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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Tintenstrahldruckkopf und insbesondere
ein Verfahren zum Ausstoß eines
Fluids aus einer Düse
unter Verwendung eines Ionenwindes und eines Tintenstrahldruckkopfes,
die das Verfahren anwenden.
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Typischerweise
sind Tintenstrahldruckköpfe Vorrichtungen
zum Drucken eines bestimmten Farbenbildes mittels Ausstoß einer
geringen Anzahl von Drucktintentröpfchen an eine gewünschte Position auf
einem Aufzeichnungsblatt. Bei derartigen Tintenstrahldruckköpfen werden
Tintenausstoßmechanismen
allgemeinen in verschiedene Typen eingeteilt. Bisher wurden ein
thermisch gesteuerter Typ, bei dem eine Wärmequelle zum Erzeugen von
Bläschen in
Tinte verwendet wird, um zu veranlassen, dass durch eine Ausdehnungskraft
der erzeugten Bläschen
Tintentröpfchen
ausgestoßen
werden, und ein piezoelektrisch gesteuerter Typ, bei dem Tinte aufgrund
eines durch die Verformung eines piezo-elektrischen Elementes auf
die Tinte ausgeübten
Drucks ausgestoßen
wird, eingesetzt.
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Die 1A und 1B zeigen
Beispiele eines herkömmlichen
thermisch betriebenen Tintenstrahldruckkopfs, wobei 1A eine
schematische Perspektivansicht ist, die eine Struktur eines herkömmlichen
Tintenstrahldruckkopfs, offenbart in der Druckschrift US Patent
Nr. 4882595, darstellt und 1B eine
Querschnittsansicht ist, die einen Tintenausstoßmechanismus des in 1A abgebildeten
herkömmlichen
Tintenstrahldruckkopfes darstellt.
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Der
in den 1A und 1B dargestellte thermisch
gesteuerte Tintenstrahldruckkopf umfasst einen auf einem Substrat 10 ausgebildeten
Verteiler 22, einen Tintenkanal 24 und eine durch
eine Barrierewand 14 definierte Tintenkammer 26,
die auf dem Substrat 10 installiert sind, eine in der Tintenkammer 26 installierte
Erwärmungseinrichtung 12 und
eine Düse 16,
welche auf der Düsenplatte 18 vorgesehen ist
und durch die Tintentröpfchen 29' ausgestoßen werden.
Wenn ein pulsförmiger
Strom an die Erwärmungseinrichtung 12 angelegt
wird und die Erwärmungseinrichtung 12 Wärme erzeugt,
wird die in der Tintenkammer 26 eingefüllte Tinte 29 erhitzt
und es wird ein Bläschen 28 erzeugt.
Das erzeugte Bläschen 28 dehnt
sich kontinuierlich aus und übt
einen Druck auf die in der Tintenkammer 26 enthaltene Tinte 29 aus.
Dieser Druck bewirkt, dass die Tintentröpfchen 29' durch die Düse 16 ausgestoßen werden.
Anschließend
wird von dem Verteiler 22 die Tinte 29 in die
Tintenkammer 26 durch den Tintenkanal 24 angesogen
und die Tintenkammer 26 erneut mit Tinte 29 befüllt.
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Jedoch
fließt
in den thermisch gesteuerten Tintenstrahldruckköpfen, wenn die Tintentröpfchen durch
die Ausdehnung der Bläschen
ausgestoßen werden,
Tinte aus der Tintenkammer 26 zum Verteiler 22 zurück, und
nachdem Tinte ausgestoßen
ist, wird ein Tintenwiederbefüllvorgang
durchgeführt. Demnach
gibt es bei dem Einsatz für
den Hochgeschwindigkeitsdruck eine Begrenzung.
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Zusätzlich zu
dem oben beschriebenen Tintentröpfchenausstoßmechanismus
werden in Tintenstrahldruckköpfen
eine Vielzahl von unterschiedlichen Tintentröpfchenausstoßmechanismen
eingesetzt, wobei ein Beispiel in 2 abgebildet
ist, welche ein anderes Beispiel eines herkömmlichen Tintentröpfchenausstoßmechanismus
zeigt, der im US-Patent Nr. 6394575 offenbart ist, der das Prinzip eines
Zerstäubers
benutzt.
