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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung und zur Verwendung
von Pastensystemen zur automatischen Einstellung, welche zur Herstellung
von Gelbeschichtungen und Deckbeschichtungen/Emaillen auf Basis
ungesättigter
Polyester geeignet sind, und die insbesondere zur Herstellung von
automatisch gefärbten
Gelbeschichtungen und Deckbeschichtungen/Emaillen auf Basis ungesättigter
Polyester und zur Einstellung ihrer Härtungseigenschaften geeignet
sind.
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Pigmentpasten,
Tönungstechnologie
und Tönungsmaschinen
werden in der Farbenindustrie zur Herstellung von farbigen Anstrichen
und Beschichtungen breit verwendet. Gefärbte Gelbeschichtungen auf
Basis ungesättigter
Polyester werden durch Einbringen von Farbpasten oder Farbstoffen
in Grundgelbeschichtungen hergestellt. Das Färben oder Tönen von Gelbeschichtungen auf
Basis ungesättigter
Polyester wird üblicherweise
in offenen Mischbehältern
mit manueller Tönung
oder in geschlossenen Behältern
unter Verwendung einer automatischen Tönung durchgeführt. Das
manuelle Färbeverfahren
ist ein langwieriges Verfahren mit mehreren Qualitätskontrollen
und anschließenden
Einstellungsschritten, und es werden dabei beträchtliche Mengen Abfall erzeugt.
Die Emission von flüchtigen
organischen Verbindungen, wie Styrol, während der manuellen Tönung von
Gelbeschichtungen auf Basis von ungesättigten Polyestern ist ein
bedeutsames Risiko für die
Umwelt- und die Arbeitssicherheit.
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Bei
dem automatischen Tönungsverfahren
werden die Farbpasten in eine Grundgelbeschichtung eingebracht und
die Produktekübel
werden geschlossen, gemischt und gelagert, um sie zu den Endverwendern ohne
Qualitätskontrolle
oder weitere Einstellungsschritte zu versenden und die Härtungseigenschaften
der erhaltenen Gelbeschichtungen variieren beträchtlich. Verschiedene Pigmente
werden in verschiedenen Mengen verwendet, um Gelbeschichtungen auf
Basis ungesättigter
Polyester mit verschiedenen Farben herzustellen. Es ist bekannt,
dass Pigmente oder Kombinationen davon die Härtungsreaktion von Gelbeschichtungen
auf Basis ungesättigter
Polyester hemmen, und die Härtungseigenschaften
von getönten
Gelbeschichtungen auf Basis ungesättigter Polyester, wie die
Gelzeit, können
bei dem üblichen
automatischen Tönungsverfahren nicht
verändert
oder eingestellt werden.
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Im
Hinblick auf den Stand der Technik besteht zweifellos ein Bedarf
für ein
schnelles, einfaches und wiederholbares Verfahren zur Einstellung
der Härtungseigenschaften
von getönten
Gelbeschichtungen und Deckbeschichtungen/Emaillen auf Basis ungesättigter
Polyester nach individuellen Erfordernissen, unabhängig von
der verwendeten Farbe oder dem verwendeten Pigment, und auch ein
Bedarf für
ein Verfahren zur automatischen Herstellung von Deckbeschichtungen/Emaillen
auf Basis ungesättigter
Polyester, die Paraffin enthalten.
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US-A-5,998,532
betrifft eine farbpigmentierte, bei Feuchtigkeit härtende,
Polyurethanbeschichtung, welche eine einstellbare Trocknungszeit
besitzt, und außerdem
Verfahren zur Herstellung der Beschichtung.
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US-A-6,063,864
beschreibt eine härtbare
Zusammensetzung auf Basis von ungesättigtem Polyester, umfassend,
auf Gewichtsbasis, einen ungesättigten
Polyester und 1 bis 60% Styrol und 1 bis 50% Vinylethermonomere.
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WO-A-00/23495
offenbart ungesättigte
Polyesterharze mit höherem
Molekulargewicht, niedrige Viskosität und hoher Löslichkeit,
besonders in reaktiven Verdünnungsmitteln.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines
Verfahrens zur Herstellung von Pastensystemen zur automatischen
Einstellung, die Verwendung dieser Pastensysteme zur automatischen Einstellung
und die Verwendung eines Pastensystems zur automatischen Einstellung
bei der Herstellung von gefärbten
Gelbeschichtungen und Deckbeschichtungen/Emaillen auf Basis ungesättigter
Polyester und die Bereitstellung eines Verfahrens zur Herstellung
von gefärbten
Gelbeschichtungen und Deckbeschichtungen/Emaillen auf Basis ungesättigter
Polyester mit eingestellten Härtungseigenschaften.
