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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Entspannungsdüse zum Erzeugen
von Mikrobläschen
in einer Flotationszelle.
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Man
kennt Anlagen zur Wasserbehandlung mit einer Flotationszelle, in
die das zuvor ausgeflockte Rohwasser eingelassen wird, sodann mit
unter Druck gesetztem und entspanntem Wasser derart vermischt wird,
dass die im Rohwasser in Suspension enthaltenen Stoffe durch sich
aus dieser Entspannung ergebende Mikrobläschen an die Oberfläche der
in dem Bereich befindlichen Flüssigkeit
mitgeschleppt werden und dann in Form von Schlämmen abgezogen werden, wobei
das behandelte Wasser am Boden dieses Bereichs abgeführt wird.
Eine solche Anlage ist insbesondere in EP-A-0 659 690 und WO 03/064326
beschrieben. Ahnliche Anlagen sind in US-A-5 154 351 und US-A-5
332 100 beschrieben.
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Die
Flotation stellt also eine Klärtechnologie (Fest-Flüssig-Trennung)
dar, die zumindest für
bestimmte Abwässerarten
eine Alternative zur Dekantierung darstellt.
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Bei
dieser vorstehend in Erinnerung gerufenen Technologie wird das Wasser
nach der Phase der Koagulation und Ausflockung mit einer „Milch" (Emulsion) von Mikrobläschen, im
Allgemeinen aus Luft (mit einem mittleren Durchmesser zwischen 30 bis
80 μm) vermischt.
Diese Mikrobläschen
heften sich an die Flocken an, die derart durch Auftrieb erleichtert
dazu tendieren, an die Oberfläche
des Flotationsbereichs aufzusteigen, wo sie sich ansammeln, um eine
Schlammschicht oder eine Schlammlage zu bilden. Wie hiervor erwähnt, werden
die Schlämme an
der Oberfläche
des Flotationsbereichs abgezogen, während das geklärte Wasser
am Boden der Vorrichtung abgeführt
wird.
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Ein
Teil dieses geklärten
Wassers (im Allgemeinen in der Größenordnung von 10% des zu behandelnden
Wassers) wird in einem speziellen Behälter (sogenannter Druckbehälter) auf
4 oder 6·105 Pa Druck gepumpt. Darin bettet sich Luft
in großer Menge
ein (bis zum 5fachen des maximalen Gehalts von Luft in Wasser unter
Atmosphärendruck).
Bei einer plötzlichen
Entspannung auf Atmosphärendruck wird
das Wasser in einen Übersättigungszustand
versetzt und lässt
Luft-Mikrobläschen
entstehen. Diese Entspannung wird mithilfe von statischen Systemen, sogenannten
Entspannungsdüsen,
durchgeführt. Diese
Entspannungsdüsen
sind in einem speziel len Bereich angeordnet, in dem die Mikrobläschen mit ausgeflocktem
Wasser vermischt werden.
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Damit
Ausflockungen in einem Dekanter physikalisch von Wasser getrennt
werden können, müssen sie
dicht oder von erheblicher Größe sein.
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Nun
genügt
es aber zum Trennen durch Flotation, dass die besagten Ausflockungen überhaupt gebildet
werden; sie können
also klein und sehr leicht sein. Die Ausflockung kann folglich vereinfacht
werden, woraus sich eine fast gänzliche
Abwesenheit von Polymeren für
die Flotationsbehandlung von gering belasteten Wässern und die Benutzung von
Ausflockreaktoren ergibt, die kleiner als die der Dekanteranlagen
sind.
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Im
Gegenzug müssen
aber die Mikrobläschen-Erzeuger
Mikrobläschen
von sehr kleinen Durchmessern bei einer dissipierten Energie erzeugen,
die in einem Bereich liegt, der mit der Fragilität der Ausflockungen verträglich ist.
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Bis
in die Gegenwart waren Flotationsanlagen kaum in der Lage, der Produktion
von schnellen Lamellen-Dekanteranlagen mit Schlamm- oder Ballastschicht
Konkurrenz zu bieten, aus den folgenden Gründen:
- – allgemein überdimensioniertes
Volumen ihres Ausflockungsbereichs,
- – relativ
geringe Abscheidegeschwindigkeiten,
- - Energiekosten für
die Druckerzeugung.
