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Technisches Gebiet
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Diese
Erfindung bezieht sich auf die Isolierung einer Verbindung, nämlich (–)-Olivil,
aus einer neuen pflanzlichen Quelle, Stereospermum personatum, in
guter Ausbeute. Es ist bewiesen, dass es ein nützliches und besseres Antioxidansmolekül als die
gegenwärtig
verwendeten medizinisch wichtigen lipophilen Antioxidanzien Prubucol
und α-Tocopherol
ist. Es kann ein besseres therapeutisches Potenzial bei entzündlichen Krankheitszuständen, Atherosklerose,
diabetischen Komplikationen, Krebs, Hepatotoxizität und einer
Reihe von Krankheitszuständen
aufweisen, die durch oxidativen Stress und/oder offenkundige oxidative
Belastung aufgrund einer erhöhten
Erzeugung oder eines zu geringen Abfangens von freien Radikalen
vermittelt oder gefördert
werden.
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Stand der Technik
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Es
gibt eine beträchtliche
Menge an epidemiologischen Beweisen, die auf den Zusammenhang zwischen
einer früchte-
und gemüsereichen
Diät und
einem herabgesetzten Risiko für
eine kardiovaskuläre
Erkrankung und bestimmte Formen von Krebs hinweisen. Es wird allgemein
angenommen, dass die Wirkstoffe, die zu diesen schützenden
Wirkungen beitragen, hauptsächlich
die antioxidativen Phytochemikalien sind.
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Forschungen
haben in den letzten Jahrzehnten genügend Beweise gesammelt, um
die günstige
Wirkung von Abfangverbindungen für
freie Radikale/Antioxidanzien als antimutagene, entzündungshemmende, antiatherosklerotische,
antidiabetische, antihepatotoxische und dem Altern entgegenwirkende
Substanzen und bei einer Reihe von neurologischen Störungen zu
zeigen. Die Suche nach neuen antioxidativen Wirkstoffen wird deshalb
unentbehrlich zum Verbessern der pharmakologischen Behandlung von
pathologischen Zuständen,
die entweder auf eine oxidative Schädigung/Schädigung durch freie Radikale
zurückzuführen sind oder
auf ein Ungleichgewicht zwischen der Antioxidans/Oxidans-Homöostase zurückzuführen sind,
wie etwa ein Katarakt, rheumatische Erkrankungen, Atherosklerose,
Alzheimer-Krankheit und andere neurodegenerative Zustände.
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Die
pharmakologischen Vorgehensweisen haben sich deshalb auf die Suche
nach potenziellen Ressourcen konzentriert, die reich an antioxidativen
Wirkstoffen sind. Die medizini sche Bedeutung von Pflanzen, die einen
reichen Anteil an antioxidativen Wirkstoffen enthalten, ist deshalb
ein heißes
Thema.
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Stereospermum
personatum ist eine Arzneipflanze, die in dem traditionellen indischen
System der Medizin verwendet wird, und es wird weithin eingesetzt
in den Zubereitungen für
diuretische, steinzertrümmernde, auswurffördernde,
kardiotonische, aphrodisierende, appetitanregende, entzündungshemmende,
antibakterielle Medikamente und Medikamente gegen Dyspepsie, Diarrhö, Nieren-
und Blasensteine, Husten, Asthma, Hyperdipsie, Hämorrhoiden und Hyperaziditätserkrankungen
(Indian Medicinal Plants, Band 5 Seite 192). Es wird ferner berichtet,
dass es eine antibakterielle, antimykotische, hypoglykämische Aktivität und Aktivität gegen lymphocytische
Leukämiezellen
p388 besitzt (Ind. Jour. of Exp. Biol., 1971, 9, 100). Folglich
ist es zweckdienlich, nach den Molekülen zu suchen, die solche wichtigen
biologischen Eigenschaften besitzen. In diesem Zusammenhang wurde
die phytochemische Untersuchung von Stereospermum personatum in
Angriff genommen. Die Anmelder unternahmen Anstrengungen zur Isolierung
von (–)-Olivil
in guter Ausbeute.
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(–)-Olivil
ist dafür
bekannt, dass es mehrere Aktivitäten
besitzt, welche in Tabelle 1 gezeigt sind Tabelle 1
Verbindung | Aktivität | Referenz |
(–)-Olivil | 1.
Hemmung der cyclischen AMP-Phosphodiesterase | Chem.
Pharm. Bull, 1981, 29, 3586–92 |
| 2.