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Charakteristische
Merkmale des Verfahrens zur Herstellung von Pasten zur automatischen
Einstellung, der Verwendung der Pasten zur automatischen Einstellung
und von Pastensystemen zur automatischen Einstellung bei der Herstellung
von farbigen Gelbeschichtungen und Deckbeschichtungen/Emaillen auf
Basis ungesättigter
Polyester und des Verfahrens zur Herstellung von farbigen Gelbeschichtungen
und Deckbeschichtungen/Emaillen auf Basis ungesättigter Polyester mit eingestellten
Härtungseigenschaften
sind in den Ansprüchen
angegeben.
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Es
wurde nun gefunden, dass die Nachteile und Probleme des Standes
der Technik, bezogen auf das Färben
und das Tönen
von Gelbeschichtungen und Deckbeschichtungen/Emaillen auf Basis
ungesättigter
Polyester gemäß der erfindungsgemäßen Lösung vermieden
oder beträchtlich
vermindert werden können.
Gemäß der Erfindung
können
gefärbte
und/oder getönte
Gelbeschichtungen und Deckbeschichtungen l Emaillen auf Basis ungesättigter
Polyester auf eine schnelle, einfache und wiederholbare Weise mit
eingestellten und vorbestimmten Härtungseigenschaften aus Grundgelbeschichtungen,
Farbpasten und einem Pastensystem zur automatischen Einstellung
hergestellt werden. Die Grundgelbeschichtung kann jede geeignete
Gelbeschichtung auf Basis eines ungesättigten Polyesters sein und
die Farbpasten können
alle geeigneten Farbpasten sein, welche bei dem Färben von
Gelbeschichtungen verwendet werden.
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Das
Pastensystem zur automatischen Einstellung umfasst eine Beschleunigerpaste
(A), welche die Härtungsreaktion
einer Gelbeschichtung fördert,
eine Inhibitorpaste (B), welche die Härtungsreaktion einer Gelbeschichtung
hemmt, und eine Paraffinpaste (C), welche die Gelbeschichtung in
eine Deckbeschichtung/Emaille durch Modifizierung ihrer Oberfläche während des
Trocknens und des Härtens
umwandelt. Es ist bekannt, dass viele organische Pigmente, wie Phthalocyaninblau,
die Härtungsreaktion
von Gelbeschichtungen auf Basis ungesättigter Polyester hemmen. Gemäß der Erfindung
werden eine oder mehrere Komponenten, ausgewählt aus einer Beschleunigerpaste
(A), einer Inhibitorpaste (B) und einer Paraffinpaste (C), in einer geregelten
Weise in die Gelbeschichtung eingebracht. Durch das Einbringen der
Beschleunigerpaste (A) und/oder der Inhibitorpaste (B) in einer
geregelten Weise in die Gelbeschichtung während des Tönungsverfahrens ist es möglich, die
Verzögerung
des Härtens,
die durch einige Pigmente verursacht wird, zu kompensieren und auch
die Härtungseigenschaften
der getönten
Gelbeschichtung oder der Deckbeschichtung/Emaille einzustellen,
z. B. verschiedene Gelierzeiten und Filmhärtungszeiten gemäß den Bedürfnissen
und Erfordernissen der Endverwender zu erzielen.
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Die
Paraffinpaste (C) kann auch ohne die Pasten (A) und (B) verwendet
werden und durch automatisches Einbringen der Paraffinpaste (C)
während
der Tönung
ist es möglich,
gefärbte oberflächenmodifizierte Deckbeschichtungen/Emaillen
leicht herzustellen. Das Einbringen wird automatisch durchgeführt. Die
Paraffinpaste (C) kann auch als ein halbfertiges Produkt bei der üblichen
Herstellung von Deckbeschichtungen/Emaillen und auch bei der Herstellung
von LSE-Laminierungsharzen
verwendet werden, um die Zugabe von Paraffinwachs zu erleichtern,
wobei auf diese Weise ein kontinuierliches Schmelzen und Handhaben
des Wachses vermieden wird.
