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Die
Erfindung betrifft das Gebiet mobiler Kommunikationsnetzwerke. Insbesondere
betrifft die Erfindung mobile Kommunikationssysteme an Bord von
Schiffen.
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Aus
dem Dokument
WO 02/21725 (veröffentlicht
am 14. März
2002) ist ein Telekommunikationssystem zur Verwendung an Bord eines
Schiffs zum Herstellen von Kommunikation mit Bodennetzen bekannt.
Das Telekommunikationssystem enthält Basis-Sende/Empfänger-Stationen (BTS) zum Herstellen
von Funkverbindungen mit an Bord des Schiffs befindlichen Mobilstationen
und eine Satellitenantenne zum Herstellen von Kommunikation zwischen dem
Bord-Telekommunikationssystem und einer Bodenstation über eine
Satellitenverbindung. Siehe ebenso
US 2003/0214966 A1 (Taylor)
veröffentlicht am
20.11.2003.
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Dank
dieser Systeme sollten an Bord des Schiffs gehende Benutzer im Stande
sein, ihre eigenen Mobiltelefone zu verwenden.
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Jedoch
haben bis heute diese Systeme nicht in einer zufriedenstellenden
Weise gearbeitet. Es scheint in der Tat, dass diese Systeme Kommunikationen
in einer zuverlässigen
und wiederholbaren Weise nicht herstellen können.
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Ein
Grund ist, dass Mobilnetzwerke oft nicht mit Satellitenverbindungen
kompatibel sind.
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Mobilnetzwerke
sind so konfiguriert, dass sie in einem Empfangsbestätigungsmodus
arbeiten. Gemäß dem Empfangsbestätigungsmodus
müssen
von einem Mobiltelefon durch das Telekommunikationssystem gesendete
Rahmen durch den Empfänger bestätigt werden,
um sicherzustellen, dass die Rahmen korrekt empfangen worden sind.
Empfangsbestätigung
wird erreicht, indem der Empfänger
eine Empfangsbestätigungsnachricht
zu dem Mobiltelefon zurücksendet.
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Das
Mobiltelefon ist in der Lage, einen nicht bestätigten Rahmen, sofern vorhanden,
zu wiederholen. Zu diesem Zweck werden die Rahmen in einem Puffer
des Mobiltelefons gespeichert bis sie bestätigt worden sind, um so verfügbar zu
sein, wenn eine Wiederholung erforderlich ist.
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Jedoch
ist die Verzögerung,
während
welcher das Mobiltelefon eine Empfangsbestätigungsnachricht empfangen
kann, begrenzt. Zum Beispiel, erfolgt bei gewöhnlichen GSM-Netzwerken, welche vom
CCIT Signalsystem No. 7 Protokoll (SS7) Gebrauch machen, die Verbindungsqualitätsüberwachung
in der Weise, dass die Verbindung als außer Betrieb erklärt wird,
wenn die Verzögerung
zum Empfang einer Bestätigungsnachricht
größer als
750 ms ist.
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Bei
Satellitenkommunikationssystemen ist die Zeit, die erforderlich
ist, um eine Empfangsbestätigungsnachricht
zu erhalten, oft größer als
diese Verzögerung.
Bei einem typischen VSAT (Very Small Aperture Terminal) Kommunikationssystem,
so wie bei dem einen, das in
WO
02/21725 beschrieben ist, ist die zum Senden eines Rahmens
und zum Empfangen einer Empfangsbestätigungsnachricht erforderliche
Zeit in der Größenordnung
von 780 ms. Die Satellitenverbindung ist zu langsam. Es folgt, dass eine
Kommunikation nicht hergestellt werden kann.
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Das
durch die Erfindung gelöste
Problem ist, bestehende Mobilnetzwerke zu modifizieren, um sie mit
Satellitenverbindungen kompatibel zu machen.
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Dieses
Problem wird gelöst
durch ein Telekommunikationssystem gemäß Anspruch 1.
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In
einem solchen Telekommunikationssystem ist eine Empfangsbestätigungseinrichtung
in der Lage, eine Dummy-Empfangsbestätigungsnachricht zu
erzeugen und diese an die Basis-Sende/Empfänger-Station zu senden, so
dass die Kommunikation nicht als außer Betrieb erklärt wird.
