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Die
Erfindung betrifft eine Niederdruck-Quecksilberdampfentladungslampe
mit einem Entladungsgefäß,
welches
Entladungsgefäß einen
mit einer Füllung aus
Quecksilber und einem Inertgas versehenen Entladungsraum gasdicht
umschließt,
welches
Entladungsgefäß ein Amalgam
enthält,
das mit dem Entladungsraum in Verbindung steht,
und wobei die
Niederdruck-Quecksilberdampfentladungslampe Entladungsmittel zum
Aufrechterhalten einer elektrischen Entladung in dem Entladungsraum umfasst.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Amalgam zur Verwendung in der Niederdruck-Quecksilberdampfentladungslampe.
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In
Quecksilberdampfentladungslampen ist Quecksilber die primäre Komponente
für ein
(effizientes) Erzeugen von ultraviolettem (UV-)Licht. Eine Innenwandung
des Entladungsgefäßes kann
mit einer Leuchtschicht beschichtet sein, die einen Leuchtstoff enthält (beispielsweise
ein Fluoreszenzpulver), um UV in andere Wellenlängen umzuwandeln, beispielsweise
in UV-B und UV-A zum Bräunen
(Solariumlampen) oder in sichtbare Strahlung zur Allgemeinbeleuchtung.
Derartige Entladungslampen werden daher als Leuchtstofflampen bezeichnet.
Das Entladungsgefäß von Niederdruck-Quecksilberdampfentladungslampen
ist im Allgemeinen röhrenförmig mit einem
kreisförmigen
Querschnitt und umfasst sowohl langgestreckte als auch kompakte
Ausführungsformen.
Im Allgemeinen umfasst das röhrenförmige Entladungsgefäß von sogenannten
Kompakt-Leuchtstofflampen eine Ansammlung relativ kurzer, gerader Teile
mit relativ kleinem Durchmesser, wobei die geraden Teile miteinander
einerseits über
Brückenstücke oder
andererseits über
beispielsweise bogenförmige
Stücke
verbunden sind. Kompakt-Leuchtstofflampen sind im Allgemeinen mit
einem Lampensockel (mit integrierter Elektronik) versehen.
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In
der Beschreibung und den Ansprüchen der
vorliegenden Erfindung wird die Bezeichnung "Nennbetrieb" verwendet, um auf Betriebsbedingungen
zu verweisen, bei denen der Quecksilberdampfdruck so ist, dass die
Strahlungsausbeute der Lampe zumindest 80% derjenigen bei optimalem
Betrieb beträgt,
d. h. unter Betriebsbedingungen, bei denen der Quecksilberdampfdruck
optimal ist. Das Amalgam begrenzt den Quecksilberdampfdruck in dem
Entladungsgefäß im Hinblick
auf eine Entladungslampe, die nur freies Quecksilber enthält. Dies
macht Nennbetrieb der Lampe bei verhältnismäßig hohen Lampentemperaturen
möglich,
die beispielsweise auftreten können,
wenn die Lampe einer hohen Belastung ausgesetzt ist oder wenn die
Lampe in einer geschlossenen oder schlecht belüfteten Leuchte verwendet wird.
Darüber
hinaus wird in der Beschreibung und den Ansprüchen die "anfängliche
Strahlungsausbeute" definiert
als die Strahlungsausbeute der Entladungslampe 1 Sekunde nach dem
Einschalten der Entladungslampe und die "Anlaufzeit" als die Zeit, die die Entladungslampe
benötigt,
um eine Strahlungsausbeute von 80% derjenigen bei optimalem Betrieb
zu erreichen.
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Eine
Niederdruck-Quecksilberdampfentladungslampe der eingangs erwähnten Art,
auch als dampfdruckgesteuerte Lampe bezeichnet, wird im
US-Patent 4 093 889 offenbart.
Die bekannte Lampe hat einen verhältnismäßig niedrigen Quecksilberdampfdruck
bei Raumtemperatur. Daher hat die bekannte Lampe den Nachteil, dass
auch die anfängliche
Strahlungsausbeute verhältnismäßig niedrig
ist, wenn zum Betreiben der Lampe eine gewöhnliche Stromversorgung verwendet
wird. Zudem ist die Anlaufzeit verhältnismäßig lang, weil der Quecksilberdampfdruck
nach dem Einschalten der Lampe nur langsam ansteigt.
