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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft die Identifizierung von Nucleotiden, Proteinen,
Verbindungen und/oder pharmakologischen Wirkstoffen, welche den
Expressionsspiegel von Desaturase-Genen wirksam regulieren.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Diabetes
mellitus stellt eine Ansammlung genetisch bedingter Funktionsstörungen dar,
von denen eine der veränderte
Metabolismus von Lipiden ist, verbunden mit einem Insulinmangel
oder einer Insulinresistenz. Diabetiker neigen zu bestimmten Langzeit-Komplikationen.
Die Palette medizinischer Probleme umfasst kardiovaskuläre Erkrankungen,
Retinopathie, Nephropathie und Neuropathie. Bei dem letzteren Zustand
handelt es sich um eine neuropathologische Funktionsstörung des
peripheren Nervensystems, welche zu einer Verringerung der Nervenleitungsgeschwindigkeit
sowohl in motorischen wie auch in sensorischen Nerven führt. Die Pathophysiologie
der diabetischen peripheren Neuropathie könnte mit dem anomalen Metabolismus
essentieller Fettsäuren
in Verbindung stehen (Julu, P. in Essential Fatty Acids and Eicosanoids,
AOCS Press, III., USA, S. 168-175 (1998)). Dieser anomale oder veränderte Lipidmetabolismus äußert sich
in einem Mangel im Einbau von n-6-Fettsäuren in Membranphospholipide
(Coste et al., J. Nutr. Biochem. 10: 411-420 (1999)). Befunde von
experimentellen Diabetes-Studien an Tieren weisen darauf hin, dass
die Biosynthese von mehrfach ungesättigten Fettsäuren (PUFAs)
durch die Desaturations- und Elongationssysteme gestört wird.
Eine multizentrische klinische Studie, die von Scotia Pharmaceuticals
(GB) unterstützt
wurde, hat gezeigt, dass die Versorgung von Patienten mit leichter
diabetischer Neuropathie mit n-6-Fettsäuren wie
z.B. Gamma-Linolensäure (GLA)
den Verlauf der Krankheit lindert (Keen et al., Diabetes Care 16:
8-15 (1993)).
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PUFAs
sind auch dafür
bekannt, dass sie Zellzyklus-Arrest, Induktion von Apoptose, Hemmung
der Mitose (Seegers et al., Prostaglandins Leukot. Essent. Fatty
Acids 56: 271-280 (1997) und Lai et al., Br. J. Cancer 74: 1375-1383
(1996)) sowie Zellproliferation (Calviello et al., Int. J. Cancer
75: 699-705 (1998)), eine Verringerung der Tumor-Endothel-Adhäsion, eine
Verbesserung der Informationsübertragung über die
Gap-Junctions des Endothels (Jiang et al., Prostaglandins Leukot.
Essent. Fatty Acids 56: 307-316 (1997)), eine Hemmung von Urokinasen
(du Toit et al., Prostaglandins Leukot. Essent. Fatty Acids 51:
121-124 (1994)), eine Verringerung der Wirkungen von Wachstumsfaktoren
auf Krebszellen (Jiang et al., Br. J. Cancer 71: 744-752 (1995b)),
die Rückbildung
der Mehrfachresistenz gegenüber
Arzneistoffen (Weber et al., J. Nat. Cancer Inst. 86: 638-639 (1994))
sowie eine Steigerung der cytotoxischen Wirkungen von Chemotherapeutika
verursachen (Plumb et al., Br. J. Cancer 67: 728-733 (1993) und
Anderson et al., Anticancer Res. 18: 791-800 (1998)).
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N-3-
und n-6-Fettsäuren
folgen einer ähnlichen
metabolischen Route und es ist wahrscheinlich, dass verschiedene
Enzyme auf ähnliche
Substrate in beiden PUFA-Familien
wirken. In dem n-6-Reaktionspfad wird Dihomo-Gamma-Linolensäure (DGLA,
20:3n-6) durch Desaturation mit Hilfe eines Enzyms, das unter dem
Namen Delta-5-Desaturase (D5D) bekannt ist, zu Arachidonsäure umgewandelt.
Dieses Enzym erzeugt in dem n-3-Reaktionspfad auch Eicosapentaensäure (EPA,
20:5n-3) aus Delta-8,11,14,17-Eicosatetraensäure (20:4n-3).
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Delta-5-Desaturase
gehört
zu einer Unterklasse von Enzymen, die als „Front end"-Desaturasen
bekannt sind, welche Doppelbindungen in die Acylkette zwischen der
Carboxyl-Gruppe und einer vorhandenen Doppelbindung einführen. Die
Delta-5-Desaturase
ist ein an die Membran des endoplasmatischen Retikulums gebundenes
Enzym, welches Teil eines Systems ist, das aus drei Haupt-Proteinen
besteht, die mit einer Elektronentransportkette verbunden sind (Fujiwara
et al., Biochem. Biophys. Res. Commun. 110: 36-41 (1983) und Arch.
Biochem. Biophys. 233: 402-407 (1984)). Die Clonierung, die Expression
und die Fettsäureregulation
der menschlichen Delta-5-Desaturase ist früher beschrieben worden (Cho
et al., J. Biol. Chem 274: 37335-37339 (1999b); Leonard et al.,
Biochem. J. 347: 719-724 (2000) und Marquardt et al., Genomics 66:
175-183 (2000)).
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Es
ist vorgeschlagen worden, dass es sich sowohl bei Arachidonsäure (AA)
als auch bei Eicosapentaensäure
(EPA), direkten Produkten von Delta-5-Desaturase, um Schlüssel-PUFAs
handelt, die mit einer Vielzahl von Krankheiten assoziiert sind.
Ein chronisches zelluläres
Ungleichgewicht zwischen AA und EPA und deren jeweiligen Eicosanoid-Derivaten
kann bedeutende Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Dieses Ungleichgewicht
ist mit arteriellem Bluthochdruck, Hypercholesterinämie, arteriosklerotischer
Herzkrankheit, chronischer Entzündung
und Autoimmunkrankheiten, allergischem Ekzem und anderen atopischen
Funktionsstörungen
in Verbindung gebracht worden (Booyens et al., Med. Hypotheses 18:
53-60 (1985)). In diesem Zusammenhang hat die Fettsäure-Analyse
einer Gruppe der Plasmaphospholipid-Fraktion von Patienten mit koronarer
Herzkrankheit ans Licht gebracht, dass die Spiegel von AA, EPA,
Gamma-Linolensäure
(GLA) und Docosahexaensäure
(DHA) niedrig sind. Bei Patienten mit primärer Hypertonie sind Linolsäure (LA)
und AA ebenfalls niedrig. (Das U., Prostaglandins Leukot. Essent.
Fatty Acids 52: 387-391 (1995)). Darüber hinaus könnte die
Bioverfügbarkeit
von Eicosanoid-Vorläufern
und insbesondere von AA verschiedene vaskuläre Funktionen beeinträchtigen
und einen Einfluss auf die Pathogenese oder auf die Komplikationen
der Hypertonie haben (Russo et al., Hypertension 4: 1058-1063 (1997)).
Es ist auch gezeigt worden, dass der Prozentsatz an AA-enthaltenden
Arten von Phosphatidylcholin (PC) im Plasma von Patienten mit Hypercholesterinämie erniedrigt war.
Die gleichen PC-Arten mit AA waren in den Thrombocyten der Patienten
erniedrigt (Dobner, P. und Engelmann B., Am. J. Physiol. 275: E777-E784
(1998)).
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Außer dass
es als Vorläufer
von Eicosanoiden und anderen bioaktiven Molekülen dient, kann AA als ein
sekundärer
Botenstoff fungieren (Khan et al., Cell. Signal. 7: 171-184 (1995)).
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Die
proinflammatorischen Eicosanoide Prostaglandin E2 und
Leukotrien B4 sind von AA abgeleitet, das durch
den hohen Gehalt an mehrfach ungesättigten n-6-Fettsäuren und den niedrigen Gehalt
an mehrfach ungesättigten
n-3-Fettsäuren
der modernen westlichen Ernährung
auf hohen zellulären
Konzentrationen gehalten wird (James et al., Am. J. Clin. Nutr.
71: 343S-348S (2000)). Kürzliche
Ergebnisse haben nahegelegt, dass die Produktion von Prostaglandin
E2 durch Hemmen der Delta-5-Desaturation vermindert
werden kann, mit einer gleichzeitigen Verringerung von Entzündungsvorgängen wie
z.B. rheumatoider Arthritis (Chavali, S.R. und Forse, R.A. Prostaglandins
Leukot. Essent. Fatty Acids 61: 347-352 (1999); Navarro et al.,
J. Rheumatol. 27: 298-303 (2000)). In der Tat sind AA-abgeleitete
Eicosanoide proinflammatorisch und regulieren die Funktionen von
Zellen des Immunsystems. Der Verzehr von Fischölen führt zu einem Austausch von
AA in Zellmembranen durch EPA. Dies ändert die Menge und verändert das
Gleichgewicht der erzeugten Eicosanoide. Ein Verzehr von Ölen, die
reich an EPA sind, vermindert die Proliferation von Lymphocyten,
die T-Zell-vermittelte Cytotoxizität, die Aktivität natürlicher
Killerzellen, die Makrophagen-vermittelte Cytotoxizität, die Chemotaxis
von Monocyten und Neutrophilen, die Expression des und die Antigenpräsentation
durch den Haupt-Histokompatibilitäts-Komplex
Klasse II, die Produktion von pro-inflammatorischen Cytokinen (den
Interleukinen 1 und 6, Tumornekrosefaktor) und die Expression von
Adhäsionsmolekülen. (Calder,
P.C., Braz. J. Med. Biol. Res. 4: 467-490 (1998)). Bei experimentell
induzierter T-Zell-vermittelter Autoimmunkrankheit scheinen Diäten ohne essenzielle
Fettsäuren
oder Diäten,
welche mit n-3-Fettsäuren
supplementiert sind, die Krankheit zu verstärken, wohingegen n-6-Fettsäuren diesen
vorbeugen oder den Schweregrad vermindern. Die Regulation der Genexpression,
der Signaltransduktionswege, der Produktion von Eicosanoiden und
Cytokinen und die Wirkung von antioxidativen Enzymen sind alle Mechanismen, über die
mit der Nahrung aufgenommene n-6- und n-3-Fettsäuren Wirkungen auf das Immunsystem
und auf Autoimmunkrankheit ausüben
können.
(Harbige, L.S., Proc. Nutr. Soc. 4: 555-562 (1998)).
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Patienten
mit atopischer Dermatitis (Ekzem) weisen erniedrigte Spiegel von
Delta-5- Desaturase-Produkten
wie z.B. AA auf (Hansen, A.E. Proc. Soc. Exp. Biol. Med. 31: 1160-1161
(1933)). Diese Befunde stehen im Einklang mit den anderen Studien,
in denen Ekzem-Patienten niedrige Spiegel von Serum-AA aufwiesen (Manku
et al., Br. J. Dermatol. 110: 643-680 (1984)). Der therapeutische
Nutzen einer Supplementierung mit n-6-PUFAs bei atopischem Ekzem
ist berichtet worden (Wright, S. und Burton, J.L., Lancet 2: 1120-1122 (1982)).
Diese Behandlungen sind nicht auf n-6-PUFAs beschränkt, da günstige Wirkungen auch unter
Verwendung einer Salbe erreicht worden sind, die EPA und DHA enthielt
(Watanabe T. und Kuroda Y., J. Med. Invest. 46: 173-177 (1999)).
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Psoriasis
ist eine weitere, damit assoziierte Krankheit. Dabei handelt es
sich um eine multifaktorielle Hautkrankheit, die durch einen umfassenden
Anstieg von freier AA und deren pro-inflammatorischen Metaboliten
gekennzeichnet ist. Wenn man einen alternativen Vorläufer (d.h.
EPA) bereitstellt, der mit AA bei der Eicosanoid-Synthese konkurriert,
wird die pro-inflammatorische Wirkung vermindert, indem die Erzeugung
von weniger inflammatorischen und chemotaktischen Derivaten mit
einer gleichzeitigen Verringerung der chronischen Plaque-artigen
Psoriasis induziert wird (Mayser et al., J. Am. Acad. Dermatol.
38: 539-547 (1998)).
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Auf ähnliche
Weise ist das akute Atemnotsyndrom (ARDS), welches durch eine akute
Lungenverletzung gekennzeichnet ist, mit einer übermäßigen Freisetzung von AA-abgeleiteten
inflammatorischen Mediatoren und toxischen Sauerstoffradikalen aus
aktivierten intrapulmonären
Makrophagen und Neutrophilen verbunden. Die Ergänzung von Ernährungsrezepturen
mit einer Kombination aus EPA und GLA, die einen anti-inflammatorischen
Zustand begünstigt,
wird als adjuvante Therapie bei der klinischen Behandlung von Patienten mit
ARDS oder von Patienten, die ein Risiko für die Entwicklung von ARDS
aufweisen, eingesetzt (Gadek et al., Crit. Care Med. 27: 1409-1420
(1999)).
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Es
gibt auch eine Verbindung zwischen der Anreicherung von Lipiden
im Allgemeinen und AA, insbesondere mit dem histologischen Schweregrad
der menschlichen Gelenkpathologie (Lippiello et al., Metabolism 40:
571-576 (1991)). Kürzliche
Befunde zeigen, dass die Supplementierung mit n-3-Fettsäuren die
molekularen Mechanismen beeinflusst, die die Expression von katabolen
Faktoren regulieren, die in den Abbau von Gelenkknorpel (ACD) verwickelt
sind. Dies zeigt die nützliche
Rolle von n-3-PUFAs bei der Abschwächung der physiologischen Parameter,
welche Gelenkentzündungen
verursachen und diese fördern
(Curtis et al., J. Biol. Chem 275: 721-724 (2000)).
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AA
und EPA haben unterschiedliche Wirkungen auf Krebs in Säugerzellen.
Studien haben gezeigt, dass n-3- und n-6-PUFAs und/oder deren Metaboliten
die Fähigkeit
haben, die Expression von Tumorsuppressoren zu modulieren (Jiang
et al., Prostaglandins Leukot. Essent. Fatty Acids 62: 119-127 (2000)),
zu anti-metastatischen Mechanismen zu führen (Jiang et al., Br. J.
Cancer 77: 731-738 (1998a) und Biochem. Biophys. Res. Commun. 244:
414-420 (1998b)) und die Expression von Zelladhäsionsmolekülen modulieren, wozu E-Cadherin,
Desmoglein und Beta-Catenin
gehören
(Jiang et al., Cancer Res. 55: 5043-5048 (1995) und Jiang et al.,
Prostaglandins Leukot. Essent. Fatty Acids 62: 119-127 (2000)).
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Insbesondere
ist berichtet worden, dass EPA das Wachstum von menschlichem Bauchspeicheldrüsenkrebs-Zelllinien
in vitro erheblich hemmt (Falconer et al., Br. J. Cancer 69: 826-832
(1994)) und die Akute-Phase-Reaktion in Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs-Kachexie
herunterreguliert (Wigmore et al., Clin. Sci. 92: 215-221 (1997)). Es ist
auch gezeigt worden, dass maligne Zellen nach einer Exposition gegenüber EPA
viel höhere
Spiegel von potenziell cytotoxischen Superoxid-Radikalen und Lipid-Peroxidations-Produkten
erzeugen (Takeda et al., Anticancer Res. 13: 193-199 (1993)).
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Pilze,
Mikroalgen und Rattenleber-Mikrosomen sind in verschiedenen Laboratorien
eingesetzt worden, um Inhibitoren der Fettsäure-Delta-5-Desaturase zu testen
(Kawashima et al., Biosci. Biotech. Biochem. 60: 1672-1676 (1996)
und Obukowicz et al., Biochem. Pharmacol. 55: 1045-1058 (1998)).
Diese Modelle, die unterschiedliche Spezies einsetzen, sind jedoch
durch die Tatsache eingeschränkt,
dass diese für
ein Screening von Arzneistoffen nicht nah genug an dem gewünschten
Zielmolekül,
nämlich
der menschlichen Delta-5-Desaturase, sind. Daher ist es wünschenswert,
ein verbessertes Modell und eine verbesserte Methodik zu ent wickeln,
um Wirkstoffe zu identifizieren, welche die Aktivität von Säuger- und
insbesondere von menschlichen Fettsäure-Desaturasen modulieren.
Der Einsatz von menschlicher Delta-5-Desaturase in ganzen Zellen,
Sphäroplasten
und Mikrosomen oder als das aufgereinigte Enzym aus transformierter
Hefe, welche die Desaturase überexprimiert,
stellt einen brauchbaren Ansatz dar, chemische Banken auf Modulatoren
des Enzyms zu testen. Das transformierte Hefe-Modell beseitigt auch
mögliche
ethische Bedenken, die entstehen könnten, wenn menschliche oder
Säugergewebe
verwendet werden, um große
Mengen dieser Enzyme für
das Screening nach Arzneistoffen zu gewinnen.
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In
diesem Zusammenhang wird ein experimentelles Modell benötigt, welches
man manipulieren kann, um die Expression von genetischem Material
zu untersuchen, welches von Menschen und anderen Spezies isoliert
worden ist, um die Rolle und die Funktion dieser Gene und deren
korrespondierenden Proteinen im Metabolismus von PUFAs zu ermitteln.
Dies ist insbesondere in Anbetracht der Tatsache der Fall, dass
das Verhältnis
zwischen der einzigartigen Rolle eines Proteins in einem metabolischen
Reaktionspfad und der Expression des Gens, welches dieses Protein
codiert, normalerweise ein genau koordinierter Vorgang ist, so dass subtile
Abweichungen häufig
zu anomalen physiologischen Prozessen führen können. Darüber hinaus würde ein
solches System die Entdeckung und die Identifizierung von Zielmolekülkandidaten
für Arzneistoffe
erleichtern, welche auf der DNA- oder Protein-Ebene agieren, um
Anomalitäten
oder Ungleichgewichte bei Veränderungen
des Lipidstoffwechsels zu korrigieren, welche mit bestimmten pathologischen
Zuständen
assoziiert sind, wie z.B. mit der diabetischen Neuropathie.
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Auf
dem Weg zur Entwicklung eines solchen Systems ist es entscheidend,
die Kontrollregion für
das Delta-5-Desaturase-Gen zu lokalisieren.
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Der
EMBL-Datenbankeintrag mit der Hinterlegungsnummer AV722419 offenbart
eine EST-Sequenz, die zu dem Homo sapiens-cDNA-Clon HTBBZG12 gehört, welcher
aus Hypothalamus-Gewebe abgeleitet wurde. Von dieser EST-Sequenz
ist gezeigt worden, dass sie einige Ähnlichkeit zu einem Teil der
Kontrollregion des Delta-5-Desaturase-Gens
ausweist.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung lehrt eine isolierte Nucleinsäure, umfassend
eine DNA-Sequenz,
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus: (a) SEQ ID NO: 1; (b) einem Fragment
von (a), welches mindestens 15 Nucleotide hat; (c) einer Sequenz,
welche zu mindestens 90% homolog zu (a) ist, und (d) eine Sequenz,
die unter stringenten Hybridisierungsbedingungen an (a), (b) oder
(c) hybridisiert, wobei die Sequenzen (a) bis (d) in der Lage sind,
die Transkription eines Gens zu regulieren, und wobei diese DNA-Sequenz
nicht die DNA-Sequenz ist, die in dem EMBL-Datenbankeintrag mit
der Hinterlegungsnummer AV722419 offenbart ist. Die Erfindung enthält eine
Kontrollregion eines Gens der menschlichen Delta-5-Desaturase.
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Die
Erfindung lehrt ein rekombinantes Nucleinsäuremolekül, umfassend die Nucleinsäure der
Erfindung und ein Reportergen, wobei die Nucleinsäure eine
Kontrollregion ist, welche transkriptionell mit dem Reportergen
verbunden ist, um die Transkription des Reportergens effektiv zu
initiieren, zu beenden oder zu regulieren. Das Reportergen kann
aus der Gruppe ausgewählt
werden, bestehend aus Luciferase, Chloramphenicolacetyltransferase
(CAT), β-Galactosidase,
alkalische Phosphatase, plazentare alkalische Phosphatase, Glucuronid-Synthetase,
grün fluoreszierendes
Protein (GFP) und menschlichem Wachstumshormon.
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Die
Erfindung lehrt auch ein Vektorkonstrukt, enthaltend das rekombinante
Nucleinsäuremolekül der Erfindung,
wobei das Vektorkonstrukt in der Lage ist, das Reportergen zu exprimieren,
um ein Reportergenprodukt zu erzeugen, welches nach dem Einführen des
Vektorkonstrukts in eine geeignete Wirtszelle oder ein geeignetes
Wirtssystem nachgewiesen werden kann. Die Erfindung lehrt ferner
eine Wirtszelle oder ein Wirtssystem, welches mit dem Vektorkonstrukt
transformiert oder transfiziert ist. Bei der Wirtszelle kann es
sich um eine Säugerzelle
oder eine menschliche Zelle handeln. Die Säugerzelllinie kann von den
menschlichen Zelllinien ZR-75-1 oder HepG2 stammen.
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Die
Erfindung lehrt auch ein Verfahren zum Screenen eines Modulators,
welcher in der Lage ist, die transkriptionelle Expression eines
Gens für
die Delta-5-Desaturase eines Säugers
zu modulieren oder zu regulieren, umfassend die Schritte: Bereitstellen
eines Wirtssystems, enthaltend die Nucleinsäure der Erfindung und ein Reportergen,
welches funktionell mit der Nucleinsäure verknüpft ist, wobei die Nucleinsäure eine
Kontrollregion ist, welche wirksam ist, ein Transkriptionsniveau
des Reportergens zu initiieren, zu beenden oder zu regulieren; Inkontaktbringen
des Wirtssystems mit einer Testkomponente; Auswerten des Transkriptionsniveaus
des Reportergens, wobei eine messbare Differenz im Transkriptionsniveau
des Reportergens in Gegenwart der Testkomponente verglichen mit
einer Kontrolle unter identischen Bedingungen, aber in Abwesenheit der
Testkomponente, ein Indikator für
die Fähigkeit
der Testkomponente ist, die Expression des Delta-5-Desaturase-Gens
transkriptionell zu modulieren oder zu regulieren; und Auswählen der
Testkomponente, welche diese Fähigkeit
besitzt, als Modulator. Die Kontrollregion kann eine DNA-Sequenz
haben, welche durch SEQ ID NO: 1 repräsentiert ist, oder ein Fragment
davon (siehe 1).
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Die
vorliegende Anmeldung lehrt ferner ein Verfahren zum Screenen eines
Modulators, welcher in der Lage ist, die enzymatische Aktivität eines
funktionellen Delta-5-Desaturase-Enzyms
eines Säugers
zu modulieren, umfassend die Schritte: Bereitstellen eines Wirtssystems,
enthaltend eine Nucleinsäuresequenz,
die ein Delta-5-Desaturase-Enzym
eines Säugers
codiert und welche funktionell mit einer Promotorregion verknüpft ist,
wobei die Promotorregion wirksam ist, das Expressionsniveau der
Nucleinsäuresequenz
zu initiieren, zu beenden oder zu regulieren; Inkontaktbringen des
Wirtssystems mit einer Testkomponente; Auswerten der enzymatischen
Aktivität
der Delta-5-Desaturase, wobei eine messbare Differenz im Spiegel
eines Lipidmetaboliten oder assoziierter Cofaktoren in Gegenwart
der Testkomponente verglichen mit einer Kontrolle unter identischen
Bedingungen, aber in Abwesenheit der Testkomponente, ein Indikator
für die
Fähigkeit
der Testkomponente ist, die Enzymaktivität der Delta-5-Desaturase zu
modulieren; und Auswählen
der Testkomponente, welche diese Fähigkeit besitzt, als Modulator.
Das Delta-5-Desaturase-Enzym
kann von der Ratte (SEQ ID NO: 3) oder vom Menschen sein.
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Die
vorliegende Anmeldung lehrt ferner ein Verfahren zum Screenen eines
Modulators, welcher in der Lage ist, die enzymatische Aktivität eines
funktionellen Delta-5-Desaturase-Enzyms
eines Säugers
zu modulieren, umfassend die Schritte: Bereitstellen des aufgereinigten
Delta-5-Desaturase-Proteins für
das Wirtssystem, Inkontaktbringen des Wirtssystems mit einer Testkomponente;
Auswerten der enzymatischen Aktivität der Delta-5-Desaturase, wobei
eine messbare Differenz im Spiegel eines Lipidmetaboliten oder assoziierter
Cofaktoren in Gegenwart der Testkomponente verglichen mit einer
Kontrolle unter identischen Bedingungen, aber in Abwesenheit der
Testkomponente, ein Indikator für
die Fähigkeit
der Testkomponente ist, die Enzymaktivität der Delta-5-Desaturase zu
modulieren; und Auswählen
der Testkomponente, welche diese Fähigkeit besitzt, als Modulator.
Das Delta-5-Desaturase-Enzym kann von einem Säuger (SEQ ID NO: 3 der Ratte)
oder vom Menschen sein.
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Die
vorliegende Anmeldung lehrt ein Verfahren zum Screenen eines Modulators,
wie vorstehend beschrieben, wobei es sich bei der Screeningmethode
um einen Test zur Identifizierung von Testkomponenten handelt, welche
Gene, Genprodukte, Proteine oder Verbindungen verändern, welche
daran beteiligt sind, den Fettstoffwechsel zu modulieren und/oder
eine Krankheit zu beeinflussen, wozu die diabetische Neuropathie gehört.
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Die
Lehre der vorliegenden Anmeldung umfasst Modulatoren, die durch
die Screeningmethoden der Erfindung identifiziert worden sind. Der
Modulator kann in einer aufgereinigten Form vorliegen. Die Lehre schließt Arzneimittel
ein, umfassend einen solchen Modulator und einen/ein pharmazeutisch
verträglichen/s Träger oder
Verdünnungsmittel.