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Andere
Merkmale und Vorteile der Erfindung werden in der folgenden Beschreibung
ersichtlich. Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden beschrieben unter Bezugnahme auf die Zeichnungen, in
welchen:
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1 ein
schematisches Diagramm ist, das ein mögliches Ausführungsbeispiel
der Erfindung zeigt, wobei das Telekommunikationsnetzwerk vom GSM-Typ
ist,
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2 und 3 schematische
Diagramme sind, die zwei andere Ausführungsbeispiele zeigen, als
Varianten des Telekommunikationsnetzwerks von 1,
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4 ein
schematisches Diagramm ist, das verschiedene Teile der in dem Telekommunikationsnetzwerk
von 1 verwendeten Empfangsbestätigungseinrichtungen zeigt,
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5 und 6 schematische
Diagramme sind, die zwei Ausführungsbeispiele
von Schalteinrichtungen zeigen, die geeignet sind, das Telekommunikationsnetzwerk
wahlweise zu aktivieren oder zu inaktivieren, in Abhängigkeit
von der Nähe
von einem am Boden befindlichen anderen Telekommunikationsnetzwerk.
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In 1 umfasst
das gezeigte Telekommunikationsnetzwerk einen Bord-Teil 100,
einen Boden-Teil 300 und einen Satelliten 200 zum
Bereitstellen einer Verbindung zwischen dem Bord-Teil 100 und
dem Boden-Teil 300.
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Der
Bord-Teil 100 ist an Bord eines Schiffs befindlich und
umfasst ein Bord-Telekommunikationssystem. Das Bord-Telekommunikationssystem enthält eine
Mehrzahl von Basis-Sende/Empfänger-Stationen
(BTS) 10, welche Funk-Sende- und Empfangseinrichtungen
zum Herstellen von Funkverbindungen mit an Bord des Schiffs befindlichen Mobilstationen
(MS) 1 umfassen, einen Basisstation-Controller (BSC) 20,
der mit der Anzahl von Basis-Sende/Empfänger-Stationen 10 verbunden
ist, und eine Satellitenstation 110, die eine Satellitenantenne
umfasst. Die Satellitenstation 110 stellt eine Schnittstelle
bereit zwischen dem Bord-Telekommunikationssystem und dem Satelliten 200.
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Das
Bord-Telekommunikationssystem enthält auch eine Empfangsbestätigungseinrichtung 120,
die zwischen den Basisstation-Controller 20 und die Satellitenstation 110 eingefügt ist.
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Der
Boden-Teil 200 des Telekommunikationsnetzwerks ist auf
dem Boden befindlich. Er umfasst eine Satellitenstation 310 mit
einer Satellitenantenne und eine Mobildienst-Schaltzentrale (MSC) 30, deren
Hauptfunktion es ist, das Herstellen von Anrufen zu und von dem
Bord-Telekommunikationssystem zu koordinieren. Die Mobildienst-Schaltzentrale (MSC) 30 ist
mit einem öffentlichen
Netzwerk 400 und anderen Mobilnetzwerken verbunden. Die
Mobildienst-Schaltzentrale (MSC) 30 hat Zugriff auf Datenbasen 40,
die notwendig sind, um Verfolgungs- und Sicherheitsfunktionen bereitzustellen.
Diese Datenbasen 40 enthalten ein Equipment Identity Register (EIR),
ein Authentication Centre (AuC), ein Home Location Register (HLR)
und ein Visitors Location Register (VLR).
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Der
Boden-Teil 300 des Telekommunikationssystems enthält auch
eine Empfangsbestätigungseinrichtung 320,
die zwischen die Satellitenstation 310 und die Mobildienst-Schaltzentrale
(MSC) 30 eingefügt
ist.
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Beim
Betrieb, wenn ein Benutzer einer an Bord des Schiffs befindlichen
Mobilstation (MS) 1 sich entschließt, eine auf dem Boden befindliche
Person anzurufen, wählt
der Benutzer die Nummer der besagten Person. Die Mobilstation (MS) 1 sendet dann
eine Kanalanforderungsnachricht an die geeignete Basis-Sende/Empfänger-Station
(BST) 10. Die Basis-Sende/Empfänger-Station (BST) 10 sendet die Anforderung
an den Basisstation-Controller
(BSC) 20. Nach dem Empfang der Anforderung aktiviert der Basisstation-Controller
(BSC) 20 einen Kanal in der Basis-Sende/Empfänger-Station
(BST) 10 und sendet, wenn die Basis-Sende/Empfänger-Station
(BST) 10 diese Aktivierung bestätigt hat, eine Zuweisungsnachricht
an die Mobilstation (MS) 1.
