNA, in Testtiere,
z. B. Mäuse,
eingeführt
werden, oder es können
transgene Tiere produziert werden.
-
Ein
In-vivo-Ansatz für
den Assay der erfindungsgemäßen Proteine
setzt virale Abgabesysteme ein. Exemplarische Viren für diesen
Zweck sind Adenovirus, Herpesvirus, Retrovirus, Vacciniavirus und
Adeno-assoziiertes Virus (AAV). Adenvirus, ein doppelsträngiges DNA-Virus,
ist der derzeit am besten untersuchte Gentransfervektor für die Lieferung
von heterologen Nukleinsäuren.
Siehe Untersuchung von Becker et al., Meth. Cell Biol. 43:161–89, 1994;
und Douglas and Curiel, Science & Medicine
4:44–53,
1997. Das Adenovirussystem bietet mehrere Vorteile. Das Adenovirus
kann (i) relativ große
DNA-Einsätze
aufnehmen; (ii) in einem hohen Titer wachsen; (iii) einen weiten
Bereich von Säugetierzelltypen
infizieren; und (iv) mit einer großen Anzahl verschiedener Promoter,
einschließlich
ubiquitärer,
gewebespezfischer und regulierbarer Promoter, verwendet werden.
Da Adenoviren im Blutstrom stabil sind, können sie durch intravenöse Injektion
verabreicht werden. Siehe auch Wu et al., J. Biol. Chem. 263:14621–14624,
1988; Wu et al., J. Biol. Chem. 267:963–967, 1992; und Johnston and
Tang, Meth. Cell Biol. 43:353–365,
1994.
-
Transgene
Mäuse,
die für
die Expression des Cystein-mutierten IL-28- oder IL-29-Gens entwickelt werden,
sowie Mäuse
mit einer vollständigen
Abwesenheit der Cystein-mutierten IL-28- oder IL-29-Genfunktion,
so genannte „Knockout-Mäuse" (Snouwaert et al., Science 257:1083,
1992) können
ebenfalls generiert werden (Lowell et al., Nature 366:740–742, 1993).
Diese Mäuse
können
zur Untersuchung des Cystein-mutierten IL-28- oder IL-29-Gens und
des davon kodierten Proteins in einem In-vivo-System verwendet werden. Bevorzugte
Promoter für
die transgene Expression sind u. a. die Genpromoter Metallothionein
und Albumin.
-
Die
meisten Zytokine sowie andere von aktivierten Lymphozyten produzierte
Proteine spielen eine wichtige Rolle in der Zelldifferenzierung,
Aktivierung, Rekrutierung und Homöostase der Zellen im gesamten Körper. Man
erwartet für
Cystein-mutierte IL-29 und Hemmer ihrer Aktivität eine Vielzahl von therapeutischen Anwendungen.
Diese therapeutischen Anwendungen umfassen die Behandlung von Krankheiten,
welche eine Immunregulierung erfordern, u. a. Autoimmunkrankheiten
wie rheumatoide Arthritis, Multiple Sklerose, Myasthenia gravis,
Lupus erythmatosus und Diabetes. IL-29 ist eventuell auch wichtig
für die
Regulierung von Entzündungen
und wäre
deshalb auch für
die Behandlung von rheumatoider Arthritis, Asthma und Sepsis nützlich.
IL-29 spielt eventuell eine Rolle bei der Vermittlung der Tumorgenese,
wobei ein Cystein-mutierter IL-29-Antagonist in der Krebsbehandlung
nützlich
wäre. IL-29
ist eventuell nützlich
in der Modulierung des Immunsystems, wobei Cystein-mutierte IL-29-Antagonisten
für die
Reduzierung der Transplantatabstoßung, Verhinderung der Graft-vs-Host-Erkrankung,
Stärkung
der Immunität
gegen infektiöse
Erkrankungen, Behandlung von Patienten mit beeinträchtigtem
Immunsystem (z. B. HIV+-Patienten) oder
zur Verbesserung von Impfstoffen verwendet werden können.
-
Bei
den Mitgliedern der erfindungsgemäßen Proteinfamilie wurde eine
antivirale Wirkung nachgewiesen, die der von Interferon-alpha ähnlich ist.
Interferone sind in den USA zugelassen für die Behandlung von Autoimmunkrankheit,
Condyloma acuminatum, chronische Hepatitis C, Blasenkarzinom, Gebärmutterhalskarzinom,
Laryngeale Papillomatose, Fungoide Mycose, chronische Hepatitis
B, Kaposisarkom bei Patienten, die mit dem Human Immunodeficiency
Virus, malignem Melanom, Haarzellleukämie und Multiple Sklerose infiziert sind.
Des Weiteren kann Cystein-mutiertes
IL-29 zur Behandlung von Formen der Arteriosklerose verwendet werden,
wie Atherosklerose, indem die Zellproliferation gehemmt wird. Demgemäß zieht
die vorliegende Erfindung auch die Verwendung der Cystein-mutierten
IL-29-Proteine,
-Polypeptide und Peptide mit IL-29-Aktivität für die Herstellung eines Medikaments
zur Behandlung von Krankheiten sowie für die Herstellung eines Medikaments
für die
Behandlung von Retinopathie in Betracht. Des Weiteren zieht die
vorliegende Erfindung auch die Verwendung der Cystein-mutierten
IL-29-Proteine, -Polypeptide und Peptide mit IL-29-Aktivität für die Herstellung
eines Medikaments zur Behandlung von lymphoproliferativen Krankheiten,
u. a. auch B-Zelllymphom, chronisch lymphozytische Leukämie, akute
lymphozytische Leukämie,
Non-Hodgkin-Lymphom,
Multiples Myelom, akute myelozytische Leukämie, chronische myelozytische
Leukämie.
in Betracht.
-
Es
wurde nachgewiesen, dass Interferone die Expression von Antigenen
durch kultivierte Zellen induzieren (siehe z. B. Auth et al., Hepatology
18:546 (1993), Guadagni et al., Int. J. Biol. Markers 9:53 (1994), Girolomoni
et al., Eur. J. Immunol. 25:2163 (1995), und Maciejewski et al.,
Blood 85:3183 (1995). Diese Aktivität verbessert die Fähigkeit
zur In-vitro-Identifizierung neuer mit Antigenen verbundener Tumoren.
Des Weiteren deutet die Fähigkeit
der Interferone zur Verstärkung
des Grads der Expression von humanen Tumorantigenen darauf hin,
dass Interferone nützlich
als Adjuvans für
die Immuntherapie oder zur Verstärkung
der Immunszintigraphie unter Verwendung von Antitumorantigen-Antikörpern sein
könnte
(Guadagni et al., Cancer Immunol. Immunother. 26:222 (1988); Guadagni
et al., Int. J. Biol. Markers 9:53 (1994)). Die vorliegende Erfindung
umfasst deshalb auch die Verwendung der Cystein-mutierten IL-28- oder IL-29-Proteine,
-Polypeptide und -Peptide mit IL-28- und IL-29-Aktivität als Adjuvans für die Immuntherapie
oder zur Verbesserung der Immunszintigraphie unter Verwendung von
Antitumorantigen-Antikörpern.
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Aktivität und Wirkung
des Cystein-mutierten IL-28 oder IL-29 auf die Tumorprogression
und Metastase können
in-vivo gemessen werden. Mehrere syngenetische Mausmodelle wurden
entwickelt, um den Einfluss der Polypeptide, Verbindungen oder anderen
Behandlungen auf die Tumorprogression zu untersuchen. Bei diesen
Modellen werden die durch eine Kultur passierten Tumorzellen in
Mäuse des
gleichen Stammes wie der Tumorspender implantiert. Die Zellen entwickeln
sich zu Tumoren mit ähnlichen
Charakteristiken wie in den Empfängermäusen und
die Metastase erfolgt ebenfalls in einigen der Modellen. Geeignete
Tumormodelle für unsere
Studie umfassen u. a. das Lewis-Lungenkarzinom (ATCC-Nr. CRL-1642)
und B16-Melanom (ATCC-Nr. CRL-6323). Beides sind häufig verwendete
Tumorreihen, syngenetisch zur C57BL6-Maus und leicht in-vitro kultivierbar
und manipulierbar. Tumoren, die aus der Implantation einer dieser
Zelllinien resultieren, sind fähig zur
Metastase in die Lunge von C57BL6-Mäusen. Das Lewis-Lungenkarzinommodell
wurde vor kurzem in Mäusen
verwendet, um einen Angiogenesehemmer zu identifizieren (O'Reilly MS, et al.
Cell 79: 315–328, 1994).
C57BL6/J-Mäuse
werden mit einem experimentellen Agens behandelt, entweder durch
die tägliche
Injektion des rekombinanten Proteins, Agonisten oder Antagonisten,
oder durch eine einmalige Injektion des rekombinanten Adenovirus.
Drei Tage nach dieser Behandlung werden 105 bis
106 Zellen unter die dorsale Haut implantiert.
Alternativ können
vor der Implantation die Zellen selbst mit rekombinantem Adenovirus,
z. B. einem das Cystein-mutierte
IL-28 und IL-29 exprimierenden Adenovirus, infiziert werden, damit
das Protein am Tumorsitus oder intrazellulär und nicht systematisch synthetisiert
wird. Bei den Mäusen
entwickeln sich normalerweise innerhalb von 5 Tagen sichtbare Tumoren.
Die Tumoren wachsen für
einen Zeitraum bis zu 3 Wochen und erreichen in diesem Zeitraum
in der Kontrollbehandlungsgruppe Größen von 1500 bis 1800 mm3. Tumorgröße und Körpergewicht werden während des
gesamten Experiments sorgfältig überwacht.
Am Tag der Opferung wird der Tumor zusammen mit der Lunge und Leber
entfernt und gewogen. Es zeigte sich, dass das Lungengewicht mit
der metastasierenden Tumorbelastung korreliert. Als zusätzliche
Maßnahme
werden die Lungenoberflächenmetastasen
gezählt.
Die resezierten Tumoren, Lungen und Lebern werden unter Verwendung
der aus dem Stand der Technik bekannten und hier beschriebenen Methoden
für die
histopathologische Untersuchung, Immunhistochemie und in-situ Hybridisierung
präpariert.
Der Einfluss des untersuchten exprimierten Cystein-mutierten IL-28
und IL-29 auf die Fähigkeit
des Tumors zur Rekrutierung der Vaskulatur und Metastasierung kann
somit beurteilt werden. Neben der Verwendung von Adenovirus können die
implantierten Zellen auch transient mit dem Cystein-mutierten IL-28 und
IL-29 transfektiert werden. Die Verwendung von stabilen Cystein-mutierten IL-28-
und IL-29-Transfektanten sowie die Verwendung von induzierbaren
Promoter zur Aktivierung der Cystein-mutierten IL-28- und IL-29-Expression
in-vivo sind aus dem Stand der Technik bekannt und können in
diesem System verwendet werden, um die Induktion der Metastase zu
beurteilen. Des Weiteren kann aufgereinigtes, mit Cystein-mutiertem
IL-28 und IL-29 konditioniertes Medium direkt in dieses Mausmodell
injiziert werden und somit in diesem System verwendet werden. Zur
allgemeinen Bezugnahme siehe O'Reilly
MS, et al. Cell 79:315–328,
1994; und Rusciano D, et al. Murine Models of Liver Metastasis.
Invasion Metastasis 14:349–361,
1995.
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Cystein-mutiertes
IL-28 und IL-29 kann auch für
die Behandlung von Myokarditis verwendet werden, einer Krankheit,
die bei Beteiligung des Herzens an einem inflammatorischen Prozess
entsteht. Die Infiltration der Lymphozyten und Myozytolyse ist den
Annahmen nach die Folge einer Infektion durch Virus, Bakterien, Pilzen
oder Parasiten (siehe z. B. Brodison et al., J. Infektion 37:99
(1998)). Cystein-mutiertes
IL-28 und IL-29 kann intravenös
oder subkutan injiziert werden, um die mit Myokarditis verbundenen
Infektionen zu behandeln. Cystein-mutiertes IL-28 und IL-29 kann
auch als immunregulatorisches Zytokin zur Behandlung der Autoimmunmyokarditis
intravenös
injiziert werden. Die Interferondosis kann unter Verwendung eines
Autoimmunmodells der Myokarditis in der A/J-Maus extrapoliert werden
(Donermeyer, et al., J. Exp. Med. 182:1291 (1995)).
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In
neueren Berichten wird die Rolle der Typ-I-Interferone bei der Verhütung von
viral induziertem Diabetes durch Induzierung eines starken antiviralen
Zustands in den pankreatischen Betazellen in den Anfangsstadien
der viralen Infektion hervorgehoben (Flodstroem et al., Nature Immunology
3, 373–382
(2002)). Dadurch wird der Verlust von Betazellen aufgrund von viral
induziertem Zelltod und die begleitende Autoimmunität verhindert.
Cystein-mutiertes IL-28 und IL-29 induziert auch einen antiviralen
Zustand in den Zellen, die den IL-28-Rezeptor exprimieren. Der IL-28-Rezeptor
wird in pankreatischem Gewebe stark exprimiert, weshalb IL-28 und
IL-29 eine Rolle bei der Verhütung
von viral induziertem Diabetes aufgrund von Beta-Zelltod spielen können. Des Weiteren kann sich
die Rolle der Typ-I-Interferone bei der Verhütung von viral induziertem
Diabetes auch auf andere viral induzierte Autoimmunkrankheiten erstrecken,
und deshalb spielen IL-28 und IL-29 auch eine Rolle in der Verhütung von
anderen Krankheiten, wie muskuläre
Sklerose, Lupus und viral induzierte Autoimmunkrankheiten in Gewebe,
das den IL-28-Rezeptor exprimiert.
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Cystein-mutierte
IL-28- und IL-29-Polypeptide können
allein oder in Kombination mit anderen vaskulogenen oder angiogenen
Agenzien, einschließlich
VEGF, verabreicht werden. Bei Verwendung von Cystein-mutierten IL-28
und IL-29 in Kombination mit einem zusätzlichen Agens können die
zwei Verbindungen je nach Eignung für die jeweilige behandelte
Krankheit gleichzeitig oder sequenziell verabreicht werden.
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Cystein-mutiertes
IL-28 und IL-29 wird für
die Behandlung der Tumorgenese nützlich
sein und folglich auch für
die Behandlung von Krebs. Ein IL-28 kann B-Zelltumorlinien hemmen,
was auf einen potenziellen therapeutischen Nutzen bei der Behandlung
von Patienten mit Cystein-mutiertem IL-28 und IL-29 zur Induzierung eines
weniger proliferativen Zustands der B-Zelltumorzellen hinweist.
Der Ligand könnte
in Kombination mit anderen, bereits verwendeten Agenzien verabreicht werden,
einschließlich
konventioneller chemotherapeutischer Agenzien und auch Immunmodulatoren
wie Interferon-alpha. Alpha/beta-Interferone haben sich bei der Behandlung
von bestimmten Leukämien
und Tierkrankheitsmodellen als wirksam erwiesen, und die wachstumshemmenden
Wirkungen von Interferon-alpha und Cystein-mutierten IL-28 und IL-29 können für B-Zelltumor-abgeleitete
Zelllinien additiv sein.
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In
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine pharmazeutische
Zusammensetzung bereitgestellt, die ein isoliertes Polypeptid umfasst,
das aus der Gruppe mit folgenden SEQ ID-NR. ausgewählt wurde:
27, 29, 40, 41, 83, 85, 87, 89, 95, 97, 103, 105, 111, 113, 139,
141, 143, 145, 147, 149, 151, 153, 155, 157, 159 und 161 sowie einen
pharmazeutisch akzeptierbaren Träger.
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Für den pharmazeutischen
Gebrauch werden Cystein-mutierte IL-29-Proteine für topische oder parenterale
Gabe, insbesondere intravenöse
oder subkutane Verabreichung gemäß konventioneller
Methoden formuliert. Pharmazeutische Formulierungen umfassen generell
ein Cystein-mutiertes IL-29-Polypeptid in Kombination mit einem
pharmazeutisch akzeptierbaren Träger
wie z. B. Kochsalzlösung,
gepufferte Kochsalzlösung,
5% Dextrose in Wasser o. ä.
Formulierungen können
des Weiteren einen oder mehrere Exzipienten, Konservierungsstoffe,
Solubilisatoren, Pufferstoffe, Albumin zur Verhinderung des Proteinverlusts
auf lebensfähigen
Oberflächen
usw. Methoden zur Formulierung sind aus dem Stand der Technik bekannt
und z. B. in Remington: The Science and Practice of Pharmacy, Gennaro,
ed., Mack Publishing Co., Easton, PA, 19th ed., 1995.
Cystein-mutiertes
IL-29 wird vorzugsweise in einer Konzentration von etwa 10 bis 100 μg/ml des
Gesamtvolumens verwendet, obwohl auch Konzentrationen im Bereich
von 1 ng/ml bis 1000 μg/ml
verwendet werden können.
Für die
topische Anwendung, z. B. zur Förderung
der Wundheilung, wird das Protein mit einer Dosis im Bereich von
0,1 bis 10 μg/cm2 Wundfläche
aufgetragen, wobei die exakte Dosis gemäß den akzeptierten Standards
und unter Berücksichtigung
der Art und Schwere des zu behandelnden Zustands sowie der Eigenschaften
des Patienten usw. vom Kliniker bestimmt wird. Die Bestimmung der
Dosis liegt innerhalb des Wissens der fachkundigen Person. Die Dosierung
kann täglich
oder intermittierend über
den Behandlungszeitraum erfolgen. Die intravenöse Gabe erfolgt mittels Bolusinjektion
oder Infusion über
einen typischen Zeitraum von einer bis mehreren Stunden. Formulierungen
mit verzögerter
Freisetzung können
ebenfalls eingesetzt werden. Eine therapeutisch wirksame Menge der
IL-29-Cysteinmutante
ist generell eine Menge, die ausreicht, um eine klinisch signifikante
Veränderung
in dem behandelten Zustand zu bewirken, z. B. eine klinisch signifikante
Veränderung
in der Virenbelastung oder Immunfunktion, eine signifikante Reduzierung
in der Morbidität oder
eine signifikante Erhöhung
des histologischen Score.
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Pharmazeutische
Formulierungen könnten
beispielsweise in Form eines Kits bereitgestellt werden, das einen
Behälter
umfasst, welcher ein erfindungsgemäßes IL-29-Polypeptid enthält. Therapeutische
Polypeptide können
in Form einer injizierbaren Lösung
für Einzel-
oder Mehrfachdosen oder als steriles Pulver, das vor der Injektion
rekonstituiert wird, bereitgestellt werden. Alternativ kann ein
solches Kit einen Trockenpulverdispergierer, einen Flüssigaerosolgenerator
oder Zerstäuber
für die
Verabreichung eines therapeutischen Polypeptids enthalten. Ein solches
Kit kann auch schriftliche Informationen zu den Indikationen und
zum Gebrauch der pharmazeutischen Zusammensetzung enthalten. Des
Weiteren können
solche Informationen eine Aussage beinhalten, dass die IL-29-Polypeptid-Zusammensetzung
bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit
auf das IL-29-Polypeptid kontraindiziert ist.
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Eine
Methode für
die Produktion eines Antikörpers
gegen ein Polypeptid umfasst: Inokulieren eines Tieres mit löslichem
Polypeptid, das aus einer Gruppe ausgewählt wird, die Folgende SEQ
ID-NR. umfasst: 27, 29, 40, 41, 83, 85, 87, 89, 95, 97, 103, 105,
111, 113, 139, 141, 143, 145, 147, 149, 151, 153, 155, 157, 159
und 161, dadurch gekennzeichnet, dass das Polypeptid im Tier eine
Immunreaktion zur Produktion des Antikörpers auslöst, und der Antikörper aus
dem Tier isoliert wird. In einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung
wird ein Antikörper
bereitgestellt (z. B. ein neutralisierender Antikörper), der
durch die oben offen gelegte Methode produziert werden kann, dadurch
gekennzeichnet, dass der Antikörper
an ein Polypeptid bindet, das aus der Gruppe mit folgenden SEQ ID-NR.
ausgewählt
wurde: 27, 29, 40, 41, 83, 85, 87, 89, 95, 97, 103, 105, 111, 113,
139, 141, 143, 145, 147, 149, 151, 153, 155, 157, 159 und 161. In
einem Ausführungsbeispiel
bindet der oben offen gelegte Antikörper spezifisch an ein Polypeptid,
das aus der Gruppe mit folgenden SEQ ID-NR. ausgewählt wurde:
27, 29, 40, 41, 83, 85, 87, 89, 95, 97, 103, 105, 111, 113, 139,
141, 143, 145, 147, 149, 151, 153, 155, 157, 159 und 161. In einem
weiteren Aspekt bietet die vorliegende Erfindung einen Antikörper oder
ein Antikörperfragment,
der/das spezifisch an ein hier beschriebenes Polypeptid bindet.
In einem Ausführungsbeispiel
wird der Antikörper
aus der Gruppe ausgewählt,
die einen polyklonalen Antikörper, einen
murinen monoklonalen Antikörper,
einen aus einem murinen monoklonalen Antikörper gewonnenen humanisierten
Antikörper,
ein Antikörperfragment
und humanen monoklonalen Antikörper
umfasst. In einem Ausführungsbeispiel
wird ein wie hier beschriebenes Antikörperfragment verwendet, wobei
das Antikörperfragment
aus der Gruppe mit F(ab'),
F(ab), Fab', Fab,
Fv, scFv und einer minimalen Erkennungseinheit ausgewählt wird.
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In
einem weiteren Aspekt bietet die vorliegende Erfindung einen antiidiotypischen
Antikörper,
der spezifisch an den hier beschriebenen Antikörper bindet.
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In
dieser Schrift beinhaltet der Begriff „Antikörper" polyklonale Antikörper, monoklonale Antikörper, antigenbindende
Fragmente davon wie F(ab')2 und Fab-Fragmente, einkettige Antikörper u. ä., einschließlich gentechnische
Antikörper.
Nicht-humane Antikörper
können
durch Verpflanzung von nicht-humanen CDR auf das humane Framework
und konstante Regionen humanisiert werden, oder durch Integration
der gesamten nicht-humanen variablen Domänen (wahlweise „Ummantelung" dieser mit einer
humantypischen Oberfläche durch
Austausch der exponierten Reste, wobei das Ergebnis ein „furnierter" Antikörper ist).
In einigen Fällen können humanisierte
Antikörper
nicht-humane Reste innerhalb der Framework-Domänen
der humanen variablen Region zurückbehalten,
um die richtigen Bindungscharakteristiken zu verbessern. Durch die
Humanisierung von Antikörpern
kann die biologische Halbwertszeit erhöht und das Potenzial unerwünschter
Immunantworten nach Verabreichung an den Menschen reduziert werden.
Eine fachkundige Person kann humanisierte Antikörper mit spezifischen und konstanten
Domänen
(d. h. verschiedene Ig-Subklassen) generieren, um verschiedene Immunfunktionen,
die mit bestimmten konstanten Antikörperdomänen in Verbindung stehen, zu
ermöglichen
oder zu hemmen. Antikörper
werden als spezifisch bindend bestimmt, wenn sie an ein Cystein-mutiertes
IL-29-Polypeptid oder -Protein binden mit einer Bindungsaffinität, die mindestens
um das 10-Fache höher
ist als die Bindungsaffinität
an ein Kontroll-(Nicht-Cysteinmutiertes IL-29)-Polypeptid oder -Protein.
Die Affinität
eines monoklonalen Antikörpers
lässt sich
von der fachkundigen Person leicht bestimmen (siehe z. B. Scatchard,
Ann. NY Acad. Sci. 51: 660–672,
1949).
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Methoden
für die
Präparation
von polyklonalen und monoklonalen Antikörpern sind aus dem Stand der Technik
bekannt (siehe z. B. Hurrell, J. G. R., Ed., Monoclonal Hybridoma
Antibodies: Techniques and Applications, CRC Press, Inc., Boca Raton,
FL, USA, 1982, durch Verweis in diese Schrift aufgenommen). Das
Polypeptid-Immungen kann ein Gesamtmolekül oder ein Teil davon sein.
Wenn der Polypeptidteil "Hapten-ähnlich" ist, kann dieser
Teil vorteilhaft für
die Impfung mit einem makromolekulären Träger (z. B. Keyhole-Limpet-Hämocyanin
(KLH), Rinderserumalbumin (RSA) oder Tetanustoxoid) verbunden oder
verknüpft
werden.
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Eine
Vielfalt der aus dem Stand der Technik bekannten Assays können verwendet
werden, um Antikörper
zu erkennen, die spezifisch an Cystein-mutierte IL-29-Polypeptide
binden. Exemplarische Assays sind ausführlich beschrieben in Using
Antibodies: A Laboratory Manual, Harlow and Lane (Eds.), Cold Spring
Harbor Laboratory Press, 1999. Repräsentative Beispiele solcher
Assays sind u. a.: parallele Immunelektrophorese, Radioimmunausfällung, Enzym-Linked-Immunosorbent-Assay
(ELISA), Dot-Blot oder Western Blot-Assay, Inhibition- oder Competition-Assay
und Sandwich-Assay.
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Für bestimmte
Anwendungen, einschließlich
In-vitro- und In-vivo-Diagnostikanwendungen,
ist die Verwendung von markierten Antikörpern vorteilhaft. Geeignete
direkte Tags oder Markierungen sind u. a. Radionuklide, Enzyme,
Substrate, Cofaktoren, Inhibitoren, Fluoreszenzmarker, Chemilumineszenzmarker,
magnetische Partikel u. ä.;
indirekte Tags oder Markierungen können die Verwendung von Biotin-Avidin
oder anderen Komplement/Anti-Komplement-Paaren als Zwischenprodukte
beinhalten. Die erfindungsgemäßen Antikörper können auch
direkt oder indirekt an Arzneimittel, Radionuklide u. ä. konjugiert
werden, und diese Konjugate können
für in-vivo
diagnostische oder therapeutische Anwendungen verwendet werden (z.
B. Hemmung der Zellproliferation). Siehe allgemein Ramakrishnan
et al., Cancer Res. 56:1324–1330,
1996.
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Die
vorliegende Erfindung wird durch die folgenden, in keinem Fall eingrenzenden
Beispiele ausführlicher
dargestellt.
