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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Sendeleistung eines Abwärts-Zugriffskanals
(FACH – Forward
Access Channel) in einem Netz für
Mobiltelekommunikation. Außerdem
betrifft die vorliegende Erfindung ein Netz für Mobiltelekommunikation.
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Stand der Technik
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Als
Teil der Funkressourceverwaltung wird ein Mobilbenutzerendgerät (UE – User Equipment) zum
Maximieren des Wirkungsgrades der verfügbaren Funkressourcen (z. B.
Leistung, Bandbreite) aus einem Ressourcenzustand in einen anderen
verlegt. Der UMTS-Standard (Universal Mobile Telecommunications
System) erfordert, daß jedes
Mobilbenutzerendgerät
zur aktiven Datenübertragung
einen von zwei Zuständen
einnimmt, nämlich
den Zustand Cell-FACH (Cell Forward Access Channel – Zellen-Abwärtszugriffskanal)
und den Zustand Cell-DCH (Cell Dedicated Channel – festgeschalteter
Kanal der Zelle) (siehe beispielsweise 3GPP Technische Spezifikation
25.331 (Third Generation Partnership Project)).
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Im
Zustand Cell-FACH wird ein gemeinsamer Kanal, besonders der Abwärts-Zugriffskanal (FACH – Forward
Access Channel) unter einer Gruppe von Mobilbenutzerendgeräten ohne
zugehörigen festgeschalteten
physikalischen Organisationskanal geteilt. Der Abwärts-Zugriffskanal (FACH – Forward Access
Channel) wird für
Daten geringen Umfangs benutzt und gleicht dem Rundsendekanal und
Direktzugriffskanal älterer
Mobiltechnologien. Er kann typischerweise z. B. für die Betrachtungszeit
nach dem Herunterladen einer Web-Seite benutzt werden. Benutzung
des Abwärts-Zugriffskanals
(FACH – Forward
Access Channel) gibt verbesserte Zellkapazität bei geringen Datenraten und
verbessert damit die Batterielebensdauer des Mobilbenutzer endgeräts aufgrund
der geringeren erforderten Sendeleistung.
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Andererseits
benutzt der Zustand Cell-DCH einen festgeschalteten Kanal (DCH – Dedicated Channel)
zu einem Mobilbenutzerendgerät,
der einen festgeschalteten physikalischen Organisationskanal mit
fortlaufend übertragenen
Sendeleistungs-Reglungsinformationen und Pilotinformationen hat.
Ein festgeschalteter Kanal (DCH – Dedicated Channel) einer
Zelle wird typischerweise für
Daten großen
Umfangs oder Sprache benutzt.
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Während es
sich im Zustand Cell-DCH befindet, meldet das Mobilbenutzerendgerät der Basisstation,
wann Kriterien erfüllt
werden, wie beispielsweise wenn das gemessene Signal von einer überwachten Basisstation
einen Schwellwert über-
oder unterschreitet, woraufhin die Basisstation sich entscheiden
kann, einen Zweig sanfter Weiterschaltung (d. h. eine Verbindung
sanfter Weiterschaltung) hinzuzufügen oder zu entfernen.
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Die
Standards bieten verschiedene Messungsberichterstattungsverfahren
zum Melden von Weiterschaltungsmessungen (3GPP Technical Specification
25.331 Abschnitt 14.1.2), aber während sich
das Mobilbenutzerendgerät
im Zustand Cell-FACH befindet, sind Messungen an empfangenen Signalen
gesperrt, da sie häufige
Messungs-Rückmeldungen
zur Basisstation bewirken und damit die Kapazität des Kanals für Benutzerdaten
oder Sprache verringern könnten.
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Weiterhin
bieten die Standards keine zuverlässigen Mittel zur Bestimmung
der Sendeleistung, mit der jeder FACH-Rahmen (Forward Access Channel)
zum Mobilbenutzerendgerät
(UE) rundgesendet werden sollte, so daß der FACH-Kanal stets mit
hoher Leistung rundgesendet wird, die zum Abdecken der gesamten
Zelle ausreicht.
