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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf das technische Gebiet der
optischen Materialien und Vorrichtungen. Insbesondere bezieht sich
die Erfindung auf ein farbstoffbeladenes Zeolithmaterial; weiterhin
bezieht sich die Erfindung auf ein Pigmentmaterial, eine lumineszierende
optische Vorrichtung, eine optische Sensor-Vorrichtung, eine lichtemittierende
Vorrichtung und eine Photonenenergie-Sammelvorrichtung, wobei alle vorgenannten
ein farbstoffbeladenes Zeolithmaterial umfassen.
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2. Beschreibung des Standes
der Technik
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Die
strukturelle, morphologische, physikalische und chemische Vielfältigkeit
von Zeolithen hat zu Anwendungen auf verschiedenen Gebieten wie
Katalyse, Ionenaustausch, Membranen und chemische Sensoren geführt, bei
denen dynamische Prozesse mit Beteiligung von Ionen oder Adsorbatmolekülen eine
wichtige Rolle spielen (Thomas, J. M. Spektrum der Wissenschaft,
June 1992, 88). Situationen, bei denen Zeolithe vor allem als Wirt
für die
supramolekulare Organisation von Molekülen, Ionen, Komplexen und Clustern
dienen, zur Herstellung von Materialien mit neuen Eigenschaften
wie nicht-lineare optische (Cox, S. D.; Gier, T. E.; Stucky, G.
D. Chem. Mater. 1990, 2, 609), Quanten-Abmessungs- (Stucky, G.D.;
MacDougall, J. E. Science 1990, 247, 669; Brühwiler, D.; Seifert, R.; Calzaferri,
G. J. Phys. Chem 8 1999, 103, 6397), Mikrolaser- (Vietze, U.; Krauss,
O.; Laeri, F.; Ihnlein, G.; Schüth,
F.; Limburg, B.; Abraham, M. Phys. Rev. Lett. 1998, 81, 4628) und künstliche
Antennencharakteristika sind neue Gebiete von wachsendem Interesse
(Wöhrle,
D.; Schulz-Ekloff, G. Adv. Mater. 1994, 6, 875; Schüth, F. Chemie
in unserer Zeit 1995, 29, 45; Ozin, G. A.; Kuperman, A.; Stein, A.
Angew. Chem 1989, 101, 373.).
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Einige
dieser neuen Materialien können
als statische und stabile Anordnungen von Gästen im Zeolithwirt unter einem
breiten Bereich von Bedingungen betrachtet werden (Laine, P.; Lanz,
M.; Calzaferri, G. Inorg. Chem. 1996, 35, 3514). In anderen Fällen sind
jedoch die Adsorption, die Desorption oder der Ionenaustausch von
Molekülen
oder Ionen reversible Prozesse, welche zu einer ganzen Reihe von
Phänomenen
führen
(Seifert, R.; Kunzmann, A.; Calzaferri, G. Angew. Chem. Inst. Ed.
1998, 37, 1521; Brühwiler,
D.; Gfeller, N.; Calzaferri, G. J. Phys. Chem. B 1998, 102, 2923; Ramamurthy,
V.; Sanderson, D. R.; Eaton, D. F. J. Am. Chem. Soc. 1993, 115,
10438.).
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Pflanzen
sind Meister der effizienten Umwandlung von Sonnenlicht in Energie.
Bei diesem Prozess wirkt jedes Pflanzenblatt als Photonen-Antennensystem,
wobei Photonenenergie in der Form von Sonnenlicht durch Chlorophyll-Moleküle zum Zweck
der Energieumwandlung transportiert wird. Dementsprechend war die Synthese,
Charakterisierung und mögliche
Anwendung einer künstlichen
Photonenantenne zum Sammeln von Licht innerhalb eines bestimmten
Volumens und zum Transport der sich ergebenden elektronischen Anregungsenergie
zu einem spezifischen Ort von molekularer Grösse das Forschungsziel in zahlreichen
Laboratorien gewesen. Es wurden findige Versuche zum Bau einer künstlichen
Photonenantenne, welche multinukleare lumineszierende Metallkomplexe,
multichromophore Cyclodextrine, Langmuir-Blodgett-Filme und Farbstoffe
in Polymeren einschliessen, beschrieben. Sensibilisierungsprozesse
in photographischen Silberhalogenid-Materialien wie auch die spektrale
Sensibilisierung von Halbleiteroxiden umfassen in gewissen Fällen ebenfalls
Aspekte von künstlichen
Photonenantennensystemen ("Energy
Migration in Dye-Loaded
Hexagonal Microporous Crystals",
Gfeller, N.; Calzaferri, G,. J. Phys. Chem. B 1997, 101, 1396 – 1408 und
darin zitierte Referenzen).
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Allerdings
ist nach unseren Kentnissen das von uns in "Fast Energy Migration in Pyronine-Loaded
Zeolite L Microcrystals",
Gfeller, N.; Megelski, S.; Calzaferri, G. J. Phys. Chem 8 1999,
103, 1250 – 1257
beschriebene System die erste künstliche
Photonenantenne, die gut genug arbeitet, um diesen Namen zu verdienen. In
diesem künstlichen
System werden Zeolithzylinder zur Bildung einer bidirektionalen
Photonenantenne herangezogen, wobei der Lichttransport durch spezifisch
organisierte Farbstoffmoleküle,
welche die natürliche Funktion
von Chlorophyll nachahmen, ermöglicht
wird. Zeolithe sind Materialien mit unterschiedlichen Hohlraumstrukturen.
Einige von ihnen kommen in der Natur als eine Komponente des Bodens
vor. Wir verwendeten Zeolith-L-Kristalle mit zylindrischer Morphologie,
welche aus einem durchgehenden Kanalsystem bestehen, und es gelang
uns, jeden individuellen Kanal mit Ketten von verknüpften, aber
nicht wechselwirkenden Farbstoffmolekülen zu füllen. Auf den Zylinder einfallendes
Licht wird zunächst
absorbiert, und die Energie wird durch die Farbstoffmoleküle in das
Innere der Kanäle
zu den Zylinderenden transportiert (J. Phys. Chem. B 1997, 101,
1396 – 1408; "Transfer of Electronic
Excitation Energy between Dye Molecules in the Channels of Zeolite
L", Gfeller, N.;
Megelski, S.; Calzaferri, G. J. Phys. Chem B 1998, 102, 2433 – 2436; "Zeolite Microcrystals
as Hosts for Supramolecular Organization of Dye Molecules", Calzaferri, G.
Chimia 1998, 52, 525 – 532; "Fast Energy Migration
in Pyronine-Loaded Zeolite L Microcrystals", Gfeller, N.; Megelski, S.; Calzaferri,
G. J. Phys. Chem 8 1999, 103, 1250 – 1257; "Dye Molecules in Zeolith L nano crystals
for efficient light harvesting", Calzaferri,
G. in Photofunctional Zeolites, Nova Science Publishers NY, Editor.
M. Anpo, 2000, 205 – 218; Pauchard,
M.; Deveaux, A.; Calzaferri, G. "Dye-Loaded
Zeolite L Sandwiches",
CHEMISTRY a Eur. J. 2000, 6, 3456 – 3470).
