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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der medizinischdigitalen
Bildgebung. Insbesondere bezieht sich die vorliegende Erfindung
auf ein Verfahren zur automatischen Abgrenzung oder Extraktion einer
ersten Region, die in CT-Angiographiebildern die an eine Brustwand
angrenzende Herzregion von Interesse (Cardiologic Region of Interest;
CROI) ist, auf eine Bildverarbeitungsvorrichtung, auf ein computertomographisches
System und ein Computerprogramm für eine Bildverarbeitungsvorrichtung.
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CT(Computertomographie)-Angiograhie (CTA)
ist eine Untersuchung, die Röntgenstrahlen verwendet,
um den Blutfluss in Arteriengefäßen im gesamten
Körper
bildlich darzustellen. Von Arterien, die das Gehirn versorgen, bis
zu Zellen, die Blut zu den Lungen, Nieren und den Armen und Beinen transportieren.
CT kombiniert die Verwendung von Röntgenstrahlen mit einer computergestützten Analyse
der Bilder. Röntgenstrahlen
werden von einer rotierenden Gantry aus unterschiedlichen Winkeln durch
den interessierenden Bereich im Körper eines Patienten geleitet,
um Querschnittsschichtbilder zu erzeugen, die zu einem zwei- oder
dreidimensionalen Bild der untersuchten Region zusammengestellt werden.
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Im
Vergleich zur Katheterangiographie, die das Injizieren eines Kontrastmittels
in eine Arterie mit sich bringt, ist CTA ein weit weniger invasives
und ein patientenfreundlicheres Verfahren. Statt in eine Arterie
wird das Kontrastmittel in eine Vene injiziert. Zur Erfassung von
CTA-Bildern werden vorzugsweise CT-Scanner eines fortschrittlichen
Typs, die als Spiral-CT-Scanner bezeichnet werden, verwendet.
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Die
CT-Bildgebung wird häufig
in der interessierenden Herzregion eingesetzt.
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Damit
Benutzer Bilder effizienter bearbeiten können, sind zahlreiche interaktive
Konzepte und Verfahren nach dem Stand der Technik vorgeschlagen
worden. Ein Beispiel für
ein solches Verfahren wird in einem Artikel mit dem Titel „An Image
Editor for a 3D-CT Reconstruction System" von Jay Ezrielev et. al., veröffentlicht
in „Proceedings
of Medical Imaging IV",
Image Processing, Newport Beach, Bd. 1233, beschrieben. Die Autoren
dieses Artikels erörtern
ein Bildbearbeitungssystem, das intelligente und halbau tomatische
Verfahren zur Verbesserung der Geschwindigkeit und Effizienz des
Bearbeitungsprozesses nutzt. In dem Bearbeitungssystem sind manche
Funktionen vorgesehen, die mit ganzen Bildgruppen statt mit Einzelbildern
arbeiten. Diese Funktionen können
Schwellenwertoperationen oder Operationen ausführen, die einfache Objekte
aus dem Datensatz entfernen. Weiterhin sind manuelle Bearbeitungsfunktionen
vorgesehen, um Operationen auszuführen, die von den halbautomatischen
Verfahren nicht ausgeführt
werden können.
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Die
US-amerikanische Patentschrift 5.570.404 beschreibt
ein Verfahren zur automatischen Bearbeitung mehrerer CT-Bildschichten,
um eine dreidimensionale Ansicht eines gewählten, im Körper eines Patienten befindlichen
Objektes zu schaffen, das das Vorsehen mindestens einer von CT-Bildgebungssystemen
erzeugten dickeren Schicht („Slab") von CT-Bildschichten
und das Berechnen eines oberen MIP-Bildes dieses Slab umfasst. Ein
unerwünschtes
Objekt wird aus dem oberen MIP-Bild entfernt, indem erstens alle
Bildpunkte mit Leuchtintensitätswerten
detektiert werden, die das unerwünschte
Objekt darstellen. Zweitens werden alle Bildpunkte der zu entfernenden
Region auf einen Leuchtintensitätswert
von im Wesentlichen Null eingestellt, um das Objekt vom oberen MIP-Bild
des Slab zu entfernen. Nachdem das unerwünschte Objekt vom oberen MIP-Bild
entfernt ist, werden die daran vorgenommenen Bearbeitungen auf jede CT-Bildschicht
im Slab angewandt. Dieses Dokument beschreibt auch ein Gerät zur Durchführung einer
3D-Rekonstruktion von CT-Angiographiebildern, um ein gewähltes, innerhalb
des Körpers
eines Patienten befindliches Objekt bildlich darzustellen.
