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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein eine stabile wässrige Zubereitung
von T3, die zur Behandlung von Patienten
zur Wiederherstellung einer wirksamen Herzfunktion verwendet werden
kann.
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Hintergrund der Erfindung
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Serumalbumin
stellt eine Serumproteinfraktion dar, die an der Aufrechterhaltung
des osmotischen Drucks im Blut beteiligt ist und als ein Plasmaersatz
bei der Schockbehandlung verwendet wird. Serumalbumin trägt auch
zu zahlreichen Transport- und Regelvorgängen im Körper bei.
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Ähnlich wie
zahlreiche andere Substanzen, z. B. N-Oxytrimethylamine, Aminosäuren, alkylierte
Aminosäuren
und Zucker, wird Serumalbumin als ein Protein-Schutzmittel zur Stabilisierung
von Proteinen gegen eine Denaturierung und zur Konservierung der
enzymatischen Aktivität
sowie bei der Zubereitung von biologischen Arzneimitteln verwendet.
US-Patent 5 876 992 beschreibt
die Verwendung von Serumalbumin zusammen mit Disacchariden oder
ihren Derivaten zur Stabilisierung von Proteinen. Serumalbumin wird
zur Aufrechterhaltung der Integrität von Harnproteinen verwendet;
US-Patent 5 679 318 . Ferner
bewirkt Serumalbumin eine Auflösung
von Paclitaxel in wässriger
Lösung;
WO-00/06152 .
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Zu
Thyroidhormonen gehören
die L-Formen von Thyroxin (4-(4-Hydroxy-3,5-diiodphenyl)-3,5-diiodtyrosin; nachstehend
als T
4 bezeichnet) und 3,5,3'-Triiodthyronin (T
3). Sie lassen sich aus natürlichen
Quellen, z. B. Rinder-Schilddrüsen,
erhalten oder durch Synthese gewinnen;
US-Patent 2 803 654 .
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Thyroidhormone
bewirken bei Patienten mit kardiovaskulärer Beeinträchtigung eine Wiederherstellung
oder Besserung des Herzrhythmus und der Herzfunktion. Thyroidhormone
erhöhen
die Herzfrequenz und die Herzschlagkraft, wodurch das Herzminutenvolumen
erhöht
wird. Ferner wurde festgestellt, dass sie bei Herzstillstand signifikant
verringert sind; Wortsman et al., Arch. Intern. Med., Bd. 147 (1987),
S. 245–248.
Eine Infusion von Thyroidhormon bewirkt eine Wiederbelebung des
Herzens bei Patienten mit Herzstillstand, elektromechanischer Dissoziation
und einer Vielzahl von anderen Herzzuständen; (
GB-2 240 474 ). Der Einfluss von Thyroidhormon
tritt praktisch sofort auf und wirkt sich auch dann aus, wenn übliche Behandlungen
fehlgeschlagen sind. Thyroidhormone sind auch bei anderen Herzindikationen,
wie Kardiomyopathien und Bradyarrhythmien, therapeutisch wirksam.
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Von
den Thyroidhormonen wird T3 normalerweise
in geringeren Mengen als T4 synthetisiert
und tritt im Blut und in der Schilddrüse auf. Auf molekularer Basis
ist jedoch T3 wirksamer und das Einsetzen
seiner Wirkung erfolgt rascher als bei T4.
Es wird in der Schilddrüse
und durch Verstoffwechselung von T4 in peripheren Geweben
durch das Enzym 5'-Deiodinase synthetisiert.
T4 stellt heutzutage in der klinischen Anwendung
das bevorzugte Thyroidhormon dar, was weitgehend auf seine Verfügbarkeit
und seine relativ lange Halbwertszeit von 6–7 Tagen zurückzuführen ist,
da T4 bereitwillig eine Bindung mit dem
Thyroxinbindenden Globulin in Humanserum eingeht und somit gegenüber Stoffwechsel
und Ausscheidung geschützt
ist. T3 ist wirkungsstärker und zeigt bei Wiederbelebungspatienten,
bei denen ein Herzstillstand vorliegt, eine raschere Wirkung als
T4. Jedoch ist T3 in
wässriger
Lösung
instabil und weist eine äußerst kurze
Halbwertszeit auf. Diese kurze Halbwertszeit schränkt die
Anwendung von T3 bei Patienten ein, insbesondere
in Notfallsituationen, bei denen eine Injektion einer wässrigen
Lösung
von Thyroidhormon notwendig ist.
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Obgleich
eine stabile T3-Zubereitung für die Behandlung
von Patienten mit Herzkrankheiten wünschenswert und notwendig ist,
gibt es bisher keine Berichte über
eine stabile wässrige
T3-Zubereitung oder über deren tatsächliche
Verwendung. Die vorliegende Erfindung befasst sich mit diesem Bedürfnis, das
auf dem einschlägigen
Gebiet seit langem besteht.
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Zusammenfassende Darstellung der Erfindung
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Die
Erfindung stellt eine Zusammensetzung bereit, die 0,01 mg/ml bis
1,0 mg/ml T3, Serumalbumin und Wasser umfasst,
wobei die Stabilität
von T3 erhöht ist.
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Die
Erfindung stellt ferner die Verwendung einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung eines Patienten
mit Herzstillstand oder mit elektrischem Herzstillstand zur Wiederherstellung
einer wirksamen Herzfunktion bereit.
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Die
Erfindung umfasst eine stabile wässrige
pharmazeutische Zusammensetzung mit einem Gehalt an T3,
Serumalbumin und Wasser. Unter die Erfindung fallen auch getrocknete
Proben für
die Rekonstitution sowie verschiedene pharmazeutische Zubereitungen.
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Die
Erfindung kann bei einem Verfahren zur Notfallbehandlung eines Patienten
mit Herzstillstand und mit elektrischem Herzstillstand verwendet
werden, um eine wirksame Herzfunktion wiederherzustellen, indem man
dem Patienten eine therapeutisch wirksame Menge einer pharmazeutischen
Zusammensetzung aus T3, Serumalbumin und
Wasser verabreicht.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt
die Mortalitätsrate
als eine Funktion der Konzentration an Thyroidhormon während eines akuten
Myokardinfarkts.
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2 zeigt
hämodynamische
Daten nach Defibrillation (5 min-VF).
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3 zeigt
ausführliche
Maßnahmen
zum Testen der Wirksamkeit von T3a (Protokoll
1).
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4 (A-H)
zeigt die Einflüsse
von T3a-Injektionen auf die T3-Blutkonzentrationen.
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5 zeigt
den linken Ventrikel (LV) nach Injektion von T3a.