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Mit
Bezug zur 2 beinhaltet ein Reservoir 34 einer
Tintenkartusche 32 unvermischte Tinte 40 in unterschiedlichen
Farben. Das Reservoir 34 weist einen Druckkopf 35 an
seiner Unterseite auf. Der Druckkopf 35 bewirkt, dass die
ungemischte Tinte 40 verteilt wird. Die durch den Druckkopf 35 ausgegebene
Tinte 40 wird in einer Mischungskammer 42 gemischt,
und eine Düsennadel 44 mit
der gemischten Tinte gefüllt. Über eine
Leitung 52 eines Zerstäubers 50 zugeführte Druckluft
wird auf einen vorderen Teil eines Auslasses 46 des Düsennadel 44 geblasen, um
eine Verringerung des Druckes im vorderen Teil des Auslasses 46 der
Düsennadel 44 zu
bewirken. Folglich wird Tinte in der Düsennadel 44 ausgestoßen und
auf einem Objekt 49 in Form von Tröpfchen 48 zerstäubt.
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Der
Tintenstrahlkopf, der nach dem Prinzip eines Zerstäubers Tinte
ausstößt, benötigt einen Kompressor
zum Bereitstellen der verdichteten Luft. Insbesondere besteht eine
Notwendigkeit für
komplexe Luftzufuhrleitungen vom Kompressor zu der Vielzahl an Düsen, um
den oben beschriebenen Tintenausstoßmechanismus auf einen Tintenstrahldruckkopf
anzuwenden, der eine Vielzahl von Düsen aufweist. Damit wird der
Druckkopf sperrig, was die Anzahl der Düsen je Flächeneinheit, das entspricht einer
Düsendichte,
reduziert. Außerdem
ist es ziemlich schwierig, einen Druckkopf herzustellen, der mehrere
hundert oder mehr Düsen
aufweist. Folglich bleibt die Druckauflösung beim Betrieb des Tintenstrahldruckkopfs,
der nach dem oben beschriebenen Tintenausstoßmechanismus arbeitet, in der
Größenordnung
von mehreren zehn Punkten je Zoll (DPI, Dots per Inch).
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Dementsprechend
wird ein neuer Tintentröpfchenausstoßmechanismus
benötigt,
um einen Tintenstrahldruckkopf zu implementieren, der eine hohe
Druckgeschwindigkeit und eine hohe Auflösung aufweist.
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Die
Druckschrift
JP 60052353
A offenbart einen Tintenstrahldruckkopf, bei dem in der
Umgebung der Düsenöffnung innerhalb
einer dünnen
Wand ein Luftstrom ausgebildet wird.
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Die
Druckschrift
JP 11028818
A offenbart einen Tintenstrahldruckkopf, bei dem leitfähige Tintentröpfchen geladen
und Tröpfchen
mittels einer elektrostatischen Kraft ausgebildet werden.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Fluidausstoß bereitgestellt,
umfassend: Füllen
einer Düse
mit einem Fluid durch eine Kapillarkraft und Ausstoßen des
Fluids aus der Düse,
indem ein Druck um den Auslass der Düse abnimmt, dadurch gekennzeichnet,
dass das Verfahren ferner das Erzeugen eines Ionenwindes durch Ionisierung
von Luft umfasst, die in der Nähe eines
Auslasses der Düse
vorhanden ist, wobei das Ionisieren der Luft durch ein zwischen
Masse- und Source-Elektroden gebildetes elektrisches Feld erfolgt,
die im Bereich des Auslasses der Düse angeordnet sind, wobei die
Masse-Elektrode näher
an der Düse
angeordnet ist, als die Source-Elektrode, der Ionenwind von einem
Teil entfernt von dem Auslass der Düse zu einem Teil nahe dem Auslass
der Düse strömt, und
in einem vorderen Teil des Auslasses der Düse nach oben strömt, und
wobei der Druck um den Auslass der Düse aufgrund des Ionenwindes
abnimmt.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Tintenstrahldruckkopf
zur Verfügung
gestellt, umfassend: einen Verteiler, ausgebildet in einer Durchgangsplatte
zum Zuführen
von Tinte; und einer Düse
ausgebildet in einer auf einer Durchgangsplatte vorgesehenen Düsenplatte,
und die derart ausgebildet ist, dass sie durch eine Kapillarkraft
mit Tinte gefüllt
wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Tintenstrahlkopf ferner im
Bereich eines Auslasses der Düse
angeordneten Masse- und Source-Elektroden umfasst, wobei die Masse-Elektrode näher an der
Düse angeordnet
ist, als die Source-Elektrode,
wobei die Elektroden so angeordnet sind, dass sie ein elektrisches
Feld ausbilden, wenn eine Spannung daran angelegt wird und die Luft
um dem Auslass der Düse
ionisieren, um ein Ionenwind zu erzeugen, wobei der Ionenwind von
einem Teil entfernt vom Auslass der Düse zu einem Teil nahe dem Auslass
der Düse
strömt
und in einem vorderen Teil des Auslasses der Düse nach oben strömt, so dass
in der Düse
enthaltene Tinte ausgestoßen
wird, wenn der Druck um den Auslass der Düse aufgrund des Ionenwindes
abnimmt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt damit ein neues Verfahren zum Ausstoß eines
Fluids aus einer Düse
durch Reduzierung eines Drucks in einem vorderen Teil eines Auslasses
der Düse
mittels eines Ionenwindes bereit.
