DE60133750T2 - Verfahren zur herstellung von closterovirus-resistenten pflanzen - Google Patents

Verfahren zur herstellung von closterovirus-resistenten pflanzen Download PDF

Info

Publication number
DE60133750T2
DE60133750T2 DE60133750T DE60133750T DE60133750T2 DE 60133750 T2 DE60133750 T2 DE 60133750T2 DE 60133750 T DE60133750 T DE 60133750T DE 60133750 T DE60133750 T DE 60133750T DE 60133750 T2 DE60133750 T2 DE 60133750T2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
cucumber
seq
nucleotide sequence
primer
plants
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DE60133750T
Other languages
English (en)
Other versions
DE60133750D1 (de
Inventor
Wouter Pieter De Ruiter
Bernardus Josef Van Der Knaap
Abraham Alexander Klapwijk
Rene Johannes Hofstede
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Monsanto Invest BV
Original Assignee
De Ruiter Seeds R&D BV
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Family has litigation
First worldwide family litigation filed litigation Critical https://patents.darts-ip.com/?family=8172028&utm_source=google_patent&utm_medium=platform_link&utm_campaign=public_patent_search&patent=DE60133750(T2) "Global patent litigation dataset” by Darts-ip is licensed under a Creative Commons Attribution 4.0 International License.
Application filed by De Ruiter Seeds R&D BV filed Critical De Ruiter Seeds R&D BV
Application granted granted Critical
Publication of DE60133750D1 publication Critical patent/DE60133750D1/de
Publication of DE60133750T2 publication Critical patent/DE60133750T2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01HNEW PLANTS OR NON-TRANSGENIC PROCESSES FOR OBTAINING THEM; PLANT REPRODUCTION BY TISSUE CULTURE TECHNIQUES
    • A01H1/00Processes for modifying genotypes ; Plants characterised by associated natural traits
    • A01H1/04Processes of selection involving genotypic or phenotypic markers; Methods of using phenotypic markers for selection
    • A01H1/045Processes of selection involving genotypic or phenotypic markers; Methods of using phenotypic markers for selection using molecular markers
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01HNEW PLANTS OR NON-TRANSGENIC PROCESSES FOR OBTAINING THEM; PLANT REPRODUCTION BY TISSUE CULTURE TECHNIQUES
    • A01H5/00Angiosperms, i.e. flowering plants, characterised by their plant parts; Angiosperms characterised otherwise than by their botanic taxonomy
    • A01H5/08Fruits
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01HNEW PLANTS OR NON-TRANSGENIC PROCESSES FOR OBTAINING THEM; PLANT REPRODUCTION BY TISSUE CULTURE TECHNIQUES
    • A01H6/00Angiosperms, i.e. flowering plants, characterised by their botanic taxonomy
    • A01H6/34Cucurbitaceae, e.g. bitter melon, cucumber or watermelon 
    • A01H6/346Cucumis sativus[cucumber]

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Developmental Biology & Embryology (AREA)
  • Environmental Sciences (AREA)
  • Botany (AREA)
  • Physiology (AREA)
  • Genetics & Genomics (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Natural Medicines & Medicinal Plants (AREA)
  • Spectroscopy & Molecular Physics (AREA)
  • Breeding Of Plants And Reproduction By Means Of Culturing (AREA)
  • Measuring Or Testing Involving Enzymes Or Micro-Organisms (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)
  • Compounds Of Unknown Constitution (AREA)
  • Pretreatment Of Seeds And Plants (AREA)
  • Medicines Containing Plant Substances (AREA)
  • Saccharide Compounds (AREA)

