-
GEBIET DER
ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Arzneimittel zur Verstärkung der
Anhaftung von Bindegewebe an Knochen, wobei das Produkt die Bildung
einer Zwischenschicht zwischen Knochen, Knorpel und Bindegewebe an
der Stelle der Anhaftung des Bindegewebes an Knochen induziert.
-
HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
-
Derzeitige
Methoden zur Fixierung einer Sehne oder eines Ligamentes an Knochen
nutzen eine mechanische Fixierung. Keine dieser Methoden kontrolliert
oder verstärkt
jedoch die biologische Heilreaktion und keine dieser Methoden optimiert
die biologische Komponente der Fixierung. Ferner existiert gegenwärtig keine Methode
der Rekonstruktion, die die normale Morphologie der Sehne oder des
Ligamentes an dem Knochen wieder herstellt. Verschiedene Operationstechniken
stellen die komplexe Fächermorphologie
der Übergangsbereiche
von Faserknorpel und kalkhaltigem Knorpel zwischen der Sehne oder
dem Ligament und dem Knochen nicht wieder her. Da Freizeit, Wohlstand
und ein Bewusstsein für
Fitness und hochbelastende Sportarten, wie bspw. Fußball und
Skifahren, zugenommen haben, wurde ein signifikanter Anstieg von
Verletzungen, in die die Anhaftung der Sehne und des Ligamentes
an den Knochen involviert ist, beobachtet. Gewebe, die häufig durch
solche Verletzungen geschädigt
und/oder abgetrennt werden, umfassen das vordere Kreuzband (ACL)
und die Sehnen der Rotatorenmanschette.
-
Das
vordere Kreuzband (ACL) ist im Zentrum des Kniegelenkes zwischen
der Tibia und den Gelenkköpfen
des Femurs lokalisiert. In funktioneller Hinsicht verhindert das
ACL die rückwärtsgerichtete
Dislokation des Femurs, die vorwärtsgerichtete
Dislokation der Tibia, und übermäßige Extensor-
oder Rotationsbewegungen. Über
die letzten Jahrzehnte wurde ein signifikanter Anstieg der Verletzungen
des ACL beobachtet, da die Aktivitäten zugenommen haben, die das
Ligament belasten. Gegenwärtig
genutzte chirurgische Verfahren zur Wiederherstellung des ACL werden
beschrieben von Jackson (DW Jackson and PR Kurzweil, Chapter 8 in Master
Techniques in Orthopaedic Surgery, Reconstructive knee surgery,
Raven Press, NY, 1995). Kurzgesagt, es werden Femoral- und Tibialtunnel
geschaffen, und das Transplantat wird entnommen und sowohl an den
Femoral- als auch den Tibialtunnel fixiert. In der Mehrzahl der
Rekonstruktionen wird ein autologes Transplantat aus der Kniesehne,
dem Quadrizeps oder der Patellasehne gewonnen, obwohl bei einem
geringen prozentualen Anteil der Fälle auch allogenisches Transplantatmaterial
verwendet wird. Synthetisches (z.B. nicht vom Menschen stammendes)
Material wurde ebenfalls dazu verwendet, um das ACL zu ersetzen
(Bolton et al., Clin. Orthop., 196:202–213, 1985). Außerdem wurden
in Rekonstruktionen Transplantate, die sich von Xenotransplantatmaterial,
und/oder subintestinaler Submucosa ableiten und/oder kollagenabgeleitete
Transplantate verwendet. Gegenwärtig
verwendete Fixierungsmethoden umfassen die Interferenzschraube,
Endobutton, Nähmaterial,
die Kompressionsschraube, den Anker, und andere Methoden, die resorbierbare
oder nicht-resorbierbare
Materialien aufweisen.
-
Die
Sehnen der Rotatoarenmanschette, des Supraspinatus, Infraspinatus,
der Subscapularis, und des Teres minus stützen die Gelenkkapsel und begrenzen
den Bewegungsbereich der Rotatorenmanschette. Diese Sehnen inserieren
um den Kopf des Humerus herum, wobei die Sehnen des Supraspinatus,
Infraspinatus und des Teres minus an dem Tuberculum majus und die
Sehnen des Subscapularis an dem Tuberculum minus ansetzen. An der
Stelle der Insertion der Sehne an den Knochen wird häufig ein
Faserknorpel gefunden. Hinsichtlich der Funktion des Faserknorpels
wird vermutet, dass diese ähnlich
zu der Funktion eines Gummiringes ist, der um eine elektrische Leitung
platziert wird, um eine Beschädigung
der Kabel an der Stelle zu verhindern, wo diese in den Stecker eintreten
(Benjamin et al., „Functional
and Developmental Anatomy of Tendons and Ligaments." In Gordon SL, Blair
SJ, Fine LJ (eds): Repetitive Motion Disorders of the Upper Extremity;
Rosemont, IL, American Academy of Orthopaedic Surgery, 1995). Die
derzeitigen Methoden für
die Reparatur der Rotatorenmanschette sind im Detail beschrieben
in Fu (Operative Techniques in Orthopaedics, „Treatment of Rotator Cuff
Injuries"; Editor
F.H. Fu, guest editor GR Williams, vol. 8, no. 4, 1998). Im Allgemeinen
wird direkt medial zu dem Tuberculum majus eine Rinne in der Spongiosa
geschaffen, Knochentunnel werden entlang der Rinne gebohrt, und
transossäre
Fixierungen werden dazu verwendet, um die Sehne an dem Knochen zu
befestigen. Zusätzlich
kann das Verknotungsmuster modifiziert werden. Als Alternative zu
den transossären
Fixierungen können
Nahtanker/Harpunen verwendet werden (Operative Techniques in Orthopaedics,
1998, a.a.O.).
-
In
den 1960ern wurde beobachtet, dass eine demineralisierte Knochenmatrix
die Bildung von neuem Knorpel und Knochen induziert, wenn diese
in ektopische Stellen implantiert wird (Urist, Science, 150:893–899, 1965).
Die Komponenten, die für
die osteoinduktiven Aktivitäten
verantwortlich sind, wurden als knochenmorphogenetische Proteine
(engl.: „Bone
Morphogenetic Proteins",
(BMP)) bezeichnet. Zumindest sieben individuelle BMPs aus den Knochen
wurden daraufhin identifiziert und als BMP 1-7 bezeichnet. Aminosäureanalysen
ergaben, dass sechs der sieben BMPs miteinander und mit anderen
Mitgliedern der TGF-β-Superfamilie
verwandt sind (Celeste et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 87:9843–9847, 1990;
Wozney et al., Science, 242:1528–1534, 1988). Während der
endochondralen Knochenbildung steuern Mitglieder der TGF-β-Familie
eine direkte Kaskade von Ereignissen, die Chemotaxis, Differenzierung
von pluripotenten Zellen in die Knorpellinie, Reifung von Chondrozyten
in das hypertrophe Stadium, Mineralisierung von Knorpel, Ersetzen
von Knorpel durch Knochenzellen und die Bildung von kalkhaltiger
Matrix umfassen (Reddi, Cytokine & Growth
Factor Reviews, 8:11–20,
1997). Obwohl individuelle, rekombinante BMPs diese Ereignisse induzieren
können,
unterstreicht das Vorhandensein von multiplen Mitgliedern der TGF-β-Familie
im Knochen die Komplexität,
die mit der natürlichen
Osteogenese einhergeht.
-
Vor
Kurzem wurden weitere Mitglieder der BMP-Familie entdeckt, wovon
einige zu der Familie der Wachstums- und Differenzierungsfaktoren
(engl.: „growth
and differentiation factor";
(GDF)) gezählt
werden. Um die Nomenklatur klarzustellen, BMP-12, BMP-13 und BMP-14
sind auch als GDF-7, -6 bzw. -5 bekannt (AH Reddi, Nat. Biotech.,
16:247–252,
1998). Ferner sind GDF-5, -6 und -7 als CDMP-1, -2 bzw. -3 bekannt. Außerdem ist
MP-52 dasselbe Molekül
wie GDF-5.
-
Knochenprotein
(Sulzer Orthopedics-Biologics, Denver, CO) (engl.: „bone protein"; (BP)) ist eine
aus natürlicher
Quelle stammende Mischung von Proteinen, die aus demineralisierten
Rinderknochen isoliert werden, und eine osteogenetische Aktivität in vitro
und in vivo zeigen. Im ektopischen Nagermodell induziert BP die
endochondrale Knochenbildung oder die Knochenbildung über ein
Knorpelintermediat (Damien et al., J. Biomed. Mater. Res., 24:639–654, 1990).
In vitro fördert
BP die Stammzelldifferenzierung zum Knorpel (Atkinson et al., J.
Cell. Biochem., 65:325–339,
1997). Das Verfahren zur Reinigung von BP und die Methode zur Bildung
von Knochen im Körper
in Kombination mit Calciumcarbonat wird in den US-Patenten mit den
Nummern 5,290,763, 5,371,191 und 5,563,124 beschrieben.
-
Ein
subkutanes Rattenmodell kann dazu verwendet werden, um Gemeinsamkeiten
und Unterschiede unter den BMP-Molekülen und/oder knochenabgeleiteten
Zusammensetzungen zu demonstrieren. In dem Nager-Assay von Sampath-Reddi,
der von Rosen modifiziert wurde (Operative Techniques in Orthopaedics, 1998,
s.o.) induzieren BMP-12, BMP-13 und MP-52 nach 10 Tagen kein Knochen
und keine Sehne. Anstelle dessen produzieren diese Faktoren Gewebe,
die der embryonalen Sehne ähneln
(Wolfman et al., Clin. Invest., 100(2):321–30, 1997). Celeste et al.
beschreiben eine Methode zur Verwendung von BMP-12, BMP-13 und/oder
MP-52 (d.h. BMP-14), um die Bildung von Sehnen- und/oder Ligamentgewebe
zu induzieren (U.S. Patent mit der Nummer 5,658,882 und WO95/16035).
Unter Verwendung eines modifizierten ektopischen Implantatassays
in der Ratte, zeigen Celeste et al., dass rekombinates BMP-12 die
Bildung von Gewebe, das embryonaler Sehne ähnelt, nicht jedoch die Knorpel-
oder Knochenbildung induziert. Hierzu im Gegensatz zeigten BMP-2
enthaltenden Implantate in diesem ektopischen Nager-Assay eine Knorpel- und Knochenbildung,
enthielten jedoch kein Sehnen/Ligament-ähnliches Gewebe (Celeste et
al., U.S. Patent mit der Nummer 5,658,882).
-
Das
Knochentunnelmodell ist ein geeignetes Modell, um die Anhaftung
der Sehne oder des Ligamentes an den Knochen zu untersuchen (Rodeo
et al., 1993, J. Bone Joint Surgery 75-A(12):1795–1803).
In diesem Modell wird die Sehne des Extensor digitorum Iongus von
dem femoralen Gelenkkopf gelöst,
ein Tunnel in die Tibia geschaffen, die Sehne wird durch den Tunnel
in dem proximalen Teil der Tibia gezogen, und an das Periosteum
fixiert. In diesem Modell beschreiben Wozney et al. die Verwendung
von gereinigtem knochenmorphogenetischem Protein zur Regenerierung
und funktionalen Anhaftung von Bindegewebe an Knochen (WO96/39169).
Der natürliche
Heilungsprozess der Sehne an dem Knochen wurde über die Zeit hinweg histologisch
und mechanisch beobachtet. Obwohl die histologische Analyse demonstrierte,
dass BMP-2 eine Knochen-Sehne-Zwischenschicht induziert, war die
bevorzugte faserknorpelige Zone nicht vorhanden. In einer Publikation
von Experimenten, bei den BMP-2 dazu verwendet wurde, um die Heilung
der Sehne in einem Knochentunnel zu verstärken, berichten Rodeo et al.,
dass höhere
Dosen von BMP-2 die Resorption des Lamellenknochens induziert, der
den Knochentunnel umgibt, was unerwünscht ist, mit der gleichzeitigen
Bildung von feinen Trabekeln neuer Knochen (Rodeo et al., 1999,
Amer. J. Orthopaedic Society for Sports Medicine 27:476–488). Außerdem deutet
dieser Bericht, wie bereits die WO96/39169, darauf hin, dass eine
Sehnenbildung in der Zwischenschicht nicht beobachtet wird, obwohl
sich eine Knochen-Sehnen-Zwischenschicht bildet.
-
Zusätzliche
Untersuchungen haben den Effekt von Wachstumsfaktoren auf die Heilung
von Sehnen an Sehnen oder von Ligament an Ligament demonstriert.
Woo et al. nutzten ein in vitro Ligamentmodell, um zu zeigen, dass
der epidermiale Wachstumsfaktor-β 1
(TGF-β1)
die Synthese der extrazellulären
Matrix fördert (Woo
et al., Med. Biol. Eng. Comput., 36(3):359–64, 1998). Unter Verwendung
eines Ruptur-MCL-Kaninchenmodells
ergab ein Dehnungstest, dass der plättchenabgeleitete Wachstumsfaktor
BB (PDGF-BB) die Werte betreffend die Traglast, Bruchdehnung und
Energieabsorption bis zum Versagen im Vergleich zu Kontrollen signifikant
erhöht
(Woo et al., 1998, a.a.O.). Ferner demonstrierten Aspenberg und
Forslund, dass GDF 5 und 6 (d.h. BMP-13 und BMP14) die Zugfestigkeit
der regenerierten Sehne in einem Rattenmodell mit durchtrennter
Achilles-Sehne erhöhen
(Woo et al., 1998, a.a.O.).
-
Zusätzlich verursacht
exogen hinzugegebenes knochenmorphogenetisches Protein die Verknöcherung
des Ligamentum flavum in Mäusen
(Woo et al., 1998, a.a.O). Wie oben diskutiert, konnte mit diesen
Untersuchungen jedoch nicht eine Rekonstruktion/Reparatur der Zwischenschicht
zwischen Bindegewebe, Knorpel und Knochen demonstriert werden, die
die natürliche
Ontogenese einer solchen Zwischenschicht in einem solchen Ausmaß kopiert,
dass diese zur Verwendung in der klinischen Reparatur einer Sehne
oder eines Ligamentes in vivo geeignet ist.
-
Zusammengefasst,
trotz beträchtlicher
Forschung, die auf die Reparatur von Verletzungen der Anhaftung
der Sehne und/oder Ligamentes an den Knochen gerichtet ist, verbleibt
im Stand der Technik der Bedarf für ein Produkt und eine Methode,
mit dem bzw. der nicht nur eine funktionelle Anhaftung der Sehne
oder des Ligamentes an den Knochen erzielt, sondern auch die Bildung
einer solchen Anhaftung der Sehne bzw. des Ligamentes an den Knochen
induziert werden kann, die die natürliche (d.h. endogene) Ontogenese
der Anhaftung getreuer widerspiegelt. Die Widerspiegelung der natürlichen
Ontogenese der Sehne und/oder des Ligamentes an dem Knochen würde ein
Ergebnis liefern, das Folgendes umfasst, nämlich die Induktion einer größeren Menge
von Knochen, die schneller vorhanden und in näherer Umgebung zu dem Bindegewebe steht,
ein Anstieg der Fixierungsstärke
der Anhaftung zu früheren
Zeitpunkten, und ein Anstieg der Fixierungsstärke im Patienten mit degenerativer
Sehnen- und/oder Knochenpathologie.
-
ZUSAMMENFASSENDE
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
-
Gemäß der Erfindung
wird die Verwendung einer Mischung von Proteinen zur Herstellung
eines Arzneimittels bereitgestellt, um eine Anhaftung des Knochens
an Bindegewebe zu verstärken,
das ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus einer Sehne, einem Ligament und
einem Cementum, wobei die Mischung von Proteinen Folgendes aufweist,
nämlich:
transformierender
Wachstumsfaktor β1
(TGFβ1),
knochenmorphogenetisches Protein BMP-2, BMP-3, und BMP-7;
wobei
die Menge von TGFβ1
in der Mischung bei etwa 0,01 % bis etwa 10 % des Gesamtproteins
in der Mischung liegt;
wobei die Menge von BMP-2 in der Mischung
bei etwa 0,01 % bis etwa 10 % des Gesamtproteins in der Mischung
liegt;
wobei die Menge von BMP-3 in der Mischung bei etwa 0,1
% bis etwa 15 % des Gesamtproteins in der Mischung liegt; und
wobei
die Menge von BMP-7 in der Mischung bei 0,01 % bis 10 % des Gesamtproteins
in der Mischung liegt.
-
In
einem Ausführungsbeispiel
liegt die Menge von TGFβ1
in der Mischung bei etwa 0,05 % bis etwa 1 % des Gesamtproteins
in der Mischung. In einem Ausführungsbeispiel
liegt die Menge von BMP-2 in der Mischung bei 0,1 % bis 5 % des
Gesamtproteins in der Mischung. In einem anderen Ausführungsbeispiel
liegt die Menge von BMP-3 in der Mischung bei 0,1 % bis 10 % des
Gesamtproteins in der Mischung. In einem weiteren Ausführungsbeispiel
liegt die Menge von BMP-7 in der Mischung bei 0,1 % bis 5 % des
Gesamtproteins in der Mischung.
-
In
einem Ausführungsbeispiel
weist die Mischung von Proteinen ferner ein Protein auf, das ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus TGFβ2,
TGFβ3, BMP-4,
BMP-5, BMP-6, BMP-8, BMP-9 und knorpelabgeleitetes morphogenetisches
Protein (CDMP). In einem Aspekt dieses Ausführungsbeispiels umfasst TGFβ2 0,5 % bis
12 % der Mischung von Proteinen; TGFβ3 umfasst 0,01 % bis 15 % der
Mischung von Proteinen; BMP-4 umfasst 0,01 % bis 1 % der Mischung
von Proteinen; BMP-5 umfasst 0,01 % bis 1 % der Mischung von Proteinen;
BMP-6 umfasst 0,01 % bis 1 % der Mischung von Proteinen; und/oder
CDMP umfasst 0,01 % bis 1 % der Mischung von Proteinen. In einem
Ausführungsbeispiel
umfasst die Mischung von Proteinen ferner ein CDMP-Protein in einer
Menge von 0,01 % bis 10 % des Gesamtproteins in der Mischung.
-
In
einem Ausführungsbeispiel
weist die Mischung von Proteinen ferner zumindest ein Knochenmatrixprotein
auf, das ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus: Osteocalcin, Osteonectin, Knochensialoprotein (BSP),
Lysyloxidase, Cathepsin L pre, Osteopontin, Matrix-GLA-Protein (MGP),
Biglycan, Decorin, Proteoglycan-Chondroitin-Sulfat
III (PG-CS III), Knochen-Acidisches-Glycoprotein (BAG-75), Thrombospondin
(TSP) und Fibronectin. Das Knochenmatrixprotein umfasst typischerweise
20 % bis 98 % der Mischung von Proteinen; in einem Ausführungsbeispiel
umfasst das Knochenmatrixprotein 40 % bis 98 % der Mischung von
Proteinen. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weisen die Knochenmatrixproteine
Folgendes auf: Osteocalcin, Osteonectin, Knochensialoprotein (BSP),
Lysyloxidase und Cathepsin L pre.
-
In
einem Ausführungsbeispiel
weist die Mischung von Proteinen ferner zumindest ein Wachstumsfaktorprotein
auf, das ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Fibroblasten-Wachstumsfaktor I
(FGF-I), FGF-II, FGF-9, Leukozyten-Inhibitorischer-Faktor (LIF), Insulin,
Insulin-Wachstumsfaktor I (IGF-I), IGF-II, plättchenabgeleiteter Wachstumsfaktor
AA (PDGF-AA), PDGF-BB, PDGF-AB, stromaabgeleiteter-Faktor-2 (SDF-2),
Hypophysen-Thyroid-Hormon (PTH), Wachstumshormon, Hepatozyten-Wachstumsfaktor
(HGF), epithelialer Wachstumsfaktor (EGF), transformierender Wachstumsfaktor-α (TGFα) und Hedgehog-Proteine. Das
Wachstumsfaktorprotein umfasst typischerweise 0,01 % bis 50 % der
Mischung von Proteinen, und in einem Ausführungsbeispiel umfasst das
Wachstumsfaktorpootein 0,05 % bis 25 % der Mischung von Proteinen, und
in einem anderen Ausführungsbeispiel
umfasst das Wachstumsfaktorprotein 0,1 % bis 10 % der Mischung von
Proteinen.
-
Vorzugsweise
ist das Wachstumsfaktorprotein Fibroblasten-Wachstumsfaktor-I (FGF-I).
In diesem Ausführungsbeispiel
umfasst FGF-I 0,001 % bis 10 % der Mischung von Proteinen.
-
In
einem anderen Ausführungsbeispiel
umfasst die Zusammensetzung ferner ein oder mehrere Serumproteine.
Vorzugsweise sind die Serumproteine ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus: Albumin, Transferrin, α2-Hs
GlycoP, IgG, α1-Antitrypsin, β2-Mikroglobulin,
Apo A1 Lipoprotein (LP) und Faktor XIIIb. Höchst bevorzugt sind die Serumproteine
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus: Albumin, Transferrin, Apo A1 LP und
Faktor XIIIB.
-
In
einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung weist die Mischung von Proteinen TGFβ1, TGFβ2, TGFβ3, BMP-2,
BMP-3, BMP-4, BMP-5, BMP-6, BMP-7, CDMP, FGF-I, Osteocalcin, Osteonectin, BSP,
Lysyloxidase, Cathepsin L pre, Albumin, Transferrin, Apo A1 LP und
Faktor XIIIb auf. In einem anderen Ausführungsbeispiel weist die Mischung
von Proteinen Knochenprotein (BP) auf.
-
Das
Arzneimittel kann ferner eine Matrix aufweisen, die dafür konfiguriert
ist, eine Zwischenschicht zwischen dem Bindegewebe und dem Knochen
zu bilden.
-
Vorzugsweise
weist die Zusammensetzung eine Identifizierungseigenschaft auf,
die ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus einer Fähigkeit, die zelluläre Infiltration
an der Anhaftungsstelle zu induzieren, einer Fähigkeit, um zelluläre Proliferation
an der Anhaftungsstelle zu induzieren, einer Fähigkeit, um die Knochenbildung
zu induzieren, einer Fähigkeit,
um die Sehnenbildung zu induzieren, und einer Fähigkeit, um die Knorpelbildung
zu induzieren. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel induziert das
Produkt im Wesentlichen nicht die Knochenresorption an der Stelle
der Anhaftung. In einem anderen Ausführungsbeispiel induziert die
Zusammensetzung in einem Subkutan-Assay in der Ratte eine geordnete
Knochenringbildung peripher um einen implantierten Kollagenschwamm
herum, und induziert eine geordnete Kollagenringbildung im Inneren der
geordneten Knochenringbildung. In einem weiteren Ausführungsbeispiel
induziert die Mischung von Anhaftungsproteinen, wenn diese bei einer
Konzentration von etwa 10 μg
pro 6,5 bis 7,3 mg von Rindersehnenkollagen in einem Subkutan-Assay
in der Ratte verwendet werden, einen Knochenwert von zumindest etwa 2,0,
wenn eine Knocheneinstufungsskala verwendet wird, die in Tabelle
1 dargestellt ist, und induziert einen Knorpelwert von zumindest
etwa 1,5, wenn eine Knorpeleinstufungsskala verwendet wird, die
in Tabelle 8 dargestellt ist.
-
In
der vorliegenden Erfindung liegt die Zusammensetzung typischerweise
bei einer Konzentration von 0,5 Gew.-% bis 33 Gew.-% des Produktes,
und in einem Ausführungsbeispiel
bei einer Konzentration von 1 Gew.-% bis 20 Gew.-% des Produktes.
-
Die
Matrixkomponente der vorliegenden Erfindung ist in einem Ausführungsbeispiel
bioresorbierbar. Vorzugsweise ist die Matrix porös. Die Matrix weist vorzugsweise
ein Material auf, das ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus einem synthetischen Polymermaterial
und einer Grundsubstanz. In einem Aspekt weist die Matrix ein Material
auf, das ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus einem Schwamm, einer Membran, einem
Film und einem Gel. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist die Matrix
Kollagen aus der Rindersehne auf. In einem Ausführungsbeispiel passt sich die
Matrix an eine Anhaftungsstelle einer Sehne oder eines Ligamentes
an eine Knochenhöhle
an.