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Wir
haben vorgängig
nanokristalline Zeolith-L-Zylinder, deren Länge im Bereich von 300 nm bis
ungefähr
3000 nm liegt, synthetisiert. Ein Zylinder von 600 nm besteht beispielsweise
aus ungefähr
100'000 Kanälen, die
im Wesentlichen zueinander parallel angeordnet sind. Ein typisches
Zeolith-L-Material dieser Art ist in 1 gezeigt.
Einzelne Moleküle
des lumineszierenden Farbstoffes Oxonin, welcher fähig ist,
Licht im roten Wellenlängebereich
zu emittieren, wurden in die Enden der Kanäle des Zeolithen eingeführt, welcher
vorgängig
mit dem lumineszierenden Farbstoff Pyronin, der fähig ist,
Licht im grünen
Wellenlängebereich
zu emittieren, gefüllt
wurde. Mittels dieser Anordnung wurde der experimentelle Nachweis
geliefert, dass in solchen Zeolithsystemen ein effizienter Lichttransport
möglich
ist. Auf den Zeolith einfallendes Licht von geeigneter Wellenlänge wird
nur durch Pyronin-Moleküle
absorbiert. Nach einem solchen Absorptionsprozess bewegt sich die Energie
entlang der Moleküle
im Zeolith-Kanal bis sie ein endständiges Oxonin-Molekül erreicht.
Das Oxonin absorbiert die Energie durch einen strahlungslosen Energieübertragungsprozess,
wobei es aber nicht fähig
ist, die Energie zurück
zum Pyronin zu senden. Stattdessen emittiert es die Energie in der
Form von rotem Licht, das von blossem Auge erkennbar ist.
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Wir
haben zwei Verfahren zur Herstellung von geeigneten farbstoffbeladenen
Zeolithmaterialien entwickelt, wobei das eine Verfahren an einer
fest/flüssig
Grenzfläche
und das andere Verfahren an einer fest/gasförmigen Grenzfläche arbeitet.
Andere Ansätze
zur Herstellung ähnlicher
Materialien sind in-situ- und Kristallisations-Einlagerungssynthesen. In unserer vorgängigen Arbeit
wurden kationische Farbstoffe über
Ionenaustausch aus einer Suspension in die Kanäle von Zeolith L eingeführt, was
zu Zeolith-L-Materialien mit in der Mitte lokalisierten Donormolekülen und
an den Kanalenden lokalisierten Akzeptormolekülen führt. Nach selektiver Elektronenanregung
der Donormoleküle
wird eine schnelle Energiewanderung entlang der c-Achse und eine Energieübertragung
an den Kanalenden auf die Akzeptormoleküle beobachtet. Anschliessend
gelang uns die Herstellung von mit drei Farbstoffen beladenen Zeolith-L-Sandwiches
erfolgreich. Das allgemeine Konzept des Herstellungsverfahrens dieser
Materialien ist in 2 dargestellt, und eine Auswahl
von Molekülen,
die untersucht wurden, ist in 3 angegeben.
Zunächst
wird ein neutrales Farbstoffmolekül, z.B. aus der Gasphase, eingeführt, wobei
die Kanäle
bis zum gewünschten
Ausmass gefüllt
werden. Vorausgesetzt, dass die eingeführten Moleküle nicht schnell durch Wasser
ersetzt werden, kann dann mit diesem Material ein Ionenaustausch
mit einem zweiten Farbstoff durchgeführt werden. Dies kann gut kontrolliert
werden, sodass für
einen dritten Farbstoff ein spezifisch gewünschter Platz zurückgelassen
wird, welcher entweder in einem anschliessenden Ionenaustauschprozess
oder aus der Gasphase eingeführt
wird. Wir haben gezeigt, dass auf diese Art und Weise eine bidirektionale
Antenne zur Sammlung und zum Transport von Licht hergestellt werden
kann, sodass das gesamte Lichtspektrum verwendet werden kann, um
Lichtenergie von blau zu grün
zu rot zu transportieren.
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Im
Kontext dieser Arbeit spielen zahlreiche Reaktionen und Gleichgewichte
eine Rolle und wurden diskutiert: Einführungsreaktion von neutralen
Farbstoffen, Adsorption an der Aussenfläche, Hydrierung, Verschiebungs-
und Wiedereinführungsreaktionen
sowie Kationenaustausch. Zahlreiche Daten wurden für p-Terphenyl (pTP)
gewonnen. Die Grösse
von pTP und seine chemischen Eigenschaften machen es zur Untersuchung
von relevanten Parametern und zur Entwicklung von neuen Herstellungsverfahren
zu einem ausgezeichneten Modell. Die erste bidirektionale Drei-Farbstoff-Zeolith-L-Sandwich-Antenne
wurde mit DPH als erstem lumineszierendem Farbstoff realisiert.
Wir haben beobachtet, dass die Energie von Nah-UV-Licht, das im
mittleren Teil der Antenne durch DPH absorbiert wird, auf angrenzende
Pyronin-Moleküle überführt wird,
d.h. auf den zweiten lumineszierenden Farbstoff, entlang dessen
es wandert bis es die Pyronin/Oxonin-Grenzfläche erreicht, wo eine weitere
Energieübertragung
von Pyronin auf Oxonin erfolgt, d.h. auf den dritten lumineszierenden
Farbstoff (Calzaferri, G.; Brühwiler,
D.; Megelski, S.; Pfenniger, M.; Pauchard, M.; Hennessy, B.; Maas,
H.; Deveaux, A.; Graf, U. "Playing
with Dye Molecules at the Inner and Outer Surface of Zeolite L", Solid State Sciences,
2000, Volume 2, 421 – 447,
hier durch Verweis miteinbezogen).
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Neben
der Verwendbarkeit als ein Lichtsammelsystem wird von den beschriebenen
Prinzipien erwartet, dass sie für
zahlreiche andere Anwendungen verwertbar sind. Allerdings weisen
die farbstoffbeladene Zeolithmaterialien und jegliche daraus hergestellte
Vorrichtungen, die bislang beschrieben wurden, eine Vielzahl von
signifikanten Mängeln
und Nachteilen auf. Insbesondere ist die Stabilität von solchen
Systemen vor allem wegen einer unerwünschten Abwanderung der lumineszierenden
Farbstoffmoleküle
aus den Zeolith-Kanälen, welche
zu einer Entleerung des farbstoffbeladenen Zeolithmaterials führt, immer
noch unbefriedigend.
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Ausserdem
wurden die Aufgaben des äusseren
Auffangens von Anregungsenergie oder – umgekehrt – des Einspeisens
von Energie an einem bestimmten Punkt der Photonenantenne, die Realisierung
einer mono-direktionalen Photonenantenne und die Kopplung von solchen
Photonenantennen an eine bestimmte Vorrichtung bislang nicht gelöst.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Dementsprechend
besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, die oben
diskutierten Mängel
und Nachteile, die mit den farbstoffbeladenen Zeolithmaterialien
und den daraus hergestellten Vorrichtungen assoziiert sind und bislang
beschrieben wurden, zu überwinden.
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Insbesondere
besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein farbstoffbeladenes
Zeolithmaterial bereitzustellen, das für eine Vielzahl von Anwendungen
geeignet ist und das im Vergleich zu bekannten farbstoffbeladenen
Zeolithmaterialien eine verbesserte Stabilität zeigt.