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Neben
den oben beschriebenen Amalgamlampen sind Niederdruck-Quecksilberdampfentladungslampen
bekannt, die sowohl ein (Haupt)Amalgam als auch ein sogenanntes
Hilfsamalgam umfassen. Wenn das Hilfsamalgam genügend viel Quecksilber umfasst,
hat die Lampe eine relativ kurze Anlaufzeit. Unmittelbar nach Einschalten
der Lampe, d. h. während
des Vorheizens der Elektroden, wird das Hilfsamalgam von der Elektrode
aufgeheizt, so dass es relativ schnell einen wesentlichen Teil des
Quecksilbers abgibt, den es enthält.
In dieser Hinsicht ist es wünschenswert,
dass die Lampe vor dem Einschalten genügend lange Zeit außer Betrieb
gewesen ist, damit das Hilfsamalgam genügend viel Quecksilber aufgenommen
haben kann. Wenn die Lampe einen verhältnismäßig kurzen Zeitraum lang außer Betrieb gewesen
ist, ist die Verringerung der Anlaufzeit nur klein. Zudem ist in
diesem Fall die anfängliche
Strahlungsausbeute (sogar) kleiner als die einer Lampe, die nur
ein Hauptamalgam umfasst, was auf die Tatsache zurückgeführt werden
kann, dass durch das Hilfsamalgam in dem Entladungsraum ein verhältnismäßig niedriger Quecksilberdampfdruck
eingestellt worden ist. Ein bei verhältnismäßig langen Lampen zusätzlich auftretendes
Problem ist, dass das von dem Hilfsamalgam freigesetzte Quecksilber
verhältnismäßig viel
Zeit benötigt,
um sich im Entladungsgefäß zu verteilen,
so dass die Lampen nach dem Einschalten nahe dem Hilfsamalgam eine
verhältnismäßig helle
Zone aufweisen und in größerem Abstand vom
Hilfsamalgam eine verhältnismäßig dunkle
Zone, wobei diese Zonen nach wenigen Minuten verschwinden.
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Darüber hinaus
sind Niederdruck-Quecksilberdampfentladungslampen bekannt, die nicht
mit einem Amalgam versehen sind und nur freies Quecksilber enthalten.
Diese Lampen, auch als Quecksilberlampen bezeichnet, haben den Vorteil,
dass der Quecksilberdampfdruck bei Raumtemperatur und damit die
anfängliche
Strahlungsausbeute verhältnismäßig hoch
sind. Zudem ist die Anlaufzeit verhältnismäßig kurz. Nach dem Einschalten
weisen verhältnismäßig lange
Lampen dieser Art auch eine im Wesentlichen konstante Helligkeit über nahezu
die gesamte Länge
auf, was der Tatsache zuzuschreiben ist, dass der Dampfdruck (bei
Raumtemperatur) zum Zeitpunkt des Einschaltens dieser Lampen genügend hoch
ist. Nennbetrieb bei verhältnismäßig hohen Lampentemperaturen
kann erreicht werden, indem eine Quecksilberlampe verwendet wird,
deren Entladungsraum (gerade) genug Quecksilber enthält, um bei
der Betriebstemperatur einen Quecksilberdampfdruck zustande zu bringen,
der nahe beim optimalen Quecksilberdampfdruck liegt. Während der
Nutzlebensdauer der Lampe geht jedoch Quecksilber verloren, weil
es beispielsweise an eine Wandung des Entladungsgefäßes und/oder
an Emittermaterial gebunden wird. Infolgedessen hat in der Praxis
eine derartige Lampe nur eine begrenzte Nutzlebensdauer. Daher ist
in der Praxis die Quecksilberdosis in Quecksilberlampen wesentlich
höher als
die beim Nennbetrieb in der Dampfphase notwendige Menge an Quecksilber.
Dies hat jedoch den Nachteil, dass der Quecksilberdampfdruck gleich
dem Sättigungsdampfdruck
ist, der zu der Temperatur der kältesten Stelle
des Entladungsgefäßes gehört. Da der
Sättigungsdampfdruck
exponentiell mit der Temperatur ansteigt, führen Temperaturschwankungen,
die beispielsweise in einer schlecht belüfteten Leuchte auftreten oder
wenn die Lampe einer hohen Belastung ausgesetzt wird, zu einer Verringerung
der Strahlungsausbeute. Bei verhältnismäßig niedrigen
Umgebungstemperaturen nimmt der Quecksilberdampfdruck ab, was auch
zu einer Verringerung der Strahlungsausbeute führt.
