DE602004003234T2 - Verfahren und Vorrichtung zur Bremskraftverteilung vorne/hinten für ein Kraftfahrzeug - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Bremskraftverteilung vorne/hinten für ein Kraftfahrzeug Download PDF

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Xavier Groult
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Description

  • Die Erfindung betrifft die Steuerung des Abbremsens eines Fahrzeugs, das mit einem entkoppelten Bremssystem ausgestattet ist, in dem Sinne, dass die Betätigung der Bremssättel zur Aufbringung einer Bremskraft auf die Räder vom Drücken des Gaspedals durch den Fahrer entkoppelt ist. Insbesondere betrifft die Erfindung die Steuerung des Abbremsens, um die Nickbewegung der Fahrzeugkastens bei dessen Abbremsen zu verringern, wie dies in EP 13 884 beschrieben ist:
    Beim geradlinigen Abbremsen wird die auf das Rad wirkende Bremskraft auf die Straße überfragen. Die Gegenkraft der Straße auf das Fahrzeug erzeugt ein Drehmoment um eine durch den Schwerpunkt des Fahrzeugs verlaufende Querachse. Dieses auf die gefederten Massen, d. h. den Kasten, wirkende Drehmoment bewirkt eine Lastübertragung von hinten nach vorn, was zu einer Nickbewegung führt. Folglich bildet die Längsachse des Fahrzeugs einen Winkel mit der Horizontalen. Dieser Nickwinkel wird von den Passagieren wahrgenommen und verschlechtert deren Fahrkomfort.
  • Es besteht daher ein Bedarf für ein Bremssystem, mit dem ein Verfahren realisiert werden kann, welches eine wenigstens teilweise Korrektur der oben genannten Nachteile erlaubt.
  • Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zum Abbremsen eines Fahrzeugs, wobei das Fahrzeug mit einem Bremssystem ausgestattet ist, welches Bremssättel aufweist, die mit einer Zielbremskraft betätigbar sind, und bei dem wenigstens die Betätigung der Bremssättel der Hinterräder vom Treten des Bremspedals entkoppelt ist, wobei das Hinabtreten einer vom Fahrer gewünschten Bremskraft entspricht, wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass es die folgenden Schritte aufweist:
    • – Detektieren einer Eingangslogikbedingung, welche wenigstens einen Geradentest und einen Bremstest aufweist, wobei der Geradentest verifiziert wird, wenn die momentane Querbeschleunigung des Fahrzeugs kleiner als eine Grenzbeschleunigung ist, und der Bremstest verifiziert wird, wenn das Bremspedal vom Fahrer betätigt wird; und, sobald die Logikbedingung verifiziert ist,
    • – Bestimmen einer Basisbremskraft, ausgehend von der gewünschten Bremskraft;
    • – Berechnen einer korrigierten Bremskraft, indem man die Basisbremskraft so korrigiert, dass die korrigierte Basisbremskraft größer als die Basisbremskraft ist; und
    • – Anwenden der korrigierten Basisbremskraft als Zielbremskraft für die Hinterräder, so dass die Nickbewegung des Fahrzeugs beim Bremsen auf der Geraden verringert wird.
  • Die Basisbremskraft wird korrigiert, indem man sie mit einem Basisfaktor so multipliziert, dass man die korrigierte Basisbremskraft erhält, und wobei der Basisfaktor eine mit der Momentangeschwindigkeit des Fahrzeugs wachsende Funktion ist. Vorzugsweise ist die Momentangeschwindigkeit, von welcher der Basisfaktor abhängt, die bei einer Veränderung der vom Fahrer gewünschten Bremskraft herrschende Momentangeschwindigkeit. Vorzugsweise liegt der Basisfaktor unterhalb einer unteren Grenzgeschwindigkeit in der Nähre von eins. Noch bevorzugter ist der Basisfaktor oberhalb einer oberen Grenzgeschwindigkeit gleich einer Sättigungsverstärkung. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist das Verfahren einen Schritt der Modulation der korrigierten Basisbremskraft auf, wobei die Modulation abhängig von dem Momentanwert einer den Schlupf der Hinterräder repräsentierenden Variablen ist.
  • Gegenstand der Erfindung ist außerdem ein Bremsprogramm, welches lesbare und auf einem Träger speicherbare Instruktionen enthält, wobei die Instruktionen von einem Hostcomputer ausführbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Programm das oben beschriebene Verfahren durchführt.