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Weitere
Aufgaben der vorliegenden Erfindung bestehen darin, ein Pigmentmaterial
mit verbesserter Stabilität,
eine lumineszierende optische Vorrichtung, eine optische Sensorvorrichtung,
eine lichtemittierende Vorrichtung und eine Photonenenergie-Sammelvorrichtung
bereitzustellen.
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Gemäss einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein farbstoffbeladenes Zeolithmaterial
bereitgestellt, welches umfasst:
- a) mindestens
einen Zeolithkristall mit geraden durchgängigen uniformen Kanälen, wovon
ein jeder eine Kanalachse parallel zu und eine Kanalweite quer zu
einer c-Achse von Kristall-Elementarzellen aufweist;
- b) Verschlussmoleküle,
die eine längliche
Form aufweisen und aus einem Kopfteil und einem Längsteil
bestehen, wobei der Längsteil
eine longitudinale Ausdehnung aufweist, die eine Dimension der Kristall-Elementarzellen
entlang der c-Achse übersteigt,
und wobei der Kopfteil eine laterale Ausdehnung aufweist, die besagte
Kanalweite übersteigt
und dadurch das Eindringen des besagten Kopfteils in einen Kanal
verhindert;
- c) wobei ein Kanal an mindestens einem an einer Oberfläche des
Zeolithkristalls befindlichen Ende in allgemein zapfenähnlicher
Art durch ein Verschlussmolekül
abgeschlossen ist, dessen Längsteil
in den besagten Kanal eindringt und dessen Kopfteil das besagte
Kanalende im Wesentlichen verschliesst und dabei über besagte
Oberfläche
hervorsteht; und
- d) wobei besagtes Zeolithmaterial weiterhin umfasst: eine im
Wesentlichen lineare Anordnung von lumineszierenden Farbstoffmolekülen, die
innerhalb eines eingeschlossenen Kanals angrenzend an mindestens ein
Verschlussmolekül
eingeschlossen sind und Eigenschaften aufweisen, die mit supramolekularer
Organisation zusammenhängen.
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Gemäss einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Pigmentmaterial
mit verbesserter Stabilität
bereitgestellt, welches ein wie oben beschriebenes farbstoffbeladenes
Zeolithmaterial umfasst.
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Gemäss einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine lumineszierende
optische Vorrichtung bereitgestellt, welche ein wie oben beschriebenes
farbstoffbeladenes Zeolithmaterial umfasst, wobei besagte Farbstoffmoleküle derart
ausgewählt
sind, dass sie für
eine vorbestimmte Anregungswellenlänge eine erhebliche Lumineszenz-Quantenausbeute
aufweisen.
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Gemäss noch
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine optische
Vorrichtung bereitgestellt, welche ein wie oben beschriebenes farbstoffbeladenes
Zeolithmaterial umfasst, wobei besagte Farbstoffmoleküle derart
ausgewählt
sind, dass sie für
eine vorbestimmte Anregungswellenlänge eine erhebliche Lumineszenz-Quantenausbeute
aufweisen, und wobei besagtes Verschlussmolekül und be sagte Farbstoffmoleküle fähig sind,
derart miteinander wechselzuwirken, dass eine auf den Kopfteil des
Verschlussmoleküls
ausgeübte äussere Einwirkung
eine Veränderung
der besagten Lumineszenz-Quantenausbeute hervorruft.
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Gemäss einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein segmentiertes
farbstoffbeladenes Zeolithmaterial bereitgestellt, welches umfasst:
- a) mindestens einen Zeolithkristall mit geraden
durchgängigen
uniformen Kanälen,
wovon ein jeder eine Kanalachse parallel zu und eine Kanalweite
quer zu einer c-Achse von Kristall-Elementarzellen aufweist;
- b) Verschlussmoleküle,
die eine längliche
Form aufweisen und aus einem Kopfteil und einem Längsteil
bestehen, wobei der Längsteil
eine longitudinale Ausdehnung aufweist, die eine Dimension der Kristall-Elementarzellen
entlang der c-Achse übersteigt,
und wobei der Kopfteil eine laterale Ausdehnung aufweist, die besagte
Kanalweite übersteigt
und dadurch ein Eindringen des besagten Kopfteils in einen Kanal
verhindert;
- c) wobei ein Kanal an mindestens einem an der Oberfläche des
Zeolithkristalls befindlichen Ende in allgemein zapfenähnlicher
Art durch ein Verschlussmolekül
abgeschlossen ist, dessen Längsteil
in den besagten Kanal eindringt und dessen Kopfteil das besagte
Kanalende im Wesentlichen verschliesst und dabei über besagter
Oberfläche
hervorsteht; und
- d) eine im Wesentlichen lineare Anordnung von lumineszierenden
Farbstoffmoleküle,
die innerhalb einer abgeschlossenen Kanals angrenzend an mindestens
ein Verschlussmolekül
eingeschlossen sind und Eigenschaften aufweisen, die mit supramolekularer
Organisation zusammenhängen,
wobei besagte Anordnung mindestens zwei als Sequenz von benachbarten
Abschnitten angeordnete Abschnitte umfasst, wobei ein jeder Abschnitt
eine im Wesentlichen lineare Anordnung von identischen Farbstoffmoleküle umfasst, wobei
mindestens einer von besagten Abschnitten einen endständigen Abschnitt
bildet, dessen eines Ende an besagtes Verschlussmolekül angrenzt,
wobei die Farbstoffmoleküle
in einem jeden von besagten Abschnitten ein optisches Übergangssystem
aufweisen, welches eine Absorptionsbande und eine Emissionsbande
umfasst, wobei die besagte Absorptionsbande im Allgemeinen blauverschoben
und die besagte Emissionsbande im Allgemeinen rotverschoben gegenüber einer
nominellen Wellenlänge
des optischen Übergangssystems
ist, wobei die Farb stoffmoleküle
von benachbarten Abschnitten entsprechende optische Übergangssysteme
mit substanzieller spektraler Überlappung
miteinander aufweisen, wobei die besagte Sequenz von benachbarten
Abschnitten bezüglich
der besagten nominellen Wellenlängen
spektral geordnet ist.
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Gemäss noch
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine lichtemittierende
Vorrichtung, welche ein wie oben beschriebenes segmentiertes farbstoffbeladenes
Zeolithmaterial umfasst, bereitgestellt, wobei besagte Sequenz von
benachbarten Abschnitten spektral geordnet ist, wobei besagte nominellen Wellenlängen entlang
besagter Sequenz weg von besagtem endständigem Abschnitt zunehmen,
wobei besagtes Verschlussmolekül
und die Farbstoffmoleküle
von besagtem endständigem
Abschnitt fähig
sind, derart miteinander wechselzuwirken, dass eine Energiebeaufschlagung
des Kopfteils des Verschlussmoleküls zu einer Energieübertragung
auf das optische Übergangssystems
der Farbstoffmoleküle
von besagtem endständigem
Abschnitt führt.