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Die
vorliegende Anmeldung lehrt auch die Verwendung eines wie vorstehend
erwähnten
Modulators oder einer wie vorstehend erwähnten Zusammensetzung zur Behandlung
von Krankheiten, einschließlich
jener, die einen anomalen Fettstoffwechsel betreffen, wie z.B. die
diabetische Neuropathie.
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Die
vorliegende Anmeldung lehrt ferner ein isoliertes Delta-5-Desaturase-Gen
der Ratte (SEQ ID NO: 2) ebenso wie ein Delta-5-Desaturase-Protein,
welches eine verknüpfte
Marker-Sequenz aufweist (siehe 4 für die mit
einem Marker versehene menschliche Sequenz), und umfasst ein Delta-5-Desaturase-Protein,
wobei es sich bei der Marker-Sequenz um ein V5-Epitop oder um 6
Histidinreste (6×His)
handelt.
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Die
vorliegende Anmeldung lehrt ferner ein Verfahren zum Screenen eines
Modulators, welcher in der Lage ist, die enzymatischen Aktivitäten funktioneller
Delta-5- und/oder
Delta-6-Enzyme von Säugern
innerhalb desselben Wirtssystems zu modulieren, umfassend die Schritte:
Bereitstellen eines Wirtssystems, enthaltend Nucleinsäuresequenzen,
welche ein Säuger-Delta-5-
oder Delta-6-Desaturase-Enzym
codieren und funktionell mit Promotorregionen verknüpft sind,
wobei die Promotorregionen wirksam sind, das Expressionsniveau der
Nucleinsäuresequenz
zu initiieren, zu beenden oder zu regulieren; Inkontaktbringen des
Wirtssystems mit einer Testkomponente; gleichzeitig Auswerten der
enzymatischen Aktivität
der Delta-5-Desaturase,
wobei eine messbare Differenz im Spiegel eines Lipidmetaboliten
oder assoziierter Cofaktoren in Gegenwart der Testkomponente verglichen
mit einer Kontrolle unter identischen Bedingungen, aber in Abwesenheit
der Testkomponente, ein Indikator für die Fähigkeit der Testkomponente
ist, die Enzymaktivität
der Delta-5-Desaturase
zu modulieren; und Auswählen
einer Testkomponente, welche diese Fähigkeit besitzt, als Modulator.
Das Delta-5-Desaturase-Enzym kann von der Ratte (SEQ ID NO: 3) oder
vom Menschen sein.
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Die
vorliegende Anmeldung lehrt ferner die Verwendung eines Modulators
oder einer Zusammensetzung, wie vorstehend erwähnt, für die Behandlung von Krankheiten,
die mit dem Fettstoffwechsel zu tun haben, wie z.B. arteriellem
Bluthochdruck, Hypercholesterinämie,
atherosklerotischer Herzkrankheit, chronisch entzündlichen
und Autoimmun-Funktionsstörungen,
allergischem Ekzem und anderen atopischen Funktionsstörungen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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In
der folgenden Beschreibung wird die Erfindung mit Hilfe der begleitenden
Figuren ausführlich
beschrieben, welche bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung veranschaulichen und in denen:
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1 die
Nucleinsäuresequenz
der Kontrollregion der menschlichen Delta-5-Desaturase (hD5D) von -1357 bis -1 zeigt,
nummeriert relativ zu dem Translationsstartcodon ATG (SEQ ID NO:
1).
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2 als
ein Referenzbeispiel die Nucleinsäuresequenz der Delta-5-Desaturase
der Ratte (rD5D), die einen Teil des Fettsäure-Desaturase-Gens codiert
(SEQ ID NO: 2) zeigt.
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3 als
ein Referenzbeispiel die Aminosäuresequenz
des rD5D-Enzyms (SEQ ID NO: 3) zeigt.
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4 als
ein Referenzbeispiel die Aminosäuresequenz
des am C-Terminus mit einem Marker versehenen menschlichen D5D-Enzyms
zeigt.
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5 eine
schematische Darstellung des Plasmids pTh5009.1 (7211 bp) ist, welches
die C-terminalen Marker enthält.
Die codierende Sequenz der menschlichen Delta-5-Desaturase ist zwischen
den Restriktionsstellen für
HindIII und XbaI gezeigt (Referenzbeispiel).
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6 eine
schematische Darstellung des Plasmids pYh5006.3 (7108 bp) ist. Die
codierende Sequenz der menschlichen Delta-5-Desaturase ist zwischen
den Restriktionsstellen für
HindIII und XbaI gezeigt (Referenzbeispiel).
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7 eine
schematische Darstellung des Plasmids pYr5014.1 (7117 bp) ist. Die
codierende Sequenz der Delta-5-Desaturase der Ratte ist zwischen
den Restriktionsstellen für
HindIII und XbaI gezeigt (Referenzbeispiel).
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8 eine
schematische Darstellung des Plasmids pBh4013.1 (5410 bp) ist. Die
Kontrollregion der menschlichen Delta-5-Desaturase ist zwischen
den Restriktions stellen für
SacI gezeigt (Referenzbeispiel).
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9 eine
schematische Darstellung des Plasmids pGh4014.1 (6181 bp) ist. Die
Kontrollregion der menschlichen Delta-5-Desaturase ist zwischen
den Restriktionsstellen für
SacI gezeigt (Referenzbeispiel).
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10 eine schematische Darstellung des Plasmids
pRh4007.1 (5631 bp) ist. Die Kontrollregion der menschlichen Delta-5-Desaturase
ist zwischen den Restriktionsstellen für SacI und XhoI gezeigt (Referenzbeispiel).
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11 eine schematische Darstellung des Plasmids
pRh4002.1 (5751 bp) ist. Die Kontrollregion der menschlichen Delta-6-Desaturase
ist zwischen den Restriktionsstellen für KpnI und XhoI gezeigt (Referenzbeispiel).
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12 eine Hochleistungsflüssigchromatographie (HPLC)-Analyse
radioaktiv markierter Methylester von Fettsäuren aus Hefe zeigt, die mit
pYr5014.1 transformiert ist und die mit Dihomo-Gamma-Linolensäure [1-14C]-20:3n-6 inkubiert wurde (Referenzbeispiel).
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13 eine Hochleistungsflüssigchromatographie (HPLC)-Analyse
radioaktiv markierter Methylester von Fettsäuren aus Hefe zeigt, die mit
pYes2 transformiert ist und die mit Dihomo-Gamma-Linolensäure [1-14C]-20:3n-6 inkubiert wurde (Referenzbeispiel).
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14 eine Hochleistungsflüssigchromatographie (HPLC)-Analyse
radioaktiv markierter Methylester von Fettsäuren aus Hefe zeigt, die mit
pYr5014.1 oder pTh5009.1 transformiert ist und die mit Eicosatetraensäure [1-14C]-20:4n-3 inkubiert wurde (Referenzbeispiel).
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15 eine Hochleistungsflüssigchromatographie (HPLC)-Analyse
radioaktiv markierter Methylester von Fettsäuren aus Hefe zeigt, die mit
pYes2 transformiert ist und die mit Eicosatetraensäure [1-14C]-20:4n-3 inkubiert wurde (Referenzbeispiel).
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
vorliegende Erfindung entwickelte sich aus Beobachtungen, dass die
orale Supplementierung von natürlich
vorkommenden Fettsäuren
einen gewissen therapeutischen Nutzen gehabt hat, bestehenden metabolischen
Mangelfunktionen entgegenzuwirken, welche bei manchen Krankheitszuständen vorherrschen.
Um jedoch neue Strategien für
eine therapeutische Intervention anzugehen, war es notwendig, über die
Messung von Lipidspiegeln und die Supplementierung von Lipiden hinauszugehen
und die tatsächlichen
Enzymaktivitäten
und die Regulation der Expression der Gene direkt zu messen, von
denen diese Enzyme codiert werden. Während die Reaktionspfade für die metabolischen
Umwandlungen von PUFAs im Allgemeinen bekannt sind, sind die menschlichen
Gene, die auf einzigartige Weise in die Expression der verschiedenen
entlang dieser Pfade genutzten Enzyme einbezogen und dafür verantwortlich
sind, bislang größtenteils
nicht charakterisiert worden. Derzeit zeigen neu isolierte menschliche
Desaturase-Gene Sequenzhomologie zu anderen Genen mit bekannter
Funktion, aber diese Information allein liefert nur einen Hinweis
auf die möglichen
Arten von Beziehungen, welche möglicherweise
zwischen diesen Genen und den Proteinen, welche sie codieren, bestehen (Cho
et al., J. Biol. Chem 274: 471-477 (1999a)). Infolgedessen führen die
Isolierung und Identifizierung solcher nützlicher Teile des Genoms (z.B.
von Desaturase-Genen) zu der Notwendigkeit, die Fähigkeit
zu entwickeln, diese Art von Information umfassender mit der Biologie
der Zelle oder des Organismus zu integrieren, aus welcher oder welchem
diese Gene isoliert worden sind.
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In
diesem Zusammenhang haben die gegenwärtigen Erfinder ein experimentelles
Modell entwickelt, welches manipuliert werden kann, um die Expression
des genetischen Materials zu untersuchen, das von Menschen und anderen
Spezies isoliert worden ist, um die Rolle und die Funktion dieser
Gene und deren codierter Proteine im Metabolismus der PUFAs zu ermitteln.
Die Beziehung zwischen der einzigartigen Rolle eines Proteins in
einem metabolischen Reaktionspfad und der Expression des Gens, welches
das Protein codiert, ist normalerweise ein gut koordinierter Vorgang,
so dass subtile Abweichungen häufig
zu anomalen physiologischen Prozessen führen. Das vorliegende System
erleichtert somit die Entdeckung und die Identifizierung von Arzneistoffkandidaten,
die auf der DNA- oder der Protein-Ebene agieren, um Anomalitäten oder
Ungleichgewichte in Veränderungen
des Fettstoffwechsels zu korrigieren, die mit bestimmten pathologischen
Zuständen wie
z.B. diabetischer Neuropathie assoziiert sind.
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Die
vorliegende Erfindung ist insbesondere auf eine Kontrolle der Expression
des Säuger-Delta-5-Desaturase
(D5D)-Enzyms und auf die Verwendung von dessen Nucleinsäure- und
Aminosäuresequenzen
in Expressionsvektoren und Wirtssystemen für Arzneistoff-Screeningverfahren
gerichtet. Die Erfinder haben die Kontrollregion (d.h. den Promotor
und andere regulatorische Elemente) für das menschliche D5D-Gen isoliert, cloniert
und identifiziert. Genetische Elemente, die für die Kontrolle der D5D-Genexpression
verantwortlich sind, sind somit unabhängig von der das Desaturase-Gen
codierenden Region (nämlich
den Aminosäure
codierenden Sequenzen) isoliert worden und werden dazu verwendet,
um Wirkstoffe zu testen, welche die D5D-Genexpression modulieren.
Die hierin bereitgestellten Arzneistoff-Screeningverfahren sind somit darauf ausgelegt,
Testkomponenten, welche die D5D-Aktivität oder das
Niveau der D5D-Genexpression modulieren, für deren anschließende Verwendung
bei der Behandlung und/oder der Vorbeugung von bestimmten pathologischen
Funktionsstörungen,
einschließlich
derjenigen, welche mit einem anomalen Fettstoffwechsel assoziiert
sind, zu identifizieren.
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Dementsprechend
stellt die Clonierung der Kontrollregion des D5D-Gens ein leistungsfähiges Werkzeug
bereit, um die Rolle der D5D-Genexpression zu analysieren und um
Modifikationen davon zu induzieren, welche die mit den metabolischen
Funktionsstörungen
einhergehenden Veränderungen
beseitigen oder kontrollieren. Die Identifizierung und Charakterisierung
der Promotor-, Enhancer- und Silencer-Regionen des D5D-Gens ermöglicht es
den gegenwärtigen
Erfindern, die Rolle von einzelnen in der D5D-Kontrollregion gelegenen
regulatorischen Elementen zu identifizieren und zu verstehen, ebenso
wie mögliche
pharmakologische Modulatoren der D5D-Genexpression zu entdecken.
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Die D5D-Kontrollregion
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Experimentelle
Arbeiten mittels der reverse Transkriptase-Polymerasekettenreaktion
(RT-PCR) zeigten, dass die Intron/Exon-Struktur von hD5D (BC269730_2),
wie sie in GenBank für
AC004770 vermerkt ist, im Wesentlichen korrekt war. Weitere Forschungsarbeiten
zu dieser Desaturase mit Hilfe der 5'-RACE (schnelle Amplifikation von cDNA-Enden)
auf menschlicher cDNA aus der Leber zeigten das Vorhandensein alternativer
Spleißvorgänge für dieses
Gen. Man gelangte zu dieser Schlussfolgerung durch DNA-Sequenzierung
der 5'-Enden einer
Reihe von einzelnen Clonen. Es ist von anderen (Cho et al., J. Biol.
Chem 274: 37335-37339 (1999b) und Leonard et al., Biochem. J. 347:
719-724 (2000)) ebenso wie von den Anmeldern gezeigt worden, dass
hD5D ein Gen ist, das eine aktive Delta-5-Desaturase codiert.
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In
diesem Zusammenhang wurden Hefezellen mit pTh5009.1, das das menschliche
D5D-Gen enthält (siehe 5)
oder mit pYES2/CT transformiert. Die mit pTh5009.1 transformierte
Hefe wandelte 29% von DGLA in AA um, wohingegen in der mit pYES2/CT
transformierten Hefe keine solche Umwandlung auftrat. Eine solchermaßen transformierte
Hefe desaturierte Alpha-Linolensäure
nicht.
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Delta-5-Desaturase
wurde mittels RT-PCR cloniert. Zuerst wurde cDNA durch reverse Transkription von
Gesamt-RNA erzeugt, welche aus Gewebe extrahiert worden war, das
Fettsäure-Desaturasen
von Säugern
exprimierte, wobei Zufalls-Primer
verwendet wurden (Perkin-Elmer). Die anschließende Amplifikation der Desaturase-cDNA
wurde durch PCR erhalten, wobei Vorwärts- und Rückwärts-Primer eingesetzt wurden, die spezifisch
konstruiert waren, um der codierenden Sequenz für das hD5D-Gen zu entsprechen.
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Die
für die
Amplifikation von Desaturase-cDNA von Säugern konstruierten Oligonucleotid-Primer
können
eine oder mehrere Endonuclease-Erkennungsstellen enthalten, um die
Clonierung in einen Expressionsvektor nach der Amplifikation mittels
PCR zu erleichtern. In der vorliegenden Erfindung enthalten die
für die Clonierung
der Desaturase-Gene von Säugern
verwendeten Vorwärts-
und Rückwärts-Primer
eine EcoRI- und eine XhoI-Stelle bzw. eine Hind III- und eine XbaI-Stelle.
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Wahlweise
kann in einem Oligonucleotid-Primer ein Translationsstart- oder
Stoppcodon fehlen, solange solche Codons in dem Clonierungsvektor
bereitgestellt werden, der funktionell mit der cDNA-Sequenz verknüpft sein
muss, welche die Säuger-Desaturase
codiert (d.h. stromaufwärts
am 5'-Ende bzw.
stromabwärts am
3'-Ende der die
Desaturase codierenden Sequenz positioniert).
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Die
Translationsstart- und Stoppcodons können innerhalb der Sequenzen
der Vorwärts-
bzw. Rückwärts-Primer
bereitgestellt werden, wobei eine Ausnahme darin bestand, dass die
Primer, welche dazu verwendet wurden, die mit einem Marker versehenen
Konstrukte zu erzeugen, keine Stoppcodons aufwiesen.
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Beispiele
für Vorwärts- und
Rückwärts-Primer,
die nützlich
sind, um die rD5D- und hD5D-cDNAs für das Einsetzen in Expressionsvektoren
zu clonieren, sind nachstehend in Beispiel 1 aufgeführt.
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Ein
rD5D-cDNA-Fragment, welches die Nucleotide +1 bis +1344 umspannt,
wurde mittels RT-PCR cloniert, wobei Gesamt-RNA verwendet wurde,
die aus Lebergewebe der Ratte extrahiert worden war. Die Nucleotidsequenz,
die eine funktionell aktive rD5D codiert, ist in 2 abgebildet
(SEQ ID NO: 2). Das rD5D-Protein wird durch die abgeleitete Aminosäuresequenz
repräsentiert,
die in 3 abgebildet ist (SEQ ID NO:
3).
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Ein
hD5D-cDNA-Fragment, welches die Nucleotide +1 bis +1335 umspannt,
wurde durch RT-PCR-Amplifikation von Gesamt-RNA aus der menschlichen
Zelllinie Chang (ATCC Nr. CCL-13) cloniert. Die Nucleotidsequenz,
die eine funktionell aktive hD5D codiert, ist unter der GenBank-Hinterlegungsnummer AF199596
gemeldet. Die codierte hD5D wird durch die Aminosäuresequenz
repräsentiert,
welche unter der GenBank-Hinterlegungsnummer AAF29378 gemeldet ist.
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Die
hD5D-Kontrollregion wurde mittels PCR-Amplifikation aus genomischer
DNA von menschlichen Leukocyten cloniert. In einer ersten PCR-Reaktion
diente menschliche genomische DNA, die im Labor der gegenwärtigen Erfinder
hergestellt worden war, als Matrize. Gemäß der GenBank-Hinterlegungsnummer AC004770
wurden synthe tische Rückwärts- und
Vorwärts-Primer
eingesetzt, welche an der Position +126 der hD5D-CDS bzw. an der
Position –1357
der Sequenz stromaufwärts
vom ATG begannen, um ein Fragment von 1483 bp Länge zu erzeugen.
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Die
Rückwärts- und
Vorwärts-Primer,
die für
die Clonierung der hD5D-Kontrollregion von der Nucleotidposition
+126 bis –1357
von dem Translationsstartcodon ATG verwendet wurden, sind nachstehend
in Beispiel 2 aufgeführt.
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Das
der erwarteten Fragmentgröße entsprechende
PCR-Produkt wurde gewonnen, in einen TA-Clonierungsvektor, bevorzugt
pCRII (Invitrogen) eingesetzt und dann sequenziert. Linearisierte
Clonierungsvektoren für
die TA-Clonierung enthalten einen Überhang mit einem einzelnen
3'-Desoxythymidin
(T)-Rest, um eine effiziente Ligierung der PCR-Produkte mit 3'-Desoxyadenin (A)-Überhängen zu
gestatten. DNA-Produkte einer PCR-Amplifikation enthalten einen
einzelnen 3'-A-Überhang
aufgrund der nicht matrizenabhängigen
Aktivität
von Taq-Polymerasen.
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Das
pCRII/hD5D-Kontrollregionkonstrukt (pCh4012.1) enthält 126 bp
der hD5D-CDS. Die Kontrollregion von hD5D, auf die in der vorliegenden
Erfindung Bezug genommen wird, beginnt an Position –1 und endet bei –1357 vom
ATG. Die Größe des Fragments
beträgt
1357 bp. Die Sequenz ist durch SEQ ID NO: 1 (1) repräsentiert.
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Die
Subclonierung der 1357 bp großen
hD5D-Kontrollregion in einen Reportervektor nach deren Einbau in
den pCRII-Clonierungsvektor wurde mittels PCR-Amplifikation erhalten,
wobei ein neuer Satz von Vorwärts-
und Rückwärts-Primern
verwendet wurde. Die PCR-Reaktion diente auch dazu, den 126 bp großen Teil der
hD5D-CDS zu entfernen, indem das pCh4012.1-Konstrukt als Matrize
verwendet wurde. Die bei der Subclonierung der hD5D-Kontrollregion
verwendeten Oligonucleotid-Primer können vorteilhafterweise zusätzliche Nucleotidsequenzen
umfassen, die eine oder mehrere Endonuclease-Erkennungsstellen enthalten,
um die Einsetzung und die Ligierung in einen Expressionsvektor nach
der PCR-Amplifikation zu erleichtern. In der vorliegenden Erfindung
enthalten die Vorwärts-
und Rückwärts-Primer
an beiden Enden eine SacI-Restriktionsstelle. Wahlweise kann ein
Oligonucleotid-Primer auch ein Translationsstartcodon enthalten
(d.h. stromabwärts
am 5'-Ende des Rückwärts-Primers positioniert),
das funktionell mit einer heterologen Nucleinsäuresequenz verknüpft ist,
die ein Genprodukt codiert. In einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird das Translationsstartcodon nicht innerhalb des Rückwärts-Primers
bereitgestellt, sondern stattdessen vom 5'-Ende der heterologen Nucleinsäuresequenz
beigesteuert, welche an das 3'-Ende
der Kontrollregion ligiert ist.
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Beispiele
für Vorwärts- und
Rückwärts-Primer,
die für
die Clonierung der hD5D-Kontrollregion
von Position –1357
bis –1
von dem Translationsstartcodon ATG verwendet wurden, sind nachstehend
in Beispiel 3 aufgeführt.
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Escherichia
coli ist ein bevorzugter spezifischer prokaryontischer Wirt, um
die DNA-Sequenz
der vorliegenden Erfindung zu clonieren und replizieren. Andererseits
ist Hefe, insbesondere Saccharomyces cerevisiae, der bevorzugte
Wirt für
die Expression der die Säuger-Desaturase
codierenden Sequenzen.
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Vektorkonstruktion
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Dementsprechend
umfasst ein Vektorkonstrukt der vorliegenden Erfindung notwendige
Elemente für dessen
Proliferation und Selektion sowohl in eukaryontischen als auch in
prokaryontischen Zellen. Zu Expressionsvektoren der Erfindung gehören pYES2
und pYES2/CT (Invitrogen), die im Wesentlichen einen Replikationsursprung,
einen induzierbaren Promotor und zwei selektierbare Markergene enthalten.
Insbesondere enthält
der Vektor pYES2/CT auch eine kurze DNA-Sequenz, die Marker (z.B.
V5/6×His-Epitope)
codiert, welche es ermöglichen,
dass das translatierte Produkt, ein mit Markern versehenes Desaturase-Protein,
leicht mit im Handel erhältlichen
Antikörpern
und/oder Affinitäts-Chromatographie-Säulen identifiziert
und/oder aufgereinigt werden kann. Die Vektoren pYES2 und pYES2/CT
verleihen Uracil-Prototrophie für
eine Selektion in Hefe und einen Galactose-induzierbaren GAL1-Promotor
für die
Expression, welcher in Gegenwart von Galactose aktiviert wird und
stromaufwärts
von der Clonierungsstelle liegt. Galactose-induzierbare Promotoren
(GAL1, GAL7 und GAL10) sind in großem Umfang für eine auf
hohe Spiegel abzielende und regulierte Expression von Proteinen
in Hefe verwendet worden (Lue et al., Mol. Cell. Biol. 7: 3446-3451
(1987) und Johnston, M., Microbiol. Rev. 51: 458-476 (1987)). Die
Transkription von den GAL-Promotoren wird durch das GAL4-Protein
aktiviert, das an die Promotorregion bindet und die Transkription
aktiviert, wenn Galactose vorhanden ist. In Abwesenheit von Galactose
bindet der Antagonist GAL80 an GAL4 und hindert GAL4 daran, die
Transkription zu aktivieren. Die Zugabe von Galactose hindert GAL80
daran, die Aktivierung durch GAL4 zu hemmen.
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Ein
Expressionsvektor kann eine Translationsstart- oder Terminations-(z.B.
Stopp)-Sequenz enthalten,
die orientiert vorliegt und funktionell mit der cDNA-Sequenz verknüpft ist,
welche die Säuger-Desaturase codiert
(d.h. stromaufwärts
am 5'-Ende bzw.
stromabwärts
am 3'-Ende der die
Desaturase codierenden Sequenz positioniert). Die Translationsstart-
und Terminationscodons können
jedoch bereits innerhalb der Sequenzen der Vorwärts- bzw. Rückwärts-Primer bereitgestellt werden,
welche dazu verwendet werden, die Clonierung der Desaturase-Gene
von Säugern
in den Vektor pYES2 zu erleichtern (siehe Beispiel 1). Die Vorwärts- und
Rückwärts-Primer für die Clonierung
in pYES2/CT sind so konstruiert, dass sie ein mit einem V5/6×His-Marker
versehenes Desaturase-Protein exprimieren (siehe Beispiel 1).
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Wirtssysteme
-
Die
Lehre der vorliegenden Anmeldung stellt ein rekombinantes Nucleinsäure-Konstrukt bereit,
welches einen Teil eines D5D-Gens eines Säugers einschließlich der
Aminosäure-codierenden
Region enthält und
welches einen heterologen Promotor aufweist, der in der Lage ist,
die Transkription eines Fettsäure-Desaturase-Gens
zu initiieren. Die Aminosäure-codierende
Region stammt von einem menschlichen D5D-Gen. Insbesondere stellt
die Lehre ein Nucleinsäure-Konstrukt
bereit, welches eine heterologe Promotorregion aufweist, die bevorzugt
induziert wird, eine Nucleinsäuresequenz,
welche eine funktionelle D5D eines Säugers (z.B. Mensch oder Ratte)
und eine Terminationsregion codiert, wobei die Promotorregion funktionell
mit der Nucleinsäuresequenz
verknüpft
ist, so dass sie die Expression der Nucleinsäuresequenz effektiv kontrolliert.
Alternativ kann das rekombinante Nucleinsäure-Konstrukt eine heterologe Transkriptionsterminationregion
enthalten, die in einem Wirtssystem funktionell ist. Das rekombinante
Nucleinsäure-Konstrukt
wird als Teil eines Expressionsvektors cloniert, welcher dann in
ein Wirtssystem eingeführt
werden kann.
