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TECHNISCHES
GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Edelstahl mit einem hohen Chromgehalt,
der angepasst ist, um einen Spinell, vorzugsweise beschichtendes
Chromoxid, zu tragen. Die beschichtete Oberfläche weist eine hohe chemische
Stabilität
in koksbildenenden Umgebungen auf, und zwar um zumindest 25 °C mehr als
eine Oberfläche
ohne Spinell (z.B. das Chromoxid). Solcher Edelstahl kann in einer
Reihe von Anwendungen eingesetzt werden, besonders für die Verarbeitung
von Kohlenwasserstoffen und insbesondere für Pyrolyseverfahren, wie z.B.
die Dehydrierung von Alkanen zu Olefinen (z.B. Ethan zu Ethylen
oder Propan zu Propylen); für
Reaktionsrohre zum Cracken von Kohlenwasserstoffen; oder Reaktionsrohre
zum Dampfcracken oder Reformieren.
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STAND DER
TECHNIK
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Es
ist seit einiger Zeit bekannt, dass die Oberflächenzusammensetzung eines Metalls
großen
Einfluss auf seine Nutzbarkeit haben kann. Die Behandlung von Stahl
zur Herstellung einer Eisenoxidschicht, die leicht entfernt werden
kann, ist bekannt. Die Behandlung von Stahl zur Steigerung seiner
Verschleißbeständigkeit
ist ebenfalls bekannt. Soweit den Anmeldern bekannt ist, sind nicht
ausreichend Techniken für
die Auswahl einer Stahlzusammensetzung als Träger für eine Beschichtung (vorzugsweise
Chromoxid) vorhanden, um die Verkokung bei Kohlenwasserstoffverfahren
deutlich zu reduzieren.
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Es
ist bekannt, dass manche Stähle
(z.B. Stähle
mit hohem Chromanteil) unter bestimmten Voraussetzungen eine Chromoxidbeschichtung
produzieren. Es wird vorhergesagt, dass die Chromoxidbeständigkeit gegen
Verkokung unter Bedingungen, unter welchen die Kohlenstoffaktivität etwa 1
ist (z.B. beim Abscheiden einer Kohlenstoff- oder einer Koksschicht),
signifikant vermindert ist. Bei Temperaturen über etwa 950 °C und einem
geringen Sauerstoffpartialdruck beginnt die Umwandlung von Chromoxid
zu Chromcarbiden. Diese Carbidbildung führt zu einer Ausdehnung des
Volumens, Versprödung
und möglicher
Spallation, wobei die Oberfläche
ungeschützt verbleibt
und die Verkokungsbeständigkeit
der Stahlrohre gesenkt wird. Die vorliegende Erfindung befasst sich
mit diesem Problem.
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US-Patent
Nr. 3.864.093, ausgegeben am 4. Februar 1975 an Wolfla (übertragen
auf Union Carbide Corporation), lehrt das Auftragen einer Beschichtung
aus verschiedenen Metalloxiden auf ein Stahlsubstrat. Die Oxide
werden in eine Matrix integriert, die zumindest 40 Gew.-% eines
aus der aus Eisen, Cobalt und Nickel bestehenden Gruppe ausgewählten Metalls
und 10 bis 40 Gew.-% Aluminium, Silicium und Chrom umfasst. Der
Rest der Matrix ist ein oder mehrere herkömmliche Metalle, die verwendet
werden, um mechanische Festigkeit und/oder Korrosionsbeständigkeit
zu verleihen. Die Oxide können
Oxide oder Spinelle sein. Das Patent lehrt, dass die Oxide in der
Matrix nicht in einem Volumenanteil von mehr als 50 % vorhanden
sein sollten, da die Oberfläche
sonst über
unzureichende Formbarkeit, Stoßbeständigkeit
und Wärmeermüdungsbeständigkeit
verfügt.
Der Verweis lehrt keine Beschichtungen zum Schutz von Chromoxid
und schlägt
auch nicht die Zusammensetzung eines Stahls vor, das als Träger einer
solchen Schicht angepasst ist.
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US-Patent
Nr. 5.536.338, ausgegeben am 16. Juli 1996 an Metivier et al. (übertragen
auf Ascometal S.A.), lehrt die Glühbehandlung von Kohlenstoffstählen, die
reich an Chrom und Mangan sind, in einer sauerstoffreichen Umgebung.