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Erfindungsgemäße Pastensysteme
zur automatischen Einstellung sind nachstehend ausführlich beschrieben.
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Erfindungsgemäß umfasst
das Pastensystem zur automatischen Einstellung eine Beschleunigerpaste (A),
eine Inhibitorpaste (B) und eine Paraffinpaste (C).
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Die
Beschleunigerpaste (A) umfasst 10 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise 40
bis 60 Gew.-%, eines Beschleunigers oder eines Promotors (I) oder
eine Kombination davon, 21 bis 88 Gew.-%, vorzugsweise 25 bis 50
Gew.-%, eines Polyesterpolymers (II), vorzugsweise eines ungesättigten
Polyesterpolymers und besonders bevorzugt ein monomerfreies ungesättigtes
Polyesterpolymer, das gegebenenfalls mit einem polaren Lösungsmittel
(III) in einem Verhältnis
zwischen 4:1 und 1:4, vorzugsweise zwischen 3:1 und 1:3, kombiniert
ist, und 1 bis 9 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 8 Gew.-%, eines thixotropen
Mittels, das im Fachgebiet bekannt ist und gewöhnlich in Gelbeschichtungen
auf Basis ungesättigter
Polyester verwendet wird.
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Die
Inhibitorpaste (B) umfasst 1 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 15 bis
40 Gew.-%, eines Inhibitors (IV) oder einer Kombination von Inhibitoren,
38 bis 95 Gew.-%, vorzugsweise 55 bis 75 Gew.-%, eines polaren Lösungsmittels
(III), das gegebenenfalls mit einem Polyesterpolymer (II), vorzugsweise
einem ungesättigten
Polyesterpolymer und besonders bevorzugt mit einem monomerfreien
ungesättigten
Polyesterpolymer, in einem Verhältnis
zwischen 4:1 und 1:4, vorzugsweise zwischen 3:1 und 1:3, kombiniert
ist, und 1 bis 12 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 10 Gew.-%, eines thixotropen
Mittels, das im Fachgebiet bekannt ist und gewöhnlich in Gelbeschichtungen
auf Basis ungesättigter
Polyester verwendet wird.
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Die
Paraffinpaste (C) umfasst 3 bis 12 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 10
Gew.-%, eines Paraffinwachses (V), 81 bis 94 Gew.-%, vorzugsweise
84 bis 88 Gew.-%, eines unpolaren Lösungsmittels (VI) und 3 bis
7 Gew.-%, vorzugsweise 4 bis 6 Gew.-%, eines thixotropen Mittels,
das im Fachgebiet bekannt ist und gewöhnlich in Gelbeschichtungen
auf Basis ungesättigter
Polyester verwendet wird.
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Geeignete
thixotrope Mittel sind hydrophile und hydrophobe pyrogene Kieselsäure, gefällte Kieselsäure und
Tonerden. In der Beschleunigerpaste (A), der Inhibitorpaste (B)
und der Paraffinpaste (C) können
die gleichen oder verschiedene thixotrope Mittel verwendet werden.
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Beschleuniger
und Promotors (I) können
die Mittel sein, von denen bekannt ist, dass sie die Härtungsreaktion
von Gelbeschichtungen auf Basis ungesättigter Polyester fördern, z.
B. Metalle, wie Kalium, und/oder Metallsalze von organischen Säuren, wie
Kobaltoctoat, und/oder Amine, wie Dimethylanilin, Diethylanilin, und/oder
Amide, wie Dimethylacetoacetamid oder Diethylacetoacetamid, und
bevorzugt sind Dimethylacetoacetamid oder Diethylacetoacetamid.
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Geeignete
Polyesterpolymere (II) sind Polyesterpolymere mit niedriger Viskosität, vorzugsweise
ungesättigte
Polyesterpolymere und besonders bevorzugt monomerfreie ungesättigte Polyesterpolymere,
gegebenenfalls mit einwertigen Alkoholen als endständiger Gruppe.
