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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren und Geräte gemäß dem Oberbegriff der Ansprüche 1, 6,
14 und 19. Beispiele für
solche Verfahren und Geräte
sind in
JP 10 044 036
A offenbart.
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Solch
ein Abrichtprozess ist bekannt und kann an einem Teilstück der Schleiffläche ausgeführt werden,
während
gleichzeitig ein anderes Teilstück der
Schleiffläche
einen Schleifvorgang an einem Werkstück durchführt. Die Situation, in der
einerseits die Schleiffläche
abgerichtet wird, während
andererseits ein Schleifvorgang durchgeführt wird, wird oft als ELID
bezeichnet, wobei ELID für
elektrolytisches In-Prozess-Abrichten (ElectroLytic In-process Dressing
oder ElectroLytic Inline Dressing) steht.
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Ein
wichtiger Vorteil des ELID-Schleifprozesses ist, dass die erzielte
Güte der
bearbeiteten Werkstückoberflächen verhältnismäßig hoch
ist. Die Rauheit solcher Oberflächen
kann geringer als 2 nm sein. Eine Schlussbehandlung der Werkstückoberflächen ist
nicht erforderlich, wodurch Zeit und Geld gespart werden. Ein weiterer
Vorteil ist, dass keine Beschädigung
unmittelbar unter der Oberfläche
des Werkstücks
(sub-surface damage) auftritt. Als vorteilhaftes Ergebnis ist sowohl
die Oberfläche
als auch ein Bereich unmittelbar unter der Oberfläche frei
von Spannungen.
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Während des
Abrichtprozesses wird die Elektrode verschmutzt, was die Leistungsfähigkeit des
ELID-Prozesses negativ beeinflusst. Dieses Problem wird durch regelmäßiges Reinigen
der Elektrode gelöst,
wobei der Schleifprozess unterbrochen werden muss. Da der Reinigungsprozess
sehr häufig ausgeführt werden
muss, beispielsweise alle fünf
Minuten, stellt dies keine zweckmäßige Lösung dar, weshalb es eine Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist, für eine bessere Lösung zu
sorgen.
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Die
Aufgabe wird gelöst
mit Hilfe von Abrichtverfahren und -geräten, welche die Merkmale der
Ansprüche
1, 6, 14 und 19 aufweisen.
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Aufgrund
der Bewegung der Elektrode in Bezug auf den Abrichtbereich wird
die Elektrode ständig gereinigt.
Der Fluss von Elektrolyt spielt bei dem Reinigungsprozess ebenfalls
eine Rolle. Als ein vorteilhaftes Ergebnis des ständigen Reinigungspro zesses ist
es nicht notwendig, den Schleifprozess zu unterbrechen, um die Elektrode
zu reinigen. Ferner bleibt die Qualität des Abrichtprozesses auf
einem hohen Niveau, da er immer mittels gereinigter Teilstücke der Elektrode
ausgeführt
wird.
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Da
sich die Elektrode in Bezug auf den Abrichtbereich bewegt, ist es
außerdem
möglich,
eine Bürste
oder dergleichen zu verwenden, um die Verschmutzung von den Teilstücken der
Elektrodenoberfläche
zu entfernen, die vorübergehend
nicht in den Abrichtprozess einbezogen sind.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun mit Bezug auf die Figuren, in denen ähnliche
Teile mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet sind, ausführlicher erläutert. Es
zeigen:
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1 in
schematischer Darstellung Bauteile einer ELID-Schleifmaschine und
auch ein Werkstück;
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2 in
schematischer Darstellung ein Schleifwerkzeug und ein Abrichtwerkzeug
der ELID-Schleifmaschine und auch das Werkstück wie in 1 gezeigt;
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3 in
schematischer Darstellung eine Unteransicht eines Schleifwerkzeugs
und eines Abrichtwerkzeugs;
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4 und 5 ein
Verfahren zum Steuern der Bewegung eines Schlittens, der ein Werkstück haltert
und es in Bezug auf ein Schleifwerkzeug positioniert;
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6 in
schematischer Darstellung ein Maschinengestell, ein Schleifwerkzeug
und ein Werkstück;
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7 ein
Verfahren zum Begrenzen der Kräfte
während
eines Schleifprozesses;
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8 in
schematischer Darstellung einen Regelkreis zum Begrenzen der Kräfte während eines Schleifprozesses;
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9 und 10 Methoden,
um einen beweglichen Schlitten zur Halterung eines Werkstücks auf
einer fest positionierten Unterlage zu lagern;
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11 in
schematischer Darstellung 1 ein Schleifwerkzeug und ein
Abrichtwerkzeug und
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12 in
schematischer Darstellung sowohl ein Schleifwerkzeug und zwei Abrichtwerkzeuge
als auch ein Endprodukt.
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1 und 2 zeigen
Bauteile einer ELID-Schleifmaschine 1. In dem gezeigten
Beispiel umfasst die ELID-Schleifmaschine 1 eine Topfschleifscheibe 10,
d. h. ein scheibenförmiges
Schleifwerkzeug mit einer ringförmigen
Schleiffläche 11.
Die Schleiffläche 11 umfasst
Schleifkörner
zum eigentlichen spanenden Bearbeiten einer Oberfläche, die bearbeitet
werden soll, und Haftmittel, in dem die Schleifkörner eingebettet sind. Die
Topfschleifscheibe 10 ist um eine Drehachse 12 drehbar
und an einem Ende einer angetriebenen Schleifspindel 13 angeordnet. Über die
Schleifspindel 13 und eine Kohlebürste 14 ist die Topfschleifscheibe 10 mit
dem Pluspol eines Impulsgenerators 20 verbunden.
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Zum
Halter eines Werkstücks 40 und
zum Positionieren des Werkstücks 40 in
Bezug auf die Topfschleifscheibe 10 ist ein beweglicher
Schlitten 30 vorgesehen. Während eines Schleifprozesses
wird die Position des Schlittens 30 in Bezug auf die Topfschleifscheibe 10 durch
Steuermittel 50 gesteuert.
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Zum
Zweck des Abrichtens der Schleiffläche 11 ist eine scheibenförmige Elektrode 60 mit
einer ebenen Oberseite 65, einer ebenen Unterseite 66 und
einem kreisförmigen
Umfang vorgesehen. Die Elektrode 60 ist drehbar angeordnet,
wobei sich eine Drehachse 61 der Elektrode 60 senkrecht
zu den ebenen Oberflächen 65, 66 der
Elektrode 60 erstreckt. Die Elektrode 60 ist mit
dem Minuspol des Impulsgenerators 20 verbunden. Ferner
ist die Elektrode 60 so in der Nähe der Schleiffläche 11 positioniert,
dass ein verhältnismäßig schmaler
Zwischenraum zwischen der Elektrode 60 und der Schleiffläche 11 vorhanden
ist. Die ELID-Schleifmaschine 1 umfasst Zuführungsmittel 70,
um dem schmalen Zwischenraum Elektrolyt zuzuführen.
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Um
einen wirkungsvollen Abrichtprozess zu erhalten, ist die Elektrode 60 in
Bezug auf die Schleiffläche 11 so
positioniert, dass in der Richtung gesehen, in die sich die Drehachse 61 der
Elektrode 60 erstreckt, ein Teilstück der Elektrode 60 ein
Teilstück der
Schleiffläche 11 überdeckt.
Selbstverständlich kann
der Abrichtprozess nur in einem Teilstück dieses Überdeckungsbereichs stattfinden,
in dem sich der verhältnismäßig schmale
Zwischenraum zwischen der Elektrode 60 und der Schleiffläche 11 befindet.
Das Teilstück,
in dem der Abrichtprozess tatsächlich
stattfinden kann, wird als Abrichtbereich 75 bezeichnet.
Falls die Schleiffläche 11 ringförmig ist, wie
die gezeigte Schleiffläche 11 der
Topfschleifscheibe 10, hat der Abrichtbereich 75,
in der Richtung gesehen, in die sich die Drehachse 61 der
Elektrode 60 erstreckt, die Form eines Ringsegments.
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Der
Elektrolyt spielt erstens eine Rolle bei dem Abrichtprozess, während er
zweitens als Kühlmittel
zum Kühlen
des Bereichs dient, in dem der Abrichtprozess stattfin det. Zum Zweck
des Kühlens
des Bereichs, in dem der Schleifprozess stattfindet, umfasst die
ELID-Schleifmaschine Kühlmittel 80,
um dem Bereich Kühlflüssigkeit
zuzuführen.
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Während des
Betriebs der ELID-Schleifmaschine 1 dreht sich die Gesamtheit
aus Schleifspindel 13 und Topfschleifscheibe 10 um
die Drehachse 12 und die Elektrode 60 dreht sich
um die Drehachse 61. Bei dem Prozess bewegen sich der Schlitten 30 und das
Werkstück 40 in
Bezug auf die sich drehende Topfschleifscheibe 10, um zu
ermöglichen,
dass die Schleiffläche 11 alle
zu bearbeitenden Bereiche der Oberfläche des Werkstücks 40 erreicht.