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Die
vorliegende Erfindung stellt außerdem einen
hoch-integrierten, hochauflösenden
Tintenstrahldruckkopf zur Verfügung,
der das Verfahren zum Fluidausstoß anwendet.
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Die
obigen Aspekte und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden besser
ersichtlich durch eine detaillierte Beschreibung von beispielhaften Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen, in denen:
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1A und 1B ein
Beispiel eines herkömmlichen
Tintenstrahldruckkopfes zeigen, wobei 1A in
Perspektivexplosionsansicht seiner Struktur zeigt und 1B eine
Querschnittsansicht zur Erklärung
seines Tintenausstoßmechanismus
darstellt;
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2 ein
weiteres Beispiel eines herkömmlichen
Tintenstrahldruckkopfes zeigt, der einen Tintenausstoßmechanismus
unter Verwendung des Prinzips eines Zerstäubers verwendet;
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3A eine
Draufsicht eines Tintenstrahldruckkopfes gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zeigt und 3B eine
vertikale Querschnittsansicht des Tintenstrahlkopfes entlang einer
Linie A-A' in 3A darstellt;
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4 ein
Diagramm zur Erläuterung
des Mechanismus der Bildung eines Ionenwindes zeigt;
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5 eine
Modifikation einer in 3A gezeigten Source-Elektrode
darstellt;
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6 ein
Beispiel eines Verfahrens zum Ausstoßen eines Tintenstrahls gemäß der vorliegenden
Erfindung darstellt, das von einem Tintenstrahldruckkopf, der eine
Vielzahl von Düsen
aufweist, eingesetzt wird;
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7 eine
vertikale Querschnittsansicht des Tintenstrahldruckkopfes gemäß einer
anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zeigt; und
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8 eine
vertikale Querschnittsansicht des Tintenstrahldruckkopfes gemäß noch einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zeigt.
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Nachfolgend
werden beispielhafte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung ausführlich unter
Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen gleiche
funktionale Elemente.
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3A zeigt
eine Draufsicht eines Tintenstrahldruckkopfs gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung und 3B eine
vertikale Querschnittsansicht des Tintenstrahldruckkopfes von 3A entlang
einer Linie A-A'.
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Obgleich
nur eine Struktureinheit des Tintenstrahldruckkopfes in den Zeichnungen
gezeigt ist, sind in dem in Form von Chips hergestellten Tintenstrahldruckkopf
eine Vielzahl von Düsen
ausgebildet.
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Unter
Bezugnahme zu den 3A und 3B ist
ein Verteiler 112 in einer Durchgangsplatte 110 zum
Zuführen
von Tinte ausgebildet und eine Düse 122,
gefüllt
mit Tinte zum Ausstoßen,
ist in einer Düsenplatte 120 ausgebildet,
die auf der Durchgangsplatte 110 ausgebildet ist. Die Durchgangsplatte 110 und
die Düsenplatte 120 können integral
ausgebildet sein.
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Die
Tinte wird dem Verteiler 112 aus einem Tintenreservoir
(nicht abgebildet) zugeführt.
Die Tinte im Verteiler 112 wandert mittels einer Kapillarkraft
zur Düse 122,
um die Düse 122 zu
füllen.
Die Düse 122 weist
vorzugsweise eine kreisförmige
Querschnittsfläche
auf, und kann unterschiedliche Formen annehmen, darunter eine ovale
oder polygonale Gestalt. In diesem Fall ist es bevorzugt, dass die
Düse 122 eine verjüngte Form
aufweist, bei der eine Querschnittsfläche zum Auslass hin allmählich abnimmt.