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Der
Tagungsbericht von Hammoude "A
contour extraction algorithm for echocardiographic images", Computers in Cardiology
1997 Lund, Schweden 7–10.
September 1997, New York, NY, USA, IEEE, US, 7. September 1997,
Seiten 537–540, beschreibt
ein Verfahren, das Herzränder
in Echokardiographiebildern identifiziert. Von zwei manuell spezifizierten
Eingabepunkten aus sucht der Algorithmus nach kardialen Grenzen
bei gleichzeitiger Minimierung einer Kostenfunktion.
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Der
Tagungsbericht von Yi-Wie Yu et. al. „Image segmentation based
an region growing and edge detection" Systems, Man, and Cybernetics, 1999,
IEEE SMC '99 Conference
Proceedings, 1999 Tokio, Japan 15.-15. Oktober 1999, Piscataway,
NJ, USA, IEEE, US, 12. Oktober 1999, Seiten 798–803, beschreibt ein auf Regionenwachstum
(„Region
Growing") und Kantendetektierung
basierendes Bildsegmentierungsverfahren.
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Die
bekannten Verfahren und Geräte
erfordern in der Regel jedoch einen Eingriff durch einen Benutzer,
um erwünschte
oder unerwünschte
Teile eines Bildes zu identifizieren. Darüber hinaus ist die Verarbeitungsgeschwindigkeit,
d. h. die benötigte Zeit,
um das Bild zur Anzeige für
einen Benutzer zu verarbeiten, immer eine kritische Angelegenheit.
Insbesondere im Fall der Bildgebung der interessierenden Herzregion.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine verbesserte Bildgebung
der interessierenden Herzregion zu schaffen.
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Gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann die obige Aufgabe mit einem Verfahren
zur automatischen Abgrenzung oder Extraktion der an eine Brustwand
angrenzenden interessierenden Herzregion in CT-Angiographiebildern,
wie in Anspruch 1 dargelegt, gelöst werden.
Das Verfahren umfasst die Schritte des Bestimmens der Brustwand,
des Bestimmens einer anderen Region, an welcher sich die interessierende Herzregion
an die Brustwand anschließt,
und des Bestimmens einer Aorta in der interessierenden Herzregion.
Anschließend
wird um die interessierende Herzregion eine geschlossene Kontur
initialisiert. In einem nachfolgenden Schritt wird die Form dieser
geschlossenen Kontur optimiert.
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Gemäß dieser
beispielhaften Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann eine vollautomatische Abgrenzung
oder Extraktion der interessierenden Herzregion in CT-Angiographiebildern
geschaffen werden. Vorteilhafterweise erlaubt dies die Erzeugung
von allein die interessierende Herzregion beinhaltenden Bildern
ohne das Einwirken eines Bedieners. Bei klinischen Anwendungen kann
das Verfahren gemäß vorliegender
Erfindung eine bessere Diagnose ermöglichen, da Objekte, die nicht
Bestandteil der interessierenden Herzregion sind, einem Benutzer
nicht angezeigt werden. Darüber
hinaus ist das vorliegende Verfahren höchst zeiteffizient. Tests haben
gezeigt, dass das obige Verfahren die gesamte automatische Abgrenzung
der interessierenden Herzregion auf einem standardmäßigen PC, beispielsweise
mit einem Intel Pentium-IV-Prozessor, in ca. 5 Sekunden ermöglicht.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, wie in Anspruch 2 dargelegt, erfolgt
die Optimierung der Form der geschlossenen Kontur mittels einer
Fourier-Interpolation und eines Kantenkriteriums. Vorteilhafterweise
ermöglicht
dies eine sehr schnelle und präzise Optimierung
der geschlossenen Kontur.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, wie in Anspruch 3 dargelegt, wird die
Brustwand mittels eines Schwellenwertkriteriums ermittelt und indem Suchstrahlen
von der Vorderseite der Brust zur Rückseite der Brust ausgesandt
werden. Vorteilhafterweise kann dies eine sehr einfache und effiziente
Segmentierung der Brustwand ermöglichen.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, wie in Anspruch 4 dargelegt, wird die
