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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft 4-Methoxy-N1-(4-trans-nitrooxycyclohexyl)-N3-(3-pyridinylmethyl)-1,3-benzoldicarbonsäurediamid
(Formel 1 in 1) als pharmakologisch aktive
Verbindung zur Behandlung von Gefäßerkrankungen.
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Diese
Erfindung betrifft insbesondere 4-Methoxy-N1-(4-trans-nitrooxycyclohexyl)-N3-(3-pyridinylmethyl)-1,3-benzoldicarbonsäurediamid
sowie dessen Säureadditionssalze
mit pharmazeutisch verträglichen
organischen oder anorganischen Säuren als
pharmakologisch aktive Verbindungen bei der Behandlung von artherosklerotisch-thrombotischen
pathologischen Zuständen
und anderen pathologischen Zuständen,
die von der Inhibition von Thromboxan A2 und
von einer pharmakologischen Bereitstellung von Stickoxid (NO) profitieren
können.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin Verfahren zur Herstellung von 4-Methoxy-N1-(4-trans-nitrooxycyclohexyl)-N3-(3-pyridinylmethyl)-1,3-benzoldicarbonsäurediamid
und dessen Säureadditionsalzen
mit pharmazeutisch verträglichen
organischen und anorganischen Säuren.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin eine pharmazeutische Zusammensetzung,
enthaltend 4-Methoxy-N1-(4-trans-nitrooxycyclohexyl)-N3-(3-pyridinylmethyl)-1,3-benzoldicarbonsäurediamid
oder ein Säureadditionssalz
davon mit pharmazeutisch verträglichen
organischen oder anorganischen Säuren als
einen aktiven Bestandteil, zusammen mit wenigstens einem pharmazeutisch
verträglichen
Bestandteil.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin sowohl die Verbindung als auch die
pharmazeutische Zusammensetzung zur Verwendung bei der Behandlung
der Zustände.
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Hintergrund der Erfindung
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Es
liegen zunehmend Beweise für
ein dynamisches Zusammenspiel zwischen den Prozessen der Thrombose
und der Artherosklerose im Gefäßsystem
vor, beginnend mit der anfänglichen
Entwicklung von Gefäßerkrankungen
und sich fortsetzend mit den dramatischen Ereignissen, welche die
Ursache für
Tod und Beeinträchtigung
in einem großen Teil
der Bevölkerung
darstellen. Diabetes, Hypertonie, Tabakkonsum und ungesunde Ernährungsgewohnheiten
zählen
zu den führenden
Ursachen für diese
Erkrankungen.
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Das
Blut und die Gefäßwand üben in ihren physiologischen
Funktionen gegenseitige Einflüsse aus,
die durch den Kontakt von Blutzellen (einschließlich Plättchen, die sich von anderen
Zellen durch das Fehlen des Zellkerns unterscheiden) mit Gefäßendothelzellen
und glatten Muskelzellen über die
Mechanismen der Adhäsion
und Infiltration, und durch den Austausch einer Reihe von biochemischen Mediatoren
vermittelt werden.
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Die
meisten dieser Wechselwirkungen sind auch an pathologischen Prozessen
beteiligt, wie beispielsweise der Entwicklung von akuten Gefäßkrampfzuständen, der
Bildung von verschließenden Thromben
und der Entwicklung von artherosklerotischen Plaques.
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Die
Rolle, die von aktivierten Plättchen
eingenommen wird, hat eine besondere Bedeutung, da durch den gegenwärtigen Zuwachs
an Erkenntnissen angezeigt wird, dass die pro-thrombotische und pro-atherogene
Rolle der Aktivierung von Plättchen nicht
auf die Initiierung der Bildung von Thromben ausgehend von Plättchen-Aggregaten
beschränkt
ist, sondern die Adhäsion
und den gegenseitigen Austausch von biochemischen Mediatoren mit
der Gefäßwand beinhaltet,
insbesondere wenn letztere pathologisch verändert ist, so wie es bei endothelialen Läsionen und
artherosklerotischen Plaques der Fall ist (R Ross, NE J Med 340
(1999) 115–126;
B Osterud, Thromb Res 85 (1997) 1–22).
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Von
Plättchen
freigesetzte Mediatoren spielen eine Rolle bei Gefäßkrämpfen, einem
kritischen Mechanismus verschiedener ischämischer Zustände, und
bei der Proliferation von glattem Gefäßmuskel, einem wesentlichen
Schritt des Prozesses der Artherosklerose (AA Weber, K Schror, Thromb
Haemost 80 (1998) 207–208;
T Gosser et al., Eur J Pharmacol 319 (1997) 327–332; R Pakula et al, Circulation
96 (1997) 2280–2286;
A Sachinidis et al, Hypertension 26 (1995) 771–780), der wiederum durch die Veränderung
der Gefäßoberfläche und
durch das Aufbrechen der Plaques zur Aktivierung von Plättchen beiträgt und eine
unmittelbar kausale Rolle bei akuten thrombotischen und ischämischen
Ereignissen spielt.
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Unter
den von Plättchen
freigesetzten Mediatoren stellen Thromboxan A2,
Serotonin und Wachstumsfaktoren, wie beispielsweise PDGF und TGF-β 1, die in
pathologischer Hinsicht relevantesten dar.
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Andererseits
wirkt die Endothelauskleidung der Gefäßwand, sofern sie nicht pathologisch
verändert
ist, den Wirkungen aktivierter Plättchen durch die Freisetzung
von Mediatoren (DA Jones et al., Mol Pharmacol 48 (1995) 890–896; PM
Vanhoutte, JV Mombouli, Progress in Cardiovascular Diseases 39 (1996)
229–238)
wie beispielsweise EDRF (dem Endothel-abgeleiteten Relaxierungsfaktor,
als NO, Stickoxid, identifiziert) und Prostacyclin entgegen. Beide
induzieren eine Relaxation und verringern die Proliferation der
Arterienwand, und wirken der Aggregation und der Adhäsion von
Plättchen
entgegen (U Fostermann et al, Circulation Res 63 (1988) 306–312; MW
Radomski et al, Br J Pharmacol 92 (1987) 639–646).
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Die
zellulären
Wechselwirkungen von Plättchen,
Blutzellen und Gefäßzellen
haben eine besondere Bedeutung bei der Synthese einer Kaskade von Metaboliten
der Arachidonsäure,
den Eicosanoiden (J Maclouf et al, Thromb Haemost. 79 (1998) 691–705). Arachidonsäure wird
durch die enzymatische Wirkung der Cyclooxygenasen in die Endoperoxide
PGG2 und PGH2 umgewandelt.
Diese Metaboliten werden durch die Wirkung spezifischer Synthetasen
weiter in Thromboxan A2 und in Prostacyclin PGI2 umgewandelt, ebenso wie in PGE2 PGD2 und weitere Prostaglandine.
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Aufgrund
der unterschiedlichen zellulären Lokalisierung
dieser Enzyme übt
der transzelluläre Austausch
des Vorläufers
Arachidonsäure
(den auch fragmentierte Plättchen
tragen) und, am wichtigsten, der Endoperoxide PGG2 und
PGH2 einen bedeutenden Einfluss auf die
Erzeugung biologisch aktiver Eicosanoide, und unter ihnen Thromboxan
A2 und Prostacyclin, aus. Eine bedeutende
Menge an Endoperoxiden wird in den Plättchen und in Endothelzellen
unter dem Einfluss von Cyclooxygenase-1 gebildet. Unter normalen
Bedingungen dominiert diese Menge über die in anderen Zellen,
wie beispielsweise Lymphocyten (einschließlich des Monocyten-Makrophagen-Typs)
und glatten Gefäßmuskelzellen
gebildete Menge.
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Die
Synthese von Endoperoxiden kann jedoch in pathologischen Situationen
in allen obengenannten Zellen, jedoch nicht in Plättchen,
durch die Induktion der Bildung großer Mengen an Cyclooxygenase-2
verstärkt
werden. Die Induktion wird durch pro-inflammatorische Reize vermittelt;
und ist in Artherosklerose-geschädigten
Geweben ausgeprägt (JA
Rimarachin et al, Arterioscler Thromb 14 (1994) 1021–1031; D
Bishop-Bailey et al, ibid, 18 (1998) 1655–1661). Es ist anzumerken,
dass die Bildung von Eicosanoiden über Cyclooxygenase-1 und/oder Cyclooxygenase-2
in verschiedenen Körperorganen wichtige
physiologische und pathologische Aufgaben zusätzlich zu den im Kreislaufsystem
ausgelösten
erfüllt.
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Gemäß ihrer
jeweiligen physiologischen Aufgabe verfügen Plättchen ausgiebig über Thromboxan-Synthase,
so wie Endothelzellen über
Prostacyclin-Synthase verfügen.
