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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Isolierung eines pharmazeutischen
Produkts, speziell eines Serumproteins, welches als Hämocyanin
identifiziert worden ist, aus dem Blut von Abalone.
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Hintergrund der Erfindung
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Es
ist festgestellt worden, dass Abalone die Quelle für verschiedene
nützliche
Materialien ist, die als Ersatz für ähnliche Materialien aus anderen
Quellen dienen oder neue Produkte sind, wie in der Internationalen
Veröffentlichung
Nr.
WO 02/102851 beschrieben.
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Hämocyanin
(Hc) ist das blaue, Kupfer enthaltende respiratorische Protein von
vielen Mollusken und Arthropoden. Hämocyanine werden stets frei gelöst im Blut
(oder in der Hämolymphe)
gefunden. Die Mollusken-Hämocyanine
haben eine verglichen mit Arthropoden-Hämocyaninen vollständig unterschiedliche
Struktur und Anordnung von Untereinheiten. Der aerobe Stoffwechsel
von Mollusken, wie Abalone, wird durch Gasaustausch durch Kiemen unterstützt, die
in der Atemhöhle
gefunden werden. Das Blut, das durch die Kiemen über ein mit niedrigem Druck
funktionierendes offenes Kreislaufsystem gepumpt wird, enthält Hämocyanin,
welches Sauerstoff zu respiratorischen Geweben transportiert. In
offenen Systemen strömt
Blut ausgehend von Arterien in die Geweberäume und schließlich in
venöse
Sinusse, bevor es in Venen gesammelt und zum Herzen zurückgeführt wird.
Oxygeniertes Blut reicht von blass bis intensiv blau, abhängig von
dem Oxygenierungsausmaß,
der Hämocyanin-Konzentration
und der Tierspezies. Dimere Kupferpaare in dem Hämocyanin stellen reversible
Stellen für
das Binden eines Sauerstoffmoleküls
bereit. Hämocyanin
ist auch eine Quelle für
Kupfer, das zu anorganischen und organischen Bläuungsreaktionen bei der Abalone-Nahrungsmittelverarbeitung
führen
kann.
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Hämocyanine
sind zu eine Mehrzahl von Untereinheiten umfassenden Proteinen angeordnet,
die lediglich sechs oder bis zu mehrere Hundert Sauerstoffmoleküle tragen.
Mollusken-Hämocyanine
sind extrem große
Makromoleküle
mit Molekülmassen von
etwa 4 Millionen Dalton (Da). Mollusken-Hämocyanine
haben Untereinheiten, welche sieben oder acht Sauerstoff-bindende
funktionale Einheiten enthalten. Jede globuläre funktionale Einheit besteht aus
etwa 50 kDa und sie sind wie eine Perlenschnur angeordnet. Zehn
von solchen Untereinheiten lagern sich zusammen unter Bildung von
zylindrischen dekameren vollständigen
Molekülen
und in Gastropoden können
multiple Strukturen aus zwei oder mehreren Dekameren gefunden werden.
Die Wand des Dekamers weist sechzig Sauerstoff-bindende Einheiten
auf und die verbleibenden Einheiten bilden den sogenannten Kragen
(„collar"), der im Zentrum
des Zylinders liegt und im Falle von Gastropoden-Hämocyanin
zu einem Ende hin einen Absatz bildet. Die Assoziation von Hämocyanin-Untereinheiten
erfordert zweiwertige Kationen, entweder Mg2+ oder
Ca2+, wie auch kompetente Monomere (Mangum,
1983). Abalone-Hämocyanine
weisen eine ähnliche
Struktur zu anderen Mollusken-Hämocyaninen
auf, es ist aber darüber
berichtet worden, dass sie sich von anderen Hämocyaninen (und von Hämoglobulin)
unterscheiden, indem die Sauerstoffbindung einen allosterischen
Mechanismus (Behrens et al., 2002), der sowohl von Mg2+ als
auch Ca2+ abhängig ist, aufweist.
