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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen die strategische Abgabe
von Materialien an die Zahnoberflächen des intraoralen Hohlraums,
insbesondere Materialien mit einer gewünschten oder vorbestimmten
Aktivität
in Bezug auf derartige Zahnoberflächen. Insbesondere ist die
vorliegende Erfindung auf die Abgabe von fluorierenden und anderen
Mitteln unter anderem an interproximale Stellen, besonders an Kontaktpunkte/-bereiche
(aproximale Stellen), um unter anderem die Vorbeugung, Behandlung,
Diagnose, Beseitigung oder Verzögerung
von Zahnkaries zu ermöglichen,
abgestellt.
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Hintergrund der Erfindung
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Zahnkaries
(Demineralisation, Fäule)
zählt zu
den wesentlichsten Erkrankungen des Menschen, und zwar ganz einfach
wegen der Häufigkeit
ihres Auftretens in der heutigen Welt, wo mehr als 90% der Bevölkerung
betroffen sind; Zahnkaries steht in Bezug auf die Anzahl der betroffenen
Personen an erster Stelle der chronischen Erkrankungen, die den Menschen
betreffen (siehe Poole, D. F. G. und Silverstone, L. M. in "Hard Tissue Growth,
Repair and Remineralisation",
S. 35-52, Ciba Foundation Symposium Nr. 11, Elsevier Scientific
Publishing Company, 1973; Legler D. W. und Menaker, L. in "The Biological Basis
of Dental Caries";
Menaker, L., S. 211-225, Harper & Row,
1980; Winston, A. E. und Bhaskar S. N. JADA 129: 1579- 1587, 1998, "Achievements in (US)
Public Health",
48(41): 933, 1999).
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Obwohl
die Schwere dieser Erkrankung hinsichtlich ihres lebensbedrohlichen
Potentials auf seltene Fälle
beschränkt
ist, gibt es gewisse wichtige Folgen. Die Behandlung der Zahnkaries
ist kostenintensiv (da gut ausgebildete und genau arbeitende Arbeitskräfte sowie
komplizierte Biomaterialien erforderlich sind), zeitaufwendig, oft
mit Schmerzen und Unannehmlichkeiten verbunden (beides auf Grund von
Folgeerscheinungen und der Behandlung); sie beeinträchtigt die Ästhetik
und es besteht ferner die Notwendigkeit, wegen der potentiellen
Gefahren der Strahlung, Behandlung und dentalen Materialien, die sich
im Laufe vieler Jahre langsam in dem oralen Hohlraum abbauen, wiederherstellende
Dentologie zu vermeiden oder einzuschränken (siehe Nathanson, D. et
al. JADA 128: 1517-1523, 1997; Berry, T. C. et al. JADA 129: 1547-1556,
1998; Saxe, S. R. et al. JADA 130: 191-199, 1999; Soderholm, K.
J. und Marlott, A. JADA 130: 201-209, 1999).
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Die
wichtigsten äthiologischen
Faktoren, die beim Demineralisationsverfahren (Zahnkaries) eine Rolle
spielen, sind das Zusammenspiel von Wirtsfaktoren (Zähne und
Speichel), die Mikroflora und die Ernährung über einen Zeitraum. Viele Faktoren
können
Zahnkaries verhindern, wie Mundhygiene, Ernährung, Fissuren-Versiegelungen
und Fluorid, wobei letzteres am einfachsten, am wenigsten zeitaufwendig
und am kostenwirksamsten ist. In der Tat sind Zähne kein totes Gewebe, da sie
einem Ionenaustausch unterliegen, der bestimmt, ob eine Demineralisation
oder eine Remineralisation vorliegt. Die Demineralisation macht
das Zahnmaterial porös,
aber es hat sich gezeigt, dass Zahngewebe innerhalb gewisser Grenzen
nach der Remineralisation seine ursprüngliche Härte wieder gewinnen kann. In
allen Fällen
werden Remineralisationsverfahren durch das Vor liegen von Fluoridionen
erheblich verbessert (Poole, D. F. G., Silverstone, L. M. in "Hard Tissue Growth,
Repair and Remineralisation",
S. 35-52 Ciba Foundation, 1973; Donty, K. J. et al. JADA 130: 817-825,
1999), und zwar über
angemessene Zeiträume
oder durch eine angemessene Häufigkeit (Ostrom
C. A. in "The Biological
Basis of Dental Caries",
Menaker L. 445-460, Harper & Row,
1980).
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Zahnmineral
besteht in erster Linie aus carbonisiertem Calciumhydroxyapatit
(Substitutionen von Carbonat für
einen Teil von Phosphat in Calciumhydroxyapatit), welches in dem
Maße zunehmend löslich wird,
in dem der örtliche
pH-Wert abnimmt. Zähne
befinden sich in einem steten Fluss der Demineralisation, wenn der
pH-Wert abnimmt, und der Remineralisation, wenn die Zahnbelagsäuren durch
den Speichel neutralisiert werden. Eine Remineralisation tritt auf,
wenn Calcium- und Phosphationen in geeigneten Anteilen vorliegen,
die Hydroxyapatit bilden, welches weniger löslich ist als ursprüngliches
carbonisiertes Calciumhydroxyapatit. Wenn jedoch Fluorid vorliegt,
bildet sich Fluorapatit, welches sogar noch weniger löslich ist
als Hydroxyapatit, und es tritt eine Remineralisation von kariösen Läsionen auf,
wenn Fluorid auch die Ablagerung eines Gemischs von Fluoridsalzen
erlaubt. Ferner besitzt Fluorid selber eine antimikrobielle Aktivität (Ostrom,
C. A. in "The Biological
Basis of Dental Caries",
Menaker, L. 445-460, Harper & Row
1980; Kautsky, M. B. und Featherstone, J. D. B., "Caries Res." 27,373-377, 1993).
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Der
Nachteil von laufenden topischen Fluoridanwendungen sind Toxizität, Auflösung und
Pufferwirkungen von Speichel, die Tatsache, dass Fluorid nicht an
alle anfälligen,
insbesondere interproximalen, Stellen gelangen kann (Guo M. K. et
al. J. Dent. Res. 68: 496-498, 1989), und dass es nicht durch die
Tiefe von Zahnbelag dringen kann sowie die Notwendigkeit re lativ
häufiger
Anwendungen. Diese Nachteile werden in erster Linie durch die fehlende
Zeit, während
der das topische Fluorid im Mund behalten werden kann, und durch
die potentielle Toxizität
beim Verschlucken des Wirkstoffs beeinflusst, der in grober Form
und in relativ großen
Mengen verwendet wird, und dies selbst bei fortschrittlicheren Verfahren
(
US-Patent Nr. 5,770,182 ),
die auch umständlich,
unbequem und unhygienisch sind und bei denen Kontaktpunkte oder
Zahnbereiche auch nicht erreicht werden. Von einem Versuch, einige
dieser Probleme zu überwinden,
wurde von Rose K. et al J. Dent. Res. IADR Abs. 77: 972, 1998 berichtet.
Es wird empfunden, dass die dort beschriebenen Keile auf Grund von
physikalischen und chemischen Überlegungen
die Kontaktpunkte oder Zahnbereiche physikalisch nicht erreichen
würden
und sie in einer klinischen Situation nicht für lange Zeiträume gehalten
würden.
Ein weiterer Ansatz ist das
US-Patent
Nr. 6,136,297 , welches sich auch nicht direkt mit dem Behandeln
der Kontaktpunkte oder -bereiche befasst, und auch eine umfassende
Literaturübersicht (Ravels,
H. R. "Adv. Dent.
Res." 5,50-55 1991)
bezieht sich nicht auf diesen Ansatz. Ferner zielen auch kieferorthopädische Bänder, die
Bogendrähte
auf kieferorthopädischen
Klammern halten und Fluorid freisetzen (in den USA von Ortho-Byte
erhältlich), nicht
besonders auf die interproximalen Kontaktpunkte/-bereiche ab. Diese
Bänder
geben das Fluorid eher an den Speichel ab.
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Mit
Bezug auf
1 gibt es in erster Linie drei
Zahnbereiche, die anfälliger
für Karies
sind: die Fissuren, die mit (A) bezeichnet sind, die Kontaktpunkte/-bereiche
(B1) (aproximale Bereiche) von interproximalen Bereichen, die mit
(B) bezeichnet sind, und die Zervikalränder, die mit (C) bezeichnet
sind, die sich bis zu den interproximalen Stellen an den Zahnfleischrändern erstrecken
können.
Kontaktpunkte bestehen zwischen angrenzenden Zähnen: mit dem Altern nutzen sich
diese Punkte ab und bilden kleine Kontaktbereiche. Fissuren-Versiegelungen
sind für
Fissuren einigermaßen
wirksam, aber abgesehen davon, dass sie teuer und nicht immer haltbar
sind, sind sie nicht auf interproximale Bereiche anwendbar, deren
Behandlung noch teurer und schwieriger ist. Topische Fluoridanwendungen
(z. B. in den
US-Patenten Nr.
5,770,182 und 6,136,297) sind in Zervikalbereichen wirksam,
die heute eher vorherrschen, da Geriatriepatienten viele ihrer Zähne mit
einem freigelegten schwächeren
Zahnbein auf Grund von Zahnfleischrückgang gerettet haben (Mandel,
ID Quintessence Int. 16,81-87 1985). Es besteht jedoch ein Bedarf
an stärker
lokalisierten oder zielgerichteten Mitteln zur Vorbeugung gegen
mikroskopische Zervikalkaries.
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Zahnbeinkaries
umfasst vier Bereiche, nämlich
den infizierten nekrotischen Bereich, den infizierten oberflächlichen
demineralisierten Bereich, den beeinträchtigten tief mineralisierten
Bereich und den hypermineralisierten Bereich (Massler, M. "Dental Clinics of
North America",
S. 663-673, 1967). Obwohl Bakterien in dem oberflächlichen
demineralisierten Bereich im Übermaß vorliegen,
finden sich nur in seltenen Fällen
ein paar Bakterien in dem beeinträchtigten tief demineralisierten
Bereich, der gut ausgebildete restliche Tubulusmatrizen aufweist.