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Gemäss noch
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Photonenenergie-Sammelvorrichtung,
welche ein wie oben beschriebenes segmentiertes farbstoffbeladenes
Zeolithmaterial umfasst, bereitgestellt, wobei besagte Sequenz von
benachbarten Abschnitten spektral geordnet ist, wobei besagte nominellen
Wellenlängen
entlang besagter Sequenz weg von besagtem endständigem Abschnitt abnehmen,
wobei besagtes Verschlussmolekül
und die Farbstoffmoleküle
von besagtem endständigem
Abschnitt fähig
sind, derart miteinander wechselzuwirken, dass eine Energiebeaufschlagung
des optischen Übergangssystems
der Farbstoffmoleküle
von besagtem endständigem
Abschnitt zu einer Energieübertragung
auf den Kopfteil des Verschlussmoleküls führt.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ABBILDUNGEN
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Die
oben erwähnten
und andere Merkmale und Aufgaben der vorliegenden Erfindung und
die Art diese umzusetzen, werden besser erkennbar und die vorliegende
Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beschreibung von verschiedenen
Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf
die angefügten
Abbildungen besser verständlich
werden, wobei:
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1 eine
mikroskopische Aufnahme zur Veranschaulichung eines Zeolith-L-Materials ist;
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2 eine
Schema zur Darstellung der Herstellung eines mit drei Farbstoffen
beladenen Zeolithen L ist;
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3 Beispiele
von lumineszierenden Farbstoffmolekülen, welche in Zeolith L eingeführt werden
können,
zeigt;
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4 relevante
Strukturen von Zeolith L und lumineszierenden Farbstoffmolekülen zeigt,
nämlich:
linke Seite: eine Draufsicht von Zeolith L, senkrecht zur c-Achse,
dargestellt als Stäbchenmodell
(oberes Bild) und als Van-der-Waals-Modell
mit einem in den Zeolithkanal eintretenden Oxoninmolekül (unteres
Bild), und rechte Seite: eine seitliche Ansicht eines Kanals entlang
der c-Achse ohne verbrückende
Sauerstoffatome (oberes Bild), und die Strukturen von Oxoninkation
Ox+ (oben), Pyroninkation Py+ (Mitte)
und POPOP (unten) mit Atom-zu-Atom-Abständen und dem Koordinatensystem
(unteres Bild);
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5 Strukturen
von typischen Verschlussmolekülen
zeigt, die als ein Injektor-, Akzeptor- oder einfach als Zapfen
wirken; die positive Ladung ist für anionische Zeolithwirte wünschenswert
und die neutrale Ladung ist für
alle Fälle
anwendbar;
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6 Beispiele
von Verschlussmolekülen
mit Kopfteilen zeigt, welche abhängig
vom Typ der im Innern der Kanäle
angesiedelten Farbstoffmoleküle
als Akzeptor-Köpfe,
aber auch als Donor-Köpfe
wirken können;
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7 weitere
Beispiele von lumineszierenden Farbstoffmolekülen zeigt;
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8 Beispiele
von segmentierten farbstoffbeladenen Zeolithsystemen zeigt;
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9 das
Prinzip eines invertierten Antennensystems zeigt; und
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10 eine
funktionalisierte bi-direktionale invertierte Antenne zeigt, welche
die Basis einer lichtemittierenden Vorrichtung bildet.
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Die
hier aufgeführten
Erläuterungen
sind nicht dahingehend zu verstehen, dass sie den Umfang dieser Beschreibung
oder den Schutzbereich dieser Erfindung auf irgend welche Art einschränken.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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1. Zeolithmaterialien
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Zeolithmaterialien,
die als Wirte für
eine supramolekulare Organisation von Molekülen, insbesondere von lumineszierenden
Farbstoffmolekülen,
geeignet sind, wurden beschrieben (siehe in der Beschreibung des Stands
der Technik zitierte Referenzen). Die vorliegenden Arbeit beruht
auf den bekannten Materialien Zeolith L und Zeolith ZSM-12. Obwohl
diese nanoporösen
Materialien günstige
Eigenschaften aufweisen, sind sie jedoch nicht die Einzigen, die
für die
Herstellung der nachfolgend beschriebenen Materialien und Vorrichtungen verwendet
werden können.
Trotzdem werden wir uns hiernach auf die in 1 gezeigten
Zeolith-L-Nanokristalle konzentrieren, wobei zu bemerken ist, dass
durch die Anwendung von grössenselektiver
Sedimentation sogar eine noch homogenere Grössenverteilung als die gezeigte
erhalten werden kann.
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Die
besagten Zeolith-L-Nanokristalle mit Zylindermorphologie haben gerade
durchgängige
uniforme Kanäle,
wovon ein jeder eine Kanalachse parallel zu und eine Kanalweite
quer zu einer c-Achse von Kristall-Elementarzellen aufweist. Als
wichtiges Element der vorliegenden Erfindung werden Verschlussmoleküle bereitgestellt,
die eine längliche
Form aufweisen und aus einem Kopfteil und einem Längsteil
bestehen, wobei der Längsteil
eine longitudinale Ausdehnung aufweist, die eine Dimension der Kristall-Elementarzellen
entlang der c-Achse übersteigt,
und wobei der Kopfteil eine laterale Ausdehnung aufweist, die besagte
Kanalweite übersteigt
und dadurch das Eindringen des besagten Kopfteils in einen Kanal
verhindert. Dementsprechend ist besagter Kanal an mindestens einem
an einer Oberfläche
des Zeolithkristalls befindlichen Ende in allgemein zapfenähnlicher
Art durch ein Verschlussmolekül
abgeschlossen, dessen Längsteil
in den besagten Kanal eindringt und dessen Kopfteil das besagte
Kanalende im Wesentlichen verschliesst und dabei über besagte
Oberfläche hervorsteht.
Innerhalb eines solchen abgeschlossenen Kanals sind lumineszierende
Farbstoffmoleküle eingeschlossen,
die eine im Wesentlichen lineare Anordnung bilden und Eigenschaften
aufweisen, die mit supramolekularer Organisation zusammenhängen.
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2. Verschlussmoleküle
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Ein
gemeinsames Prinzip der Verschlussmoleküle besteht darin, dass sie
aus einem Kopfteil und einem Längsteil
bestehen, wobei der Kopfteil zu gross ist, um in einen Kanal des
Zeolithwirtes einzutreten, während
der Längsteil
in das Ende von besagtem Kanal eindringen kann. Ähnlich wie ein Korken auf einer
Sektflasche verschliesst der Kopfteil das Kanalende in einer im
Wesentlichen zapfenähnlichen
Art und steht dabei über
einer Oberfläche
des Zeolithkristalls hervor.
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Es
gibt zahlreiche verschiedene Ausgestaltungen von solchen Verschlussmolekülen, welche
abhängig von
der spezifischen Art der vorgesehenen Anwendung und abhängig von
der Art des verwendeten Zeolithwirtmaterials ausgewählt werden
sollten.
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Man
muss zwischen Wirten mit einem anionischen Gerüst wie Zeolith L oder ZSM-12
und Wirten mit einem neutralen Gerüst wie AIPO4-5
oder VPI-5 unterscheiden. Es ergeben sich in denjenigen Fällen, in
denen der Längsteil
im Wesentlichen elektroneutral ist, keine erheblichen Unterschiede
bezüglich
dieser beiden Arten von Wirtmaterialien. Im Gegensatz dazu scheinen
Verschlussmoleküle
mit einem positiv geladenen Längsteil besonders
interessant in Verbindung mit anionischen Wirten wie Zeolith L zu
sein.