  • Gegenstand der Erfindung ist außerdem eine programmierbare Bremssteuerung, welche zur Durchführung des oben beschriebenen Verfahrens geeignet ist, in einem Fahrzeug, das mit einem Bremssystem ausgestattet ist, welches Bremssättel aufweist, die mit einer Zielbremskraft betätigbar sind, und bei dem wenigstens die Betätigung der Bremssättel der Hinterräder vom Treten eines Bremspedals entkoppelt ist, wobei das Hinabtreten einer vom Fahrer gewünschten Bremskraft entspricht, wobei die Steuerung einen Speicherraum, der die Instruktionen eines Datenverarbeitungsprogramms speichern kann, einen Rechner, der die Instruktionen ausführen kann, und ein Eingangs/Ausgangs-Interface aufweist, welches am Eingang mit mehreren Sensoren, mit denen das Fahrzeug ausgerüstet ist, und am Ausgang mit wenigstens einer Einheit zur Betätigung des Sattels verbunden ist, wobei die Steuerung so programmiert ist, dass sie folgende Elemente aufweist:
    • – ein Mittel zur Detektion einer Eingangslogikbedingung, welches eine Geradenbedingung überprüfen kann, die darin besteht, zu verifizieren, ob eine mittels der Sensoren gemessene Querbeschleunigung kleiner als ein Grenzwert der Querbeschleunigung ist, sowie eine Bremsbedingung, die darin besteht, zu verifizieren, ob das Bremspedal getreten ist;
    • – ein Mittel zur Bestimmung einer Basisbremskraft ausgehend von der gewünschten Bremskraft;
    • – ein Mittel zum Berechnen einer korrigierten Basisbremskraft, welches in der Lage ist, die Basisbremskraft so zu korrigieren, dass die korrigierte Basisbremskraft größer als die Basisbremskraft ist; und
    • – ein Mittel zum Ausgeben der korrigierten Bremskraft als Zielbremskraft für die Hinterräder, damit die Nickbewegung des Fahrzeugs während der Verzögerung verhindert wird.
  • Vorzugsweise umfasst die Steuerung ein Modulationsmittel, welches der korrigierten Basisbremskraft eine Modulation aufprägen kann, damit man eine Referenzbremskraft erhält, wobei die Modulation eine Funktion einer den Schlupf der Hinterräder repräsentierenden Variablen ist, und die Bezugsbremskraft als Zielbremskraft für die Hinterräder ausgegeben wird.
  • Die Erfindung betrifft außerdem ein Bremssystem für ein Fahrzeug, welches mehrere Sensoren, eine Bremssteuerung, Einheiten zur Betätigung von Bremssätteln und wenigstens elektromechanische Bremssättel an den Hinterrädern des Fahrzeugs aufweist, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass die Bremssteuerung eine wie oben beschriebene Bremssteuerung ist.
  • Schließlich betrifft die Erfindung ein Fahrzeug mit einem Bremssystem, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass das Bremssystem ein wie oben beschriebenes Bremssystem ist.
  • Die Erfindung wird im Folgenden besser verständlich und weitere ihrer Ziele, Details, Eigenschaften und Vorteile werden deutlicher im Verlauf der folgenden Beschreibung einer speziellen erfindungsgemäßen Ausführungsform hervortreten, die rein illustrativ und nicht einschränkend unter Bezugnahme auf beigefügte Zeichnungen erfolgt. In den Zeichnungen:
    • – zeigt 1 schematisch ein mit einem Hybridbremssystem versehenes Fahrzeug;
    • – zeigen die 2A, 2B und 2C die unterschiedlichen Schritte einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens in Form von Ablaufplänen;
    • – zeigt 3 eine Kurve, welche die Basisverstärkung in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit des Fahrzeugs repräsentiert;
    • – zeigt 4 die Bremskräfte die auf die Vorder- bzw. Hinterräder im Verlauf eines Versuchs ausgeübt wurden, bei welchem die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitende Bremssteuerung aktiv ist; und
    • – zeigt 5 den zeitlichen Verlauf der Geschwindigkeiten der Vorder- bzw. Hinterräder bei dem in 4 durchgeführten Versuch.
  • Zur Begrenzung der Nickbewegung der Fahrzeugkarosserie schlägt das erfindungsgemäße Verfahren vor, eine Bremskraft auf die Hinterräder des Fahrzeugs auszuüben, die größer als die vom Fahrer durch Treten des Bremspedals zur Verzögerung gewünschten Bremskraft ist. Diese zusätzliche Bremskraft führt dazu, dass am Fahrzeugkasten ein zusätzliches Drehmoment angreift, das es ermöglicht, die Nase des Fahrzeugs wieder aufzurichten und den Nickwinkel zu beseitigen oder wenigstens zu verringern.
  • Da die tatsächlich auf die Hinterräder wirkende Bremskraft nicht der vom Fahrer gewünschten Bremskraft entspricht, kann das erfindungsgemäße Verfahren nur bei Fahrzeugen verwirklicht werden, die ein Bremssystem aufweisen, das von der Betätigung des Bremspedals entkoppelt ist, zumindest soweit dies die Betätigung der Bremssättel der Hinterräder betrifft. Das Fahrzeug, in welchem die Erfindung verwirklicht wird, ist vorzugsweise ein Fahrzeug mit einem Hybridbremssystem, jedoch kann es sich auch um ein Fahrzeug handeln, das ein vollständig elektronisch gesteuertes Bremssystem aufweist.