In der Tat scheint der Hauptunterschied zwischen diesem Bereich
und gesundem Zahnbein die Verringerung der Mineralkomponenten zu
sein. Die klinische Erscheinung in diesem Bereich ist die einer
trockenen ledrigen Zahnbeinstruktur (Hoffman, S. in "The Biological Basis
of Dental Caries",
Menaker, L. S. 226-246, Harper & Row,
1980), welches das Zahnbeinkollagen ist, das teilweise denaturiert
sein kann. Derzeitige Zahnbehandlung beinhaltet die mechanische
Entfernung dieser Schicht und der oberflächlicheren Schichten unter
Verwendung von Bohrern und mechanischer Aushöhlung. Versuche, diese invasive
und schmerzhafte Technik zu vermeiden, umfas sen Schleifen mit Luft,
Laser, atraumatische Wiederherstellungstherapie und chemomechanische
Kariesentfernung. Wegen einer Reihe von Nachteilen und Defekten
ist keine dieser Techniken klinisch vollkommen akzeptiert worden.
Dies unterstreicht weiter den Bedarf an wirksamen vorbeugenden Techniken.
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Die
US 3 754 332 offenbart ein
Element zur Verwendung bei der Behandlung von Karies in den Zähnen, welches
ein geeignetes chemisches Mittel umfasst, das von einem Abschnitt
des Elements getragen wird. Das Element wird zwischen zwei Zähnen in
einem Kontaktbereich eingebracht. Der abnehmbare Abschnitt, der
das chemische Mittel trägt,
verbleibt zwischen den Zähnen
und löst
sich im Mund auf, wenn er nass wird, während der Rest des Elements
entfernt wird.
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein System für die kontrollierte
oder fortwährende
Abgabe eines Materials mit einer gewünschten oder vorbestimmten
Aktivität
an eine gewünschte Zahnstelle
im oralen Hohlraum zur Verfügung
zu stellen, das die Nachteile der Systeme des Stands der Technik überwindet.
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Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein solches
System zur Verfügung
zu stellen, das insbesondere auf die Kontaktpunkte/-bereiche von
interproximalen Stellen abgestellt ist und bei dem eine Polymermatrix
als ein Träger
für das
aktive Material verwendet wird.
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Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein solches
System zur Verfügung
zu stellen, bei dem die Matrix für
das aktive Material biologisch abbaubar, resorbierbar oder nicht
resorbierbar sein kann.
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Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein solches
System zur Verfügung
zu stellen, das insbesondere für
die physikalische Fixierung auf der Zahnstelle, insbesondere auf
und/oder um die interproximalen Kontaktpunkte/-bereiche, für mindestens eine vorbestimmte
Zeitdauer geeignet ist, die normalerweise ausreicht, um die kontrollierte oder
fortwährende
Abgabe einer erforderlichen Menge des aktiven Materials von der
Matrix an die Stelle zu ermöglichen.
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Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein solches
System zur Verfügung
zu stellen, bei dem die Fixierung der Matrix mittels einer physikalischen
Eigenschaft der Matrix geschieht, insbesondere wobei die Matrix
ein hydrophiles Polymer umfasst, das durch dessen Hydratisierung
in situ im oralen Hohlraum weich wird und anschwillt, nachdem es
an der Zahnstelle untergebracht wurde.
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Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein solches
System zur Verfügung
zu stellen, bei dem die physikalische Fixierung der Matrix in erster
Linie mittels eines Trägerelements
erfolgt, welches selber dafür
geeignet ist, einerseits die Matrix aufzunehmen und diese mit der
Zahnstelle auszurichten, und andererseits auch geeignet ist, den
Träger
durch seine Form, Konfiguration und Elastizität/Federung des Materials, aus
dem er besteht, an der Stelle zu befestigen. Insbesondere umfasst
eine solche Eignung eine ausreichende Elastizität und Festigkeit des Matrixmaterials,
welches wichtige Kriterien sind, wenn die Matrix zwischen den Zähnen positioniert
wird.
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Ein
weiteres Ziel besteht darin, ein solches System zur Verfügung zu
stellen, bei dem die Matrix zum Einfügen in die interproximale Stelle
ausreichend flexibel ist und zur gleichen Zeit eine ausreichende
Festigkeit aufweist, um dort die mechanische Unversehrtheit zu behalten,
während
es weich genug ist, um innerhalb des oralen Hohlraums keine Quelle der
Unannehmlichkeit zu bilden.
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Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, irgendein
oder eine Kombination einer Vielzahl von chemischen und anderen
Mitteln zur Verfügung
zu stellen, die eine gewünschte
Aktivität an
der Zahnstelle aufweisen, insbesondere derart, dass unter anderem
die Vorbeugung, Behandlung, Diagnose, Beseitigung oder Verzögerung von
Zahnkaries an Zahnoberflächen
oder an Zahnzwischenflächen
mit Restaurierungen oder Prothesen ermöglicht wird.
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Andere
Zwecke und Vorteile der Erfindung werden im Laufe der Beschreibung
erscheinen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein System zur kontrollierten Abgabe
von mindestens einem Material mit einer vorbestimmten intraoralen
Aktivität
an eine interproximale Stelle mindestens einer Zahnoberfläche in einem
oralen Hohlraum, aufweisend eine Polymermatrix, die das Material
enthält,
wobei die Matrix zum Befestigen an der interproximalen Stelle für mindestens
eine vorbestimmte Zeitdauer im Zusammenhang mit der Abgabe eines
vorbestimmten Teils des Materials an die Stelle geeignet ist. Die
interproximale Stelle umfasst normalerweise einen Kontaktbereich
zwischen der Zahnoberfläche
und einer angrenzenden Zahnoberfläche.
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Bei
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst die Matrix ein hydrophiles Polymer,
um es zu ermöglichen,
die Matrix durch Schwellen in situ durch dessen Hydratisierung in
dem oralen Hohlraum zu befestigen, nachdem sie an der in terproximalen
Stelle untergebracht wurde. Insbesondere hat die Polymermatrix eine
dreidimensionale Form mit mindestens einer Außenfläche, wobei mindestens ein Abschnitt
der Außenfläche für den Kontakt mit
mindestens der interproximalen Stelle der Zahnoberfläche geeignet
ist, um das Material an die Stelle abzugeben. Die Matrix kann in
Form einer Scheibe mit mindestens einer im Wesentlichen flachen
Außenfläche zum
Kontakt mit mindestens der interproximalen Stelle der Zahnoberfläche vorliegen,
um das Material an die Stelle abzugeben. Bei einer anderen Ausführungsform
kann die Matrix in Form einer Scheibe mit mindestens einer im Wesentlichen
konkaven Außenfläche zum
Kontakt mit mindestens der interproximalen Stelle der Zahnoberfläche vorliegen, um
das Material an die Stelle abzugeben. Bei einer anderen Ausführungsform
kann die Matrix in Form eines Pellets mit mindestens einer im Wesentlichen ovalen
Außenfläche zum
Kontakt mit mindestens der interproximalen Stelle der Zahnoberfläche vorliegen, um
das Material an die Stelle abzugeben. Bei einer anderen Ausführungsform
kann die Matrix in Form eines torischen Rings mit mindestens einer
im Wesentlichen ringförmigen
Außenfläche zum
Kontakt mit mindestens der interproximalen Stelle der Zahnoberfläche vorliegen,
um das Material an die Stelle abzugeben.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
liegt die Matrix in Form eines Keils mit mindestens einer Längsaußenfläche zum
Kontakt mit mindestens der interproximalen Stelle der Zahnoberfläche vor,
um das Material an die Stelle abzugeben. Bei einer anderen Ausführungsform
kann die Matrix in Form eines Keils mit mindestens einem Flügelelement
an mindestens einem Längsende
von diesem vorliegen, wobei der Keil mindestens eine Längsaußenfläche zum Kontakt
mit mindestens der interproximalen Stelle der Zahnoberfläche aufweist,
um das Material an die Stelle abzugeben, und wobei das Flügelelement
geeignete Kontaktflächen
zur Abgabe eines Teils des Materials an einen Ab schnitt der Zahnoberfläche und eine
angrenzende Zahnoberfläche
mesial und distal zu der interproximalen Stelle aufweist.
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Bei
noch einer weiteren Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung weist das System ferner ein geeignetes Trägerelement
zum Fixieren der Matrix an der Stelle auf, wobei das Trägerelement
einen Umfangsrahmenabschnitt aufweist, der einen Netzabschnitt umgibt,
wobei der Rahmenabschnitt aus einem federnden Material gefertigt
ist, das es ermöglichen
kann, dass das Trägerelement
an der interproximalen Stelle aufgenommen wird, um den Netzabschnitt
damit auszurichten, und wobei der Netzabschnitt geeignet ist, die
Matrix aufzunehmen und es zu ermöglichen,
dass das Material von dieser an die Stelle abgegeben wird. Das Rahmenelement
kann in Form eines Rings vorliegen, wobei das Element an der konkaven
Innenfläche
des Rings angebracht ist. Gegebenenfalls weist das Rahmenelement
ferner mindestens eine Nische und vorzugsweise zwei Nischen auf,
um das Greifen des Rahmenelements zu erleichtern, um dessen Befestigung
an der interproximalen Stelle zu ermöglichen. Bei einer anderen
Ausführungsform
kann das Rahmenelement ferner mindestens eine Schlinge und vorzugsweise
zwei Schlingen aufweisen, um das Greifen des Rahmenelements zu erleichtern,
um dessen Befestigung an der interproximalen Stelle zu ermöglichen.
Das Trägerelement
ist vorzugsweise aus irgendeinem geeigneten Material gefertigt,
einschließlich
Naturkautschuklatex (cis-1,4-Polyisopren), PVC (Polyvinylchlorid),
Nitril (Acrylnitril und Butadien), Neopren (Chloropren), Kunststoff
(Polyethylen) oder Tactylon (Copolymere auf Styrolbasis).
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Gegebenenfalls
kann die Matrix im Wesentlichen biologisch abbaubar, resorbierbar
oder nicht resorbierbar sein.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
liegt die Matrix in Form eines Bands auf, das in Form einer Schlinge
zusammengefügt werden
kann, um den Umfang eines Zahns, der die Zahnoberfläche und
die Stelle umfasst, zu begrenzen.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
liegt die Matrix in Form einer Schnur vor, die in Form einer Schlinge
zusammengefügt
werden kann, um den Umfang eines Zahns, der die Zahnoberfläche und
die Stelle umfasst, zu begrenzen. Die Schnur kann, sowohl physikalisch
als auch chemisch, ähnlich
wie Katgut sein oder aus irgendeinem geeigneten Material gefertigt
sein.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
liegt die Matrix in Form einer Zervikalstütze vor, die in Bezug auf die
Zahnoberfläche
und die Stelle mittels eines oder mehrerer Halteriemen fixiert werden
kann, die dazu geeignet sind, die Stütze an einem Zahn, der die
Zahnoberfläche
umfasst, zu sichern. Die Riemen begrenzen normalerweise mindestens
einen Abschnitt des Zahns.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
liegt die Matrix in Form einer kieferorthopädischen interproximalen "I"-Vorrichtung vor, die in Bezug auf die
Zahnoberfläche
und die Stelle mittels eines kieferorthopädischen Bogendrahtes fixiert
werden kann, der zuvor in dem intraoralen Hohlraum gesichert wurde,
um die "I"-Vorrichtung an einem
Zahn, der die Zahnoberfläche
umfasst, zu sichern.