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Um
die Prinzipien und Beschränkungen
betreffend die Wechselwirkungen zwischen Verschlussmolekülen und
Zeolithwirt zu verstehen, sollten die in 4 gezeigten
relevanten Strukturparameter betrachtet werden. Die vom Wirt auferlegten
geometrischen Beschränkungen
bestimmen die Organisation der lumineszierenden Farbstoffmoleküle innerhalb
der Kanäle
und definieren zudem, welche Arten von Verschlussmolekülen fähig sind,
die gewünschte
Funktion zu erfüllen.
Die Hauptkanäle
von Zeolith L bestehen aus Elementarzellen mit einer Länge von
7.5 Å in
der c-Richtung,
wie in 4 gezeigt. Die Elementarzellen sind über gemeinsame 12-gliedrige Ringfenster
mit einem freien Durchmesser von 7.1-7.8 Å verknüpft. Der grösste freie Durchmesser ist
abhängig
von den ladungskompensierenden Kationen ungefähr 13 Å. Er liegt in der Mitte zwischen
den 12-gliedrigen Ringen. Die Längen
der primitiven Vektoren a und b sind 18.4 Å. Beispielsweise umfasst ein
Zeolith-L-Kristall
mit einem Durchmesser von 500 nm und einer Länge von 375 nm ungefähr 67'000 parallele Kanäle, wovon
ein jeder aus 500 Elementarzellen besteht.
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Die
drei auf der rechten Seite von 4 aufgezeigten
Moleküle
veranschaulichen die typische Grösse von
Molekülen,
welche in die Kanäle
von Zeolith L eindringen können.
Allerdings sind diese Moleküle
nur aus dem Gesichtspunkt ihrer Grösse und nicht aus dem Gesichtspunkt
ihrer Eigenschaften typisch, weil sie Licht im Sichtbaren oder im
nahen UV absorbieren. Im Gegensatz dazu absorbieren geeignete Längsteile
typischerweise kein Licht von einer Wellenlänge länger als ungefähr 300 nm.
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Die
in 5 gezeigten allgemeinen Strukturcharakteristika
sind für
ein Verschlussmolekül
wünschenswert.
Der Durchmesser h der Kopfteile sollte grösser als ungefähr 8 Å sein und
die Länge
t des Längsteils
sollte so sein, dass er mindestens eine Elementarzelle durchdringt
(dies bedeutet 6 Å oder
mehr für
Zeolith L).
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3. Längsteile
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Längsteile
beruhen im Allgemeinen auf organischen oder Silizium/organischen
Gerüsten.
Typische Längsteile
werden kein Licht von einer Wellenlänge länger als ungefähr 300 nm
absorbieren. Allerdings gibt es Ausnahmen. Drei Arten von Längsteilen
spielen abhängig
von den gewünschten
Eigenschaften eine Rolle: (i) nicht-reaktive Längsteile; (ii) Längsteile,
welche nach der Einführung
in ein Kanalende unter dem Einfluss von Bestrahlung, Hitze oder
einer reaktiven Spezies, die ausreichend klein ist, einen Isomerisierungsprozess einzugehen;
(iii) reaktive Längsteile,
welche an Moleküle
im Inneren der Kanäle
binden können.
Es scheint ausreichend, einige Beispiele von Verschlussmolekülen mit
Längsteilen
vom Typ (i) anzugeben, weil für
die Fälle
(ii) und (iii) ein breites Spektrum von geeigneten Reaktionen bekannt
ist.
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4. Kopfteile
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Unabhängig von
seiner spezifischen Anwendung muss jeder Kopfteil gross genug sein,
so dass er nicht in einen Kanal des Zeolithmaterials eintreten kann.
Demnach wird als eine Folge dieser allgemeinen Bedingung jeder geeignete
Kopfteil das Ende eines Kanals, in welchen der entsprechende Längsteil
eingeführt ist,
im We sentlichen verschliessen, und er wird über die Oberfläche des
Zeolithkristalls, an welcher der besagte Kanal endet, herausragen.
Ausserdem müssen
Kopfteile jegliche durch eine spezifische Anwendung auferlegte Stabilitätskriterien
erfüllen.
Im Allgemeinen werden Kopfteile eine organische, eine Silizium-organische
oder eine Koordinationstyp-Einheit umfassen.
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Vorteilhafterweise
werden Kopfteile so ausgewählt,
dass sie eine gewünschte
Funktionalisierung der Oberflächeneigenschaften
des farbstoffbeladenen Zeolithen wie die Benetzbarkeit, die Abstimmung
des Brechungsindex oder die Reaktivität bewirken. Beispielsweise
kann es wünschenswert
sein, ein Verschlussmolekül
mit einem Kopfteil, der reaktive "Arme" trägt, auszuwählen, so
dass nach der Beladung des Zeolithmaterials ein zusätzlicher
Prozess ablaufen kann, wobei nahe an den Enden von benachbarten
Kanälen
befindliche reaktive Arme von Kopfteilen unter Bildung eines monolagen-artigen
Polymers an der Oberfläche
des Zeolithkristalls miteinander wechselwirken können.
-
Besondere
Arten von Kopfteilen umfassen Akzeptorköpfe und Donorköpfe. Akzeptorköpfe dienen
zur Aufnahme einer Anregungsenergie, die durch ein benachbartes
Farbstoffmolekül
innerhalb des Kanals auf sie übertragen
wird. Im Allgemeinen sind Akzeptorköpfe stark lumineszierende Einheiten,
die eine grosse spektrale Überlappung
mit den innerhalb der Kanäle
angeordneten Farbstoffmolekülen
aufweisen. Im Gegensatz dazu müssen
Donorköpfe
fähig sein,
eine anfänglich
erhaltene Anregungsenergie auf ein benachbartes Farbstoffmolekül zu übertragen,
das innerhalb des Kanals angeordnet ist. Diese Energieübertragungsprozesse sind
im Allgemeinen strahlungslos und beruhen zumeist auf einer Dipol-Dipol-Kopplung.
-
Da
die Lumineszenz durch Dimerisation gelöscht wird, sollten die Kopfteile
aneiner gegenseitigen elektronischen Wechselwirkung gehindert werden.
Zu diesem Zweck kann es notwendig sein, einen chromophoren Teil
eines Kopfteils abzuschirmen, indem er mit einem oder mehreren inaktiven
Substituenten wie aliphatischen Gruppen verbunden wird.
-
Obwohl
eine Vielzahl von chemischen Spezies als Kopfteile verwendet werden
können,
dürften
verschiedene Arten von praktischen Beschränkungen die Auswahl bezüglich Stabilität, besonderer
Form, nicht-Toxizität
und dergleichen beschränken.
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5. Beispiele von Verschlussmolekülen
-
Eine
kleine Auswahl von kommerziell verfügbaren Molekülen, die
als Verschlussmoleküle
geeignet sind, ist in 6 aufgeführt, wobei von oben nach unten
gezeigt sind:
- – 6-(((4-(4,4-Difluoro-5-(2-thienyl)-4-bora-3a,4a-diaza-s-indacen-3-yl)phenoxy)acetyl)amino)hexansäure-succinimidoylester;
- – eine
schematische Darstellung eines Verschlussmoleküls;
- – 4,5-Difluoro-5,7-diphenyl-4-bora-3a,4a-diaza-s-indacen-3-propionyl-ethylenediamin-Hydrochlorid; (nachfolgend als Molekül C bezeichnet).
-
Eine
weitere als Verschlussmolekül
verwendbare Verbindung ist 4-(4-(Dilinolethylamino)stiryl)-N-methylpryidinium.