-
Die
vorliegende Erfindung wird dazu verwendet, um eine Anhaftung eines
Knochens an Bindegewebe zu verstärken,
das ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Sehne, Ligament und Cementum. Diese kann
die Schritte des Implantierens und Fixierens eines Arzneimittels
der vorliegenden Erfindung, wie oben beschrieben, an eine Stelle
der Anhaftung von Knochen an Bindegewebe beinhalten. Die vorliegende
Erfindung ist insbesondere nützlich,
wenn die Stelle der Anhaftung die Stelle der Anhaftung eines vorderen
Kreuzbandes an einen Knochen ist, wenn die Stelle der Anhaftung
die Stelle der Anhaftung einer Sehne, die ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus Supraspinatus, Infraspinatus, Subscapularis und Teres minus,
an Knochen ist; wenn die Stelle der Anhaftung die Stelle der Anhaftung
eines ulnaren Kollateralbandes an Knochen ist; wenn die Stelle der
Anhaftung die Stelle der Anhaftung eines Sprunggelenkaußenbandes
an den Knochen ist; und/oder wenn die Stelle der Anhaftung die Stelle
der Anhaftung des Cementums an den Alveolarknochen ist.
-
Vorzugsweise
wird die Matrix in der Läsion
durch ein Anhaftungsmittel fixiert, das ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus Interferenzschraube, Endobutton, bioresorbierbares Nähmaterial,
Kompressionsschraube, nicht-resorbierbares Nähmaterial, Press-Fitting, Pfeile,
Nägel und
T-fix-Nähmaterial-Ankervorrichtungen.
-
In
einem Ausführungsbeispiel
ist die Anhaftungsmatrix als eine Folie konfiguriert. In diesem
Ausführungsbeispiel
umfasst der Schritt der Fixierung vorzugsweise das Wickeln der Folie
um eine an den Knochen anzuhaftende Sehne bzw. eines Ligamentes.
In einem anderen Ausführungsbeispiel,
wenn es sich bei dem Bindegewebe um eine Sehne handelt, ist die
Anhaftungsmatrix ein Gel, das um die Sehne herum in Sehnentunnel
und zwischen die Sehne und den Knochen injiziert wird. Vorzugsweise
ist das Gel gepuffert.
-
In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
erhöht
sich die biomechanische Stärke
der Anhaftung des Knochens an Bindegewebe um zumindest etwa 20 %,
weiter bevorzugt um zumindest 50 %, und weiter bevorzugt um zumindest
etwa 75 %, und höchst
bevorzugt um zumindest etwa 100 % über die biomechanische Fixierungsstärke des
Knochens an Bindegewebe in Abwesenheit des Produktes.
-
KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
1 ist
eine Grafik, die die Fixierungsstärke von Transplantaten zeigt,
die für
die ACL-Wiederherstellung verwendet wurden, welche mit Knochenprotein
behandelt wurden, im Vergleich zu Kontrollen zu verschiedenen Zeitpunkten.
-
2 ist
eine Grafik, die die Fixierungsstärke von Transplantaten zeigt,
die für
ACL-Wiederherstellungen verwendet wurden, welche mit Knochenprotein
behandelt wurden, im Vergleich zu Kontrollen, die mit einem Schwamm
allein behandelt wurden, und zwar 8 Wochen nach der Behandlung.
-
DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein die Verstärkung der
Anhaftung von Bindegewebe an Knochen, einschließlich das Reparieren oder Regenerieren
solcher Anhaftungen, wenn die Anhaftung als Ergebnis einer Verletzung
oder eines chirurgischen Verfahrens vollständig oder teilweise abgetrennt
wurde, oder, bspw., aufgrund eines degenerativen Zustandes oder
einer degenerativen Krankheit verschlechtert wurde. Die vorliegende
Erfindung ist nützlich,
um eine beliebige Anhaftung eines beliebigen Bindegewebes an Knochen zu
reparieren, einschließlich,
aber nicht einschränkend
hierauf, die Anhaftung einer Sehne, eines Ligamentes und/oder eines
Cementums an Knochen.
-
Ein
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung betrifft ein Arzneimittel zur Verstärkung einer
Anhaftung von Bindegewebe an Knochen. Das Arzneimittel der vorliegenden
Erfindung umfasst: (a) eine Matrix, die als Zwischenschicht zwischen
Bindegewebe und Knochen konfiguriert ist; und (b) eine Zusammensetzung, die
eine Mischung von mit der Matrix assoziierten Proteinen aufweist,
wobei eine solche Mischung wirksam ist, um die Bildung einer Zwischenschicht
zwischen Knochen, Sehne und Bindegewebe an der Stelle der Anhaftung
des Bindegewebes an Knochen zu induzieren. Die Mischung von Proteinen
beinhaltet: transformierender Wachstumsfaktor β1 (TGFβ1), knochenmorphogenetisches
Protein BMP-2, BMP-3 und BMP-7.
Die Menge von TGFβ1
in der Mischung liegt bei 0,01 % bis 10 % des Gesamtproteins in
der Mischung; die Menge von BMP-2 in der Mischung liegt bei 0,01
% bis 10 % des Gesamtproteins in der Mischung; die Menge von BMP-3 in
der Mischung liegt bei 0,01 % bis 10 % des Gesamtproteins in der
Mischung; und die Menge von BMP-7 in der Mischung liegt bei 0,01
% bis 10 % des Gesamtproteins in der Mischung. Sofern nicht anders
angegeben basieren die Bezugnahmen auf Prozentangaben von Proteinen
auf Gewicht pro Gewicht (w/w).
-
Wie
oben diskutiert, vor der vorliegenden Erfindung wurde eine Vielzahl
von chirurgischen Verfahren und/oder Zusammensetzungen verwendet
und im Hinblick auf die Wiederanhaftung und Heilung der Sehne oder
des Ligamentes an Knochen untersucht. Die Zusammensetzungen, die
bislang in vivo für
die Wiederanhaftung der Sehne oder des Ligamentes an den Knochen
verwendet wurden, waren jedoch nicht in der Lage die natürliche Ontogenese
der Anhaftung des Bindegewebes an Knochen zu reproduzieren. Obwohl
die Ergebnisse solcher Studien gelegentlich eine funktionelle Anhaftung
der Sehne oder des Ligamentes an den Knochen lieferten, welche sogar
eine Anhaftungsstelle beinhaltet, die eine Entwicklung von der Sehne
oder des Ligamentes zum Knochen zeigte, konnte die Entwicklung einer
physiologisch natürlichen
Anhaftung von Bindegewebe an Knochen unter Verwendung solcher Zusammensetzungen
nicht demonstriert werden. In der natürlich vorkommenden Anhaftung
von Bindegewebe an Knochen, wie diese in der Entwicklung von Vertebraten-Organismen vorkommen,
existiert eine natürliche
Morphologie von Bindegewebe an Knochen, die eine komplexe Fächermorphologie
und Übergangsbereiche
von faser-, knorpel- und kalkhaltigem Knochen zwischen dem Bindegewebe
und Knochen beinhaltet. Siehe bspw. Benjamin et al., 1995, s.o.
-
Die
in Rede stehenden Erfinder nehmen an, dass eine natürlichere
Morphologie des Bindegewebes an dem Knochen verschiedene Vorteile
mit sich bringt, einschließlich
ein erhöhter
Bewegungsbereich und eine erhöhte
Festigkeit, was bspw. die Lebensqualität in Patienten erhöht, die
sich einer Rotatorenmanschettenoperation unterzogen haben. Als weiteres
Beispiel kann bei ACL-Rekonstruktionsanwendungen eine natürlichere
Morphologie des Bindegewebes am Knochen die Knielockerheit reduzieren.
Reduzierte Knielockerheit ist mit einer reduzierten Rate von Osteoarthritis
verbunden. Ferner kann das Produkt der vorliegenden Erfindung bei
Rekonstruktionen, die sowohl ACL- als auch Rotatorenmanschetten-Rekonstruktionen
umfassen, die Rate von Operationsfehlschlägen reduzieren. Ferner kann
ein passendes biologisches Gewebe besser physikalischen Stress und
Belastungen absorbieren, die mit der normalen musculoskeletalen
Bewegung einhergehen. Zusätzlich
wird angenommen, dass die Verwendung des Produktes der vorliegenden
Erfindung die Heilungsraten erhöht,
was die Rehabilitationszeiten verkürzen kann. Dieser Vorteil ist
besonders wertvoll, da er es Athleten ermöglicht rasch in den Wettkampf
zurückzukehren
und es Arbeitskräften
ermöglicht
rascher zur Arbeit zurückzukehren.
-
Die
physiologische Knocheninduktion erfordert stimulierende und inhibierende
Faktoren zur Knocheninduktion. Eine Zusammensetzung, die nur einen
Stimulator der Knocheninduktion aufweist (z.B. ein einzelnes rekombinantes
BMP oder multiple Stimulatoren, wie von früheren Forschern beschrieben),
kann das Gewebe an der Zwischenschicht zwischen Knochen und Sehne
(oder Meniskus/andere Gewebe) suboptimal regenerieren. Da BP eine
aus einer natürlichen
Quelle stammende Mischung von Proteinen ist, die sowohl Stimulatoren
als auch Inhibitoren zur Knocheninduktion enthalten, induziert es
eine eher physiologische Knochenbildung, als die anderen hier beschriebenen
Zusammensetzungen, basierend auf dem von BP stammenden Wissen. Physiologische
Knocheninduktion beinhaltet eine andere Klasse von Molekülen, die,
wenn sie mit anderen osteogenetischen und chondrogenetischen Proteinen,
wie bspw. jenen in BP kombiniert werden, chondrogenetische Induktoren
sind (TGFβ-1,
TGFβ-2,
TGFβ-3).
TGFβ1-3
werden in BP gefunden. Obwohl diese Proteine Knorpel in vitro induzieren,
können
sie in dem Subkutan-Assay
im Nager keinen Knorpel (und keinen Knochen) induzieren (Wozney
et al., 1993, Bone Morphogenetic proteins and their Gene Expression", Cell Mol. Biol.
Bone 131–167).
Es wird angenommen, dass die subkutane Induktion von Knorpel/Knochen
indikativ für morphogenetische
Proteine ist, da die Differenzierung von pluripotenten Stammzellen
erforderlich ist. Chondrogenetische Aktivität in vitro kann anstelle dessen
lediglich die Matrixproduktion von chondrogenetischen Folgezellen
erhöhen.
Die vorliegende Erfindung beschreibt eine Auswahl von BMP/TGFβ-Mischungen,
die die Bildung einer physiologischen Sehnen-Knochen-Zwischenschicht
optimieren, und in vivo Ergebnisse liefern, die unter Verwendung
anderer Zusammensetzungen, die im Stand der Technik vor der vorliegenden
Erfindung beschrieben werden, nicht beobachtet wurden.
-
Die
Formulierung „natürliche Ontogenese
der Anhaftung von Bindegewebe an Knochen" und ähnliche Formulierungen werden
deshalb hier dazu verwendet, um solche Entwicklungen von Anhaftungen
von Bindegewebe an Knochen zu beschreiben, die natürlicherweise
in einem Organismus ablaufen, wie bspw. während der Embryogenese. Vor
der vorliegenden Erfindung, konnte mit Zusammensetzungen, die zur
Verstärkung
der Wiederanhaftung oder Reparatur von Bindegewebe an Knochen verwendet
wurden, die Bildung einer solchen natürlichen Morphologie, und insbesondere
eines bevorzugten Faserknorpels und einer kalkhaltigen Knorpelübergangszone,
nicht erzielt werden.
-
Im
Gegensatz zu früheren
Untersuchungen haben die in Rede stehenden Erfinder die Verwendung
eines Produktes zur Stärkung
einer Anhaftung von Bindegewebe an Knochen erkannt, das eine komplexe
Mischung von Proteinen des Knochenproteins (BP) beinhaltet, wobei
BP weiter unten im Detail beschrieben wird. Die in Rede stehenden
Erfinder haben herausgefunden, dass das Produkt der vorliegenden
Erfindung, im Gegensatz zu zuvor beschriebenen Zusammensetzungen
zur Verwendung in einer Anhaftung von Bindegewebe an Knochen eine
natürliche
Bindegewebe-an-Knochen-Ontogenese rekapitulieren kann. Im Speziellen
ist das Produkt der vorliegenden Erfindung effektiv, um die Bildung
einer Zwischenschicht zwischen Knochen-Faserknorpel/kalkhalrigem
Knorpel-Bindegewebe an der Stelle der Anhaftung des Bindegewebes
an Knochen (d.h. einen physiologisch natürlichen Gewebetyp an dieser
Stelle) zu induzieren, was hier im Allgemeinen auch als Knochen-Knorpel-Bindegewebe-Zwischenschicht
bezeichnet wird. Ferner induziert das Produkt eine größere Menge
von Knochen und der Knochen entsteht schneller und in näherer Umgebung
zu dem Bindegewebe. Diese physiologische akkurate Heilung erhöht die Fixierungsstärke zu früheren Zeitpunkten,
und kann im Speziellen die Fixierungsstärke in Patienten mit degenerativer
Knorpel- und/oder Knochenpathologie erhöhen. Ohne an die Theorie gebunden
zu sein, nehmen die in Rede stehenden Erfinder an, dass zur Reparatur
von Anhaftungen von Bindegewebe an Knochen und insbesondere bei
einer vollständigen
Zerstörung
oder Verschlechterung des natürlichen
Bindegewebes die Aufrechterhaltung einer ausreichenden Konzentration
einer besonderen komplexen Mischung von Reparaturfaktoren an der
Stelle für
eine Zeit erforderlich ist, die ausreichend ist, um eine geeignete
Bildung der Anhaftung zu induzieren, die der natürlichen Ontogenese genau entspricht,
wobei diese natürliche
Ontogenese auf einem sehr komplizierten System von verschiedenen
Faktoren, Faktorkombinationen und Faktorkonzentrationen mit zeitlichen
und lokalen Gradienten basiert. Einem einzelnen rekombinanten Faktor
oder wenigen rekombinanten Faktoren kann die induktive Komplexität fehlen,
um der natürlichen
Ontogenese der Anhaftung in einem ausreichenden Ausmaß zu entsprechen.
Gleichermaßen kann
ein System, das einen oder wenige rekombinante Faktoren bereitstellt,
nicht in der Lage sein, der Gradientenkomplexität des natürlichen Systems in einem ausreichenden
Maß zu
entsprechen, oder um eine Faktorkonzentration für eine Zeit aufrecht zu erhalten,
die ausreichend ist, um eine volle und permanente Differenzierung
von Vorläuferzellen
in den richtigen Zelltyp an der richtigen Stelle zu ermöglichen.
Deshalb haben die in Rede stehenden Erfinder ein Produkt und ein
Verfahren entwickelt, die ein quantitatives und qualitatives Ergebnis
liefern, das gegenüber
jedem zuvor für
die Anhaftung von Bindegewebe an Knochen Beschriebenen überlegen
ist.
-
Es
versteht sich, dass der Begriff „Bindegewebe" im Stand der Technik
bekannt ist und sich auf Gewebe bezieht, das verschiedene Strukturen
des Körpers
verbindet und stützt,
und welches aus Fibroblasten, Fibroglia, Kollagen-Fibrillen und
elastischen Fibrillen besteht. Es leitet sich aus dem Mesoderm ab
und beinhaltet im weiteren Sinne die Kollagen-, elastischen, mukosen,
retikulären,
ossalen und knorpeligen Gewebe (Dorland's Illustrated Medical Dictionary, 27th Edition. 1988, W.B. Saunders Company).
Um die Diskussion der Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung zu erleichtern, bezieht sich der Begriff "Bindegewebe", wie dieser hier
verwendet wird, jedoch auf Bindegewebe, das an Knochen bindet, wie
bspw. Bindegewebe, das Knochen oder Knorpel an den Knochen, oder
Muskel an den Knochen bindet, und ist insbesondere ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Sehne und Ligament. In einem Ausführungsbeispiel
wird der Begriff „Bindegewebe" dazu verwendet,
um sich auf Cementum zu beziehen, welches als eine dünne Schicht
von kalkhaltigem Gewebe definiert wird, das das Dentin der Wurzel
eines Zahnes bedeckt und den Zahn in dessen Knochentasche verankert.
Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden die Begriffe „Ligament" und „Sehne" gemäß der Definition
in Dorland's Illustrated
Medical Dictionary, a.a.O., definiert. Im Speziellen wird der Begriff „Ligament" als ein Band von
fibrösem
Bindegewebe definiert, das Knochen mit Knorpel verbindet, und dazu
dient, Gelenke zu stützen
und zu stärken.
Der Begriff „Sehne" wird als ein fibröser Strang
von Bindegewebe definiert, in dem die Fasern eines Muskels enden,
und durch die der Muskel an einem Knochen oder einer anderen Struktur befestigt
wird.
-
Die
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung stellt die Verwendung
einer Mischung von anhaftungsverstärkenden Proteinen bereit. Gemäß der vorliegenden
Erfindung bezieht sich der Begriff „Verstärken", insbesondere im Hinblick auf die Verstärkung einer
Anhaftung von Bindegewebe an Knochen, auf jede Maßnahme des
Vergrößerns, Amplifizierens,
Verbesserns, Erhöhens
oder Ergänzens
der Anhaftung des Bindegewebes an Knochen, so dass sich die Anhaftung
in einer Weise bildet, dass die natürliche Ontogenese der Anhaftung
von Bindegewebe an Knochen stärker
nachgeahmt wird, im Vergleich zu der Anhaftung von Bindegewebe an
Knochen, die in Abwesenheit des Produktes oder in Abwesenheit des
Zusammensetzungsanteils des Produktes stattfinden würde. Eine
messbare Verstärkung
der Anhaftungsrate von Bindegewebe an Knochen ist insbesondere jede
messbare Verbesserung während
der Zeit zwischen dem Tag 0 der Anhaftung (d.h. dem Tag, an dem
das Produkt in den Patienten implantiert wird) und dem Tag, an dem
festgestellt wird, dass sich eine geeignete Zwischenschicht zwischen
Knochen, Knorpel und Bindegewebe an der Stelle der Anhaftung entwickelt
hat, im Vergleich zu einer im Wesentlichen entsprechen Anhaftung
von Bindegewebe an Knochen, die sich in Abwesenheit des Produktes
der vorliegenden Erfindung oder in Abwesenheit des Zusammensetzungsanteils
des Produktes der vorliegenden Erfindung gebildet hat. Die Entwicklung
einer geeigneten Zwischenschicht von Knochen-Knorpel-Bindegewebe
ist definiert als ein erstes Anzeichen einer besseren biomechanischen
Stärke
der Anhaftung. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel verstärkt das
Produkt der vorliegenden Erfindung messbar die Rate der Anhaftung
von Bindegewebe an Knochen, im Vergleich zu einer Rate der Anhaftung
von Bindegewebe an Knochen, die in Abwesenheit des Produktes der
vorliegenden Erfindung oder in Abwesenheit des Zusammensetzungsanteils
des Produktes erfolgt, und zwar um zumindest 20 %, weiter bevorzugt
um zumindest 80 %, und weiter bevorzugt um zumindest etwa 100 %.
-
Zusätzlich resultiert
die Verwendung des Anhaftungsproduktes, um Bindegewebe an Knochen
anzuhaften, in einer messbaren Erhöhung der Qualität der Anhaftung
von Bindegewebe an Knochen, im Vergleich zu der Qualität der Anhaftung,
die in Abwesenheit des Produktes der vorliegenden Erfindung oder
in Abwesenheit des Zusammensetzungsanteils des Produktes der vorliegenden
Erfindung erzielt werden kann. Eine messbare Erhöhung in der Qualität der Anhaftung
von Bindegewebe an Knochen wird definiert als jede messbare Verbesserung
in der Qualität
der Anhaftung, und insbesondere in der Bildung einer Zwischenschicht
zwischen Knochen, Knorpel und Bindegewebe an der Stelle der Anhaftung,
wobei eine Verbesserung definiert ist als die Entwicklung einer
natürlicheren
Ontogenese der Anhaftung des Bindegewebes an Knochen, die feststellbar
ist durch eine komplexe Fächermorphologie
und Übergangszonen
von Faserknorpel und kalkhaltigem Knorpel zwischen dem Bindegewebe
und Knochen, der Induktion von zellulärer Infiltration in das Produkt,
der Induktion von zellulärer
Proliferation und der Produktion von zellulärer und räumlicher Organisation, um ein dreidimensionales
Gewebe zu bilden, das noch mehr die endogene Anhaftung von Bindegewebe
an Knochen widerspiegelt.
-
Nachfolgend
werden verschiedene Ausführungsbeispiele
der Zusammensetzung im Detail beschrieben. Zur allgemeinen Bezugnahme
wird jedoch die folgende Beschreibung bereitgestellt. Proteine,
die in die Mischung der Proteine in einer Zusammensetzung eingebracht
werden können,
die hier auch als „anhaftungsverstärkende Proteine" bezeichnet werden,
sind alle beliebigen Proteine, die allein oder in Kombination mit
anderen Proteinen wirksam sind, um die Anhaftung von Bindegewebe
an Knochen zu verstärken.
Beispiele von anhaftungsverstärkenden
Proteinen beinhalten Mitglieder der TGFβ-Superfamilie, Wachstumsfaktoren,
Knochen-Matrix-Proteine und Serumproteine, ohne dass eine Beschränkung hierauf
erfolgt.
-
Wie
hier verwendet, kann ein „TGFβ-Superfamilie-Protein" jedes Protein der
im Stand der Technik bekannten Superfamilie von extrazellulären Signaltransduktionsproteinen
sein, das strukturell mit TGFβ1-5
verwandt ist, und umfasst funktionelle Äquivalente solcher natürlich vorkommenden
Proteine, wie bspw. Fragmente von solchen Proteinen, die die biologische
Aktivität
des natürlich
vorkommenden Proteins aufweisen. Gemäß der Verwendung der vorliegenden
Erfindung beinhaltet die Mischung von Proteinen in der Zusammensetzung
typischerweise zumindest zwei verschiedene Mitglieder der TGFβ-Superfamilie-Proteine.
In anderen Ausführungsbeispielen
beinhaltet die Mischung von Proteinen zumindest drei verschiedene
Mitglie der von TGFβ-Superfamilie-Proteinen,
und in alternativen Ausführungsbeispielen
zumindest vier, fünf,
sechs, sieben, acht, neun und höchst
vorzugsweise zehn verschiedene Mitglieder von TGFβ-Superfamilie-Proteinen.
Vorzugsweise ist ein TGFβ-Superfamilie-Protein,
das zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignet ist, ausgewählt aus
den folgenden Proteinen: TGFβ1,
TGFβ2, TGFβ3, knochenmorphogenetisches
Protein, BMP-2, BMP-3, BMP-4, BMP-5, BMP-6, BMP-7, BMP-8, BMP-9,
knorpelabgeleitetes morphogenetisches Protein (CDMP)-1 (BMP-12),
CDMP-2 (BMP-13) und/oder CDMP-3 (BMP-14). Weiter vorzugsweise ist
das TGFβ-Superfamilie-Protein
ausgewählt
aus der Gruppe aus: TGFβ1,
TGFβ2, TGFβ3, BMP-2,
BMP-3, BMP-4, BMP-5, BMP-6, BMP-7, CDMP-1, CDMP-2 und/oder CDMP-3.
In einem Ausführungsbeispiel
beinhalten die TGFβ-Superfamilie-Proteine
in einer Knochenproteinzusammensetzung zumindest eines von BMP2-8,
und weiter vorzugsweise zumindest eines von TGFβ1-5, und weiter bevorzugt zumindest
eines von CDMP1-3. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel beinhaltet die
Mischung von Proteinen zumindest TGFβ1, BMP-2, BMP-3 und BMP-7. In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
beinhaltet die Mischung von Proteinen zumindest ein TGFβ-Protein (und höchst bevorzugt
TGFβ1),
BMP-2, BMP-3 und BMP-7, und zumindest eines von CDMP-1-3.