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6 zeigt die Ergebnisse mehrerer Tiermodellstudien
mit T3a. In den 6G und
H bedeutet * Stellen, an denen die EKG-Datenpunkte nicht vollständig mit
den unten angegebenen Drücken
korrelieren. Die Darstellung dient nur zur Unterscheidung zwischen
der ventrikulären
Fibrillation (VF) und dem hier vorliegenden Sinusrhythmus.
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7 (A-I)
zeigt die T3-Gesamtkonzentration im Serum
(ng/dl) als eine Funktion der Zeit nach Injektion von T3a während einer
Herzwiederbelebung bei Hunden.
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8 ist
ein Diagramm zur Darstellung der pH-abhängigen T3-
und T3a-Stabilität bei Messung über 13 Monate
hinweg.
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9 ist
ein Diagramm zur Darstellung der T3-Konzentrationen
im Serum nach T3-Injektion während einer
Herzwiederbelebung bei Hunden.
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10 ist
ein Diagramm zur Darstellung der T3-Konzentrationen
im Serum nach einer einzigen 5 μg/kg-Dosis
von T3.
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11 ist
ein Diagramm zur Darstellung von Serum-T3 nach
einer 100 μg/kg-Bolusdosis
von T3.
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12 ist
ein Diagramm zur Darstellung der Halbwertszeit von Serum-T3 nach einer einzigen Injektion.
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13 ist
ein Diagramm zur Darstellung der 125I-T3-Aufnahme in der nuklearen Myozytenfraktion
von neugeborenen Ratten.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Die
Erfindung stellt eine stabile flüssige
Zusammensetzung bereit, die T3 oder ein
Analoges davon, Serumalbumin und Wasser enthält, wobei das T3 eine
Halbwertszeit von mindestens 5 Tagen in einem Temperaturbereich
von –30°C bis 70°C, vorzugsweise
von –10°C bis 50°C und insbesondere
von 0°C
bis 30°C
aufweist. Die hier beschriebenen Zusammensetzungen eignen sich zur
Verwendung bei einem beliebigen Zustand, bei dem T3 indiziert
ist. Die Erfindung kann zur Behandlung eines Patienten mit Herzstillstand
und elektrischem Herzstillstand verwendet werden, um dessen wirksame
Herzfunktion wiederherzustellen, wobei die Behandlung die Verabreichung
einer therapeutisch wirksamen Menge der Zusammensetzung an den Patienten
umfasst.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung weist das T3 in der Zusammensetzung
eine Halbwertszeit von mindestens 2 Wochen, vorzugsweise von mindestens
1 Monat, insbesondere von mindestens 3 Monaten, ganz besonders von
mindestens 6 Monaten und insbesondere bevorzugt von mindestens 1
Jahr auf.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung weist die Zusammensetzung ein Verhältnis von T3 und
Serumalbumin von 0,001 bis 0,1 und vorzugsweise von 0,002 bis 0,05
auf. In einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung handelt es sich beim Serumalbumin um Humanserumalbumin
oder Rinderserumalbumin. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist
das T3 in der Zusammensetzung eine Konzentration von
0,01 mg/ml bis 1,0 mg/ml, vorzugsweise von 0,02 mg/ml bis 0,8 mg/ml
und insbesondere von 0,1 mg/ml bis 0,5 mg/ml auf.
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Die
Zusammensetzungen können
ferner weitere pharmazeutisch wirksame oder verträgliche Zusammensetzungen
umfassen, wie Epinephrin, Adrenalin und beliebige Exzipientien.
Pharmazeutisch verträgliche Exzipientien
sind isotonisch und umfassen (ohne Beschränkung hierauf) Kochsalzlösung und
phosphatgepufferte Kochsalzlösung.
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Die
erhöhte
Stabilität
und Löslichkeit
von T3 in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
unter physiologischen Bedingungen ermöglicht die Verwendung und Herstellung
einer Vielzahl von bisher nicht verfügbaren Zusammensetzungen. Verfahren
zur Herstellung derartiger Zusammensetzungen sind aus dem Stand der
Technik bekannt, standen aber bisher zur Verwendung im Zusammenhang
mit T3 nicht zur Verfügung. Verschiedene Zusammensetzungen
für verschiedene
Abgabeeinrichtungen werden hier bereitgestellt. Die Zusammensetzungen
umfassen hier (ohne Beschränkung
hierauf) solche zur intravenösen
Verabreichung, zur direkten Verabreichung an das Herz, zur parenteralen
Verabreichung, zur mukosalen Verabreichung, zur intranasalen Verabreichung,
zur Verabreichung durch Inhalation und zur bukkalen Verabreichung.
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Die
Zusammensetzungen eignen sich insbesondere zur Verwendung durch
eine Abgabe durch Inhalation. Wässrige
Lösungen
sind wesentlich wirksamer bei der Arzneistoffabgabe als trockene
Zubereitungen, werden aber häufig
aufgrund der Instabilität
und der Tendenz zahlreicher Arzneistoffe zur Aggregation in Lösung nicht
verwendet. Verfahren zur Herstellung von Zusammensetzungen für Inhalationszwecke
und dergl. sind aus dem Stand der Technik bekannt. Das
US-Patent 5 011 678 beschreibt geeignete
Zusammensetzungen, die einen pharmazeutischen Wirkstoff, ein biologisch
verträgliches
amphiphiles Steroid und ein biologisch verträgliches Kohlenstofftreibmittel
enthalten. Das
US-Patent 5 006
343 beschreibt geeignete Zusammensetzungen, die Liposomen,
pharmazeutisch aktive Substanzen und eine Menge eines alveolären Oberflächenproteins
zur Verstärkung
des Transports der Liposomen durch eine pulmonale Oberfläche enthalten.
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Die
Zusammensetzung kann durch direkte Injektion in einen Herzhohlraum
des Patienten oder durch direkte parenterale Verabreichung in eine
zentrale Venenleitung des Patienten verabreicht werden oder sie wird
durch parenterale Injektion oder parenterale intravenöse Injektion
oder direkt in das pulmonale System des Patienten oder direkt durch
direkte endotrachiale Injektion in das pulmonale System oder direkt
durch Infusion über
einen Atemweg des Patienten in das pulmonale System oder in mindestens
einer raschen Bolusinjektion verabreicht. Die Zusammensetzung kann
auch durch Tropfinfusion aus einer intravenösen Leitung verabreicht werden.
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Der
hier verwendete Ausdruck "therapeutisch
wirksame Menge" bedeutet
eine Dosierung von T3 von vorzugsweise 0,1
bis 20 μg/kg
Körpergewicht,
insbesondere von 0,2 bis 10 μg/kg
und ganz besonders von 0,3 bis 5 μg/kg,
obgleich auch Dosen bis zu mindestens 100 μg/kg wirksam sind. Überraschenderweise
scheinen Dosierungen von 5 μg/kg
und 100 mg/kg zu einer ähnlichen
physiologischen Verteilung zu führen.