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Eine
Masse-Elektrode 131 und eine Source-Elektrode 132 sind,
durch eine vorgegebene Entfernung zueinander, um einen Auslass der
Düse 122 beabstandet.
Die Masse-Elektrode 131 ist geerdet und an der Source-Elektrode 132 wird
ein vorgegebener Gleichspannungspuls (DC) oder eine Wechselspannung
(AC) angelegt. Die an die Masse-Elektrode 131 und an der
Source-Elektrode 132 angelegte Spannung erzeugt ein elektrisches
Feld und ionisiert die Umgebungsluft, die sich im Bereich des Auslasses
der Düse 122 befindet,
um dadurch einen Ionenwind zu erzeugen, welcher später beschrieben wird.
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Die
Masse-Elektrode 131 und die Source-Elektrode 132 sind
vorzugsweise so ausgestaltet, dass sie den Auslass der Düse 122 umgeben.
Wie abgebildet, weist beispielsweise, wenn die Düse 122 einen kreisförmigen Querschnitt
aufweist, die Masse-Elektrode 131 und die Source-Elektrode 132 ebenfalls
eine kreisförmige
Ringform auf. Wenn jedoch die Düse 122 eine
ovale oder polygonale Querschnittsform aufweist, kann auch die Form
des Querschnitts der Masse-Elektrode 131 und der Source-Elektrode 132 entsprechend
variieren.
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Die
Masse-Elektrode 131 kann relativ nahe am Auslass der Düse 122 angeordnet
sein, während die
Source-Elektrode 132 relativ entfernt vom Auslass der Düse 122 angeordnet
ist, oder umgekehrt. Die Source-Elektrode 132 weist eine
Querschnittsfläche
auf, die kleiner ist als die der Masse-Elektrode 131, was
später
genauer beschrieben wird.
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Der
zuvor genannte Tintenstrahlkopf gemäß der vorliegenden Erfindung
wird durch einen Tintenausstoßmechanismus
betrieben, bei dem Tinte, unter Verwendung eines Ionenwindes, der
in der Art erzeugt wird, wie in 4 gezeigt,
durch eine Düse ausgestoßen wird.
Unter Bezugnahme auf 4, bildet sich ein elektrisches
Feld zwischen der Masse-Elektrode 61 und der Source-Elektrode 62 aus, wenn
ein Gleichspannungspuls oder eine Wechselspannung mit einer hohen
Spannung an die Source-Elektrode 62 angelegt wird, welche
durch eine vorgegebene Entfernung von der Masse-Elektrode 61 beabstandet
ist. Das zwischen den Elektroden 61, 62 vorliegende
elektrische Feld ionisiert die Luft und die ionisierte Luft wandert
in Richtung zu der Masse-Elektrode 61, die eine entgegengesetzte
Polarität aufweist,
um somit einen Ionenwind W auszubilden. Der Ionenwind W wird durch
eine Coulombkraft (F) erzeugt, welche einem Produkt aus einer Intensität (E) des
elektrischen Feldes und einer Anzahl (q) von Ionenladungen entspricht,
dass heißt
F = q × E. Wenn
die Masse-Elekt rode 61 als Platte mit einem relativ großen Querschnitt
ausgebildet ist und die Source-Elektrode 62 einen relativ
schmalen Querschnitt aufweist, insbesondere wenn die Source-Elektrode 62 als
scharfe Spitze ausgebildet ist, wie in der Abbildung gezeigt, wird
ein relativ starkes elektrisches Feld an dem Ende der scharfen Spitze erzeugt
und die Coulombkraft F, die den Ionenwind erzeugt, steigt entsprechend
an.
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Wiederum
mit Bezug zu den 3A und 3B wird
nun ein Tintenausstoßmechanismus
für den
Tintenstrahldruckkopf gemäß einer
ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung beschrieben.
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Wenn
ein ausreichend hoher Gleichspannungspuls oder Wechselstrom mit
hoher Spannung an die Source-Elektrode 132 angelegt wird,
um die Luft zu ionisieren, bildet sich ein elektrisches Feld zwischen
der Masse-Elektrode 131 und der Source-Elektrode 132.