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Thromboxan
A2, das als Induktor einer irreversiblen
Aggregation von Plättchen
wirkt und auch ein verstärkendes
Signal der Aktivierung von Plättchen
darstellt, spielt eine Schlüsselrolle
bei den Plättchen-Gefäßwand-Wechselwirkungen
nicht nur aufgrund seiner direkten Wirkung, sondern spielt eine Schlüsselrolle
auch für
die Stimulation der Freisetzung der weiteren vasospastischen und
proliferativen Mediatoren, die von Plättchen gebildet werden, und für das Fortschreiten
der Fissur-Bildung von artherosklerotischen Plaques, die zu gefäßverschließenden Ereignissen
führen.
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Die
Bemühungen
hinsichtlich der Entwicklung klinischer Anwendungen von Wirkstoffen,
die durch Inhibition von Thromboxan A2 wirken,
wurden durch verschiedene Ansätze
in die Tat umgesetzt. Der erste auf die Inhibition der Synthese
von Thromboxan A2 gerichtete therapeutische
Ansatz, basierte auf der Verwendung von Acetylsalicylsäure, von
der bekannt ist, dass sie Cyclooxygenase-1 selektiv und irreversibel
zu inhibieren vermag; der therapeutische Nutzen wurde klinisch gezeigt,
jedoch bedingt die Blockade des ersten, gemeinsamen Schrittes der Synthese
der Eicosanoide gleichermaßen
die Inhibition der Synthese von physiologisch nützlichen Prostaglandinen im
Kreislaufsystem, insbesondere Prostacyclin, als auch von Prostaglandinen,
die durch Aufrechterhaltung von Perfusion und Cytoprotection eine
Schutzwirkung in Magen- und Nierengeweben ausüben.
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Der
Nutzen dieses pharmakologischen Ansatzes wird somit durch unerwünschte Wirkungen begrenzt.
Darüber
hinaus erwies sich Acetylsalicylsäure als nicht in der Lage,
die induzierbare Cyclooxygenase-2 zu inhibieren, wodurch ein Weg
für die Produktion
von Thromboxan A2 in entzündeten Geweben
des Kreislauf- und Atemsystems und in weiteren Körperorganen offen bleibt.
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Ein
zweiter pharmakologischer Ansatz war auf die Unterdrückung der
Synthese von Thromboxan A2 durch spezifische
Inhibition von Thromboxan-Synthase, ohne Behinderung der Synthese
der anderen Eicosanoide, und insbesondere von Prostacyclin, gerichtet
(J Nowak, GA FitzGerald, J Clin Invest 83 (1998) 380–385).
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Darüber hinaus
wurde ein dritter Ansatz untersucht, der nicht auf die Inhibierung
der Synthese von Thromboxan gerichtet ist, sondern auf die Unterdrückung von
dessen Wirkung auf Plättchen
und auf Gefäßgewebe,
indem Agentien verwendet werden, die in der Lage sind, eine antagonistische
Wirkung auf Thromboxan-Rezeptoren (TP-Rezeptoren) auszuüben.
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Diese
zuletzt genannten beiden Ansätze
(J Vermylen, H Deckmyn, Cardiovascular Drugs and Therapy, 6 (1992)
29–33)
führten
zu einer Reihe klinischer Studien, lieferten jedoch bisher noch
keine brauchbare Alternative zur Verwendung von Acetylsalicylsäure.
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Es
wurden Überlegungen
angestellt, dass kompetitive Antagonisten möglicherweise nicht ausreichend
sind, um die große
Menge an Thromboxan A2, die von den aggregierenden
Plättchen
produziert wird, vollständig
zu antagonisieren, während
andererseits während
der Inhibition von Thromboxan-Synthase auf der Stufe der Endoperoxide
die erhöhten Konzentrationen
von Endoperoxid-Zwischenprodukten auf die Thromboxan-Rezeptoren
Wirkungen ausüben
würden,
die denen von Thromboxan selbst ähneln.
Daher wurden mögliche
nützliche
Wirkungen der Kombination dieser beiden pharmakologischen Ansätze in einzelnen
pharmakologischen Agentien, die eine doppelte Wirkung ausüben, beispielsweise Picotamid
(4-Methoxy-N1,N3-bis-(3-pyridinylmethyl)-1,3-benzoldicarbonsäurediamid)
oder Ridogrel (5-[3-Pyridinyl-3(trifluormethyl)phenylmethylenaminooxy]pentansäure) ebenfalls
vorgeschlagen (P Gresele et al, Trends Pharmacol Sci 12 (1991) 158–163).
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Zusammengefasst
betrachtet haben die vorgeschlagenen pharmakologischen Agentien
zur direkten Inhibierung von Thromboxan in der medizinischen Praxis
noch keine allgemeine Akzeptanz erfahren, und lediglich bei Acetylsalicylsäure besteht eine
etablierte und gefestigte Verwendung als antithrombotisches Agens,
ungeachtet seiner Beschränkungen
und unerwünschten
Nebenwirkungen.
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Für organische
Nitrate, wie beispielsweise Nitroglycerin oder Isosorbidmono- und
-dinitrat, besteht eine gut etablierte klinische Verwendung, die
jedoch auf die Ausnutzung von deren gefäßerweiternden Eigenschaften
beschränkt
ist. In den vergangenen Jahren wurde im Anschluss an die Identifizierung von
EDRF (Endothel-abgeleiteter Relaxierungsfaktor) als Stickoxid, NO,
und die Aufklärung
von dessen physiologischer Rolle, ein besseres Verständnis der pharmakologischen
Wirkung verschiedener Vorläufer von
NO auf Plättchen
und auf die Gefäßwand gewonnen.
Dieser Wissensfortschritt wurde angewendet sowohl auf organische
Nitrate, und auf neue NO-Donatoren, die Nitrat- oder Nitritfunktionen,
oder andere chemische Funktionen, die leicht in NO überführt werden,
tragen, als auch auf den biochemischen Vorläufer von endogenem NO, L-Arginin.
Dieser Fortschritt führte
zu dem Vorschlag, dass die NO-Donatoren, zusätzlich zu ihrer bekannten gefäßerweiternden
Wirkung, mit pharmakologischen Agenzien interagieren können, die
auf die Kaskade der Metaboliten der Arachidonsäure wirken, entweder dadurch,
dass sie Reizen der Aktivierung von Plättchen, der Gefäßverengung,
und der Proliferation von Gefäßzellen entgegenwirken
(M Emerson et al, Thromb Haemost 81 (1999) 961–966; E Bassege, Basic Res
Cardiol 86 (Suppl. 2, 1990) 69–76),
oder durch direkte Modulation der Synthese von Eicosanoiden (D Salvemini
et al, J Clin Invest 97 (1996) 2562–2568).
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Aus
diesem Grund besteht ein starker medizinischer Bedarf an zunehmend
wirksamen Antithromboxan-Agenzien für die Vorbeugung und die Therapie
von atherosklerotisch-thrombotischen
Gefäßerkrankungen
und anderen pathologischen Zuständen.
Die Erfinder erkannten, dass günstigere therapeutische
Wirkungen erzielt werden können durch
Verringerung der Synthese von Thromboxan A2,
während
gleichzeitig dessen Wirkungen inhibiert werden, und weiterhin Stickoxid
pharmakologisch bereitgestellt wird.
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Aufgaben der Erfindung
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit in der Bereitstellung
einer Verbindung, die für
die Behandlung von Gefäßerkrankungen brauchbar
ist.
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Eine
weitere Aufgabe dieser Erfindung besteht in der Bereitstellung einer
Verbindung, die für die
Behandlung artherosklerotisch-thrombotischer pathologischer Zustände brauchbar
ist.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht in der Bereitstellung einer
Verbindung, die sowohl Antithromboxan- als auch NO-Donator-Wirkung
aufweist.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht in der Bereitstellung von
Verfahren zur Herstellung der Verbindung mit den oben genannten
Eigenschaften.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht in der Bereitstellung einer
pharmazeutischen Zusammensetzung, enthaltend die Verbindung mit
den oben genannten Eigenschaften als einen aktiven Bestandteil zusammen
mit wenigstens einem pharmazeutisch verträglichen Bestandteil.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht in der Bereitstellung einer
Verbindung zur Verwendung in einem Verfahren zur Behandlung eines
Menschen, der an einem pathologischen Gefäßzustand leidet, beispielsweise
artherosklerotisch-thrombotischen Erkrankungen, und anderen Zuständen, die von
einer Inhibition von Thromboxan A2 und einer pharmakologischen
Bereitstellung von Stickoxid profitieren.