Es können
noch weitere Verschlussmoleküle
konstruiert werden, welche einen Kopfteil wie ein substituiertes
Porphyrin, eine substituiertes Rhodamin, ein substitutiertes Ruthenium-tris-bipyridin
oder ein substituiertes C60 umfassen.
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6. Lumineszierende Farbstoffe
-
Es
gibt eine Vielzahl von lumineszierenden Farbstoffmolekülen, welche
im Allgemeinen zur Einführung in
die Kanäle
von Zeolith L geeignet sind, wobei zahlreiche davon in der oben
zitierten Literatur spezifisch beschrieben worden sind. Wir erwähnen hier
lediglich die in 3 gezeigten Moleküle, d.h.
Biphenyl, Pyronin, p-Terphenyl,
Oxonin, 1,6-Diphenylhexatrien, Resorufin, 1,2-Bis-(5-methyl-benzoxazol-2yl)-ethen und 4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin-1-oxyl,
wobei das letzte auch als Hydroxy-TEMPO bekannt ist. Weitere geeignete
lumineszierende Farbstoffmoleküle
sind p-Bis[2-(5-phenyloxazolyl)]-benzol, auch als POPOP bekannt, sowie
die in Tabelle 2 von "Zeolith
Microcrystals as Hosts for Supramolecular Organization of Dye Molecules", Calzaferri, G.
Chimia 1998, 52, 525 – 532
aufgeführten
Farbstoffmoleküle,
welche hier durch ausdrücklichen Verweis
miteinbezogen sind. Noch weitere geeignete lumineszierende Farbstoffmoleküle sind
in 7 gezeigt, wobei von oben nach unten gezeigt sind:
- – Pyronin
G,
- – Fluorenon,
- – trans-4-Dimethly-amino-4'cyanostilben,
- – trans-4-Acetidinyl-4'-cyanostilben und
- – 1,4-Bis(4-methyl-5-phenyl-2-oxazolyl)-benzol
(auch bekannt als Dimethyl-POPOP).
-
7. Farbstoffbeladene Zeolithmaterialien
-
Im
einfachsten Fall umfasst ein wie oben beschriebenes farbstoffbeladenes
Zeolithmaterial eine im Wesentlichen lineare Anordnung von lumineszierenden
Farbstoffmolekülen,
die innerhalb eines abgeschlossenen Kanals eingeschlossen sind.
Diese Anordnung grenzt an mindestens ein Verschlussmolekül an. Aufgrund
ihrer spezifischen – einer
Perlenkette gleichenden – Anordnung
weist eine Vielzahl von innerhalb eines Kanals eingeschlossenen
Farbstoffmoleküle
Eigenschaften auf, die mit supramolekularer Organisation zusammenhängen.
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Durch
Ausdehnung des gerade beschriebenen Prinzips kann wie in 8 gezeigt
ein segmentiertes farbstoffbeladenes Zeolithmaterial in Betracht
gezogen werden, wobei eine im Wesentlichen lineare Anordnung von
lumineszierenden Farbstoffmolekülen,
die innerhalb eines abgeschlossenen Kanals eingeschlossen sind und
Eigenschaften aufweisen, die mit supramolekularer Organisation zusammenhängen, mindestens zwei
in einer Sequenz von benachbarten Abschnitten angeordnete Abschnitte
umfasst. Jeder Abschnitt umfasst eine im Wesentlichen lineare Anordnung von
identischen Farbstoffmolekülen.
Mindestens einer von besagten Abschnitten bildet einen endständigen Abschnitt,
dessen eines Ende an besagtes Verschlussmolekül angrenzt. Die Farbstoffmoleküle in einem
jeden der besagten Abschnitte weisen ein optisches Übergangssystem
auf, welches eine Absorptionsbande und eine Emissionsbande umfasst,
wobei die besagte Absorptionsbande im Allgemeinen blauverschoben
und besagte Emissionsbande im Allgemeinen rotverschoben gegenüber einer
nominellen Wellenlänge λ des optischen Übergangssystems
ist. Es sollte bemerkt werden, dass die Begriffe "blauverschoben" und "rotverschoben" wie in der Spektroskopie üblich im
Sinne von "zu kürzeren Wellenlängen verschoben" beziehungsweise "zu längeren Wellenlängen verschoben" zu verstehen sind.
Die Farbstoffmoleküle
von benachbarten Abschnitten weisen entsprechende optische Übergangssysteme
mit substanzieller spektraler Überlappung
miteinander auf, und besagte Sequenz von benachbarten Abschnitten
ist bezüglich
besagten nominellen Wellenlängen
spektral geordnet.
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Unter
erneutem Bezug auf 8 ist ein Nanokristall von Zylindermorphologie
mit einer typischen Länge
von 600 nm entlang seiner longitudinalen Kanalachse in 3 Teile,
z.B. mit einer Länge
von je 200 nm aufgeteilt. Die in 8 als "System 1" bezeichnete Anordnung
zeigt einfach die Prinzipien einer segmentierten Anordnung, welche
einen ersten Abschnitt mit Farbstoffmolekülen mit einer nominellen Wellenlänge λ1,
einen zweiten Abschnitt mit Farbstoffmolekülen mit einer nominellen Wellenlänge λ2 und
einen dritten Abschnitt mit einem Farbstoff mit einer nominellen
Wellenlänge λ3 umfasst,
wobei aber die entsprechenden Verschlussmoleküle am Kanalende nicht gezeigt
sind. Die Farbstoffmoleküle
sind vorzugsweise stark lumineszierend und ihre nominellen Wellenlängen erfüllen die
Bedingung λ1 < λ2 < λ3.
Ausserdem ist das spektrale Überlappungsintegral
der optischen Übergangssysteme
der Farbstoffmoleküle
in benachbarten Abschnitten gross. Bei solch einer Anordnung ist
entlang der z-Achse eine sehr schnelle Energieübertragung von Förster-Typ
zu erwarten, welche durch Selbstabsorptions- und Reemissionsprozesse
unterhalten wird. Die Dimensionen des Nanokristalls sind im Bereich
der Wellenlänge
des Lichtes.
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Genauer
gesagt, umfasst "System
2" ein am λ3-Ende
der segmentierten Anordnung angeordnetes Verschlussmolekül T. Das
Verschlussmolekül
T, typischerweise ein Porphyrin oder ein Phthalocyanin, wirkt zudem
als Akzeptorkopf, welcher fähig ist,
als Anregungsfalle zu funktionieren. Umgekehrt umfasst "System 3" ein am λ1-Ende der segmentierten
Anordnung angeordnetes und als Donorkopf wirkendes Verschlussmolekül I, das
fähig ist,
als Energieinjektor zu wirken. Ein segmentierter farbstoffbeladener
Zeolithkristall des als "System
2" oder "System 3" angegebenen Typs
kann abhängig
von der vorgesehenen Anwendung mit einem Partikel von Quantengrösse, einem
Halbleiter, einem Leiter, einem konjugierten Polymer, einer Quarzfaser
und dergleichen verbunden werden.