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Jedoch
erscheinen seit einigen Jahren schnelle Flotationsanlagen, die Gleichstrom-Lamellenmodule oder
spezielle Aufnahmesysteme verwenden. Geschwindigkeiten von 20 bis
40 m/h werden angekündigt.
Außerdem
sinken die Ausflockungszeiten wegen der Zielsetzung der gewünschten
Ausflockung und wegen der Anwendung von leistungsfähigeren
Technologien.
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Unter
diesen Randbedingungen einer verringerten Ausflockzeit und erhöhter Geschwindigkeiten im
Flotationsbereich erweist sich die Flotation als äußerst wettbewerbsfähig mit
den Dekanteranlagen. Dies ist der Grund, aus dem diese Technologie
derzeit ein Wiederaufleben speziell bei der Klärung von gering belasteten
Wässern
erfährt,
unter Berufung auf Argumente der Kompaktheit und der Einfachheit des
Betriebs.
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Jedoch
müssen
die Mikrobläschen
für Anlagen
mit solchen Leistungsdaten bei der Flotation und der Abscheidegeschwindigkeit
in besonderer Weise in Anzahl und Qualität angepasst werden.
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Die
reduzierten Ausflockzeiten verlangen sehr kleine Mikrobläschen, die
Fragilität
der Ausflockungen erfordert geringe Vermischungsenergien, die hohen
Abscheidegeschwindigkeiten lassen keinen Mangel an aktiven Mikrobläschen zu.
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Diese
Zwänge
haben dazu geführt,
dass in bestimmten Fällen
die klassischen Entspannungsdüsen
von industrieller Größe es nicht
schafften, die erwarteten Leistungen zu erreichen.
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Beispielsweise
erlaubten es bei Pilotanlagen im halb-industriellen Maßstab kleine
Entspannungsdüsen
(100 l/h bis 500 l/h), Abscheidegeschwindigkeiten im Flotationsbereich
von 30 m/h zu erreichen, während
in einer industriellen, mit größeren Entspannungsdüsen (1000
l/h bis 1500 l/h) ausgestatteten Anlage die Geschwindigkeit im Flotationsbereich
20 m/h nicht überschreiten
konnte.
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Man
musste also eine neue, besser an die Erfordernisse von schnellen
Flotationsanlagen von industrieller Größe angepasste Düse entwickeln.
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Derzeit
existieren zahlreiche Typen von Entspannungsdüsen zum Klären von Wässern. In diesem Zusammenhang
kann auf den Artikel von E.M. Rykaart und J. Haarhoff (Water Sc.
Tech. Band 31, N° 3–4, Seiten
25–35,
1995) unter der Überschrift „Verhalten
von Lufteinblasdüsen
bei der Flotation mit gelöster
Luft" verwiesen
werden, der die hauptsächlichen
Typen von Düsen
erwähnt.
Dieser Artikel bezieht sich insbesondere auf Düsen, die gekennzeichnet sind
durch:
- – eine
doppelstufige Entspannung (Düse
WRC und DWL) oder eine einstufige Entspannung (NIWR)
- – eine
Entspannung gefolgt von einer Geschwindigkeits-Dämpfungskammer (NIWR und DWL)
- – eine
Entspannung gefolgt von einem divergierenden Abschnitt zum Reduzieren
der Geschwindigkeit (hiernach als „B-Düse" bezeichnet).
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Die
WRC-Düse
ist insbesondere in FR-P-1 444 026 beschrieben. Sie umfasst:
- – eine
erste Entspannungsstufe, welche den wesentlichen Anteil der Entspannung
leistet, wobei diese Stufe in Form einer Drosselscheibe ausgeführt ist;
- – eine
Zwischen-Übergangs-
und Expansionskammer, in der das Gas (z. B. Luft) dank der ersten
Entspannungsstufe und der in dieser Kammer herrschenden Turbulenz
gewissermaßen
desorbiert wird. Die Höhe
dieser Kammer ist relativ bedeutend. Als Beispiel wird in dem vorstehend
genannten Patent angegeben, dass diese Höhe gleich dem Durchmesser der Öffnung der
zweiten Entspannungsstufe sei.