  • Das Fahrzeug 1 weist zwei Vorderräder 2 und 3 und zwei Hinterräder 4 und 5 auf. Das Hybridbremssystem weist ein mit einem Hauptzylinder 7 verbundenes Bremspedal 6 auf. Wenn der Fahrer, der das Fahrzeug abbremsen möchte, das Bremspedal 6 hinabdrückt, erzeugt der Hauptzylinder 7 einen hydraulischen Überdruck, der über die Hydraulikeinheit 9 und die Leitungen 8 zu den hydraulischen Bremssätteln 12 und 13 übertragen wird, mit denen die Räder 2 bzw. 3 versehen sind.
  • Die Hinterräder 4 und 5 sind jeweils mit elektromechanischen Bremssätteln 14 bzw. 15 versehen. Wenn der Fahrer das Bremspedal 6 hinabdrückt, sendet die Hydraulikeinheit 9 außerdem ein elektrisches Signal aus, welches dem in dem Hauptzylinder 7 erzeugten Überdruck entspricht und den Wert der vom Fahrer gewünschten Bremskraft Fc anzeigt. Es sei darauf hingewiesen, dass der gewünschte Wert der Bremskraft Fc derjenige ist, der tatsächlich auf die Vorderräder ausgeübt wird.
  • Das elektrische Signal S wird auf den Eingang einer Bremssteuerung 20 gelegt. Die Bremssteuerung 20 weist wenigstens einen Rechner und einen Speicher auf. In dem Speicher können Befehle unterschiedlicher Programme gespeichert werden. Der Rechner kann diese Befehle ausführen. Der Rechner 20 weist ein Eingangs/Ausgangs-Interface auf, das am Eingang die von den verschiedenen Sensoren kommenden Signale erfassen und die entsprechenden Werte in vorgegebenen Speicherräumen abspeichern kann und das am Ausgang Signale aussenden kann, die von den in die vorgegebenen Speicherräume eingelesenen Werten abhängen.
  • Als Antwort auf das Signal S bestimmt die Steuerung 20, ob das Bremspedal hinabgedrückt ist (ob beispielsweise S vom Wert Null abweicht). Wenn dies der Fall ist, dann berechnet die Steuerung 20 periodisch die Zielbremskräfte, die von den Bremssätteln 14 und 15 ausgeübt werden müssen. Die Steuerung 20 sendet am Ausgang den Zielbremskräften entsprechende Steuerungsbefehle in Richtung entfernter Stellglieder 24 und 25 aus, welche die Betätigung der hinteren Bremssättel regulieren.
  • Genauer gesagt und in an sich bekannter Weise besteht die Berechnung einer Zielbremskraft durch die Steuerung 20 darin, eine Basisbremskraft zu bestimmen und anschließend verschiedene Funktionen anzuwenden, um den Wert der Basisbremskraft zu modulieren. Beispielsweise korrigiert eine Antischlupffunktion der Räder die Basisbremskraft in Abhängigkeit vom momentanen Schlupfwert der Räder. Als weiteres Beispiel kann eine Stabilitätskontrollfunktion die Basisbremskraft auf eines der Räder erhöhen, um die Stabilität des eine Kurve fahrenden Fahrzeugs zu verbessern. Jede dieser in Abhängigkeit von speziellen Eingangsbedingungen ausgelösten Funktionen führt zur Berechnung einer Referenzbremskraft, sowie eines Flags, welches das Prioritätsniveau der so berechneten Referenzbremskraft anzeigt. Schließlich bewirkt eine Entscheidungseinrichtung, dass der Wert der Referenzbremskraft mit der höchsten Priorität als Zielbremskraft in Richtung des entsprechenden Bremssattels ausgesendet wird.
