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ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine irreversible Display-Einrichtung,
die von einem ersten Anzeigezustand zu einem zweiten Anzeigezustand irreversibel
umschalten kann.
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Beschreibung des Stands der
Technik
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Verschiedene
Anzeige- oder Displayvorrichtungen unterschiedlicher Typen und Technologien sind
gemäß dem früheren Stand
der Technik bekannt. Unter diesen Typen von Anzeige- oder Display-Einrichtungen
gibt es elektrochrome Display-Einrichtungen (siehe zum Beispiel
DE-A-2 545 391 und
DE-A-19 825 371 ),
Elektrolumineszenz-Display-Einrichtungen (siehe zum Beispiel
DE-A-10 042 500 ) und die weit verbreiteten
Flüssigkristall-Display-Einrichtungen.
Ferner sind Anzeigevorrichtungen bekannt, bei welchen der Wechsel
eines Anzeigezustands aus einer chemisch bewirkten Farbänderung
hervorgeht (siehe zum Beispiel
EP-B-0 081 031 und
DE-A-4 443 470 ).
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Das
Problem bei allen oben identifizierten Display-Einrichtungstypen besteht darin, dass
das Aufrechterhalten des einen oder der zwei Anzeigezustände das
Bereitstellen von Energie einer Stromversorgung erfordert. Sobald
die Leistung nicht mehr zugeführt
wird (das heißt
aufgrund des Erschöpfens
der Stromversorgung, wie zum Beispiel einer Batterie oder dergleichen),
schaltet die Display-Einrichtung automatisch auf den Anzeigezustand
um, der keine Leistung erfordert.
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In
US-A-4 156 559 sowie
auch in
DE-B-2 727 854 wird
eine elektrolytische Displayzelle offenbart, die zwei parallele
Platten aufweist, von welchen eine mit einer halbtransparenten Elektrode
bedeckt ist und die andere eine Gegenelektrode trägt. Zwischen der
Elektrode und der Gegenelektrode ist ein Elektrolyt angeordnet,
der ein Metallsalz in einem Lösemittel aufgelöst enthält. Die
Elektrode und die Gegenelektrode sind mit der positiven und der
negativen Klemme einer Gleichspannungsquelle über einen Schalter verbunden,
der das Verbinden jeder Klemme mit einer beliebigen der Elektroden
erlaubt. Das Verbinden der Elektrode der elektrolytischen Display-Einrichtung
mit der negativen Klemme der Gleichspannungsquelle ergibt eine elektrolytische
Ablagerung des Metallsalzes des Elektrolyts auf der halbtransparenten
Elektrode, was zu einem Wechsel ihres Transmissionsgrads führt, der
einen ersten Anzeigezustand definiert. Wenn die Elektrode mit der
positiven Klemme der Gleichspannungsquelle verbunden ist, löst sich
das Metallsalz, das auf der halbtransparenten Elektrode abgelagert
ist, in dem Elektrolyt auf. Das bedeutet, dass eine Anzeige auf
der bekannten elektrolytischen Display-Einrichtung wieder gelöscht werden
kann, was ein Nachteil ist, wenn der Schalter unbeabsichtigt betätigt wird,
so dass wertvolle Information verloren gehen kann.
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KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine irreversible bistabile
Display-Einrichtung bereitzustellen, die zuverlässig innerhalb eines großen Temperaturbereichs
und mit einem niedrigen Aktivierungsenergieverbrauch funktioniert.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine irreversible
bistabile Display-Einrichtung bereitzustellen, die mit niedrigen Produktionskosten
hergestellt werden kann.
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Erfindungsgemäß wird eine
irreversible bistabile Display-Einrichtung bereitgestellt, die irreversibel von
einem ersten Anzeigezustand zu einem zweiten Anzeigezustand umschalten
kann, wobei die Display-Einrichtung
Folgendes aufweist:
- – eine Kammer, die eine elektrolytische
Flüssigkeit
enthält
und mindestens eine Ausgangsöffnung
hat, und
- – mindestens
zwei Elektroden, die sich in der Kammer und in Berührung mit
der elektrolytischen Flüssigkeit
befinden und einer elektrischen Spannung ausgesetzt werden können,
- – wobei
beim Anlegen der elektrischen Spannung eines vorbestimmten Niveaus
an die Elektroden Gas in der Kammer erzeugt wird, das bewirkt, dass
der Druck in der Kammer einen Schwellenwert überschreitet, so dass die Flüssigkeit
irreversibel aus der Kammer durch die mindestens eine Ausgangsöffnung austritt
und dadurch das Display irreversibel von einem ersten auf einen
zweiten Anzeigezustand umschaltet.
