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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Anmeldung betrifft ein Verfahren zum Durchführen einer
Bisulfitreaktion, mit der man Methylierungpositionen in einer Nukleinsäure feststellt,
d.h. methylierte und nicht methylierte Cytosine, wobei die Nukleinsäure in einer
Lösung,
welche die Nukleinsäure
umfasst, für
einen Zeitraum von 1,5 bis 3,5 Stunden bei einer Temperatur zwischen
70 und 90°C
inkubiert wird, wobei die Konzentration an Bisulfit in der Lösung zwischen
3 M und 6,25 M beträgt,
und wobei der pH-Wert der Lösung
zwischen 5,0 und 6,0 liegt, wobei die Nukleinsäure, d.h. die Cytosin-Basen
in der Nukleinsäure,
desaminiert ist. Dann wird die Lösung,
welche die desaminierte Nukleinsäure
umfasst, desulfoniert und vorzugsweise entsalzt. Die Anmeldung betrifft
zudem einen Kit mit einer Lösung,
die Bisulfit mit einem bestimmten pH-Wert umfasst, und Verwendungen
davon sowie einen Kit, der die Lösung
umfasst.
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Hintergrund der Erfindung
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Gene
machen nur einen kleinen Anteil des gesamten Säugetiergenoms aus, und die
genaue Steuerung ihrer Expression in Anwesenheit eines äußerst starken
Hintergrundes von nicht-codierender Desoxyribonukleinsäure (DNA)
stellt ein erhebliches Problem für
ihre Regulation dar. Nicht-codierende DNA, die Introns, repetitive
Elemente und möglicherweise
aktive transposable Elemente enthält, erfordert effektive Mechanismen
für ihr
langfristiges Silencing. Säugetiere
haben anscheinend die von der Cytosinmethylierung ausgehenden Möglichkeiten
genutzt, um einen erblichen Mechanismus zum Verändern der DNA-Protein-Interaktionen zu
schaffen, die dieses Silencing unterstützen. DNA-Methylierung ist
für die
Entwicklung von Säugetieren
wesentlich und spielt eine mögliche
Rolle beim Altern und bei Krebs. Die Beteiligung der Methylierung
an der Regulation der Genexpression und als epigenetische Modifizierung,
die Prägungsgene markiert,
ist bestens bekannt. In Säugetieren
tritt Methylierung nur an Cytosin-Resten und insbesondere nur auf
Cytosin-Resten neben einem Guanosin-Rest auf, d.h. an der Sequenz
CG. Der Nachweis und die Kartierung von DNA-Methylierungsstellen
sind für
das Verständnis
der molekularen Signale, die anzeigen, ob eine bestimmte Sequenz
methyliert ist, wesentliche Schritte.
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Dieses
erfolgt derzeit durch das so genannte Bisulfitverfahren, das von
Frommer, M. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89 (1992) 1827-1831,
beschrieben ist, zum Nachweis von 5-Methylcytosinen. Das Bisulfitverfahren
zur Kartierung von 5-Methylcytosin nutzt den Effekt, dass Natriumhydrogensulfit
mit Cytosin reagiert, aber nicht oder nur schwach mit 5-Methylcytosin. Cytosin
reagiert mit Bisulfit unter Bildung eines sulfonierten Cytosinreaktionszwischenprodukts,
das zur Desaminierung neigt, was zu einem sulfonierten Uracil führt, das unter
alkalischen Bedingungen zu Uracil desulfoniert werden kann (siehe
1).
Uracil hat bekanntlich im Gegensatz zu dem Edukt Cytosin das Basenpaarungsverhalten
von Thymin, wohingegen 5-Methylcytosin
das Basenpaarungsverhalten von Cytosin hat. Dies ermöglicht die
Unterscheidung von methylierten oder nicht-methylierten Cytosinen
beispielsweise durch genomische Bisulfitsequenzierung (Grigg, G.
und Clark, S., Bioessays 16 (1994) 431-436; Grigg, G.W., DNA Seq.
6 (1996) 189-198) oder methylierungsspezifische PCR (MSP), die in
US 5 786 146 offenbart ist.
Grundlegende Untersuchungen über
die Reaktion von Uracil- und Cytosinderivaten mit Bisulfit wurden
von Shapiro et al., JACS 92 (1970) 422-424 durchgeführt.
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Es
gibt verschiedene Dokumente, die spezifische Aspekte der Bisulfitreaktion
behandeln.
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Hayatsu,
H., et al., Biochemistry 9 (1970) 2858-2865 setzten Uracil, Cytosin oder ihre
Derivate mit 1 M Bisulfit bei einem pH-Wert von ca. 6, bei 37°C 24 Std. lang
um. Hayatsu, H., et al., J. Am. Chem. Soc. 92 (1970) 724-726 beschreiben
die Reaktion von Cytosin mit 3 M Bisulfit bei einem pH-Wert von
ca. 6 und einer Temperatur von 80°C
für 30
Min. Slae und Shapiro, J. Org. Chem. 43 (1978) 4197-4200 beschreiben
die Desaminierung von Cytidin mit 1 M Bisulfit bei etwa neutralem
pH-Wert und bei verschiedenen Temperaturen, wobei die Reaktionszeit
nicht beschrieben wird. Die Desaminierung von Cytosin oder Methylcytosin
in Nukleinsäuren
wurde in diesen Dokumenten nicht untersucht.
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Paulin,
R., et al., Nucl. Acids Res. 26 (1998) 5009-5010 untersuchen die
Effekte von Harnstoff auf die Leistungsfähigkeit der Bisulfit-vermittelten
Sequenzierung von 5-Methylcytosin in DNA. Die DNA wird mit 3,44 M
Bisulfit in Anwesenheit von 5,36 M Harnstoff und 0,5 mM Hydrochinon
bei einem pH-Wert von 5,0 und einer Temperatur von 55°C 15 Std.
umgesetzt.
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Raizis,
A. M., et al., Anal. Biochem. 226 (1995) 161-166 offenbaren ein
Bisulfitverfahren für
die 5-Methylcytosin-Kartierung,
die den Abbau des Templates minimiert. Sie untersuchen ein Verfahren
zum Minimieren eines Template-Abbaus mit 5 M Bisulfitlösungen in
Anwesenheit von 100 mM Hydrochinon bei einem pH-Wert von 5 und bei
50°C. Eine
maximale Ausbeute an PCR-Produkt
wurde nach 4 Stunden beobachtet. Andere Bedingungen, wie erhöhter pH-Wert
und niedrigere Temperaturen wurden ebenfalls untersucht.
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Grunau,
C., et al., Nucleic Acids Res. 29 (2001) e65-5, S. 1 bis 7, führen eine
systematische Untersuchung der kritischen experimentellen Parameter
der Bisulfitreaktion durch. Sie untersuchen 3,87 bis 4,26 und 5,2
bis 5,69 M Bisulfitlösungen
bei einem pH-Wert
von 5. Die Tests fanden bei Temperaturen von 15, 35, 55, 80, 85
und 95°C
für 1,
4 und 18 Std. statt. In diesen Untersuchungen ist der DNA-Abbau
ein Problem.