  • Außerdem ist das Fahrzeug 1 mit mehreren Sensoren ausgerüstet, welche die Messung der Momentanwerte von unterschiedlichen Variablen ermöglichen, so dass ein Momentanzustand des Fahrzeugs definiert werden kann. Die Lenksäule 30 ist beispielsweise mit einem Sensor 31 versehen, welcher die Messung des Einschlagwinkels ermöglicht, den der Fahrer dem Lenkrad 32 vermittelt hat. Das Gaspedal 40 weist einen Sensor 41 auf, welcher ermöglicht, den Grad des Hinabdrückens des Gaspedals zu messen. Das Kupplungspedal 50 weist einen Sensor 51 auf, welcher den Kupplungszustand feststellen kann: Den eingekuppelten Zustand, in welchem der Motor mit den Antriebsrädern gekoppelt ist, den ausgekuppelten Zustand, in welchem der Motor von den Antriebsrädern entkoppelt ist und ein dazwischen liegender Schleifzustand, in weichem das Drehmoment des Motors nur teilweise auf die Antriebsräder wirkt. Wenn das Fahrzeug 1 schließlich mit einem Handgetriebe 60 versehen ist, kann es einen Sensor 61 aufweisen, der die Position des Ganghebels feststellen kann. Das Fahrzeug 1 weist außerdem Sensoren auf, welche es ermöglichen, den kinematischen Zustand des Fahrzeugs zu bestimmen. Jedes der Räder 2-5 weist einen Radgeschwindigkeitssensor 72-75 auf, welcher die Messung der momentanen Drehgeschwindigkeit des Rades ermöglicht. Anhand dieser Information kann die Steuerung 20 eine Momentangeschwindigkeit V des Fahrzeugs berechnen. Zur Beschleunigungsmessung weist das Fahrzeug beispielsweise einen Querbeschleunigungssensor 80 und einen Längsbeschleunigungssensor 82 auf. Die verschiedenen beschriebenen Sensoren sind über ein Leitungsnetz mit der Steuerung 20 verbunden, welches beispielsweise das CAN-Bus-Protokoll unterstützt.
  • Unter Bezugnahme auf die 2A, 2B und 2C werden im Folgenden die verschiedenen Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben. Vorzugsweise wird das Verfahren mittels Software umgesetzt. Die Softwarebefehle werden in einem Speicherraum der Steuerung 20 abgespeichert und vom Prozessor der Steuerung 20 ausgeführt.
  • In 2A weist das Verfahren die Ausführung eines Moduls A auf, welches die Feststellung einer Eingangslogikbedingung erlaubt, durch die man prüfen kann, ob der Momentanzustand des Fahrzeugs einem Zustand entspricht, in welchem ein Überbremsen durchgeführt werden kann. Eine Verringerung des Nickwinkels wird nur dann durchgeführt, wenn sich das Fahrzeug in einer geradlinigen Bewegung befindet und solange das Bremspedal betätigt wird. Die Eingangslogikbedingung weist daher einen Geradentest 110 auf, der darin besteht festzustellen, ob der Momentanwert der durch den Sensor 80 gemessenen Querbeschleunigung aI kleiner als eine Grenzquerbeschleunigung aI0 ist, die einen geringen Wert besitzt, beispielsweise 0,02 g. Die Eingangslogikbedingung weist außerdem einen Bremstest 120 auf, der darin besteht festzustellen, ob das vom Sensor 9 ausgesandte Signal S einen von Null verschiedenen Wert besitzt, was das Treten des Bremspedals 6 anzeigt. Wenn einer der Geraden- und Bremstests nicht verifiziert wird, erhält ein binäres Flag FLAG10 den Wert Null (Schritt 135), was anzeigt, dass der Momentanzustand des Fahrzeugs mit einem Überbremsen unvereinbar ist. Wenn der Geradentest und der Bremstest gleichzeitig verifiziert werden, ist die Eingangslogikbedingung selbst verifiziert und das binäre Flag FLAG10 wechselt vom Wert Null zum Wert Eins (Schritt 136), was anzeigt, dass der Fahrzeugzustand vereinbar mit der Anwendung einer zusätzlichen hinteren Bremskraft ist, deren Festlegung im Folgenden detaillierter beschrieben wird. Die Geraden- und Bremstests werden periodisch durchgeführt. Der Momentanwert des Flags FLAG10 wird im Speicher der Steuerung 20 abgelegt.
  • 2B zeigt ein Modul B, welches die Berechnung einer korrigierten Basisbremskraft ermöglicht. Im Schritt 138 wird der aktuelle Wert des Flags FLAG10 mit Eins verglichen. Sobald die Eingangslogikbedingung verifiziert wird, d. h. FLAG10=1, wird das Verfahren mit Schritt 140 zur Bestimmung der gewünschten Längsverzögerung DL fortgesetzt. Die Verzögerung DL wird ausgehend von der Amplitude des durch den Sensor 9 übertragenen Signals S bestimmt. Ausgehend von der Verzögerung DL wird im Schritt 150 eine Basisbremskraft FB berechnet. Die Basisbremskraft FB entspricht der Kraft, die gleichzeitig auf die Vorderräder und auf die Hinterräder ausgeübt werden muss, damit die Momentanverzögerung des Fahrzeugs der vom Fahrer, der das Bremspedal 6 betätigt, gewünschten Verzögerung DL entspricht. In an sich bekannter Weise werden bei der Berechnung der Basisbremskraft FB die speziellen Eigenschaften des Fahrzeugs, wie die Masse des Fahrzeugkastens, die Steifheit der Federung usw. berücksichtigt.
  • Wenn die Erfindung in einem Hybridbremssystem durchgeführt wird, dient die Basisbremskraft FB zur Berechnung der auf die Hinterräder auszuübenden Zielbremskraft Fcible. Wenn die Erfindung in einem vollständig elektronisch gesteuerten Bremssystem durchgeführt wird, ermöglicht die Basisbremskraft FB außerdem die Berechnung der auf die Vorderräder auszuübenden Zielbremskraft.