Sie werden aus von Fachleuten im Fachgebiet bekannten Rohmaterialien
hergestellt; z. B. unter Verwendung von 30 bis 60 Mol-%, vorzugsweise
35 bis 55 Mol-%, gesättigten
und/oder ethylenisch ungesättigten
Disäuren
und/oder Anhydriden, wie Adipinsäure-
oder Maleinsäureanhydrid,
20 bis 50 Mol-%, vorzugsweise 25 bis 45 Mol-%, zweiwertigen Alkoholen,
wie Propylenglycol und Ethylenglycol, und gegebenenfalls 20 bis
50 Mol-%, vorzugsweise 25 bis 45 Mol-%, einwertigen Alkoholen, wie
Benzylalkohol und 2-Ethylhexanol. Typische Polyester haben ein MW
von 300 bis 1500 g/Mol, vorzugsweise von 500 bis 1000 g/Mol, eine
Brookfield-Viskosität
von 200 bis 700 mPas, vorzugsweise von 300 bis 600 mPas (bei 23°C), und eine
Konus- und Platten-Viskosität
(ICI) von 200 bis 600 mPas, vorzugsweise von 300 bis 500 mPas (23°C).
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Polare
Lösungsmittel
(III) können
aus Glycolen, wie Propylenglycol, und Glycolethern, wie Methyl-, Ethyl-,
Propyl- und Butylethern von Propylenglycol, Dipropylenglycol und
Tripropylenglycol, Estern, z. B. Triethylphosphat, und anderen typischen
Lösungsmitteln,
welche zur Verdünnung
von ungesättigten
Polyesterharzsystemen verwendet werden, z. B. Styrol und Derivaten
davon, Methacrylaten und Acrylaten, ausgewählt werden.
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Inhibitoren
(IV) können
solche sein, von denen bekannt ist, dass sie die Härtungsreaktion
von Gelbeschichtungen auf Basis ungesättigter Polyester hemmen, z.
B. Hydrochinonderivate, wie Toluhydrochinon, Hydrochinonmonomethylether,
mono-tert-Butylhydrochinon oder 2,5-Di-tert-butylhydrochinon, und ein bevorzugter
Inhibitor ist Toluhydrochinon.
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Geeignete
Paraffinwachse (V) schließen
alle Kohlenwasserstoffwachse mit langen, hydrophoben Ketten, die
20 bis 40 Kohlenstoffatome enthalten, und einen Schmelzpunkt von
46 bis 60°C
haben, ein, die Herstellern von ungesättigten Polyestern allgemein
bekannt sind.
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Unpolare
Lösungsmittel
(VI), welche das geschmolzene Paraffinwachs (V) lösen können, schließen Kohlenwasserstofflösungsmittel
mit niedrigem und mittlerem Siedepunkt, welche aus Ölraffinierverfahren
erhalten wurden, vorzugsweise Aromaten freie und von EHS zugelassene
Lösungsmittel,
wie weißen
Spiritus, ein.
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Alle
Pasten zur automatischen Einstellung können auch Füllstoffe in einer Menge von
0,01 bis 20 Gew.-%, Mahl- und Dispergierhilfsmittel, Mittel zur
Luftausscheidung, Mittel zur Verstärkung der Thixotropie und andere
in dem Fachgebiet bekannte Additive in einer Menge von 0,01 bis
2 Gew.-% zur Erleichterung der Herstellung und zur Verbesserung
der Stabilität
der Pasten enthalten.
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Die
Beschleunigerpaste (A) und die Inhibitorpaste (B) haben eine Brookfield-Viskosität von 200
bis 10000 mPas, vorzugsweise von 500 bis 8000 mPas (bei 23°C), und eine
Konus- und Platten-Viskosität (ICI) von
100 bis 3000 mPas, vorzugsweise von 200-2000 mPas (bei 23°C). Die Paraffinpaste
(C) hat eine Brookfield-Viskosität
von 200 bis 5000 mPas, vorzugsweise von 500 bis 4000 mPas (bei 23°C).
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Erfindungsgemäße Pasten
zur automatischen Einstellung besitzen in automatischen Tönungsmaschinen
gute Zufuhr-, Pump- und Einbringungseigenschaften. Sie haben eine
optimale Viskosität
und Rheologie und eine sehr gute Lagerstabilität von bis zu 12 Monaten und
sogar länger.