Daher ermöglicht
die Zusammensetzung die Verwendung einer niedrigen Konzentration
an T3 zur Erzielung eines therapeutisch
wirksamen Endpunkts. Der Ausdruck "therapeutsch wirksame Menge" wird ferner zur
Beschreibung der Menge verwendet, die zur Behandlung eines beliebigen
Zustands, der auf T3 reagiert, erforderlich
ist. Vorzugsweise reicht die Menge aus, um eine wirksame Herzfunktion
bei einem behandlungsbedürftigen
Patienten wiederherzustellen.
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In
der gesamten Anmeldung bedeutet T3a eine
Zusammensetzung aus T3 und Serumalbumin.
T3 weist einen pH-Bereich von 2,5 bis 11,5,
vorzugsweise von 4,0 bis 10, insbesondere von 6,0 bis 8,0 und ganz
besonders von 6,5 bis 7,5 auf.
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Die
Erfindung umfasst ferner verpackte Kombinationen, die für die parenterale
Verabreichung einer flüssigen
T3-Zubereitung an Patienten mit kardiovaskulären Beeinträchtigungen
verwendet werden können. Derartige
verpackte Kombinationen umfassen eine Vorrichtung, die sich zur
Injektion einer T3-Zubereitung allein oder
in Kombination entweder gelöst
in einem physiologisch verträglichen
Verdünnungsmittel
oder in Kombination mit einem physiologisch verträglichen
Verdünnungsmittel
zur Verdünnung
unmittelbar vor der Verwendung eignet. Das Verdünnungsmittel kann so zubereitet
sein, dass es zusätzlich
verschiedene therapeutisch wirksame Substanzen enthält, die
die Herzfunktionen verstärken,
einschließlich
(ohne Beschränkung
hierauf) Calcium und Magnesium in therapeutisch verträglichen
Mengen.
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Aus
den folgenden Beispielen ist ersichtlich, dass T3a eine
Herzwiederbelebung bewirkt, wenn andere übliche Behandlungen versagt
haben. T3a verursachte keine Symptome von
Hyperthyroidismus bei den behandelten Hunden. T3 stellt
trotz der Tatsache, dass es bisher klinisch nicht verwendet worden
ist, das bevorzugte Thyroidhormon zur Verwendung beim Menschen dar,
da T3 eine hohe spezifische Aktivität aufweist
und nach der Verabreichung nicht bestehen bleibt, so dass die Notwendigkeit
einer anschließenden β-Blocker-Therapie verringert
wird oder entfällt.
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Die
folgenden Beispiele erläutern
die Erfindung, ohne diese zu beschränken. Die Beispiele zeigen
die Stabilität
von T3a, verglichen mit T3 allein,
insbesondere in einer pH-neutralen Umgebung, sowie die günstigen Auswirkungen
von T3 auf das Herz in der unmittelbar auf
die Arzneistoffverabreichung folgenden Periode während der kardiopulmonalen
Wiederbelebung.
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Beispiel 1
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Thyroidhormone während eines akuten Myokardinfarkts
als ein Mortalitätsindikator
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Bei
schweren Erkrankungen, einschließlich Herzerkrankungen, kann
das Thyroid-Hormonsystem zeitweilig beeinträchtigt werden. Dieses "kranke Euthyroid-Syndrom" wird als eine Anpassungsreaktion
zur Energiebewahrung angesehen. Jedoch verringert das Thyroidhormon
auch den systemischen Gefäßwiderstand, verbessert
die systolische und diastolische Funktion und weist günstige Einflüsse auf
die Blutplättchenfunktion und
die Lipide auf. Neuere experimentelle Daten zeigen, dass eine Behandlung
mit Thyroidhormon bei einigen Patienten mit Herzkrankheiten wertvoll
ist.
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Die
Werte für
Thyroidhormon während
eines akuten Myokardinfarkts sind für die Prognose von Bedeutung.
Ein Vergleich der Spiegel von Thyroidhormon von 331 aufeinanderfolgenden
Patienten (Alter 68 ± 12 Jahre)
mit akutem Myokardinfarkt bei Aufnahme in der Infarktpflegestation
mit einer gesunden Kontrolle zeigt eine signifikante Herunterregelung
des Thyroid-Hormonsystems. Bei einer Mehrgrößenanalyse unter Berücksichtigung
von Alter, Geschlecht, Thyroidhormonen, CKB, früheren Myokardinfarkten, Angina,
Herzinsuffizienz und Diabetes wurde eine Serumkonzentration von
reversem T3 (rT3) über dem
Medianwert von 0,41 nmol/Liter als ein unabhängiger Risikofaktor nach Myokardinfarkt
identifiziert. Das Chancenverhältnis
in bezug auf Ableben innerhalb des ersten Monats betrug 10,8 (95
% Vertrauensbereich 2,3–51,7,
p = 0,003) und innerhalb von einem Jahr 3,0 (1,2–7,3, p = 0,02).
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1 zeigt
den prozentualen Überlebensanteil
im Laufe der Zeit. Somit stellt die erhöhte Serumkonzentration von
rT3 bei Patienten mit akutem Myokardinfarkt
einen neuen, bisher nicht identifizierten, unabhängigen Risikofaktor für ein Ableben
innerhalb des ersten Jahres nach dem Ereignis dar.
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Beispiel 2
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Experimentelle Einzelheiten
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Anästhesie
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Sämtliche
Tiere blieben über
Nacht ohne Futter und eine Anästhesie
wurde durch intravenöse
Injektion von Natriumthiopental (Pentothalnatrium, 15–25 mg/kg)
eingeleitet. Nach Intubation und Ventilation mit einem Ventilator
(North American Dräger,
Anesthesia and Ventilator, Modell AVE-K, Seriennummer 5033), wurde die
Anästhesie
mit 2 % Isofluran (Isoflurane Vaporizer, R-Vapor, R-24045) und Sauerstoff
aufrechterhalten. EKG (Hewlett Packard Modell Nr. 78346A). Die Sauerstoffsättigung
wurde kontinuierlich überwacht.
Vor der Operation erhielten sämtliche
Tiere Acepromazin-maleat, 0,25–0,5
mg, i.m. Mit Lactat versehene Ringer-Lösung wurde während des
Vorgangs intravenös
(250 ml–350
ml/h) gegeben.
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Verfahren
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Eine
8,5 Fr.-Katheterhülle
wurde in die rechte Femoralarterie eingeführt und der Seitenarm wurde
mit einem Fluidtransducer zur kontinuierlichen Messung des systemischen
arteriellen Blutdrucks verbunden. Ein 7 Fr. bipolarer Multipurpose
A-2-Elektrodenkatheter, 1-Lumelec® (Chargennummer
30395908, Katalognummer 528–724,
Cordis, USA), der an der Spitze mit einem Drucktransducer mit 2
Seitenöffnungen,
2 Elektroden mit einem offenen Ende, Länge 125 cm und Durchmesser
0,038 Zoll versehen war, wurde durch die Katheterhülle vorgeschoben
und im linken Ventrikel platziert. Eine kontinuierliche Messung
des systemischen linken ventrikulären Drucks wurde durchgeführt. Analoge
Signale von den Drucktransducern wurden unter Verwendung eines Verstärkers erhalten
(PM-1000, CWE Inc.,
Ardmore, PA).