  • Zur Verringerung des Nickwinkels wird eine Basisverstärkung G0 auf die Basisbremskraft FB so angewendet, dass man eine korrigierte Basisbremskraft FC erhält (Schritt 160). Dazu wird die momentane Längsgeschwindigkeit V bestimmt, die ausgehend von der durch die Sensoren 72 bis 75 gemessenen Rotationswinkelgeschwindigkeit jedes Rades berechnet wird. In Schritt 170 kann anhand einer Kalibrierkurve die aufzuwendende Basisverstärkung G0 in Abhängigkeit von der Längsgeschwindigkeit V bestimmt werden. Eine solche Kalibrierkurve ist in 3 dargestellt. Die Kalibrierkurve ist eine mit der Geschwindigkeit V wachsende Funktion. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Kalibrierkurve eine stückweise stetige Funktion: Wenn die Geschwindigkeit V kleiner als eine untere Grenzgeschwindigkeit V1 ist, ist die der Basisbremskraft aufzuprägende Bremskraft sowohl gering als auch konstant. Die Basisverstärkung G0 ist in diesem Geschwindigkeitsbereich nahe bei Eins und beträgt beispielsweise 1,2 . Bei geringen Geschwindigkeiten ist der Nickwinkel nämlich gering. Er stört den Fahrer nur sehr wenig. Außerdem wird eine zu starke Betätigung der hinteren Bremsen vom Fahrer gespürt und als unangenehm empfunden. Wenn andererseits die Geschwindigkeit V größer als eine obere Grenzgeschwindigkeit V2 ist, entspricht die Basisverstärkung G0 einer konstanten Sättigungsverstärkung Gmax. Beispielhaft beträgt Gmax in 3 1,6. Wenn sich die Geschwindigkeit V schließlich zwischen der unteren Grenzgeschwindigkeit V1 und der oberen Grenzgeschwindigkeit V2 befindet, ist die Basisverstärkung G0 eine mit der Geschwindigkeit linear ansteigende Funktion. Die Kalibrierkurve kann auch andere Werte aufweisen, um dem Fahrzeug einen speziellen Charakter zu verleihen. Als Variante können auch andere Formen der Kalibrierkurve verwendet werden. Die korrigierte Basisbremskraft FC ist größer als die Basisbremskraft FB, weil die Basisverstärkung unabhängig vom Wert der Geschwindigkeit V größer als Eins ist.
  • Da man möchte, dass die zusätzliche Bremskraft konstant ist, wenn die gewünschte Verzögerung DL konstant ist, wird die Basisverstärkung G0 nur bei jeder Veränderung des Werts der Verzögerung DL bestimmt. In diesem Fall wird man die Längsgeschwindigkeit V nur bei einer Änderung der Verzögerung DL berücksichtigen.
  • Die so berechnete korrigierte Basiskraft FC kann direkt als Zielbremskraft Fcible angewendet werden. Bei der Verzögerung und aufgrund des Nickwinkels führt die Lastübertragung von hinten nach vorn aber zu einer Verringerung der senkrechten Gegenkräfte der Straße auf die Hinterräder. Wenn folglich eine zu starke Bremskraft auf die Hinterräder ausgeübt wird, besteht eine Sättigungsgefahr, die zu einem Blockieren und dann zu einem Rutschen der Hinterräder führen kann. Wenn nun aber die Hinterräder blockieren, befindet sich das Fahrzeug in einer instabilen Situation. Bei einem entsprechend ausgerüsteten Fahrzeug wird dann die Antiblockierfunktion der Räder (ABS) ausgelöst, was den Fahrkomfort der Passagiere beeinträchtigt. Der Schlupf der Hinterräder muss daher bei der Anwendung einer zusätzlichen Bremskraft überwacht werden. Es muss eine Bremskraft angewendet werden, die so hoch wie möglich ist, um den Nickwinkel maximal zu verringern, während sie gleichzeitig nicht zu groß ist, damit der Schlupf der Hinterräder auf einem vernünftigen Wert gehalten wird. Daraus folgt beispielsweise, dass der Geschwindigkeitsunterschied zwischen den Vorder- und Hinterrädern, dessen Größe mit dem Schlupf entspricht, einige Stundenkilometer (km/h) beträgt.
  • Bezug nehmend auf 2C geht es also darum, die korrigierte Basisbremskraft FC so zu modulieren, dass kein zu großer Schlupf hervorgerufen wird. Im Schritt 180, wird der Schlupf Δ anhand des Unterschieds zwischen der vorderen Momentangeschwindigkeit VF und der hinteren Momentangeschwindigkeiten VR berechnet, die man anhand Geschwindigkeiten der Vorderräder (erhältlich mittels den Sensoren 72 und 73) und den Geschwindigkeiten der Hinterräder (erhältlich mittels den Sensoren 74 und 75) bestimmt.