Die Behandlung resultiert in einer dünnen Oberflächenschicht aus Eisenoxiden,
die leicht mit Chrom angereichert sind. Diese Schicht kann durch Ätzen leicht
entfernt werden. Interessanterweise wird eine dritte Schicht unter
der dünnen
Schicht produziert, die aus Fe-, Cr- und Mn-Spinellen besteht. Das steht
im Gegensatz zu dem Gegenstand des vorliegenden Patents. US-Patent
Nr. 4.078.949, ausgegeben am 14. März 1978 an Boggs et al. (übertragen
auf U.S. Steel), ist US-Patent Nr. 5.536.338 insofern ähnlich,
dass die Endoberfläche,
die letztendlich hergestellt werden soll, ein Spinell auf Eisenbasis
ist. Diese Oberfläche kann
leicht einer Ätzbehandlung
unterzogen werden, und Späne,
Gussfehler und andere Oberflächendefekte können leicht
entfernt werden. Diese Technik führt
ebenfalls von dem Gegenstand der vorliegenden Erfindung weg.
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US-Patent
Nr. 5.630.887, ausgegeben am 20. Mai 1997 an Benum et al. (übertragen
auf Novacor Chemicals Ltd. (jetzt NOVA Chemicals Corporation)),
lehrt die Behandlung von Edelstahl zur Herstellung einer Oberflächenbeschichtung
mit einer Dicke von etwa 20 bis 45 Mikrometer, die 15 bis 25 Gew.-%
Mangan und etwa 60 bis 75 Gew.-% Chrom umfasst. Der Verweis beschäftigt sich
nicht mit der Zusammensetzung der äußeren Schicht und der Gegenwart
einer Chromoxidschicht.
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GB-A
2159542 offenbart die Herstellung einer geschichteten Oberfläche auf
einem Substrat aus Edelstahl, umfassend 20 % Cr, 33 % Ni, 4 % Mn
und jeweils weniger als 1 % Si, Ti, Al, durch eine Glühbehandlung des
Substrats bei 950 °C,
zunächst
in einer Wasserstoffatmosphäre
und dann in einer CO2-Atmosphäre. Zunächst werden
eine erste Zwischenschicht aus Cr2O3 mit einer Dicke von 2–3 μm und eine äußere Schicht aus MnCr2O4 mit einer Dicke
von 1–2 μm gebildet.
Die geschichtete Oberflächenbeschichtung
schützt
das Substrat vor Korrosion bei erhöhten Temperaturen.
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OFFENBARUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine geschichtete Oberfläche auf
einem Edelstahlsubstrat wie in Anspruch 1 definiert bereit. Die äußerste Schicht
hat eine Dicke von 2 bis 5 μm
und umfasst nicht weniger als 80 Gew.-% eines Spinells der Formel
MnxCr3-xO4, worin x = 0,5 bis 2 ist, wobei der Edelstahl
zumindest 20 Gew.-% Chrom, zumindest 1,0 Gew.-% Mangan, weniger
als 1,0 Gew.-% Niob und weniger als 1,5 Gew.-% Silicium umfasst.
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Die äußerste Schicht
auf der Zwischenschicht, die Chromoxid der Formel Cr2O3 umfasst, stellt Stabilität gegen
Aufkohlen oder Oxidation bei Temperaturen bereit, die zumindest
25 °C höher sind
als bei Chromoxid. Die zumindest eine Zwischenschicht umfasst nicht
weniger als 80 Gew.-% Chromoxid der Formel Cr2O3. Die äußerste Schicht
weist eine Dicke von 1 bis 10 μm
auf und umfasst nicht weniger als 80 Gew.% eines Spinells der Formel
MnxCr3-xO4, worin x = 0,5 bis 2 ist, und bedeckt nicht weniger
als 100 % der geometrischen Fläche,
die durch die zumindest eine Schicht zwischen der äußersten
Schicht und dem Substrat definiert ist.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur
Behandlung von Edelstahl bereitgestellt, das in Anspruch 11 charakterisiert
ist. Der Edelstahl des Substrats umfasst zumindest 20 Gew.-% Chrom,
zumindest 1,0 Gew.% Mangan, weniger als 1,0 Gew.-% Niob und weniger
als 1,5 Gew.-% Silicium. Das Verfahren umfasst:
- (i)
Erhitzen des Edelstahls in einer reduzierenden Atmosphäre, die
50 bis 100 Gew.-% Wasserstoff und 0 bis 50 Gew.-% eines oder mehrerer
Inertgase umfasst, mit einer Geschwindigkeit von 100 °C bis 150 °C pro Stunde
auf eine Temperatur von 800 bis 1.100 °C;
- (ii) Aussetzen des Edelstahls gegenüber einer oxidierenden Umgebung
mit einem Oxidationspotenzial, das einem Gemisch aus 30 bis 50 Gew.-%
Luft und 70 bis 50 Gew.-% eines oder mehrerer Inertgase entspricht, bei
einer Temperatur von 800 bis 1.100 °C über einen Zeitraum von 5 bis
40 Stunden; und
- (iii) Abkühlen
des resultierenden Edelstahls auf Raumtemperatur mit einer Geschwindigkeit,
die so gewählt ist,
dass die Edelstahloberfläche
dabei nicht beschädigt
wird.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine Rasterelektronenmikroskopaufnahme der Spinellbeschichtung der
vorliegenden Erfindung (geringe Vergrößerung: 7.500 fach), die das
hohe Bedeckungsausmaß der
Oberfläche
(z.B. nicht weniger als 95 %) veranschaulicht.