-
Wie
hier verwendet, kann ein „Knochenmatrixprotein" jedes aus einer
Gruppe von Proteinen sein, das im Stand der Technik als eine Komponente
der kleinen Kollagenfasern und Grundsubstanzen, die die Knochenmatrix
bilden, oder als eine Komponente, die mit diesen verbunden ist,
beschrieben wird, und beinhaltet funktionelle Äquivalente von solchen natürlich vorkommenden
Proteinen, wie bspw. Fragmente von solchen Proteinen, die die biologische
Aktivität
des natürlich
vorkommenden Proteins beibehalten. Wie hier verwendet, ist ein Knochenmatrixprotein
weder ein Mitglied der TGFβ-Superfamilie,
wie dies hier beschrieben ist, noch ein Wachstumsfaktorprotein,
wie dies hier beschrieben ist. Knochenmatrixproteine können umfassen,
ohne dass dies einschränkend
ist, Osteocalcin, Osteonectin, Knochensialoprotein (BSP), Lysyloxidase,
Cathepsin L pre, Osteopontin, Matrix-GLA-Protein (MGP), Biglycan, Decorin, Proteoglycan-Chondroitin-Sulfat
III (PG-CS III), Knochen-Acidisches-Glycoprotein (BAG-75), Thrombospondin
(TSP) und/oder Fibronectin. Vorzugsweise beinhalten Knochenmatrixproteine,
die in einer Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung vorliegen,
eines oder mehrere von: Osteocalcin, Osteonectin, MGP, TSP, BSP,
Lysyloxidase und Cathepsin L pre. In einem Ausführungsbeispiel beinhalten die
Knochenmatrixproteine Osteocalcin, Osteonectin, BSP, Lysyloxidase
und Cathepsin L pre.
-
Wie
hier verwendet, kann ein „Wachstumsfaktorprotein" jedes aus einer
Gruppe von Proteinen sein, das als ein extrazelluläres Polypeptidsignalmolekül definiert
ist, das eine Zelle dazu stimuliert, zu wachsen oder zu proliferieren,
und beinhaltet funktionelle Äquivalente
von solchen natürlich
vorkommenden Proteinen, wie bspw. Fragmente von solchen Proteinen,
die die biologische Aktivität
des natürlich
vorkommenden Proteins beibehalten. Solche Wachstumsfaktoren können auch
andere Aktivitäten
neben der Induktion des Zellwachstums oder der Proliferation haben.
Wie hier verwendet, ist ein Wachstumsfaktor weder ein Mitglied der TGFβ-Superfamilie, wie
diese hier definiert ist, noch ist es ein Knochenmatrixprotein,
wie dies hier definiert ist. Vorzugsweise beinhalten Wachstumsfaktorproteine,
die zur Verwendung mit dem Produkt der vorliegenden Erfindung geeignet
sind, einen oder mehrere von: Fibroblasten-Wachstumsfaktor I (FGF-I),
FGF-II, FGF-9, Leukozyten-Inhibierender-Faktor
(LIF), Insulin, Insulin-Wachstumsfaktor I (IGF-I), IGF-II, plättchenabgeleiteter Wachstumsfaktor
AA (PDGF-AA), PDGF-BB, PDGF-AB, stromal abgeleiteter Faktor-2 (SDF-2),
Hypophysen-Thyroidhormon (PTH), Wachstumshormon, Hepatozyten Wachstumsfaktor
(HGF), epithelialer Wachstumsfaktor (EGF), transformierender Wachstumsfaktor α (TGFα) und Hedgehog-Proteine.
Ein höchst
bevorzugtes Wachstumsfaktorprotein zur Verwendung mit dem Produkt
der vorliegenden Erfindung ist FGF-I.
-
In
einem Ausführungsbeispiel
kann eine Zusammensetzung einschließlich eine Mischung von anhaftungsverstärkenden
Proteinen ein oder mehrere Serumproteine beinhalten. Wie hier verwendet,
kann ein Serumprotein jedes aus einer Gruppe von Proteinen sein,
für das
bekannt ist, dass es eine Komponente des Serums ist, und beinhaltet
funktionelle Äquivalente
von solch natürlich
vorkommenden Komponen ten, wie bspw. Fragmente von solchen Proteinen,
die die biologische Aktivität
des natürlich
vorkommenden Proteins beibehalten. Ein Serumprotein ist kein Mitglied
der TGFβ-Superfamilie,
kein Knochenmatrixprotein und kein Wachstumsfaktor, wie diese hier
beschrieben sind. Vorzugsweise beinhalten die anhaftungsverstärkenden
Proteine mit zunehmender Präferenz
zumindest ein, zwei, drei und höchst
vorzugsweise vier verschiedene Serumproteine. Serumproteine, die
geeignet sind zur Verwendung mit dem Produkt der vorliegenden Erfindung
beinhalten ein oder mehr Albumine, Transferrin, α2-Hs GlycoP, IgG, α1-Antitrypsin, β2-Mikroglobulin,
Apo A1 Lipoprotein (LP) und Faktor XIIIb. Vorzugsweise beinhalten
Serumproteine, die geeignet sind, um mit dem Produkt der vorliegenden
Erfindung verwendet zu werden, ein oder mehrere Albumine, Transferrin,
Apo A1 LP und Faktor XIIIb.
-
Eine
in der vorliegenden Erfindung verwendete Zusammensetzung beinhaltet
eine Mischung von Proteinen, die beinhaltet: transformierender Wachstumsfaktor β1 (TGFβ1), knochenmorphogenetisches
Protein (BMP)-2, BMP-3 und BMP-7. Die Menge von TGFβ1 in der
Mischung liegt bei etwa 0,01 % bis 10 % des Gesamtproteins in der
Mischung, oder bei etwa 0,01 bis 1 %, oder bei 0,01 bis 0,5 %, oder
bei 0,01 % bis 0,1 %, oder bei 0,05 bis 1 %, oder bei 0,05 bis 10
%, oder bei 0,1 bis 1 % oder bei 0,1 bis 10 % des Gesamtproteins. In
einem Ausführungsbeispiel
beträgt
das Verhältnis
von TGFβ1
zu allen anderen Proteinen in der Mischung bis zu 1:10. Die Menge
von BMP-2 in der Mischung liegt typischerweise bei 0,01 % bis 10
% des Gesamtproteins in der Mischung, oder bei 0,01 bis 1 %, oder
bei 0,01 bis 0,1 %, oder bei 0,1 bis 1 %, oder bei 0,1 bis 10 %
des Gesamtproteins, und in einem Ausführungsbeispiel liegt sie in
einer Menge von 0,1 % bis 5 % des Gesamtproteins in der Mischung.
Die Menge von BMP-3 der Mischung liegt typischerweise bei 0,1 %
bis 15 % des Gesamtproteins in der Mischung, oder bei 0,1 bis 1
%, oder bei 0,01 bis 15 %, oder bei 0,01 bis 1 % oder bei 0,01 bis
0,1 %, und in einem Ausführungsbeispiel
liegt sie in einer Menge von 0,1 % bis 10 % des Gesamtproteins in
der Mischung. Die Menge von BMP-7 in der Mischung liegt typischerweise
bei 0,01 % bis 10 % des Gesamtproteins in der Mischung, oder bei
0,01 bis 1 %, oder bei 0,01 bis 0,1 %, oder bei 0,1 bis 1 %, oder
bei 0,1 bis 10 % des Gesamtproteins, und in einem Ausführungsbeispiel
liegt sie in einer Menge von 0,1 bis 5 % des Gesamtproteins in der
Mischung. Die Aminosäure-
und Nucleinsäuresequenzen
für jedes
der oben bezeichneten Proteine sind im Stand der Technik bekannt
und öffentlich
zugänglich,
bspw. durch eine Datenbank, wie bspw. GenBank. Zusätzlich können diese
Proteine, sofern gewünscht,
aus einer geeigneten Quelle, wie bspw. einem demineralisierten Knochen,
gereinigt werden. Beispielsweise kann hochreines TGFβ-1 aus Rinderknochen
isoliert werden, indem Methoden verwendet werden, die von Seyedin
offenbart wurden (Ogawa et al., Meth. Enzymol., 198:317–327 (1991);
Seyedin et al., PNAS, 82:2267–71
(1985)). Zusätzlich
können
aus Knochen stammende Mischungen von Proteinen, die diese Proteine
in den wiedergegebenen Bereichen enthalten, aus demineralisiertem
Knochen präpariert
werden, indem Verfahren verwendet werden, die im Stand der Technik
bekannt sind und hier in einigen Details diskutiert werden.
-
In
einem Aspekt dieses Ausführungsbeispiels
weist die Mischung von Proteinen TGFβ-Superfamilie-Protein auf: TGFβ1, knochenmorphogenetisches
Protein BMP-2, BMP-3 und BMP-7, wobei die TGFβ-Superfamilie-Proteine zusammen
etwa 0,5 % bis etwa 100 % der Mischung von Proteinen umfassen. Alternativ können die
TGFβ-Superfamilie-Proteine
in einem prozentualen Anteil von 0,5 % bis 50 %, oder von 0,5 %
bis 25 % der Mischung von Proteinen, oder von 1 % bis 10 % der Mischung
von Proteinen vorliegen.
-
In
einem Aspekt dieses Ausführungsbeispiels
beinhaltet die Mischung von Proteinen ferner eines oder mehrere
der folgenden TGFβ-Superfamilie-Proteine:
TGFβ2, TGFβ3, BMP-4,
BMP-5, BMP-6, BMP-8, BMP-9 und knorpelabgeleitetes morphogenetisches
Protein (CDMP), das ein oder mehrere von CDMP-1 (z.B. BMP-12), CDMP-2
(z.B. BMP-13) oder CDMP-3 (z.B. BMP-14) beinhalten kann. Die Menge
von TGFβ2
in solch einer Mischung liegt typischerweise bei etwa 0,5 % bis
etwa 12 % der Gesamtmischung von Proteinen, obwohl zusätzliches
TGFβ2 hinzugegeben
werden kann, sofern erwünscht,
um die Wirksamkeit der Zusammensetzung zur Verstärkung der Anhaftung von Bindegewebe
an Knochen zu erhöhen,
nämlich
bis zu 20 % der Mischung. Die Menge von TGFβ3 in solch einer Mischung liegt
typischerweise bei 0,01 % bis 15 % der Gesamtmischung von Proteinen,
obwohl zusätzliches
TGFβ3 hinzugegeben
werden kann, sofern gewünscht, um
die Wirksamkeit der Zusammensetzung zur Anhaftung von Bindegewebe
an Knochen zu erhöhen,
nämlich bis
zu 25 % der Gesamtmischung. Die Menge von BMP-4 in solch einer Mischung
umfasst typischerweise 0,01 % bis 1 % der Gesamtmischung von Proteinen,
obwohl zusätzliches
BMP-4 hinzugegeben werden kann, um die Anhaftung des Bindegewebes
an Knochen zu erhöhen,
sofern gewünscht,
nämlich
bis zu 10 % der Gesamtmischung von Proteinen. Die Menge von BMP-5
in der Mischung von Proteinen liegt typischerweise bei 0,01 % bis
1 % der Gesamtmischung von Proteinen, obwohl zusätzliches BMP-5 hinzugegeben
werden kann, um die Anhaftung von Bindegewebe an Knochen zu verstärken, sofern
gewünscht,
nämlich
bis zu 10 % der Gesamtmischung von Proteinen. Die Menge von BMP-6
in der Mischung von Proteinen liegt typischerweise bei 0,01 % bis
1 % der Gesamtmischung von Proteinen, obwohl zusätzliches BMP-6 hinzugegeben
werden kann, um die Anhaftung von Bindegewebe an Knochen zu verstärken, sofern
gewünscht,
nämlich
bis zu 10 % der Gesamtmischung von Proteinen. Die Menge von CDMPs
in der Mischung von Proteinen liegt typischerweise bei 0,01 % bis
1 % der Gesamtmischung von Proteinen, obwohl zusätzliche CDMPs hinzugegeben
werden können,
um die Anhaftung von Bindegewebe an Knochen zu verstärken, sofern
gewünscht,
nämlich
bis zu 10 % der Gesamtmischung von Proteinen.
-
In
einem Aspekt dieses Ausführungsbeispieles
kann die Mischung von Proteinen zusätzlich zumindest ein Knochenmatrixprotein
beinhalten. Knochenmatrixproteine, einschließlich bevorzugte Knochenmatrixproteine
zur Verwendung in der Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung,
werden weiter oben allgemein beschrieben. Die Knochenmatrixproteine
liegen in der Mischung typischerweise in einer Menge von 20 % bis
98 % der Gesamtmischung von Proteinen vor, obwohl die Menge von
Knochenmatrixproteinen niedriger als 20 % sein kann, sofern gewünscht. In
einem Ausführungsbeispiel
liegen die Knochenmatrixproteine in der Mischung in einer Menge
von 40 % bis 98 % der Gesamtmischung von Proteinen vor.
-
In
einem weiteren Aspekt dieses Ausführungsbeispiels kann die Mischung
von Proteinen zusätzlich zumindest
ein Wachstumsfaktorprotein beinhalten. Wachstumsfaktorproteine werden
allgemein weiter oben beschrieben, einschließlich bevorzugte Wachstumsfaktorproteine
zur Verwendung in der Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung.
Typischerweise liegt das Wachstumsfaktorprotein in der Mischung
von Proteinen in einer Menge von 0,01 % bis 50 % der Gesamtmischung
von Proteinen. In anderen Ausführungsbeispielen liegt
die Menge von Wachstumsfaktorprotein in der Mischung bei 0,5 % bis
25 % der Gesamtmischung von Proteinen; oder bei 0,1 % bis 10 % der
Gesamtmischung von Proteinen. Wenn der Wachstumsfaktor FGF-I ist, liegt
die Menge von FGF-I in der Mischung von Proteinen typischerweise
bei 0,001 % bis 10 % der Gesamtmischung von Proteinen.
-
In
einem anderen Aspekt dieses Ausführungsbeispiels
kann die Mischung von Proteinen ein oder mehrere Serumproteine beinhalten.
Solche Serumproteine werden allgemein oben beschrieben, einschließlich bevorzugte
Serumproteine zur Verwendung in einer Zusammensetzung der vorliegenden
Erfindung. Serumproteine liegen typischerweise in der Mischung von
Proteinen in einer Menge von 20 % bis 98 % der Gesamtmischung von
Proteinen vor, obwohl die Menge von Serumproteinen kleiner sein
kann als 20 %, sofern gewünscht.
In einem Ausführungsbeispiel
liegen die Serumproteine in der Mischung in einer Menge von 40 %
bis 98 % der Gesamtmischung von Proteinen vor.
-
In
einem Aspekt dieses Ausführungsbeispiels
beinhaltet eine Mischung von Proteinen, die für eine Verwendung in einem
Zusammensetzungsanteil eines Produktes geeignet ist, die folgenden
Proteine: TGFβ1, TGFβ2, TGFβ3, BMP-2,
BMP-3, BMP-4, BMP-5, BMP-6, BMP-7, CDMP, FGF-I, Osteocalcin, Osteonectin, BSP,
Lysyloxidase, Cathepsin L pre, Albumin, Transferrin, Apo A1 LP und
Faktor XIIIb. In einem anderen Ausführungsbeispiel beinhaltet eine
geeignete Mischung von Proteinen die Mischung von Proteinen, die
hier als Knochenprotein (BP) bezeichnet wird, die hier als eine
teilweise gereinigte Proteinmischung aus Rinderröhrenknochen bezeichnet wird,
wie beschrieben in Poser und Benedict, WO 95/13767.
-
In
einem anderen Aspekt dieses Ausführungsbeispiels
weist die Zusammensetzung eine oder mehrere der folgenden identifizierenden
Eigenschaften auf: (1) eine Fähigkeit,
die zelluläre
Infiltration an der Stelle der Anhaftung von Bindegewebe an Knochen
zu induzieren; (2) eine Fähigkeit,
die zelluläre
Proliferation an der Stelle der Anhaftung des Bindegewebes an Knochen
zu induzieren; (3) eine Fähigkeit,
die Bildung von Knochen an der Stelle der Anhaftung von Bindegewebe
an Knochen zu induzieren; (4) eine Fähigkeit, die Bildung von Bindegewebe
an der Stelle der Anhaftung von Bindegewebe an Knochen zu induzieren,
das ausgewählt
ist aus Sehne und/oder Ligament; und (5) eine Fähigkeit, die Bildung von Faserknorpel
und kalkhaltigem Knorpel an der Stelle der Anhaftung von Bindegewebe
an Knochen zu induzieren. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
induziert die Zusammensetzung im Wesentlichen nicht die Knochenresorption
an der Stelle der Anhaftung.
-
In
einem anderen Aspekt des Ausführungsbeispiels
induziert die Mischung von Protein, wenn diese bei einer Konzentration
von zumindest 10 μg
pro 6,5–7,3
mg von Rindersehnenkollagen verwendet wird, in einem Subkutan-Assay
in der Ratte einen Knochenwert von zumindest etwa 1,0, und weiter
vorzugsweise von zumindest 1,25, und weiter vorzugsweise von zumindest
1,5, und weiter vorzugsweise von zumindest etwa 1,75, und weiter
vorzugsweise von zumindest etwa 2,0, wobei die Knocheneinstufungsskala
verwendet wird, die in Tabelle 1 gezeigt ist (Beispiele 1 und 6),
und induziert einen Knorpelwert von zumindest etwa 1,0, und weiter
vorzugsweise von zumindest etwa 1,25, und weiter bevorzugt von zumindest
etwa 1,5 und weiter bevorzugt von zumindest etwa 1,75, und weiter
bevorzugt von zumindest etwa 2,0, wobei eine Knorpeleinstufungsskala
verwendet wird, die in Tabelle 8 dargestellt ist (Beispiel 6). Ein
Subkutan-Assay in der Ratte, der zur Bestimmung der Knochen- und Knorpelwerte
gemäß diesem
Aspekt geeignet ist, und Einstufungsskalen der Tabellen 1 und 8
werden im Beispielabschnitt im Detail beschrieben.
-
In
einem Ausführungsbeispiel
kann eine geeignete Zusammensetzung zur Verwendung in der vorliegenden
Erfindung durch deren Fähigkeit
charakterisiert werden in Kombination mit einer Anhaftungsmatrix (z.B.
einem Kollagenschwamm) und der Verwendung in einem Subkutan-Assay
in der Ratte, wie in Beispiel 6 be schrieben, einen geordneten Ring
einer Knochenbildung um die Peripherie des Kollagenschwammes zu
induzieren. Eine geeignete Zusammensetzung zur Verwendung in der
vorliegenden Erfindung, wenn diese in einem Subkutan-Assay in der
Ratte verwendet wird, wie beschrieben in Beispiel 6, produziert
insbesondere einen geordneten Ring an der Außenseite des Kollagenschwammes
und direkt im Inneren des Ringes produziert diese einen geordneten
Knorpelring. Ohne an diese Theorie gebunden zu sein, nehmen die
Erfinder an, dass diese Eigenschaft auf Zusammensetzungen hinweist,
die eine vorteilhafte Fixierung der Sehne an den Knochen ermöglichen.
-
In
einem anderen Ausführungsbeispiel
beinhaltet die Zusammensetzung eine Mischung von Proteinen, die
eine aus dem Knochen stammende Formulierung mit chondrogenetischer
und osteogenetischer Aktivität
beinhaltet. Vorzugsweise weist eine Zusammensetzung, die eine solche
aus dem Knochen stammende Formulierung aufweist, eine oder mehrere
Eigenschaften auf, die folgende umfassen: (1) eine Fähigkeit
an der Stelle der Anhaftung des Bindegewebes an Knochen zelluläre Infiltration
zu induzieren; (2) eine Fähigkeit
an der Stelle der Anhaftung von Bindegewebe an Knochen zelluläre Proliferation
zu induzieren; (3) eine Fähigkeit an
der Stelle der Anhaftung von Bindegewebe an Knochen die Bildung
von Knochen zu induzieren; (4) eine Fähigkeit an der Stelle der Anhaftung
von Bindegewebe an Knochen die Bildung von Bindegewebe zu induzieren,
das ausgewählt
ist aus Sehne und/oder Ligament; und (5) eine Fähigkeit an der Stelle der Anhaftung von
Bindegewebe an Knochen die Bildung von Faserknorpel und kalkhaltigem
Knorpel zu induzieren. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel induziert eine
aus dem Knochen stammende Zusammensetzung, wenn diese bei einer
Konzentration von zumindest etwa 10 μg pro 6,5–7,3 mg von Rindersehnenkollagen
in einem Subkutan-Assay in der Ratte verwendet wird, einen Knochenwert
von zumindest etwa 1,0, weiter bevorzugt von zumindest etwa 1,25,
und weiter bevorzugt von zumindest etwa 1,5, und weiter bevorzugt
von zumindest etwa 1,75, und weiter bevorzugt von zumindest etwa
2,0, wobei eine Knocheneinstufungsskala verwendet wird, die in Tabelle
1 dargestellt ist (Beispiele 1 und 6), und induziert einen Knorpeleinstufungswert
von zumindest etwa 1,0, weiter bevorzugt von zumindest etwa 1,25,
und weiter bevorzugt von zumindest etwa 1,5 und weiter bevorzugt
von zumindest etwa 1,75, und weiter bevorzugt von zumindest etwa
2,0, wobei eine Knorpeleinstufungsskala verwendet wird, die in Tabelle
8 dargestellt ist (Beispiel 6). In einem anderen Ausführungsbeispiel wird
eine Zusammensetzung, die eine aus Knochen stammende Formulierung
aufweist, durch deren Fähigkeit charakterisiert,
wenn diese mit einer Anhaftungsmatrix (z.B. einem Kollagenschwamm)
kombiniert und in einem Subkutan-Assay in der Ratte verwendet wird,
wie in Beispiel 6, eine geordnete Knochenringbildung um die Peripherie
des Kollagenschwammes zu induzieren. Eine geeignete Zusammensetzung
für die
Verwendung in der vorliegenden Erfindung, wenn diese in einem Subkutan-Assay
in der Ratte verwendet wird, wie beschrieben in Beispiel 6, produziert
insbesondere einen geordneten Ring an der Außenseite des Kollagenschwammes und
direkt im Inneren dieses Ringes einen geordneten Knorpelring.
-
Als
eine „aus
Knochen stammenden Formulierung mit osteogenetischer und chondrogenetischer
Aktivität" wird eine beliebige
Mischung von Proteinen bezeichnet, die eine komplexe Mischung von
Proteinen enthält,
die isoliert wird aus oder sich ableitet (z.B. durch zumindest einen
und typischerweise mehrere Reinigungsschritte) von Anfangsmaterial
aus Knochen, und die in vivo osteogenetisch und chondrogenetisch
ist. Vorzugsweise ist die aus Knochen stammende Formulierung in
der Lage Knochen- und Knorpelbildung in einem Subkutan-Assay in
der Ratte in vivo zu induzieren, wie bspw. beschrieben in dem Beispielabschnitt
des von Rosen modifizierten Nager-Assay von Sampath-Reddi (Sampath
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 80(21):6591–5 (1983)). Bevorzugte aus
Knochen stammende Formulierungen zur Verwendung in der vorliegenden
Erfindung beinhalten insbesondere Knochenproteine (BP) und Unterfraktionen
und damit verwandte Derivate. Der Beispielabschnitt beschreibt Beispiele
von BP (Beispiele 5 und 6), Subfraktionen davon (Beispiele 5 und
8) und verwandte Derivate davon (Beispiel 7).
-
Das
Ausgangsmaterial des Knochens kann eine Knochenprobe aus einer beliebigen
Quelle sein, einschließlich
Rinderknochen und humaner Knochen, ohne hierauf beschränkt zu sein.
Der Knochen kann durch die Verwendung einer beliebigen Methode aus
einer Anzahl von Methoden bearbeitet werden, die im Stand der Technik
zur Herstellung von Zusammensetzungen, die osteogenetische und/oder
chondrogenetische Aktivität
aufweisen, bekannt sind (siehe bspw. US-Patent mit der Nummer 4,563,489
von Urist; US-Patent mit der Nummer 5,629,009 von Laurencin et al.;
PCT-Veröffentlichung
mit der Nummer WO 92/09697 von Bentz et al.; und Poser und Benedict,
PCT-Veröffentlichung
mit der Nummer WO 95/13767), und durch zusätzliche Verarbeitungsschritte
verbessert werden, sofern erforderlich, um die Fähigkeit einer solchen Zusammensetzung
zur Verstärkung
der Anhaftung von Bindegewebe an Knochen zu verbessern (z.B. weitere
Reinigung, um die relativen Spiegel ausgewählter Proteine zu erhöhen). Von
einer „aus
Knochen stammenden Formulierung" wird nicht
gesprochen, um Mischungen aus einem oder mehreren rekombinanten
Proteinen zu bezeichnen, da rekombinante Proteine nicht hergestellt
werden, indem Knochen als Ausgangsmaterial verwendet wird.