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Eine
8,5 Fr.-Katheterhülle
wurde in die rechte Femoralvene eingeführt und ein 7 Fr. MP A2 Multipurpose-Katheter
mit hohem Durchfluss (Katalognummer 527–742, Cordis, USA) mit einem
offenen Ende und Seitenöffnungen
wurde in den rechten Ventrikel für
T3a-Injektionen platziert. Eine weitere
7 Fr.-Katheterhülle wurde
in die linke Femuralarterie eingeführt und ein 6 Fr.-Pigtail-Katheter
(Katalognummer 527–6545,
110 cm, Winkel 155°)
wurde in die absteigende Aorta zur Gewinnung von Aorta-Blutproben
nach T3a-Injektion in den rechten Ventrikel
platziert. Das EKG (Hewlett-Packard, Modell Nr. 78346A, Seriennummer
2320A00522) wurde kontinuierlich überwacht. Eine Temperaturüberwachungsvorrichtung
(T. SIN, Japan, konzipiert für
Thermistoren der Reihe YSI-400), das mit dem Datengewinnungssystem
verbunden war, wurde in das Außenohr
sämtlicher
Tiere eingeführt,
um die Körpertemperatur
kontinuierlich zu messen.
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Fibrillation
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Die
beiden distalen Enden des 7 Fr. bipolaren Multipurpose A-2-Elektrodenkatheters
wurden mit einem Transformer verbunden. Das elektrische System kann
15V, 20 mA-Wechselstrom durch das Schrittmacher-Kathetersystem abgeben. Die Anästhesie
wurde abgebrochen. Eine venöse
Blutprobe aus dem rechten Ventrikel wurde gewonnen. Die Lidreflexe
kehrten innerhalb mehrerer Minuten zurück.
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Die
Lidreflexe wurden nach dem Finger-Verfahrensystem geprüft. Wenn
ein häufiges
Blinzeln der Lider erreicht wurde, wurden Maßnahmen für die ventrikuläre Fibrillation
durchgeführt.
15V, 20 mA-Wechselstrom wurde direkt durch das linke ventrikuläre Myokard über den
Schrittmacherkatheter zur Fibrillation des Herzens geleitet. Die
Zeitspanne für
die elektrische Induktion der ventrikulären Fibrillation betrug durchschnittlich
4–5 Sekunden.
Gelegentlich waren längere
Perioden der elektrischen Induktion von 5–15 Sekunden erforderlich,
um die ventrikuläre
Fibrillation zu induzieren.
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Herzwiederbelebung unter Verwendung eines
Thumper-Geräts
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Nach
4,5 Minuten einer unbehandelten ventrikulären Fibrillation und ohne Atmungsunterstützung wurde
eine CPR unter Verwendung des Thumper®-Geräts der Firma
Michigan Instruments (Michigan Instruments, Grand Rapids, MI, Modellnummer
1004, Seriennummer 2252) eingeleitet, das so eingestellt war, dass
während
der Kompression ein maximaler arterieller Druck von mindestens 60
mm Hg erzeugt wurde, was einen palpablen Puls simulierte, der durch
manuelle Brustkorbkompression gemäß den Anweisungen der American Heart
Association erzeugt wird.
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Die
Kompressionskraft, die zur Erzielung dieses Basislinienzustands
erforderlich war, wurde aufgezeichnet und während der anschließenden Bereitstellung
von Brustkorbkompressionen nicht verändert. Die Ventilation war
druckbegrenzt (30 cm H2O), wobei 100 % Sauerstoff
bereitgestellt wurden. Die Kompressionsrate wurde auf 60 Kompressionen/min
bei einem Verhältnis
von Kompression zu Relaxation von 1:1 und einem Verhältnis von
Kompression zu Ventilation von 5:1 eingestellt.
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Die
Datengewinnung (10 Minuten "longer
a file") wurde 4
Minuten nach der ventrikulären
Fibrillation begonnen, um den gesamten Vorgang nach Defibrillation
und Erholung abzudecken. Zwei Infusionen von Natriumbicarbonat (0,5
mÄq/kg)
wurden während
der Thumper-CPR-Behandlung im 2-Minutenbereich gegeben, um das Basendefizit
auszugleichen.
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Die
Phase 1a war der Entwicklung der Grundmethodik bei den anfänglichen
Experimenten gewidmet. Eine manuelle Brustkorbkompression (CPR)
und ein interner Defibrillator wurden verwendet. Die Induktion der ventrikulären Fibrillation
und Defibrillation waren mit den internen Elektroden aufgrund des
Größenmissverhältnisses
problematisch: Für
den Menschen bestimmte Elektroden wurden in einem Tier von geringerer
Größe verwendet.
Bei späteren
Experimenten wurde das interne System durch einen LV-Schrittmacherkatheter,
der über
einen Abwärtstransformator
an Wechselstrom angeschlossen war (zur Induktion der ventrikulären Fibrillation),
und einen neuen externen Defibrillator (ohne Handeinsatz) ersetzt.
Die manuelle Brustkorbkompression wurde durch ein Thumper-CPR-System ersetzt.
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Bei
den Experimenten wurde T3a 30 Sekunden vor
der Defibrillation gegeben. Vorzugsweise erfolgte die T3a-Injektion
60 bis 90 Sekunden nach der Defibrillation.
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In
der Phase 1b wurde die Wiederherstellung des spontanen Kreislaufs
bei 7 von 8 Tieren mit den Verfahrensänderungen erreicht. Ein Tier
(T3#15) erfuhr während des Vorgangs eine Aortasektion
und wurde somit von der Studie ausgeschlossen. Bei zwei Tieren erholte
sich der Kreislauf spontan ohne Gabe von T3a.
Weitere experimentelle, chronische Laborstudien und klinische Humanstudien
sind erforderlich, um die Wirksamkeit der Verwendung dieses Arzneistoffes
und neuer CPR-Techniken festzustellen.
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Verbesserte Herzunterstützung unter
Verwendung von T3
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6
Minuten nach Induktion von V-fib wurden Defibrillationsschocks gemäß dem Advanced
Cardiac Life Support-Algorithmus angewandt, wobei mit einer Anfangsenergie
von 200 Joules begonnen wurde und anschließend eine Erhöhung auf
300 Joules vorgenommen wurde, und wenn dies nicht erfolgreich war,
auf 360 Joules. Lidocain, Atropin und Epinephrin wurden für die Herzwiederbelebung
nicht verwendet.