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Die
Funktionsweise der erfindungsgemäßen Display-Einrichtung
beruht auf dem Entladen von Flüssigkeit
durch mindestens eine Ausgangsöffnung einer
Kammer durch Steigern des Drucks innerhalb der Kammer bis zum Überschreiten
eines Schwellenwerts. Ein spezifisches Merkmal der Erfindung ist, dass
das Steigern des Drucks aus dem Erzeugen gasförmiger Komponenten hervorgeht,
die durch eine Elektrolyse verursacht werden, die in der Kammer
ausgeführt
und beim Anlegen einer elektrischen Energie initiiert wird.
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Die
Kammer enthält
daher eine elektrolytische Flüssigkeit
und mindestens zwei Elektroden, die einer elektrischen Spannung
ausgesetzt werden können.
Beim Anlegen der elektrischen Spannung an die mindestens zwei Elektroden
läuft Strom
durch die elektrolytische Flüssigkeit
und ergibt ein durch Elektrolyse erzeugtes Gas. Die elektrolytische
Flüssigkeit weist
Leitfähig keitsmodulatoren
auf, wie zum Beispiel ein Salz oder andere Stoffe, die dem Fachmann grundlegend
bekannt sind. Insbesondere kann die elektrolytische Flüssigkeit
Tinte mit ausreichend elektrischer Leitfähigkeit sein, um als ein Elektrolyt
zu funktionieren.
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Ein
Vorteil der erfindungsgemäßen Display-Einrichtung
ist der vergleichsweise niedrige Energieverbrauch zum Aktivieren
der Display-Einrichtung, das heißt zum Entladen von Flüssigkeit
aus der Kammer und dadurch irreversiblen Umschalten von einem ersten
Anzeigezustand, in dem keine Flüssigkeit
entladen wird, zu einem zweiten Anzeigezustand, bei dem Flüssigkeit
entladen wird oder entladen wurde. Das Erzeugen gasförmiger Komponenten
anhand eines Elektrolyseprozesses kann bereits durch das Anlegen
einer relativ niedrigen elektrischen Spannung ausgelöst werden
(zum Beispiel in der Größenordnung
von bis zu 5 Volt) und die erforderliche elektrische Energie ist
daher ziemlich niedrig. Insbesondere wenn die Geschwindigkeit des
Umschaltens von dem ersten Anzeigezustand zu dem zweiten Anzeigezustand
weniger wichtig ist, kann die Elektrolyse über eine Zeit von mehreren
Sekunden stattfinden, was die erforderliche elektrische Leistung weiter
verringert.
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Anhand
von Experimenten wurde festgestellt, dass zum Beispiel eine Spannung
von etwa 3 Volt ausreichte, wenn sie an ein Volumen von 15 Nanoliter
einer wässrigen
Lösung
angelegt wird, die ein Salz (zum Beispiel NaCl) sowie herkömmliche
Tintenpartikel (zum Beispiel wie die, die in Tintenstrahldruckern
verwendet werden) enthält,
was einen Strom von etwa 0,7 mA verursacht sowie eine Umschaltzeit
von etwa 20 Sekunden zum Entladen elektrolytischer Flüssigkeit
aus der Kammer.
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Die
Konzeption der erfindungsgemäßen Display-Einrichtung
braucht ferner nicht komplex zu sein und ihre Funktionsweise und
ihr Betrieb können
daher innerhalb eines großen
Temperaturbereichs relativ zuverlässig sein, weil die Elektrolyse
von der Temperatur der elektrolytischen Flüssigkeit relativ unabhängig ist.