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EP-A 0 327 346 offenbart
ein Amalgam mit einem Grundmetall, das Bismut in einer Menge enthält, die
im Bereich zwischen etwa 45 Gew.-% und 65 Gew.-% gewählt ist,
und Blei in einer Menge, die im Bereich zwischen etwa 35 Gew.-%
und 55 Gew.-% gewählt
ist. Das Amalgam enthält
auch Quecksilber, dessen Menge im Bereich zwischen etwa 1 Gew.-% und
12 Gew.-% der Gesamtmenge des Amalgams gewählt ist. Ein solches Amalgam
ist in einer Niederdruck-Quecksilberdampflampe eingeschlossen, die bei
einer mittleren Röhrenoberflächentemperatur
betrieben wird, um einen stabilen Quecksilberdampfdruck über einen
erweiterten Amalgamtemperaturbereich zu erhalten.
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In
der englischen Zusammenfassung von
JP-A 11 016536 wird offenbart, wie die Stabilität des Lichtstroms
beim Beleuchtungsbetrieb zu verbessern ist, ohne die Lichtstromstartcharakteristik
beim Starten einer kolbenförmigen
Leuchtstofflampe zu verschlechtern, indem die Zusammensetzung eines Hauptamalgams
so gebildet wird, dass die Reaktionsendtemperatur bei der Änderung
des Hauptamalgams von der festen Phase in die flüssige Phase niedriger ist als
die Umgebungstemperatur des Hauptamalgams im Beleuchtungsbetrieb.
Ein geringfügiger
Spielraum wird zwischen einem Pumprohr und einem Glasstab vorgesehen
und Quecksilberdampf innerhalb einer Bogenröhre tritt durch einen Öffnungsteil
und den Spielraum mit einem Hauptamalgam in Kontakt. Das Hauptamalgam
wird aus Bi, Pb, Sn und Hg gebildet und die Zusammensetzung ist
Bi:Pb:Sn:HG = (40-58):(22-55):(5-0):(1-10) in Gew.-%. Gemäß einer
solchen Struktur ist die Reaktionsendtemperatur bei der Änderung
des Hauptamalgams von der festen Phase in die flüssige Phase niedriger als die
Temperatur bei einer Position, wo ein das Hauptamalgam enthaltender
Hauptamalgamteil im Beleuchtungsbetrieb liegt (die Umgebungstemperatur
des Hauptamalgams).
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Der
Erfindung liegt als Aufgabe zugrunde, eine Lampe der eingangs erwähnten Art
zu schaffen, die bei regelmäßigem Gebrauch
eine verhältnismäßig hohe
anfängliche
Strahlungsausbeute und eine verhältnismäßig kurze
Anlaufzeit sowie eine verhältnismäßig hohe
Strahlungsausbeute in einem verhältnismäßig großen Umgebungstemperaturbereich
aufweist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass das Amalgam eine Eismut-Blei-Verbindung mit einem Bleigehalt
(Pb) im Bereich 35 ≤ Pb ≤ 60 At.-%,
einem Bismutgehalt (Bi) im Bereich 40 ≤ Bi ≤ 65 At.-% und einem Quecksilbergehalt
(Hg) im Bereich 0,05 ≤ Hg ≤ 75 At.-%
umfasst und das Amalgam weiterhin Gold umfasst, wobei der Goldgehalt
im Bereich 0,1 ≤ Au ≤ 20 At.-% liegt.
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Vorzugsweise
liegt der Bleigehalt in dem Amalgam im Bereich 40 ≤ Pb ≤ 50 At.-%
und der Bismutgehalt im Bereich 50 ≤ Bi ≤ 60 At.-%. Besonders geeignet
sind Zusammensetzungen des Amalgams nahe dem eutektischen Punkt
von Bi-Pb bei 44 At.-% Pb.