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Weiterhin
ist hinsichtlich der Kriterien zum Übergang zwischen dem Zustand
Cell-FACH und dem Zustand Cell-DCH ein bekanntes Kriterium die Belegungshöhe des Puffers
(im Mobilbenutzerendgerät),
der zu sendende Daten speichert. Eine Pufferbelegungsmessung wird
vom Mobilbenutzerendgerät zur
Basisstation weitergeleitet, wo eine Entscheidung zum Anweisen einer
Zustandsänderung
getroffen wird.
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Als
weiterer Hintergrund ist DBC (Dynamic Bearer Control – dynamische
Trägersteuerung)
ein in den 3GPP-Standards
definierter allgemein verstandener Mechanismus, der bestimmt, ob
und in welchem Ausmaß Ressourcen
zu gewähren
sind, d. h. eine Datenrate zuzuteilen ist, auf Grundlage des geschätzten Stromverbrauchs.
Der DBC-Funktionsblock empfängt
gewöhnlich
keine Leistungsinformationen oder Informationen über sanfte Weiterschaltung.
Dementsprechend nimmt der DBC-Funktionsblock an, daß ein Mobilbenutzerendgerät beim Übergang
in einen Zustand Cell-DCH maximale Leistung erfordert, und könnte daher
eine niedrigere Datenrate als notwendig zuteilen oder sogar die
Bereitstellung von DCH-Ressourcen verweigern.
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Wenn
die Basisstation entscheidet, daß das Benutzerendgerät im Zustand
Cell-FACH in den Zustand Cell-DCH übergehen sollte, muß es dieses ohne
irgendwelche Zweige mit sanfter Weiterschaltung tun, d. h. ohne
zweite oder weitere Funkverbindungen zwischen dem Mobilbenutzerendgerät und anderen
Zellen als der primären.
Der Grund dafür
ist, daß es
im Zustand Cell-FACH
keine sanften Weiterschaltungsverbindungen zu Mobilbenutzerendgeräten gibt.
Auch müssen
die Basisstation und das Mobilbenutzerendgerät mit einer hohen anfänglichen Sendeleistung
beginnen, um eine schnelle Synchronisation zwischen dem Mobilbenutzerendgerät und der
Basisstation sicherzustellen. Daraus ergibt sich eine Verringerung
der Verkehrskapazität,
besonders in Fällen,
wo die Übergänge zwischen
den zwei Zuständen
häufig
stattfinden.
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Aus
der veröffentlichten
US-Patentanmeldung US 2002/0094833 ist es bekannt, ein Verfahren in
einem Netz für
Mobiltelekommunikation zum Regeln der Sendeleistung eines Abwärts-Zugriffskanals von
einer Basisstation zu einem Mobilbenutzerendgerät bereitzustellen, mit folgenden
Schritten: Senden eines Signals mit einem ersten Sendeleistungspegel
durch die Basisstation zum Mobilbenutzerendgerät, Senden eines Berichts eines
oder mehrerer Parameterwerte in Abhängigkeit der gemessenen Signalgüte durch
das Mobilbenutzerendgerät,
Einstellen durch die Basisstation ihrer Sendeleistung zum Mobilbenutzerendgerät infolgedessen
zum Erhalten der gemessenen Signalgüte innerhalb von annehmbaren
Grenzen.
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Kurze Beschreibung der Erfindung
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Gegenüber der
Offenbarung von
US 2002/0094833 ist
die vorliegende Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß das Mobilbenutzerendgerät den Bericht
bei Erfüllung
eines vorbestimmten Berichterstattungskriteriums sendet, und
wobei
bei Übergang
des Mobilbenutzerendgeräts von
einem Zustand Cell-FACH zu einem Zustand Cell-DCH die anfängliche
Sendeleistung zum Mobilbenutzerendgerät im Zustand Cell-DCH von dem letzten
eingestellten Sendeleistungspegel im vorhergehenden Zustand Cell-FACH
abhängig
ist.