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Diese
und weitere Aufgaben der Erfindung werden gelöst durch 4-Methoxy-N1-(4-trans-nitrooxycyclohexyl)-N3-(3-pyridinylmethyl)-1,3-benzoldicarbonsäurediamid
und dessen Säureadditionssalze
mit pharmazeutisch verträglichen
organischen oder anorganischen Säuren.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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1 zeigt
einige der synthetischen Wege für
die Herstellung von 4-Methoxy-N1-(4-trans-nitrooxycyclohexyl)-N3-(3-pyridinylmethyl)-1,3-benzoldicarbonsäurediamid
der Formel 1
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Kurze Beschreibung der Erfindung
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Die
Erfinder fanden heraus, dass 4-Methoxy-N1-(4-trans-nitrooxycyclohexyl)-N3-(3-pyridinylmethyl)-1,3-benzoldicarbonsäurediamid
der Formel 1 und dessen Säureadditionssalze
mit pharmazeutisch verträglichen
organischen oder anorganischen Säuren
sowohl Antithromboxan- als auch NO-Donatorwirkung aufweisen.
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Weiterhin
wurde festgestellt, dass die erfindungsgemäße Verbindung für die Behandlung
von artherosklerotisch-thrombotischen Zuständen, die das Gefäßssystem
beeinträchtigen,
und für
die Behandlung anderer pathologischer Zustände, die von der Inhibition
von Thromboxan A2 und von einer pharmakologischen
Bereitstellung von Stickoxid, oder NO, profitieren können, wirksam
und vorteilhaft ist.
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Die
erfindungsgemäße Verbindung
weist insbesondere ein neuartiges pharmakologisches Profil auf,
das für
die Behandlung der pathologischen Zustände besonders geeignet ist,
da sie in der Lage ist, eine Kombination pharmakologischer Wirkungen auszuüben, die
in Zusammenhang stehen mit a) der Inhibition der Synthese von Thromboxan
A2, b) der Inhibition der Wirkungen, die
von Thromboxan A2 und von einigen anderen
Metaboliten der Arachidonsäure über die
Aktivierung spezifischer Rezeptoren (TP-Rezeptoren) ausgeübt werden,
und c) der Freisetzung von Stickoxid.
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Detaillierte Beschreibung der Erfindung
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Dementsprechend
werden durch diese Erfindung 4-Methoxy-N1-(4-trans-nitrooxycyclohexyl)-N3-(3-pyridinylmethyl)-1,3-benzoldicarbonsäurediamid
and dessen Säureadditionssalze
mit pharmazeutisch verträglichen
organischen oder anorganischen Säuren
bereitgestellt.
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Durch
die Erfindung wird weiterhin ein Verfahren zur Herstellung von 4-Methoxy-N1-(4-trans-nitrooxycyclohexyl)-N3-(3-pyridinylmethyl)-1,3-benzoldicarbonsäurediamid
bereitgestellt, wobei man
- a. 4-Methoxy-1,3-benzoldicarbonsäuredimethylester
mit 3-Pyridinylmethylamin umsetzt, wobei man regioselektiv den entsprechenden
3-Monoamid-1-ester erhält;
- b. in einem alkalischen Medium den 3-Monoamid-1-ester zu der
entsprechenden 3-Monoamid-1-carbonsäure hydrolysiert;
- c. die 3-Monoamid-1-carbonsäure
mit einem Kupplungsreagenz und einem Cyclohexylamin-Derivat umsetzt,
und, falls erforderlich, die auf diese Weise erhaltene Verbindung
in 4-Methoxy-N1-(4-trans-nitrooxycyclohexyl)-N3-(3-pyridinylmethyl)-1,3-benzoldicarbonsäurediamid
umwandelt.
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Üblicherweise
ist das Kupplungsreagenz im Schritt c) Carbonyldiimidazol.
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Weiterhin
ist im Schritt c) das Cyclohexylamin-Derivat 4-trans-Nitrooxycyclohexylamin,
wodurch man 4-Methoxy-N1-(4-trans-nitrooxycyclohexyl)-N3-(3-pyridinylmethyl)-1,3-benzoldicarbonsäurediamid erhält.
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Alternativ
ist im Schritt c) das Cyclohexylamin-Derivat trans-4-Hydroxycyclohexylamin,
so dass man N1-4-trans-Hydroxycyclohexyl-N3-(3-pyridinylmethyl)-1,3-benzoldicarbonsäurediamid
erhält,
das anschließend
mit Salpetersäure
umgesetzt wird, wodurch man 4-Methoxy-N1-(4-trans-nitrooxycyclohexyl-N3-(3-pyridinylmethyl)-1,3-benzoldicarbonsäurediamid
erhält.
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Durch
die vorliegende Erfindung wird weiterhin ein weiteres Verfahren
zur Herstellung von 4-Methoxy-N1-(4-trans-nitrooxycyclohexyl)-N3-(3-pyridinylmethyl)-1,3-benzoldicarbonsäurediamid bereitgestellt, wobei
man:
- a. 4-Methoxy-1,3-benzoldicarbonsäure mit
Methanol in Gegenwart von Schwefelsäure unter milden Bedingungen
umsetzt, wobei man regioselektiv die entsprechende 3-Monomethylester-1-carbonsäure erhält;
- b. die 3-Monomethylester-1-carbonsäure in das entsprechende Säurechlorid
umwandelt und mit trans-4-Hydroxycyclohexylamin unter Erhalt des entsprechenden
1-Amid-3-esters umsetzt;
- c. den auf diese Weise erhaltenen 1-Amid-3-ester mit 3-Pyridinylmethylamin
unter Erhalt von N1-4-trans-Hydroxycyclohexyl-N3-(3-pyridinylmethyl)-1,3-benzoldicarbonsäurediamid
umsetzt;
- d. N1-4-trans-Hydroxycyclohexyl-N3-(3-pyridinylmethyl)-1,3-benzoldicarbonsäurediamid
mit Salpetersäure
unter Erhalt von 4-Methoxy-N1-(4-trans-nitrooxycyclohexyl)-N3-(3-pyridinylmethyl)-1,3-benzoldicarbonsäurediamid
umsetzt.
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Durch
die vorliegende Erfindung wird weiterhin eine pharmazeutische Zusammensetzung
bereitgestellt, enthaltend 4-Methoxy-N1-(4-trans-nitrooxycyclohexyl)-N3-(3-pyridinylmethyl)-1,3-benzoldicarbonsäurediamid
oder dessen Säureadditionssalz
mit einer pharmazeutisch verträglichen
organischen oder anorganischen Säure
zusammen mit wenigstens einem pharmazeutisch verträglichen
Bestandteil.
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Durch
die vorliegende Erfindung wird weiterhin 4-Methoxy-N1-(4-trans-nitrooxycyclohexyl)-N3-(3-pyridinylmethyl)-1,3-benzoldicarbonsäurediamid
oder ein Säureadditionssalz
davon mit einer pharmazeutisch verträglichen organischen oder anorganischen
Säure zur
Verwendung bei der Behandlung eines Menschen bereitgestellt, der
an einem pathologischen Zustand leidet, welcher von der Inhibition
von Thromboxan A2 und von einer Bereitstellung von
Stickoxid, oder NO, profitiert.
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Die
pathologischen Zustände
umfassen üblicherweise
artherosklerotisch-thrombotische Gefäßerkrankungen, diabetische
Vaskulopathien, diabetische Nephropathie, diabetische Retinopathie, vaskuläre Erektionsdysfunktionen
beim Mann, pulmonale Hypertonie, Asthma, chronische obstruktive Pulmonalerkrankung,
Colitis ulcerosa, Morbus Crohn und Kolonpolyposis.
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Die
erfindungsgemäße Verbindung
weist tatsächlich
ein neuartiges pharmakologisches Profil auf, das besonders geeignet
ist für
die Behandlung von artherosklerotisch-thrombotischen pathologischen Zuständen, wobei
sie in der Lage ist, eine Kombination pharmakologischer Wirkungen
auszuüben,
die in Zusammenhang stehen mit a) der Inhibition der Synthese von
Thromboxan A2, b) der Inhibition der Wirkungen,
die von Thromboxan A2 und von einigen anderen
Metaboliten der Arachidonsäure
durch die Aktivierung spezifischer Rezeptoren (TP-Rezeptoren) ausgeübt wird,
und c) der Freisetzung von Stickoxid, oder NO.
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Dementsprechend übt die erfindungsgemäße Verbindung
vorteilhafte Wirkungen auf das kardiovaskuläre System und in anderen Organen
aus, indem die synergistischen Aktionen a) der Verringerung der
Synthese von Thromboxan A2 in Zellen, die Cyclooxygenase-1
oder -2 aufweisen, ohne Beeinträchtigung
der Synthese von Prostacyclin und der anderen Prostaglandine, und
im Gegenteil die Verfügbarmachung
der intermediären
Endoperoxide für die
Synthese dieser Eicosanoide, b) der Inhibierung der Aktionen jeglichen
verbleibenden Thromboxans A2 sowie der von
Endoperoxiden, die durch die Stimulierung der TP-Rezeptoren ausgeübt werden,
und c) der Freisetzung von Stickoxid und somit der Ausübung der
Wirkung von Prostacyclin und anderen Prostaglandinen auf Plättchen,
auf das Kreislaufsystem und auf andere Organe ausgenützt werden.