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Aufgrund
der Tatsache, dass die Topfschleifscheibe 10 mit dem Pluspol
des Impulsgenerators 20 verbunden ist und die Elektrode 60 mit
dem Minuspol des Impulsgenerators 20 verbunden ist, besteht
eine Potenzialdifferenz zwischen der Topfschleifscheibe 10 und
der Elektrode 60. Unter dem Einfluss der Potenzialdifferenz
fließt über den
Elektrolyten elektrischer Strom zwischen der negativen Elektrode 60 und
der positiven Schleiffläche 11.
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Infolge
des Flusses von elektrischem Strom und des Flusses von Elektrolyt
zwischen der Elektrode 60 und der Schleiffläche 11 wird
die Schleiffläche 11 abgerichtet.
Während
des Schleifprozesses verschmutzt die Schleiffläche 11 durch vom Werkstück 40 abgetragenes
Material, wobei dieses Material die Zwischenräume zwischen den Schleifkörnern der Schleiffläche 11 füllt. Es
versteht sich, dass die Verschmutzung beseitigt werden muss, um
sicherzustellen, dass die Leistungsfähigkeit der Schleiffläche 11 nicht
im Laufe der Zeit abnimmt.
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Ein
verschmutztes Teilstück
der Schleiffläche 11 wird
immer erst durch die Elektrode 60 abgerichtet, bevor es
wieder mit dem Werkstück 40 in Kontakt
kommt. Während
des Abrichtprozesses wird die Verschmutzung unter dem Einfluss sowohl
des Flusses von elektrischem Strom als auch des Flusses von Elektrolyt
beseitigt. Ferner wird das Haftmittel unter dem Einfluss des Flusses
von elektrischem Strom oxidiert.
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Während des
Abrichtprozesses wird die negative Elektrode 60 verschmutzt.
Diese Verschmutzung muss ebenfalls beseitigt werden, um die Abrichtfunktion
der Elektrode 60 aufrechtzuerhalten. Deshalb wird gemäß einem
wichtigen Aspekt der vorliegenden Erfindung die Elektrode 60 um
die Drehachse 61 gedreht. In der Praxis zeigt sich, dass
durch die Bewegung der Elektrode 60 und den Fluss von Elektrolyt
die Verschmutzung in ausreichendem Maße von der Elektrode 60 entfernt
wird. In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die ELID-Schleifmaschine eine (in 1 und 2 nicht gezeigte)
Bürste oder
andere geeignete Schabmittel, um die Verschmutzung von der Elektrode 60 zu
entfernen, wobei die Bürste
außerhalb
des Abrichtbereichs 75 angeordnet ist.
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Da
die Schleiffläche 11 ständig abgerichtet wird
und der Schleifprozess nicht unterbrochen werden braucht, kann das
Werkstück 40 kontinuierlich bearbeitet
werden. Folglich wird die bearbeitete Oberfläche nicht durch Marken beschädigt, die
durch wiederholtes Anhalten und Starten des Schleifprozesses verursacht
werden. Ferner findet der Abrichtprozess dadurch, dass die Elektrode 60 ständig gereinigt
wird, unter optimalen Bedingungen statt, sodass die Leistungsfähigkeit
der Schleiffläche 11 gleichbleibend
auf einem hohen Niveau gehalten wird. Als ein zusätzliches
Ergebnis können
die Bearbeitungskräfte
auf einem verhältnismäßig niedrigen Niveau
gehalten werden, sodass eine Beschädigung der bearbeiteten Oberfläche oder
unmittelbar unter der bearbeiteten Oberfläche ganz vermieden werden kann.
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Es
ist nicht erforderlich, eine Oberfläche, die durch die ELID-Schleifmaschine 1 gemäß der vorliegenden
Erfindung bearbeitet wird, weiter zu behandeln, da diese ELID-Schleifmaschine 1 die
Möglichkeit
bietet, eine ausgezeichnete Oberflächengüte zu erzielen, sogar eine
Güte, die
optischen Anforderungen genügt.
Folglich ist die ELID-Schleifmaschine 1 gemäß der Erfindung
hervorragend geeignet, um Oberflächen
zu schleifen, die auf dem Gebiet der Optik Anwendung finden sollen.
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Die
vorliegende Erfindung kann auch bei einer ELID-Schleifmaschine 1 angewendet
werden, die ein von einer Topfschleifscheibe 10 verschiedenes Schleifwerkzeug
hat. Ferner braucht die Elektrode 60 nicht unbedingt scheibenförmig zu
sein oder einen kreisförmigen
Umfang zu haben. Es ist wichtig, dass die Elektrode 60 beweglich
angeordnet ist, sodass sie in Bezug auf den Abrichtbereich 75 beweglich
ist, und dass die Elektrode 60 so geformt ist, dass sie
imstande ist, das Schleifwerkzeug richtig abzurichten.
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Während des
vorangehend beschriebenen Abrichtprozesses findet ein elektrolytischer
Prozess statt. Bei dem Prozess wird eine bestimmte Menge Gas erzeugt,
vor allem, wenn ein Elektrolyt auf Wasserbasis verwendet wird. Das
erzeugte Gas kann aufgrund der Tatsache, dass der Zwischenraum zwischen
der Elektrode 60 und der Schleiffläche 11 verhältnismäßig schmal
ist und die Richtung des Flusses des in den Zwischenraum eindringenden
Elektrolyten zu der Richtung, in der das Gas aus dem Zwischenraum
entweichen könnte,
entgegengesetzt ist, nicht gut entweichen. Die Gasmenge kann so
groß sein,
dass ein wesentliches Teilstück
des Abrichtbereichs 75 mit dem Gas gefüllt ist. Auf diese Weise wird
der elektrolytische Prozess gestört
und der Abrichtprozess wird schlechter, was sich negativ auf die Güte der mittels
der Schleiffläche 11 bearbeiteten Oberfläche auswirkt.
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Um
die durch die Gaserzeugung verursachten Probleme zu lösen, schlägt die vorliegende
Erfindung eine Elektrode 60 mit Löchern 62, wie in 3 gezeigt,
vor. Die Löcher 62 können in
einem beliebigen geeigneten Muster angeordnet sein. In dem gezeigten
Beispiel sind die Löcher 62 auf
einer Kreislinie in einem Abstand vom Umfang 63 der Elektrode 60 angeordnet,
wobei die Löcher 62 gleichmäßig über die
Kreislinie verteilt sind. Die Löcher 62 können jedoch
auch auf eine andere Art und Weise positioniert sein. Es ist wichtig,
dass die Löcher 62 so
angeordnet sind, dass bei einer Drehbewegung der Elektrode 60 eine
Seite der Löcher 62 regelmäßig in dem Zwischenraum
zwischen der Elektrode 60 und der Schleiffläche 11 endet.
Vorzugsweise ist der Querschnitt der Löcher 62 kreisförmig, was
nicht bedeutet, dass die Löcher 62 nicht
anders geformt sein können.
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Zum
Zweck eines Abrichtprozesses wird dem Abrichtbereich 75 durch
die Löcher 62 hindurch Elektrolyt
zugeführt.
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Während des
elektrolytischen Prozesses kann erzeugtes Gas durch den Zwischenraum
zwischen der Elektrode 60 und der Schleiffläche 11 entweichen,
da der Gasstrom nicht durch einen entgegengesetzten Elektrolytfluss
behindert wird. Folglich wird das Gas keine verschlechternde Wirkung
auf den Abrichtprozess haben.
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Im
Prinzip ist es auch möglich,
dass der Ort und die Richtung des Flusses von Elektrolyt, verglichen
mit einer Situation, in der eine Elektrode 60 ohne Löcher 62 verwendet
wird, nicht eingestellt sind. In diesem Fall kann das erzeugte Gas
durch die Löcher 62 entweichen.
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Die
Elektrode 60 mit Löchern 62 kann
außerdem
vorteilhaft in einer herkömmlichen
Situation verwendet werden, d. h. in einer Situation, in der sich
die Elektrode 60 während
des Abrichtprozesses nicht dreht.
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Die
Genauigkeit der erhaltenen Geometrie des Werkstücks 40 steht mit der
Genauigkeit der Bewegung des Schlittens 30 während des
ELID-Schleifprozesses im Zusammenhang. Dies gilt nicht nur für den ELID-Schleifprozess,
sondern für
alle Vorgänge, bei
denen ein Werkstück 40 von
einem beweglichen Schlitten 30 gehaltert wird, beispielsweise
bei herkömmlichen
Schleifprozessen, bei denen das Schleifen eines Werkstücks 40 und
das Abrichten eines Schleifwerkzeugs nicht gleichzeitig stattfinden,
bei Dreh- oder bei Fräsprozessen.
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Nach
dem Stand der Technik wird, wenn eine relativ hohe Genauigkeit der
Geometrie eines Endprodukts gefordert ist, das Produkt vermessen,
nachdem es auf einer Schleifmaschine bearbeitet worden ist, und
nötigenfalls
nachgebessert. Dies ist ein lästiges
und zeitaufwändiges
Verfahren.
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Als
eine Lösung
des im vorhergehenden Abschnitt beschriebenen Problems schlägt die vorliegende
Erfindung eine Methode zur genauen Steuerung der Bewegung des Schlittens 30 vor,
die im Folgenden mit Bezug auf 4 und 5 erläutert wird.