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Gurkenpflanzen, die resistent gegen Closteroviren sind, welche in Gurken vorkommen.
  • Hintergrund der Erfindung
  • Während der letzten 15 Jahre sind Vergilbung erzeugende Viren in der Gurke eine ernsthafte Sorge von Züchtern geworden, da sie zu Ausfällen bei der Produktion von Gurken (Hassan: A Review of a Yellowing and Stunting disorder of Cucurbits in the United Arab Emirates Emir., J. Agric. Sci (1991), 2: 1–16). Die vergilbenden Viren sind Closteroviren. Insbesondere betrifft dies zwei von der Mottenlaus (whitefly) übertragene Viren. Die Viren sind als Beet Pseudo Yellows Virus (BPYV) bekannt sind, was gleichbedeutend mit dem Chlorotic Spot Virus der Gurke ist, welches durch Trialeurodes vaporariorum übertragen wird, und mit dem Cucurbit Yellow Stunting Disorder Virus (CYSDV), welches durch Bemisia tabaci übertragen wird. Die Gruppe der Closteroviren umfasst ferner unter anderem das Lettuce Infection Yellows Virus (LIYV), das ein Mitglied der Closteroviren-Gattung Crinivirus ist. Die Viren werden normalerweise für etwa 7 Tage in den Überträgern gehalten und durch die Fütterungsaktivität der Mottenläuse auf der Pflanze übertragen. Eine herkömmliche Art der Krankheitskontrolle ist die Eliminierung der Überträger durch Insektizidbehandlung. Bislang gab es keine bekannte Quelle für eine Resistenz der Erreger, und es ist dahingehend geforscht worden, den Überträger durch Insektizidbehandlung zu elimieren oder durch Anzüchten einer Resistenz gegen Mottenläuse. Bislang sind beide Ansätze für die Kontrolle der Erkrankungen erfolglos geblieben. Es ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung von Gurkenpflanzen bereitzustellen, die resistent gegen das Closterovirus sind, welches in der Gurke auftritt, insbesondere gegen BPSV und CYSDV.
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • Die vorliegenden Erfinder haben herausgefunden, dass die Gurke Landrace Khira, PI 250147, die aus Pakistan stammt, eine Resistenz gegen BPSV und CYSDV verleiht. Sie kreuzten PI 250147 mit Cucumis sativus-Kulturzuchtmaterial. Nach Durchführung der Kreuzung, wurden Samen in dieser Pflanze produziert, und die geernteten Samen wurden in Pflanzen angezüchtet. Diese Pflanzen wurden hinsichtlich ihrer Resistenz gegen BPYV und CYSDV untersucht. Pflanzen, die eine Resistenz zeigten, wurden mit empfindlichen Elite-Linien der Gurke rückgekreuzt. Es wurde eine QTL (Quantitative Trait Loci)-Analyse unter Verwendung der AFLP-Fingerprint-Technologie durchgeführt, die zu dem Ergebnis führt, dass die Resistenz mit zwei QTLs assoziiert ist.
  • Demgemäß stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Gurkenpflanzen bereit, die resistent gegen in der Gurke vorkommende Closteroviren sind, wobei das Verfahren Schritte umfasst, bei denen man:
    • a. eine Cucumis sativus-Pflanze bereitstellt, die Allele enthält, welche Resistenz gegen Gurken-Closteroviren verleihen, wobei die Allele durch zwei Quantitative Trait Loci QTL1 und QTL2 auf verschiedenen Chromosomen charakterisiert sind, wobei QTL1 durch die folgenden flankierenden Marker definiert ist; i) einen Marker von etwa 244 bp, der von 5' nach 3' aus einem EcoRI-Primer mit der Nukleotidsequenz von SEQ ID NO: 1, einem genomischen Fragment der Gurke und einem MseI-Primer mit der Nukleotidsequenz von SEQ ID NO: 2 besteht, ii) einen Marker von etwa 188 bp, der von 5' nach 3' aus einem EcoRI-Primer mit der Nukleotidsequenz von SEQ ID NO: 1, einem genomischen Fragment der Gurke und einem MseI-Primer mit der Nukleotidsequenz von SEQ ID NO: 2 besteht, und iii) einen Marker von etwa 251 bp, der von 5' nach 3' aus einem EcoRI-Primer mit der Nukleotidsequenz von SEQ ID NO: 3, einem genomischen Fragment der Gurke und einem MseI-Primer mit der Nukleotidsequenz von SEQ ID NO: 4 besteht, oder einen beliebigen Teil der DNA-Sequenz von PI 250147 zwischen den flankierenden Markern, der Resistenz gegen Closterovirus verleiht, und wobei QTL2 durch die folgenden Marker definiert ist: i) einen Marker von etwa 260 bp, der von 5' nach 3' aus einem EcoRI-Primer mit der Nukleotidsequenz von SEQ ID NO: 5, einem genomischen Fragment der Gurke und einem MseI-Primer mit der Nukleotidsequenz von SEQ ID NO: 2 besteht, und ii) einen Marker von etwa 107 bp, der von 5' nach 3' aus einem EcoRI-Primer mit der Nukleotidsequenz von SEQ ID NO: 5, einem genomischen Fragment der Gurke und einem MseI-Primer mit der Nukleotidsequenz von SEQ ID NO: 6 besteht, oder einen beliebigen Teil der DNA-Sequenz von PI 250147 zwischen den flankierenden Markern, der Resistenz gegen Closterovirus verleiht,
    • b) die in Schritt a bereitgestellte Cucumis sativus-Pflanze mit Cucumis sativus-Kulturzuchtmaterial kreuzt,
    • c) die aus der Kreuzung in Schritt b resultierenden Samen sammelt;
    • d) die Samen in Pflanzen regeneriert;
    • e) die Pflanzen aus Schritt d im Hinblick auf eine Resistenz gegen Gurken-Closteroviren beurteilt; und
    • f) Pflanzen, die resistent gegen Gurken-Closteroviren sind, unter Verwendung der in Schritt a definierten Marker identifiziert und selektiert.
  • Die Erfindung stellt ferner Samen einer Gurkenpflanze bereit, die resistent gegen in der Gurke vorkommende Closteroviren ist, wobei diese durch das obige Verfahren hergestellt wurde.
  • Der Begriff "Resistenz gegen Gurken-Closteroviren" wird vorliegend in derselben Bedeutung verwendet, wie er von Züchtern verwendet wird: eine Pflanze ohne sichtbare Symptome an Blatt, Stamm oder Frucht, die durch Closteroviren verursacht werden.
  • Bei der Gurke ist die genetische Variabilität beschränkt. Darüber hinaus ist es nahezu unmöglich, Cucumis sativus mit verwandten Arten zu kreuzen. Quellen für genetisches Material, das Merkmale für (neue) Krankheiten enthält, sind daher schwierig zu erhalten. Sogenannte Landrace, bei denen es sich um Subspezies der kommerziell verwendeten Lang-Gurken (long cucumber) und Slicer-Gurken handelt, werden z. B. in Osteuropa beibehalten: die Subspezies rigidus var. "Europea" und die Subspezies gracilis var. "Izmir and Cilicium" (S. Neykov, Plant Genetic Resources Newsletter, 99, 1–2 (1994). In diesem Artikel wurde vorgeschlagen, dass Khira PI 196289, die aus Indien stammt, Potential für eine kombinatorische Selektion aufweist, insbesondere bei Geschmackseigenschaften. Es wurde überraschenderweise herausgefunden, dass Khira PI250147 eine neuartige Resistenz gegen BPYV und CYSDV unter den 150 getesteten und bekannten Akzessionen aufweist. Die vorliegende Erfindung betrifft den erfolgreichen Transfer der Allele, die Resistenz gegen BPYV und CYSDV verleihen, auf die Lang-Gurke und die Mini-Typen, die üblicherweise in Europa und dem Nahen Osten verwendet werden.