  • Im Schritt 190 wird der momentane Schlupf Δ mit einem unteren Schlupfgrenzwert Δ-verglichen, der beispielsweise –0,5 km/h beträgt. Wenn der Momentanschlupf Δ kleiner als Δ ist, tritt das System in einen unten beschriebenen Betätigungsmodus ein. Andernfalls wird der Momentanschlupf Δ mit einem oberen Schlupfgrenzwert Δ+ verglichen, der beispielsweise 2 km/h beträgt. Wenn der Momentanschlupf Δ größer als Δ+ ist, tritt das System in einen unten beschriebenen Freigabemodus ein. Wenn andernfalls der Momentanschlupf zwischen Δ und Δ+ liegt, tritt das System in einen unten beschriebenen Haltemodus ein.
  • Wenn sich das System im Freigabemodus befindet, bedeutet dies, dass der Schlupf zu groß ist und die Amplitude der korrigierten Basisbremskraft FC verringert werden muss. Dazu wird im Schritt 195 die korrigierte Bremskraft FC mit einem Reduktionsfaktor G+ multipliziert, der kleiner als Eins ist. Die so bestimmte Referenzbremskraft FR ist kleiner als die korrigierte Basisbremskraft FC.
  • Im Gegensatz dazu kann im Betätigungsmodus, d. h. wenn der Schlupf Δ sehr gering ist, die Amplitude der korrigierten Bremskraft FC vergrößert werden, um das Niveau der Karosserie so weit wie möglich zu korrigieren. Folglich wird im Schritt 197 die korrigierte Bremskraft FC mit einem Verstärkungsfaktor G multipliziert, der größer als Eins ist. Die so bestimmte Referenzbremskraft FR ist größer als die korrigierte Basisbremskraft FC.
  • Im Haltemodus schließlich ist der Schlupf auf einem angemessenen Niveau, so dass die korrigierte Basiskraft FC nicht modifiziert werden muss. In 2C wird im Schritt 196 die korrigierte Basiskraft FC mit Eins multipliziert, um die Referenzbremskraft FR zu erhalten.
  • Es sei darauf hingewiesen, dass diese Funktion der Bremsregelung in Abhängigkeit vom Schlupf an sich bekannt ist. Eine einfache Version dieser Funktion wurde oben dargestellt, bei welcher die korrigierte Basisbremskraft FC mit konstanten Verstärkungsfaktoren multipliziert wurde. Es ist auch möglich, die korrigierte Basisbremskraft FC auf andere Weise zu modellieren. Andererseits sind die oberen und unteren Grenzwerte des Schlupfes dieser Funktian der Basisbremsregulierung an den Spezialfall angepasst, dass die Basisbremskraft zur Verringerung des Nickwinkels erhöht werden soll.
  • Im Schritt 200 wird die Referenzbremskraft FR als Zielbremskraft Fcible zu jedem der Stellglieder 25 und 26 der elektromechanischen Bremssättel der Hinterräder ausgesandt. In diesem Stadium sind die Zielbremskräfte für das rechte und das linke Hinterrad identisch. Gegebenenfalls können die Stellglieder 24 und 25 den Wert der Zielbremskraft, der ihnen zugeordnet ist, in Abhängigkeit von den besonderen Bedingungen jedes Rades modifizieren.
  • Die 4 und 5 stellen Kurven dar, welche die zeitliche Entwicklung der im Laufe eines Versuches gemessenen kinematischen Größen darstellen, welcher mit einem Fahrzeug durchgeführt wurde, bei dem das erfindungsgemäße Verfahren verwirklicht wird. In 4 zeigt die Kurve C1 den Wert des Flags FLAG10. Am Anfang des Versuchs ist der Wert von FLAG10 gleich Null, was bedeutet, dass das Programm nicht ausgeführt wird. Nach einigen Zehntel Sekunden, wird der Wert des Flags FLAG10 gleich Eins, was bedeutet, dass die Überbremssteuerung der Hinterräder eingeleitet wird. Die Kurve C2 gibt die auf eines der Hinterräder ausgeübte Kraft wieder; die Kurve C3 zeigt die Kraft auf das andere Hinterrad. Die Variationen der Klemmkräfte zwischen diesen beiden Kurven geben die Modulation der Kräfte wieder, um die Bremswirkung auf der Hinterachse zu optimieren. Man stellt fest, dass die Bremskraft zu Beginn des Versuches schnell ansteigt und dann auf etwa 4000 Newton verbleibt. Nach Ablauf von 5,5 Sekunden gibt der Fahrer das Bremspedal wieder völlig frei. Dies führt dazu, dass das Flag FLAG10 wieder den Wert Null annimmt und die Bremskraft aufgehoben wird. Die gestrichelt dargestellte Kurve C4 gibt die Bremskraft wieder, die auf die Hinterräder eines Fahrzeugs ausgeübt wird, bei welchem das erfindungsgemäße Verfahren nicht eingesetzt wird. Die Kurven C2 und C3 verlaufen bis zum Beginn des Versuchs oberhalb der Kurve C4. Dies bedeutet, dass ein Basisverstärkungsfaktor von mehr als Eins auf die Basisklemmkraft angewendet wird, so dass das Abbremsen der Hinterräder gegenüber dem Normalfall verstärkt wird.