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4 und 5 zeigen
in schematischer Darstellung den Schlitten 30 und das Werkstück 40. In 4 ist
außerdem
die Topfschleifscheibe 10 schematisch dargestellt. 4 zeigt
klar eine herkömmliche
Methode zum Positionieren der Topfschleifscheibe 10 in
Bezug auf die Oberfläche 41 des Werkstücks 40,
das durch die Schleiffläche 11 der Topfschleifscheibe 10 bearbeitet
wird. Eine Stirnfläche 15 der
Topfschleifscheibe 10 und die Oberfläche 41 des Werkstücks 40,
die bearbeitet wird, verlaufen nicht parallel zueinander. Stattdessen
ist ein kleiner Winkel zwischen den Oberflächen 15, 41 vorhanden. Der
Grund dafür
wird ohne weiteres einzusehen sein: In einer solchen Position der
Topfschleifscheibe 10 in Bezug auf das Werkstück 40 wird
das Schleifen von Teilstücken
des Werkstücks 40,
die schon bearbeitet worden sind, vermieden und nur ein verhältnismäßig kleines
Teilstück
der Schleiffläche 11 ist
an dem Schleifprozess beteiligt. Mit anderen Worten: Durch die schräge Positionierung
der Topfschleifscheibe 10 ist sichergestellt, dass ein
schon bearbeitetes Teilstück
der Oberfläche 41 des
Werkstücks 40 nicht noch
einmal von der Schleiffläche 11 der
Topfschleifscheibe 10 berührt wird.
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Der
Schlitten 30 gleitet über
eine Auflagefläche 35,
die beispielsweise eine Oberseite einer Unterlage 36 aus
Granit oder einem anderen geeigneten Material ist. Die Auflagefläche 35 ist
nicht ganz eben, wie in 4 und 5 auf übertriebene
Weise schematisch dargestellt. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Schlitten 30 auf Luftlagern 31 gelagert.
In 4 und 5 sind die Luftlager 31 schematisch
als drehbare Kugeln dargestellt. Der Schlitten 30 und die
Luftlager 31 sind über
Aktuatoren 32 verbunden. Während einer Bewegung des Schlittens 30 bewegen
sich die Luftlager 31 über
die Auflagefläche 35.
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Die
Aktuatoren 32 sind einstellbar, sodass die Entfernung zwischen
dem Schlitten 30 und den Luftlagern 31 verändert werden
kann. Die Aktuatoren 32 werden von den Steuermitteln 50 auf
eine solche Weise gesteuert, dass sowohl die Unebenheit der Auflagefläche 35 als
auch der Einfluss der Schleifkraft, die während des Schleifprozesses
auf das Werkstück 40 wirkt,
vollständig
kompensiert werden, sodass sich der Schlitten 30 wie auf
einer glatten Ebene bewegt.
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Für den Zweck
eines verhältnismäßig einfachen
Steuerungsverfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung,
das mittels 4 veranschaulicht ist, werden
Ergebnisse einer Messung der Unebenheit der Auflagefläche 35 in
Bezug auf eine virtuelle Bezugsebene 51 in den Steuermitteln 50 gespeichert.
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Im
Folgenden werden die zueinander senkrechten Richtungen, in denen
sich die virtuelle Bezugsebene 51 erstreckt, als x-Richtung
und y-Richtung bezeichnet. Ferner ist eine z-Richtung als die Richtung
definiert, die sich senkrecht sowohl zur x-Richtung als auch zur
y-Richtung erstreckt. In 4 und 5 sind die
x-Richtung und die z-Richtung mittels eines Satzes von Pfeilen x
und z schematisch dargestellt.
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Die
Steuermittel 50 sind imstande, anhand der oben erwähnten Messergebnisse
die erforderliche Entfernung zwischen dem Schlitten 30 und
den Luftlagern 31 für
jede mögliche
Kombination aus x-Position und y-Position des Schlittens 30 und
der Luftlager 31 zu bestimmen.
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Während eines
Schleifprozesses werden alle Aspekte der Bewegung des Schlittens 30 durch die
Steuermittel 50 gesteuert. Es ist wichtig, dass bei dem
Prozess die Informationen, die die x-Position und die y-Position
des Schlittens 30, genauer der Luftlager 31, betreffen,
an die Steuermittel 50 geliefert werden, damit diese imstande
sind, die z-Position des Schlittens 30 korrekt zu steuern.
Prinzipiell können
die Informationen, die die x-Position und die y-Position (im Weiteren
x,y-Position genannt) des Schlittens 30 betreffen, mit
oder ohne Rückkopplung erhalten
werden. Informationen ohne Rückkopplung zu
erhalten bedeutet, dass die Informationen einfach auf der Annahme
beruhen, dass die x,y-Position des Schlittens 30 der von
den Steuermitteln 50 vorgeschriebenen x,y-Position entspricht.
Informationen mit Rückkopplung
zu erhalten ist komplexer, da dies bedeutet, dass Detektoren oder
dergleichen vorgesehen sind, um die Ist-x,y-Position des Schlittens 30 zu
ermitteln und Informationen bezüglich
dieser Position des Schlittens 30 an die Steuermittel 50 zu
senden. In den Steuermitteln 50 werden die Informationen
bezüglich
der Ist-x,y-Position mit den Informationen bezüglich der vorgeschriebenen
x,y-Position verglichen. Im Fall eines Unterschieds steuern die
Steuermittel 50 die Bewegung des Schlittens 30,
bis die ermittelte Ist-x,y-Position mit der vorgeschriebenen x,y-Position übereinstimmt.
Es versteht sich, dass ein Erhalten von Informationen bezüglich der
x,y- Position mit
Rückkopplung
mehr Sicherheit bietet und deshalb in der Praxis bevorzugt wird.
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Sobald
die Steuermittel 50 Informationen bezüglich der x,y-Position des
Schlittens 30 erhalten, sind sie imstande, die erforderliche
Entfernung zwischen dem Schlitten 30 und jedem der Luftlager 31 anhand
von gespeicherten Unterschieden zwischen der Auflagefläche 35 und
der virtuellen Bezugsebene 51 für alle möglichen x,y-Positionen zu bestimmen.
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Im
Folgenden wird ein einfacher Algorithmus beschrieben, der von den
Steuermitteln 50 angewendet werden kann, um die erforderliche
Entfernung zwischen einer Oberseite 33 des Schlittens 30 und einem
Luftlager 31 für
eine gegebene x,y-Position des Luftlagers 31 zu bestimmen.
Zwecks Vereinfachung der Beschreibung werden die folgenden Definitionen
verwendet:
Entfernung D = gemessene variable Entfernung zwischen
der virtuellen Bezugsebene 51 und der Auflagefläche 35,
Entfernung
C = erforderliche konstante Entfernung zwischen der Oberseite 33 des
Schlittens 30 und der virtuellen Bezugsebene 51,
Entfernung
B = Länge
des Luftlagers 31 in z-Richtung,
Entfernung L = erforderliche
variable Entfernung zwischen der Oberseite 33 des Schlittens 30 und
dem Luftlager 31.
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Anhand
der Informationen bezüglich
der x,y-Position des Luftlagers 31 wird die Entfernung
D aus den gespeicherten Messergebnissen ermittelt. Da die Entfernungen
C und B konstant sind, können die
Verarbeitungsmittel 50 die Entfernung L mit Hilfe der folgenden
Beziehung ermitteln: L = D + C – B.
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Wenn
der Schlitten 30 in x-Richtung und/oder y-Richtung bewegt
wird, wird die erforderliche Veränderung
der Länge
eines Aktuators 32, der zwischen dem Schlitten 30 und
dem Luftlager 31 angeordnet ist, anhand eines Vergleichs
zwischen der Entfernung L in der ersten Position des Schlittens 30 und
der Entfernung L in der zweiten Position des Schlittens 30 bestimmt.
Wenn das Luftlager 31 von einem Gipfel der Auflagefläche 35 zu
einem Tal der Auflagefläche 35 bewegt
wird, muss die Länge
des Aktuators 32 zunehmen, mit anderen Worten, der Aktuator 32 muss
ausgezogen werden, um die erforderliche konstante Entfernung C aufrechtzuerhalten.
Im umgekehrten Fall, wenn das Luftlager 31 aus einem Tal
der Auflagefläche 35 zu
einem Gipfel der Auflagefläche 35 bewegt
wird, muss die Länge
des Aktuators 32 abnehmen, mit anderen Worten, der Aktuator 32 muss
eingezogen werden.
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In
einem komplexeren Steuerungsverfahren, das mittels 5 veranschaulicht
ist, wird eine über der
virtuellen Bezugsebene 51 liegende reale Bezugsebene 52 verwendet.
Auf diese Weise kann den Steuermitteln 50 eine Rückmeldung
zur Ist-Position des Schlittens 30 in Form einer gemessenen
Entfernung zwischen dem Schlitten 30 und der realen Bezugsebene 52 gegeben
werden und zusätzliche
Belastungen, die während
des Schleifprozesses auf den Schlitten 30 einwirken, werden
kompensiert.
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Im
Gegensatz zur virtuellen Bezugsebene 51 wird die reale
Bezugsebene 52 durch mindestens ein reales Bauteil der
Schleifmaschine verkörpert.