Die Pastensysteme zur automatischen Einstellung behalten entweder
ihre Eigenschaften sowohl bei erhöhten als auch bei niedrigen
Temperaturen oder sie stellen ihre Eigenschaften nach dem Lagern
bei diesen Temperaturen wieder her und sie haben keine Wirkung auf
die endgültige
Farbe der getönten
Gelbeschichtung.
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Das
Verfahren zur Herstellung und die Verwendung von Pastensystemen
zur automatischen Einstellung wird nachstehend beschrieben.
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Erfindungsgemäße Pastensysteme
zur automatischen Einstellung werden durch Verdünnen der aktiven Komponente
(Beschleuniger oder Promotor, Inhibitor, Paraffinwachs) in dem Polyesterpolymer
und/oder dem Lösungsmittel,
anschließendes
Mahlen des thixotropen Mittels in die Lösung, wobei eine weiche und
genügend
dicke Paste hergestellt wird, hergestellt. Weitere Komponenten,
wie Füllstoffe,
Mittel zur Luftausscheidung, Mittel zur Verstärkung der Thixotropie und andere
Additive können
vor der Zugabe und dem Mahlen des thixotropen Mittels oder anschließend eingebracht
werden.
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Die
Beschleunigerpaste (A) wird durch Verdünnen des (der) Beschleunigers)
(I) in dem Polyesterpolymer (II) oder, gegebenenfalls, in einem
Gemisch von Polyesterpolymer (II) und einem polaren Lösungsmittel (III),
in einem Verhältnis
zwischen 4:1 und 1:4, vorzugsweise zwischen 3:1 und 1:3, hergestellt.
Das thixotrope Mittel wird geeigneterweise durch einen Auflöser in die
Lösung
gemahlen.
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Die
Inhibitorpaste (B) wird durch Lösen
des (der) Inhibitor(s)(en) (IV) in einem polaren Lösungsmittel (III)
oder, gegebenenfalls, in einem Gemisch eines polaren Lösungsmittels
(III) und eines Polyesterpolymers (II), in einem Verhältnis zwischen
4:1 und 1:4, vorzugsweise zwischen 3:1 und 1:3, hergestellt. Das
thixotrope Mittel wird geeigneterweise durch einen Auflöser in die
Lösung
gemahlen.
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Die
Paraffinpaste (C) wird durch Schmelzen des Paraffinwachses (V) und
Verdünnen
des Wachses in einem unpolaren Lösungsmittel
(VI) hergestellt. Das thixotrope Mittel wird geeigneterweise durch
einen Mischer oder einen Schüttler
in die Lösung
gemahlen.
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Pastensysteme
zur automatischen Einstellung können
in automatischen Tönungsmaschinen
verwendet werden. Sie werden automatisch, gemäß vorbestimmten mathematischen
Modellen, welche in der Tönungssoftware
gespeichert werden, in Gelbeschichtungen eingebracht. Die mathematischen
Modelle basieren auf den Wirkungen der Pastensysteme zur automatischen
Einstellung und der Farbpasten oder Farbstoffe auf die Härtungseigenschaften
der Grundgelbeschichtungen. Die Pastensysteme zur automatischen
Einstellung können
auch manuell zu den Gelbeschichtungen auf Basis ungesättigter
Polyester verteilt werden.
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Erfindungsgemäß wird eine
oder werden mehrere Komponenten aus der Gruppe, bestehend aus einer Beschleunigerpaste
(A), einer Inhibitorpaste (B) und einer Paraffinpaste (C) in eine
Gelbeschichtung eingebracht.
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Die
Beschleunigerpaste (A) und eine Inhibitorpaste (B) können in
eine Gelbeschichtung auf Basis ungesättigter Polyester in Abhängigkeit
von den Konzentrationen der aktiven Komponenten, von der bestimmten gewünschten
Farbe und von den gewünschten
Härtungseigenschaften
des Endprodukts, in verschiedenen Mengen eingebracht werden. Die
Beschleunigerpaste (A) wird in einer Menge von 0 bis 7 Gew.-%, vorzugsweise
von 0 bis 2 Gew.-% und besonders bevorzugt von 0,01 bis 1,6 Gew.-%,
verteilt. Die Inhibitorpaste (B) wird in einer Menge von 0 bis 4
Gew.-%, vorzugsweise von 0 bis 0,5 Gew.-% und besonders bevorzugt
von 0,01 bis 0,3 Gew.-%, eingebracht. Die Beschleunigerpasten fördern das
Härten,
d. h. sie vermindern die Gelzeit und die Filmhärtung der getönten Gelbeschichtung
und die Inhibitorpasten verzögern
das Härten,
d. h. sie erhöhen
die Gelzeit und die Filmhärtung.