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Diese
Eigenschaften finden eine nützliche therapeutische
Anwendung bei Gefäßerkrankungen, die
artherosklerotisch-thrombotische pathologische Zustände beinhalten,
und können
weiterhin Anwendung finden bei weiteren pathologischen Zuständen, die
durch die Inhibition von Thromboxan A2 und
durch die pharmakologische Bereitstellung von Stickoxid verbessert
werden können,
beispielsweise diabetischen Vaskulopathien, diabetischer Nephropathie, diabetischer
Retinopathie, vaskulären
Erektionsdysfunktionen beim Mann, pulmonaler Hypertonie, Asthma,
chronischer obstruktiver Pulmonalerkrankung, Colitis ulcerosa, Morbus
Crohn und Kolonpolyposis.
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Plättchen-Aggregation
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Experimente
zur Aggregation von Plättchen wurden
mit Plättchen-reichem
Plasma (PRP) durchgeführt,
das aus Blut von gesunden menschlichen Individuen hergestellt worden
war, die wenigstens zwei Wochen keine Cyclooxygenase-Inhibitoren
(Acetylsalicylsäure,
nicht-steroidale
anti-inflammatorische Agentien) genommen hatten. Blut wurde in Teströhrchen gesammelt,
die eine 3,2%ige Natriumcitratlösung
(1/10 des Blutvolumens) enthielten, und sofort 15 Minuten mit 150 × g zentrifugiert.
Proben des PRP wurden weiter mit 12.000 × g zentrifugiert, um Plättchen-armes
Plasma (PPP) zu erhalten, das für
die Kalibrierung der Lichttransmission des Zwei-Kanal-Aggregometers
verwendet wurde, wobei die Transmission von PRP als 10% und die
von PPP als 90% festgesetzt wurde. Die Plättchen-Aggregation im PRP jedes
Individuums wurde getestet durch Messen des prozentualen Anstiegs
der Transmission unter Zugabe ansteigender Mengen von Natriumarachidonat,
in Konzentrationen im Bereich von 300 bis 900 μM, oder von Kollagen, in Konzentrationen
im Bereich von 0,5 bis 2,5 μg/ml,
oder von U-46619, in Konzentrationen im Bereich von 0,2 bis 1,6 μM. (U-46619,
d.h. 9,11-Dideoxy-11α1,9α-epoxymethano-prostaglandin
F2α ist
ein aktives synthetisches Analogon von Thromboxan A2 und
ist, im Unterschied zur natürlichen
Verbindung, chemisch stabil; es wird daher in pharmakologischen
Experimenten als Ersatz verwendet). Auf diese Weise wurde die Schwellenkonzentration,
d.h. die Konzentration, die eine submaximale irreversible Aggregation
induziert, bei jedem Individuum mit den drei Agenzien bestimmt.
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PRP-Proben
der Individuen, die auf die maximalen Konzentrationen nicht ansprachen,
wurden verworfen. Die Schwellenkonzentrationen wurden verwendet,
um eine Aggregation bei PRP-Proben jedes Individuums, nach der Zugabe
der zu testenden Verbindungen in einer Konzentrationsreihe im Bereich
von 10–7 M
bis 10–3 M
und anschließender 10-minütiger Inkubation,
zu testen. Die einzelnen Werte der prozentualen Inhibition bei 4–6 Individuen wurden
für die
Berechnung des IC50-Wertes verwendet.
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4-Methoxy-N1-(4-trans-nitrooxycyclohexyl)-N3-(3-pyridinylmethyl)-1,3-benzoldicarbonsäurediamid
wies einen IC50-Wert von 12 × 10–6 M
für Arachidonsäure, 22 × 10–6 M
für Kollagen
bzw. 33 × 10–6 M
für U-46619
auf. Die Fähigkeit,
unter diesen experimentellen Bedingungen der Aggregation von Plättchen durch
Arachidonsäure
entgegenzuwirken, war bei verschiedenen Agenzien gemeinsam zu beobachten,
einschließlich
einem Cyclooxygenase-Inhibitor,
wie beispielsweise Acetylsalicylsäure, einem Inhibitor von Thromboxan-Synthase,
beispielsweise Ozagrel, d.h. (E)-3-[4-(1H-Imidazol-1-ylmethyl)-phenyl]-2-propensäure (Merck
Index, 11. Aufl., 6935) und einem Antagonisten des TP-Rezeptors,
wie beispielsweise Daltroban, d.h. p-[2-(p-Chlorbenzolsulfonamido)ethyl]phenylessigsäure (Merck
Index, 11. Aufl., 2807). Im Gegensatz dazu war die Fähigkeit, der
Aggregation durch U-46619 entgegenzuwirken, nur bei Daltroban und
nicht bei Acetylsalicylsäure oder
Ozagrel zu beobachten. Darüber
hinaus zeigte Ozagrel bei Konzentrationen bis zu 10–3 M
keine signifikante inhibitorische Aktivität hinsichtlich der durch Kollagen
induzierten Aggregation.
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Thromboxan-Synthese
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Testverbindungen
wurden in einer Reihe von Konzentrationen im Bereich von 10–7 M
bis 10–3 M den
Blutproben gesunder menschlicher Individuen zugegeben, die wenigstens
zwei Wochen keine Cyclooxygenase-Inhibitoren (Acetylsalicylsäure, nicht-steroidale
anti-inflammatorische Agenzien) genommen hatten. Man ließ die Blutproben
60 min in einem Bad bei 37°C
verklumpen und zentrifugierte sie anschließend 10 min mit 2.500 × g. Das
Serum wurde abgetrennt und für
die Bestimmung von TxB2 über einen Radioimmunassay bei –20°C gefroren
aufbewahrt. TxB2 ist der stabile Metabolit,
in den Thromboxan A2 schell überführt wird.
Es zeigte sich, dass die Verbindung 4-Methoxy-N1-(4-trans-nitrooxycyclohexyl)-N3-(3-pyridinylmethyl)-1,3-benzoldicarbonsäurediamid
die Thromboxan-Synthese mit einem IC50-Wert von 18 × 10–6 M
inhibierte. Bei diesem Assay zeigte ein Antagonist von Thromboxan-Rezeptoren, beispielsweise
Daltroban, keinerlei Wirkung, im Gegensatz zu Acetylsalicylsäure und
Ozagrel.
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Prostacyclin-Synthese
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Die
Wirkungen auf die transzelluläre
Synthese von Prostacyclin aus in Plättchen erzeugten Endoperoxiden
wurde bestimmt, indem Plättchen-reiches Plasma
(PRP), das wie oben beschrieben von gesunden menschlichen Individuen
gewonnen worden war, auf kultivierte Rinderendothelzellen (5 × 105 Zellen/Well) geschichtet wurde. Die Endothelzellen
wurden mit Acetylsalicylsäure
(10–4 M)
vorbehandelt, um die direkte Synthese von Endoperoxiden zu inhibieren,
und wurden zweimal mit Dulbecco's
Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung
gewaschen. Anschließend
wurde den einzelnen Endothelzellproben unter Schütteln auf einer oszilliierenden
Platte bei 37°C
0,5 ml der PRP-Proben zugegeben, die mit den Testverbindungen in
verschiedenen Konzentrationen im Bereich von 10–7 M
bis 10–3 M
vorbehandelt waren. Anschließend
wurde jeder Probe Kollagen (0,5 μg/ml)
zugegeben. Nach 2-minütigem
Kontakt bei 37°C
wurde PRP entfernt und mit 12.000 × g zentrifugiert, und der Überstand
wurde eingefroren und für die
Bestimmung von 6-Keto-prostaglandin F1α über Radioimmunassay
bei –20°C aufgewahrt.
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6-Keto-prostaglandin
F1α ist
ein stabiler Metabolit, in den Prostacyclin schnell umgewandelt
wird. Beginnend mit Konzentrationen von 10–6 M
steigerte 4-Methoxy-N1-(4-trans-nitrooxycyclohexyl)-N3-(3-pyridinylmethyl)-1,3-benzoldicarbonsäurediamid
die in Acetylsalicylsäure-behandelten
Zellen vollständig
inhibierte Produktion des Prostacyclin-Metaboliten deutlich, bis zu 800–1600 pg/ml,
ein Niveau, das 8–16
Mal höher
lag als die bei Anfangskonditionen von Endothelzellen produzierte
Menge, bei denen keine Cyclooxygenase-Inhibition durch Acetylsalicylsäure durchgeführt wurde.