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Wang,
R.Y., et al., Nucleic Acids Res. 8 (1980) 4777-4790 offenbaren die
Verwendung einer 3 M Bisulfitlösung
bei einem pH-Wert von 5,5 und einer Temperatur von 37°C für verschiedene
Zeiträume
bei der Bisulfitbehandlung von DNA. Feil, R., et al., Nucleic Acids
Res. 22 (1994) 695-696 offenbaren die Verwendung einer 3,5 M Bisulfitlösung bei
einem pH-Wert von 5 und einer Temperatur von 0°C für 24 Std. bei der Bisulfitbehandlung
von DNA. Clark, S.J., et al., Nucleic Acids Res. 22 (1994) 2990-2997,
offenbaren die Verwendung einer 3 bis 4 M Bisulfitlösung bei
einem pH-Wert von
4,8 bis 5,8 und einer Temperatur von 37 bis 72°C für 8 bis 16 Std. bei der Bisulfitbehandlung
von DNA. Tasheva, E.S. und Roufa, D.J., Mol. Cell. Biol. 14 (1994) 5636-5644
offenbaren die Verwendung einer 1 M Bisulfitlösung bei einem pH-Wert von
5 und einer Temperatur von 50°C
für 48
Std. bei der Bisulfitbehandlung genomischer DNA-Fragmente. Grigg,
G.W., DNA Seq. 6 (1996) 189-198 offenbart die Verwendung einer 3,1
M Bisulfitlösung
bei einem pH-Wert von 5 und einer Temperatur von 50°C für 16 Std.
bei der Bisulfitbehandlung von DNA. Komiyama, M. und Oshima, S.,
Tetrahedron Letters 35 (1994) 8185-8188 offenbaren die Verwendung
einer 1 M Bisulfitlösung
bei einem pH-Wert
von 5 und einer Temperatur von 37°C
für 4 Std.
bei der Bisulfitbehandlung von DNA, wobei Diethylentriamin zugegen
ist.
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Olek,
A., et al., Nucleic Acids Res. 24 (1996) 5064-5066 offenbaren ein
Verfahren für
die Bisulfit-Basensequenzierung,
wobei die Bisulfitbehandlung und die nachfolgenden PCR-Schritte
an Material durchgeführt
werden, das in Agarosekügelchen
eingebettet ist. Eine 5 M Bisulfitlösung bei einem pH-Wert von
5 und einer Temperatur von 50°C
wird 4 Std. bei der Bisulfitbehandlung von DNA verwendet.
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Ein Überblick über die
DNA-Methylierungsanalyse findet sich in Oakeley, E.J., Pharmacol.
Ther. 84 (1999) 389-400.
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Verschiedene
zusätzliche
Komponenten im Bisulfitgemisch werden in
WO 01/98528 ,
WO 02/31186 oder von Paulin, R., et
al., Nucleic Acids Res. 26 (1998) 5009-5010 offenbart.
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Kits
zum Durchführen
von Bisulfitbehandlungen sind von Intergen kommerziell erhältlich,
und werden nun durch Serologicals Corporation, Norcross, GA, USA,
verteilt, beispielsweise CpGenomeTM DNA-Modifizierungs-Kit
(http://www.serologicals.com/products/intprod/index.html).
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Alle
Bisulfitbehandlungsverfahren des Standes der Technik haben Nachteile.
Folglich war das durch die vorliegende Erfindung zu lösende Problem
die Bereitstellung eines Verfahrens, das die Nachteile der Verfahren
des Standes der Technik überwindet.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Umwandlung einer
Cytosin-Base, vorzugsweise Cytosin-Basen, in einer Nukleinsäure in eine
Uracil-Base, vorzugsweise Cytosin-Basen, bereit, wobei vorzugsweise
eine 5-Methylcytosin-Base, vorzugsweise 5-Methylcytosin-Basen, nicht signifikant
umgewandelt werden, umfassend die Schritte:
- a)
Inkubieren einer Lösung,
welche die Nukleinsäure
umfasst, für
einen Zeitraum von 1,5 bis 3,5 Stunden bei einer Temperatur zwischen
70 und 90°C,
wobei die Konzentration an Bisulfit in der Lösung zwischen 3 M und 6,25
M beträgt
und wobei der pH-Wert
der Lösung
zwischen 5,0 und 6,0 liegt, wodurch die Nukleinsäure desaminiert wird, und
- b) Inkubieren der Lösung,
welche die desaminierte Nukleinsäure
umfasst, unter alkalischen Bedingungen, wodurch die desaminierte
Nukleinsäure
desulfoniert wird.
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Die
Erfindung stellt zudem eine Lösung
mit einem pH-Wert zwischen 5,4 und 5,6, die Bisulfit in einer Konzentration
zwischen 3 M und 6,25 M umfasst, Verwendungen davon und Kits, die
diese Lösung
umfassen, bereit.
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Wie
dem Fachmann bekannt ist und gemäß der Erfindung
wird der Begriff "Bisulfit" austauschbar für "Hydrogensulfit" verwendet.
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Gemäß der Erfindung
bedeutet die Bezeichnung "Bisulfitreaktion", "Bisulfitbehandlung" oder "Bisulfitverfahren" eine Reaktion zur
Umwandlung einer Cytosin-Base, vorzugsweise Cytosin-Basen, in einer
Nukleinsäure
in eine Uracil-Base, vorzugsweise Uracil-Basen, in Anwesenheit von Bisulfitionen,
wobei vorzugsweise eine 5-Methylcytosin-Base, vorzugsweise 5-Methylcytosin-Basen
nicht signifikant umgewandelt wird. Diese Reaktion für den Nachweis
der methylierten Cytosine wird ausführlich von Frommer et al.,
siehe oben, und Grigg und Clark, siehe oben, beschrieben. Die Bisulfitreaktion
enthält
einen Desaminierungschritt und einen Desulfonierungsschritt, die
separat oder gleichzeitig durchgeführt werden können (siehe 1;
Grigg und Clark, siehe oben). Die Aussage, dass 5-Methylcytosin-Basen
nicht signifikant umgewandelt werden, zieht nur die Tatsache in
Betracht, dass es nicht ausgeschlossen werden kann, dass ein kleiner
Prozentsatz von 5 Methylcytosin-Basen in Uracil umgewandelt wird,
obgleich nur und ausschließlich
die (nicht-methylierten) Cytosin-Basen umgewandelt werden sollen
(Frommer et al., siehe oben). Der Fachmann weiß, wie er die Bisulfitreaktion
durchführen
muss, beispielsweise durch Bezugnahme auf Frommer et al., siehe
oben, oder Grigg und Clark, siehe oben, welche die Hauptparameter
der Bisulfitreaktion offenbaren. Von Grunau et al., siehe oben, weiß der Fachmann,
welche Veränderungen
des Bisulfitverfahrens möglich
sind. Zusammengefasst werden im Desaminierungschritt ein Puffer,
der Bisulfitionen, gegebenenfalls chaotrope Mittel und gegebenenfalls
weitere Reagenzien enthält,
wie einen Alkohol, oder Stabilisatoren, wie Hydrochinon eingesetzt,
und der pH-Wert ist im sauren Bereich. Die Bisulfitkonzentration
ist zwischen 0,1 und 6 M Bisulfit, vorzugsweise zwischen 1 M und
5,5 M, die Konzentration des chaotropen Mittels ist zwischen 1 und
8 M, wobei vorzugsweise Guanidiniumsalze eingesetzt werden, der
pH-Wert ist im sauren Bereich, vorzugsweise zwischen 4,5 und 6,5,
die Temperatur ist zwischen 0°C
und 90°,