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Sobald
die Mobilstation (MS) 1 die Zuweisungsnachricht empfangen
hat, sendet die Mobilstation (MS) 1 einen Rahmen, der eine
Setup-Nachricht enthält,
auf dem überlassenen
Kanal. Dieser Rahmen, der das Setup enthält, wird zu der Basis-Sende/Empfänger-Station
(BST) 10 gesendet, wird dem Basisstation-Controller (BSC) 20 zugeführt und
dann dem Boden-Teil 300 des Netzwerks über die Bord-Satellitenstation 110,
welche ihn über
die Satellitenverbindung zu der Boden-Satellitenstation 310 sendet.
Die Mobildienst-Schaltzentrale (MSC) 30 leitet den Rahmen über das
Boden-Netzwerk 400 zu der zu rufenden Person 2.
Während
dieser Zeit wartet die Mobilstation (MS) 1 auf ein von
dem Netzwerk zurückkommendes
Empfangsbestätigungssignal.
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Die
an Bord des Schiffs zwischen dem Basisstation-Controller (BSC) 20 und der
Satellitenstation 110 befindliche Empfangsbestätigungseinrichtung 120 ist
geeignet, automatisch ein Setup-Empfangsbestätigungssignal zu erzeugen,
wenn sie den die Setup-Nachricht enthaltenden Rahmen empfängt, und
leitet den Rahmen weiter an die Satellitenstation 110.
Die Empfangsbestätigungseinrichtung 120 sendet
das Setup-Empfangsbestätigungssignal
zurück zu
der Basis-Sende/Empfänger-Station
(BST) 10 in Antwort auf den die Setup-Nachricht enthaltenden Rahmen.
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Das
durch die Empfangsbestätigungseinrichtung 120 erzeugte
Setup-Empfangsbestätigungssignal
bildet eine Dummy-Setup-Empfangsbestätigung,
welche es gestattet, die Kommunikationsverbindung zwischen der Mobilstation
(MS) 1 und dem Empfänger 2 aufrechtzuerhalten.
Die Verzögerung für den Rahmen,
der die von der Empfangsbestätigungseinrichtung 120 zu
bestätigende
Setup-Nachricht enthält,
ist kleiner als die durch das Netzwerk vorgesehene Ausfallsverzögerung.
Zum Beispiel, die durch die Empfangsbestätigungseinrichtung vorgesehene
Empfangsbestätigungsverzögerung ist
kleiner als 750 ms im Falle eines GSM-Netzwerks, das vom SS7-Protokoll
Gebrauch macht.
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Wenn
die Kommunikation zwischen einer an Bord des Schiffs befindlichen
Mobilstation (MS) 1 und einem auf dem Boden befindlichen
Empfänger 2 hergestellt
worden ist, wird das gleiche Empfangsbestätigungsverfahren verwendet,
um den Empfang von Rahmen zwischen dem Basisstation-Controller (BSC) 20 und
der Mobildienst-Schaltzentrale (MSC) 30 zu bestätigen. Die
Empfangsbestätigungseinrichtung 120 ist
geeignet, automatisch Empfangsbestätigungssignale zu erzeugen,
wenn sie Rahmen empfängt.
Die Empfangsbestätigungseinrichtung 120 sendet
die Empfangsbestätigungssignale
zurück zum
Basisstation-Controller (BSC) 20 in Antwort auf die Rahmen.
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Die
von der Empfangsbestätigungseinrichtung 120 erzeugten
Empfangsbestätigungssignale können verschiedene
Formen annehmen, abhängig von
dem Protokoll, das vom Netzwerk verwendet wird. Zum Beispiel, gemäß dem MTP2-Protokoll (Message
Transfer Part no. 2 Protocol) enthält jedes Empfangsbestätigungssignal
die Referenznummer des zugeordneten, zu bestätigenden Rahmens.
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In
der gleichen Weise erzeugt, wenn der auf dem Boden befindliche Empfänger 2 Rahmen
an die an Bord des Schiffs befindliche Mobilstation (MS) 1 sendet,
die am Boden befindliche Empfangsbestätigungseinrichtung 320 automatisch
entsprechende Empfangsbestätigungssignale.
Die am Boden befindliche Empfangsbestätigungseinrichtung 320 sendet
Empfangsbestätigungssignale
zu der Mobildienst-Schaltzentrale (MSC) 30.
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Die 2 und 3 sind
schematische Diagramme, die zwei Varianten des Telekommunikationsnetzwerks
von 1 zeigen.