Daltroban, ein kompetitiver Antagonist des Thromboxan-Rezeptors,
stimulierte in diesem Test die Synthese von Prostacyclin nicht.
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Gefäß-Relaxation
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Die
Fähigkeit
zur Induzierung von Gefäß-Relaxation
durch Agieren als Donator von Stickoxid wurde in vitro bei Kaninchen-Aorten
getestet. Ringe von Aorten wurden in einer Krebs-Henseleit-Lösung bei 37°C suspendiert, einer Zugspannung
von 1 g ausgesetzt und mit einem Kraftübertrager verbunden. Durch
Noradrenalin (10–6 M) wurde eine Gewebekontraktion
induziert und die Testverbindungen wurden in ansteigenden Konzentrationen
im Bereich von 10–8 M bis 10–3 M
zugegeben. Die Verbindung 4-Methoxy-N1-(4-trans-nitrooxycyclohexyl)-N3-(3-pyridinylmethyl)-1,3-benzoldicarbonsäurediamid
induzeirte eine vollständig
Relaxation des Aorta-Rings bei einer Konzentration von 10–4 M,
mit einem errechneten EC50-Wert von 3,2 × 10–6 M.
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Wenn
Methylenblau, ein Inhibitor von löslicher Guanylat-Cyclase, der
in der Lage ist, den Wirkungen von Stickoxid entgegenzuwirken, dem
Bad in einer Konzentration von 10–5 M
zugegeben wurde, war die Verbindung weiterhin in der Lage, das Aorta-Gewebe
zu relaxieren, jedoch schien die Konzentrations-Antwort-Kurve zu
höheren
Konzentrationen hin verschoben zu sein, wobei der errechnete EC50-Wert 55 × 10–6 M
betrug. Es zeigte sich, dass die Verbindung in der Lage war, in ähnlicher
Weise eine Relaxation bei Aorta-Ringen bewirken, die mit 5-Hydroxytryptamin
oder mit U-46619 kontraktiert waren.
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Therapeutische Anwendungen
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Aufgrund
ihrer pharmakologischen Eigenschaften findet die erfindungsgemäße Verbindung ihre
hauptsächliche
therapeutische Anwendung als primäre- oder sekundäre Behandlung
bei pathologischen Zuständen,
die thrombotische und artherosklerotische Veränderungen in verschiedenen
Entwicklungsstadien beinhalten. Als primäre Behandlung kann sie Patienten
verabreicht werden, bei denen pathologische Symptome und/oder Zeichen
von kardiovaskulärem
Risiko bestimmt wurden, beispielsweise Hypertonie, Diabetes, Hyperlipidämien, zusammen
mit ungesunden Gewohnheiten, wie beispielsweise übermäßigem Nahrungs-, Alkohol- oder Tabakkonsum,
um das Fortschreiten der Erkrankung und der häufig auftretenden kardiovaskulären oder cerebrovasklären Unfälle oder
Fehlfunktionen zu verhindern, die vasospastische und thrombotische
arterielle Verschlüsse,
instabile Angina, Myocardinfarkt, vorübergehende cerebrale Ischämie, Schlaganfall, diabetische
Vaskulopathien, periphere vaskuläre Verschlüsse, pulmonale
thrombotische Embolie, pulmonale Hypertonie, diabetische Neuropathie,
Nierenversagen und diabetische Retinopathie beinhalten. Als sekundäre Therapie
kann sie Patienten verabreicht werden, die an den oben genannten
Unfällen
und Fehlfunktionen litten, um die Folgeerscheinungen zu beseitigen
und ihr Wiederauftreten zu verhindern. Sie kann auch während und
nach medizinischen und chirurgischen Eingriffen verabreicht werden,
die darauf abzielen, die Perfusion der betroffenen Organe mit Blut
wiederherzustellen, beispielsweise Thrombolyse, Ballon-Angioplastie
und das Einsetzen von Stents, und der By-Pass von Koronararterien,
um die Erfolgswahrscheinlichkeit der Eingriffe zu erhöhen und
um eine späte
Restenose und einen erneuten Verschluss zu vermeiden.
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Die
therapeutische Verwendung dieser erfindungsgemäßen Verbindung scheint sogar
noch vorteilhafter und wünschenswerter
zu sein in denjenigen Patienten, bei denen die Verwendung von Acetylsalicylsäure aufgrund
des Auftretens, oder des Risikos, von nachteiligen Wirkungen wie
beispielsweise Magenschäden,
einer Verringerung der renalen Perfusion oder Asthmaanfällen vermieden
werden muss. Sie ist auch vorteilhaft bei solchen Patienten, bei
denen die artherosklerotisch-thrombotische Erkrankung mit erhöhtem Blutdruck
oder mit respiratorischen Fehlfunktionen des Atmungssystems einhergeht, beispielsweise
pulmonaler Hypertonie, chronisch-obstruktiver Pulmonalerkrankung
und Asthma. Bei diesen Patienten kann die Unterdrückung der Wirkung
von Thromboxan, bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der Synthese
von Prostacyclin, und die durch NO induzierte Vasodilatation und
Bronchodilatation, sich vorteilhaft mit der pharmakologischen Wirkung
anderer spezifischer Behandlungen vereinigen. Insbesondere kann
erwähnt
werden, dass die nachteilige Wirkung von Husten, der häufig durch
antihypertensive ACE-Inhibitoren induziert wird, unterdrückt werden
kann, was die antihypertensive Behandlung erträglich und wirksam macht.
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Weiterhin
kann die erfindungsgemäße Verbindung
Patienten verabreicht werden, die an anderen Erkrankungen leiden,
welche von der Inhibierung von Thromboxan und von einer Bereitstellung
von Stickoxid profitieren können,
beispielsweise Patienten, die an Atembeschwerden, wie beispielsweise Asthma
und chronischer obstruktiver Pulmonalerkrankung leiden, oder Patienten,
die an Darmerkrankungen wie beispielsweise Colitis ulcerosa, Morbus Crohn
oder Kolonpolypsis leiden.
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Pharmazeutische Zusammensetzungen
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Für praktische
Zwecke können
4-Methoxy-N1-(4-trans-nitrooxycyclohexyl)-N3-(3-pyridinylmethyl)-1,3-benzoldicarbonsäurediamid
und dessen Säureadditionssalze
mit pharmazeutisch verträglichen
organischen oder anorganischen Säuren
unverändert
verabreicht werden, jedoch ist deren Verabreichung als pharmazeutische
Zusammensetzung bevorzugt.
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Diese
pharmazeutischen Zusammensetzungen enthalten eine therapeutische
Menge 4-Methoxy-N1-(4-trans-nitrooxycyclohexyl)-N3-(3-pyridinylmethyl)-1,3-benzoldicarbonsäurediamid
oder eine äquivalente
Menge eines Säureadditionssalzes
davon mit einer pharmazeutisch verträglichen organischen oder anorganischen
Säure,
zusammen mit flüssigen
oder festen pharmazeutischen Trägern. Falls
für eine
bestimmte Therapie erforderlich können die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen auch
weitere kompatible aktive Inhaltsstoffe enthalten, deren gleichzeitige
Verabreichung therapeutisch nützlich
ist.
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Die
Dosierungsformen für
die erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzungen können
fest sein, wie beispielsweise Tabletten, zuckerbeschichtete Pillen,
Kapseln, Pulver, oder halbflüssig,
wie beispielsweise Cremes und Salben, oder flüssig, wie beispielsweise Lösungen,
Suspensionen und Emulsionen. Weitere Dosierungsformen sind Pflaster
für transdermale
Verabreichung, Zäpfchen und
Mikroeinläufe
für rektale
und Darmverabreichung, und Inhalationsapparate für bronchiale Verabreichung
von Pulvern, oder Suspensionen oder Lösungen.
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Die
Dosierungsformen können
für orale,
perorale, sublinguale, transdermale, parenterale, rektale oder bronchiale
Verabreichung zusammengesetzt werden, und darüber hinaus können sie
für eine schnelle
Freisetzung oder für
die anhaltende Freisetzung des aktiven Inhaltsstoffes zusammengesetzt werden.
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Zusätzlich zu
herkömmlichen
Trägern
können
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen weitere
geeignete pharmazeutische Zusatzstoffe enthalten, wie beispielsweise
Konservierungsmittel, Stabilisierungsmittel, Emulgatoren, Salze
zur Regulation des osmotischen Drucks, organische oder anorganische
Verbindungen als Lösungsvermittler
oder Puffer, farbgebende oder geschmacksgebende Agenzien.
