DE60129541T2 - Verfahren zur fabrikation von prozessölen - Google Patents

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Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung eines Weichmacheröls mit einem Aromatengehalt von mehr als 50 Gew.-% (gemäß ASTM D 2007) und einem Gehalt an polycyclischen Aromaten (PCA) von weniger als 3 Gew.-% (gemäß IP346).
  • Weichmacheröle, welche die vorstehenden Eigenschaften besitzen, werden zur Herstellung von Gummireifen verwendet. Aus Umweltschutz- und Gesundheitsgründen wird es immer wichtiger, den Gehalt an polycyclischen Aromaten in Gummireifenprodukten zu verringern und daher auch in den Weichmacherölen, die zu deren Herstellung verwendet werden.
  • In EP-A-950703 ist ein Verfahren zur Herstellung eines Weichmacheröls, wie es vorstehend beschrieben ist, beschrieben. Das Weichmacheröl wird durch Inkontaktbringen einer Mischung aus einem Grundöl und einem aromatenreichen Extrakt mit Furfural als polarem Lösungsmittel hergestellt. Das Grundöl wird entweder durch Hydroraffinieren oder durch Lösungsmittelraffinieren erhalten. Der aromatenreiche Extrakt wird durch Lösungsmittelextraktion einer Destillatfraktion erhalten. Diese Destillatfraktion wird in einer Vakuumdestillation des Rückstandes einer atmosphärischen Destillation eines Rohöls erhalten. Ein Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, dass das Ausgangsgrundel verhältnismäßig teuer ist, wenn die zahlreichen Lösungsmittel- und Hydroraffinationsverfahrensschritte zur Herstellung des Grundöls berücksichtigt werden.
  • Ein weiteres Verfahren zur Herstellung eines Weichmacheröls ist aus EP-A-417980 bekannt. Diese Veröffentlichung beschreibt ein Verfahren, worin zuerst eine im Schmierölbereich siedende Erdölfraktion mit einem Lösungsmittel, typischerweise Furfural oder NMP, extrahiert wird. Die erhaltene Extraktmischung wird darauffolgend mit dem gleichen Lösungsmittel in einem zweiten Extraktionsschritt extrahiert, in welchem das Weichmacheröl als das Raffinatprodukt erhalten wird.
  • Das Verfahren von EP-A-417980 wird entweder in zwei Extraktionskolonnen oder in einer sogenannten getrennten Fahrweise durchgeführt, worin das Weichmacheröl in ein und derselben Extraktionskolonne hergestellt wird. In einer getrennten Fahrweise wird zunächst das Einsatzmaterial für die zweite Extraktion hergestellt und gelagert. Die Extraktionskolonne wird darauffolgend vorbereitet, um die Extraktion der gelagerten Extraktmischung zum Erhalt des Weichmacheröls durchzuführen. Beide Vorgangsweisen sind nachteilig. Die erste, da sie eine weitere Extraktionskolonne erfordert. Die zweite ist nachteilig, da sie signifikant unterschiedliche Betriebsbedingungen erfordert, als sie für den Normalbetrieb verwendet werden. Der Normalbetrieb ist die Extraktion von wachsartigem Destillat (Fraktionen der Vakuumdestillation) zur Herstellung von Erdölfraktionen, die aromatenarm sind, welche für die darauffolgende Verarbeitung zur Herstellung von Grundölen geeignet sind. Es wäre wünschenswert, eine existierende Lösungsmittelextraktionseinheit einzusetzen, um das Weichmacheröl herzustellen. Mit dem Verfahren gemäß dieser Veröffentlichung wird das Wechseln zwischen den beiden Betriebsmodi jedoch zeit- und arbeitsaufwändig. Darüber hinaus liefert das Wechseln zwischen den beiden Produktionsmodi wahrscheinlich Produkte, welche für die darauffolgende Verarbeitung zur Herstellung von entweder Grundölen oder den Weichmacherölen, wie sie in EP-A-417980 beschrieben sind, die unter die Spezifikationen dieser Produkte fallen, ungeeignet sind. Es ist daher wahrscheinlich, dass diese Zwischenproduktmaterialien in anderen, weniger ökonomischen Raffinationsströmen, beispielsweise als Einsatzmaterial für einen katalytischen Cracker, verwertet werden müssen.