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Ein
Polynucleotid, welches ein D5D-Gen eines Säugers (z.B. Mensch oder Ratte)
codiert, kann an eine heterologe Sequenz ligiert werden, um ein
mit einem Marker versehenes Protein zu codieren. Für das Screening
von Wirtssystemen, die D5D exprimieren, kann es nützlich sein,
ein mit einem Marker versehenes Desaturase-Protein zu codieren, welches von einem
im Handel erhältlichen
Antikörper
erkannt wird. Ein mit einem Marker versehenes Protein lässt sich
auch so bearbeiten, dass es eine Spaltungsstelle enthält, welche
zwischen einer D5D codierenden Sequenz und der heterologen Protein-Sequenz
gelegen ist, so dass die Fettsäure-Desaturase
von dem heterologen Anteil abgespalten und gereinigt wird.
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Ein
anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist auf ein rekombinantes
Nucleinsäure-Konstrukt
gerichtet, das die Nucleinsäure
der Erfindung (z.B. eine Kontrollregion eines D5D-Gens eines Säugers) und
ein Reportergen enthält.
Die Kontrollregion ist von einem menschlichen D5D-Gen abgeleitet.
Die Kontrollregion und die Reportersequenz sind funktionell verknüpft, so
dass die Kontrollregion die Transkription oder die Translation der
Reportersequenz effektiv intiiert, beendet oder reguliert. Das rekombinante
Nucleinsäure-Konstrukt
wird als Teil eines Expressionsvektors cloniert, welcher dann in
ein Wirtssystem eingeführt
wird.
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Dementsprechend
wird das Wirtssystem mit dem Nucleinsäure-Konstrukt transformiert/transfiziert, das
die Nucleinsäuresequenz
des D5D-Gens auf eine solche Weise enthält, dass die Promotorregion
und die Terminatorregion funktionieren, und kann daher dazu verwendet
werden, um eine Expression eines funktionell aktiven Desaturase-Enzyms
auf einem hohen Niveau zu erreichen. Eine Testkomponente, welche
die Aktivität des
Desaturase-Enzyms erhöht
oder erniedrigt, ist ein Verstärker
bzw. ein Inhibitor. Daher können
definierte Testkomponenten als Grundlage für die Formulierung oder die
Innovation von therapeutischen Wirkstoffen verwendet werden, um
Krankheiten zu behandeln, die mit dem Niveau von aktivem und reguliertem
D5D-Enzym in Gewebe
verbunden sind.
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Die
transformierte/transfizierte Wirtszelle wird mittels Selektion auf
ein Markergen identifiziert, das auf dem eingeführten Vektorkonstrukt enthalten
ist. Das eingeführte
Markergen kann daher Antibiotika-Resistenz verleihen oder einen
essenziellen Wachstumsfaktor oder ein Enzym codieren und das Wachstum
auf selektiven Medien erlauben, wenn es in dem transformierten/transfizierten
Wirt exprimiert wird. Üblicherweise
werden transformierte/transfizierte Wirte aufgrund ihrer Fähigkeit,
auf selektiven Medien zu wachsen, selektiert. Selektive Medien können ein
Antibiotikum enthalten oder diesen kann ein essenzieller Wachstumsnährstoff fehlen,
welcher für
das Wachstum des untransformierten/untransfizierten Wirts notwendig
ist. Die Transformation von Escherichia coli- und Hefezellen wurde
durch Selektion auf Ampicillin enthaltendem Medium bzw. auf Medium
ohne Uracil festgestellt, auf der Grundlage der Selektionsmarkergene
(z.B. Beta-Lactamase und URA3), welche in den Vektoren pYES2 und
pYES2/CT vorhanden sind.
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Ein
Zell-freies Expressionssystem wird erhalten, indem man das Nucleinsäure-Konstrukt, welches
die codierende Sequenz für
eine vorstehend beschriebene funktionelle Säuger-Desaturase enthält, in einen zweckdienlichen
Expressionsvektor setzt, welcher für den Gebrauch in vitro konstruiert
ist, und eine in vitro-Transkription/Translation in einem Zelllysat
wie z.B. einem mRNA-abhängigen
Kaninchen-Retikulocytenlysat
durchführt.
Gegebenenfalls können
weitere Komponenten in das System eingebaut werden, wie z.B. essenzielle
Cofaktoren und Aminosäuren.
Mikrosomale Systeme sind erfolgreich eingesetzt worden, um Enzymaktivität aus einer
Anzahl verschiedener Quellen wie z.B. Tierorganen, einschließlich Leber,
Gehirn, Herz etc., und Mikroorganismen, einschließlich Hefe
(de Antueno et al., Lipids 29: 327-331 (1994); Todd et al., Plant
J. 17: 119-130 (1999); Nishi et al., Biochim. Biophys. Acta 1490:
106-108 (2000)) zu testen.
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Ein
mikrosomales Wirtssystem wird erhalten, indem man das Wirtssystem
mit dem Nucleinsäure-Konstrukt
transformiert/transfiziert, welches die codierende Sequenz für eine vorstehend
beschriebene, funktionelle Säuger-Desaturase
enthält,
und Mikrosomen isoliert (Ausubel et al., Current Protocols in Molecular
Biology, John Wiley & Sons,
New York, N.Y. (1994)). In vitro-Transkription/Translation wird
durchgeführt,
indem man Kaninchen-Retikulocyten-Lysat und essenzielle Cofaktoren hinzugibt;
gegebenenfalls können
markierte Aminosäuren
eingebaut werden. Solche in vitro-Expressionsvektoren können einige
oder alle Expressionssignale bereitstellen, die in dem verwendeten
System notwendig sind. Diese Methoden sind auf dem Fachgebiet wohlbekannt
und die Komponenten des Systems sind im Handel erhältlich.
Das Reaktionsgemisch wird direkt auf das Polypeptid getestet, z.B.
indem man dessen spezifische Enzymaktivität ermittelt, oder das synthetisierte Polypeptid
wird aufgereinigt und dann auf seine spezifische enzymatische Aktivität getestet.
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Ein
Zellsystem, welches dazu verwendet wird, Kontrollregionen zu untersuchen,
die an der Regulation des Niveaus der Genexpression von Säuger-D5D
beteiligt sind, ist die Säugerzelllinie
ZR-75-1 (ATCC nr. CRL-1500) oder HepG2 (ATCC Nr. HB-8065).
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Reportergene,
die in solchen Studien im großen
Umfang eingesetzt werden, umfassen, sind aber nicht beschränkt auf
Enzyme wie z.B. Luciferase, Chloramphenicolacetyltransferase (CAT), β-Galactosidase,
Esterasen, Phosphatasen, Proteasen und andere Proteine wie z.B.
das grün
fluoreszierende Protein (GFP) und menschliches Wachstumshormon.
In bevorzugten Ausführungsformen
handelt es sich bei dem Reportergen entweder um CAT oder um Luciferase,
welche über
das Niveau der spezifischen enzymatischen Aktivität nachgewiesen
werden, die wiederum mit der Menge des Enzyms korreliert, das hergestellt
wurde, und somit mit dem Expressionsniveau des Reportergens.
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Ein
Reportervektor der vorliegenden Erfindung, welcher essenzielle Elemente
für seine
Funktionsfähigkeit
in prokaryontischen oder eukaryontischen Zellen umfasst, ist pCAT-3-Basic
(Promega Corp., WI). Die von genomischer DNA abgeleitete Kontrollregion
der Säuger-Desaturase
wird mit Hilfe von herkömmlichen Methoden
in der richtigen Orientierung (5' nach
3') angrenzend (5') an das Startcodon
des Reportergens mit oder ohne zusätzliche Kontrollelemente ligiert.
Die Region 3' von
der das Reportergen codierenden Sequenz enthält eine Transkriptionsterminations- und eine Polyadenylierungsstelle,
z.B. die SV40-Poly(A)-Stelle. Die Desaturase-Kontrollregion und das Reportergen,
die in dem Reportervektor funktionell verknüpft sind, werden in einen Clonierungswirt,
bevorzugt E. coli, transformiert. Der Wirt wird gezüchtet und
der replizierte Vektor gewonnen, um ausreichende Mengen des rekombinanten
Konstrukts für
die anschließende
Transfektion in einen zweiten Wirt herzustellen, bevorzugt die Säugerzelllinien
ZR-75-1 oder HepG2.
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Wirtssysteme
und Screening auf Arzneistoffe
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Die
Erfindung schließt
Verfahren für
das Screening von Nucleotiden, Proteinen, Verbindungen oder pharmakologischen
Wirkstoffen ein, welche die Genexpression von D5D auf der transkriptionellen
Ebene verstärken
oder hemmen. Zu diesem Zweck werden Zell-basierte, Zelllysat- und/oder
aufgereinigte Enzymtests verwendet, um diese verstärkenden
oder hemmenden Komponenten nachzuweisen.
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Die
Expression des D5D-Gens ist mit Diabetes und verwandten Funktionsstörungen,
arteriellem Bluthochdruck, Hypercholesterinämie, atherosklerotischer Herzkrankheit,
chronisch-entzündlichen
Funktionsstörungen,
Autoimmunfunktionsstörungen,
allergischem Ekzem und anderen atopischen Funktionsstörungen, entzündlichen
Prozessen wie z.B. rheumatoider Arthritis, verminderter Proliferation
von Lymphocyten, T-Zell-vermittelter
Cytotoxizität,
natürlicher
Killerzell-Aktivität,
Makrophagen-vermittelter Cytotoxizität, Chemotaxis von Monocyten
und Neutrophilen, der Expression des und der Antigenpräsentation
durch den Haupt-Histokompatibilitäts-Komplex Klasse II, der Bildung
von pro-inflammatorischen Cytokinen (Interleukine 1 und 6, Tumornekrosefaktor)
und der Expression von Adhäsionsmolekülen, Ekzemen,
Psoriasis, dem akuten Atemnotsyndrom (ARDS); Abbau des Gelenkknorpels
(ACD) und Krebs in Verbindung gebracht worden.
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Eine
klinische Studie zur menschlichen Diabetes der gegenwärtigen Erfinder
hat Daten geliefert, welche darauf hindeuten, dass AA und EPA im
Plasma und in den Phospholipiden der roten Blutzellen von Typ 1-Diabetikern
erniedrigt sind. Diese Studie bestätigt und erweitert eine von
Scotia Pharmaceuticals unterstützte
multizentrische klinische Studie, in welcher die enterale Verabreichung
von n-6-PUFAs die neurophysiologischen Parameter von leichter diabetischer
Neuropathie verbessert (Keen et al., Diabetes Care 16: 8-15 (1993)).
Es ist über
erniedrigte Spiegel von langkettigen n-6-Fettsäuren berichtet worden (Arisaka
et al., J. Paediatr. Gastroenterol. Nutr. 5: 878-882 (1986); Tilvis,
R.S. und Miettinen, T.A., J. Clin. Endocrinol. Metab. 61: 741-745
(1985); und van Doormaal et al., Diabetologia 31: 576-584 (1988)).
Der Spiegel von DGLA war in der Typ-I-Diabetes-Gruppe nicht erniedrigt,
was darauf hinweist, dass die Abnahme von AA auf eine erniedrigte Aktivität von Delta-5-Desaturase
zurückzuführen sein
könnte.
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In
der Studie diabetischer Ratten der gegenwärtigen Erfinder war der Plasmagehalt
des Phospholipids AA in den 2 Wochen und 7 Wochen mit Streptozotocin
induzierten diabetischen Ratten um 31% bzw. 27% erniedrigt. Wie
in der menschlichen Diabetes-Studie blieben die DGLA-Spiegel im
Vergleich zu den Kontrollen unverändert, somit standen die erniedrigten
Spiegel von AA und EPA im Einklang mit einer nachgewiesenen Verminderung
der Delta-5-Desaturase-Aktivität.
Eine verminderte Aktivität
des Desaturase-Systems bei Diabetes wurde erstmals von Brenner et
al., Am. J. Physiol. 215: 63-70 (1968) berichtet. Anschließend ist
dieser Befund bestätigt
worden (Mimouni, V. und Poisson, J.P., Biochim. Biophys. Acta 1123:
296-302 (1992); Dang et al., Lipids 24: 882-889 (1989); und Faas,
F.H. und Carter, W.J., Lipids 15: 953-961 (1980)) und wird als ein Schlüsselfaktor
bei der Entwicklung sekundärer
Komplikationen von Diabetes angesehen. In der Studie Streptozotocininduzierter
diabetischer Ratten hat man festgestellt, dass die Delta-5-Desaturase-Aktivität in hepatischen
Mikrosomen von diabetischen Ratten im Vergleich zu den Kontrollratten
um 37% erniedrigt ist. Diese Befunde stützen die Hypothese, dass Delta-5-Desaturase
ein potenzielles Arzneistoff-Zielmolekül bei Diabetes und auch eine
nützliche
Fettstoffwechsel-Verbindung für
Arzneistoff-Screeningtests darstellt.
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Die
vorliegende Erfindung bietet ein Arzneistoff-Screeningverfahren
zur Identifizierung von Nucleotiden, Proteinen, Verbindungen und/oder
pharmakologischen Wirkstoffen, welche die Transkription eines D5D-Gens
von Säugern
modulieren oder regulieren. Dieses Verfahren umfasst (1) ein neues
Nucleinsäure-Konstrukt,
welches eine Kontrollregion eines Desaturase-Gens von Säugern aufweist,
d.h. die Nucleinsäure der
vorliegenden Erfindung und eine heterologe Nucleinsäuresequenz
(z.B. ein Reportergen), wobei die Kontrollregion funktionell mit
der Nucleinsäuresequenz
verknüpft
ist, so dass sie die Transkription der Nucleinsäuresequenz effektiv initiiert,
beendet oder reguliert, von denen alle mit Hilfe eines das neue
Nucleinsäure-Konstrukt enthaltenden
Expressionsvektors in eine Zelle oder ein Zelllysat eingeführt werden,
(2) Inkontaktbringen der Zelle oder des Zelllysats mit einer Testkomponente,
(3) Ermitteln, ob die Testkomponente in der Lage ist, das Transkriptionsniveau
der Nucleinsäuresequenz
zu verändern,
und (4) Auswählen
derjenigen Komponenten, welche eine derartige Aktivität zeigen.
In diesem Zusammenhang können
die definierten Testkomponenten als Basis für die Formulierung oder die
Innovation von therapeutischen Arzneistoffen verwendet werden, um
Krankheiten zu behandeln, die mit dem Niveau der Genexpression von
D5D in Zusammenhang stehen. Testkomponenten, welche das Transkriptionsniveau
der Reportersequenz erhöhen
oder erniedrigen, stellen Verstärker
bzw. Inhibitoren dar.
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Insbesondere
beinhaltet die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Identifizierung
von nützlichen
und funktionellen Teilen der D5D-Kontrollregion und verschiedener
funktioneller und regulatorischer Elemente innerhalb der Kontrollregion,
welche mit dem Expressionsniveau des Desaturase-Gens verknüpft sind.
Funktionelle Teile der Desaturase-Kontrollregion, welche veränderte Spiegel
der Genexpression zur Folge haben, werden mittels Manipulation (z.B.
Deletion, ortsspezifische Mutagenese etc.) verschiedener Abschnitte
der Region ebenso wie durch die direkte oder indirekte Wirkung von
Modulatoren ermittelt.
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Das
Wirtssystem zur Durchführung
des Arzneistoff-Screeningverfahrens kann aus eukaryontischen Zellen
bestehen, einschließlich
Pilz- oder Säugerzellen.
Genauer gesagt lehrt die vorliegende Anmeldung einen Arzneistoff-Screening
Test unter Verwendung von transformierter Hefe als ganzen Zellen,
Sphäroplasten, Zellhomogenaten,
Organellen (z.B. Mikrosomen etc.) oder aufgereinigtem Enzym, um
Wirkstoffkandidaten zu identifizieren, welche die enzymatische Aktivität einer
Säuger-D5D modulieren. Der
Hefewirt Saccharomyces cerevisiae, Stamm INVSc1 (Invitrogen, CA)
kann mit den Hefe-Expressionsvektoren pYES2 oder pYES2/CT (Invitrogen)
transformiert werden, welche die codierende Sequenz der Säuger-D5D
enthalten. Hefezellen werden für
den Einsatz in dem vorliegenden Verfahren ausgewählt, weil diese (1) keine Fettsäure-Delta-5-Desaturase-Aktivität gezeigt
haben (Aki et al., Biochem. Biophys. Res. Commun. 255: 575-579 (1999)),
(2) deren Transkriptions- und Translationsprozesse ähnlich,
wenn nicht sogar identisch zu den Prozessen sind, die in Säugerzellen
ablaufen, und (3) sie häufig
einer genetischen Manipulation zugänglicher sind als Säugerzellen und
sie viel schneller wachsen (Guthrie, C. und Fink, G., Meth. Enzymol.
194 (1991)). Demnach bieten Hefezellen ein hervorragendes Modell
für eukaryontische
Genexpression und zur Untersuchung der Modulation der Aktivität von Säuger-D5D.
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Wenn
eine Wirtszelle wie z.B. eine Hefezelle, wie vorstehend beschrieben,
mit einem DNA-Konstrukt transformiert wird, wird sie in Tests verwendet,
um Testkomponenten zu identifizieren, welche die Desaturase-Aktivität modulieren.
Testkomponenten, welche die D5D-Aktivität modulieren, werden identifiziert
durch (1) Inkontaktbringen der transformierten Wirtszelle mit der
Testkomponente für
eine feste Zeitspanne und (2) Ermitteln des Spiegels des Lipidmetaboliten
(d.h. des Spiegels des Produkts, das aus dem Substrat erzeugt wurde)
oder assoziierter Cofaktoren innerhalb der behandelten Zellen. Dieser
Spiegel des Metaboliten in einer Zelle kann dann mit dem Spiegel
des Metaboliten in Abwesenheit der Testkomponente verglichen werden.
Der Unterschied zwischen den Spiegeln des Metaboliten, sofern es
einen gibt, zeigt an, ob die Testkomponente von Interesse die D5D-Aktivität moduliert.
Darüber
hinaus liefert die Höhe
des Spiegels des Fettmetaboliten, der zwischen den behandelten und
unbehandelten Zellen erzeugt wird, einen relativen Hinweis auf die
Stärke dieser
Verbindungen) als Modulator der Desaturase-Aktivität. Man setzt
Mikrosomen aus Rattenleber in Verbindung mit dem bevorzugten Wirtssystem
ein, um die Stärke
jener Verbindungen) als einem Modulator der Desaturase-Aktivität zu erhärten.
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Ein
Arzneistoff-Screeningtest wird ebenfalls unter Verwendung von Säugerzellen
als Wirtssysteme durchgeführt,
um die Regulation der D5D-Genexpression zu beobachten und Testkomponenten
zu identifizieren, die die Expression eines Reportergens modulieren,
das von den Kontrollregionen oder den regulatorischen Elementen
des D5D-Gens gesteuert wird. Die Zelllinien ZR-75-1 und HepG2 werden
bevorzugt als Wirtssysteme verwendet, die mit den Reportervektoren
pCAT-3-Basic (Promega) oder pGL3-Basic (Promega) transfiziert werden,
welche die Kontrollsequenz der Säuger-D5D
enthalten.
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Wenn
eine bevorzugte Wirtszelllinie wie z.B. ZR-75-1 mit einem Reporter-DNA- Konstrukt gemäß der vorliegenden
Erfindung transfiziert wird, wird sie in Tests eingesetzt, um Testkomponenten
zu identifizieren, welche das Transkriptionsniveau des Gens über funktionell
aktive regulatorische Elemente/Oligonucleotidsequenzen modulieren.
Testkomponenten, welche das Transkriptionsniveau des Gens ändern, lasse
sich identifizieren durch (1) Inkontaktbringen der transformierten
Wirtszelle mit der Testkomponente für eine feste Zeitspanne und
(2) Ermitteln des Niveaus der Genexpression (z.B. CAT-Aktivität) innerhalb
der behandelten Zellen. Dieses Expressionsniveau wird mit jener
des Reportergens in Abwesenheit der Verbindungen) verglichen. Der
Unterschied zwischen dem Niveau der Genexpression, sofern es einen
gibt, zeigt an, ob die Verbindungen) von Interesse die Funktionalität der regulatorischen
DNA-Elemente modifiziert(en). Darüber hinaus liefert die Höhe des Niveaus
des Reporterprodukts, das zwischen den behandelten und unbehandelten
Zellen erzeugt wird, einen relativen Hinweis auf die Stärke dieser
Verbindungen) als einem Modulator der Transkription des D5D-Gens über transkriptionelle
regulatorische DNA-Elemente.
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In
einer Ausführungsform
wird ein Hochdurchsatz-Screeningprotokoll eingesetzt, um eine große Zahl von
Testkomponenten auf deren Fähigkeit
zu überprüfen, die
Transkription eines D5D-Gens von Säugern über deren Wirkung auf die Desaturase-Kontrollregion zu
modulieren oder zu regulieren. Dementsprechend ermöglicht es
das Design des transkriptionellen Systems, eine große Auswahl
von Komponenten als potenzielle therapeutische Wirkstoffe zu screenen,
welche die Genexpression von D5D verändern und dadurch die Gewebespiegel
eines funktionellen D5D-Enzyms
erhöhen
oder erniedrigen, dessen physiologische Bedeutung eine Normalisierung
von Lipidmetaboliten einschließt.
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Für die hierin
beschriebenen Arzneistoff-Screeningverfahren kann das Wirtssystem
eine Zelle, ein Gewebe, ein Organ, ein Organismus oder ein beliebiger
Teil davon sein, welches eine Umgebung oder Bedingungen zur Verfügung stellt,
die eine Transkription und/oder eine Transkription, gefolgt von
einer anschließenden Translation,
gestatten oder ermöglichen,
um ein funktionelles Protein oder Polypeptid zu ergeben. Organismen würden Tiere
wie z.B. Säuger
einschließen.
In einer Ausführungsform
der Erfindung werden die Arzneistoff-Screeningverfahren in prokaryon tischen
und eukaryontischen Zellen durchgeführt. In Ausführungsformen der
Erfindung schließen
eukaryontische Zellen Hefezellen und Säugerzellen ein.
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Potenzielle
Antagonisten umfassen kleine organische Moleküle, Peptide, Polypeptide und
Antikörper, welche
an ein Polynucleotid oder Polypeptid der Erfindung binden und dadurch
seine Aktivität
hemmen oder ausschalten. Potenzielle Antagonisten können auch
kleine organische Moleküle,
ein Peptid, ein Polypeptid wie z.B. ein eng verwandtes Protein oder
ein Antikörper
sein, die dieselben Stellen auf einem Bindungsmolekül binden,
wie z.B. einem Bindungsmolekül,
ohne die durch Delta-5-Desaturase
induzierten Aktivitäten
zu induzieren, wodurch die Wirkung der Delta-5-Desaturase blockiert wird, indem die
Substratbindung gestört
wird.
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Potenzielle
Antagonisten schließen
ein kleines Molekül
ein, welches an die Bindungsstelle des Polypeptids bindet und diese
besetzt, wodurch die Bindung an zelluläre Bindungsmoleküle verhindert
wird, so dass die normale biologische Aktivität blockiert wird. Beispiele
für kleine
Moleküle
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf kleine organische Moleküle,
Peptide oder Peptid-ähnliche
Moleküle.
Andere potenzielle Antagonisten umfassen Antisense-Moleküle (siehe
Okano et al., EMBO J. 7: 3407-3412 (1988) für eine Beschreibung dieser
Moleküle).
Selektive Modulatoren können
z.B. Antikörper
und andere Proteine oder Peptide umfassen, die spezifisch an die
Delta-5-Desaturase oder an die Delta-5-Desaturase-Nucleinsäure binden,
Oligonucleotide, die spezifisch an Delta-5-Desaturase (siehe die
am 18. März
1993 veröffentlichte
internationale Veröffentlichung
Nr. WO 93/05182 des Patentzusammenarbeitsvertrags, welche Verfahren
zur Auswahl von Oligonucleotiden beschreibt, die selektiv an Zielbiomoleküle binden)
oder an Delta-5-Desaturase-Nucleinsäure (z.B. Antisense-Oligonucleotide)
binden, und andere, nicht peptidische, natürliche oder synthetische Verbindungen, die
spezifisch an die Delta-5-Desaturase
oder die Delta-5-Desaturase-Nucleinsäure binden.
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Zielmoleküle für die Entwicklung
von selektiven Modulatoren umfassen zum Beispiel: (1) die Regionen der
Delta-5-Desaturase, welche mit anderen Proteinen in Kontakt treten
und/oder die Delta-5-Desaturase innerhalb einer Zelle lokalisieren
und (2) die Regionen der Delta-5-Desaturase, welche das Substrat
binden.
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Antikörper
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Mit
Hinblick auf die Durchführung
Protein-basierter Tests können
Antikörper
gegen das Delta-5-Desaturase-Genprodukt erzeugt werden, indem immunologische
Standardtechniken, Fusionsproteine oder synthetische Peptide, wie
hierin beschrieben, eingesetzt werden. Monoclonale Antikörper lassen
sich auch erzeugen, indem man heute übliche Techniken einsetzt,
wie z.B. diejenigen, die von Waldmann, T.A., Science 252: 1657-1662
(1991) und Harlow E. und Lane D. (Hrsg.), Antibodies, A Laboratory
Manual, 1988, Cold Spring Harbor Press, Cold Spring Harbor, New
York beschrieben worden sind. Es ist auch ersichtlich, dass Antikörperfragmente,
d.h. Fab'-Fragmente,
auf ähnliche
Weise eingesetzt werden können.
Immuntests, z.B. ELISAs, in denen eine Testprobe mit dem Antikörper in
Kontakt gebracht und die Bindung an das Genprodukt nachgewiesen
wird, können
eine schnelle und effiziente Methode bereitstellen, das Vorhandensein
und die Menge des durch Fettsäuren
regulierten Genprodukts zu ermitteln.