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Die
bevorzugte Art der Verabreichung, die bei den meisten Patienten
in praktischer Weise in einfachen Dosierungsplänen sowohl bei kurzzeitigen als
auch bei langandauernden therapeutischen Behandlungen anwendbar
ist, ist der orale Weg, einschließlich des peroralen oder sublingualen
Wegs. Bevorzugte Formulierungen sind Tabletten oder Kapseln für die orale
Verabreichung, granulierte Pulver für unvorbereitete Suspension
zur oralen Verabreichung, oder Tabletten für die sublinguale Verabreichung.
Es ist jedoch auch möglich,
auf andere Verabreichungswege zurückzugreifen, je nach dem Zustand
der zu behandelnden Patienten, beispielsweise auf den transdermalen
Weg, den parenteralen Weg, den bronchialen Weg oder den rektalen
Weg, wobei in geeigneter Weise transdermale Salben, Cremes, Gele,
oder Pflaster, sterile Lösungen
oder Suspensionen für
die parenterale Anwendung, Pulver oder Suspensionen oder Lösungen für die bronchiale
Inhalation, und Zäpfchen
oder Mikroeinläufe für die rektale
Verabreichung hergestellt werden.
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Für therapeutische
Zwecke kann die wirksame Menge an 4-Methoxy-N1-(4-trans-nitrooxycyclohexyl)-N3-(3-pyridinylmethyl)-1,3-benzoldicarbonsäurediamid
von verschiedenen Faktoren abhängen, wie
beispielsweise der jeweiligen erforderlichen Therapie, der pharmazeutischen
Zusammensetzung und der Verabreichungsmethode.
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Eine
erfindungsgemäße Dosierungsform,
die für
eine einmalige oder mehrmalige tägliche
Verabreichung geeignet ist, enthält
vorzugsweise 10 bis 600 mg 4-Methoxy-N1-(4-trans-nitrooxycyclohexyl)-N3-(3-pyridinylmethyl)-1,3-benzoldicarbonsäurediamid
oder eine äquivalente
Menge eines Säureadditionssalzes
davon.
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Die
tägliche
Gesamtdosierung beträgt
vorteilhafterweise 10 bis 1800 mg, und besonders bevorzugt 50 bis
600 mg.
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Nichtsdestoweniger
kann die optimale effektive Dosierung für eine einzelne Verabreichung und/oder
für die
gesamte tägliche
Dosierung in Abhängigkeit
von den Anforderungen der Therapie und des jeweiligen Patienten,
durch einfache Routinemaßnahmen
angepasst werden.
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Die
erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzungen
können über herkömmliche, dem
Fachmann bekannte Techniken hergestellt werden, die, falls erforderlich,
Mischen, Granulieren und Verpressen umfassen, oder verschiedenartiges
Mischen oder Lösen
der aktiven Inhaltsstoffe, zusammen mit geeigneten Trägern, falls
dies zur Erzielung des erwünschten
Ergebnisses angebracht ist.
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Synthese
-
1 zeigt
einige Herstellungswege für 4-Methoxy-N1-(4-trans-nitrooxycyclohexyl)-N3-(3-pyridinylmethyl)-1,3-benzoldicarbonsäurediamid
der Formel 1, die mit 4-Methoxy-1,3-benzoldicarbonsäure (Formel 2) beginnen und
für die
regioselektive Einführung
von zwei unterschiedlichen Amid-Substitutenten in den 1- und 3-Carbonsäuregruppen
sorgen.
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Es
wurde festgestellt, dass der Dimethylester dieser Säure mit
der Formel 3, der aus der Säure leicht
gewonnen werden kann, vorzugsweise und mit hoher Ausbeute durch
Kochen in Methanol in Gegenwart von Schwefelsäure, regioselektiv durch Umsetzung
mit 3-Pyridinylmethylamin
in den 3-N-substituierten Amid-1-monoester der Formel 4 überführt werden
kann. Die Reaktion wird vorzugsweise ausgeführt durch Erwärmen auf
50°C bis
80°C in
Gegenwart eines Überschusses
des Amins, das leicht zurückgewonnen
werden kann.
-
Weiterhin
wurde festgestellt, dass das Säureamid
mit der Formel 5, das aus der Verbindung 4 mit herkömmlichen
Methoden durch alkalische Hydrolyse der Esterfunktion gewonnen werden
kann, in das N1,N3-disubstituierte
Amid der Formel 6 durch Aktivierung der Carbonsäurefunktion und anschließende Umsetzung
mit trans-4-Hydroxycyclohexylamin umgewandelt werden kann; die Aktivierung
wird erreicht durch Zugabe eines Kupplungsreagenz, vorzugsweise
Carbonyldiimidazol, oder alternativ eines Carbodiimids, wie beispielsweise
Dicyclohexycarbodiimid, oder eines Chlorcarbonatesters, wie beispielsweise
Methylchlorformiat. Durch Verwendung von Carbonyldiimidazol kann
die Reaktion bei Raumtemperatur in einem nicht-reaktiven Lösungsmittel durchgeführt werden,
und das gewünschte
Diamid kann mit guten Ausbeuten einfach aufgereinigt werden. Das
Diamid 6 kann anschließend
durch Veresterung mit Salpetersäure
unter milden Bedingungen in die Verbindung der Formel 1 umgewandelt
werden, wobei ein bevorzugtes Verfahren die Wechselwirkung mit einem
reaktiven Gemisch aus Salpetersäure
und Essigsäureanhydrid
bei 0°C
ist.
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Als
eine Alternative kann trans-4-Hydroxycyclohexylamin zunächst in
den entsprechenden Salpetersäureester überführt werden,
und anschließend führt dessen Kupplungsreaktion
mit der Säure
5, die zuvor unter Verwendung von Carbonyldiimidazol als einem bevorzugten
Kupplungsreagenz aktiviert wurde, direkt zur gewünschten Verbindung 1.
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Ein
zweiter regioselektiver Syntheseansatz für das Diamid der Formel 6 als
Zwischenprodukt mit einer Schlüsselrolle
kann ebenfalls verwendet werden, da man feststellte, dass der 3-Monomethylester von
4-Methoxy-1,3-benzoldicarbonsäure,
der die Formel 7 aufweist, direkt und selektiv aus der Veresterung
der Säure
mit Schwefelsäure
in Methanol bei Raumtemperatur mit einer Ausbeute von mehr als 50%
gewonnen werden kann, und darüber
hinaus die Nebenprodukte der Reaktion, die der Dimethylester der
Formel 3 und nicht umgesetzte 4-Methoxy-1,3-benzoldicarbonsäure sind,
vom Produkt leicht abgetrennt und fast quantitativ zur weiteren
Verwendung zurückgewonnen
werden. In der Vergangenheit war 4-Methoxy-1,3-benzolcarbonsäure-3-monomethylester
als Gemisch mit dem entsprechenden 1-Monomethylester oder über komplexe
Verfahren, z.B. über
4-Amino-1,3-benzoldicarbonsäure-3-monomethylester
(
US-Patent 3,725,417 )
gewonnen worden. Der Monoester der Formel 7 kann über herkömmliche
Verfahren in das Chlorid und anschließend durch Umsetzung mit trans-4-Hydroxycyclohexylamin
in den Amidester der Formel 8 überführt werden.
Ausgehend vom Amidester der Formel 8 kann wiederum das Diamid der
Formel 6 gewonnen werden, indem man die Reaktivität der 3-Carbonsäureesterfunktion
mit 3-Pyridinylmethylamin, bei ähnlichen
Bedingungen wie denen, die für
die Bildung der Verbindung 4 definiert wurden, ausnutzt.
-
Die
Herstellung von 4-Methoxy-N1-(4-trans-nitrooxycyclohexyl)-N3-(3-pyridinylmethyl)-1,3-benzoldicarbonsäurediamid gemäß den in 1 dargelegten
erfindungsgemäßen Syntheseansätzen kann
auch durchgeführt
werden, indem eines oder mehrere der Reagenzien und eine oder mehrere
der Reaktionsbedingungen, die oben und in den nachfolgenden Beispielen
beschrieben sind, verändert
werden, wobei chemischen Techniken verwendet werden, die dem Fachmann
allgemein bekannt sind. Darüber
hinaus kann 4-Methoxy-N1-(4-trans-nitrooxycyclohexyl)-N3-(3-pyridinylmethyl)-1,3-benzoldicarbonsäurediamid
unverändert
oder nach seiner Kombination in Säureadditionssalzen mit einer
pharmazeutisch verträglichen
organischen oder anorganischen Säure
in pharmazeutische Zusammensetzungen eingebaut werden.
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Die
nachfolgenden Beispiele dienen der weiteren Veranschaulichung der
vorliegenden Erfindung.