-
Beispielsweise
beinhaltet eine Methode zur Herstellung von Knochenproteinen, das
bspw. beschrieben ist in dem US-Patent mit der Nr. 5,290,763 und
der Bezeichnung „Osteoinductive
Protein Mixtures and Purification Processes", und das durch Inbezugnahme hier vollständig inkorporiert
ist, typischerweise die Schritte des Durchführens einer Anionenaustauschchromatographie
mit einer Lösung
aus demineralisiertem Knochenextrakt, eines Kationenaustauschverfahrens,
und eines Umkehrphasen-HPLC-Verfahrens.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung können
Proteine zu der Zusammensetzung als zusätzliche exogene Proteine hinzugegeben
werden, und insbesondere zu einer aus Knochen stammenden Zusammensetzung. Als „exogenes
Protein" wird ein
solches Protein bezeichnet, das in im Wesentlichen reiner Form vorliegt
und welches keinen Teil der aus Knochen stammenden osteogenetischen
oder chondrogenetischen Formulierungen von Proteinen darstellt (d.h.
das exogene Protein wurde nicht mit der aus Knochen stammenden osteogenetischen
oder chondrogenetischen Formulierung von Proteinen isoliert). Das
exogene Protein wird stattdessen zu der Formulierung als ein zusätzliches
Protein aus einer unterschiedlichen Quelle hinzugegeben. Es versteht
sich, dass die aus Knochen stammende osteogenetische oder chondrogenetische
Formulierung von Proteinen natürlicherweise
die gleichen Proteine (d.h. „endogene" Proteine) enthalten
kann, die zusätzlich
als eine exogene Quelle hinzugegeben werden können. Die Zugabe eines exogenen
Proteins ist jedoch als Mittel zur Erhöhung der Gesamtmenge eines
Proteins in der Zusammensetzung jenseits dessen gedacht, was natürlicherweise
im Knochen und daraus stammenden Mischungen gefunden wird. Das exogene
Protein kann ein rekombinantes Protein oder ein im Wesentlichen
gereinigtes Protein aus jeder beliebigen Quelle sein, wie bspw.
aus Knochen.
-
In
einem Ausführungsbeispiel
wird jedes der anhaftungsverstärkenden
Proteine in der Zusammensetzung durch die Zusammensetzung bereitgestellt,
und zwar entweder: (1) direkt als Protein, das mit der Matrix assoziiert
ist, oder (2) als rekombinantes Nucleinsäuremolekül, das mit der Matrix assoziiert
ist, wobei ein solches rekombinantes Nucleinsäuremolekül für das Protein codiert und operativ
mit einer Transkriptionskontrollsequenz verbunden ist, so dass das
Protein unter geeigneten Bedingungen exprimiert werden kann. Deshalb kann
eine Zusammensetzung Proteine, rekombinante Nucleinsäuremoleküle oder
eine Kombination von Proteinen und rekombinanten Nucleinsäuremolekülen beinhalten,
wobei eine solche Zusammensetzung die anhaftungsverstärkenden
oben beschriebenen Proteine bereitstellt.
-
Ein
anhaftungsverstärkendes
Protein kann aus dessen natürlicher
Quelle erhalten werden, unter Verwendung von rekombinanter DNA-Technologie
produziert oder chemisch synthetisiert werden. Wie hier verwendet,
kann ein anhaftungsverstärkendes
Protein ein Protein mit voller Länge
sein (d.h. in seiner natürlich vorkommenden
Form mit voller Länge),
ein Homolog eines solchen Proteins, ein beliebiges Fusionsprotein, das
solch ein Protein enthält,
oder ein Mimetop eines solchen Proteins. Die Aminosäuresequenzen
für anhaftungsverstärkende Proteine,
die hier offenbart sind, als auch Nucleinsäuresequenzen, die dieselben
codieren, sind im Stand der Technik und öffentlich zugänglich,
bspw. in Sequenzdatenbanken, wie bspw. GenBank. Solche Sequenzen
können
deshalb erhalten und dazu verwendet werden, um Proteine und rekombinante
Nucleinsäuremoleküle der vorliegenden
Erfindung herzustellen.
-
Ein
Homolog ist als ein solches Protein definiert, in dem Aminosäuren deletiert
(d.h. eine trunkierte Version des Proteins, wie bspw. ein Peptid
oder Fragment), invertiert, invertiert, substituiert und/oder derivatisiert
(z.B. durch Glycosylierung, Phosphorylierung, Acetylierung, Myristoylierung,
Prenylierung, Palmitierung, Amidbildung und/oder Addition von Glycosylphosphatidylinositol)
wurden. Ein Homolog eines anhaftungsverstärkenden Proteins ist ein Protein,
das eine Aminosäuresequenz
aufweist, die ausreichend ähnlich
zu einer Aminosäuresequenz
eines natürlicherweise
vorkommenden anhaftungsverstärkenden
Proteins ist, so dass das Homolog im Wesentlichen die gleichen oder
verstärkte
biologische Aktivität
im Vergleich zu dem entsprechenden natürlicherweise vorkommenden Protein
aufweist. Proteinhomologe können
das Ergebnis einer natürlichen
allelischen Variation oder natürlichen
Mutation sein. In einem Ausführungsbeispiel
weist ein anhaftungsverstärkendes
Homolog eine Aminosäuresequenz
auf, die zumindest etwa 6, weiter vorzugsweise zumindest etwa 12
und weiter bevorzugt zumindest etwa 24 aneinandergrenzende Aminosäurereste
einer Aminosäuresequenz
eines natürlicherweise
vorkommenden (d.h. des Wildtyps) anhaftungsverstärkenden Proteins auf. In einem
anderen Ausführungsbeispiel
wird ein anhaftungsverstärkendes
Homolog durch eine Nucleinsäuresequenz
codiert, die zumindest etwa 18, und weiter vorzugsweise zumindest
etwa 36, und weiter bevorzugt zumindest etwa 72 aneinendergrenzende
Nucleotide einer Nucleinsäuresequenz
aufweist, die für
ein natürlicherweise
vorkommendes anhaftungsverstärkendes
Protein codiert.
-
Wie
hier verwendet, bezeichnet ein Mimetop (auch als ein synthetischer
Nachahmer bezeichnet) eines anhaftungsverstärkendes Proteins gemäß der vorliegenden
Erfindung eines beliebige Komponente, die in der Lage ist, die Aktivität eines
natürlicherweise
vorkommenden anhaftungsverstärkendes
Protein nachzuahmen, häufig
deshalb, da das Mimetop eine Struktur aufweist, die das anhaftungsverstärkende Protein
nachahmt. In einem Ausführungsbeispiel
wird ein Mimetop dahingehend identifiziert, dass dieses in der Lage
ist von einem Antikörper
gebunden zu werden, der selektiv an das natürlicherweise vorkommende Protein,
auf dem das Mimetop basiert, bindet. Mimetope können, ohne dass dies beschränkend ist,
Folgendes sein: Peptide, die modifiziert wurden, um deren Zugänglichkeit
zur Degrada tion zu reduzieren; anti-idiotypische und/oder katalytische
Antikörper
oder Fragmente hiervon; nicht-proteinöse immunogene Anteile eines
isolierten Proteins (z.B. Kohlenhydratestrukturen); und synthetische
oder natürliche
organische Moleküle,
einschließlich
Nucleinsäuren.
Solche Mimetope können
unter Verwendung von computergenerierten Strukturen von natürlicherweise vorkommenden
anhaftungsverstärkenden
Proteinen konstruiert werden. Mimetope können auch durch die Generierung
von zufälligen
Proben von Molekülen
erhalten werden, wie bspw. Oligonucleotiden, Peptiden und anderen
organischen oder anorganischen Molekülen, und durch Screenen solcher
Proben durch Affinitätschromatographietechniken
unter Verwendung der entsprechenden Bindungspartner. Mimetope können bspw.
unter Verwendung computergenerierten dreidimensionalen Strukturen
von anhaftungsverstärkenden
Proteinen konstruiert werden. Mimetope können auch erhalten werden,
indem zufällige
Proben von Molekülen,
wie bspw. Oligonucleotide, Peptide oder andere organische oder anorganische
Moleküle
generiert werden, und solche Proben auf die biologische Aktivität eines
anhaftungsverstärkenden
Proteins oder Affinität
für einen
Bindungspartner eines natürlicherweise
vorkommenden anhaftungsverstärkenden
Proteins gescreent werden.
-
Das
Peptid und synthetische Mimetope von Proteinen können konstruiert werden, indem
eine neue chemische oder biologische (z.B. Protein, Peptid, Antikörper, Gegensinn,
Ribozym) Verdingungen geschaffen wird oder Datenbanken von Bibliotheken
von bekannten Verbindungen gescreent werden (z.B. eine Komponente,
die in einer rechentechnisch screenbaren Datenbank gelistet ist,
die dreidimensionale Strukturen von bekannten Verbindungen enthält). Die
Konstruktion kann auch durchgeführt
werden, indem chemische oder biologische Komponenten simuliert werden,
die substituierte Anteile an bestimmten strukturellen Merkmalen aufweisen.
Der Schritt des Designens kann das Auswählen einer Komponente basierend
auf einer bekannten Funktion der Komponente beinhalten. Ein bevorzugter
Schritt des Designens umfasst das rechentechnische Screenen von
einer oder mehreren Datenbanken von Komponenten, für die die
dreidimensionale Struktur der Komponente bekannt ist und mit der
dreidimensionalen Struktur (oder einer vorhergesagten dreidimensionalen Struktur)
des Proteins durch den Computer interagiert (z.B. angekoppelt,
ausgerichtet, gepaart, verbunden) wird (z.B. beschrieben von Humblet
and Dunbar, Animal Reports in Medicinal Chemistry, Band 28, Seiten
275, 283, 1993, M. Venuti, ed., Academic Press). Methoden zur Synthese
von geeigneten chemischen oder biologischen Verbindungen sind dem
Fachmann bekannt und hängen
von der Struktur des synthetisierten chemischen oder anderen Moleküls ab. Methoden,
um die Bioaktivität
der synthetisierten Verbindungen zu evaluieren, hängen von
der Bioaktivität
der Verbindung ab (z.B. inhibitorisch oder stimulatorisch) und sind
hier offenbart.
-
Verschiedene
Methoden des Arzneimitteldesigns sind offenbart in Maulik et al.,
1997 Molecular Biotechnology; Therapeutic Applications and Strategies,
Wiley-Liss, Inc., die Publikation ist vollständig durch Inbezugnahme in
die Anmeldung inkorporiert. Maulik et al. offenbaren bspw. Methoden
des direkten Designs, in dem der Nutzer das Verfahren zur Herstellung
von neuen Molekülen
aus einer Fragmentbibliothek von geeignet ausgewählten Fragmenten steuert; randomisiertes
Design, bei dem der Nutzer genetische oder andere Algorithmen verwendet,
um Fragmente und deren Kombinationen zu mutieren, während gleichzeitig
ein Selektionskriterium angewendet wird, um die Fitness der Kandidatenliganden
zu evaluieren; und einen gitterbasierenden Ansatz, in dem der Nutzer
die Interaktionsenergie zwischen dreidimensionalen Rezeptorstrukturen
und Proben kleiner Fragmente berechnet, gefolgt durch ein miteinander
Verbinden von bevorzugten Probenstellen.
-
In
einer Methode des Arzneimitteldesigns ist es nicht immer erforderlich,
eine Kandidatenverbindung (d.h. eine bspw. in einer rechentechnischen
Screening-Methode
analysierte Verbindung) an jeden Rest einer Zielstelle anzupassen.
Geeignete Kandidatenverbindungen können sich an einer Untermenge
von Resten, die für
eine Zielstelle beschrieben sind, anpassen. Vorzugsweise weist eine
Kandidatenverbindung eine Konformation auf, die die Bildung einer
kovalenten oder nicht kovalenten Quervernetzung zwischen der Zielstelle
und der Kandidatenverbindung fördert.
Vorzugsweise bindet eine Kandidatenverbindung an die Oberfläche, die
an die Zielstelle angrenzt, um eine zusätzliche Interaktionsstelle
in einem Komplex bereitzustellen. Es versteht sich für einen
Fachmann, dass es nicht erforderlich ist, dass sich die Komplementarität zwischen
einer Kandidatenverbindung und einer Zielstelle über sämtliche Reste erstreckt, die
hier beschrieben sind, um die Bindung eines Liganden zu inhibieren
oder zu fördern.
-
Im
Allgemeinen kann das Design einer chemischen oder biologischen Verbindung,
die stereochemische Komplementarität aufweist, mittels Techniken
bewerkstelligt werden, die chemisch oder geometrisch die „Passform" zwischen einer Verbindung
und der Zielstelle optimieren. Solche Techniken sind bspw. offenbart
in Sheridan und Venkataraghavan, Acc. Chem Res., Band 20, Seite
322, 1987; Goodford, J. Med. Chem, Band 27, Seite 557, 1984; Beddell;
Chem. Soc. Reviews, Band 279, 1985; Hol, Angew. Chem, Band 25, Seite
767, 1986; und Verlinde und Hol, Structure, Band 2, Seite 577, 1994.
-
Ein
Fusionsprotein ist ein Protein, das eine anhaftungsverstärkende proteinenthaltende
Domäne
beinhaltet, die an ein oder mehrere Fusionssegmente angebracht ist.
Geeignete Fusionssegmente zur Verwendung mit der vorliegenden Erfindung
beinhalten, ohne hierauf beschränkt
zu sein, Segmente, die Folgendes können, nämlich: Die Stabilität eines
Proteins verstärken;
die biologische Aktivität
eines anhaftungsverstärkenden
Proteins verstärken;
und/oder die Reinigung eines anhaftungsverstärkenden Proteins (z.B. Affinitätschromatographie)
unterstützen.
Ein geeignetes Fusionssegment kann eine Domäne mit einer beliebigen Größe sein,
die die gewünschte
Funktion aufweist (z.B. erhöhte
Stabilität
verleiht, dem Protein verstärkte
biologische Aktivität
verleiht, und/oder die Reinigung eines Proteins erleichtert). Fusionssegmente
können
mit den Amino- und/oder Carboxyltermini der anhaftungsverstärkenden
proteinenthaltenden Domäne
des Proteins verbunden werden, und können einer Spaltung zugänglich sein,
um eine vereinfachte Rückgewinnung
eines anhaftungsverstärkenden
Proteins zu ermöglichen.
Fusionsproteine werden vorzugsweise durch Kultivieren einer rekombinanten
Zelle produziert, die mit einem Fusionsnucleinsäuremolekül transformiert wurde, das
für ein
Protein einschließlich
dem Fusionssegmente codiert, das entweder an das Carboxyl- und/oder
aminoterminale Ende einer anhaftungsverstärkenden proteinenthaltenden
Domäne
angebracht ist. Bevorzugte Fusionssegmente beinhalten eine metallbindende
Domä ne
(z.B. ein Polyhistidinsegment); eine immunglobulinbindende Domäne (z.B.
Protein A; Protein G; T-Zelle, B-Zelle, Fc-Rezeptor oder komplementproteinantikörperbindende
Domänen);
eine zuckerbindende Domäne
(z.B. eine maltosebindende Domäne;
Streptavidin, Avidin, Biotin und/oder eine „Tag"-Domäne
(zumindest einen Anteil einer β-Galactosidase,
ein Strep-Tag-Peptid, oder andere Domänen, die gereinigt werden können, indem
Verbindungen verwendet werden, die an die Domäne binden, wie bspw. monoklonale
Antikörper).
-
Wie
oben diskutiert, kann eines oder mehrere der anhaftungsverstärkenden
Proteine in der Zusammensetzung durch die Zusammensetzung als ein
rekombinantes Nucleinsäuremolekül bereitgestellt
werden, das mit der Anhaftungsmatrix verbunden ist, wobei ein solches
rekombinantes Nucleinsäuremolekül für ein anhaftungsverstärkendes
Protein codiert und so operativ mit einer Transkriptionskontrollsequenz
verbunden ist, dass das Protein unter geeigneten Bedingungen exprimiert
werden kann. Ein rekombinantes Nucleinsäuremolekül, das in der vorliegenden
Erfindung nützlich
ist, kann ein isoliertes Nucleinsäuremolekül beinhalten, das für ein natürlicherweise
vorkommendes anhaftungsverstärkendes
Protein codiert, oder ein Homolog eines solchen Nucleinsäuremoleküls, wobei
das Letztere weiter unten in näherem
Detail beschrieben wird. Ein Nucleinsäuremolekül, das in der vorliegenden
Erfindung nützlich
ist, kann eine oder mehrere regulatorische Regionen, Codierungsregionen
mit voller Länge
der Teile hiervon, oder Kombinationen davon beinhalten.
-
Ein
isoliertes Nucleinsäuremolekül ist ein
Nucleinsäuremolekül, das aus
dessen natürlicher
Umgebung entfernt wurde (d.h. welches menschlicher Manipulation
unterzogen wurde) und kann DNA, RNA oder Derivate entweder von DNA
oder RNA beinhalten. Als solches gibt „isoliert" nicht wieder, in welchem Ausmaß das Nucleinsäuremolekül gereinigt
wurde. Ein isoliertes Nucleinsäuremolekül, das für ein anhaftungsverstärkendes
Protein codiert, kann aus dessen natürlicher Quelle isoliert werden
oder unter Verwendung der rekombinanten DNA Technologie (z.B. Amplifikation
durch Polymerase-Kettenreaktion (PCR), Klonierung) oder chemische
Synthese hergestellt werden. Isolierte Nucleinsäuremoleküle können bspw. natürliche allelische
Varianten und homologe Nucleinsäuremoleküle beinhalten,
die durch Nucleo tidinsertionen, Deletionen, Substitutionen und/oder
Inversionen auf eine Art und Weise modifiziert wurden, dass die
Modifikationen nicht wesentlich mit der Fähigkeit des Nucleinsäuremoleküls interferieren,
ein anhaftungsverstärkendes
Protein der vorliegenden Erfindung zu codieren, oder stabile Hybride
unter stringenten Bedingungen mit natürlichen Genisolaten zu bilden.
Ein isoliertes Nucleinsäuremolekül kann Degenerationen
beinhalten. Wie hier verwendet, beziehen sich Nucleotiddegenerationen
auf das Phänomen,
dass eine Aminosäure
durch verschiedene Nucleotidcodons codiert werden kann. Deshalb
kann die Nucleotidsequenz eines Nucleinsäuremoleküls, das für ein anhaftungsverstärkendes
Protein codiert, aufgrund von Degenerationen variieren.
-
Ein
homologes Nucleinsäuremolekül kann unter
Verwendung einer Vielzahl von Methoden hergestellt werden, die für einen
Fachmann bekannt sind (siehe bspw. Sambrook et al., a.a.O.). Beispielsweise
können Nucleinsäuremoleküle modifiziert
werden, indem eine Vielfalt von Techniken verwendet wird, einschließlich, jedoch
nicht einschränkend
hierauf, durch klassische Mutagenese und rekombinante DNA-Techniken (z.B. ortsgerichtete
Mutagenese, chemische Behandlung, Spaltung mit Restriktionsenzymen,
Ligation von Nucleinsäurefragmenten
und/oder PCR-Amplifikation),
oder Synthese von Oligonucleotidmischungen und Ligation von Gruppen
der Mischung, um eine Mischung von Nucleinsäuremolekülen und Kombinationen hiervon „zu schaffen". Homologe Nucleinsäuremoleküle können durch
Hybridisierung mit einem natürlich
vorkommenden Gen oder durch Screenen nach der Funktion eines Proteins
selektiert werden, das von den natürlicherweise vorkommenden Nucleinsäuremolekül codiert
wird. Obwohl der Begriff „Nucleinsäuremolekül" sich zunächst auf das
physikalische Nucleinsäuremolekül bezieht,
und sich der Begriff „Nucleinsäuresequenz" zunächst auf
die Sequenz von Nucleotiden in dem Nucleinsäuremolekül bezieht, können die
beiden Begriffe austauschbar verwendet werden, insbesondere in Bezug
auf ein Nucleinsäuremolekül, eine
Nucleinsäuresequenz,
die in der Lage ist, für
ein anhaftungsverstärkendes
Protein zu codieren.
-
Bei
Kenntnis der Nucleinsäuresequenz,
die für
ein natürlicherweise
vorkommendes anhaftungsverstärkendes
Protein gemäß der vorliegenden
Erfindung codiert, ist es für
einen Fachmann möglich,
bspw. (a) Kopien dieser Nucleinsäuremoleküle herzustellen,
und (b) Nucleinsäuremoleküle einschließlich zumindest
einem Teil eines solchen Nucleinsäuremoleküls zu erhalten (z.B. Nucleinsäuremoleküle einschließlich Gene
in voller Länge,
Codierungsregionen in voller Länge,
regulatorische Kontrollsequenzen, trunkierte Codierungsregionen).
Solche Nucleinsäuremoleküle können auf
eine Vielzahl von Wegen erhalten werden, einschließlich durch
Screening von geeigneten Expressionsbibliotheken mit Antikörpern; traditionelle
Klonierungstechniken unter Verwendung von Oligonucleotidsonden,
um geeignete Bibliotheken oder DNA zu screenen; und PCR-Amplifizierung
von geeigneten Bibliotheken oder DNA unter Verwendung von Oligonucleotidprimern. Techniken
zum Klonieren und Amplifizieren von Genen sind bspw. in Sambrook
et al., a.a.O., offenbart.
-
Ein
Nucleinsäuremolekül, das für ein anhaftungsverstärkendes
Protein codiert, wird operativ mit einer oder mehreren Transkriptionskontrollsequenzen
verbunden, um ein rekombinantes Molekül zu bilden. Die Bezeichnung „operativ
verbunden" bezieht
sich auf das Verbinden eines Nucleinsäuremoleküls mit einer Transkriptionskontrollsequenz
auf die Art und Weise, dass das Molekül in der Lage ist, exprimiert
zu werden, wenn es in eine Wirtszelle transfiziert (transformiert,
transduziert oder transfiziert) wird. Ein rekombinantes Nucleinsäuremolekül beinhaltet
einen rekombinanten Vektor, bei dem es sich um eine beliebige Nucleinsäuresequenz, typischerweise
eine heterologe Sequenz handelt, die operativ mit dem isolierten
Nucleinsäuremolekül verbunden
ist, das für
das anhaftungsverstärkende
Protein codiert, das in der Lage ist die rekombinante Herstellung des
Proteins zu ermöglichen,
und das in der Lage ist, die Nucleinsäuremoleküle in eine Wirtszelle gemäß der vorliegenden
Erfindung einzubringen. Solch ein Vektor kann angrenzend an die
isolierten Nucleinsäuremoleküle, die
in den Vektor einzubringen sind, Nucleinsäuresequenzen enthalten, die
nicht natürlicherweise
gefunden werden. Der Vektor kann entweder RNA oder DNA sein, entweder
prokaryotisch oder eukaryotisch sein, und ist vorzugsweise ein Virus
oder ein Plasmid. Rekombinante Vektoren können in der Klonierung, Sequenzierung
und/oder einer Manipulation von Nucleinsäuremolekülen auf andere Weise verwendet
werden. Rekombinante Vektoren werden vorzugsweise zur Expression
von Nucleinsäuremolekülen verwendet
und können
auch als Expressionsvektoren bezeichnet werden. Bevorzugte rekombinante
Vektoren sind in der Lage in einer transfizierten Wirtszelle, und
insbesondere in einer transfizierten Säugetierwirtszelle in vivo exprimiert
zu werden.
-
Ein
Typ eines rekombinanten Vektors, der für ein rekombinantes Nucleinsäuremolekül nützlich ist,
ist ein rekombinanter viraler Vektor. Solch ein Vektor ist operativ
mit einer rekombinanten Nucleinsäuresequenz verbunden,
die für
ein Protein codiert, und das resultierende rekombinante Nucleinsäuremolekül ist in
einer Virushülle
verpackt, um einen rekombinanten Virus zu bilden. Das Protein kann
durch den rekombinanten Virus in einer Wirtszelle in einem Tier
in vivo und/oder ex vivo nach der Verabreichung exprimiert werden.