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Mit
der oben erwähnten
Zusammensetzung des Bi-Pb-Amalgams ist es möglich, im Betrieb zumindest
80% der Strahlungsausbeute (Nennbetrieb) der Niederdruck-Quecksilberdampfentladungslampe
bei einer entsprechenden Temperatur der kältesten Stelle des Entladungsgefäßes zu erhalten,
die in einem relativ breiten Temperaturbereich von 65 bis 165 °C liegt.
Die Anlaufzeit der Entladungslampe mit einem erfindungsgemäßen Bi-Pb-Amalgam beträgt in jedem
Fall weniger als zehn Minuten, während
ein Hilfsamalgam die Anlaufzeit auf weniger als 3 Minuten herabsetzt.
Amalgame mit einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
sind besonders zur Verwendung in (energiesparenden) (Kompakt-) Niederdruck-Quecksilberdampfentladungslampen
geeignet. Solche Entladungslampen haben eine gute anfängliche
Strahlungsausbeute und kombinieren eine verhältnismäßig kurze Anlaufzeit mit, bei
Nennbetrieb, einem verhältnismäßig breiten
Intervall für
die Temperatur der kältesten
Stelle des Entladungsgefäßes. Daher
ist Lampennennbetrieb in einem verhältnismäßig großen Temperaturintervall möglich.
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Mit
der oben erwähnten
Zusammensetzung des Bi-Pb-Au-Amalgams wird im Betrieb zumindest 80%
der Strahlungsausbeute (Nennbetrieb) der Niederdruck-Quecksilberdampfentladungslampe
bei einer entsprechenden Temperatur der kältesten Stelle des Entladungsgefäßes erreicht,
die in einem relativ breiten Temperaturbereich von 50 bis 160 °C liegt, während zumindest
90% der Strahlungsausbeute bei einer entsprechenden Temperatur der
kältesten
Stelle erreicht wird, die in einem relativ breiten Temperaturbereich
von 70 bis 130 °C
liegt.
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Ein
zusätzlicher
Vorteil der Verwendung eines solchen Bi-Pb-Au-Amalgams ist, dass
die Kurven, in denen der Quecksilberdampfdruck als Funktion der
Temperatur aufgetragen ist, nicht nur über den Quecksilbergehalt,
sondern auch über
die Zusammensetzung des Amalgams eingestellt werden können.
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Die
Zusammensetzungen der genannten erfindungsgemäßen Bi-Pb-Au-Amalgame sind so
gewählt,
dass das Amalgam in einem Temperaturbereich von 100 bis 140 °C schmilzt.
Zudem bewirkt der geringe Quecksilbergehalt der genannten Amalgame eine
verhältnismäßig niedrige
Quecksilberaktivität bei
höheren
Temperaturen (140 bis 175 °C),
wobei das Amalgam in dem Entladungsgefäß im flüssigen Zustand vorliegt (das
Quecksilber befindet sich in der Dampfphase). Eine verhältnismäßig hohe
Quecksilberaktivität
bei verhältnismäßig niedrigen
Temperaturen wird dadurch erhalten, dass das Queck silber sich nicht
leicht mit den zugrundeliegenden Legierungen mischt. Besonders geeignet
sind Bi-Pb-Au-Amalgam-Zusammensetzungen, bei denen das Gold nahe
dem oben erwähnten
eutektischen Punkt von Bi und Pb hinzugegeben wird. Solche Amalgame
haben ein Bi:Pb-Verhältnis
von 56:44.
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Vorzugsweise
liegt der Goldgehalt in dem Amalgam im Bereich 8 ≤ Au ≤ 12 At.-%. Bi-Pb-Au-Amalgame
mit einer derartigen Zusammensetzung weisen in den Quecksilberdampfdruckkurven
einen Doppel-Peak auf, der durch das Schmelzen einer großen Menge
der ternären
intermetallischen Verbindung mit der Strukturformel BiPb3Au oberhalb des eutektischen Punktes von Bi-Pb
(bei 125 °C)
verursacht wird.
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Ein
weiterer Vorteil des Zusetzens von Gold zu Bi-Pb-Amalgamen ist,
dass bei niedrigen Temperaturen (Raumtemperatur) der Quecksilberdampfdruck
bis zu sehr niedrigen Quecksilberkonzentrationen (0,3% Hg) nahezu
unabhängig
von der Quecksilberkonzentration ist. Infolgedessen ist die Entladungslampe
verhältnismäßig unempfindlich
gegen (irreversiblen) Quecksilberverlust in anderen Lampenkomponenten,
beispielsweise an der Wandung des Entladungsgefäßes und/oder beim Emittermaterial.