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Ein
Physio-Control Life Pack 9A-System (Physio-Control Inc., Medtronic,
US) wurde zur Defibrillation der Tiere herangezogen. Ein Patienten-EKG-Kabel
(3 Anschlüsse,
AHA, Physio-Control PN 9-10418-02) wurde bei allen Tieren für eine gleichzeitige
synchrone oder asynchrone Defibrillation angeschlossen. Quick-Combo-Defibrillationskabel
(Physio-Control
PN 806717) wurden mit Edge System®-Therapieelektroden
verwendet und bei den Tieren angeschlossen. Eine Elektrode (+, schwarzer
Kabelanschluss) wurde links lateral am Sternum des Tiers angebracht,
wobei sich die Mitte der Elektrode in der linken, axillar-mittigen
Linie in Richtung zur Spitze des Myokards befand. Eine weitere Elektrode
(-, roter Kabelanschluss) wurde am apikalen Aspekt des rechten lateralen
Bereiches des Brustkorbs des Tieres in der rechten, axillar-mittigen
Linie angebracht.
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Ein
Gegenschock von 200 Joules wurde zur Defibrillation der Tiere verabreicht.
Bei einem Tier war ein weiterer Gegenschock erforderlich. Die Thumper-CPR
wurde bis zur Erholung des spontanen Kreislaufs fortgesetzt. 60
bis 90 Sekunden nach der Defibrillation wurde eine Bolus-Dosis von T3a in den rechten Ventrikel injiziert. Die
Aorta-Druckaufzeichnung
wurde momentan auf 0 eingestellt, um den Zeitpunkt der T3a-Injektion zu bezeichnen. 30 Sekunden später wurde
eine linke ventrikuläre
Blutprobe entnommen, um die T3a-Blutkonzentration
zu bestimmen. Kurz nach T3a-Injektionen
(30 bis 90 Sekunden) wurde in den meisten Fällen eine Wiederherstellung
des spontanen Kreislaufs erzielt.
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Die
Wiederherstellung des spontanen Kreislaufs wurde als ein pulsierender
Rhythmus mit einem systolischen arteriellen Druck von mindestens
60 mmHg definiert. Es wurden keine weiteren Maßnahmen ergriffen oder Arzneistoffe
gegeben. Eine Infusion von Lactat-Ringer-Flüssigkeit
wurde mit etwa 10 ml/kg/h aufrechterhalten. Das Tier wurde wieder
an den Ventilator angeschlossen und nach mehreren Minuten wurde
die Isofluran-Anästhesie
mit einer Rate von 0,5 % erneut begonnen. Die Anästhesie wurde sorgfältig aufrechterhalten, um
die Herzdekompensation zu vermeiden. Das Tier wurde weitere 30 Minuten
einer Beobachtung auf Veränderungen
der arteriellen und linken ventrikulären Drücke unterzogen. Eine weitere
venöse
Blutprobe wurde 15 Minuten nach ventrikulärer Fibrillation entnommen.
Repräsentative
Ergebnisse sind in den 2–6 aufgeführt.
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Beispiel 3
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Trijodthyronin-Humanserumalbumin-Präparat (T3a)
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100 μg T3a/ml (1,5 × 10–4 M)
wurden mit einer physiologischen Konzentration von 5 % Humanserumalbumin
(HSA, 50 mg/ml, 762 μM)
vom pH-Wert 7,2
vereinigt. Die Bindungsaffinität
zwischen T3 und Albumin ist gering, wobei
der Hormon-Albumin-Komplex rasch dissoziiert. Die hier vorgelegten
Beispiele zeigen, dass der Komplex von hoher Kapazität und geringer
Affinitätsbindung
sich in idealer Weise in Bezug auf seine Fähigkeit zur Bindung von mehr
als dem 1000-fachen der normalen Serum-T3-Konzentrationen erweist,
wobei das T3 in Lösung bei neutralem pH-Wert
gehalten wird und T3 nach intravenöser Verabreichung
rasch für
Gewebe verfügbar
ist.
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Im
Körper
bindet Albumin (66 kD) etwa 15–20
% des gesamten Serum-T3. Das restliche T3 wird durch andere Blutproteine, einschließlich Thyroxinbindendes
Globulin (TBG) und Transthyretin, gebunden, so dass 99 % des Hormons
im Serum proteingebunden sind.
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Die
Bindungseigenschaften von T3 an Albumin
in phosphatgepufferter Kochsalzlösung
bei 37°C
ergeben Assoziationskonstanten von 1,0 × 105 M–1 an
der Stelle 1 und von 6,9 × 103 M–1 an den Stellen 2–6; Hormones
in Blond, Herausgeber Gray, 3. Auflage, Bd. 1 (1979), London: Academic,
S. 576. Wie hier dargelegt, enthalten T3a-Präparationen
etwa 90 % an Albumin gebundenes T3, das
bei der Verabreichung rasch dissoziiert. Das Präparat der T3a-Zusammensetzung
(Kombination aus 5 % Humanserumalbumin mit einer T3/Natriumhydroxidlösung (10
mg T3/ml 0,05 N NaOH)) erzeugt ein T3a-Präparat mit
einem neutralen pH-Wert von 7,2 und ist in der Lösung zu 100 % löslich.
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Beispiel 4
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Studien über die Herzwiederbelebung
mit T3 und biologische Verfügbarkeit
einer T3a-Zusammensetzung
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Als
T3-Präparat
wurde in diesen Studien eine auf folgende Weise hergestellte T3a-Zubereitung verwendet. (1) T3 wurde
in physiologischer Konzentration von Humanserumalbumin (HSA) (50
mg/ml), in einer Konzentration von 0,10 mg/ml und beim pH-Wert 7,4
gelöst.
Die Proben wurden bei Raumtemperatur aufbewahrt. (2) T3a wurde
als eine Bolus-Dosis von 4 μg/kg
Körpergewicht
etwa 1 Minute nach Einleiten der Defibrillation injiziert. (3) Ein
Basislinien-Serum T3-Wert wurde für jedes
Tier vor Einleitung der ventrikulären Fibrillation erhalten.
Anschließende
Blutproben wurden aus dem arteriellen Kreislauf 0,5 bis 1,5 Minuten
nach Injektion des Bolus sowie nach 15 bis 20 Minuten und nach 30
Minuten gewonnen. Die Veränderungen
der Serum-T3-Konzentration sind in 7 dargestellt,
wobei die gesamten Serum-T3-Konzentrationen
(ng/dl) in Abhängigkeit
von der Zeitspanne nach der Injektion angegeben sind.