- – eine
zweite Entspannungsstufe, die tatsächlich den Übergang aus einem Bereich hoher
Energie in einen Bereich geringer Energie oder geringer Geschwindigkeit
ausführt.
Diese Stufe ist in Form einer Drosselscheibe ausgeführt, deren Öffnung einen
Durchmesser aufweist, der immer größer als der Durchmesser der Öffnung der
ersten Stufe ist, und vorzugsweise zweimal so groß. Die Zielsetzung
dieser Erfindung ist es, die geringstmöglichen Geschwindigkeiten am
Auslass der Düse zu
erhalten, damit die Ausflockungen, an welche sich die Blasen anheften
sollen, nicht zerlegt werden.
- – ein
Auslass- und Diffusionsrohr, dessen Rolle es ist, die Ausflockungen
vor immer noch relativ hohen Geschwindigkeiten am Auslass der Drosselscheibe
zu schützen
und eine hinreichend geringe Geschwindigkeit am Auslass des Rohres
einzustellen.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik (WRC-Düse) setzt sich die Erfindung
zum Ziel, eine neue Düse
zu schaffen, die es ermöglicht,
in industriellen Anlagen (Düsen
mit großen
Kapazitäten
von mehr als 500 l/h) völlig
unerwartete hydraulische Leistungen zu erreichen, und insbesondere
einen Betrieb mit mehr als 30 m/h anstelle der 20 m/h mit der „B-Düse" nach dem früheren Stand
der Technik.
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Folglich
betrifft diese Erfindung eine Entspannungsdüse für unter Druck gesetztes Wasser zum
Erzeugen von Mikrobläschen
in einer Flotationsanlage, die eine erste Entspannungsstufe, eine
Zwischen-Überführungskammer,
eine zweite Entspannungsstufe und ein Auslassrohr umfasst, wobei
diese Düse
dadurch gekennzeichnet ist, dass
- – die erste
Entspannungsstufe (1) eine Vor-Entspannung bewirkt, in
der 5 bis 20% des verfügbaren
Drucks abgebaut werden,
- – die
zweite Entspannungsstufe (2), in der sich der wesentliche
Teil der Entspannung abspielt, das unter Druck gesetzte Wasser vom
Sättigungsdruck
bis zum Druck am Auslass der Düse
entspannen lässt;
- – die
Zwischenkammer (3) eine Durchlaufkammer ist, in der das
unter Druck gesetzte Wasser sich an den Sättigungsdruck annähert und
5 bis 30% des verfügbaren
Drucks absorbiert werden und
- – das
Auslassrohr (4) ein Rohr zum sprunghaften Entspannen und
zum Einschließen
der Kavitation bildet, wobei seine Mindestlänge (L) im Wesentlichen dem
Abstand entspricht, der das Ende des besagten Rohrs auf Seiten der
zweiten Entspannungsstufe von dem Punkt des Wiederanhaftens der
Strahlen auf den Wänden
der Düse
trennt, bei einem Divergenzwinkel (α) der Strahlen vor dem Wiederanhaften
zwischen 3 und 12°,
vorzugsweise zwischen 6 und 9°.
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Nach
einem Merkmal dieser Erfindung sind die ersten und zweiten Entspannungsstufen
jeweils in Form einer Drosselscheibe ausgeführt, die eine oder mehrere Öffnungen
beliebiger Form haben, wobei der hydraulische Durchmesser der Öffnung der ersten
Stufe, oder der äquivalenten Öffnung,
wenn diese Stufe mehrere Öffnungen
aufweist, größer ist als
der hydraulische Durchmesser der Öffnung der zweiten Stufe oder
der äquivalenten Öffnung,
wenn diese Stufe mehrere davon umfasst.
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Nach
einem anderen Merkmal der Erfindung wird die Entspannung d1 mittels eines Schiebers, einer Schikane
oder irgendeinem anderen Mittel zum Behindern der Strömung bewirkt.