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Bei
einer weiteren Ausgestaltung betrifft die vorliegende Erfindung
auch ein System zur kontrollierten Abgabe eines Materials mit einer
vorbestimmten intraoralen Aktivität an eine Kaustelle mindestens einer
Zahnoberfläche
in einem oralen Hohlraum, aufweisend eine Matrix, die das Material
enthält,
wobei die Matrix zum Befestigen an der Kaustelle für mindestens
einen vorbestimmten Zeitraum im Zusammenhang mit der Abgabe eines
vorbestimmten Teils des Materials an die Stelle geeignet ist. Bei
einer Ausführungsform
liegt die Matrix in Form einer Kaustütze vor, die in Bezug auf die
Zahnoberfläche
und die Stelle mittels eines oder mehrerer Halteriemen fixiert werden
kann, die geeignet sind, die Stütze
an einem Zahn, der die Zahnoberfläche umfasst, zu sichern. Vorzugsweise
begrenzen die Riemen mindestens einen Abschnitt des Zahns, und mindestens
einer der Riemen begrenzt mindestens einen Abschnitt eines angrenzenden
Zahns.
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Bei
allen Ausführungsformen
kann das aktive Material zum Beispiel eines von einem anorganischen
oder organischen, Fluorid enthaltenden chemischen Agens sein. Das
Material kann eines sein von Natriumfluorid, Zinn(II)-fluorid, Zinnhexafluorzirkonat,
Calciumfluorid, Difluorsilan, Wasserstofffluorid, Natriummonofluorphosphat,
Ytterbiumtrifluorid, Natriumhexafluorsilikat, Ammoniumfluorid, einem Aminfluorid,
Fluoraluminosilikatglass und jedem Gemisch davon.
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Die
Matrix umfasst ein synthetisches Polymer oder ein natürliches
Polymer, das jedes sein kann von mindestens Polysacchariden, Lipiden,
Polyisopren, Gummi und Proteinen, oder irgendeinem Gemisch davon.
Das natürliche
Polymer kann ein Protein sein, das ausgewählt ist aus Kollagen und Gelatine.
Vorzugsweise ist das Polymer normalerweise durch mindestens eines
von Glutaraldehyd, Formaldehyd, Glycoldimethacrylat, Gerbsäure und Allylmethacrylat
vernetzt.
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Die
Matrix umfasst gegebenenfalls ferner ein Hilfsmittel, das jedes
sein kann von einem Mittel zur Verbesserung der Freisetzung des
aktiven Materials, einem Plastifikator, einem Elastikator, Farb-
und Färbemitteln,
Füllstoffen
und Weichmachern und Konservierungs- und Sterilisierungsmitteln.
Ein derartiger Plastifikator kann Sorbitol sein.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein Trägerelement zum Fixieren einer
Polymermatrix, aufweisend ein Material mit einer vorbestimmten intraoralen
Aktivität
zu einer interproximalen Stelle von mindestens einer Zahnoberfläche in einem
intraoralen Hohlraum, wobei das Trägerelement einen Umfangsrahmenabschnitt
aufweist, der einen Netzabschnitt umgibt, wobei der Rahmenabschnitt
aus einem federnden Material gefertigt ist, das es ermöglichen
kann, dass das Trägerelement
an der interproximalen Stelle aufgenommen wird, um den Netzabschnitt
damit auszurichten, und wobei der Netzabschnitt dazu geeignet ist,
die Matrix aufzunehmen und es zu ermöglichen, dass das Material
von dieser an die Stelle abgegeben wird. Bei einer Ausführungsform
liegt das Rahmenelement in Form eines Rings vor, wobei das Element
an der konkaven Innenfläche des
Rings angebracht ist. Das Rahmenelement weist ferner gegebenenfalls
mindestens eine Nische auf, um das Greifen des Rahmenelements zu
erleichtern, um dessen Befestigung an der interproximalen Stelle zu
ermöglichen.
Bei einer anderen Ausführungsform weist
das Rahmenelement ferner mindestens eine Schlinge auf, um das Greifen
des Rahmenelements zu erleichtern, um dessen Befestigung an der
interproximalen Stelle zu ermöglichen.
Normalerweise ist das Trägerelement
aus irgendeinem geeigneten Material gefertigt, einschließlich Naturkautschuklatex (cis-1,4-Polyisopren),
PVC (Polyvinylchlorid), Nitril (Acrylnitril und Butadien), Neopren
(Chloropren), Kunststoff (Polyethylen) oder Tactylon (Copolymere auf
Styrolbasis).
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Kurze Beschreibung der Figuren
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Die 1(a) und 1(b) veranschaulichen in
einer Seitenansicht einen labialen und einen bukkalen Abschnitt
jeweils der Vorderzähne
und der Hinterzähne,
der die drei wichtigen Zahnbereiche veranschaulicht, die besonders
für Zahnkaries
anfällig sind.
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Die 2(a) bis 2(d) veranschaulichen in
einer Stirnansicht alternative Konfigurationen nach einer ersten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung; die 2(e) und 2(f) veranschaulichen in einer Seitenansicht einen
Abschnitt jeweils der Vorderzähne
und der Hinterzähne,
der die Konfigurationen der 2(a) bis 2(d) veranschaulicht, die in Bezug auf verschiedene
interproximale Bereiche in situ fixiert sind. 2(g) veranschaulicht eine Querschnittsansicht
der Ausführungsform
aus 2(a) entlang X-X.
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Die 3(a) bis 3(d) veranschaulichen in
einer Stirnansicht alternative Konfigurationen nach einer zweiten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung; die 3(e) und 3(f) veranschaulichen in einer Seitenansicht einen
Abschnitt jeweils der Vorderzähne
und der Hinterzähne,
der die Konfigurationen aus den 3(a), 3(b) bzw. die Konfiguration aus 3(c) veranschaulicht, die in Bezug auf verschiedene
interproximale Bereiche in situ fixiert sind. 3(g) veranschaulicht eine Querschnittsansicht
der Ausführungsform
aus 3(a) entlang Y-Y.
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Die 4(a) bis 4(c) veranschaulichen in
einer Stirnansicht alternative Konfigurationen nach einer dritten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung; die 4(d) und 4(e) veranschaulichen in einer Seitenansicht einen
Abschnitt jeweils der Vorderzähne
und der Hinterzähne,
der die Konfigurationen aus den 4(a), 4(b) bzw. 4(c) veranschaulicht,
die in Bezug auf verschiedene interproximale Bereiche in situ fixiert
sind.
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Die 5(a) und 5(b) veranschaulichen in
einer perspektivischen Ansicht alternative Konfigurationen nach
einer vierten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung; die 5(c) und 5(d) veranschaulichen in einer Seitenansicht einen
Abschnitt jeweils der Vorderzähne
und der Hinterzähne,
der die Konfigurationen aus 5(a) und 5(b) veranschaulicht, die in Bezug auf verschiedene
Zervikal- und interproximale Bereiche in situ fixiert sind.
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Die 6(a) und 6(b) veranschaulichen in
einer perspektivischen Ansicht alternative Konfigurationen nach
einer fünften
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung; 6(c) veranschaulicht
in einer Seitenansicht einen Abschnitt der Vorderzähne, der
die Konfiguration aus 6(a) veranschaulicht, die
in Bezug auf verschiedene Zervikal- und interproximale Bereiche
in situ fixiert ist; 6(d) veranschaulicht
in einer perspektivischen Ansicht einen Abschnitt der Hinterzähne, der
die Konfiguration aus 6(b) veranschaulicht,
die in Bezug auf verschiedene Kau- und interproximale Bereiche in
situ fixiert ist.
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7(a) veranschaulicht in einer Stirnansicht eine
sechste Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung; 7(b) veranschaulicht
in einer Seitenansicht einen Abschnitt der Vorderzähne, der
die Ausführungsform
aus 7(a) veranschaulicht, die in
Bezug auf eine labiale Zahnoberfläche in situ fixiert ist.
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8 veranschaulicht
in einer Seitenansicht einen Abschnitt der Hinterzähne, der
die Konfigurationen aus 4(b) und 5(b) veranschaulicht, die in Bezug auf verschiedene
interproximale Bereiche und Zervikalbereiche in situ fixiert sind.
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Beschreibung
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Die
vorliegende Erfindung wird durch die Ansprüche definiert, deren Inhalt
als in die Offenbarung der Beschreibung inbe griffen anzusehen ist,
und sie wird nun beispielhaft anhand der beigefügten Figuren beschrieben.
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In
der gesamten folgenden Beschreibung und den folgenden Ansprüchen sind
die Begriffe "aufweisen/umfassen" sowie Abwandlungen
wie "weist auf/umfasst", wenn es der Zusammenhang
nicht anders vorgibt, so zu verstehen, dass sie den Einschluss einer
angegebenen ganzen Zahl oder eines angegebenen Schritts oder einer
Gruppe von ganzen Zahlen oder Schritten impliziert, nicht jedoch
den Ausschluss irgendeiner anderen ganzen Zahl oder eines Schritts
oder einer Gruppe von ganzen Zahlen oder Schritten.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein System zur kontrollierten oder
fortwährenden
Abgabe eines Materials mit einer vorbestimmten intraoralen Aktivität an eine
Zahnstelle des oralen Hohlraums, normalerweise auf Zahnoberflächen oder
kariösen
Läsionen,
und insbesondere auf Kontaktpunkte/-bereiche einer interproximalen
Stelle mindestens einer Zahnoberfläche des oralen Hohlraums, wobei
das System eine Matrix umfasst, die das Material enthält. Die
Matrix ist für
die kontrollierte oder fortwährende
Freisetzung des aktiven Materials geeignet und ist ferner zum Fixieren
an der Zahnstelle und insbesondere der interproximalen Stelle für mindestens
einen vorbestimmten Zeitraum geeignet, der mit der Abgabe eines
vorbestimmten Teils des Materials an die Stelle im Zusammenhang
steht. Dieser Zeitraum hängt
normalerweise von der Art des aktiven Materials und dem behandelten
Gegenstand ab, und er kann etwa vier Stunden oder in der Tat sogar
etwa vier Tage umfassen, zum Beispiel wenn eine interproximale Stelle gemäß der vorliegenden
Erfindung fluoriert wird. Es ist ersichtlich, dass ein wichtiger
Faktor bei der Erstellung der Freisetzungsrate des aktiven Materials die
Struktur der Polymermatrix ist. Somit können gewünschte Freisetzungsraten er reicht
werden, indem spezielle Polymere eingesetzt werden, die vorzugsweise
bis zu einem Grad vernetzt sind, der die gewünschte Freisetzungsrate ermöglicht.
