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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von (–)-Guaiol
aus dem Öl
der Callitris intratropica, Verfahren zur Enkapsulierung des Öls aus Callitris
intratropica, sowie die verschiednen Verwendungen dieses Öls bzw.
des enkapsulierten Öls.
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In
jüngerer
Zeit ist ein Trend zu erkennen, im Kosmetikbereich verstärkt Wirkstoffe
natürlichen
Ursprungs einzusetzen. So werden essentielle Öle, wie z. B. das Teebaumöl, in der
Aromatherapie oder bei der Herstellung von Produkten im Personal
Care-Bereich eingesetzt.
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Aus
dem Holz und/oder der Rinde der Callitris intratropica (Australia
Blue Cypress), einer Spezies, die in wärmeren Klimazonen, wie z. B.
Nordaustralien, beheimatet ist und hauptsächlich in Plantagen angebaut wird,
lässt sich
ein aus mehreren Fraktionen bestehendes Öl gewinnen, das auf Grund seiner
Eigenfarbe auch "blaues Öl (blue
oil)" genannt wird.
Die blaue Farbe des Öls
aus Callitris intratropica, wird, wie auch bei anderen Ölen (z.
B.: Kamillenöl,
Patchouliöl)
durch (s)-Guaiazulen (1,4 Dimethyl-7-isopropylazulen) verursacht.
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Eine
essentielle Fraktion dieses Öls
ist (–)-Guaiol,
ein Sequiterpenalkohol, der der Formel
entspricht.
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Guaiol
hat optische Isomere, die Verbindung der Formel (1) entspricht der
(–)-Form.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zur Gewinnung
von (–)-Guaiol
entsprechend Formel (1) aus dem Öl
der Callitris intratropica. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
dass das Öl
bei ca. 4 bis –18°C eingelagert,
das sich dabei in feinen Nadeln abscheidende (–)-Guaiol durch Filtration vom
Restöl
abgetrennt und dann mit kaltem, unpolarem Lösungsmittel gewaschen wird.
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Als
kaltes unpolares Lösungsmittel
werden dabei vorzugsweise C5-C10-Alkane
verwendet und insbesondere n-Hexan oder iso-Oktan.
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Weiterhin
lassen sich bevorzugt auch Lösungsmittelgemische
verwenden, insbesondere Gemische aus n-Hexan/Petrolether, Ethanol/Wasser,
Dimethylformamid/Wasser, Metha nol/Wasser, Ethylenglykol/Wasser,
Ethylenglykol-methyl- und Ethylester/Wasser, Dimethylsulfoxid/Wasser,
Tetrahydrofuran/Wasser und Dioxan/Wasser.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird das (–)-Guaiol
durch Nutschen vom Restöl
abgetrennt.
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Zur
weiteren Reinigung kann das erhaltene, rohe (–)-Guaiol aus einem Lösungsmittelgemisch,
ausgewählt
aus n-Hexan/Petrolether, Ethanol/Wasser, Dimethylformamid/Wasser,
Methanol/Wasser, Ethylenglykol/Wasser, Ethylenglykol-methyl- und
Ethylester/Wasser, Dimethylsulfoxid/Wasser, Tetrahydrofuran/Wasser und
Dioxan/Wasser umkristallisiert werden.
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Vorzugsweise
wird zur weiteren Reinigung n-Hexan/Petrolether oder eine Mischung
aus Ethanol/Wasser verwendet.
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In
einer weiteren Verfahrensvariante wird das rohe (–)-Guaiol
nach der Filtration zur Reinigung einer Vakuumdestillation unterzogen.
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Das
nach der Filtration an (–)-Guaiol
verarmte Öl
lässt sich
für verschiedene
Zwecke einsetzen.
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Öle von Sesquiterpenen
und Sesquilactonen lassen sich mit Hilfe von überkritischen Lösungsmitteln gewinnen.
Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass Holzteile mit und
ohne Rinde und/oder Rindenteile der Callitris intratropica, glaucophylla
oder columellaris mit einem überkritischen
Lösungsmittel
extrahiert werden.