  • Ein alternativer Weg zur Herstellung von Weichmacherölen, welche für die Anwendung in Gummireifen geeignet sind, umfasst die Extraktion einer im Schmierölbereich siedenden Erdölfraktion, welche mit Furfural unter "mittleren" Verfahrensbedingungen extrahiert wird, wie in Tire Technology International 1998 beschrieben ist. Der Nachteil dieses Verfahrenswegs besteht darin, dass sich die "mittleren" Betriebsbedingungen von den unterscheiden, welche üblicherweise zur Herstellung von Grundölen vorliegen. Wenn solch ein mittleres Verfahren in einem existierenden Lösungsmittelextraktionsverfahren angewandt wird, würden beispielsweise im Hinblick auf den Durchsatz von Wärmetauschern daher Probleme auftreten, welche zu einem Verstopfen und anderen offensichtlichen Problemen führen.
  • In US-A-5840175 und US-A-5853569 sind Verfahren zur Herstellung eines Weichmacheröls, welches als Gummiextenderöl verwendet werden kann, aus naphtenischen Rohölen beschrieben. Ein Nachteil der Verfahren, wie in diesen Veröffentlichungen beschrieben sind, besteht darin, dass der Gehalt an Aromaten im Weichmacheröl gering ist, während der Gehalt an polyzyklischen aromatischen Verbindungen verhältnismäßig hoch ist. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass das Verfahren sowohl Hydrobehandlungsschritte, als auch Lösungsmittelraffinationsschritte umfasst. Das vorliegende Verfahren zielt darauf ab, ein Verfahren bereitzustellen, worin zusätzlich Hydrobehandlungsschritte nicht erforderlich sind.
  • Die Anmelder haben nun festgestellt, dass mit dem folgenden Verfahren die vorstehenden Nachteile überwunden werden können. Ein Verfahren zur Herstellung eines Weichmacheröls mit einem Aromatengehalt von mehr als 50 Gew.-% (nach ASTM D 2007) und einem Gehalt an polycyclischen Aromaten (PCA) von weniger als 3 Gew.-% (nach IP 346) durch (a) Inkontaktbringen eines Einsatzmaterialgemisches einer Erdölfraktion, welche im Schmierölbereich siedet, und einer aromatenreichen Kohlenwasserstoff fraktion mit einem polaren Lösungsmittel in einer Gegenstrom-Flüssig-Flüssig-Extraktionskolonne, wobei das Weichmacheröl durch Entfernen des polaren Lösungsmittels aus dem Kopfprodukt erhalten wird und ein Extrakt erhalten wird, indem das polare Lösungsmittel aus dem Sumpfprodukt entfernt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Erdölfraktion ein Vakuumdestillat ist, welches durch zuerst Destillieren eines Rohöleinsatzmaterials unter atmosphärischem Druck und darauffolgend Durchführen einer Vakuumdestillation mit dem Rückstand der atmosphärischen Destillation erhalten wird.
  • Es wurde festgestellt, dass es mit dem erfindungsgemäßen Verfahren möglich ist, ein Weichmacheröl direkt unter Verwendung der in der Vakuumdestillation erhaltenen Destillatfraktionen herzustellen. Darüber hinaus sind zusätzliche Hydrobehandlungsschritte nicht erforderlich. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass das erfindungsgemäße Verfahren in einer existierenden Lösungsmittelextraktionskolonne eines Schmiermittelgrundölverfahrens verwendet werden kann, wobei die Übergangsdauer zwischen dem Schmiermittelgrundölbetriebsmodus und dem Betriebsmodus der vorliegenden Erfindung minimiert wird. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die existierenden Wärmetauscher und Absetzvorrichtungen der existierenden Verfahrensausrüstung unter Durchsatzbedingungen verwendet werden können, welche jenen des Grundölbetriebsmodus ähnlich sind. Dies ist vorteilhaft, da dadurch die Notwendigkeit eliminiert wird, für die Herstellung des Weichmacheröls vorgesehene Ausrüstung zu installieren. Es wurde darüber hinaus festgestellt, dass das durch das erfindungsgemäße Verfahren erhaltene Weichmacheröl den Reifen die gleichen Eigenschaften verleiht, wie dies bei Weichmacheröl der Fall ist, welches durch das in EP-A-417980 beschriebene Verfahren erhalten wird.