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2 ist
eine Rasterelektronenmikroskopaufnahme derselben Spinellbeschichtung
der vorliegenden Erfindung (starke Vergrößerung: 25.000 fach), die die
große
Oberfläche
(z.B. nicht weniger als 150 % der Oberfläche des Substrats) veranschaulicht.
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3 ist
ein metallographischer Querschnitt (1.000 fache Vergrößerung)
der vorliegenden Erfindung, die die Oxidbedeckung aus einer Chromoxidunterschicht
mit einer Spinellbeschichtung veranschaulicht. Die mikroskopische
Aufnahme zeigt auch die Gegenwart einer diskontinuierlichen Siliciumphase
an der Berührungsfläche zwischen
Stahl und Oxid.
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4 ist
ein typisches EDS-Spektrum der vorliegenden Erfindung.
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5 zeigt
Röntgendiffraktogramme,
die die thermische Stabilität
von reinem Chromoxidpulver (Cr2O3, unterstes Spektrum ohne Graphit) in einem
Temperaturbereich von 950–1050 °C bei einer
Kohlenstoffaktivität
zeigt, die im Wesentlichen eins ist (ac≅1).
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6 zeigt
den Druckabfall bei Rohrschlangen (kPa) von einzelnen Langzeitversuchen
für H-141
und 9 typischen Versuchen für
H-151.
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7 zeigt
den Druckabfall eines Austauschers beim Quenchen (kPa) von einzelnen
Langzeitversuchen für
H-141 und 9 typischen Versuchen für H-151.
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BESTE ART
DER AUSFÜHRUNG
DER ERFINDUNG
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Der
Edelstahl, der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist, umfasst
typischerweise 20 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 38 Gew.-%,
Chrom und zumindest 1,0 Gew.-%, bis zu 2,5 Gew.-%, aber vorzugsweise
nicht mehr als 2 Gew.-%, Mangan. Der Edelstahl sollte weniger als
1,0 Gew.-%, vorzugsweise weniger als 0,9 Gew.-%, Niob und weniger
als 1,5 Gew.-%, vorzugsweise weniger als 1,4 Gew.-%, Silicium umfassen.
Der Edelstahl umfasst außerdem
25 bis 50 Gew.-% Nickel, 1,0 bis 2,5 Gew.-% Mangan und weniger als
3 Gew.-% Titan und alle anderen Spurenmetalle sowie Kohlenstoff
in einer Menge von weniger als 0,75 Gew.-%. Der Stahl umfasst etwa
25 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise etwa 30 bis 45 Gew.-%, Nickel und
im Allgemeinen weniger als 1,4 Gew.-% Silicium. Der Rest des Edelstahls
ist im Wesentlichen Eisen.
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Der
Edelstahlteil weist eine geschichtete Oberfläche mit einer Dicke von 7 bis
25 μm auf
einem Edelstahlsubstrat auf, wobei diese Oberfläche eine äußerste Schicht und zumindest
eine Schicht zwischen der äußersten
Schicht und dem Substrat umfasst, wobei die zumindest eine Schicht
zwischen der äußersten
Schicht und dem Substrat nicht weniger als 80 Gew.-% Chromoxid,
vorzugsweise er Formel Cr2O3,
umfasst und die äußerste Schicht
(oder Mantelschicht), die 2 bis 5 μm dick ist, nicht weniger als
80 Gew.-% eines Spinells der Formel MnxCr3-xO4 umfasst, worin
x = 0,5 bis 2 ist, und im Wesentlichen 100 % der geometrischen Fläche bedeckt,
die durch die zumindest eine Schicht zwischen der äußersten
Schicht und dem Substrat definiert ist.