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Der
Kupfergehalt von Mollusken-Hämocyaninen
beträgt
durchschnittlich etwa 0,25%, was 1 Grammatom pro 25000 Dalton Protein
entspricht. Hämocyanine
sind starke Immunogene, die die Synthese von großen Mengen von spezifischen
Antikörpern
induzieren. Das Hc kann in assoziierten oder dissoziierten Formen
vorkommen (Bartell und Campbell, 1959). Zusätzlich dazu, dass sie assoziierte
oder dissoziierte Hc-Moleküle
enthalten, können
verschiedene Präparationen
eine Anzahl von anderen immunologisch unterschiedlichen Proteinen
enthalten. Beispielsweise kann die Hämolymphe der Krabbe wenigstens
5 unterschiedliche Proteine wie auch zwei elektrophoretisch unterschiedliche
Hc enthalten (Horn und Kerr, 1969), was zumindest auch für die Hämocyanine
aus Abalone, Schlüsselloch-Napfschnecken-Hämocyanin
und Oktopus zutrifft (Miller et al., 1998).
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Die
Internationale Veröffentlichung
Nr.
WO 02/102844 beschreibt
ein im Labormaßstab
ausgeführtes
Verfahren zur Isolierung von Hämocyanin
aus Abalone, in welchem eine auf Phenylgruppen basierende hydrophobe
Wechselwirkungschromatographie („phenyl hydrophobic interaction
chromatography";
phenyl HIC)-Säule
verwendet wird, um Hämocyanin
aus einer Hämocyanin
enthaltenden Lösung abzutrennen.
Die hydrophobe Wechselwirkungschromatographie ist ein Trennverfahren,
welches auf der Anziehung zwischen hydrophoben Gruppen an dem Protein
und einem hydrophoben Liganden basiert. In diesem Falle wurde eine
ausreichende Wechselwirkung zwischen der Phenylgruppe des Phenyl-HIC-Harzes
und Hämocyanin,
so dass das Hämocyanin
auf der Säule
in im Labormaßstab
ausgeführten
Experimenten zurückgehalten
wurde, festgestellt; es ist aber festgestellt worden, dass dieses Verfahren
ungeeignet ist, um maßstäblich vergrößert zu
werden bis auf ein kommerziell sinnvolles Produktionsniveau. Weitere
im Labormaßstab
ausgeführte Versuche,
um Hämocyanin
zu isolieren, werden von Harris et al. und Lieb et al. beschrieben.
Die Harris-Veröffentlichung
beschreibt die Isolierung von Hämocyanin
aus Haliotis tuberculata durch die Verwendung von Anionenaustauschchromatographie
unter Verwendung eines Q-Sepharose-Gels
und eines Elutionspuffers mit pH 7,4. Lieb et al. beschreiben ebenfalls
die Isolierung von Hämocyanin
aus H. tuberculata-Hämolymphe
unter Verwendung von Anionenaustauschchromatographie, diesmal mit
einer Mono-Q-Säule, wobei
die Elution unter Verwendung eines stufenweisen Natriumchlorid-Gradienten ausgeführt wird.
Beide Veröffentlichungen
befassen sich mit der Natur des Hämocyanin-Moleküls und es
ist nur ausreichend Material, um eine Analyse des Moleküls vornehmen
zu können,
isoliert worden. Dementsprechend bleibt eine Notwendigkeit für eine Herstellung
dieses Produkts in kommerziellem Maßstab.
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Zusammenfassung
der Erfindung Gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Gewinnung einer
stabilen Lösung
eines Mollusken-Hämocyanins
bereitgestellt, welches die Schritte umfasst:
- (1)
Sammeln von Blut von einer Molluske;
- (2) Zentrifugieren des gesammelten Bluts, um Zellmaterial und
andere Schwebe- oder Feststoffteilchen zu entfernen, um eine Serumfraktion
zu gewinnen;
- (3) Diafiltration der Serumfraktion, um mit Hilfe einer Ultrafiltrationsmembran
Serumflüssigkeit durch
einen Kationenaustausch-Äquilibrierungspuffer
zu ersetzen;
- (4) Inkontaktbringen der Serumfraktion mit einem Harz in Gegenwart
eines Äquilibrierungspuffers mit
einem pH zwischen 4,0 und 6,5, wodurch eine Proteinkomponente der
Serumfraktion auf der Säule
zurückgehalten
wird;
- (5) Eluieren der zurückgehaltenen
Proteinkomponente aus der Säule
mit einem stark salzhaltigen Elutionspuffer; und
- (6) Einengen bzw. Aufkonzentrieren des Eluats und Austausch
des Elutionspuffers gegen einen pH-neutralen/wenig salzhaltigen
Diafiltrationspuffer durch Zurückführen des
Eluats durch eine Ultrafiltrationsmembran in Gegenwart des Diafiltrationspuffers,
dadurch
gekennzeichnet, dass das Harz ein sulfonsäurehaltiges starkes Kationenaustauscherharz
ist und die Sulfonatgruppen an Methacrylat-Copolymerperlen immobilisiert sind.