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Beispiel 1
-
Methyl-4-methoxy-3-(3-pyridinylmethlyaminocarbonyl)benzoat
(Formel 4)
-
50
g in 400 ml Methanol gelöste
4-Methoxy-1,3-benzoldicarbonsäure
(Formel 2) wurden mit 18 ml konzentrierter Schwefelsäure, d 1,84,
versetzt und das Gemisch wurde unter Rückfluss 7 Stunden zum Sieden
erhitzt. Das Gemisch wurde in 600 ml Eiswasser gegossen. Der gefällte 4-Methoxy-1,3-benzoldicarbonsäuredimethylester
(Formel 3) wurde gesammelt, durch Suspendieren in einer Natriumhydrogencarbonatlösung und
anschließend
in Wasser gewaschen, und getrocknet, wodurch man 52 g (91%) der
Verbindung 4 als weißen
Feststoff, Schmelzpunkt 96–97°C, erhielt.
Bei 1-NMR in DMSO-d6 wies
sie auf δ 3,84
(s, 3H, COOMe); 3,95 (s, 3H, PhOMe); 3,96 (s, 3H, COOMe); 7,28 (d,
1H, Ha); 8,1 (dd, 1H, Hb);
8,2 (d, 1H, Hc).
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Anschließend wurde
sie in 150 ml 3-Pyridinylmethylamin gelöst und 40 Stunden auf 70°C erwärmt. Danach
wurde das meiste des überschüssigen Amins
durch Vakuumdestillation zurückgewonnen.
Der Rückstand
wurde mit Eiswasser gemischt, mit verdünnter Salzsäure angesäuert (pH 5) und mit Chloroform
extrahiert. Die Extrakte wurden mit wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet
und verdampft, und der Rückstand
wurde in Leichtpetroleum (Siedepunkt 70–80°C) aufgenommen, wodurch man
43,8 g (63%) Methyl-4-methoxy-3-(3-pyridinylmethylaminocarbonyl)benzoat
(Formel 4) als weißen
Feststoff erhielt, dessen 1H-NMR-Spektrum in CDCl3 Signale bei δ 3,91 (s, 3H, COOMe), 4,03 (s,
3H, PhOMe), 4,72 (d, 2H, PyCH2); 7,05 (d,
1H, Ha); 7,31 (m, 1H, Hb,Py); 7,74 (m, 1H,
Hc,Py); 8,1 (breitest, 1H, CONH); 8,19 (dd,
1H, Hb); 8,55 (breites m, 1H, Ha,Py);
8,62 (breites m, 1H, Hd,Py); 8,9 (d, 1H,
Hc) zeigte.
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Beispiel 2
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4-Methoxy-N1-(4-trans-nitrooxucyclohexyl)-N3-(3-pyridinylmethyl)-1,3-benzoldicarbonsäurediamid (Formel 6)
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Eine
Lösung
von 42 g Methyl-4-methoxy-3-(3-pyridinylmethlyaminocarbonyl)benzoat
(Formel 4) in 150 ml Methanol wurde unter Rühren bei 20°C mit 100 ml einer 10%igen Natriumhydroxidlösung versetzt.
Das Gemisch wurde 3 Stunden bei 20°C gerührt, anschließend wurden
50 ml Wasser zugegeben. Die Lösung
wurde mit Ethylacetat gewaschen, und anschließend unter verringertem Druck aufbewahrt,
um Methanol durch Verdampfung zu entfernen. Durch Zugabe von 6N
Salzsäure
wurde der pH auf 6 eingestellt, und der Niederschlag wurde gesammelt,
getrocknet und in Chloroform trituriert, wodurch man 36 g (90%)
der entsprechenden Säure enthielt,
Smp. 192–193°C, die im
1H-NMR-Spektrum in DMSO-d
6 Signale
bei δ 3,98
(s, 3H, PhOMe), 4,52 (d, 2H, PyCH
2); 7,23
(d, 1H, Ha); 7,38 (m, 1H, H
b,Py); 7,72 (m,
1H, H
c,Py); 8,04 (dd, 1H, H
b);
8,27 (d, 1H, H
c); 8,46 (m, 1H, H
a,Py); 8,56 (m, 1H, H
d,Py);
8,87 (breitest, 1H; CONH); 12,86 (breites s, 1H, COOH) (zuvor beschrieben
im
US-Patent 4,698,354 über ein
unterschiedliches Verfahren; die physikalischen Eigenschaften wurden
nicht beschrieben).
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Die
obengenannte Säure
wurde in 250 ml reinem, getrocknetem Methylenchlorid gelöst und mit 24
g Carbonyldiimidazol behandelt. Das Gemisch wurde eine Stunde bei
Raumtemperatur gerührt,
wodurch man eine Lösung
erhielt, der 22 g des Hydrochlorids von trans-4-Hydroxycyclohexylamin
und 20 ml Triethylamin zugegeben wurden. Das Gemisch wurde 20 Stunden
bei Raumtemperatur gerührt,
anschließend
wurden 200 ml einer 2%igen Natriumhydroxidlösung unter Rühren zugegeben.
Das gewünschte
Diamid trennte sich als weißer
Niederschlag ab und wurde gesammelt, mit Wasser gewaschen und getrocknet.
Eine weitere Menge wurde durch Verdampfung der abgetrennten Methylenchlorid-Phase
erhalten, und wurde ebenfalls mit Wasser gewaschen und getrocknet.
Die beiden Fraktionen wurden vereinigt und aus Chloroform umkristallisiert, wodurch
man 36,2 g (75%) 4-Methoxy-N1-(4-trans- hydroxycyclohexyl)-N3-(3-pyridinylmethyl)-1,3-benzoldicarbonsäurediamid
(Formel 6), Smp. 183–184°C, erhielt.
-
Das 1H-NMR-Spektrum in DMSO-d6 zeigte Signale
bei δ 1,4
(m, 4H); 2,1 (m, 5H); 3,69 (m, 1H, CHOH); 4,0 (m, 4H, PhOMe und
CHNH); 4,7 (d, 2H, PyCH2); 6,1 (breites
d, CONHcy); 7,1 (d, 1H, Ha); 7,3 (m, 1H, Hb,Py);
7,71 (m, 1H, Hc,Py); 8,15 (dd, 1H, Hb); 8,25 (breites t, 1H, CONHPy); 8,48 (d,
1H, Hc); 8,55 und 8,65 (jeweils m, 1H, Ha,Py und Hd,Py).
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Beispiel 3
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4-Methoxy-N1-(4-trans-hydroxycyclohexyl)-N3-(3-pyridinylmethyl)-1,3-benzoldicarbonsäureamid
(Formel 6)
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4-Methoxy-1,3-benzoldicarbonsäure-3-monomethylester
(Formel 7) wurde hergestellt, indem bei 20°C unter Rühren 12 ml konzentrierte Schwefelsäure, d 1,84,
einer Suspension von 50 g 4-Methoxyisophthalsäure in 400 ml Methanol zugegeben
wurden; das Rühren
wurde 1 Stunde fortgesetzt und das Gemisch anschließend in
Eiswasser (400 ml) gegossen. Der Niederschlag wurde gesammelt und
mit einer gesättigten
Natriumhydrogencarbonatlösung
gerührt;
der unlösliche
Rückstand
(15 g) wurde durch 4-Methoxy-1,3-benzoldicarbonsäuredimethylester aufgenommen.
Die filtrierte Lösung
wurde durch Zugabe von 6N Salzsäure
auf einen pH von 4,8 eingestellt, wodurch der gewünschte Monoester
ausgefällt wurde,
der gesammelt und mit Wasser gewaschen wurde, wodurch man 28,1 g
(52,5%) eines weißen Feststoffs
erhielt. Durch weitere Ansäuerung
der Mutterlauge wurde nicht umgesetzte 4-Methoxy-1,3-benzoldicarbonsäure (9 g)
ausgefällt
und gesammelt. Auf diese Weise wurde eine Gesamtausbeute von 44,2%
durch Addition der Ausbeute der Säure und des Dimethylesters
erzielt, wodurch eine nützliche
Ausbeute von 96,7% ermöglicht
wurde.
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Der
Monomethylester wies in der 1H-NMR in DMSO-d6 δ 3,8
(s, 3H, COOMe); 3,91 (s, 3H, PhOMe); 7,28 (d, 1H, Ha),
8,1 (dd, 1H, Hb), 8,23 (d, 1H, Hc), 12,9 (s, breit, 1H, COOH) auf.