Die Schleifmaschine kann beispielsweise drei Invar-Haarlineale umfassen,
um Messungen zu ermöglichen,
bei denen fünf
Freiheitsgrade bestimmt werden. Selbstverständlich ist die reale Bezugsebene 52 nicht
ganz eben, wie in 5 auf übertriebene Weise schematisch
dargestellt ist.
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Während einer
Bewegung des Schlittens 30 wird eine Entfernung S zwischen
der Oberseite 33 des Schlittens 30 und der realen
Bezugsebene 52 mit Hilfe eines Sensors 53 bestimmt.
Der Wert der Entfernung S wird von den Steuermitteln 50 verwendet, um
die erforderlichen momentanen Veränderungen der Länge des
Aktuators 32 so zu bestimmen, dass sich die Oberseite 33 des
Schlittens 30 wie auf einer glatten Ebene bewegen kann.
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Zum
Zwecke der Speicherung von Informationen bezüglich der Entfernung D und
Informationen bezüglich
der Entfernung R zwischen der realen Bezugsebene 52 und
der Auflagefläche 35 werden
Anfangsmessungen durchgeführt,
während
der Schlitten 30 in unbelastetem Zustand bewegt wird, wobei die
Längen
der Aktuatoren 32 fest sind. Auf diese Weise wird die Unebenheit
der Auflagefläche 35 in Bezug
auf die virtuelle Bezugsebene 51 (Entfernung D) bestimmt
und in den Steuermitteln 50 gespeichert. Ferner wird ein
Signal vom Sensor 53 ermittelt und in den Steuermitteln
gespeichert.
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Wie
bereits erwähnt,
ist das Signal des Sensors 53 für die Entfernung S repräsentativ.
Während der
Anfangsmessungen entspricht der Weg der Oberseite 33 des
Schlittens 30 dem Weg der Auflagefläche 35. Demzufolge
ist das gespeicherte Signal vom Sensor 53 für die Entfernung
R repräsentativ.
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Sobald
die Steuermittel 50 Informationen bezüglich der x,y-Position des
Schlittens 30 erhalten, sind sie imstande, die erforderliche
Entfernung zwischen dem Schlit ten 30 und jedem der Luftlager 31 anhand
der gespeicherten Informationen zu bestimmen, die mit Hilfe der
Anfangsmessungen erhalten wurden.
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Im
Folgenden wird ein Algorithmus mit Rückkopplung beschrieben, der
von den Steuermitteln 50 angewendet werden kann, um die
Entfernung L für eine
gegebene x,y-Position
des Luftlagers 31 zu bestimmen.
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Anhand
der Informationen bezüglich
der x,y-Position des Luftlagers 31 wird die Entfernung
D aus den gespeicherten Anfangsmessergebnissen ermittelt. Da die
Entfernungen C und B konstant sind, kann die Entfernung L mit Hilfe
der folgenden Beziehung ermittelt werden: L = D + C – B.
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Die
Steuermittel 50 müssen
den Aktuator 32 so steuern, dass die Entfernung L auf den
festgelegten Wert gebracht wird. Bei dem Prozess müssen zusätzliche
Belastungen des Aktuators 32 berücksichtigt werden. Während des
Schleifprozesses treten solche zusätzlichen Belastungen aufgrund
der Schleifkräfte
auf. Folglich wird der Aktuator 32 so beeinflusst, dass
eine festgesetzte Entfernung L zu klein wäre, wenn nicht durch die Steuermittel 50 die zusätzlichen
Belastungen ausgeglichen werden würden. Deshalb ist es wichtig,
eine Rückkopplung
basierend auf vom Sensor 53 gelieferten Informationen vorzunehmen.
Aus diesem Grund umfasst der Algorithmus einen Schritt, in dem diese
Informationen verwendet werden.
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Die
Steuermittel 50 sind imstande, für jede mögliche x,y-Position des Luftlagers 31 eine
erforderliche Entfernung S mit Hilfe der folgenden Beziehung zu
bestimmen: S = D + C – R.
Außerdem
sind die Steuermittel 50 imstande, anhand eines Signals vom
Sensor 53 einen Istwert der Entfernung S zu bestimmen,
und zu prüfen,
ob der Istwert gleich dem Sollwert ist. Sobald die Steuermittel 50 eine
Differenz zwischen dem Sollwert und dem Istwert feststellen, wird
ein Signal an den Aktuator 32 gesendet, um die Differenz
auf null zu bringen. Solange die Differenz auf null gehalten wird,
bewegt sich die Oberseite 33 des Schlittens 30 wie
auf einer glatten Ebene. Wie vorangehend bereits angemerkt, trägt eine
solche Bewegung zur Genauigkeit der erhaltenen Geometrie eines vom
Schlitten 30 gehalterten Werkstücks 40 bei.
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Aus
dem Vorangehenden ist offensichtlich, dass die Steuermittel 50 während einer
Bewegung des Schlittens 30 über die Auflagefläche 35 ständig die
vom Sensor 53 ermittelte Ist-Entfernung S mit der Soll-Entfernung
S vergleichen. Da die Steuermittel 50 den Aktuator 32 so
steuern, dass die Ist-Entfernung S immer gleich der Soll-Entfernung
S ist, um die Oberseite 33 des Schlittens 30 wie
auf einer glatten Ebene zu bewegen, kann festgestellt werden, dass während einer
solchen Bewegung des Schlittens der Sensor 53 in der Tat
die Gestalt der realen Bezugsebene 52 genau verfolgt.
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Wenn
das Steuerungsverfahren wie vorangehend beschrieben angewendet wird,
um die z-Position des Schlittens 30 zu steuern, wird die
Unebenheit der Auflagefläche 35 kompensiert.
Eine mögliche Schiefe
der Auflagefläche 35 führt jedoch
zu einer schiefen Bewegung des Schlittens 30, da das Steuerungsverfahren
keine Schritte umfasst, um eine solche Abweichung zu berücksichtigen.
Dennoch bewegt sich der Schlitten 30 wie auf einer planen
Ebene. Ein Vorteil des Zulassens der schiefen Bewegung ist, dass
die Korrektur, die durch die Aktuatoren 32 ausgeführt werden
muss, nicht so groß ist,
wie sie in einer Situation wäre,
in der die Bewegung nicht nur auf einer planen Ebene, sondern außerdem völlig geradlinig
erfolgen sollte.
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Vorzugsweise
werden Luftlager 31 verwendet, um den Schlitten 30 zu
lagern und über
die Auflagefläche 35 gleiten
zu lassen. Dennoch können
andere geeignete Mittel verwendet werden, um diese Aufgaben zu erfüllen.
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Abhängig von
der gewünschten
Geometrie des Endprodukts braucht die Entfernung zwischen der Oberseite 33 des
Schlittens 30 und der virtuellen Bezugsebene 51 nicht
unbedingt eine Konstante sein. Wenn eine bearbeitete Oberfläche 41 nicht
völlig
eben zu sein braucht, kann der Algorithmus, den die Steuermittel 50 befolgen,
wenn sie die Position des Schlittens 30 steuern, einen
zusätzlichen
Schritt umfassen, während
dem der Wert der Entfernung zwischen der Oberseite 33 des
Schlittens 30 und der virtuellen Bezugsebene 51 anhand
von Informationen bezüglich
der x,y-Position des Schlittens 30 bestimmt wird. Es versteht
sich, dass dies nur möglich ist,
wenn für
die Steuermittel 50 Informationen bezüglich einer Beziehung zwischen
dem Wert der Entfernung zwischen der Oberseite 33 des Schlittens 30 und
der virtuellen Bezugsebene 51 einerseits und der x,y-Position
des Schlittens 30 andererseits verfügbar sind.
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Theoretisch
ist es möglich,
dass das Werkstück 40 während des
Schleifprozesses an einer bestimmten Position gehalten wird, während sich
das Schleifwerkzeug in Bezug auf das Werkstück 40 bewegt. Das
vorangehend beschriebene Steuerungsverfahren kann dann angewendet
werden, um die Position des Schleifwerkzeugs zu steuern.
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Das
Steuerungsverfahren eignet sich für eine genaue Steuerung der
Position eines Schlittens 30 oder eines Werkzeugs ungeachtet
der Art des Prozesses, bei dem der Schlitten 30 und das
Werkzeug verwendet werden. Der Prozess kann ein ELID-Schleifprozess
oder irgendein anderer Schleifprozess sein, er kann jedoch auch
zum Beispiel ein Dreh- oder ein Fräsprozess sein.
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Im
Vorangehenden ist angemerkt worden, dass die Genauigkeit der erhaltenen
Geometrie des Werkstücks 40 während eines
Prozesses, bei dem ein Werkstück 40 durch
einen beweglichen Schlitten 30 gehaltert wird, mit der
Genauigkeit der Bewegung des Schlittens 30 zusammenhängt. Ein
weiterer wichtiger Faktor, der die Genauigkeit der erhaltenen Geometrie
des Werkstücks 40 beeinflusst,
ist die Steifigkeit der Maschine, auf der das Werkstück 40 bearbeitet
wird, beispielsweise der ELID-Schleifmaschine 1 gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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Idealerweise
sollte die Position des Werkstücks 40 von
der Position des Werkzeugs unabhängig
sein. Mit anderen Worten, wenn das Werkzeug das Werkstück 40 berührt und
spanend bearbeitet, sollte das Werkstück 40 unter der Wirkung
der Bearbeitungskräfte,
die mit dem Prozess einhergehen, weder ausweichen noch sich biegen.