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Die
Basislinien-Serum-T3-Konzentration von 87 ± 6 ng/dl
liegt innerhalb des physiologischen Bereiches für Hunde. Diese Konzentration
wurde 1 Minute nach der Bolus-T3-Injektion
100-fach erhöht
und blieb über
die 30-minütige
Periode der Herzwiederbelebung hoch.
-
Beispiel 5
-
Immunoassay für T3a und
Bestimmung der hämodynamischen
Parameter während
der 2-phasigen Intervention mit T3a-Arzneistoff
bei Fibrillations- und Defibrillationsvorgängen
-
Vor Überstellung
der Blutprobe für
den Immunoassay wurden bei sämtlichen
Experimenten die Blutproben in Serumseparatorröhrchen mit roter Oberseite
gewonnen. Die Röhrchen
wurden mit 2500 U/min 10 Minuten bei 4°C in einer Tischzentrifuge zentrifugiert,
um die Zellen vom Serum zu trennen. Die Blutproben wurden sodann
aufbewahrt und bei –4°C eingefroren.
-
Der
Ergebnisabschnitt wurde in die Phasen Ia (n = 9) und Ib (n = 8)
unterteilt. Die hämodynamischen Daten
waren in der Phase Ia nicht übereinstimmend
verfügbar,
da mit Ausnahme von drei Tieren keine spontane oder induzierte Erholung
vorlag. Die Verwendung von T3a war in dieser Phase
auf nur drei Hunde beschränkt,
obgleich bei fünf
Hunden Epinephrin eingesetzt wurde. Diese Phase war der Entwicklung
der Parameter der Phase Ib gewidmet.
-
In
der Phase Ib zeigten zwei Tiere eine spontane Erholung. Bei einem
Tier waren die hämodynamischen
Drücke
nicht stabil und eine Injektion von Epinephrin (0,1 mg/kg) war erforderlich,
um die verringerten hämodynamischen
Drücke
zu erhöhen.
Das andere Tier zeigte 4,5 Minuten nach ventrikulärer Fibrillation
eine spontane Erholung. Die Drücke
waren bei diesem Tier vergleichsweise stabil, obgleich geringere
hämodynamische
Werte als vor der VF vorlagen. Beim gleichen Tier leiteten wir eine
6-minütige ventrikuläre Fibrillation ein
und führten
eine 2-minütige
CPR durch. Das Tier wurde defibrilliert und erhielt nach 60 Sekunden
eine T3a-Injektion. Das Tier wurde für weitere
1 bis 2 Minuten der Thumper-CPR unterzogen und wurde vollständig wiederbelebt.
Das Tier wurde weitere 30 Minuten beobachtet und die Drücke blieben
vollständig
stabil. Die hämodynamischen
Drücke
waren höher
als die hämodynamischen
Daten vor VF.
-
In
diesen Tests wurden der HVS-02-Fibrillator und -Defibrillator verwendet.
Die Bedienungsanleitungen für
den HVS-02-Fibrillator und -Defibrillator finden sich im Handbuch
für den
HVS-02-Fibrillator und -Defibrillator. In den Tabellen 1 und 2 sind
die hämodynamischen
Parameter während
der 2-phasigen Intervention mit T
3a bei
den Fibrillations- und Defibrillationsvorgängen aufgeführt. Tabelle 1 Phase Ib (präziser T
3a-Arbeitsabschnitt)
= 8 Tiere (Test)
Test
Nr. | Zeitrahmen | S.AoP mmHg | D.AoP mmHg | S.LVP mmHg | Defib.-Typ | Erholung | T3a-Verwendung | EpiVerwendung |
18 | vor
VF
VF + CPR (4,5 m)
nach D-Fib + T3a
nach
T3a (15 m) | 113,8
44,5
86,4
88,1 | 95,5
39,6
62,6
72,2 | 118,7
70,1
107,5
95,6 | extern | ja
ja | nein | nein
nein |
18 | vor
VF
VF + CPR (6,5 m)
nach D-Fib + T3a
nach
T3a (15 m) | 92,5
44,5
103,3
102,1 | 80,5
32,1
80,7
80,5 | 100,1
72,1
109,6
107,2 | extern | ja
ja | nein | nein |
17 | vor
VF
VF + CPR
nach D-Fib + T3a
nach
T3a (15 m) | 86,6
59,3
63,7
89,3 | 76,9
37,5
37,5
76,1 | 107,4
73,6
84,0
110,2 | extern | ja
ja | ja | nein |
16 | vor
VF
VF + CPR
nach D-Fib + T3a
nach
T3a (15 m) | 83,1
81,1
89,6
134,1 | 65,5
42,3
63,1
111,1 | 89,2
84,1
102,3
138,8 | extern | ja
ja | ja | nein |
15 | vor
VF VF-Defib | 98,7 nein** | 68,0 | | Aortaschnit t
N* | | | |
14 | vor
VF
VF + CPR
nach D-Fib + T3a
nach
T3a (15 m) | 134,1
60,1
60,2
93,7 | 108,5
35,5
41,3
76,7 | 137,1
70,2
80,3
99,3 | extern | ja
ja | ja | nein |
13 | vor
VF
VF + CPR
nach D-Fib + T3a
post – (15 m) | 80,7
80,6
56,7
82,7 | 68,0
64,5
45
64,0 | 89,9
87,2
80,0
103,0 | extern | ja
ja | nein | ja |
12 | vor
VF
VF + CPR
nach D-Fib + T3a
nach
T3a (15 m) | 108,3
58,4
62,3
81,4 | 71,2
40,5
34,9
45,5 | 110,5
77,5
80,2
115,6 | extern | ja
ja | ja | nein |
11 | vor
VF
VF + CPR
nach D-Fib + T3a
nach
T3a (15 m) | 106,7
52,3
58,8
117,5 | 78,4
32,1
34,4
108,1 | 118,5
80,1
88,9
85,5 | extern | ja
ja | ja | nein |
10 | vor
VF
VF + CPR
nach D-Fib + T3a
nach
T3a (15 m) | 134,1
81,1
89,6
134,1 | 108,5
42,3
63,1
111,1 | 137,1
84,1
102,3
138,8 | extern | ja
ja | ja | nein
nein |
-
- * Während
der Blindmanipulation mit dem LV-Schrittmacherkatheter kam es zu
einem Aortaschnitt.