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Ein
Verfahren und ein Netz gemäß der vorliegenden
Erfindung sind in den unabhängigen
Ansprüchen definiert,
auf die sich der Leser nunmehr beziehen sollte. Bevorzugte Merkmale
sind in den abhängigen
Ansprüchen
aufgeführt.
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Ein
Beispiel der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Regeln
der Sendeleistung eines Abwärts-Zugriffskanals (FACH – Forward
Access Channel) von einer Basisstation zu einem Mobilbenutzerendgerät in einem
Netz für
Mobiltelekommunikation. Das Verfahren umfaßt die folgenden Schritte. Die
Basisstation sendet ein Signal mit einem ersten Sendeleistungspegel
zum Mobilbenutzerendgerät. Das
Mobilbenutzerendgerät
sendet dann einen Bericht eines oder mehrerer Parameterwerte in
Abhängigkeit
der gemessenen Signalgüte,
vorausgesetzt, es wird ein vorbestimmtes Berichterstattungskriterium
erfüllt.
Die Basisstation stellt dann infolgedessen ihre Sendleistung zum
Mobilbenutzerendgerät
ein, um die gemessene Signalgüte
innerhalb von annehmbaren Grenzen zu halten.
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So
wird ein Rückmeldungsmechanismus zum
Regeln der Leistung einer Übertragung
zu einem Mobilbenutzerendgerät
im Zustand Cell-FACH bereitgestellt. Dies ergibt eine wirkungsvollere
Leistungszuteilung und damit verbesserte Verkehrskapazität.
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Das
vorbestimmte Berichterstattungskriterium kann sein, daß die Änderung
der gemessenen Signalgüte
von der gemessenen Signalgüte
des letzten Berichts größer als
ein vorbestimmter Betrag ist. Wenn dieses Kriterium erfüllt ist,
wird die Sendeleistung infolgedessen eingestellt. Bei einigen Ausführungsformen
wird damit ein Mittel zum Rücksenden von
Messungsinformationen mit zutreffend niedriger Rate zur Basisstation
bereitgestellt, da ansonsten unter einigen Umständen die Leistungsregelung
auf dem FACH-Kanal den Verkehr bedeutend steigern würde. Es
wird damit langsame Leistungsregelung des FACH-Kanals bereitgestellt
(langsam im Sinn einer gelegentlichen Rückmeldung anstatt der fortlaufenden
Rückmeldung,
so wie sie in einem fest geschalteten Kanal vorkommt).
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Wenn
das Mobilbenutzerendgerät
aus einem Zustand Cell-FACH
in einen Zustand Cell-DCH übergeht,
kann die anfängliche
Sendeleistung zum Mobilbenutzerendgerät im Zustand Cell-DCH in Abhängigkeit
von dem letzten eingestellten Sendeleistungspegel im vorhergehenden
Zustand Cell-FACH eingestellt werden. So wird ein genauerer anfänglicher Sendeleistungspegel
bereitgestellt, der für
das Mobilbenutzerendgerät
spezifisch ist, wenn es von der Basisstation aus dem Zustand Cell-FACH
in den Zustand Cell-DCH umgeschaltet wird. In einigen Ausführungsformen
geschieht der Wechsel zwischen Zuständen mit häufiger Rate, so daß eine wirkungsvolle Leistungszuteilung
(bei gleichzeitiger Erhaltung schneller Synchronisation zwischen
Mobilbenutzerendgerät
und Basisstation während
Zustandsübergängen) besonders
nutzbringend ist.