Matrizen, die hochgradig vernetzt sind, würden das aktive Material langsamer
freisetzen und umgekehrt. Der Fachmann auf dem Gebiet der Pharmazie
und des Abgabesystems ist mit solchen Überlegungen vertraut, die in vielen
Artikeln und Lehrbüchern
beschrieben sind, z. B. in "Remington's Pharmaceutical
Sciences", Gennaro
A. R. ed., Mack Publishing Company, Easton, Pennsylvania, 1990,
das hier durch Bezugnahme vollständig
aufgenommen ist.
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Mit
Bezug auf 1(a) und 1(b) weist die
interproximale Stelle (B) einen Kontaktpunkt/-bereich (B1) zwischen
einer betroffenen Zahnoberfläche,
d. h. an die das aktive Material abgegeben werden soll, und einer
angrenzenden Zahnoberfläche auf.
Die interproximale Stelle (B) weist auch einen Zwischenraum (B2)
auf, den die angrenzenden Zähne
nicht berühren.
Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann das aktive Material an den Kontaktpunkt/-bereich
(B1) und/oder den Zwischenraum (B2) abgegeben werden, wo die Zähne keinen
unmittelbaren Kontakt haben, und entweder an einen oder beide der
angrenzenden Zähne.
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In
einer ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, und mit Bezug auf die 2(a) bis 2(g),
weist das Abgabesystem eine Polymermatrix (10), die das
aktive Material enthält,
und ein geeignetes Trag- oder Trägerelement
(20) zum Fixieren der Matrix (10) an der gewünschten
interproximalen Stelle, normalerweise dem Kontaktpunkt/-bereich (31)
von dieser, auf. Das Trägerelement
(20) weist einen Umfangsrahmen (22) auf, der einen
Netzabschnitt (24) umgibt. Der Rahmenabschnitt (22)
ist normalerweise aus einem federnden Material gefertigt, das es
ermöglichen
kann, dass das Trägerelement
(20) an dem entsprechenden Kontaktbereich (B1) der in terproximalen
Stelle (B) aufgenommen wird, um den Netzabschnitt (24)
damit auszurichten, wie in den 2(e) und 2(f) veranschaulicht ist. Der Netzabschnitt (24)
ist geeignet, die Matrix (10) aufzunehmen und zu halten
und es zu ermöglichen, dass
das in dieser enthaltene aktive Material von der Matrix (10)
an die Stelle (B) abgegeben wird. Des Weiteren erleichtert der Netzabschnitt
(24) auch die Positionierung der Matrix an der interproximalen
Stelle. Somit wirkt der Netzabschnitt (24) als ein haltendes,
aufnehmendes Gefäß oder ein
Sitz für
die Matrix (10), der die Matrix an dem Trägerelement
(20) befestigt. Gleichzeitig ermöglicht es die Vielzahl von Öffnungen,
die in dem Netzabschnitt (24) enthalten sind, auch, dass
das aktive Material an beide angrenzenden Zähne in dem Kontaktbereich (B1)
abgegeben wird, wie in den 2(a) bis 2(d) veranschaulicht ist.
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Mit
Bezug auf 2(a) ist in einer ersten Konfiguration
des Trägerelements
(20) das Rahmenelement (22) im Wesentlichen ringförmig, wobei
das Netzelement (24) an der zylindrischen oder konkaven
Innenfläche
des Rings befestigt ist. In der ersten Konfiguration weist das Rahmenelement
(22) auch ein Paar von sich diametral gegenüberliegenden
Nischen (26) zum Zweck der Positionierung des Trägerelements
(20) zwischen den Zähnen
auf. Dies wird dadurch bewerkstelligt, dass die Spitzen von Kofferdamzangen
aus Gummi, kieferorthopädische
Zangen, Zangen nach Maßanfertigung,
Zahnseide oder andere Geräte,
die das Element (20) strecken, um es interproximal zu handhaben.
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Eine
zweite Konfiguration der ersten Ausführungsform, die in 2(b) veranschaulicht ist, weist die gleichen Elemente
auf, wie sie vorstehend in Bezug auf die erste Konfiguration beschrieben
wurden, mit den für
diesen Fall erforderlichen Abänderungen, mit
der Ausnahme, dass anstelle der Nischen (26) das Rahmenelement
(22) auch ein Paar von sich diametral gegenüberliegenden
Schlingen (28) aufweist, die sich von dem Außenrahmen
des Trägerelements
(22) erstrecken, um das Trägerelement (20) zwischen
angrenzenden Zähnen
zu platzieren, wie bei der ersten Konfiguration. Die Schlingen (28)
haben jedoch den zusätzlichen
Vorteil, dass breitere Spitzen verwendet werden können und
dass sie es auch ermöglichen,
dass das Trägerelement
(20) von Hand gestreckt werden kann.
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Eine
dritte Konfiguration der ersten Ausführungsform, die in 2(c) veranschaulicht ist, weist die gleichen Elemente
auf, wie sie hier vorstehend in Bezug auf die erste Konfiguration
beschrieben wurden, mit den für
diesen Fall erforderlichen Abänderungen,
mit der Ausnahme, dass das Netzelement ein kleineres Netz aufweist
als in der ersten Konfiguration und dass ferner die Nischen (26)
fehlen.
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In
einer vierten Konfiguration der ersten Ausführungsform, die in 2(d) veranschaulicht ist, liegt das Rahmenelement
in Form eines Streifens vor, der eine mittig angeordnete kreisförmige Öffnung aufweist,
wobei das Netzelement (24) an der zylindrischen oder konkaven
Innenfläche
der Öffnung
befestigt ist. In der vierten Konfiguration weist das Rahmenelement
(22) auch ein Paar von sich diametral gegenüberliegenden
Nischen (29) auf, die entlang der Länge des Streifens zum Zweck
des Platzierens des Trägerelements
(20) zwischen angrenzenden Zähnen ausgerichtet sind, wie
bei der ersten Konfiguration. Die zusätzliche Länge, die der Streifen ermöglicht,
erleichtert jedoch das Platzieren von Hand.
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In
der ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Rahmenelement (22) normalerweise
einstückig
mit dem Netzelement (24) ausgebildet und kann als Formteil
aus irgendwelchen geeigneten Materialien gefertigt sein, die das
Plat zieren des aktiven Materials in dem Trägerelement (20) erleichtern
und es ermöglichen,
dass das Trägerelement
(20) leicht zwischen die Zähne geschoben werden kann.
Derartige geeignete Materialien können natürliche Materialien, wie zum
Beispiel Naturkautschuklatex (cis-1,4-Polyisopren), oder synthetische Materialien,
wie zum Beispiel PVC (Polyvinylchlorid), Nitril (Acrylnitril und
Butadien), Neopren (Chloropren), Kunststoff (Polyethylen) oder Tactylon
(Copolymere auf Styrolbasis, hergestellt von der Safeskin Corporation),
sein. Das Platzieren des Trägerelements
(20) einschließlich
der Matrix (10) kann dadurch bewerkstelligt werden, dass
das Trägerelement
(20) von Hand gestreckt wird, und zwar mit Seide, mit einer
Kofferdamzange aus Gummi, einer kieferorthopädischen Zange oder einer Zange
nach Maßanfertigung
mit optimal geformten Spitzen. Da das Trägerelement (20) normalerweise
um etwa 4-5 mal seines nicht gestreckten Durchmessers gestreckt
werden muss, müssen
die physikalischen Eigenschaften des aktiven Materials und insbesondere der
Matrix (10) geeignete elastische Eigenschaften einschließen, die
zu denjenigen des elastischen Trägerelements
(20) passen. Andere Formen, zum Beispiel oval oder quadratisch,
liegen auch im Rahmen der Erfindung. Der Netzabschnitt (24)
kann in Bezug auf die von diesem zur Verfügung gestellte offene Netzfläche schwanken,
und er kann aus dem gleichen Material gefertigt sein wie das Rahmenelement (22)
oder aus einem hiervon verschiedenen Material, zum Beispiel wie
Netze oder Faserfilme, die in Schalen mit drei Vertiefungen verwendet
werden.
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Die
erste und die dritte Konfiguration können einen Außendurchmesser
im Bereich von normalerweise zwischen 3 mm und 9 mm, insbesondere
zwischen etwa 3,8 mm und 4,6 mm aufweisen. Die Außenabmessungen
der zweiten Konfiguration können ähnlich sein,
wobei die Schlingen (28) nicht eingeschlossen sind, und
so auch die Breite der vierten Konfiguration. Die erste Aus führungsform
kann somit verwendet werden, um remineralisierte interproximale
Bereiche von Zähnen
zu demineralisieren, die visuell oder durch Röntgen festgestellt wurden.
Ferner kann eine programmierte Vorbeugetechnik verwendet werden,
um Zähne
strategisch zu fluorieren, wenn sie durchbrechen.
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Wenn
eine kieferorthopädische
Trennung von Zähnen
vorgenommen werden muss, kann die erste Ausführungsform zweckmäßig verwendet
werden, um eine vorbeugende Fluorierung der interproximalen Bereiche
zur Verfügung
zu stellen.
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Nach
der ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann es notwendig sein, die Zähne unter
Verwendung von kieferorthopädischen
Techniken zu trennen, um das Trägerelement
und die Matrix dort zu positionieren. Eine derartige Trennung ist
jedoch normalerweise viel geringer als in der regulären kieferorthopädischen
Praxis.