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In 2 ist
der Basisstation-Controller (BSC) 20 nicht an Bord des
Schiffs befindlich, sondern am Boden. Gemäß dieser Anordnung ist ein
an Bord des Schiffs befindlicher Basisstation-Sendeempfänger (BST) 10 über die
Empfangsbestätigungseinrichtung 120 direkt
mit der Satellitenstation 110 verbunden. Die Boden-Empfangsbestätigungseinrichtung 320 ist zwischen
der Boden-Satellitenstation 310 und dem Basisstation-Controller (BSC) 320 befindlich.
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In 3 sind
eine Mobildienst-Schaltzentrale (MSC) 70 und zugeordnete
Datenbasen 80 an Bord des Schiffs befindlich. Gemäß diesem
Ausführungsbeispiel
ist die Bord-Empfangsbestätigungseinrichtung 120 zwischen
der Bord-Satellitenstation 110 und der Mobildienst-Schaltzentrale
(MSC) 70 befindlich.
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4 zeigt
Details der im Telekommunikationsnetzwerk von 1 verwendeten
Empfangsbestätigungseinrichtungen 120 und 320.
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Die
Empfangsbestätigungseinrichtungen 120 und 320 sind
so eingerichtet, dass das Aufrechterhalten einer Permanentverbindung
von Sprachkanälen
zwischen der am Boden befindlichen Mobildienst-Schaltzentrale (MSC)
und dem Basisstation-Controller
(BSC) an Bord des Schiffs vermieden wird. Permanentverbindung von
Sprachkanälen,
wie sie allgemein in terrestrischen Mobilnetzwerken verwendet wird,
ist mit der Verwendung einer Satellitenverbindung inkompatibel.
Selbst wenn eine Sprachaktivitätserfassungseinrichtung
(VAD) verwendet wird, um Stummzeiten zu unterdrücken, erzeugt eine solche VAD-Einrichtung
einen permanenten Konsum an Bandbreite.
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Damit
die Bandbreite vermindert wird, sind die Empfangsbestätigungseinrichtungen 120 und 320 in
der Lage, Verbindungs- und Auflösenachrichten
zu erzeugen, um auf Anforderung Sprachverbindung auf Internet-Protokoll-Kanälen (VoIP)
herzustellen und aufzulösen.
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Zu
diesem Zwecke enthält
die an Bord des Schiffs befindliche Empfangsbestätigungseinrichtung 120 einen
seriellen Router 122, einen Ethernet-Schalter 124,
ein VoIP-Gateway 126 und ein SS7/IP-Gateway 128.
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Die
auf dem Boden befindliche Empfangsbestätigungseinrichtung 320 enthält ebenso
einen seriellen Router 322, einen Ethernet-Schalter 324,
ein VoIP-Gateway 326 und ein SS7/IP-Gateway 328.
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Beide
Empfangsbestätigungseinrichtungen sind
mit den gleichen Elementen aufgebaut und arbeiten in der gleichen
Weise.
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Da
das Netzwerk ein GSM-Netzwerk ist, haben die zwischen dem BSC und
dem MSC übertragenen
Signale eine Bandbreite von 2 Mbit/s. Diese Bandbreite muss reduziert
werden, um die Kommunikation über
die Satellitenverbindung zu übertragen. Die
zwischen dem BSC und dem MSC übertragenen Signale
umfassen einen Signalgebungskanal, der an Signalgebungsdaten überlassen
ist (Kanal genannt H1) und 29 Sprachkanäle (Kanäle genannt H2 bis H31).
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Der
SS7/IP-Gateway 128 ist geeignet zum Separieren des Signalgebungskanals
(H1) von den Sprachkanälen
(H2 bis H31). Der SS7/IP-Gateway 128 ist geeignet zum Übertragen
der Sprachsignale zu dem VoIP-Gateway 126 und zum Einschließen der Signalgebungsdaten
in IP-Pakete vor deren Übertragung
zum Ethernet-Schalter 124.
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Der
SS7/IP-Gateway 128 ist auch geeignet zum Übertragen
und Senden von Empfangsbestätigungssignalen
zurück
zum BSC, wenn der SS7/IP-Gateway 128 Signale vom BSC empfängt.
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Der
VoIP-Gateway 126 ist geeignet zum Komprimieren der vom
SS7/IP-Gateway 128 empfangenen Sprachkanäle mit einer
Bandbreite von 2 Mbit/s und zum Umwandeln dieser in IP-Pakete mit einer
Bandbreite von 24 Kbit/s.