Das elektrische Feld ionisiert zwischen den Elektroden 131, 132 vorhandene
Luft und die ionisierte Luft bewegt sich durch eine Coulombkraft
(F = q × E)
in Richtung auf die Masse-Elektrode 131 zu, und dementsprechend
wird ein Ionenwind W erzeugt. Die Geschwindigkeit des erzeugten
Ionenwindes W erhöht
sich mit der auf die Ionen im elektrischen Feld wirkenden Coulombkraft
(F = q × E).
Wie bereits oben beschrieben, erniedrigt sich der Druck im Bereich
des Auslasses der Düse 122,
wenn der Ionenwind W im Bereich des Auslasses der Düse 122 erzeugt
wird, so dass Tinte 101 in der Düse 122 entsprechend
dem Prinzip eines Zerstäubers
in Form eines Tröpfchens 102 ausgestoßen wird.
Sobald das Tintentröpfchen 102 ausgestoßen ist,
wird die Düse 122 durch
eine Kapillarkraft wieder mit Tinte 101 gefüllt.
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Beim
oben beschriebenen Tintenausstoßmechanismus
lässt sich
die Menge und die Geschwindigkeit der ausgestoßenen Tröpfchen 102 durch Veränderung
der zwischen den beiden Elektroden 131, 132 angelegten
Spannung und der Dauer der anliegenden Spannung einstellen. Das
bedeutet, wenn eine an die Elektroden 131, 132 angelegte Spannung
erhöht
wird, steigt die Geschwindigkeit des Ionenwindes und ein Druckunterschied
zwischen der Innen seite und der Außenseite der Düse 122,
wodurch sich die Ausstoßgeschwindigkeit
der Tröpfchen 102 erhöht. Damit
wird eine Ansprechgeschwindigkeit der Düse 122 erhöht, welche
von einem Signal abhängt,
das ausgestoßene
Tinte angibt, welches Signal über
die Source-Elektrode 132 übertragen wird. Wenn die Dauer,
in der die Spannung anliegt, verringert wird, verkleinert sich die
Größe der ausgestoßenen Tintentröpfchen 102.
Eine Ausstoßfrequenz
des Tröpfchens 102 lässt sich
durch Verändern
einer Impulsperiode der angelegten Spannung einstellen. Damit kann
bei einer gewünschten
Frequenz eine gewünschte
Menge des Tintentröpfchens 102 ausgestoßen werden.
Sobald das Tintentröpfchen 102 ausgestoßen ist,
befüllt
die Tinte 101 die Düse 122 durch
Kapillarkraft. Außerdem
tritt kein Rückfluss
von der Tinte 101 in die Düse 122 auf. Folglich
wird wenig Zeit zum Befüllen
mit Tinte benötigt,
was dadurch ermöglicht,
dass die Tintentröpfchen 102 mit
einer hohen Frequenz ausgestoßen werden.
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Obgleich
die Tinte 101 in der Düse 122 durch den
Ionenwind W bewegt wird, welcher horizontal von einer Seite der
Düse 122 zur
gegenüberliegenden
Seite wandert, ist es bevorzugt, den Ionenwind W konvergierend und
aufwärts
strömend
zu einem vorderen Teil des Auslasses der Düse 122 auszubilden,
da der Ionenwind W vorzugsweise adaptiv in eine Ausstoßrichtung
des Tintentröpfchens 102 strömt. Zu diesem
Zweck sind die Elektroden 131 bzw. 132 so angeordnet,
dass sie die Düse 122 umgeben.
Die Masse-Elektrode 131 ist nahe dem Auslass der Düse 122 angeordnet,
und die Source-Elektrode 132 ist vom Auslass der Düse 122 entfernt
angeordnet. Eine derartige Anordnung der Elektroden 131, 132 ermöglicht dem
Ionenwind W, von einem Teil entfernt vom Auslass der Düse 122 zu
einem Teil nahe am Auslass der Düse 122 zu
strömen,
und ermöglicht
dem Ionenwind W, am vorderen Teil des Auslasses der Düse 122 aufwärts zu strömen.
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Die 5 zeigt
eine Modifikation einer in 3A gezeigten
Source-Elektrode.
Mit Bezug zu 5 ist in der Source-Elektrode 132' ein Vorsprung 133 vorgesehen,
der in Richtung zur Masse-Elektrode 131 vorsteht. Der Vor sprung 133 ist
vorzugsweise mehrfach in gleichen Abständen entlang der Längsrichtung
der Source-Elektrode 132' vorgesehen.