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So
lehrt die vorliegende Anmeldung auch polyclonale und/oder monoclonale
Antikörper
und Fragmente davon sowie immunologische Bindungsäquivalente
davon gegen die Delta-5-Desaturase von Menschen und Säugern (z.B.
der Ratte), welche in der Lage sind, spezifisch an die zur Debatte
stehenden Polypeptide und Fragmente davon oder an Polynucleotidsequenzen
von der zur Debatte stehenden Polynucleotidregion, insbesondere
aus dem Lokus des zur Debatte stehenden Polypeptids oder eines Teils
davon, zu binden. Der Begriff „Antikörper" wird verwendet,
um sich sowohl auf eine homogene molekulare Einheit als auch auf
ein Gemisch zu beziehen, wie z.B. ein Serumprodukt, welches aus
einer Vielzahl verschiedener molekularer Einheiten zusammengesetzt
ist. Polypeptide können
synthetisch in einem Peptidsyntheseapparat hergestellt und an Trägermolekül (z.B.
KLH („keyhole
limpet hemocyanin"))
gekoppelt und über
mehrere Monate hinweg in Kaninchen injiziert werden. Die Kaninchenseren
werden auf Immunreaktivität
gegen das zur Debatte stehende Polypeptid oder Fragment getestet.
Monoclonale Antikörper
können
erzeugt werden, indem man Mäusen
Polypeptide des Proteins, Fusionsproteine oder Fragmente davon injiziert.
Monoclonale Antikörper
werden mittels ELISA einem Screeningprozess unterzogen und auf spezifische
Immunreaktivität
mit dem zur Debatte stehenden Polypeptid oder Fragmenten davon getestet
(Harlow E. und Lane D. (Hrsg.) Antibodies, A Laboratory Manual,
1988, Cold Spring Harbor Press, Cold Spring Harbor, New York). Die
Antikörper
werden in Tests ebenso wie als Arzneistoffe nützlich sein.
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Sobald
man eine ausreichende Menge des gewünschten Polypeptids erhalten
hat, kann man es für verschiedene
Zwecke einsetzen. Eine typische Anwendung ist die Herstellung von
Antikörpern,
die spezifisch binden. Diese Antikörper können entweder polyclonal oder
monoclonal sein und können
mit Hilfe von in vitro- oder in vivo-Techniken hergestellt werden,
die auf dem Fachgebiet wohlbekannt sind. Zur Erzeugung von polyclonalen
Antikörpern
wird ein geignetes Zielimmunsystem ausgewählt, üblicherweise eine Maus oder
ein Kaninchen. Weitgehend aufgereinigtes Antigen wird dem Immunsystem
auf eine Weise präsentiert,
welche von den für
das Tier geeigneten Methoden und von anderen Immunologen wohlbekannten
Parametern bestimmt wird. Typische Injektionsstellen sind in den
Fußballen,
intramuskulär,
intraperitoneal oder intradermal. Natürlich können andere Spezies für Maus oder
Kaninchen substituiert werden. Polyclonale Antikörper werden dann mit auf dem
Fachgebiet bekannten Methoden aufgereinigt, auf die gewünschte Spezifität eingestellt.
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Eine
immunologische Reaktion wird gewöhnlich
mit einem Immuntest getestet. Normalerweise beinhalten solche Immunotests
eine gewisse Reinigung einer Antigenquelle, zum Beispiel jene, die
von denselben Zellen und auf dieselbe Weise wie das Antigen erzeugt
wird. Eine Vielzahl von Immunotest-Verfahren sind auf dem Fachgebiet
wohlbekannt (Harlow E. und Lane D. (Hrsg.) Antibodies, A Laboratory
Manual, 1988, Cold Spring Harbor Press, Cold Spring Harbor, New
York oder Goding, J.W., Monoclonal Antibodies: Principles and Practice:
Production and Application of Monoclonal Antibodies in Cell Biology,
Biochemistry and Immunology, 3. Ausgabe, Academic Press, New York).
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Monoclonale
Antikörper
mit Affinitäten
von 10–8 M–1 oder
bevorzugt 10–9 bis
10–10 M–1 oder
stärker
werden typischerweise durch Standardprozeduren erzeugt, wie sie
z.B. in Harlow E. und Lane D. (Hrsg.) Antibodies, A Laboratory Manual,
1988, Cold Spring Harbor Press, Cold Spring Harbor, New York oder
Goding, J.W., Monoclonal Antibodies: Principles and Practice: Production
and Application of Monoclonal Antibodies in Cell Biology, Biochemistry
and Immunology, 3. Ausgabe, Academic Press, New York beschrieben
sind. In Kürze, geeignete
Tiere werden ausgewählt
und das gewünschte
Immunisierungsprotokoll befolgt. Nach einer geeigneten Zeitspanne
wird die Milz solcher Tiere herausgeschnitten und einzelne Milzzellen
fusioniert, üblicherweise
mit immortalisierten Myelomzellen unter geeigneten Selektionsbedingungen.
Danach werden die Zellen clonal aufgetrennt und die Überstände jedes
Clons auf deren Produktion eines geeigneten Antikörpers getestet, welcher
spezifisch für
die gewünschte
Region des Antigens ist.
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Andere
geeignete Techniken beinhalten die in vitro-Exposition von Lymphocyten
gegenüber
den antigenen Polypeptiden oder alternativ die Selektion von Antikörperbanken
in Phagen oder in ähnlichen
Vektoren (Huse et al., Science 246: 1275-1281 (1989)). Die hierin
gelehrten Polypeptide und Antikörper
können
mit oder ohne Modifikation eingesetzt werden. Häufig werden Polypeptide und
Antikörper
markiert, indem man, entweder kovalent oder nicht kovalent, einen
Stoff anhängt,
welcher ein nachweisbares Signal zur Verfügung stellt. Es ist eine große Vielzahl
von Markierungen und Konjugationstechniken bekannt und über diese
wird umfangreich sowohl in der wissenschaftlichen als auch in der
Patentliteratur berichtet. Zu geeigneten Markierungen gehören Radionucleotide,
Enzyme, Substrate, Cofaktoren, Inhibitoren, fluoreszierende Stoffe,
chemilumineszente Stoffe, magnetische Partikel und dergleichen.
Patente, welche die Verwendung solcher Markierungen lehren, umfassen
US-Patent Nr. 3,817,837; 3,850,752; 3,939,350; 3,996,345; 4,277,437;
4,275,149 und 4,366,241. Es können
auch rekombinante Immunoglobuline erzeugt werden (siehe US-Patent
Nr. 4,816,567).
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Arzneistoffdesign
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Die
Modulation der Genfunktion von Delta-5-Desaturase lässt sich
durch die Verwendung therapeutischer Wirkstoffe oder Arzneistoffe
bewerkstelligen, die so konzipiert werden können, dass sie mit verschiedenen
Gesichtspunkten der Struktur oder der Funktion der Delta-5-Desaturase-Kontrollregion
interagieren. Zum Beispiel kann ein Arzneistoff oder ein Antikörper an
eine Faltungsstruktur der Kontrollregion binden, um eine fehlerhafte
Struktur zu korrigieren. Alternativ könnte ein Arzneistoff an einen
spezifischen funktionellen Rest binden und dessen Affinität für ein Substrat
oder einen Cofaktor erhöhen.
Die Wirksamkeit eines Arzneistoffs oder eines Wirkstoffs lässt sich
durch ein Screening-Programm identifizieren, in dem die Modulation
in vitro in Zellsystemen verfolgt wird, in denen ein Protein des
Delta-5-Desaturase-Gens exprimiert wird. Alternativ lassen sich
Arzneistoffe konzipieren, um die Aktivität des Delta-5-Desaturase-Gens
aus der Kenntnis der Struktur/Funktions-Beziehungen und aus der
Kenntnis des spezifischen Defekts in den verschiedenen mutierten NF1-Proteinen
zu modulieren (siehe Copsey, D.N. und Delnatte, S.Y.J. Genetically
Engineered Human Therapeutic Drugs, 1988, Stockton Press, New York).
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Gentherapie
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Es
kann eine Vielzahl von Gentherapie-Ansätzen in Übereinstimmung mit der Erfindung
eingesetzt werden, um die Expression von Delta-5-Desaturase in vivo
zu modulieren. Zum Beispiel können
Antisense-DNA-Moleküle
konstruiert und dazu verwendet werden, um die Delta-5-Desaturase-DNA
in vivo zu blockieren. In einer anderen Ausführungsform können Oligonucleotide,
welche darauf ausgelegt sind, an die 5'-Region der Delta-5-Desaturase-Kontrollsequenz
zu hybridisieren und Tripelhelixstrukturen auszubilden, dazu eingesetzt
werden, die Transkription der Delta-5-Desaturase zu blockieren oder
zu vermindern. In noch einer anderen Ausführungsform kann eine Nucleinsäure, welche
die Volllängen-Version
der Wildtyp-Kontrollregion von Delta-5-Desaturase codiert, in vivo
in Zellen eingeführt
werden, die sonst nicht in der Lage wären, das Wildtyp-Produkt von
Delta-5-Desaturase
in ausreichenden Mengen oder überhaupt
zu produzieren.
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Zum
Beispiel wird bei einer herkömmlichen
Ersatztherapie das Genprodukt oder sein funktionelles Äquivalent
dem Patienten in therapeutisch wirksamen Mengen gegeben. Das Delta-5-Desaturase-Protein kann
unter Verwendung von üblichen
Techniken aufgereinigt werden, wie z.B. jenen, die in Deutscher,
M. (Hrsg.), Guide to Protein Purification, Meth. Enzymol. 182 beschrieben
sind. Ausreichende Mengen des Genprodukts oder des Proteins zur
Behandlung lassen sich zum Beispiel durch Zellkultursysteme oder
durch synthetische Herstellung gewinnen. Arzneistofftherapien, welche
das Genprodukt stimulieren oder ersetzen, können ebenfalls angewandt werden.
Transportvehikel und Transportschemata können spezifisch auf das jeweilige
Protein oder den zu verabreichenden Arzneistoff zugeschnitten werden.
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Hierin
wird auch Gentherapie gelehrt, wobei rekombinante Technologie eingesetzt
wird, um das Gen in die Zellen des Patienten zu transportieren,
oder Vektoren verwendet werden, die den Patienten in vivo mit dem
Genprodukt versorgen. Retroviren sind als ein bevorzugter Vektor
für Experimente
in somatischer Gentherapie mit einer hohen Infektionseffizienz und
stabiler Integration und Expression angesehen worden (Orkin et al.,
Prog. Med. Genet. 7: 130-142 (1988)). Zum Beispiel kann die Delta-5-Desaturase-cDNA in
einen retroviralen Vektor cloniert und entweder von ihrem endogenen
Promotor oder von dem retroviralen LTR (lange endständige Wiederholung)
gesteuert werden. Zu anderen Transportsystemen, die man einsetzen
kann, gehören
Adeno-assoziiertes Virus (AAV) (McLaughlin et al., J. Virol. 62:
1963-1973 (1988)), Vaccinia-Virus (Moss et al., Annu. Rev. Immunol.
5: 305-324 (1987)), das Rinderpapillomvirus (Rasmussen et al., Meth.
Enzymol. 139: 642-654 (1987)) oder ein Mitglied der Gruppe der Herpesviren
wie z.B. das Epstein-Barr-Virus (Margolskee et al., Mol. Cell. Biol.
8: 2837-2847 (1988)).
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In
einer anderen Ausführungsform
sind die Antisense-, Ribozym- und Tripelhelix-Nucleotide darauf ausgelegt, die Translation
oder die Transkription der Delta-5-Desaturase zu hemmen. Um dies zu erreichen, sollten
die verwendeten Oligonucleotide auf der Grundlage relevanter Sequenzen
konzipiert sein, die für
die Delta-5-Desaturase-Kontrollregion
einmalig sind. Zum Beispiel sollten die Oligonucleotide, und ohne
dass dies als Einschränkung
zu verstehen ist, nicht innerhalb jener Regionen liegen, in denen
die Nucleotidsequenz eines zur Debatte stehenden Polynucleotids
die höchste
Homologie zu derjenigen von anderen Polynucleotiden von Fettsäureenzymen
aufweist, was hierin als „einmalige
Regionen" bezeichnet
wird.
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Im
Fall von Antisense-Molekülen
ist es bevorzugt, dass die Sequenz aus den einmaligen Regionen ausgewählt wird.
Es ist auch bevorzugt, dass die Sequenz mindestens 18 Nucleotide
lang ist, um eine ausreichend starke Anlagerung an die Sequenz der
Ziel-mRNA zu erreichen, um die Translation der Sequenz zu verhindern
(Izant, J.G. und Weintraub, H. Cell 36: 1007-1015 (1984); Rosenberg
et al., Nature 313: 703-706 (1985)).
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Im
Fall des „Hammerhead"-Typs von Ribozymen
ist es ebenfalls bevorzugt, dass die Zielsequenzen der Ribozyme
aus den einmaligen Regionen ausgewählt werden. Ribozyme sind RNA-Moleküle, die
eine hochspezifische Endoribonuclease-Aktivität besitzen. Hammerhead-Ribozyme
enthalten eine hybridisierende Region, welche eine komplementäre Nucleotidsequenz
zu wenigstens einem Teil der Ziel-RNA aufweist, und eine katalytische
Region, die darauf abgestimmt ist, die Ziel-RNA zu spalten. Die
hybridisierende Region enthält
neun oder mehr Nucleotide. Deswegen haben die Hammerhead-Ribozyme
der vorliegenden Erfindung eine hybridisierende Region, die komplementär zu den
vorstehend aufgeführten
Sequenzen ist, und eine Länge
von mindestens neun Nucleotiden aufweist. Die Konstruktion und die
Herstellung solcher Ribozyme ist auf dem Fachgebiet wohlbekannt
und ist in Haseloff, J. und Gerlach, W.L., Nature 334: 585-591 (1988)
ausführlicher
beschrieben.
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Die
Ribozyme der vorliegenden Erfindung umfassen auch RNA-Endoribonucleasen
(hierin folgend „Ribozyme
vom Cech-Typ") wie
z.B. dasjenige, welches natürlich
in Tetrahymena thermophila vorkommt (bekannt als IVS- oder L-19
IVS-RNA) und das von Thomas Cech und Mitarbeitern genau beschrieben
worden ist (Zaug et al., Science 224: 574-578 (1984); Zaug, A.J.
und Cech, T.R., Science 231: 470-475 (1986); Zaug et al., Nature
324: 429-433 (1986); veröffentlichte
internationale Patentanmeldung Nr. WO 88/04300 von University Patents
Inc., Juni 1988; Been, M.D. und Cech, T.R., Cell 47: 207-216 (1986)).
Die Endoribonucleasen vom Cech-Typ
haben ein aktives Zentrum von acht Basenpaaren, welche an die Sequenz
der Ziel-RNA hybridisiert, wonach eine Spaltung der Ziel-RNA stattfindet.
Die Erfindung umspannt jene Ribozyme vom Cech-Typ, die auf Zielsequenzen
eines aktiven Zentrums von acht Basenpaaren gerichtet sind, welche
in einem zur Debatte stehenden Polynucleotid, aber nicht in anderen
Polynucleotiden für
Fettsäureenzyme vorliegen.
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Die
Verbindungen können
auf eine Vielzahl von Methoden verabreicht werden, die auf dem Fachgebiet bekannt
sind, einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf die Verwendung von Liposomen als Abgabevehikel. Nackte DNA-
oder RNA-Moleküle
können
ebenfalls eingesetzt werden, sofern diese in einer Form vorliegen, die
resistent gegenüber
Abbau ist, wie z.B. durch eine Modifikation der Enden, durch die
Ausblidung von circulären
Molekülen
oder durch die Verwendung alternativer Bindungen, einschließlich Phosphothionat-
und Thiophosphoryl-modifizierter Bindungen. Außerdem kann die Abgabe der
Nucleinsäure über einen
erleichterten Transport erfolgen, wobei die Nucleinsäuremoleküle an Poly-Lysin
oder Transferrin gekoppelt sind. Nucleinsäure kann auch durch einen beliebigen
der verschiedenen viralen Träger
in Zellen transportiert werden, einschließlich, aber nicht beschränkt auf
Retrovirus, Vaccinia, AAV und Adenovirus.
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Alternativ
kann ein rekombinantes Nucleinsäuremolekül konstruiert
werden, welches ein solches Antisense-, Ribozym-, Tripelhelix- oder
zur Debatte stehendes Polynucleotidmolekül codiert oder ein solches
darstellt. Bei diesem Nucleinsäuremolekül kann es
sich entweder um RNA oder DNA handeln. Falls die Nucleinsäure eine
RNA codiert, ist es bevorzugt, dass die Sequenz mit einem regulatorischen
Element funktionell verknüpft
ist, so dass ausreichend viele Kopien des gewünschten RNA-Produkts erzeugt werden. Das regulatorische
Element kann entweder eine konstitutive oder eine regulierte Transkription
der Sequenz erlauben. In vivo, d.h. innerhalb von Zellen oder innerhalb
von Zellen eines Organismus, kann ein Transfervektor wie z.B. ein bakterielles
Plasmid oder eine virale RNA oder DNA, welche eine oder mehrere
der RNAs codiert, in Zellen transfiziert werden (z.B. Llewellyn
et al., J. Mol. Biol. 195: 115-123 (1987); Hanahan et al., J. Mol.
Biol. 166: 557-580 (1983)). Einmal im Inneren der Zelle angelangt,
kann der Transfervektor replizieren und von zellulären Polymerasen
transkribiert werden, um die RNA zu erzeugen, oder er kann in das
Genom der Wirtszelle integriert werden. Alternativ kann ein Transfervektor,
der Sequenzen enthält,
die eine oder mehrere der RNAs codieren, in Zellen transfiziert
werden oder durch Mikromanipulationstechniken wie z.B. durch Mikroinjektion
in Zellen eingeführt
werden, so dass der Transfervektor oder ein Teil davon in das Genom
der Wirtszelle integriert wird.
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Zusammensetzung,
Formulierung und Verabreichung von Arzneimitteln Arzneimittel können auf
eine Weise hergestellt werden, die an sich bekannt ist, z.B. mit
Hilfe von herkömmlichen
Misch-, Lösungs-,
Granulierungs-, Drageebildungs-, Verreibungs-, Emulgier-, Verkapselungs-,
Einschluss- oder Lyophilisationsprozessen.
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Arzneimittel
können
demnach auf herkömmliche
Weise formuliert werden, wobei ein oder mehrere pharmazeutisch verträgliche Träger verwendet
werden, umfassend Excipienten und Hilfsstoffe, welche die Verarbeitung
der aktiven Verbindungen zu Zubereitungsformen erleichtern, die
pharmazeutisch eingesetzt werden können. Eine geeignete Formulierung
hängt von
dem gewählten
Verabreichungsweg ab.
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Für eine Injektion
können
die Wirkstoffe der Erfindung in wässriger Lösung formuliert werden, bevorzugt
in physiologisch kompatiblen Puffern wie z.B. Hanks-Lösung, Ringer-Lösung oder
physiologischem Kochsalzpuffer. Für eine Verabreichung über die
Schleimhaut werden Eindringmittel in der Formulierung verwendet, die
für die
zu permeierende Barriere zweckdienlich sind. Solche Eindringmittel
sind allgemein auf dem Fachgebiet bekannt.
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Für eine orale
Verabreichung lassen sich die Verbindungen leicht durch Kombinieren
der aktiven Verbindungen mit auf dem Fachgebiet wohlbekannten pharmazeutisch
verträglichen
Trägern
formulieren. Solche Träger
ermöglichen
eine Formulierung der hierin beschriebenen Verbindungen als Tabletten,
Pillen, Dragees, Kapseln, Flüssigkeiten,
Gele, Sirupe, Aufschlämmungen,
Suspensionen und dergleichen für
eine orale Aufnahme durch einen zu behandelnden Patienten. Pharmazeutische
Zubereitungen zur oralen Verwendung lassen sich mit einem festen
Excipienten erhalten, wobei ein so erhaltenes Gemisch wahlweise
gemahlen wird und das Gemisch von Granula, gegebenenfalls nach Zugabe
geeigneter Hilfsstoffe, verarbeitet wird, um Tabletten oder Drageekerne
zu erhalten. Geeignete Excipienten sind insbesondere Füllstoffe
wie z.B. Zucker, einschließlich
Lactose, Saccharose, Mannit oder Sorbit; Cellulosepräparate wie
zum Beispiel Maisstärke,
Weizenstärke,
Reisstärke,
Kartoffel stärke,
Gelatine, Tragantgummi, Methylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose,
Natrium-Carboxymethylcellulose und/oder Polyvinylpyrrolidon (PVP).
Gegebenenfalls können
Zerfallsmittel wie quervernetztes Polyvinylpyrralidon, Agar oder
Alginsäure
oder ein Salz davon wie z.B. Natriumalginat hinzugefügt werden.
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Drageekerne
werden mit geeigneten Beschichtungen versehen. Zu diesem Zweck können konzentrierte
Zuckerlösungen
eingesetzt werden, die wahlweise Gummi arabicum, Talk, Polyvinylpyrrolidon,
Carbopol-Gel, Polyethylenglycol und/oder Titandioxid, Lacklösungen und
geeignete organische Lösungsmittel
oder Lösungsmittelgemische
enthalten. Zur Identifizierung oder um verschiedene Dosiskombinationen
von aktiven Verbindungen zu kennzeichnen können zu den Tabletten- oder
Drageebeschichtungen Farbstoffe oder Pigmente hinzugefügt werden.
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Zu
Arzneimitteln, die oral verwendet werden können, gehören aus Gelatine hergestellte
Push-fit-Kapseln („push-fit") ebenso wie weiche,
verschlossene Kapseln, die aus Gelatine und einem Weichmacher wie z.B.
Glycerin oder Sorbit hergestellt werden. Die Push-fit-Kapseln können die
aktiven Inhaltsstoffe in Beimischung mit einem Füllstoff wie z.B. Lactose, Bindemitteln
wie z.B. Stärken
und/oder Gleitmitteln wie z.B. Talk oder Magnesiumstearat und wahlweise
Stabilisatoren enthalten. In weichen Kapseln können die aktiven Verbindungen
in geeigneten Flüssigkeiten
wie z.B. Fettölen,
flüssigem
Paraffin oder flüssigen
Polyethylenglycolen gelöst
oder suspendiert sein. Außerdem
können
Stabilisatoren hinzugefügt
werden. Alle Formulierungen zur oralen Verabreichung sollten in
Dosierungen vorliegen, die für
eine solche Verabreichungsform geeignet sind.
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Für eine bukkale
Verabreichung können
die Zusammensetzungen die Form von Tabletten oder Lutschbonbons
annehmen, die auf herkömmliche
Weise formuliert sind.
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Für eine Verabreichung
per Inhalation werden die Verbindungen für den wie hierin beschriebenen Zweck
zweckmäßigerweise
in Form einer Darreichung über
ein Aerosol-Spray aus Druckbehältern
oder einem Zerstäuber
abgegeben, wobei ein geeignetes Treibmittel eingesetzt wird, z.B.
Dichlordifluormethan, Trichlorfluormethan, Dichlortetrafluorethan,
Kohlendioxid oder ein anderes geeignetes Gas. Im Fall eines unter
Druck stehenden Aerosols kann die Dosierungseinheit dadurch bestimmt
werden, indem ein Ventil bereitgestellt wird, welches eine abgemessene
Menge abgibt. Kapseln und Patronen aus z.B. Gelatine zur Verwendung
in einem Inhalator oder einem Insufflator können so formuliert werden,
dass sie ein Pulvergemisch der Verbindung und eine geeignete Pulvergrundlage
wie z.B. Lactose oder Stärke
enthalten.
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Die
Verbindungen können
für parenterale
Verabreichung durch Injektion formuliert werden, z.B. durch eine
Bolus-Injektion oder eine Dauerinfusion. Formulierungen zur Injektion
können
in Form einer Einheitsdosierung dargereicht werden, z.B. in Ampullen
oder in Mehrfachdosis-Behältern
mit einem hinzugefügten
Konservierungsmittel. Die Zusammensetzungen können solche Formen wie z.B.
Suspensionen, Lösungen
oder Emulsionen in öligen
oder wässrigen
Vehikeln annehmen und Formulierungsmittel wie z.B. Suspensions-,
Stabilisierungs- und/oder Dispergiermittel enthalten.
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Pharmazeutische
Formulierungen zur parenteralen Verabreichung umfassen wässrige Lösungen der aktiven
Verbindungen in Wasser-löslicher
Form. Außerdem
lassen sich Suspensionen der aktiven Verbindungen als zweckdienliche ölige Injektionssuspensionen
herstellen. Geeignete lipophile Lösungsmittel oder Vehikel umfassen
Fettöle
wie z.B. Sesamöl
oder synthetische Fettsäureester
wie z.B. Ethyloleat oder Triglyceride oder Liposomen. Wässrige Injektionslösungen können Stoffe
enthalten, die die Viskosität
der Suspension erhöhen,
wie z.B. Natriumcarboxymethylcellulose, Sorbit oder Dextran. Wahlweise
kann die Suspension auch geeignete Stabilisatoren oder Stoffe enthalten,
welche die Löslichkeit
der Verbindungen erhöhen,
um die Herstellung von hoch konzentrierten Lösungen zu ermöglichen.
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Alternativ
kann der aktive Inhaltsstoff in Pulverform zur Rekonstitution vor
dem Gebrauch mit einem geeigneten Vehikel, z.B. sterilem, Pyrogen-freiem
Wasser, vorliegen.
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Die
Verbindungen können
auch in rektalen Zusammensetzungen formuliert werden, wie z.B. als
Zäpfchen
oder Dauerklistier, welche z.B. übliche
Zäpfchen-Basisstoffe
wie z.B. Kakaobutter oder andere Glyceride enthalten.
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Zusätzlich zu
den zuvor beschriebenen Formulierungen können die Verbindungen auch
als ein Depotpräparat
formuliert werden. Solche lang wirkenden Formulierungen können durch
Implantation (zum Beispiel subkutan oder intramuskulär) oder
durch intramuskuläre
Injektion verabreicht werden. So können die Verbindungen zum Beispiel
mit geeigneten polymeren oder hydrophoben Materialien (zum Beispiel
als eine Emulsion in einem verträglichen Öl) oder
als Ionenaustauschharze oder als schwer lösliche Derivate, z.B. als ein
schwer lösliches
Salz, formuliert werden.