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BEISPIELE
-
Beispiel 1
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Säugetier-Expressionsplasmide
-
Ein
Expressionsplasmid, das Zcyto20 und Zcyto21 enthielt, wurde durch
homologe Rekombination konstruiert. Fragmente der Zcyto20- und Zcyto21-cDNA
wurden durch PCR-Amplifikation generiert. Dabei galten folgende
PCR-Primer:
Zcyto20/pZMP21: ZC40923 und ZC43152 SEQ ID-NR:42
und 43 sowie Zcyto21/pZMP21: ZC40922 und ZC43153 SEQ ID-NR:2 sowie
73.
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Das
PCR-Reaktionsgemisch wurde auf 1%-igem Agarosegel gefahren und eine
der Größe des Einsatzes
entsprechende Bande wurde unter Verwendung eines QIAquickTM Gel Extraction Kit (Qiagen, Valencia, CA,
USA) gelextrahiert.
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Das
Plasmid pZMP21, welches mit BglII geschnitten wurde, wurde für die Rekombination
mit dem PCR-Fragment verwendet. Das Plasmid pZMP21 ist ein Säugetierexpressionsvektor,
der eine Expressionskassette enthält mit dem frühen MPSV-Promoter,
mehreren Restriktionsorten für
die Einfügung
der Kodierungssequenzen, einer E. coli-Replikationsquelle, einer
Säugetierexpressionseinheit
mit selektierbarem Marker bestehend aus einem SV40-Promoter, Verstärker und
einer Replikationsquelle, einem DHFR-Gen und dem SV40-Terminator;
und URA3- und CEN-ARS-Sequenzen, die für die Selektion und Replikation
in S. cerevisiae notwendig sind. Er wurde konstruiert aus pZP9 (gelagert
in der American Type Culture Collection, 10801 University Boulevard,
Manassas, VA, USA 20110-2209, unter Accession-Nr. 98668) wobei die
Hefegenelemente aus pRS316 (gelagert in der American Type Culture
Collection, 10801 University Boulevard, Manassas, VA, USA 20110-2209,
unter Accession-Nr. 77145) genommen wurden, einem internen Ribosom-Einfügungssituselement
(IRES) vom Poliovirus und der extrazellulären Domäne von CD8, gekürzt am C-terminalen
Ende der Transmembrandomäne.
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Hundert
Mikroliter der kompetenten Hefezellen (S. cerevisiae) wurden unabhängig kombiniert
mit 10 μl
der eingefügten
DNA und 100 ng des oben geschnittenen pZMP21-Vektors und das Gemisch
wurde in eine 0,2-cm-Elektroporationsküvette transferiert.
Das Hefe/DNA-Gemisch wurde unter Verwendung der Netzteileinstellung
(BioRad Laboratories, Hercules, CA, USA) von 0,75 kV (5 kV/cm), „endlose" Ohm, 25 μF elektropulsiert.
Der Küvette
wurden 600 μl
von 1,2 M Sorbitol zugegeben und die Hefe wurde dann in Aliquoten
von 100-μl
und 300 μl
auf zwei URA-D-Platten plattiert und bei 30°C inkubiert. Nach etwa 72 Stunden
wurden die Ura+ Hefetransformanten von einer
einzelnen Platte in 1 ml H2O resuspendiert
und kurz zentrifugiert, um die Hefezellen zu pelletieren. Das Zellpellet
wurde in 0,5 ml Lysepuffer (2% Triton X-100, 1% SDS, 100 mM NaCl, 10
mM Tris, pH 8,0, 1 mM EDTA) resuspendiert. Fünfhundert Mikroliter der Lysemischung
wurden in ein Eppendorf-Röhrchen
gegeben, das 250 μl
säuregewaschene
Glasperlen und 300 μl
Phenolchloroform enthielt, dann 3 Minuten gewirbelt und dann 5 Minuten
in einer Eppendorf-Zentrifuge bei maximaler Drehzahl geschleudert.
Dreihundert Mikroliter der wässrigen
Phase werden in ein frisches Röhrchen
transferiert und die DNA wird mit 600 μl Ethanol (EtOH) und 30 μl 3M-Natriumacetat
ausgefällt,
gefolgt von einer Zentrifugation für 30 Minuten bei maximaler
Drehzahl. Das DNA-Pellet wird in 30 μl TE resuspendiert.
-
Die
Transformation der elektrokompetenten E. coli-Wirtszellen (MC1061)
wurde mit 5 μl
Hefe-DNA-Präparation
und 50 μl
der Zellen durchgeführt.
Die Zellen wurden bei 2,0 kV, 25 μF
und 400 Ohm elektropulsiert. Nach der Elektroporation wurden 1 ml
SOC (2% BactoTM Trypton (Difco, Detroit,
MI, USA), 0,5% Hefeextrakt (Difco), 10 mM NaCl, 2,5 mM KCl, 10 mM
MgCl2, 10 mM MgSO4,
20 mM Glucose) in 50-μl-
und 200-μl-Aliquoten
auf zwei LB AMP-Platten (LB Broth (Lennox), 1,8% BactoTM Agar
(Difco), 100 mg/L Ampicillin) plattiert.
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Die
Einsätze
von drei Klonen für
jedes Konstrukt wurden einer Sequenzanalyse unterzogen und für jedes
Konstrukt wurde ein Klon gewählt,
der die richtige Sequenz enthielt. Eine großangelegte Plasmid-DNA-Isolation
wurde unter Verwendung eines im Handel erhältlichen Kits (QIAGEN Plasmid
Mega Kit, Qiagen, Valencia, CA, USA) gemäß den Herstelleranweisungen
durchgeführt.
Die korrekten Konstrukte wurden als Zcyto20/pZMP21 und Zcyto21/pZMP21
bezeichnet.
-
Beispiel 2
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Expression der Säugetierkonstrukte in CHO-Zellen
-
200 μg eines Zcyto20/pZMP21-
und Zcyto21/pZMP21-Konstrukts wurden mit 200 Einheiten Pvu I bei 37°C drei Stunden
lang verdaut und dann mit IPA ausgefällt und in einem 1,5-ml-Microfuge-Zentrifugierröhrschen
geschleudert. Der Überstand
wurde vom Pellet dekantiert, das Pellet wurde mit 1 ml 70%-igem
Ethanol gewaschen und 5 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Das
Röhrchen
wurde in einer Microfuge-Zentrifuge 10 Minuten bei 14.000 U/min
geschleudert und der Überstand
wurde vom Pellet aspiriert. Das Pellet wurde dann in 750 μl PF-CHO-Medium
in einem sterilen Umfeld resuspendiert und bei 60°C für 30 Minuten
inkubiert. Die CHO-Zellen wurden geschleudert und unter Verwendung
der DNA-Mediumlösung
resuspendiert. Das DNA/Zell-Gemisch wurde in eine 0,4-cm-Spalt-Küvette gegeben
und mit folgenden Parameter elektroporiert: 950 μF, hohe Kapazität und 300
V. Der Inhalt der Küvette
wurde entfernt, mit PF-CHO-Medium auf 25 ml verdünnt und in eine 125-ml-Schüttelflasche
gegeben. Die Flasche wurde in einen Inkubator auf einem Schüttler gegeben
und bei 37°C,
6% CO2 und 120 U/min geschüttelt.
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Beispiel 3
-
Aufreinigung und Analyse des Zcyto20-CHO-Proteins
-
A. Aufreinigung des Zcyto20-CHO-Proteins
-
Rekombinantes
Zcyto20 (IL-28A)-Protein wurde aus einem Pool von DXB11-CHO-Zelllinien
produziert. Die Kulturen wurden geerntet und das Medium wurde unter
Verwendung eines 0,2-mm-Filters steril gefiltert.
-
Die
Aufreinigung des Zcyto20-CHO-Proteins erfolgte durch sequenzielle
Verwendung einer Poros HS50-Säule
(Applied Biosystems, Framingham, MA, USA), einer Monolithischen
WCX-Säule
(Isco, Inc., Lincoln, NE, USA), einer ToyoPearl Butyl 6505-Säule (TosoH,
Montgomeryville, PA, USA) und einer Superdex 75-Säule (Amersham
Biosciences, Piscataway, NJ, USA). Das Kulturmedium aus DXB111-CHO
wurde auf einen pH-Wert von 6,0 eingestellt, bevor es auf eine Poros
50 HS-Säule
geladen wurde. Die Säule
wurde mit 50 mM MES (2-Morpholinoethanschwefelsäure), 100
mM NaCl, pH 6, gewaschen und das gebundene Protein wurde mit 10
Säulenvolumen
(CV) und linearem Gradienten auf 60% des 50 mM MES, 2 M NaCl, pH
6, eluiert. Die eluierten Fraktionen wurden erfasst und die Gegenwart
des Zcyto20-Proteins wurde durch SDS-PAGE mit Coomassie-Färbung bestätigt. Diese
das Zcyto20-Protein enthaltenden Fraktionen wurden gepoolt, mit
doppelter menge destilliertem Wasser auf eine Leitfähigkeit
von 20 ms verdünnt
und auf eine Monolithische WCX-Säule
geladen. Die Säule
wurde mit 93%-igem 50 mM MES, 100 mM NaCl, pH 6, und 7%-igem 50
mM MES, 2 M NaCl, pH 6, gewaschen. Das gebundene Protein wurde mit
einem linearen 25-CV-Gradienten von 7% auf 50% 50 mM MES, 2 M NaCl,
pH 6 eluiert. Die eluierten Fraktionen wurden erfasst und die Gegenwart des
Zcyto20-Proteins wurde durch SDS-PAGE mit Coomassie-Färbung bestätigt. Die
das Zcyto20-Protein enthaltenden Fraktionen wurden gepoolt, auf
1 M Ammoniumsulfat eingestellt und auf eine ToyoPearl Phenyl 650S-Säule geladen.
Zcyto20 wurde mit einem abnehmenden Ammoniumsulfatgradienten eluiert
und die reines Zcyto20 enthaltenden Fraktionen wurden gepoolt und
für die
Injektion in eine Superdex 75-Säule
konzentriert. Die das Zcyto20-Protein aus der Gelfiltrationssäule enthaltenden
Fraktionen wurden gepoolt, konzentriert, durch ein 0,2-mm-Filter
filtriert und bei –80°C eingefroren.
Die Konzentration der endgültigen
aufgereinigten Proteine wurde durch BCA-Assay (Pierce Chemical Co.,
Rockford, IL, USA) und Aminosäurenanalyse
bestimmt.
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B. SDS-PAGE und Western Blot Analyse des
Zcyto20-CHO-Proteins
-
Rekombinantes
Zcyto20-Protein wurde durch SDS-PAGE (Nupage 4–12% Bis-Tris, Invitrogen,
Carlsbad, CA, USA) und Western Blot analysiert, wozu Kaninchen-Anti-Zcyto21-CEE-BV
IgG als primärer
Antikörper
mit Kreuzreaktion auf das Zcyto20-CHO-Protein verwendet wurde. Das
Gel wurde unter Verwendung des Invitrogen Xcell II Mini-Cell (Carlsbad,
CA, USA) elektrophoriert und auf eine 0,2-mm-Nitrocellulosemembran (Bio-Rad Laboratories,
Hercules, CA, USA) transferiert, wozu das Invitrogen Xcell II Blot-Modul
gemäß den Anweisungen
im Instrumentenhandbuch verwendet wurde. Der Transfer wurde bei
500 mA für
50 Minuten in einem Puffer gefahren, der 25 mM Tris-Base, 200 mM
Glycin und 20% Methanol enthielt. Die Membran wurde mit 10%-iger
fettfreier Trockenmilch in 1 × PBS
für 10
Minuten blockiert und dann mit dem primären Antikörper in 1 × PBS mit 2,5% fettfreier Trockenmilch
sondiert. Der Blot wurde eine Stunde bei Raumtemperatur unter Schütteln markiert.
Für die
sekundäre
Antikörpermarkierung
wurde der Blot dreimal 10 Minuten lang mit PBS gewaschen und dann
mit Ziegen-Anti-Kaninchen-IgG-HRP
(Pierce Chemical Co., Rockford, IL, USA) eine Stunde lang sondiert.
Der Blot wurde dreimal mit 1 × PBS
jeweils 10 Minuten lang gewaschen und unter Verwendung einer Mischung
im Verhältnis
1:1 aus SuperSignal® ULTRA Reagenzien (Pierce
Chemical Co., Rockford, IL, USA) entwickelt und das Signal wurde
unter Verwendung eines Lumi-Imager (Boehringer Mannheim GmbH, Deutschland)
erfasst.
-
C. Zusammenfassung der Proteinaufreinigung
und Analyse
-
Das
aus dem CHO-Medium aufgereinigte Zcyto20-Protein migrierte prädominant
als Doublet bei ca. 20 kDA und als Minor-Triplet-Dimer bei ca. 38
kDa auf einem 4- bis 12%-igen Bis-Tris-Gel unter nicht-reduzierenden
Bedingungen. Alle kollabierten unter reduzierenden Bedingungen in
eine einzelne 20 kDa große
Bande. Eine MS-Peptid-Zuteilung zeigte ein Gemisch aus zwei Isomeren
in Bezug auf die Disulfidverbindung und Gegenwart des O-verknüpften Glycolisierungssitus.
-
Beispiel 4
-
Aufreinigung und Analyse des Zcyto21-CHO-Proteins
-
A. Aufreinigung des Zcyto21-CHO-Proteins
-
Rekombinantes
Zcyto21 wurde aus stabilen DXB11-CHO-Zelllinien produziert. Die
Kulturen wurden geerntet und das Medium wurde unter Verwendung eines
0,2-mm-Filters steril gefiltert. Die Proteine wurden aus dem konditionierten
Medium aufgereinigt, wobei mit einer Kombination aus kationischer
und anionischer Austauschchromatographie begonnen wurde, gefolgt
von einer hydrophoben Interaktionschromatographie und einer Größenausschlusschromatographie.
Das DXB111-CHO-Kulturmedium wurde auf einen pH-Wert von 6,0 eingestellt,
bevor es auf eine Poros 50 HS-Säule
(Applied Biosystems, Framingham, MA, USA) geladen wurde. Die Säule wurde
mit 1 × PBS,
pH 6, gewaschen und das gebundene Protein wurde mit 5 × PBS, pH 8,4,
eluiert. Die eluierte Fraktion wurde erfasst und die Gegenwart des
Zcyto21-Proteins wurde durch SDS-PAGE mit Coomassie-Färbung bestätigt. Diese
Fraktion wurde auf eine Leitfähigkeit
von 13 mS verdünnt,
ihr pH-Wert wurde auf 8,4 eingestellt und durch eine Poros 50 HQ-Säule gespült (Applied
Biosystems, Framingham, MA, USA). Der das Zcyto21-Protein enthaltende
Durchfluss wurde mit Ammoniumsulfat auf ca. 127 ms eingestellt und
auf eine ToyoPearl Butyl 650S-Säule
(TosoH, Montgomeryville, PA, USA) geladen. Das Zcyto21-Protein wurde
mit einem abnehmenden Ammoniumsulfatgradienten eluiert und die reines
Zcyto21 enthaltenden Fraktionen wurden gepoolt und für die Injektion
in eine Superdex 75-Säule (Amersham
Biosciences, Piscataway, NJ, USA) konzentriert. Die Konzentration
der endgültigen
aufgereinigten Proteine wurde durch BCA-Assay (Pierce Chemical Co.,
Rockford, IL, USA) und Aminosäurenanalyse
bestimmt.
-
B. SDS-PAGE und Western Blot Analyse des
Zcyto21-CHO-Proteins
-
Rekombinantes
Zcyto21-Protein wurde durch SDS-PAGE (Nupage 4–12% Bis-Tris, Invitrogen,
Carlsbad, CA, USA) und Western Blot analysiert, wozu Kaninchen-Anti-Zcyto21-CEE-BV
IgG als primärer
Antikörper
verwendet wurde. Das Gel wurde unter Verwendung des Invitrogen Xcell
II Mini-Cell (Carlsbad, CA, USA) elektrophoriert und auf eine 0,2-mm-Nitrocellulosemembran
(Bio-Rad Laboratories, Hercules, CA, USA) transferiert, wozu das
Invitrogen Xcell II Blot-Modul gemäß den Anweisungen im Instrumentenhandbuch
verwendet wurde. Der Transfer wurde bei 500 mA für 50 Minuten in einem Puffer
gefahren, der 25 mM Tris-Base, 200 mM Glycin und 20% Methanol enthielt.
Der transferierte Blot wurde mit 10%-iger fettfreier Trockenmilch
in 1 × PBS für 10 Minuten
blockiert und dann mit dem primären
Antikörper
in 1 × PBS
mit 2,5% fettfreier Trockenmilch sondiert. Der Blot wurde eine Stunde
bei Raumtemperatur unter Schütteln
markiert. Für
die sekundäre
Antikörpermarkierung
wurde der Blot dreimal 10 Minuten lang mit PBS gewaschen und dann
mit Ziegen-Anti-Kaninchen-IgG-HRP (Pierce Chemical Co., Rockford,
IL, USA) eine Stunde lang sondiert. Der Blot wurde dreimal mit 1 × PBS jeweils
10 Minuten lang gewaschen und unter Verwendung einer Mischung im
Verhältnis
1:1 aus SuperSignal® ULTRA Reagenzien (Pierce
Chemical Co., Rockford, IL, USA) entwickelt und das Signal wurde unter
Verwendung eines Lumi-Imager (Boehringer Mannheim GmbH, Deutschland)
erfasst.
-
C. Zusammenfassung der Proteinaufreinigung
und Analyse
-
Das
aus dem CHO-Medium aufgereinigte Zcyto21-Protein migrierte als zwei
oder mehr Banden mit ca. 28 kDA auf einem 4- bis 12%-igen Bis-Tris-Gel
unter reduzierenden und auch unter nicht-reduzierenden Bedingungen.
Eine MS-Peptid-Zuteilung
zeigte ein Gemisch aus zwei Isomeren in Bezug auf die Disulfidverbindung
und Gegenwart des N-verknüpften
Glycolisierungssitus sowie mehrerer O-verknüpfter Glycolisierungssiten.
-
Beispiel 5
-
Identifizierung der IL-29-Formen
-
Spitzenfraktionen
aus aufgereinigten Pools des IL-29 wurden über Nacht bei 37°C mit Trypsin
in Sequenzierungsgüte
(Roche Applied Science, Indianapolis, IN, USA) in Phosphatpuffer
bei einem pH-Wert von ca. 6,3 verdaut, um die Disulfidverschiebung
einzugrenzen. Jedes Verdauungsprodukt wurde durch Umkehrphase-HPLC
(Agilent, Palo Alto, CA, USA) mit serieller Verbindung mit einem
Quadrupole-Time-of-Flight Hybridmassenspektrometer (Micromass, Milford,
MA, USA) analysiert Die Spektren wurden erfasst, von Masse zu Ladungsverhältnis zu
Masse konvertiert und mit allen theoretischen Peptiden und disulfidverknüpften Peptidkombinationen,
die aus der Trypsinverdauung des IL-29 resultierten, verglichen.
Die Disulfide wurden durch einen Vergleich der Spektren vor und
nach der Reduzierung mit Zuweisung der entsprechenden Massen an disulfidverknüpfte Peptide
in IL-29 zugeteilt. Das Material aus Fraktion 20 zeigte das Disulfidmuster
C15–C112 und
C49–C145,
wobei C171 als ein S-Glutathionylcystein beobachtet wurde (alle
in Bezug auf SEQ ID-NR:4). Das Material aus Fraktion 51 zeigte das
Disulfidmuster C49–C145
und C112–C171,
wobei C15 als ein S-Glutathionylcystein beobachtet wurde (in Bezug
auf SEQ ID-NR:4).
-
Beispiel 6
-
E. coli-Expressionsplasmide
-
Konstruktion des Expressionsvektors pTAP237
-
Plasmid
pTAP237 wurde generiert durch Insertion eines durch PCR generierten
Linkers in den SmaI-Situs des pTAP186 durch homologe Rekombination.
Plasmid pTAP186 wurde aus den Plasmiden pRS316 (a Saccharomyces
cerevisiae Shuttle-Vektor) und pMAL-c2, ein E. coli-Expressionsplasmid,
das aus pKK223-3 gewonnen wird und den tac-Promoter und rrnB-Terminator
umfasst, gewonnen. Plasmid pTAP186 enthält ein Kanamycinresistenz-Gen,
in dem der Sma I-Situs zerstört
wurde, und es hat NotI- und SfiI-Siten, welche die Hefe-ARS-CEN6-
und URA3-Sequenzen flankieren und deren Entfernung aus dem Plasmid
durch Verdauung mit NotI ermöglichen.
Der durch PCR generierte Linker ersetzte die Expressionskopplersequenz
in pTAP186 durch die synthetische RBS II-Sequenz. Er wurde präpariert
aus 100 pmol jedes Oligonukleotids ZC29.740 und ZC29.741 aus SEQ
ID NR: 44 und 45 sowie ca. 5 pmol jedes Oligonukleotids ZC29.736
und ZC29.738 aus SEQ ID-NR:46 und 47. Diese Oligonukleotide wurden
durch PCR kombiniert für
10 Zyklen bei 94°C
für 30
Sekunden, 50°C
für 30
Sekunden und 72°C
für 30
Sekunden; gefolgt von einer Einweichung bei 4°C. Die resultierenden PCR-Produkte wurden durch
Ausfällung
mit dem zweifachen Volumen von 100% Ethanol konzentriert. Das Pellet
wurde in 10 μl
Wasser resuspendiert für
die Verwendung zur Rekombination in dem mit SmaI verdauten Empfängervektor
pTAP186, um ein Konstrukt zu produzieren, das die synthetische RBS II-Sequenz
enthält.
Etwa 1 μg
des durch PCR generierten Linkers und 100 ng des mit SmaI verdauten pTAP186
wurden vermischt und in kompetente Hefezellen (S. cerevisiae) transferiert.
Die Hefe wurde dann auf -URA D-Platten plattiert und bei Raumtemperatur
etwa 72 Stunden belassen. Anschließend wurden die Ura+ Hefetransformanten
von einer einzelnen Platte in 1 ml H2O resuspendiert
und kurz zentrifugiert, um die Hefezellen zu pelletieren. Das Zellpellet
wird in 0,5 μl
Lysepuffer resuspendiert. DNA wurde gewonnen und in E. coli MC1061
transformiert. Die Klone wurden durch Kolonnen-PCR wie oben offen
gelegt unter Verwendung von 20 pmol jedes Oligonukleotids ZC29.740
und ZC29.741 aus SEQ ID NR: 44 und 45 gescreent. Die Klone, die
auf Agarosegel die richtige Bandengröße aufwiesen, wurden einer
Sequenzanalyse unterzogen. Der korrekte Plasmid wurde als pTAP237
bezeichnet.
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Beispiel 7
-
Codonoptimierung der IL-29-Cysteinmutante
-
A. Codonoptimierungsgeneration des wildtypischen
IL-29-Expressionskonstrukts
-
Die
native humane IL-29-Gensequenz wurde nicht gut in den E. coli-Stamm W3110 exprimiert.
Eine Untersuchung der in der IL-29-Kodierungssequenz verwendeten
Codone zeigte, dass ein Überschuss
der am wenigsten verwendeten Codone in E. coli mit einem CAI-Wert
gleich 0,206 enthalten war. Der CAI ist ein statistisches Maß des synonymen
Codongebrauchs (Bias) und kann für
die Vorhersage des Grads der Proteinproduktion verwendet werden.
(Sharp et al., Nucleic Acids Res. 15(3):1281–95, 1987). Gene mit Codierung
für stark
exprimierte Proteine neigen zu hohen CAI-Werten (> 0,6), während die
von Genen kodierten Proteine mit niedrigen CAI-Werten (≤ 0,2) generell
ineffizient exprimiert werden. Dies bot sich als Grund für die mangelnde Produktion
des IL-29 in E. coli an. Des Weiteren sind die seltenen Codone in
der zweiten Hälfte
des Signals in Cluster zusammengefasst, was zu einer größeren Wahrscheinlichkeit
der translationalen Verzögerung,
vorzeitigen Terminierung der Tanslation und Fehleinfügung der
Aminosäuren
führt (Kane
JF. Curr. Opin. Biotechnol. 6(5):494–500, 1995).
-
Es
wurde nachgewiesen, dass der Expressionsgrad von Proteinen, deren
Gene seltene Codone enthalten, drastisch erhöht werden kann, wenn die Konzentration
bestimmter seltener tRNA innerhalb des Wirtes erhöht wird
(Zdanovsky et al., Applied Enviromental Microb. 66:3166–3173, 2000;
You et al,. Biotechniques 27:950–954, 1999). Das pRARE-Plasmid
trägt Gene,
welche tRNA für
mehrere Codone kodieren, die ein selten verwendetes E. coli (argU,
argW, leuW, proL, ileX und glyT) sind. Die Gene stehen unter der
Kontrolle ihrer nativen Promoter (Novy, ibid.). Durch die Coexpression
mit pRARE wurde die IL-29-Produktion in E. coli verstärkt und
ergab ca. 200 mg/l. Diese Daten deuten darauf hin, dass eine erneute
Resynthesierung der Gencodierung für IL-29 mit einem passenderen
Codongebrauch einen verbesserten Vektor für die Expression großer Mengen
IL-29 bietet.
-
Die
Codon-optimierte IL-29-Codierungssequenz wurde aus sechzehn überlappenden
Oligonukleotiden konstruiert: ZC44.566 (SEQ ID-NR:48), ZC44.565
(SEQ ID-NR:49), ZC44.564 (SEQ ID-NR:50), ZC44.563 (SEQ ID-NR:51),
ZC44.562 (SEQ ID-NR:52), ZC44.561 (SEQ ID-NR:53), ZC44.560 (SEQ
ID-NR:54), ZC44.559 (SEQ ID-NR:55), ZC44.558 (SEQ ID-NR:56), ZC44.557
(SEQ ID-NR:57). Die Primererweiterung dieser überlappenden Oligonukleotide
mit anschließender
PCR-Amplifikation produzierte ein IL-29-Gesamtgen mit Codonen, die
für die
Expression in E. coli optimiert waren. Das endgültige PCR-Produkt wurde durch homologe
Heferekombination in den Expressionsvektor pTAP237 eingefügt. Das
Expressionskonstrukt wurde aus der Hefe extrahiert und in kompetente
E. coli MC1061 transformiert. Gegen Kanamycin resistente Klone wurden
durch Kolonnen-PCR identifiziert. Ein positiver Klon wurde durch
Sequenzierung verifiziert und anschließend in den Produktionswirtstamm
W3110 transformiert. Der Expressionsvektor mit optimierter IL-29-Sequenz
wurde als pSDH184 bezeichnet. Das resultierende Gen wurde sehr gut
in E. coli exprimiert und der Expressionsgrad mit dem neuen Konstrukt
erhöhte
sich auf etwa 250 mg/l.
