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Die
Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Sportschuhe und bezweckt
einen Sportschuh, insbesondere einen Schischuh, welcher wenigstens
eine Schliess- und Spannvorrichtung aufweist, die dazu bestimmt
ist, zwei Schuhteile einander zu nähern, mit einem ersten Hakenmittel,
das mit einem der Schuhteile verbunden ist, und mit einem zweiten
Hakenmittel, das mit dem anderen Schuhteil verbunden ist und sich
am ersten Hakenmittel einhakt, wobei das eine und/oder das andere
dieser Hakenmittel mit einem der erwähnten Schuhteile durch ein
verformbares Element verbunden ist.
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Aus
dem Dokument
FR 2 417 953 ist
ein Schischuh mit steifer Schale bekannt, welcher eine Spannvorrichtung
hat, die je nach der Position einer aus einem Stahldraht bestehenden
Schnalle zwei verschiedene Steifigkeiten aufweist. Der Schuh hat zwei
zusammenarbeitende Hakenmittel, um zwei Schuhteile einander zu nähern. Eines
dieser Hakenmittel ist direkt an einem Schuhteil befestigt, während das
andere mittels eines Gurts mit dem anderen Schuhteil verbunden ist.
Dieser Gurt besteht aus miteinander verbundenen Ringen und ist auf
Grund seiner Struktur elastisch verformbar. Eine die beiden Enden
des Gurts verbindende Schnalle aus Stahldraht ist abnehmbar auf
dem Gurt montiert. Wenn daher die Schnalle mit dem Gurt verbunden
ist, besteht eine steife Verbindung des Hakenmittels mit dem Schuh, was
es dem Schifahrer erlaubt, sein Bein nur wenig zu beugen; wenn dagegen
die Schnalle die Enden des Gurts nicht mehr miteinander verbindet,
ist die Verbindung des Hakenmittels mit dem Schuh nachgiebig und
bietet für
das Beugen des Beins des Schiläufers
einen grossen Spielraum. Ein solcher Schuh erlaubt ein Anschwellen
des Spanns des Benutzers, wenn er Beugebewegungen ausführt. Dagegen
ist die Übertragung
von Kräften
des Fusses auf ein mit dem Schuh verbundenes Gleitbrett ungenau,
wenn die Schnalle die Gurtenden nicht miteinander verbindet, und
die Führung
des Gleitbretts wird beeinträchtigt.
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Aus
dem Dokument
FR 1 573 229 ist
ebenfalls eine Schliess- und Spannvorrichtung eines Schischuhs bekannt,
welche einen gezahnten Spannhebel, der an einem Schuhteil angelenkt
ist, und eine am anderen Schuhteil angelenkte Schnalle hat, die dazu
bestimmt ist, sich in die Zahnung des Hebels einzuhaken. Diese Schnalle
besteht aus zwei U-förmigen
Elementen. Ein erstes Element, das dazu bestimmt ist, sich in die
Zahnung des Spannhebels einzuhaken, gleitet in einem zweiten Element,
das am Schuh angelenkt ist. In den Armen des zweiten Elements untergebrachte
Schraubenfedern stellen das erste Element in eine Ruhelage zurück und minimieren
so die Schnallenlänge.
Eine solche Vorrichtung erlaubt die Verformung des Schuhs durch
eine Verformung der Schallen, wenn die Schliess- und Spannmittel
verriegelt sind. Allerdings ist die Struktur und folglich die Herstellung
dieser Vorrichtung komplex. Diese Vorrichtung verwendet insbesondere
kleine, gegeneinander bewegte Teile in feuchter Umgebung, in der
sich Eis bilden kann. Daher ist das Funktionieren dieser Vorrichtung
delikat und wenig zuverlässig.
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Das
Dokument
EP 1 175 841 beschreibt
einen Schuh gemäss
dem Oberbegriff des Anspruchs 1
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Sportschuh zu schaffen,
bei dem die erwähnten Nachteile
beseitigt sind und der eine Verbesserung gegenüber bekannten Schuhen aufweist.