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Ein
pharmazeutischer Träger
für die
hydrophoben Verbindungen der Erfindung ist ein Verschnittmittel-System,
umfassend Benzylalkohol, einen unpolaren grenzflächenaktiven Stoff, ein mit
Wasser mischbares organisches Polymer und eine wässrige Phase. Natürlich können die
Verhältnisse
eines Cosolvent-Systems erheblich variiert werden, ohne seine Löslichkeits-
und Toxizitätseigenschaften
zu zerstören.
Darüber
hinaus kann die Identität
des Verschnittmittel-Systems verändert
werden.
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Alternativ
können
andere Abgabesysteme für
hydrophobe pharmazeutische Verbindungen verwendet werden. Liposomen
und Emulsionen sind wohlbekannte Beispiele für Abgabevehikel oder Träger für hydrophobe
Arzneistoffe. Bestimmte organische Lösungsmittel wie z.B. Dimethylsulfoxid
können
ebenfalls verwendet werden, obwohl gewöhnlich auf Kosten einer höheren Toxizität. Zusätzlich können die
Verbindungen mit Hilfe eines Systems mit verlängerter Freisetzung abgegeben
werden, wie z.B. semi-permeablen Matrices fester hydrophober Polymere,
welche den therapeutischen Wirkstoff enthalten. Verschiedene Materialien
für die
verlängerte
Freisetzung haben sich etabliert und sind den Fachleuten wohlbekannt.
Kapseln für
die verlängerte
Freisetzung können,
je nach ihrer chemischen Beschaffenheit, die Verbindungen für ein paar
Wochen bis zu über 100
Tagen freisetzen. Je nach der chemischen Beschaffenheit und der
biologischen Stabilität
des therapeutischen Reagenzes können
zusätzliche
Strategien für
die Stabilisierung des Proteins genutzt werden.
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Die
Arzneimittel können
auch geeignete, feste oder in der Gelphase vorliegende Träger oder
Excipienten umfassen. Beispiele für solche Träger oder Excipienten umfassen,
sind aber nicht beschränkt
auf Calciumcarbonat, Calciumphosphat, verschiedene Zucker, Stärken, Cellulosederivate,
Gelatine und Polymere wie z.B. Polyethylenglycole.
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Viele
der hierin beschriebenen Verbindungen können als Salze mit pharmazeutisch
verträglichen
Gegenionen zur Verfügung
gestellt werden. Pharmazeutisch verträgliche Salze können mit
vielen Säuren
gebildet werden, einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf Salzsäure,
Schwefelsäure,
Essigsäure,
Milchsäure,
Tartarsäure,
Apfelsäure,
Bernsteinsäure
etc.. Salze neigen dazu, in wässrigen
oder anderen protonischen Lösungsmitteln,
welche die entsprechenden freien Basenformen darstellen, besser
löslich
zu sein.
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Geeignete
Verabreichungswege können
zum Beispiel orale, rektale, transmukosale, transdermale oder intestinale
Verabreichung; parenterale Abgabe, einschließlich intramuskuläre, subkutane,
intramedullare Injektionen ebenso wie intrathekale, direkt intraventrikuläre, intravenöse, intraperitoneale,
intranasale oder intraokulare Injektionen umfassen.
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Alternativ
kann man die Verbindung in einer lokalen statt einer systemischen
Weise verabreichen, zum Beispiel über eine direkte Injektion
der Verbindung in ein betroffenes Gebiet, häufig in Form einer Depotformulierung
oder einer Formulierung mit verlängerter
Freisetzung.
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Darüber hinaus
kann man den Arzneistoff in einem zielgerichteten Arzneistoffabgabesystem
verabreichen, zum Beispiel in einem Liposom, das mit einem für die betroffenen
Zellen spezifischen Antikörper
beschichtet ist. Die Liposomen werden auf die Zellen zielgerichtet
sein und von den Zellen selektiv aufgenommen werden.
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Die
Arzneimittel werden im Allgemeinen in einer Menge verabreicht, welche
für die
Behandlung oder die Vorbeugung einer spezifischen Indikation oder
von spezifischen Indikationen wirksam ist. Es ist ersichtlich, dass
die optimale Dosierung für
jede Behandlungsmodalität
und Indikation mit Hilfe von Standardmethoden zu ermitteln ist,
wobei die Indikation, deren Schweregrad, der Verabreichungsweg,
erschwerende Umstände
und dergleichen zu berücksichtigen
sind. Bei der Therapie oder zur Prophylaxe kann der aktive Wirkstoff
einem Individuum als eine injizierbare Zusammensetzung verabreicht
werden, zum Beispiel als eine sterile wässrige Dispersion, die vorzugsweise
isotonisch ist. Eine therapeutisch wirksame Dosis bezieht sich ferner
auf diejenige Menge der Verbindung, welche ausreicht, zu einer Verbesserung
der Symptome zu führen,
die mit solchen Funktionsstörungen
einhergehen. Methoden zur Formulierung und Verabreichung der Verbindungen
der vorliegenden Anmeldung können
in Mack, E.W., Remington's
Pharmaceutical Sciences, Mack Publishing Company, Easton, PA, 13.
Ausgabe (1990) gefunden werden. Bei einer Verabreichung an Säuger und
insbesondere an Menschen ist zu erwarten, dass die tägliche Dosierungsmenge
des Wirkstoffs in einem Bereich von 0,001 mg/kg bis 10 mg/kg liegt, üblicherweise
um 0,01 mg/kg liegt. Der Arzt wird auf jeden Fall die tatsächliche
Dosierung ermitteln, die für
ein Individuum am besten geeignet ist, und wird diese je nach Alter,
Gewicht und Ansprechen des jeweiligen Individuums anpassen. Die
vorstehend angegebenen Dosierungen sind beispielhaft für den durchschnittlichen
Fall. Es kann selbstverständlich
Einzelfälle
geben, in denen höhere
oder niedrigere Dosierungsbereiche gerechtfertigt sind und solche
sind innerhalb des Geltungsbereichs dieser Erfindung.
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So
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Screenen und
Auswählen
von Verbindungen bereit, welche Störungen des Fettstoffwechsels
fördern,
sowie ein Verfahren zum Screenen und Auswählen von Verbindungen, welche
Störungen
des Fettstoffwechsels ebenso wie die diabetische Neuropathie behandeln oder
hemmen. Die ausgewählten
Antagonisten und Agonisten können
zum Beispiel verabreicht werden, um progressive und akute Funktionsstörungen zu
hemmen, wie z.B. arteriellen Bluthochdruck, Hypercholesterinämie, atherosklerotische
Herzkrankheit, chronisch entzündliche
und Autoimmun-Funktionsstörungen,
allergisches Ekzem und andere atopische Funktionsstörungen und
Krebserkrankungen, wozu menschlicher Bauchspeicheldrüsenkrebs
gehört.
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Antagonisten,
Agonisten und andere Verbindungen, welche durch die Anwendung des
Verfahrens der vorliegenden Erfindung identifiziert werden, können allein
oder in Verbindung mit anderen Verbindungen wie z.B. therapeutischen
Verbindungen angewandt werden. Die Arzneimittel können auf
jede beliebige wirksame, zweckmäße Weise,
wozu zum Beispiel eine Verabreichung durch direkte Mikroinjektion
in das betroffene Gebiet gehört,
oder auf intravenöse
oder andere Wege verabreicht werden. Diese Zusammensetzungen können in
Kombination mit (einem) nicht sterilen oder sterilen Träger oder
Trägern
zur Verwendung bei Zellen, Geweben oder Organismen eingesetzt werden,
wie z.B. als ein pharmazeutischer Träger, der für die Verabreichung an ein
Individuum geeignet ist. Solche Zusammensetzungen umfassen zum Beispiel
einen Medienzusatzstof oder eine therapeutisch wirksame Menge von
Antagonisten oder Agonisten der Erfindung und einen pharmazeutisch
verträglichen
Träger
oder Excipienten. Zu solchen Trägern
gehören,
ohne hierauf beschränkt
zu sein, Salzlösung,
gepufferte Salzlösung,
Dextrose, Wasser, Glycerin, Ethanol und Kombinationen davon. Die
Formulierung wird so zubereitet, dass sie sich für die Verabreichungsart eignet.
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Die
vorliegende Anmeldung lehrt ferner diagnostische und pharmazeutische
Packungen und Kits, welche einen oder mehrere Behälter umfassen,
die mit einem oder mehreren Inhaltsstoffen der zuvor erwähnten Zusammensetzungen
der Erfindung gefüllt
sind. Einem solchen Behälter
(solchen Behältern)
kann eine Packungsbeilage in einer Form beigefügt sein, die von einer Regierungsbehörde vorgeschrieben
ist, welche die Herstellung, den Gebrauch und den Verkauf von Arzneimitteln
oder biologischen Produkten regelt, welche die Zulassung durch die
Behörde
für die
Herstellung, den Gebrauch oder den Verkauf des Produkts für eine Anwendung
bei Menschen widerspiegelt.
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Die
Arzneimittel werden im Allgemeinen in einer Menge verabreicht, welche
für die
Behandlung oder die Vorbeugung einer spezifischen Indikation oder
von spezifischen Indikationen wirksam ist. Es ist ersichtlich, dass
die optimale Dosierung für
jede Behandlungsmodalität
und Indikation mit Hilfe von Standardmethoden zu ermitteln ist,
wobei die Indikation, deren Schweregrad, der Verabreichungsweg,
erschwerende Umstände
und dergleichen zu berücksichtigen
sind. Bei der Therapie oder zur Prophylaxe kann der aktive Wirkstoff
einem Individuum als eine injizierbare Zusammensetzung verabreicht
werden, zum Beispiel als eine sterile wässrige Dispersion, die vorzugsweise
isotonisch ist. Bei einer Verabreichung an Säuger und insbesondere an Menschen
ist zu erwarten, dass die tägliche
Dosierungsmenge des Wirkstoffs in einem Bereich von 0,001 mg/kg bis
10 mg/kg liegt, üblicherweise
um 0,01 mg/kg liegt. Der Arzt wird auf jeden Fall die tatsächliche
Dosierung ermitteln, die für
ein Individuum am besten geeignet ist, und wird diese je nach Alter,
Gewicht und Ansprechen des jeweiligen Individuums anpassen. Die
vorstehend angegebenen Dosierungen sind beispielhaft für den durchschnittlichen
Fall. Es kann selbstverständlich
Einzelfälle
geben, in denen höhere
oder niedrigere Dosierungsbereiche gerechtfertigt sind, und solche
sind innerhalb des Geltungsbereichs dieser Erfindung.
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Es
ist selbstverständlich,
dass die vorliegende Erfindung nicht auf die hierin beschriebenen
speziellen Methoden, Protokolle, Zelllinien, Vektoren und Reagenzien
beschränkt
ist. Im Allgemeinen sind die nachfolgend beschriebenen Labormethoden
in der Zellkultur und der Molekulargenetik diejenigen, die wohlbekannt sind
und auf dem Fachgebiet gewöhnlich
eingesetzt werden. Es werden Standardtechniken für rekombinante Nucleinsäure-Verfahren,
die Synthese von Polynucleotiden, die Züchtung von Mikroben, Transformation, Transfektion
etc. eingesetzt. Im Allgemeinen werden enzymatische Reaktionen und
Reinigungsschritte gemäß den Vorschriften
des Herstellers durchgeführt.
Obwohl bei der Ausführung
oder der Überprüfung der
vorliegenden Erfindung beliebige Methoden und Materialien eingesetzt
werden können,
die den hierin beschriebenen ähnlich
oder gleichwertig sind, werden die ausgewählten Methoden, Vorrichtungen
und Materialien nachstehend beschrieben.
-
Um
ein vollständiges
Verständnis
der Erfindung zu erleichtern, haben die nachstehend definierten
Begriffe die folgende Bedeutung:
- Agonist bezieht sich auf
ein beliebiges Molekül
oder einen beliebigen pharmazeutischen Wirkstoff wie z.B. einen
Arzneistoff oder ein Hormon, welches/r die Aktivität eines
anderen Moleküls
verstärkt.
- Antagonist ist ein beliebiges Molekül oder ein beliebiger pharmazeutischer
Wirkstoff wie z.B. ein Arzneistoff oder ein Hormon, welches/r die
Aktivität
eines anderen Moleküls
hemmt oder auslöscht.
- Kontrollregion bezieht sich auf eine ein Gen oder eine Mehrzahl
von Genen oder von Fragmenten davon enthaltende Nucleinsäuresequenz,
welche dazu in der Lage oder dafür
erforderlich ist, die Initiation, die Termination zu unterstützen oder
zu behindern oder anderweitig die Transkription eines Gens zu regulieren,
wobei die Kontrollregion einen Promotor, einen Enhancer, einen Silencer
und/oder ein beliebiges anderes regulatorisches Element umfassen
kann. Eine Kontrollregion kann auch eine Nucleinsäuresequenz
umfassen, die unabhängig
oder ausschließlich
dazu genügen
kann oder auch nicht, die Transkription zu beginnen, zu beenden oder
anderweitig zu regulieren, die jedoch in der Lage ist, eine solche
Regulation in Verbindung mit anderen Nucleinsäuresequenzen zu bewirken.
- Desaturase bezieht sich auf eine Fettsäure-Desaturase, bei der es
sich um ein Enzym handelt, welches dazu in der Lage ist, eine Doppelbindung
in der Kohlenwasserstoff-Region eines Fettsäure-Moleküls zu erzeugen.
- Fettsäuren
sind eine Klasse von Verbindungen, umfassend eine lange gesättigte oder
einfach oder mehrfach ungesättigte
Kohlenwasserstoffkette und eine endständige Carboxylgruppe.
- Fettsäure-Delta-5-Desaturase
(D5D) ist ein Enzym, das dazu in der Lage ist, eine Doppelbindung
zwischen den Kohlenstoffatomen 5 und 6 von der Carboxylgruppe aus
in einem Fettsäuremolekül zu erzeugen.
- Fettsäure-Delta-6-Desaturase
ist ein Enzym, das dazu in der Lage ist, eine Doppelbindung zwischen
den Kohlenstoffatomen 6 und 7 von der Carboxylgruppe aus in einem
Fettsäuremolekül zu erzeugen.
- Funktionelles Enzym, wie hierin verwendet, bezieht sich auf
ein biologisch aktives oder nicht aktives Protein mit einer bekannten
enzymatischen Aktivität.
- Enhancer ist eine Nucleinsäuresequenz,
umfassend ein regulatorisches DNA-Element, welches die Transkription verstärkt oder
erhöht,
wenn es von einem spezifischen Transkriptionsfaktor oder -faktoren
gebunden wird. Ein Enhancer ist im Allgemeinen, aber nicht ausschließlich, außerhalb
der proximalen Promotorregion eines Zielgens gelegen und kann mehrere
Kilobasen (kb) oder mehr von der Transkriptionsstartstelle des Zielgens entfernt
liegen. Darüber
hinaus kann ein Enhancer in beiden Orientierungen und in jeder Lage
(stromaufwärts oder
stromabwärts
relativ zum Promotor) funktionieren, um erhöhte Genexpressionsspiegel zu
bewirken und zu erzeugen, wenn er von spezifischen Faktoren gebunden
wird. Außerdem
bezieht sich ein Enhancer gemäß der vorliegenden
Erfindung auch auf ein Verbindung (d.h. eine Testkomponente), welche
die enzymatische Aktivität
von Fettsäure-Desaturase
erhöht
oder diese fördert
und/oder die Transkription des Gens erhöht oder fördert, welches eine Fettsäure-Desaturase
codiert.
- Gen bezieht sich auf ein Nucleinsäuremolekül oder einen Teil davon, dessen
Sequenz Information einschließt, welche
für die
normale regulierte Produktion eines bestimmten Proteins oder einer
bestimmten Polypeptidkette benötigt
wird. Eine „heterologe" Region eines Nucleinsäure-Konstrukts
(d.h. ein heterologes Gen) ist ein identifizierbarer DNA-Abschnitt
innerhalb eines größeren Nucleinsäure-Konstrukts,
welchen man in der Natur nicht mit den anderen genetischen Komponenten
des Konstrukts verknüpft
findet. Demnach wird das Gen, wenn das heterologe Gen ein Fettsäure-Desaturase-Gen
eines Säugers
codiert, normalerweise von einem Promotor flankiert sein, welcher
die strukturelle genomische DNA in dem Genom des Quellorganismus
nicht flankiert.
- Wirtssystem kann eine Zelle, ein Gewebe, ein Organ, einen Organismus
oder einen beliebigen Teil davon umfassen, welche/s/r eine Umgebung
oder Bedingungen bereitstellt, welche die Transkription und/oder
die Transkription einer exogenen Polynucleotidsequenz erlauben oder
diese ermöglichen,
gefolgt von einer anschließenden
Translation, um ein funktionelles Protein oder Polypeptid zu ergeben.
- Inhibitor bezieht sich auf einen Stoff oder eine Verbindung
(d.h. Testkomponente), welcher (welche) die enzymatische Aktivität von Fettsäure-Desaturase
vermindert oder verhindert oder die Transkription des eine Fettsäure-Desaturase
codierenden Gens vermindert oder unterdrückt.
- Identität, Ähnlichkeit
oder homolog beziehen sich auf Beziehungen zwischen zwei oder mehreren
Polynucleotidsequenzen, wie sie durch Vergleichen der Sequenzen
bestimmt werden. Je nach Lage des Falls bedeutet Identität auf dem
Fachgebiet auch den Grad der Sequenzverwandtschaft zwischen Polynucleotidsequenzen, wie
er durch die Übereinstimmung
zwischen Folgen solcher Sequenzen ermittelt wird. Sowohl Identität als auch Ähnlichkeit
können
leicht berechnet werden (Lesk, A.M., Hrsg., 1988, Computational
Molecular Biology, Oxford University Press, New York; Smith, D.W.,
Hrsg., 1993, Biocomputing: Informatics and Genome Project, Academic
Press, New York; Griffin, A.M. und Griffin, H.G., Hrsg., 1994, Computer
Analysis of Sequence Data, Teil 1, Humana Press, New Jersey; von
Heijne, G., 1987, Sequence Analysis in Molecular Biology, Academic Press,
New York und Gribskov, M. und Devereux, J., Hrsg., 1991, Sequence
Analysis Primer, M Stockton Press, New York). Obschon es eine Reihe
von Methoden gibt, um Identität
und Ähnlichkeit
zwischen zwei Polynucleotidsequenzen zu messen, sind beide Begriffe
Fachleuten wohlbekannt (von Heijne, G., 1987, Sequence Analysis
in Molecular Biology, Academic Press, New York; Gribskov, M. und
Devereux, J., Hrsg., 1991, Sequence Analysis Primer, M Stockton
Press, New York; Carillo, H. und Lipman, D., SIAM J Applied Math.
48: 1073 (1988)). Verfahren, die üblicherweise eingesetzt werden,
um Identität
und Ähnlichkeit
zwischen Sequenzen zu ermitteln, umfassen, sind aber nicht beschränkt auf
jene, die in Carillo, H. und Lipman, D., SIAM J Applied Math. 48:
1073 (1988) offenbart sind. Verfahren zur Bestimmung von Identität und Ähnlichkeit
sind in Computerprogrammen verschlüsselt. Computerprogramm-Methoden
zur Bestimmung von Identität
und Ähnlichkeit
zwischen zwei Sequenzen umfassen, sind aber nicht beschränkt auf
das GCG Programm-Packet (Devereux et al., Nucl. Acids Res. 12(1):
387-395 (1984), BLASTP, BLASTN und FASTA (Altschul et al., J. Mol. Biol.
215: 403-410 (1990)).
- Isoliert bedeutet, „von
Menschenhand" aus
seinem natürlichen
Zustand verändert,
d.h. dass es, falls es in der Natur vorkommt, es verändert oder
aus seiner ursprünglichen
Umgebung entfernt worden ist oder beides. Zum Beispiel ist ein natürlich vorkommendes
Polynucleotid, das natürlich
in einem lebenden Organismus in seinem natürlichen Zustand vorhanden ist,
nicht „isoliert", aber dasselbe Polynucleotid,
das von in seinem natürlichen Zustand
gleichzeitig vorhandenen Materialien getrennt wird, ist, so wie
der Begriff hierin verwendet wird, „isoliert". Als Teil von oder nach der Isolierung
können
solche Polynucleotide mit anderen Polynucleotiden, z.B. mit DNA
verknüpft
werden, zum Beispiel zur Mutagenese, um Fusionsproteine zu bilden
und zur Vermehrung oder zur Expression in einem Wirt. Man kann die
isolierten Polynucleotide, allein oder verknüpft mit anderen Polynucleotiden
wie z.B. Vektoren, in Wirtszellen in Kultur oder in ganze Organismen
einführen.
Eingeführt
in Wirtszellen in Kultur oder in ganze Organismen würde eine
solche DNA, so wie der Begriff hierin verwendet wird, immer noch
isoliert sein, weil sie nicht in ihrer natürlich vorkommenden Form oder
Umgebung vorläge.
Auf ähnliche
Weise können
die Polynucleotide zum Beispiel in einer Zusammensetzung wie z.B.
als Medienformulierungen, als Lösungen
für die
Einführung
von Polynucleotiden beispielsweise in Zellen, als Zusammensetzungen
oder Lösungen
für chemische
und enzymatische Reaktionen, welche nicht natürlich vorkommende Zusammensetzungen
darstellen und darin in der Bedeutung dieses Begriffs, wie er hierin
verwendet wird, isolierte Polynucleotide bleiben, vorliegen.
- Nucleinsäure-Konstrukt
bezieht sich auf ein beliebiges genetisches Element, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf Plasmide und Vektoren, welche Polynucleotidsequenzen aufnehmen.
Zum Beispiel kann ein Nucleinsäure-Konstrukt
ein Vektor sein, der einen Promotor oder eine Kontrollregion umfasst,
welche mit einem heterologen Gen funktionell verknüpft ist.
- Funktionell verknüpft,
wie hierin verwendet, zeigt die Verbindung eines Promotors oder
einer Kontrollregion eines Nucleinsäure-Konstrukts mit einem heterologen
Gen auf eine solche Weise an, dass die Anwesenheit oder die Modulation
des Promotors oder der Kontrollregion die Transkription des heterologen
Gens beeinflusst, einschließlich
Genen für
Reportersequenzen. Funktionell verknüpfte Sequenzen können auch
zwei Abschnitte umfassen, die auf dasselbe RNA-Transkript transkribiert
werden. So sind zwei Sequenzen wie z.B. ein Promotor und eine Reportergensequenz
funktionell verknüpft,
wenn die in dem Promotor beginnende Transkription ein RNA-Transkript
der Reportersequenz erzeugt.
- Promotor bezieht sich auf ein Nucleinsäuresequenz, umfassend ein regulatorisches
DNA-Element, welches in der Lage ist, eine RNA-Polymerase direkt
oder indirekt zu binden, um die Transkription eines stromabwärts (in 3'-Richtung) gelegenen
Gens zu initiieren. Gemäß der vorliegenden
Erfindung schließt
ein Promotor eines Nucleinsäure-Konstrukts
ein Nucleotidsequenz ein, wobei die Nucleotidsequenz mit einem heterologen
Gen auf eine Weise verknüpft
sein kann, dass die Induktion des Promotors die Transkription des
heterologen Gens beeinflusst.
- Rekombinant bezieht sich auf rekombinierte oder neue Kombinationen
von Nucleinsäuresequenzen,
Genen oder Fragmenten davon, welche durch rekombinante DNA-Techniken hergestellt
werden und sich von einer natürlich
vorkommenden Nucleinsäuresequenz
unterscheiden.
- Regulatorisches Element bezieht sich auf eine Desoxyribonucleotidsequenz,
umfassend die gesamte oder einen Teil von einer Nucleinsäuresequenz,
an welche ein aktiviertes transkriptionelles regulatorisches Protein oder
ein ein oder mehrere aktivierte transkriptionelle regulatorische
Proteine umfassender Komplex bindet, so dass die Expression eines
verbundenen Gens oder verbundener Gene einschließlich heterologer Gene transkriptionell
moduliert wird.
- Reportergen ist eine Nucleinsäuresequenz, welche ein Polypeptid
oder ein Protein codiert, das ansonsten nicht von der Wirtszelle
oder dem Wirtssystem produziert wird oder das in minimalen oder
vernachlässigbaren Mengen
in der Wirtszelle oder dem Wirtssystem produziert wird und das mittels
verschiedener bekannter Methoden nachweisbar ist, so dass man das
Reportergen-Produkt quantitativ testen kann, um das Niveau der transkriptionellen
Aktivität
in einer Wirtszelle oder einem Wirtssystem zu untersuchen. Beispiele
umfassen Gene für
Luciferase, Chloramphenicolacetyltransferase (CAT), β-Galactosidase,
sezernierte placentare alkalische Phosphatase und andere sezernierte
Enzyme.
- Silencer bezieht sich auf eine Nucleinsäuresequenz oder einen Abschnitt
einer DNA-Kontrollregion, so dass die Anwesenheit der Silencer-Sequenz
in der Region eines Zielgens die Transkription des Zielgens am Promotor
durch seine Wirkungen als ein einzelner DNA-Abschnitt oder durch
die Wirkungen von in trans agierenden Faktoren unterdrückt, welche
an diese genetische Elemente binden und in der Folge eine negative
Kontrolle auf die Expression eines Zielgens bewirken.