-
B. Generation des Codon-optimierten Zcyto21
C172S-Cystein-mutierten Expressionskonstrukts
-
Die
zum Generieren der Zcyto21 C172S-Cysteinmutante verwendete Strategie
basiert auf dem QuikChange Site-Directed Mutagenesis Kit (Stratagene).
Die Primer für
die Einführung
der C172S-Mutation wurden in Anlehnung an die Herstellerempfehlungen
entwickelt. Diese Primer wurden als ZG44,340 (SEQ ID-NR:58) und
ZG44,341 (SEQ ID-NR:59) bezeichnet. Eine PCR wurde gemäß QuikChange
Mutagenese-Anweisungen durchgeführt,
um die Zcyto21 C172S-Cysteinmutante zu generieren. Fünf identische
50-ml-Reaktionen wurden eingerichtet. 2,5 μl pSDH175 (fehlende Hefevektor-Backbone-Sequenz)
DNA wurden pro Reaktion als Vorlage verwendet. Es wurde ein PCR-Cocktail
mit folgenden Reagenzmengen hergestellt: 30 μl 10 × PCR-Puffer, 125 ng (27,42 μl) ZG44,340,
125 ng (9,18 μl)
ZG44,341, 6 μl
dNTP, 6 μl
Pfu Turbopolymerase (Stratagene, La Jolla, CA, USA) und 206,4 ml
Wasser. 47,5 μl
des Cocktails wurden in jede Reaktion aliquotiert. Dabei galten
folgende PCR-Bedingungen: 1 Zyklus mit 95°C für 30 Sekunden, gefolgt von
16 Zyklen mit 95°C
für 30
Sekunden, 55°C
für 1 Minute,
68°C für 7 Minuten,
gefolgt von 1 Zyklus bei 68°C
für 7 Minuten
und abschließende
Haltezeit bei 4°C.
Alle fünf
PCR-Reaktionen wurden in einem Röhrchen
konsolidiert. Gemäß Herstelleranweisungen
wurden 5 μl
DpnI-Restriktionsenzym zur PCR-Reaktion gegeben und bei 37°C für 2 Stunden
inkubiert. Die DNA wurde durch Zugabe von 10% 3 M Natriumacetat
und zwei Volumen 100% Ethanol ausgefällt. Die Ausfällung wurde
20 Minuten lang bei –20°C durchgeführt. Die
DNA wurde bei 14.000 U/min 5 Minuten lang zentrifugiert und das
Pellet wurde durch Vakuumschnelltrocknung getrocknet. Das DNA-Pellet wurde
in 20 μl
Wasser resuspendiert. Die aus der PCR resultierende DNA wurde in
den E.coli-Stamm DH10B transformiert. 5 μl DNA wurden mit 40 μl ElectroMAX
DH10B-Zellen (Invitrogen) gemischt. Das Gemisch aus Zellen und DNA
wurde anschließend
in einer 0,1-cm-Küvette
(Bio-Rad) in einem Bio-Rad
Gene Pulser IITM mit Einstellung auf 1,75
kV, 100 Ω und
25 mF elektroporiert. Die elektroporierten Zellen wurden dann bei
37°C für 1 Stunde
ausgewachsen. Das Gemisch wurde auf einer LB + 25 μg/ml Kanamycinplatte
plattiert und über Nacht
bei 37°C
inkubiert. Zehn Klone wurden auf die Gegenwart von Zcyto21 C172S-Einsatz
gescreent. Die DNA wurde unter Verwendung des QIAprepTM Spin
Miniprep Kit (Qiagen, Valencia, CA, USA) aus allen zehn Klonen isoliert
und auf Gegenwart des Einsatzes analysiert, indem sie mit XbaI-
und PstI-Restriktionsenzymen geschnitten wurde. Neun Klone enthielten
den Einsatz und wurden sequenziert, um sicherzustellen, dass die Zcyto21
C172S-Mutation eingeführt
wurde. Ein Klon wurde durch Sequenzierung verifiziert und als pSDH188 bezeichnet.
-
Beispiel 8
-
E. coli-IL-29-Expressionskonstrukt
-
Ein
DNA-Fragment des IL-29, das die Wildtypsequenz enthielt, wurde durch
PCR isoliert. Primer ZC41.212 (SEQ ID-NR: 60) mit 41 Basenpaaren
(bp) der Vektorflankensequenz und 24 bp entsprechend dem Aminoterminus
des IL-29 und Primer ZC41.041 (SEQ ID-NR:61) mit 38 bp entsprechend
des 3'-Endes des Vektors,
welcher den Zcyto21-Einsatz enthielt, wurden in der Reaktion verwendet.
Dabei galten folgende PCR-Bedingungen: 25 Zyklen bei 94°C für 30 Sekunden,
50°C für 30 Sekunden
und 72°C
für 1 Minute;
gefolgt von einer Einweichung bei 4°C. Eine kleine Probe (2–4 μl) der PCR-Reaktion
wurde auf einem 1%-igen Agarosegel mit 1 × TBE-Puffer für die Analyse
gefahren und die erwartete Bande des ungefähr 500 bp langen Fragments
war sichtbar. Das restliche Volumen der 100 μl Reaktion wurde mit 200 μl absolutem
Ethanol ausgefällt.
Das Pellet wurde in 10 μl
Wasser resuspendiert für
die Verwendung zur Rekombination in dem mit SmaI geschnittenen Empfängervektor
pTAP238, um ein Konstrukt zu produzieren, das das oben offen gelegte Zcyto21
kodiert. Der Klon mit der korrekten Sequenz wurde als pTAP377 bezeichnet.
Klon pTAP377 wurde mit Not1/Nco1 (10 μl DNA, 5 μl Puffer 3 New England BioLabs,
2 μl Not
1, 2 μl
Nco1, 31 μl
Wasser für
1 Stunde bei 37°C)
verdaut und mit T4 DNA Ligasepuffer (7 μl der vorherigen Verdauungsproduktes,
2 μl des
5 × Puffers, 1 μl der T4
DNA Ligase) erneut ligiert. Durch diesen Schritt wurde die Hefesequenz,
CEN-ARS, entfernt, um den Vektor zu vereinfachen. Die pTAP337-DNA
wurde mit Pvu2 und Pst1 diagnostisch verdaut, um die Abwesenheit
der Hefesequenz zu bestätigen.
P/taP377-DNA wurde in den E. coli-Stamm W3110/pRARE, transformiert,
wobei der Wirtstamm extra Kopien der seltenen E. coli-tRNA-Gene
trägt.
-
Beispiel 9
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E. coli-IL-28A-Expressionskonstrukt
-
Ein
DNA-Fragment, das die Wildtypsequenz des Zcyto20 (aus SEQ ID-NR:1) enthält, wurde
durch PCR isoliert. Primer ZC43.431 (SEQ ID-NR: 62) mit 41 Basenpaaren
(bp) der Vektorflankensequenz und 24 bp entsprechend dem Aminoterminus
des Zcyto20 und Primer ZC43.437 (SEQ ID-NR:63) mit 38 bp entsprechend
des 3'-Endes des
Vektors, welcher den Zcyto20-Einsatz enthielt, wurden in der Reaktion
verwendet. Dabei galten folgende PCR-Bedingungen: 25 Zyklen bei
94°C für 30 Sekunden,
50°C für 30 Sekunden
und 72°C für 1 Minute;
gefolgt von einer Einweichung bei 4°C. Eine kleine Probe (2–4 μl) der PCR-Reaktion
wurde auf einem 1%-igen Agarosegel mit 1 × TBE-Puffer für die Analyse
gefahren und die erwartete Bande des ungefähr 500 bp langen Fragments
war sichtbar. Das restliche Volumen der 100 μl Reaktion wurde mit 200 μl absolutem Ethanol
ausgefällt.
Das Pellet wurde in 10 μl
Wasser resuspendiert für
die Verwendung zur Rekombination in dem mit SmaI geschnittenen Empfängervektor
pTAP238, um ein Konstrukt zu produzieren, das das oben offen gelegte
Zcyto20 kodiert. Der Klon mit der korrekten Sequenz wurde als pYEL7
bezeichnet. Er wurde mit Not1/Nco1 (10 μl DNA, 5 μl Puffer 3 New England BioLabs,
2 μl Not
1, 2 μl
Nco1, 31 μl
Wasser für
1 Stunde bei 37°C)
verdaut und mit T4 DNA Ligasepuffer (7 μl der vorherigen Verdauungsproduktes,
2 μl des
5 × Puffers, 1 μl der T4
DNA Ligase) erneut ligiert. Durch diesen Schritt wurde die Hefesequenz,
CEN-ARS, entfernt, um den Vektor zu vereinfachen. Die erneut ligierte
pYEL7-DNA wurde mit Pvu2 und Pst1 diagnostisch verdaut, um die Abwesenheit
der Hefesequenz zu bestätigen.
PYEL7-DNA wurde in den E. coli-Stamm W3110/pRARE transformiert.
-
Beispiel 10
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Zcyto21 C172S Cysteinmutante-Expressionskonstrukt
-
Die
zum Generieren der Zcyto21 C172S-Cysteinmutante (SEQ ID-NR: 28)
verwendete Strategie basiert auf dem QuikChange® Site-Directed
Mutagenesis Kit (Stratagene, La Jolla, CA, USA). Die Primer für die Einführung der
C172S-Mutation wurden in Anlehnung an die Herstellerempfehlungen
entwickelt. Diese Primer wurden als ZG44.327 und ZG44.328 (SEQ ID-NR:64
und 65) bezeichnet. Eine PCR wurde gemäß QuikChange Mutagenese-Anweisungen
durchgeführt,
um die Zcyto21 C1725-Cysteinmutante zu generieren. Fünf identische
50-ml-Reaktionen wurden eingerichtet. 2,5 ml pTAP377 (fehlende Hefevektor-Backbone-Sequenz) DNA
wurden pro Reaktion als Vorlage verwendet. Es wurde ein PCR-Cocktail
mit folgenden Reagenzmengen hergestellt: 30 μl 10 × PCR-Puffer, 125 ng (27,42 μl) ZG44.327
(SEQ ID-NR: 64), 125 ng (9,18 μl)
ZG44.328 (SEQ ID-NR: 65), 6 μl
dNTP, 6 μl
Pfu Turbopolymerase (Stratagene) und 206,4 μl Wasser. 47,5 μl des Cocktails wurden
in jede Reaktion aliquotiert. Dabei galten folgende PCR-Bedingungen:
1 Zyklus mit 95°C
für 30
Sekunden, gefolgt von 16 Zyklen mit 95°C für 30 Sekunden, 55°C für 1 Minute,
68°C für 7 Minuten,
gefolgt von 1 Zyklus bei 68°C
für 7 Minuten
und abschließende
Haltezeit bei 4°C.
Alle fünf
PCR-Reaktionen wurden in einem Röhrchen
konsolidiert. Gemäß Herstelleranweisungen
wurden 5 μl
DpnI-Restriktionsenzym
zur PCR-Reaktion gegeben und bei 37°C für 2 Stunden inkubiert. Die
DNA wurde durch Zugabe von 10% 3 M Natriumacetat und zwei Volumen
100% Ethanol (Aaper Alcohol, Shelbyville, KY, USA) ausgefällt. Die
Ausfällung
wurde 20 Minuten lang bei –20°C durchgeführt. Die
DNA wurde bei 14.000 U/min 5 Minuten lang zentrifugiert und das
Pellet wurde durch Vakuumschnelltrocknung getrocknet. Das DNA-Pellet
wurde in 20 μl
Wasser resuspendiert. Die aus der PCR resultierende DNA wurde in
den E.coli-Stamm DH10B transformiert. 5 μl DNA wurden mit 40 μl ElectroMAX
DH10B-Zellen (Invitrogen, Carlsbad, CA, USA) gemischt. Das Gemisch
aus Zellen und DNA wurde dann in einer 0,1-cm-Küvette (Bio-Rad, Hercules, CA,
USA) in einem Bio-Rad Gene Pulser IITM mit
Einstellung auf 1,75 kV, 100 Ω und
25 μF elektroporiert.
Die elektroporierten Zellen wurden dann bei 37°C für 1 Stunde ausgewachsen. Das
Gemisch wurde auf einer LB + 25 mg/ml Kanamycinplatte plattiert
und über
Nacht bei 37°C
inkubiert. Zehn Klone wurden auf die Gegenwart des IL-29-Einsatzes gescreent.
Die DNA wurde unter Verwendung des QIAprepTM Spin
Miniprep Kit (Qiagen) aus allen zehn Klonen isoliert und auf Gegenwart
des Einsatzes analysiert, indem sie mit den Restriktionsenzymen
XbaI (Roche) und PstI (New England Biolabs) geschnitten wurde. Neun
Klone enthielten den Einsatz und wurden sequenziert, um sicherzustellen,
dass die Zcyto21 C172S-Mutation eingeführt wurde. Ein Klon (Isolet
6) wurde durch Sequenzierung verifiziert und als pSDH171 bezeichnet.
Eine ähnliche
Strategie kann zur Generierung einer Zcyto21 C15S-Mutante implementiert
werden.
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Beispiel 11
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Zcyto20 C49S Cysteinmutante-Expressionskonstrukt
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Die
Kodierungssequenz der Zcyto20 C49S-Cysteinmutante wurde durch Überlappungs-PCR
(SEQ ID-NR:20) generiert. Die ersten 187 Basen der wildtypischen
TL-28A-Sequenz (SEQ ID-NR:1) wurden durch PCR-Amplifaktion generiert,
wozu pYEL7 (SEQ ID-NR:67) als Vorlage und die Oligonukleotidprimer
ZC43.431 (SEQ ID-NR: 62) und ZC45.399 (SEQ ID-NR:66) verwendet wurden.
Das zweite DNA-Fragment von Base 105 bis 531 wurde durch PCR-Amplifaktion
generiert, wozu pYEL7 (SEQ ID-NR:67) als Vorlage und die Oligonukleotidprimer
ZC45.398 (SEQ ID-NR: 68) und ZC43.437 (SEQ ID-NR:63) verwendet wurden.
Die Primer ZC45.399 (SEQ ID-NR:66) und ZC45.398 (SEQ ID-NR:68) enthielten
die spezifische modifizierte Sequenz, welche Cystein 49 in ein Serin
verändert.
Die zwei PCR-Produkte
wurden zusammengefasst und die PCR-Überlappung wurde unter Verwendung
der Oligonukleotid-Primer ZC43.431 (SEQ ID-NR:62) und ZC43.437 (SEQ
ID-NR:63) verstärkt.
Das endgültige
PCR-Produkt wurde durch homologe Heferekombination in den Expressionsvektor
pTAP238 eingefügt
(Raymond et al. Biotechniques. Jan. 26(1):134–8, 140–1, 1999). Das Expressionskonstrukt
wurde aus der Hefe extrahiert und in kompetente E. coli DH10B transformiert.
Kanamycinresistente Klone wurden durch Kolonnen-PCR gescreent. Ein
positiver Klon wurde durch Sequenzierung verifiziert und anschließend in
den Produktionswirtstamm W3110/pRARE transformiert. Das Expressionskonstrukt
mit der Zcyto20 C49S-Cysteinmutante-Kodierungssequenz
wurde als pCHAN9 bezeichnet.
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Beispiel 12
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Zcyto20 C51S Cysteinmutante-Expressionskonstrukt
-
Die
Kodierungssequenz der Zcyto20 C51S-Cysteinmutante wurde durch Überlappungs-PCR
(SEQ ID-NR:24) generiert. Die ersten 193 Basen der wildtypischen
IL-28A-Sequenz wurden durch PCR-Amplifikation generiert, wozu pYEL7
(SEQ ID-NR:67) als
Vorlage und die Oligonukleotidprimer ZC43.431 (SEQ ID-NR:62) und
ZC45.397 (SEQ ID-NR:63) verwendet wurden. Das zweite DNA-Fragment
von Base 111 bis 531 wurde durch PCR-Amplifikation generiert, wozu
pYEL7 (SEQ ID-NR:67) als Vorlage und die Oligonukleotidprimer ZC45.396
(SEQ ID-NR:70) und ZC43.437 (SEQ ID-NR:63) verwendet wurden. Die
Primer ZC45.397 (SEQ ID-NR:69) und ZC45.396 (SEQ ID-NR:70) enthielten
die spezifische modifizierte Sequenz, welche Cystein51 in ein Serin
verändert.
Die zwei PCR-Produkte wurden zusammengefasst und die PCR-Überlappung
wurde unter Verwendung der Oligonukleotid-Primer ZC43.431 (SEQ ID-NR:62)
und ZC43.437 (SEQ ID-NR:63) verstärkt. Das endgültige PCR-Produkt
wurde durch homologe Heferekombination im Haus in den Expressionsvektor
pTAP238 eingefügt
(Raymond et al. supra). Das Expressionskonstrukt wurde aus der Hefe extrahiert
und in kompetente E. coli DH10B transformiert. Kanamycin-resistente
Klone wurden durch Kolonnen-PCR gescreent. Ein positiver Klon wurde
durch Sequenzierung verifiziert und anschließend in den Produktionswirtstamm
W3110/pRARE transformiert. Das Expressionskonstrukt mit der Zcyto20
C50S-Cysteinmutante-Kodierungssequenz wurde als pCHAN10 bezeichnet.
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Beispiel 13
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Expression von Il-28A, IL-29 und Cys zu
Ser Cysteinmutante in E. coli
-
In
separaten Experimenten wurde jedes der mit den in Beispielen 6 bis
9 beschriebenen Expressionsvektoren transformierte E. coli in 100
ml Superbroth II Medium (Becton Dickinson, San Diego, CA, USA) mit 0,01%
Antifoam 289 (Sigma Aldrich, St. Louis, MO, USA), 30 μg/ml Kanamycin,
35 μg/ml
Chloramphenicol geimpft und über
Nacht bei 37°C
gezüchtet.
Ein 5-ml-Inokulum wurde zu 500 ml des gleichen Mediums in einer 2-Liter-Kulturflasche
hinzugefügt,
die bei 250 U/min und 37°C
geschüttelt
wurde, bis die Kultur einen OD600 von 4 erreichte. IPTG wurde dann
zugegeben für
eine endgültige
Konzentration von 1 mM und die Flasche wurde weitere 2,5 Stunden
geschüttelt.
Die Zellen wurden bei 4.000 × g
für 10
Minuten bei 4°C
inkubiert. Die Zellpellets wurden bei –80°C für die spätere Verwendung eingefroren.
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Beispiel 14
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Neufaltung und Aufreinigung von IL-28
-
A. Präparation
des Inklusionskörpers
-
Humanes
wildtypisches IL-29 wurde als Inklusionskörper (wie hier beschrieben)
in den E.-coli-Stamm W3110 exprimiert. Ein Zellpellet aus einer
Fed-Batch-Fermentation wurde in 50 mM Tris, pH 7,3, resuspendiert.
Die Suspension wurde dreimal bei 55,2 MPa durch einen APV-Gaulin
Homogenisator (Invensys APV, Tonawanda, NY, USA) passiert. Das unlösliche Material
wurde durch Zentrifugation bei 15.000 g für 30 Minuten gewonnen. Das
Pellet wurde in Folge mit 50 mM Tris, 1 (v/v) Triton X100, pH 7,3
und 4 M Urea gewaschen. Der Inklusionskörper wurde dann in 50 mM Tris,
6 M Guanidinhydrochlorid, 5 mM DTT bei Raumtemperatur für 1 Stunde
dispergiert. Das Material wurde dann bei 15.000 g für 1 Stunde
zentrifugiert. Der Überstand
aus diesem Schritt enthält
reduziertes lösliches
IL-29.
-
B. Neufaltung
-
Das
solubilisierte IL-29 wurde bei Raumtemperatur unter Rühren langsam
verdünnt
in 50 mM Tris, pH 8, 0,75 M Arginin, 0,05% PEG3350, 2 mM MgCl2, 2 mM CaCl2, 0,4
mM KCl, 10 mM NaCl, 4 mM reduziertes Glutathion, 0,8 mM oxidiertes
Glutathion. Die endgültige
Konzentration des IL-29 im Neufaltungspuffer betrug 0,1 mg/ml. Das
Neufaltungsgemisch wurde über
Nacht bei Raumtemperatur stehen gelassen. Die konzentrierte Essigsäure wurde
dann zum Einstellen des pH der Suspension auf 5 verwendet. Die Suspension
wurde anschließend durch
einen 0,2-μm-Filter
gefiltert. Die RP-HPLC-Analyse des Neufaltungsgemisches zeigte zwei prominente
Spitzen.
-
C. Aufreinigung
-
Das
Neufaltungsgemisch wurde in Serie verdünnt (1:2) mit 50 mM NaOAc bei
einem pH-Wert von 5 und auf eine Pharmacia SP Sepharose Fast Flow
Kationenaustauschsäule
(North Peapack, NJ, USA) geladen. Die Säule wurde mit 3 Säulenvolumen
50 mM NaOAc, 400 mM NaCl, pH 5, gewaschen. Das gebundene IL-29 wurde
mit 50 mM NaOAc, 1,4 M NaCl, pH 5, eluiert. (NH4)2SO4 in fester Form
wurde dem Eluatpool aus dem Kationenaustauschschritt zugegeben,
so dass die endgültige
(NH4)2SO4-Konzentration 0,5 M betrug. Das Material
wurde dann auf eine ToyoPearl Phenyl 650S HIC-Säule (Tosoh Biosee, Montgomery,
PA, USA) geladen. Die Säule
wurde mit 3 Säulenvolumen
50 mM NaOAc, 1 M (NH4)2SO4, pH 5, gewaschen. Ein linearer Gradient
von 10 Säulenvolumen
50 mM NaOAc, 1 M (NH4)2SO4, pH 5, bis 50 mM NaOAc, pH 5, wurde zur
Eluierung des gebundenen Zcyto21 verwendet. Die Fraktionen wurden
vom Eluat gewonnen. In diesem Schritt wurden zwei prominente Spitzen
beobachtet. An den Eluatfraktionen wurde eine RP-HPLC-Analyse durchgeführt. Zwei
Produkte, die zwei Disulfidbindungsisomeren entsprechen, wurden
nach dem endgültigen
Pufferaustausch in PBS, pH 7,3, produziert.
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Beispiel 15
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Neufaltung und Aufreinigung der IL-29-Cysteinmutante
-
Wie
in Beispiel 3 beschrieben, ergab die Aufreinigung des IL-29 zwei
Disulfidbindungsisomere. Zum Trennen der zwei Formen wurde ein HIC
FPLC-Schritt eingesetzt. Die Trennung konnte nicht an der Baseline gelöst werden.
Es musste starkes Peak-Shaving eingesetzt werden, um im Wesentlichen
reine Isomere (> 95%)
zu erhalten. Der Ertrag dieses Schrittes und in der Erweiterung
des gesamten Prozess war unzureichend. Die endgültigen Erträge waren 8% für die C15-C112-Form
und 9% für
die C112-C171-Form. Bei Wildtyp-IL-29, das in CHO- und Baculovirus-(BV)Systemen
produziert wurde, zeigte sich ein ähnliches Phänomen. Es wurde bestimmt, dass
die C15-C112-Form des Isomers in Disulfidbindungsmustern homolog
zu den Typ-I-Interferonen
ist. Die C15-C112-Form auch eine um das 30-Fache höhere Bioaktivität als die C112-C171-Form
in einem ISRE-Assay (siehe unten).
-
Neufaltung und Aufreinigung von Zcyto21
Cys172Ser-Mutein
-
Die
Präparation
des Inklusionskörpers,
Neufaltung und Aufreinigung des Zcyto21 C172S-Polypeptids (SEQ ID-NR:29)
ist im Wesentlichen identisch mit der des IL-29-Wildtyps (SEQ ID-NR:4).
Die RP-HPLC-Analyse des Neufaltungsgemisches des Muteins zeigte
nur eine prominente Spitze, die der C15-C112-form des Wildtyp-IL-29
entsprach. Die anschließende
HIC-Chromatographie zeigte nur eine Spitze. Deshalb war der Einsatz
von starkem Peak-Shaving nicht notwendig. Der endgültige Ertrag
für den
gesamten Prozess liegt nahe an 50%. Das Zcyto21 Cys172Ser-Polypeptid
(SEQ ID-NR:29) zeigte eine zur C15-C112-Form des Wildtyp-IL-29 im
ISRE-Assay aus Beispiel 16 äquivalente
Bioaktivität.
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Beispiel 16
-
Antivirale Aktivität: Zytopathische Wirkung in
Hela- und L929-Zellen
-
Erste
funktionelle Assays auf antivirale Aktivität wurden unter Verwendung des
konditionierten Medium aus transient transfektierten humanen embryonalen
Nierenzellen (HEK) durchgeführt.
Die Produktion dieses konditionierten Mediums ist im Folgenden beschrieben.
Ein Gesamt-cDNA für
humane oder murine IL-28A, IL-28B oder IL-29 wurde unter Verwendung
standardmäßiger Verfahren
in den pzp7Z-Vektor kloniert. Die humanen oder murinen IL-28A-,
IL-28B- oder IL-29-Konstrukte
wurden in HEK-293-Zellen transfektiert. Kurz gefasst: Für jedes
Konstrukt wurden 700.000 Zellen/Well (6-Well-Platten) etwa 18 Stunden
vor der Transfektion in 2 Milliliter DMEM + 10% fetales Rinderserum
plattiert. Pro Well wurden 1,5 μg
humane oder murine IL-28A-, IL-28B- oder IL-29-DNA und 0,5 μg pIRES2-EGFP-DNA (Clontech) zu
6 μl Fugene
6-Reagenz (Roche Biochemicals) in eine Gesamtmenge von 100 μl DMEM zugegeben.