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Abgesehen
von den oben erwähnten
Materialien kann das erfindungsgemäße Amalgam Zusätze von
beispielsweise Zink, Silber, Gallium, Indium, Zinn, Antimon und/oder
anderen Elementen umfassen. Es ist wünschenswert, dass solche Zusätze den Schmelztemperaturbereich
(100-140 °C)
der Bi-Pb-Legierungen nicht um mehr als 20 °C verschieben.
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Zu
Beginn der Nutzlebensdauer einer Niederdruck-Quecksilberdampfentladungslampe
kann verhältnismäßig viel
Quecksilber im Betrieb an der Wandung gebunden werden. Um dies zu
verhindern, kann das Entladungsgefäß einer erfindungsgemäßen Lampe
mit einer Schutzschicht aus Metalloxid beschichtet sein. Eine solche
Schutzschicht, beispielsweise aus Scandiumoxid, Yttriumoxid, Lanthanoxid
oder einem Oxid aus einem der Lanthanide, wirkt dem durch Bindung
an die Wandung verursachten Verlust von Quecksilber entgegen. Eine
Entladungslampe mit geringem Quecksilberverbrauch ist günstig, da
sie einen optimaleren Entwurf des Amalgams ermöglicht.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben.
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Es
zeigen:
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1A eine
Querschnittsansicht einer Ausführungsform
einer Kompakt- Leuchtstofflampe
mit einer erfindungsgemäßen Niederdruck-Quecksilberdampfentladungslampe
und
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1B eine
Querschnittsansicht eines Details der Niederdruck-Quecksilberdampfentladungslampe
von 1A;
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2 eine
graphische Darstellung, in der der Quecksilberdampfdruck als Funktion
der Temperatur für
ein erfindungsgemäßes Bi-Pb-Amalgam
mit Quecksilberdampfdruck-Kurven von zwei bekannten Amalgamen verglichen
wird, und
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3 eine
graphische Darstellung, in der der Quecksilberdampfdruck als Funktion
der Temperatur für
ein erfindungsgemäßes Bi-Pb-Au-Amalgam
mit Quecksilberdampfdruck-Kurven von zwei bekannten Amalgamen verglichen
wird.
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Die
Zeichnung ist rein schematisch und nicht maßstabsgetreu. Insbesondere
sind der Deutlichkeit halber einige Abmessungen stark übertrieben.
Wo möglich,
haben in der Zeichnung gleiche Teile gleiche Bezugszeichen.
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1A zeigt
eine Kompakt-Leuchtstofflampe mit einer Niederdruck-Quecksilberdampfentladungslampe.
Die Niederdruck-Quecksilberdampfentladungslampe ist mit einem strahlungsdurchlässigen Entladungsgefäß 10 versehen,
das einen Entladungsraum 11, der ein Volumen von ungefähr 10 cm3 hat, gasdicht umschließt. Das Entladungsgefäß 10 ist eine
Glasröhre,
die zumindest nahezu kreisförmig
im Querschnitt ist und die einen (effektiven) Innendurchmesser von
ungefähr
10 mm hat. Die Röhre
ist in Form eines sogenannten Hakens gebogen und enthält in diesem
Beispiel eine Anzahl gerader Teile, von denen zwei, mit 31, 33 bezeichnet,
in 1A gezeigt sind. Die Röhre umfasst weiterhin eine
Anzahl bogenförmiger
Teile, von denen zwei, mit 32, 34 bezeichnet,
in 1A gezeigt sind. Das Entladungsgefäß 10 ist
an einer Innenwandung 12 mit einer Leuchtschicht 17 versehen.
Bei einer alternativen Ausführungsform
ist die Leuchtschicht weggelassen. Das Entladungsgefäß 10 wird
von einem Gehäuse 70 getragen,
das auch einen Lampensockel 71 trägt, der mit an sich bekannten
elektrischen und mechanischen Kontakten 73a, 73b versehen
ist. Das Entladungsgefäß 10 der
Niederdruck-Quecksilberdampfentladungslampe ist von einer lichtdurchlässigen Umhüllung 60 umgeben,
die an dem Lampengehäuse 70 befestigt
ist. Die lichtdurchlässige
Umhüllung 60 hat
im Allgemeinen ein mattes Aussehen.