vorzugsweise zwischen Raumtemperatur (25°C) und 90°C, und die Reaktionszeit ist
zwischen 30 Min. und 24 Std. oder 48 Std. oder sogar länger, aber
vorzugsweise zwischen 1 Std. und 24 Std. Der Desulfonierungsschritt
erfolgt durch Hinzufügen
einer alkalischen Lösung
oder eines Puffers, wie beispielsweise einer Lösung, die nur ein Hydroxid,
beispielsweise Natriumhydroxid, enthält oder eine Lösung, die
Ethanol, Natriumchlorid und Natriumhydroxid enthält (beispielsweise 38% EtOH,
100 mM NaCl, 200 mM NaOH) und Inkubieren bei Raumtemperatur oder
erhöhten
Temperaturen für
einige Minuten, vorzugsweise zwischen 5 Min. und 60 Min.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
gewährt
eine verhältnismäßig kurze
Reaktionszeit der Bisulfitreaktion, so dass ein DNA-Test innerhalb
eines Arbeitstages durchgeführt
werden kann. Ein Parameter zur Beschleunigung der Reaktion ist die
Temperatur. Zur Verringerung des DNA-Abbauprozesses ist ein niedriger pH-Wert
von Vorteil. Durch die Verwendung einer 5 M Bisulfitlösung mit
einem pH-Wert von 5,5 bei einer Temperatur von ungefähr 80°C ist eine
Reaktionszeit zwischen beispielsweise 120 und 180 Min. möglich. Zudem ist
die Reaktion unter erfindungsgemäßen Bedingungen
spezifischer für
Cytosin als für
5-Methylcytosin, wie mit Standardbedingungen nach 16 Std. Additive
für die
Stabilisierung des Bisulfitreagens, wie Hydrochinon, sind möglich.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Umwandlung einer Cytosin-Base,
vorzugsweise Cytosin-Basen,
in einer Nukleinsäure
in eine Uracil-Base, vorzugsweise Uracil-Basen, wobei vorzugsweise
eine 5- Methylcytosin-Base,
vorzugsweise 5-Methylcytosin-Basen, nicht signifikant umgewandelt
wird, umfassend die Schritte
- a) Inkubieren
einer Lösung,
welche die Nukleinsäure
umfasst, für
einen Zeitraum von 1,5 bis 3,5 Stunden bei einer Temperatur zwischen
70 und 90°C,
wobei die Konzentration an Bisulfit in der Lösung zwischen 3 M und 6,25
M beträgt
und wobei der pH-Wert
der Lösung
zwischen 5,0 und 6,0 liegt, wodurch die Nukleinsäure desaminiert wird, und
- b) Inkubieren der Lösung,
welche die desaminierte Nukleinsäure
umfasst, unter alkalischen Bedingungen, wodurch die desaminierte
Nukleinsäure
desulfoniert wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung kann das Verfahren weiter den Schritt 'Entsalzen der Lösung' umfassen, welche
die desaminierte und desulfonierte Nukleinsäure umfasst. Dieses kann beispielsweise
durch Ultrafiltration, Gelfiltration, Fällung, wie dem Fachmann bekannt,
oder durch Binden an magnetische Glasteilchen, wie in
WO 96/41811 beschrieben, erfolgen.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Temperatur im erfindungsgemäßen Verfahren
zwischen 75 und 85°C.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
die Konzentration an Bisulfit zwischen 3,2 M und 6 M, vorzugsweise
zwischen 4,75 M und 5,5 M. Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der pH-Wert der Lösung zwischen 5,25 und 5,75.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
der Zeitraum zwischen 1,75 und 3 Stunden. Bei einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung ist der Zeitraum zwischen 2 und 3 Stunden, vorzugsweise
zwischen 2 und 2,5 Stunden. Die Reaktion ist auch in einem Zeitraum
zwischen 0,75 und 3,5 Stunden möglich.
In der am stärksten
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung, ist in Schritt a) die Temperatur 80°C, die Bisulfitkonzentration
ist 5 M, der pH-Wert der Lösung
ist 5,5, und der Zeitraum ist vorzugsweise zwischen 2 und 2,5 oder
3 Stunden, am stärksten
bevorzugt 2 Stunden.
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Das
Verfahren wird vorzugsweise in Lösung
durchgeführt,
jedoch kann das erfindungsgemäße Verfahren
auch durchgeführt
werden, während
die Nukleinsäure
in einer Festphasen-gebundenen Form ist, d.h. sie ist unter geeigneten
Bedingungen an eine Festphase gebunden. Die Festphase kann ein Siliciumoxid,
vorzugsweise in Form von Glasvliesen oder Fasern oder magnetischen
Glasteilchen sein, wie in
WO
96/41811 ,
WO 00/32762 und
WO 01/37291 beschrieben.
Das prinzipielle Verfahren beim Durchführen einer Bisulfitbehandlung,
während
die Nukleinsäure
an eine Festphase gebunden ist, ist beispielsweise beschrieben in
der europäischen
Patentanmeldung mit der Nummer
EP
02 019 097.1 und
EP
02 028 114.3 .
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Der
Fachmann weiß,
wie er die Bisulfitreaktion durchführen muss, beispielsweise durch
Bezugnahme auf Frommer et al., siehe oben, Grigg und Clark, siehe
oben, oder Grunau et al., siehe oben, welche die Hauptparameter
der Bisulfitreaktion offenbaren.
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Bei
einer Ausführungsform
der Erfindung ist die Nukleinsäure
Desoxyribonukleinsäure
(DNA), insbesondere genomische DNA oder Nukleinsäure, d.h. die DNA oder Nukleinsäure, die
sich im Genom des Organismus befindet und die den Nachkommen als überlebensnotwendige
Information weitergegeben wird. Der Begriff wird verwendet, um zwischen
anderen DNA-Typen zu unterscheiden, die sich z.B. innerhalb von
Plasmiden befinden. Die Quelle für
die Nukleinsäure
kann eukaryotisch oder prokarytisch sein, vorzugsweise von Wirbeltieren,
insbesondere Säugetieren,
am stärksten
bevorzugt von Tieren oder Menschen.
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Bei
einer Ausführungsform
der Erfindung wird die Nukleinsäure
von einer biologischen Probe erhalten, wobei die oben beschriebenen
Festphasen und die dem Fachmann bekannten Verfahren verwendet werden. Die
biologische Probe umfasst Zellen von mehrzelligen Organismen, wie
beispielsweise Mensch- und Tierzellen wie Leukozyten und immunologisch
aktive nieder- und hochmolekulare chemische Verbindungen, wie Haptene,
Antigene, Antikörper
und Nukleinsäuren,
Blutplasma, Cerebrospinal-Flüssigkeit,
Sputum, Stuhl, Biopsieproben, Knochenmark, Mundspülungen,
Blutserum, Gewebe, Urin oder Mischungen davon. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung ist die biologische Probe eine Flüssigkeit aus Mensch- oder Tierkörper. Die
biologische Probe kann Blut, Blutplasma, Blutserum, Gewebe oder
Urin sein. Die biologische Probe, welche die Nukleinsäuren umfasst,
wird lysiert, so dass ein Gemisch von biologischen Verbindungen
erzeugt wird, das Nukleinsäuren
und andere Komponenten enthält.