Zwei μg
pRES2-EGFP-DNA wurden alleine als negative Kontrolle verwendet.
Diese Transfektionsgemische wurden 30 Minuten später zu den vorher plattierten
293-Zellen gegeben. Vierundzwanzig Stunden später wurde das Zellmedium entfernt
und das DMEM + 0,1% Rinderserumalbumin wurden zugegeben. Das konditionierte
Medium wurde nach 48 Stunden gewonnen, durch ein 0,45-μm-Filter
filtriert und für
antivirale und Reporter-Assays verwendet.
-
Antivirale
Assays wurden unter Verwendung von humanen zervikalen Krebszellen
(HeLa) und Maus-Fibroblastzellen (L929) durchgeführt. Am ersten Tag wurde das
konditionierte Medium, das humanes oder murines IL-28A, IL-28B oder
IL-29 enthielt, verdünnt
und plattiert mit 50.000 Zellen in einer 96-Well-Mikrotiterplatte mit flachem Boden.
Nach 24 Stunden Inkubation bei 37°C
wurde das Medium entfernt und gegen Medium ausgetauscht, das Encephelomyokarditisvirus
mit einer Multiplizität
der Infektion von 0,1 enthielt. Die Zellen wurden erneut 24 Stunden
bei 37°C
inkubiert. Die Kultur-Wells wurden visuelle auf einer 4-Punkte-Skala für die Gegenwart
einer zytopathischen Wirkung bewertet, und der Score wurde wie in
Tabelle 7 gezeigt in %CPE (Cytophatich Effect, zytopathische Wirkung)
umgerechnet. Das konditionierte Medium, das nur GFP-transfektierte
Zellen und aufgereinigtes humanes Interferon-a-2a oder murines Interferon-alpha
enthielt, wurde als Kontrollen eingesetzt. Tabelle 7: Bestimmung der zytopathischen
Wirkung
Bezeichnung | Beobachtung
der zytopathischen Wirkung (CPE) |
– | Keine
CPE |
+/– | Potenzielle
CPE (etwa 1% der einschichtigen Oberfläche) |
+ | Auf
eine Plaque begrenzte CPE (etwa 5% der Oberfläche) |
+1 | CPE
ist auf drei Plaque begrenzt und betifft weniger als 25% der einschichtigen
Lage |
1 | 25%
CPE |
1–2 | 37%
CPE |
2 | 50%
CPE |
2–3 | 62%
CPE |
3 | 75%
CPE |
3–4 | 87%
CPE |
4 | 100%
CPE |
-
Tabelle
8 zeigt, dass das konditionierte Medium, das humanes oder murines
IL-28A, IL-28B oder IL-29 enthält,
eine Virusinfektion (% CPE) in HeLa-Zellen auf dosisabhängige Weise
hemmte, während
das konditionierte GFP-Kontrollmedium eine Hemmung des Erscheinens
der zytopathischen Wirkung nicht signifikant blockieren konnte.
Wie in Tabelle 9 gezeigt, konnte das konditionierte Medium mit humanem
oder murinem IL-28A, IL-28B oder IL-29 die Virusinfektion in L929-Zellen
nicht hemmen. In beiden Experimenten zeigte sich beim aufgereinigten
Interferon eine positive antiviral Aktivität. Tabelle 8: Prozentuale zytopathische Wirkung
der humanen oder murinen IL-28A, IL-28B oder IL-29 in HeLa-Zellen
unter Verwendung von konditioniertem Medium (CM)
Relative CM-Konzentra-tion | Kontroll-GFP | Zcyto20 IL-28A (CM) | Zcyto21
IL-29 (CM) | Zcyto22 IL-28B (CM) | Zcyto24 Maus-IL-28 (CM) | Zcyto25 Maus-IL-28 (CM) | hIFN-2a | a-hIFN-a-2a-Konzentration |
Keine
Zugabe | 87 | 87 | 87 | 87 | 87 | 87 | 87 | 0
ng/ml |
0,008X | 87 | 10 | 56 | 0 | 0 | 10 | 15 | 0,0001
ng/ml |
0,0156X | 87 | 2,5 | 31 | 0 | 0 | 5 | 8,3 | 0,001
ng/ml |
0,0325X | 87 | 5 | 10 | 0 | 0 | 5 | 1,7 | 0,01
ng/ml |
0,0625X | 87 | 2,5 | 10 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0,1
ng/ml |
0,125X | 87 | 0 | 5 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1
ng/ml |
0,25X | 87 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 10
ng/ml |
0,5X | 87 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 100
ng/ml |
Tabelle 9: Prozentuale zytopathische Wirkung
der humanen oder murinen IL-28A, IL-28B oder IL-29 in L929-Zellen
unter Verwendung von konditioniertem Medium (CM)
Relative CM-Konz. | Kontroll-GFP | Zcyto20 (CM) | Zcyto21 (CM) | Zcyto22 (CM) | Zcyto24 (CM) | Zcyto25 (CM) | mIFN-alpha | mIFN-alpha-Konz. |
Keine Zugabe | 87 | 87 | 87 | 87 | 87 | 87 | 87 | 0
ng/ml |
0,008X | 87 | 87 | 87 | 87 | 87 | 87 | 87 | 0,0001 ng/ml |
0,0156X | 87 | 87 | 87 | 87 | 87 | 87 | 87 | 0,001 ng/ml |
0,0325X | 87 | 87 | 87 | 87 | 87 | 87 | 87 | 0,01 ng/ml |
0,0625X | 87 | 87 | 87 | 87 | 87 | 87 | 58 | 0,1
ng/ml |
0,125X | 87 | 87 | 87 | 87 | 87 | 87 | 6,7 | 1
ng/ml |
0,25X | 87 | 87 | 87 | 87 | 87 | 87 | 0 | 10
ng/ml |
0,5X | 87 | 87 | 87 | 87 | 87 | 87 | 0 | 100 ng/ml |
-
Beispiel 17
-
Signalisierung über den Interferon-Reaktionssignalweg
-
Interaktion
der Typ-1-Interferone mit ihren spezifischen Rezeptoren führt zur
Induzierung einer Reihe von Genen, die für ihre antivirale/antiproliferative
Aktivität
verantwortlich sind. Dazu gehören
2'–5' Oligoadenylatsynthetase
(2–5 OAS),
doppelsträngige
RNA-abhängige
Pkr-Kinase (Pkr), Phospholipidscramblase und interzelluläres Adhäsionsmolektil-1
(ICAM-1). Die Induzierung von Genen mit bisher unbekannte Funktion,
wie ein 56 kDa langes Interferon-stimuliertes Genprodukt (ISG-56k)
tritt ebenfalls auf. Zur Bestimmung, ob einige oder alle dieser
Gene nach der Behandlung der Zellen mit IL-28A induziert werden,
wurden humane Daudi B-Lymphoidzellen 72 Stunden lang mit konditioniertem
Medium aus Sf9-Zellen, die mit IL-28A-exprimierendem Baculovirus
infiziert wurden, behandelt. Das konditionierte Medium aus Sf9-Zellen,
die mit wildtypischem Baculovirus infiziert wurden, wurde als negative
Kontrolle verwendet. Nach der Behandlung wurden die Zellen gewonnen
und für
die Isolierung der Gesamt-RNA lysiert. Eine μg der Gesamt-RNA wurde unter Verwendung der Umkehrtranskriptase
zu cDNA konvertiert und als Vorlage für die Polymerasekettenreaktion
(PCR) verwendet, wobei die für
die oben beschriebenen humanen Interferon-stimulierten Gene spezifischen
Oligonukleotidprimer verwendet wurden. Oligonukleotidprimer für humane
Glycerol-3-Phosphatdehydrogenase (G3PDH)
wurden als Nicht-Interferon-stimulierte-Gen-Kontrolle verwendet. Die Ergebnisse
zeigen eine deutliche Induzierung der ISG-56k, Pkr, 2–5 OAS und
Phospholipidscramblase nach der Behandlung der Zellen mit IL-28A. Für ICAM-1
oder die Nicht-Interferon-stimulierte-Gen-Kontrolle (G3PDH) wurde
keine Induzierung beobachtet.
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Beispiel 18
-
Signaltransduktionsreporter-Assay
-
Ein
Signaltransduktionsreporter-Assay kann verwendet werden, um die
funktionale Interaktion des humanen und murinen IL-28 und IL-29
mit dem IL-28-Rezeptor zu bestimmen. Humane embryonale Nierenzellen (HEK)
werden mit einem Reporterplasmid transfektiert, das ein Interferon-stimuliertes
Reaktionselement (ISRE) enthält,
welches die Transkription eines Luciferasereportergens steuert und
zwar in Gegenwart oder Abwesenheit der pZP7-Expressionsvektoren,
die cDNA für
Klasse-II-Zytokin-Rezeptoren
(einschließlich
humaner DIRS1-, IFNαR1-,
IFNαR2-
und IL-28-Rezeptor)
enthalten. Eine Luciferaseaktivität nach Stimulation der transfektierten
Zellen mit Klasse-II-Liganden (einschließlich IL-28A (SEQ ID-NR:2),
IL-29 (SEQ ID-NR:4), IL-28B
(SEQ ID-NR:6), Zcyto10, huIL10 und huIFNa-2a) reflektiert die Interaktion
des Liganden mit transfektierten und native Zytokinrezeptoren auf
der Zelloberfläche.
Die Ergebnisse und Methoden sind unten beschrieben.
-
Zelltransfektionen
-
HEK-293-Zellen
wurden wie folgt transfektiert: 700.000 293-Zellen/Well (6-Well-Platten) wurden
etwa 18 Stunden vor der Transfektion in 2 Milliliter DMEM + 10%
fetales Rinderserum plattiert. Pro Well wurden 1 μg pISRE-Luciferase-DNA (Stratagene),
1 μg Zytokinrezeptor-DNA
und 1 μg
pIRES2-EGFP-DNA
(Clontech) zu 9 μl
Fugene 6-Reagenz (Roche Biochemicals) in eine Gesamtmenge von 100 μl DMEM zugegeben.
Zwei μg
pIRES2-EGFP-DNA wurden verwendet, wenn keine Zytokinrezeptor-DNA
enthalten war. Dieses Transfektionsgemisch wurde 30 Minuten später zu den
vorher plattierten 293-Zellen gegeben. Vierundzwanzig Stunden später wurden
die transfektierten Zellen unter Verwendung von Trypsin-EDTA aus
der Platte entfernt und zu etwa 25.000 Zellen/Well in 96-Well-Mikrotiterplatten
erneut plattiert. Etwa 18 Stunden vor der Ligandstimulation wurde
das Medium gewechselt zu DMEM + 0,5% FBS.
-
Signaltransduktionsreporter-Assays
-
Die
Signaltransduktionsreporter-Assays wurden wie folgt durchgeführt: Nach
18 Stunden Inkubation bei 37°C
in DMEM + 0,5% FBS wurden die transfektierten Zellen mit Verdünnungen
(in DMEM + 0,5% FBS) der folgenden Klasse-II-Liganden, IL-28A, IL-29,
IL-28B, Zcyto10, huIL10 und hulFNa-2a stimuliert. Nach 4 Stunden
Inkubation bei 37°C
wurden die Zellen lysiert und die relativen Lichteinheiten (RLU)
wurden nach Zugabe eines Luciferasesubstrats auf einem Luminometer
gemessen. Die erzielten Ergebnisse sind als Faltinduzierung der
RLU der experimentellen Proben gegenüber der Nur-Medium-Kontrolle
gezeigt (RLU der experimentellen Probe/RLU des Mediums alleine =
Faltinduzierung). Tabelle 10 zeigt, dass IL-28A, IL-29 und IL-28B die
ISRE-Signalisierung in mit ISRE-Luciferase transfektierten 293-Zellen
induziert, mit einer 15- bis 17-fachen Induzierung der Luciferaseaktivität gegenüber dem
Nur-Medium. Die Zugabe der IL-28-Rezeptor-Alpha-Untereinheit-DNA (SEQ ID-NR:11)
unter Verwendung der endogenen CRF2-4 (SEQ ID-NR:71) zum Transfektionsgemisch
resultierte in einer 6- bis 8-fachen weiteren Induzierung in der
ISRE-Signalisierung durch IL-28A, IL-29 und IL-28B, mit einer 104-
bis 125-fachen Gesamtinduzierung. Keine der anderen transfektierten
Klasse-II-Zytokinrezeptor-DNA resultierte in einer erhöhten ISRE-Signalisierung.
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass IL-28A, IL-29 und IL-28B
mit dem IL-28-Zytokinrezeptor funktionell interagieren. Tabelle
10 zeigt auch, dass huIFNa-2a die ISRE-Signalisierung in mit ISRE-Luciferase
transfektierten 293-Zellen induzieren kann, mit einer 205-fachen
Induzierung der Luciferaseaktivität im Vergleich zum Medium allein.
Die Zugabe der IL-28-Rezeptor-DNA zur Transfektion führt jedoch
zur 11-fachen Reduzierung in der ISRE-Signalisierung (im Vergleich
zur ISRE-Luciferase-DNA
allein), was darauf hin deutet, dass sich die IL-28-Rezeptor-Überexpression
negativ auf die Interferonsignalisierung auswirkt im Gegensatz zu
den positiven Auswirkungen der IL-28-Rezeptor-Überexpression auf die IL-28A-,
IL-29- und IL-28B-Signalisierung. Tabelle 10 Interferon-Stimulierte-Reaktionselement
(ISRE) Signalisierung von transfektierten 293-Zellen nach der Stimulation
durch Klasse-II-Zytokine (Faltinduzierung)
Ligand | ISRE-Luc. | ISRE-Luc./IL-28R |
IL-28A
(125 ng/ml) | 15 | 125 |
IL-29
(125 ng/ml) | 17 | 108 |
IL-28B
(125 ng/ml) | 17 | 104 |
HuIFNa-2a
(100 ng/ml) | 205 | 18 |
Zcyto10
(125 ng/ml) | 1,3 | 1 |
HuIL10
(100 ng/ml) | 1 | 0,5 |
-
Beispiel 19
-
Signaltransduktionsassays mit IL-29-Cysteinmutanten
-
Zelltransfektionen
-
Zur
Produktion von HEK-293-Zellen mit stabiler Überexpression des humanen IL-28-Rezeptors
wurden 293-Zellen wie folgt transfektiert: 300.000 293-Zellen/Well
(6-Well-Platten) wurden etwa 6 Stunden vor der Transfektion in 2
Milliliter DMEM + 10% fetales Rinderserum plattiert. Pro Well wurden
2 μg eines
pZP7-Expressionsvektors, der die cDNA der humanen IL-28-Rezeptor-alpha-Untereinheit (SEQ
ID NO: 11) enthielt, zu 6 μg
Fugene 6-Reagenz (Roche Biochemicals) zugegeben für eine Gesamtmenge
von 100 μl
DMEM. Dieses Transfektionsgemisch wurde 30 Minuten später zu den
vorher plattierten 293-Zellen gegeben. Achtundvierzig Stunden später wurden
die transfektierten Zellen unter 2 μg/ml Puromicinselektion platziert.
Puromicin-resistente Zellen wurden als eine Zellpopulation geführt.
-
Die
HEK-293-Zellen, die den humanen IL-28-Rezeptor überexprimieren, wurden wie
folgt transfektiert: 700.000 293-Zellen/Well (6-Well-Platten) wurden etwa
18 Stunden vor der Transfektion in 2 Milliliter DMEM + 10% fetales
Rinderserum plattiert. Pro Well wurde 1 μg KZ157 mit einem Interferon-stimulierten Reaktionselement
(ISRE), das die Transkription eines Luciferase-Reportergens steuert, zu 3 μl Fugene
6-Reagenz (Roche Biochemicals) für
eine Gesamtmenge von 100 μl
DMEM zugegeben. Dieses Transfektionsgemisch wurde 30 Minuten später zu den
vorher plattierten HEK-293-Zellen gegeben. Achtundvierzig Stunden
später
wurden die transfektierten Zellen unter Verwendung von Trypsin-EDTA
aus der Platte entfernt und zu etwa 500 μg/ml erneut plattiert (Geneticin,
Life Technologies). Puromicin- und G418-resistente Zellen wurden
als eine Zellpopulation geführt.
-
Signaltransduktionsreporter-Assays
-
Die
Signaltransduktionsreporter-Assays wurden wie folgt durchgeführt: HEK-293-Zellen,
die humanen IL-28-Rezeptor überexprimieren,
und KZ157 enthalten, wurden mit Trypsin-EDTA behandelt und zu etwa 25.000
Zellen/Well in 96-Well-Mikrotiterplatten
erneut plattiert. Etwa 18 Stunden vor der Ligandstimulation wurde
das Medium gewechselt zu DMEM + 0,5% FBS.
-
Nach
18 Stunden Inkubation bei 37°C
in DMEM + 0,5% FBS wurden die transfektierten Zellen mit Verdünnungen
(in DMEM + 0,5% FBS) verschiedener Formen des aus Zcyto21 gewonnenen
E. coli, das verschiedene Cysteinbindungsmuster aufweist, stimuliert.
Nach 4 Stunden Inkubation bei 37°C
wurden die Zellen lysiert und die relativen Lichteinheiten (RLU)
wurden nach Zugabe eines Luciferasesubstrats auf einem Luminometer
gemessen. Die erzielten Ergebnisse sind als Faltinduzierung der
RLU der experimentellen Proben gegenüber der Nur-Medium-Kontrolle
gezeigt (RLU der experimentellen Probe/RLU des Mediums alleine =
Faltinduzierung).
-
Tabelle
11 zeigt, dass die C1-C3-Form (C16–C113) des wildtypischen aus
E. coli gewonnenen IL-29 eine bessere Fähigkeit zur Induzierung der
ISRE-Signalisierung aufweist als die wildtypische C3-C5-Form (C113–C172) oder
eine Mischung aus wildtypischer C1-C3-Form und C3-C5-Form (C16–C113, C113–C172), die
sich alle auf SEQ ID-NR:15 beziehen.
-
Tabelle
12 zeigt, dass C1–C3
(C16–C113)
des wildtypischen aus E. coli gewonnenen IL-29 und C1–C3 (C16–C113; SEQ
ID-NR:15) des Cystein-mutierten (C172S) aus E. coli gewonnenen IL-29
(SEQ ID-NR:29) die gleiche Fähigkeit
zur Induzierung der ISRE-Signalisierung in HEK-293-Zellen, die humanen
IL-28-Rezeptor überexprimieren,
aufweisen. Tabelle 11 ISRE-Signalisierung durch verschiedene
Formen von aus E. coli gewonnenen IL-29 (Faltinduktion)
Zytokinkonzentration (ng/ml) | C1-C3-Form (C16–C113) | C3-C5-Form (C113–C172) | Mischung
aus C1–C3 und
C3–C5 |
100 | 36 | 29 | 34 |
10 | 38 | 25 | 35 |
1 | 32 | 12 | 24 |
0,1 | 10 | 2 | 5 |
0,01 | 3 | 1 | 1 |
0,001 | 1 | 1 | 1 |
Tabelle 12 ISRE-Signalisierung durch verschiedene
Formen von aus E. coli gewonnenen IL-29 (Faltinduktion)
Zytokinkonzentration
(ng/ml) | Wildtyp
C1–C3 | Cysteinmutante
C172S C1–C3 |
1000 | 9,9 | 8,9 |
100 | 9,3 | 8,7 |
10 | 9,3 | 8,1 |
1 | 7,8 | 7 |
0,1 | 4,6 | 3,3 |
0,01 | 1,9 | 1,5 |
0,001 | 1,3 | 0,9 |
-
Beispiel 20
-
Induzierung von IL-28A, IL-29, IL-28B
durch Poly-I:C- und Virusinfektion
-
Frisch
isolierte humane periphere mononukleare Blutzellen wurden in Gegenwart
von Polyinosinsäure-Polycytidylsäure (Poly-I:C;
100 μg/ml)
(SIGMA; St. Louis, MO, USA), Encephalomyokarditisvirus (EMCV) mit
einem MOI von 0,1 oder in Medium alleine gezüchtet. Nach 15 Stunden Inkubation
wurde die Gesamt-RNA aus den Zellen isoliert und mit RNase-freier
DNase behandelt. 100 ng Gesamt-RNA wurde als Vorlage für eine einstufige
RT-PCR verwendet, wozu Superscript One-Step RT-PCR mit Platinum
Taq Kit und genspezifischen Primern laut Herstellerempfehlungen
(Invitrogen) eingesetzt wurden.
-
Geringe
bis nicht-erkennbare Mengen von humanem IL-28A, IL-28B und IL-29,
IFN-α und
IFN-β RNA wurden
in den unbehandelten Zellen beobachtet. Im Gegensatz dazu zeigte
sich eine erhöhte
Menge der IL-28A-, IL-29-, IL-28B-RNA sowohl bei Poly-I:C-Behandlung
als auch Virusinfektion ebenso wie für Typ-I-Interferone. Diese
Experimente deuten darauf hin, dass IL-28A, IL-29, IL-28B ebenso
wie Typ-I-Interferone durch doppelsträngige RNA oder Virusinfektion
induziert werden können.
-
Beispiel 21
-
IL-28-, IL-29-Signalisierungsaktivität im Vergleich
zu IFNα in
HepG2-Zellen
-
A. Zelltransfektionen
-
HepG2-Zellen
wurden wie folgt transfektiert: 700.000 HepG2-Zellen/Well (6-Well-Platten)
wurden etwa 18 Stunden vor der Transfektion in 2 Milliliter DMEM
+ 10% fetales Rinderserum plattiert. Pro Well wurden 1 μg pISRE-Luciferase-DNA
(Stratagene), 1 μg
pIRES2-EGFP DNA (Clontech) zu 6 μl
Fugene 6-Reagenz (Roche Biochemicals) in eine Gesamtmenge von 100 μl DMEM zugegeben.
Dieses Transfektionsgemisch wurde 30 Minuten später zu den vorher plattierten
HepG2-Zellen gegeben. Vierundzwanzig Stunden später wurden die transfektierten
Zellen unter Verwendung von Trypsin-EDTA aus der Platte entfernt
und zu etwa 25.000 Zellen/Well in 96-Well-Mikrotiterplatten erneut
plattiert. Etwa 18 Stunden vor der Ligandstimulation wurde das Medium
gewechselt zu DMEM + 0,5 % FBS.
-
B. Signaltransduktionsreporter-Assays
-
Die
Signaltransduktionsreporter-Assays wurden wie folgt durchgeführt: Nach
18 Stunden Inkubation bei 37°C
in DMEM + 0,5% FBS wurden die transfektierten Zellen mit 100 ng/ml
IL-28A, IL-29, IL-28B, Zcyto24, Zcyto25 und huIFN-α2a-Liganden
stimuliert. Nach 4 Stunden Inkubation bei 37°C wurden die Zellen lysiert
und die relativen Lichteinheiten (RLU) wurden nach Zugabe eines
Luciferasesubstrats auf einem Luminometer gemessen. Die erzielten
Ergebnisse sind als Faltinduzierung der RLU der experimentellen
Proben gegenüber
der Nur-Medium-Kontrolle
gezeigt (RLU der experimentellen Probe/RLU des Mediums alleine =
Faltinduzierung). Tabelle 13 zeigt, dass IL-28A, IL-29, IL-28B,
Zcyto24 und Zcyto25 die ISRE-Signalisierung in humanen mit ISRE-Luciferase
transfektierten HepG2-Leberzellen induziert. Tabelle 13: Faltinduktion der Zytokin-abhängigen ISRE-Signalisierung
in HepG2-Zellen
Zytokin | Faltanweisung |
IL-28A | 5,6 |
IL-29 | 4 |
IL-28B | 5,8 |
Zcyto24 | 4,7 |
Zcyto25 | 3 |
HuIFN-a2a | 5,8 |
-
Beispiel 22
-
Antivirale IL-29-Aktivität im Vergleich
zu IFNα in
HepG2-Zellen
-
Ein
antiviraler Assay wurde für
EMCV (American Type Culture Collection # VR-129B, Manassas, VA) mit
Humanzellen (Familletti, P., et al., Methods Enzym. 78: 387–394, 1981)
angepasst. Die Zellen wurden mit Zytokinen plattiert und 24 Stunden
vor der Aussetzung an EMCV mit einer Multiplizität der Infektion von 0,1 bis 1
inkubiert. Die Zellen wurden durch Farbstoffaufnahme-Bioassay 24
Stunden nach der Infektion auf ihre Lebensfähigkeit analysiert (Berg, K.,
et al., Apmis 98: 156–162,
1990). Den Zielzellen wurde MTT zugegeben und sie wurden bei 37°C 2 Stunden
inkubiert. Es wurde eine Solubilisierungslösung zugegeben und über Nacht
bei 37°C
inkubiert, worauf eine optische Dichte von 570 nm bestimmt wurde.
OD570 ist direkt proportional zur antiviralen Aktivität.
-
Die
Ergebnisse zeigen die antivirale Aktivität nach Prüfung der IL-29 und IFN mit
HepG2-Zellen: IL-29, IFN-β und
IFNα-2a
wurden vor der EMCV-Infektion
und dem Farbstoffaufnahme-Assay mit verschiedenen Konzentrationen
zu den HepG2-Zellen gegeben. Die mittlere und Standardabweisung
der OD570 von den Dreifach-Wells wurde in einem Plot erfasst. OD570
ist direkt proportional zur antiviralen Aktivität. Für IL-29 betrug der EC50 0,60
ng/ml; für
IFN-α2a
betrug der EC50 0,57 ng/ml und für
IFN-β betrug
der EC50 0,46 ng/ml.
-
Beispiel 23
-
IL-28RA-mRNA-Expression in Leber- und
Lymphozytenteilsätzen
-
Für die weitere
Untersuchung der mRNA-Verteilung für IL-28RA wurde unter Verwendung
des SDS 7900HT Systems (Applied Biosystems, CA, USA) eine semiquantitative
RT-PCR durchgeführt.
Die One-step-RT-PCR wurde unter Verwendung von 100 ng Gesamt-RNA
je Probe und genspezifischen Primern durchgeführt. Für jeden Primer wurde unter
Verwendung der Bjab RNA eine Standardkurve generiert und alle Probenwerte
wurden auf HPRT normalisiert. Die normalisierten Ergebnisse sind
in den Tabellen 14–17
zusammengefasst. Die normalisierten Werte für IFNAR2 und CRF2-4 sind ebenfalls
gezeigt.