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1B ist
eine sehr schematische Querschnittsansicht eines Details der Niederdruck-Quecksilberdampfentladungslampe
von 1A. Außer dem
Quecksilber umfasst der Entladungsraum 11 in dem Entladungsgefäß 10 ein
Inertgas, in diesem Beispiel Argon.
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Mittel
zum Aufrechterhalten einer Entladung werden durch ein Elektrodenpaar 41a gebildet
(in 1B ist nur eine Elektrode dargestellt), das im Entladungsraum 11 angeordnet
ist. Das Elektrodenpaar 41a ist eine Wicklung aus Wolfram,
die mit einer Elektronen emittierenden Substanz bedeckt ist, in diesem
Fall einer Mischung aus Bariumoxid, Calciumoxid und Strontiumoxid.
Jede der Elektroden 41a wird von einem (verengten) Endabschnitt
des Entladungsgefäßes 10 getragen.
Stromzuführleiter 50a, 50a' verlaufen vom
Elektrodenpaar 41a durch die Endabschnitte des Entladungsgefäßes 10,
wo sie nach außen
treten. Die Stromzuführleiter 50a, 50a' sind an eine
(elektronische) Stromversorgung angeschlossen, die in dem Gehäuse 70 untergebracht
ist und die mit den elektrischen Kontakten 73b am Lampensockel 71 elektrisch
verbunden sind (siehe 1A).
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Zusätzlich zu
Quecksilber umfasst der Entladungsraum 11 ein Inertgas,
in diesem Beispiel Argon und Neon. In diesem Beispiel ist Quecksilber
nicht nur im Entladungsraum 11 vorhanden, sondern auch in
einem erfindungsgemäßen Amalgam 63.
Hierzu ist in dem in 1B gezeigten Beispiel in dem
Entladungsgefäß 10,
in diesem Fall in einer röhrenförmigen Ausbeulung 62a davon,
eine Kapsel 60 angeordnet, die eine Wandung 61 aus
einem Kalkglas aufweist, das 4,0 Gew.-% FeO enthält. Im Betrieb steht das Amalgam 63 mit
dem Entladungsgefäß 10 in
Verbindung. In der Wandung 61 der Kapsel 60 ist
durch Schmelzen eine Öffnung 64 gebildet.
Die Kapsel 60 hat einen gewölbten Abschnitt 68,
mit dem sie in der Ausbeulung 62a eingeklemmt ist. Die
Kapsel 60 umfasst ein erfindungsgemäßes Amalgam 63; in
der dargestellten Ausführungsform
eine Menge von 100 mg eines Amalgams von Hg mit einer Legierung
aus Bismut, Blei und Gold. Eine besonders geeignete Zusammensetzung
des erfindungsgemäßen Bi-Pb-Au-Amalgams 63 hat
(abgesehen von kleinen Zusätzen
oder Verunreinigungen) einen Bleigehalt im Bereich 40 ≤ Pb ≤ 50 At.-%,
einen Bismutgehalt im Bereich 50 ≤ Bi ≤ 60 At.-%,
einen Goldgehalt im Bereich 8 ≤ Au ≤ 12 At.-%
und einen Quecksilbergehalt von ungefähr 0,5 At.-% Hg.
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In
dem in 1B gezeigten Beispiel ist einer der
Stromzuführleiter 50a' weiterhin mit
einer sogenannten Markierung versehen, die ein sogenanntes Hilfsamalgam 83 trägt. Beim
Einschalten der Niederdruck-Quecksilberdampfentladungslampe wird
das Hilfsamalgam 83 durch die Elektrode 41a aufgeheizt, sodass
es relativ schnell einen wesentlichen Teil des darin vorhandenen
Quecksilbers freisetzt. Bei einer alternativen Ausführungsform
der oben beschriebenen Niederdruck-Quecksilberdampfentladungslampe
wird das Amalgam ohne eine Kapsel dosiert, wobei in dem Fall ein
Glasstab verwendet wird, um zu verhindern, dass das Amalgam in das
Entladungsgefäß gelangt.