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Das
starke Kationenaustauscherharz wird als eine Säule gebildet, die mit einem
sulfonsäurehaltigen
Harz, wie dem Bio-Rad-Macro Prep High S-Harz, in welchem Sulfonatgruppen
an einen festen Träger,
in diesem Falle Methacrylat-Copolymerperlen,
angeheftet sind, gepackt ist.
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In
vorteilhafter Weise umfasst der Elutionspuffer eine schwache Säure, vorzugsweise
eine organische Säure,
wie Essigsäure,
Propionsäure
oder Buttersäure,
am meisten bevorzugt Essigsäure.
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Der
Elutionspuffer weist vorzugsweise einen pH zwischen 4,0 und 6,5,
mehr bevorzugt zwischen 5,0 und 6,0 und am meisten bevorzugt 5,5
auf. Es versteht sich, dass der optimale pH für das Zurückhalten der Hämocyanine
aus unterschiedlichen Mollusken innerhalb dieses Bereichs abhängig von
dem Ladungsprofil des Proteins variieren kann. Folglich werden die
Wahl des pHs des Puffers und die Pufferzusammensetzung von der Quelle
des Hämocyanins abhängen, wie
sich dies für
den Fachmann auf diesem Gebiet versteht. Bei einem pH substantiell
unter 4,0 muss möglicherweise
damit gerechnet werden, dass Mollusken-Hämocyanin auf der Säule ausfallen wird
und das Verfahren so nicht effektiv sein wird. Bei einem pH substantiell über 6,5
wird das Ionisationsausmaß des
Proteins wahrscheinlich für
ein Zurückhalten
auf einer Kationenaustauschersäule
ungeeignet sein.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfasst der Elutionspuffer Essigsäure, Magnesiumchlorid und Calciumchlorid bei
pH 5,5.
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Typischerweise
ist der stark salzhaltige Elutionspuffer schwach sauer und weist
vorzugsweise die gleiche Zusammensetzung wie der Äquilibrierungspuffer
auf mit der Ausnahme, dass Natriumchlorid zu diesem hinzugesetzt
ist. Insbesondere kann der Elutionspuffer die gleiche Zusammensetzung
wie der Äquilibrierungspuffer
haben mit der Maßgabe,
dass er auch Natriumchlorid, typischerweise 1 M Natriumchlorid,
enthält.
Nichtsdestotrotz wird sich für
den Fachmann auf diesem Gebiet verstehen, dass andere Elutionspuffer
ersonnen werden können,
die geeignet sind, und ein jeglicher derartiger Puffer wird mit
in Betracht gezogen.
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Typischerweise
ist der Diafiltrationspuffer für eine
Langzeitlagerung des Serumproteins geeignet. Er ist relativ pH-neutral
und weist eine geringe Salzkonzentration auf und umfasst typischerweise Na2HPO4 + NaH2PO4 + Natriumchlorid
bei pH 7,2, aber der Fachmann auf diesem Gebiet wird in der Lage
sein, sich andere geeignete Puffer auszudenken.
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Die
Ultrafiltrationsmembran hat in vorteilhafter Weise ein Molekulargewichts-Rückhaltevermögen („cut-off") von 100 kD.
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Das
in dem Verfahren der Erfindung isolierte Serumprotein ist als Hämocyanin
identifiziert worden. Es ist festgestellt worden, dass eine Verwendung
eines starken Kationenaustauscherharzes bei einem schwach sauren
pH geeignet ist für
die Isolierung von Mollusken-Hämocyanin
in einem Verfahren, welches mit guter Ausbeute maßstablich
vergrößerbar ist
und in welchem das Hämocyanin
nicht in irgendeinem ausgeprägten
Ausmaß abgebaut
wird.