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Der
Ethernet-Schalter 124 ist geeignet zum Kombinieren der
vom SS7/IP-Gateway 128 empfangenen Signalgebungsdaten und
der vom VoIP-Gateway 126 empfangenen Sprachdaten und zum Übertragen
derselben zum seriellen Router 122. Der serielle Router 122 stellt
eine Schnittstelle bereit zwischen TCP/IP (Transmission Control
Protocol/Internet Protocol) und der seriellen Satellitenverbindung.
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Alle
die Empfangsbestätigungseinrichtung 120 bildenden
Elemente sind umkehrbar: sie arbeiten in beiden Richtungen.
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Die
Empfangsbestätigungseinrichtung 320 ist ähnlich der Empfangsbestätigungseinrichtung 120 und
arbeitet in der gleichen Weise. In der Empfangsbestätigungseinrichtung 320 ist
der SS7/IP-Gateway 328 geeignet, Empfangsbestätigungssignale
zu erzeugen und zum MSC zurückzusenden,
wenn der SS7/IP-Gateway 328 Signale
vom MSC empfängt.
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Ein
Problem bei Netzwerken, die ein an Bord eines Schiffs befindliches
Telekommunikationssystem umfassen, betrifft eine gegenseitige Beeinflussung
zwischen dem Bord-Telekommunikationssystem und anderen Mobilnetzwerken,
die auf dem Boden befindlich sind. Dieses Problem tritt insbesondere
auf, wenn das Schiff einer Küste
nahe kommt in einem Bereich, der durch ein anderes Mobilnetzwerk abgedeckt
ist.
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Es
ist wünschenswert,
solche gegenseitigen Beeinflussungen zu vermeiden und es den an
Bord des Schiffs befindlichen Mobilstationen (MS) zu gestatten,
Kommunikation mit den am Boden befindlichen Mobilnetzwerken herzustellen.
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Dieses
Problem kann gelöst
werden dank einer Schalteinrichtung, die geeignet ist zum wahlweisen
Aktivieren oder Inaktivieren des Bord-Telekommunikationssystems
abhängig
von der Nähe
eines auf dem Boden befindlichen Telekommunikationsnetzwerks.
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Gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel, das
in 5 dargestellt ist, ist die Schalteinrichtung geeignet,
die Entfernung d zwischen der Position des Schiffs und dem nächsten Punkt
einer Küste
zu berechnen und abhängig
von der berechneten Entfernung wahlweise den Bord-Teil des Telekommunikationsnetzwerks
zu aktivieren oder zu inaktivieren.
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Der
Bord-Teil 100 des Telekommunikationsnetzwerks kann eine
solche Schalteinrichtung 50 umfassen, um das Telekommunikationsnetzwerk
automatisch außer
Betrieb zu setzen, wenn das Schiff 150 sich in einem Bereich
nahe der Küste
befindet. Die Schalteinrichtung 50 ist in der Lage, die
Entfernung d zwischen der Position (x, y) des Schiffs 150 und
dem am Boden 550 befindlichen nächsten Punkt (x', y') zu berechnen. Die
Koordinaten (x, y) des Schiffs (x, y) werden zum Beispiel bereitgestellt
durch ein Positionierungssystem (so wie ein GPS-System, das in das
VSAT System einbezogen ist), und die Koordinaten (x', y') der Küstenlinienpunkte
sind im Vorhinein bekannt. Die Koordinaten der Küstenlinienpunkte werden z.B.
bereitgestellt durch den USGS (United States Geological Survey).
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In
regelmäßigen Zeitintervallen
berechnet die Schalteinrichtung 50 die Entfernung d zwischen der
Position (x, y) des Schiffs 150 und einem Satz von Punkten,
die an der Küstenlinie 520 in
einer Nachbarschaft des Schiffs 150 befindlich sind. Die Nachbarschaft
des Schiffs 150 ist z.B. definiert durch ein quadratisches
Gebiet 151, das auf der Position (x, y) des Schiffs 150 zentriert
ist und Seiten hat, die sich über
ungefähr
1 Grad Länge
und 1 Grad Breite erstrecken.
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Wenn
es keinen Punkt einer Küstenlinie
innerhalb der Nachbarschaft 150 gibt oder wenn die Entfernung
zwischen dem Schiff 150 und dem in der Nachbarschaft 151 befindlichen
nächsten
Punkt (x', y') größer ist
als ein erster Schwellwert (zum Beispiel 14 Kilometer), dann aktiviert
die Schalteinrichtung 50 das Bord-Telekommunikationssystem
oder hält
das Bord-Telekommunikationssystem in einem aktiven Zustand.