Wenn das rekombinante Virus einem Tier verabreicht wird, infiziert
es an der Stelle der Anhaftung des Bindegewebes an den Knochen Zellen
und steuert die Herstellung eines anhaftungsverstärkenden
Proteins. Eine Vielzahl von rekombinanten viralen Vektoren kann
verwendet werden, einschließlich,
jedoch nicht begrenzt hierauf, jene, die auf Alphaviren basieren,
Pockenviren, Adenoviren, Herpesviren, Lentiviren, adenoassoziierte
Viren und Retroviren. Besonders bevorzugte virale Vektoren sind
jene, die auf Adenoviren und adenoassoziierten Viren basieren. Virale
Vektoren, die für
das Einbringen von Genen geeignet sind, sind im Stand der Technik
gut bekannt und können
von dem Fachmann zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung ausgewählt werden. Eine
detaillierte Diskussion von derzeitigen viralen Vektoren findet
sich in „Molecular
Biotechnolgy", zweite Ausgabe
von Glick und Pasternak, ASM Press, Washington D.C., 1998, Seiten
555–590.
-
Ein
adenoviraler Vektor infiziert ein großes Spektrum von sich nicht
teilenden humanen Zellen und wurde umfangreich in Lebendimpfstoffen
ohne schädliche
Nebenwirkungen verwendet. Adenovirale Vektoren integrieren sich
nicht in das Wirtsgenom, so dass in der Gentherapie, in der dieses
System verwendet wird, eine periodische Verabreichung erforderlich
ist, obwohl Methoden beschrieben wurden, die die Expressionszeit
von adenoviral transferierten Genen verlängern, wie bspw. die Verabreichung
von Antikörpern,
die gegen T-Zellrezeptoren an der Expressionsstelle gerichtet sind
(Sawchuk et al., 1996, Hum. Gene. Ther. 7:499–506). Eine Langzeitex pression
mag nicht wünschenswert
sein, da nach einer vollständigen
Bildung der Anhaftung von Bindegewebe an Knochen eine anhaltende
Expression von anhaftungsverstärkenden
Proteinen nicht notwendig sein kann. Deshalb sind adenovirale Vektoren
besonders geeignet. Die Effizienz der Adenovirus-vermittelten Einbringung
von Genen kann verstärkt
werden, indem ein Virus entwickelt wird, das vorzugsweise eine bestimmte
Zielzelle infiziert. Beispielsweise kann ein Gen für die Anhaftungsfasern
des Adenovirus konstruiert werden, um ein DNA-Element einzubringen,
das für
eine Proteindomäne
codiert, die an einen zellspezifischen Rezeptor bindet. Beispiele
einer erfolgreichen Einbringung und Expression von Genen durch adenovirale
Vektoren in vivo sind gezeigt worden und werden unten in näherem Detail
diskutiert.
-
Ein
weiterer Typ von viralem Vektor basiert auf adenoassoziierten Viren,
bei denen es sich um kleine, nicht pathogene, einzelsträngige humane
Viren handelt. Dieses Virus kann sich in eine spezifische Stelle
auf dem Chromosom 19 integrieren. Dieses Virus kann ein geklontes
Insert von etwa 4,5 kb tragen, und wurde typischerweise erfolgreich
dazu verwendet, um Proteine in vivo 70 Tage bis zumindest 5 Monate
zu exprimieren. Eine vor kurzem erfolgte Publikation von Bennett
et al. zeigte eine effiziente und stabile transgene Expression durch
einen adenoassoziierten viralen Vektortransfer in vivo für mehr als
1 Jahr (Bennett et al., 1999, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 96:9920–9925),
wodurch demonstriert wird, dass der Stand der Technik auf dem Gebiet der
Gentherapie rasch voranschreitet.
-
Wie
oben diskutiert, beinhaltet ein rekombinantes Molekül eine isolierte
Nucleinsäuresequenz,
die operativ mit einer Transkriptionskontrollsequenz verbunden ist.
Transkriptionskontrollsequenzen sind Sequenzen, die die Initiation,
Elongation und Termination der Transkription kontrollieren. Besonders
wichtige Transkriptionskontrollsequenzen sind jene, die in zumindest
einer der Wirtszellen funktionieren, die in dem Produkt und der
Methode der vorliegenden Erfindung nützlich sind. Ein Fachmann kennt
eine Vielzahl von solchen Transkriptionskontrollsequenzen. Bevorzugte
Transkriptionskontrollsequenzen beinhalten jene, die in Säugetier-,
bakteriellen, Insektenzellen und vorzugsweise in Säugetierzellen
funktionieren. Ein rekombinantes Nucleinsäuremolekül kann selektiv (d.h. vorzugsweise,
im Wesentli chen ausschließlich)
in einer Zielzelle exprimiert werden, indem eine Transkriptionskontrollsequenz,
und vorzugsweise ein Promoter ausgewählt wird, die bzw. der selektiv
in der Zielzelle induziert wird und im Wesentlichen inaktiv in Nicht-Zielzellen bleibt.
-
Um
das Protein herzustellen, können
ein oder mehrere rekombinante Nucleinsäuremoleküle verwendet werden, die für ein anhaftungsverstärkendes
Protein codieren. In einem Ausführungsbeispiel
wird das Protein hergestellt, indem ein rekombinantes Nucleinsäuremolekül unter
Bedingungen exprimiert wird, die effektiv sind, um das Protein herzustellen.
Eine bevorzugte Methode, um ein codiertes Protein herzustellen,
besteht in dem Transfizieren einer Wirtszelle mit einem oder mehreren
rekombinanten Molekülen,
um eine rekombinante Zelle zu bilden. Geeignete Wirtszellen, um
zu transfizieren, beinhalten jede beliebige Säugetierzelle, die transfiziert
werden kann. Wirtszellen können
entweder nicht transfizierte Zellen sein, oder Zellen, die bereits
mit zumindest einem Nucleinsäuremolekül transfiziert
wurden. Wirtszellen, die in der vorliegenden Erfindung nützlich sind,
können
jede beliebige Zelle sein, die in der Lage ist, ein anhaftungsverstärkendes
Protein zu produzieren. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist die Wirtszelle selber nützlich
für die
Verstärkung
der Anhaftung von Bindegewebe an Knochen. Eine besonders bevorzugte
Wirtszelle beinhaltet eine fibrochondrozytäre, eine chondrozytäre, eine
mesenchymale Vorläuferzelle,
einen Osteoblasten, einen Fibroblasten, eine Sehnenzelle, eine Ligamentzelle
oder jede andere Zelle, die als Vorläufer von Chondrozyten, Osteoblasten,
Sehnenzellen oder Ligamentzellen dienen kann.
-
Wie
unten im Detail beschrieben, ist eine Zusammensetzung zur Bereitstellung
von anhaftungsverstärkenden
Proteinen mit einer Anhaftungsmatrix assoziiert, so dass die Anhaftungsmatrix
in einer Funktion als Einbringungsvehikel für die Zusammensetzung dient,
die an die Stelle der Anhaftung des Bindegewebes an den Knochen
eingebracht werden soll. Geeignete Methoden, um eine Zusammensetzung,
die anhaftungsverstärkende
Proteine und/oder rekombinante Nucleinsäuremoleküle, die für solche Proteine codieren,
enthalten, mit einer Anhaftungsmatrix zu assoziieren, beinhalten
jede Methode, die es ermöglicht,
die Proteine und/oder rekombinanten Nucleinsäuremoleküle, der Stelle der Anhaftung
zusammen mit einer Anhaftungsmatrix zuzuführen, sodass das Anhaftungsprodukt
wirksam ist, um die Reparatur und/oder Regeneration der Anhaftung
des Bindegewebes an Knochen an dieser Stelle zu verstärken, einschließlich sowohl
ex-vivo- als auch in-vivo-Methoden. Solche Methoden der Assoziierung
beinhalten, ohne hierauf beschränkt
zu sein, das Suspendieren der Zusammensetzung im Inneren der Anhaftungsmatrix,
das Gefriertrocknen der Zusammensetzung auf der Oberfläche der
Matrix und das Suspendieren eines Trägers bzw. einer zuführenden
Formulierung im Inneren der Matrix, die die Zusammensetzung enthält. Zusätzlich kann
die Zusammensetzung mit der Matrix assoziiert sein, bevor das Produkt
an der Anhaftungsstelle platziert wird (d.h. die Assoziierung der
Zusammensetzung mit der Matrix erfolgt ex vivo) oder alternativ,
eine Anhaftungsmatrix kann zuerst in die in-vivo-Stelle implantiert
werden, gefolgt von der Assoziierung der Zusammensetzung mit der
Matrix durch Injektion in oder auf die Oberseite der Matrix (d.h.
die Assoziierung der Zusammensetzung mit der Matrix erfolgt in vivo).
Eine Zusammensetzung kann zusätzliche
Zuführungsformulierungen
oder Träger
enthalten, die die Assoziierung der Zusammensetzung mit der Matrix
verstärken,
die die Zuführung
der Zusammensetzung zu den geeigneten Zellen und dem Gewebe an der
Stelle der Läsion
verstärken,
und die das Kontrollieren der Freisetzung der Faktoren in der Zusammensetzung
an der Stelle der Läsion
unterstützen.
Geeignete Zuführungsformulierungen
beinhalten Zuführungsvehikel,
die, wie hier verwendet, Verbindungen beinhalten, die die Halbwertszeit
einer Verbindung in dem behandelten Tier erhöhen. Geeignete Zufuhrvehikel
werden unten im Detail beschrieben.
-
„Ex vivo" bezieht sich auf
das Durchführen
eines Teils des regulatorischen Schrittes außerhalb des Patienten, wie
bspw. das Assoziieren einer Zusammensetzung, die die anhaftungsverstärkenden
Proteine aufweist, mit einer Matrix, und dem anschließenden Transplantieren
der Matrix in den Patienten. Alternativ oder zusätzlich betrifft eine ex-vivo-Methode
das Bereitstellen der anhaftungsverstärkenden Proteine gegenüber dem
Patienten durch Transfizieren einer Population von Zellen (z.B.
Zellen, die einem Patienten entnommen wurden) mit einem rekombinanten
Molekül,
das eine Nucleinsäuresequenz
aufweist, die für
anhaftungsverstärkende Proteine
codiert, und zwar unter Bedingungen, die ein anschließendes Exprimieren
des rekombinanten Moleküls
durch die transfizierte Zelle ermöglichen. Die transfizierte
Zelle wird dann mit der Anhaftungsmatrix assoziiert und die transfizierten
Zellen werden in den Patienten zurückgegeben. Methoden, um eine
solche Transfektion zu erzielen, beinhalten, ohne herauf beschränkt zu sein,
Transfektion, virale Infektion, Elektroporation, Lipofektion, bakterieller
Transfer, Sphäroplastenfusion
und Adsorption.
-
Alternativ
kann eine Anhaftungsmatrix in die Stelle der Anhaftung in den Patienten
transplantiert werden, und die Zusammensetzung kann derart verabreicht
werden, dass die Proteine und/oder rekombinanten Nucleinsäuremoleküle der Matrix
zugeführt
und mit dieser in vivo assoziieren. Methoden, um in vivo zu verabreichen,
beinhalten, ohne hierauf beschränkt
zu sein, intravenöse
Verabreichung, intraperitoneale Verabreichung, intramuskuläre Verabreichung,
subkutane Verabreichung, transdermale Zufuhr, intraartikuläre Verabreichung,
Inhalation (z.B. Aerosol), oral, Imprägnierung eines Katheters, und
direkte Injektion in ein Gewebe. Bevorzugte Methoden der Verabreichung
in vivo beinhalten intraartikuläre
Injektion, Imprägnierung
unter Verwendung eines Katheters, und direkte Injektion in die implantierte
Matrix.
-
Gemäß der Verwendung
der vorliegenden Erfindung wird, wenn die anhaftungsverstärkenden
Proteine als ein rekombinantes Nucleinsäuremolekül bereitgestellt werden, die
Wirtszelle vorzugsweise in vivo transfiziert (d.h. in ein Säugetier),
und zwar als Ergebnis der Verabreichung eines rekombinanten Nucleinsäuremoleküls in ein
Säugetier,
oder ex vivo, indem einem Säugetier
Zellen entnommen und die Zellen mit einem rekombinanten Nucleinsäuremolekül ex vivo
transfiziert werden. Die Transfektion eines Nucleinsäuremoleküls in eine
Wirtszelle kann durch eine beliebige Methode bewerkstelligt werden,
bei der ein Nucleinsäuremolekül in die
Zelle in vivo oder ex vivo verabreicht werden kann, und beinhaltet,
ohne hierauf beschränkt
zu sein, Transfektion, Elektroporation, Mikroinjektion, Lipofektion,
Adsorption und virale Infektion. Die resultierende rekombinante
Wirtszelle kann dann mit der Anhaftungsmatrix assoziiert sein, wenn
sie nicht bereits mit einer solchen Matrix assoziiert ist, und zwar
durch jede geeignete Methode, um die anhaftungsverstärkende Proteine
bereitzustellen (in diesem Fall zu exprimieren).
-
Um
ein rekombinantes Nucleinsäuremolekül in eine
Wirtszelle zu transfizieren, wird das rekombinante Molekül der Zielwirtszelle
zugeführt.
Wie oben diskutiert, können
rekombinante Nucleinsäuremoleküle einer Wirtszelle
entweder ex vivo zugeführt
werden, wobei die Wirtszelle dann mit der Anhaftungsmatrix assoziiert ist,
oder in vivo, wobei die Wirtszelle eine Zelle ist, die sich in der
lokalen Umgebung der Anhaftungsmatrix befindet. Geeignete in-vivo-
und/oder ex-vivo-Zuführungsmethoden
für ein
rekombinantes Nucleinsäuremolekül beinhalten,
ohne hierauf beschränkt
zu sein, folgende: (a) Zuführung
eines nackten (d.h. nicht in eine Virushülle oder Zellmembran verpackten)
Nucleinsäuremoleküls (z.B.
als nackte DNA- oder RNA-Moleküle, wie bspw.
in Wolff et al., 1990, Science 247, 1465–1468 beschrieben); (b) Verabreichung
eines als rekombinantes Virus oder rekombinante Zelle verpackten
Nucleinsäuremoleküls (d.h.
das Nucleinsäuremolekül wird durch
ein virales oder zelluläres
Vehikel zugeführt),
wobei das Virus oder die Zelle mit der Anhaftungsmatrix assoziiert ist;
oder (c) Verabreichung eines rekombinanten Nucleinsäuremoleküls, das
mit der Anhaftungsmatrix assoziiert ist, und zwar über ein
Zufuhrvehikel, wie bspw. ein Liposom oder ein hier beschriebenes
Nanosphären-Zufuhrsystem.
Andere geeignete Zufuhrvehikel, die für die vorliegende Erfindung
nützlich
sind, beinhalten Goldpartikel, Poly-L-Lysin/DNA-Molekular-Konjugate,
und künstliche
Chromosomen. Einige der oben beschriebenen Zufuhrvehikel können auch
dazu verwendet werden, um ein Protein einer Anhaftungsmatrix zuzuführen und/oder
ein Protein mit der Anhaftungsmatrix zu assoziieren. Solche Zufuhrvehikel
beinhalten bspw. ein Liposom und ein Nanosphären-Zufuhrvehikel.
-
Die
Zufuhr von rekombinanten Molekülen
in einem nicht zielgerichteten Träger, z.B. als „nackte" DNA-Moleküle, wird
bspw. von Wolf et al., 1990 Science 247, 1465–1468, beschrieben. Solche
rekombinanten Nucleinsäuremoleküle werden
typischerweise über
direkte oder intramuskuläre
Verabreichung injiziert. Rekombinante Nucleinsäuremoleküle, die durch nackte DNA-Verabreichung
verabreicht werden sollen, beinhalten ein Nucleinsäuremolekül, das für ein anhaftungsverstär kendes
Protein codiert, und beinhalten vorzugsweise ein rekombinantes Molekül der vorliegenden
Erfindung, das replikations- oder anderwertig amplifikationskompetent
ist. Ein nacktes Nucleinsäurereagens
der vorliegenden Erfindung kann ein oder mehrere Nucleinsäuremoleküle enthalten,
bspw. in Form eines dicistronischen rekombinanten Moleküls. Die
Zufuhr von nackter Nucleinsäure
kann intramuskuläre,
subkutane, intradermale, transdermale, intranasale und andere Wege
der Verabreichung beinhalten, wobei die direkte Injektion in das
Zielgewebe am meisten bevorzugt ist. Eine bevorzugte einzelne Dosis
eines Impfstoffes mit nackter DNA bewegt sich von etwa 1 Nanogramm
(ng) bis etwa 100 μg,
und zwar abhängig
von dem Verabreichungsweg und/oder der Zufuhrmethode, und lässt sich
von einem Fachmann bestimmen. In einem Ausführungsbeispiel bedecken reine
DNA-Konstrukte die Oberfläche
von Goldpartikeln (1 bis 3 μm
im Durchmesser) und werden mit einer „Genkanone" in Hautzellen oder in den Muskel getrieben.
Einige Publikationen von Dzau und Mitarbeitern demonstrieren die
erfolgreiche Zufuhr und Expression eines Genes in vivo in Zellen
des Herzens, einschließlich
Kardialmyozyten, Fibroblasten und vaskuläre Glattmuskelzellen, und zwar
unter Verwendung von nackter DNA oder Parainfluenzavirus-I-Liposomen-Zufuhr,
verabreicht sowohl durch Inkubation in dem Pericard als auch Infusion
in eine Koronararterie (Intrakoronar-Zufuhr) (siehe bspw. Aoki et
al., 1997, J. Mol. Cell, Cardiol. 29:949–959; Kaneda et al., 1997,
Ann. N.Y. Acad. Sci. 811:299–308;
und von der Leyen et al., 1995, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 92:1137-1141).
-
Die
Zufuhr einer Vielzahl von Nucleinsäuresequenzen wurde durch die
Verabreichung von viralen Vektoren bewerkstelligt, die für die Nucleinsäuresequenzen
codieren. Unter Verwendung solcher Vektoren wurde die erfolgreiche
Zufuhr und Expression unter Verwendung der ex-vivo-Zufuhr (siehe
als einen von vielen Beispielen, retroviraler Vektor; Blaese et
al., 1995, Science 270:475–480;
Bordignon et al., 1995, Science 270:470–475), der nasalen Verabreichung
(CFTR-Adenovirus-assoziierter Vektor), der intrakoronaren Verabreichung
(adenoviraler Vektor und Parainfluenzavirus I, siehe Dzau und Mitarbeiter,
oben), der intravenösen Verabreichung
(Adeno-assozüerter
viraler Vektor; Koeberl et al., 1997, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 94:1426–1431) erreicht.
Die Genzufuhr in Synoviagrenzzellen war nachweislich erfolgreich.
Oligino und Kollegen berichten über
die Verwendung eines viralen Herpes-Simplex-Vektors, der für die sehr
frühen
Gene ICP4, 22 und 27 defekt war, um zwei verschiedene Rezeptoren
Synoviagrenzzellen in vivo zuzuführen
und darin zu exprimieren (Oligino et al., 1999, Gene Ther. 6:1713–1720).
Die Herpes-Vektoren wurden durch intraartikuläre Injektion verabreicht. Kuboki
et al. verwendeten einen Gentransfer über die Vermittlung durch einen
adenoviralen Vektor und intraartikuläre Injektion, um erfolgreich
und spezifisch ein Gen in den Kiefergelenken von Meerschweinchen
in vivo zu exprimieren (Kuboki et al., 1999, Arch. Oral. Biol. 44:701–709). Apparailly
und Kollegen verabreichen systemisch Mäusen adenovirale Vektoren,
die für
IL-10 codierten, und demonstrierten die erfolgreiche Expression
des Genproduktes und deutliche therapeutische Effekte in der Behandlung
von experimentell induzierter Arthritis (Apparailly et al., 1998,
J. Immunol. 160:5213–5220).
In einer weiteren Studie wurde ein auf dem Mausleukämievirus
basierender retroviraler Vektor dazu verwendet, um (durch intraartikuläre Injektion)
das Gen für
das humane Wachstumshormon sowohl ex vivo als auch in vivo zuzuführen und
zu exprimieren durch intraartikuläre Injektion. Diese Studie
zeigte, dass die Expression durch Gentransfer in vivo zumindest äquivalent
zu dem Gentransfer ex vivo ist. Wie oben diskutiert, berichteten
Sawchuk et al. die erfolgreiche Zufuhr eines Genes mittels einem
adenoviralen Vektor durch intraartikuläre Injektion, und die anhaltende
Expression des Genes im Synovium durch Vorbehandlung des Gelenkes
mit einem monoklonalen Antikörper,
der gegen den T-Zell-Rezeptor gerichtet war (Sawchuk et al., 1996,
ibid.). Letztlich ist festzustellen, dass der Gentransfer ex vivo
von humanem Interleukin-I-Rezeptor-Antagonisten unter Verwendung
eines Retrovirus hohe Spiegel von intraartikulärer Expression und therapeutische
Effizienz in der Behandlung von Arthritis liefert, und nun einer
von der FDA genehmigten Studie zur humanen Gentherapie unterzogen
wird (Evans and Robbins, 1996, Curr. Opin. Rheumatol. 8:230–234). Deshalb
hat der Stand der Technik zur Gentherapie die FDA dazu veranlasst,
die humane Gentherapie als geeignete Strategie zumindest für die Behandlung
von Arthritis in Erwägung
zu ziehen. Zusammengefasst, sämtliche
der oben genannten Studien liefern Hinweise, dass die Zufuhr und
Expression von Protein, das durch ein rekombinates Nucleinsäuremolekül codiert
wird, realisierbar ist.
-
Eine
weitere Form oder ein Ausführungsbeispiel
zur Zufuhr eines rekombinanten Nucleinsäuremoleküls zu einer gewünschten
Zielstelle oder Zelle betrifft die Liposomenzufuhr. In diesem Ausführungsbeispiel wird
ein rekombinantes Nucleinsäuremolekül der vorliegenden
Erfindung einem Patienten in einem Liposomenzufuhrvehikel verabreicht,
wobei das rekombinante Nucleinsäuremolekül in die
Wirtszelle (d.h. die Zielzelle) durch Lipofektion eindringt. Ein
Liposomenzufuhrvehikel weist eine Lipidzusammensetzung auf, die
in der Lage ist, rekombinante Nucleinsäuremoleküle, einschließlich sowohl
Plasmide als auch virale Vektoren, einer geeigneten Zelle und/oder
einem Gewebe in einem Patienten zuzuführen. Ein Liposomenzufuhrvehikel
weist eine Lipidzusammensetzung auf, die in der Lage ist, mit der
Plasmamembran der Zielzelle zu fusionieren, um das rekombinante
Nucleinsäuremolekül einer
Zelle zuzuführen.
-
Ein
Liposomenzufuhrvehikel kann modifiziert sein, um eine bestimmte
Stelle in einem Säugetier
zielgerichtet zu erreichen (d.h. ein zielausgerichtetes Liposom),
wobei ein Nucleinsäuremolekül dieser
Stelle zielgerichtet zugeführt
wird und Letztere das Nucleinsäuremolekül nutzt.
Geeignete Modifizierungen beinhalten das Manipulieren der chemischen
Formel des Lipidanteils des Zufuhrvehikels. Das Manipulieren der
chemischen Formel des Lipidanteils des Zufuhrvehikels kann dem Zufuhrvehikel
eine extrazelluläre
oder intrazelluläre
Zielausrichtung verleihen. Beispielsweise kann eine Chemikalie der
Lipidformel eines Liposoms hinzugegeben werden, die die Ladung der
Lipiddoppelschicht des Liposoms so verändert, dass das Liposom mit
besonderen Zellen, die besondere Ladungseigenschaften aufweisen,
fusioniert. Weitere Zielausrichtungsmechanismen beinhalten das zielgerichtete
Zuführen
zu einer Stelle durch das Hinzufügung
von exogenen Zielausrichtungsmolekülen (d.h. Zielausrichtungsagenzien,
einschließlich,
ohne hierauf beschränkt
zu sein, Antikörper,
lösliche
Rezeptoren oder Liganden), die mit dem Liposom inkorporiert werden,
um auf eine besondere Zelle oder ein Gewebe zielausgerichtet zu
werden, an die bzw. an das das zielausgerichtete Molekül binden
kann. Zielausgerichtete Liposomen werden bspw. beschrieben in Ho
et al., 1986, Biochemistry 25: 5500–6; Ho et al., 1987a, J. Biol.