-
Tabelle
14: B- und T-Zellen exprimieren signifikante Konzentrationen der
IL-28RA-mRNA. Bei den in dendritischen Zellen beobachteten geringen
Konzentrationen handelt es sich hauptsächlich um Monozyten. Tabelle 14
Zelle/Gewebe | IL-28RA | IFNAR2 | CRF2-4 |
Dendritische
Zellen unstim | ,04 | 5,9 | 9,8 |
Dendritische
Zellen + IFNg | ,07 | 3,6 | 4,3 |
Dendritische
Zellen | ,16 | 7,85 | 3,9 |
CD14+
mit LPS/IFNg stimuliert | ,13 | 12 | 27 |
CD14+
Monozyten ruhend | ,12 | 1
I | 15,4 |
Hu
CD14+ inakt. | 4,2 | noch
nicht bestimmt | noch
nicht bestimmt |
Hu
CD14+ 1 μg/ml
LPS akt. | 2,3 | noch
nicht bestimmt | noch
nicht bestimmt |
H.
entzündete
Mandel | 3 | 12,4 | 9,5 |
H.
B-Zellen + PMA/Iono 4 + 24 h | 3,6 | 1,3 | 1,4 |
Hu
CD19+ ruhend | 6,2 | noch
nicht bestimmt | noch
nicht bestimmt |
Hu
CD19+ 4 h PMA/Iono | 10,6 | noch
nicht bestimmt | noch
nicht bestimmt |
Hu
CD19+ 24 h akt. PMA/Iono | 3,7 | noch
nicht bestimmt | noch
nicht bestimmt |
IgD+
B-Zellen | 6,47 | 13,15 | 6,42 |
IgM+
B-Zellen | 9,06 | 15,4 | 2,18 |
IgD– B-Zellen | 5,66 | 2,86 | 6,76 |
NK-Zellen
+ PMA/Iono | 0 | 6,7 | 2,9 |
Hu
CD3+ inaktiviert | 2,1 | noch
nicht bestimmt | noch
nicht bestimmt |
CD4+
ruhend | ,9 | 8,5 | 29.1 |
CD4+
unstim 18 h | 1,6 | 8,4 | 13,2 |
CD4+
+ Poly I/C | 2,2 | 4,5 | 5,1 |
CD4+
+ PMA/Iono | ,3 | 1,8 | ,9 |
CD3
neg ruhend | 1,6 | 7,3 | 46 |
CD4
neg unstim 18 h | 2,4 | 13,2 | 16,8 |
CD3
neg + Poly I/C 18 h | 5,7 | 7 | 30,2 |
CD3
neg + LPS 18 h | 3,1 | 11,9 | 28,2 |
CD8+
unstim 18h | 1,8 | 4,9 | 13,1 |
CD8+
stimul. mit PMA/Ion 18 h | ,3 | ,6 | 1,1 |
-
Wie
in Tabelle 14 gezeigt sind bei normalem Lebergewebe und aus der
Leber gewonnenen Zelllinien wesentliche Konzentrationen von IL-28RA-
und CRF2-4-mRNA
vorhanden. Tabelle 15
Zelle/Gewebe | IL-28RA | IFNAR2 | CRF2-4 |
HepG2 | 1,6 | 3,56 | 2,1 |
HepG2
UGAR 5/10/02 | 1,1 | 1,2 | 2,7 |
HepG2,
CGAT HKES081501C | 4,3 | 2,1 | 6 |
HuH7
5/10/02 | 1,63 | 16 | 2 |
HuH7
Hepatom – CGAT | 4,2 | 7,2 | 3,1 |
Leber,
normal – CGAT
#HXYZ020801K | 11,7 | 3,2 | 8,4 |
Leber,
NAT – Normales
daneben liegendes Gewebe | 4,5 | 4,9 | 7,7 |
Leber,
NAT – Normales
daneben liegendes Gewebe | 2,2 | 6,3 | 10,4 |
Hep
SMVC Hep. Vene | 0 | 1,4 | 6,5 |
Hep
SMCA Hep. Arterie | 0 | 2,1 | 7,5 |
Hep.
Fibro | 0 | 2,9 | 6,2 |
Hep.
Karz. | 3,8 | 2,9 | 5,8 |
Adenokarz.-Leber | 8,3 | 4,2 | 10,5 |
SK-Hep-1
Adenokarz. Leber | ‚1 | 1,3 | 2,5 |
AsPC-1
Hu. Pankreatisches Adenokarz. | ,7 | ,8 | 1,3 |
Hu.
Hep. Stellatumzellen | ,025 | 4,4 | 9,7 |
-
Wie
in Tabelle 15 gezeigt enthalten die primären Atemwegsepithelzellen reichliche
Konzentrationen von IL-28RA- und CRF2-4. Tabelle 16
Zelle/Gewebe | IL-28RA | IFNAR2 | CRF2-4 |
U87MG – Gliom | 0 | ,66 | ,99 |
NHBE
unstim | 1,9 | 1,7 | 8,8 |
NHBE
+ TNF-alpha | 2,2 | 5,7 | 4,6 |
NHBE
+ Poly I/C | 1,8 | unbestimmt | unbestimmt |
Kleine
Atemwegsepithelzellen | 3,9 | 3,3 | 27,8 |
NHLF – Normale
humane Lungenfibroblaste | 0 | unbestimmt | unbestimmt |
-
Wie
in Tabelle 16 gezeigt ist IL-28RA in normalen und erkrankten Leberproben
vorhanden mit erhöhter Expression
in Gewebe von Proben, die mit Hepatitis C und Hepatitis B infiziert
sind. Tabelle 17
Zelle/Gewebe | IL-28RA | CRF2-4 | IFNAR2 |
Leber
mit Koagulationsnekrose | 8,87 | 15,12 | 1,72 |
Leber
mit Autoimmun-Hepatitis | 6,46 | 8,90 | 3,07 |
Neonatale
Hepatitis | 6,29 | 12,46 | 6,16 |
Endstadium-Lebererkrankung | 4,79 | 17,05 | 10,58 |
Fulminantes
Leberversagen | 1,90 | 14,20 | 7,69 |
Fulminantes
Leberversagen | 2,52 | 11,25 | 8,84 |
Zirrhose,
primär
biliär | 4,64 | 12,03 | 3,62 |
Zirrhose
alkoholisch (Laennec) | 4,17 | 8,30 | 4,14 |
Zirrhose,
kryptogen | 4,84 | 7,13 | 5,06 |
Hepatitis
C+, mit Zirrhose | 3,64 | 7,99 | 6,62 |
Hepatitis
C+ | 6,32 | 11.29 | 7,43 |
Fulminante
Hepatitis sekundär
zur Hep A | 8,94 | 21,63 | 8,48 |
Hepatitis
C+ | 7,69 | 15,88 | 8,05 |
Hepatitis
B+ | 1,61 | 12,79 | 6,93 |
Normale
Leber | 8,76 | 5,42 | 3,78 |
Normale
Leber | 1,46 | 4,13 | 4,83 |
Leber
NAT | 3,61 | 5,43 | 6,42 |
Leber
NAT | 1,97 | 10,37 | 6,31 |
Hu
Fötusleber | 1,07 | 4,87 | 3,98 |
Hepatozelluläres Karzinom | 3,58 | 3,80 | 3,22 |
Adenokarzinom
Leber | 8,30 | 10,48 | 4,17 |
Hep.
SMVC, hep. Vene | 0,00 | 6,46 | 1,45 |
Hep
SMCA Hep. Arterie | 0,00 | 7,55 | 2,10 |
Hep.
Fibroblast | 0,00 | 6,20 | 2,94 |
HuH7
Hepatom | 4,20 | 3,05 | 7,24 |
HepG2
Hepatozelluläres
Karzinom | 3,40 | 5,98 | 2,11 |
SK-Hep-1
Adenokarz. Leber | 0,03 | 2,53 | 1,30 |
HepG2
Unstim | 2,06 | 2,98 | 2,28 |
HepG2
+ Zcyto21 | 2,28 | 3,01 | 2,53 |
HepG2
+ IFNα | 2,61 | 3,05 | 3,00 |
Normale
weibliche Leber – abgebaut | 1,38 | 6,45 | 4,57 |
Normale
Leber – abgebaut | 1,93 | 4,99 | 6,25 |
Normale
Leber – abgebaut | 2,41 | 2,32 | 2,75 |
Kranke
Leber – abgebaut | 2,33 | 3,00 | 6,04 |
Primäre Hepatozyten
von Clonetics | 9,13 | 7,97 | 13,30 |
-
Wie
in den Tabellen 18–22
gezeigt ist IL-28RA in normalen B-Zellen, B-Lymphom-Zelllinien,
T-Zellen, T-Lymphom-Zelllinien (Jurkat), normalen und transformierten
Lymphozyten (B-Zellen und T-Zellen) und normalen humanen Monozyten
erkennbar. Tabelle 18
| HPRT Mittel | IL-28RA
Mittel | IL-28RA
Norm | IFNAR2 | IFNR2 Norm | CRF2-4 | CRF2-4 Norm |
CD
14+ 24h unstim Nr. A38 | 13,1 | 68,9 | 5,2 | 92,3 | 7,0 | 199,8 | 15,2 |
CD
14+ 24h stim Nr. A38 | 6,9 | 7,6 | 1,1 | 219,5 | 31,8 | 276,6 | 40,1 |
CD
14+ 24 h unstim Nr. A112 | 17,5 | 40,6 | 2,3 | 163,8 | 9,4 | 239,7 | 13,7 |
CD
14+ 24h stim Nr. A112 | 11,8 | 6,4 | 0,5 | 264,6 | 22,4 | 266,9 | 22,6 |
CD
14+ ruhend Nr. X | 32,0 | 164,2 | 5,1 | 1279,7 | 39,9 | 699,9 | 21,8 |
CD
14+ + LPS Nr. X | 21,4 | 40,8 | 1,9 | 338,2 | 15,8 | 518,0 | 24,2 |
CD
14+ 24 h unstim Nr. A39 | 26,3 | 86,8 | 3,3 | 297,4 | 11,3 | 480,6 | 18,3 |
CD
14+ 24 h stim Nr. A39 | 16,6 | 12,5 | 0,8 | 210,0 | 12,7 | 406,4 | 24,5 |
HL60
ruhend | 161,2 | 0,2 | 0,0 | 214,2 | 1,3 | 264,0 | 1,6 |
HL60
+ PMA | 23,6 | 2,8 | 0,1 | 372,5 | 15,8 | 397,5 | 16,8 |
U937
ruhend | 246,7 | 0,0 | 0,0 | 449,4 | 1,8 | 362,5 | 1,5 |
U937
+ PMA | 222,7 | 0,0 | 0,0 | 379,2 | 1,7 | 475,9 | 2,1 |
Jurkat
ruhend | 241,7 | 103,0 | 0,4 | 327,7 | 1,4 | 36,1 | 0,1 |
Jurkat
aktiviert | 130,7 | 143,2 | 1,1 | |
Colo205 | 88,8 | 43,5 | 0,5 |
HT-29 | 26,5 | 30,5 | 1,2 |
Tabelle 19
| HPRT
SD | IL-28RA
SD |
Mono
24 h unstim Nr. A38 | 0,6 | 2,4 |
Mono
24 h stim Nr. A38 | 0,7 | 0,2 |
Mono
24 h unstim Nr. A112 | 2,0 | 0,7 |
Mono
24 h stim Nr. A112 | 0,3 | 0,1 |
Mono
ruhend Nr. X | 5,7 | 2,2 |
Mono
+ LPS Nr. X | 0,5 | 1,0 |
Mono
24 h unstim Nr. A39 | 0,7 | 0,8 |
Mono
24 h stim Nr. A39 | 0,1 | 0,7 |
HL60
ruhend | 19,7 | 0,1 |
HL60
+ PMA | 0,7 | 0,4 |
U937
ruhend | 7,4 | 0,0 |
U937
+ PMA | 7,1 | 0,0 |
Jurkat
ruhend | 3,7 | 1,1 |
Jurkat
aktiviert | 2,4 | 1,8 |
Colo205 | 1,9 | 0,7 |
HT-29 | 2,3 | 1,7 |
Tabelle 20
| Mittlere
Hprt | Mittlere IFNAR2 | Mittlere IL-28RA | Mittlere
CRF |
CD3+/CD4+
0 | 10,1 | 85,9 | 9,0 | 294,6 |
CD4/CD3+
Unstim 18 h | 12,9 | 108,7 | 20,3 | 170,4 |
CD4+/CD3+
+ Poly I/C 18 h | 24,1 | 108,5 | 52,1 | 121,8 |
CD4+/CD3+
+ PMA/Iono 18 h | 47,8 | 83,7 | 16,5 | 40,8 |
CD3
neg 0 | 15,4 | 111,7 | 24,8 | 706,1 |
CD4
neg unstim 18 h | 15,7 | 206,6 | 37,5 | 263,0 |
CD3
neg + Poly I/C 18 h | 9,6 | 67,0 | 54,7 | 289,5 |
CD3
neg + LPS 18 h | 14,5 | 173,2 | 44,6 | 409,3 |
CD8+
Unstim. 18 h | 6,1 | 29,7 | 11,1 | 79,9 |
CD8+
+ PMA/Iono 18 h | 78,4 | 47,6 | 26,1 | 85,5 |
12.8.1 – NHBE Unstim | 47,4 | 81,1 | 76,5 | 415,6 |
12.8.2 – NHBE +
TNF-alpha | 42,3 | 238,8 | 127,7 | 193,9 |
SAEC | 15,3 | 49,9 | 63,6 | 426,0 |
Tabelle 21
| IL-28RA Norm | CRF
Norm | IFNAR2 Norm | IL-28RA SD | CRF
SD | IFNAR2 SD |
CD3+/CD4+
0 | 0,9 | 29,1 | 8,5 | 0,1 | 1,6 | 0,4 |
CD4/CD3+
Unstim 18 h | 1,6 | 13,2 | 8,4 | 0,2 | 1,6 | 1,4 |
CD4+/CD3+
+ Poly I/C 18 h | 2,2 | 5,1 | 4,5 | 0,1 | 0,3 | 0,5 |
CD4+/CD3+
+ PMA/Iono 18 h | 0,3 | 0,9 | 1,8 | 0,0 | 0,1 | 0,3 |
CD3
neg 0 | 1,6 | 46,0 | 7,3 | 0,2 | 4,7 | 1,3 |
CD4
neg unstim 18 h | 2,4 | 16,8 | 13,2 | 0,4 | 2,7 | 2,3 |
CD3
neg + Poly I/C 18 h | 5,7 | 30,2 | 7,0 | 0,3 | 1,7 | 0,8 |
CD3
neg + LPS 18 h | 3,1 | 28,2 | 11,9 | 0,4 | 5,4 | 2,9 |
CD8+
Unstim. 18 h | 1,8 | 13,1 | 4,9 | 0,1 | 1,1 | 0,3 |
CD8+
+ PMA/Iono 18 h | 0,3 | 1,1 | 0,6 | 0,0 | 0,1 | 0,0 |
12.8.1 – NHBE Unstim | 1,6 | 8,8 | 1,7 | 0,1 | 0,4 | 0,1 |
12.8.2 – NHBE + TNF-alpha | 3,0 | 4,6 | 5,7 | 0,1 | 0,1 | 0,1 |
SAEC | 4,1 | 27,8 | 3,3 | 0,2 | 1,1 | 0,3 |
Tabelle 22
| SD
Hprt | SD
IFNAR2 | SD
IL-28RA | SD
CRF |
CD3+/CD4+
0 | 0,3 | 3,5 | 0,6 | 12,8 |
CD4/CD3+
Unstim 18 h | 1,4 | 13,7 | 1,1 | 8,5 |
CD4+/CD3+
+ Poly I/C 18 h | 1,3 | 9,8 | 1,6 | 3,4 |
CD4+/CD3+
+ PMA/Iono 18 h | 4,0 | 10,3 | 0,7 | 3,7 |
CD3
neg 0 | 1,4 | 16,6 | 1,6 | 28,6 |
CD3
neg unstim 18 h | 2,4 | 16,2 | 2,7 | 12,6 |
CD3
neg + Poly I/C 18 h | 0,5 | 7,0 | 1,0 | 8,3 |
CD3
neg + LPS 18 h | 1,0 | 39,8 | 5,6 | 73,6 |
CD8+
Unstim. 18 h | 0,2 | 1,6 | 0,5 | 6,1 |
CD8+
+ PMA/Iono 18 h | 1,3 | 1,7 | 0,2 | 8,1 |
12.8.1 – NHBE Unstim | 2,4 | 5,6 | 2,7 | 2,8 |
12.8.2 – NHBE +
TNF-alpha | 0,5 | 3,4 | 3,5 | 3,4 |
SAEC | 0,5 | 4,8 | 1,8 | 9,9 |
-
Beispiel 24
-
Maus-IL-28 hat keine Auswirkung auf die
Daudi-Zellproliferation
-
Humane
Daudi-Zellen wurden in RPMI + 10% FBS zu 50.000 Zellen/ml suspendiert
und 5000 Zellen wurden in einer 96-Well-Platte plattiert. IL-29-CEE (IL-29 konjugiert
mit Glu-Tag), IFN-γ oder
IFN-α2α wurden in
2-fachen seriellen Verdünnungen
in jedes Well gegeben. IL-29-CEE wurde in einem Konzentrationsbereich von
1000 ng/ml bis 0,5 ng/ml verwendet. IFN-γ wurde in einem Konzentrationsbereich
von 125 ng/ml bis 0,06 ng/ml verwendet. IFN-α2a wurde in einem Konzentrationsbereich
von 62 ng/ml bis 0,03 ng/ml verwendet. Die Zellen wurden 72 Stunden
bei 37°C
inkubiert und nach 72 Stunden wurde Alamar Blue (Accumed, Chicago, IL,
USA) in einer Menge von 20 μl/Well
zugegeben. Die Platten wurden erneut bei 37°C, 5% CO für 24 Stunden inkubiert. Die
Platten wurden auf dem FmaxTM Plattenleser
(Molecular Devices Sunnyvale, CA, USA) unter Verwendung des SoftMaxTM Pro-Programms bei Wellenlängen von
544 (Erregung) und 590 (Emission) abgelesen. Alamar Blue liefert
eine fluorometrische Ablesung basierend auf der metabolischen Zellaktivität und ist
somit eine direkte Messung der Zellproliferation im Vergleich zu
einer negativen Kontrolle. Die Ergebnisse zeigen, dass IL-29-CEE
im Gegensatz zu IFN-α2a
keine signifikante Auswirkung auf die Proliferation von Daudi-Zellen hat.
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Beispiel 25
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Maus-IL-28 hat keine antiproliferative
Auswirkung auf Maus-B-Zellen
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Maus-B-Zellen
wurden aus 2 Balb/C-Milzen (7 Monate alt) durch Depletierung der
CD43+ Zellen unter Verwendung von MACS-Magnet-Beads isoliert. Die
aufgereinigten B-Zellen wurden in vitro mit LPS, Anti-IgM oder Anti-CD40
monoklonalen Antikörpern
gezüchtet.
Zu den Kulturen wurde Maus-IL-28 oder Maus-IFNα gegeben,
nach 48 Stunden wurde 3H-Thymidin zugegeben
und die 3H-Thymidin-Integration wurde nach 72 Stunden gemessen.
-
IFNα zu 10 ng/ml
hemmte die 3H-Thymidin-Integration durch
entweder mit LPS oder Anti-IgM stimulierte Maus-B-Zellen. Maus-IL-28
verursachte jedoch bei keiner der geprüften Konzentrationen, einschließlich 1000
ng/ml eine Hemmung der 3H-Thymidin-Integration.
Im Gegenteil, sowohl mIFNα als
auch Maus-IL-28 erhöhten
die 3H-Thymidin-Integration durch die mit
Anti-CD40-MAb stimulierten Maus-B-Zellen.
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Diese
Daten zeigen, dass Maus-IL-28 im Gegensatz zum IFNα keine antiproliferative
Aktivität
aufweist, auch nicht bei hohen Konzentrationen. Des Weiteren verbessert
Zcyto24 die Proliferation in Gegenwart von Anti-CD40 MAb. Die Ergebnisse
zeigen, dass sich Maus-IL-28 vom IFN-alpha unterscheidet, indem Maus-IL-28 keine antiproliferative
Aktivität
bei Maus-B-Zellen aufweist, auch nicht bei hohen Konzentrationen. Des
Weiteren verbessert Maus-IL-28 die Proliferation in Gegenwart von
Anti-CD40 monoklonalen Antikörpern.
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Beispiel 26
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Knochenmarkexpansionsassay
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Frische
humane mononukleare Knochenmarkzellen (Poietic Technologies, Gaithersburg,
Md.) wurden für
2 Stunden in αMEM,
10% FBS, 50 Micromolar-β-mercaptoethanol,
2 ng/ml FLT3L bei 37°C
an Kunststoff gebunden. Nicht-adhärente Zellen wurden dann zu
25.000 bis 45.000 Zellen/Well (96-Well-Gewebekulturplatten) in αMEM, 10%
FBS, 50 Micromolar-β-mercaptoethanol,
2 ng/ml FLT3L in Gegenwart oder Abwesenheit von 1000 ng/ml IL-29-CEE,
100 ng/ml IL-29-CEE, 10 ng/ml IL-29-CEE, 100 ng/ml IFN-α2a, 10 ng/ml
IFN-α2a oder
1 ng/ml IFN-α2a
plattiert. Diese Zellen wurden mit verschiedenen Zytokinen inkubiert,
um auf Expansion oder Differenzierung der hämatopoetischen Zellen vom Knochenmark
zu prüfen
(20 ng/ml IL-2, 2 ng/ml IL-3, 20 ng/ml IL-4, 20 ng/ml IL-5, 20 ng/ml
IL-7, 20 ng/ml IL-10, 20 ng/ml IL-12, 20 ng/ml IL-15, 10 ng/ml IL-21
oder ohne Zugabe von Zytokinen). Nach 8 bis 12 Tagen wurde Alamar
Blue (Accumed, Chicago, IL, USA) in einer Menge von 20 μl/Well zugegeben.
Die Platten wurden erneut bei 37°C,
5% CO für
24 Stunden inkubiert. Die Platten wurden auf dem FmaxTM Plattenleser
(Molecular Devices Sunnyvale, CA, USA) unter Verwendung des SoftMaxTM Pro-Programms bei Wellenlängen von
544 (Erregung) und 590 (Emission) abgelesen. Alamar Blue liefert
eine fluourometrische Ablesung basierend auf der metabolischen Zellaktivität und ist
somit eine direkte Messung der Zellproliferation im Vergleich zu
einer negativen Kontrolle.
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IFN-α2a verursachte
unter allen geprüften
Bedingungen eine signifikante Hemmung der Knochenmarkexpansion.
Im Gegensatz dazu hatte IL-29 keine signifikante Auswirkung auf
die Expansion der Knochenmarkzellen in Gegenwart von IL-3, IL-4,
IL-5, IL-7, IL-10, IL-12, IL-21 oder ohne Zugabe von Zytokinen.
Eine geringe Hemmung der Knochenmarkzellenexpansion wurde in Gegenwart
von IL-2 oder IL-15 beobachtet.
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Beispiel 27
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Hemmung der IL-28- und IL-29-Signalisierung
mit löslichem
Rezeptor (ZcytoR19/CRF2-4)
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A. Signaltransduktionsreporter-Assay
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Ein
Signaltransduktionsreporterassay kann verwendet werden, um die Inhibitormerkmale
der homodimeren Zcytor19-Fc4 und heterodimeren Zcytor19-Fc/CRF2-4-Fc löslichen
Rezeptoren auf die Zcyto20-, Zcyto21- und Zcyto24-Signalisierung aufzuzeigen.
Humane embryonale Nierenzellen (HEK), die den Zcytor19-Rezeptor überexprimieren,
werden mit einem Reporterplasmid transfektiert, das ein die Transkription eines
Luciferase-Reportergens steuerndes Interferonstimuliertes-Reaktionselement
(ISRE) enthält.
Eine Luciferaseaktivität
nach Stimulation der transfektierten Zellen mit Liganden (einschließlich Zcyto20
(SEQ ID-NR:2), Zcyto21
(SEQ ID-NR:4), Zcyto24 (SEQ ID-NR:8)) reflektiert die Interaktion
des Liganden mit dem löslichen
Rezeptor.
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B. Zelltransfektionen
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HEK-293-Zellen.,
die Zcytor19 überexprimieren,
wurden wie folgt transfektiert: 700.000 293-Zellen/Well (6-Well-Platten)
wurden etwa 18 Stunden vor der Transfektion in 2 Milliliter DMEM
+ 10% fetales Rinderserum plattiert. Pro Well wurden 1 μg pISRE-Luciferase-DNA
(Stratagene), 1 μg
pIRES2-EGFP DNA (Clontech) zu 6 μl
Fugene 6-Reagenz (Roche Biochemicals) in eine Gesamtmenge von 100 μl DMEM zugegeben. Dieses
Transfektionsgemisch wurde 30 Minuten später zu den vorher plattierten
293-Zellen gegeben. Vierundzwanzig Stunden später wurden die transfektierten
Zellen unter Verwendung von Trypsin-EDTA aus der Platte entfernt
und zu etwa 25.000 Zellen/Well in 96-Well-Mikrotiterplatten erneut
plattiert. Etwa 18 Stunden vor der Ligandstimulation wurde das Medium
gewechselt zu DMEM + 0,5% FBS.
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C. Signaltransduktionsreporter-Assays
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Die
Signaltransduktionsreporter-Assays wurden wie folgt durchgeführt: Nach
18 Stunden Inkubation bei 37°C
in DMEM + 0,5% FBS wurden die transfektierten Zellen mit 10 ng/ml
Zcyto20, Zcyto21 oder Zcyto24 und 10 μg/ml der folgenden löslichen
Rezeptoren stimuliert: humaner Zcytor19-Fc homodimer, humaner Zcytor19-Fc/humaner
CRF2-4-Fc heterodimer, humaner CRF2-4-Fc homodimer, muriner Zcytor19-Ig
homodimer. Nach 4 Stunden Inkubation bei 37°C wurden die Zellen lysiert
und die relativen Lichteinheiten (RLU) wurden nach Zugabe eines
Luciferasesubstrats auf einem Luminometer gemessen. Die gewonnenen
Ergebnisse sind als prozentuale Hemmung der ligandinduzierten Signalisierung
in Gegenwart des löslichen
Rezeptors relativ zur Signalisierung in Gegenwart von nur PBS dargestellt.