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Wenn
die Entfernung d zwischen dem Schiff 150 und dem in der
Nachbarschaft befindlichen nächsten
Punkt (x', y') kleiner ist als
ein zweiter Schwellwert (zum Beispiel 12 Kilometer), dann setzt die
Schalteinrichtung 50 das Bord-Telekommunikationssystem
außer
Betrieb oder hält
das Bord-Telekommunikationssystem in einem inaktiven Zustand.
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Dank
der Schalteinrichtung 50 wird das Netzwerk wahlweise in
einen aktiven oder inaktiven Zustand gesetzt abhängig von der Nähe einer
Küste, um
dadurch eine gegenseitige Beeinflussung mit am Boden befindlichen
anderen Telekommunikationsnetzwerken 500 zu vermeiden.
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Die
Koordinaten (x, y) des Schiffs 150 und den Zustand des Bord-Telekommunikationssystems betreffende
Daten werden in einer an Bord des Schiffs 150 befindlichen
Datenbasis 60 gespeichert. Diese Daten können kopiert
und zu einer auf dem Boden befindlichen Datenbasis gesendet werden.
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Gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel, das
in 6 dargestellt ist, ist die Schalteinrichtung geeignet,
den Intensitätspegel
von Trägersignalen
s mit Kommunikationskanälen
des Bord-Telekommunikationssystems entsprechenden Frequenzen zu messen
und abhängig
von dem gemessenen Intensitätspegel
das Bord-Telekommunikationssystem wahlweise zu aktivieren oder zu
inaktivieren.
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Der
Bord-Teil 100 des Telekommunikationsnetzwerks kann eine
solche Schalteinrichtung 50 umfassen, um das Telekommunikationsnetzwerk
automatisch außer
Betrieb zu setzen, wenn der Empfangspegel eines auf dem Boden befindlichen
Mobilnetzwerks ausreichend hoch ist.
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Die
Schalteinrichtung 50 enthält einen Spektrumanalysierer,
der auf Frequenzen arbeitet, die Kommunikationskanälen des
Bord-Telekommunikationssystems entsprechen. Zum Beispiel, in dem
Falle, dass das Bord-Telekommunikationssystem vom GSM-Typ ist, misst
der Spektrumanalysierer die Intensitätspegelträgersignale bei Frequenzen um
900 MHz.
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Wenn
der durch den Spektrumanalysierer bei einer Frequenz, die einem
Kanal des Bord-Telekommunikationssystems entspricht, gemessene Intensitätspegel
kleiner ist als eine Schwelle, dann aktiviert die Schalteinrichtung 50 das
Bord-Telekommunikationssystem oder hält das Bord-Telekommunikationssystem
in einem aktiven Zustand.
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Wenn
der von dem Spektrumanalysierer bei einer Frequenz, die einem Kanal
des Bord-Telekommunikationssystems entspricht, gemessene Intensitätspegel
größer als
der Schwellwert ist, dann setzt die Schalteinrichtung 50 das
Bord-Telekommunikationssystem außer Betrieb oder hält das Bord-Telekommunikationssystem
in einem inaktiven Zustand.
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Dank
der Schalteinrichtung 50 wird das Bord-Telekommunikationssystem
wahlweise in einen aktiven oder inaktiven Zustand gesetzt, abhängig von der
Nähe eines
anderen Mobilnetzwerks 500, um dadurch eine gegenseitige
Beeinflussung mit auf dem Boden befindlichen Telekommunikationsnetzwerken zu
vermeiden.
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Bei
einer Variante dieses zweiten Ausführungsbeispiels aktiviert oder
inaktiviert die Schalteinrichtung 50 das Bord-Telekommunikationssystem nicht,
sondern ändert
die Kommunikationskanalfrequenzen des Bord-Telekommunikationssystems.
Die Kommunikationskanalfrequenzen werden so geändert, dass sie nicht mit Kommunikationskanalfrequenzen
zusammenfallen, die schon von einem auf dem Boden 550 befindlichen
Mobilnetzwerk 500 verwendet werden.
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Wenn
das Bord-Telekommunikationssystem inaktiviert wird oder wenn seine
Kanalfrequenzen geändert
werden, wird laufende Kommunikation von einer an Bord des Schiffs 150 befindlichen
Mobilstation (MS) 1 durch eine geleitete Übergabe
automatisch an ein am Boden befindliches Telekommunikationssystem 500 übergeleitet.