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Je
nach dem Inhalt der Kammer kann entweder die elektrolytische Flüssigkeit
oder eine andere Anzeigeflüssigkeit
entladen werden. Bei einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Kammer komplett mit einer elektrolytischen
Flüssigkeit
gefüllt,
so dass diese Flüssigkeit
aus der mindestens einen Ausgangsöffnung entladen wird. Bei einer anderen
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Kammer teilweise mit einer elektrolytischen
Flüssigkeit
innerhalb der Zone der zwei Elektroden gefüllt, jedoch innerhalb der Zone
der mindestens einen Ausgangsöffnung
mit einer anderen Anzeigeflüssigkeit.
Wenn sich diese zwei Flüssigkeiten nicht
vermischen können,
können
die zwei Flüssigkeiten
einander direkt berühren.
Als eine Alternative zu einer solchen Konzeption kann zwischen den
beiden Flüssigkeiten
eine Membran oder dergleichen angeordnet werden, die den Wandfilm,
der die Kammer in zwei Teile teilt, flexibel trennt, wobei in dem
einen Teil die mindestens zwei Elektroden und die elektrolytische
Flüssigkeit
angeordnet sind und in dem anderen Teil die mindestens eine Ausgangsöffnung sowie
die Anzeigeflüssigkeit.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ferner die entladene Flüssigkeit
von einem Aufnahmeraum aufgenommen, der zumindest teilweise von
außen
her sichtbar ist. Der Aufnahmeraum kann zu der Umgebung offen sein,
so dass die Flüssigkeit
austreten kann, oder der Aufnahmeraum kann geschlossen sein. In
diesem letzteren Fall kann eine Belüftungsöffnung zum Austreten von Gas
aus dem Aufnahmeraum in die Umgebung, wenn Flüssigkeit in den Aufnahmeraum
eintritt, in dem Aufnahmeraum angeordnet sein. Eine Belüftungsöffnung ist
jedoch nicht erforderlich, weil das in dem Aufnahmeraum enthaltene
Gas komprimiert werden kann, wenn die Flüssigkeit in den Aufnahmeraum eintritt.
Schließlich
kann der Aufnahmeraum eine Ausdehnungswand haben, so dass sich der
Aufnahmeraum ausdehnen kann, wenn Flüssigkeit eintritt. Ferner kann
ein Aufnahmeraum verwendet werden, der die Mechanismen des Belüftens und/oder Komprimierens
und/oder Ausdehnens kombiniert verwenden kann.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein poriges Element innerhalb des
Aufnahmeraums zum Aufsaugen der Flüssigkeit vorgesehen, die aus
der mindestens einen Ausgangsöffnung
entladen wird und in den Aufnahmeraum eintritt. Vorzugsweise tritt
das Aufsaugen der Flüssigkeit
durch Kapillarkräfte
auf, die innerhalb des porigen Elements erzeugt werden. Vorzugsweise ist
das porige Element ein Stoff und insbesondere ein Vlies.
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Es
wird vorgezogen, dass mindestens zwei Elektroden vorhanden sind
und dass jede der Ausgangsöffnungen
von der anderen so weit wie möglich entfernt
ist. Bei einem solchen Konzept drückt das Gas, wenn es erzeugt
wird und der Druck während mindestens
der ersten Phase des Entladeprozesses steigt, Flüssigkeit aus der mindestens
einen Ausgangsöffnung,
bevor vielleicht das Gas selbst durch die mindestens eine Ausgangsöffnung fließt.
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Verschiedene
Formen der Kammer zwischen den mindestens zwei Elektroden und der
mindestens einen Ausgangsöffnung
sind möglich.
Die Kammer kann zum Beispiel wie ein Kanal konzipiert sein, der
zwei entgegen gesetzte Enden aufweist, wobei das eine Ende mit den
Elektroden versehen ist und das andere Ende mit der mindestens einen
Ausgangsöffnung.
Ferner kann ein solcher Kanal im Wesentlichen geradlinig oder gewellt
oder spiralförmig gewunden
sein.