Die Source-Elektrode 132' mit
dem Vorsprung 133 kann ein relativ starkes elektrisches
Feld zwischen den Elektroden 131, 132' ausbilden,
wie in 4 gezeigt, und die Coulombkraft, die einen Ionenwind
W erzeugt, steigt entsprechend, wodurch bei einer vergleichsweise
geringen Spannung ein ausreichend schneller Ionenwind erzeugt wird.
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Die 6 zeigt
ein Beispiel eines Verfahrens zum Tintenstrahlausstoß gemäß der vorliegenden Erfindung
eingesetzt bei einem Tintenstrahlkopf, der eine Vielzahl von Düsen aufweist.
Mit Bezug zu 6 ist ein Verteiler 112 auf
einer Durchgangsplatte 110 ausgebildet und eine Vielzahl
von mit dem Verteiler 112 verbundenen Düsen 122 sind auf der
Düsenplatte 120 in
3 Reihen angeordnet. Obgleich in den Zeichnungen nur eine Struktureinheit
des Tintenstrahldruckkopfes abgebildet ist, welcher eine Vielzahl
von in drei Reihen angeordneten Düsen 122 aufweist,
können
diese in einer oder zwei Reihen oder in vier oder mehr Reihen angeordnet
sein, um eine höhere
Auflösung
bei einem Tintenstrahldruckkopf zu erreichen. Wie oben beschrieben
sind die Masse-Elektrode 131 und die Source-Elektrode 132 im Bereich
jeder der Mehrzahl der Düsen 122 angeordnet.
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In
der vorgenannten Struktur kann das Tintentröpfchen 102 gleichzeitig
aus den zugehörigen Düsen 122 ausgestoßen werden,
indem an die zugehörigen
Source-Elektroden 132 gleichzeitig eine Spannung angelegt
wird. Ebenso können
die Tintentröpfchen 102 nacheinander
aus den zugehörigen Düsen 122 ausgestoßen werden,
indem an die zugehörigen
Source-Elektroden 132 mit zeitlichem Abstand eine Spannung
angelegt wird. Alternativ kann der Ionenwind W nur um den Auslass
der einen ausgewählten
Düse 122 erzeugt
werden, indem eine Spannung nur an eine der Source-Elektroden 132 angelegt
wird, wodurch das Tintentröpfchen 102 nur aus
der ausgewählten
Düse 122 ausgestoßen wird.
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Da
die Elektroden 131, 132 in Gestalt von Mikrotröpfchen durch
einen Halbleiterfertigungsprozess ausgebildet werden, weist der
Tintenstrahldruckkopf gemäß der vorliegenden
Erfindung im Vergleich zu einem herkömmlichen Tintenstrahldruckkopf,
bei welchem die Tinte durch Druckluft ausgestoßen wird, eine vereinfachte
Struktur auf. Daher kann der Tintenstrahldruckkopf, der eine Vielzahl
von Düsen 122 aufweist,
einfach hergestellt werden, wodurch ein hochintegrierbarer, hoch-auflösender Tintenstrahldruckkopf
implementiert wird. Da eine vergleichsweise geringe Spannung, d.
h. wenige Volt bis einige zehn Volt an die Source-Elektrode 132 angelegt
werden, heißt
das, dass eine geringe Menge von Energie für die Erzeugung des Ionenwindes
W benötigt
wird und es kann ein Tintenstrahldruckkopf, der wenig Energie verbraucht,
hergestellt werden.
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7 zeigt
eine vertikale Querschnittsansicht eines Tintenstrahldruckkopfs
gemäß einer
zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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Wie
in der 7 dargestellt, weist der Tintenstrahldruckkopf
gemäß einer
zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung die gleiche Struktur auf wie der Tintenstrahldruckkopf
gemäß der ersten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, mit dem Unterschied, dass eine Ausnehmung 224, die
eine vorgegebene Tiefe aufweist, in der Umgebung von einem Auslass
einer Düse 122 ausgebildet ist.
Eine Erläuterung
des Unterschiedes zwischen den Tintenstrahldruckköpfen gemäß der ersten
und zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird nachfolgend gegeben.
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Mit
Bezug zu 7 ist ein Verteiler 212,
der Tinte 101 enthält,
in einer Durchgangsplatte 210 ausgebildet, eine Düse 222 gefüllt mit
der Tinte 101 ist in einer Düsenplatte 220 ausgebildet,
die auf der Durchgangsplatte 210 angeordnet ist. Die Ausnehmung 224 mit
einer bestimmten Tiefe ist in der Umgebung des Auslasses der Düse 222 auf
einer Oberfläche
der Düsenplatte 220 ausgebildet
und in der Ausnehmung 224 sind eine Masse-Elektrode 231 und
eine Source-Elektrode 232 angeordnet.