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Somit
werden bei der ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung die Trägerelemente so gebildet, dass
sie die geeignete Form darstellen, um die Zahnoberfläche zu berühren und
ihre Position zu halten sowie um das leichte Anwenden in den Zielbereichen
zu erleichtern, indem eine geeignete Elastizität und Festigkeit für die Kontaktbereiche
oder -punkte ausgebildet werden. Daher kann ein weiter Bereich von
Formen hergestellt werden, zum Beispiel in vorgefertigten Formen
(z. B. aus Kunststoff, Metall oder Gummi), in die die chemischen
Komponenten (einschließlich
der Matrix und des aktiven Materials) platziert oder gespritzt und
gehärtet
werden, unter Verwendung von chemischen und/oder physikalischen
Mitteln (z. B. chemische Wechselwirkungen, Konzentrationsänderungen,
Druck, Temperatur und/oder Bestrahlung). Ein weiteres Beispiel ist
die Herstellung von Folien aus einem geeigneten Material, aus dem
gewünschte
Formen des Trägerelements ausge schnitten
oder ausgestanzt werden können. Die
Trägerelemente,
wie sie zum Beispiel in den 2(a) bis 2(e) beispielhaft gezeigt sind, können in
Form von einzelnen Elementen hergestellt werden, oder sie können alternativ
an einen "Mutter"-Zweig oder an "Mutter"-Zweige angebracht
werden. Diese Zweige, die die Trägerelemente
umfassen, können
dann selber mit dem aktiven Material, wie zum Beispiel einem remineralisierenden
Mittel, behandelt werden, indem man das nasse oder flüssige Material
in die Halteabschnitte dieser Elemente fließen und dann trocknen oder
härten
lässt.
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann jede alternative geeignete Technik
verwendet werden, um die Vorrichtung oder das Material herzustellen.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann das Trägerelement
der ersten Ausführungsform
dazu geeignet sein, die Matrix im Mikromaßstab zu tragen. In einer derartigen
Konfiguration ist das Trägerelement aus
einem geeigneten porösen
Material mit Poren, Kanälchen
oder irgendwelchen anderen Mikrostrukturen gefertigt, um die Matrix
zu enthalten, und nicht mit dem Netzabschnitt, der die Matrix aufnimmt.
Das aktive Material wird dann aus den Poren freigesetzt und an die
interproximale Stelle abgegeben. Derartige Poren/Kanälchen können durch
Laserbohrtechniken bereitgestellt werden, die auf ein Trägerelement aus
regulärem
Latexkautschuk angewandt werden. In einer anderen Ausführungsform
kann während
des Herstellungsverfahrens für
das Trägerelement
Luft oder irgendein geeignetes Gas bei einer geeigneten Temperatur/einem
geeigneten Druck in den geschmolzenen Latexkautschuk eingebracht
werden, um eine zelluläre
oder poröse
Struktur in diesem zu bilden, wenn er ausgehärtet ist.
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Während das
Trägerelement
der ersten Ausführungsform
vorzugsweise aus nicht resorbierbaren Materialien, wie zum Beispiel Latexkautschuk,
gefertigt ist, kann das Trägerelement
trotzdem alternativ aus resorbierbaren und/oder biologisch abbaubaren Materialien
gefertigt sein, die normalerweise federnder oder haltbarer sind
als das Material der Matrix selber. Zum Beispiel kann das Trägerelement
aus dem gleichen Grundmaterial gefertigt sein wie die Matrix, aber
durch Vernetzungsmittel vernetzt sein, die stärker oder konzentrierter sind,
oder durch andere Mittel als sie für die Vernetzung der Matrix
verwendet werden.
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In
einer zweiten und einer dritten Ausführungsform gemäß der vorliegenden
Erfindung, und eigentlich auch in der ersten Ausführungsform,
ist die Matrix eine Polymermatrix, die biologisch abbaubar, resorbierend
oder nicht resorbierend sein kann, und die ein hydrophiles Polymer
aufweist, um es zu ermöglichen,
dass die Matrix an Ort und Stelle gehalten wird, wobei der Oberflächenkontakt
durch Schwellen in situ durch dessen Hydratisierung in dem oralen Hohlraum
nach Unterbringung an der interproximalen Stelle optimiert wird.
Ferner hat die Polymermatrix eine dreidimensionale Form mit einer
Außenfläche, wobei
mindestens ein Abschnitt der Außenfläche zum
Kontakt mit einem der beiden angrenzenden Zähne an dem Kontaktpunkt/-bereich
(B1) und/oder dem berührungslosen
Zwischenraum (B2) der interproximalen Stelle (B) geeignet ist, um
das Material an die Stelle abzugeben. In einer anderen Ausführungsform
hat die dreidimensionale Form der Matrix zwei begrenzte Oberflächen, eine
erste Außenfläche und eine
zweite Außenfläche. Im
letzteren Fall ist mindestens ein Abschnitt der ersten Außenfläche zum
Kontakt mit der Zahnoberfläche
eines Zahns im Kontaktbereich (B1) und/oder dem Zwischenraum (B2)
der interproximalen Stelle (B) vorgesehen, und mindestens ein Abschnitt
der zweiten Außenfläche ist
zum Kontakt mit der Zahnoberfläche
des angrenzenden Zahns im Kontaktbereich (B1) und/oder dem Zwischenraum
(B2) vorgesehen, um das aktive Material an beide angrenzenden Zähne an der
interproximalen Stelle (B) zu bringen. Wie bei der ersten Ausführungsform
werden die angrenzenden Zähne
wirklich in dem Kontaktbereich (B1) getrennt, wenn das Abgabesystem
an seinem Platz fixiert wird.
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Somit
ist in der zweiten Ausführungsform, und
mit Bezug auf 3(a), die Polymermatrix besonders
zum Vorsehen des aktiven Materials in dem Kontaktbereich (B1) geeignet.
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In
einer ersten Konfiguration der zweiten Ausführungsform, und mit Bezug auf
die 3(a) und 3(g),
liegt die Polymermatrix (10) in Form einer Scheibe (30)
vor, die entgegengesetzte erste und zweite, im Wesentlichen konkave
Außenflächen, (32) bzw.
(34), zum Kontakt mit mindestens dem Kontaktbereich (B1)
der Zahnoberflächen
der angrenzenden Zähne
an der interproximalen Stelle (B) aufweist, um das Material an die
Stelle abzugeben.
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In
einer zweiten Konfiguration der zweiten Ausführungsform, und mit Bezug auf 3(b), liegt die Polymermatrix (10) in
Form einer Scheibe (30') vor,
die entgegengesetzte erste und zweite, im Wesentlichen flache Außenflächen zum
Kontakt mit mindestens dem Kontaktbereich (B1) der Zahnoberflächen der
angrenzenden Zähne
an der interproximalen Stelle (B) aufweist, um das Material an die
Stelle abzugeben.
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In
einer dritten Konfiguration der zweiten Ausführungsform, und mit Bezug auf 3(c), liegt die Polymermatrix (10) in
Form eines Rings (30'') vor, der entgegengesetzte
erste und zweite, im Wesentlichen kreisförmige Außenflächen zum Kontakt mit mindestens
dem Kontaktbereich (B1) der Zahnoberflächen der angrenzenden Zähne an der
interproximalen Stelle (B) aufweist, um das Material an die Stelle
abzugeben.
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In
einer vierten Konfiguration der zweiten Ausführungsform, und mit Bezug auf 3(d), liegt die Polymermatrix in Form eines länglichen
Streifens oder Pellets (30''') vor, der/das entgegengesetzte erste
und zweite, im Wesentlichen ovale Außenflächen zum Kontakt mit mindestens
dem Kontaktbereich (B1) der Zahnoberflächen der angrenzenden Zähne an der
interproximalen Stelle (B) aufweist, um das Material an die Stelle
abzugeben. Diese längliche
Konfiguration erleichtert das Strekken von Hand zum interproximalen
Positionieren der Matrix.
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Nötigenfalls
kann ein Zahnarzt angrenzende Zähne
zum Beispiel unter Verwendung eines Holzkeils oder einer Metalltrennvorrichtung
auseinander spreizen, um das Platzieren des Systems dazwischen zu
erleichtern. Danach werden der Keil oder die Trennvorrichtung entfernt.
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Somit
ist in der zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung die Polymermatrix (10) anatomisch
so geformt, dass sie zur interproximalen Anatomie der Zähne passt,
um die Kontaktpunkte oder -bereiche zur langsamen Freisetzung des
aktiven Materials, normalerweise Fluorid und/oder andere Agenzien,
zu erreichen, wie in den 3(e) und 3(f) veranschaulicht ist.
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In
der ersten, zweiten, dritten und vierten Konfiguration der zweiten
Ausführungsform
kann der Außendurchmesser
normalerweise im Bereich zwischen 3 mm und 9 mm, insbesondere zwischen
etwa 3,8 mm und 4,6 mm liegen. Andere Formen, zum Beispiel oval
oder quadratisch, liegen auch im Rahmen der Erfindung.
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In
der dritten Ausführungsform,
und mit Bezug auf die 4(a) bis 4(e), ist die Polymermatrix besonders zum Vorsehen des
aktiven Materials in dem Zwischenraum (B2) geeignet. In einer ersten Konfiguration
der dritten Ausführungsform,
und mit Bezug auf 4(a), liegt die Polymermatrix
(10) in Form eines Keils (40) vor, der eine erste
und zweite, im Wesentlichen längliche
Außenfläche, (42)
bzw. (44), zum Kontakt mit mindestens der zugewandten Zahnoberfläche der
angrenzenden Zähne
an dem interproximalen Zwischenraum (B2) an der interproximalen
Stelle (B) aufweist, um das Material an die Stelle abzugeben, und
zwar nahe des Zahnfleischs und in Richtung des Kontaktpunktes/-bereichs,
wie in 4(d) veranschaulicht ist.
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In
einer zweiten Konfiguration der dritten Ausführungsform, und mit Bezug auf 4(b), liegt die Polymermatrix in Form eines Keils
(40) mit einem Paar von Flügelelementen (46)
an einem Längsende von
diesem vor. In einer anderen Ausführungsform kann der Keil (40)
ein Flügelelement
(46) an einem Längsende
von diesem aufweisen, das nur zu einem der beiden angrenzenden Zähne weist.
Wie bei der ersten Konfiguration hat der Keil (40) eine
erste und eine zweite im Wesentlichen längliche Oberfläche, (42)
bzw. (44), zum Kontakt mit mindestens der zugewandten Zahnoberfläche der
angrenzenden Zähne
in dem Zwischenraum (B2) an der interproximalen Stelle (B), um das
Material an die Stelle zu abzugeben. Jedes der Flügelelemente
hat auch geeignete Kontaktflächen,
die sich um einen Teil des Materials wickeln und dieses an einen
Abschnitt von außen
zueinander weisenden Zahnoberflächen
der Zervikalbereiche der beiden angrenzenden Zähne, mesial und distal zu der
interproximalen Stelle, abgeben. Die Flügelelemente können gegebenenfalls
lang genug sein, um sich um jeden entsprechenden Zahn und in die
nächste
interproximale Stelle zu wikkeln, wie in den 4(d) und 4(e) veranschaulicht.