-
In
Phase Ib wurde eine Wiederherstellung des spontanen Kreislaufs bei
7 von 8 getesteten Tieren erreicht. In Tabelle 1 wies ein Tier (T
3 #15) einen Aortaschnitt auf und wurde vom
Verfahren ausgeschlossen. Bei zwei Tieren ergab sich eine spontane
Erholung des Kreislaufs ohne T
3a. Außerdem war
bei einem dieser acht Tiere der Kreislauf instabil und erforderte
die Gabe von Epinephrin und eine externe Kompression, um den Kreislauf
aurechtzuerhalten. Ferner wurde bei einem Tier die Periode ohne
Unterstüzung
vor Anwendung von CPR auf 6 Minuten verlängert. Bei diesem Tier (T
3 #18) ergab sich eine völlige Kreislauferholung mit
T
3a. In dieser Phase, d. h. Phase Ib, erwies
sich T
3a bei der vorläufigen Studie als klar wirksam
bezüglich
des spontanen kardiopulmonalen Kreislaufs Tabelle 2 Phase Ia (Methodikabschnitt) = 9 Tiere
(Test)
Test
Nr. | Zeitrahmen | S.AoP mmHg | D.AoP mmHg | S.LVP mmHg | Defib.-Typ | Erholung | T3a-Verwendung | Epi-Verwendung |
9 | vor
VF
VF + CPR*
nach D-Fib + T3a
nach
T3a (15 m) | 90
55 | 62,5
32,0 | 95,5
60,0 | exter
n | nein
nein | nein | nein
nein |
8 | vor
VF
VF + CPR
nach D-Fib + T3a
nach
T3a (15 m) | 96,0
45
60
80,1 | 70,1
25,5
35,6
60,3 | 98,5
50
68,7
85,5 | exter
n | ja
ja | ja | nein |
7 | vor
VF
VF + CPR
nach D-Fib + T3a
nach
T3a (15 m) | 122,3 | 97,7 | 133,3 | exter
n
** | nein
nein | ja | nein |
6 | vor
VF
VF + CPR***
nach D-Fib + T3a
nach
T3a (15 m) | 90
60
77
93,7 | 60
32
50
77 | 98
68
85
99 | exter
n
*** | ja
ja | ja | ja
ja |
5 | vor
VF
VF + CPR
nach D-Fib + post – (15 m) | 98
**** | 68 | siehe Anmerkung | inter
n✝ | nein
nein | nein | ja
ja |
4 | vor
VF
VF + CPR
nach D-Fib + post – (15 m) | 80
⧧ | 65 | 89 | inter
n | nein
nein | nein | ja
ja |
3 | vor
VF
VF + CPR
nach D-Fib + nach T3 (15
m) | 86
***** | 60 | 90 | inter
n
exter
n | ja
nein | nein | ja |
2 | vor
VF
VF + CPR
nach D-Fib + post – (15 m) | 89
60
65
89,3 | 65
48
50
76,1 | 96
66
84,0
110,2 | *****
*
inter
nξ | ja
ja | nein | nein
ja |
1 | vor
VF
VF + CPR
nach D-Fib + post – (15 m) | 80
Ψ | 65 | 90 | inter
nΨ | | nein | nein |
-
- * Der Thumper funktionierte bei diesem großen Hund
nicht und CPR wurde durch manuelle Brustkorbkompression durchgeführt.
- ** Eine Defibrillation war nicht möglich und anscheinend arbeitete
der Defibrillator nicht einwandfrei.
- *** Die Fibrillations- und Defibrillatiansvorgänge wurden
bei diesem Tier dreimal getestet, um beim ersten Mal den externen
Defibrillator zu testen. Nach einer Wartezeit von 2 Minuten erhielt
das Tier 1 mg Epinephrin plus Natriumbicarbonat und eine CPR, um
das Tier zu defibrillieren. Die gleichen Experimente wurden in einem 3-minütigen Abstand
durchgeführt.
Zu diesem Zeitpunkt wurde nach Epinephrin auch T3a verwendet.
Der Hund wurde mit normaler Druckentwicklung defibrilliert. Wir
führten
die gleichen Experimente ferner in einem 4-minütigen Abstand unter Verwendung
von T3a durch. Die Ergebnisse zeigten sich
sofort und beim Tier ergab sich sehr rasch eine Druckerholung. Der
Hund erholte sich vollständig.
- ****✝ Die Elektroden für den internen Defibrillationsvorgang
wurden teilweise entfernt, insbesondere die Elektrode an der oberen
Vena cava. Eine Defibrillation wurde nicht sofort erreicht. Injektionen
von Epinephrin und Lidocain wurden vorgenommen. Schließlich wurde
das Tier defibrilliert (50 Joules), obgleich sich keinerlei Druckentwicklung
ergab.
- ⧧ Das Tier wurde fibrilliert und eine Defibrillation
wurde bei 920 V, 14 ms, Widerstand 70 Ohm und 49,2 Joules-Schock
nicht erreicht. Es wurde keine Erholung des Blutdrucks festgestellt.
Das Tier wurde 3–4
Mal defibrilliert, wobei eine Injektion von 1 ml Epinephrin zur
Erzielung der Defibrillation vorgenommen wurde. Es ergab sich jedoch
keine spontane Erholung. Eine Herzmassage wurde durch direkte Kompression
des Herzens unter Öffnung
des Brustkorbs durchgeführt.
Die Studie an diesem Tier wurde hier beendet.
- ***** 3-minütige
Fibrillation. Nach Defibrillation trat kein Puls auf. Das Tier wurde
erneut einer VF unterzogen und defibrilliert. Es ergab sich ein
geringer Druck und der externe Defibrillator wurde angelegt. Die
Funktion erholte sich nicht vollständig. Für diese Studie wurde eine Pentobarbital-Anästhesie
vorgenommen.
- ******ξ Das
Tier wurde mehrmals defibrilliert, erstmals nach 2 Minuten. Das
Tier erholte sich vollständig
ohne jeglichen Arzneistoff. Nach 3 Minuten war Epinephrin erforderlich,
obgleich 3 Schocks notwendig waren. Das Tier wurde jedoch nach weiteren
drei Minuten fibrilliert und erholte sich nicht.
- Ψ Die
internen Elektroden wurden während
des Fibrillationsvorgangs aufgrund einer Positionsänderung
des Hunds mehrmals bewegt. Der Defibrillationsvorgang war erfolglos.
-
Die
Phase Ia diente der Entwicklung der grundlegenden Methodik. Eine
Wiederherstellung des Kreislaufs wurde bei 3 von 7 Tieren unter
Anwendung der manuellen Brustkorbkompression (CPR) erreicht. Bei
3 Tieren waren die hämodynamischen
Daten nach Defibrillation geringer als die präfibrillatorischen Daten. Es wurde
festgestellt, dass die Induktion der ventrikulären Fibrillation (VF) mit den
internen Elektroden problematisch war und die Defibrillation aufgrund
des Größenmissverhältnisses
problematisch war, d. h. Verwendung von für Menschen bestimmten Elektroden
bei einem kleineren Tier. Bei den Experimenten wurde ein interner Defibrillator
für die
Vorversuche verwendet und T3a wurde unmittelbar
vor der Defibrillation (30 Sekunden) verabreicht. Außerdem wurde
Thumper-CPR bei den letzten zwei Hunden anstelle der manuellen CPR
eingesetzt. Die Thumper-CPR funktionierte gut und wurde für die anschließenden T3a-Experimente in Phase Ib verwendet. Die
manuelle Brustkorbkompression wurde nach Defibrillation und Injektion
von T3a oder Epinephrin weitere 5 Minuten
aufrechterhalten. Eine Injektion eines Epinephrin-Bolus (100 μg/kg) wurde
bei 5 willkürlich ausgewählten Hunden
angewandt.