absteigende Aorta mittels eines Schwellenwert-/Durchmesserkriteriums
ermittelt und indem Suchstrahlen von der linken Seite der Brust
zur rechten Seite der Brust ausgesandt werden, was eine vollständige automatische
Segmentierung der Aorta ermöglicht,
während
nur eine minimale Anzahl von Prozessschritten ausgeführt werden
müssen.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, wie in Anspruch 5 dargelegt, wird die
optimierte Formkontur des vorhergehenden Schichtbildes vom vorhergehenden
Schichtbild für
die Initialisierung der geschlossenen Kontur übernommen. Vorteilhafterweise steigert
dies die Zeiteffizienz des Verfahrens und die Präzision des Verfahrens, weil
die geschlossene Kontur, von der die Optimierung der Form in jedem Bild
ausgeht, von Schichtbild zu Schichtbild präziser wird.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, wie in Anspruch 6 dargelegt, wird eine
Bildverarbeitungsvorrichtung für
die automatische Abgrenzung oder Extraktion der an eine Brustwand
angrenzenden interessierenden Herzregion in CT-Angiographiebildern geschaffen,
was vorteilhafterweise die vollständig automatische Abgrenzung
und Extraktion der interessierenden Herzregion in sehr kurzer Zeit
ermöglicht. Außerdem kann
aufgrund der Tatsache, dass in der erfindungsgemäßen Bildverarbeitungsvorrichtung nur
eine reduzierte Anzahl von Schritten ausgeführt wird, eine Bildverarbeitungsvorrichtung
geschaffen werden, die einen weniger leistungsstarken Prozessor
und weniger Speicherkapazität
erfordert als andere Systeme nach dem Stand der Technik.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, wie in Anspruch 7 dargelegt, wird eine
Bildverarbeitungsvorrichtung geschaffen, die eine präzise Abgrenzung und
Extraktion der interessierenden Herzregion ermöglicht.
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Gemäß einer
weiteren beispielhaften Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Computertomographiesystem wie
in Anspruch 8 dargelegt geschaffen, das eine vollständig automatische Abgrenzung
und Extraktion der interessierenden Herzregion ermöglicht.
Anspruch 9 sieht eine weitere beispielhafte Ausführungsform des Tomographiesystems
vor.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf ein Computerprogramm
für eine
Bildverarbeitungsvorrichtung zur automatischen Abgrenzung oder Extraktion
der interessierenden Herzregion. Das erfindungsgemäße Computerprogramm
wird in Anspruch 10 definiert. Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße Computerprogramm
in einen Arbeitsspeicher eines Bildprozessors geladen. Der Bildprozessor
ist folglich dafür
eingerichtet, das erfindungsgemäße Verfahren
auszuführen.
Das Computerprogramm kann auf einem computerlesbaren Medium wie
einer CD-ROM gespeichert sein. Weiterhin kann das Computerprogramm über ein
Netzwerk wie das World Wide Web angeboten und von einem derartigen
Netzwerk in den Arbeitsspeicher des Bildprozessors geladen werden.
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Es
kann als Kernpunkt einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung betrachtet werden, dass eine vollständig automatische Abgrenzung
und Extraktion der interessierenden Herzregion in CT-Angiographiebildern
geschaffen wird. Zunächst
wird mittels eines Schwellenwertkriteriums die Brustwand detektiert,
indem Suchstrahlen von vorn nach hinten ausgesandt werden. Dann
erfolgt die Detektierung der Region, wo sich die interessierende
Herzregion an die Brustwand (dicht am Brustbein) anschließt. Dann
erfolgt mittels eines Schwellenwertkriteriums und eines Durchmesserkriteriums
die Detektierung der absteigenden Aorta, indem Suchstrahlen von
links nach rechts ausgesandt werden. Danach erfolgt in einem geeigneten
Schichtbild eine kreisförmige
Initialisierung einer geschlossenen Kontur um die interessierende
Herzregion zwischen Aorta und Brustbein. Dann wird mittels einer Fourier-Interpolation
und eines Kantenkriteriums eine Optimierung der Konturform vorgenommen.