Verfahren zum Lysieren biologischer Proben sind dem Fachmann bekannt
und können
chemischer, enzymatischer oder physikalischer Natur sein. Eine Kombination dieser
Verfahren ist ebenfalls anwendbar. Zum Beispiel kann die Lyse mit
Ultraschall, Hochdruck, Scherkräften,
Alkali, Detergenzien oder chaotropen Salzlösungen oder Proteasen oder
Lipasen durchgeführt
werden. Für
das Lyseverfahren zur Gewinnung von Nukleinsäuren werden insbesondere Sambrook,
J. et al., in "Molecular
Cloning: A Laboratory Manual" (1989),
Hrsg. J. Sambrook, E.F. Fritsch und T. Maniatis, Cold Spring Harbour
Laboratory Press, Cold Spring Harbour, NY; und Ausubel, F., et al.,
in "Current protocols
in molecular biology" (1994),
Hrsg. F. Ausubel, R. Brent und K. R.E., Wiley & Sons, New York, herangezogen. Dann
werden die Nukleinsäuren
aus dem Lysegemisch mit den Verfahren isoliert, die dem Fachmann
bekannt sind, beispielsweise unter Verwendung von Festphasen als
magnetische Glasteilchen (
WO
96/41811 ) und können dann
den erfindungsgemäßen Verfahren
unterworfen werden, d.h. der erfindungsgemäßen Bisulfitbehandlung. Chaotrope Mittel
werden auch zum Lysieren von Zellen verwendet, um ein Gemisch zwischen
Nukleinsäuren
und anderen biologischen Substanzen herzustellen (siehe beispielsweise
Sambrook et al. (1989) oder
EP
0 389 063 ). Danach kann ein Material, das Glas oder ein
Siliciumdioxid umfasst, zugefügt
werden und ein Reinigungseffekt ergibt sich aus dem Verhalten von
DNA oder RNA, zur Bindung an Material mit einer Glasoberfläche unter
diesen Bedingungen, d.h. in Anwesenheit bestimmter Konzentrationen
eines chaotropen Mittels, höheren
Konzentrationen organischer Lösungsmittel
oder unter sauren Bedingungen. Sequenzspezifisches Fangen kann für diesen
Zweck auch verwendet werden.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird die Nukleinsäure
nach den Schritten des erfindungsgemäßen Verfahrens mit der Polymerasekettenreaktion
amplifiziert (PCR:
EP 0 201 184 ;
EP-A-0 200 362 ;
US 4 683 202 ). Das Amplifikationsverfahren
kann auch die Ligasekettenreaktion (LCR: Wu, D.Y. und Wallace, R.B.,
Genomics 4 (1989) 560-569; und Barany, F., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 88 (1991) 189-193), Polymerase-Ligase-Kettenreaktion (Barany, F., PCR Methods
Appl. 1 (1991) 5-16), Gap-LCR (PCT Patent-Veröffentlichung-Nr.
WO 90/01069 ), Reparatur-Kettenreaktion
(europäische
Patent-Veröffentlichung-Nr.
EP-A 0 439 182 ),
3SR (Kwoh, D.Y., et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86 (1989) 1173-1177;
Guatelli, J.C., et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87 (1990) 1874-1878;
PCT Patent-Veröffentlichung-Nr.
WO 92/0880A ) und NASBA
(U.S. Pat.-Nr.
US 5 130 238 ) sein. Weiter
gibt es Strang-Verdrängungsamplifikation
(SDA), transkriptionsvermittelte Amplifikation (TMA) und Q⎕-Amplifikation (für einen Überblick
siehe beispielsweise Whelen, A.C. und Persing, D.H., Annu. Rev.
Microbiol. 50 (1996) 349-373; Abramson, R.D. und Myers, T.W., Curr.
Opin. Biotechnol. 4 (1993) 41-47). Besonders bevorzugte erfindungsgemäße Amplifikationsverfahren
sind das in
US 5 786 146 offenbarte
methylierungsspezifische PCR-Verfahren (MSP), das die Bisulfitbehandlung
und die allelspezifische PCR kombiniert (siehe beispielsweise
US 5 137 806 ,
US 5 595 890 ,
US 5 639 611 ).
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
kann das Verfahren zudem den Schritt 'Erfassen der amplifizierten Nukleinsäure' umfassen. Die amplifizierte
Nukleinsäure
kann durch analytische Standardverfahren festgestellt oder ermittelt
werden, die dem Fachmann bekannt sind und beispielsweise beschrieben
sind von Sambrook J., et al., in "Molecular Cloning: A Laboratory Manual" (1989), Hrsg. J.
Sambrook, E.F. Fritsch und T. Maniatis, Cold Spring Harbor Laboratory
Press, Cold Spring Harbor, NY; Lottspeich und Zorbas, in "Bioanalytik" (1998), Hrsg. L.
a. Zorbas, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, Berlin, Deutschland;
oder von Ausubel, F., et al., in "Current protocols in molecular biology" (1994), Hrsg. F.
Ausubel , R. Brent und K. R. E ., Wiley & Sons Verlag, New York. Es kann auch
weitere Reinigungsschritte geben, bevor die Zielnukleinsäure nachgewiesen
wird, beispielsweise einen Fällungsschritt.
Die Nachweisverfahren können
einschließen,
sind aber nicht eingeschränkt
auf die Bindung oder die Interkalation spezifischer Farbstoffe,
wie Ethidiumbromid, das in die doppelsträngige DNA interkaliert und
seine Fluoreszenz danach ändert.
Die gereinigten Nukleinsäuren
können
auch durch Elektrophoreseverfahren getrennt werden, gegebenenfalls
nach einer Restriktionsspaltung, und danach sichtbar gemacht werden.