-
Beispiel 6
-
Studien zur Bestimmung der Stabilität von T3a im Vergleich zu T3 allein
-
Bei
dem in diesen Studien verwendeten Trijod-L-thyronin-Präparat handelte
es sich um die auf folgende Weise hergestellte T3a-Zubereitung.
T3 wurde in einer physiologischen Konzentration
von Humanserumalbumin (HSA) (50 mg/ml) in einer Konzentration von
0,10 mg/ml bei einem pH-Wert von 7,4 gelöst. Die Proben wurden für bestimmte
Zeitspannen gemäß den Angaben
in 8 bei Raumtemperatur aufbewahrt.
-
T3 wurde in 0,05 N NaOH/Kochsalzlösung gelöst und der
pH-Wert wurde auf 7 oder 10 eingestellt, um zwei weitere Präparate von
T3 in einer Konzentration von 0,10 mg/ml
herzustellen. Diese beiden Präparate wurden
unter ähnlichen
Bedingungen wie T3a aufbewahrt und sind
in 8 als T3-pH 10 und T3-pH 7 gekennzeichnet. Die gesamte T3-Konzentration in sämtlichen T3-Vorratspräparaten
wurde unmittelbar nach der Herstellung und zu den angegebenen Zeitpunkten
unter Anwendung des hier beschriebenen Radioimmunoassays bestimmt.
-
Die
in 8 aufgeführten
Ergebnisse zeigen folgendes. Die T3-Konzentration in
der T3a-Zubereitung blieb im Vergleich zum
ursprünglichen
Präparat
während
der über
13-monatigen Analysenüberwachung
unverändert.
Die Konzentration von T3 in Kochsalzlösung vom
pH-Wert 10 nahm nach 13-monatiger Lagerung bei Raumtemperatur auf
71 ± 7
% des Werts des anfänglichen
Präparats
ab. Die Konzentration von T3 in Kochsalzlösung vom
pH-Wert 7 nahm bei Messung nach 2-monatiger Lagerung bei Raumtemperatur
auf 14 ± 5
% des Werts des ursprünglichen
Präparats
ab. Das 13 Monate bei 37°C
gelagerte T3a behielt 87 ± 5 % der
ursprünglichen
T3-Konzentration.
-
Beispiel 7
-
Studien zur Bestimmung der in vivo-Pharmakokinetik
von T3a
-
Halbwertszeit und Stabilität von T3 im Serum nach Gabe einer einzigen Bolusdosis
-
9 zeigt
die T3-Spiegel im Hundemodell der Herzwiederbelebung,
wobei Hunden unmittelbar nach Fibrillation und Herzstillstand Dosen
von 4 μg
T3/kg Körpergewicht
verabreicht wurden. Die gewünschte
Wirkung trat ein, d. h. es handelt sich um die T3-Dosierung,
die bei der Wiederbelebung erforderlich ist, um eine unmittelbare
Wirkung von T3 (innerhalb von 30 Minuten)
auf das Herz zu erzielen, wonach sich ein rascher Abbau von T3 im Serum anschließt.
-
Die
Ergebnisse zeigten, dass die Serumspiegel von T3 innerhalb
von 2 Minuten nach der Arzneistoffverbreichung auf mehr als 9000
ng/dl anstiegen. Die T3-Serumspiegel blieben
30 Minuten auf diesem hohen Niveau.
-
Pharmakokinetische Studien an einem Nagetiermodell
-
Zur
weiteren Untersuchung des Abbaus oder der Verringerung von Serum-T3 im Anschluss an die Gabe einer Bolus-Dosis
des Arzneistoffes wurden die folgenden Studien durchgeführt. Ratten
erhielten eine intramuskuläre
Injektion von 2 Dosen T3: 5 μg/kg und
100 μg/kg
Körpergewicht.
Blutproben wurden innerhalb einer Zeitspanne von 72 Stunden gesammelt
und das gesamte T3 wurde im Serum durch
den hier beschriebenen Radioimmunoassay gemessen. Die Ergebnisse
sind in den 10 und 11 aufgeführt.
-
Die 10 und 11 zeigen
folgendes. Die rasche Zunahme der Serumspiegel von T3 war
proportional zur verabreichten Bolus-Dosis. Die maximalen Werte
wurden innerhalb von 30 Minuten nach der Arzneistoffverabreichung
erzielt. Innerhalb von 2 Stunden nach der Arzneistoffinjektion nahmen
die T3-Serumspiegel signifikant auf 90 %
bzw. 64 % der maximalen Werte für
die niedere bzw. die hohe Dosis ab. 24 Stunden nach der Injektion
des Arzneistoffes ergab sich eine Abnahme der T3-Serumspiegel
auf 10 % der maximalen Werte, so dass sie innerhalb des normalen
physiologischen Bereiches lagen. Die Halbwertszeit von T3 im Serum nach Injektion von entweder 5 μg/kg oder
100 μg T3/kg Köpergewicht
war identisch.
-
12 zeigt
das logarithmische Diagramm von T3 im Serum
im Laufe der Zeit. Die berechnete T3-Halbwertszeit
beträgt
7 Stunden.
-
Beispiel 8
-
Studien zur Bestimmung der Aufnahme von
T3 in Herzmuskelzellen
-
Um
den potentiellen biologischen Nutzen von T3 auf
das Herz im Anschluss an eine kardiopulmonale Wiederbelebung zu
erkennen, ist es wichtig, die Aufnahme des Arzneistoffes in den
Herzmuskelzellen innerhalb des Zeitrahmens für den Wiederbelebungsvorgang
zu dokumentieren.
-
Studien
zur Messung der Aufnahmegeschwindigkeit von T3 in
das Herz wurden unter Verwendung von gereinigten, gezüchteten
Herzmyozyten konzipiert. Der zeitliche Verlauf der T3-Aufnahme
in den Herzmuskelzellen wurde durch Behandlung der Zellen mit radioaktiv
markiertem T3 (125I-T3) verfolgt.
-
Die
Ergebnisse zeigten, dass T3 im Zellkern
innerhalb von 5 Minuten nach Einwirkung von T3 in
einer Dosis von 10–8 M (Serumspiegel von
T3 entsprechend 650 ng/dl) nachgewiesen
wurde, und dass die T3-Aufnahme eine Sättigung
nach etwa 2 Stunden erreichte. Diese Ergebnisse sind in 13 dargestellt.