-
BEISPIEL 1: Anwendung
von mit einem Farbstoff beladenen Zeolithmaterialien
-
Mit
den oben beschriebenen farbstoffbeladenen Zeolithmaterialien ist
es möglich,
lumineszierende Farbstoffpigmente mit äusserst hoher Brillanz und
Stabilität
herzustellen. Materialien mit Farbstoffkonzentrationen, die 0.4
Mol/L entsprechen, wobei die Farbstoffe als Monomere vorliegen und
demnach sehr lumineszierend und brilliant sind, können ohne
weiteres hergestellt werden und decken das gesamte sichtbare Spektrum ab.
Unabhängig
vom verwendeten Farbstoff sind diese Materialien nicht-toxisch, weil der
Farbstoff verkapselt ist und nicht in die Umgebung freigesetzt werden
kann. Partikelgrössen
zwischen ungefähr
50 nm bis 3000 nm können
hergestellt werden, Absorptionsvermögen und Farbe können einfach
abgestimmt werden, und eine Brechungsindex-Beschichtung ist möglich. Da
abhängig
von der speziellen Anwendung für
eine grosse Vielzahl von Farbstoffen dasselbe Zeolith-Grundmaterial
verwendet werden kann, wird eine beträchtliche Vereinfachung und
demnach ein enormer technologischer Vorteil erreicht.
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Als
eine weitere Anwendung können
mit den oben beschriebenen farbstoffbeladenen Zeolithmaterialien
Szintillationsmaterialien mit äusserst
hoher Sensitivität
und Vielseitigkeit hergestellt werden. Es ist einfach, stabile Schichten
auf z.B. einem Kunststoff irgendwelcher Form herzustellen. Es können demnach
sehr dünne Schichten
(z.B. von wenigen hundert nm) mit nahezu 100 % Absorptionsvermögen hergestellt
werden.
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Ausserdem
können
die oben beschriebenen farbstoffbeladenen Zeolithmaterialien zur
Bildung von neuen lumineszierenden optischen Vorrichtungen wie Farbstofflasern
mit Dimensionen von einigen wenigen hundert Nanometer, Nadeln für Nahfeld-Rastermikroskope
und andere hoch integrierte optische Vorrichtungen verwendet werden.
Eine solche Vorrichtung könnte
auch einen hochwirksamen Photosensibilsa tor, der z.B. für die photodynamische
Therapie von malignen Geweben anwendbar ist, umfassen. Da das Absorptionsvermögen eines
50 nm Farbstoff-Zeolith-Partikels ungefähr 20'000 Mal grösser ist als dasjenige eines
einzelnen Farbstoffmoleküles
könnte
die Behandlung mit wesentlich weniger Lichtintensität ausgeführt werden,
was in gewissen Fällen
ein wichtiger Vorteil sein könnte.
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BEISPIEL 2: Analytische
Sonden
-
Fluoreszierende
Moleküle
werden bei zahlreichen analytischen Anwendungen in Chemie, Biologie einschliesslich
Zellbiologie, Medizin und Umweltwissenschaften verwendet. Zahlreiche
speziell für
solche Anwendungen ausgelegte Substanzen sind im Markt unter der
allgemeinen technischen Bezeichnung "fluoreszierende molekulare Sonden" verfügbar. In
diesem Zusammenhang wäre
eine entsprechende Bezeichnung für die
hier beschriebenen farbstoffbeladenen Zeolithmaterialien "fluoreszierende Nanosonden". Im Vergleich mit konventionellen
molekularen Sonden kann besagtes Zeolithmaterial die Sensitivität um einen
Faktor von bis zu ungefähr
100'000 erhöhen. Neben
dieser enormen Vergrösserung
blinken Nanosonden, die auf den farbstoffbeladenen Zeolithmaterialien
gemäss
der vorliegenden Erfindung beruhen, nicht, das heisst das von ihnen ausgesendete
Lumineszenzsignal ist in der Zeit kontinuierlich, was bei gewissen
Anwendungen wichtige Vorteile hat. Solche Nanosonden können abhängig von
den Anwendungen mit Grössen
im Bereich von ungefähr 50
nm bis 3000 nm hergestellt werden.
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Die
Anzahl von Elementarzellen von Zeolith L ist gegeben durch Nuc 0.35 nm– 3dZ 2(nm)lZ(nm) (dZ = Durchmesser
des Zeolithen, lZ = Länge des Zeolithen, beide in
nm). Demnach besteht ein 100 nm Zeolithkristall aus 350'000 Elementarzellen.
Ein typisches Farbstoffmolekül
besetzt 2 bis 3 Elementarzellen. Dies bedeutet, dass ein 100 nm
Partikel ungefähr
100'000 Chromophore
(Farbstoffmoleküle)
enthält.
Ein 50 nm Kristall enthält
entsprechend 43'750
Elementarzellen, was bis zu ungefähr 20'000 Chromophore bedeutet. Jedes davon
kann ein einfallendes Lichtquantum absorbieren (dies bedeutet, dass
die Wahrscheinlichkeit von z.B. einem 100 nm farbstoffbeladenen
Kristall, ein Lichtquantum zu absorbieren, 100'000 mal grösser ist als diejenige eines
einzelnen Moleküls).
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Ein
System, für
welches effiziente Energieübertragung
gefunden wurde, umfasst einen mit Pyroninkationen als Farbstoffmoleküle beladenen
und mit 6-(((4-(4,4- Difluoro-5-(2-thienyl)-4-bora-3a,4a-diaza-s-indacen-3-yl)phenoxy)acetyl)amino)hexansäure-succinimidoylester
(d.h. dem oberen Molekül
in 6), auch als BODIPY® TR-X
SE bekannt, als Verschlussmoleküle
versehenen Zeolith L. Durch Bestrahlung mit grünem Licht, welche die elektronische
Anregung der eingeschlossenen Farbstoffmoleküle verursacht, erfolgt eine schnelle Übertragung
von Energie auf die Kopfteile der Verschlussmoleküle, was
zu einer substanziellen Fluoreszenzemission im roten Spektralbereich
führt.
Es wurde gefunden, dass die relative Intensität dieser roten Fluoreszenz
im Vergleich zur Intensität
der grünen
Fluoreszenz mit zunehmender Konzentration des eingeschlossenen Pyroninfarbstoffes
ansteigt.
-
Wegen
dieser extrem schnellen Energieübertragung
haben wir beobachtet, dass es in einem farbstoffbeladenen Zeolithmaterial
gemäss
der vorliegenden Erfindung in günstigen
Fällen
möglich
ist, diese Lumineszenz mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als
95 % durch ein einzelnes Molekül,
das eine Wechselwirkung mit einem geeignet ausgewählten Verschlussmolekül eingeht,
zu löschen.
Beispielsweise kann ein Verschlussmolekül ausgewählt werden, dessen Verhalten
von der Natur komplexierender Ionen wie H+,
Alkali-Ionen, Ca2+ und dergleichen abhängt, aber
auch Verschlussmoleküle,
deren Verhalten von der lokalen Viskosität, lokalen Polarität, Proteinadsorption
und anderen spezifischen Wechselwirkungen abhängt. Tatsächlich können Kopfteile massgeschneidert
werden, um hoch spezifische Nanosonden zu erzeugen. Solche Nanosonden
können in
Kombination mit allen üblichen
Techniken, stationarär
und zeitaufgelöst,
wie herkömmliche
Fluoreszenzmessungen, Standard- und unkonventionelle Mikroskopietechniken,
faseroptische Vorrichtungen, etc. verwendet werden. Eine optische
Abtastung könnte
durch Erfassen einer Veränderung
des Brechungsindexes einer analytischen Lösung im Kontakt mit der Nanosonde
angewendet werden.