  • Die aromatenreiche Wasserstofffraktion kann jede beliebige Kohlenwasserstoffmischung sein, die aromatische Verbindungen enthält. Beispiele von Raffinationsfraktionen, welche im vorliegenden Verfahren verwendet werden könnten, sind die schweren und leichten Kreislauföle, die in einem fließkatalytischen Crackverfahren erhalten werden. Um ein spezifisches Erfordernis der Reifenindustrie im Hinblick auf die Viskosität des Weichmacheröls zu erfüllen, besitzt die aromatenreiche Fraktion vorzugsweise eine kinematische Viskosität bei 100°C von 13 bis 30 cSt und stärker bevorzugt von 14 bis 20 cSt. Der Aromatengehalt der aromatenreichen Fraktion liegt vorzugsweise bei 50 bis 90 Gew.-%. Eine geeignete aromatische Kohlenwasserstofffraktion umfasst die Extraktfraktion, welche durch Entfernen des polaren Lösungsmittels aus dem Sumpfprodukt des vorliegenden Verfahrens erhalten wird. Durch Recyclieren der Extraktfraktion in die Extraktionskolonne ist keine Zwischenlagerung des Extraktes erforderlich.
  • Eine am stärksten bevorzugte aromatenreiche Kohlenwasserstofffraktion umfasst die Extraktfraktion, welche bei der Entfernung von Aromaten mittels einer Lösungsmittelextraktion aus einer im Schmierölbereich siedenden Erdölfraktion in einem Verfahren zur Herstellung eines Schmiermittelgrundöls erhalten wird. In dieser bevorzugten Ausführungsform wird Extrakt, welcher vorzugsweise erhalten wird, wenn die gleiche Extraktionskolonne wie im Grundölbetriebsmodus verwendet wird, gesammelt, gelagert und verwendet, wenn das Weichmacheröl gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellt wird. Obwohl eine Lagerung erforderlich ist, wird dennoch ein anspruchloseres Verfahren erhalten. Die aromatenreiche Fraktion kann auch ein Gemisch aus zwei oder mehreren der vorstehenden Beispiele von aromatenreichen Kohlenwasserstofffraktionen sein.
  • Die im Schmiermittelgrundölbereich siedende Erdölfraktion wird geeigneterweise durch zuerst Destillieren eines Rohölausgangsmaterials unter atmosphärischem Druck und darauffolgendes Durchführen einer Vakuumdestillation mit dem Rückstand der at mosphärischen Destillation erhalten. Die in der Vakuumdestillation erhaltenen Destillatprodukte, auch als Vakuumdestillate bezeichnet, sind die im Schmiermittelgrundölbereich siedenden Erdölfraktionen. Das Rohölausgangsmaterial ist vorzugsweise kein naphtenisches Rohöl. Stärker bevorzugt wird ein Rohölausgangsmaterial verwendet, welches mehr paraffinische Verbindungen umfasst, vorzugsweise mehr als 15 Gew.-%, am stärksten bevorzugt mehr als 20 Gew.-% an Paraffinen. Aufgrund des stärker paraffinischen Charakters des Einsatzmaterials wird ein zusätzlicher Entwachsungsschritt geeigneterweise erforderlich sein. Die im Schmiermittelgrundölbereich siedenden Fraktionen wurden keiner Lösungsmittelraffination oder Hydroraffination unterworfen. Die Lösungsmittelraffination und die Hydroraffination sind Verfahrensschritte, um ausgehend von den im Schmiermittelgrundölbereich siedenden Erdölfraktionen, ein Grundölprodukt herzustellen, wie es beispielsweise in "Lubricant base oil and wax processing", Avilino Sequeira, Jr., Marcel Dekker Inc., New York, 1994, Seiten 2-4, beschrieben ist. Der Siedebereich der Vakuumdestillate liegt geeigneterweise bei 300 bis 620°C und vorzugsweise bei 350 bis 580°C. Entasphaltierte Rückstände der vorstehend erwähnten Vakuumdestillation werden erfindungsgemäß auch als Erdölfraktionen, die im Schmiermittelgrundölbereich sieden, angesehen.
  • Die Einsatzmaterialmischung, welche mit dem polaren Lösungsmittel in Kontakt gebracht wird, muss nicht notwendigerweise vermischt werden, bevor sie in die Extraktionskolonne zugeführt wird, um das gewünschte Weichmacheröl zu erhalten. Wenn jedoch eine existierende Lösungsmittelextraktionskolonne verwendet wird, wird es bevorzugt, die beiden Fraktionen vorher zu vermischen und den bestehenden Einzelzufuhreinlass zu benützen. Vorzugsweise beträgt das Massenverhältnis von der im Schmiermittelgrundölbereich siedenden Erdölfraktion zur aromatenreichen Fraktion von 3:1 bis 1:3. Stärker bevorzugt beträgt das Massenverhältnis von 3:1 bis 1:1.