  • In der englischen Literatur wird der Name Khira einige Male erwähnt (Neykov, 1994, Dhillon, Plant Genetic Resources Newsletter, 119, 59–61, 1999), jedoch nie im Zusammenhang mit einer Virusresistenz. Dies liegt daran, dass die beiden betroffenen Viren in Pakistan und in der umgebenden Region nicht vorkommen.
  • Ausführliche Beschreibung der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung umfasst ein Verfahren zur Herstellung von Gurkenpflanzen (Cucumis sativus), die resistent gegen BPYV und CYSDV sind. Diese Pflanzen werden als resistent gegen Erkrankungen bezeichnet, wenn die Pflanzen bei Kontakt mit Mottenläusen, welche BPYV und CYSDV enthalten, keine Krankheitssymptome zeigen im Vergleich zu empfindlichen Pflanzen signifikant verringerte Symptome zeigen. Die Pflanzen, die durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung erhalten werden, sind aufgrund der Resistenz gegen BPYV und CYSDV in Cucumis sativus neu. PI 250147 enthält Allele, die eine Resistenz gegen BPYV und CYSDV verleihen. Die Allele können erfolgreich unter Verwendung von markerunterstützten Züchtungsverfahren auf Elite-Linien übertragen werden. Die erfindungsgemäßen Pflanzen können durch herkömmliche Züchtungsverfahren hergestellt werden. Beispielsweise kann Samen von PI 250147 verwendet werden. Aufgrund des unterschiedlichen Krankheitsdrucks ist die Markerselektion für den selektiven Transfer auf Elite-Linie, die mit bekannten erfolgreichen Hybriden auf dem Markt konkurrieren können, entscheidend. Die Vererbung erfolgt Oligogen-rezessiv. Dies bedeutet, dass sehr große Populationen aus isolierten Pflanzengenerationen erforderlich sind, um die weniger als 2% resistenten (homozygoten) Pflanzen zu finden.
  • Beispiel 1
  • Es wurde ein Test entwickelt, bei dem der Mottenlaus (Trialeurodes und/oder Bemisia) als Überträger verwendet wurde. Mottenläusen wurde es erlaubt, sich von infizierten adulten Gurkenpflanzen, die BPYV enthielten, in einer kontrollierten Gewächshausumgebung zu ernähren. In dieses Treibhaus wurden 150 Einträge aus Genbanken (75 aus Indien, 60 aus China und 15 aus Pakistan) eingebracht, wobei die Empfindlichkeit überprüft wurde. Einzelne junge Pflanzen im Blattstadium 2–4 wurden auf einem Träger (30 Pflanzen/m2) in ein Treibhaus platziert, wobei diese von infizierten Pflanzen und Mottenläusen umgeben waren. Die Begutachtung wurde 2 Wochen später dupliziert. Dieser Aufbau des Tests führte zu einer erfolgreichen, zufälligen Verteilung des Virus auf alle jungen Pflanzen auf den Trägern. Nach 2 Wochen wurden alle Pflanzen in ein Treibhaus gepflanzt, das den Überträger enthielt. Nach weiteren 3 bis 4 Wochen wurde die Infektion auf einer Skala von 1 (Resistenz) bis 8 (empfindlich) bewertet. Symptome für Empfindlichkeit waren 5 bis 6 Wochen nach Beginn des Experiments sichtbar. Überraschenderweise war lediglich eine Akzession, PI 250147 (Khira), resistent, wie durch das offensichtliche Fehlen von Symptomen gezeigt wurde. Tabelle 1
    Akzessionskode 1. Experiment 2. Experiment Durchschnitt
    PI 197087 3 5 4
    PI 164819 8 8 8