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Es
wird auch ein Hämocyanin
bereitgestellt, wenn es durch das Verfahren des ersten Aspekts isoliert
worden ist.
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Die
Molluske wird in vorteilhafter Weise ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Abalone, Oktopus und Napfschnecke, vorzugsweise Abalone und mehr
bevorzugt einer der kommerziellen Arten, wie der schwarzlippigen
Abalone, Haliotis ruber, der braunlippigen Abalone, Haliotis conicopora,
der grünlippigen
Abalone, Haliotis laevigita, und der Roe-Abalone, Haliotis roei.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Jetzt
werden bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung nur beispielhaft beschrieben unter Bezugnahme auf
die begleitenden Figuren, in welchen:
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1 ein
Graph der Absorption gegenüber dem
kumulativen Volumen ist und die Elution des Serumproteins der Erfindung
zeigt; und
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2 ein
SDS-PAGE-Gel des sterilfiltrierten Endprodukts ist.
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Weisen zum Ausführen der Erfindung
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Beispiel 1
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Das
neue Verfahren der Erfindung wird in einer Ausführungsform ausgeführt in einer
Pilotanlage, die mit einer Tangentialflussfiltrationsvorrichtung
(Millipore Prep ScaleTM-TFF-6) mit einer
Filterfläche
von 0,557418 m2 (6 Quadratfuß) ausgerüstet ist.
Das Verfahren umfasst die folgenden Schritte:
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Schritt
1. Ganze lebende Abalone werden erhalten und können unverzüglich verarbeitet oder in einem
geeigneten Behälter
aufbewahrt werden, bis sie benötigt
werden.
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Schritt
2. Abalone vor dem Aus-der-Schale-Nehmen unter fließendem Wasser
spülen.
Unter Arbeiten auf einem Schneidbrett das Tier aus der Schale nehmen
und den Körper
von der Schale trennen.
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Schritt
3. Sorgfältig
um die Oberseite des Fußes
herum schneiden, um die Eingeweide zu entfernen.
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Schritt
4. Den Fuß vor
dem Ausbluten unter fließendem
Wasser spülen.
Unter Arbeiten in einem sauberen Behälter, um jegliches Blut aufzufangen, den
Mundbereich abschneiden und für
eine spätere Verwendung
aufbewahren. Mehrere tiefe Einschnitte durch die Vorderseite des
Fußes
hindurch vornehmen. Das anfänglich
gesammelte Blut in einem Kühlraum
aufbewahren.
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Schritt
5. Den Fuß schnell
in eine Abtropfschale über
einem Sammelgefäß transferieren.
Die Abalone aufrecht in der Schale aufstellen und abdecken. Das
Blut über
Nacht in einem Kühlraum
abtropfen lassen.
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Schritt
6. Jegliches feste Material aus dem Blut durch Zentrifugation bei
12000 × g
entfernen. Den Überstand
in einem Kühlraum
aufbewahren, bis er benötigt
wird.
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Schritt
7. 12 Säulenvolumen
+ 8 Überstandvolumen Äquilibrierungspuffer herstellen.
Der Äquilibrierungspuffer
besteht aus 18 mM Essigsäure
+ 1 mM MgCl2 + 1 mM CaCl2 bei
pH 5,5.
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Schritt
8. 5 Säulenvolumen
Elutionspuffer pro Säulenlauf
herstellen. Der Elutionspuffer besteht aus 18 mM Essigsäure + 1
M NaCl + 1 mM MgCl2 + 1 mM CaCl2 bei
pH 5,5.
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Schritt
9. Eine Säule
geeigneter Größe (Pharmacia
Index 140–500)
mit 5 l Bio-Rad-Macro-Prep High S-Harz packen und mit Äquilibrierungspuffer
für mindestens
7 Säulenvolumen
und, bis der pH und die Leitfähigkeit
des Säulenausflusses
innerhalb von 0,05 pH-Einheiten und 0,5 mS des Puffers liegen, äquilibrieren.
Die maximale Flussrate während
eines Laufs betrug 500 ml/min.