Es erfolgt eine Fortpflanzung durch alle Schichten, wobei eine vorhergehende
Kontur einer vorhergehenden Schicht in ein aktives Schichtbild übernommen wird,
das daraufhin in der aktiven Schicht formoptimiert wird. Als Ergebnis
wird eine Darstellung eines Bildteils (einer interessierenden Region)
erzeugt, welche die Herzstrukturen enthält, d. h. linke und rechte
Herzkammer, linker und rechter Vorhof, erster Teil der absteigenden
Aorta, Herzkranzarterien und der Verbindungsstrang zwischen Vorhöfen und
Herzkammern und Lungengefäßen.
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Diese
und andere Aspekte der Erfindung ergeben sich aus den Ausführungsformen
und werden unter Bezugnahme auf die Ausführungsformen weiter erläutert, die
im Folgenden anhand von Beispielen und unter Bezugnahme auf die
begleitenden Zeichnungen beschrieben werden. Es zeigen:
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1 eine
beispielhafte Ausführungsform eines
CT-Systems gemäß vorliegender
Erfindung;
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2 eine
beispielhafte Ausführungsform einer
Bildverarbeitungsvorrichtung gemäß vorliegender
Erfindung, wie sie im CT-System aus 1 verwendet
werden kann;
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3 ein
Ablaufdiagramm einer beispielhaften Ausführungsform eines Verfahrens
zum Betrieb des CT-Systems aus 1, einschließlich der
Bildverarbeitungsvorrichtung aus 2;
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die 4a bis 4c Beispiele
für CTA-Bilder;
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1 zeigt
eine vereinfachte Darstellung einer beispielhaften Ausführungsform
eines CT-Systems gemäß vorliegender
Erfindung. Das Bezugszeichen 2 in 1 bezeichnet
eine Röntgenröhre, und das
Bezugszeichen 4 bezeichnet einen Strahlungsdetektor. Wie
dem Fachkundigen bekannt ist, projiziert die Röntgenröhre 2 ein dünnes Röntgenstrahlenbündel 6 durch
die Objektschicht des untersuchten Subjekts 8. Die Abschwächung des
Röntgenstrahlenbündels 6 wird
für eine
große
Anzahl von Pfaden durch die Objektschicht bestimmt. Die Strahlungsintensität wird vom
Detektor 4 für
jeden Pfad durch die Objektschicht aufgezeichnet. Der Detektor 4 ist
mit einer elektronischen Messvorrichtung 10 gekoppelt,
um die vom Detektor 4 abgetasteten Messwerte weiter zu
verarbeiten. Die elektronische Messvorrichtung 10 ist mit
einer Bildverarbeitungsvorrichtung 12 wie einem Computer
gekoppelt, der beispielsweise einen Pentium IV-Prozessor enthält. Die Bildverarbeitungsvorrichtung 12 verarbeitet
codierte Messwerte und errechnet eine zwei- oder dreidimensionale Abschwächungsverteilung.
Die Abschwächungsverteilung
umfasst im Allgemeinen eine numerische Matrix, die in einem Speicher
der Bildverarbeitungsvorrichtung 12 gespeichert ist.
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Die
Bildverarbeitungsvorrichtung 12 ist mit einer Anzeige 14 gekoppelt,
welche die numerische Matrix in eine Bild umwandelt, das vom Bediener
betrachtet werden kann. Jeder Punkt oder Bildpunkt des Bildes entspricht
einem Matrixelement. Wie dem Fachkundigen bekannt ist, stellt der
Leuchtintensitätswert
jedes Bildpunkts den Grad der Abschwächung dar, die von dem in der
Objektschicht abgetasteten Objekt verursacht wird.
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Wie
dem Fachkundigen bekannt ist, umfasst die numerische Matrix eine
Vielzahl von Schichtbildern, die jeweils einem Abtastpfad entsprechen.
Zur Bildung der Matrix werden die Schichtbilder gestapelt.