    PI 179676A 7 8 7,5
    PI 164794 8 8 8
    PI 250147 (Khira) 1 2 1,5
    PI 211117 6 4 5
    PI 202801 4 6 5
    PI 182190 8 8 8
    PI 212599 8 5 6,5
    PI 344439 7 8 7,5
    PI 211988 6 8 7
    PI 419009 8 8 8
    PI 391573 7 8 7,5
    PI 321011 6 8 7
    • Tabelle 1: Resistenz gegen CYSDV, wie sie auf einer Skala von 1 (resistent) bis 8 (empfindlich) bewertet wurde (ein Teil der 150 Akzessionen)
  • Die resistente Akzession wurde mit Elite-Zuchtlinien gekreuzt. Die erste Rückkreuzung (BC1) erwies sich als vollständig empfindlich gegen das Virus, was auf die Tatsache verweist, dass die Resistenz durch rezessive Gene kontrolliert wird. Daher war die BC1 selbstbestäubend. Selbstbestäubende Samen wurde wie in diesem Beispiel beschrieben auf Träger gesät und im Hinblick auf die Resistenz der Pflanzen getestet. Die resistenten Pflanzen wurden in ein Treibhaus gebracht, wo die visuelle Selektion auf den Phänotyp durchgeführt wurde, der äquivalent zu der in der anfänglichen Kreuzung verwendeten Elite-Linie ist. Die selektierten einzelnen Pflanzen wurden mit dem ursprünglichen Elite-Elter rückgekreuzt, und anschließend wurde dieselbe Zuchtstrategie für den Transfer von rezessiven Merkmalen auf die Elite-Linie durchgeführt.
  • Beispiel 2
  • PI 250147 wurde mit einer Elite-Zuchtlinie gekreuzt. Die E1-Samen wurden gesammelt. Die F1-Pflanzen wurden bis zur Reife angezüchtet und die Pflanzen wurden selbstbestäubt. Die F2-Samen wurden anschließend geerntet. Die F2-Population wurde in einem Treibhaus unter Testbedingungen ausgesät, die im Wesentlichen denen von Beispiel 1 entsprachen. Von jeder einzelnen Pflanze wurde das Ausmaß der Resistenz beurteilt, und es wurden DNA-Proben erhalten. Mit diesem Material wurde eine QTL (Quantitative Trait Loci)-Analyse durchgeführt, wie sie im Wesentlichen in Young, Annual Review of Phytopathology 34, 479–501 (1996), beschrieben wurde. Die Analyse wurde bei Keygene unter Verwendung der AFLP-Technologie durchgeführt (Vos et al., Nucleic Acids Research, 1995, Band 23, Nr. 21, 4407–4414) durchgeführt. Im Ergebnis war die Resistenz auf 3 QTLs zurückzuführen:
    Ein Haupt-QTL, der 42% der phänotypischen Variation erklärt (QTL1, ursprünglich in einer 24 cM-Region, die 4 Marker enthält). Ein zweiter, mittlerer QTL, der 13% des Phänotyps erklärt, auf einem anderen Chromosom (QTL2, ursprünglich in einer 24 cM-Region, die 7 Marker enthält) und ein dritter QTL in einer Region, die 8 Marker enthält. Die Marker in jeder QTL-Region wurden verwendet, um F2-Individuen aus der großen F2 zu identifizieren, die in Bezug auf eine der drei QTL-Regionen Rekombinante waren. Die Rekombinanten wurden in nahe isogene Rekombinante (Near Isogenic Recombinants; NIR)-Gruppen eingeteilt, sodass die genetische Konstitution der Verbindung innerhalb einer Gruppe lediglich im Hinblick auf den analysierten QTL abwich. Durch Vergleich der F3-Phänotypen innerhalb und zwischen den Gruppen wurde eine Feinkartierung der QTLs durchgeführt. Die F3 dieser NIR-Gruppen wurde im Hinblick auf die Resistenz untersucht.
  • Wir konnten 2 der 3 QTL-Regionen eingrenzen. QTL1 ist nur noch 16 en, QTL2 lediglich 10 cM groß.
  • Sequenzprotokoll
    Figure 00090001
  • SEQUENZPROTOKOLL
    Figure 00100001
  • Figure 00110001