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Bei
einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung weist die mindestens
eine Ausgangsöffnung
ein Mittel auf, um das unbeabsichtigte Austreten von Flüssigkeit zu
verhindern. Dieses Mittel kann ein Kapillarstopp sein, das heißt eine
verjüngte
Zone, durch die die Flüssigkeit
in der Kammer aufgrund von Oberflächenspannungserscheinungen
nicht austritt. Ferner kann ein Kapillarstopp durch eine hydrophobe Oberfläche der
Kammer innerhalb der Zone der mindestens einen Ausgangsöffnung bereitgestellt
werden. Geeignete unterschiedliche Konzepte von Kapillarstopps sind
dem Fachmann der Mikrofluidsysteme bekannt.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung weist die Kammer der
Display-Einrichtung mindestens eine geschwächte Stelle auf, die bricht,
wenn der Druck innerhalb der Kammer einen Schwellenwert überschreitet.
Die gebrochene geschwächte
Stelle stellt eine Ausgangsöffnung
für die Flüssigkeit
bereit.
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Eine
Alternative zum Bereitstellen einer geschwächten Stelle ist das Bilden
eines dünnen
Abschnitts innerhalb der Wand der Kammer, nämlich ein Loch in der Kammer,
das durch eine Folie bedeckt ist, die bricht, wenn der Druck innerhalb
der Kammer einen Schwellenwert überschreitet.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die
vorliegende Erfindung wird detaillierter unter Bezugnahme auf spezifische
Ausführungsformen,
wie sie in den Zeichnungen dargestellt sind, beschrieben, in welchen:
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1 eine
Querschnittansicht einer Display-Einrichtung
gemäß einer
ersten Ausführungsform
der Erfindung in ihrem ersten Anzeigezustand zeigt,
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2 eine
Draufsicht der Display-Einrichtung der 1 mit abgenommener
Abdeckung zeigt,
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3 eine
Querschnittansicht der Display-Einrichtung zeigt, wenn Flüssigkeit
von einer Kammer zu einer benachbarten Kammer transferiert wird,
wodurch von dem ersten auf den zweiten Anzeigezustand umgeschaltet
wird,
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4 eine
Draufsicht einer Display-Einrichtung mit abgenommener Abdeckung
gemäß einer zweiten
Ausführungsform
der Erfindung zeigt,
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5 eine
Draufsicht einer Display-Einrichtung mit abgenommener Abdeckung
gemäß einer dritten
Ausführungsform
der Erfindung zeigt,
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6 eine
Querschnittansicht einer Display-Einrichtung gemäß einer vierten Ausführungsform
der Erfindung zeigt,
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7 eine
Draufsicht einer Display-Einrichtung mit abgenommener Abdeckung
gemäß einer fünften Ausführungsform
der Erfindung zeigt, und
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8 eine
Querschnittansicht einer Display-Einrichtung gemäß einer sechsten Ausführungsform
der Erfindung zeigt.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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In
den Figuren sind verschiedene erfindungsgemäße Display-Einrichtungen gezeigt,
wobei Teile der einzelnen Ausführungsformen
die gleichen Bezugszeichen tragen.
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Das
Funktionskonzept der Erfindung wird unten unter Bezugnahme auf die 1 bis 3 erklärt, die
eine erste Ausführungsform
einer irreversiblen bistabilen Display-Einrichtung 10 zeigen.
Die Display-Einrichtung 10 weist einen Träger 12 auf,
der aus einem nicht leitenden Werkstoff, wie zum Beispiel geformten Kunststoff,
einer Folie oder Glas besteht. Vorzugsweise weist der Träger 12 ein
elektrisch isolierendes Material auf. Innerhalb des Trägers 12 ist
eine Kammer 14 bereitgestellt, die eine Elektrolytlösung 16 enthält. Wie
aus den 1 und 3 ersichtlich,
ist die Kammer 14 auf der Oberseite 18 des Trägers 12 offen.
Innerhalb der Kammer 14 und vorzugsweise auf ihrem Boden 20,
sind zwei Elektroden 22, 24 angeordnet, die mit
einer Spannungsquelle 26 über einen Schalter 28 verbunden sind.