Durch Einbringen von Farbe oder Pigmentpasten und der Pastensysteme
zur automatischen Einstellung entweder allein oder als eine Kombination
wird die getönte
Gelbeschichtung entweder immer die gleichen Härtungseigenschaften, ungeachtet
der verwendeten Farbe und ungeachtet des verwendeten Pigments, oder,
wenn es nötig
ist, eine verschiedene Gelzeit und/oder Filmhärtung haben.
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Die
Paraffinpaste (C) wird immer in der gleichen Menge von 1,3 bis 5,3
Gew.-%, vorzugsweise von 1,6 bis 3,2 Gew.-%, in Abhängigkeit
von der Konzentration des Paraffinwachses, in die Paste eingebracht.
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Erfindungsgemäß ist es
nun möglich,
die Härtungseigenschaften
einer getönten
oder gefärbten
Gelbeschichtung oder einer Deckbeschichtung/Emaille auf Basis ungesättigter
Polyester leicht, schnell und zuverlässig einzustellen und die Eigenschaften,
wie die Gelzeit, in jeder Farbe, ungeachtet verschiedener Pigmente, durch
Einbringen des Beschleunigers und/oder der Inhibitorpaste(n), vorzugsweise
auf automatische Weise, in die Gelbeschichtung während des Tönungsverfahrens, immer gleich
zu halten. Das macht es auch möglich, bei
einer getönten
Gelbeschichtung verschiedene Härtungseigenschaften,
z. B. verschiedene Gelzeiten, gemäß individuellen Erfordernissen
und Bedürfnissen,
zu erzielen. Außerdem
ist es zur gleichen Zeit nun möglich,
oberflächenmodifizierte
Deckbeschichtungen/Emaillen auf Basis ungesättigter Polyester durch automatisches
Einbringen der Paraffinpaste in die Gelbeschichtung während des Tönens herzustellen.
Das automatische Einstellungs- und Tönungsverfahren kann vorteilhaft
als ein geschlossenes System ohne irgendwelche gefährliche
Emissionen von flüchtigen
organischen Komponenten durchgeführt
werden, und das Färben
und Einstellen kann automatisch ohne zusätzliche Mischgefäße oder
die Notwendigkeit für
mühsames
Waschen der Anlage durchgeführt
werden. Als ein Resultat werden viel weniger Abfallprodukte und
Lösungsmittelreste erzeugt,
es ist keine Qualitätskontrolle
für die
Gelbeschichtungen oder Deckbeschichtungen/Emaillen auf Basis ungesättigter
Polyester nötig,
die durch automatisches Tönen
und automatische Einstellung hergestellt wurden, für das Verfahren
ist viel weniger Zeit nötig
und es werden beträchtliche
Kosteneinsparungen erzielt. Außerdem
kann die Gelzeit und die Filmhärtung
entsprechend den Erfordernissen des Endverwenders, zum Beispiel,
in Abhängigkeit
davon, ob die Anwendung durch Handauflage oder Sprühen durchgeführt werden soll,
exakt verändert
werden. Die Pasten zur automatischen Einstellung und das Pastensystem
zur automatischen Einstellung der Härtungseigenschaften sind gleichzeitig
mit dem automatischen Tönen
und dem Färben von
Gelbeschichtungen und Deckbeschichtungen/Emaillen auf Basis ungesättigter
Polyester für
Chargengrößen von
1 bis 1000 kg geeignet. Diese Technologie kann als automatische
Einstellung von Endeigenschaften von Gelbeschichtungen bezeichnet
werden, d. h. die automatische Einstellung und die Pasten können als
Pasten zur automatischen Einstellung bezeichnet werden.
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Die
Erfindung wird weiter durch die nachstehenden Beispiele veranschaulicht.
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Beispiel 1
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Beschleunigerpaste A1
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Die
Beschleunigerpaste (A1) wurde durch Verdünnen von 50 Gew.-% Diethylacetoacetamid
in 47 Gew.-% monomerfreiem ungesättigten
Polyesterpolymer (Leguval H1, Roskydal H1 (von Bayer) oder Silmar S-889-80
(von Rhodamin)) hergestellt. Die Lösung wurde durch Mahlen von
3 Gew.-% einer hydrophilen Kieselsäure in die Lösung durch
einen Auflöser
zu einer Paste zubereitet.