- Stringente Hybridisierungsbedingungen sind diejenigen, welche
stringent genug sind, um für
Spezifität
zu sorgen, die Anzahl von Fehlpaarungen zu verringern und dennoch
genügend
flexibel sind, um die Bildung von stabilen Hybriden in einer akzeptablen
Rate zu gestatten. Solche Bedingungen sind Fachleuten bekannt (Sambrook
et al., 1989, Molecular Cloning, 2. Auflage, Cold Spring Harbor
Laboratory Press, Cold Spring Harbor, N.Y.). Nur als Beispiel kann
eine stringente Hybridisierung mit kurzen Nucleotiden 5-10°C unter des
Tm durchgeführt werden, wobei hohe Konzentrationen
der Sonde wie z.B. 0,01-1,0 pMol/ml eingesetzt werden. Bevorzugt
bedeutet der Begriff „stringente
Bedingungen", dass
eine Hybridisierung nur dann auftritt, wenn mindestens eine 95%ige
und bevorzugt eine mindestens 97%ige Identität zwischen den Sequenzen vorliegt.
- Marker bezieht sich auf eine spezifische kurze Aminosäuresequenz
oder eine Oligonucleotidsequenz, wobei diese Aminosäure- oder
Nucleinsäuresequenz
zum Beispiel ein V5-Epitop, welches mit einem im Handel erhältlichen
Antikörper
erkannt werden kann, oder eine Folge von sechs Histidinresten umfassen
oder codieren kann. In der Praxis erleichtert ein Marker die anschließende Identifizierung
und Aufreinigung eines mit einem Marker versehenen Proteins.
- Mit einem Marker versehenes Protein, wie hierin verwendet, bezieht
sich auf ein Protein, das eine verknüpfte Marker-Sequenz umfasst.
Gemäß der vorliegenden
Erfindung bezieht sich ein mit einem Marker versehenes Protein auf
ein Polypeptid einer Fettsäure-Desaturase
eines Säugers,
das am Carboxylende der Desaturase-Aminosäuresequenz mit einem V5-Epitop
und sechs Histidinresten verknüpft
ist.
- Testkomponenten, wie hierin verwendet, umfassen kleine Moleküle (z.B.
kleine organische Moleküle),
pharmakologische Verbindungen oder Wirkstoffe, Peptide, Proteine,
Antikörper
oder Antikörperfragmente
und Nucleinsäuresequenzen,
einschließlich
DNA- und RNA-Sequenzen.
- Transkriptionell die Expression eines verbundenen Gens oder
verbundener Gene modulieren bedeutet, die Transkriptionsrate eines
solchen Gens oder solcher Gene zu verändern.
- Transfektion bezieht sich auf einen Prozess, in dem exogene
oder heterologe DNA (d.h. ein Nucleinsäure-Konstrukt) in eine eukaryontische
Empfänger-Wirtszelle
eingeführt
wird. Daher bezeichnet man den Erwerb von exogener DNA einer Wirtszelle
bei eukaryontischen Zellen als Transfektion. Es sollte beachtet
werden, dass eukaryontische Transfektion analog zu einer bakteriellen
Transformation ist, wodurch Bakterienzellen exogene oder heterologe
DNA erwerben. In Prokaryonten und Eukaryonten (zum Beispiel Hefe
und Säugerzellen)
eingeführte
DNA kann auf einem episomalen Element wie z.B. einem Plasmid beibehalten
oder in das Wirtsgenom integriert werden. Was eukaryontische Zellen
anbelangt, ist eine stabil transfizierte Zelle eine, in der die eingeführte DNA
in ein Chromosom integriert worden ist, so dass sie durch Replikation
der Chromosomen an Tochterzellen vererbt wird. Diese Stabilität zeigt
sich an der Fähigkeit
der eukaryontischen Zelle, Zelllinien oder Clone zu etablieren,
welche aus einer Population von Tochterzellen bestehen, welche die
eingeführte
DNA enthalten.
- Transfektion/Transformation, wie hierin verwendet, bezieht sich
auf einen Prozess, durch den exogene oder heterologe DNA (z.B. ein
Nucleinsäure-Konstrukt)
in eine eukaryontische oder prokaryontische Wirtszelle oder in ein
Wirtssystem eingeführt
worden ist.
- Transformation bezieht sich auf einen Prozess, durch den exogene
oder heterologe DNA (d.h. ein Nucleinsäurekonstrukt) in eine prokaryontische
Empfängerwirtszelle
eingeführt
wird. Deswegen wird in prokaryontischen Zellen der Erwerb von exogener
DNA durch eine Wirtszelle als Transformation bezeichnet. Man sollte
beachten, dass bakterielle Transformation analog zur eukaryontischen
Transfektion ist. Darüber hinaus
sollte man ebenfalls beachten, dass sich Transformation in Eukaryonten
auf die Umwandlung oder die Transformation eukaryontischer Zellen
in einen Zustand unbeschränkten
Wachstums in Kultur bezieht, ähnlich
einem tumorigenen Zustand. In Prokaryonten und Eukaryonten (zum
Beispiel Hefe und Säugerzellen)
eingeführte
DNA kann auf einem episomalen Element wie z.B. einem Plasmid beibehalten
oder in das Wirtsgenom integriert werden. Was prokaryontische Zellen
anbelangt, ist eine stabil transformierte Bakterienzelle eine, in
der die eingeführte DNA
in ein Chromosom integriert worden ist, so dass sie durch Replikation
der Chromosomen an Tochterzellen vererbt wird. Diese Stabilität zeigt
sich an der Fähigkeit
der prokaryontischen Zelle, Zelllinien oder Clone zu etablieren,
welche aus einer Population von Tochterzellen bestehen, welche die
eingeführte
DNA enthalten.
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Die
hierin verwendete Terminologie dient nur dem Zweck, bestimmte Ausführungsformen
zu beschreiben und ist nicht gedacht, den Geltungsbereich der vorliegenden
Erfindung zu beschränken,
welcher nur durch die angefügten
Ansprüche
beschränkt
ist. Soweit nicht anderweitig definiert, haben alle hierin verwendeten technischen
und wissenschaftlichen Begriffe dieselben Bedeutungen wie sie gewöhnlich von
einem durchschnittlich begabten Fachmann des Fachgebiets verstanden
werden, zu dem diese Erfindung gehört.
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Die
vorliegende Erfindung wird weiter beschrieben und wird besser zu
verstehen sein, indem man auf die nachstehend aufgeführten Arbeitsbeispiele
verweist. Diese nicht beschränkenden
Beispiele sollen nur als veranschaulichend für die Prinzipien der Erfindung
angesehen werden. Da einem Fachmann zahlreiche Modifikationen und
Veränderungen
einfallen werden, ist es nicht gewünscht, die Erfindung auf die
exakte, gezeigte und beschriebene Konstruktion und Ausführung zu
beschränken.
Dementsprechend können
alle geeigneten Modifikationen und Äquivalente verwendet werden
und fallen in den Geltungsbereich der Erfindung und der angefügten Ansprüche.
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BEISPIELE
-
Beispiel 1 – Clonierung
der Desaturase-Gene von Ratte und Mensch
-
(Referenzbeispiel)
-
RNA-Extraktion:
-
Gesamt-RNA
wurde aus Rattenleber oder aus der menschlichen Zelllinie Chang
(ATCC Nr. CCL-13) extrahiert, wobei die TRIzol-Reagenzienlösong (Gibco-BRL),
wie vom Hersteller beschrieben, eingesetzt wurde.
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Reverse Transkription:
-
Etwa
1 μg von
jeder RNA-Probe wurde in 3 mM MgCl2, 75
mM KCl, 50 mM Tris-HCl (pH 8,3), 2 ng/μl Zufallsprimer (Perkin-Elmer),
1,0 mM von jedem dNTP, 2,0 U/μl
RNase Inhibitor (Perkin-Elmer) und 10 U/μl MuLV-reverse Transkriptase
(Perkin-Elmer) revers transkribiert. Die Reaktionen wurden für 30 Min.
bei 42°C in
einem Endvolumen von 20 μl
durchgeführt.
Das Enzym wurde dann für
5 Min. bei 94°C
inaktiviert.
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Amplifikation von Desaturase-Genen
mittels PCR und Clonierung in einen Hefevektor:
-
Aliquote
(5 μl) der
reverse Transkriptions-Reaktionen wurden mit Hilfe der Polymerasekettenreaktion (PCR)
amplifiziert, wobei Primer eingesetzt wurden, die so konstruiert
waren, dass sie cDNA erzeugten, welche der codierenden-Sequenz für das menschliche
Desaturase-Gen entsprach.
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Das
hD5D-Gen wurde für
die Clonierung in die Vektoren pYES2 und pYES2/CT (Invitrogen) in
einem zweischrittigen Prozess mit zwei Primer-Sätzen amplifiziert. Die ursprünglichen
Vorwärts-
und Rückwärts-Primer
für die
Clonierung des hD5D-Gens in den Vektor pYES2 waren
5'-CACGACGAATTCCGTCGCCAGGCCAGCTATGG-3' (SEQ ID NO.5) bzw.
5'-CACTATCTCGAGCTGGGCAGGGTGGCTGTTGT-3', (SEQ ID NO.6)
-
Die
Translationsstart- und Stoppcodons (oder ein Teil davon) sind durch
Fettdruck angezeigt. Das PCR-Produkt enthielt einzelne EcoRI- und
XhoI-Stellen (unterstrichen) und wurde an diesen Stellen in den Vektor
pYES2 cloniert. Dieses Konstrukt wurde pYh5006.1 genannt.
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Die
Vorwärts-
und Rückwärts-Primer,
welche dafür
eingesetzt wurden, das hD5D-Gen
von dem vorstehend beschriebenen Vektorkonstrukt (pYn5006.1) zu
amplifizieren, waren
5'-CACGCGAAGCTTAAAAATGGCCCCCGACCCGG-3' (SEQ ID NO.7) bzw.
5'-CACGCGTCTAGATTATTGGTGAAGATAGGCATCTAGCCAGCGCT-3' (SEQ ID NO.8)
-
Die
Translationsstart- und Stoppcodons sind in Fettdruck gezeigt. Dieses
PCR-Produkt enthielt
einzelne HindIII – und
XbaI-Restriktionsstellen (unterstrichen) und wurde an diesen Stellen
in den Vektor pYES2 cloniert. Der Rückwärts-Primer für die Clonierung
des hD5D-Gens aus pYh5006.1 in den Vektor pYES2/CT (Invitrogen),
welcher einen C-terminalen Marker für den Protein-Nachweis und
die Aufreinigung enthält,
war
5'-CACGCGTCTAGATTGGTGAAGATAGGCATCTAGCCAGAGCTG-3' (SEQ ID NO. 9);
der
Vorwärts-Primer
war derselbe wie derjenige, der für die Konstruktion von pYES2
verwendet wurde. Der Rückwärts-Primer
weist kein Stoppcodon auf und setzt das Gen daher in dasselbe Leseraster
mit dem C-terminalen Marker. Die Konstrukte pYES2/CT und pYES2,
welche das hD5D-Gen enthalten, wurden pTh5009.1 bzw. pYh5006.3 genannt
(5 bzw. 6).
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Die
Vorwärts-
und Rückwärts-Primer
für das
rD5D waren
5'-CACGCGAAGCTTAAAAATGGCCCCCGACCCGG-3' (SEQ ID NO.10) bzw.
5'-CACGCGTCTAGATTATTGGTGAAGATAGGCATCTAGCCAGCGCT-3' (SEQ ID NO. 11)
für die Clonierung
in den Vektor pYES2. Obwohl diese Primer für das hD5D-Gen konstruiert
waren, wurde das rD5D-Gen von DNA aus Rattenleber amplifiziert.
Das PCR-Produkt enthielt einzelne HindIII – und XbaI-Stellen (unterstrichen),
die an die Translationsstart- bzw. Stoppcodons angrenzten (angezeigt
durch Fettdruck). Das rD5D-Genkonstrukt in dem Vektor pYES2 wurde
pYr5014.1 genannt (7).
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Die
PCR wurde mit der Advantage-HF-Polymerase (Clontech) gemäß den Vorschriften
des Herstellers durchgeführt.
Die PCR-Produkte wurde mit Hilfe des QIAquick Gelextraktions-Kits
(Qiagen, Deutschland) gelgereinigt.
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Die
aufgereinigten PCR-Produkte und die Hefe-Expressionsvektoren pYES2
und pYES2/CT wurden mit spezifischen Restriktionsenzymen in Übereinstimmung
mit den während
der Amplifikation erzeugten Restriktionsstellen verdaut und aufgereinigt.
Die verdauten Vektor- und PCR-Produkte wurden ligiert und in kompetente
E. coli, Stamm INFαF' (für hD5D)
oder Stamm TOP10 (für
rD5D) (Invitrogen) transformiert, und auf LB-Agarplatten selektiert,
die Ampicillin enthielten. Die durch Selektion erhaltenen Kolonien
wurden amplifiziert und Plasmid-DNA wurde mit dem QIAprep Spin Miniprep-Kit
(Qiagen) isoliert. Alle Plasmidkonstruktionen wurden mittels DNA-Sequenz-Analyse
bestätigt.
Transformation von Saccharomyces cerevisiae, Stamm INVSc1 (Invitrogen)
mit den Plasmiden wurde mit der Lithiumacetat-Methode (Invitrogen) durchgeführt und
rekombinante Hefezellen wurden auf synthetischem Minimalmedium ohne
Uracil (SC-U) selektiert.
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Konstruktion
des Hefestamms: Der Genotyp von INVSc1 ist (Mata/Matα his3Δ1 leu2/leu2 trp1-289/trp1-289
ura3-52/ura3-52). Nachdem Saccharomyces cerevisiae, wie zuvor beschrieben,
mit den Desaturase-Genkonstrukten transformiert worden ist, waren
die so erhaltenen Stämme
außer
der Anwesenheit der Desaturase-Konstrukte isogen zu INVSc1.
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Beispiel 2 – Clonierung
und Identifizierung der menschlichen Desaturase-Kontrollregion
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Die
hD5D-Kontrollregion wurde aus der genomischen DNA von menschlichen
Leukocyten durch zwei Runden von PCR-Reaktionen cloniert. Die erste
PCR-Reaktion verwendete die folgenden Primer: einen Rückwärts-Primer,
der an der Position +127 der codierenden Sequenz von hD5D begann
(5'-CACCTTACGGTCGATCACTA-3'; SEQ ID NO: 12)
und einen Vorwärts-Primer,
der an der Position –1357
stromaufwärts
von dem Translationsstartcodon ATG begann (5'-CTCAGTGCTTGGGACAGTTA-3'; SEQ ID NO: 13).
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Die
PCR-Amplifikation wurde in einem Perkin-Elmer GeneAMP-PCR-System
9700-Instrument
in einem Reaktionsvolumen von 50 μl
durchgeführt,
enthaltend: 0,5 μg
genomische DNA, 0,4 μM
von jedem Primer, 1 × dNTP-Gemisch
(Clontech, CA), 1 × PCR-Reaktionspuffer
(Clontech) und 1 × Advantage-Polymerase-Gemisch
(Clontech).
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Die
Bedingungen für
die PCR-Reaktion waren:
7 Zyklen bei 94°C für 2 Sekunden, 72°C für 3 Minuten
32
Zyklen bei 94°C
für 2 Sekunden,
67°C für 3 Minuten
67°C für 4 Minuten
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Die
PCR-Produkte wurde mit Hilfe des QIAquick-Gelextraktions-Kits (Qiagen)
gelgereinigt und in den TA-Clonierungs-Vektor pCRII (Invitrogen)
eingesetzt. Das so erhaltene Plasmid, welches pCh4012.1 genannt wurde,
wurde als Matrize in einer zweiten PCR-Reaktion eingesetzt, die
darauf abzielte, die hD5D-Kontrollregion ohne den Teil der codierenden
Sequenz zu clonieren.
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Die
für die
zweite PCR eingesetzten Vorwärts-
und Rückwärts-Primer
waren
5'-GACGAGCTCCTCAGTGCTTGGGACAGTTATGTTT-3' (SEQ ID NO.14) bzw.
5'-GACGAGCTCAGCTGGCCTGGCGA-3' (SEQ ID NO. 15)
-
Der
Vorwärts-Primer
beginnt an Position –1357
der hD5D-Kontrollregion und der Rückwärts-Primer beginnt an Position –1 stromaufwärts von
dem ATG. Beide Primer enthielten SacI-Erkennungsstellen für die Clonierung
in die SacI-Stellen der Vektoren pCAT3-Basic und pGL3-Basic. Die
PCR-Bedingungen waren dieselben, wie zuvor bei der Verwendung von
pCh4012.1 beschrieben. Das gelgereinigte PCR-Produkt und die Vektoren
pCAT3-Basic und pGL3-Basic wurden mit dem Restriktionsenzym SacI
verdaut, ligiert und in den kompetenten E. coli-Stamm TOP10 (Invitrogen)
transformiert. Kolonien wurden auf Platten selektiert, die Ampicillin
enthielten. Durch Selektion erhaltene Kolonien wurden amplifiziert
und Plasmid-DNA wurde mit Hilfe des QIAprep Spin Miniprep-Kits (Qiagen)
isoliert. Die Transformanten wurden mittels Restriktionsanalyse durchmustert
und durch DNA-Sequenzierung bestätigt.
Die 1357 bp große
Kontrollregion, die in die Vektoren pCAT3-Basic und pGL3-Basic cloniert
worden war, wurde pBh4013.1 (8) bzw.
pGh4014.1 (9) genannt.
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Beispiel 3 – Transfektion
von Zellen
-
Die
Zelllinien ZR-75-1 und HepG2 werden mit 5 μg der Plasmide pBh4013.1 und
pGh4014.1, wobei 5 μl
Lipofectamine 2000-Reagenz (Gibco-BRL) eingesetzt wird, in einer
Platte mit 6 Vertiefungen, wie vom Hersteller beschrieben, transfiziert.
Die Kontrollplasmide pCAT-3-CTL und pCAT3-Basic oder pGL3-CTL und pGL3-Basic
werden ebenfalls als Positiv- bzw. Negativkontrollen transfiziert.
In allen Fällen
werden 5 μg
des Plasmids pCMV-β-Gal
(pCMV-β-Galactosidase-Kontrollvektor,
Clontech) co-transfiziert und als interne Kontrolle verwendet, um
die Transfektionseffizienz zwischen jeder Transfektion zu standardisieren.
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Beispiel 4 – CAT (Chloramphenicolacetyltransferase) – Enzymtest
-
Für die CAT-Tests
werden die transfizierten Zellen 48 Stunden nach der Transfektion
geerntet und es werden zelluläre
Protein-Extrakte hergestellt, wobei 1 × Reporter-Lysepuffer (Promega) eingesetzt wird.
Der CAT-Test wird mit dem CAT Enzyme Assay System von Promega durchgeführt, wobei
die Protokolle der Firma befolgt werden. Im Wesentlichen werden
etwa 20 μg
Protein-Extrakt mit 75 μCi
[1,2-14C]-Chloramphenicol (NEN, MA) und 25 μg von in
dem Kit mitgelieferten n-Butyryl-Coenzym
A inkubiert. Das Reaktionsgemisch wird für 1 Stunde bei 37°C inkubiert.
Die Reaktion wird dann durch Zugabe von 300 μl von gemischten Xylolen gestoppt.
Die Xylol-Phase wird zweimal mit 100 μl 0,25 M Tris-HCl (pH 8,0) extrahiert;
200 μl der
oberen Xylol-Phase werden mit 10 ml Scintillationsflüssigkeit
(Ready-Safe, Beckman, CA) kombiniert und die Radioaktivität wird in
einen Flüssig-Scintillationsmessgerät gezählt. Eine
Standardkurve wird mit reinem CAT-Enzym aufgenommen, um zu gewährleisten,
dass die Extrakte ausreichend hoch verdünnt sind, um eine enzymatische
Reaktion zu ergeben, welche innerhalb des linearen Bereichs der
Standardkurve liegt.
-
Die β-Galactosidase-Enzymaktivität wird als
interne Kontrolle verwendet, um die Transfektionseffizienz zwischen
Transfektionen zu standardisieren. Derselbe Protein-Extrakt wird mit
1 × Reporter-Lysepuffer
auf 150 μl
verdünnt
und mit dem gleichen Volumen 2 × Assay-Puffer
(Beta-Galactosidase Enzyme Assay System, Promega) inkubiert, welcher
200 mM Natriumphosphatpuffer, pH 7,3, 2 mM MgCl
2,
100 mM β-Mercaptoethanol und
1,33 mg/ml o-Nitrophenyl-β-D-galactopyranosid
(ONPG) enthält.
Das Reaktionsgemisch wird für
30 Min. bis 1 Std. bei 37°C
inkubiert (bis sich eine leichte gelbe Farbe entwickelt). Die Reaktion
wird durch Zugabe von 500 μl
1 M Natriumcarbonat gestoppt und die Extinktion spektrophotometrisch
bei 420 nm bestimmt. Die Ergebnisse eines typischen CAT-Test5 sind
in Tabelle 1 dargestellt. Tabelle
1 Basalaktivität des D5D-
und D6D-Promotors in der Zelllinie ZR-75-1
- * Auf Kontrollen normalisierte Aktivität
- pRh4007.1 (10)
- pRh4002.1 (11)
-
Beispiel 5 – Luciferase – Enzymtest
-
Für die Luciferase-Tests
werden die transfizierten Zellen 48 Std. nach Transfektion geerntet
und es werden zelluläre
Protein-Extrakte hergestellt, wobei 1 × Reporter-Lysepuffer (Promega) gemäß dem Protokoll der
Firma eingesetzt wird. Der Luciferase-Test wird mit dem Luciferase
Enzyme Assay System (Promega) durchgeführt, wobei die Empfehlungen
des Herstellers befolgt werden.
-
Beta-Galactosidase-Enzymaktivität wird als
interne Kontrolle verwendet, um, wie in Beispiel 4 beschrieben,
die Transfektionseffizienz zwischen Transfektionen zu standardisieren.
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Beispiel 6 – Funktionelle
Analyse der Delta-5-Desaturase in mit pYr5014.1 transformierter
Saccharomyces cerevisiae (Referenzbeispiel)
-
Chemikalien und Radiochemikalien:
-
Hefe-Stickstoffbase
ohne Aminosäuren
wurde von Difco (Becton Dickinson Co) gekauft. Fettsäure-freies
Rinderserumalbumin, Tris-HCl,
Tergit, Kohlenhydrate, Aminosäuren
und Fettsäuren
wurden von Sigma-Aldrich Canada (Oakville, ON, Kanada) bezogen.
Alle organischen Lösungsmittel
(HPLC-Qualität) wurden von
Fisher-Scientific (Fair Lawn, NJ) bezogen. [1-14C]-Alpha-Linolensäure und
[1-14C]-Dihomogammalinolensäure (99%
radiochemische Reinheit); spezifische Aktivität: 52 μCi/μMol) wurden von NEN (Boston,
MA, USA) gekauft. Diese Fettsäuren
wurden mit KOH (0,1 M) verseift und in SC-U-Medium mit 1% Tergit
aufgelöst.
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Inkubation:
-
Mit
pYr5014.1 transformierte Saccharomyces cerevisiae wurden in einem
125 ml-Erlenmayerkolben inkubiert, der 10 ml SC-U-Medium, 1% Tergit
(O.D. 0,4, ungefähr
3,2 × 106 Zellen/ml) und 2 μM (1 μCi) der Kaliumsalze von entweder
[1-14C]-Alpha-Linolensäure oder
[1-14C]-Dihomogammalinolensäure enthielt.
Nach 5 Std. Inkubation in einem Orbital-Schüttler bei 270 UpM und 30°C erreichten
die Zellen die Log-Phase und die Expression des Transgens wurde
mit Galactose (2% Endkonzentration) induziert. Die Hefen wurden
weiter für
19 Std. inkubiert, bis sie durch Zentrifugation bei 5000 × g für 10 Min.
bei 4°C
geerntet wurden.
-
Die
Zellen wurden mit Tris-HCl-Puffer (100 mM, pH 8,0) gewaschen, der
0,1% BSA enthielt, und Gesamtlipide wurden, wie nachstehend beschrieben,
extrahiert. Die Radioaktivität
von Aliquoten des Inkubationsmediums, des Überstands und der Zellen wurde
durch Flüssigszintillationszählung mit
einem LS6500-Szintillationssystem
(Beckman) bestimmt.
-
Die
mit dem Vektor pYES2 transformierte Wirtshefe wurde als Negativkontrolle
verwendet.
-
Lipidextraktion:
-
Gesamtlipide
wurden mit Chloroform/Methanol (2:1 Vol./Vol.) gemäß der Methode
von Folch et al., J. Biol. Chem 226: 497-509 (1957) aus den Zellen extrahiert.
Die Gesamtlipidextrakte wurden mit Bortrifluorid in Methanol für 30 Min.
bei 90°C
methyliert. Die so erhaltenen Methylester (FAME) wurden, wie nachstehend
beschrieben, untersucht.
-
Hochleistungsflüssigchromatographie
(HPLC)-Analyse:
-
Analysen
der radioaktiv markierten FAMEs wurden bei 205 nm auf einem Hewlett
Packard (1090, Serie II)-Chromatographen,
ausgestattet mit einem Diodenarray-Detektorsatz, einem Radioisotopen-Detektor (Modell
171, Beckman, Fullerton, KA) mit einer festen Szintillations-Kartusche
(97% Effizienz für 14C-Nachweis) und einer Beckman ODS Umkehrphasen-(C-18)-Säule (250
mm × 4,6
mm inn. Durchm.; 5 μm
Partikelgröße), die
an eine Vorsäule
mit einem μBondapak
C-18-Einsatz (Beckman) angebunden war, durchgeführt. FAMEs wurden isokratisch
mit Acetonitril/Wasser (95:5, Vol./Vol.) bei einer Flussrate von
1 ml/min aufgetrennt und wurden durch Vergleich mit bestätigten Standards
identifiziert. Alternativ werden Fettsäuremethylester durch Kapillarsäulen-Gaschromatographie
(GC) analysiert.