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Nach
einem anderen Merkmal der Erfindung weist die Zwischen- oder Übergangskammer
eine Höhe,
d. h. einen die erste Entspannungsstufe von der zweiten Stufe trennenden
Abstand auf, der geringer als der Durchmesser der Öffnung der
ersten Entspannungsstufe (oder der äquivalenten Öffnung, wenn
diese Stufe mehrere Öffnungen
hat) ist, vorzugsweise gleich der Hälfte dieses Durchmessers.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden sich aus
der hiernach folgenden Beschreibung unter Bezug auf die beigefügten Zeichnungen ergeben,
die ein Ausführungsbeispiel
davon sowie die erzielten Ergebnisse zeigen. In diesen Zeichnungen
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ist 1 ein
Schema, das im axialen vertikalen Schnitt eine Düse gemäß der vorliegenden Erfindung
darstellt;
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bezieht
sich 2 auf Laborversuche und stellt die von der Erfindung
geschaffenen Ergebnisse in Bezug auf die Ergebnisse dar, die mithilfe
von Düsen
nach dem früheren,
vorstehend erörterten
Stand der Technik erzielt wurden, und
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gibt 3 industrielle
Daten wieder, die die von der Erfindung geschaffenen Ergebnisse
in Bezug auf diejenigen darstellen, die mithilfe von Düsen nach diesem
früheren
Stand der Technik erzielt wurden.
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Unter
Bezug auf die Zeichnungen sieht man, dass die Düse gemäß der vorliegenden Erfindung eine
erste Entspannungsstufe 1 umfasst, hier in Form einer Drosselscheibe
mit einer Öffnung
des Durchmessers d1 ausgeführt,
eine Zwischen- oder Übergangskammer 3,
eine zweite Entspannungsstufe 2 mit zwei oder mehr Öffnungen
(wobei der hydraulische äquivalente
Durchmesser dieser Öffnungen gleich
d2 ist), und ein Auslassrohr 4.
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So
kann erfindungsgemäß die Drosselscheibe,
welche die Entspannung in einer Stufe verkörpert, eine oder mehrere Öffnungen
umfassen. Wenn sie mehrere Öffnungen
umfasst (wie es bei der zweiten Entspannungsstufe 2 dieses
Ausführungsbeispiels
der Fall ist), ist der hydraulische Durchmesser d (also d2 in diesem
Ausführungsbeispiel)
der äquivalente
Durchmesser einer Öffnung,
deren Querschnitt gleich der Summe der Querschnitte der Öffnungen
dieser Drosselscheibe ist.
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Wie
vorstehend erwähnt
wurde, führt
die erste Entspannungsstufe 1 eine einfache Vor-Entspannung
aus, deren Aufgabe es ist, dass stromauf der zweiten Entspannungsstufe
der Druck nahe beim Sättigungsdruck
des unter Druck gesetzten Wassers ist. Der hydraulische Durchmesser
d1 der Öffnung des
Strömungswiderstandssystems,
welches diese erste Stufe 1 bildet, ist größer als
der hydraulische Durchmesser d2 der Öffnung der Drosselscheibe, welche
die zweite Entspannungsstufe 2 bildet (bzw. der äquivalenten Öffnung,
wenn diese Drosselscheibe mehrere Öffnungen umfasst, wie es beim
in der 1 dargestellten Ausführungsbeispiel der Fall ist). Vorzugsweise
ist d1 gleich 1,5·d2.
In dieser Stufe liegt der Druckverlust in der Größenordnung von 5 bis 35%, vorzugsweise
in der Größenordnung
von 15%.
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In
der Übergangskammer 3 darf
das Gas (insbesondere Luft) nicht desorbiert werden. Es liegt eine
Art Kontinuität
mit der ersten Entspannungsstufe 1 vor, und gemäß der vorliegenden
Erfindung muss die Höhe
der Kammer 3 geringer als der hydraulische äquivalente
Durchmesser der Öffnung
des Strömungswiderstandssystems
der ersten Entspannungsstufe 1 sein, wobei diese Höhe der Abstand
ist, welcher die beiden Entspannungsstufen trennt, wie man es in 1 sieht.