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Der Übergang
in den Zustand Cell-DCH findet vorzugsweise in Abhängigkeit
davon statt, daß die
Sendeleistung im Zustand Cell-FACH niedriger als eine vorbestimmte
Grenze ist. Die Messungsberichte bieten daher zusätzliche
Informationen, die als Faktor bei der Bestimmung des Zeitpunkts
des Übergangs
zwischen Zuständen
Cell-DCH und Cell-FACH nutzbar sind. Insbesondere kann beispielsweise
das gemessene SIR des Empfangssignals als Faktor bei der Entscheidung
des Zeitpunkts des Übergangs
aus dem Zustand Cell-FACH beispielsweise in den Zustand Cell-DCH
benutzt werden.
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Vorzugsweise
wird der eingestellte Leistungspegel als der anfänglich bei sanfter Weiterschaltungsverbindung
zu einer Nachbarzelle bei Herstellung der sanften Weiterschaltungsverbindung
zu benutzende Sendeleistungspegel genommen. Das Netz ist vorzugsweise
ein CDMA-Netz (Code Division Multiple Access), das mindestens im
wesentlichen einem 3GPP-Standard entspricht (Third Generation Partnership
Project). Die gemessene Signalgüte
ist vorzugsweise das SIR (Signal to Interference Ratio – Signal/Störleistungsverhältnis).
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Auch
bietet die vorliegende Erfindung ein entsprechendes Netz für Mobiltelekommunikation. Ein
Beispiel umfaßt
eine Basisstation und ein Mobilbenutzerendgerät. Die Basisstation fungiert
zum Senden eines Signals mit einem ersten Sendeleistungspegel zum
Mobilbenutzerendgerät
auf einem Abwärts-Zugriffskanal (FACH – Forward
Access Channel). Das Mobilbenutzerendgerät fungiert zum Senden eines
Berichts von einem oder mehreren Parameterwerten in Abhängigkeit
der gemessenen Signalgüte
bei Erfüllung
eines vorbestimmten Berichterstattungskriteriums. Die Basisstation
fungiert dann infolgedessen zum Einstellen ihrer Sendeleistung zum
Mobilbenutzerendgerät
zum Erhalten der gemessenen Signalgüte innerhalb von annehmbaren Grenzen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Es
wird nunmehr eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung beispielhafterweise und unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben.
In den Zeichnungen ist:
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1 ein
Diagramm eines UTRAN-Netzes und eines Mobilbenutzerendgeräts,
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2 ein
Diagramm einer Funknetzsteuerung und einer Basisstation,
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3 ein
Diagramm einer beispielhaften Nachrichtenübermittlungsfolge, und
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4 ein
Diagramm einer weiteren beispielhaften Nachrichtenübermittlungsfolge.
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Ausführliche Beschreibung
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Das
bevorzugte Netz ist ein UMTS-UTRAN (Universal Mobile Telecommunications
System, UMTS Terrestrial Radio Access Network – UMTS – Erd-Funkanschlußnetz),
eine Art von WCDMA-Netz (Wideband Code Division Multiple Access)
für Mobiltelekommunikation.
Das UTRAN-Netz entspricht
im Grunde dem in 1 gezeigten. Der Einfachheit
halber werden nur eine Funknetzsteuerung und zwei Basisstationen
des UTRAN-Netzes 2 gezeigt. Nach der Darstellung in dieser
Figur enthält
das UTRAN-Netz 2 Basisstationen 4.