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Schritt
10. Der Pufferaustausch des Überstands
gegen den Äquilibrierungspuffer
erfolgt mit einer 100 kD-NMWCO-Ultrafiltrationskartusche.
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Schritt
11. Den Überstand
für wenigstens
6 Überstandsvolumen
und, bis die Leitfähigkeit
des Überstands
innerhalb von 0,5 mS des Äquilibrierungspuffers
liegt, diafiltrieren. Das Diafiltrationspermeat sammeln.
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Schritt
12. Den diafiltrierten Überstand
bis auf 3 Verweil- oder Ruheinhaltsvolumen des Systems weniger als
das ursprüngliche Überstandsvolumen
aufkonzentrieren. Das Verweil- oder Ruheinhaltsvolumen des Systems
ablaufen lassen und zu dem Retentat hinzufügen. Die Kartusche durch Rezirkulieren
oder Rückführen von
1,5 Verweil- oder Ruheinhaltsvolumen Äquilibrierungspuffer bei der Betriebsflussrate
10 min spülen.
Das Verweil- oder Ruheinhaltsvolumen des Systems ablaufen lassen und
zu dem Retentat hinzufügen.
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Schritt
13. 2 l Ultrafiltrationskartuschen-Reinigungslösung pro m2 Membranfläche herstellen.
Die Aufbewahrungslösung
besteht aus 1 M NaOH bei 40°C.
Die Kartusche durch Rezirkulieren oder Rückführen der Reinigungslösung für wenigstens
30 min reinigen. Die Kartusche mit entionisiertem Wasser spülen, bis
die pHs des Retentats und Permeats < 7 sind.
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Schritt
14. 2 l Ultrafiltrationskartuschen-Aufbewahrungslösung pro
m2 Membranfläche herstellen. Die Aufbewahrungslösung besteht
aus 0,1 M NaOH oder 20% Ethanol. Die Kartusche mit Aufbewahrungslösung spülen, dann
versiegeln und die Kartusche in einem Kühlraum aufbewahren.
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Schritt
15. Mit dem Beladen der Säule
bei der Flussrate während
eines Laufs beginnen. Die Absorption des Säulenausflusses bei 280 nm messen und
die UV-absorbierenden Durchfluss-Fraktionen sammeln. Die UV-Absorption
der Fraktionen gegen das gesammelte kumulative Volumen graphisch
auftragen.
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Schritt
16. Die Säule
mit wenigstens 3 Säulenvolumen Äquilibrierungspuffer
und, bis die Absorption des Säulenausflusses
bei 280 nm die Grundlinie erreicht hat, waschen. Fortfahren, die UV-absorbierenden
Durchflussfraktionen zu sammeln, und auf dem Chromatogramm graphisch
auftragen.
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Schritt
17. Die Säule
mit wenigstens 3 Säulenvolumen
Elutionspuffer und, bis die Absorption des Säulenausflusses bei 280 nm die
Grundlinie erreicht hat, eluieren. Die UV-absorbierenden Elutionsfraktionen
sammeln und graphisch auf dem Chromatogramm auftragen.
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Schritt
18. Wiederholung(en) ausgehend von dem Äquilibrierungsschritt (Schritt
9) für
bis zu 2 zusätzliche
Säulenläufe ausführen. Weitere
Läufe werden
ein Reinigen der Säule
(Schritte 19 und 20) alle 3 Läufe
erforderlich machen.
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Schritt
19. 2 Säulenvolumen
von Reinigung-an-Ort-und-Stelle- („cleaning in place")-Lösung herstellen.
Die CIP-Lösung
besteht aus 1 M NaOH. Die Säule
beim Laufdruck reinigen. Die UV-absorbierenden CIP-Fraktionen sammeln
und auf dem Chromatogramm graphisch auftragen.
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Schritt
20. Die Säule
mit wenigstens 2 Säulenvolumen Äquilibrierungspuffer
und, bis die Absorption des Säulenausflusses
bei 280 nm die Grundlinie erreicht hat und der pH des Säulenausflusses < 7 ist, waschen.
Fortfahren, die UVabsorbierenden Fraktionen zu sammeln, und graphisch
auf dem Chromatogramm auftragen.