Diese Zwischen-Übergangskammer 3 bildet
eine Durchlaufkammer, die es erlaubt, annähernd die Sättigung zu erreichen. Der in dieser
Kammer erreichte Druckverlust liegt in der Größenordnung von 5 bis 30%.
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Die
zweite Entspannungsstufe 2 ist gemäß der vorliegenden Erfindung
die einzig wirksame Entspannung, die das unter Druck gesetzte Wasser
vom Sättigungsdruck
zum Ausgangsdruck der Düse
(Eintauchtiefe der Düse)
entspannen lässt.
So wie hiervor erwähnt,
ist der hydraulische Durchmesser d2 der Öffnung (oder der äquivalenten Öffnung)
der diese Stufe 2 bildenden Drosselscheibe immer geringer
als der der ersten Stufe 1 und ist vorzugsweise 1,5 Mal kleiner.
Der dank dieser zweiten Entspannungsstufe erreichte Druckverlust
liegt in der Größenordnung von
70 bis 90%, vorzugsweise 70%. Das Ziel ist, die Gesamtheit der Entspannung
und die Erzeugung der Mikrobläschen
an einem Punkt zu konzentrieren. Diese zweite Entspannungsstufe
ist eine plötzliche Querschnittserweiterung,
wobei der Auslasswinkel der Öffnung(en)
der sie bildenden Drosselscheibe flach (180°) ist oder zwischen 90° und 270° liegt.
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In
dem Auslassrohr 4 vollzieht sich die Erzeugung von Mikrobläschen, die
es ermöglicht,
zwei Effekte zu realisieren:
- – eine plötzliche
Expansion (ohne Diffusor)
- – einen
Bereich effektiver Kavitation (absoluter Druck = 0), die hinter
der zweiten Entspannungsstufe 2 aufrechterhalten wird.
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Diese
Effekte werden verwirklicht, wenn die zweite Entspannung plötzlich abläuft (ohne
Diffusor oder mit einem Diffusor mit einem Mittenwinkel von weniger
als 90° oder
mehr als 270°),
und wenn das Rohr eine hinreichende Länge bildet, damit der Unterdruckbereich
nicht durch die außerhalb
der Düse befindliche
Flüssigkeit
gespeist wird. Erfindungsgemäß hängt diese
Länge L
vom Durchmesser des Rohres und wesentlich von dem Abstand zwischen der
Hüllwand
des oder der Strahlen und der Innenwand des Rohres ab. Erfindungsgemäß und wie
man klar in 1 erkennt, entspricht die minimale
Länge L
des Rohres 4 im Wesentlichen dem Abstand, der das Ende
des Rohres auf Seiten der zweiten Entspannungsstufe 2 vom
Punkt des Wiederanhaftens oder Wiederauftreffens der Strahlen an
den Wänden des
Rohres trennt, wenn die Strahlen vor dem Wiederanhaften einen Divergenzwinkel α zwischen
3 und 12°,
vorzugsweise zwischen 6 und 9° haben.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist es zum Schaffen eines guten Abschlusses dieses Kavitationsbereichs
nach außen
notwendig, dass die die zweite Entspannungsstufe 2 bildende
Drosselscheibe entweder eine einzige Öffnung einer beliebigen Form
(kreisförmig,
quadratisch, rechteckig, elliptisch) oder mehrere Öffnungen
aufweist, die mit gleichen Abständen
zum Mittelpunkt der Drosselscheibe angeordnet sind.
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Das
Rohr kann in einer Enderweiterung 5 in Trompetenform enden,
um die Leistungen zu verbessern und die Auslassgeschwindigkeit zu
reduzieren. Dieses Merkmal trägt
zwei Vorteile bei:
- – ein besseres Wiederanhaften
der Flüssigkeitsstrahlen
und damit einen besseren Einschluss des Kavitationsbereiches,
- – eine
Verlangsamung der Geschwindigkeiten am Auslass der Düse, die
mit dem mechanischen Verhalten der Flocken verträglich ist.