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Als überkritische
Lösungsmittel
kommen die aus dem Stand der Technik bekannten überkritischen Medien in Betracht,
die auch zur Pflanzenextraktion eingesetzt werden, wie z. B. überkritisches
Ethylen, Propan, Butan, Pentan, N2O oder
CO2, welche grundsätzlich in gleicher Weise im
Rahmen der vorliegenden Erfindung zum Einsatz kommen können.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Extraktion aus Mischungen von CO2 und
cyclischen C1-C10-Kohlenwasserstoffen
oder C1-C10-n-Alkanen,
insbesondere Propan, Butan und Pentan durchgeführt.
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Weiterhin
bevorzugt ist jedoch eine lipophile Extraktion mit überkritischem
CO2 und Modifiern, wie kurzkettigen aliphatischen
Alkoholen, wie z. B. Ethanol oder Methanol.
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Die überkritischen
Lösemittel
sind sehr inert und können
auf Grund ihres hohen Dampfdruckes und ihrer Flüchtigkeit vollständig auch
bei tiefen Temperaturen ohne Verlust der flüchtigeren Extraktbestandteile entfernt
werden.
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Extraktionenverfahren
mit überkritischen
Medien sind allgemein bekannt und kommerziell erhältlich.
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Vorzugsweise
werden zur Extraktion Rindenchips verwendet.
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Holz-
und Rindenchips der Callitris intratropica, glaucophylla oder columellaris
werden bei 20 bis 2000 bar Druck und bei Temperaturen von 30 bis
80°C mit
einem überkritischen
Medium, vorzugsweise überkritischem
CO2, Propan oder Butan und gegebenenfalls
mit 0% und 15% Anteilen von Zusätzen
eines kurzkettigen aliphatischen Alkohols, wie z. B. Methanol oder
Ethanol, in einem Zeitraum von 30 Minuten bis 5 Stunden extrahiert.
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Nach
dem Entspannen liegt das Öl
in reiner Form mit einer Ausbeute von 1 bis 10%, bezogen auf die Holzeinwaage
vor.
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Gegenüber der
Wasserdampfdestillation ist die Ausbeute an Öl deutlich höher und
hat eine vollkommen andere Zusammensetzung der Einzelkomponenten.
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Aus
dem nach diesem Verfahren gewonnenen Öl lässt sich auch (–)-Guaiol
gewinnen, indem man das (–)-Guaiol
bei Raumtemperatur auskristallisieren lässt oder ausfriert.
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Dazu
wird das Öl
bei ca. 25 bis –18°C eingelagert.
Ein Teil des (–)
Guaiols wird in feinen Nadeln abgeschieden. Nach Filtration kann
das an (–)-Guaiol
verarmte Öl
weiterverwendet werden. Durch Umkristallisation aus aliphatischen
Kohlenwasserstoffen (auch cyclische) oder Ethanol/Wasser-Gemisch
wird das (–)-Guaiol
bis auf > 98% aufgereinigt.
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Vom
unbehandelten Öl
aus Callitris intratropica und vom an (–)-Guaiol verarmten Öl werden
Lösungen zwischen
30 und 2000 mg/L in Ethanol hergestellt.
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Das
so gewonnene farblose bis leicht gelbe Öl zeigt eine deutlich höhere antimikrobielle
Wirkung als das durch Wasserdampf Destillation gewonnene Öl.
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Das
nach den erfindungsgemässen
Verfahren gewonnene Öl
aus Callitris intratropica lässt
sich vorteilhaft enkapsulieren. Als Enkapsulierungsmaterialien kommen
vorzugsweise α-, β-, und γ-Cyclodextriene,
Liposomen, Bakterien, Pilze, organische und anorganische Poren träger, ausgewählt aus
Bentoniten, modifizierten Bentoniten und Hectoriten in Betracht.