  • Das Massenverhältnis vom polaren Lösungsmittel zur Einsatzmaterialmischung liegt vorzugsweise bei 3:1 bis 1:1. Höhere Verhältnisse von polarem Lösungsmittel zur Einsatzmaterialmischung werden verwendet, wenn der Gehalt an aromatenreicher Fraktion in der Einsatzmaterialmischung verhältnismäßig hoch ist. Wenn im stärker bevorzugten Bereich der Zusammensetzung für die Einsatzmaterialmischung gearbeitet wird, liegt das Verhältnis von polarem Lösungsmittel zur Einsatzmaterialmischung vorzugsweise bei 2,5:1 bis 1,5:1.
  • Die Temperatur in der Extraktionskolonne ist eine wichtige Betriebsbedingung, um die gewünschten Eigenschaften des Weichmacheröls zu erhalten. Die Temperatur wird von der Zusammensetzung des Einsatzmaterials, d. h. dem Gehalt an Aromaten, Polyaromaten, und der Auswahl des polaren Lösungsmittels abhängen. Die Temperatur des Kopfproduktes liegt vorzugsweise bei 50 bis 90°C und die Temperatur des Sumpfproduktes wird vorzugsweise bei 60 bis 80°C liegen. Diese Temperaturen können leicht durch Einstellen der Temperatur des polaren Lösungsmittels und der Einsatzmaterialmischung gesteuert werden.
  • Wenn eine existierende Lösungsmittelextraktionskolonne wie vorstehend beschrieben verwendet wird, wird das polare Lösungsmittel typischerweise aus dem Sumpfprodukt mittels einer Phasentrennung in einer Absetzvorrichtung entfernt. Vorzugsweise beträgt die Temperatur in dieser Absetzvorrichtung von 40 bis 80°C. Es wird klar sein, dass die Temperatur in der Absetzvorrichtung gleich der Sumpfprodukttemperatur ist oder darunter liegt, und dass die Sumpfprodukttemperatur niedriger als die Kopfprodukttemperatur ist.
  • Das polare Lösungsmittel kann jedwedes Lösungsmittel sein, welches zur selektiven Entfernung von aromatischen Verbindungen aus einer Kohlenwasserstofffraktion, die im Schmierölbe reich siedet, befähigt ist. Beispiele dieser polaren Lösungsmittel sind Phenol, N-Methylpyrrolidon und Furfural, wobei Furfural bevorzugt ist.
  • Die Gegenstrom-Flüssig-Flüssig-Extraktionskolonne kann jedes geeignete Flüssig-Flüssig-Extraktionsgefäß sein, beispielsweise ein Drehscheibenextraktor.
  • Darüber hinaus wird das Verfahren der vorliegenden Erfindung in einem existierenden Lösungsmittelextraktionsverfahren durchgeführt, welches normalerweise verwendet wird, um aromatische Verbindungen aus einer im Schmierölbereich siedenden Kohlenwasserstofffraktion zu entfernen. Indem von einer existierenden Lösungsmittelextraktionseinheit Gebrauch gemacht wird, müssen keine beträchtlichen Investitionen in eine neue Einheit getätigt werden. Darüber hinaus macht das existierende Verfahren Verwendung von Furfural als polarem Lösungsmittel und die Extraktionskolonne ist vom Drehscheibentyp. Beispiele derartiger existierender Lösungsmittelextraktionsverfahren mit Furfural sind in der allgemeinen Literatur bei der Grundölherstellung beispielsweise auf den Seiten 86-95 von "Lubricant base oil and wax processing", Avilino Sequeira, Jr., Marcel Dekker Inc., New York, 1994, beschrieben. In einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Herstellung des Weichmacheröls gemäß der vorliegenden Erfindung alternativ mit einem Verfahren zur Herstellung eines Schmiermittelgrundöls in der gleichen Extraktionskolonne in einem sogenannten Modus der getrennten Fahrweise. Vorzugsweise wird der im Schmiermittelgrundölbetriebsmodus erhaltene aromatenreiche Extrakt gelagert und als aromatenreiche Fraktion im Verfahrensmodus zur Herstellung des Weichmacheröls eingesetzt.