Antihypertensive und Ca2+-Antagonistenaktivität | Chem.
Pharm. Bull, 1986, 34, 3514–17 |
| 3.
Hemmung der cyclischen 3',5'-Adenosin-Monophosphat-Phosphodiesterase | Chem.
Pharm. Bull. 1988, 36, 435–9 |
| 4.
Hemmung der Ethanolabhängigkeit | UK
Pat. No. GB 2,198,041 |
| 5.
Antikomplementäre
Aktivität,
Antagonistenaktivität | J.
Ethanopharmacology, 1988, 23, 1591 |
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Aufgaben der Erfindung:
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Die
Hauptaufgabe der Erfindung ist, eine neue Zusammensetzung bereitzustellen,
die (–)-Olivil
und ein Zusatzmittel enthält,
welche als ein Antioxidans verwendet wird.
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Eine
weitere Aufgabe ist, eine neue Quelle bzw. ein neues Ausgangsmaterial
zum Erhalten von (–)-Olivil
in guter Ausbeute bereitzustellen.
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Noch
eine weitere Aufgabe der Erfindung ist, ein Verfahren zum Herstellen
von (–)-Olivil
aus einer pflanzlichen Quelle, nämlich
Stereospermum personatum, bereitzustellen.
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Noch
eine weitere Aufgabe der Erfindung bezieht sich auf die Verwendung
von (–)-Olivil
als ein Antioxidans.
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Zusammenfassung der Erfindung:
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Entsprechend
stellt die Erfindung eine neue Zusammensetzung bereit, die (–)-Olivil
enthält
und als Antioxidans nützlich
ist. Die Erfindung stellt ferner ein Verfahren zur Isolierung von
(–)-Olivil
aus einer neuen pflanzlichen Quelle, nämlich Stereospermum personatum
bereit.
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Gemäß dieser
Erfindung wurde herausgefunden, dass (–)-Olivil aus einer neuen Quelle,
Stereospermum personatum, in erheblicher Ausbeute isoliert wird,
und es wurde herausgefunden, dass (–)-Olivil eine antioxidative
Eigenschaft aufweist.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung:
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Antioxidansverbindungen
haben in letzter Zeit Aufmerksamkeit geweckt aufgrund ihres breiten
Spektrums an Aktivitäten
bei Störungen
mit verschiedenen Ursachen, nämlich
koronarer Herzkrankheit, Krebs, Diabetes, rheumatischen Störungen und
entzündlichen
Zuständen,
bei denen freie Radikale eine wichtige Rolle spielen. Der Nutzbarmachung
und Gewinnung der Antioxidansverbindungen aus natürlichen
Ressourcen wird nun viel Aufmerksamkeit gewidmet.
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Die
Verbindung (–)-Olivil
wird in reiner Form verwendet. Folglich kann ihr Gebrauch vorteilhafter
sein als der eines Gemisches von Verbindungen mit ähnlichen
Eigenschaften, welche derzeit verwendet werden. Es ist auch wichtig
festzustellen, dass das Verfahren zur Isolierung von (–)-Olivil
sehr wirtschaftlich ist.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine nützliche Quelle, Stereospermum
personatum, bereit, welche einen antioxidativen Wirkstoff umfasst,
aus dem (–)-Olivil
als reines und starkes Antioxidansmolekül isoliert wird. (–)-Olivil
wurde mit den vorhandenen pharmakologisch/therapeutisch anerkannten
Antioxidanzien Prubucol und α-Tocopherol
verglichen. Es wird fest gestellt, dass (–)-Olivil besser als die vorstehend
erwähnten
Referenzarzneimittel ist und folglich zusammen mit pharmazeutisch/therapeutisch
verträglichen
Zusatzmitteln verwendet werden kann.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann (–)-Olivil in einer viel geringeren
Menge wirksam sein als die vorstehend erwähnten Referenzarzneimittel.