Das Verfahren zur Enkapsulierung des Öls aus Callitris intratropica bildet
einen weiteren Erfindungsgegenstand. Es ist dadurch gekennzeichnet,
dass äquimolare
Mengen des Öls
aus Callitris intratropica mit einem der oben genannten Enkapsulierungsmaterialien
in Wasser suspendiert und für
1 bis 4 Stunden gerührt
werden, bis sich ein Komplex aus Enkapsulierungsmaterial und Öl bildet.
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Wird
als Enkapsulierungsmaterial ein Pilz verwendet, so sind typische
Vertreter Hefen, wie z. B. Saccharomyces cerevisiae (Brauereihefe
und Bäckerhefe),
Kluyveromyces fragilis (Molkereihefe) und Candida utilis sowie faserartige
Pilze, wie z. B. Aspergillus niger.
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Vorzugsweise
hat das Enkapsulierungsmaterial einen Zellendurchmesser von z. B.
ca. 5 μm.
Bakterien können
eine kleinere Zellengrösse
von ca. 1 bis 2 μm
aufweisen und für
einen grösseren
Zellendurchmesser kultiviert werden.
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Das
erfindungsgemäss
gewonnene Öl
der Callitris intratropica zeigt ausgeprägte antimikrobielle Wirkung,
insbesondere gegen pathogene grampositive und gramnegative Bakterien
sowie gegen Bakterien der Hautflora, wie z. B. Corynebacterium xerosis
(Bakterien, die Körpergeruch
verursachen), ausserdem als Antimycotikum gegen Hefen und Schimmelpilze.
Es eignet sich daher insbesondere zur Desinfektion, Desodorierung
sowie der generellen antimikrobiellen Behandlung der Haut und Schleimhäute sowie
Hautanhangsgebilden (Haare), ganz besonders zur Hände- und
Wunddesinfektion.
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Es
ist daher geeignet als antimikrobielle Wirksubstanz in Körperpflegemitteln,
wie z. B. Shampoos, Badezusätzen,
Haarpflegemitteln, flüssigen
und festen Seifen (auf Basis synthetischer Tenside und Salze von
gesättigten
und/oder ungesättigten
Fettsäuren),
Lotionen und Cremes, Deodorantien, anderen wässrigen oder alkoholischen
Lösungen,
z. B. Reinigungslösungen
für die
Haut, feuchte Reinigungstücher, Ölen oder
Pudern.
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Einen
weiteren Erfindungsgegenstand bildet daher ein Körperpflegemittel, enthaltend
0,01 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung,
des Öls
der Callitris intratropica, oder des erfindungsgemäss hergestellten
enkapsulierten Öls,
oder des mit überkritischen
Lösungsmitteln
gewonnenen Öls
oder des an (–)-Guaiol
verarmten Öls,
sowie kosmetisch verträgliche
Hilfsstoffe.
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Je
nachdem, in welcher Form das Körperpflegemittel
vorliegt, weist es neben dem Öl
der Callitris intratropica oder des erfindungsgemäss hergestellten
enkapsulierten Öls
noch weitere Bestandteile auf, wie z. B. Sequestriermittel, Farbstoffe,
Parfümöle, Verdickungs-
bzw. Festigungs-(Konsistenzregler)-mittel, Emmollients, UV-Absorber,
Hautschutzmittel, Antioxidantien, die mechanischen Eigenschaften
verbessernde Additive wie Dicarbonsäuren und/oder Al-, Zn-, Ca-,
Mg-Salze von C14-C22-Fettsäuren und
gegebenenfalls zusätzliche Konservierungsmittel
und antimikrobielle Wirkstoffe.
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Das
erfindungsgemässe
Körperpflegemittel
kann als Wasser-in-Öl-
oder Öl-in-Wasser-Emulsion, als alkoholische
oder alkoholhaltige Formulierung, als vesikulare Dispersion eines
ionischen oder nichtionischen amphiphilen Lipids, als Gel, fester
Stift oder als Aerosol-Formulierung
formuliert werden.