Deshalb sollte eine Gesamtsteifigkeit des Maschinengestells so hoch
wie möglich
sein.
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6 zeigt
schematisch ein Schleifmaschinengestell 4, ein Werkstück 40 und
ein Schleifwerkzeug 5, welches das Werkstück 40 spanend
bearbeitet. Eine Bewegung des Werkstücks 40 in Bezug auf das
Schleifwerkzeug 5 ist durch einen Pfeil m angegeben, während eine
Schleifkraft, die infolge des spanenden Prozesses zwischen dem Schleifwerkzeug 5 und
dem Werkstück 40 wirkt,
durch einen Pfeil F angegeben ist. Die Gesamtsteifigkeit k des Gestells ist
durch eine Zickzacklinie angegeben.
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Zum
Steuern der Position des Werkstücks 40 sind
Steuermittel 50 vorgesehen. Während des Schleifprozesses
bestimmen die Steuermittel 50 die Spantiefe durch Vorgeben
der Position des Werkstücks 40 in
Bezug auf das Schleifwerkzeug 5. Falls die Gesamtsteifigkeit
k des Rahmens verhältnismäßig hoch
ist, kann durch geringfügige
Veränderungen bei
dem Schleifprozess, die beispielsweise auftreten können, wenn
das Schleifwerkzeug 5 auf verhältnismäßig hohe Hindernisse auf der
in Bearbeitung befindlichen Oberfläche 41 des Werkstücks 40 trifft,
die Schleifkraft F leicht verhältnismäßig hoch
werden. Dabei kann die Schleifkraft F zu hoch werden, sodass sich
der Schleifprozess verschlechtert. In Extremfällen können das Schleifwerkzeug 5,
die Schleifmaschine und/oder das Werkstück 40 schwer beschädigt werden.
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Es
wird ein Verfahren zum Steuern der Position des Werkstücks 40 offenbart,
bei dem Maßnahmen
getroffen werden, um die Schleifkraft F zu begrenzen, sodass eine
Verschlechterung des Schleifprozesses und eine Beschädigung des
Schleifwerkzeugs 5, der Schleifmaschine und/oder des Werkstücks 40 verhindert
werden.
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Das
Verfahren zum Steuern der Position des Werkstücks 40 wird mit Bezug
auf 7 und 8 erläutert.
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Die
Schleifmaschine ist mit einem Kraftbegrenzer versehen, in dem eine
Kraftgrenze festgelegt ist. Im oberen Teil von 7,
in dem ein Diagramm die Beziehung zwischen der Schleifkraft F und
einer Position des Schleifwerkzeugs 5 auf einer beliebigen Oberfläche 41 des
Werkstücks 40 veranschaulicht, ist
die Kraftgrenze mittels einer gestrichelten Linie angegeben.
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Solange
die Schleifkraft F unter der Kraftgrenze liegt, wird die Position
des Werkstücks 40 in Bezug
auf das Schleifwerkzeug 5 durch die Steuermittel 50 auf
eine solche Weise gesteuert, dass das Schleifwerkzeug 5 imstande
ist, sämtliches
Material vom Werkstück 40 zu
entfernen, das sich über
einen Positionssollwert hinaus erstreckt. Im unteren Teil von 7,
in dem ein Detail der Oberfläche 41 des Werkstücks 40 gezeigt
ist, ist der Positionssollwert mittels einer gestrichelten Linie
angegeben. Normalerweise hängt
der Positionssollwert eng mit der geforderten Spantiefe zusammen.
Im Folgenden wird die Position des Werkstücks 40 in Bezug auf
das Schleifwerkzeug 5, bei der das Schleifwerkzeug 5 imstande
ist, sämtliches
Material, das sich über
den Positionssollwert hinaus erstreckt, zu entfernen, als effektive
Werkstückposition
bezeichnet.
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Sobald
die Schleifkraft F die Kraftgrenze überschreiten muss, damit das
Werkstück 40 die
effektive Werkstückposition
erreicht, steuern die Steuermittel 50 nicht länger die
Position des Werkstücks 40 anhand
von Informationen bezüglich
des Positionssollwertes. Stattdessen steuern die Steuermittel 50 die
Position des Werkstücks 40 in
einer solchen Situation anhand von Informationen bezüglich der Kraftgrenze
so, dass der Wert der Schleifkraft F auf dem Niveau des Wertes der
Kraftgrenze bleibt.
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Offensichtlich
ist dann, wenn die Schleifkraft F an der Kraftgrenze gehalten wird,
das Werkstück 40 nicht
imstande, die effektive Werkstückposition
zu erreichen. Stattdessen wird das Werkstück 40 weiter entfernt
vom Schleifwerkzeug 5 positioniert, wodurch das Schleifwerkzeug 5 nur
ein oberes Teilstück
des Materials, das sich über
den Positionssollwert hinaus erstreckt, entfernen kann, während ein
unteres Teilstück
des Materials unbeachtet gelassen wird.
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In 7 ist
das Material des Werkstücks 40, das
während
eines Schleifhubs entfernt wird, schraffiert dargestellt und mit
dem Bezugszeichen 42 bezeichnet. Aus 7 lässt sich
eindeutig ableiten, dass in einer Situation, in der die Schleifkraft
F unter der Kraftgrenze bleibt, alles Material, das sich über den
Positionssollwert hinaus erstreckt, entfernt wird, und dass in einer
Situation, in der die Schleifkraft F begrenzt wird, nur ein oberes
Teilstück
des Materials, das sich über
den Positionssollwert hinaus erstreckt, entfernt wird. Es versteht
sich, dass, um sämtliches Material
zu entfernen, welches sich über
den Positionssollwert hinaus erstreckt, mindestens ein weiterer Schleifhub
erforderlich ist, bei dem sich das Schleifwerkzeug 5 nochmals über die
Oberfläche 41 des Werkstücks 40 bewegt,
bis die Schleifkraft F die Kraftgrenze nicht mehr übersteigt.
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In
einer Praxissituation wird nur die Position des Werkstücks 40 in
Bezug auf das Schleifwerkzeug 5 verändert, während das Schleifwerkzeug 5 selbst nicht
verlagert wird. Das Verhindern, dass die Schleifkraft F die Kraftgrenze übersteigt,
kann durch Steuern der Position des Werkstücks 40 derart erfolgen, dass
die Steifigkeit vom Schleifwerkzeug 5 zum Maschinengestell 4 virtuell
vermindert ist, anders ausgedrückt,
derart, dass die Aufhängung
des Schleifwerkzeugs 5 virtuell federnd wird. Diese Wirkung
kann praktisch auf verschiedene Weise erhalten werden, entweder
mechanisch oder elektrisch. Beispielsweise kann, wenn die Position
des Werkstücks 40 mit
einem Servosystem geregelt wird, das einen Positionsregler umfasst,
ein Kraftregler vorgesehen sein, der auf den Positionsregler einwirkt.
So ändert
der Kraftregler den Sollwert des Positionsreglers, wenn die Schleifkraft
F die Kraftgrenze übersteigt,
sodass die Schleifkraft F die Kraftgrenze nicht weiter übersteigen
wird. Mit anderen Worten: Solange die Schleifkraft F unterhalb der
Kraftgrenze bleibt, wird die Positionsregelung angewendet, und sobald
die Schleifkraft F die Kraftgrenze übersteigt, kehrt die Schleifmaschine
zur Kraftregelung zurück.
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In 8 ist
ein Regelkreis 100 gezeigt, der in der Schleifmaschine
verwirklicht sein kann, um das oben beschriebene Verfahren zum Steuern
der Position des Werkstücks 40 auszuführen. Der
Positionsregler ist mit dem Bezugszeichen 101 bezeichnet
und der Kraftregler ist mit dem Bezugszeichen 102 bezeichnet.
Gemäß einem
wichtigen Aspekt umfasst der Regelkreis 100 sowohl eine
Positionsregelschleife 110 als auch eine Kraftregelschleife 120.
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Während des
Betriebs des Regelkreises 100 werden dem Positionsregler 101 Informationen
bezüglich
des Positionssollwertes 103 übermittelt. Anhand dieser Informationen
beeinflusst der Positionsregler 101 den Schleifprozess 104 durch
Festsetzen der Position des Werkstücks 40 in Bezug auf
das Schleifwerkzeug 5. Bei dem Prozess prüft der Regelkreis 100 dauernd
sowohl die Ist-Position des Werkstücks 40 in Bezug auf
das Schleifwerkzeug 5 als auch die Schleifkraft F. Informationen
bezüglich
der Ist-Position des Werkstücks 40 in
Bezug auf das Schleifwerkzeug 5 werden über die Positionsregelschleife 110 an
den Positionsregler 101 übermittelt. Gegebenenfalls
stellt der Positionsregler 101 die Position des Werkstücks 40 in
Bezug auf das Schleifwerkzeug 5 anhand der erhaltenen Informationen über den
Positionssollwert einerseits und die Ist-Position des Werkstücks 40 in
Bezug auf das Schleifwerkzeug 5 andererseits ein. Informationen
bezüglich
der Schleifkraft F werden an den Kraftregler 102 übermittelt,
der zur Kraftregelschleife 120 gehört.