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Die
Ausnehmung 224 ist vorzugsweise ringförmig um die Düse 222 ausgebildet,
so dass sie die ringförmige
Masse-Elektrode 231 und die Source-Elektrode 232 aufnimmt. Vorzugsweise
ist eine Seite 225 der Düse 222 geneigt, um
dem in der Ausnehmung 224 erzeugten Ionenwind W zu ermöglichen,
in einer geneigten Weise zu einem vorderen Teil des Auslasses der
Düse 222 zu
strömen,
um somit den Aufwärtsstrom
des Ionenwindes W am vorderen Teil des Auslasses der Düse 222 zu
erleichtern.
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Obgleich
die Masse-Elektrode 231 auf dem Boden der Ausnehmung 224 installiert
ist, kann diese an der geneigten Seite 225 der Ausnehmung 224 angeordnet
sein, um den Fluss des Ionenwindes W zu erleichtern. In diesem Fall
ist die Source-Elektrode 232 an einer Unterseite auf einer äußeren Umfangsseite
der Ausnehmung 224 angeordnet.
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Die
Düse 222 weist
vorzugsweise eine sich verjüngende
Form auf, bei der eine Querschnittsfläche zum Auslass hin allmählich abnimmt,
die einem auf der Oberfläche
der Tinte 101 in der Düse 222 ausgebildeten
sich nach oben erstreckenden Meniskus ermöglicht, dass er sich bekanntermaßen schnell stabilisiert.
Die Form der Düse 222 ist
zu der in ihrer Umgebung ausgebildeten Ausnehmung 224 konform.
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Die
Anordnung und Form der Elektroden 231, 232 sind
dieselben wie die in der ersten Ausführungsform. Die Source-Elektrode 232 gemäß der dargestellten
Ausführungsform
weist auch die gleiche Gestalt auf wie in 5 dargestellt.
Ebenso weist der Tintenstrahldruckkopf entsprechend der beschriebenen
Ausführungsform
auch eine Vielzahl von Düsen
auf, wie in 6 dargestellt.
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Die 8 zeigt
eine vertikale Querschnittsansicht des Tintenstrahldruckkopfes gemäß noch einer
anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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Wie
in 8 gezeigt, weist der Tintenstrahldruckkopf gemäß einer
dritten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung eine ähnliche
Struktur auf wie der Tintenstrahldruckkopf gemäß der ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, und es wird eine Erläuterung des Unterschiedes zwischen den
Tintenstrahldruckköpfen
entsprechend den ersten und dritten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung
gegeben.
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Mit
Bezug zu 8 ist ein Verteiler 312,
der Tinte 101 enthält,
in einer Durchgangsplatte 310 ausgebildet, eine mittels
Kapillarkraft mit Tinte 101 gefüllte Düse 322 ist in einer
Düsenplatte 320 ausgebildet. Ein
Ionenwindpfad 324 zum Leiten des Ionenwindes ist in der
Düsenplatte 320 ausgebildet,
so dass er die Düse 322 umgibt,
und eine Masse-Elektrode 331 und eine Source-Elektrode 332 sind
in dem Ionenwindpfad 324 angeordnet.
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Der
Ionenwindpfad 324 ist vorzugsweise als ein die Düse 322 umgebender
Ring ausgebildet, so dass er die ringförmige Masse-Elektrode 331 und
die Source-Elektrode 332 aufnimmt. Eine Auslassseite des
Ionenwindpfads 324 ist vorzugsweise geneigt, so dass es
dem Ionenwind ermöglicht
ist, in geneigter Form zu einem vorderen Teil des Auslasses des
Ionenwindpfads 324 zu strömen, um ein Aufwärtsfließen des
Ionenwindes W am vorderen Teil des Auslasses der Düse 322 zu
erleichtern.
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Die
Masse-Elektrode 331 ist auf einer geneigten Seite des Ionenwindpfads 324 angeordnet und
die Source-Elektrode 332 ist durch eine vorgegebene Entfernung
von der Masse-Elektrode 331 beabstandet, so dass sie an
einer tieferen Stelle des Ionenwindpfads 324 angeordnet
ist. Eine derartige Anordnung ist in Hinblick auf die Ausbildung
des Flusses des Ionenwindes W bevorzugt.