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Eine
das Öl
der Callitris intratropica enthaltende Wasser-in-Öl- oder Öl-in-Wasser-Emulsion
enthält
als kosmetisch verträgliche
Hilfsstoffe vorzugsweise 5 bis 50% einer Ölphase, 5 bis 20% eines Emulgators
und 30 bis 90% Wasser.
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Die Ölphase kann
dabei irgendein für
kosmetische Formulierungen geeignetes Öl enthalten, wie z. B. ein
oder mehrere Kohlenwasserstofföle,
ein Wachs, ein natürliches Öl, ein Silikon-Öl, einen
Fettsäureester oder
einen Fettalkohol. Bevorzugte Mono- oder Polyole sind Ethanol, Isopropanol,
Propylenglykol, Hexylenglycol, Glycerin und Sorbitol.
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Das
erfindungsgemäss
verwendete Öl
kann in verschiedenen kosmetischen Mitteln enthalten sein. Insbesondere
kommen z. B. die folgenden Mittel in Betracht:
- – Mittel
zur Hautpflege, wie z. B. Hautwasch- und Reinigungsmittel in Form
von stückförmigen oder
flüssigen
Seifen, Syndets oder Waschpasten,
- – Badepräparate,
wie z. B. flüssige
(Schaumbäder,
Milche, Duschpräparate)
oder feste Badepräparate,
wie z. B. Badetabletten und Badesalze;
- – Hautpflegemittel,
wie z. B. Hautemulsionen, Mehrfachemulsionen oder Hautöle;
- – Dekorative
Körperpflegemittel,
wie z. B. Gesichts-Make-ups in Form von Tages- oder Pudercremes,
Gesichtspuder (lose und gepresst), Rouge oder Creme-Make-ups, Augenpflegemittel,
wie z. B. Lidschattenpräparate,
Wimperntusche, Eyeliner, Augencremes oder Eye-Fix-Cremes; Lippenpflegemittel,
wie z. B. Lippenstift, Lip Gloss, Lippenkontur stift, Nagelpflegemittel,
wie Nagellack, Nagellackentferner, Nagelhärter, oder Nagelhautentferner;
- – Intimpflegemittel,
wie z. B. Intim-Waschlotionen oder Intimsprays;
- – Fusspflegemittel,
wie z. B. Fussbäder,
Fusspuder, Fusscremes bzw. Fussbalsame, spezielle Deomittel und
Antitranspirantien oder hornhautbeseitigende Mittel;
- – Lichtschutzmittel,
wie Sonnenmilche, -lotionen, -cremes, -öle, Sun-blockers oder Tropicals,
Vorbräunungspräparate oder
After-sun-Präparate;
- – Hautbräunungsmittel,
wie z. B. Selbstbräunungscremes;
- – Depigmentierungsmittel,
wie z. B. Präparate
zur Hautbleichung oder Mittel zur Hautaufhellung;
- – Insektenabweisende
Mittel ("Repellents"), wie z. B. Insektenöle, -lotionen,
-sprays, oder -stifte;
- – Deodorantien,
wie Deosprays, Pumpsprays, Dengele, -stifte oder -roller;
- – Antitranspirantien,
wie z. B. Antitranspirantstifte, -cremes oder -roller;
- – Mittel
zur Reinigung und Pflege von unreiner Haut, wie z. B. Syndets (fest
oder flüssig),
Peeling- oder Scrubb-Präparate
oder Feeling-Masken;
- – Haarentfernungsmittel
in chemischer Form (Depilation), wie z. B. Haarentfernungspulver,
flüssige
Enthaarungsmittel, cremige oder pastöse Enthaarungsmittel, Enthaarungsmittel
in Gelform oder Aerosolschäume;
- – Rasiermittel,
wie z. B. Rasierseife, schäumende
Rasiercremes, nichtschäumende
Rasiercremes, -schäume,
-gele, Preshave-Präparate
für die
Trockenrasur, Aftershaves oder Aftershave-Lotionen;
- – Duftmittel,
wie z. B. Duftwässer