Insbesondere schlägt
die Erfindung einen Schuh vor, dessen Schliess- und Spannvorrichtungen
zuverlässig
und einfach aufgebaut sind und in begrenztem Umfang das Anschwellen
des Spanns des Benutzers bei Beugebewegungen seines Beins erlauben.
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Der
Sportschuh nach der Erfindung ist durch die Merkmale des kennzeichnenden
Teils des Anspruchs 1 gekennzeichnet.
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Das
steife Band hat vorzugsweise im wesentlichen quer oder vertikal
verlaufende Falze oder Falten, die bis zu einem gewissen Verformungsgrad eine
leichte Verformung des Bandes bei Zugbeanspruchung erlauben.
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Als
Variante kann sich das steife Band auch gegenüber dem Schuh vermittels einer
Verbindung mit Hilfe eines Schlitzes verschieben.
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Wenigstens
ein verformbares Element kann ein halbsteifes und ein steifes Band
aufweisen, die mit einem ihrer Enden am Schuh und mit dem anderen
ihrer Enden an den Hakenmitteln befestigt sind.
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Wenigstens
ein verformbares Element kann zwei Gruppen mit einem halbsteifen
Band und einem steifen Band aufweisen, wobei beide Gruppen mit dem
Schuh an zwei ver schiedenen Punkten und mit demselben Hakenmittel
verbunden sind.
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Die
Zeichnungen zeigen beispielsweise eine Ausführungsform der Erfindung.
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1 zeigt
perspektivisch die Innenseite eines Schuhs nach der Erfindung.
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2 zeigt
perspektivisch die Aussenseite dieses Schuhs.
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3 ist
eine Profilansicht einer nicht beanspruchten Gruppe verformbarer
Bändern,
welche ein Hakenmittel mit dem Schuh verbindet, gemäss einer ersten
Ausführungsform
der Erfindung.
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4 ist
eine Profilansicht einer beanspruchten Gruppe verformbarer Bänder, die
ein Hakenmittel mit dem Schuh verbindet, gemäss der ersten Ausführungsform
der Erfindung.
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5 ist
eine Ansicht einer nicht beanspruchten Gruppe verformbarer Bänder gemäss einer
zweiten Ausführungsform
der Erfindung.
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6 ist
eine Ansicht einer beanspruchten Gruppe verformbarer Bänder gemäss einer
zweiten Ausführungsform
der Erfindung.
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7 ist
eine Ansicht einer nicht beanspruchten Gruppe verformbarer Bänder gemäss einer
dritten Ausführungsform
der Erfindung.
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8 ist
eine Ansicht einer beanspruchten Gruppe verformbarer Bänder gemäss einer
dritten Ausführungsform
der Erfindung.
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Der
in den 1 und 2 dargestellte Schischuh 1 weist
hauptsächlich
einen steifen Schaft 3, z. B. aus Kunststoff, auf, an dem
im Bereich der Knöchel
eine Manschette 2 angelenkt ist, die ebenfalls aus einem
steifen Kunststoffmaterial besteht. Dieser Schuh ist vorn und hinten
an seiner Sohle so geformt, dass er mittels einer Bindung an einem
Schi befestigt werden kann.
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In
der steifen Struktur des aus Schaft und Manschette bestehenden Schuhs
ist ein Komfort-Innenschuh 4 mit einer Zunge 5 untergebracht,
die den Druck des Schuhs auf den Fuss und den Unterschenkel des
Benutzers so gleichmässig
wie möglich
verteilt.
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Die
Manschette 2 schliesst sich vor dem Unterschenkel des Benutzers
mit Hilfe zweier Klappen 7 und 6, wobei die Klappe 6 die
Klappe 7 teilweise überlappt.
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Der
Schaft 3 hat auf der Oberseite des Fusses einen bogenförmigen Ausschnitt,
der durch zwei biegsame Klappen 8 und 9 geschlossen
wird, welche an der einen bzw. der anderen Seite des Ausschnitts mit
dem Schaft verbunden sind. Die Klappe 8 überdeckt
teilweise die Klappe 9.