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2 zeigt
eine beispielhafte Ausführungsform
der Bildverarbeitungsvorrichtung 12 gemäß vorliegender Erfindung zur
Durchführung
einer beispielhaften Ausfüh rungsform
eines Verfahrens gemäß vorliegender
Erfindung. Die in 2 dargestellte Bildverarbeitungsvorrichtung 12 umfasst
eine zentrale Verarbeitungseinheit (CPU) oder einen Bildprozessor 20,
der, wie bereits oben erwähnt,
beispielsweise ein Pentium IV-Prozessor
sein kann. Der Bildprozessor 20 ist mit einem Speicher 22 zum
Speichern der codierten Messwerte und der numerische Matrix sowie
der erzeugten Bilder verbunden. Der Bildprozessor 20 kann
mit einer Vielzahl von Eingabe-/Ausgabenetzwerken oder Diagnosevorrichtungen
verbunden werden. Im vorliegenden Fall, wie in 1 dargestellt,
ist der Bildprozessor 20 mit einem CT-Scanner verbunden.
Weiterhin ist der Bildprozessor 20 mit einer Anzeigevorrichtung 14 (zum
Beispiel einem Computermonitor) verbunden, um im Bildprozessor berechnete
oder adaptierte Informationen oder Bilder anzuzeigen. Über eine
Tastatur 24 und/oder andere Ausgabevorrichtungen, die in 2 nicht
dargestellt sind, kann ein Bediener mit dem Bildprozessor 20 kommunizieren.
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3 zeigt
ein Ablaufdiagramm einer beispielhaften Ausführungsform eines Verfahrens
zum Betreiben der Bildverarbeitungsvorrichtung gemäß vorliegender
Erfindung. Nach dem Start in Schritt S1 fährt das Verfahren mit Schritt
S2 fort, bei dem mittels des CTA-Scanners ein aus einer Vielzahl
von CTA-Bildschichten bestehendes CTA-Bild erfasst wird. Dann fährt das
Verfahren mit Schritt S3 fort, bei dem eine Detektierung der Brustwand
erfolgt. Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung erfolgt die Detektierung der Brustwand
mittels eines Schwellenwertkriteriums, indem Suchstrahlen von der
Vorderseite der Brust zur Rückseite
der Brust ausgesandt werden. Anschließend fährt das Verfahren mit Schritt
S4 fort, bei dem eine Bestimmung einer Region erfolgt, wo sich die
interessierende Herzregion (Cardiac Region Of Interest; CROI) an
die Brustwand anschließt.
Diese Region befindet sich nahe dem Brustbein. Dies wird in allen
Schichten oder in einer Teilgruppe von Schichten vorgenommen, z.
B. jeder dritten Schicht (d. h. in jeder n-ten Schicht). Danach fährt das
Verfahren mit Schritt S5 fort, bei dem eine Detektierung der absteigenden Aorta
mittels eines Schwellenwert- und Durchmesserkriteriums erfolgt,
indem Suchstrahlen von der linken Brustseite zur rechten Brustseite
ausgesandt werden. Wie beim Schritt S4 wird der Schritt S5 in allen
Schichten, oder in einer Teilgruppe von Schichten, ausgeführt, was
zu einer Reihe von Kandidaten für
die Aortamitte führt.
Die Kandidaten werden mittels eines Abstandskriteriums gruppiert,
d. h. dicht nebeneinander liegende Kandidaten werden in derselben
Gruppe zusammengefasst. Anschließend wird die Gruppe mit den
meisten Kandidaten als Aortagruppe angenommen. In einem nachfolgenden Schritt
S6 wird in einem geeigneten Schichtbild eine kreisförmige Initialisierung
einer geschlossenen Kontur um die CROI, zwischen der Aorta und dem
Brustbein, vorgenommen, und zwar in einer Schicht mit einer kleinen
Kontaktregion zwischen Brustwand und Herzgewebe. In einem anschließenden Schritt
S7 wird die in Schritt S6 initialisierte Kontur mittels Fourier-Interpolation und
einem Kantenkriterium optimiert. Dann fährt das Verfahren mit Schritt
S8 fort.
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In
Schritt S8 wird der Schritt S7 oben ausgeführt, d. h. es erfolgt eine
Fortpflanzung durch alle Schichtbilder oder eine Teilgruppe von
Schichten des in Schritt S2 erfassten CTA-Bildes. Während der Fortpflanzung
wird in jedem aktuellen Schichtbild eine Kontur der vorhergehenden
Fortpflanzung übernommen,
d. h. anstelle einer kreisförmigen
Kontur in Schritt S6 als die Initialisierungskontur verwendet.