Jede Basisstation (Knoten B in UMTS-Terminologie) 4 besitzt
typischerweise drei Zellen 6 (d. h. Funkversorgungsbereiche, auch
als Sektoren bekannt), da die Basisstation 4 typischerweise
drei (nicht gezeigte) Richtantennen im Winkel von 120 Grad zueinander
im Azimut aufweist. Die Funknetzsteuerungen (RNC – Radio
Network Controllers) 8, die selbst mit der übrigen (nicht
gezeigten) Telekommunikations-„Welt” verbunden
sind, steuern jeweils mehrere Basisstationen 4 und daher eine
Anzahl von Zellen 6. Eine Basisstation 4 ist mit ihrer
steuernden Funknetzsteuerung (RNC) 8 über eine jeweilige, als IuB-Schnittstelle
bekannte Schnittstelle 10 verbunden. Im Gebrauch kommuniziert
ein Mobilbenutzerendgerät 12 (in
UMTS-Terminologie häufig
als Benutzereinrichtung (UE) bezeichnet) mit einer bedienenden Funknetzsteuerung
(RNC) 8 über mindestens
eine Zelle 6 mindestens einer Basisstation 4 (d.
h. kommuniziert mit dem UTRAN-Netz 2). Nach der Darstellung
in 2 enthält
die RNC 8 einen DBC-Block
(Dynamic Bearer Control – dynamische
Trägersteuerung),
wie später
beschrieben wird.
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Beispielhafte Verfahren
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3 zeigt
den Eintritt eines Mobilbenutzerendgeräts in den Zustand Cell-FACH
(mit Schritten a, b in 3 bezeichnet), Empfangen von
Daten (c), Erkennen, daß das empfangene
SIR (Signal to Interference Ratio – Signal/Störleistungsverhältnis) der versorgenden
Zelle sich verbessert hat und damit Auslösen eines Messungsberichts
(d, e) und Empfangen nachfolgender Daten mit niedriger Leistung (f).
Auch zeigt sie den Übergang
in den Zustand Cell-DCH (g, h).
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4 zeigt
ein Mobilbenutzerendgerät
im Zustand Cell-FACH (j), wobei vorher berichtet worden ist, daß eine Nachbarzelle
Kriterien der sanften Weiterschaltung erfüllt, wobei die Nachbarzelle
die Kriterien nicht mehr erfüllt
und damit Senden eines Messungsberichts (k), wobei dieser von der
Basisstation empfangen und bestätigt
wird (l). Auch zeigt sie, daß eine
weitere Nachbarzelle nun die Kriterien nicht länger erfüllt (m) und damit ähnliche
handelt. Auch zeigt sie, daß eine
weitere Nachbarzelle nunmehr die Kriterien erfüllt (o) und dementsprechendes Senden
eines Messungsberichts. In diesem Fall entscheidet die RNC, daß die Messungsberichterstattung
zu häufig
stattfindet und sperrt damit (p) die Messungsberichterstattung.
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Zugrundeliegendes Verfahren
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Das
den Beispielen der 3 und 4 zugrundeliegende
allgemeine Verfahren ist wie in den sieben numerierten Schritten
wie folgt beschrieben.
- (1) Bei Eintreten in
den Zustand Cell-FACH werden vom Mobilbenutzerendgerät Messungen
der Empfangsgüte
der versorgenden Zelle (Pilotkanalsignal/Störleistungsverhältnis) durchgeführt und
diese zusammen mit Messungen des gleichen Parameters der Nachbarzellen
zur Basisstation zurückgesendet
(bezeichnet mit (a) in der 3). Beim Übergang
vom Zustand Cell-FACH in den Zustand Cell-DCH muß die Basisstation natürlich mit
einer anfänglichen
Ausgangsleistung senden, die vom Mobilbenutzerendgerät zuverlässig empfangen
wird und vorzugsweise auf den bedeutendsten Weiterschaltungswegen.
- (2) Der SIB-Kanal (System Information Broadcast – Systeminformationsrundsendung)
wird von allen Mobilbenutzerendgeräten bei ihrem Eintreten in
den Zustand Cell-FACH gelesen, ehe sie mit der Übertragung beginnen können (a
in der 3). Aus diesem Kanal wird eine neue Menge von
Messungsberichterstattungskriterien zum Mobilbenutzerendgerät rundgesendet
(b in der 3).