Es gibt auch Tests auf Sondenbasis, die die Oligonukleotid-Hybridisierung
an spezifische Sequenzen und den anschließenden Nachweis des Hybrids
ausnutzen. Man kann auch die Zielnukleinsäure nach weiteren Schritten,
die dem Fachmann bekannt sind, sequenzieren. Andere Verfahren verwenden
verschiedene Nukleinsäuresequenzen
auf einem Silicium-Chip, an den spezifische Sonden gebunden sind,
und ergeben ein Signal, wenn eine komplementäre Sequenz bindet.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird die Nukleinsäure
nachgewiesen, indem man die Intensität des Fluoreszenzlichts während der
Amplifikation misst. Dieses Verfahren bringt die Überwachung
der Echtzeitfluoreszenz mit sich. Ein besonders bevorzugtes Verfahren,
das gleichzeitige Amplifikation und Nachweis ausnutzt, indem es
die Intensität
des fluoreszierenden Lichts misst, ist das TaqMan
®-Verfahren,
das in
WO 92/02638 und
in den entsprechenden US-Patenten
US
5 210 015 ,
US 5 804
375 ,
US 5 487 972 offenbart
ist. Dieses Verfahren nutzt die Exonuklease-Aktivität einer
Polymerase aus, um ein Signal zu erzeugen. Im Detail wird die Nukleinsäure durch
ein Verfahren nachgewiesen, umfassend das Zusammenbringen der Probe
mit einem Oligonukleotid, das eine Sequenz enthält, die komplementär zu einer
Region der Ziel-Nukleinsäure
ist, und einem markierten Oligonukleotid, das eine Sequenz enthält, die
komplementär
ist zu einer zweiten Region des gleichen Ziel-Nukleinsäurestrangs,
aber nicht die vom ersten Oligonukleotid definierte Nukleinsäuresequenz
enthält,
so dass man unter Hybridisierungsbedingungen ein Gemisch von Doppelsträngen erhält, wobei
die Doppelstränge
die Ziel-Nukleinsäure
enthalten, die an das erste Oligonukleotid und an das markierte
Oligonukleotid hybridisiert ist, so dass das 3'-Ende des ersten Oligonukleotids nächst dem
5'-Ende des markierten
Oligonukleotids ist. Dann wird dieses Gemisch mit einer Template-abhängigen Nukleinsäure-Polymerase mit 5' bis 3'-Nukleaseaktivität behandelt,
und zwar unter Bedingungen, die es ermöglichen, dass die 5' bis 3'-Nukleaseaktivität der Polymerase
das hybridisierte markierte Oligonukleotid spaltet, und die markierten
Fragmente freisetzt. Das durch Hydrolyse des markierten Oligonukleotids
erzeugte Signal wird nachgewiesen und/oder gemessen. Bei der TaqMan
®-Technologie muss
kein festphasengebundener Reaktionskomplex gebildet und nachweisbar
gemacht werden. Allgemeiner ausgedrückt ist die Amplifikations- und/oder Nachweisreaktion
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ein homogener Lösungsphasen-Test. Weiter
bevorzugte Verfahren sind die Formate, die in dem LightCycler
®-Gerät (siehe
z.B.
US 6 174 670 ) verwendet
werden. Die Verwendung einer Bisulfitbehandlung, Amplifikation mit
oder ohne methylierungsspezifische Primer in Anwesenheit einer methylierungsspezifischen
Sonde und Echtzeitfluoreszenznachweis, wie in
US 6 331 393 beschrieben, sind besonders
bevorzugt.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird das Verfahren automatisiert, d.h.
das Verfahren führt
ein automatisierbares Verfahren, wie beispielsweise in
WO 99/16781 beschrieben, durch. Automatisierbares
Verfahren bedeutet, dass sich die Schritte des Verfahrens zur Durchführung mit
einer Vorrichtung oder einer Maschine eignen, die mit wenig oder
keiner externen Steuerung oder Einfluss durch einen Menschen, arbeiten
kann. Automatisiertes Verfahren bedeutet, dass die Schritte des
automatisierbaren Verfahrens mit einer Vorrichtung oder einer Maschine
durchgeführt
werden, die mit wenig oder keiner externen Steuerung oder Einfluss
durch einen Menschen, arbeiten kann. Nur die Präparationsschritte für das Verfahren müssen von
Hand erfolgen, beispielsweise müssen
die Aufbewahrungsbehälter
aufgefüllt
werden und an Ort und Stelle untergebracht werden, die Auswahl der
Proben muss durch einen Menschen erfolgen und weitere Schritte,
die dem Fachmann bekannt sind, beispielsweise der Betrieb des Steuercomputers.
Die Vorrichtung oder Maschine kann beispielsweise automatisch Flüssigkeiten
zuführen,
die Proben mischen oder die Inkubationsschritte bei spezifischen
Temperaturen durchführen.
Eine solche Maschine oder Vorrichtung ist in der Regel ein Roboter,
der von einem Computer gesteuert wird, welcher ein Programm durchführt, in
dem die einzelnen Schritte und Befehle spezifiziert sind. Bei einer
bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform
ist das Verfahren in einem Hochdurchsatzformat, d.h. die automatisierten
Verfahren werden in einem Hochdurchsatzformat durchgeführt, was
bedeutet, dass das Verfahren und die verwendete Maschine oder Vorrichtung
für einen
Hochdurchsatz von Proben in einer kurzen Zeit optimiert sind.
-
Vorzugsweise
wird das erfindungsgemäße Verfahren
in der Diagnose, für
eine diagnostische Analyse oder für die Bioanalytik oder für das Screening
von Gewebe oder Flüssigkeiten
von Mensch- oder sogar Tierkörper
auf die Anwesenheit eines bestimmten Methylierunsmusters verwendet.
Weiter wird das erfindungsgemäße Verfahren
verwendet, um die Geschwindigkeit, die Genauigkeit oder die Empfindlichkeit
des Nachweises der Methylierungsstellen in Nukleinsäuren zu
erhöhen.
-
Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird eine Lösung
mit einem pH-Wert zwischen 5,25 und 5,75 und mit Bisulfit in einer
Konzentration zwischen 3 M und 6,25 M in einer Reaktion bei einer
Reaktionstemperatur zwischen 70 und 90°C verwendet, worin eine Cytosin-Base,
vorzugsweise Cytosin-Basen, in einer Nukleinsäure in eine Uracil-Base, vorzugsweise
Uracil-Basen, in Anwesenheit von Bisulfitionen umgewandelt werden,
wobei vorzugsweise eine 5-Methylcytosin-Base,
vorzugsweise 5-Methylcytosin-Basen, nicht erheblich umgewandelt
werden. Die Bisulfitkonzentration ist vorzugsweise zwischen 3,2
M und 6 M, vorzugsweise zwischen 4,75 M und 5,5 M. In der am stärksten bevorzugten
Ausführungsform
ist der pH-Wert
der Lösung
5,5 und die Bisulfitkonzentration ist 5 M. Die Lösung kann auch Hydrochinon
zur Stabilisierunug enthalten. Die erfindungsgemäße Lösung ist vorzugsweise eine
wässrige
Lösung.
Vorzugsweise ist die Reaktionstemperatur zwischen 75 und 85°C.
-
Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung umfasst ein Kit eine erfindungsgemäße Lösung. Die Lösung hat vorzugsweise einen
pH-Wert zwischen 5,25 und 5,75, vorzugsweise zwischen 5,4 und 5,6
und umfasst Bisulfit in einer Konzentration zwischen 3 M und 6,25
M. Vorzugsweise ist die Konzentration an Bisulfit zwischen 3,5 M
und 6 M, vorzugsweise zwischen 4,75 M und 5,5 M. Die Lösung kann
gegebenenfalls Hydrochinon enthalten. In der am stärksten bevorzugten
Ausführungsform
ist der pH-Wert der Lösung
5,5 und die Konzentration an Bisulfit ist 5 M. Solche Kits des Standes
der Technik umfassen weiter Kunststoffware, die während des
Bisulfitverfahrens verwendet werden kann, wie beispielsweise Mikrotiterplatten
im Format mit 96 oder 384 Vertiefungen oder Reaktionsröhrchen,
beispielsweise hergestellt von Eppendorf Hamburg, Deutschland. Der
Kit kann zudem eine Waschlösung
umfassen, die sich für
den Waschschritt der Festphase, insbesondere des Glasvlieses oder
der Membran oder der magnetischen Glasteilchen, eignet. Häufig wird
die Waschlösung
als Stammlösung
zur Verfügung
gestellt, die vor der Verwendung verdünnt werden muss. Der Kit kann
zudem ein Elutionsmittel umfassen, beispielsweise eine Lösung oder
einen Puffer (beispielsweise TE, 10 mM Tris, 1 mM EDTA, pH 8,0)
oder reines Wasser, zur Elution der an der Festphase gebundenen
DNA oder RNA. Zudem können
zusätzliche
Reagenzien zugegen sein, die Puffer enthalten, die sich zur Verwendung
in der vorliegenden Erfindung eignen. Vorzugsweise wird der erfindungsgemäße Kit für eine Reaktion
verwendet, worin eine Cytosin-Base, vorzugsweise Cytosin-Basen,
in einer Nukleinsäure
in eine Uracil-Base, vorzugsweise Uracil-Basen, in Anwesenheit von Bisulfitionen
umgewandelt werden, wobei vorzugsweise eine 5-Methylcytosin-Base,
vorzugsweise 5-Methylcytosin-Basen, nicht signifikant umgewandelt
werden.