  • In 5 ist durch die Kurve C5 die Geschwindigkeit der Vorderräder und durch die Kurve C6 die Geschwindigkeit der Hinterräder dargestellt. Der Unterschied zwischen beiden Kurven entspricht der variablen Δ, die dem Schlupf entspricht. Beispielsweise ist zum Zeitpunkt t0 der Unterschied zwischen der Geschwindigkeit der Vorderräder und der Geschwindigkeit der Hinterräder groß und übersteigt den Wert von 2 km/h des oberen Schlupfgrenzwertes Δ+. Folglich wird ein Reduktionsfaktor G+ so angewendet, dass die korrigierte Basisbremskraft FC verringert wird. Dies spiegelt sich auch in 4 wieder, wo die Kurven C2 und C3 zum Zeitpunkt t0 eine große Änderung der Steigung erfahren, was auf eine Änderung der Verstärkungsmodulation hinweist.
  • Obwohl die Erfindung im Zusammenhang mit einer speziellen Ausführungsform beschrieben wurde, versteht es sich, dass sie keineswegs darauf begrenzt ist und dass sie vielmehr alle Äquivalente der beschriebenen technischen Mittel sowie deren Kombinationen untereinander umfasst, soweit sie im Rahmen der Erfindung liegen, wie sie in den Patentansprüchen definiert ist.

Claims (12)

  1. Verfahren zum Abbremsen eines Fahrzeugs, wobei das Fahrzeug mit einem Bremssystem ausgestattet ist, welches Bremssättel aufweist, die mit einer Zielbremskraft (Fcible) betätigbar sind, und bei dem wenigstens die Betätigung der Bremssättel (14, 15) der Hinterräder vom Treten eines Bremspedals (6) entkoppelt ist, wobei das Hinabtreten einer vom Fahrer gewünschten Bremskraft entspricht, wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist: – Detektieren einer Eingangslogikbedingung, welche wenigstens einen Bremstest (120) aufweist, wobei der Bremstest verifiziert wird, wenn das Bremspedal vom Fahrer betätigt wird; und, sobald die Logikbedingung verifiziert ist (138), – Bestimmen (140, 150) einer Basisbremskraft (FB) ausgehend von der gewünschten Bremskraft; – Berechnen einer korrigierten Basisbremskraft (FC), indem man die Basisbremskraft so korrigiert, dass die korrigierte Basisbremskraft größer als die Basisbremskraft ist; und – Anwenden (200) der korrigierten Basisbremskraft als Zielbremskraft für die Hinterräder, so dass die Nickbewegung des Fahrzeugs beim Bremsen auf der Geraden verringert wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingangslogikbedingung einen Geradentest (110) aufweist, wobei der Geradentest verifiziert wird, wenn die momentane Seitenbeschleunigung (aI) des Fahrzeugs kleiner als eine Grenzbeschleunigung (aI0) ist, dass die Basisbremskraft (FB) korrigiert wird, indem man sie mit einem Basisfaktor (G0) so multiplizert, dass man die korrigierte Basisbremskraft (FC) erhält, wobei der Basisfaktor (G0) eine mit der Momentangeschwindigkeit (V) des Fahrzeugs wachsende Funktion ist, und dass die Schritte, die durchgeführt werden, sobald die Eingangslogikbedingung verifiziert wird, so lange durchgeführt werden, wie die Eingangslogikbedingung verifiziert bleibt.
  2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Momentangeschwindigkeit, von welcher der Basisfaktor (G0) abhängt, die bei einer Veränderung der vom Fahrer gewünschten Bremskraft herrschende Momentangeschwindigkeit ist.
  3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Basisfaktor (G0) unterhalb einer unteren Grenzgeschwindigkeit (V1) in der Nähe von Eins liegt.
  4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Basisfaktor (G0) oberhalb einer oberen Grenzgeschwindigkeit (V2) gleich einer Sättigungsverstärkung (Gmax) ist.