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Tabelle
23 zeigt, dass der humane Zcytor19-Fc/humane CRF2-4 heterodimere
lösliche
Rezeptor fähig ist
zur Hemmung von Zcyto20-, Zcyto21- und Zcyto24-induzierter Signalisierung
zwischen 16% und 45% der Kontrolle. Der humane Zcytor19-Fc homodimere
lösliche
Rezeptor ist auch fähig,
die Zcyto21-induzierte Signalisierung um 45% zu hemmen. Mit den
homodimeren löslichen
Rezeptoren huCRF2-4-Fc oder muZcytor19-Ig wurden keine signifikanten
Wirkungen beobachtet. Tabelle 23: Prozentuale Hemmung der ligandinduzierten
Interferon-Stimulierten-Reaktionselement(ISRE)-Signalisierung
durch lösliche
Rezeptoren
Ligand | HuZcytor19-Fc/huCRF2-4-Fc | HuZcytor19-Fc | HuCRF2-4-Fc | MuZcytor19-Ig |
Zcyto20 | 16% | 92% | 80% | 91% |
Zcyto21 | 16% | 45% | 79% | 103% |
Zcyto24 | 47% | 90% | 82% | 89% |
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Beispiel 28
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IL-28 und IL-29 hemmen HIV-Replikation
in frischen humanen PBMC
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Human-Immunodeficiency-Virus
(HIV) ist ein pathogenes Retrovirus, das Zellen des Immunsystems infiziert.
CD4-T-Zellen und Monozyten sind die primär infizierten Zelltypen. Zur
Prüfung
der Fähigkeit
von IL-28 und IL-29 zur Hemmung der HIV-Replikation in vitro wurden
PBMC von normalen Spender in Gegenwart von IL-28, IL-29 und MetIL-29C172S-PEG
mit dem HIV-Virus infiziert.
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Frische
humane periphere mononukleare Zellen (PBMC) wurden aus Vollblut
isoliert, das von gescreenten HIV- und HBV-seronegativen Spender
gewonnen. Die peripheren Blutzellen wurden pelletiert, 2- bis 3-mal
durch niedertourige Zentrifugation gewaschen und in PBS resuspendiert,
um kontaminierende Thrombozyten zu entfernen. Die gewaschenen Blutzellen
wurden 1:1 verdünnt
mit Dulbecco phosphatgepufferter Kochsalzlösung (D-PBS) und auf 14 ml
Lymphocyte Separation Medium ((LSM; cellgroTM von
Mediatech, Inc. Herndon, VA, USA) mit einer Dichte von 1,078 +/– 0,002
g/ml) in einem 50-ml-Zentrifugierröhrchen geschichtet und 30 Minuten
bei 600 × G
zentrifugiert. Die PBMC-Banden wurden vorsichtig von der resultierenden
Schnittfläche
aspiriert und anschließend
2-mal durch niedertourige Zentrifugation in PBS gewaschen. Nach
der letzten Wäsche
wurden die Zellen durch Trypan-Blau-Exklusion gezählt und
dann zu 1 × 10
Zellen/ml resuspendiert in RPMI 1640, ergänzt mit 15% fetalem Rinderserum
(FBS), 2 mM L-Glutamin, 4 μg/ml
PHA-P. Die Zellen wurden
48–72
Stunden bei 37°C
inkubiert. Nach der Inkubation wurden die PBMC zentrifugiert und
resuspendiert in RPMI 1640 mit 15% FBS, 2 mM L-Glutamin, 100 U/ml
Penicillin, 100 μg/ml
Streptomycin, 10 μg/ml
Gentamycin und 20 U/ml rekombinante humane IL-2. Die PBMC wurden
in einer Konzentration von 1–2 × 106 Zellen/ml im Medium erhalten mit Mediumwechsel
zweimal pro Woche bis zur Verwendung im Assayprotokoll. Die Monozyten
wurden aufgrund der Adhärenz
an die Gewebekulturflasche aus der Kultur depletiert.
-
Für den Standard-PBMC-Assay
wurden PHA-P-stimulierte Zellen von mindestens zwei normalen Spender
gepoolt, in frischem Medium verdünnt
auf eine Endkonzentration von 1 × 106 Zellen/ml
und in die inneren Wells einer 96-Well-Platte mit rundem Boden zu
50 μl/Well
(5 × 104 Zellen/Well) plattiert. Die Testverdünnungen
wurden mit einer 2-fachen Konzentration in Mikrotiterröhrchen präpariert
und 100 μl
der Konzentration wurden in einem Standardformat in die entsprechenden
Wells platziert. IL-28, IL-29 und MetIL-29C172S-PEG wurden in Konzentrationen
von 0–10 μg/ml zugegeben,
gewöhnlich
in 1/2 Log-Verdünnungen.
50 μl einer
vorbestimmten Verdünnung
des Virusbestands wurde in jedes Test-Well gegeben (endg. MOI 0,1).
Wells mit nur Zellen und Virus wurden als Viruskontrolle verwendet.
Separate Platten wurden auf identische Weise ohne Virus präpariert
für die
Verwendung in Arzneistoff- Zytotoxizitätsuntersuchungen
mit einem MTS-Assaysystem. Die PBMC-Kulturen wurden sieben nach
der Infektion aufbewahrt und dann wurden die zellfreien Überstandproben
gewonnen und auf Umkehrtranskriptase-Aktivität und p24-Antigenkonzentrationen analysiert.
-
Eine
Reduzierung in der Umkehrtranskriptase-Aktivität oder in den p24-Antigenkonzentrationen
mit IL-28, IL-29 and MetIL-29C172S-PEG wären Indikatoren für eine antivirale
Aktivität.
Das Ergebnis würde
aufzeigen, dass IL-28 und IL-29 therapeutischen Nutzen bei der Behandlung
von HIV und AIDS haben könnten.
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Beispiel 29
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IL-28 und IL-29 hemmen GBV-Replikation
in Leberzellen von Marmoset-Affen
-
Das
HCV ist ein RNA-Virus aus der Flaviviridae-Familie. Da in Ex-vivo- oder In-vitro-Kulturen
keine zufriedenstellende Replikation des HCV möglich ist, gibt es keine ausreichenden
Systeme für
die In-vitro-Untersuchung der HCV-Aktivität von Molekülen. Das GB-Virus B (GBV-B)
ist ein attraktives Surrogatmodell für die Verwendung bei der Entwicklung
von Anti-HCV-Antiviruswirkstoffen, da es eine relativ hohe Sequenzidentität mit dem
HCV aufweist und ein hepatotropes Virus ist. Bis dato kann das Virus
nur in den primären
Hepatozyten bestimmter nicht-menschlicher
Primaten gezüchtet
werden. Das wird erreicht, indem die Hepatozyten entweder in vitro
isoliert und mit dem GBV-B infiziert werden, oder durch Isolation
der Hepatozyten aus den mit GBV-B-infizierten Marmoset-Affen und
ihre direkte Verwendung mit antiviralen Verbindungen.
-
Die
Wirkungen von IL-28, IL-29 and MetIL-29C172S-PEG werden analysiert
auf GBV-B extrazelluläre RNA-Produktion
durch TaqMan RT-PCR und untersucht auf Zytotoxizität durch
CellTiter96® Reagenz
(Promega, Madison, WI, USA) mit sechs Halb-Log-Verdünnungen
von IL-28, IL-29 oder MetIL-29C1725-PEG-Polypeptid 3X. Unbehandelte Kulturen
dienen als Zell- und Viruskontrollen. Sowohl RIBAVIRIN® (200 μg/ml mit höchster Testkonzentration)
und IFN-α (5000
IU/ml mit höchster
Testkonzentration) sind als positive Kontrollverbindungen enthalten.
Primäre
Hepatozytenkulturen werden isoliert und auf collagenbeschichteten
Platten plattiert. Am nächsten
Tag werden die Kulturen mit den Testproben (IL-28, IL-29, MetIL- 29C172S-PEG, IFN-α oder RIBAVIRIN®)
24 Stunden lang behandelt, bevor sie an GBV-B ausgesetzt werden,
oder sie werden direkt mit den Testproben behandelt, wenn in vivo
infizierte Hepatozyten verwendet wurden. Die Testproben und das Medium
werden am nächsten
Tag zugegeben und drei Tage später
ausgetauscht. Drei bis vier Tage später (am Tag 6–7 nach
der Testprobenzugabe) wird der Überstand
abgeschöpft
und die Zellzahlen werden mit dem CellTiter96® quantifiziert.
Virale RNA wird aus dem Überstand
extrahiert und mit einem quanhitativen TaqMan RT-PCR-Assay mit dreifachen
Replikaten quantifiziert, wozu eine in vitro transkribierte RNA
mit dem RT-PCR-Ziel als Standard verwendet wird. Der Mittelwert
der Replikatproben wird berechnet. Die Hemmung der Virusproduktion
wird durch Plotting der mittleren RNA und der Zellzahlwerte aus
den Dreifachproben relativ zu den unbehandelten Virus- und Zellkontrollen
beurteilt. Die inhibitorische Konzentration des Arzneimittels, die
50% Hemmung der GBV-B-RNA-Produktion (IC50) ergibt und die toxische
Konzentration, die zur Destruktion von 50% der Zellzahlen relativ
zur den Kontrollwerten (TC50) führt,
werden durch Interpolation der mit den Daten erzeugten Kurven berechnet.
-
Die
Inhibition der GBV-B-RNA-Produktion durch IL-28 und 29 ist ein Indikator
für die
antiviralen Merkmale von IL-28 und IL-29 bei diesem Hepatitis-C-ähnlichen
Virus auf Hepatozyten, das primäre
Organ der Hepatitis-C-Infektion
und die positiven Ergebnisse deuten darauf hin, dass IL-28 oder
IL-29 für
die Behandlung von HCV-Infektionen in Menschen nützlich sein kann.
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Beispiel 30
-
IL-28, IL-29 und MetIL-29C172S-PEG hemmen
die HBV-Replikation in WT10-Zellen
-
Chronische
Hepatitis B (HBV) ist eine der häufigsten
und schwersten Virusinfektionen bei Menschen und sie gehört zur Familie
der Hepadnaviridae-Viren. Zur Prüfung
der antiviralen Aktivitäten
von IL-28 und IL-29 gegen HBV wurden IL-28, IL-29 und MetIL-29C172S-PEG
in einem In-vitro-Infektionssystem unter Verwendung einer Variante
der humanen Leberzelllinie HepG2 gegen HBV getestet. IL-28, IL-29
und MetIL-29C172S-PEG hemmten die virale Replikation in diesem System,
was auf einen therapeutischen Nutzen für die Behandlung des HBV in
Menschen hinweist.
-
WT10-Zellen
sind ein Derivat der humanen Leberzelllinie HepG2 2.2.15. WT10-Zellen
werden stabil mit dem HBV-Genom transfektiert, wodurch eine stabile
Expression der HBV-Transkripte in die Zelllinie ermöglicht wird
(Fu and Cheng, Antimicrobial Agents Chemother. 44(12):3402–3407, 2000).
Im WT10-Assay werden das Arzneimittel und eine 3TC-Konteolle mit
je fünf
Konzentrationen und Verdünnungen
in einer Halb-Log-Serie analysiert. Die Endpunkte sind TaqMan PCR
für extrazelluläre HBV DNA
(IC50) und Zellzahlen unter Verwendung des CellTiter96 Reagenz (TC50).
Der Assay ist ähnlich
dem von Korba et al. Antiviral Res. 15(3):217–228, 1991 und Korba et al.,
Antiviral Res. 19(1):55–70,
1992, beschriebenen Assay. Kurz gefasst: Die WT10-Zellen werden
in 96-Well-Mikrotiterplatten plattiert. Nach 16–24 Stunden wird die konfluente
Monoschicht der HepG2-2.2.15-Zellen gewaschen und das Medium wird
gegen ein komplettes Medium ausgetauscht, das verschiedene Konzentrationen
von 3X-Testproben enthält.
3TC wird als positive Kontrolle verwendet, während das Medium alleine als
negative Kontrolle zu den Zellen gegeben wird (Virus-Kontrolle,
VC). Drei Tage später
wird das Kulturmedium gegen frisches Medium ausgetauscht, das die
entsprechend verdünnten Testproben
enthält.
Sechs Tage nach der ersten Zugabe der Testverbindung wird der Zellkulturüberstand
abgeschöpft,
mit Pronase und DNAse behandelt und in einem quantitativen Echtzeit-TaqMan
PCR-Assay verwendet. Die PCR-amplifizierte HBV-DNA wird in Echtzeit
erkannt durch Monitorerhöhungen
in den Fluoreszenzsignalen, die aus der exonukleolytischen Degradation
eines gelöschten
Fluoreszenzsondenmoleküls,
das an die amplifizierte HBV-DNA hybridisiert, resultieren. Für jede PCR-Amplifikation
wird unter Verwendung von Verdünnungen
der aufgereinigten HBV-DNA simultan eine Kurve generiert. Antivirale
Aktivität
wird aus der Reduzierung in HBV-DNA-Konzentrationen (IC50)
berechnet. Ein Farbstoffaufnahme-Assay wird eingesetzt, um die Lebensfähigkeit
der Zellen zu messen, und diese Messung wird zur Berechnung der
Toxizität
(TC50) verwendet. Der therapeutische Index
(TI) wird als TC50/IC50 berechnet.
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IL-28,
IL-29 und MetIL-29C172S-PEG hemmten die HepB-Virusreplikation in
WT10-Zellen mit einem IC50 von < 0,032 μg/ml. Dies
zeigt die antivirale Aktivität
von IL-28 und IL-29 gegen HBV, das in Leberzelllinien gewachsen
ist, und liefert den Nachweis eines therapeutischen Nutzens für die Behandlung
von HBV in menschlichen Patienten.
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Beispiel 31
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IL-28, IL-29 und MetIL-29C172S-PEG hemmen
die BVDV-Replikation in Rindernierenzellen
-
Das
HCV ist ein RNA-Virus aus der Flaviviridae-Familie. Andere Viren
dieser Familie sind das Bovine-Viral-Diarrhoe-Virus (BVDV) und das
Gelbfiebervirus (YFV). Da in Ex-vivo- oder In-vitro-Kulturen keine
zufriedenstellende Replikation des HCV möglich ist, gibt es keine ausreichenden
Systeme für
die In-vitro-Untersuchung der Anti-HCV-Aktivität. BVDV- und YFV-Assays werden
als Surrogatviren für
HCV verwendet, um die antiviralen Aktivitäten gegen die Flavivirida-Virenfamilie
zu testen.
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Die
antiviralen Wirkungen von IL-28, IL-29 und MetIL-29C172S-PEG wurden
in Assays mit Inhibition der zytopathischen Wirkung (CPE-Assays)
beurteilt. In diesem Assay wurde unter Verwendung von Madin-Darby-Rindernierenzellen
(MDBK) der Zelltod nach Infektion mit zytopathischem BVDV-Virus
gemessen und die Inhibition des Zelltods durch Zugabe von IL-28,
IL-29 und MetIL-29C172S-PEG beurteilt. Die MDBK-Zellen wurden in
Dulbecco Modified Essential Medium (DMEM), das Phenol-Rot mit 10%
Pferdeserum, 1% Glutamin und 1% Penicillin-Streptomycin enthielt, propagiert. CPE-Inhibitionsassays
wurden in dem DMEM ohne Phenol-Rot mit 2% FBS, 1% Glutamin und 1%
Pen-Strep durchgeführt.
Am Tag vor den Assays wurden die Zellen trypsinisiert (1% Trypsin-EDTA),
gewaschen, gezählt
und zu 104 Zellen/Well in 96-Well BioCoat® Platten
mit flachem Boden (Fisher Scientific, Pittsburgh, PA, USA) in einem
Volumen von 100 μl/Well
plattiert. Am nächsten
Tag wurde das Medium entfernt und prätitrierte Aliquoten des Virus
wurden zu den Zellen gegeben. Die Virusmenge entsprach der maximalen
Verdünnung,
die eine komplette Zellabtötung
(> 80%) zum Zeitpunkt
der maximalen CPE-Entwicklung (Tag 7 für BVDV) ergeben würde. Die
Lebensfähigkeit
der Zellen wurde unter Verwendung eines CellTiter96® Reagenz
(Promega) gemäß Herstellerprotokoll
und unter Verwendung eines Vmax-Plattenlesers (Molecular Devices,
Sunnyvale, CA, USA) bestimmt. Die Testproben wurden in je sechs
Konzentrationen geprüft
mit Verdünnung in
Assaymedium in einer Halb-Log-Serie. IFNα und RIBAVIRIN® wurden
als positive Kontrollen verwendet. Die Testprobe wurde zum Zeitpunkt
der Virusinfektion zugegeben. Die durchschnittlichen Hintergrund-
und farbkorrigierten Probendaten für die prozentuale CPE-Reduzierung
und prozentuale Lebensfähigkeit
der Zellen bei jeder Konzentration wurden relativ zu den Kontrollen bestimmt
und der IC50 wurde relativ zum TC50 berechnet.
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IL-28,
IL-29 und MetIL-29C172S-PEG hemmen den durch BVDV in MDBK-Rindernierenzellen
induzierten Zelltod. Durch IL-28 inhibierter Zelltod mit einem IC50 von 0,02 μg/ml, durch IL-29 inhibierter
Zelltod mit einem IC50 von 0,19 μg/ml und
durch MetIL-29C172S-PEG inhibierter Zelltod mit einem IC50 von 0,45 μg/ml. Damit ist nachgewiesen,
dass IL-28 und IL-29 eine antivirale Aktivität gegen die Flavivirida-Virenfamilie
aufweisen.
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Beispiel 32
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Induzierung von Interferon-Stimulierten
Genen durch IL-28 und IL-29
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A. Humane Periphere Mononukleare Blutzellen
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Frisch
isolierte humane periphere mononukleare Blutzellen wurden in Gegenwart
von IL-29 (20 ng/ml), IFNα2a
(2 ng/ml) (PBL Biomedical Labs, Piscataway, NJ, USA) oder nur Medium
gezüchtet.
Die Zellen wurden 6, 24, 48 oder 72 Stunden lang inkubiert und die
Gesamt-RNA wurde isoliert und mit RNase-freier DNase behandelt.
100 ng Gesamt-RNA wurde als Vorlage für eine One-Step Semi-Quantitative
RT-PCR
® verwendet, wozu
Taqman One-Step RT-PCR Master Mix
® Reagenzien
und genspezifische Primer laut Herstellerempfehlungen eingesetzt
wurden. (Applied Biosystems, Branchburg, NJ, USA). Die Ergebnisse
wurden auf HPRT normalisiert und sind als Faltinduktion über die
Nur-Medium-Kontrolle für
jeden Zeitpunkt dargestellt. Tabelle 24 zeigt, dass IL-29 die Interferon-stimulierte
Genexpression in humanen periphereren mononuklearen Blutzellen an
allen geprüften
Zeitpunkten induziert. Tabelle 24
| MxA
Faltinduktion | Pkr
Faltinduktion | OAD
Faltinduktion |
6
h IL29 | 3,1 | 2,1 | 2,5 |
6
h IFNα2a | 17,2 | 9,6 | 16,2 |
| | | |
24
h IL29 | 19,2 | 5,0 | 8,8 |
24
h IFNα2a | 57,2 | 9,4 | 22,3 |
| | | |
48
h IL29 | 7,9 | 3,5 | 3,3 |
48
h IFNα2a | 18,1 | 5,0 | 17,3 |
| | | |
72
h IL29 | 9,4 | 3,7 | 9,6 |
72
h IFNα2a | 29,9 | 6,4 | 47,3 |
-
B. Aktivierte Humane T-Zellen
-
Humane
T-Zellen wurden durch negative Selektion aus frisch geernteten periphereren
mononuklearen Blutzellen isoliert, wozu das Pan T-cell Isolation
® Kit
gemäß Herstelleranweisungen
(Miltenyi, Auburn, CA, USA) verwendet wurde. Anschließend wurden
die T-Zellen aktiviert und 5 Tage lang mit plattengebundenem Anti-CD3,
löslichem
Anti-CD28 (0,5 μg/ml),
(Pharmingen, San Diego, CA, USA) und Interleukin 2 (IL-2; 100 U/ml)
(R&D Systems,
Minneapolis, MN, USA) expandiert, gewaschen und dann weitere 5 Tage
mit IL-2 expandiert. Nach der Aktivierung und Expansion wurden die
Zellen für
3, 6 oder 18 Stunden mit IL-28A (20 ng/ml), IL-29 (20 ng/ml) oder
nur Medium stimuliert Die Gesamt-RNA wurde isoliert und mit RNase-freier
DNase behandelt. One-Step Semi-Quantitative RT-PCR
® wurde
wie im obigen Beispiel beschrieben durchgeführt. Die Ergebnisse wurden
auf HPRT normalisiert und sind als Faltinduktion über die
Nur-Medium-Kontrolle für
jeden Zeitpunkt dargestellt. Tabelle 25 zeigt, dass IL-28 und IL-29
die Interferon-stimulierte Genexpression in aktivierten humanen
T-Zellen an allen geprüften
Zeitpunkten induziert. Tabelle 25
| MxA
Faltinduktion | Pkr
Faltinduktion | CAD
Faltinduktion |
Spender
Nr. 1 3 h IL28 | 5,2 | 2,8 | 4,8 |
Spender
Nr. 1 3 h IL29 | 5,0 | 3,5 | 6,0 |
Spender
Nr. 1 6 h IL28 | 5,5 | 2,2 | 3,0 |
Spender
Nr. 1 6 h IL29 | 6,4 | 2,2 | 3,7 |
Spender
Nr. 1 18 h IL28 | 4,6 | 4,8 | 4,0 |
Spender
Nr. 1 18 h IL29 | 5,0 | 3,8 | 4,1 |
| | | |
Spender
Nr. 2 3 h IL28 | 5,7 | 2,2 | 3,5 |
Spender
Nr. 2 3 h IL29 | 6,2 | 2,8 | 4,7 |
Spender
Nr. 2 6 h IL28 | 7,3 | 1,9 | 4,4 |
Spender
Nr. 2 6 h IL29 | 8,7 | 2,6 | 4,9 |
Spender
Nr. 2 18 h IL28 | 4,7 | 2,3 | 3,6 |
Spender
Nr. 2 18 h IL29 | 4,9 | 2,1 | 3,8 |
-
C. Primäre Human Hepatozyten
-
Frisch
isolierte humane Hepatozyten von zwei separaten Spender (Cambrex,
Baltimore, MD, USA und CellzDirect, Tucson, AZ, USA) wurden mit
IL-28A (50 ng/ml), IL-29 (50 ng/ml), IFNα-2a (50 ng/ml) oder nur Medium
für 24
Stunden stimuliert. Nach der Stimulation wurde die Gesamt-RNA isoliert
und mit RNase-freier DNase behandelt. One-Step Semi-Quantitative
RT-PCR wurde wie im obigen Beispiel beschrieben durchgeführt. Die
Ergebnisse wurden auf HPRT normalisiert und sind als Faltinduktion über die
Nur-Medium-Kontrolle für
jeden Zeitpunkt dargestellt. Tabelle 26 zeigt, dass IL-28 und IL-29
die Interferon-stimulierte Genexpression in primären humanen Hepatozyten nach
24-stündiger
Stimulation induziert. Tabelle 26
| MxA
Faltinduktion | Pkr
Faltinduktion | OAD
Faltinduktion |
Spender
Nr. 1 IL28 | 31,4 | 6,4 | 30,4 |
Spender
Nr. 1 IL29 | 31,8 | 5,2 | 27,8 |
Spender
Nr. 1 IFNα2a | 63,4 | 8,2 | 66,7 |
Spender
Nr. 2 IL28 | 41,7 | 4,2 | 24,3 |
Spender
Nr. 2 IL29 | 44,8 | 5,2 | 25,2 |
Spender
Nr. 2 IFNα2a | 53,2 | 4,8 | 38,3 |
-
D. HepG2 und HuH7: Humane Leberhepatom-Zelllinien
-
HepG2-
und HuH7-Zellen (ATCC-NR. 8065, Manassas, VA, USA) wurden mit IL-28A
(10 ng/ml), IL-29 (10 ng/ml), IFNα2a
(10 ng/ml), IFNB (1 ng/ml) (PBL Biomedical, Piscataway, NJ, USA)
oder nur Medium für
24 bis 48 Stunden stimuliert. In einer separaten Kultur wurden HepG2-Zellen
wie oben beschrieben mit 20 ng/ml MetIL-29C172S-PEG oder MetIL-29-PEG
stimuliert. Die Gesamt-RNA wurde isoliert und mit RNase-freier DNase
behandelt. 100 ng Gesamt-RNA wurde als Vorlage für die vorher beschriebene One-Step
Semi-Quantitative RT-PCR verwendet. Die Ergebnisse wurden auf HPRT
normalisiert und sind als Faltinduktion über die Nur-Medium-Kontrolle
für jeden
Zeitpunkt dargestellt. Tabelle 27 zeigt, dass IL-28 und IL 29 die
ISG-Expression in HepG2- und HuH7-Leberhepatom-Zelllinien nach 24
und 48 Stunden induzieren. Tabelle 27
| MxA
Faltinduktion | Pkr
Faltinduktion | OAD
Faltinduktion |
HepG2
24 h IL28 | 12,4 | 0,7 | 3,3 |
HepG2
24 h IL29 | 36,6 | 2,2 | 6,4 |
HepG2
24 h IFNα2a | 12,2 | 1,9 | 3,2 |
HepG2
24 h IFNβ | 93,6 | 3,9 | 19,0 |
HepG2
48 h IL28 | 2,7 | 0,9 | 1,1 |
HepG2
48 h IL29 | 27,2 | 2,1 | 5,3 |
HepG2
48 h IFNα2a | 2,5 | 0,9 | 1,2 |
HepG2
48 h IFNβ | 15,9 | 1,8 | 3,3 |
| | | |
HuH7
24 h IL28 | 132,5 | 5,4 | 52,6 |
HuH7
24 h IL29 | 220,2 | 7,0 | 116,6 |
HuH7
24 h IFNα2a | 157,0 | 5,7 | 67,0 |
HuH7
24 h IFNβ | 279,8 | 5,6 | 151,8 |
HuH7
48 h IL28 | 25,6 | 3,4 | 10,3 |
HuH7
48 h IL29 | 143,5 | 7,4 | 60,3 |
HuH7
48 h IFNα2a | 91,3 | 5,8 | 32,3 |
HuH7
48 h IFNβ | 65,0 | 4,2 | 35,7 |
Tabelle 28
| MxA
Faltinduktion | OAD
Faltinduktion | Pkr
Faltinduktion |
MetIL-29-PEG | 36,7 | 6,9 | 2,2 |
MetIL-29C172S-PEG | 46,1 | 8,9 | 2,8 |
-
Die
gezeigten Daten gelten für
20 ng/ml der metIL-29-PEG- und metIL-29C172S-PEG-Versionen des IL-29 nach 24 Stunden
Züchtung.