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Zwischen
der äußersten
Schicht oder Mantelschicht und dem Edelstahlsubstrat befindet sich
zumindest eine Schicht zwischen der äußersten Schicht und dem Substrat,
die nicht weniger als 80 Gew.-%, vorzugsweise mehr als 95 Gew.-%
und besonders bevorzugt mehr als 99 Gew.-%, Chromoxid umfasst, vorzugsweise
der Formel Cr2O3.
Die Chromoxidschicht bedeckt nicht weniger als 80 %, vorzugsweise
nicht weniger als 95 und besonders bevorzugt nicht weniger als 99
%, der geometrischen Oberfläche
des Edelstahls, die einem Kohlenwasserstoffzuflussstrom (z.B. einem
Kohlenwasserstoffzuflussstrom, der über die äußere Oberfläche des Edelstahls strömt) ausgesetzt
ist. Die Chromoxidschicht ist unmittelbar (unter) die/der äußere(n) Spinellschicht.
Die äußerste Spinellschicht
besteht aus Kristalliten, die die Chromoxidschicht bedecken. Das bedeutet,
dass im Wesentlichen 100 % der geometrischen Fläche des Chromoxids mit dem
Spinell bedeckt ist. Die Spinellkristallitstruktur vergrößert die
Oberfläche
effektiv bezogen auf die geometrische Fläche, die durch die grundlegende
Stahllegierung und die plattenähnliche
Chromoxidschicht definiert ist. Diese Oberflächenvergrößerung durch die Spinellkristallite
beträgt
zumindest 50%, vorzugsweise 100 % und besonders bevorzugt 200 %
oder mehr, der Oberfläche,
die durch das Chromoxid definiert ist (d.h. die Oberfläche der
Spinellkristallite ist größer als
die Oberfläche
der Chromoxidplatten). Es wird erwartet, dass diese Oberflächenvergrößerung unter
anderem die Wärmeübertragungsfähigkeit,
wenn dies eine erwünschte
Eigenschaft ist, deutlich verbessert.
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Die äußere Spinelloberfläche oder
die Mantelschicht weist eine Dicke von 2 bis 5 μm auf und wird aus der Gruppe
ausgewählt,
die aus einem Spinell der Formel MnxCr3-xO4 besteht, worin
x = 0,5 bis 2 ist; vorzugsweise ist x = 0,8 bis 1,2 und besonders
bevorzugt ist x = 1 und der Spinell hat die Formel MnCr2O4.
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Die
Oberflächenschichten
weisen insgesamt eine Dicke von 7 bis 25 μm auf. Die Oberflächenschichten
umfassen zumindest die äußere Oberfläche, die
vorzugsweise eine Dicke von 2 bis 5 μm aufweist. Die Chromoxidschicht
weist im Allgemeinen eine Dicke von 5 bis 20 μm auf, vorzugsweise von 7 bis
15 μm. Wie bereits
oben erläutert,
beschichtet der Spinell die geometrische Oberfläche des Chromoxids. Es kann
sehr kleine Teile der Oberfläche
geben, die nur Chromoxid ohne die Spinellbeschichtung umfassen.
In diesem Sinn kann die geschichtete Oberfläche nicht-einheitlich sein.
Vorzugsweise liegt die Chromoxidschicht unter oder neben nicht weniger
als 80, vorzugsweise nicht weniger als 95 und besonders bevorzugt
nicht weniger als 99 %, des Spinells.
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Die
Spinellbeschichtung über
dem Chromoxid stellt Stabilität
gegenüber
Oxidation oder Aufkohlen bei Temperaturen bereit, die zumindest
25 °C höher sind
als die des darunter liegenden Chromoxids. In Umgebungen mit einer
Kohlenstoffaktivität
von etwa 1, beispielsweise (ohne den Schutzumfang dieser Offenbarung
einzuschränken)
in einem Röhrencrackofen
bei einer Temperatur von 900 °C
bis 1050 °C
unter Verwendung eines Kohlenwasserstoffzuflussstroms (z.B. gering
reduzierende Atmosphäre),
weist die Spinellbeschichtung eine Stabilität gegen Aufkohlen auf, die
typischerweise 25 °C
bis 50 °C
höher ist
als die des entsprechenden Chromoxids. In einer oxidierenden Atmosphäre stellt
die Spinellbeschichtung Stabilität
gegen Oxidation bei Temperaturen bereit, die 25 °C bis 100 °C höher sind als die des entsprechenden
Chromoxids.