Claims (4)

  1. Verfahren zur Herstellung von Gurkenpflanzen, die resistent gegen Closteroviren sind, die in der Gurke vorkommen, wobei das Verfahren Schritte umfasst, bei denen man: a. eine Cucumis sativus-Pflanze bereitstellt, die Allele enthält, welche Resistenz gegen Gurken-Closteroviren verleihen, wobei die Allele durch zwei Quantitative Trait Loci QTL1 und QTL2 auf verschiedenen Chromosomen charakterisiert sind, wobei QTL1 durch die folgenden flankierenden Marker definiert ist; i) einen Marker von etwa 244 bp, der von 5' nach 3' aus einem EcoRI-Primer mit der Nukleotidsequenz von SEQ ID NO: 1, einem genomischen Fragment der Gurke und einem MseI-Primer mit der Nukleotidsequenz von SEQ ID NO: 2 besteht, ii) einen Marker von etwa 188 bp, der von 5' nach 3' aus einem EcoRI-Primer mit der Nukleotidsequenz von SEQ ID NO: 1, einem genomischen Fragment der Gurke und einem MseI-Primer mit der Nukleotidsequenz von SEQ ID NO: 2 besteht, und iii) einen Marker von etwa 251 bp, der von 5' nach 3' aus einem EcoRI-Primer mit der Nukleotidsequenz von SEQ ID NO: 3, einem genomischen Fragment der Gurke und einem MseI-Primer mit der Nukleotidsequenz von SEQ ID NO: 4 besteht, oder einen beliebigen Teil der DNA-Sequenz von PI 250147 zwischen den flankierenden Markern, der Resistenz gegen Closterovirus verleihen, und wobei QTL2 durch die folgenden Marker definiert ist: i) einen Marker von etwa 260 bp, der von 5' nach 3' aus einem EcoRI-Primer mit der Nukleotidsequenz von SEQ ID NO: 5, einem genomischen Fragment der Gurke und einem MseI-Primer mit der Nukleotidsequenz von SEQ ID NO: 2 besteht, und ii) einen Marker von etwa 107 bp, der von 5' nach 3' aus einem EcoRI-Primer mit der Nukleotidsequenz von SEQ ID NO: 5, einem genomischen Fragment der Gurke und einem MseI-Primer mit der Nukleotidsequenz von SEQ ID NO: 6 besteht, oder einen beliebigen Teil der DNA-Sequenz von PI 250147 zwischen den flankierenden Markern, der Resistenz gegen Closterovirus verleiht, b. die in Schritt a bereitgestellte Cucumis sativus-Pflanze mit Cucumis sativus-Kulturzuchtmaterial kreuzt, c. die aus der Kreuzung in Schritt b resultierenden Samen sammelt, d. die Samen in Pflanzen regeneriert, e. die Pflanzen aus Schritt d im Hinblick auf eine Resistenz gegen Gurken-Closteroviren beurteilt, und f. Pflanzen, die resistent gegen Gurken-Closteroviren sind, unter Verwendung der in Schritt a definierten Marker identifiziert und selektiert.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die in Schritt a bereitgestellte Cucumis sativus-Pflanze PI 250147 (eine Khira Landrace) ist.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Closterovirus Beet Pseudo Yellows Virus (BPYV) oder Cucurbit Yellow Stunting Disorder Virus (CYSDV) ist.
  4. Verfahren zur Herstellung von Samen, die zu Gurkenpflanzen führen, welche resistent gegen Closteroviren sind, die in der Gurke vorkommen, wobei das Verfahren Schritte umfasst, bei denen man: a. eine Cucumis sativus-Pflanze bereitstellt, die Allele enthält, welche Resistenz gegen Gurken-Closteroviren verleiht, wobei die Allele durch zwei Quantitative Trait Loci QTL1 und QTL2 auf verschiedenen Chromosomen charakterisiert sind, wobei QTL1 durch die folgenden flankierenden Marker definiert ist; i) einen Marker von etwa 244 bp, der von 5' nach 3' aus einem EcoRI-Primer mit der Nukleotidsequenz von SEQ ID NO: 1, einem genomischen Fragment der Gurke und einem MseI-Primer mit der Nukleotidsequenz von SEQ ID NO: 2 besteht, ii) einen Marker von etwa 188 bp, der von 5' nach 3' aus einem EcoRI-Primer mit der Nukleotidsequenz von SEQ ID NO: 1, einem genomischen Fragment der Gurke und einem MseI-Primer mit der Nukleotidsequenz von SEQ ID NO: 2 besteht und iii) einen Marker von etwa 251 bp, der von 5' nach 3' aus einem EcoRI-Primer mit der Nukleotidsequenz von SEQ ID NO: 3, einem genomischen Fragment der Gurke und einem MseI-Primer mit der Nukleotidsequenz von SEQ ID NO: 4 besteht, oder einen beliebigen Teil der DNA-Sequenz von PI 250147 zwischen den flankierenden Markern, der Resistenz gegen Closterovirus verleiht, und wobei QTL2 durch die folgenden Marker definiert ist: i) einen Marker von etwa 260 bp, der von 5' nach 3' aus einem EcoRI-Primer mit der Nukleotidsequenz von SEQ ID NO: 5, einem genomischen Fragment der Gurke und einem MseI-Primer mit der Nukleotidsequenz von SEQ ID NO: 2 besteht, und ii) einen Marker von etwa 107 bp, der von 5' nach 3' aus einem EcoRI-Primer mit der Nukleotidsequenz von SEQ ID NO: 5, einem genomischen Fragment der Gurke und einem MseI-Primer mit der Nukleotidsequenz von SEQ ID NO: 6 besteht, oder einen beliebigen Teil der DNA-Sequenz von PI 250147 zwischen den flankierenden Markern, der Resistenz gegen Closterovirus verleiht, b. die in Schritt a bereitgestellte Cucumis sativus-Pflanze mit Cucumis sativus-Kulturzuchtmaterial kreuzt, c. die aus der Kreuzung in Schritt b resultierenden Samen sammelt, d. Samen, die zu Gurkenpflanzen führen, welche resistent gegen Gurken-Closteroviren sind, unter Verwendung der in Schritt a definierten Marker selektiert und identifiziert.
DE60133750T 2000-09-14 2001-09-14 Verfahren zur herstellung von closterovirus-resistenten pflanzen Expired - Lifetime DE60133750T2 (de)