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Der
Kraftregler 102 umfasst einen Interpretierer 105 und
einen PID-Regler 106. In dem Interpretierer 105 ist
eine Beziehung zwischen einem Korrekturwert und dem Wert der Schleifkraft
F gespeichert. Die Beziehung enthält eine so genannte Totzone, was
bedeutet, dass der Korrekturwert für einen bestimmten Bereich
der Schleifkräfte
F null ist. In dem gezeigten Beispiel ist die Beziehung derart,
dass die Totzone Schleifkräften
F unterhalb der Kraftgrenze zugeordnet ist.
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In
dem Interpretierer 105 wird der Korrekturwert anhand der
Informationen bezüglich
der Schleifkraft F bestimmt. Wenn die Schleifkraft F unterhalb der
Kraftgrenze ist, dann ist der Korrekturwert null, was zur Folge
hat, dass die Eingabe in den Positionsregler 101 nicht
durch die Kraftregelschleife 120 beeinflusst wird. Wenn
jedoch die Schleifkraft F die Kraftgrenze übersteigt, dann wird ein Korrekturwert vorgefunden
und an den PID-Regler 106 übermittelt. Der PID-Regler 106 stellt
anhand des Korrekturwertes den Positionssollwert ein und führt damit
ein Einstellen der Position des Werkstücks 40 in Bezug auf das
Schleifwerkzeug 5 durch die Positionsregelschleife 110 herbei.
Die Einstellung des Positionssollwertes ist derart, dass das Werkstück 40 an
eine Position gebracht wird, an welcher der Wert der Schleifkraft
F dem Wert der Kraftgrenze entspricht.
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Es
versteht sich, dass im Rahmen der vorliegenden Erfindung statt des
gezeigten Regelkreises 100 andere Steuerschaltungen möglich sind.
Beispielsweise kann statt des gezeigten PID-Reglers 106 ein
anderer Regler verwendet werden. Statt den Positionssollwert anhand
eines Korrekturwertes einzustellen, kann einfach die Schleifkraft
F begrenzt werden. In einer möglichen
Ausführungsform
können die
Aktuatoren 32, die sich zwischen dem Schlitten 30,
der das Werkstück 40 trägt, und
der Auflagefläche 35 erstrecken,
begrenzt sein, wodurch die Schleifkraft F begrenzt sein kann.
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Ferner
versteht sich, dass das Verfahren zum Begrenzen der Bearbeitungskräfte durch
Wechseln von einer Positionsregelung zu einer Kraftregelung, wenn
die Bearbeitungskraft zu hoch wird, auf viele Verfahren anwendbar
ist. Im Prinzip kann das Verfah ren im Zusammenhang mit jedem Prozess ausgeführt werden,
bei dem ein Werkstück 40 einer spanenden
Bearbeitung durch ein spanendes Werkzeug unterzogen wird, was beispielsweise
bei einem Dreh- oder Fräsprozess
der Fall ist.
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Im
Folgenden werden mit Bezug auf 9 und 10 zwei
verschiedene Methoden der Lagerung des Schlittens 30 zum
Halter und Positionieren des Werkstücks 40 auf der Unterlage 36 beschrieben.
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Die
in 9 gezeigte Anordnung entspricht der Anordnung,
die in 4 und 5 schematisch dargestellt ist.
Der Schlitten 30 ist auf der Auflagefläche 35 der Unterlage 36 mittels
eines Luftlagers 31 gelagert, wobei er durch Aktuatoren 32 mit
dem Luftlager 31 verbunden ist. Jeder Aktuator 32 weist
eine Steifigkeit k auf. In 9 und 10 sind
zwei Aktuatoren 32a, 32b gezeigt, wobei die Steifigkeit,
die einer der Aktuatoren 32a, 32b aufweist, als
ka bezeichnet ist und die Steifigkeit, die
der andere der Aktuatoren 32a, 32b aufweist, als
kb bezeichnet ist.
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Während des
Schleifprozesses ist der Schlitten 30 einer Schleifkraft
F ausgesetzt. Eine Winkelverschiebung des Schlittens 30,
die durch irgendeine nicht auf das Zentrum des Schlittens 30 wirkende Schleifkraft
F herbeigeführt
werden könnte,
falls keine Maßnahmen
getroffen werden würden,
wird verhindert, indem sichergestellt wird, dass die Translationsbewegungen
der Aktuatoren 32a, 32b einander immer entsprechen.
Da der Schlitten 30 nur an einer bestimmten Anzahl von
Positionen gelagert ist, nämlich
dort, wo die Aktuatoren 32 mit dem Schlitten 30 verbunden
sind, ist die Art und Weise, auf die der Schlitten 30 einerseits
die Schleifkraft F und andererseits die Steifigkeit ka und
kb erfährt,
für verschiedene Angriffspunkte
der Schleifkraft F am Schlitten 30 verschieden. Wenn die
Schleifkraft F beispielsweise am Schlitten 30 in der Nähe seines
Umfangs angreift, dann wirkt nur eine der Steifigkeiten ka und kb der Schleifkraft
F entgegen. In dem in 9 gezeigten Beispiel kompensiert
nur die Steifigkeit kb die Schleifkraft
F. In einer anderen Situation, beispielsweise in einer Situation,
in welcher der Angriffspunkt im Zentrum des Schlittens 30 ist,
wirken jedoch beide Steifigkeiten ka und
kb der Schleifkraft F entgegen. Es versteht
sich, dass in der letzteren Situation der Unterbau des Schlittens 30 mehr
Widerstand gegen die Schleifkraft F leistet und seine Steifigkeit
größer ist.
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Die
Veränderung
der Steifigkeit des Unterbaus des Schlittens 30 ist insofern
nachteilig, als sie die Geometrie einer Oberfläche 41 eines in Bearbeitung
befindlichen Werkstücks 40 beeinflusst.
In der Nähe
des Zentrums des Schlittens 30 ist die Schleifkraft F größer, um
die verhältnismäßig hohe
Steifigkeit der Aktuatoren 32a, 32b zu kompensie ren,
während
in der Nähe
des Umfangs des Schlittens 30 die Schleifkraft F kleiner
ist, um die verhältnismäßig geringe
Steifigkeit der Aktuatoren 32a, 32b zu kompensieren.
Demzufolge wird von der Oberfläche 41 des in
Bearbeitung befindlichen Werkstücks 40 im
Zentrum der Oberfläche 41 mehr
Material entfernt als am Umfang der Oberfläche 41. Als nachteiliges
Endergebnis wird eine konkave Oberfläche 41 erhalten.
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Der
Unterbau des Schlittens 30, der in 10 gezeigt
ist, bietet eine Lösung
des oben skizzierten Problems, dass konkave Oberflächen 41 erhalten
werden. Gemäß der Lösung wird
das Luftlager 31 auf der Auflagefläche 35 der Unterlage 36 durch die
Aktuatoren 32a, 32b getragen, wobei der Schlitten 30 auf
dem Luftlager 31 gelagert ist. Bei der in 9 gezeigten
Anordnung können
sich das Luftlager 31 und der Schlitten 30 in
Bezug auf die Auflagefläche 35 gemeinsam
bewegen. Stattdessen bewegt sich bei der in 10 gezeigten
Anordnung der Schlitten 30 in Bezug auf das Luftlager 31,
das durch die Aktuatoren 32 mit der Auflagefläche 35 fest
verbunden ist. Bei dieser Anordnung kann die Position des Schlittens 30 in
Bezug auf das Luftlager 31 auf den Angriffspunkt der Schleifkraft
F an dem Schlitten 30 eingestellt werden, sodass der Angriffspunkt
immer an derselben Position in Bezug auf das Luftlager 31 ist.
Folglich ist die Steifigkeit des Unterbaus des Schlittens 30,
die der Schleifkraft F entgegenwirkt, eine Konstante, sodass Schwankungen
der Schleifkraft F vermieden werden und völlig eben bearbeitete Oberflächen 41 erhalten
werden.
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Vorzugsweise
wird der Schlitten 30 in Bezug auf das Luftlager 31 auf
eine solche Weise bewegt, dass die Schleifkraft F immer auf den
Mittelpunkt der Anordnung der Aktuatoren 32 gerichtet ist,
sodass die Steifigkeit des Unterbaus des Schlittens 30 maximal
ist.
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In
einer praktischen Ausführungsform
ist der Schlitten 30 an der das Luftlager 31 berührenden
Seite verbreitert, damit eine Bodenfläche 34 des Schlittens 30,
die über
das Luftlager 31 gleitet, größer ist.
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Die
beiden Anordnungen, die in 9 und 10 gezeigt
sind, können
zum Zweck eines beliebigen Prozesses verwendet werden, bei dem ein Werkstück 40 auf
einem beweglichen Schlitten 30 gehaltert wird.
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In
den bisher gezeigten Beispielen ist die Schleiffläche 11 eben
und die Elektrode 60 ist wie eine Scheibe geformt, die
eine ebene Oberseite 65 und eine ebene Unterseite 66 hat.