Chem. 262: 13979–84;
Ho et al., 1987b, J. Biol. Chem. 262:13973–8; and U.S. Patent No. 4,957,735
to Huang et al.
-
Ein
Liposomenzufuhrvehikel ist vorzugsweise in der Lage in einem Patienten
für eine
bestimmte Zeit stabil zu bleiben, die ausreichend ist, um ein Nucleinsäuremolekül einer
bevorzugten Stelle in dem Patienten (d.h. einer Zielzelle) zuzuführen. Ein
Liposomenzufuhrvehikel ist vorzugsweise für zumindest etwa 30 Min., weiter
bevorzugt für
zumindest etwa 1 Std., und weiter bevorzugt für zumindest etwa 24 Std. in
dem Patienten stabil, dem es verabreicht wurde. Ein bevorzugtes
Liposomenzufuhrvehikel weist eine Größe von 0,01 μm bis 1 μm auf.
-
Geeignete
Liposomen zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung beinhalten
jedes beliebige Liposom. Bevorzugte Liposomen der vorliegenden Erfindung
beinhalten jene Liposomen, die üblicherweise
bspw. in Genzufuhrmethoden verwendet werden, die einem Fachmann
bekannt sind. Bevorzugte Liposomenzufuhrvehikel weisen multilamellare
Vesikel(MLV)-Lipide und extrudierte Lipide auf. Methoden zur Herstellung
von MLVs sind im Stand der Technik gut bekannt und werden bspw.
in dem Beispielabschnitt beschrieben. Gemäß der vorliegenden Erfindung
sind „extrudierte
Lipide" Lipide,
die entsprechend MLV-Lipiden hergestellt werden, die jedoch anschließend durch
Filter von zunehmender Größe extrudiert
werden, wie beschrieben in Templeton et al., 1997, Nature Biotech.,
15:647–652,
die Publikation ist vollständig
durch Inbezugnahme Bestandteil der Anmeldung. Kleine unilamellare
Vesikel(SUV)-Lipide können
ebenfalls für
die vorliegende Erfindung verwendet werden. In einem Ausführungsbeispiel
weisen die Liposomenzufuhrvehikel Liposome auf, die eine polykationische
Lipidzusammensetzung haben (d.h. kationische Liposomen), und/oder
Liposomen, die ein Cholesterinrückgrat
haben, das mit einem Polyethylenglykol konjugiert ist. In einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel
weisen die Liposomenzufuhrvehikel, die für die vorliegende Erfindung
nützlich
sind, ein oder mehrere Lipide auf, die ausgewählt sind aus der Gruppe von
DOTMA, DOTAP, DOTIM, DDAB, und Cholesterin.
-
Vorzugsweise
beträgt
die Transfektionseffizienz eines Nucleinsäure-Liposomenkomplexes der vorliegenden
Erfindung zumindest etwa 1 Pikogramm (pg) von Protein, das pro Milligramm
(mg) des Gewebegesamtproteins pro Mikrogramm (μg) von zugeführter Nucleinsäure exprimiert
wird. Weiter bevorzugt ist die Transfek tionseffizienz eines Nucleinsäure-Liposomenkomplexes
der vorliegenden Erfindung zumindest etwa 10 pg von Protein, das
pro mg von Gewebegesamtprotein pro μg von zugeführter Nucleinsäure exprimiert
wird; und weiter bevorzugt zumindest etwa 50 pg von Protein, das
pro mg von Gewebegesamtprotein pro μg von zugeführter Nucleinsäure exprimiert
wird; und höchst
bevorzugt zumindest etwa 100 pg von Protein, das pro mg von Gewebegesamtprotein
pro μg von
zugeführter
Nucleinsäure
exprimiert wird.
-
Das
Komplexieren eines Liposoms mit einem Nucleinsäuremolekül kann unter Verwendung von
Standardmethoden aus dem Stand der Technik erreicht werden. Eine
geeignete Konzentration eines zu einem Liposom zuzugebenden Nucleinsäuremoleküls beinhaltet
eine Konzentration, die effektiv ist, um eine ausreichende Menge
eines rekombinanten Nucleinsäuremoleküls einer
Zielzelle eines Patienten zuzuführen,
so dass das anhaftungsverstärkende
Protein, das von dem Nucleinsäuremolekül codiert
wird, in einer Menge exprimiert wird, die effektiv ist, um zu der
Verstärkung
der Anhaftung des Bindegewebes an den Knochen in einem Patienten
beizutragen. Vorzugsweise wird etwa 0,1 μg bis etwa 10 μg des Nucleinsäuremoleküls der vorliegenden
Erfindung mit etwa 8 nmol Liposomen kombiniert. In einem Ausführungsbeispiel
ist das Verhältnis von
Nucleinsäuren
zu Lipiden (μg
Nucleinsäure:nmol
Lipide) in einer Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung vorzugsweise
zumindest etwa 1:10 bis etwa 6:1 Nucleinsäure:Lipid bezogen auf das Gewicht
(d.h. 1:10 = 1 μg
Nucleinsäure:10
nmol Lipid).
-
Unter
Verwendung der Liposomenzufuhr wird in dem US-Patent mit der Nummer
5,705,151, das am 6. Januar 1998 für Dow et al. erteilt wurde,
die erfolgreiche intravenöse
Zufuhr eines Nucleinsäuremoleküls in vivo,
das für
ein Superantigen codiert und eines Nucleinsäuremoleküls, das für ein Zytokin codiert, in einem kationischen
Liposomenzufuhrvehikel beschrieben, wobei die codierten Proteine
in Geweben des Tieres, und insbesondere in den Lungengeweben, exprimiert
wurden. Wie oben diskutiert, demonstrierten Liu et al., 1997, a.a.O.,
dass die intravenöse
Zufuhr von cholesterinenthaltenden kationischen Liposomen, die Gene
enthielten, vorzugsweise auf Lungengewebe zielausgerichtet waren
und effektiv den Transfer und die Expression der Gene in vivo vermittelt.
Ferner, wie oben diskutiert, konnten Dzau und Mitarbeiter die erfolgreiche
Zufuhr und Expression eines Genes in vivo in Zellen des Herzens
demonstrieren, wozu die Zufuhr eines Parainfluenzavirus-I-Liposoms
verwendet wurde, wobei sowohl eine Inkubation im Perikard als auch
eine Infusion in eine Koronararterie verabreicht wurde.
-
Eine
weitere Methode der Zufuhr von entweder einem rekombinanten Nucleinsäuremolekül, das für ein anhaftungsverstärkendes
Protein codiert, oder einem isolierten anhaftungsverstärkenden
Protein in eine Wirtszelle, betrifft die Verwendung eines Nanosphären-Zufuhrvehikels.
Ein Nanosphären-Zufuhrvehikel
gemäß der vorliegenden
Erfindung beinhaltet das Nanosphären-Zufuhrvehikel,
das in der europäischen
Patentanmeldung mit der Nummer 0 896 825 81, die am 17. Februar
1999 veröffentlicht
wurde, beschrieben wird. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
beinhaltet ein solches Zufuhrvehikel Polymerpartikel, die eine Größe von weniger
als 1000 nm aufweisen und mit 0,001 Gew. % bis 17 Gew.-% der anhaftungsverstärkenden
Zusammensetzung beladen werden. Die Nanosphären haben ein Freisetzungsratenprofil,
das analytisch in vitro bestimmt werden kann, mit einem anfänglichen
Aktivitätsschub
von etwa 10 % bis etwa 20 % der Gesamtmenge der Zusammensetzung über eine
Zeitraum der ersten 24 Stunden, und eine Langzeitfreisetzungsrate
von zumindest 0,1 % pro Tag, zumindest während der sieben folgenden
Tage. Als ein Nanosphären-Zufuhrvehikel wird
ein einziger Typ eines Vehikels mit kontrollierter Freisetzung bezeichnet,
das in der Lage ist, eine Zusammensetzung (Proteine und/oder rekombinante
Nucleinsäuremoleküle) der
vorliegenden Erfindung in ein Tier langsam freizusetzen. Wie hier
verwendet, weist eine Formulierung mit kontrollierter Freisetzung
ein rekombinantes Nucleinsäuremolekül in einem
Vehikel zur kontrollierten Freisetzung auf. Andere geeignete Vehikel
zur kontrollierten Freisetzung beinhalten, ohne hierauf beschränkt zu sein,
biokompatible Polymere, andere Polymere Matrices, Kapseln, Mikrokapseln,
Mikropartikel, Boluspräparationen,
osmotische Pumpen, Diffusionsvorrichtungen, Liposomen, Liposphären und
transdermale Zufuhrsysteme. Formulierungen zur kontrollierten Freisetzung
können
Flüssigkeiten
beinhalten, die nach der Assoziierung mit der Matrix oder der Verabreichung
in ein Tier in situ einen Feststoff oder ein Gel bilden. Solche
Vehikel zur kontrollierten Freisetzung werden vorzugsweise mit der
Anhaftungsmatrix durch eine der oben beschriebenen Methoden assoziiert.
Bevorzugte Formulierungen zur kontrollierten Freisetzung sind biodegradierbar
(d.h. bioerodierbar).
-
Eine
bevorzugte Formulierung zur kontrollierten Freisetzung ist in der
Lage eine Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung an der Stelle
der Anhaftung von Bindegewebe an Knochen mit einer konstanten Rate
freizusetzen, die ausreichend ist, um therapeutische Dosisspiegel
der anhaftungsverstärkenden
Proteine zu erzielen, die durch die Zusammensetzung bereitgestellt
werden, um eine Verstärkung
der Anhaftung von Bindegewebe an Knochen zu erreichen. Ein besonders
bevorzugtes Vehikel zur kontrollierten Freisetzung ist ein Nanosphären-Zufuhrvehikel,
wie oben beschrieben.
-
Zusätzlich zu
den oben beschriebenen Zufuhrvehikeln kann eine Zusammensetzung
ebenfalls einen pharmazeutisch akzeptablen Träger beinhalten. Geeignete Träger beinhalten
Träger
oder Formulierungen, die transportieren oder bei dem Transport assistieren,
jedoch ein Nucleinsäuremolekül nicht
spezifisch auf eine Zelle zielausrichten (diese werden hier auch
als nicht-zielausrichtende Träger
bezeichnet). Beispiele von pharmazeutisch akzeptablen Trägern beinhalten,
ohne hierauf beschränkt
zu sein, Wasser, phosphatgepufferte Saline, Ringer-Lösung, Dextroselösung, serumenthaltende
Lösungen,
Hanks-Lösung,
andere wässrige
physiologisch ausgeglichene Lösungen, Öle, Ester
und Glykole. Wässrige
Träger
können
geeignete Hilfssubstanzen enthalten, die dazu erforderlich sind,
um sich an die physiologischen Bedingungen des Empfängers anzugleichen,
bspw. um die chemische Stabilität
und Isotonizität
zu verstärken.
-
Geeignete
Hilfssubstanzen beinhalten bspw. Natriumacetat, Natriumchlorid,
Natriumlactat, Kaliumchlorid, Calciumchlorid, und andere Substanzen,
die dazu verwendet werden, um Phosphatpuffer, Trispuffer und Bicarbonatpuffer
herzustellen. Hilfssubstanzen können
auch Konservierungsstoffe beinhalten, wie bspw. Thimerosal, oder
O-cresol, Formalin und Benzolalkohol. Die Zusammensetzungen können durch übliche Methoden
sterilisiert und/oder lyophilisiert werden.
-
In
dem Anhaftungsprodukt liegt eine Zusammensetzung in einer Konzentration
vor, die effektiv ist, um an der Stelle der Anhaftung des Bindegewebes
an den Knochen etwas oder mehreres des Folgenden zu induzieren:
eine komplexe Fächermorphologie
und Übergangszonen
von Faserknorpel und kalkhaltigem Knorpel zwischen dem Bindegewebe
und dem Knochen, die Induktion von zellulärer Infiltration in das Produkt,
die Induktion von zellulärer
Proliferation, und die Produktion von zellulärer und räumlicher Organisation, um ein dreidimensionales
Gebilde zu bilden, das annähernd
die endogene Anhaftung von Bindegewebe an Knochen wiedergibt. Vorzugsweise
liegt eine Zusammensetzung in dem Anhaftungsprodukt bei einer Konzentration
vor, die effektiv ist, um die Bildung einer Zwischenschicht zwischen
Knochen, Knorpel und Bindegewebe an der Stelle der Anhaftung zu
induzieren. Wenn die anhaftungsverstärkenden Proteine durch die
Zusammensetzung direkt als Protein bereitgestellt werden, wird die
Zusammensetzung typischerweise bei einer Konzentration von 0,5 Gew.
% bis 33 Gew.-% des Anhaftungsproduktes bereitgestellt. Weiter bevorzugt
wird die Zusammensetzung bei einer Konzentration von 1 Gew. % bis
20 Gew.-% des Anhaftungsproduktes bereitgestellt. Wenn ein oder
mehrere der anhaftungsverstärkenden
Proteine durch die Zusammensetzung als rekombinantes Nucleinsäuremolekül bereitgestellt
werden, beträgt
eine geeignete Konzentration eines Nucleinsäuremoleküls, das ein anhaftungsverstärkendes
Protein exprimiert, eine Menge, die in zumindest einem Pikogramm
von Proteinen resultiert, das pro mg von Gewebegesamtprotein an
der Zufuhrstelle pro μg
von zugeführter
Nucleinsäure exprimiert
wird, und weiter bevorzugt eine Menge, die zu zumindest etwa 10
pg Protein führt,
die pro mg von Gewebegesamtprotein pro mg von zugeführter Nucleinsäure exprimiert
werden; und weiter bevorzugt zu zumindest etwa 50 pg Protein führen, die
pro mg von Gewebegesamtprotein pro μg von zugeführter Nucleinsäure exprimiert
werden; und höchst
bevorzugt zu zumindest etwa 100 pg Protein führen, die pro mg von Gewebegesamtprotein
pro μg von
zugeführter
Nucleinsäure
exprimiert werden. Ein Fachmann ist in der Lage, die Konzentration
von Proteinen und/oder Nucleinsäuremolekülen in der
Zusammensetzung in Abhängigkeit
der Typen und Anzahl von Proteinen, die durch die Zusammensetzung
bereitgestellt werden sollen, und von dem verwendeten Zufuhrvehikel,
einzustellen.
-
In
einem anderen Ausführungsbeispiel
des Produktes kann eine Zusammensetzung auch einen Faktor enthalten,
der nicht-kovalent an eines oder mehrere eines beliebigen anhaftungsverstärkenden
Proteins oder rekombinanten Nucleinsäuremoleküls in der Zusammensetzung angebracht
ist, und dadurch die Freisetzungsrate des Faktors modifiziert. Solche
Faktoren beinhalten, ohne hierauf beschränkt zu sein, jede beliebige Grundsubstanz
oder synthetische Polymersubstanz. Wie hier verwendet, wird eine
Grundsubstanz als eine nicht-lebende Matrix von Bindegewebe definiert,
die natürliche
Polymere und Proteoglycane beinhaltet. Dementsprechend ist eine
Grundsubstanz eine natürlicherweise
vorkommende Substanz, obwohl eine solche Substanz synthetisch produziert
werden kann, wenn einmal die Formel und Struktur bekannt ist. Natürlich Polymere
beinhalten, ohne hierauf beschränkt
zu sein, Kollagen, Elastin, Reticulin und Analoge hiervon. Proteoglycane
beinhalten, ohne hierauf beschränkt
zu sein, jedes Glycosaminoglycan-enthaltende Molekül, und beinhalten
Chondroitinsulfat, Dermatansulfat, Heparansulfat, Keratansulfat
und Hyaluronan. Bevorzugte Grundsubstanzen beinhalten, ohne hierauf
beschränkt
zu sein, Typ-I-Kollagen, Typ-II-Kollagen, Typ-III-Kollagen, Typ-IV-Kollagen
und Hyaluronsäure.
Bevorzugte synthetische Polymersubstanzen beinhalten, ohne hierauf beschränkt zu sein,
Poly(Milchsäure)
und Poly(Glycolsäure).
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist der Faktor ein Glycosaminoglycan.
-
In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
kann die Zusammensetzung einen oder mehrere Typen von Zellen beinhalten,
die bereitgestellt werden, um die Anhaftung des Bindegewebes an
Knochen an der Stelle der Anhaftung weiter zu verstärken. Solche
Zellen beinhalten, ohne hierauf beschränkt zu sein, eine Fibrochondrocyte,
eine Chondrocyte, eine mesenchymale Vorläuferzelle, einen Osteoblasten,
einen Fibroblasten, eine Sehnenzelle, eine Ligamentzelle und jede
beliebige andere Zelle, die als Vorläufer von Chondrocyten, Osteoblasten,
Sehnenzellen oder Ligamentzellen dienen kann. Solche Zellen können mit
der Zusammensetzung und der Matrix durch eine beliebige der oben
beschriebenen Methoden assoziiert werden. In einem Ausführungsbeispiel
sind zumindest einige der Zellen mit einem rekombinanten Nucleinsäuremolekül transformiert, das
für ein
anhaftungsverstärkendes
Protein codiert, um eine rekombinante Zelle zu bilden. In diesem
Ausführungsbeispiel
wird die rekombi nante Zelle mit der Anhaftungsmatrix „ex vivo" oder „in vivo" durch jede geeignete
wie zuvor hier beschriebene Methode assoziiert. Zusätzlich oder
alternativ kann das Produkt Zellen beinhalten, die mit einer Mischung
von anhaftungsverstärkenden
Proteinen kultiviert wurden, wie hier zuvor beschrieben.
-
Vorzugsweise
sind die Zellen, die mit der Mischung von Proteinen kultiviert werden
können,
solche Zellen, die in die Bildung einer Zwischenschicht zwischen
Knochen, Knorpel und Bindegewebe an der Stelle der Anhaftung von
Bindegewebe (d.h. von Sehne und/oder Ligament) an den Knochen involviert
sind, und beinhalten, ohne hierauf beschränkt zu sein, Fibrochondrocyten,
Chondrocyten, mesenchymale Vorläufer,
Osteoblasten, Fibroblasten und jede andere beliebige Zelle, die
als ein Chondrocyten-Vorläufer
dienen kann. Solche Zellen werden vorzugsweise in vitro (d.h. ex
vivo) vor deren Assoziierung mit einer Matrix unter Bedingungen
kultiviert, die effektiv sind, um es zu ermöglichen, dass die Zellen mit
den Proteinen interagieren und die Differenzierung in den Zellen
initiieren. Effektive Kulturbedingungen beinhalten, ohne hierauf
beschränkt
zu sein, effektives Medium, Bioreaktor, Temperatur, pH und Sauerstoffbedingungen,
die die Interaktion der Proteine und Zellen und die Initiation von
Differenzierungs- und Proliferationsprozesse der Zellen ermöglichen.
Unter einem effektiven Medium wird ein beliebiges Medium verstanden,
in dem eine Zelle kultiviert wird und die ein solches Ergebnis liefert.
Ein solches Medium weist typischerweise ein wässriges Medium mit assimilierbarem
Kohlenstoff, Stickstoff und Phosphatquellen, und geeigneten Salzen,
Mineralien, Metallen und anderen Nährstoffen, wie bspw. Vitaminen,
auf. Die Zellen können
in üblichen
Fermentierungsbioreaktoren, Schüttelflaschen,
Teströhrchen,
Mikrotiterplatten und Petri-Schalen kultiviert werden. Die Kultivierung
kann bei einer Temperatur, einem pH und einem Sauerstoffgehalt durchgeführt werden,
die bzw. der für
die Zelle geeignet ist. Solche Kulturbedingungen gehören zu dem
Fachwissen des Fachmannes. In einem anderen Aspekt dieses Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung wird die Anhaftungsmatrix in vitro (d.h.
ex vivo) zusammen mit den Zellen und der Mischung von Proteinen
vor der Implantation an der Stelle der Anhaftung von Bindegewebe
an Knochen in vivo kultiviert. In einem weiteren Ausführungsbeispiel
können
die Zellen, die mit der Mischung von Proteinen kultiviert wurden,
mit der Anhaftungsmatrix in Verbindung mit weiteren anhaftungsverstärkenden
Proteinen und/oder rekombinanten Nucleinsäuremolekülen, die für solche Proteine codieren,
assoziiert sein, wie oben beschrieben.
-
Das
Produkt zur Verstärkung
der Anhaftung von Bindegewebe an Knochen beinhaltet auch eine Anhaftungsmatrix,
die dazu ausgestaltet ist, eine Zwischenschicht zwischen dem Bindegewebe
und dem Knochen zu bilden. Die Anhaftungsmatrix ist die Komponente
des Produktes, die ein Vehikel zur Zufuhr der Zusammensetzung an
die Stelle der Anhaftung des Bindegewebes an Knochen bereitstellt,
und die Matrix stellt ferner ein geeignetes Gerüst bereit, an dem sich die
Anhaftung des Bindegewebes an Knochen und die Bildung einer im Wesentlichen
physiologischen normalen Zwischenschicht zwischen Knochen, Knorpel,
und Bindegewebe bilden kann. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist die Anhaftungsmatrix bioresorbierbar.
-
Eine
Matrix, die als „Zwischenschicht
zwischen Bindegewebe und Knochen ausgestaltet ist" ist eine Matrix,
die entweder vor oder zum Zeitpunkt des Implantierens der Matrix
in den Patienten eine Form aufweist oder in eine solche Form gebracht
wird, die für
die Zwecke des Anhaftens einer Sehne oder eines Ligamentes an den
Knochen geeignet ist. Beispielsweise liegt die Matrix in einem Ausführungsbeispiel
in Form einer Schicht vor, die dazu ausgebildet ist, um zwischen
dem Bindegewebe und dem Knochen eine Zwischenschicht zu bilden,
in dem die Schicht um den Sehnen- oder Ligamentansatz auf solch
einer Weise herumgewickelt wird, dass die Schicht eine Zwischenschicht
mit dem Knochen und der Anhaftungsstelle des Knochens bilden kann.
In einem anderen Ausführungsbeispiel
ist die Matrix ausgebildet, um die Maße eines Sehnen- oder Ligamentansatzes
aufzuweisen, der mit der Knochenpfanne in Kontakt ist. In einem
anderen Ausführungsbeispiel
ist die Matrix ein Gel, das um den Knorpel herum in Knorpeltunnel
und zwischen Knorpel und Knochen injiziert wird, wodurch eine Anhaftungsstelle
gebildet wird, sowie die Matrix der Anhaftungsstelle zugeführt wird.
In diesem Ausführungsbeispiel
ist das Gel vorzugsweise gepuffert, so dass eine minimale Zell-
oder Gewebenekrose stattfindet, wenn das Produkt in den Körper implantiert
wird.
-
Eine
Anhaftungsmatrix kann aus jedem beliebigen Material gebildet werden,
das geeignet ist für
eine Verwendung in vivo, und das die oben beschriebenen Eigenschaften
der Anhaftungsmatrix zur Verwendung mit einer Zusammensetzung für die vorliegende
Erfindung liefert. Die Matrix kann aus Materialien gebildet sein, die
Folgendes beinhalten, aber nicht hierauf beschränkt sind, nämlich synthetisches Polymermaterial
und/oder eine Grundsubstanz (wie hier zuvor definiert). Bevorzugte
Grundsubstanzen beinhalten natürliche
Polymere und Proteoglycane. Natürliche
Polymere beinhalten, ohne hierauf beschränkt zu sein, Kollagen, Elastin,
Reticulin und Homologe hiervon. Proteoglycane beinhalten, ohne hierauf
beschränkt
zu sein, jedes beliebige Glycosaminoglycan-enthaltende Molekül. Besonders
bevorzugte Glycosaminoglycane beinhalten Chondroitinsulfat, Dermatansulfat,
Heparansulfat, Keratansulfat und Hyaluronan. Andere bevorzugte Grundsubstanzen
beinhalten, ohne hierauf beschränkt
zu sein, Typ-I-Kollagen, Typ-II-Kollagen, Typ-III-Kollagen, Typ-IV-Kollagen und
Hyaluronsäure.
Bevorzugte synthetische Polymere beinhalten Poly(Milchsäure) und
Poly(Glycolsäure).