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Die
Messungsberichterstattungskriterien sind, daß Delta SIR, Delta SIR Sanfte
Weiterschaltung und Delta SIR Hysterese bei sanfter Weiterschaltung
groß genug
sind. Delta SIR zeigt den absoluten Unterschied zwischen dem aktuellen
Meßsignal/Störleistungsverhältnis und
dem letzten, der Basisstation gemeldeten SIR an, ehe ein neuer Bericht erstellt
werden muß.
Delta SIR bei sanfter Weiterschaltung zeigt den SIR-Unterschied
zwischen der versorgenden Zelle und dem besten Nachbar-SIR vor Erstellung
eines neuen Berichts an. Delta SIR Hysterese bei sanfter Weiterschaltung
zeigt die erforderliche Hysterese zum Melden der Zufügung des besten
Nachbars oder Entfernung des besten Nachbars aus der Erwägung zur
Weiterschaltungsverbindung an. Das Beispiel der 3 zeigt
die Kriterien für die
beste Nachbarzelle, läßt sich
aber leicht erweitern, um mehrere beste Nachbarzellen zu suchen.
- (3) Wenn das Mobilbenutzerendgerät erkennt, daß mindestens
eines der Kriterien für
einen Bericht erfüllt
worden ist, sendet es einen Messungsbericht (d in der 3,
k in der 4) in einer Übertragung im unbestätigten Modus
zur Basisstation. Die Kriterien sind:
- i) Das Pilot-SIR der versorgenden Zelle hat sich seit der letzten
gemeldeten Messung um mehr als Delta-SIR geändert. Ein erster Bezugspegel 20 ist der
im letzten Messungsbericht gesendete gemessene SIR-Wert SIR1. Eine Änderung
des SIR von mehr als Delta-SIR 22 löst einen weiteren Messungsbericht 24 aus,
der einen SIR-Wert SIR2 meldet. Auch wird dann ein neuer Bezugspegel 26 von
SIR2 als SIR1 + Delta-SIR eingestellt. Wenn das gemessene SIR vom
Bezugspegel 26 um mehr als Delta-SIR abweicht, wird ein
weiterer Messungsbericht ausgelöst 28.
- ii) Der Unterschied zwischen dem SIR der versorgenden Zelle 31 und
dem SIR der besten Nachbarzelle 33 ist größer als
Delta-SIR bei sanfter Weiterschaltung (34) + Delta-SIR-Hysterese
bei sanfter Weiterschaltung (36), wobei das SIR des besten
Nachbars 33 geringer als das SIR der versorgenden Zelle 31 ist.
Der erzeugte Messungsbericht deutet die Entfernung eines Weges sanfter Weiterschaltung
zur Verwendung im Zustand Cell-DCH
an.
- iii) Der Unterschied zwischen der besten Nachbarzelle 33 und
dem SIR der versorgenden Zelle 31 ist auf weniger als Delta-SIR
der sanften Weiterschaltung (34) – Delta-SIR Hysterese der sanften
Weiterschaltung (36) heruntergegangen, wobei das SIR des
besten Nachbars 33 geringer als das SIR der versorgenden
Zelle 31 ist. Der erzeugte Messungsbericht zeigt Einschluß eines neuen
Weges zur sanften Weiterschaltung zur Verwendung im Zustand Cell-DCH
an.
- (4) Die Basisstation antwortet mit einer Messungsantwortnachricht
zum Mobilbenutzerendgerät
(e in der 3, l, n in der 4).
Die Messungsantwortnachricht hat den folgenden Zweck:
- i) Die Antwort wird mit dem neuen Leistungspegel übertragen,
und wenn das Mobilbenutzerendgerät
die Antwort richtig empfängt,
wiederholt das Mobilbenutzer endgerät nicht die Übertragung
der Messungsberichtnachricht.
- ii) Das Mobilbenutzerendgerät
erhält
eine Bestätigung
des Empfangs der Messungsberichtnachricht von der Basisstation,
was bedeutet, daß eine Wiederholung
unnötig
ist.