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Neben
der Kammer 14 innerhalb der Oberseite 18 des Trägers 12 ist
eine weitere Vertiefung 30 eingerichtet, die mit einem
porigen Element 32 gefüllt ist,
das als ein Vliesstoff 34 bereitgestellt ist. Dieser Vliesstoff
enthält
Kunstfasern, wie zum Beispiel Polypropylen- oder Polyethylenfasern. Andere Fasern sind
aber ebenso möglich.
Andere porige Elemente 32 sind ebenfalls möglich, wie
zum Beispiel aufgeschäumte
Elemente. Wie unten beschrieben, wird das porige Element 32 ausgewählt, um
eine Struktur bereitzustellen, die durch Kapillarwirkung Flüssigkeit aus
der Kammer 14 aufsaugen und gleichmäßig innerhalb der Vertiefung 30 verteilen
kann.
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Typisch
hat die Kammer 14 einen Durchmesser von weniger als 10
mm, und die Seiten der Vertiefung 30 haben eine Länge in dem
Bereich von etwa 5 bis 12 mm.
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Die
Oberseite 18 des Trägers 12 ist
mit einer Folie 36 bedeckt, die die Kammer 14 und
die Vertiefung 30 abdeckt. Die Folie 36 ist innerhalb
ihrer die Vertiefung 30 abdeckenden Zone durchsichtig und innerhalb
ihrer restlichen Zone undurchsichtig und daher insbesondere innerhalb
der Zone, die die Kammer 14 abdeckt. Innerhalb ihrer undurchsichtigen
Zonen kann die Folie 36 mit einer Beschichtung 38 versehen
werden. Die Folie 36 wird auf dem Träger 12 mit einer Klebstoffschicht 40 befestigt.
Die Folie 36 und die Klebstoffschicht 40 können zum
Beispiel aus einem herkömmlichen
durchsichtigen Klebeband bestehen, das über den Träger 12 angelegt wird.
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Die
Kammer 14 und die Vertiefung 30 sind durch eine
gebogene schmale Kante 42 getrennt, an welcher die Folie 36 ebenfalls
mit der Klebstoffschicht 40 haftet. Wenn der Druck innerhalb
der Kammer 14 steigt, unterliegt die Folie 36 einer
Abschälkraft
um die Kante der Vertiefung 30. Die Abschälkraft wirkt
vorzugsweise an der Kante 42 aufgrund der Krümmung Letzterer
und, sobald sie die Klebekraft zwischen der Folie 36 und
der Klebstoffschicht 40 oder zwischen der Kante 42 und
der Klebstoffschicht 40 an dieser Stelle überschreitet,
schält sich
die Folie 36 von der Kante 42 ab.
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1 zeigt
die Display-Einrichtung 10 in ihrem ersten Anzeigezustand,
in dem die Kammer 14 komplett mit elektrolytischer Flüssigkeit 16 gefüllt und von
der Folie 36 verschlossen ist. In 3 ist die
Situation gezeigt, in der sich die Display-Einrichtung 10 in
ihrem zweiten Anzeigezustand befindet, der unten erklärt wird.
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Um
die Display-Einrichtung 10 von ihrem ersten Anzeigezustand
der 1 auf ihren zweiten Anzeigezustand der 3 zu
transferieren, wird eine Betriebsspannung an die Elektroden 22 und 24 durch Schließen des
Schalters 28 angelegt. Da die elektrolytische Flüssigkeit 16 elektrisch
leitend ist, fließt
ein Strom durch sie. Das F1ießen
des Stroms durch die elektrolytische Flüssigkeit 16 ergibt
eine Elektrolyse, die Gasblasen 44 erzeugt. Das Erzeugen
von O2- und H-Gas ist bei der Elektrolyse
ein normaler Vorgang. Diese gasförmigen
Komponenten steigern den Druck innerhalb der Kammer 14.
Die Kraft, die auf die Folie an ihrer Schnittstelle mit der Kante 42 einwirkt, verringert
daher die Klebekraft dazwischen, so dass die Folie 36 über ein
kleines Maß hochspringt
und eine Ausgangsöffnung 46 für die Kammer 14 bereitstellt.
Mit anderen Worten stellt die Kante 42 gemeinsam mit der
Folie 36 eine geschwächte
Stelle 48 bereit, die bricht, wenn der Druck in der Kammer 14 einen
Schwellenwert überschreitet.