-
Ergebnisse:
-
Die
Untersuchung durch Umkehrphasen-Hochleistungsflüssigchromatographie (RP-HPLC)
ergab, dass in mit pYr5014.1 transformierter Hefe nur [1-
14C]-Dihomogammalinolensäure zu Arachidonsäure (20:4n-6,
AA) umgewandelt wurde (Beispiel 1,
12).
Eine solche Enzymaktivität
wurde nicht in der Wirtshefe nachgewiesen, die mit pYES2 transformiert
war (
13). [1-
14C]-Alpha-Linolensäure wurde
nicht desaturiert. Dieser Befund bestätigte, dass pYr5014.1 eine
Delta-5-Desaturase
statt einer Delta-6-Desaturase enthält. Tabelle
2 Prozentsatz
der Substratumwandlung und der Radioaktivität, die in mit pYr5014.1 transformierten
Saccharomyces cerevisiae-Zellen 19 Std. nach der Induktion mit Galactose
wiedergefunden wurde
Die Werte sind der Mittelwert ± SA („SA"; Standardabweichung) von drei Hefekulturen,
welche von derselben transformierten Kolonie abgeleitet wurden.
OD
600: 6,7 ± 1,9
-
Schlussfolgerung:
-
Die
funktionelle Analyse des in dem transgenen Plasmid pYr5014.1 enthaltenen
Rattengens bestätigte,
dass das Gen eine Fettsäure-Delta-5-Desaturase codiert,
welche auf Dihomogammalinolensäure
(20:3n-6) aktiv ist.
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Beispiel 7 – Funktionelle
Analyse der Delta-5-Desaturase in mit pYr5014.1 oder pTh5009.1 transformierter Saccharomyces
cerevisiae unter Verwendung von Δ8,11,14,17 Eicosatetraensäure (20:4n-3, ETA) als Substrat (Referenzbeispiel)
-
Chemikalien und Radiochemikalien:
-
Chemikalien
und Kulturmedien sind in Beispiel 6 beschrieben worden. [1-14C]-Δ8,11,14,17 Eicosatetraensäure (99% radiochemische Reinheit);
spezifische Aktivität:
55 μCi/μMol) wurde
von ARC (St. Louis, MO, USA) gekauft, mit KOH (0,1 M) verseift und
in SC-U-Medium mit 1% Tergit aufgelöst.
-
Inkubation:
-
Mit
pYr5014.1 oder pTh5009.1 transformierte Saccharomyces cerevisiae
wurden in einem 125 ml-Erlenmeyerkolben inkubiert, der 10 ml SC-U-Medium,
1% Tergit (O.D. 0,4, ungefähr
3,2 × 106 Zellen/ml) und 2 μM (1 μCi) der Kaliumsalze [1-14C]-20:4n-3
enthielt. Die Expression des Transgens wurde mit Galactose (2% Endkonzentration)
induziert. Nach 24 Std. Inkubation in einem Orbital-Inkubator bei 270
UpM und 30°C
wurden die Zellen durch Zentrifugation bei 5000 × g für 10 Min. bei 4°C geerntet.
-
Die
Zellen wurden mit Tris-HCl-Puffer (100 mM, pH 8,0) gewaschen, der
0,1% BSA enthielt, und Gesamtlipide wurden, wie in Beispiel 6 beschrieben,
extrahiert. Die Radioaktivität
von Aliquoten des Inkubationsmediums, des Überstands und der Zellen wurde
durch Flüssigszintillationszählung mit
einem LS6500-Szintillationssystem
(Beckman) bestimmt.
-
Die
mit dem Vektor pYES2 transformierte Wirtshefe wurde als Negativkontrolle
verwendet.
-
Lipidextraktion und HPLC-Analyse:
-
Gesamtlipide
wurden, wie in Beispiel 6 beschrieben, mit Chloroform/Methanol (2:1
Vol./Vol.) aus den Zellen extrahiert, methyliert und untersucht.
-
Ergebnisse:
-
Die
Untersuchung durch Umkehrphasen-Hochleistungsflüssigchromatographie (RP-HPLC)
ergab, dass in mit pYr5014.1 oder pTh5009.1 transformierter Hefe
68% der [1-14C]-Δ8,11,14,17 Eicosatetraensäure (20:4n-3;
ETA) in Eicosapentaensäure
(20:5n-3, EPA) umgewandelt wurden (14).
Eine solche Enzymaktivität
wurde nicht in der Wirtshefe nachgewiesen, die mit pYES2 transformiert
war (15).
-
Schlussfolgerung:
-
Diese
Befunde bestätigten
und erweiterten diejenigen, die in Beispiel 6 beschrieben sind.
Die Ergebnisse der Erfinder sind die ersten, welche die Umwandlung
von sowohl DGLA in AA (Beispiel 6) als auch von ETA in EPA durch
dieselbe rekombinante Delta-5-Desaturase eines Säugers zeigen.
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Beispiel 8 – Funktionelle
Analyse von Delta-5-Desaturase in Sphäroplasten aus Saccharomyces
cerevisiae, welche entweder mit pYr5014.1 oder mit pTh5009.1 transformiert
sind (Referenzbeispiel)
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Chemikalien und Radiochemikalien:
-
DTT
(Dithiothreit), Lyticase, Sorbit, Tergit, Tris- HCl, Fettsäure-freies Rinderserumalbumin,
Kohlenhydrate, Aminosäuren
und Fettsäuren
wurden von Sigma-Aldrich Canada bezogen. Alle organischen Lösungsmittel
(HPLC-Qualität)
wurden von Fisher-Scientific bezogen. Hefe-Stickstoffbase ohne Aminosäuren wurde
von Difco gekauft. [1-14C]-Dihomogammalinolensäure (99%
radiochemische Reinheit); spezifische Aktivität: 52 μCi/μMol) wurde von NEN gekauft.
Diese Fettsäure
wurde mit KOH (0,1 M) verseift und in SC-U-Medium mit 1% Raffinose
und 1% Tergit aufgelöst.
-
Herstellung von Sphäroplasten:
-
Kulturen
von Saccharomyces cerevisiae, die entweder mit pYr5014.1 oder mit
pTh5009.1 transformiert worden waren, ließ man in SC-U-Medium mit 1%
Raffinose und 2% Galactose wachsen, um die Expression des Gens zu
induzieren, das die Fettsäure-Delta-5-Desaturase
codiert. Nach 16 Std. Inkubation wurden die Zellen bei 2060 × g für 5 Min.
bei 4°C
abzentrifugiert, einmal mit destilliertem Wasser gewaschen und nochmals
zentrifugiert. Das Volumen und das Gewicht des Zellpellets wurde
gemessen. Die Zellen wurden (1:2 Gew./Vol.) in 0,1 M Tris.SO4 (pH 9,4), 10 mM DTT resuspendiert und bei
30°C inkubiert.
Nach 10 Min. Inkubation wurde das Zellpellet durch Zentrifugation
gewonnen, einmal (1:20 Gew./Vol.) mit 1,2 M Sorbit gewaschen und
(1:1, Gew./Vol.) in 1,2 M Sorbit, 20 mM Phosphatpuffer (pH 7,4)
suspendiert, wie anderswo beschrieben (Daum et al., J. Biol. Chem
257: 13028-13033 (1982)). Der bei 15.800 × g (1 Min.) erhaltene Überstand
der Lyticase wurde zu der Zellsuspension in einer Konzentration
von 2000 U/ml hinzugegeben und die Suspension bei 30°C unter Schütteln mit
50 UpM inkubiert. Die Umwandlung in Sphäroplasten wurde nach 40 Min.
Inkubation überprüft, indem
die Suspension mit destilliertem Wasser verdünnt wurde, gefolgt von einer
Beobachtung unter dem Mikroskop (Schatz, G. und Kovac, L. Meth.
Enzymol. 31A: 627-632 (1974)). Nach 70 Min. Inkubation waren ungefähr 90% der
Zellen in Sphäroplasten
umgewandelt.
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Inkubation:
-
Sphäroplasten
wurden durch Zentrifugation bei 2060 × g für 5 Min. bei 4°C geerntet,
einmal mit 1,2 M Sorbit gewaschen und in SC-U-Medium mit 1% Raffinose,
1% Tergit, 1,2 M Sorbit und 2% Galactose resuspendiert, um die Induktionsbedingungen
aufrechtzuerhalten und um einen OD600-Messwert
von ungefähr
2,5 bis 3 zu ergeben. Ein Aliquot von 10 ml der Sphäroplasten-Suspension
wurde in 125 ml- Erlenmeyerkolben transferiert
und mit 2 μM
(1 μCi)
Delta-5-Desaturase-Substrat, [1-14C]-Dihomogammalinolensäure, bei 30°C in einem Orbitalinkubator
bei 270 UpM inkubiert. Nach 150 Min. Inkubation wurde die Zelldichte
bestimmt (OD600) und Sphäroplasten wurden durch Zentrifugation
geerntet und mit Tris-HCl-Puffer (100 mM, pH 8,0) gewaschen, der
0,1% BSA enthielt. Gesamtlipide wurden, wie nachstehend beschrieben,
extrahiert. Die Radioaktivität
von Aliquoten der Zellsuspension, des Überstands und des Sphäroplasten-Extrakts
wurde durch Flüssigszintillationszählung mit
einem LS6500-Szintillationssystem (Beckman) bestimmt.
-
Extraktion und Analyse
der Lipide:
-
Gesamtlipide
wurden mit Chloroform/Methanol extrahiert und Fettsäuren unter
Verwendung von BF3 in Methanol methyliert
und mittels HPLC analysiert, wie in Beispiel 6 beschrieben. Alternativ
werden die Fettsäuremethylester
durch Kapillarsäulen-Gaschromatographie
(GC) analysiert.
-
Ergebnisse:
-
Ein ähnlicher
Prozentsatz von Radioaktivität
aus [1-
14C]-Dihomogammalinolensäure, die
zu dem Inkubationsmedium hinzugefügt worden war, wurde in Sphäroplasten
von Hefe wiedergefunden, welche entweder mit pYr5014.1 oder mit
pTh5009.1 transformiert worden waren, die die Delta-5-Desaturase-Gene
von Ratte bzw. Mensch enthalten (Beispiel 1). Allerdings waren Sphäroplasten,
die aus mit pYr5014.1 transformierten Hefezellen hergestellt worden
waren, in der Lage, 3,5 Mal mehr Arachidonsäure (20:4n-6) aus Dihomogammalinolensäure (20:3n-6)
zu produzieren als diejenigen, die mit pTh5009.1 transformiert worden
waren (Beispiel 1). Tabelle
3 Prozentsatz
der Substratumwandlung und der in Sphäroplasten von mit pYr5014.1
oder mit pTh5009.1 transformierter Saccharomyces cerevisiae 2 Std.
nach der Inkubation mit [1-
14C]-Dihomogammalinolensäure wiedergefundenen
Radioaktivität
Werte sind der Mittelwert ± SA von drei Bestimmungen.
OD
600 2,5-3,5.
-
Die
Genexpression wurde in Hefe 16 Std. vor der Inkubation mit 20:3n-6
induziert.
-
Schlussfolgerung:
-
Unter
diesen experimentellen Bedingungen sind Sphäroplasten von mit pYr5014.1
oder mit pTh5009.1 transformierter Saccharomyces cerevisiae in der
Lage, Dihomogammalinolensäure
innerhalb von 2 Std. Inkubation mit der Fettsäure zu einem beträchtlichen
Nachweisgrad zu desaturieren.
-
Beispiel 9 – Nachweis
von menschlicher Delta-5-Desaturase in Saccharomyces cerevisiae
(Referenzbeispiel)
-
Wachstum und Induktion
der Expression:
-
Man
ließ Hefezellen
unter selektivem Druck in SC-U + 2% Raffinose bei 30°C in einem
Schüttelinkubator
wachsen, wobei eine Standardprozedur (Invitrogen) verwendet wurde.
Es wurde eine Übernacht-Vorkultur
von jeder der transformierten Hefezellen hergestellt und Aliquote
wurden entnommen, um ein größeres Volumen
anzuimpfen, welches für
das Experiment eingesetzt wurde. Bei Erreichen einer optischen Dichte
(OD600 = 0,4-1,0) wurden die Zellen aufgeteilt
und bei 2060 × g
für 5 Min.
geerntet. Ein Teil wurde bei –20°C eingefroren
gelagert und als Induktionszeit Null verwendet, während der
zweite Teil in SC-U + 2% Galactose resuspendiert und bei 30°C in einem
Orbitalschüttler
bei 200 UpM inkubiert wurde. Es wurde eine Zeitkurve für die Proteininduktion
des clonierten Gens bei 0, 4, 8, 24 Std. bestimmt, indem ein Aliquot
der Zellen entnommen wurde, die man in der Gegenwart von Galactose
hatte wachsen lassen, diese erntete und lagerte.
-
Es
wurde dann eine Proteinextraktion von den Proben durchgeführt, indem
ein Zellaufschluss-Puffer (50 mM Natriumphosphat, pH 7,4, 1 mM EDTA,
5% Glycerin), wie von Invitrogen beschrieben, mit leichten Modifikationen
verwendet wurde, um Sphäroplasten
herzustellen. Die Zellen wurden mit Lyticase (Sigma), einem die
Zellwand verdauenden Enzym, in einer Endkonzentration von 2 Einheiten/ml
des Aufschlusspuffers behandelt, um Sphäroplasten zu bilden. Die Bildung
von Sphäroplasten
wurde mikroskopisch verfolgt. Die Zellen wurden von der Lyticase
frei gewaschen, geerntet, gewogen und in einem entsprechenden Volumen
Aufschlusspuffer mit 1 mM Phenylmethylsulfonylfluorid resuspendiert.
Es wurde etwa ein halbes Volumen von mit Säure gewaschenen Glaskügelchen
von ungefähr
0,5 mm Größe zugegeben
und die Zellen wurden durch dreimaliges Verwirbeln in einem Kühlraum (30
Sek. Verwirbeln und 30 Sek. auf Eis) aufgebrochen. Der Protein-Rohextrakt wurde
bei 700 × g
für Min.
gewonnen. Der Rohextrakt wurde für
die Natriumdodecylsulfat-Polyacrylamid-Gelelektrophorese (SDS-PAGE)-Analyse
und das Western-Blot-Verfahren eingesetzt.
-
SDS-PAGE und Western-Blot-Verfahren:
-
Gleiche
Mengen von Rohproteinextrakt wurden mit Probenauftragspuffer (50
mM Tris-HCl, pH 8,0, 2% SDS, 10 mM DTT, 0,1% Bromphenolblau, 10%
Glycerin) gemischt und bei 100°C
für 5 Minuten
gekocht. Die Proben, Molekulargewichtsstandards (Cruz Marker von
Santa Cruz Biotechnology Inc.) und Kontrollen wurden auf ein vorgefertigtes
10% SDS-Polyacrylamidgel
geladen, wobei eine Standardprozedur verwendet wurde (Sambrook et
al., 1989 Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 2. Auflage, Cold
Spring Harbor Press, Cold Spring Harbor, N.Y.). Die Proteinproben
wurden bei einer konstanten Spannung von 100 V aufgetrennt, wobei Elektrophoresepuffer
verwendet wurde. Nach der Elektrophorese wurde das Gel entweder
mit Coomassie-Blau gefärbt,
um das Vorhandensein von Protein zu bestimmen, oder das Protein
wurde elektrophoretisch auf eine PVDF-Membran (BioRad) transferiert.
Nach dem Transfer wurde die Membran mit einer Blockierungslösung blockiert
und mit einer 1:10.000-Verdünnung von
anti-V5-HRP-Antikörper,
wie vom Hersteller (Invitrogen) beschrieben, inkubiert. Die Membran
wurde gewaschen und die Meerrettichperoxidase-Reaktion wurde mit
dem Enhanced Chemiluminescence-Reagenz
ECL (Amersham Pharmacia Biotech) nachgewiesen. Die Membran wurde
in einer Kassette für
1-20 Minuten gegenüber
einem Hyperfilm-ECL-Film (Amersham) exponiert. Der Film wurde entwickelt
und die Signale wurden mit einem Agfa DualScan 1200T (Agfa) gescannt.
Die Quantifizierung wurde mit Hilfe eines Gel Doc 2000 (BioRad)
vorgenommen.
-
Ergebnisse:
-
Tabelle
4 Zeitkurve
der Proteinexpression der menschlichen Delta-5-Desaturase
-
Tabelle
4 zeigt den relativen Prozentsatz des mit einem Marker versehenen
hD5D-Proteins (von pTh5009.1)
in transformierten Hefezellen unter Galactose-Induktion während eines
24-stündigen
Zeitverlaufs. Wie erwartet, ist das mit einem Marker versehene Enzym
zum Zeitpunkt 0 nicht nachweisbar. Das Protein wird nach 4 Stunden
nachgewiesen und reichert sich während
24 Stunden an. Das Kontrollplasmid (pYES2/CT) zeigte kein nachweisbares
Protein (ND) während
des Verlaufs des Experiments.
-
Beispiel 10 – Hemmung
der Delta-5-Desaturase-Aktivität
in ganzen Zellen und in Sphäroplasten
von mit pYr5014.1 und pTh5009.1 transformierter Saccharomyces cerevisiae
(Referenzbeispiel)
-
Pilze,
Mikroalgen und Rattenleber-Mikrosomen sind in verschiedenen Laboratorien
eingesetzt worden, um Inhibitoren der Fettsäure-Delta-5-Desaturase zu testen.
Kawashima et al., Biosci. Biotech. Biochem. 60: 1672-1676 (1996)
haben eine Vielzahl von Verbindungen wie z.B. Alkylester von Gallussäure, Sesamin, Episesamin,
Sesaminol, Sesamolin, Diferuloylmethan, Nicardipin und Nifedipin,
welche die Aktivität
der Delta-5-Desaturase auf Dihomogammalinolensäure modulieren, beschrieben.
Vor kurzem ist auch p-Isopentoxyanilin (Obukowicz et al., Biochem.
Pharmacol. 55: 1045-1058 (1998)) verwendet worden, um Fettsäure-Delta-5-Desaturase in Mikrosomen
aus Rattenleber zu hemmen.
-
3,4,5-Trihydroxybenzoesäurepropylester
(n-Propylgallat) ist ein nicht kompetitiver Inhibitor von Fettsäure-Desaturasen
(Kawashima et al., Biosci. Biotech. Biochem. 60: 1672-1676 (1996)),
welcher gewöhnlich in
Fetten und Ölen
als Antioxidans zugefügt wird.
Er wurde aufgrund seiner beträchtlichen
inhibitorischen Wirkungen auf Delta-5-Desaturase und seiner hohen Löslichkeit
in Wasser oder Ethanol für
dieses Beispiel ausgewählt.
-
In
dem vorliegenden Beispiel wird Saccharomyces cerevisiae, die Fettsäure-Delta-5-Desaturasen von Ratte
oder Mensch enthält,
als ein neues Modell für
ein Screening nach Inhibitoren (oder Verstärkern) der Fettsäure-Delta-5-Desaturase
von Säugern
verwendet. Rattenleber-Mikrosomen wurden eingesetzt, um diese Tests
zu untermauern.
-
Chemikalien und Radiochemikalien:
-
Der
Propylester von 3,4,5-Trihydroxybenzoesäure-(n-Propylgallat) und andere
Chemikalien, die für die
Herstellung von Sphäroplasten
benötigt
wurden, wurden, wie zuvor in Beispiel 8 beschrieben, von Sigma-Aldrich Canada bezogen.
[1-14C]-Dihomogammalinolensäure (DGLA,
99% radiochemische Reinheit); spezifische Aktivität: 52 μCi/μMol) wurde
von NEN gekauft. Diese Fettsäure
wurde mit KOH (0,1 M) verseift und in SC-U-Medium mit 1% Tergit
aufgelöst.
-
Herstellung von Sphäroplasten:
-
Kulturen
von Saccharomyces cerevisiae, die entweder mit pYr5014.1 oder mit
pTh5009.1 transformiert worden waren, ließ man in SC-U-Medium mit 1%
Raffinose und 2% Galactose wachsen, um die Expression des Gens zu
induzieren, das die Fettsäure-Delta-5-Desaturase
codiert. Nach 16 Std. Inkubation wurden die Sphäroplasten, wie zuvor in Beispiel
8 beschrieben, hergestellt.
-
Inkubation der Sphäroplasten:
-
Sphäroplasten
wurden durch Zentrifugation bei 2060 × g für 5 Min. bei 4°C geerntet
und einmal mit 1,2 M Sorbit gewaschen. Die Sphäroplasten wurden in SC-U-Medium
mit 1% Tergitol, 1,2 M Sorbit und 2% Galactose resuspendiert, um
die Induktionsbedingungen aufrechtzuerhalten und um einen OD600-Messwert von ungefähr 2,5 bis 3,0 zu ergeben.
Ein Aliquot von 10 ml der Sphäroplasten-Suspension
wurde in 125 ml-Erlenmeyerkolben transferiert und mit 200 μl n-Propylgallat
in Ethanol (die Endkonzentration in der Kultur lag in einem Bereich
von 0,25 bis 8,00 mM) bei 30°C
in einem Orbitalinkubator bei 270 UpM inkubiert. Nach 30 Min. Inkubation
wurde 1 μCi
[1-14C]-Dihomogammalinolensäure zu den
Kulturen in einer Endkonzentration von 2 μM zugegeben und weiter für 120 Min.
inkubiert. An diesem Zeitpunkt wurden Trübungsmessungen bei OD600 durchgeführt, die Sphäroplasten
wurden durch Zentrifugation geerntet und mit Tris-HCl-Puffer (100
mM, pH 8,0) gewaschen, der 0,1% BSA enthielt. Gesamtlipide wurden,
wie in Beispiel 8 beschrieben, extrahiert und analysiert.
-
Inkubation von ganzer
Hefe:
-
Mit
pYr5014.1 oder mit pTh5009.1 transformierte Saccharomyces cerevisiae
wurden in einem 125 ml-Erlenmeyerkolben inkubiert, der 9 ml SC-U-Medium
mit 1% Tergit (O.D. 0,4, ungefähr
3,2 × 106 Zellen/ml) und 200 μl n-Propylgallat in Ethanol
(die Endkonzentration in der Kultur lag in einem Bereich von 1,7
bis 14,0 mM) enthielt. Nach 1 Std. Inkubation in einem Orbitalinkubator
bei 270 UpM und 30°C
wurde 1 μCi
des Kaliumsalzes von (1-14C]-Dihomogammalinolensäure (aufgelöst in SC-U-Medium
und 1% Tergit) zu der Zellsuspension in einer Endkonzentration von
2 μM zugegeben.
Nach 5 Std. Inkubation mit dem Inhibitor erreichten die Zellen die
Log-Phase und die Expression des Transgens wurde durch Zugabe von
1 ml Galactose zu einer Endkonzentration von 2% induziert. Die Hefe
wurde weiter für
19 Std. inkubiert (OD600 – Bereich:
5-10), bis sie durch Zentrifugation bei 5000 × g für 10 Min. bei 4°C geerntet
wurde. Die Zellen wurden mit Tris-HCl – Puffer (100 mM, pH 8,0) gewaschen,
der 0,1% BSA enthielt, und Gesamtlipide wurden, wie in Beispiel
6 beschrieben, extrahiert und analysiert.
-
Berechnungen:
-
Die
Delta-5-Desaturase-Aktivität
wurde bestimmt, indem die Umwandlung von radioaktiv markierter Dihomogammalinolensäure zu Arachidonsäure (20:3n-6
zu 20:4n-6) gemessen wurde. Die prozentuale Inhibition wurde, wie
anderswo beschrieben, berechnet (Kawashima et al., Biosci. Biotech.
Biochem. 60: 1672-1676 (1996)):
%
Inhibition = 100 (Aktivität
ohne den Inhibitor – Aktivität mit dem
Inhibitor)/Aktivität
ohne den Inhibitor
-
Ergebnisse:
-
Die
Umwandlung von Dihomogammalinolensäure zu Arachidonsäure (20:3n-6
zu 20:4n-6) in Sphäroplasten
aus Saccharomyces cerevisiae, die mit den Plasmiden transformiert
worden ist, welche die Delta-5-Desaturase codieren, wurde von n-Propylgallat
bei den in den Tabellen 4 und 5 gezeigten Konzentrationen gehemmt.
Die konsistenten OD
600-Messwerte (d.h. die
konstante Zellzahl) und die ähnlichen
Mengen an Radioaktivität,
die in den Zellen bei Konzentrationen von n-Propylgallat zwischen 0,7-4,0 mM wiedergefunden werden,
weisen darauf hin, dass der Inhibitor nicht die Aufnahme des Substrats
beeinflusste und dass er nicht cytotoxisch war. Allerdings war die
Zellzahl bei Konzentrationen > 4,0
mM leicht vermindert und die in diesen Zellen wiedergefundene Radioaktivität von dem
Fettsäuresubstrat
war erheblich vermindert, was zeigt, dass diese Konzentrationen
für Sphäroplasten
toxisch sein können. Tabelle
5 Hemmung
der menschlichen Delta-5-Desaturase in Sphäroplasten von Saccharomyces
cerevisiae, die mit pTh5009.1 transformiert sind und mit [1-
14C]-Dihomogammalinolensäure und n-Propylgallat inkubiert
werden
Werte sind der Mittelwert von drei Bestimmungen Tabelle
6 Hemmung
der Ratten-Delta-5-Desaturase in Sphäroplasten von Saccharomyces
cerevisiae, die mit pYr5014.1 transformiert sind und mit [1-
14C]-Dihomogammalinolensäure und n-Propylgallat inkubiert
werden
Werte sind der Mittelwert von drei Bestimmungen
-
Die
Induktion der Desaturase-Genexpression für 16 Std. vor der Zugabe des
Inhibitors gewährleistete, dass
die beobachtete Verringerung der Substratumwandlung nicht auf eine
Hemmung der Transkription oder der Translation der Gene zurückzuführen war.