- iii) Der die Nachricht bestätigende
Empfang des Messungsberichts durch die Basisstation weist einige
wahlfreie Informationselemente auf, die zum Konfigurieren der Zeit
zwischen Berichten zu einem längeren
Zeitabstand benutzt werden können.
Eine solche Option ist am nützlichsten
für Mobilbenutzerendgeräte mit hoher
Mobilität,
die daher häufige
Berichte erzeugen, und damit einen großen Betrag an Störung (p
in der 4).
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Die
wahlfreien Elemente können
auch erweitert werden, um andere Aspekte der Messungskriterien umzukonfigurieren,
z. B. um Hysterese zu vergrößern.
- (5) Die Basisstation benutzt den jüngsten Bericht von
Pilot-SIR der versorgenden Zelle (und wahlweise Nachbarzellen-SIR)
zum Bestimmen der Sendeleistung eines FACH-Rahmens zu einem Mobilbenutzerendgerät (c, e,
f, g in der 3, l, p in der 4).
- (6) Beim Bestimmen der Kriterien zum Übergang aus dem Zustand Cell-FACH
in den Zustand Cell-DCH berücksichtigt
die Basisstation eine Schätzung
der erforderlichen Sendeleistung des Mobilbenutzerendgeräts auf Grundlage
des jüngsten
Berichts von SIR der versorgenden Zelle (g in der 3).
Im Grunde genommen gilt, daß, je
höher das
SIR und damit je niedriger die Leistungsschätzung, desto weniger wahrscheinlich
ist der Übergang
in den DCH-Zustand.
- (7) Wenn das Mobilbenutzerendgerät aus dem Zustand Cell-FACH
in den Zustand Cell-DCH übergeht,
werden von der Basisstation die Übertragungen
auf Grundlage des letzten empfangenen Berichts wie folgt aufgebaut:
- a) Durchführen
von DBC (Dynamic Bearer Control) auf Grundlage der Informationen
aus dem zuletzt empfangenen Bericht. Der DBC-Block ist in der die
Basisstation wie in 2 gezeigt steuernden Funknetzsteuerung
(RNC – Radio
Network Controller) und bestimmt, ob und in welchem Ausmaß Ressourcen
zu gewähren
sind, d. h. eine Datenrate zuzuteilen ist, auf Grundlage des geschätzten Leistungsverbrauchs.
- b) Wenn der zuletzt empfangene Bericht anzeigte, daß eine Nachbarzelle
die definierten Kriterien erfüllt,
dann Aufbau eines Weges der sanften Weiterschaltung zur Nachbarzelle
sowie der versorgenden Zelle.
- c) Beginnen der anfänglichen
Abwärts-Sendeleistung
auf Grundlage des zuletzt gemeldeten Pilot-SIR der versorgenden
Zelle.
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Der
Leser wird merken, daß in
der oben beschriebenen bevorzugten Ausführungsform SIR das benutzte
Maß von
Signalgüte
ist. In anderen Ausführungsformen
werden statt dessen andere Maße
von Signalgüte
wie beispielsweise Bitfehlerrate, Empfangssignalstärke oder
Fehlervektorgröße benutzt.
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Abkürzungen
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- 3GPP
- Third Generation Partnership
Project
- DBC
- Dynamic Bearer Control
(Dynamische Trägersteuerung)
- DCH
- Dedicated Channel
(Fest geschalteter Kanal)
- FACH
- Forward Access Channel
(Abwärts-Zugriffskanal)
- RNC
- Radio Network Controller
(Funknetzsteuerung)
- SIR
- Signal to Interference
Ratio (Signal/Störleistungsverhältnis)
- UE
- User Equipment (Benutzereinrichtung,
d. h. Mobilbenutzerendgerät)
- UMTS
- Universal Mobile Telecommunications System
- UTRAN
- UMTS Terrestrial Radio
Access Network