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Ein
Luftpfad 326 zum Versorgen des Ionenwindpfads 324 mit
Luft ist in der Düsenplatte 320 ausgebildet,
so dass er mit dem Ionenwindpfad 324 in Verbindung steht.
Der Luftpfad 326 ist, wie in der Zeichnung dargestellt,
in einer vertikalen Richtung ausgebildet und ist mit dem Ionenwindpfad 324 in seinem
unteren Teil verbunden. Der Luftpfad 326 kann entweder
in einer horizontalen Richtung oder in einer geneigten Richtung
ausbebildet sein. Mit anderen Worten, die Position und Gestalt des
Luftpfads 326 kann innerhalb einer Grenze, in welcher es
möglich
ist, den Ionenwindpfad 324 mit Luft zu versorgen, variieren.
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Ebenso
ist es aus den vorgenannten Gründen
bevorzugt, dass die Düse 322 eine
sich verjüngende
Form aufweist, bei welcher eine Querschnittfläche in Richtung eines Auslasses
allmählich
abnimmt.
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Die
Anordnung und Gestalt der Elektroden 331, 332 sind
die gleichen, wie diejenigen in der ersten Ausführungsform. Gemäß der beschriebenen Ausführungsform
weist die Source-Elektrode 332, wie in 5 dargestellt,
auch die gleiche Gestalt auf. Ebenfalls weist, wie in 6 dargestellt,
der Tintenstrahldruckkopf gemäß der beschriebenen
Ausführungsform
auch eine Vielzahl von Düsen
auf.
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Wie
oben beschrieben, kann die Menge und Geschwindigkeit des ausgestoßenen Fluids
gemäß dem Verfahren
zum Fluidausstoß der
vorliegenden Erfindung, fein und genau eingestellt werden, indem die
zwischen den zwei Elektroden angelegten Spannungen und die Anlegedauer
einer Spannung verändert
wird. Eine Ausstoßfrequenz
des Fluids kann durch Verändern
einer Impulsperiode der angelegten Spannung eingestellt werden.
Sobald das Fluid aus den Düse
ausgestoßen
ist, füllt
das Fluid die Düsen wieder.
Damit tritt in den Düsen
kein Rückfluss
des Fluids auf und es wird keine zusätzliche Zeit zum Wiederbefüllen benötigt, wodurch
sich ein Fluid mit einer höheren
Frequenz ausstoßen
lässt.
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Da
der Tintenstrahldruckkopf gemäß der vorliegenden
Erfindung in der Art ausgebildet ist, dass die Elektroden, die einen
Ionenwind erzeugen, im Bereich einer Vielzahl von Düsen angeordnet
sind und die Elektroden miniaturi siert sind, weist er gegenüber einem
herkömmlichen
Tintenstrahldruckkopf, bei dem die Tinte mittels verdichteter Luft
ausgestoßen wird,
eine vereinfachte Struktur auf. Da die Herstellung eines Tintenstrahldruckkopfes,
der eine Vielzahl von Düsen
aufweist, sich einfach durchführen
lässt, kann
ein hochintegrierter, hoch-auflösender
Tintenstrahldruckkopf einfach ausgebildet werden. Ebenso können Tintenstrahldruckköpfe mit
einem geringem Energieverbrauch hergestellt werden, da zur Erzeugung
eines Ionenwindes der Energieverbrauch vergleichsweise gering ist.
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Während diese
Erfindung insbesondere unter Bezugnahme auf bevorzugte Ausführungsformen gezeigt
und beschrieben wurde, versteht es sich für die Fachleute, dass verschiedene Änderungen
und Äquivalente
in Form und Details hierbei vorgenommen werden können, ohne den Schutzbereich
der Ansprüche
zu verlassen. Beispielsweise kann das Verfahren zum Tintenausstoß gemäß der vorliegenden
Erfindung auf ein allgemeines Fluidausstoßsystem anwendet werden, bei
dem ein kleine Menge eines Fluids durch Düsen ausgestoßen wird,
ebenso wie bei den abgebildeten und in den beispielhaften Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung beschriebenen Tintenstrahldruckköpfe. Demgemäß ist es
vorgesehen, dass der Rahmen der Erfindung durch die angefügten Ansprüche definiert
ist.