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Eine
dritte Konfiguration der dritten Ausführungsform, und mit Bezug auf 4(c), weist alle Elemente auf, die für die zweite
Konfiguration der dritten Ausführungsform
beschrieben wurden, mit den für
diesen Fall erforderlichen Abänderungen. Ferner
weist die Matrix in der dritten Konfiguration der dritten Ausführungsform
auch ein zweites Paar von Flügelelementen
(48) an dem anderen Längsende
des Keils (40) auf. In einer anderen Ausführungsform
kann der Keil (40) ein Flügelelement (46) an dem
zweiten Längsende
von diesem aufweisen, das nur zu einem der beiden angrenzenden Zähne weist. Jedes
der Flügelelemente
(48) hat auch geeignete Kontaktflächen, um sich um einen Teil
des Materials zu wickeln und dieses an einen Abschnitt der innen zueinander
weisenden Zahnoberflächen
der Zervikalbereiche der beiden angrenzenden Zähne proximal und distal von
der interproximalen Stelle zu wikkeln. Somit liegt die dritte Konfiguration
der dritten Ausführungsformen
in Form einer interproximalen "I"-Vorrichtung vor,
deren Arme, d. h. die Flügelelemente,
so zusammengefaltet sind, dass sie zwischen die Zähne gleiten,
bevor die Arme in die ursprüngliche
Position "springen" können.
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Somit
sind nach der zweiten und dritten Ausführungsform die Matrizen als
kleine geeignete anatomisch geformte Konfigurationen gebildet.
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Gegebenenfalls
können
andere Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung eine Kombination der hier beschriebenen
Ausführungsformen umfassen.
Zum Beispiel kann eine weitere Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung eine Matrix in Form einer Scheibe aufweisen, ähnlich wie
bei der zweiten Ausführungsform,
die mit einem Keilelement einstückig
ausgebildet ist, ähnlich
wie bei der dritten Ausführungsform,
das an einer Umfangsbegrenzung der Scheibe fixiert ist. Somit können die
Bereiche (B1), (B2) und (C) unter Verwendung des gleichen Matrixkörpers behandelt
werden.
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Bei
der vierten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung liegt die Matrix in Form eines Bandes
oder einer Schnur vor, das bzw. die mit dem aktiven Material imprägniert sein
kann und ferner dazu geeignet ist, es zu ermöglichen, dass das Material auf
kontrollierte oder fortwährende
Weise durch intraoralen biologischen Abbau freigesetzt wird.
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Bei
einer ersten Konfiguration der vierten Ausführungsform, und mit Bezug auf 5(a), liegt die Matrix in Form eines Bandes (50)
vor, das mittels eines Knotens oder auf irgendeine andere Weise
in Form einer Schlinge integral zusammengefügt werden kann, um den Umfang
eines Zahns zu begrenzen, der die Zahnoberfläche und die Stelle, die für die Behandlung
beabsichtigt ist, insbesondere den Zahnschmelz und/oder das Zahnbein
in den Zervikalbereichen, umfasst, und auch einen Teil der interproximalen
Bereiche einschließen
kann, wie in 5(c) veranschaulicht. Das Band
(50) kann aus allen geeigneten Materialien gefertigt sein,
wie hier nachstehend beschrieben.
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Bei
einer zweiten Konfiguration der vierten Ausführungsform, und mit Bezug auf 5(b), liegt die Matrix in Form einer Schnur (50') vor, die – normalerweise
durch Zusammenbinden der Enden einer Länge von dieser – in Form
einer Schlinge zusammengefügt
werden kann, um den Umfang eines Zahns zu begrenzen, der die Zahnoberfläche und
die interproximale Stelle umfasst, wie in den 5(c) und 5(d) veranschaulicht
ist. Die Schnur (50') kann ähnlich wie
Katgut sein oder aus irgendwelchen geeigneten Materialien gefertigt
sein, wie hier nachstehend beschrieben.
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Normalerweise
kann das Band (50) oder die Schnur (50') bei der vierten
Ausführungsform
von einer Rolle auf eine erforderliche Länge geschnitten werden und
in Bezug auf Größe und Form,
Querschnittsprofil usw. variieren.
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Bei
der fünften
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung liegt die Matrix in Form einer Stütze, normalerweise
einer Zervikalstütze
(60) oder einer Kaustütze
(60') und
in Form von Riemen (62) vor, die an diesen befestigt sind.
Diese Stützen
und Riemen können
aus allen geeigneten Materialien gefertigt sein, wie sie hier nachstehend
beschrieben werden, und ermöglichen
es, dass das darin enthaltene aktive Material fortwährend oder
kontrolliert an die gewünschte
Oberfläche
abgegeben wird.
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Bei
einer ersten Konfiguration der fünften Ausführungsform,
und mit Bezug auf 6(a), ist eine Zervikalstütze (60)
zur Platzierung um einen Zahnhals mit oder ohne Zahnfleischrückgang vorgesehen.
Die Zervikalstütze
(60) kann in Bezug auf die Zahnoberfläche und die Stelle mittels
eines oder mehrerer Spannfäden
oder -riemen (62) fixiert werden, die dazu geeignet sind,
die Stütze
an einem Zahn, der die Zahnoberfläche umfasst, zu sichern. Die
Riemen (62) begrenzen mindestens einen Abschnitt des Zahns,
der insbesondere durch den interproximalen Bereich (B) der angrenzenden
Zähne geht,
wie in 6(c) veranschaulicht ist. Die
Riemen sind normalerweise aus irgendeinem geeigneten Material gefertigt,
wie hier nachstehend beschrieben, das als eine Matrix zum Abgeben
des aktiven Materials an die interproximale Stelle (B) sowie an
die Zervikalstelle (C) dient.
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Bei
der zweiten Konfiguration nach der fünften Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung, und mit Bezug auf 6(b),
ist die Matrix in Form einer Kaustütze (60') vorgesehen, die zum Fixieren
an der Kaustelle (A) für
mindestens einen vorbestimmten Zeitraum im Zusammenhang mit der
Abgabe eines vorbestimmten Anteils des Materials an die Stelle geeignet
ist, wie in 6(d) veranschaulicht ist. Wie bei
der ersten Konfiguration der fünften
Ausführungsform
kann die Kaustütze
(60') aus
irgendeinem geeigneten Material gefertigt sein, wie es hier nachstehend
beschrieben wird, und liegt normalerweise in Form eines Tischbandes
vor. Die Kaustütze
(60') kann
in Bezug auf die Zahnoberfläche
und die Stelle mittels eines oder mehrerer Spannfäden oder
-riemen (62) fixiert sein. Die Riemen (62) sind
dazu geeignet, die Stütze
an einem Zahn zu sichern, der die Zahnoberfläche aufweist, und sie begrenzen
normalerweise mindestens einen Abschnitt des Zahns und/oder mindestens
einen Abschnitt eines angrenzenden Zahns, wie in 6(d) veranschaulicht ist. Die Riemen (62)
sind normalerweise aus irgendeinem geeigneten Material gefertigt,
wie es hier nachstehend beschrieben wird, und dienen auch als eine Matrix
zum Abgeben des aktiven Materials an die interproximale Stelle (B).
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Somit
sind bei der fünften
Ausführungsform flankierende
Fäden oder
Riemen, die das aktive Material enthalten, durch die interproximalen
Bereiche gebunden, um, neben dem Halten der Stützen in ihrer Position, die
interproximalen Bereiche zu fluorieren. Die Kaustützen (60') und die Zervikalstützen (60) können aus
langen aufgewickelten Bandstreifen (mit diskontinuierlichen Umfangslöchern) gefertigt
sein, die zur geeigneten Verwendung auf die richtige Größe geschnitten
werden, und sie können
auch so geformt sein, dass sie zum Beispiel zu der geeigneten Zahnanatomie
passen. Natürlich
können
die Fäden auch
als Zylinder hergestellt werden, und die Außenfläche der Binder kann einen stärkeren Widerstand gegen
Abbau aufweisen als die Innenfläche.
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Gegebenenfalls
kann das System nach der ersten und der zweiten Ausführungsform
ferner spezielle herkömmliche
Kariesfarbstoffe und/oder durch Licht verstärkte Farbstoffe (z. B. fluoreszierend)
aufweisen, die mit oder ohne Blottingmittel verwendet werden, um
die Farbstoffe abzuziehen, nachdem die Vorrichtungen entfernt worden
sind, und die Grenzflächen
der Läsionswiederherstellung
oder Risse werden mit Wasser durchgespült (siehe Ravels, H. R., et
al., Microbiological Abs Suppl. 261, 1978; Jodaikin, A., et al.,
J. Oral Path 15, 1986, S. 415-418). Der Zweck wäre, die Diagnose von interproximaler
Karies oder einer undichten Stelle zu verbessern, was selbst mit
Radiogrammen problematisch bleibt (siehe Duncan et al. JADA 126:
873, 1995), und die Notwendigkeit der Bestrahlung zu eliminieren.
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Bei
einer sechsten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, und mit Bezug auf 7(a), liegt die Matrix in Form einer interproximalen "I"-Vorrichtung (80) vor, die
in Verbindung mit einer kieferorthopädischen Vorrichtung, wie kieferorthopädischen Bogendrähten, verwendet
wird. Die "I"-Vorrichtung (80) kann in Bezug
auf die Zahnoberfläche
und die Stelle durch Positionieren unter den kieferorthopädischen
Bogendrähten
(90) fixiert werden, welche zuvor in dem oralen Hohlraum
angebracht wurden, wie in 7(b) veranschaulicht
ist. Der vertikale Abschnitt (82) der "I"-Vorrichtung
(80) zielt auf die interproximalen Bereiche zwischen den
angrenzenden Zähnen
ab, während
die oberen und unteren Querabschnitte (84) optional sind
und es ermöglichen,
dass auf die äußeren Teile
der Zähne
abgezielt werden kann. Die "I"-Vorrichtung (80) kann in der
geeigneten Form maßgeschneidert
sein, oder sie kann in einer anderen Ausführungsform aus einem Band aus
irgendeinem geeigneten Material gefertigt sein, wie hier nachstehend
beschrieben wird, und zu der erforderlichen Form und Größe geschnitten
werden.
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Die
vorstehend beschriebenen Ausführungsformen
sind nicht auf die Verwendung mit ursprünglichen Zahnoberflächen begrenzt,
und somit beinhaltet der Begriff "Zahnoberfläche" eines Zahns auch Prothesen und Ränder zur
Wiederherstellung eines Zahns. Somit sind, wie in 8 veranschaulicht
ist, die zweite Konfiguration der vierten Ausführungsform und die dritte Konfiguration
der dritten Ausführungsform
in Bezug auf Zahnamalgam (98) oder eine Zahnprothesen-Kronengrenzfläche (95)
beispielhaft angegeben.