Aufgrund der schmalen Konzeption der Kante 42 wird die
Folie 36 in der Zone der Kante 42 und nicht innerhalb
einer anderen Zone der Oberseite 18 des Trägers 12 freigegeben.
Es ist möglich,
dass mehrere kleinere Durchgänge über der
Kante 42, nämlich
mehrere Ausgangsöffnungen 46 beim
Steigern des Drucks innerhalb der Kammer 14 bereitgestellt
werden.
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Infolge
des Bildens der Ausgangsöffnung 46 tritt
Flüssigkeit 16 aus
der Kammer 14 in die Vertiefung 30 aus, die als
ein Aufnahmeraum 50 für
die Flüssigkeit 16 dient.
Die Flüssigkeit 16,
die in den Vliesstoff 34 eindringt, wird von diesem aufgesaugt, so
dass der Vliesstoff 34 mit der Flüssigkeit 16 gefüllt ist.
Bei einer farbigen Flüssigkeit 16,
das heißt
einer elektrolytischen Tinte, ändert
der Vliesstoff 34 seine Farbe, wenn er mit der Tinte getränkt wird,
so dass das Umschalten von dem ersten Anzeigezustand, in dem der
Vliesstoff 34 die Farbe seiner Fasern hat, auf den zweiten
Anzeigezustand, in dem der Vliesstoff 34 von der Tinte
gefärbt
ist, sichtbar wird.
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Verschiedene
unterschiedliche Konzepte der Elektroden 22, 24,
der Kante 42, die die Kammer 14 von dem Aufnahmeraum 50 trennt
und der Anordnung dieser zwei Kammern sind in den 4 bis 9 gezeigt.
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Insbesondere
ist die Ausführungsform 60 der 4 mit
einem Substrat 12 versehen, das in Molded Interconnect
Device-Technik (MID) hergestellt ist. Diese Technik ist dem Fachmann
dafür bekannt, dass
sie dreidimensionale Leiterplatten bildet. Die Elektroden 22, 24 können als
elektrisch leitende Pisten entlang der Oberfläche 18 des Trägers 12 und
in die Kammer 14 hinunter ausgebildet werden. Wie in den 1 bis 3 ist
die Kante 42 zwischen der Kammer 14 und dem Aufnahmeraum 50 (Vertiefung 30)
an der Oberseite 18 des Trägers 12 zu der Kammer 14 gebogen,
was eine Konzentration der Kräfte zum
Freigeben der Folie 36 von der Kante 42 ergibt.
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In 5 ist
eine Ausführungsform
einer Display-Einrichtung 70 gezeigt, in der ein ringförmiger Kanal 72 um
die Kammer 14 eingerichtet ist, wobei der ringförmige Kanal 72 in
Flüssigkeitskommunikation
mit dem Aufnahmeraum 50 ist. Die Kante 42 zwischen
der Kammer 14 und dem Aufnahmeraum 50 ist ringförmig. Aufgrund
des umgebenden Kanals 72 und ungeachtet der Stelle, an
der die Folie 36 von der Kante 42 freikommt, wird
die Flüssigkeit 16 von
der Kammer 14 über
den Kanal 72 von dem Aufnahmeraum 50 empfangen.
Der Träger 12 der
Display-Einrichtung 70 ist auch hier wieder in MID-Technik hergestellt.
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In 6 ist
eine Display-Einrichtung 80 gezeigt, die benachbart zu
der Kante 42 mit einem Kanal 82 versehen ist,
der zu dem Aufnahmeraum 50 führt. Der Vorteil dieses Konzepts
besteht darin, dass die Flüssigkeit 16 durch
den Kanal 82, der entsprechend bemessen ist, durch Kapillarkräfte fließen kann.
Das unterstützt
das Austreten der Flüssigkeit 16 aus
der Kammer 14, auch wenn die Folie 36 nur leicht
von der Kante 42 getrennt ist.
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7 zeigt
ein Konzept einer Vorrichtung 90, bei der der Aufnahmeraum 50 als
ein ringförmiger Raum
um die Kammer 14 angeordnet ist. Die Kante 42,
die die Kammer 14 von dem Aufnahmeraum 50 trennt,
ist ringförmig.