-
Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird eine Lösung
mit einem pH-Wert zwischen 5,4 und 5,6 und mit Bisulfit in einer
Konzentration zwischen 3,5 M und 6,25 M bereitgestellt. Die Lösung enthält gegebenenfalls
Hydrochinon oder andere Radikalfänger.
Vorzugsweise ist die Bisulfitkonzentration zwischen 3,75 M und 6
M, vorzugsweise zwischen 4,75 M und 5,5 M. In der am stärksten bevorzugten
Ausführungsform ist
der pH-Wert der Lösung
5,5, und die Bisulfitkonzentration ist 5 M.
-
Die
folgenden Beispiele, Referenzen, das Sequenzprotokoll und die Figuren
sollen lediglich das Verständnis
der vorliegenden Erfindung unterstützen, deren wahrer Schutzumfang
in den angefügten
Ansprüchen dargelegt
wird.
-
Beschreibung der Figuren
-
1:
Die Schritte des Bisulfitverfahrens
-
2 bis 14:
HPLC-Profile der Reaktionsgemische nach bestimmten Zeitabschnitten,
wie in den Beispielen angezeigt.
-
1 Beispiele
-
1.1 Vergleich optimierter Bedingungen
mit Standardbedingungen unter Verwendung eines Modellsystems (Oligonukleotid)
und Analyse durch HPLC
-
1.1.1 Verfahren:
-
1.1.1.1 Zusammensetzung der Reagenzien
-
Bisulfitreagens
pH
= 5,0/50°C: | 1,9
g Na2S2O5 |
("Standard") | 2
ml Millipore-Wasser |
| 0,7
ml 2 M NaOH |
| 0,5
ml 1 M Hydrochinon (ggf.) |
| Zugabe
von Millipore-Wasser auf ein Volumen von 4 ml. |
Bisulfitreagens
pH
= 5,5/80°C: | 1,9
g Na2S2O5 |
| 1
ml Millipore-Wasser |
| 2
ml 2 M NaOH |
| 0,5
ml 1 M Hydrochinon (ggf.) |
| Zugabe
von Millipore-Wasser auf ein Volumen von 4 ml. |
-
Hydrochinon
kann gegebenenfalls hinzugefügt
werden; es ist nicht notwendig, wenn das Reagens frisch für das Experiment
vorbereitet wird.
-
Sequenzen:
-
Die
Oligonukleotide werden mit automatischem Standard-Festphasensyntheseverfahren
unter Anwendung der Phosphoramiditchemie synthetisiert.
-
GSTP1-Sequenz:
-
- SEQ.-ID.-NR. 1: 5'-d(GAGGGGCGCCCTGGAGTCCC)-3' (Sense-Strang)
- SEQ.-ID.-NR. 2: 5'-d(GGGACTCCAGGGCGCCCCTC)-3' (Antisense-Strang)
- SEQ.-ID.-NR. 3: 5'-d(GAGGGGUGUUUTGGAGTUUU)-3' (Sense-Strang, C umgewandelt
in U (Produkt))
- SEQ.-ID.-NR. 4: 5'-d(GGGAUTUUAGGGUGUUUUTU)-3' (Antisense-Strang,
C umgewandelt in U (Produkt))
- C oder CMe in der Mittelposition von
T10:
- SEQ.-ID.-NR. 5: 5'-d(T5CT5)-3'
- SEQ.-ID.-NR. 6: 5'-d(T5CMeT5)
- SEQ.-ID.-NR. 7: 5'-d(T5UT5)-3'
- SEQ.-ID.-NR. 8: 5'-d(T11)-3'
-
1.1.1.2 Reaktionsbedingungen:
-
Ca.
5 nmol eines einzelsträngigen
Oligonukleotids oder 5 nmol jedes Strangs eines doppelsträngigen Oligonukleotids
werden in 20 μl
Millipore-Wasser gelöst,
dann werden 200 μl
des Bisulfitreagens hinzugefügt. Danach
wird das Reaktionsröhrchen
in einem Thermomischer (50°C
oder 80°C;
600 U/min) untergebracht. Nach t = x Stunden wird die Reaktion durch
Zugabe von 500 μl
2,5 M NaOH (Desulfonierung) angehalten. Nach 30 min bei Raumtemperatur
wird das Reaktionsgemisch über
einer Sephadex G25-Säule
entsalzt. Der Anteil, der Oligonukleotid enthält, wird verdampft und in 200 μl Millipore-Wasser
gelöst;
und durch HPLC analysiert.
-
1.1.1.3 Auswertung
-
Analytische
HPLC: |
Säule: |
Dionex
DNA Pac PA-100 SEL |
|
Puffer
A: |
0,01
M NaOH, 0,2 M NaCl |
|
Puffer
B: |
0,01
M NaOH, 1 M NaCl |
|
Gradient: |
50-100%
B in 25 min |
-
Auswertung
der Daten: Die HPLC-Chromatogramme werden in Bezug auf HPLC-Flächen% des
Produkt-Peaks bei t = x verglichen und sind in 2 bis 12 gezeigt
-
1.1.2 Ergebnisse
-
1.1.2.1 Reaktions-Kinetiken GSTP1 ds bei
T = 80°C,
pH = 5,5
-
Eine
doppelte Bestimmung wurde gemäß dem vorstehend
beschriebenen Standardprotokoll mit den GSTP1-Sequenzen SEQ.-ID.-NR.
1, d.h. dem Sense-Strang, und SEQ.-ID.-NR. 2, d.h. dem Antisense-Strang, durchgeführt, und
es werden Mittelwerte errechnet.
t
[min] | HPLC
Flächen%
Produkt | Figur |
10 | 0 | 2 |
30 | 27,0 | 3 |
60 | 77,5 | 4 |
90 | 87,5 | 5 |
120 | 89,9 | 6 |
150 | 90,4 | 7 |
180 | 88,6 | 8 |
-
1.1.2.2 Reaktions-Kinetiken GSTP1 ds bei
T = 50°C,
pH = 5,0 ("Standardbedingungen")
-
Eine
doppelte Bestimmung wurde gemäß dem vorstehend
beschriebenen Standardprotokoll mit den GSTP1-Sequenzen SEQ.-ID.-NR.