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Beispiel 2
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Beschleunigerpaste A2
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Die
Beschleunigerpaste (A2) wurde durch Verdünnen von 50 Gew.-% Diethylacetoacetamid
in einem Gemisch von 25 Gew.-% eines monomerfreien ungesättigten
Polyesterpolymers (Leguval H1, Roskydal H1 (von Bayer) oder Silmar
S-889-80 (von Rhodamin)) und 17,5 Gew.-% Propylenglycolmonomethylether
hergestellt. Die Lösung
wurde durch Mahlen von 7,5 Gew.-% einer hydrophilen Kieselsäure in die
Lösung
durch einen Auflöser
zu einer Paste zubereitet.
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Beispiel 3
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Beschleunigerpaste A3
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Die
Beschleunigerpaste (A3) wurde durch Verdünnen von 50 Gew.-% Diethylacetoacetamid
in einem Gemisch von 32 Gew.-% eines monomerfreien ungesättigten
Polyesterpolymers (Leguval H1, Roskydal H1 (von Bayer) oder Silmar
S-889-80 (von Rhodamin)) und 15 Gew.-% Propylenglycolmonomethylether
hergestellt. Vor dem Mahlen wurde 0,5 Gew.-% eines Mittels zur Luftausscheidung
(BYK A 555) eingebracht. Die Lösung
wurde durch Mahlen von 2 Gew.-% einer hydrophilen Kieselsäure in die
Lösung
durch einen Auflöser zu
einer Paste zubereitet und dann wurde 0,5 Gew.-% eines Mittels zur
Verstärkung
der Thixotropie (BYK R 605) zugegeben.
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Beispiel 4
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Inhibitorpaste B1
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Die
Inhibitorpaste (B1) wurde durch Verdünnen von 20 Gew.-% Toluhydrochinon
in 72 Gew.-% Propylenglycolmonomethylether hergestellt. Die Lösung wurde
durch Mahlen von 8 Gew.-% einer hydrophilen Kieselsäure in die
Lösung
durch einen Auflöser
zu einer Paste zubereitet.
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Beispiel 5
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Inhibitorpaste B2
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Die
Inhibitorpaste (B2) wurde durch Verdünnen von 20 Gew.-% Toluhydrochinon
in einem Gemisch von 56 Gew.-% Propylenglycolmonomethylether und
18 Gew.-% eines monomerfreien ungesättigten Polyesterpolymers (Leguval
H1, Roskydal H1 (von Bayer) oder Silmar S-889-80 (von Rhodamin))
hergestellt. Die Lösung
wurde durch Mahlen von 6 Gew.-% einer hydrophilen Kieselsäure in die
Lösung
durch einen Auflöser
zu einer Paste zubereitet.
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Beispiel 6
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Inhibitorpaste B3
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Die
Inhibitorpaste (B3) wurde durch Verdünnen von 20 Gew.-% Toluhydrochinon
in einem Gemisch von 57 Gew.-% Propylenglycolmonomethylether und
20 Gew.-% eines monomerfreien ungesättigten Polyesterpolymers (Leguval
H1, Roskydal H1 (von Bayer) oder Silmar S-889-80 (von Rhodamin))
hergestellt. Vor dem Mahlen wurde 0,5 Gew.-% eines Mittels zur Luftausscheidung
(BYK A 555) eingebracht. Die Lösung
wurde durch Mahlen von 2 Gew.-% einer hydrophilen Kieselsäure in die
Lösung
durch einen Auflöser
zu einer Paste zubereitet und dann wurde 0,5 Gew.-% eines Mittels
zur Verstärkung
der Thixotropie (BYK R 605) zugegeben.
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Beispiel 7
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Paraffinpaste C1
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Die
Paraffinpaste (C1) wurde durch Verdünnen von 9,5 Gew.-% eines geschmolzenen
Paraffinwachses in 85,5 Gew.-% eines Kohlenwasserstofflösungsmittels
(weißer
Spiritus) hergestellt. Die Lösung
wurde durch Mahlen von 5 Gew.-% einer hydrophilen Kieselsäure in die
Lösung
durch einen Mischer oder einen Mischbecher zu einer Paste zubereitet.