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Ein
Verfahren zur Herstellung der Oberfläche der vorliegenden Erfindung
erfolgt durch die Behandlung von geformtem Edelstahl (d.h. einem
Teil, der vor der Behandlung kaltbearbeitet worden sein kann) in
einem Verfahren, das als ein Hit ze-/Durchtränk-/Abkühlverfahren charakterisiert
werden kann. Das Verfahren umfasst:
- (i) Erhitzen
des Edelstahls in einer reduzierenden Atmosphäre, die 50 bis 100 Gew.-%,
vorzugsweise 60 bis 100 Gew.-%, Wasserstoff und 0 bis 50 Gew.-%,
vorzugsweise 0 bis 40 Gew.-%, eines oder mehrerer Inertgase umfasst,
mit einer Geschwindigkeit von 100 °C bis 150 °C, vorzugsweise 120 °C bis 150 °C, pro Stunde
auf eine Temperatur von 800 bis 1.100 °C;
- (ii) Aussetzen des Edelstahls gegenüber einer oxidierenden Umgebung
mit einem Oxidationspotenzial, das einem Gemisch aus 30 bis 50 Gew.-%
Luft und 70 bis 50 Gew.-% eines oder mehrerer Inertgase entspricht, bei
einer Temperatur von 800 bis 1.100 °C über einen Zeitraum von 5 bis
40 Stunden, vorzugsweise von 10 bis 25 und am meisten bevorzugt
von 15 bis 20 Stunden; und
- (iii) Abkühlen
des resultierenden Edelstahls auf Raumtemperatur mit einer Geschwindigkeit,
die so gewählt ist,
dass die Edelstahloberfläche
dabei nicht beschädigt
wird.
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Inertgase
sind Fachleuten auf dem Gebiet der Erfindung bekannt und umfassen
Helium, Neon, Argon und Stickstoff, vorzugsweise Stickstoff oder
Argon.
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Vorzugsweise
umfasst die oxidierende Umgebung in Schritt (ii) 40 bis 50 Gew.-%
Luft und als Rest eines oder mehrere Inertgase, vorzugsweise Stickstoff,
Argon oder Gemische davon.
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In
Schritt (iii) des Verfahrens sollte die Abkühlgeschwindigkeit des behandelten
Edelstahls so gewählt sein,
dass das Absplittern der behandelten Oberfläche vermieden wird. Typischerweise
kann der behandelte Edelstahl bei einer Geschwindigkeit von weniger
als 200 °C
pro Stunde abgekühlt
werden.
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Andere
Verfahren zur Bereitstellung der erfindungsgemäßen Oberfläche sind für Fachleute auf dem Gebiet
der Erfindung offensichtlich. So könnte der Edelstahl beispielsweise
durch ein geeignetes Beschichtungsverfahren behandelt werden, beispielsweise
wie in US-Patent 3.864.093 offenbart.
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Ohne
sich auf eine bestimmte Theorie festlegen zu wollen, wird angenommen,
dass es andere Schichten unter dem Chromoxid geben kann, wie z.B.
Siliciumdioxid oder Manganoxide. Es wird angenommen, dass das Chrom
während
der Behandlung des Stahls von der Oberfläche des Stahls zunächst eine
Chromoxidschicht bildet und dann das Chrom und das Mangan von dem
Stahl durch die Chromoxidschicht wandern und den Spinell als Beschichtung
bilden können.
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Der
Edelstahl wird zu einem Teil geformt, und die Oberfläche kann
während
oder nach der Bildung des Teils kaltverarbeitet werden (z.B. Bohren,
Honen, Kugelstrahlen und Extrusion), und dann wird die geeignete Oberfläche behandelt.
Der Stahl kann geschmiedet, gewalzt oder gegossen werden. In einer
Ausführungsform der
Erfindung wird der Stahl zu Rohren oder Röhren geformt. Die Röhren weisen
eine erfindungsgemäße innere
Oberfläche
auf. Diese Röhren
können
in petrochemischen Verfahren, wie z.B. beim Cracken von Kohlenwasserstoffen
und insbesondere beim Cracken von Ethan, Propan, Butan, Naphtha,
Gasöl oder
Gemischen davon, eingesetzt werden. Der Edelstahl kann in der Form
eines Reaktors oder eines Gefäßes mit
einer erfindungsgemäßen inneren
Oberfläche
vorliegen. Der Edelstahl kann in der Form eines Wärmeaustauschers
vorliegen, worin entweder die innere und/oder äußere Oberfläche oder beide gemäß der vorliegenden
Erfindung sind. Solche Wärmeaustauscher
können
eingesetzt werden, um den Enthalpie einer Flüssigkeit, die durch oder über den
Wärmeaustauscher
läuft,
zu steuern.