(Eau de Cologne, Eau de Toilette, Eau de Parfum, Parfum de Toilette, Parfüm), Parfümöle oder
Parfümcremes;
- – Mittel
zur Zahn-, Zahnersatz- und Mundpflege, wie z. B. Zahncremes, Gel-Zahncremes,
Zahnpulver, Mundwasserkonzentrate, Anti-Plaque-Mundspülungen,
Prothesenreiniger oder Prothesenhaftmittel;
- – Kosmetische
Mittel zur Haarbehandlung, wie z. B. Haarwaschmittel in Form von
Schampool, Haarkonditioniermittel, Haarpflegemittel, wie z. B. Vorbehandlungsmittel,
Haarwasser, Frisiercremes, Frisiergele, Pomaden, Haarspülungen,
Kurpackungen, Intensivhaarkuren, Mittel zur Haarverformung, wie
z. B. Wellmittel zur Herstellung von Dauerwellen (Heisswelle, Mildwelle,
Kaltwelle), Haarglättungspräparate,
flüssige
Haarfestiger, Haarschäume,
Haarsprays, Blondiermittel, wie. z. B. Wasserstoffperoxidlösungen,
aufhellende Schampoos, Blondiercremes, Blondierpulver, Blondierbreie
oder -öle,
temporäre,
semitemporäre
oder permanente Haarfärbemittel,
Präparate
mit selbstoxidierenden Farbstoffen, oder natürliche Haarfärbemittel, wie
Henna oder Kamille.
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Eine
antimikrobielle Seife hat z. B. folgende Zusammensetzung:
- 0,01
bis 5 Gew.-% der Verbindung des Öls
aus callitris intratropica,
- 0,3 bis 1 Gew.-% Titandioxid,
- 1 bis 10 Gew.-% Stearinsäure,
und
- ad 100% Seifengrundlage, wie z. B. die Natriumsalze der Talgfett-
und Kokosfettsäure
oder Glycerine.
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Ein
Schampoo hat z. B. die folgende Zusammensetzung:
- 0,01 bis
5 Gew.-% des Öls
aus callitris intratropica,
- 12,0 Gew.-% Natrium-Laureth-2-sulfat,
- 4,0 Gew.-% Cocamidopropylbetain,
- 3,0 Gew.-% NaCl und
- Wasser ad 100%.
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Ein
Deodorant hat z. B. die folgende Zusammensetzung:
- 0,01 bis
5 Gew.-% des Öls
aus callitris intratropica,
- 60 Gew.-% Ethanol,
- 0,3 Gew.-% Parfümöl, und
- Wasser ad 100%.
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Beispiel für eine O/W-Emulsion:
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- 0,01–5
Gew.-% des Öls
aus callitris intratropica,
- 12 Gew.-% Glyceryl Stearate,
- 6 Gew.-% Paraffinöl,
- 6 Gew.-% Caprylic/Capric Triglycerid,
- 4 Gew.-% Glycerin,
- 0,2 Gew.-% Di-Natrium EDTA,
- 1,0 Gew.-% Zitronensäure
(20%), und
- 65,8–70,8
Gew.-% Wasser.
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Beispiel für eine O/W-Emulsion:
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- 0,01–5
Gew.-% des Öls
aus callitris intratropica,
- 3,5 Gew.-% PEG-30 Dipolyhydroxystearat,
- 10,0 Gew.-% Paraffinöl,
- 4 Gew.-% Caprylic/Capric Triglycerid,
- 4 Gew.-% Dicaprylic Ether,
- 0,2 Gew.-% Di-Natrium EDTA,
- 3,4 Gew.-% Glycerin und
- 69,9–74,9
Gew.-% Wasser.
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Weiterhin
findet das Öls
der Callitris intratropica, oder das erfindungsgemäss hergestellte
enkapsulierte Öl,
oder das erfindungsgemäss
gewonnene Öl
oder das an (–)-Guaiol
verarmte Öl
Verwendung als Antiinflamatorikum, sowie als Akarizid gegen Hausstaubmilben
und Zecken.