Applications Claiming Priority (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
EP00203191 2000-09-14
EP00203191A EP1188833A1 (de) 2000-09-14 2000-09-14 Verfahren zur Herstellung von Closterovirus resistenten Pflanzen
PCT/NL2001/000678 WO2002022836A2 (en) 2000-09-14 2001-09-14 A method for producing plants which are resistant to closteroviruses

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE60133750D1 DE60133750D1 (de) 2008-06-05
DE60133750T2 true DE60133750T2 (de) 2009-05-14

Family

ID=8172028

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE60133750T Expired - Lifetime DE60133750T2 (de) 2000-09-14 2001-09-14 Verfahren zur herstellung von closterovirus-resistenten pflanzen

Country Status (9)

Country Link
US (2) US7348467B2 (de)
EP (4) EP1188833A1 (de)
JP (2) JP5599541B2 (de)
AT (1) ATE393233T1 (de)
AU (1) AU2001294407A1 (de)
DE (1) DE60133750T2 (de)
ES (2) ES2304131T3 (de)
PT (1) PT1317558E (de)
WO (1) WO2002022836A2 (de)

Families Citing this family (17)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP1188833A1 (de) * 2000-09-14 2002-03-20 De Ruiter Seeds C.V. Verfahren zur Herstellung von Closterovirus resistenten Pflanzen
ES2403186T3 (es) 2005-10-07 2013-05-16 Enza Zaden Beheer B.V. Método para proporcionar pepinos con período de conservación prolongado
EP1782685A1 (de) * 2005-11-04 2007-05-09 De Ruiter Seeds R&D B.V. Krankheitsresistente Gurkenpflanzen
EP1800535A1 (de) * 2005-12-21 2007-06-27 De Ruiter Seeds R&D B.V. Gegen Closterovirus resistente Melonenpflanzen
WO2008003356A1 (en) * 2006-07-07 2008-01-10 Enza Zaden Beheer B.V. Resistance to powdery mildew and absence of necrosis in cucumis sativus
NL2000992C2 (nl) 2007-11-09 2009-05-12 Nunhems Bv Nieuwe komkommerplanten met compacte groeiwijze.
CN101939447B (zh) * 2008-01-10 2013-09-18 安莎种子公司 黄瓜中基因地链接烟草花叶病毒抗性的标记及其用途
WO2010071431A1 (en) 2008-12-19 2010-06-24 Monsanto Invest N.V. Method of breeding cysdv-resistant cucumber plants
CN102770018A (zh) * 2009-07-07 2012-11-07 安莎种子公司 抗黄瓜脉黄化病毒(cvyv)黄瓜植物(cucumis sativus l.)
BR112012018108A2 (pt) 2010-01-22 2015-10-20 Bayer Ip Gmbh combinações acaricidas e/ou inseticidas de ingredientes ativos
EP2635564B1 (de) 2010-11-02 2017-04-26 Bayer Intellectual Property GmbH N-hetarylmethyl-pyrazolylcarboxamide
JP5860471B2 (ja) 2010-11-15 2016-02-16 バイエル・インテレクチュアル・プロパティ・ゲゼルシャフト・ミット・ベシュレンクテル・ハフツングBayer Intellectual Property GmbH N−アリールピラゾール(チオ)カルボキサミド類
JP2014502611A (ja) 2010-12-29 2014-02-03 バイエル・インテレクチユアル・プロパテイー・ゲー・エム・ベー・ハー 殺菌剤ヒドロキシモイル−テトラゾール誘導体
US9265252B2 (en) 2011-08-10 2016-02-23 Bayer Intellectual Property Gmbh Active compound combinations comprising specific tetramic acid derivatives
US9362731B2 (en) 2013-12-18 2016-06-07 Hubbell Incorporated Single-fastener mounting plate for electrical outlets
CR20210064A (es) * 2018-08-01 2021-06-23 Rijk Zwaan Zaadteelt En Zaadhandel Bv Resistencia al cysdv en miembros de la familia de los cucurbitáceas
CN111713400A (zh) * 2020-07-03 2020-09-29 南京农业大学 一种黄瓜-酸黄瓜二体附加系的创制、鉴定方法