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Schritt
21. 1 Säulenvolumen
Aufbewahrungslösung
herstellen. Die Aufbewahrungslösung besteht
aus 20% Ethanol. Die Säule
bei der Flussrate während
eines Laufs spülen.
Die gepackte Säule
versiegeln, beschriften und aufbewahren.
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Schritt
22. Einen Proteinassay an den Chromatographieproben ausführen und
die Flutionen vereinigen. Das für
eine 20 mg/ml-Lösung
von Endprodukt benötigte
Volumen berechnen.
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Schritt
23. 8 Produktvolumen Diafiltrationspuffer herstellen. Der Diafiltrationspuffer
besteht aus 53 mM Na2HPO4 +
30 mM NaH2PO4 +
150 mM NaCl bei pH 7,2.
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Schritt
24. Ein(e) abschließende(r)
Aufkonzentrierung und Pufferaustausch des Produkts werden mit einer
100 kD-NMWCO-Ultrafiltrationskartusche ausgeführt.
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Schritt
25. Die vereinigten Säulenelutionen auf
das in Schritt 22 berechnete Volumen aufkonzentrieren. Das Ultrafiltrationspermeat
sammeln.
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Schritt
26. Das Ultrafiltrationsretentat für wenigstens 6 Retentatvolumen
und, bis der Retentat-pH innerhalb von 0,03 pH-Einheiten des Diafiltrationspuffers
liegt, diafiltrieren. Das Diafiltrationspermeat sammeln.
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Schritt
27. Das diafiltrierte Produkt auf 3 System-Verweil- oder – Ruheinhaltsvolumen
weniger als das benötigte
Endproduktvolumen aufkonzentrieren. Das Verweil- oder Ruheinhaltsvolumen
des Systems ablaufen lassen und zu dem Retentat hinzufügen. Die
Kartusche durch Rezirkulieren oder Rückführen von 1,5 Verweil- oder
Ruheinhaltsvolumen Diafiltrationspuffer bei der Betriebsflussrate
für 10
min spülen. Das
Verweil- oder Ruheinhaltsvolumen des Systems ablaufen lassen und
zu dem Retentat hinzugeben.
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Schritt
28. 2 l Ultrafiltrationskartuschen-Reinigungslösung pro m2 Membranfläche herstellen.
Die Reinigungslösung
besteht aus 1 M NaOH bei 40°C. Die
Kartusche durch Rezirkulieren oder Rückführen der Reinigungslösung für wenigstens
30 min reinigen. Die Kartusche mit entionisiertem Wasser spülen, bis
die pHs des Retentats und des Permeats < 7 sind.
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Schritt
29. 2 l Ultrafiltrationskartuschen-Aufbewahrungslösung pro
m2 Membranfläche herstellen. Die Aufbewahrungslösung besteht
aus 0,1 M NaOH oder 20% Ethanol. Die Kartusche mit Aufbewahrungslösung spülen, dann
versiegeln und die Kartusche in einem Kühlraum aufbewahren.
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Schritt
30. Einen Proteinassay an den Ultrafiltrationsproben ausführen. Das
für eine
20 mg/ml-Lösung
von Endprodukt benötigte
Volumen erneut berechnen. Das Retentatvolumen mit Diafiltrationspuffer
auffüllen
oder Schritte 25–27
wiederholen, soweit erforderlich.
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Schritt
31. Eine Handschuhbox vorbereiten, indem das UV-Licht und der Filter
für wenigstens
30 min angestellt werden. Unter Arbeiten in der Handschuhbox das
Endprodukt durch einen 0,2 μm-Filter in
einen oder mehrere sterile(n) Behälter sterilfiltrieren.
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Schritt
32. Eine QA-Analyse des Endprodukts ausführen.
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Ergebnisse
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Das
Verfahren im Pilotmaßstab
war darin erfolgreich, ein Produkt von hoher Qualität herzustellen.
Es wurden in einem Zeitraum von neun Tagen ungefähr 8 l Blut verarbeitet unter
Herstellung von mehr als einem Liter Endprodukt.
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Vorbehandlungsuntersuchungen
zeigten einen Verlust an Protein weder bei der Zentrifugation noch
bei der Filtration, was die Durchführbarkeit von jeder dieser
Methoden anzeigt. Die Zentrifugation könnte unter Berücksichtigung
des geringen Feststoffgehalts und der hohen Viskosität des Bluts
die effiziente Option sein.