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Weiterhin
eignen sich das Öls
der Callitris intratropica, oder das erfindungsgemäss hergestellte
enkapsulierte Öl,
oder das erfindungsgemäss
gewonnene Öl
oder das an (–)-Guaiol
verarmte Öl
für die
antimikrobielle Behandlung von textilen Fasermaterialien. Es handelt
sich dabei um ungefärbte
und gefärbte
oder bedruckte Fasermaterialien z. B. aus Seide, Wolle, Polyamid,
Polyester, Polypropylen oder Polyurethanen, und insbesondere cellulosehaltige
Fasermaterialien aller Art. Solche Fasermaterialien sind beispielsweise
natürliche
Cellulosefasern, wie Baumwolle, Leinen, Jute und Hanf, sowie Zellstoff
und regenerierte Cellulose. Bevorzugte geeignete textile Fasermaterialien
sind aus Baumwolle.
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Weiterhin
eignen sich das Öls
der Callitris intratropica, oder das erfindungsgemäss hergestellte
enkapsulierte Öl,
oder das erfindungsgemäss
gewonnene Öl
oder das an (–)-Guaiol
verarmte Öl
zur Konservierung von Kosmetikprodukten, wie z. B. Schampoos, Badezusätzen, Haarpflegemitteln,
flüssigen
und festen Seifen (auf Basis synthetischer Tenside und Salze von
gesättigten
und/oder ungesättigten
Fettsäuren),
Lotionen und Cremes, Deodorantien, anderen wässrigen oder alkoholischen
Lösungen,
z. B. Reinigungslösungen
für die Haut,
feuchte Reinigungstücher, Ölen oder
Pudern und Haushaltsprodukten, wie z. B. in Wasch- und Reinigungsformulierungen,
wie z. B. in Flüssig-
und Pulverwaschmitteln oder Weichspülern.
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Die
folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung, ohne sie auf
diese zu beschränken.
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Beispiele
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Beispiel 1: Herstellung von mit Cyclodextrin
verkapseltem Öl
aus callitris intratropica (ABC)
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340
g (30 mmol) Cyclodextrin der Molmasse 1134 werden in 1 l Wasser
suspendiert. Der Suspension setzt man 66 g ABC zu und lässt für 4 bis
8 Stunden bei Raumtemperatur rühren.
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Anschliessend
wird über
eine Filternutsche abgesaugt und der Filterkuchen durch Waschen
mit Ethanol, Dioxan oder einem anderen Lösemittel, das mit Wasser mischbar
und in dem das Öl
gut löslich
ist, gewaschen. Der Waschprozess ist nicht zwingend notwendig, wenn
freies, nicht verkapseltes ABC auf dem Produkt zurückbleiben
darf.
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Der
feuchte Presskuchen wird anschliessend bei ca. 20 mbar und 100°C im Trockenschrank
oder über einen
Schaufeltrockner getrocknet.
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Bei
Herstellung von kleineren Mengen ist die Gefriertrocknung geeignet,
wenn Feuchtegrade von unter 5% an Wasser erreicht werden sollen.