Family Cites Families (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2701960B1 (fr) * 1993-02-26 2002-09-13 Gene Shears Pty Ltd Polyribozyme apte à conférer, aux plantes, une résistance aux virus et plantes résistantes produisant ce polyribozyme.
ATE236997T1 (de) * 1998-07-21 2003-04-15 Keygene Nv Verbesserte primer zur aflp amplifizierung
WO2000024906A1 (en) * 1998-10-28 2000-05-04 Imperial College Of Science, Technology And Medicine Sequence encoding cysdv coat protein
EP1188833A1 (de) * 2000-09-14 2002-03-20 De Ruiter Seeds C.V. Verfahren zur Herstellung von Closterovirus resistenten Pflanzen

Also Published As

Publication number Publication date
JP5599541B2 (ja) 2014-10-01
JP5706858B2 (ja) 2015-04-22
EP1317558B1 (de) 2008-04-23
ES2211361A1 (es) 2004-07-01
AU2001294407A1 (en) 2002-03-26
EP2292775A2 (de) 2011-03-09
EP1992221A1 (de) 2008-11-19
EP1188833A1 (de) 2002-03-20
PT1317558E (pt) 2008-07-15
ES2304131T3 (es) 2008-09-16
DE60133750D1 (de) 2008-06-05
EP2292775A3 (de) 2011-04-20
EP1317558A2 (de) 2003-06-11
ES2211361B1 (es) 2005-12-16
US20080189811A1 (en) 2008-08-07
JP2012213409A (ja) 2012-11-08
WO2002022836A2 (en) 2002-03-21
US7348467B2 (en) 2008-03-25
US8759622B2 (en) 2014-06-24
US20040006790A1 (en) 2004-01-08
ATE393233T1 (de) 2008-05-15
WO2002022836A3 (en) 2002-08-08
JP2004508829A (ja) 2004-03-25

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE60133750T2 (de) Verfahren zur herstellung von closterovirus-resistenten pflanzen
DE60028760T2 (de) Verfahren zur gewinnung einer pflanze mit andauernder resistenz gegen ein pathogen
Heijbroek et al. Sugar beets homozygous for resistance to beet cyst nematode (Heterodera schachtii Schm.), developed from monosomic additions of Beta procumbens to B. vulgaris
EP3366116A1 (de) Verfahren für die pflanzensamenproduktion
Fatokun Wide hybridization in cowpea: problems and prospects
Olsder et al. Genetics of self-compatibility in dihaploids of Solanum tuberosum LI Breeding behaviour of two self-compatible dihaploids
DE69727233T3 (de) Blattläuseresistenz in compositae
DE3825492A1 (de) Verfahren zur herstellung von hybridsamen
DE69937299T2 (de) Neuartige, genetische materialien zur übertragung in den mais
Wagenvoort et al. The production of aneudihaploids in Solanum tuberosum L. group Tuberosum (the common potato)
DE10136378C2 (de) Männliche Sterilität in Gräsern der Gattung Lolium
US20060080748A1 (en) Cross-incompatibility traits from teosinte and their use in corn
US5436386A (en) Hybrid safflower production utilizing genetic dwarf male sterility
Klopper et al. Phylogenetic relationships in the family Asphodelaceae (Asparagales)
Putnam A study of the inheritance of solid stems in some tetraploid wheats
DE69816116T2 (de) Herstellung von cleistogamen mutanten von kienzblütlern
Hogenboom Incongruity and incompatibility in intimate partner relationships
Dimitriev et al. Features of the heterosis manifestation in monoecious hybrids of cannabis-free hemp and their resistance to adverse environmental conditions
Burton et al. Use of near-isogenic host populations to estimate the effect of three foliage diseases on pearl millet forage yield
Kiesbauer Improving Seed Yield and Related Traits in Italian Ryegrass
Leue et al. The use of the topiary gene in adapting Solanum germplasm for potato improvement
Mayr et al. Association patterns in cattle chromosomes
Yu The dwarf curly leaf tomato mutant
EGAMBERDIEVA The estimation of new cotton lines obtained with participation of introgressive form
Hohe et al. Use of molecular markers in breeding of heather (Calluna vulgaris).

Legal Events

Date Code Title Description
8328 Change in the person/name/address of the agent

Representative=s name: UEXKUELL & STOLBERG, 22607 HAMBURG

8363 Opposition against the patent