-
Die
gezeigten Daten sind auf HPRT normalisiert und sind als Faltinduktion über unstimulierten
Zellen dargestellt.
-
Beispiel 33
-
Antivirale Aktivität von IL-28 und IL-29 im HCV-Replikon-System
-
Die
Fähigkeit
von antiviralen Arzneimitteln zur Hemmung der HCV-Replikation kann
mit dem HCV-Replikon-System in vitro geprüft werden. Das Replikon-System
umfasst die humane Hepatomzelllinie Huh7, die mit subgenomen RNA-Replikonen
transfektiert wurde, welche die konstitutive Replikation der HCV-genomen RNA
steuern (Blight, K.J. et al. Science 290:1972–1974, 2000). Die Behandlung
der Replikon-Klone mit IFNα zu
10 IU/ml reduziert die Menge der HCV-RNA um 85% im Vergleich zu
den unbehandelten Kontrollzelllinien. Die Fähigkeit von IL-28A und IL-29,
die Menge der durch die Replicon-Klone produzierte HCV RNA in 72
Stunden zu reduzieren, zeigt, dass der durch die IL-28A/IL-29- Behandlung in den
Huh7-Zellen hervorgerufene antivirale Zustand für die Hemmung der HCV-Replikon-Replikation
wirksam ist und deshalb höchstwahrscheinlich
auch wirksam für
die Inhibition der HCV-Replikation ist.
-
Die
Fähigkeit
von IL-28A und IL-29 zur Hemmung der HCV-Replikation wird unter
folgenden Bedingungen mit einem Bayer Branched Chain DNA Kit bestimmt:
- 1. IL28 alleine mit steigenden Konzentrationen
(6)* bis zu 1,0 μg/ml
- 2. IL29 alleine mit steigenden Konzentrationen (6)* bis zu 1,0 μg/ml
- 3. PEGIL29 alleine mit steigenden Konzentrationen (6)* bis zu
1,0 μg/ml
- 4. IFNα2A
alleine zu 0,3, 1,0 und 3,0 IU/ml
- 5. Ribavirin alleine.
-
Die
positive Kontrolle ist IFNα und
die negative Kontrolle ist Ribavirin.
-
Die
Zellen werden nach 72 Stunden mit Alomar Blau gefärbt, um
die Lebensfähigkeit
zu beurteilen.
- *Die Konzentrationen für Bedingungen 1–3 sind:
1,0 μg/ml, 0,32 μg/ml, 0,10 μg/ml, 0,032 μg/ml, 0,010 μg/ml, 0,0032 μg/ml.
-
Der
Replikon-Klon (BB7) wird 1 × pro
Tag in 3 aufeinanderfolgenden Tagen mit den oben aufgeführten Dosiskonzentrationen
behandelt. Die Gesamt-HCV-RNA
wird nach 72 Stunden gemessen.
-
Beispiel 34
-
IL-28 und IL-29 haben eine antivirale
Aktivität
gegen pathogene Viren
-
Für die In-vitro-Analyse
der antiviralen Aktivität
von IL-28 und IL-29 gegen ein Panel pathogener Viren, einschließlich u.
a. Adenovirus, Parainfluenzavirus. Respiratory Syncytial Virus,
Rhinovirus, Coxsackievirus, Influenzavirus, Vacciniavirus, West-Nil-Virus,
Denguevirus, Venezuelanisches Pferde-Encephalitis- Virus, Pichindevirus
und Poliovirus werden zwei Methoden eingesetzt. Ein Methode ist
die Hemmung der durch das Virus induzierten zytopathischen Wirkung
(Cythopathic Effect, CPE), welche durch visuelle (mikroskopische Untersuchung
der Zellen bestimmt wird, und die zweite Methode ist die Bestimmung
der Erhöhung
der neutralen roten (NR) Farbstoffaufnahme in den Zellen. Bei der
CPE-Hemmungsmethode werden sieben Konzentrationen des Testarzneistoffes
(Log10-Verdünnungen
wie 1000, 100, 10, 1, 0,1, 0,01, 0,001 μg/ml) in 96-Well-Mikrotiterplatten
mit flachem Boden, welche die Wirtszellen enthalten, gegen jedes
Virus evaluiert. Die Verbindungen werden 24 Stunden vor dem Virus
zugegeben und je nach Virusart mit einer Konzentration von ca. 5 bis
100 infektiösen
Zellkulturdosen pro Well verwendet; das entspricht einer Multiplizität der Infektion
(MOI) von 0,01, bis 0,0001 infektiösen Partikeln pro Zelle. Die
Ablesung der Tests erfolgt nach der Inkubation bei 37°C für einen
vorgegebenen Zeitraum, der ausreicht, um die Entwicklung einer ausreichenden
viralen zytopathischen Wirkung zu ermöglichen. Im NR-Farbstoffaufnahme-Assay
wird Farbstoff (0,34% Konzentration im Medium) zu dem gleichen Satz
Mikrotiterplatten zugegeben, der für die visuelle Bewertung verwendet
wurde. Nach 2 Stunden wird die Farbintensität des absorbierten und anschließend aus
den Zellen eluierten Farbstoffes unter Verwendung eines Mikrotiterplatten-Lesegerätes (Autoreader)
bestimmt. Die antivirale Aktivität
wird als die 50% wirksame (virushemmende) Konzentration (EC50) ausgedrückt und
in einem Plot als Vergleich zwischen Verbindungskonzentration und
prozentualer Hemmung auf Semilogarithmischem Kurvenschreiberpapier
dargestellt. Die EC50/IC50-Daten können in bestimmten Fällen durch
eine entsprechende Regressionsanalysis-Software ermittelt werden.
Generell sind die durch NR-Assay bestimmten EC50-Werte um das Zwei- bis
Vierfache höher
als die mit der CPE-Methode erhaltenen Werte. Tabelle 29: Visueller Assay
Virus | Zelllinie | Arzneistoff | EC50
Visuell | IC50 Visuell | SI
Visuell (IC50/EC50) |
Adenovirus | A549 | IL-28A | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Adenovirus | A549 | IL-29 | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Adenovirus | A549 | MetIL-29 C172S-PEG | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Parainfluenza-Virus | MA-104 | IL-28A | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Parainfluenza-Virus | MA-104 | IL-29 | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Parainfluenza-Virus | MA-104 | MetIL-29 C172S-PEG | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Respiratory Syncytial
Virus | MA-104 | IL-28A | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Respiratory Syncytial
Virus | MA-104 | IL-29 | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Respiratory Syncytial
Virus | MA-104 | MetIL-29 C172S-PEG | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Rhino
2 | KB | IL-28A | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Rhino
2 | KB | IL-29 | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Rhino
2 | KB | MetIL-29 C172S-PEG | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Rhino
9 | HeLa | IL-28A | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Rhino
9 | HeLa | IL-29 | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Rhino
9 | HeLa | MetIL-29 C172S-PEG | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Coxsackie B4-Virus | KB | IL-28A | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Coxsackie B4-Virus | KB | IL-29 | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Coxsackie B4-Virus | KB | MetIL-29 C172S-PEG | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Influenza
(Typ A [H3N2]) | Maden-Darby Hundeniere | IL-28A | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Influenza
(Typ A [H3N2]) | Maden-Darby Hundeniere | IL-29 | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Influenza
(Typ A [H3N2]) | Maden-Darby Hundeniere | MetIL-29 C172S-PEG | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Influenza
(Typ A [H3N2]) | Vero | IL-28A | 0,1 μg/ml | > 10 μg/ml | > 100 |
Influenza
(Typ A [H3N2]) | Vero | IL-29 | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Influenza
(Typ A [H3N2]) | Vero | MetIL-29 C172S-PEG | 0,045 μg/ml | > 10 μg/ml | > 222 |
Vaccinia-Virus | Vero | IL-28A | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Vaccinia-Virus | Vero | IL-29 | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Vaccinia-Virus | Vero | MetIL-29 C172S-PEG | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
West-Nil-Virus | Vero | IL-28A | 0,00001 μg/ml | > 10 μg/ml | > 1.000.000 |
West-Nil-Virus | Vero | IL-29 | 0,000032 μg/ml | > 10 μg/ml | > 300.000 |
West-Nil-Virus | Vero | MetIL-29 C172S-PEG | 0,001 μg/ml | > 10 μg/ml | > 10.000 |
Dengue-Virus | Vero | IL-28A | 0,01 μg/ml | > 10 μg/ml | > 1000 |
Dengue-Virus | Vero | IL-29 | 0,032 μg/ml | > 10 μg/ml | > 312 |
Dengue-Virus | Vero | MetIL-29 C172S-PEG | 0,0075 μg/ml | > 10 μg/ml | > 1330 |
Venez.
Pferde-Encephalitis-Virus | Vero | IL-28A | 0,01 μg/ml | > 10 μg/ml | > 1000 |
Venez.
Pferde-Encephalitis-Virus | Vero | IL-29 | 0,012 μg/ml | > 10 μg/ml | > 833 |
Venez.
Pferde-Encephalitis-Virus | Vero | MetIL-29 C172S-PEG | 0,0065 μg/ml | > 10 μg/ml | > 1538 |
Pichinde-Virus | BSC-1 | IL-28A | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Pichinde-Virus | BSC-1 | IL-29 | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Pichinde-Virus | BSC-1 | MetIL-29 C172S-PEG | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Poliovirus | Vero | IL-28A | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Poliovirus | Vero | IL-29 | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Poliovirus | Vero | MetIL-29 C172S-PEG | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Tabelle 30: Neutral-Rot-Assay
Virus | Zelllinie | Arzneistoff | EC50
NR | IC50
NR | SI
NR (IC5/EC50) |
Adenovirus | A549 | IL-28A | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Adenovirus | A549 | IL-29 | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Adenovirus | A549 | MetIL-29 C172S-PEG | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Parainfluenza-Virus | MA-104 | IL-28A | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Parainfluenza-Virus | MA-104 | IL-29 | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Parainfluenza-Virus | MA-104 | MetIL-29 C172S-PEG | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Respiratory Syncytial
Virus | MA-104 | IL-28A | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Respiratory Syncytial
Virus | MA-104 | IL-29 | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Respiratory Syncytial
Virus | MA-104 | MetIL-29 C172S-PEG | 5,47 μg/ml | > 10 μg/ml | > 2 |
Rhino
2 | KB | IL-28A | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Rhino
2 | KB | IL-29 | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Rhino
2 | KB | MetIL-29 C172S-PEG | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Rhino
9 | HeLa | IL-28A | 1,726 μg/ml | > 10 μg/ml | > 6 |
Rhino
9 | HeLa | IL-29 | 0,982 μg/ml | > 10 μg/ml | > 10 |
Rhino
9 | HeLa | MetIL-29 C172S-PEG | 2,051 μg/ml | > 10 μg/ml | > 5 |
Coxsackie B4Virus | KB | IL-28A | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Coxsackie B4-Virus | KB | IL-29 | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Coxsackie B4-Virus | KB | MetIL-29 C172S-PEG | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Influenza
(Typ A [H3N2]) | Maden-Darby Hundeniere | IL-28A | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Influenza
(Typ A [H3N2]) | Maden-Darby Hundeniere | IL-29 | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Influenza
(Typ A [H3N2]) | Maden-Darby Hundeniere | MetIL-29 C172S-PEG | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Influenza
(Typ A [H3N2]) | Vero | IL-28A | 0,25 μg/ml | > 10 μg/ml | > 40 |
Influenza
(Typ A [H3N2]) | Veto | IL-29 | 2 μg/ml | > 10 μg/ml | > 5 |
Influenza
(Typ A [H3N2]) | Vero | MetIL-29 C172S-PEG | 1,4 μg/ml | > 10 μg/ml | > 7 |
Vaccinia-Virus | Vero | IL-28A | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Vaccinia-Virus | Veto | IL-29 | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Vaccinia-Virus | Vero | MetIL-29 C172S-PEG | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
West-Nil-Virus | Veto | IL-28A | 0,0001 μg/ml | > 10 μg/ml | > 100.000 |
West-Nil-Virus | Veto | IL-29 | 0,00025 μg/ml | > 10 μg/ml | > 40.000 |
West-Nil-Virus | Veto | MetIL-29 C172S-PEG | 0,00037 μg/ml | > 10 μg/ml | > 27.000 |
Dengue-Virus | Veto | IL-28A | 0,1 μg/ml | > 10 μg/ml | > 100 |
Dengue-Virus | Veto | IL-29 | 0,05 μg/ml | > 10 μg/ml | > 200 |
Dengue-Virus | Vero | MetIL-29 C172S-PEG | 0,06 μg/ml | > 10 μg/ml | > 166 |
Venez.
Pferde-Encephalitis-Virus | Veto | IL-28A | 0,035 μg/ml | > 10 μg/ml | > 286 |
Venez.
Pferde-Encephalitis-Virus | Vero | IL-29 | 0,05 μg/ml | > 10 μg/ml | > 200 |
Venez.
Pferde-Encephalitis-Virus | Vero | MetIL-29 C172S-PEG | 0,02 μg/ml | > 10 μg/ml | > 500 |
Pichinde-Virus | BSC-1 | IL-28A | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Pichinde-Virus | BSC-1 | IL-29 | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Pichinde-Virus | BSC-1 | MetIL-29 C172S-PEG | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Poliovirus | Veto | IL-28A | > 1,672 μg/ml | > 10 μg/ml | > 6 |
Poliovirus | Veto | IL-29 | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
Poliovirus | Veto | MetIL-29 C172S-PEG | > 10 μg/ml | > 10 μg/ml | 0 |
-
Beispiel 35
-
IL-28-, IL-29-, metIL-29-PEG- und metIL-29C172S-PEG-stimulierte
ISG-Induktion in der Mausleberzelllinie AML-12
-
Interferon-stimulierte
Gene (ISG) sind Gene, die durch Typ-I-Interferone (IFN) und auch
durch die Moleküle
der IL-28- und IL-29-Familie induziert werden, das darauf hin deutet,
dass IFN und IL-28 und IL-29 ähnliche,
zur antiviralen Aktivität
führende
Signalwege induzieren. Humane Typ-I-IFN (IFNα 1–4 und IFNβ) zeigen wenig oder keine Aktivität bei Mauszellen,
was auf eine mangelnde Spezieskreuzreaktivität zurückgeführt wird. Um zu prüfen, ob
humane IL-28 und IL-29 auf Mauszellen wirken, wurde die ISG-Induktion
bei humanen IL-28 und IL-29 evaluiert, wozu Echtzeit-PCR an der
aus Mausleber gewonnenen AML-12-Zelllinie eingesetzt wurde.
-
Die
AML-12-Zellen wurden in 6-Well-Platten in komplettem DMEM-Medium mit einer
Konzentration von 2 × 106 Zellen/Well plattiert. Vierundzwanzig Stunden
nach der Plattierung der Zellen wurden humane IL-28 und IL-29 in
einer Konzentration von 20 ng/ml der Kultur zugegeben. Als Kontrolle
wurden die Zellen entweder mit Maus-IFN-alpha stimuliert (positive
Kontrolle) oder nicht stimuliert (negative Kontrolle). Die Zellen wurden
nach 8, 24, 48 und 72 Stunden nach Zugabe des aus CHO gewonnenen
humanen IL-28A (SEQ ID-NR:2) oder IL-29 (SEQ ID-NR:4) geerntet. Die RNA wurde unter
Verwendung des RNAEasy-Kit® (Qiagen, Valencia, CA,
USA) aus den Zellpellets isoliert. Die RNA wurde mit DNase (Millipore,
Billerica, MA, USA) behandelt, um die RNA von jeglichen kontaminierenden
DNA zu befreien. Die cDNA wurde mit einem Perkin-Elmer RT Mix generiert.
Die ISG-Geninduktion
wurde durch Echtzeit-PCR evaluiert, wozu Maus-OAS-, Pkr- und Mx1-spezifische Primer
und Sonden verwendet wurden. Zum Erhalt von quanhitativen Daten
wurde die HPRT-Echtzeit-PCR mit ISG-PCR dupliziert. Es wurde eine
Standardkurve erstellt, wobei bekannte Mengen von RNA aus IFN-stimulierten
Maus-PBL verwendet wurden. Alle Daten werden als Expression relativ
zur internen HPRT-Expression dargestellt.
-
Humane
IL-28A und IL-29 stimulierten die ISG-Induktion in der Maus-Hepatozytenzelllinie
AML-12 und es wurde nachgewiesen, dass die IL-28/29-Proteinfamilie im
Gegensatz uz den Typ-I-INF eine Spezieskreuzreaktivität aufweist. Tabelle 31
Stimulation | OAS | PkR | Mx1 |
Keine | 0,001 | 0,001 | 0,001 |
Humanes
IL-28 | 0,04 | 0,02 | 0,06 |
Humanes
IL-29 | 0,04 | 0,02 | 0,07 |
Maus-IL-28 | 0,04 | 0,02 | 0,08 |
Maus-IFNα | 0,02 | 0,02 | 0,01 |
-
Alle
aufgeführten
Daten wurden als Faltung relativ zur HPRT-Genexpression in ng der
OAS-mRNA ausgedrückt.
= normalisierter Wert der OAS-mRNA-Menge relativ ng der HPRT-mRNA
zur internen Haushaltungs-Gen, HPRT Als Beispiel sind die Daten
für den
48-Stunden-Zeitpunkt gezeigt. Tabelle 32 AML12
| Mx1
Faltinduktion | OAS
Faltinduktion | Pkr
Faltinduktion |
MetIL-29-PEG | 728 | 614 | 8 |
MetIL-29C172S-PEG | 761 | 657 | 8 |
-
Die
Zellen wurden mit 20 ng/ml metIL-29-PEG- und metIL-29C172S-PEG 24
Stunden stimuliert.
-
Die
gezeigten Daten sind auf HPRT normalisiert und sind als Faltinduktion über unstimulierten
Zellen dargestellt.
-
Beispiel 36
-
ISG werden effizient in die Milzen von
transgenen Mäusen,
die humanes IL-29 exprimieren, induziert
-
Es
wurden transgene (Tg) Mäuse
generiert, die humanes IL-29 unter der Kontrolle des Eu-lck-Promoters
exprimieren. Zur Untersuchung, ob IL-29 in vivo eine biologische
Aktivität
in Mäusen
hat, wurde die Expression der ISG durch Echtzeit-PCR in den Milzen
der Eu-lck-IL-29 transgenen Mäuse
analysiert.
-
Unter
Verwendung eines Konstruktes, das humanes Il-29-Gen unter der Kontrolle
des Eu-lck-Promoters exprimiert, wurden transgene Mäuse (C3H/C57BL/6)
generiert. Dieser Promoter ist in T-Zellen und B-Zellen aktiv. Die
transgenen Mäuse
und ihre nicht-transgenen Wurfgenossen (n = 2/gp) wurden im Alter
von etwa 10 Wochen geopfert. Die Milzen der Mäuse wurden isoliert. Die RNA
wurde unter Verwendung des RNAEasy-Kit® (Qiagen)
aus den Zellpellets isoliert. Die RNA wurde mit DNase behandelt,
um die RNA von jeglichen kontaminierenden DNA zu befreien. Die cDNA
wurde mit einem Perkin-Elmer RT® Mix
generiert. Die ISG-Geninduktion wurde durch Echtzeit-PCR evaluiert,
wozu Maus-OAS-, Pkr- und Mx1-spezifische Primer und Sonden (5' FAM, 3' NFQ) verwendet wurden.
Zum Erhalt von quantitativen Daten wurde die HPRT-Echtzeit-PCR mit
ISG-PCR dupliziert. Es wurde eine Standardkurve erstellt, wobei
bekannte Mengen von IFN-stimulierten Maus-PBL verwendet wurden.
Alle Daten werden als Expression relativ zur internen HPRT-Expression dargestellt.
-
Die
aus den IL-29-Tg-Mäusen
isolierten Milzen zeigten eine hohe Induktion von ISG OAS, Pkr und Mx1
im Vergleich zu den als Kontrolle verwendeten Nicht-Tg-Wurfgenossen,
was darauf hin deutet, dass humanes IL-29 in vivo in Mäusen biologisch
aktiv ist. Tabelle 33
Mäuse | OAS | PkR | Mx1 |
Nicht-Tg | 4,5 | 4,5 | 3,5 |
IL-29
Tg | 12 | 8 | 21 |
-
Alle
Daten werden als Faltexpression relativ zur HPRT-Genexpression dargestellt.
Es wird dir durchschnittliche Expression in zwei Mäusen gezeigt.
-
Beispiel 37
-
Humanes IL-28- und IL-29-Protein induziert
die ISG-Genexpression in Leber, Milz und Blut von Mäusen
-
Zur
Bestimmung, ob humanes IL-28 und IL-29 Interferon-stimulierte Gene
in vivo induziert, wurde aus CHO gewonnenes humanes IL-28A- und
IL-29-Protein in
die Mäuse
injiziert. Zusätzlich
wurde aus IL-29 gewonnenes E. coli in In-vivo-Assays wie oben beschrieben
geprüft,
wozu MetIL-29C172S-PEG und MetIL-29-PEG
verwendet wurden. Die ISG-Gen-Induktion in Blut, Milz und Leber
der Mäuse
wurde zu verschiedenen Zeitpunkten und verschiedenen Dosiskonzentrationen
gemessen.
-
Die
C57BL/6-Mäuse
wurden intraperitoneal oder intravenös mit einer Reihe von Dosen
(10 μg–250 μg) des aus
CHO gewonnenen human IL-28A und IL-29 oder MetIL-29C172S-PEG und
MetIL-29C16-C113-PEG injiziert. Die Mäuse wurden zu verschiedenen
Zeitpunkten (1 Std.–48
Std.) geopfert. Die Milzen und Lebern wurden aus den Mäusen isoliert
und die RNA wurde isoliert. Die RNA wurde auch aus den Blutzellen
isoliert. Die Zellen wurden pelletiert und die RNA wurde unter Verwendung
des RNAEasy-Kit® (Qiagen)
aus den Zellpellets isoliert. Die RNA wurde mit DNase (Amicon) behandelt,
um die RNA von jeglichen kontaminierenden DNA zu befreien. Die cDNA
wurde mit einem Perkin-Elmer RT® Mix
(Perkin-Elmer) generiert. Die ISG-Geninduktion wurde durch Echtzeit-PCR
gemessen, wozu Maus-OAS-,
Pkr- und Mx1-spezifische Primer und Sonden verwendet wurden. Zum
Erhalt von quantitativen Daten wurde die HPRT-Echtzeit-PCR mit ISG-PCR
dupliziert. Es wurde eine Standardkurve berechnet, wobei bekannte
Mengen von IFN-stimulierten Maus-PBL verwendet wurden. Alle Daten
werden als Expression relativ zur internen HPRT-Expression dargestellt.
-
Durch
humanes IL-29 induzierte ISG-Genexpression (OAS, Pkr, Mx1) in Leber,
Milz und Blut von Mäusen
in dosisabhängiger
Weise. Die Expression der ISG erreichte zwischen 1 und 6 Stunden
nach der Injektion Spitzenwerte und wurde bis zu 48 Stunden über den
Werten der Kontrollmäuse
aufrechterhalten. Bei diesem Experiment induzierte das humane IL-28A
keine ISG-Genexpression. Tabelle 34
Injektion | OAS – 1 h | OAS – 6 h | OAS – 24 h | OAS – 48 h |
Keine – Leber | 1,6 | 1,6 | 1,6 | 1,6 |
IL-29
Leber | 2,5 | 4 | 2,5 | 2,8 |
Keine – Milz | 1,8 | 1,8 | 1,8 | 1,8 |
IL-29 – Milz | 4 | 6 | 3,2 | 3,2 |
Keine – Blut | 5 | 5 | 5 | 5 |
IL-29
Blut | 12 | 18 | 11 | 10 |
-
Die
Ergebnisse werden als Faltexpression relativ zur HPRT-Genexpression
dargestellt. Es wird ein Probendatensatz für IL-29-induzierte OAS in Leber
nach einmaliger intravenöser
Injektion von 250 μg
gezeigt. Die gezeigten Daten entsprechen der durchschnittlichen
Expression von 5 verschiedenen Tieren/Gruppe. Tabelle 35
Injektion | OAS
(24 h) |
Keine | 1,8 |
IL-29
10 μg | 3,7 |
IL-29
50 μg | 4,2 |
IL-29
250 μg | 6 |
Tabelle 36
| MetIL-29-PEG | MetIL-29C172S-PEG | Naiv |
| | | | | | | | | |
| 3
h | 6
h | 12
h | 24
h | 3
h | 6
h | 12
h | 24
h | 24
h |
PkR | 18,24 | 13,93 | 4,99 | 3,77 | 5,29 | 5,65 | 3,79 | 3,55 | 3,70 |
OAS | 91,29 | 65,93 | 54,04 | 20,81 | 13,42 | 13,02 | 10,54 | 8,72 | 6,60 |
Mx1 | 537,51 | 124,99 | 33,58 | 35,82 | 27,89 | 29,34 | 16,61 | 0,00 | 10,98 |
-
Die
Mäuse erhielten
eine intravenöse
Injektion von 100 μg
Proteinen. Die gezeigten Daten sind die Faltexpression über der
HPRT-Expression von der Mauslebern. Ähnliche Daten wurden aus Blut
und Milzen der Mäuse
gewonnen.