  • Das Weichmacheröl, welches durch das erfindungsgemäße Verfahren erhalten wird, ist vorzugsweise entwachst, insbesondere wenn das Einsatzmaterial zum vorliegenden Verfahren aus einem paraffinischeren Rohöleinsatzmaterial erhalten wird. Geeignete Entwachsungsverfahren sind das Lösungsmittelentwachsen und das katalytische Entwachsen, wie sie beispielsweise in "Lubricating base oil and wax processing", Avilino Sequeira, Jr., 1994, Marcel Dekker Inc. New York, Seiten 153-224, beschrieben sind. Existierende Lösungsmittelentwachsungseinheiten werden geeigneterweise in Kombination mit existierenden Lösungsmittelextraktionsschritten verwendet. Ein Beispiel eines geeigneten Lösungsmittelentwachsungsverfahrens besteht darin, das Weichmacheröl gemeinsam mit einem geeigneten Lösungsmittel, beispielsweise Methylisobutylketon/Toluol oder Methylethylketon, auf eine Temperatur von –10 bis –40°C abzukühlen und darauffolgend das ausgefällte Wachs abzufiltrieren. Das katalytische Entwachsen kann durch Inkontaktbringen des Weichmacheröls in Gegenwart von Wasserstoff mit einem geeigneten Katalysator, welcher vorzugsweise SAPO-11, SAPO-31, SAPO-41, ZSM-5, ZSM-8, ZSM-11, ZSM-22, ZSM-23 und/oder ZSM-35 und ein Gruppe VIII-Metall, vorzugsweise Pt, Pd, Ni oder Co, umfasst, erfolgen.
  • Die Erfindung soll nun durch die folgenden nicht-einschränkenden Beispiele veranschaulicht werden.
  • Beispiel 1: Herstellung der aromatenreichen Fraktion
  • In einer Gegenstromextraktionskolonne wurde eine Kohlenwasserstofferdölfraktion, welche im Schmiermittelgrundölbereich siedet, mit den in Tabelle 1 angeführten Eigenschaften, mit Furfural in Kontakt gebracht. Das Kohlenwasserstoffeinsatzmaterial wurde am Sumpf zugeführt und das Furfural wurde am Kopf der Kolonne zugeführt. Die Betriebsbedingungen sind in der Tabelle 2, in der ersten Spalte, gemeinsam mit den relevantesten Ergebnissen angeführt. Der nach der Entfernung von Furfural aus dem Sumpfprodukt erhaltene Extrakt ist die sogenannte "aromatenreiche Fraktion", welche in den nachstehenden erfindungsgemäßen Beispielen verwendet wird. Nach der Entfernung von Furfural aus dem Kopfprodukt ist die so erhaltene Kohlenwasser stofffraktion an Aromaten arm, und besaß die Eigenschaften, um zu einem Schmiermittelgrundöl weiter verarbeitet zu werden, d. h. mittels eines Entwachsungsschritts. Tabelle 1
    Dichte (d70/4) 0,908
    Berechnungsindex 70°C 1,5092
    Viskosität bei 100°C (mm2/s) 14,14
    Viskosität bei 120°C (mm2/s) 8,391
    Aromatengehalt, Gew.-% 62,7
  • Beispiel 2: Herstellung des Weichmacheröls
  • Eine aromatenreiche Fraktion wurde in einer kommerziellen Furfuralextraktionseinheit gemäß dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren hergestellt. Die Haupteigenschaften dieses Extrakts sind in Tabelle 3 angeführt: Tabelle 3
    aromatenreiche Fraktion:
    Dichte (d70/4) 0,957
    Brechungsindex 70°C 1,5420
    Viskosität bei 100°C (cSt) 21,3
    Aromatengehalt, (Gew.-%, ASTM D 2007) 83,6
    PCA-Gehalt (Gew.-%; IP 346) 15,8
  • Eine Einsatzmaterialmischung der im Beispiel 1 verwendeten Erdölfraktion und des vorstehend beschriebenen Extrakts in einem Gewichts-/Gewichtsverhältnis von 2:1 wurde mit Furfural (in einem Massenverhältnis zur Einsatzmaterialmischung von 1,50:1) in der gleichen Kolonne, wie sie in Beispiel 1 verwendet wurde, in Kontakt gebracht. Die angewandten Verfahrensbe dingungen, Temperaturen und die Eigenschaften des so erhaltenen Weichmacheröls sind in der Tabelle 2 angeführt.