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Eine
besonders nützliche
Anwendung für
erfindungsgemäße Oberflächen ist
in Ofenröhren
oder -rohren, die für
das Cracken von Alkanen (z.B. Ethan, Propan, Butan, Naphtha oder
Gemischen davon) zu Olefinen (z.B. Ethylen, Propylen, Buten etc.)
eingesetzt werden. Im Allgemeinen wird bei einem solchen Verfahren
ein Ausgangsprodukt (z.B. Ethan) gasförmig in ein Rohr eingespeist,
welches typischerweise einen Außendurchmesser
von 1,5 bis 8 Zoll (38,1 bis 203,2 mm) aufweist, wobei typische
Außendurchmesser
beispielsweise 2 Zoll, etwa 5 cm; 3 Zoll, etwa 7,6 cm; 3,5 Zoll,
etwa 8,9 cm; 6 Zoll, etwa 15,2 cm, und 7 Zoll, etwa 20 cm, sind. Die
Röhre oder
das Rohr verläuft
durch einen Ofen, der im Allgemeinen auf einer Temperatur von etwa
900 °C bis
1050 °C
gehalten wird, und das Austrittsgas weist im Allgemeinen eine Temperatur
von etwa 800 °C
bis 900 °C
auf. Während
das Ausgangsprodukt den Ofen passiert, gibt es Wasserstoff (und
andere Nebenprodukte) ab und wird ungesättigt (z.B. Ethylen). Die typischen
Verfahrensbedingungen, wie z.B. Temperatur, Druck und Durchflussgeschwindigkeiten,
für solche
Verfahren sind Fachleuten auf dem Gebiet der Erfindung bekannt.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun anhand der folgenden, nicht-einschränkenden
Beispiele veranschaulicht. Wenn nicht anders angegeben, sind in
den Beispielen Teile Gewichtsteile (z.B. Gramm) und Prozent Gewichtsprozent.
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BEISPIELE
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Beispiel 1
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Herstellung
der Probe: Als Proben wurden in einem handelsüblichen Ofen Rohre mit einer
erfindungsgemäßen Zusammensetzung
mit einem Chrommassegehalt von etwa 33 Gew.-% und etwa 1 Gew.-%
Mangan hergestellt. Die Probe wurde dann in einem Ofen auf 1000 °C in einer
reduzierenden Atmosphäre
erhitzt und in einer Atmosphäre
aus einem Stickstoff-Luft-Gemisch etwa 16 h lang auf 1000 °C gehalten,
dann wieder auf Raumtemperatur abgekühlt.
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Es
wurde eine metallographische Analyse der Proben unter Einsatz der
herkömmlichen
Techniken zur Charakterisierung von beschädigungsempfindlichen Oxidschichten
auf Stählen
durchgeführt,
welche Fachleuten auf dem Gebiet der Erfindung bekannt ist.
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Unter
Einsatz eines Rasterelektronenmikroskops, das mit einer energiedispersiven
Leichtelement-Spektroskopie (REM/EDS, Hitachi S-2500) ausgestattet
war, eines hochauflösenden
Feldemissions-REM ebenfalls mit Leichtelementfähigkeit (FEREM-EDS, Hitachi S-4500),
einer Auger-Abtastmikrosonde (SAM, PHI 600) und einer Flugzeit-Sekundärionenmassenspektrometrie
(Cameca TOF-SIMS IV) wurden eine Analyse der Oberflächenstruktur
und eine chemische Analyse durchgeführt.
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Die 1 und 2 zeigen
FEREM-mikroskopische Aufnahmen dieser Proben, und 3 zeigt
einen typischen metallographischen Querschnitt.
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Beispiel 2
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Herstellung
der Probe: Probestücke
des Einlasses und des Auslasses des handelsüblich behandelten Rohres wurden
verwendet. Zusätzlich
dazu wurde dieselbe Legierung auf ähnliche Weise unter Verwendung von
Laborausstattung behandelt.