-
Beispiel 38
-
IL-28 und IL-29 induzierten ISG-Protein
in Mäusen
-
Zur
Analyse der Wirkung von humanem IL-28 und IL-29 auf die Induktion
von ISO-Protein (OAS), wurden Serum und Plasma von mit IL-28 und
IL-29 behandelten Mäusen
auf OAS-Aktivität
untersucht.
-
C57BL/6-Mäuse erhielten
intravenöse
Injektionen von PBS oder humanem IL-28 oder IL-29 in einer Reihe
von Konzentrationen (10 μg–250 μg). Serum
und Plasma wurden zu verschiedenen Zeitpunkten aus den Mäusen isoliert
und die OAS-Aktivität
wurden unter Verwendung des OAS Radioimmunoassay (RIA) Kit von Eiken
Chemicals (Tokio, Japan) gemessen.
-
Durch
IL-28 und IL-29 induzierte OAS-Aktivität im Serum und Plasma der Mäuse zeigte,
dass diese Proteine in vivo biologisch aktiv sind. Tabelle 37
Injektion | OAS – 1 h | OAS – 6 h | OAS – 24 h | OAS – 48 h |
Keine | 80 | 80 | 80 | 80 |
R-29 | 80 | 80 | 180 | 200 |
-
Die
OAS-Aktivität
wird als pmol/dl des Plasmas für
eine Einzelkonzentration (250 μg)
des humanen IL-29 dargestellt.
-
Beispiel 39
-
IL-28 und IL-29 hemmen Adenovirale Pathologie
in Mäusen
-
Zur
Untersuchung der antiviralen Aktivitäten von IL-28 und IL-29 gegen
Viren, die die Leber infizieren, wurden die Testproben in Mäusen gegen
infektiöse
adenovirale Vektoren, die ein internes grün fluoreszierendes Protein(GFP)-Gen
exprimieren getestet. Nach intravenöser Injektion ist die Leber
das primäre
Ziel diese Viren für
die Genexpression. Die Adenoviren sind replikationsdefizient, verursachen
jedoch Leberschäden
aufgrund von inflammatorischem Zellinfiltrat, das durch Messung der
Serumkonzentrationen von Leberenzymen wie AST und ALT oder durch
direkte Untersuchung der Leberpathologie überwacht werden kann.
-
C57B1/6-Mäuse erhielten
drei Tage lang einmal täglich
intraperitoneale Injektionen von 50 μg Maus-IL-28 (Zcyto24 aus SEQ
ID-NR:8) oder metIL-29C172S-PEG.
Die Kontrolltiere erhielten PBS-Injektionen. Eine Stunde nach der
3. Dosis wurde den Mäusen über eine
intravenöse
Schwanzinjektion ein Einzelbolus des adenoviralen Vektors, AdGFP
(1 × 109 Plaque-bildende Einheiten (pfu)) verabreicht.
Im Anschluss daran erhielten die Mäuse jeden zweiten Tag eine
weitere Dosis PBS, Maus-IL-28 oder metIL-29C172S-PEG für 4 weitere
Dosen (insgesamt 7 Dosen). Eine Stunde nach der letzten Dosis PBS,
Maus-IL-28 oder metIL-29C172S-PEG wurden die Mäuse terminal entblutet und
geopfert. Serum und Lebergewebe wurden analysiert. Das Serum wurde
auf AST- und ALT-Leberenzyme analysiert. Die Leber wurde isoliert
und auf GFP-Expression
und Histologie analysiert. Für
die Histologie wurden die Leberproben in Formalin fixiert und nach H&E-Färbung in
Paraffin eingebettet. Behandlungsverblindete Leberschnitte wurden
unter einem Lichtmikroskop untersucht. Veränderungen wurden aufgezeichnet
und auf einer Skala bewertet, die zur Messung der Leberpathologie
und Inflammation bestimmt ist.
-
Maus-IL-28-
und -IL-29 hemmte die adenovirale Infektion und Genexpression laut
Leberfluoreszenzmessung. Die mit PBS behandelten Mäuse (n =
8) hatten eine durchschnittliche relative Leberfluoreszenz von 52,4
(arbiträre
Einheiten). Im Gegensatz dazu hatten die mit IL-28 behandelten Mäuse (n =
8) relative Leberfluoreszenz von 34,5 und die mit IL-29 behandelten
Mäuse (n
= 8) hatten eine relative Leberfluoreszenz von 38,9. Eine Reduzierung
in der adenoviralen Infektion und Genexpression führte zu
einer reduzierten Leberpathologie laut Messung der ALT- und AST-Serumkonzentrationen
und Histologie. Die mit PBS behandelten Mäuse (n = 8) hatten einen durchschnittlichen
Serum-AST von 234 U/l (Einheiten/Liter) und einen durchschnittlichen
Serum-ALT von 250 U/l. Im Gegensatz dazu hatten die mit IL-28 behandelten
Mäuse (n
= 8) einen durchschnittlichen Serum-AST von 193 U/l und einen durchschnittlichen
Serum-ALT von 216 U/l, und die mit IL-29 behandelten Mäuse (n =
8) und einen durchschnittlichen Serum-AST von 162 U/l und einen
durchschnittlichen Serum-ALT von 184 U/l. Des Weiteren zeigte die
Leberhistologie, dass die mit Maus-IL-28- oder -IL-29 behandelten
Mäuse niedrigere
Leberentzündungsscores
hatten als die mit PBS behandelte Gruppe. Die Lebern aus der IL-29-Gruppe
zeigten auch weniger Proliferation der sinusoidalen Zellen, weniger
mitotische Figuren und weniger Veränderungen in den Hepatozyten
(z. B. Vacuolation, Gegenwart mehrerer Zellkerne, vergrößerte Hepatozyten)
als die PBS-Gruppe. Diese Daten zeigen, dass Maus-IL-28 und -IL-29
antivirale Eigenschaften gegen einen lebertrophen Virus haben.
-
Beispiel 40
-
LCMV-Modelle
-
Lymphozytische
Choriomeningitisvirus-(LCMV)-Infektionen in Mäusen sind ein ausgezeichnetes
Modell für
akute und chronische Infektionen. Diese Modelle werden verwendet,
um die Wirkung der Zytokine auf die antivirale Immunantwort zu evaluieren
und um zu bestimmen, welche und die Wirkungen IL-28 und IL-29 auf
die Virusbelastung und die antivirale Immunantwort haben. Die folgenden
zwei Modelle werden verwendet: LCMV Armstrong (akute) Infektion
und LCMV Klon 13 (chronische) Infektion. (Siehe z. B. Wherry et
al., J. Virol. 77:4911–4927,
2003; Blattman et al., Nature Med. 9(5):540–547, 2003; Hoffman et al.,
J. Immunol. 170:1339–1353,
2003.) Es gibt drei Stufen der CD8-T-Zellentwicklung bei der Reaktion
auf das Virus: 1) Expansion, 2) Kontraktion und 3) Memory (akutes
Modell). IL-28 oder IL-29 wird in jeder Stufe für akute und chronische Modelle
injiziert. Im chronischen Modell wird IL-28 oder IL-29 60 Tage nach
der Infektion injiziert, um die Wirkung von IL-28 oder IL-29 auf
die persistierende Virusbelastung zu beurteilen. Beim akuten und
chronischen Modell wird IL-28 oder IL-29 injiziert und die Virusbelastung
in Blut, Milz und Leber untersucht. Andere Parameters, die untersucht
werden können,
sind u. a.: Tetramerfärbung
durch Flutung zur Zählung
der Anzahl von LCMV-spezifischen CD8+ T-Zellen; die Fähigkeit
der Tetramer + Zellen zur Produktion von Zytokinen nach Stimulation
mit ihrem kognaten LCMV-Antigen; und die Fähigkeit der LCMV-spezifischen
CD8+ T-Zellen zur Proliferation als Reaktion auf ihr kognates LCMV-Antigen.
LCMV-spezifische T-Zellen werden durch Flusszytometrie phänotypisiert,
um den Aktivierungs- und Differenzierungszustand der Zellen zu beurteilen.
Auch die Fähigkeit
der LCMV-spezifischen CTL zur Lyse von Zielzellen, die ihr kognates
LCMV-Antigen tragen, wird untersucht. Die Anzahl und Funktion der
LCMV-spezifischen CD4+ T-Zellen wird ebenfalls beurteilt.
-
Eine
Reduzierung der Virenbelastung nach der Behandlung mit IL-28 oder
IL-29 wird bestimmt. Eine Reduzierung der Virenbelastung von 50%
in irgendeinem Organ, vor allem in der Leber, wäre signifikant. Für die mit
IL-28 oder IL-29 behandelten Mäuse
wäre auch
ein Anstieg von 20% in den Tetramer-positiven T-Zellen, die proliferieren,
Zytokine erzeugen oder einen reifen Phänotyp zeigen, im Vergleich
zu unbehandelten Mäusen
signifikant.
-
Eine
Reduzierung der Virusbelastung nach IL-28- oder IL-29-Injektion
ist auf eine effektivere Kontrolle der Virusinfektion zurückzuführen, vor
allem im chronischen Modell, wo im unbehandelten Zustand die Virustiter
für einen
langen Zeitraum erhöht
bleiben. Eine zweifache Reduzierung im Virustiter relativ zu den
unbehandelten Mäusen
wird als signifikant betrachtet.
-
Beispiel 41
-
Influenza-Modell einer akuten Virusinfektion
-
A. Vorläufiges Experiment zur Untersuchung
der antiviralen Aktivität
-
Zur
Bestimmung der antiviralen Aktivität von IL-28 oder IL-29 bei
akuter Infektion durch das Influenzavirus wird eine In-vivo-Untersuchung
unter Verwendung von mit Influenza infizierten c57B1/6-Mäusen nach
folgendem Protokoll durchgeführt:
Tiere:
6 Wochen alte weibliche BALB/c-Mäuse
(Charles River) mit 148 Mäusen,
30 pro Gruppe.
-
Gruppen:
-
- (1) Absolute Kontrolle (nicht infiziert) in
paralleler Ausführung
für Antikörpertiter
und Histopathologie (2 Tiere pro Gruppe)
- (2) Träger
(intraperitoneal) Kochsalzlösung
- (3) Amantadin (positive Kontrolle) 10 mg/Tag über 5 Tage
(per os) beginnend 2 Stunden vor der Infektion
- (4) Mit IL-28 oder IL-29 behandelt (5 μg, intraperitoneal, beginnend
2 Stunden nach der Infektion)
- (5) IL-28 oder IL-29 (25 μg,
intraperitoneal, beginnend 2 Stunden nach der Infektion)
- (6) IL-28 oder IL-29 (125 μg,
intraperitoneal, beginnend 2 Stunden nach der Infektion)
-
- Tag 0 – Außer den
Tieren für
die absolute Kontrolle sind alle Tiere mit dem Influenzavirus infiziert
Für Virenbelastung
(10 bei LD50)
Für
Immunologieabarbeitung (LD30)
- Tag 0–9 – tägliche Injektionen
von IL-28 oder IL-29 (intraperitoneal)
Aufzeichnung des Körpergewichts
und Allgemeinzustands (3-mal pro Woche)
- Tag 3 – Opferung
von 8 Tieren pro Gruppe
Virusbelastung in rechter Lunge (TCID50)
Histopathologie
in linker Lunge
Blutprobe für
Antikörpertitration
- Tag 10 – Opferung
aller überlebenden
Tiere und Gewinnung der Blutproben für Antikörpertitration, Isolierung der
Lungenlymphozyten (4 Pools von 3) für direkten CTL-Assay (in allen
5 Gruppen) und quantitative Immunophänotypisierung für folgende
Marker: CD3/CD4, CD3/CD8, CD3/CD8/CD11b, CD8/CD44/CD62L, CD3/DX5,
GR-1/F480 und CD19.
-
Studie Nr. 2
-
Eine
Untersuchung der Wirksamkeit von IL-28 oder IL-29 in C57B1/6-Mäusen, die mit Maus-adaptiertem
Virus infiziert sind, wurde unter Verwendung von 8 Wochen alten
weiblichen C57B1/6-Mäusen
(Charles River) durchgeführt.
- Gruppe 1: Träger
(intraperitoneal)
- Gruppe 2: Positive Kontrolle: Neutralisierender Anti-Influenza-Antikörper (Ziegen-Anti-Influenza-A/USSR (H1N1)
(Chemicon International, Temecula, CA, USA); 40 μg/Maus 2 h und 4 h nach der
Infektion (10 μl
intranasal)
- Gruppe 3: IL-28 oder IL-29 (5 μg, intraperitoneal)
- Gruppe 4: IL-28 oder IL-29 (25 μg, intraperitoneal)
- Gruppe 5: IL-28 oder IL-29 (125 μg, intraperitoneal)
-
Following-Life-Beobachtungen
und immunologische Abarbeitungen werden vorbereitet:
- Tag
0 – alle
Tiere werden mit Influenzavirus infiziert (Dosis wurde in Experiment
2 bestimmt)
- Tag 0–9 – tägliche Injektionen
von IL-28 oder IL-29 (intraperitoneal) Aufzeichnung des Körpergewichts
und Allgemeinzustands jeden zweiten Tag
- Tag 10 – Opferung
der überlebenden
Tiere und Durchführung
eines Virus-Assay zur Bestimmung der Virusbelastung in der Lunge.
-
Isolierung
der Lungenlymphozyten (für
direkten CTL-Assay in den Lungen unter Verwendung von EL-4 as Ziele
und verschiedene E:T-Verhältnisse
(basierend auf den besten Ergebnissen aus den Experimenten 1 und
2).
-
Tetramerfärbung: Die
Anzahl von CD8+ T-Zellen, die an MHC-Klasse-I-Tetramer binden, die das Influenza-A-Nukleoprotein-(NP)-Epitop
enthalten, werden unter Verwendung von Komplexen der MHC-Klasse
I mit viralen Peptiden beurteilt: FLU-NP366-374/Db (ASNENMETM), (LMCV-Peptid/Db).
-
Quantitative
Immunphänotypisierung
von: CD8, Tetramer, intrazelluläre
IFNγ, NK1.1,
CD8, Tetramer, CD62L, CD44, CD3(+ oder –), NK1.1(+), intrazelluläre IFNγ, CD4, CD8,
NK1.1, DX5, CD3 (+ oder –),
NK1.1, DX5, Tetramer, Einfarbige Proben für die Zytometereinstellung.
-
Überlebens-/Re-Challenge-Studie
-
- Tag 30: Überlebensstudie
mit Mäusen,
die 9 Tage lang mit verschiedenen Dosen IL-28 oder IL-29 behandelt wurden
oder mit positiver Anti-Influenza-Antikörperkontrolle.
Körpergewicht
und Antikörperproduktion
in einzelnen Serumproben (Gesamt, IgG1, IgG2a, IgG2b) werden gemessen.
-
Re-Challenge-Studie:
-
- Tag 0: Beide Gruppen werden mit A/PR-Virus (1LD30) infiziert.
- Gruppe 6 wird nicht behandelt.
- Gruppe 7 wird 9 Tage mit 125 μg
IL-28 oder IL-29 behandelt.
- Tag 30: Überlebensstudie
- Körpergewicht
und Antikörperproduktion
in einzelnen Serumproben (Gesamt, IgG1, IgG2a, IgG2b) werden gemessen.
- Tag 60: Re-Challenge-Studie
- Überlegende
in jeder Gruppe werden in 2 Untergruppen eingeteilt
- Gruppe 6A und 7A werden erneut mit A/PR-Virus (1 LD30) infiziert.
- Gruppe 6B und 7B werden erneut mit A/PR-Virus (1 LD30) infiziert.
-
Beide
Gruppen werden nachverfolgt und ein Opferungstag wird festgelegt.
Körpergewicht
und Antikörperproduktion
in einzelnen Serumproben (Gesamt, IgG1, IgG2a, IgG2b) werden gemessen.
-
Beispiel 42
-
IL-28 und IL-29 haben in vivo eine antivirale
Aktivität
gegen Hepatitis-B-Virus (HBV)
-
Ein
transgenes Mausmodell (Guidotti et al., J. Virology 69:6158–6169, 1995)
unterstützt
die Replikation hoher Konzentrationen von infektiösem HBV
und wurde als chemotherapeutisches Modell für die HBV-Infektion verwendet.
Transgene Mäuse
werden mit antiviralen Arzneimitteln behandelt und nach der Behandlung werden
die Konzentrationen der HBV-DNA- und -RNA in der transgenen Mausleber
und im Serum gemessen. HBV-Proteinkonzentrationen können im
Anschluss an die Behandlung auch im transgenen Mausserum gemessen
werden. Dieses Modell wurde für
die Beurteilung der Wirksamkeit von Lamivudin und IFN-α bei der Senkung
der HBV-Virustiter verwendet.
-
HBV-TG-Mäuse (männlich)
erhalten jeden zweiten Tag für
14 Tage (insgesamt 8 Dosen) intraperitoneale Injektionen von 2,5,
25 oder 250 μg
IL-28 oder IL-29. Die Mäuse
werden am Tag der Behandlung (Tag 0) und am Tag 7 zur Serumgewinnung
entblutet. Eine Stunde nach der letzten Dosis IL-29 erfolgt eine
terminale Entblutung und die Mäuse
werden geopfert. Serum und Leber werden auf Leber-HBV-DNA, Leber-HBV-RNA, Serum-HBV-DNA,
Leber-HBc, Serum-Hbe und Serum-HBs analysiert.
-
Eine
Reduzierung in Leber-HBV-DNA, Leber-HBV RNA, Serum-HBV-DNA, Leber-HBc, Serum-Hbe oder
Serum-HBs als Reaktion auf IL-28 oder IL-29 reflektiert eine antivirale
Aktivität
dieser Verbindungen gegen HBV.
-
Beispiel 43
-
IL-28 und IL-29 hemmen die humane Herbesvirus-8
(HHV-8) Replikation in BCBL-1-Zellen
-
Die
antiviralen Aktivitäten
von IL-28 und IL-29 gegen HHV-8 wurden in einem In-vitro-Infektionssystem unter
Verwendung einer B-lymphoiden Zelllinie, BCBL-1, geprüft.
-
Im
HHV-8-Assay wurden die Testverbindung und eine Ganciclovir-Kontrolle mit je
fünf Konzentrationen
und Verdünnung
in Halb-Log-Serie analysiert. Die Endpunkte sind TaqMan PCR für extrazelluläre HHV-8-DNA
(IC50) und Zellzahlen unter Verwendung des CellTiter96® Reagenz
(TC50; Promega, Madison, WI, USA). Kurz gefasst: Die BCBL-1-Zellen
wurden in 96-Well-Mikrotiterplatten plattiert. Nach 16–24 Stunden wurden
die Zellen gewaschen und das Medium wird gegen ein komplettes Medium
ausgetauscht, das verschiedene Konzentrationen der Testverbindungen
(3×) enthielt.
Ganciclovir wurde als positive Kontrolle verwendet, während das
Medium alleine als negative Kontrolle (Virus-Kontrolle, VC) verwendet
wurde. Drei Tage später
wurde das Kulturmedium gegen frisches Medium ausgetauscht, das die
entsprechend verdünnten
Testverbindungen enthielt. Sechs Tage nach der ersten Verabreichung
der Testverbindung wurde der Zellkulturüberstand abgeschöpft, mit
Pronase und DNAse behandelt und in einem quantitativen Echtzeit-TaqMan PCR-Assay
verwendet. Die PCR-amplifizierte HHV-8-DNA wurde in Echtzeit erkannt
durch Monitorerhöhungen
in den Fluoreszenzsignalen, die aus der exonukleolytischen Degradation
eines gelöschten
Fluoreszenzsondenmoleküls,
das an die amplifizierte HHV-8-DNA hybridisiert, resultierten. Für jede PCR-Amplifikation wurde
unter Verwendung von Verdünnungen
der aufgereinigten HHV-8-DNA simultan eine Kurve generiert. Antivirale
Aktivität
wurde aus der Reduzierung in HHV-8-DNA-Konzentrationen (IC50)
berechnet. Ein neuer Farbstoffaufnahme-Assay wurde eingesetzt, um
die Lebensfähigkeit
der Zellen zu messen, und diese Messung wurde zur Berechnung der
Toxizität
(TC50) verwendet. Der therapeutische Index
(TI) wird als TC50/IC50 berechnet.
-
IL-28
und IL-29 hemmen die HHV-8-Virusreplikation in BCBL-1-Zellen. IL-28 hatte
einen IC50 von 1 μg/ml und einen TC50 von > 10 μg/ml (TI > 10). IL-29 hatte einen
IC50 von 6,5 μg/ml und einen TC50 von > 10 μg/ml (TI > 1,85). MetIL-29C172S-PEG hatte
einen IC50 von 0,14 μg/ml und einen TC50 von > 10 μg/ml (TI > 100).
-
Beispiel 44
-
IL-28 und IL-29 haben eine antivirale
Aktivität
gegen Epstein Barr Virus (EBV)
-
Die
antiviralen Aktivitäten
von IL-28 und IL-29 gegen EBV wurden in einem In-vitro-Infektionssystem unter
Verwendung einer B-lymphoiden Zelllinie, P3HR-1, geprüft. Im EBV-Assay
wurden die Testverbindung und eine Kontrolle mit je fünf Konzentrationen
und Verdünnung
in Halb-Log-Serie analysiert. Die Endpunkte sind TaqMan PCR für extrazelluläre EBV-DNA
(IC50) und Zellzahlen unter Verwendung des CellTiter96® Reagenz
(TC50, Promega). Kurz gefasst: Die P3HR-1-Zellen werden in 96-Well-Mikrotiterplatten
plattiert. Nach 16–24
Stunden werden die Zellen gewaschen und das Medium wird gegen ein
komplettes Medium ausgetauscht, das verschiedene Konzentrationen
der Testverbindungen (3×)
enthielt. Zusätzlich
wird eine positive Kontrolle verwendet, während das Medium alleine als
negative Kontrolle zu den Zellen gegeben wird (Virus-Kontrolle,
VC). Drei Tage später
wird das Kulturmedium gegen frisches Medium ausgetauscht, das die
entsprechend verdünnte Testverbindung
enthält.
Sechs Tage nach der ersten Verabreichung der Testverbindung wird
der Zellkulturüberstand
abgeschöpft,
mit Pronase und DNAse behandelt und in einem quantitativen Echtzeit-TaqMan
PCR-Assay verwendet. Die PCR-amplifizierte EBV-DNA wird in Echtzeit
erkannt durch Monitorerhöhungen
in den Fluoreszenzsignalen, die aus der exonukleolytischen Degradation
eines gelöschten
Fluoreszenzsondenmoleküls,
das an die amplifizierte EBV-DNA hybridisiert, resultieren. Für jede PCR-Amplifikation wurde
unter Verwendung von Verdünnungen
der aufgereinigten EBV-DNA simultan eine Kurve generiert. Antivirale
Aktivität
wird aus der Reduzierung in EBV-DNA-Konzentrationen (IC50)
berechnet. Ein neuer Farbstoffaufnahme-Assay wurde eingesetzt, um
die Lebensfähigkeit
der Zellen zu messen, und diese Messung wurde zur Berechnung der
Toxizität
(TC50) verwendet. Der therapeutische Index
(TI) wird als TC50/IC50 berechnet.
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Beispiel 45
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IL-28 und IL-29 haben eine antivirale
Aktivität
gegen Herpes Simplex Virus-2 (HSV-2)
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Die
antiviralen Aktivitäten
von IL-28 und IL-29 gegen HSV-2 wurden in einem In-vitro-Infektionssystem unter
Verwendung von Verozellen geprüft.
Die antiviralen Wirkungen von IL-28 und IL-29 wurden in Assays mit Inhibition
der zytopathischen Wirkung (CPE-Assays) beurteilt. Bei diesem Assay
werden Verozellen durch das zytopathische HSV-2-Virus abgetötet und
die Zellabtötung
wird durch IL-28 und IL-29 gehemmt. Die Verozellen werden in Dulbecco
Modified Essential Medium (DMEM), das Phenol-Rot mit 10% Pferdeserum,
1% Glutamin und 1% Penicillin-Streptomycin
enthält,
propagiert, während
die CPE-Inhibitionsassays in DMEM ohne Phenol-Rot mit 2% FBS, 1%
Glutamin und 1% Pen-Strep durchgeführt werden. Am Tag vor den
Assays wurden die Zellen trypsinisiert (1% Trypsin-EDTA), gewaschen,
gezählt
und zu 104 Zellen/Well in 96-Well BioCoat® Platten
mit flachem Boden (Fisher Scientific, Pittsburgh, PA, USA) in einem
Volumen von 100 μl/Well
plattiert. Am nächsten
Morgen wird das Medium entfernt und prätitrierte Aliquoten des Virus
wurden zu den Zellen gegeben. Die Virusmenge entspricht der maximalen
Verdünnung,
die eine komplette Zellabtötung
(> 80%) zum Zeitpunkt
der maximalen CPE-Entwicklung
ergeben würde.
Die Lebensfähigkeit
der Zellen wird unter Verwendung eines CellTiter96® Reagenz
(Promega) gemäß Herstellerprotokoll
und unter Verwendung eines Vmax-Plattenlesers (Molecular Devices,
Sunnyvale, CA, USA) bestimmt. Die Verbindungen werden in je sechs Konzentrationen
geprüft
mit Verdünnung
in Assaymedium in einer Halb-Log-Serie. Acyclovir wurde als positive Kontrolle
verwendet. Die Verbindungen werden zum Zeitpunkt der Virusinfektion
zugegeben. Die durchschnittlichen Hintergrund- und farbkorrigierten
Probendaten für
die prozentuale CPE-Reduzierung und prozentuale Lebensfähigkeit
der Zellen bei jeder Konzentration werden relativ zu den Kontrollen
bestimmt und der IC50 wurde relativ zum
TC50 berechnet.
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IL-28,
IL-29 und MetIL-29C172S-PEG hemmten den Zelltod (IC
50 of > 10 ug/ml) in diesem
Assay nicht. Es zeigte sich keine antivirale Aktivität des IFN-alpha in diesem Assay. SEQUENZAUFFÜHRUNG