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Diese
Ausführungsform
erlaubt es, mehr große
Blasen als die WRC-Düsen
zu erzeugen, aber die Mikrobläschen
sind feiner.
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Diese
Düsen wurden
im Labor konfiguriert und dann in industriellen Anlagen unter Produktionsbedingungen
getestet.
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Versuchsergebnisse
und Leistungsmerkmale
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1) Laborversuche
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Fünfzig Düsen wurden
getestet. Diese Düsen
wurden von folgenden Typen abgeleitet:
- – Hiernach
als B-Düsen
bezeichnete Düsen
mit einer Entspannungsstufe, gefolgt von einem divergierenden Abschnitt
zum Verlangsamen der Geschwindigkeit;
- – Düsen des
WRC-Typs, die hiervor beschrieben wurden, und
- – Düsen gemäß der vorliegenden
Erfindung, mit DGT bezeichnet.
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Ihr
Massenstrom beträgt
etwa 1,5 m3/h. Sie werden durch einen Druckbehälter mit
Wasser unter einem Druck von 5·105 Pa gespeist. Die Düsen werden in eine durchsichtige
Wanne mit einem Volumen von einem Kubikmeter eingetaucht, in der
eine bestimmte Anzahl von Messungen durchgeführt wird:
- • Menge an
großen,
von der Düse
erzeugten Blasen. Diese Menge wird in Prozent mit der tatsächlich in
dem Behälter
gelösten
Luft verglichen.
- • Qualität der Mikrobläschen-Milch.
Eine spezielle Messung durch ein Trübungsmessgerät erlaubt es,
die globale Qualität
der Mikrobläschen
einzuschätzen.
Ein starker Trübungsgrad
entspricht zahlreicheren und/oder kleineren Mikrobläschen.
- • Geschwindigkeit
am Auslass der Düse.
Ziel ist es, eine möglichst
geringe Geschwindigkeit einzustellen.
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Die
in 2 dargestellten Kurven veranschaulichen die erhaltenen
Ergebnisse bei der Trübung
der Mikrobläschen-Milch
und beim Prozentsatz großer
Blasen. Die beste Düse
ist normalerweise die, die am wenigsten große Blasen erzeugt und die dichteste
(trübste)
Milch hat.
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Die
Ergebnisse zeigen, dass
- – die WRC-Düsen wenig große Blasen
erzeugen, aber die Trübung
der Mikrobläschen-Milch
gering ist.
- – die
B- und die (erfindungsgemäßen) DGT-Düsen mehr
große
Blasen erzeugen, und paradoxerweise eine trübere Milch. Je mehr große Blasen vorliegen,
desto trüber
ist die Milch, wobei die Zunahme der Trübung nur durch kleinere Mikrobläschen erklärbar ist,
da die verfügbare
Luftmenge geringer ist. Die DGT-Düse gemäß der vorliegenden Erfindung
ist hinsichtlich beider Parameter leistungsfähiger als die B-Düse.
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Die
den DGT-Düsen
zugeordneten Zahlen (25, 35, 65, 90) entsprechen den Längen L der
mit einem trompetenförmigen
Ende 5 versehenen Rohre 4 (schwarze Quadrate).
Man erkennt, dass eine unzureichende Länge von 25 mm es nicht erlaubt,
eine trübe
Milch zu erzeugen. Eine Länge
von mindestens 35 mm ist notwendig, damit die Flüssigkeitsstrahlen an den Wänden wieder
anhaften und um schließendlich
eine Milch hoher Qualität
zu erhalten. Angesichts der Tatsache, dass die die zweite Entspannungsstufe 2 bildende
Drosselscheibe drei Öffnungen
umfasste, liegt der Ausbreitungswinkel α des Strahls für eine Wiederanhaftung
bei 35 mm zwischen 6 bis 9° (12
bis 18° im
Zentrum). Eine zu große
Länge erhöht die Menge
an großen
Blasen, wahrscheinlich infolge von Wandreibung. Die Milchqualität tendiert
dann zum Schlechteren.