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Diese
Anwendungen sind nicht auf Vorrichtungen begrenzt, noch sind sie
auf die Behandlungssysteme, die vorstehend beschrieben wurden, begrenzt.
Zum Beispiel können
sie unter Zahnfleischlappen von durchbrechenden Zähnen platziert werden,
um die Zahnkronenoberfläche
zu fluorieren. In einem weiteren Beispiel kann die dritte Ausführungsform
verwendet werden, um Wurzelkanäle während endodontischen
und wiederherstellenden Verfahren zu fluorieren.
-
Diese
Erfindung ist wiederum natürlich
nicht auf die oben beschriebenen Ausführungsformen beschränkt, sondern
umfasst alle Varianten dieser. Es ist auch für die auf diesem Gebiet geschulte
Fachleute nahe liegend, dass allgemeine Toxizität, allergische Reaktionen und
Pulpareaktionen untersucht werden müssen, bevor die vorgeschlagenen
Techniken klinisch angewandt werden.
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Bei
dem System gemäß der vorliegenden
Erfindung kann die orale Aktivität,
die von dem aktiven Material zur Verfügung gestellt wird, eine medizinische
Behandlung, wie Fluorierung oder Remineralisation, und/oder eine ästhetische
Behandlung, wie das Vorsehen von Atemerfrischern und/oder einer anderen
gewünschten
Aktivität
sein.
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Somit
können
die verschiedenen Komponenten der Matrix der Erfindung einen Bereich
von Chemikalien mit den folgenden Funktionen umfassen:
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Die primären aktiven Fluorierungs- und/oder
Remineralisationsmittel oder chemischen Agenzien
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Die
in dieser Erfindung beschriebene Matrix umfasst das primäre aktive
Mineralisationsmittel, welches Fluoridionen bereitstellt. Dieses
Mittel kann irgendein einzelnes oder irgendeine Kombination von anorganischen
oder organischen, Fluorid enthaltenden, pharmazeutisch verträglichen
Chemikalien sein. Diese umfassen unter anderem Natriumfluorid, Zinnfluorid,
Zinnhexafluorzirkonat, Calciumfluorid, Difluorsilan, Wasserstofffluorid,
Natriummonofluorphosphat, Ytterbiumtrifluorid, Natriumhexafluorsilikat,
Ammoniumfluorid und Aminfluoride. Vorzugsweise ist das aktive Mineralisationsmittel
Wasserstofffluorid oder ein Aminfluorid.
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Eine
weitere Quelle für
Fluoridionen könnten Glasionomer-Zementfluoride nachahmen,
nämlich Fluoraluminosilikatglas.
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Das
(Die) Fluorid freisetzende(n) Mittel ist (sind) innerhalb der Polymermatrix
der Erfindung eingebettet und wird (werden) von dieser auf eine
kontrollierte oder fortwährende
Weise freigesetzt.
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Schwankungen
des pH-Werts und der Salztypen von Fluoriden (z. B. Zinn-, Ammonium-,
Titan- und Aminofluoride) führen
zu einem unterschiedlichen Halten von Fluorid als Calciumfluorid.
Zum Beispiel wurden bei Verwendung von Ammoniumfluorid mit einem
pH-Wert von 4,4 gute Ergebnisse erzielt (siehe Jenkins, G. N. "The Physiology and
Biochemistry of the Mouth",
S. 495, 1978, Blackwell Scientific Publishing).
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Die
akute tödliche
Dosis von Fluorid (F) beträgt
33 mg F/Kg Körpergewicht
und die chronische Toxizität
kann 0,1 mg F/Kg sein. Somit hängt
die Bestimmung des Fluoridkonzentrationsbereichs von der Größe und Anzahl
der verwendeten Vorrichtungen oder dem Volumen des verwendeten Materials,
der Dauer der Anwendung des Materials oder der Vorrichtung, der
Rate der Freisetzung der Fluoridionen und dem Gewicht des Patienten
ab. Somit können die
Konzentrationen von etwa 7-0,2% reichen. (Siehe "A guide to the use of fluorides" JADA 113: 504-564, 1986, erstellt
von der "National
Fluoride Task force" des
NFDH).
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Die
Rate des Wiederhärtens
von Zahnschmelzoberflächen,
die mit einem Remineralisationsfluoridmittel (Erhöhung von
180 auf 300 Knoop-Härte)
demineralisiert worden sind (die Knoop-Härte
fällt von
300 auf 180) beträgt
etwa 4 Stunden (siehe Koulourides, T., "Art and Science of Dental Caries Research" S. 355-378, 1968;
Poole, D. F. G. und Silverstone, L. M., "Hard tissue Growth Repair and Remineralisation", S. 35-52, Ciba
Fondation Symposium Nr. 11, Elsevier Scientific Publishing Company,
1973). Offensichtlich hängt
die erforderliche Dauer für
die Fluorierung von der Art des hier beschriebenen Materials oder
der Vorrichtung und ihrer Fluoridkonzentration sowie der Art der
behandelten Oberfläche
oder Läsion
ab. Ferner können
längere Fluoridbehandlungen
vorteilhafter sein.
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Obwohl
Fluorid bisher das wirksamste Remineralisationsmittel ist, sind
diese Erfindung und ihre Praxis nicht auf Fluorid alleine beschränkt, sondern können alle
anderen Remineralisationsmittel oder eine Kombination davon einschließen, zum
Beispiel gelöstes
synthetisches Hydroxyapatit.
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Verbesserungsmittel oder andere aktive
Mittel
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Der
Matrix können
Verbesserungsmittel (z. B. Chlorhexidin und Dicalciumphosphatdihydrat)
sowie andere aktive Mittel (z. B. Natriumlaurylsulphat (um die Oberflächenspannung
zu senken) und Xylitol) zugegeben werden.
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Säuerungs-
oder Puffermittel zum Regulieren des pH-Werts
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Der
Matrix können Ätzmittel
oder Puffermittel zugegeben werden, um die Remineralisation durch die
Fluoridionen zu verbessern (z. B. 0,98%ige Orthophosphorsäure, pH-Wert
3, Zitronensäure,
angesäuertes
Phosphat, 0,1 mol/l H3PO4,
pH-Wert 3-4). Die
Gegenwart von Natrium- und Chloridionen kann in manchen Fällen die
Stabilität
und den Bereich des Fluorierungs-pH-Wertes
erhöhen.
Ferner können Puffer
notwendig sein, um die Vernetzung der Matrix zu verbessern (zum
Beispiel Phosphatpuffer mit einem pH-Wert von 6,8). Die Fachleute
auf dem Gebiet wissen, dass mehr als eine Stufe des Pufferns vor
der Herstellung des Endproduktes erforderlich sein kann, um die
nötigen
Schritte, wie Vernetzen oder Aushärten, zu erleichtern. Ferner
ist der pH-Wert des Endproduktes auch für die Remineralisation wichtig.
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Die Matrix
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Die
Rolle der Matrix besteht darin, das primäre aktive Fluorierungsmittel
oder irgendein anderes Verbesserungs- oder aktives Mittel zu tragen
und die notwendige Viskosität
für die
Anwendung und/oder die notwendige Stabilität oder den Abbau (z. B. intraoraler
enzymatischer biologischer Abbau oder selbst erzeugter Abbau) zur
Abgabe des Wirkstoffs und irgendwelcher Hilfsmittel zur Verfügung zu
stellen, um die optimale Rate und Zeitspanne der Ionenbombardierung
oder chemischen Bombardierung der Zahnoberfläche zu bieten und um eine mobile
Umgebung für
die Fluoridionen und/oder andere Chemikalien zu bieten, um die Zahnoberfläche zu erreichen.
Die Fachleute können
den Abbau ändern,
indem sie die Konzentrationen und das Ausmaß der Aushärtung oder Vernetzung und die
Art der Vernetzung oder Kombinationen davon ändern.
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Es
gibt viele Arten von möglichen
Matrizen. Sie können
bisher für
die Zahnbehandlung noch nicht verwendete Mittel sowie Mittel einschließen, wie
diejenigen, die als Gebisskleber, plastische Materialien, vorübergehende,
provisorische oder dauerhafte Wiederherstellungen, Nahtmaterial,
Perio-Packungen oder chirurgische Packungen und periodentale Mittel verwendet
werden (siehe Dental Therapeutics Digest Odontos Pub Inc.: Kay L.
W. "Drugs in Dentistry", Bristol 1972; O'Brien, W.J. und Ryge,
G. "An Outline of
Dental Materials",
Saunders 1978; Steinberg, D. et al., J. Dent Res. 67-208 Zusammenfassung
Nr. 767, 1988;
US-Patente Nr.
5,324,519 ;
4,938,763 ;
5,278,201 ;
5,077,049 ;
5,739,176 ;
5,733,950 ). Die Matrixmaterialien
können
in natürliche
Produkte und synthetische Produkte unterteilt werden.
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Natürliche
Produkte
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Polysaccharidpolymere
(z. B. Stärke,
Cellulose, Agar, Alginate und geröstete Flachsextrakte), Lipide,
Polyisoprene (z. B. Latexkautschuk und Guttapercha), Harze und Gummis
(z. B. Tragantgummi und Storax) und Proteine (z. B. Kollagen oder
denaturiertes Kollagen in Form von Gelatine) sind Beispiele.
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Gereinigtes
Kollagen kann unbehandelt oder mit Fixiermitteln behandelt sein,
um seine Beständigkeit
gegenüber
Digerieren zu verlängern
(ähnlich
wie der Erstellung einer chirurgischen Katgutnaht). Denaturiertes
Kollagen kann mit Chromsalzen imprägniert werden, um dessen Zugfestigkeit
zu verlängern und
dessen Absorption zu verzögern.
Eine bevorzugte Polymermatrix ist eine Gelatinematrix, obwohl die Fachleute
wissen, dass das Verfahren des Auflösens von Gelatine stark technikempfindlich
ist und das verwendete Verfahren erhebliche Unterschiede in der Struktur
des Produktes verursachen kann, die von geleeartig bis dick und "klebrig" reicht. Ferner kann Gelatine,
wie Kollagen, mit Glutaraldehyd durch Lysin vernetzt werden (ein
Organellen-Konservierungsmittel, das auch für menschliche Aortenklappenimplantate
und Zahnpulpabehandlungen verwendet worden war; Kopel, H. M. et
al., J. of Dent, for Child 47: 425-430, 1980). Ein weiteres mögliches
Vernetzungsmittel ist Formaldehyd, welches intra- und intermolekulare
Methylenbrücken
zwischen verschiedenen Aminosäuren
bildet. Weitere Beispiele sind Gerbsäure und Hexamethylendiisocyanat.