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Die
Manschette weist zwei Schliess- und Spannmittel 10, 20 auf,
welche sie um den Unterschenkel des Benutzers herum festzuziehen
und die Klappe 6 auf die Klappe 7 zu drücken erlauben. Ebenso
hat der Schaft ein Schliess- und
Spannmittel, das die beiden gegenüberliegenden Ränder des Ausschnitts
einander zu nähern
und die Klappen 8 und 9 gegen den Innenschuh zu
drücken
erlaubt.
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Die
Schliess- und Spannmittel 10, 20 der Manschette
haben einerseits eine auf der Manschette 2 befestigte Grundplatte,
auf der ein Spannhebel 11, 21 angelenkt ist, der
eine Drehzapfenverbindung mit einer Zugstange 12, 22 hat,
welche ihrerseits mit einer Schnalle 13, 23 verbunden
ist, sowie andererseits eine Zahnstange 14, 24,
die mit Hilfe einer Gruppe verformbarer Bänder 18, 28 auf
dem Schaft befestigt ist. Jede verformbare Gruppe ist an der Manschette
und an einer der Zahnstangen 14, 24 mittels Nieten
befestigt.
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Das
Mittel 30 zum Schliessen und Spannen des Fusses hat einerseits
eine auf dem Schaft befestigte Grundplatte, an der ein Spannhebel 31 angelenkt
ist, der mittels Drehzapfen mit einer Zugstange 32 verbunden
ist, die ihrerseits an einer Schnalle 33 angebracht ist,
sowie andererseits eine Zahnstange 34, die mit Hilfe zweier
Gruppen verformbarer Bänder 38, 38' auf dem steifen
Schaft 3 befestigt ist. Diese beiden Gruppen sind jeweils
mittels Nieten 37, 37' am Schaft befestigt und vereinigen
sich in Höhe
ihrer gemeinsamen Befestigung an der Zahnstange 34.
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Jede
Gruppe verformbarer Bänder ähnelt der
in 3 dargestellten Gruppe 18 nicht beanspruchter
Bänder,
welche ein halbsteifes Band 16 und ein steifes Band 15 aufweist;
diese Bänder
haben einen im wesentlichen rechteckigen Querschnitt, dessen Länge zwischen
etwa 22 mm und etwa 32 mm variiert, und dessen Höhe zwischen etwa 0,5 mm und
etwa 1,5 mm beträgt.
Das steife Band hat nicht dasselbe Profil wie das halbsteife Band
und weist Falze oder Falten 42 bis 45 auf, welche
es relativ leicht zu verformen (insbesondere in Höhe dieser Falze
zu biegen) erlauben, wenn es einer Zugbeanspruchung in Höhe dieser
Enden unterliegt. Einmal in Höhe
seiner Falze verformt, wie in 4 dargestellt, wird
das steife Band nur sehr schwierig verformbar, wenn es auf Zug beansprucht
wird. Dieses Band kann auch (nicht dargestellte) vertikale Falze
aufweisen, das heisst senkrecht zu den Falzen 42 bis 45. Diese
Bänder
können
aus verschiedenen Materialien hergestellt werden, vor allem aus
thermoplastischen Polymeren, aus thermoplastischen Elastomeren,
aus Polyamiden, aus Polyolefin, aus duroplastischen Polymeren, aus
Polyurethan, aus Natur- oder Kunstgummi, oder aus imprägnierten
Geweben oder Verstärkungen.
Sie können
insbesondere durch Überspritzen,
z. B. auf Kunststoff- oder metallischem Material, erhalten werden.
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Die
Gruppe 18 hat an ihren Enden Löcher 40 und 41,
die eine Befestigung auf dem Schuh und auf der Zahnstange mittels
Nieten erlauben.