1, d.h. dem Sense-Strang, und SEQ.-ID.-NR. 2, d.h. dem Antisense-Strang, durchgeführt, und
es werden Mittelwerte errechnet.
t
[Std.] | HPLC
Flächen%
Produkt | Figur |
1 | 15,6 | 9 |
2 | 41,2 | 10 |
4 | 72,5 | |
8 | 89,4 | 11 |
16 | 91,8 | 12 |
20 | 85,0 | |
-
1.1.2.3. Spezifität der Bisulfitreaktion T5CMeT5
bei T = 80°C,
pH = 5,5 (optimierte Bedingungen) verglichen mit "Standardbedingungen" bei T = 50°C, pH = 5,0
-
Zur
Bestimmung der Spezifität
der Bisulfitreaktion wurde das Oligonukleotid 5'-T
5C
MeT
5-3' (SEQ.-ID.-NR. 6)
unter den angegebenen Bedingungen bewertet. Die Resultate waren
wie folgt: 5 M Bisulfit pH 5,0/T = 50°C/t = 16
Std. (Standardbedingungen) (siehe Fig. 13 für ein beispielhaftes Chromatogramm):
Probe | HPLC
Flächen%
T5CMeT5 | HPLC-Flächen%
T11 | Verh.
HPLC-Flächen%
T11/T5CMeT5 |
1 | 82,4 | 5,20 | 0,0630 |
2 | 83,3 | 5,11 | 0,0614 |
3 | 80,2 | 5,52 | 0,0688 |
4 | 80,5 | 5,92 | 0,0735 |
Mittel-Wert | 81,6 | 5,44 | 0,0667 |
5 M Bisulfit pH 5,5/T = 80°C/t = 2 Std.
(optimierte Bedingungen) (siehe Fig. 14 für ein beispielhaftes Chromatogramm)
Probe | HPLC
Flächen%
T5CMeT5 | HPLC-Flächen%
T11 | Verh.
HPLC-Flächen%
T11/T5CMeT5 |
1 | 89,9 | 2,65 | 0,0295 |
2 | 89,5 | 2,46 | 0,0275 |
3 | 90,2 | 2,24 | 0,0248 |
4 | 89,7 | 2,88 | 0,0322 |
Mittel-Wert | 89,8 | 2,56 | 0,0285 |
-
1.1.3 Schlussfolgerungen
-
Die
erfindungsgemäßen Bedingungen
ergeben eine ähnliche
Produktausbeute nach 2 Std. Reaktionszeit wie Standardbedingungen
nach 8-16 Std. Die Spezifität
der Bisulfitreaktion ist für
die erfindungsgemäßen Bedingungen
nach 2 Std. verglichen mit "Standardbedingungen" nach 16 Std. erheblich
besser.
-
1.2 Vergleich bestimmter Bedingungen des
Bisulfitverfahrens mit PCR von Bisulfit-behandelter genomischer DNA
-
1.2.1 Allgemeines
-
Die
Tatsache, dass die Bisulfitreaktion funktioniert und nicht-methylierte
Cytosine in Uracil umgewandelt hat, kann auch durch eine Polymerasekettenreaktion
gezeigt werden, wobei Primer verwendet werden, die für eine Region
der Nukleinsäuresequenz
spezifisch sind, worin nicht-methylierte
Cytosine in Uracile umgewandelt worden sind, d.h. die Base Adenin
im Primer befindet sich gegenüber
dem Uracil, das das Bisulfitreaktions-Produkt von nicht-methylierten
Cytosinen ist. Bei einer unvollständigen Umwandlung könnten die Primer
nicht an diese Region hybridisieren, da es Cytosine gäbe, welche
nicht zu den Adenin-Basen in dem Primer passen. Dadurch würde kein
PCR-Produkt erhalten.
-
Ein
verbessertes Verfahren zur Durchführung schneller Polymerasekettenreaktionen
ist beispielsweise in
US 6 174
670 offenbart und wird im LightCycler
®-Gerät (Roche,
Mannheim, Deutschland) verwendet. In diesem Verfahren können zwei
markierte Sonden in unmittelbare Nähe in einer amplifikatabhängigen Weise kommen,
so dass die beiden Markierungen eine Fluoreszenzenergieübertragung
(FRET) durchführen
können. Die
Menge des Amplifikats korreliert dadurch mit der Intensität des ausgestrahlten
Lichts einer bestimmten Wellenlänge.
Mit diesem spezifischen PCR-Verfahren
kann man daher analysieren, ob eine vollständige Umwandlung nicht-methylierter
Cytosine erreicht wurde, beispielsweise durch Analysieren der Promotorregion des
Glutathion-S-Transferase π-Gens
(siehe beispielsweise
US 5 552
277 , Genbank-Zugangscode M24485 und Morrow et al. (1989)
Gene 75, 3-11) mittels geeigneter Sonden und Primer. Der Fachmann
weiß jedoch, dass
außerdem
andere Verfahren für
diese Auswertung verwendet werden können. Fluoreszenzmessungen werden
normalisiert durch Division durch eine Ausgangsfluoreszenzmessung,
d.h. der Hintergrundfluoreszenz, die während eines Zyklus früh in der
Reaktion erhalten wurde, während
die Fluoreszenzmessungen zwischen Zyklen, verhältnismäßig konstant zu sein scheinen.
Die Zykluszahl, die für
die Ausgangsfluoreszenzmessung gewählt wird, ist für alle verglichenen
Reaktionen die selbe, damit alle Messungen Anstiege im Verhältnis zu
dem gleichen Reaktionszyklus darstellen. In den frühen Zyklen
einer Polymerasekettenreaktions-Amplifikation kann die Zahl der
Zielmoleküle
durch die geometrische Gleichung N
i = N
o × (1
+ E)
i beschrieben werden, wobei:
- No
- = die Anzahl Zielmoleküle zu Beginn
der Reaktion,
- Ni
- = die Anzahl Zielmoleküle bei Beendigung
des i-ten Zyklus,
- E
- = die Effizienz der
Amplifikation (0 ≤ E ≤ 1) ist.
-
Während dieser
geometrischen Wachstumsphase der Amplifikation ist die Zahl der
Zyklen, die erforderlich sind, damit ein bestimmter Schwellenwert
(CT-Wert oder Kreuzungspunkt) erreicht wird,
umgekehrt proportional zum Logarithmus von (1 + E). So stellt der
CT-Wert ein Maß für die Reaktionseffizienz dar,
die Vergleiche zwischen Reaktionen erlaubt. Eine Abnahme des CT-Werts, die bedeutet, dass die Reaktion
den Schwellenwert in weniger Zyklen erreichte, zeigt eine Zunahme
der Reaktionseffizienz. Während
die Zunahme des Amplifikationsprodukts überwacht wird, indem man die
Zunahme der Reaktionsfluoreszenz misst, wird CT hierin
als die Anzahl der Amplifikationszyklen definiert, die durchgeführt wurden,
bis die Fluoreszenz ein willkürliches
Fluoreszenzniveau (AFL) überstieg.
Das AFL wurde nahe dem Grundlinien-Fluoreszenzniveau, aber oberhalb
des Bereichs statistischer Fluktuationen in der gemessenen Fluoreszenz
gewählt,
so dass die Reaktionskinetiken während
der geometrischen Wachstumsphase der Amplifikation gemessen wurden.
Die Anreicherung von amplifiziertem Produkt in späteren Zyklen
hemmt die Reaktion und führt
schließlich
zu einem Reaktionsplateau. Ein AFL von 1,5 wurde für alle Reaktionen
gewählt.