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4 zeigt
ein EDS-Spektrum des im Labor vorbehandelten Probestücks. Tabelle
1 führt
die Elementkonzentration auf der Oberfläche der behandelten Legierungsprobestücke oder
Rohrschlangen an. Die Ergebnisse in der zweiten Spalte stammen von
Probestücken,
die aus einem handelsüblichen
Rohr herausgeschnitten und im Labor behandelt wurden. In der dritten
und vierten Spalte sind die Ergebnisse in Bezug auf die vorbehandelte
handelsübliche
Rohrschlange aus Beispiel 1 angeführt. Die Ergebnisse stimmen
sehr gut damit überein,
dass das Verfahren in der Lage ist, den Mn- und Cr-Gehalt auf der
Oberfläche
enorm zu steigern und den Nickelgehalt deutlich zu senken. Der Eisengehalt
wurde ebenfalls auf einen Wert gesenkt, der durch das verwendete
Analyseinstrument nicht nachgewiesen werden konnte.
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TABELLE
1 EDS-Ergebnisse
für die
behandelte Legierung
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Beispiel 3
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Chromoxid-(Cr2O3-) Pulver (Reinheit
von ≥ 98
%) wurde von SIGMA-ALDRICH bezogen. Das Spinell-(MnCr2O4-) Pulver wurde betriebsintern mit einer
Reinheit von ≥ 98
% hergestellt, und seine Struktur wurde durch Röntgenbeugung bestätigt. Die
Röntgendiffraktionsanalyse
erfolgte unter Einsatz einer Siemens-D5000-Einheit mit einer Cu-Röntgenstrahlenquelle,
die eine Beschleunigungsspannung von 40 kV und eine Stromstärke von
30 mA (in 5 für Chromoxid dargestellt) verwendete.
Die Kristallstrukturanalyse und -zuordnung erfolgte unter Einsatz
eines Bruker-DiffracPlus-Softwarepakets
und einer PDF-1-Datenbank.
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Eine
Analyse der thermischen Stabilität
wurde in einem Ofen mit kontrollierter Atmosphäre in einem Temperaturbereich
von 950 bis 1150 °C
durchgeführt,
wobei die Temperatur auf ±2 °C kalibriert
und auf ± 0,1 °C gesteuert
wurde. Die untersuchte Atmosphäre
wurde aus folgenden Bedingungen ausgewählt: Vakuum (~10–3 Torr)
oder eine Argonatmosphäre
(Reinheit von > 99,999
%) oder eine Argon/5-%-Wasserstoff-Atmosphäre, wobei
der dynamische Druck auf 200 mTorr, 1–2 Torr oder 800 Torr gehalten
wurde. Die Laufzeiten für die
Untersuchung reichten von 4 h bis zu 300 h. Die Bedingungen, die
für den
Großteil
der Arbeit mit längerer Laufzeit
gewählt
wurden, waren 1–2
Torr Argon und Zeitschritte von 100 h. Die Bezugsproben aus reinem
Pulver wurden mechanisch mit einem äußerst reinen Graphit vermischt
und in einem Keramiktiegel mit einer Graphitbeschichtung platziert,
um etwa eine effektive Kohlenstoffaktivität von etwa 1 (ac≅1) zu erreichen.
Die Edelstahlproben mit der erfindungsgemäßen Spinellbeschichtung wurden
mit einer Graphitpaste bestrichen und dann in einem Keramiktiegel
platziert und mit Graphit bedeckt, um annähernd eine Einheitskohlenstoffaktivität zu erreichen.
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Die
Ergebnisse für
Chromoxid zeigen, dass das Carbid Cr7C3 als erstmals nach weniger als 100 h bei 950 °C nachgewiesen
wurde, und die Bildung von Carbid Cr3C2 wurde erstmals nach 100 h bei 975 °C beobachtet.
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Bei ähnlichen
Experimenten mit dem Spinellpulver und der Spinellbeschichtung der
vorliegenden Erfindung wurde die Bildung von Carbid erst bei um
zumindest 25 °C
höheren
Temperaturen nachgewiesen.
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Beispiel 4
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Beim
Cracken von Ethan bildet sich Koks oder lagert sich ab, sowohl auf
den Rohrschlangen als auch auf den Übertragungsleitungsaustauschern
("Transfer Line
Exchanger", TLE),
die gewöhnlicherweise
als Austauschen zum Quenchen bezeichnet werden. Wenn die Koksablagerung
dicker wird, steigt der Druckabfall im Verlauf der Rohrschlangen
und der Austauschen zum Quenchen. Schließlich erfordert der Druckabfallanstieg, sowohl
in den Rohrschlangen als auch in den Austauschern zum Quenchen,
dass der Zulauf zu dem Ofen entfernt und der Ofen entkohlt wird.