-
Die
hemmende Wirkung von n-Propylgallat wurde auch in der ganzen Hefe
nachgewiesen, in welcher das Desaturase-Gen nach der Zugabe des
Inhibitors induziert wurde (Tabellen 7 und 8). Tabelle
7 Hemmung
der menschlichen Delta-5-Desaturase in ganzen Zellen von Saccharomyces
cerevisiae, die mit pTh5009.1 transformiert sind und mit [1-
14C]-Dihomogammalinolensäure und n-Propylgallat inkubiert
werden
Werte sind der Mittelwert von drei Bestimmungen Tabelle
8 Hemmung
der Ratten-Delta-5-Desaturase in ganzen Zellen von Saccharomyces
cerevisiae, die mit pYr5014.1 transformiert sind und mit [1-
14C]-Dihomogammalinolensäure und n-Propylgallat inkubiert
werden
Werte sind der Mittelwert von drei Bestimmungen
-
Schlussfolgerungen:
-
Hefe-Sphäroplasten,
welche Delta-5-Desaturasen enthalten, sollten als das Modell der
Wahl für
Desaturase-Tests betrachtet werden, weil geringere Konzentrationen
von Inhibitoren (als jene, die bei der ganzen Hefe verwendet werden)
erforderlich sind, um nachweisbare Veränderungen in der Enzymaktivität zu erhalten. In
diesem Modell sind die Löslichkeitsbeschränkungen
des Inhibitors vermindert. Darüber
hinaus ist die Aufnahme von Desaturase-Substraten höher als in ganzer Hefe, was
dabei hilft, die Nachweisgrenze zu erhöhen (Tabellen 2-5). Diese Tests
sollten unter Verwendung von Konzentrationen des Inhibitors durchgeführt werden, die
unterhalb der cytotoxischen Werte liegen. Die Stärke dieses neuen Modells für das Arzneistoff-Screening unter
Verwendung von Säuger-Desaturasen
in Hefe wird durch Ergebnisse unterstützt, die man mit dem herkömmlichen
Verfahren von Rattenlebermikrosomen erhalten hat (siehe Beispiel
13).
-
Zusammengefasst
lässt sich
sagen, dass Sphäroplasten
von Saccharomyces cerevisiae, die Delta-5-Desaturasen von Säugern enthalten,
für das
Screening von Inhibitoren und Verstärkern der Enzyme nützlich sind.
-
Obgleich
Ausführungsformen
der Erfindung zum Zweck der Veranschaulichung offenbart worden sind, ist
es ersichtlich, dass Variationen oder Modifikationen des offenbarten
Systems innerhalb des Geltungsbereichs der vorliegenden Ausführungsformen
liegen.
-
Beispiel 11 – Screening
von Delta-5-Desaturase-Modulatoren mit Hilfe von Mikrosomen aus
Saccharomyces cerevisiae, die menschliche Desaturasen oder Säuger-Desaturasen
enthalten (Referenzbeispiel)
-
Zubereitung von Hefe-Mikrosomen:
-
Zwei
bis 5 l von mit pYr5014.1 oder pTh5009.1 transformierten Saccharomyces
cerevisiae werden mit einer Zelldichte von etwa 3,2 × 105 Zellen/ml (OD600 0,4)
unter Verwendung von SC-U-Medium gestartet. Nach 8 Std. Inkubation
bei 30°C
auf einem Orbitalinkubator bei 270 UpM wird Galactose in einer Endkonzentration von
2% zugegeben. Die Hefe wird weiter für 12 Std. inkubiert, durch
Zentrifugation bei 2060 × g
für 10
Minuten bei 4°C
geerntet und mit Wasser gewaschen. Das Zellpellet wird in 1/3 seines
Volumens in Isolierungspuffer resuspendiert, der 80 mM Hepes-KOH
(pH 7,2) und 10 mM KCl und 320 mM Saccharose, 2 mM Phenylmethylsulfonylfluorid
und eine EDTA-freie Tablette eines Proteaseinhibitor-Cocktails (1
Tablette pro 10 g Zellpellet; Complete, Roche, Deutschland) enthält. Die
Zellsuspension wird in einen Mörser
geschüttet,
der flüssigen
N2 enthält,
und mit Sand unter Verwendung eines Keramik-Pistills vermahlen.
Das Hefepulver wird in ein konisches Reaktionsröhrchen transferiert, zu welchem
Isolierungspuffer hinzugegeben wird (2/3 des Pelletvolumens). Der
Sand wird durch Zentrifugationen bei 57 × g für 1 Min. entfernt und die Suspension
wird weiter für 20
Min. bei 10.000 × g
zentrifugiert, um Zelltrümmer,
Kerne und Mitochondrien abzutrennen. Der Überstand wird dann für 1 Std.
bei 106.000 × g
zentrifugiert, um das Mikrosomenpellet zu erhalten, welches in 700 μl Isolierungspuffer
resuspendiert wird. Man misst die Proteinkonzentration der Mikrosomensuspension
mit einer beliebigen auf dem Fachgebiet bekannten Methode.
-
Inkubation von Delta-5-Desaturase-Modulatoren
mit Hefe-Mikrosomen:
-
Die
Aktivität
der Delta-5-Desaturase wird bestimmt, indem man die Umwandlung von
[1-14C] 20:3n-6 (Dihomogammalinolensäure) zu
[1-14C] 20:4n-6 (Arachidonsäure) misst.
Die Reaktionen werden gestartet, indem man 500 μg mikrosomales Protein von Hefe
zu vorinkubierten Röhrchen
hinzugibt, welche 0,20 μCi
des Fettsäure-Substrats
in einer Endkonzentration von 33 μM
in 0,25 ml der Inkubationslösung
enthalten, die 80 mM Hepes-KOH (pH 7,2) und 43,2 mM MgCl2, ATP (1,0 mM), NADH (500 μM) und Coenzym
A (10 μM)
sowie eine Reihe von Konzentrationen der Enzymmodulatoren enthält. Die
Röhrchen
werden heftig verwirbelt und die Reaktionen werden nach 15-minütiger Inkubation
in einem Schüttelwasserbad
(37°C) durch
Zugabe von 2 ml von 10% (Gew./Vol.) KOH in Ethanol gestoppt. Die
Lipide in dem Inkubationsgemisch werden für 45 Min. bei 80°C unter N2 verseift. Man lässt die Proben für 5 Min.
auf Eis stehen und säuert
sie dann mit HCl an. Die Fettsäuren
werden mit Hexan extrahiert und mit BF3/Methanol
für 30
Min. bei 90°C
verestert. Die Fettsäuremethylester,
das Substrat und das Produkt der enzymatischen Reaktion werden mittels
HPLC, wie in Beispiel 6 beschrieben, untersucht. Die Ergebnisse
sind in pMol Arachidonsäure
ausgedrückt,
die pro mg mikrosomales Protein pro Minute hergestellt werden. Alternativ
werden die Fettsäuremethylester
durch Kapillarsäulen- Gaschromatographie
(GC) analysiert.
-
Beispiel 12 – Screening
von Delta-5-Desaturase-Modulatoren unter Verwendung von aufgereinigten
Enzymen, welche aus Saccharomyces cerevisiae gewonnen werden, die
menschliche Desaturasen oder Säuger-Desaturasen
exprimieren
-
(Referenzbeispiel)
-
Isolierung der Delta-5-Desaturase
aus Hefe-Mikrosomen:
-
Hefe-Mikrosomen,
die Delta-5-Desaturase enthalten, welche mit einem 6×His-Marker
versehen ist, werden mit Zwittergent 3-14 oder mit Gemischen von
Desoxycholat/Triton X-100 (2%, Gew./Gew.) für 2 Std. bei 4°C gerührt, um
die Delta-5-Desaturase zu solubilisieren. Alternativ können Hefe-Mikrosomen
mit 2,5% (Vol./Vol.) Wasser in Aceton behandelt werden, um die Solubilisierungsstärke der
Detergenzien zu verbessern. Das Gemisch wird für 1 Std. bei 106.000 × g zentrifugiert.
Der das Enzym enthaltende Überstand
wird auf eine vor-äquilibrierte
Chelat-bildende HiTrap-Säule
(mit Ni++ beladenes Iminodiacetat), (Pharmacia)
geladen, die an ein Fast Protein-Flüssigchromatographie-System
(Pharmacia) angeschlossen ist. Die Säule wird mit 50 mM Natriumphosphat
(pH 8,0) gewaschen. Das mit einem Marker versehene Protein wird
mit Natriumphosphat-Puffer eluiert, der Imidazol (0-500 mM) enthält, und
durch Ultrafiltration unter Verwendung von Centriprep-Konzentratoren
(Amicon, MA) aufkonzentriert.
-
Inkubation der Delta-5-Desaturase-Modulatoren
mit aufgereinigtem Enzym:
-
Das
konzentrierte Enzym wird bei 30-37°C in Tris-HCl-Puffer (pH 7,2)
inkubiert, der 1 mM NADH, 80 μM
Cytochrom b5, 4 μM NADH-Cytochrom b5-Reduktase,
6 mM Ei-Phosphatidylcholin, 2% Triton X-100, 0,4% Natrium-desoxycholat,
radioaktiv markiertes Dihomogammalinolenyl-CoA als Enzymsubstrat
sowie eine Reihe von Konzentrationen von jedem Enzymmodulator enthält. Nach
15-90 Min. Inkubation wird die Reaktion gestoppt und Fettsäuren, Substrat
und Produkt der enzymatischen Reaktion werden, wie in Beispiel 6
beschrieben, analysiert.
-
Alternativ
können
die Enzymaktivität
und die Wirkung von Modulatoren der Enzymaktivität über die Rate der NADH-Oxidation
in Gegenwart und in Abwesenheit von Dihomogammalinolenyl-CoA gemessen
werden.
-
Beispiel 13 – Validierung
der in den Beispielen 9 bis 11 beschriebenen Tests mit Hilfe von
Rattenleber-Mikrosomen (Referenzbeispiel)
-
Herstellung von Rattenleber-Mikrosomen:
-
Wistar-Ratten
unter einer leichten Halothan (15% in Mineralöl)-Anästhesie wurden durch Ausbluten während Zeiten
von hoher Enzymaktivität
geopfert. Die Leberorgane wurden unmittelbar mit kalter 0,9% NaCl-Lösung gespült, gewogen
und mit Scheren zerkleinert. Alle Prozeduren werden, soweit nicht
anders angegeben, bei 4°C
durchgeführt.
Die Leberorgane werden in einer Lösung (1:3 Gew./Vol.) homogenisiert,
die 0,25 M Saccharose, 62 mM Kaliumphosphat-Puffer (pH 7,0), 0,15
M KCl, 1,5 mM N-Acetylcystein, 5 mM MgCl2 und
0,1 mM EDTA enthielt, wobei 4 Stöße eines
Potter-Elvehjem-Gewebehomogenisators eingesetzt werden. Das Homogenat
wird für
20 Min. bei 10.400 × g
zentrifugiert, um Mitochondrien und Zelltrümmer zu beseitigen. Der Überstand
wird durch ein dreilagiges Seihtuch gefiltert und für 60 Min.
bei 105.000 × g
zentrifugiert. Das mikrosomale Pellet wird mit einem kleinen Glas-Teflon-Homogenisator
in derselben Homogenisierungslösung sanft
resuspendiert und bei –70°C gelagert.
Die Abwesenheit einer Kontamination mit Mitochondrien wird enzymatisch
getestet. Die Proteinkonzentration wird mit Hilfe von Rinderserumalbumin
als Standard gemessen.
-
Inkubation von Rattenleber-Mikrosomen
mit Delta-5-Desaturase-Modulatoren:
-
Die
Reaktionen werden durch Zugabe von 2 mg mikrosomalem Protein zu
vorinkubierten Röhrchen gestartet,
die 0,20 μCi
des Fettsäuresubstrats
(DGLA) in einer Endkonzentration von 33,3 μM in 1,5 ml des Homogenisierungslösung enthalten,
welche NaF (42 mM), Niacinamid (0,33 mM), ATP (1,57 mM), NADH (1,0 mM),
Coenzym A (0,09 mM) und eine Reihe von Konzentrationen der Enzymmodulatoren
enthält.
N-Propylgallat wurde
zu dem Inkubationsmedium in einer Endkonzentration von 0,02-0,32 mM hinzugefügt. Die
Röhrchen
werden heftig verwirbelt und die Reaktionen werden nach 15-minütiger Inkubation
in einem Schüttelwasserbad
(37°C) gestoppt
und die Fettsäuren
analysiert, wie in Beispiel 6 beschrieben. Alternativ werden die
Fettsäuremethylester
durch Kapillarsäulen-Gaschromatographie
(GC) analysiert.
-
Tabelle
11 zeigt die in vitro-Hemmung von Delta-5-Desaturase mit verschiedenen
Konzentrationen von N-Propylgallat in Rattenleber-Mikrosomen. Ein
Plateau wurde bei einer Konzentration des Inhibitors in einem Bereich
von 0,08-0,32 mM erreicht. Tabelle
9 Inhibition
der Delta-5-Desaturase-Aktivität
in Rattenleber-Mikrosomen, welche mit [1-
14C]-Dihomogammalinolensäure und
N-Propylgallat inkubiert werden
Die Werte sind die Mittelwerte von drei Bestimmungen.
Enzymaktivität
ohne Inhibitor: 394 pMol/mg mikrosomales Protein/Min.
-
Beispiel 14 – Screening
von Delta-5- und Delta-6-Desaturase-Modulatoren unter Verwendung
von ganzen Zellen, Sphäroplasten
oder Mikrosomen von Saccharomyces cerevisiae, die Delta-5- oder
Delta-6-Desaturasen von Mensch oder von Säugern enthalten (Referenzbeispiel)
-
Dieses
Verfahren eignet sich für
das gleichzeitige Arzneistoff-Screening beider Fettsäure-Desaturasen unter
denselben experimentellen Bedingungen. Die Spezifität jedes
Arzneistoffs für
jedes Enzym lässt
sich durch dieses Verfahren schnell bestimmen.
-
Co-Expression von Delta-5-
und Delta-6-Desaturasen von Mensch oder von Säugern in Hefe:
-
Delta-6-
und Delta-5-Desaturase-Gene werden in zwei separate Hefe-Vektoren cloniert
(konstitutiv oder induzierbar), die unterschiedliche Nährstoff-Selek tionsmarker
aufweisen, zum Beispiel URA3- und LEU2-Gene, welche Uracil- und
Leucin-Prototrophie für
die Selektion in Hefe übertragen.
Ein Hefestamm, der einen auxotrophen Bedarf für Uracil und Leucin aufweist,
wird mit den zwei Plasmiden transformiert. Hefezellen, welche die
Plasmide enthalten, werden auf synthetischem Minimalmedium selektiert,
dem sowohl Uracil als auch Leucin fehlt. Die Aktivität der zwei
Desaturasen wird dann getestet und für das Screening von Modulatoren
verwendet.
-
Alternativ
werden bi-direktionale Hefe-Vektoren, zum Beispiel die pBEVY-Plasmide
(Miller et al., Nucl. Acids Res. 26: 3577-3583 (1998)) dazu verwendet,
die Desaturase-Gene zu co-exprimieren. Die pBEVY-Plasmide sorgen
entweder für
eine konstitutive oder für
eine Galactose-induzierte Expression exogener Gene.
-
Die
Fettsäure-Desaturase-Gene
werden stromabwärts
von dem konstitutiven Glycerinaldehyd-3-phosphat-Dehydrogenase (GPD)-
bzw. dem Alkoholdehydrogenase 1 (ADH1)-Promotor cloniert, wobei Methoden
eingesetzt werden, die Fachleuten bekannt sind. Alternativ werden
die Gene auf beiden Seiten des bi-direktionalen, Galactose-induzierbaren
Promotors GAL1/GAL10 cloniert. Ein geeigneter Hefestamm (der für einen
Nährstoff-Bedarf
wie z.B. für
Uracil auxotroph ist) wird mit Desaturase-Konstrukten transformiert
(die z.B. Uracil-Prototrophie übertragen).
Solche Hefe-Transformanten werden in SC-U-Medium selektiert. Die
durch Selektion gewonnenen Transformanten lässt man auf zweckdienlichen
Medien wachsen, um eine konstitutive oder induzierbare Expression
der zwei Proteine zu ermöglichen.
-
Das
vorliegende Verfahren verwendet bi-direktionale Vektoren, die Fettsäure-Delta-5- und Delta-6-Desaturasen
von Säugern
exprimieren, um gleichzeitig nach einzigartigen Modulatoren von
beiden oder einer der beiden Aktivitäten zu screenen, die therapeutische,
diagnostische oder Ernährungsfunktion
haben können.
-
Ganze Hefe oder Sphäroplasten:
-
Der
enzymatische Test mit Modulatoren von beiden Enzymen ist ähnlich jenem,
der vorstehend beschrieben worden ist (Beispiel 10). In diesem Modell
werden die radioaktiv markierten Substrate für Delta-6- und Delta-5- Desaturasen, Alpha-Linolensäure (18:3n-3)
bzw. DGLA (20:3n-6), beide zu dem Inkubationsmedium hinzugegeben.
Nach 2-19 Std. Inkubation werden die übrig gebliebenen radioaktiv
markierten Substrate und Produkte (Stearidonsäure, 18:4n-3 bzw. Arachidonsäure, 20:4n-6)
der enzymatischen Reaktion, wie in Beispiel 6 beschrieben, mittels
HPLC analysiert. Alternativ werden die Fettsäuremethylester durch Kapillarsäulen-Gaschromatographie
(GC) analysiert.
-
Mikrosomen:
-
Mikrosomen
von Hefe, die menschliche Delta-6- und Delta-5-Desaturasen oder
sowohl Delta-6- als auch Delta-5-Desaturasen von Säugern (z.B.
Ratten) enthält,
erhält
man, wie zuvor beschrieben (Beispiel 11). Die Inkubation ist ähnlich derjenigen,
die für
die Mikrosomen eingesetzt wurde, die nur eine menschliche Desaturase
oder eine Säuger-Desaturase
enthalten, mit der Ausnahme, dass radioaktiv markierte Alpha-Linolensäure (18:3n-3)
und DGLA (20:3n-6)-Substrate für
Delta-5- bzw. für
Delta-6-Desaturasen beide zusammen mit einer Reihe von verschiedenen
Konzentrationen von Desaturase-Modulatoren zu dem Inkubationsmedium hinzugegeben
werden. Die Produkte der enzymatischen Reaktion werden, wie in Beispiel
6 beschrieben, mittels HPLC analysiert. Alternativ werden die Fettsäuremethylester
durch Kapillarsäulen-Gaschromatographie (GC)
analysiert.
-
Beispiel 15 – Erzeugung
von polyclonalen Antikörpern
gegen das zur Debatte stehende Polynucleotid (Referenzbeispiel)
-
Abschnitte
der codierenden Sequenz des zur Debatte stehenden Polynucleotids
werden als Fusionsprotein in E. coli exprimiert. Das überexprimierte
Protein wird durch Gelelution aufgereinigt und dazu verwendet, Kaninchen
und Mäuse
zu immunisieren, wobei ein Verfahren verwendet wird, das ähnlich demjenigen
ist, das von Harlow, E. und Lane, D. (Hrsg.), 1988, Antibodies,
A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Press, Cold Spring Harbor,
New York beschrieben worden ist. Es ist gezeigt worden, dass dieses
Verfahren Antikörper gegen
verschiedene andere Proteine erzeugt (Kraemer et al., J. Lipid Res.
34: 663-671 (1993)).
-
In
Kürze,
ein Stück
der codierenden Sequenz, welche von dem zur Debatte stehenden Polynucleotid ausgewählt worden
ist, wird als ein Fusionsprotein in dem Plasmid pET5A (Novagen,
Inc., Madison, WI) cloniert. Nach Induktion mit IPTG wird die Überexpression
des Fusionsproteins mit dem erwarteten Molekulargewicht durch SDS-PAGE überprüft. Das
Fusionsprotein wird durch Elektroelution aus dem Gel aufgereinigt.
Die Identifizierung des Proteins als dem zur Debatte stehenden Polypeptid-Fusionsprodukt
wird durch Proteinsequenzierung am N-Terminus überprüft. Als nächstes wird das aufgereinigte
Protein als Immunogen in Kaninchen eingesetzt. Die Kaninchen werden
mit 100 μg
des Proteins in komplettem Freundschem Adjuvans immunisiert und
es erfolgt zweimal in dreiwöchentlichem
Abstand eine Auffrischung, zuerst mit 100 μg des Immunogens in inkomplettem
Freundschem Adjuvans, gefolgt von 100 μg des Immunogens in PBS. Antikörper-enthaltendes
Serum wird zwei Wochen danach entnommen.
-
Dieses
Verfahren wird wiederholt, um Antikörper gegen die mutierten Formen
des zur Debatte stehenden Polypeptids zu erzeugen. Diese Antikörper, in
Verbindung mit Antikörpern
gegen das zur Debatte stehende Wildtyp-Polypeptid, werden dazu verwendet,
das Vorhandensein und die relative Menge der mutierten Formen in
verschiedenen Geweben und biologischen Flüssigkeiten nachzuweisen.
-
Beispiel 16 – Erzeugung
von monoclonalen Antikörpern,
die spezifisch für
das zur Debatte stehende Polypeptid sind (Referenzbeispiel)
-
Monoclonale
Antikörper
werden nach dem folgenden Protokoll erzeugt. Mäuse werden mit Immunogen immunisiert,
umfassend das intakte zur Debatte stehende Polypeptid oder dessen
Peptide (Wildtyp oder mutiert), die unter Verwendung von Glutaraldehyd
oder EDC, wie es wohlbekannt ist, an das KLH („keyhole limpet hemocyanin") konjugiert worden
sind.
-
Das
Immunogen wird mit einem Adjuvans gemischt. Jede Maus erhält vier
Injektionen von 10 bis 100 μg
des Immunogens, und nach der vierten Injektion werden den Mäusen Blutproben
entnommen, um festzustellen, ob das Serum Antikörper gegen das Immunogen enthält. Der
Serumtiter wird über
ELISA oder RIA bestimmt. Mäuse
mit Seren, die auf das Vorhandensein von Antikörper gegen das Immunogen hinweisen,
werden für
die Hybridomerzeugung ausgewählt.
-
Den
immunen Mäusen
wird die Milz entnommen und es wird eine Einzelzellsuspension hergestellt (Harlow,
E. und Lane, D. (Hrsg.), 1988, Antibodies, A Laboratory Manual,
Cold Spring Harbor Press, Cold Spring Harbor, New York). Zellfusionen
werden, im Wesentlichen wie von Köhler, G. und Milstein, C.,
Nature 256: 495-497 (1975) beschrieben, durchgeführt. In Kürze, P3.65.3-Myelomzellen (American
Type Culture Collection, Rockville, MD) werden mit immunen Milzzellen
fusioniert, indem Polyethylenglycol, wie von Harlow, E. und Lane,
D. (Hrsg.), 1988, Antibodies, A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor
Press, Cold Spring Harbor, New York beschrieben, verwendet wird.
Die Zellen werden in einer Dichte von 2 × 105 Zellen/Vertiefung
in Gewebekulturplatten mit 96 Vertiefungen ausplattiert. Einzelne
Vertiefungen werden auf Wachstum untersucht und die Überstände von
Vertiefungen mit Wachstum werden mit Hilfe von ELISA oder RIA auf
das Vorhandensein spezifischer Antikörper gegen das zur Debatte
stehende Polypeptid getestet, wobei Wildtyp- oder mutiertes Zielprotein
verwendet wird. Zellen in positiven Vertiefungen werden expandiert
und subcloniert, um die Monoclonalität zu etablieren und zu bestätigen.
-
Clone
mit den gewünschten
Eigenschaften werden expandiert und als Ascites in Mäusen oder
in einem Hohlfaser-System wachsen gelassen, um genügende Mengen
an Antikörper
für die
Charakterisierung und die Testentwicklung zu produzieren.
-
Beispiel 17 – Sandwich-Test
für das
zur Debatte stehende Polypeptid (Referenzbeispiel)
-
Ein
monoclonaler Antikörper
wird an eine feste Oberfläche
wie z.B. eine Platte, ein Röhrchen,
ein Kügelchen
oder ein Partikel gebunden. Bevorzugt wird der Antikörper an
die Oberfläche
der Vertiefung einer ELISA-Platte mit 96 Vertiefungen gebunden.
100 μl einer
Probe (z.B. Serum, Urin, Gewebecytosol), welche das zur Debatte
stehende Polypeptid/Protein (Wildtyp oder mutiert) enthält, wird
zu dem Antikörper
an der Festphase hinzugefügt.
Die Probe wird für
2 Std. bei Raumtemperatur inkubiert. Als nächstes wird die Probenflüssigkeit
abgeschüttet
und die Festphase wird mit Puffer gewaschen, um ungebundenes Material
zu entfernen. 100 μl
von einem zweiten monoclonalen Antikörper (gegen eine unterschiedliche
Determinante auf dem zur Debatte stehenden Polypeptid/Protein) wird
zu der Festphase hinzugegeben. Dieser Antikörper ist mit einem Detektormolekül (z.B. 125I, einem Enzym, einem Fluorophor oder
einem Chromophor) markiert, und die Festphase mit dem zweiten Antikörper wird
für 2 Std.
bei Raumtemperatur inkubiert. Der zweite Antikörper wird abgeschüttet und
die Festphase wird mit Puffer gewaschen, um ungebundenes Material
zu entfernen.
-
Die
Menge an gebundener Markierung, welche proportional zu der Menge
des zur Debatte stehenden Polypeptids/Proteins ist, welches in der
Probe vorliegt, wird quantifiziert. Es werden getrennte Tests durchgeführt, wobei
monoclonale Antikörper
verwendet werden, die spezifisch für das zur Debatte stehende
Wildtyp-Polypeptid sind, ebenso wie monoclonale Antikörper, die
spezifisch für
jede der in dem zur Debatte stehenden Polypeptid identifizierten
Mutationen sind.
-
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