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Erfindungsgemäße Bi-Pb
und Bi-Pb-Au-Amalgame können
besonders gut in (Kompakt-)Leuchtstofflampen verwendet werden.
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Eine
alternative Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Entladungslampe
umfasst die sogenannten elektrodenlosen Entladungslampen, in denen
die Mittel zum Aufrechterhalten einer elektrischen Entladung außerhalb
eines von dem Entladungsgefäß umgebenen
Entladungsraums liegen. Im Allgemeinen werden diese Mittel durch
eine Spule gebildet, die mit einer Wicklung aus einem elektrischen
Leiter versehen ist, wobei im Betrieb eine hochfrequente Spannung,
beispielsweise mit einer Frequenz von ungefähr 3 Hz, an die Spule gelegt wird,.
Im Allgemeinen umgibt die genannte Spule einen Kern aus weichmagnetischem
Material.
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2 zeigt
eine graphische Darstellung, in der der Quecksilberdampfdruck (p
Hg ausgedrückt in Pa) als Funktion der
Temperatur (in Grad Celsius) eines besonders geeigneten erfindungsgemäßen Amalgams
Bi56-Pb44-Hg0,5 (Kurve A) mit entsprechenden Quecksilberdampfdruck-Kurven
von zwei wohl bekannten Amalgamen, nämlich Bi53-Sn47-Hg3 (Kurve R, Amalgam bekannt aus
US 4 157 485 ) und Bi48-Sn24-Pb28-Hg3
(Kurve T, Amalgam bekannt aus
US
4 093 889 ) verglichen wird. Die zwei horizontalen Strich-Punkt-Linien
zeigen den Bereich, in dem die Strahlungsausbeute zumindest 80% derjenigen
bei optimalem Betrieb beträgt.
Ein Vergleich zwischen den in
2 dargestellten
Quecksilberdampfdruck-Kurven zeigt, dass das erfindungsgemäße Bi-Pb-Amalgam
einen breiteren Stabilisierungsbereich hat und dass solche Amalgame
in Lampen angewendet werden können,
die eine höhere Temperatur
der kältesten
Stelle haben.
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3 zeigt
eine graphische Darstellung, in der der Quecksilberdampfdruck (p
Hg ausgedrückt in Pa) als Funktion der
Temperatur (in Grad Celsius) eines besonders geeigneten erfindungsgemäßen Amalgams
Bi50-Pb40-Au10-Hg0,5 (Kurve B) mit entsprechenden Quecksilberdampfdruck-Kurven
von zwei wohl bekannten Amalgamen, nämlich Bi53-Sn47-Hg3 (Kurve
R, Amalgam bekannt aus
US 4 157
485 ) und Bi48-Sn24-Pb28-Hg3 (Kurve T, Amalgam bekannt aus
US 4 093 889 ) verglichen
wird. Die zwei horizontalen Strich-Punkt-Linien zeigen den Bereich,
in dem die Strahlungsausbeute zumindest 80% derjenigen bei optimalem
Betrieb beträgt.
Die Quecksilberdampfdruck-Kurve für das Bi50-Pb40-Au10-Hg0,5-Amalgam weist einen
Doppel-Peak auf, der durch das Schmelzen einer großen Menge
der ternären
intermetallischen Verbindung mit der Strukturformel BiPb
3Au oberhalb des eutektischen Punktes von
Bi-Pb bei 125 °C
verursacht wird. Ein Vergleich zwischen den in
3 dargestellten Quecksilberdampfdruck-Kurven
zeigt, dass das erfin dungsgemäße Bi-Pb-Au-Amalgam
einen breiteren Stabilisierungsbereich hat und dass solche Amalgame
in Lampen angewendet werden können,
die eine höhere
Temperatur der kältesten
Stelle haben.
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Für elektrodenlose
Niederdruck-Quecksilberdampfentladungslampen, die während ihrer
Nutzlebensdauer relativ wenig Quecksilber verbrauchen, kann ein
optimaleres Amalgam entworfen werden, das einen relativ niedrigen
anfänglichen
Quecksilbergehalt hat, was für
das Erhalten einer hohen Strahlungsausbeute in einem relativ großen Umgebungstemperaturbereich
während
der Nutzlebensdauer der Entladungslampe günstig ist.