Wieder muss die Biokompatibilität
dieser Mittel sorgfältig
untersucht werden, auch wenn sie klinisch verwendet worden sind.
Die Gelatine kann von jeder Quelle stammen, zum Beispiel Rindergelatine
oder Gelatine, die nicht von Säugetieren
stammt. Rindergelatine wird vorzugsweise verwendet, wenn eine Matrix
mit einer höheren
Starrheit notwendig ist.
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Es
sollte bedacht werden, dass auch eine vollkommen natürliche Matrix
aus Gelatine ohne Vernetzung mit einer geeigneten Abdeckung verwendet werden
kann (z. B. Trägerelemente,
wie sie für
die erste Ausführungsform
beschrieben wurden, die primär
aus 1,4-Polyisopren bestehen können).
Ferner sind auch natürliche
Vernetzungen denkbar, zum Beispiel Calcium- und Hydroxylysinorleucin,
Dihydroxylsinon oder Leucin (Traub W., und Piez, K., A. Adv. Protein
Chem. 25: 243-352, 1971) und Dehydrodihydroxylysinonorleucin Bailey,
A. J. et al., Biochem. Biophys. Res. Commun. 35: 663-671, 1969).
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Synthetische Produkte
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Mögliche Kandidaten
im Rahmen der möglichen
synthetischen Produkte, die als Matrizen dieser Erfindung dienen
können,
sind Homopolymere oder Copolymere mit einem weiten Bereich des Molekulargewichts,
die durch Kondensation, zusätzliche
anionische, kationische und/oder katalytische Polymerisationssysteme
gebildet werden. Beispiele sind Cynoacrylate, Polycarbonate, Polyurethan,
Polyesterurethandimethacrylat, Polycaprolactone, Ethyltriglycidmethacrylat,
Polysulphide, Povidon, Polyacrylmethacrylsäure, Acryl und Modifikationen,
wie Poly(hydroxyethylmethacrylat), Poly(methylmethacrylat), modifiziert
mit geringen Mengen an Ethylbutyl, oder andere Alkylmethacrylate
und andere Carbomere. Einige dieser sind in der Tat handelsübliche Produkte,
wie wässrige
Methacrylpolymer-Formulierungen für die fortwährende und kontrollierte Freisetzung von
Zahn- und anderen Produkten (z. B Eudragit® Rohm).
Diese Polymere können
Aktivatoren und Vernetzung erfordern (siehe unten). Es sind jedoch manchmal
andere Mittel erforderlich, zum Beispiel Verzögerungsmittel, wie Hydrochinon
und Eugenol. Weitere, aber unterschiedliche Beispiele sind Zinkeugenolat,
Petrolateum und Stearylalkohol.
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Vernetzungsmittel
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Beispiele
sind Aminosäuren
(Lysin und Arginin), Peptide, Proteine, Polysaccharide (z. B. Dextran),
Lipide (z. B. Natriumdocusat), Calcium, Strontium, Glutaraldehyd,
Formaldehyd, Glycoldimethacrylat, Gerbsäure und Allylmethacrylat.
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Es
ist ersichtlich, dass der Vernetzungsgrad für die Freisetzungsrate der
aktiven und/oder Hilfsmittel von großer Bedeutung ist. Die Bestimmung
des Vernetzungsgrades der Polymermatrix liegt innerhalb der Möglichkeiten
des Fachmanns auf dem Gebiet der Pharmazie.
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Flüssige
Vehikel
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Flüssige Vehikel
können
insbesondere verwendet werden, wenn die Matrix hergestellt wird.
Beispiele sind Wasser, Ethylal kohol oder Glycerin (Glycerol) alleine
oder in irgendeiner Kombination, wobei Wasser bevorzugt ist.
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Plastifikatoren und Elastikatoren
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Plastifikatoren
und Elastikatoren können
verwendet werden, um die mechanischen Eigenschaften der Matrix zu
modifizieren, wenn dies notwendig und gewünscht ist. Beispiele sind Polyethylenglycol, Dibutylphthalat,
Glycerol, Sorbitol, Mineralsalze, Olivenöl, Leinöl, leichtes Mineralöl, Polymere
von Ethylenpropylen, Styrol-Butadien, Vinylethylenacetat-Copolymere, Butadienisopren,
Basisgummi und Elastin (ein natürliches
gummiartiges Protein aus Ligamentum nuchae). Ein bevorzugter Plastifikator
ist Sorbitol.
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Nach
der ersten und der zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann die Matrix aus irgendeinem geeigneten
Material gefertigt sein, wie vorstehend beschrieben, wie zum Beispiel Gelatine,
in Kombination mit einem Elastikator, wie zum Beispiel Sorbitol
und/oder Basisgummi, wobei die Gelatine vorzugsweise unter Verwendung
irgendeines geeigneten Materials, wie zum Beispiel Glutaraldehyd
und/oder Gerbsäure,
vernetzt ist. Derartige Matrizen haben geeignete plastische Eigenschaften
und haben gleichzeitig eine ausreichende Festigkeit, um die mechanische
Unversehrtheit des Systems zu bewahren, wenn sie in dem interproximalen
Zwischenraum befestigt sind.
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Nach
der dritten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Matrix vorzugsweise am Keilabschnitt
starr und es fehlt ihr somit normalerweise das plastifizierende
Material der ersten Ausführungsform.
Trotzdem sind die Flügelelemente
dieser Ausführungsform
vorzugsweise elastischer und können
somit ein Plastifizier- und/oder Elastiziermittel aufweisen.
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Nach
der vierten, fünften
und sechsten Ausführungsform
können
die Matrizen in Form der Stützen,
Riemen und "I"-Elemente ähnlich sein
wie für
die erste Ausführungsform
beschrieben, mit den für
diesen Fall erforderlichen Abänderungen,
mit der Ausnahme, dass bei diesen Ausführungsformen weniger oder gar
kein elastizierendes Material in der Matrix verwendet werden kann.
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Füllstoffe
und Weichmacher
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Die
Matrix kann auch Füllstoffe
und/oder Weichmacher umfassen, wofür Mastixharz, Mehl, Kaolin
(Aluminiumsilicat), Magnesiumoxid, Siliziumdioxid oder andere verschiedene
anorganische Moleküle
Beispiele sind. Es ist anzumerken, dass gewisse Ionen in manchen
Fällen
die Remineralisation hemmen können
(zum Beispiel P2O7,
HCO3, SiO4, CrO4, Mg und Zn), und manche anorganischen Füllstoffe können mit
Wasser abstoßenden
Kupplungsmitteln beschichtet sein, wie Vinylsilan. Beispiele für Weichmacher
sind Lecithin und Wachse.
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Farb- oder Färbemittel
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Diese
umfassen Mittel zum Verbessern der Erscheinung der aufgebrachten
Matrix und Farben, die freigesetzt werden, um das Feststellen von
Karies zu verbessern, wie oben besprochen.
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Beispiele
sind Fuchsin oder Säurerot
52 in Propylenglycol. Diese Diagnostikfarben umfassen herkömmliche
histologische Farbstoffe, klinische Fäulniserkennungsmittel und Mittel,
deren Erkennung mit Licht verbessert werden kann, zum Beispiel Fluoreszenzmittel
durch UV-Licht oder andere Mittel, die durch intensives Licht innerhalb
des sichtbaren Spektrums aktiviert werden, oder Mittel, die durch Blotten
der Läsion
abgezogen werden, nachdem die Vorrichtung oder das Material entfernt
und die Zahnoberfläche
gespült
worden ist.
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Geschmacksstoffe und Atemerfrischer
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Der
Matrix können
verschiedene Geschmacksstoffe zugegeben werden, zum Beispiel Menthol,
Natrium Saccharin, Sorbitol, Aspartam, Natriumchlorid. Der Matrix
können
auch Atemerfrischer zugegeben werden, zum Beispiel Petersiliensamen, Sonnenblumenöle und Pfefferminzöl.
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Konservierungsmittel und Sterilisierungsmittel
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Die
Zugabe von Konservierungsmitteln und Sterilisierungsmitteln kann
insbesondere für
lange verbleibende Matrizen vorteilhaft sein, da sie die Entwicklung
von verschiedenen Mikroorganismen, wie Bakterien, Pilzen und Hefe,
hemmen. Beispiele für Konservierungsmittel
sind Phenol, Methylparaben und Sorbinsäure, und Beispiele für Sterilisierungsmittel
sind Iod, Kalium und Alkohol.
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Blutstillendes Mittel
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Dies
umfasst Vasokonstriktoren (z. B. Adrenalin), absorbierbare Mittel
(z. B. oxidierte Cellulose, Fibrin, Calciumalginat), thromboplastische
Mittel (z. B. Thrombin), chemische Agenzien (z. B. Gerbsäure, Eisen(III)-chlorid,
Zinkchlorid, Alaun, Wasserstoffperoxid) oder physikalisches Verplomben
(z. B. umfasst die Vorrichtung Knochenwachs). Die Rolle eines blutstillenden
Mittels wäre
die, das Bluten zu stoppen, das die Fluorierung oder chemische Behandlung
in Bereichen behindern würde,
wo das Bluten durch Zahnfleisch- oder anderes Bluten verursacht
wird.
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Die
Matrix ist vorzugsweise aus einem Material gefertigt, wie zum Beispiel
Gelatine, die durch Gerbsäure
und/oder Glutaraldehyd vernetzt ist, die im Speichel durch Wirtsenzyme,
Bakterien oder durch die Auflösungseigenschaften
des Speichels oder von Getränken
resorbierbar und/oder biologisch abbaubar ist. Trotzdem kann die
Matrix alternativ aus einem nicht resorbierbaren Material gefertigt
sein, das auch das aktive Material freisetzt, das in den Zielbereich
gebracht wird. Zum Beispiel kann die Matrix aus Kautschuklatex,
einem Polymer oder einem von einer weiten Vielfalt von Zuckern,
Lipiden, Nukleinsäuren
oder anderen Proteinen gefertigt sein, die in Kautschuklatex vorkommen
und an ein Aminfluorid gebunden sind, das im Mund zum Beispiel auf
Grund eines Wirtsenzyms freigesetzt wird.
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Die
Matrizen und Vorrichtungen dieser Erfindung und die Herstellung
dieser sind nicht auf die hier vorstehend angegebenen chemischen
Komponenten beschränkt,
sondern umfassen alle ihre Variationen, und sie umfassen andere
Chemikalien, da hier vorstehend nur Beispiele angegeben wurden.
Ferner müssen
die Bioverträglichkeit
dieser Mittel und ihre Wechselwirkungen vor der klinischen Anwendung sorgfältig getestet
werden.