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Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf eine Zusammensetzung,
die als Antioxidans nützlich
ist, wobei die Zusammensetzung eine wirksame Menge von (–)-Olivil
in Kombination mit oder in Verbindung mit pharmazeutisch verträglichen
Zusatzmitteln umfasst.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung wird das pharmazeutisch verträgliche Zusatzmittel auf eine
solche Weise ausgewählt,
dass es sich nicht auf die Wirksamkeit von (–)-Olivil auswirkt oder störend darauf
eingreift.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
der Erfindung ist das Zusatzmittel ausgewählt aus Nährstoffen wie Kohlenhydraten,
Zucker, Proteinen, Fetten und einem pharmazeutisch verträglichen
Träger.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung liegt das Verhältnis von (–)-Olivil zu dem Zusatzmittel
im Bereich zwischen 0,1:10 bis 3:10, vorzugsweise 0,4:10 bis 2:10.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
der Erfindung liegt die Menge von verabreichtem (–)-Olivil
im Bereich zwischen 300 mg und 400 mg pro Dosis mindestens zweimal
täglich.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
der Erfindung wird die Zusammensetzung auf oralem Weg in der Form
von Tabletten, Kapseln, Sirup oder Pulver verabreicht.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Isolierung von
(–)-Olivil aus
der Pflanze Stereospermum personatum, wobei das Verfahren die folgenden
Schritte umfasst:
- a) Extrahieren des getrockneten
Holzpulvers von Stereospermum personatum mit Hexan;
- b) weiteres Extrahieren des Rückstands aus Schritt (a) mit
Chloroform;
- c) Konzentrieren der Chloroformlösung aus Schritt (b) unter
Vakuum;
- d) Absorbieren des dunkelbraunen Extrakts an Silikagel (60–120 Mesh),
der auf eine Säule
(Durchmesser von 4 cm bei einer Höhe von 100 cm) aus Silikagel
(60–120
Mesh) geladen wird;
- e) Eluieren der Säule
mit einem Chloroform-Methanolgradienten, und
- f) Sammeln der eluierten Fraktion mit 4% Methanol in Chloroform
und Konzentrieren der Fraktion zum Erhalt von reinem (–)-Olivil.
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In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden die verwendeten Lösungsmittel ausgewählt aus
Hexan, Chloroform und Methanol.
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In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung beträgt
die Ausbeute an erhaltenem (–)-Olivil
ca. 0,073% des getrockneten Pflanzenmaterials.
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Eine
weitere Ausführungsform
bezieht sich auf die Verwendung von (–)-Olivil als Antioxidans oder
Radikalfänger
für Tiere
und Menschen.
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Noch
eine andere Ausführungsform
bezieht sich auf die Verwendung von (–)-Olivil zur Herstellung einer
Zusammensetzung, die als ein Antioxidans nützlich ist.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird (–)-Olivil oral verabreicht.
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Noch
eine andere Ausführungsform
der Erfindung bezieht sich auf die Verwendung von (–)-Olivil
für die
Herstellung einer Zusammensetzung, die zum Abfangen von freien Radikalen
nützlich
ist, umfassend die Schritte der Verabreichung einer wirksamen Menge
von (–)-Olivil an ein Subjekt,
das dieses benötigt,
vorzugsweise wird (–)-Olivil
im Bereich von 300 mg–400
mg/Dosis zweimal täglich
verabreicht.
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Stereospermum
personatum ist folglich eine neue Quelle für (–)-Olivil und sein Vorkommen
in dieser Pflanze in guten Ausbeuten macht diese Erfindung noch
bedeutender. Ein Vergleich der Ausbeute von (–)-Olivil aus verschiedenen
Pflanzen ist in Tabelle 2 angegeben. Tabelle 2
Name
der Pflanze | %
Ausbeute an (–)-Olivil | Referenz |
Olea
europaea | 0,0015 | Chem.
Pharm. Bull. 1984, 32, 2730 |
Eucommia
ulmoides | 0,002 | Chem.
Pharm. Bull. 1986, 34, 523 |
Stereospermum
kunthianum | 0,0012 | Plant.
Med. 1986 |
Stereospermum
personatum | 0,073 | vorliegende
Erfindung |
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Die
vorliegende Erfindung umfasst die Isolierung von (–)-Olivil
als antioxidativer Wirkstoff aus einer neuen Pflanzenquelle und
identifiziert seine Radikalfängereigenschaft
im Vergleich zu medizinisch bedeutenden antioxidativen Arzneimittelmolekülen.
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Kurze Beschreibung der beigefügten Abbildung:
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1 zeigt
die Antioxidansaktivität
(gegen freie Radikale, DPPH) von (–)-Olivil aus Stereospermum personatum
und Referenzverbindungen
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2 gibt
die Struktur von (–)-Olivil
wieder.
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Die
Erfindung ist in den folgenden Beispielen näher beschrieben, welche nur
zur Veranschaulichung angegeben werden und deshalb nicht so aufgefasst
werden sollten, als würden
sie die Erfindung in irgendeiner Weise beschränken.