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Beispiel 2: Test der antimikrobiellen
Wirkung
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Das
Extrakt oder Fraktionen des Extraktes aus dem Holz und/oder der
Rinde der Australien Blue Cypress (callitris intratropica) zeigt
im mikrobiellen Test eine hohe Hemmwirkung auf verschiedene Hautpilze,
Hefen und insbesondere Bakterien. Die MHK-Werte (maximale Hemmkonzentration)
liegen gegen Gram-positive Bakterien, wie z. B. Staphylococcus aureus;
Staphylococcus epidermidis oder Corynebacterium xerosis in einem
Bereich von 125–600
ppm, gegen Schimmelpilze z. B. A. niger, pidermophyton floccosum
und Trichophyton mentagrophytes bei z. T deutlich ≤ 125 ppm und
gegen Hefen, wie z. B. Candida albicans bei 2000 ppm. Beispiele (Tabelle 1): (MHK 0 maximale
Hemmkonzentration)
Tabelle
1: |
Testkeim | MHK
reines Öl | MHK
v. 10% Öl
in Cyclodextrin | MHK
von reinem Cylodextrine |
Porphyromonas
gingivalis | 500
ppm | 250
ppm | > 10.000 ppm |
Selenomonas
artemidis | 750
ppm | 500
ppm | > 10.000 ppm |
Staphylococcus
aureus | 250
ppm | 10.000
ppm | > 10.000 ppm |
Staphylococcus
mutans | 125
ppm | 2000
ppm | > 10.000 ppm |
Staphylococcus
sobrinus | 125
ppm | 2000
ppm | > 10.000 ppm |
Malassezia
furfur | 10
000 ppm | 2000
ppm | > 10.000 ppm |
Epidermophyton
floccosum | 125
ppm | 750
ppm | > 10.000 ppm |
Microsporum
canis | 60
ppm | 500
ppm | > 10.000 ppm |
Microsporum
gypseum | 60
ppm | 750
ppm | > 10.000 ppm |
Trichophyton
mentagrophytes | 60
ppm | 750
ppm | > 10.000 ppm |
Trichophyton
rubrum | 30
ppm | 750
ppm | > 10.000 ppm |
Trichophyton
schoenleinii | 60
ppm | 500
ppm | > 10.000 ppm |
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Formulierungsbeispiele für Öle aus Callitris
intratropica (ABC)
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Beispiel 3: Klare wässrige Lösung
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Zusammensetzung:
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- 0,01 bis 1% ABC,
- 0,5% Benzylalkohol,
- 1,5 bis 3,5% Polysorbate 20 oder ein anderes nicht ionisches
Tensid,
- 0,1% eines Chelatbildners z. B EDTA Natrium,
- 0 bis 5,0% Butylenglycol in destilliertem Wasser.
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Beispiel 4: Schampoo
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- 0,01 bis 1% ABC,
- 0 bis 0,5% Benzylalkohol,
- 8 bis 12% Natrium lauryl ether sulfat,
- 0 bis 0,1% EDTA-Dinatrium,
- 2 bis 4% eines Betains (z. B. Kokos-Betain),
- 3% Kokosnuss-Diethanolamid,
- 0 bis 0,1% Polyquaternium 10,
- 0 bis 0,5% Natriumchlorid, organische Säure (z. B. Zitronensäure 10%-ig)
zur pH-Einstellung auf pH 6,0 bis 7,0.
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Beispiel 5: Hair Conditioner
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- 0,01 bis 1% ABC,
- 0 bis 0,5% Benzylalkohol,
- 2,5 bis 3,5% Stearylalkohol,
- 0,05% PEG-7 Glycerylfettsäure
(z. B. Cetiol HE),
- hydrolysiertes Weizen-Protein (z. B. Hydrotriticum);
- 0,1 bis 0,2% Zitronensäure
(10%-ig),
- 0,1% Panthenol und
- 1% Cetyltrimethylammoniumchlorid (50%-ig) oder ein anderes kationisches
Tensid eingestellt mit destilliertem Wasser auf 100%.
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Für die Herstellung
weiterer Formulierungen (Beispiele 6 bis 9) wird von einem Konzentrat
der Wirksubstanz mit folgender Zusammensetzung ausgegangen:
- 1
bis 80% ABC, oder Mischungen von ABC mit anderen Wirkstoffen wie
z. B. Teebaumöl
(TTO)
- 5 bis 80% eines phenylsubstituierten Alkohols wie z. B. Benzylalkohol.
- 0 bis 80% eines Tensids (anionisch, kationisch oder amphoter,
bevorzugt aber nicht ionisch wie polyethylenoxid-Ester oder Karbonsäureester.
- 0 bis 80% eines Dispergierhilfsmittels
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Ideal
sind Aktivsubstanzanteile von 5 bis 50% und Alkoholanteile von 30
bis 50% sowie Anteile an Tensid von 30 bis 50% und Dispergierhilfsmittel
von 20 bis 50%
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Beispiel 6: Beispiel einer typischen Creme
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- 2% ABC,
- 2 bis 3% Glycerol,
- 5% Erdnussöl,
- 10% einer colloiden Dispersion von Cetylstearylalkohol mit nicht
ionischen Emulgatoren auf der Basis gesättigter Fettsäurepolyglycolether.