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Beispiel 8
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Deckbeschichtung/Emaille
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Eine
Deckbeschichtung/Emaille wurde durch automatisches Verteilen von
1,7 Gew.-% Paraffinpaste (C1) in eine getönte Gelbeschichtung hergestellt.
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Beispiel 9
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Verwendung von Beschleuniger-
und Inhibitorpasten
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Referenztest
1: Eine übliche
Grundgelbeschichtung auf Basis von ungesättigtem Polyester hatte eine Gelzeit
von 7,5 Minuten und eine Filmhärtungszeit
von 75 Minuten. Die Pigmente (1), (2) und (3) hemmten das Härten dieser
Gelbeschichtung durch Verlängerung
der Härtungszeiten.
Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle 1 angegeben: Tabelle
1
- Pigment (1) = Magenta-Rot-Pigment
- Pigment (2) = Phthaloblau-Pigment
- Pigment (3) = organisches rotes Pigment
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Test
2: Durch Einbringen der Beschleunigerpasten (A1 oder A2) in die
in Test 1 angegebenen Proben veränderten
sich die Gel- und Filmhärtungszeiten
beträchtlich
und die Ergebnisse sind in Tabelle 2 angegeben. Tabelle
2
- * = A1 und A2 haben gleichwertige Wirkungen
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Test
3: Durch Einbringen der Inhibitorpasten (B1 oder B2) in die Proben
von Test 2 (mit den Beschleunigerpasten A1 oder A2) veränderten
sich die Gel- und Filmhärtungszeiten
beträchtlich
und die Ergebnisse sind in Tabelle 3 angegeben. Tabelle
3
- * = B1 und B2 haben gleichwertige Wirkungen
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Dieser
Ansatz kann dazu verwendet werden, die Härtungseigenschaften von getönten Gelbeschichtungen
einzustellen, z. B. dass die Gelzeit bei jeder Farbe, trotz verschiedener
Pigmente, immer gleich ist, und auch dazu verschiedene Härtungseigenschaften
von getönten
Gelbeschichtungen zu erzeugen, z. B. verschiedene Gelzeiten, entsprechend
den Bedürfnissen
eines Kunden. Das Verfahren kann auch auf komplexe Farbenrezepte
ausgedehnt werden, die aus vielen verschiedenen Pigmenten gebildet
werden, welche verschiedene Wirkungen auf das Härten der Gelbeschichtung haben.
Die Beschleuniger- und Inhibitorpasten werden automatisch, gemäß vorbestimmten
mathematischen Modellen, welche in der Tönungssoftware gespeichert sind,
in getönte
Gelbeschichtungen eingebracht.
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Beispiel 10
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Verwendung von Beschleuniger-
und Inhibitorpasten
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Beschleuniger-
und Inhibitorpasten können
auch verwendet werden, um verschiedene Gelzeiten gemäß verschiedenen
bestimmten und individuellen Bedürfnissen
zu entwickeln.
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Test
4: Eine typische Grundgelbeschichtung hatte eine Gelzeit von 8,5
Minuten und eine Filmhärtungszeit
von 75 Minuten. Durch Einbringen der Inhibitorpasten (B1 oder B2)
konnten längere
Gelierzeiten erhalten werden, die in Tabelle 4 gesehen werden können. Tabelle
4
- ** = B1 und B2 haben gleichwertige Wirkungen
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Test
5: Die Proben von Test 4 haben längere
Gelzeiten, aber auch längere
Filmhärtungszeiten.
Um verschiedene Gelzeiten zu erzielen, jedoch die Filmhärtungszeiten
normal zu halten, müssen
sowohl der Beschleuniger (A1 oder A2) als auch der Inhibitor (B1
oder B2) eingebracht werden. Das kann in Tabelle 5 gesehen werden. Tabelle
5
- * = A1 und A2 haben gleichwertige Wirkungen
- ** = B1 und B2 haben gleichwertige Wirkungen
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Dieser
Ansatz kann auch auf die Verwendung von Farbrezepten ausgedehnt
werden, wobei verschiedene Pigmente ihre eigenen zusätzlichen
Wirkungen auf das Härten
von Gelbeschichtungen haben.