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In 8 ist
ein anderes Konzept der Display-Einrichtung 100 gezeigt.
Die Kammer 14 dieser Display-Einrichtung 100 hat die Form
eines geradlinigen Kanals mit zwei entgegen gesetzten Enden, wobei
die Elektroden 22, 24 in der Nähe eines Endes und die Ausgangsöffnung 46 an
dem anderen Ende angeordnet ist. Das derartige Beabstanden der Elektroden 22, 24 von
der Ausgangsöffnung 46 kann
unter bestimmten Umständen
nützlich
sein, weil es Gasblasen, die während
der Elektrolyse in der Flüssigkeit 16 gebildet
werden, daran hindert, in den Aufnahmeraum 50 einzutreten.
Wenn es erforderlich ist, die Länge
der kanalförmigen
Kammer 14 zu steigern, kann es erforderlich sein, einen
Kanal zu verwenden, der einem welligen oder spiraligen Weg folgt
(an Stelle eines geradlinigen), um ein unerwünschtes Steigern der Länge der
Display-Einrichtung 100 zu vermeiden.
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Die
Ausgangsöffnung 46 der
Kammer 14 der Display-Einheit 100 ist so konzipiert,
dass die Flüssigkeit 16 der
Kammer 14 nicht unter normalen Druckbedingungen austritt.
Mit anderen Worten bildet die Ausgangsöffnung 46 einen Kapillarstopp,
der die Flüssigkeit 16 daran
hindert, aus der Kammer 14 zu fließen. Die Kapillarstoppfunktion
kann in der Display-Einrichtung 100 durch Steigern des
Drucks innerhalb der Kammer 14, wenn die Elektrolyse stattfindet, überwunden
werden. In diesem Fall wird die Flüssigkeit 16 über die
Ausgangsöffnung 46 in
den benachbarten Aufnahmeraum 50 ausgelassen.
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In
Zusammenhang mit 8 wird eine weitere Alternative
der vorliegenden Ausführungsform
beschrieben, die ebenfalls in den Ausführungsformen der 1 bis 7 verwendet
werden kann.
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Wie
in 8 sichtbar, ist die Kammer 14 mit zwei
unterschiedlichen Flüssigkeiten 16 und 102 gefüllt. Die
Flüssigkeit 16,
die mit den Elektroden 22 und 24 in Berührung ist,
ist ein Elektrolyt wie oben beschrieben. Die andere Flüssigkeit 102 ist
nicht notwendigerweise ein Elektrolyt und befindet sich innerhalb
des Teils des Volumens der Kammer 14, der sich zwischen
dem Elektrolyt 16 und der Ausgangsöffnung 46 befindet.
Das Steigern des Drucks des Elektrolyts 16 aufgrund der
Elektrolyse ergibt eine Kraft, die auf das Volumen der Flüssigkeit 102 einwirkt
und die Flüssigkeit 102 veranlasst,
aus der Kammer 14 in den Aufnahmeraum 50 auszutreten.
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Die
Schnittstelle zwischen beiden Flüssigkeiten 16 und 102 trägt in 8 das
Bezugszeichen 104. Die beiden Flüssigkeiten können einander
direkt berühren,
wenn sie nicht mischbar sind. Um ein Nichtmischen der zwei Flüssigkeiten
zu garantieren, kann an der Schnittstelle 104 zwischen
ihnen eine biegsame Membran (nicht gezeigt) angeordnet werden.
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Obwohl
die Erfindung unter Bezugnahme auf spezifische veranschaulichte
Ausführungsformen
beschrieben und dargestellt wurde, ist sie nicht auf diese veranschaulichenden
Ausführungsformen
beschränkt.
Der Fachmann erkennt, dass Varianten und Änderungen erfolgen können, ohne
den Geltungsbereich der Erfindung, wie er in den folgenden Ansprüchen definiert
ist, zu verlassen. Die Erfindung enthält daher alle solchen Varianten
und Änderungen,
die in den Geltungsbereich der anliegenden Ansprüche fallen.