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Für bestimmte
Anwendungen muss die ELID-Schleifmaschine 1 gemäß der vorliegenden
Erfindung mit einem Schleifwerkzeug ausgerüstet sein, das statt einer
ebenen Schleiffläche 11 eine
gekrümmte
Schleiffläche 11 hat.
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Das
Schleifwerkzeug 3, das in 11 gezeigt
ist, hat eine konvexe Schleiffläche 11,
genauer eine Schleiffläche 11 mit
einem kreisförmigen
Umfang. Wenn das Schleifwerkzeug 3 um eine Drehachse 16 gedreht
wird und ein Werkstück 40 ebenfalls bewegt
wird, entsteht ein Endprodukt mit einer konkaven Oberfläche. Das
Endprodukt kann beispielsweise eine Konkavlinse sein. In 11 ist
ein möglicher
Umfang des Endprodukts mit Hilfe einer gestrichelten Linie 45 umrissen.
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Wenn
zum Zweck des Abrichtens der konvexen Schleiffläche 11 eine scheibenförmige Elektrode mit
einer ebenen Oberseite 65, wie die im Vorangehenden offenbarte
Elektrode 60, verwendet werden würde, dann wäre es nicht möglich, den
Abrichtprozess auf ausreichende Art durchzuführen. Der Hauptgrund dafür ist, das
nur ein linienförmiges
Teilstück
der Elektrode 60 dicht genug an der Schleiffläche 11 wäre, damit
der elektrolytische Prozess zwischen der Elektrode 60 und
der Schleiffläche 11 abläuft, anders
ausgedrückt,
der Abrichtbereich wäre zu
klein. Für
eine effektive Ausführung
des Abrichtprozesses sollte das Teilstück der Elektrode 60,
das sich in der Nähe
der Schleiffläche 11 befindet,
größer sein.
Folglich sollte eine Elektrode 60, die zum Abrichten einer
konvexen Schleiffläche 11 geeignet
ist, eine konkave Abrichtfläche
haben. In 11 ist eine solche Elektrode 60 gezeigt,
bei der die konkave Oberfläche
mit dem Bezugszeichen 64 bezeichnet ist. Die Elektrode 60 ist
so positioniert, dass ein Teilstück
der Schleiffläche 11 von
der konkaven Oberfläche 64 umgeben
ist.
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Da
es wichtig ist, dass ein wesentliches Teilstück der Elektrode 60 in
der Nähe
der Schleiffläche 11 sein
kann, umfasst die Elektrode 60 vorzugsweise ein Teilstück mit einer
Gestalt, die der Gestalt zumindest eines Teilstücks des Endprodukts ähnlich ist, das
mit Hilfe des Schleifwerkzeugs 3 erhalten werden kann.
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Um
ein Verschmutzen der konkaven Oberfläche 64 der Elektrode 60 während des
Abrichtprozesses zu vermeiden, wird die Elektrode 60 in
Bezug auf den Abrichtbereich 75, in dem der Abrichtprozess
tatsächlich
stattfindet, bewegt.
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Auf
den ersten Blick könnte
es eine interessante Möglichkeit
darstellen, die Elektrode 60 in eine Hin- und Herbewegung
um die Drehachse 16 des Schleifwerkzeugs 3 zu
versetzen. In 11 ist die Hin- und Herbewegung
der Elektrode 60 durch gekrümmte Pfeile 95 schematisch
dargestellt. Ein Nachteil dieser Bewegung der Elektrode 60 ist
je doch, dass an den Punkten, an denen die Elektrode wendet, mit
anderen Worten, den Punkten, an denen sich die Richtung der Hin-
und Herbewegung in Bezug auf die Drehachse 16 des Schleifwerkzeugs 3 ändert, die
Elektrode 60 für
einen Moment stillsteht. Während
eines solchen Stillstandsmoments bewegt sich die Elektrode 60 nicht
in Bezug auf den Abrichtbereich 75 und der Abrichtprozess
ist im Vergleich zu einer Situation, in der sich die Elektrode 60 in
Bezug auf den Abrichtbereich 75 bewegt, weniger effektiv. Folglich
wird der Schleifprozess einen Moment lang beeinflusst, wodurch auf
der bearbeiteten Oberfläche 41 des
Werkstücks 40 eine
Marke auftreten wird.
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Um
Endprodukte zu erhalten, die bearbeitete Oberflächen von ausgezeichneter Güte aufweisen, ist
es sehr wichtig, dass sich während
eines ELID-Schleifprozesses, bei dem ein Bearbeiten einer Oberfläche 41 eines
Werkstücks 40 und
ein Abrichten einer Schleiffläche 11 eines
Schleifwerkzeugs 3 gleichzeitig stattfinden, die Elektrode 60 in
Bezug auf den Abrichtbereich 75 kontinuierlich bewegt.
Folglich ist es in dem Fall, in dem ein Schleifwerkzeug 3 mit einer
gekrümmten
Schleiffläche 11 verwendet
wird, nicht nur wichtig, eine Elektrode 60 zu verwenden, die
ebenfalls eine gekrümmte
Oberfläche 64 aufweist,
sondern auch, während
des ELID-Schleifprozesses Stillstände der Elektrode 60 in
Bezug auf den Abrichtbereich 75 zu vermeiden.
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Im
Fall der konvexen Schleiffläche 11 und der
konkaven Oberfläche 64 der
Elektrode 60, wie in 11 gezeigt,
wird eine kontinuierliche Bewegung der Elektrode 60 in
Bezug auf den Abrichtbereich 75 erhalten, indem die Hin-
und Herbewegung um die Drehachse 16 des Schleifwerkzeugs 3 mit
einer weiteren Hin- und Herbewegung kombiniert wird, die eine im
Wesentlichen lineare Bewegung in der Richtung der Drehachse 16 ist.
In 11 ist die hinzukommende lineare Hin- und Herbewegung
auf schematische Weise durch gerade Pfeile 96 angegeben. Infolge
der bogenförmigen
Hin- und Herbewegung um die Drehachse 16 des Schleifwerkzeugs 3 und der
linearen Hin- und Herbewegung in der Richtung der Drehachse 16 wird
eine kombinierte Bewegung erhalten, deren Bahn in 11 schematisch
durch eine geschlossene Schleife 97 angegeben ist. Die kombinierte
Bewegung ist eine Taumelbewegung, bei der keine Stillstandsmomente
auftreten.
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Es
versteht sich, dass es viele mögliche
Formen der Schleiffläche 11 und
entsprechend viele mögliche
Formen der Elektrode 60 gibt. Beispielsweise kann die Schleiffläche 11 konkav
sein, während die
Elektrode 60 eine konvexe Oberfläche aufweisen kann. Die Schleiffläche 11 und
die konkave Oberfläche 64 können beide
kreisförmig
sein, wie im Fall des gezeigten Beispiels, sie können jedoch beispielsweise
auch elliptisch sein. Ferner können
die Formen der Schleiffläche 11 und
der Elektrode 60 komplexer sein, beispielsweise zweifach
gekrümmt
statt wie gezeigt einfach gekrümmt.
Auf jeden Fall ist es wichtig, dass die Form der Elektrode 60 so
an die Form der Schleiffläche 11 angepasst
ist, dass ein Bereich der Elektrode 60, der in der Nähe der Schleiffläche 11 angeordnet
ist, groß genug
ist, dass der Abrichtprozess auf eine effektive Weise stattfinden
kann, mit anderen Worten, dass der Abrichtbereich 75 groß genug ist.
Ferner ist es ungeachtet der Formen der Schleiffläche 11 und
der Elektrode 60 wichtig, die Elektrode 60 so
anzuordnen, dass es möglich
ist, dass sie eine kontinuierliche Bewegung in Bezug auf den Abrichtbereich 75 ausführt, sodass
während
eines Abrichtprozesses niemals ein Stillstand der Elektrode 60 in Bezug
auf den Abrichtbereich auftreten wird.
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Die
Bearbeitungszeit ist ein wichtiger Gesichtspunkt bei Schleifprozessen.
Deshalb wäre
im Fall von Werkstücken
mit zwei oder mehr Oberflächen,
die einem Schleifprozess unterzogen werden müssen, eine gleichzeitige Bearbeitung
statt einer aufeinanderfolgenden Bearbeitung der Oberflächen eine
profitable Option.
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Auf
der ELID-Schleifmaschine 1, die in 1 und 2 gezeigt
ist, kann ein Schleifwerkzeug mit mehreren Schleifflächen 11 angeordnet
sein. Ein Beispiel für
ein solches Schleifwerkzeug ist in 12 gezeigt.
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Das
in 12 gezeigte Schleifwerkzeug 2 ist wie
eine Scheibe mit einem kreisförmigen
Umfang geformt und weist zwei Schleifflächen 11a, 11b auf, die
sich im Wesentlichen senkrecht zueinander erstrecken. Eine erste
Schleiffläche 11a ist
eine ringförmige
Schleiffläche
an einer Stirnfläche 25 des Schleifwerkzeugs 2,
während
eine zweite Schleiffläche 11b die
gekrümmte
Oberfläche 26 des
Schleifwerkzeugs 2 bedeckt.
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Unter
Verwendung des Schleifwerkzeugs 2 ist es möglich, ein
Endprodukt 27 zu erhalten, das zwei optische Flächen hat,
die sich im Wesentlichen senkrecht zueinander erstrecken, wie in 12 gezeigt.