Weil eine PCR-Amplifikation aus getrennten Zyklen besteht und die
Fluoreszenzmessungen einmal pro Zyklus durchgeführt werden, steigt die gemessene
Fluoreszenz in einem einzelnen Zyklus gewöhnlich von einem Wert unter
dem AFL auf einen Wert über dem
AFL. Zur Verbesserung der Genauigkeit der Messungen, wurde eine "genaue" Anzahl von Zyklen
zum Erreichen der AFL-Schwelle, die hierin als der CT-Wert
oder Kreuzungspunkt bezeichnet wird, durch Interpolation der Fluoreszenzmessungen
zwischen den Zyklen errechnet.
-
1.2.2 Verfahren
-
1.2.2.1 Denaturierung von DNA
-
100 μl methylierte
DNA (Intergen, verteilt von Serologicals Corporation, Norcross,
GA, USA; Kat. S 7821), Verdünnung
(100 ng/Assay, gegeben in 1000 ng Human-DNA-Hintergrund, Roche Kat.
1691112; 4-Fachansätze pro
Verfahren) und 12 μl
2 M NaOH werden gemischt und für
15 Minuten bei 37°C
inkubiert.
-
1.2.2.2 Desaminierung von DNA
-
112 μl denaturierte
DNA werden mit 200 μl
Bisulfitreagens (2,5 M Natriumdisulfit, 125 mM Hydrochinon, pH 5,1)
gemischt und für
20 Std. bei 50°C
inkubiert ("Standardverfahren")
oder
-
112 μl denaturierte
DNA werden mit 200 μl
Bisulfitreagens (2,5 M Natriumdisulfit, 125 mM Hydrochinon, pH 5,5)
gemischt und für
2 Std. bei 80°C
inkubiert ("BIS-VERFAHREN").
-
1.2.2.3 Verarbeitung mit magnetischen
Glasteilchen (MGPs)
-
312 μl der desaminierten
DNA (jeweils von beiden Verfahren) werden mit 600 μl Bindungspuffer
(MagNAPure DNA Isolation Kit I, Roche Kat. Nr. 3 003 990) und 75 μl Magnetglasteilchenlösung (MagNAPure
DNA Isolation Kit I) gemischt und für 15 min/Raumtemperatur unter
kontinuierlichem Mischen inkubiert, damit die Nukleinsäure entsprechend
dem in den europäischen
Patentanmeldungen mit den Nr.
EP
02019097.1 oder
EP
02028114.3 beschriebenen Verfahren an die MGPs bindet.
Danach werden die magnetischen Glasteilchen (MGPs) dreimal mit 1
ml 70% Ethanol gewaschen. Eine Sound-Free-Trennung erfolgt in einem
Magnetseparator (Roche Kat. 1641794). Danach erfolgt die Desulfonierung
durch Hinzufügen
von 250 μl
38% EtOH/100 mM NaCl/200 mM NaOH zur DNA, die an die MGPs gebunden
ist; das Gemisch wird für
5 min bei Raumtemperatur unter Mischen inkubiert. Danach werden
die MGPs zweimal mit 90% Ethanol gewaschen. Zum Beseitigen von Ethanolresten
wurden die MGPs 15 Min./60°C
in einem Thermomischer mit offenem Deckel erhitzt. Danach wird die
DNA mit 50 μl
10 mM Tris/0,1 mM EDTA pH 7,5 (15 Min/60°C) eluiert. 10 μl der eluierten
DNA werden für
die folgende PCR-Analyse
verwendet.
-
1.2.2.4 Nachweis der Bisulfit-behandelten
DNA mittels spezifischer PCR auf dem LightCycler®-Gerät (Hyprobeformat)
-
1.2.2.4.1 Zusammensetzung von Mastermix
-
- LightCycler® FastStart DNA Masterhybridisierungssonde
1x (Roche 2239272), 2 mM MgCl2, Vorwärts-Primer 0,5 μM, Revers-Primer
0,5 μM,
Donator-Sonde 250 nM, Akzeptor-Sonde 250 nM, Matrize 10 μl, Gesamt-PCR-Volumen
20 μl.
-
1.2.2.4.2 PCR-Bedingungen
-
Denaturierung
10 min/95°C
55
Zyklen | 95°C/10 sec |
| 65°C/10 sec – Signalgewinn |
| 72°C/10 sec
Anlaufzeit 20°C/sec |
-
Der
Probendurchlauf erfolgte parallel im gleichen Lauf auf dem LightCycler®-Gerät.
-
1.2.2.5 Ergebnisse:
-
Proben-Nr.* |
BIS-Verfahren |
Ct-Wert |
Mittl.
Ct-Wert |
1 |
"Standard" |
30,08 |
|
2 |
"Standard" |
30,07 |
|
3 |
"Standard" |
30,13 |
|
4 |
"Standard" |
30,13 |
30,10 |
5 |
"BIS-Verfahren" |
29,11 |
|
6 |
"BIS-Verfahren" |
30,14 |
|
7 |
"BIS-Verfahren" |
30,14 |
|
8 |
"BIS-Verfahren" |
29,58 |
29,74 |
-
Die
Kreuzungspunkte zeigen, dass das erfindungsgemäße "BIS-Verfahren" etwas empfindlicher ist als das "Standard"-Verfahren.
-
1.2.3 Beispiel: Veränderung der Temperatur und
Zeit des erfindungsgemäßen Bisulfitverfahrens
-
Die
folgenden Experimente wurden mit der experimentellen Einstellung
des Beispiels unter 1.2.1 durchgeführt, wobei die Temperatur und
die Inkubationszeit verändert
wurden und die angezeigten Ct-Werte gemessen wurden.
Probe | Inkubationszeit [min] | Ct-Wert | Temperatur | Mittl.
Ct-Wert |
1 | 180 | 28,56 | 80°C | 28,35 |
2 | 180 | 28,15 | 80°C | |
3 | 180 | 28,03 | 80°C | |
4 | 180 | 28,64 | 80°C | |
5 | 150 | 28,86 | 80°C | 28,57 |
6 | 150 | 28,64 | 80°C | |
7 | 150 | 28,08 | 80°C | |
8 | 150 | 28,71 | 80°C | |
9 | 120 | 28,94 | 80°C | 28,94 |
10 | 120 | 29,02 | 80°C | |
11 | 120 | 28,77 | 80°C | |
12 | 120 | 29,04 | 80°C | |
13 | 90 | 29,76 | 80°C | 29,67 |
14 | 90 | 29,76 | 80°C | |
15 | 90 | 29,60 | 80°C | |
16 | 90 | 29,57 | 80°C | |
17 | 60 | 30,02 | 95°C | 30,86 |
18 | 60 | 29,86 | 95°C | |
19 | 60 | 33,54 | 95°C | |
20 | 60 | 30,01 | 95°C | |
-
Dieses
Experiment zeigt, dass die Ausdehnung der Inkubationszeit auf 3
Stunden nicht kritisch ist, während
eine Verkürzung
der Inkubationszeit auf 90 Min zu einem kleinen Verlust der Empfindlichkeit
führt. Ein
höherer
Verlust der Empfindlichkeit ergab sich, als die Inkubationszeit
auf 60 Minuten verkürzt
wurde, aber die Inkubationstemperatur auf 95°C erhöht wurde.
-
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-
EP 0 389 063
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EP 02 019 097
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EP 02 028 114
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EP-A 0 439 182
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