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Der
Säulenreinigungsschritt
zeigte gute Flusseigenschaften und dementsprechend vernünftige Laufzeiten.
Das Chromatogramm für
den zweiten Chromatographielauf ist in 1 gezeigt.
Der breite flache erste Peak ist der Durchfluss von ungebundenem
Protein, der scharfe zweite Peak ist die Saizelution von gebundenem
Protein und der geringfügig
höhere
letzte Peak ist das Protein, das durch den Reinigungsschritt entfernt
worden ist.
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Die
Bindung von Protein über
die beiden Chromatographieläufe
betrug 61%. Dies konnte verbessert werden, indem das auf die Säule aufgeladene
Blutvolumen verringert wurde. Die Ausbeute von gebundenem Protein,
das durch die Salzelution rückgewonnen
wurde, betrug etwa 88%. Dies konnte verbessert werden, indem die
Salzkonzentration erhöht wurde.
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Die
Aufkonzentrierung und der Pufferaustausch des Proteins durch Ultrafiltration
waren sehr effizient, wobei sie ungefähr 5 Stunden benötigten, ohne
Proteinverluste an das Permeat.
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Die
SDS-PAGE-Analyse des sterilfiltrierten Endprodukts ist in dem Gel
von 2 gezeigt. Die drei Filtrationschargen sind mit
1, 2, 3 bezeichnet und es kann festgestellt werden, dass sie hinsichtlich
des Molekulargewichts und der Reinheit der einzelnen Banden ähnlich zu
dem Standard sind.
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Ein
Ausstreichen der unverdünnten
Endfiltrationschargen auf Agarplatten erzeugte kein mikrobielles
Wachstum ausgehend von jeder der Proben, was anzeigt, dass Sterilität erzielt
worden ist.
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Innerhalb
von dieser Beschreibung und den Ansprüchen werden die Begriffe „umfassen", „umfasst" und „umfassend" in einem nicht-ausschließlichen Sinne
verwendet mit der Ausnahme, wo der Kontext dies anders erfordert.
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Es
wird sich eindeutig verstehen, dass, obwohl hier auf eine Anzahl
von Veröffentlichungen
des Standes der Technik Bezug genommen wird, diese Referenz kein
Zugeständnis
darstellt, dass ein jegliches von diesen Dokumenten einen Teil des üblichen allgemeinen
Kenntnisstands auf diesem Gebiet in Australien oder in einem jeglichen
anderen Land darstellt.
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Industrielle Anwendbarkeit
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Das
Verfahren der Erfindung stellt ein in kommerziellem Maßstab ausführbares
Verfahren zur Isolierung von Hämocyanin
aus dem Blut von Mollusken, wie Abalone, bereit. Das Hämocyanin
ist nützlich
als ein pharmazeutisches Mittel, insbesondere als ein Antitumormittel,
speziell für
Blasenkrebs. Es ist auch nützlich
als ein Bestandteil in kosmetischen Formulierungen. Zusätzlich ist
es als ein Immunadjuvans nützlich.
Es kann auch als ein Laborhilfsmittel im Bereich der Biowissenschaften
verwendet werden, beispielsweise um ELISA-Platten zu beschichten,
und in Chromatographiemedien.
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Referenzen
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- Bartell, A.H., und Campbell, D.H. (1959) Arch. Biochem.
Biophys. 82, 232.
- Behrens et al., J. Exp. Biol. 205, 253–263 (2002).
- Harris, J.O., Maguire, G.B., Edwards, S., und Hindrum, S.M.
(1998). Aquaculture 160, 3–4,
259.
- Horn, B.C., und Kerr (1969). Corp. Biochem. Physiol. 29, 493.
- Lieb et al., Eur. J. Biochem., 265, 134–144 (1999).
- Mangum, C.P. (1983). Oxygen Transport in the blond. In: Mantel.,
L.H. (Hrsg.); Bliss, D.E. (Hrsg. der Reihe), The Biology of Crustacea.
Band 5. Internal Anatomy and Physiological Regulation. Academic
Press, New York, S. 373–429.
- Miller et al., J. Mol. Biol. 278, 827–842 (1998).