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Anschließend, nach
Schritt S8, fährt
das Verfahren mit Schritt S9 fort, bei dem eine Darstellung desjenigen
Bildteils (derjenigen interessierenden Region), der die Hetzstrukturen
enthält,
d. h. linke und rechte Herzkammer, linker und rechter Vorhof, erster Teil
der absteigenden Aorta, Herzkranzarterien und der Verbindungsstrang
zwischen Vorhöfen
und Herzkammern und Lungengefäßen, über eine
Anzeige 14 an einen Benutzer ausgegeben wird. Danach fährt das
Verfahren mit Schritt S10 fort, bei dem es endet.
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Das
unter Bezugnahme auf 3 beschriebene Verfahren hat
eine im Vergleich zu bekannten Systemen verbesserte Effizienz. Das
beschriebene Verfahren ermöglicht
die vollständige
automatische Abgrenzung der CROI in etwa 5 Sekunden auf einem standardmäßigen PC.
Weiterhin erfordert dieses Verfahren keine Benutzerunterstützung. Darüber hinaus ermöglicht das
obige Verfahren vorteilhafterweise eine unmittelbare Visualisierung.
Das Verfahren ermöglicht
die unmittelbare Visualisierung der Herzstrukturen, nachdem ein
Bild in die medizinische Bildverarbeitungsvorrichtung geladen wurde.
Bei aktuellen Systemen muss die interessierende Herzregion nach
dem Laden des Bildes interaktiv abgegrenzt werden, um störende Substanzen
wie den Brustkorb aus der Visualisierung zu beseitigen, was beim
Verfahren gemäß vorliegender
Erfindung nicht notwendig ist, weil dies automatisch vom Verfahren
vorgenommen wird. Außerdem
ermöglicht
es das obige Verfahren, die interessierende Herzregion in der Nachbearbeitung
automatisch zu fokussieren (beispielsweise die Unterdrückung der
mit einem Kontrastmittel gefüllten
Herzkammern oder die Extraktion der Herzkranzarterien), was zur
Verkürzung
der Verarbeitungsdauer führt.
Weiterhin sorgt eine vom obigen Verfahren vorgesehene Wirkung für eine Reihe anatomischer
Referenzpunkte (zum Beispiel die absteigende Aorta und die Brustwand,
die zur weiteren Verarbeitung wie der automatischen Extraktion der Herzkranzarterien
genutzt werden können).
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Die 4a bis 4c zeigen
Bilder, die gemäß dem unter
Bezugnahme auf 3 beschriebenen Verfahren erzeugt
wurden. 4a zeigt eine CT-Schicht mit
einer interessierenden Herzregion, bei der die absteigende Aorta
mit einem Kreuz markiert ist. 4b zeigt
eine Oberflächendarstellung der
interessierenden Herzregion. Wie aus 4b ersichtlich
ist, wird nur die interessierende Herzregion dargestellt und es
befinden sich keine sonstigen störenden
Strukturen im Bild.
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4c zeigt
eine Volumendarstellung der interessierenden Herzregion, die ebenfalls
gemäß dem unter
Bezugnahme auf 3 beschriebenen Verfahren entsprechend
einer beispielhaften Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung erzeugt wurde. Wie aus 4c ersichtlich
ist, wird nur der Bildteil dargestellt, der die Herzstrukturen enthält, d. h.
linke und rechte Herzkammer, linker und rechter Vorhof, erster Teil
der absteigenden Aorta, Herzkranzarterien und der Verbindungsstrang
zwischen Vorhöfen
und Herzkammern und Lungengefäßen. Keine
weiteren Elemente, welche die Visualisierung der interessierenden
Herzregion stören
könnten,
werden in diesem Bild dargestellt.
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3
- S1
- Start
- S2
- Erfassung
eines CTA-Bildes
- S3
- Detektion
der Brustwand
- S4
- Detektion
der Region, wo sich die interessierende Herzregion an die Brustwand
anschließt
- S5
- Detektion
der absteigenden Aorta
- S6
- kreisförmige Initialisierung
einer geschlossenen Kontur um einen Teil der interessierenden Herzregion
- S7
- Optimierung
der Konturform
- S8
- Fortpflanzung
durch alle Schichten des CTA-Bildes durch Übernahme der vorhergehenden
Kontur gefolgt von einer Formoptimierung
- S9
- Ausgabe
des Bildteils mit der Herzstruktur
- S10
- Ende