(z. B. Emulgate 1000 Nl) in Wasser.
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Beispiel 7: Beispiel einer typischen Lotion
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- 2% ABC,
- 15% Glycerolmonostearat A-S,
- 3% Emulgin B1;
- 5% Glycerol,
- 2% Cetylalkohol in Wasser.
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Beispiel 8: Beispiel eines typischen Gels
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- 2% ABC,
- 5% Glycerol
- 3% Sepigel 305 in Wasser.
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Beispiel 9: Beispiel eines typischen Conditioners
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- 2% ABC,
- 2% Cetylalkohol,
- 3% Cetostearylalkohol,
- 3% Vantoc CC (Cetyl trimethylammonium chloride),
- 5% Lauryldiimoniumhydroxypropyl hydrolysiertes Collagen und
- 0,5% Dipanthenol.
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Ausführungsbeispiele:
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Beispiel 10:
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Der
zu Holz- und Rindenchips zerkleinerte Stamm von callitris intratropica
wird mit einer geeigneten Mühle,
vorzugsweise einer Hammermühle
oder einer Schlagstangenmühle
zerkleinert. 2 kg des Materials wird einer Extraktion mit überkritischem
CO2 bei ≤ 400
bar (bevorzugt 250 bar) und 20–60°C (bevorzugt
45°C) unterzogen.
Die Extraktionsdauer liegt je nach Druck und Temperatur zwischen
1 und 8 Stunden, ideal bei 4 Std.
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Als
Hauptkomponenten werden gefunden (in Flächen-% CC):
Komponente | MHK
reines Öl*
aus WDD | MHK
reines Öl
aus SE | MHK
reines Öl
aus SFE |
(–)-Guaiol | 12–14% | 14–16% | 12–15% |
α-, β-, γ-Eudesmole | 13–15% | 6–8% | 6–8% |
Bulnesol | 11–13% | 4–6% | 4–6% |
β-, γ-Costol | < 1% | 3–5% | 3–5% |
Dihydrocolumellarine | 8–10% | 28–32% | 28–32% |
Callitrisin | 1–2% | 8–10% | 8–10% |
Columellarin | < 1% | 7–9% | 7–9% |
Beispiele: (MHK = maximale Hemmkonzentration)
| MHK |
Testkeim | reines Öl aus WDD | reines Öl aus SE | reines Öl aus SFE |
Aspergillus
niger | 31
ppm | 60
ppm | 60
ppm |
Candida
albicans | > 10000 ppm | 125
ppm | 125
ppm |
Candida
tropicalis | > 10000 ppm | 125
ppm | 125
ppm |
Selenomonas
artemidis | 750
ppm | 60
ppm | 60
ppm |
Staphylococcus
aureus | 250
ppm | 60
ppm | 60
ppm |
Staphylococcus
mutans | 125
ppm | 60
ppm | 60
ppm |
Staphylococcus
sobrinus | 125
ppm | 30
ppm | 30
ppm |
Malassezia
furfur | 10
000 ppm | 60
ppm | 60
ppm |
Epidermophyton
floccosum | 125
ppm | 60
ppm | 60
ppm |
Microsporum
canis | 60
ppm | 60
ppm | 60
ppm |
Microsporum
gypseum | 60
ppm | 60
ppm | 60
ppm |
Propionibacterium
acnes | 62
ppm | 30
ppm | 30
ppm |
Trichophyton
mentagrophytes | 60
ppm | 60
ppm | 60
ppm |
Trichophyton
rubrum | 30
ppm | 60
ppm | 60
ppm |
Trichophyton
schoenleinii | 60
ppm | 60
ppm | 60
ppm |
- *) nach Abtrennung des auskristallisierten
Guaiols
- WDD = Wasserdampfdestillation; SD = Lösungsmittelextraktion; SFE
= Superkritische Fluid Extraktion