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Der
Monoester (21 g) und 100 ml Thionylchlorid wurden 3 Stunden unter
Rückfluss
zum Sieden erhitzt. Das überschüssige Thionylchlorid
wurde verdampft und der Rückstand
in 60 ml Tetrahydrofuran gelöst
und langsam einem gerührten
Gemisch aus Triethylamin (20 ml) und trans-4-Hydroxycyclohexylaminhydrochlorid
(17 g) in 100 ml Tetrahydrofuran zugegeben, während die Temperatur bei 15°C gehalten
wurde. Das Gemisch wurde über
Nacht bei Raumtemperatur gerührt,
und anschließend
mit Wasser verdünnt
und 2 Stunden bei Raumtemperatur gerührt und mit Methylenchlorid
extrahiert. Die organische Phase wurde mit Wasser gewaschen und
unter verringertem Druck verdampft; der Rückstand wurde in 250 ml 1N
Salzsäure
aufgenommen und trituriert; und anschließend mit Wasser gewaschen,
gesammelt und getrocknet, wodurch man 24,5 g rohes Methyl-2-methoxy-5-[trans-4-hydroxycyclohexyl)aminocarbonyl]benzoat
(Formel 8) erhielt, das durch Erwärmen auf 70°C direkt in 100 ml 3-Pyridinylmethylamin
gelöst
wurde. Das Erwärmen
wurde 40 Stunden fortgesetzt. Das meiste des überschüssigen Amins wurde durch Vakuumdestillation
zurückgewonnen. Der
Rückstand
wurde in Wasser aufgenommen und das Gemisch mit 6N Salzsäure auf
einen pH von 6 eingestellt. Die wässrige Phase wurde verworfen, das
Produkt in 500 ml 1N Salzsäure
gelöst.
Die Lösung
wurde von unlöslichem
Material abfiltriert, mit einer 10%igen Natriumhydroxidlösung auf
pH 9 eingestellt, und mit Chloroform/Methanol (9:1) extrahiert.
Mit den Extrakten wurde eine Flash-Kieselgel-Chromatographie durchgeführt. Die
geeigneten Fraktionen (durch Dünnschichtchromatographie
auf F254 Kieselgel-Platten überprüft; CHCl3:MeOH = 85:15; UV-Licht) wurden vereinigt
und verdampft. Der Rückstand
wurde in Chloroform-Leichtpetroleum aufgenommen, wodurch man 17,3
g (45%) M 4-Methoxy-N1-4-trans-hydroxycyclohexyl-N3-(3-pyridinylmethyl)-1,3-benzoldicarbonsäurediamid,
Smp. 182–183°C, erhielt.
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Beispiel 4
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4-Methoxy-N1-(4-trans-nitrooxycyclohexyl)-N3-(3-puridinylmethyl)-1,3-benzoldicarbonsäurediamid
(Formel 1)
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Salpetersäure (d 1,49,
25 ml) wurde unter Rühren
bei 0°C
zu 100 ml Essigsäureanhydrid
gegeben. Nach einigen Minuten wurden 31,5 g 4-Methoxy-N1-4-trans-hydroxycyclohexyl-N3-(3-pyridinylmethyl)-1,3-benzoldicarbonsäureamid
allmählich
portionsweise bei der gleichen Temperatur zugegeben. Schließlich wurde
das Rühren
10 min fortgesetzt und anschließend
die Lösung
vorsichtig in ein Gemisch aus Eis-Wasser und Natriumhydrogencarbonat
gegossen, wobei der pH bei einem neutralen Wert gehalten wurde.
Der hellgelbe Niederschlag wurde gesammelt und in Ethylacetat gelöst. Die
Lösung
wurde mit einer 5%igen Natriumhydrogencarbonatlösung gewaschen, mit wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet und unter verringertem Druck verdampft.
Der verbleibende Feststoff wurde in einem kleinen Volumen Ethylacetat
aufgenommen, abgekühlt
und gesammelt, wodurch man 26,7 g (76%) 4-Methoxy-N1-(4-trans-nitrooxycyclohexyl)-N3-(3-pyridinylmethyl)-1,3-benzoldicarbonsäurediamid,
Smp. 153–154°C, erhielt.
Das 1H-NMR-Spektrum in DMSO-d6 zeigte
Signale bei δ 1,5
(m, 4H); 2,2 (m, 4H), 4,0 (s, 3H, PhOMe +m, 1H): 4.65 (d, 2H, PyCH2); 4,9 (m, 1H, CHONO2);
6,45 (breites d, CONHcy); 7,05 (d, 1H, Ha);
7,1 (m, 1H; HPy); 7,7 (m, 1H, Hpy);
8,1 (dd, 1H, Hb); 8,3 (breites t, 1H, CONHPy);
8,5 (m, 2H) und 8,6 (m, 1H, HPy).
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Beispiel 5
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4-Methoxy-N1-(4-trans-nitrooxycyclohexyl)-N3-(3-pyridinylmethyl)-1,3-benzoldicarbonsäurediamid
(Formel 1)
-
trans-4-Hydroxycyclohexylamin
(21 g) wurde langsam bei –15°C zu 45 ml
Salpetersäure,
d 1,51, gegeben. Das Gemisch wurde 1,5 Stunden bei 0°C gerührt, und
anschließend
in 300 ml gekühlten
Diethylether gegossen. Das abgetrennte Nitratsalz wurde mit Ether
gewaschen, und anschließend
portionsweise einem gekühlten
und gerührten
Gemisch aus 15 g Kaliumcarbonat, 15 ml Wasser und 200 ml Methylenchlorid
zugegeben. Die Salzphase wurde mit Methylenchlorid extrahiert und
die vereinigte organische Phase mit wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und
unter verringertem Druck bis zu einem Restvolumen von 100 ml verdampft,
das aus einer Lösung
von trans-4-Nitrooxycyclohexylamin bestand.
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4-Methoxy-3-(3-pyridinylmethylaminocarbonyl)benzoesäure (36
g) wurde in 180 ml reinem, getrocknetem Methylenchlorid gelöst und mit
24 g Carbonyldiimidazol behandelt. Das Gemisch wurde eine Stunde
bei Raumtemperatur gerührt.
Der dabei erhaltenen Lösung
wurden 15 ml Triethylamin und die trans-4-Nitrooxycyclohexylamin-Lösung zugegeben. Das
Gemisch wurde 20 Stunden bei Raumtemperatur gerührt, anschließend wurden
unter Rühren
200 ml einer 5%igen Natriumhydrogencarbonatlösung zugegeben. Die organische
Phase wurde abgetrennt und unter verringertem Druck verdampft; der
Rückstand
wurde in kaltem Wasser trituriert, anschließend erneut in Methylenchlorid
gelöst,
und auf wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Das Lösungsmittel
wurde unter verringertem Druck verdampft und das Produkt in einer
kleinen Menge kaltem Ethylacetat aufgenommen, wodurch man 28,5 g
(53%) 4-Methoxy-N1-(4-trans-nitrooxycyclohexyl)-N3-(3-pyridinylmethyl)-1,3-benzoldicarbonsäurediamid,
Smp. 152–153°C, erhielt.
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Beispiel 6
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4-Methoxy-N1-(4-trans-nitrooxycyclohexyl)-N3-(3-pyridinylmethyl)-1,3-benzoldicarbonsäurediamid,
100 mg, enthaltende Kapseln für
die orale Verabreichung
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Für eine Charge
von 200.000 Kapseln wird 4-Methoxy-N1-(4-trans-nitrooxycyclohexyl)-N3-(3-pyridinylmethyl)-1,3-benzoldicarbonsäurediamid,
20 kg, gründlich
mit mikrokristalliner Cellulose, 5 kg, gemischt.
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Laktose,
9,6 kg, und mikrokristalline Cellulose, 5 kg, werden gemischt, anschließend wird
Polysorbat 80, 0,4 kg, während
des Mischens zugegeben. Die beiden Pulvergemische werden vereinigt,
zusammengemischt und durch ein 20-mesh mechanisches Sieb gesiebt,
und anschließend
in Gelatine-Kapseln der Größe 1 gefüllt.
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Beispiel 7
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4-Methoxy-N1-(4-trans-nitrooxycyclohexyl)-N3-(3-pyridinylmethyl)-1,3-benzoldicarbonsäurediamid,
150 mg, enthaltende Portionspackungen für eine Instant-Suspension
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Für eine Charge
von 100.000 Portionspackungen wird Polysorbat 80, 0,500 kg, langsam
zugegeben, während
mit Laktose, 24,5 kg, gemischt wird, worauf anschließend mit
4-Methoxy-N1-(4-trans-nitrooxycyclohexyl)-N3-(3-pyridinylmethyl)-1,3-benzoldicarbonsäurediamid,
15 kg, gemischt wird. Die gemischten Pulver werden zu Saccharose,
159 kg, und zu einem Orangen-Geschmacksstoff,
1 kg, gegeben und gründlich
gemischt. Anschließend
werden Portionspackungen mit Portionen von 2 g der vermischten Inhaltsstoffe
gefüllt
und verschlossen. Die Portionspackungen sind geeignet für die Zubereitung
einer Instant-Suspension
in Wasser zur oralen Verabreichung.