  5. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren einen Schritt der Modulation der korrigierten Basisbremskraft (FC) aufweist, um eine Referenzbremskraft (FR) zu erhalten, wobei die Modulation abhängig von dem Momentanwert einer den Schlupf der Hinterräder repräsentierenden Variablen (Δ) ist und die Referenzbremskraft als Zielbremskraft für die Hinterräder abgegeben wird, wobei man bei dem Modulationsschritt die korrigierte Basisbremskraft (FC) nicht modifiziert, wenn die den Schlupf der Hinterräder repräsentierende Variable (Δ) zwischen einem unteren Grenzwert (Δ) und einem oberen Grenzwert (Δ+) liegt.
  6. Verfahren gemäß Anspruch 5, wobei man bei dem Modulationsschritt die korrigierte Basisbremskraft (FC) mit einem Verstärkungsfaktor (G), der größer als Eins ist, multipliziert (197), wenn die den Schlupf der Hinterräder repräsentierende Variable (Δ) kleiner als ein unterer Grenzwert (Δ) ist.
  7. Verfahren gemäß Anspruch 5 oder Anspruch 6, wobei man bei dem Modulationsschritt die korrigierte Basisbremskraft (FC) mit einem Abschwächungsfaktor (G+), der kleiner als Eins ist, multipliziert (195), wenn die den Schlupf der Hinterräder repräsentierende Variable (Δ) größer als ein oberer Grenzwert (Δ+) ist.
  8. Bremsprogramm, welches lesbare und auf einem Träger speicherbare Instruktionen enthält, wobei die Instruktionen von einem Hostcomputer ausführbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Programm ein Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7 durchführt.
  9. Programmierbare Bremssteuerung, welche zur Durchführung eines Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7 geeignet ist, in einem Fahrzeug, das mit einem Bremssystem ausgestattet ist, welches Bremssättel aufweist, die mit einer Zielbremskraft (Fcible) betätigbar sind, und bei dem wenigstens die Betätigung der Bremssättel (14, 15) der Hinterräder vom Treten eines Bremspedals (6) entkoppelt ist, wobei das Hinabtreten einer vom Fahrer gewünschten Bremskraft entspricht, wobei die Steuerung (20) einen Speicherraum, der die Instruktionen eines Datenverarbeitungsprogramms speichern kann, einen Rechner, der die Instruktionen ausführen kann, und ein Eingangs/Ausgangs-Interface aufweist, welches am Eingang mit mehreren Sensoren, mit denen das Fahrzeug ausgerüstet ist, und am Ausgang mit wenigstens einer Einheit zur Betätigung des Sattels verbunden ist, wobei die Steuerung so programmiert ist, dass sie folgende Elemente aufweist: – ein Mittel zur Detektion einer Eingangslogikbedingung (A), welches eine Bremsbedingung (120) überprüfen kann, die darin besteht, zu verifizieren, ob das Bremspedal getreten ist; – ein Mittel zur Bestimmung (140, 150) einer Basisbremskraft (FB) ausgehend von der gewünschten Bremskraft; – ein Mittel zum Berechnen (160, 170) einer korrigierten Basisbremskraft (FC), welches in der Lage ist, die Basisbremskraft so zu korrigieren, dass die korrigierte Basisbremskraft größer als die Basisbremskraft ist; und – ein Mittel zum Ausgeben (200) der korrigierten Bremskraft als Zielbremskraft für die Hinterräder, damit die Nickbewegung des Fahrzeugs während der Verzögerung verringert wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zur Detektion einer Eingangslogikbedingung (A) eine Geradenbedingung (110) prüfen kann, die darin besteht, zu verifizieren, ob eine mittels der Sensoren gemessene Seitenbeschleunigung (aI) kleiner als eine Grenzwert der Seitenbeschleunigung (aI0) ist, und dass das Berechnungsmittel die Basisbremskraft dadurch korrigieren kann, dass sie mit einem Basisfaktor (G0) so multipliziert wird, dass man eine korrigierte Basisbremskraft erhält, wobei der Basisfaktor (G0) eine mit der Momentangeschwindigkeit (V) des Fahrzeugs wachsende Funktion ist.
  10. Programmierbare Bremssteuerung gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Modulationsmittel (195, 196, 197) aufweist, welches der korrigierten Basisbremskraft (FC) eine Modulation aufprägen kann, damit man eine Referenzbremskraft (FR) erhält, wobei die Modulation eine Funktion einer den Schlupf der Hinterräder repräsentierenden Variablen (Δ) ist, und die Bezugsbremskraft als Zielbremskraft (Fcible) für die Hinterräder ausgegeben wird.
  11. Bremssystem für ein Fahrzeug, welches mehrere Sensoren, eine Bremssteuerung (20), Einheiten zur Betätigung von Bremssätteln (24, 25) und wenigstens elektromechanischen Bremssättel (14, 15) an den Hinterrädern des Fahrzeugs aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremssteuerung eine programmierbare Bremssteuerung gemäß Anspruch 9 oder Anspruch 10 ist.
  12. Fahrzeug mit einem Bremssystem, dadurch gekennzeichnet, dass das Bremssystem ein Bremssystem gemäß Anspruch 11 ist.
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