-
Eine
effiziente Energieübertragung
wurde auch in der umgekehrten Richtung, d.h. vom Verschlussmolekül auf die
im Zeolithsystem eingeschlossenen Farbstoffmoleküle. Zu diesem Zweck wurde ein
mit Oxoninkationen als Farbstoffmoleküle beladener Zeolith L mit
aus BODIPY® 493/503
SE bestehenden Verschlussmolekülen
versehen. Nach der Bestrahlung mit grünem Licht, das eine elektronische
Anregung der Zapfenmoleküle
verursachte, erfolgte eine schnelle Energieübertragung auf die eingeschlossenen
Oxoninmoleküle,
was zu einer substanziellen Fluoreszenzemission im roten Spektralbereich
führte.
-
BEISPIEL 3: Lichtemittierende
Vorrichtungen
-
Ein
segmentiertes farbstoffbeladenes Zeolithmaterial gemäss der vorliegenden
Erfindung kann zur Bildung einer lichtemittierenden Vorrichtung
verwendet werden, für
welche man die Implementierung eines invertierten Antennensystems
benötigt.
Ein vorteilhaftes Merkmal von besagten Zeolithmaterialien ist, dass
Licht irgend einer Farbe des gesamten sichtbaren Spektrums mit grundsätzlich demselben
Material erzeugt werden kann. Die räumliche Auflösung kann
bis zu 100 nm hinunter reichen, weil deren Beschränkung durch
die Eigenschaften von Licht, d.h. Beugung, nicht durch das Material
gegeben ist. Es ist uns kürzlich
die Synthese eines invertiertes Antennensystem gelungen, welches
mittels 9 erklärt werden kann. Die Anregung
breitet sich in einem strahlungslosen Prozess von beiden Enden des
Kristalls gegen die Mitte aus, wo sie emittiert wird. Die Menge
von blauer, grüner
und roter Emission kann durch Veränderung der Charakteristika,
z.B. der Länge
der verschiedenen Regionen, abgestimmt werden. Dies bedeutet, dass
eine das gesamte sichtbare Spektrum abdeckende Anregung mittels
grundsätzlich
demselben Material erzeugt werden kann.
-
Die
Energieversorgung der lichtemittierenden Vorrichtung erfolgt wie
in der Anordnung von 10 gezeigt. Zunächst wird
ein mit einem Donorkopf versehenes Verschlussmolekül, das als
ein Injektor I wirkt, angeregt, welches seine Anregungsenergie in
einem strahlungslosen Prozess umgehend auf die blauen Farbstoffmoleküle im benachbarten
endständigen
Abschnitt des Zeolithkanals überträgt. Von
dort transportiert die invertierte Antenne die Anregungsenergie
segmentweise gegen die Mitte des Kristalls, wo sie schliesslich
als Lumineszenzlicht freigesetzt wird. Es ist ausreichend, nur ein
Ende der beiden an entgegengesetzten Enden eines gegebenen Kanals
angeordnete Verschlussmoleküle
mit einer Anregungsquelle zu verbinden.
-
Es
ist wichtig, zu bemerken, dass mit demselben Injektor I und demselben
blauen Farbstoff im endständigen
Abschnitt durch Veränderung
der Charakteristika der grünen
und der roten Teile der invertierten Antenne auf einfache Art und
Weise eine Lichtemission jeglicher Farbe realisiert werden kann.
-
BEISPIEL 4: Photonenenergie-Sammelvorrichtungen
-
Als
eine weitere Anwendung von segmentierten farbstoffbeladenen Zeolithsystemen
gemäss
der vorliegenden Erfindung kann ein neuer Typ von Photonenenergie-Sammelvorrichtung
wie eine Solarzelle realisiert werden. Solch eine Vorrichtung umfasst
eine Sequenz von Farbstoff-Abschnitten, die im Vergleich zur oben
erwähnten
lichtemittierenden Vorrichtung in umgekehrter Reihenfolge geordnet
sind, sowie ein Verschlussmolekül,
das einen Akzeptorkopf aufweist. Das durch die Farbstoffmoleküle in einem
der inneren Abschnitte absorbierte Licht wird effizient auf den
endständigen
Abschnitt und dann auf das Verschlussmolekül übertragen, von wo es dann in
ein geeignetes Energiesammler- oder Verbrauchersystem gespeist werden könnte. Der
Vorteil einer solchen "Farbstoff-sensitivierten
Festkörper-Solarzelle" im Vergleich zu
den gängigen Technologien
besteht darin, dass im Prinzip sehr günstige Zellen mit sehr hoher
Effizienz (mehr als 30 % für Tandem-Vorrichtungen)
auf der Basis von nicht-toxischen Materialien hergestellt werden
können.
-
Obwohl
nur die bevorzugte und einige typische Ausgestaltungen der vorliegenden
Erfindung hier oben beschrieben worden sind, versteht es sich, dass
die Erfindung nicht auf die beschriebenen Ausgestaltungen beschränkt ist,
sondern für
zahlreiche andere äquivalente
Anordnungen, Neuordnungen, Modifikationen und Substitutionen von
Teilen und Elementen ebenso geeignet ist, um die hier eingeschlossenen
Funktionen, Mittel, Wege und Resultate gleichermassen zu erreichen,
ohne vom Geist und der Lehre der Erfindung abzuweichen, und diese
sind in der vorliegenden Erfindung enthalten.
-
BEISPIEL 5: Einfüllen eines
kationischen Farbstoffes in einen mit einem neutralen Farbstoff
vorbeladenen Zeolithen
-
Das
Einfüllen
eines kationischen Farbstoffes wie Pyronin oder Pyronin G in einen
Zeolithen, der bereits mit einem neutralen Farbstoff beladen ist,
bietet die folgende Schwierigkeit. Während der kationische Farbstoff üblicherweise
aus einer wässrigen
Lösung
zugegeben würde,
stellte es sich heraus, dass Wasser dazu neigt, jegliche im Zeolith
vorhandene neutrale Farbstoffmoleküle zu verdrängen, d.h. die neutralen Farbstoffmoleküle würden beim
Versuch, die kationischen Farbstoffmoleküle zuzugeben, aus dem Zeolithen
entfernt. Dementsprechend ist es vorteilhaft, ein Lösungsmittel
wie 1-Butanol zu verwenden, welches die neutralen Farbstoffmoleküle nicht
aus dem Zeolithen verdrängt.
Allerdings stellte es sich heraus, dass die Ionenaustauschreaktion,
mittels welcher ein kationisches Farbstoffmolekül unter Ersatz eines Kaliumions
in den Zeolithen eintritt, durch die geringe Löslichkeit von Kaliumionen in
1-Butanol verhindert wird. Dieses Problem wird dadurch gelöst, dass
zur Lösung
ein sogenannter Kryptand – ein
Molekül
mit einer sehr hohen Affinität
für Kaliumionen – zugegeben
wird.
-
Beispielswiese
können
Proben von mit Pyronin beladenem Zeolith L durch Rühren einer
Lösung
von Pyronin in 1-Butanol, die einen 13-fachen Überschuss des bekannten Kryptandmoleküles Kryptofix222® und Zeolith
L enthält,
bei 50°C
während
44 Stunden hergestellt werden.