Ein solches Endprodukt 27 kann beispielsweise ein senkrechter
Spiegel sein. Gemäß einem
wichtigen Aspekt der vorliegenden Erfindung werden während des
Schleifprozesses zwei Oberflächen
eines (nicht gezeigten) Ausgangsprodukts gleichzeitig bearbeitet.
Bei dem Prozess dreht sich das Schleifwerkzeug 2 um eine
Drehachse 28 und das Produkt bewegt sich in Bezug auf das
sich drehende Schleifwerkzeug 2 in der Weise, dass beide
Schleifflächen 11a, 11b das
Produkt erreichen können,
um es gleichzeitig zu bearbeiten.
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Zum
Zweck des Abrichtens der ersten Schleiffläche 1la ist eine erste
Elektrode 60a in der Nähe
der ersten Schleiffläche 11a so
positioniert, dass ein verhältnismäßig sehr
schmaler Zwischenraum zwischen der ersten Elektrode 60a und
der ersten Schleiffläche 11a vorhanden
ist, anders ausgedrückt,
so, dass ein erster Abrichtbereich 75a, in dem der Abrichtprozess
stattfinden kann, zwischen der ersten Elektrode 60a und
der ersten Schleiffläche 11a vorhanden
ist. Zum Zweck des Abrichtens der zweiten Schleiffläche 11b ist
eine zweite Elektrode 60b in der Nähe der zweiten Schleiffläche 11b so
positioniert, dass ein verhältnismäßig sehr
schmaler Zwischenraum zwischen der zweiten Elektrode 60b und
der zweiten Schleiffläche 11b vorhanden
ist, anders ausgedrückt,
so, dass ein zweiter Abrichtbereich 75b, in dem der Abrichtprozess
stattfinden kann, zwischen der zweiten Elektrode 60b und
der zweiten Schleiffläche 11b vorhanden
ist. Beide Elektroden 60a, 60b sind mit dem Minuspol
eines (in 12 nicht gezeigten) Impulsgenerators
verbunden, während
das Schleifwerkzeug 2 mit dem Pluspol des Impulsgenerators
verbunden ist. Damit der Abrichtprozess stattfindet, wird den Abrichtbereichen 75a, 75b zwischen
den Elektroden 60a, 60b und den zugehörigen Schleifflächen 11a, 11b mittels
(nicht gezeigter) erster Zuführungsmittel
bzw. (nicht gezeigter) zweiter Zuführungsmittel Elektrolyt zugeführt.
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Beide
Elektroden 60a, 60b sind jeweils in Bezug auf
die Abrichtbereiche 75a, 75b beweglich. Die erste
Elektrode 60a ist als eine drehbare Scheibe geformt, die
um eine Drehachse 61a drehbar ist. Die Form der zweiten
Elektrode 60b ist mit der Form der in 11 gezeigten
Elektrode 60 vergleichbar und ist so beschaffen, dass die
Taumelbewegung wie mit Bezug auf die Elektrode 60 beschrieben
ausgeführt wird.
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Während eines
ELID-Schleifprozesses drehen sich das Schleifwerkzeug 2 und
die erste Elektrode 60a um die jeweilige Drehachse 28 bzw. 61a und die
zweite Elektrode 60b führt
eine Taumelbewegung aus. Während
des Prozesses wird den Abrichtbereichen 75a, 75b zwischen
den Elektroden 60a, 60b und den zugehörigen Schleifflächen 11a, 11b Elektrolyt
zugeführt.
Ferner wird zwischen dem Schleifwerkzeug 2 einerseits und
den Elektroden 60a, 60b andererseits mittels eines
(in 12 nicht gezeigten) Impulsgenerators eine Potenzialdifferenz
geschaffen, sodass ein elektrischer Strom zwischen den Elektroden 60a, 60b und
den zugehörigen
Schleifflächen 11a, 11b hervorgerufen
wird.
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Infolge
des Flusses von elektrischem Strom und des Flusses von Elektrolyt
zwischen den Elektroden 60a, 60b und den zugehörigen Schleifflächen 11a, 11b werden
beide Schleifflächen 11a, 11b gleichzeitig
abgerichtet. Gemäß einem
wichtigen Aspekt der vorliegenden Erfindung bewegen sich beide Elektroden 60a, 60b ständig in
Bezug auf die zugehörigen
Abrichtbereiche 75a, 75b. Folglich kommt es nicht
zu einer Verschmutzung der Elektroden 60a, 60b und
der Abrichtprozess wird unter konstanten, optimalen Bedingungen
ausgeführt.
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In
dem gezeigten Beispiel sind Bürsten 90a, 90b vorgesehen,
die Teilstücke
der Elektrode 60a bzw. 60b bürsten, um sicherzustellen,
dass die Teilstücke,
die an dem Abrichtprozess beteiligt sind, völlig sauber sind.
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Da
die Schleifflächen 11a, 11b ständig abgerichtet
werden, braucht der Schleifprozess nicht unterbrochen zu werden.
Demzufolge werden die beiden bearbeiteten Oberflächen nicht durch Marken beschädigt, die
durch wiederholtes Anhalten und Starten des Schleifprozesses verursacht
werden. Ferner wird die Leistungsfähigkeit der Schleifflächen 11a, 11b konstant
auf einem hohen Niveau gehalten, da der Schleifprozess immer unter
optimalen Bedingungen stattfinden wird. Als ein zusätzliches
Ergebnis können
die Bearbeitungskräfte
auf einem verhältnismäßig niedrigen
Niveau gehalten werden, sodass eine Beschädigung der bearbeiteten Oberflächen oder
unmittelbar darunter ganz vermieden werden kann.
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Nach
Abschluss des Schleifprozesses ist es nicht erforderlich, die Oberflächen weiter
zu behandeln, da die oben beschriebene Kombination aus einem kontinuierlichen
Schleifprozess und einem kontinuierlichen Abrichtprozess Oberflächen hervorragender
Güte liefert.
Die Güte
kann sogar so sein, dass das Endprodukt für optische Zwecke verwendbar
ist.
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Es
ist wichtig, dass die Elektroden 60a, 60b so geformt
sind, dass sie imstande sind, die Schleifflächen 11a, 11b ordnungsgemäß abzurichten.
Das Schleifwerkzeug 2 kann eine beliebige geeignete Form
haben und mehr als zwei Schleifflächen 11 umfassen.
Im Allgemeinen entspricht die Anzahl der Elektroden 60a, 60b der
Anzahl der Schleifflächen 11,
wobei die Anzahl und die Form der Schleifflächen 11 von der Form
des Endprodukts 27 abhängen.
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Eigentlich
ist es für
den einzigen Zweck des gleichzeitigen Abrichtens mehrerer Schleifflächen 11a, 11b nicht
erforderlich, Elektroden 60a, 60b zu verwenden,
die sich in Bezug auf die Abrichtbereiche 75a, 75b bewegen.
Jedoch verschmutzen die Elektroden 60a, 60b schnell,
wenn sie sich nicht bewegen, wodurch sich der Abrichtprozess schnell
verschlechtert. Deshalb wird die Verwendung von beweglichen Elektroden 60a, 60b bevorzugt.
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In
Bezug auf alle gezeigten Kombinationen aus Elektroden 60, 60a, 60b und
Schleifflächen 11, 11a, 11b ist
es wichtig, dass die Elektrode 60, 60a, 60b so
eingerichtet ist, dass sie der Schleiffläche 11, 11a, 11b im
Fall einer Verlagerung folgt. Auf diese Weise wird die Position
der Elektrode 60, 60a, 60b in Bezug auf
die Schleiffläche 11, 11a, 11b beibehalten und
eine Unterbrechung des Abrichtprozesses infolge einer größeren Entfernung
zwischen der Elektrode 60, 60a, 60b und
der Schleiffläche 11, 11a, 11b wird
verhindert.
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Dem
Fachmann wird klar sein, dass der Anwendungsbereich der vorliegenden
Erfindung nicht auf die vorangehend erörterten Beispiele beschränkt ist,
sondern dass verschiedene Ergänzungen
und Modifikationen davon möglich
sind, ohne vom Anwendungsbereich der vorliegenden Erfindung wie
in den beigefügten
Ansprüchen
definiert abzuweichen.
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Es
versteht sich, dass verschiedene Aspekte der vorliegenden Erfindung
kombiniert werden können,
obwohl dies nicht explizit offenbart ist. Beispielsweise können im
Fall von zwei Elektroden 60a, 60b, die so eingerichtet
sind, dass sie zwei Schleifflächen 11a, 11b ein
und desselben Schleifwerkzeugs 2 gleichzeitig abrichten,
beide Elektroden 60a, 60b mit Löchern 62 versehen
sein, um das während
des Abrichtprozesses erzeugte Gas durchzulassen.
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Fig. 7
- Grinding
force
- Schleifkraft
- Force
limit
- Kraftgrenze
- Position
an Work piece
- Position
am Werkstück
- Position
setpoint
- Positionssollwert
- Work
piece
- Werkstück
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Fig. 8
- 101
- Positionsregler
- 102
- Kraftregler
- 103
- Positionssollwert
- 104
- Schleifprozess
- 105
- Totzone
- 106
- PID-Regler