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Beispiel 1
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Versuchsvorschrift:
Ein Verfahren zur Isolierung der vorstehenden Lignane. Das getrocknete
Holzpulver von Stereospermum personatum (3 kg) wurde in eine Soxhlet-Apparatur
eingegeben. Das Pulver wurde zuerst mit Hexan extrahiert. Der Rückstand
aus der Extraktion von Hexan wurde mit Chloroform weiter extrahiert.
Die Chloroformlösung
wurde unter Vakuum konzentriert. Der dunkelbraune Extrakt (22 g)
wurde an Silikagel (60–120
Mesh) adsorbiert und auf eine Säule
(Durchmesser von 4 cm bei einer Höhe von 100 cm) aus Silikagel
(60–120
Mesh) geladen.
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Die
Säule wird
mit einem Chloroform-Methanolgradienten eluiert. Der Chloroform-Methanolgradient wird
so ausgewählt,
dass eine spezifische Fraktion und dadurch die gewünschte Verbindung
erhalten wird. Im vorliegenden Fall werden die mit 4% Methanol in
Chloroform eluierten Fraktionen getrennt gesammelt und konzentriert.
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Die
vorstehenden Fraktionen werden einer weiteren Reinigung unter Verwendung
einer Silikagelsäule (> 200 mesh, 2,5 cm Durchmesser
und 50 cm Länge)
und eines Chloroform-Methanolgradienten
unterzogen. Das Eluat mit 4% Methanol in Chloroform ergab reines
(–)-Olivil
(2,2 g). Die spektrochemischen Daten von (–)-Olivil sind nachstehend
angegeben:
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(–)-Olivil
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- 1. Molekülformel:
C20H24O7
- 2. 'HNMR: δ 2,45 (1H,
m), 2,9 (1H, d), 3,05 (1H, d), 3,65 (1H, d), 3,95-3,80 (3H, m),
3,85 (6H, s), 4,7 (1H, d), 5,6 (Ar-OH, s), 5,65 (Ar-OH, s), 6,75-6,90
(5H, m), 7,1 (1H, s).
- 3. 13CNMR: δ 39,19 (C-7'), 55,80 (2 × OCH3),
59,42 (C-8'), 59,91
(C-9), 77,79 (C-9'),
81,18 (C-8'), 83,64 (C-7),
109,60 (C-2'), 113,50
(C-2), 114,46 (C-5), 114,60 (C-5), 119 (C-6), 122,83 (C-6), 128,56
(C-1), 133,64 (C-1'),
144,56 (C-4), 145,47 (C-4), 146,82 (c-3'), 147,18 (C-3).
- 4. MS: 376(M+)
- 5. IR: 3401 cm–1
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Beispiel 2
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In vitro-Bewertung der Radikalfängerstärke des
Antioxidans:
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Die
antioxidative Wirkung der Verbindungen wurde im Hinblick auf ihre
Fähigkeit/Stärke zum
Abfangen des am häufigsten
verwendeten freien Radikals 1,1-Diphenyl-2-picrylhydrazyl-Radikal (DPPH) getestet.
Die anerkannten und getesteten Antioxidanzien, nämlich Prubucol und α-Tocopherol
wurden als Referenzverbindungen herangezogen. 1 mg/ml DMSO-Konzentrationen der
Verbindungen wurden hergestellt und anschließend mit DMSO zu geringeren
Konzentrationen verdünnt.
200 μl der
Testverbindungen wurden zu 1 ml in Tris-HCl-Puffer (pH 7,4) rekonstituiert.
Ein gleiches Volumen von 500 μM
DPPH-Radikal, gelöst
in Ethanol wurde damit umgesetzt. Nach einer 45 Minuten langen Inkubation
im Dunkeln wurde die Extinktion bei 517 nm aufgezeichnet. Die prozentuale
Radikalfängeraktivität wurde
entsprechend berechnet. Alle Werte wurden dreifach abgelesen. Die
Ergebnisse (
1 und Tabelle 3) zeigen, dass
die betrachtete Verbindung eine starke antioxidative Eigenschaft/Radikalfängereigenschaft
besitzt. Tabelle 3 50% Radikalfängerkonzentration von Verbindungen
Antioxidans | Konzentration
(μg/ml) |
CHCl3-Extrakt | 40,09 |
(–)-Olivil | 22,24 |
Probucol | 28,71 |
DL α-Tocopherol | 47,80 |