  • Beispiel 3: Herstellung des Weichmacheröls
  • Das Beispiel 2 wurde wiederholt, mit der Ausnahme, dass das Massenverhältnis von polarem Lösungsmittel zum Einsatzmaterialgemisch von 1,5:1,0 auf 2,0:1,0 erhöht wurde. Die Verfahrensbedingungen und die Eigenschaften des so erhaltenen Weichmacheröls sind in Tabelle 2 angeführt.
  • Beispiel 4: Herstellung des Weichmacheröls
  • Das Beispiel 2 wurde mit einer Einsatzmaterialmischung der Erdölfraktion, wie sie in Beispiel 1 verwendet wurde, und des im Beispiel 2 beschriebenen handelsüblichen Extrakts in einem Gewichts-/Gewichtsverhältnis von 1:1 wiederholt. Die Verfahrensbedingungen und die Eigenschaften des so erhaltenen Weichmacheröls sind in Tabelle 2 angeführt.
  • Beispiel 5: Herstellung des Weichmacheröls
  • Das Beispiel 4 wurde wiederholt, mit der Ausnahme, dass die Temperatur in der Absetzvorrichtung auf 50°C abgesenkt wurde. Die Verfahrensbedingungen und die Eigenschaften des so erhaltenen Weichmacheröls sind in Tabelle 2 angeführt.
  • Figure 00120001

Claims (11)

  1. Verfahren zur Herstellung eines Weichmacheröls mit einem Aromatengehalt von mehr als 50 Gew.-% (nach ASTM D 2007) und einem Gehalt an polycyclischen Aromaten (PCA) von weniger als 3 Gew.-% (nach IP 346) durch (a) Inkontaktbringen eines Einsatzmaterialgemisches einer Erdölfraktion, welche im Schmierölbereich siedet, und einer aromatenreichen Kohlenwasserstofffraktion mit einem polaren Lösungsmittel in einer Gegenstrom-Flüssig-Flüssig-Extraktionskolonne, wobei das Weichmacheröl durch Entfernen des polaren Lösungsmittels aus dem Kopfprodukt erhalten wird und ein Extrakt erhalten wird, indem das polare Lösungsmittel aus dem Sumpfprodukt entfernt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Erdölfraktion ein Vakuumdestillat ist, welches durch zuerst Destillieren eines Rohöleinsatzmaterials unter atmosphärischem Druck und darauffolgend Durchführen einer Vakuumdestillation mit dem Rückstand der atmosphärischen Destillation erhalten wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Rohöleinsatzmaterial mehr als 15 Gew.-% an Paraffinen, vorzugsweise mehr als 20 Gew.-% an Paraffinen, umfasst.
  3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, wobei die aromatenreiche Kohlenwasserstofffraktion eine kinematische Viskosität bei 100°C von 12 bis 30 cSt und einen Aromatengehalt von 50 bis 90 Gew.-% aufweist.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei die aromatenreiche Kohlenwasserstofffraktion die Extraktfraktion umfasst, welche erhalten wird, wenn Aromaten mittels einer Lösungsmittelextraktion aus einer im Schmierölbereich siedenden Erdölfraktion in einem Verfahren zur Herstellung eines Grundschmieröls entfernt werden.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Massenverhältnis von der im Grundschmierölbereich siedenden Erdölfraktion und der aromatenreichen Fraktion von 3:1 bis 1:3 beträgt.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei das Massenverhältnis von 3:1 bis 1:1 beträgt.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das Massenverhältnis vom polaren Lösungsmittel zum Einsatzmaterialgemisch von 3:1 bis 1:1 beträgt.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei das Massenverhältnis von 2,5:1 bis 1,5:1 beträgt.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Temperatur des Kopfprodukts von 50 bis 90°C, die Temperatur des Sumpfprodukts von 60 bis 80°C beträgt und worin das polare Lösungsmittel vom Sumpfprodukt mittels einer Phasentrennung in einer Absetzvorrichtung bei einer Temperatur von 40 bis 80°C entfernt wird, mit der Maßgabe, dass die Temperatur in der Absetzvorrichtung gleich oder unter der Sumpfprodukttemperatur ist und die Sumpfprodukttemperatur unter der Kopfprodukttemperatur liegt.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei das polare Lösungsmittel Furfural ist.
  11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei das Weichmacheröl darüber hinaus entwachst wird.
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