-
In
einem Ausführungsbeispiel
beinhaltet die Anhaftungsmatrix Kollagen. Vorzugsweise enthält die Matrix
20 % bis 100 % Kollagen des Trockengewichts der Matrix, und weiter
bevorzugt 50 % bis 100 % Kollagen des Trockengewichts der Matrix,
und weiter bevorzugt 75 % bis 100 % Kollagen des Trockengewichts
der Matrix. In einem Ausführungsbeispiel
beinhaltet eine geeignete Anhaftungsmatrix Kollagen aus der Rindersehne.
-
Eine
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignete Anhaftungsmatrix
kann ein wie oben beschriebenes Material beinhalten, das in jeder
Form vorliegt, die geeignet ist zur Verwendung bei der Anhaftung
von Bindegewebe an Knochen, einschließlich in Form eines Schwammes,
einer Membran, eines Films oder eines Gels. In einem Ausführungsbeispiel
beinhaltet eine geeignete Anhaftungsmatrix Autotransplantatgewebe,
Fremdtransplantatgewebe und/oder Xenotransplantatgewebe.
-
Ein
Anhaftungsprodukt ist nützlich,
um Bindegewebe an Knochenanhaftungen zu reparieren oder zu regenerieren,
wo die Anhaftung bspw. vollständig
oder teilweise als Ergebnis einer Verletzung oder eines chirurgischen
Eingriffes durchtrennt wurde, oder sich aufgrund einer degenerativen
Bedingung oder Krankheit verschlechtert hat. Das Produkt ist besonders
nützlich,
um an eine Knochenstruktur ein Ligament anzubringen, das ausgewählt ist
aus der Gruppe aus dem vorderen Kreuzband, dem ulnaren Kollateralband,
oder dem Sprunggelenkaußenband.
Das Produkt ist auch insbesondere nützlich, um an einen Knochen
eine Sehne anzubringen, die ausgewählt ist aus der Gruppe der
Sehne des Supraspinatus, der Sehne des Infraspinatus, der Sehne
des Subscapularis und der Sehne des Teres minus.
-
Im
Stand der Technik ist eine Vielzahl von Defekten der Sehnen und
Ligamente definiert. Beispielsweise definiert Harryman et al. den
Status der Rotatorenmanschette in Bezug auf die Integrität der Sehne
(Harryman et al., 1991, „Repairs
of the Rotator Cuff",
J. Bone Joint Surgery 982–989).
Typ 0 bezieht sich auf eine intakte Rotatorenmanschette, Typ 1B
bezieht sich auf einen Defekt der Sehne des Supraspinatus in voller
Stärke,
Typ 2 auf einen Defekt in voller Stärke, der die Sehnen des Supraspinatus
und Infraspinatus involviert, Typ 3 auf einen Defekt in voller Stärke, der
die Sehnen des Supraspinatus, Infraspinatus und Subscapularis involviert.
Die Ätiologie
der Sehne involviert auch Abrisse dieser Sehnen, die nicht in voller
Stärke
erfolgen.
-
Da
Defekte und Verletzungen in einer Vielzahl von Formen, Größen und
Lokalisierungen erfolgen können,
liegt eine Anhaftungsmatrix, die zur Verwendung in einem Anhaftungsprodukt
der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann, in einer Form
und Größe vor,
die ausreichend ist, um eine spezifische Anhaftung von Bindegewebe
an Knochen in dem zu behandelnden Patienten zu ermöglichen.
Vorzugsweise nimmt die Anhaftungsmatrix, wenn diese zur Anhaftung
von Bindegewebe an Knochen verwendet wird, eine Geometrie ein (d.h.
weist Maße
auf), die geeignet ist, um dem Patienten einen therapeutischen Nutzen
zu bringen. Solch ein therapeutischer Nutzen kann jede beliebige
Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens des Patienten
darstellen, die sich auf eine Korrektur eines Defektes in der Anhaftung
bezieht, und vorzugsweise beinhaltet der therapeutische Nutzen die
Wiederanhaftung des Bindegewebes an den Knochen, so dass die natürliche Konfiguration
der Anhaftung zumindest teilweise wieder hergestellt wird.
-
Wie
oben diskutiert, weist in einem Ausführungsbeispiel die Anhaftungsmatrix
Maße auf,
die einem Sehnen- oder Ligamentansatz entsprechen, der in Kontakt
mit einer Knochenpfanne steht. In einem anderen Ausführungsbeispiel
ist die Anhaftungsmatrix als eine Schicht ausgestaltet. Die Schicht
hat vorzugsweise eine Form und Größe, die dazu geeignet ist,
um um eine Sehne oder ein Ligament gewickelt zu werden, das wieder an
einen Knochen befestigt werden soll. Vorzugsweise liefert oder verstärkt die
Matrix eine mechanische Zwischenanhaftung des Bindegewebes an den
Knochen, und stellt ferner ein Gerüst bereit, an dem die Bildung einer
Zwischenschicht von Bindegewebe, Faserknorpel/kalkhaltigem Knorpel
und Knochen erfolgen kann. Zusätzlich
verleiht die Matrix vorzugsweise dem Produkt eine mechanische Stabilität, die ausreichend
ist, um zu ermöglichen,
dass das Produkt an der Anhaftungsstelle verankert wird. Die Matrix
kann nicht-quervernetzt oder quervernetzt unter Verwendung von chemischen
und/oder physikalischen Quervernetzungsmethoden vorliegen, die einem
Fachmann bekannt sind. Eine ausreichende Quervernetzung erfolgt
auf die Art und Weise, so dass diese mechanische Stabilität verleiht,
die zelluläre
Infiltration jedoch nicht wesentlich behindert wird. In einem Ausführungsbeispiel
ist die Anhaftungsmatrix, wenn das Produkt dazu verwendet wird,
um das vordere Kreuzband (ACL) an den Femur- und Tibiatunnel zu
befestigen, vorzugsweise als Schicht ausgebildet, und weist vorzugsweise
Maße auf,
dass diese vollständig
um das ACL gewickelt werden kann. In einem anderen Ausführungsbeispiel
weist die Anhaftungsmatrix, wenn das Produkt dazu verwendet wird,
um eine Verletzung der Rotatorenmanschette zu reparieren, vorzugsweise
entsprechende Maße
des Sehnenansatzes auf, der in Kontakt mit der Knochenpfanne des
Humerus steht.
-
In
einem Ausführungsbeispiel
weist die Anhaftungsmatrix eine Dicke von etwa 0,1 mm bis etwa 3
mm, und weiter bevorzugt von etwa 0,5 mm bis etwa 2 mm auf. Die
Dicke kann bspw. in Abhängigkeit
der Konfiguration des Bindegewebes und der Knochenanhaftungsstelle
variiert werden. In diesem Ausführungsbeispiel kann die
Matrix bspw. hergestellt werden, indem eine wässrige Dispersion von Matrixmaterial
in eine Form gegeben wird, wobei die Form der Schicht die geeignete
Dicke verleiht. Eine solche Methode ist in Beispiel 1 beschrieben.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
wird die Matrix aus einer wässrigen
Dispersion von 0,2 Gew. % bis 4 Gew. % Kollagen hergestellt, und
weiter bevorzugt wird die Matrix aus einer wässrigen Dispersion mit 0,5
Gew.-% bis 3 Gew.-% Kollagen hergestellt. Um einen Schwamm aus 2
Gew. % Kollagen zu erhalten, wird eine 2%ige Kollagendispersion
hergestellt und lyophilisiert.
-
In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist die Anhaftungsmatrix der vorliegenden Erfindung porös, was die
Fähigkeit
der Matrix erhöht,
als ein Zufuhrvehikel für
die anhaftungsverstärkende
Zusammensetzung und insbesondere als ein Gerüst zu fungieren, an dem zelluläre Prozesse
stattfinden können,
die zur Bildung einer Zwischenschicht aus Bindegewebe, Faserknorpel/kalkhaltiger
Knorpel und Knochen führen,
wie bspw. durch das Ermöglichen
des Einwachsens von Zellen in die Matrix. Vorzugsweise ist die Porengröße ausreichend,
um die gewünschte
mechanische Stärke
der Matrix aufrechtzuerhalten, während
ein ausreichendes Einwachsen von Zellen zur Regeneration der gewünschten
Zwischenschicht an der Anhaftungsstelle ermöglicht wird. Die Porosität der Matrix
kann in Abhängigkeit
der Konfiguration der Matrix variieren, wobei jedoch die Matrix
typischerweise eine Porengröße von etwa
10 μm bis
etwa 500 μm
aufweist. In einem Ausführungsbeispiel
weist die Matrix, insbesondere wenn die Matrix als Schicht ausgebildet
ist, eine bevorzugte Porengröße von etwa
10 μm bis
etwa 100 μm
auf.
-
Ein
Ausführungsbeispiel
bezieht sich auf eine Methode zur Verwendung des Produktes der vorliegenden
Erfindung, um eine Anhaftung von Bindegewebe an Knochen zu verstärken. Diese
Methode beinhaltet Schritte des Implantierens und Fixierens eines
Produktes an der Stelle der Anhaftung von Bindegewebe an Knochen,
das Folgendes aufweist: (a) eine Anhaftungsmatrix; und (b) eine
Zusammensetzung, die mit der Anhaftungsmatrix zur Bereitstellung
von anhaftungsverstärkenden
Proteinen assoziiert ist. Geeignete Zusammensetzungen zur Verwendung
in einem Produkt der vorliegenden Erfindung wurden oben im Detail
beschrieben, und sämtli che
dieser Zusammensetzungen können
in der vorliegenden Methode verwendet werden. Die Verwendung des
Produktes der vorliegenden Erfindung in der Methode zur Verstärkung der
Anhaftung ist effektiv, um die Bildung einer Zwischenschicht aus
Knochen, Knorpel und Bindegewebe an der Stelle der Anhaftung von
Bindegewebe an Knochen zu induzieren. Wie bereits oben diskutiert,
bezieht sich der Begriff „Bindegewebe", wie dieser hier
verwendet wird, auf Bindegewebe, das ausgewählt ist aus der Gruppe von
Sehne und Ligament.
-
Die
Methode ist nützlich,
um jedes beliebige Bindegewebe, das ausgewählt ist aus der Gruppe von Sehne
und Ligament, an Knochen anzuhaften, einschließlich das Anhaften des vorderen
Kreuzbandes an Femur- und Tibiatunnel, das Anhaften des ulnaren
Kollateralbandes an die Ulna, oder das Anhaften des Sprunggelenkaußenbandes
an die Tibia. Die Methode ist auch besonders nützlich, um die Sehne des Supraspinatus an
den Tuberculum majus humeri, eine Sehne des Infraspinatus an den
Tuberculum majus humeri, eine Sehne des Subscapularis an den Tuberculum
minus humeri, oder eine Sehne des Teres minus an den Tuberculum majus
humeri anzuhaften. Der Schritt des Implantierens erfolgt unter Verwendung
von chirurgischen Techniken, die im Stand der Technik bekannt sind,
und involviert typischerweise das Wickeln des Produktes um das Bindegewebe,
das an den Knochen angehaftet werden soll, wenn die Matrix als Schicht
ausgebildet ist, und/oder involviert einen komplexeren Prozess des
Entfernens des beschädigten
Gewebes und/oder des Implantierens des Produktes, das entsprechend
eines Sehnen- oder Ligamentansatzes konfiguriert ist, der in Kontakt
mit einer Knochenpfanne steht, um das Produkt an dem Muskel und/oder
Knochen zu fixieren.
-
In
einem Ausführungsbeispiel
ist die Methode nützlich,
um die Anhaftung des Alveolar-Knochens an Cementum zu regenerieren.
In diesem Ausführungsbeispiel
ist die Verwendung des Produktes der vorliegenden Erfindung effektiv,
um die Bildung einer Zwischenschicht zwischen Knochen, Faserknorpel/kalkhaltigem Knorpel
und Cementum zu induzieren, die die natürliche Ontogenese dieser Verbindung
nachbildet, und wobei es sich um eine bevorzugte Ontogenese handelt.
Dies ist nützlich
in Patienten, in denen eine Degeneration des Alveolar-Knochens und
angehafteten Cementums stattgefunden hat, um diese Anhaftung von
Bindegewebe an Knochen wieder herzustellen, und/oder als präventive
Maßnahme,
um eine weitere Degeneration dieser Anhaftung von Bindegewebe an
Knochen zu verzögern
oder zu reduzieren.
-
Vorzugsweise
führt die
Verwendung eines Produktes in einer Methode der vorliegenden Erfindung
zu einer signifikant verbesserten biomechanischen Stärke der
Anhaftung von Bindegewebe an Knochen, die repariert oder wieder
hergestellt wurde, im Vergleich zu solch einer Anhaftung, die in
Abwesenheit des Produktes der vorliegenden Erfindung gebildet wurde
(d.h. eine Anhaftung, die unter Verwendung von konventionellen Mitteln
gebildet wurde, wie bspw. durch Nähen, oder mit Matrices in Abwesenheit
einer Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung). Vorzugsweise
führt die
Verwendung der Methode zu einer biomechanischen Stärke der
Anhaftung des Bindegewebes an Knochen, die zumindest um etwa 20
%, und weiter bevorzugt um zumindest etwa 50 %, und weiter bevorzugt
um zumindest 75 %, und weiter bevorzugt um mehr als 100 % größer ist,
als die biomechanische Stärke
der Anhaftung von Bindegewebe an Knochen, die in Abwesenheit des
Produktes der vorliegenden Erfindung, oder alternativ in Abwesenheit
einer Zusammensetzung gebildet wurde.
-
Ein
Beispiel eines chirurgischen Ansatzes für die Reparatur des ACL betrifft
eine endoskopische Methode mit einem einzigen Einschnitt (DW Jackson
und PR Kurzweil, Kapitel 8 in Master Techniques in Orthopaedic Surgery,
Reconstructive Knee Surgery, Raven Press, NY, 1995). Kurz gesagt,
bei dieser Technik wird das Implantat entnommen und ein Kollagenschwamm
wird an das Tibiaende des Transplantates genäht. Anschließend erfolgt
eine Notch-Plastik und der Femurtunnel wird markiert. Der Tibiatunnel
wird hergestellt, gefolgt von dem Bohren des Femurtunnels. Unter
Verwendung von Führungen
wird ein dünner
hohler Kollagenzylinder in den Femurtunnel platziert. Die Maße des Zylinders
(an einem Ende geschlossen) entsprechen den Maßen des Tunnels, so dass der
Zylinder mit dem Knochen in Kontakt steht und im Wesentlichen nicht
in den Gelenkraum hineinragt. Das Trans plantat wird dann implantiert.
Es werden übliche
Methoden zur Fixierung von Unterschenkel- und Oberschenkeltransplantaten
verwendet.
-
Der
Schritt des Fixierens kann das Anhaften des Produktes an dem Knochen,
existierendem Bindegewebe, und/oder Muskel durch jedes geeignete
Mittel beinhalten, einschließlich
den zuvor beschriebenen chirurgischen Techniken zur Reparatur von
geschädigtem
oder abgetrennten Sehnen und Ligamenten. Solch ein Mittel zur Anhaftung
kann beinhalten, ohne hierauf beschränkt zu sein, die Verwendung
von bioresorbierbarem Nähmaterial,
die Anwendung einer Interferenzschraube, eines Endobuttons, von
bioresorbierbarem Nähmaterial,
einer Kompressionsschraube, von nicht-resorbierbarem Nähmaterial,
Press-Fittings, Pfeilen, Nägeln
und T-fix Nähmaterial-Ankervorrichtungen.
-
Es
bleibt festzuhalten, dass der Begriff „ein" oder „eine" Einheit sich auf eine oder mehrere
dieser Einheiten bezieht; bspw. bezieht sich ein Protein auf ein
oder mehrere Proteine, oder zumindest auf ein Protein. Die Begriffe „ein" (oder „eine"), „ein oder
mehrere" und „zumindest
ein" können hier
austauschbar verwendet werden. Es ist ebenfalls festzuhalten, dass
die Begriffe „aufweisen", „beinhalten" und „haben" austauschbar verwendet
werden können.
-
Die
folgenden Beispiele werden zum Zwecke der Illustrierung verwendet
und es ist nicht beabsichtigt, damit den Umfang der vorliegenden
Erfindung zu beschränken.
-
BEISPIELE
-
Beispiel 1
-
Das
folgende Beispiel zeigt die Charakterisierung von solchem Gewebe
im Subkutan-Assay im Nager, das in vivo durch Implantation eines
Anhaftungsproduktes gewonnen wurde und Knochenprotein (BP) beinhaltet.
-
In
diesem Experiment wurden Proben unter Verwendung des Subkutanmodells
in der Ratte implantiert (das heißt, eine modifizierte Version
des ektopischen Implantatassays in der Ratte, das in Sampath und
Reddi, 1983, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 80:6591–6595, beschrieben wird). Kurz
gesagt, Kollagenschwämme
wurden hergestellt, indem eine 4 %ige Dispersion von Typ-I-Kollagen
aus der Rindersehne in 1 % (v/v) Essigsäure hergestellt wurde. Diese
Dispersion wurde bei Raumtemperatur für 12 bis 24 Stunden inkubiert.
Die Dispersion wurde in die Löcher
einer Formplatte gegeben und der Kollagenüberschuss wurde entfernt. Eine
Glasschicht wurde über
der Formplatte platziert und dies wurde bei –70°C für eine Stunde inkubiert. Die
Formplatte wurde anschließend
für mehr
als 12 Stunden gefriergetrocknet. Die resultierenden Scheiben wurden
aus der Formplatte herausgedrückt,
die Kanten bearbeitet und die Scheiben wurden gewogen. Um zu den
Kollagenscheiben BP hinzuzugeben, wurden die Scheiben in eine Halteplatte
platziert und 100 μl
der BP-Lösung wurde
unter der Scheibe platziert. Nachdem der Schwamm gründlich befeuchtet
war, wurden die Kollagenschwämme
für 30
Minuten in einen Befeuchter platziert und bei –70°C für mehr als eine Stunde eingefroren
und schließlich für mehr als
12 Stunden gefriergetrocknet.
-
Long-Evans-Ratten
wurden mit einer nicht-lethalen Dosis von Natriumphenobarbital anästhetisiert. Nach
dem Rasieren der ventralen Region wurden zwei kleine Einschnitte
direkt über
den Pectoralismuskeln vorgenommen. Proben, die BP enthielten, wurden
in den Taschen eines jeden Tieres platziert.
-
Die
Tiere wurden nach drei Wochen durch CO2-Asphyxation
getötet.
Zum Zeitpunkt der Explantation wurden die Proben gewogen und grob
untersucht. Sie wurden in 100 % Methanol platziert, in Glykolmethacrylat
eingebettet, geschnitten und mit H&E, Von Kossa und Toluidin Blau angefärbt.
-
Die
Einstufungsskala für
die Knochenbildung, die dazu verwendet wurde, um dieses Experiment
zu evaluieren, ist in Tabelle 1 dargestellt: TABELLE
1
-
BP-enthaltende
Explantate liefern routinemäßig einen
Histologiewert von 2–3.
Von Kossa-Färbungen zeigen
einen organisierten Geflechtknochen um die Peripherie des Explantates.
Direkt im Inneren befindet sich hämatopoetisches Mark, das aus
Sinusoiden und roten Blutzellen besteht. Entlang der Trabekel finden
sich 6–10
oder mehr als 10 regelmäßig angeordnete
Osteoblasten. Mehr als 50 % der Silberfärbung ist von zellulärem Ursprung
(z.B. ist nicht dystrophisch). Die Menge von durchgehendem Geflechtknochen
bewegt sich zwischen 0 und 50 %.
-
Beispiel 2
-
Das
folgende Beispiel demonstriert, dass ein Produkt, welches Knochenprotein
beinhaltet, die Heilungsrate einer Anhaftung des Extensor digitalis
longus an den Knochen in Kaninchen, im Vergleich zur Abwesenheit
des Produktes oder in Abwesenheit des Zusammensetzungsanteils des
Produktes verstärkt.
-
Für Vorrichtungspräparationen
wurde Kollagen Typ I aus der Rindersehne zu 10 mM HCl hinzugegeben,
um eine 2 %ige Kollagenschlämme
herzustellen. Die Schlämme
wurde gründlich
in angekoppelten Spritzen gemischt. Nach einer Inkubation über Nacht
bei Raumtemperatur wurde die Mischung in eine Form von ungefähr 1,2 mm
Dicke injiziert. Die Form wurde dann bei –70°C für eine Stunde inkubiert und über Nacht
lyophilisiert. Die Schwämme
wurden dann in die geeigneten Maße geschnitten (6 × 10 mm).
Die resultierenden Schwämme
konnten die Sehne in ihrem Umfang vollständig umfassen. Ferner waren
die Maße
so, dass sich die Länge
des Kollagens über
die Tunnellänge
erstreckte (z.B. gab es kein Kollagen außerhalb des Tunnels). Bei der
niedrigen Dosis war BP zu 1,7 % (35 μg) des Trockengewichtes des
Schwammes enthalten. Bei der hohen Dosis war BP zu 7,5 % (150 μg) des Trockengewichtes
des Schwammes enthalten.
-
Um
zu bestimmen, ob BP die Rate der Heilung der Sehne an den Knochen
erhöht,
wurde die folgende Studie durchgeführt, bei der 12 weiße Neuseelandkaninchen
mit reifem Skelett gemäß einem
publizierten Modell verwendet wurden (Rodeo et al., 1993, Am. J.
Sports Med. 27(4):476–488).
Kurz gesagt, ein Einschnitt in der Mittellinie erfolgte, um das
Knie freizulegen, eine laterale Arthrotomie wurde durchgeführt, der
Streckmuskelmechanismus wurde medial zurückgezogen, um die Sehne des
Extensor digitalis longus zu exponieren. Der Extensor digitalis
longus wurde dann von dem lateralen Femurgelenkkopf entfernt. Der
vordere Tibiamuskel wurde dann von der proximalen lateralen Tibia
entfernt und es wurde ein Loch von 2 mm in einem 45°-Winkel zu
der Längsachse
der proximalen Metaphyse der Tibia gebohrt. Die Sehne des Extensor
digitalis longus wurde dann manuell in bzw. durch den Tunnel gezogen
und an den medialen Teil der proximalen Metaphyse der Tibia genäht. Jedes
Kaninchen erhielt einen Kollagenschwamm, der BP enthielt, und zwar
in eine Extremität,
während
die kontralaterale Extremität
entweder nur den Kollagenschwamm oder kein Implantat als Kontrolle
erhielt. Das Kollagenmaterial wurde befeuchtet, darumgewickelt und
an die Sehne genäht.
Zwei verschiedene Dosen von BP wurden verwendet. Jede Dosis erhielten
6 Kaninchen. Sowohl die Dosis als auch die Extremität, die das
Testagens erhielt, wurden randomisiert. Die Tiere konnten sich im
Käfig frei
bewegen. Die Tiere wurden nach zwei Wochen getötet und die Gewebe wurden für die histologische
Analyse präpariert.
Die Proben wurden in 10 %igem neutralem gepuffertem Formalin fixiert
und in Methylmethacrylat ohne Decalcifizierung eingebettet. Histologische
Schnitte wurden mit der H&E-
und der Von-Kossa-Methode angefärbt.
Die behandelten Gruppen sind in Tabelle 2 gezeigt. TABELLE
2
![Figure 00640001](https://patentimages.storage.googleapis.com/45/f7/3d/fca0bdc5b7aee6/00640001.png)
-
Die
histologische Analyse zeigte, dass die Proben, die entweder eine
hohe oder eine niedrige Dosis von BP enthielten, einen neugebildeten
Knochen in engerer Nähe zu
den Sehnen zeigte, als jede der Kontrollproben (Daten nicht gezeigt).
Ferner enthielten die BP-behandelten Bereiche Faserknorpel in enger
Nähe zu der
Sehne, während
die Kontrollen lediglich fibröses
Gewebe neben der Sehne zeigten.