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Gemäss einer
zweiten Ausführungsform
der Erfindung, die in 5 dargestellt ist, ist eines
der Hakenmittel mit Hilfe einer Gruppe 58 verformbarer Bänder, bestehend
aus einem halbsteifen Band 56 und einem steifen Band 55,
mit dem Schuh verbunden. Das halbsteife Band 56 ist mit
einem Niet 57 am Schuh befestigt, und das steife Band 55 ist
mittels desselben Niets 57, der durch ein Langloch 59 im steifen
Band 55 ragt, eben falls mit dem Schuh verbunden. Dieses
Langloch erlaubt dem nur wenig verformbaren steifen Band die Verformungsbewegung und
die Verlängerung
des halbsteifen Bandes 56 bei einer Zugbeanspruchung der
Bändergruppe 58 zu begleiten,
indem es sich gegenüber
dem Schuh mittels des Langlochs 59 verschiebt. Die in 6 dargestellte
maximale Verformung wird erreicht, wenn der Niet 57 das
dem Zugpunkt der Bändergruppe
gegenüberliegende
Ende 59 des Langlochs erreicht; die auf ihr mit dem Hakenmittel
verbundenes Ende ausgeübte
Zugkraft ist in 5 durch den Pfeil F veranschaulicht.
Die Abmessungen des Langlochs 59 werden so berechnet, dass
diese Schwelle erreicht wird, bevor eine zu starke Verformungsschwelle
des halbsteifen Bandes 56 erreicht wird, um seine Beschädigung oder
den Verlust seiner verformbaren Eigenschaften zu vermeiden. Das
sehr wenig verformbare steife Band 55, das sich nicht mehr
verschieben kann, verleiht dann der Bändergruppe 58 ein
neues, nämlich unverformbares
Verhalten, während
sich das halbsteife Band 56 noch verformen kann. Bei dieser Ausführungsform
ist das steife Band stets unverformbar, im Gegensatz zur vorangehenden
Ausführungsform,
und seine mit dem verformbaren halbsteifen Band verbundene Verschiebung
liefert ein Ergebnis, das einer bis zu einer bestimmten Schwelle
verformbaren Bändergruppe äquivalent
ist.
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Bei
einer nicht dargestellten Varianten dieser Ausführungsform befindet sich diese
besondere Verbindung mit einem Langloch in Höhe der Verbindung zwischen
der verformbaren Bändergruppe 58 und dem
Hakenmittel.
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7 zeigt
eine dritte, der vorangehenden Ausführungsform ähnliche Ausführungsform
der Erfindung, bei welcher eine verformbare Bändergruppe 58 aus
einem steifen Band 55, das durch ein von einem Niet 57 durchquerten
Langloch 59 mit dem Schuh verbunden ist, sowie aus einem
halbsteifen Band 56 besteht, das im Langloch 59 angeordnet
ist und einerseits am Niet 57 und andererseits am steifen
Band 55 befestigt ist. Bei einer Zugbeanspruchung verformt
sich das halbsteife Band 56, indem es sich beim in 8 dargestellten
Beispiel zusammendrückt,
während
sich das steife Band 55 gegenüber dem Schuh mittels des Langlochs 59 verschiebt. Wenn
der Niet 57 im Langloch eine noch extremere Stellung erreicht,
verliert die Bändergruppe
ihre verformbare Eigenschaft.
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Ein
mit solchen Bändergruppen
ausgestatteter Sportschuh hat ein besonderes Verhalten, wenn der
Benutzer sein Bein beugt. In der Tat haben die Beugebewegungen die
Tendenz, das Volumen der Füsse
anschwellen zu lassen, und diese Anschwellungen werden durch die
Verformung der verformbaren Bändergruppen
ermöglicht.
Die Verformung des Schuhs wird zunächst hauptsächlich durch die halbsteifen
Bänder
zurückgehalten,
welche elastischer sind als die steifen Bänder, später dann, wenn sich die steifen
Bänder
verformen (insbesondere in Höhe
ihrer Falze) oder verschieben, hauptsächlich durch die steifen Bänder, die
sich unter der Belastung durch das Anschwellen des Schuhs nicht
mehr merklich verformen und/oder verschieben. Ein Gleitsportschuh
dieses Typs ist bequem und erlaubt die korrekte Übertragung der Kräfte auf
ein Gleitbrett, mit dem er verbunden ist.
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Die
halbsteifen Bänder
gewährleisten
eine Rückstellfunktion
nach Art einer Feder.