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Die
Leistungsfähigkeit
der DGT-Düsen
gemäß der vorliegenden
Erfindung mit Auslassrohren 4 ohne Trompete ist mit hellen
Quadraten wiedergegeben. Die trompetenförmigen Enden 5 tragen
einen Zuwachs von 5 bis 20% Trübungsgrad
bei und reduzieren die Düsenauslassgeschwindigkeiten
um 10 bis 40%.
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Als
Schlussfolgerung scheinen die besten Düsen die verbesserte WRC+-Düse (mit
geringer Menge großer
Blasen und ordentlichem Trübungsgrad)
und die Düsen
DGT35 und DGT65 (hohe Dichte der Milch ungeachtet eines hohen Anteils
an großen
Blasen) zu sein.
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2) Tests in industriellen
Flotationsanlagen
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Diese
Tests wurden in einem großen
Trinkwasserwerk durchgeführt,
das fünf
parallel arbeitende Flotationszellen umfasst, unter denselben Bedingungen,
wobei jede mit einem anderen Düsentyp ausgestattet
wurde.
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Mit
Ausnahme der B-Düse
als Bezugsdüse waren
die eingebauten Düsen,
sämtlich
mit Auslassrohren mit trompetenförmigen
Enden ausgestattet, die folgenden:
- – B-Düse
- – WRC+-Düse
- – Düse DGT 35
- – Düse DGT 65
- – Düse DGT 100.
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Für zwei untersuchte
Massenströme
(Geschwindigkeit an der Flotationsabscheide-Oberfläche: 20 m3/m2·h
und 30 m3/m2·h) eines
schwierig zu behandelnden Wassers sind die Ergebnisse der Trübung des
flotierten Wassers und der Flotationsgeschwindigkeit in 3 zusammengefasst.
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Die
Betrachtung dieser 3 zeigt, dass:
- – alle
Düsen bei
20 m/h (Druckgrad = 13%) annähernd
genügende
Mikrobläschen-Mengen
ergeben
- – bei
30 m/h und mit einem Druckgrad von 8,5% der Unterschied zwischen
den Düsen
deutlich hervortritt:
- – die
B-Düsen
fallen ab infolge Mangels an Mikrobläschen, wahrscheinlich durch
einen Überschuss
an großen
Blasen verursacht.
- – die
WRC+-Düsen
verlieren zweifellos an Wirksamkeit, denn ihre Mikrobläschen sind
global größer.
- – allein
die Düsen
DGT 65 und DGT 100 fallen nicht mit zunehmender Geschwindigkeit
ab. Diese sind also die Düsen,
die die größte Menge
von Mikrobläschen
erzeugen. Die Länge
des Diffusors der DGT 35 reicht nicht aus, um Mikrobläschen gleicher
Qualität
zu erzeugen.
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Als
Schlussfolgerung ergibt sich, dass überraschenderweise diejenige
Düse, die
fünfmal
mehr große
Blasen erzeugt (50% gegenüber
10%), am Ende die leistungsfähigste
in der Flotation ist. Dies liegt wahrscheinlich an der Tatsache,
dass -wie bereits erwähnt
wurde- die erzeugten Mikrobläschen kleiner
sind. Die Bedingungen zum Erzeugen dieser Mikrobläschen sind
eine plötzliche
Entspannung unter Bildung eines nicht rückgespeisten Kavitationsbereichs,
dank eines hinreichend langen divergierenden Auslassrohres mit trompetenförmigem Ende.
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Wohlgemerkt
ist die vorliegende Erfindung nicht auf die Beispiele zur Ausführung oder
Anwendung beschränkt,
die hiervor beschrieben und/oder erwähnt wurden, sondern sie umfasst
alle deren Varianten. Das heißt,
dass insbesondere der hydraulische Durchmesser d1 der Öffnung der
ersten Entspannungsstufe 1 oder der äquivalenten Öffnung, wenn
diese Stufe mehrere Öffnungen
umfasst, zwischen dem 1,6fachen und dem 1,1fachen des Durchmessers
der Öffnung
der zweiten Entspan nungsstufe oder dessen der äquivalenten Öffnung liegen
kann, wenn diese Stufe mehrere Öffnungen
aufweist.