Die Kriterien für
das Entkohlen von handelsüblichen Öfen in diesem
Beispiel liegt entweder bei einem Druckabfall der Rohrschlangen
von 200 kPa oder einem Druckabfall der Austauschen zum Quenchen
von 175 kPa, je nachdem was zuerst eintritt. Die Leistung eines
handelsüblichen
Ofens wird in den folgenden beiden Figuren dargestellt.
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6 veranschaulicht
den Druckabfall im Verlauf der Rohrschlangen eines typischen Ofens
(H-151) bei 9 Zyklen oder Durchläufen.
Der typische Ofen (H-151) zeigt, dass zu Beginn eines Durchlaufs
der Druckabfall durch die Rohrschlange etwa 85 kPa beträgt. Der
Druckabfall im Verlauf der Rohrschlangen steigt auf zwischen 120
kPa und 140 kPa an, bevor er entkohlt wurde, was darauf hindeutet,
dass der Ofen H-151 aufgrund eines Anstiegs des Druckabfalls im
Verlauf der Rohrschlangen nicht entkohlt wurde. Wenn die Ofenzuführung entfernt
wird und der Ofenabfluss auf das Entkohlungssystem geschaltet wird,
steigt der Druckabfall im Verlauf der Rohrschlangen auf über 200
kPa an. Es wird auch der Druckabfall im Verlauf der Rohrschlangen für einen
Ofen (H-141) mit neuen Rohrschlangen mit einer Oberfläche gemäß diesem
Patent angeführt.
Der Graph zeigt, dass die Anstiegsrate des Druckabfalls in den Rohrschlangen
deutlich geringer war als bei dem typischen Ofen. Der Graph zeigt
ebenfalls, dass der Ofen 400 Tage lang nicht entkohlt wurde (er
wurde nach einer Laufzeit von 413 Tagen entkohlt.). Die geringe
Variation der Druckabfälle ist
auf die Tatsache zurückzuführen, dass
es in einem handelsüblichen
Ofen und einer Fabrik aufgrund der veränderten Umgebungstemperatur
und der Zufuhrgeschwindigkeit der Fabrik zu Veränderungen des Systemdrucks
kommen kann.
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7 zeigt
den Druckabfall im Verlauf von Austauschern zum Quenchen (TLE) in
denselben beiden Öfen.
Der typische Ofen (H-151) zeigt, dass zu Beginn des Versuchs der
Druckabfall typischerweise bei etwa 65 kPa liegt und dass dieser
dann relativ schnell auf über
100 kPa ansteigt, dann erfolgt der Anstieg viel schneller, da Röhren in
dem Austauscher zum Quenchen mit Koks verstopfen. Der Graph zeigt
deutlich, dass die Möglichkeit,
den Austauscher zum Quenchen vollständig zu entkohlen oder den
gesamten Koks aus diesem zu entfernen, indem man den Ofen entkohlt,
eingeschränkt
ist und dass ein typischer Ofen letztendlich außer Betrieb gesetzt werden
muss und die Austauscher zum Quenchen mechanisch gereinigt werden
müssen.
Der Graph für
Ofen H-141 zeigt, dass sich in den ersten 200 Tagen nur wenig Koks
in dem Austauscher zum Quenchen gebildet hat und dass es dann zu
einem schrittweisen Anstieg auf über
125 kPa kam. Der Grund dafür, dass
die Geschwindigkeit des Druckabfallanstiegs langsamer war, ist,
dass die Natur der Verschmutzung eine andere war. Typischerweise
bildet sich der Koks an dem Einlass zu den Austauschern zum Quenchen
und verursacht eine vollständige
Blockierung der Rohre des Austauschers zum Quenchen. Durch die deutliche
Reduzierung des in den Rohrschlangen und den Austauschern zum Quenchen
abgelagerten Koks wurden die H-141-TLE langsam durch kleine Koksteile
verschmutzt, die sich im Verlauf der Länge der Rohre des Austauschers
zum Quenchen ablagerten und nicht an deren Einlass.
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GEWERBLICHE
ANWENDBARKEIT
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Herstellung einer
Oberfläche
auf Edelstahl bereit, die eine Beständigkeit gegen Verkokung aufweist.