-
Eine
histomorphometrische Analyse wurde ebenfalls durchgeführt. Der
Sehnenbereich, Sehnenumfang, Knochenbereich, Knochenmarksbereich
und Knochenumfang wurden gemessen. Für den Sehnenbereich oder Sehnenumfang
gab es keine statistischen Unterschiede für die hohe Dosis, niedrige
Dosis, Kollagenkontrolle oder unbehandelte Kontrolle. Hierzu im
Gegensatz war für
den Knochenmarksbereich, Knochenbereich und Knochenumfang die niedrige
Dosis statistisch größer als
die Kollagenkontrolle, unter Verwendung der Varianzanalyse (p < 0,05), des Kruskal-Wallis-One-Way-Anova-
und des Kruskal-Wallis-Mehrfachvergleich-Z-Wert-Tests. Zusätzlich zeigten
sowohl die Behandlungen mit hoher und niedriger BP-Dosis einen größeren Knochenmarksbereich,
Knochenumfang und Knochenbereich als die unbehandelte Kontrolle,
obwohl die Unterschiede nicht statistisch signifikant waren. Die
niedrige BP-Dosis zeigte ebenfalls höhere Werte, als die hohe BP-Dosis
für diese
Parameter, obwohl diese Parameter ebenfalls nicht statistisch signifikant
waren.
-
Beispiel 3
-
Das
folgende Beispiel zeigt, dass ein Produkt, das Knochenprotein beinhaltet,
die Quote und Qualität der
Heilung der Anhaftung des Transplantates (Sehne des Semitendinosus)
an dem Knochen in einer Rekonstruktions-Operation des vorderen Kreuzbandes
erhöht,
und zwar im Vergleich zur Abwesenheit des Produktes oder Abwesenheit
des Zusammensetzungsanteils des Produktes.
-
Für die Vorrichtungspräparation
wurde Kollagen Typ I aus der Rindersehne zu 10 mM HCl hinzugegeben,
um eine 2 Gew.-%ige Kollagenschlämme
herzustellen. Die Schlämme
wurde gründlich
in den angeschlossenen Spritzen gemischt. Nach einer Inkubation über Nacht
bei Raumtemperatur wurde die Mischung in eine Form mit ungefähr 1,2 mm
Dicke injiziert. Die Mischung wurde bei –70°C für eine Stunde inkubiert und über Nacht
lyophilisiert. Die Schwämme
wurden dann in geeignete Maße
geschnitten (7 × 11
mm). Die Größe der resultierenden
Schwämme
umfasste die Sehne in ihrem Umfang vollständig. Auch waren die Maße so, dass
sich die Länge
des Kollagens über
die Länge
des Tunnels erstreckte (z.B. war kein Kollagen außerhalb des
Tunnels). Knochenprotein (BP) wurde zu den Schwämmen bei einer Dosis von ungefähr 2,4 %
(55 μg)
des Trockengewichtes des Schwammes hinzugegeben. Die Schwämme wurden
sowohl an die Femur- als auch Tibiatransplantate genäht.
-
Sämtliche
Kaninchen wurden von einem lizenzierten USDA-Händler erhalten und gemäß der Standards
des Nationalen Gesundheitsinstitutes behandelt. 75 Kaninchen wurden
medikamentös
mit Atropin (0,05 mg/kg), Ketamin (35 mg/kg) und Acetylpromazin
(0,5 mg/kg) vorbehandelt und dann intubiert. Nach der Einleitung
der allgemeinen Anästhesie
wurden beide Hinterextremitäten
rasiert, mit Betadin gereinigt und aseptisch drapiert. Ein vertikaler
Einschnitt in der Mittellinie erfolgte über das Knie und eine mediale
parapatellare Arthrotomie erfolgte, um eine Exposition des Kniegelenkes
zu ermöglichen.
Der Streckmuskelmechanismus wurde lateral verschoben. Die ipsilaterale
Sehne des Semitendinosus wurde an ihrer Insertion in die proximale, mediale
Tibia identifiziert und bis zu der Verbindung von Muskel und Sehne
exponiert. Die Sehne wurde an der Verbindung von Muskel und Sehne
durchtrennt. Dadurch wurden ungefähr 35 bis 40 mm der Sehnenlänge für das geplante
chirurgische Verfahren bereitgestellt. Es wurden keine Nebeneffekte
aufgrund der Gewinnung der Sehne des Semitendinosus beobachtet.
-
Nach
der Gewinnung des Transplantates wurde das vordere Kreuzband abgetrennt.
Ein Bohrer wurde dazu verwendet, um einen Bohrtunnel (1,7 mm) in
der proximalen, medialen Tibia zu platzieren, wobei in die Verbindung
an der ACL-Anhaftung
eingedrungen wurde. Ein anderer Bohrtunnel (1,7 mm) erfolgte in
den lateralen Femurgelenkkopf, wodurch in das Gelenk an der Femuranhaftung
des ACL eingedrungen wurde. Der BP enthaltende Schwamm wurde an
den Teil der Sehne genäht,
der in den Knochentunnel in dem Femur und der Tibia platziert wurde.
Die Behandlungen waren randomisiert und der Chirurg war nicht über die
Behandlungsgruppe informiert. In jedem Tier erhielt eine Extremität BP und
die kontralaterale Extremität
erhielt entweder Träger
oder kein BP. Eine Zugnaht wurde durch ein Ende des Sehnentransplantates
angebracht und dazu verwendet, um das Transplantat in die Knochentunnel
zu ziehen. Das Transplantat wurde unter Spannung gesetzt und an
das Periost und die umgebenden Weichgewebe über den lateralen Femurgelenkkopf
und die proximale Tibia genäht.
Die Wunde wurde in Schichten geschlossen und die Tiere konnten sich
nach der Operation frei bewegen. Die Prozedur erfolgte bilateral.
Es wurden keine signifikanten Komplikationen beobachtet. Die Tiere
wurden während
der postoperativen Zeit durch tierärztliches Personal beobachtet.
Für die
ersten 40 Stunden nach der Operation wurden Antibiotika (Ampicillin
25 mg/kg IM oder SQ verabreicht, und Analgetika (Buprenorphin 0,05–0,075 mg/kg
SQ wurden verabreicht, sofern erforderlich. Neun Tiere wurden für histologische
Evaluierungen und 16 für
biomechanische Tests verwendet, jeweils zu drei Zeitpunkten (2,
4, 8 Wochen). Die Kaninchen wurden durch eine Überdosis von intravenösem Pentobarbital
getötet.
-
Histologische Analyse:
-
Zum
Tötungszeitpunkt
wurde jede Probe grob auf einen Hinweis von degenerativen Veränderungen
in den Gelenken, Gelenkentzündungen
und Blutergüssen
untersucht. Die Tibia und der Femur wurden entnommen und in 10 %igem
neutralgepuffertem Formalin platziert. Die Proben wurden in Polymethylmethacrylat ohne
Decalcifizierung eingebettet. Fünf
Mikrometer dicke Schnitte wurden senkrecht zu den Knochentunneln geschnitten,
wodurch Querschnitte der Zwischenschicht zwischen Sehnentransplantat
und Knochen sowohl der Femur- als auch Tibiatunnel erhalten wurde.
Die Schnitte wurden mit H&E,
Von-Kossa und Massons-Trichom angefärbt, anschließend mikroskopisch
mit Licht und polarisiertem Licht auf einem Olympus BH-2-Mikroskop
untersucht. Die Heilung zwischen der Sehne und dem Knochentunnel
wurde über
die Bildung von neuem Gewebe (fibrovaskulär, Granulierungsgewebe, Knorpel
und Knochen) zwischen der Sehne und dem Knochen beurteilt. Die Kontinuität der Kollagenfaser
zwischen Sehne und Knochen wurde über Mikroskopie mit polarisiertem
Licht beurteilt. Um mögliche
Nebenwirkungen der BP-Behandlung
zu detektieren, wurde auch das Vorhandensein von artikulärer Knorpel degeneration,
Synovialhyperplasie und Fremdkörperriesenzellen-Antwort
bewertet. Es erfolgten Vergleiche zwischen den Gruppen (BP-behandelte
und Kontrollextremitäten),
sowie zwischen den verschiedenen Zeitpunkten.
-
Kursorische
Beobachtungen ergaben keine Nebenwirkungen der BP-Behandlung auf das
Gelenkgewebe. Sowohl in behandelten als auch Kontrollproben wurde
vereinzelt eine heterotrophe Knochenbildung beobachtet, wobei die
Knochenbildung in den BP-behandelten Proben stärker war. Keine Ossifikation
wurde an der intraartikulären Öffnung des
Bohrtunnels festgestellt. Keinerlei meniskalen Proben zeigten Anzeichen
von Ossifikation.
-
Die
Histologie zeigte, dass die Zwei-Wochen-Proben, die mit BP behandelt
wurden, eine starke Bildung von Neuknochen-Trabekeln und Knorpel
in der Knorpel-Knochen-Zwischenschicht
aufwiesen. Es wurde wesentlich mehr Knochenneubildung als in den
kontralateralen Kontrollproben festgestellt, und der neue Knochen
war in engerer Apposition zu der Sehne. Insgesamt war die Menge
von Knorpel in der Sehnen-Knochen-Zwischenschicht bei den behandelten
und den Kontrollextremitäten
gleich. Allerdings zeigte sich weniger Variabilität in der
Heilung in den BP-behandelten
Extremitäten
als in den Kontroll-Extremitäten.
Außerdem zeigten
sich keine Anzeichen einer Fremdkörper-Riesenzellenantwort in
den BP-behandelten Extremitäten. Schließlich zeigten
sich keine Anzeichen von Nebenwirkungen auf dem artikulären Knorpel
der Tibia oder des Femurs in den BP-behandelten Extremitäten.
-
In
Vier-Wochen-Proben gab es keine fortschreitende Reifung des Gewebes
der Zwischenschicht zwischen der Sehne und dem Knochen, weder in
den Kontrollnoch in den behandelten Proben. Es gab allgemein mehr
Knorpel in den Zwischenschichten zwischen Knorpel und Knochen in
den BP-behandelten Proben im Vergleich zu den Kontrollen, und der
Knorpel in den Zwischenschichten zwischen Sehne und Knochen war
in den BP-behandelten Proben reifer. Die Inkorporation von Sehne
mit der Errichtung einer Kollagenfaserkontinuität zwischen Sehne und Knochen
war in den BP-behandelten Proben häufig weiter fortgeschritten.
Die Proliferation der Zellen entlang der Kante der Sehne war in
einigen der Kontroll- und behandelten Proben erkennbar, und zwar
ohne sichtbare Unterschiede zwischen den Gruppen.
-
In
den Acht-Wochen-Proben zeigten die BP-behandelten Proben mehr Knorpel
und Neuknochenbildung um das Sehnentransplantat als die Kontrollen.
-
Biomechanischer Test:
-
Ein
Femur-ACL-Transplantat-Tibia-Konstrukt wurde aus jeder Extremität gewonnen
und bei –80°C bis zum
Test eingefroren. Vor dem Test wurde die Tibia und der Femur von
Weichgewebe proximal und distal zu den Anhaftungsstellen für das Transplantat
an dem Femur und der Tibia befreit. Die Knochen wurden in Klebkit direkt
oberhalb der Femurnähte
und unterhalb der Tibianähte
eingesetzt, wodurch eine sichere Fixierung in der Testvorrichtung
ermöglicht
wurde. Es wurde ein speziell konstruierter Apparat verwendet, der
es ermöglichte, dass
die Proben so orientiert werden, dass eine uniaxiale Zugbelastung
entlang der Achse des wiederhergestellten Ligamentes in der Sagittalebene
ausgeübt
wurde. Das Konstrukt wurde auf eine MTS-Maschine mit einer Dehnungsrate von
40 mm/sec geladen. Die Endbelastung bei Versagen wurde aufgezeichnet.
-
Eine
Leistungsanalyse ergab, dass 8 Proben für jeden Zeitpunkt für die biomechanische
Analyse erforderlich waren, um eine Leistung von 0,8 mit α = 0,05 zu
erreichen. Die Endbelastung bei Versagen wurde zwischen den experimentellen
und Kontrollextremitäten
verglichen, indem eine Varianzanalyse durchgeführt wurde. Es wurden Vergleiche
zwischen den Gruppen zu verschiedenen Zeitpunkten und den Kontrollgruppen unter
Verwendung des Students-Tests durchgeführt. Die Ergebnisse sind in
den 1 bis 2 dargestellt.
-
Die
durchschnittliche Belastung bei Versagen in BP-behandelten Proben
war signifikant höher
als die bei den Kontrollen für
die gesamte Population der Untersuchung (p < 0,001) und für jeden einzelnen Zeitpunkt von
2, 4 und 8 Wochen. (p = 0,04, 0,01 bzw. < 0,001) (siehe 1). Auch
die BP-behandelte Seite war signifikant stärker (p = 0,001) im Vergleich
zu unbehandeltem Schwamm (Gruppe I) für die gesamte Population. Zu einzelnen
Zeitpunkten wird festgestellt, dass die experimentelle Extremität nur nach
8 Wochen signifikant stärker
war (p = 0,0003) (2). Außerdem war die BP-behandelte
Seite im Vergleich zum Ansatz ohne Schwamm (Gruppe II) signifikant
stärker
(p = 0,02), obwohl bei einem Vergleich mit dem jeweiligen Zeitpunkt die
experimentelle Extremität
nur nach 8 Wochen signifikant stärker
war (p = 0,05). Es gab keine signifikanten Unterschiede zwischen
der Kontrollgruppe I (unbehandelter Kollagenschwamm) und der Kontrollgruppe
II (kein Schwamm).
-
Beispiel 4
-
Das
folgende Beispiel demonstriert, dass ein Produkt, das ein Knochenprotein
beinhaltet, die Heilungsrate der Anhaftung der Sehne des Infraspinatus
an den Knochen in einem Schaf im Vergleich zur Abwesenheit des Produktes
oder in Abwesenheit des Zusammensetzungsanteils des Produktes erhöht.
-
Für die Vorrichtungspräparation
wurde Kollagen Typ I aus der Rindersehne zu 10 mM HCl hinzugegeben,
um eine 2 Gew.-%ige Kollagenschlämme
herzustellen. Die Schlämme
wurde gründlich
in den angeschlossenen Spritzen gemischt. Nach einer Inkubation über Nacht
bei Raumtemperatur wurde die Mischung in eine Form mit ungefähr 1,2 mm
Dicke injiziert. Die Form wurde dann bei –70°C für eine Stunde inkubiert und dann über Nacht
lyophilisiert. Die Schwämme
wurden dann in geeignete Maße
(10 × 25
mm) geschnitten. Die Größe des resultierenden
Schwammes umfasste vollständig
den Ansatz der Sehne des Infraspinatus. Die Maße waren so, dass kein oder
wenig Kollagen außerhalb
der Sehne lag. Die BP-Dosis betrug ungefähr 1,7 % (170 μg) und 5,7
% (570 μg)
des Trockengewichts des Schwammes.
-
Die
Anästhesie
wurde mit Ketamin (1 mg/kg) und Valium (7,5 mg insgesamt) induziert
und mit Halothan (2,5–3
%) in 100 % Sauerstoff (2 l/min) aufrechterhalten. Unter allgemeiner
Anästhesie
unter Verwendung von aseptischen Bedingungen wurde ein 6-cm-Hauteinschnitt über dem
rechten Schultergelenk vorgenommen, der craniale bis akromiale Kopf
des Deltoideus-Muskels wurde zerschnitten, und die Sehne des Infraspinatus
wurde von dem Insertionspunkt getrennt. Eine Rinne mit 1,5 cm Länge und
0,5 cm Tiefe wurde in den proximalen Humerus präpariert, indem ein orthopädischer
Hall-Grat verwendet wurde. Vier separate Bohrlöcher wurden in dem Knochen
des Humerus geschaffen, die den Grat umgeben. Die Sehne des Infraspinatus wurde
in die Rinne genäht,
indem eine #2-nicht-absorbierbare Naht (Ethibond; Ethicon, Inc.)
in einer modifizierten Mason-Allen-Technik verwendet wurde. Unter
der Naht wurde ein Kollagenschwamm eingeführt, der BP enthielt. Alternativ
wurde unter die Naht nichts (kein Kollagen oder BP) eingeführt (Kontrolle).
Die Nähte wurden
separat über
der Kortikalis-Brücke
verknotet. Die subkutanen Gewebe und Haut wurden unter Verwendung
von Routinemethoden verschlossen. Nach der Operation wurden die
Schafe beobachtet, bis ein Schluckreflex festgestellt wurde, und
wurden dann in sternaler, liegender Stellung gestützt und über den
Tag beobachtet. Am Ende des Tages wurden alle Schafe zur Hürde zurückgebracht.
Die postoperativen Analgetika bestanden aus 1 Gramm des nicht-steriodalen,
antiinflammatorischen Arzneimittel Phenylbutazon (p.o.). Zusätzlich erhielten
alle Schafe zwei Fentanyl-Pflaster (Duragesic (50 Ag/h), Transdermal
System, Janssen Pharmaceutic; Titusville, NJ), das postoperativ
auf die laterale thorakale Region wegen dem postoperativen Schmerz
angebracht wurde. Zusätzlich
zu den Fentanyl-Pflastern
wurde Phenylbutazon (1 gm p.o.) während 3 postoperativen Tagen
verabreicht.
-
Die
Tiergruppen sind in Tabelle 3 gezeigt. TABELLE
3
-
Um
den prozentualen Anteil von Knochen oder Knorpel zu berechnen, wurde
das folgende Verfahren durchgeführt.
Unter Verwendung des histologischen Objektträgers, der mit Toluidin-Blau
gefärbt
wurde, wurde das 4 × Objektiv
zur Betrachtung verwendet. Die obere Linie des rechtwinkligen Fotografiekastens
wurde dann mit der unteren Kante des bereits existierenden Knochens
ausgerichtet. Der Bereich unterhalb des bereits existierenden Knochens
ist das neue Reparaturgewebe. Der prozentuale Anteil des Bereiches
von Knochen und Knorpel, der den Kasten füllt, wurde abgeschätzt. Der
prozentuale Anteil, der in Tabelle 4 dargestellt ist, ist der Durchschnitt
von 3 unabhängigen
Feldern. Die Ergebnisse demonstrieren, dass die BP-behandelten Proben
einen höheren
prozentualen Anteil von neusynthetisiertem Knochen und Knorpel im
Vergleich zu der Kontrolle induzieren. TABELLE
4
- *% Knochen oder Knorpel: Durchschnitt
von drei Bereichen in vierfacher Vergrößerung. Zur besseren Orientierung
sollte der obere Rand jedes Bereichs mit dem bereits existierenden
Knochen ausgerichtet werden.
-
Beispiel 5
-
Das
folgende Beispiel demonstriert, dass Knochenprotein (BP) eine komplexe
Mischung von Proteinen ist, die zumindest Folgendes beinhalten:
TGFβ1, TGFβ2, TGFβ3, BMP-2,
BMP-3, BMP-4, BMP-5, BMP-6, BMP-7, CDMP, FGF-I, Osteocalcin, Osteonectin,
BSP, Lysyloxidase, Cathepsin L pre, Albumin, Transferrin, Apo A1
LP und Faktor XIIIb.
-
Die
vorliegenden Erfinder verwendeten Standardtechniken und Reagenzien,
die im Stand der Technik zur Verfügung stehen, um diese Proteine
in dem Knochenprotein zu identifizieren (siehe bspw. „Current
Protocols in Protein Science",
Ed. J.E. Coligan et al.; 1995–1998,
John Wiley and Sons, Inc.; „Protein
Purification: Principles and Practice", Scopes and Verlas; 1982). Die Proteine,
die als in BP vorhanden durch zumindest einen dieser Assays identifiziert
wurden, sind in Tabelle 5 angegeben. TABELLE
5 BP-ZUSAMMENSETZUNG
-
Zusätzlich beinhalten
die intrazellulären
Proteine, die in dem Knochenprotein identifiziert wurden, intrazelluläre Proteine:
Dynein-assoziiertes Protein, Protamin II, Histon-ähnliches
Protein, L6 (ribosomales Protein) und L32 (ribosomales Protein).
Weitere Serumproteine, die in BP identifiziert wurden, beinhalten α2-Microglobulin.
Weitere extrazelluläre
Matrix-(Knochenmatrix)Proteine, die identifiziert wurden, beinhalten
das Frizzled-verwandte Protein. Sämtliche dieser Proteine können, sofern
gewünscht,
in eine Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung eingebracht werden.
-
Verschiedene
Präparationen
von Proteinmischungen oder Knochenprotein oder Derivaten davon wurden
untersucht, um eine grobe Schätzung
der Menge von einigen der Proteine in Tabelle 6 zu erhalten. Im
Speziellen wurden einige unterschiedliche Ansätze von BP- und AX-Fraktionen,
die bei pH 9,0, 9,5 und 10,0 (siehe Beispiel 11) extrahiert wurden,
durch Standard-Westernblot-Analyse untersucht, in der Antikörper gegen TGFβ1, TGFβ2, BMP-3
und BMP-7 verwendet wurden. Das resultierende Radiogramm wurde mit
einem Sharp JX-330-Scanner gescannt und das Spurvolumen wurde unter
Verwendung der ImageMaster-ID-Software berechnet. Um die Menge von
TGFβ1 in
BP und deren Derivaten zu quantifizieren, wurde rekombinantes Rinder-TGFβ1 als Standard
(2, 4, 8 und 16 ng; Promega) laufen gelassen, und Anti-Rinder-TGFβ1 wurde verwendet.
Um die Menge von TGFβ1,
TGFβ2, BMP-3
oder BMP-7 in jeder gegebenen Probe zu berechnen, wurde die folgende
Formel verwendet: (Spurvolumen der Probe/Spurvolumen von Standard-TGFβ1) × (Menge
von geladenem Standard-TGFβ1).
Anti-Rinder-TGFβ-Antikörper wurde
verwendet. Mit dieser Methode kann die Menge von TGFβ in den Proben
spezifisch abgeschätzt
werden und es wird eine grobe Schätzung der Mengen von TGFβ2, BMP-3
und BMP-7 in den Mischungen ermöglicht.
Es können
lediglich grobe Schätzungen
von TGFβ2,
BMP-3 und BMP-7 erfolgen, da die Rinderstandards und Rinderantikörper für jedes
dieser drei Proteine nicht zur Verfügung stehen (für diese
Proteine wurden humane Antikörper
verwendet und die Mengen wurde basierend auf dem TGFβ1-Standard
abgeschätzt).
Die Schätzungen
für die
niedrigen und hohen Mengen für
jedes der vier Proteine für
alle der getesteten Zusammensetzungen sind in Tabelle 6 dargestellt.
Für diese Zusammensetzungen
beträgt
das Verhältnis
(w/w) von TGFβ1
zu allen anderen Proteinen in der Mischung etwa 1:1000 bis etwa
1:100. TABELLE
6
![Figure 00760001](https://patentimages.storage.googleapis.com/13/53/4e/c51b30e8643fe1/00760001.png)
-
In
einem anderen Experiment wurden verschiedene Präparationen (6 Ansätze) von
Knochenprotein (BP) untersucht, um eine grobe Schätzung der
Menge von einigen der Proteine in Tabelle 5 zu erhalten. Im Speziellen
wurden einige verschiedene Ansätze
von BP durch Standard-Westernblot-Analyse untersucht, bei der Antikörper gegen
TGFβ1, TGFβ2 und BMP-2
verwendet wurden. Das resultierende Radiogramm wurde unter Verwendung
eines Sharp JX-330-Scanner gescannt und die Bandenvolumina wurden
unter Verwendung der ImageMaster-ID-Software (Pharmacia Biotech)
quantifiziert, indem nur die spezifischen Banden auf dem Gelscan
selektiert wurden. Die Proteinmenge wurde unter Verwendung einer
linearen Kurvengleichung von Standardkurven berechnet. Um die Menge
von TGFβ1
in BP zu quantifizieren, wurde rekombinantes humanes TGFβ1 als Standard
laufen gelassen (1, 2, 4 und 8 ng; Promega). Um TGFβ1 zu detektieren,
wurde Anti-humaner-TGFβ1- und ein ALP-konjugierter
Antikörper
als Primär-
bzw. Sekundärantikörper verwendet.
Um die Menge von TGFβ2
in BP zu quantifizieren, wurde rekombinanter humaner TGFβ2 als ein
Standard (2, 4, 8 und 16 ng; Promega) laufen gelassen, und Antihumaner-TGFβ2 wurde verwendet.
Um die Menge von BMP-2 in BP zu quantifizie ren, wurde rekombinantes
BMP-2 als ein Standard (2, 4, 8 und 16 ng; Promega) laufen gelassen.
Um TGFβ2
zu detektieren, wurde Anti-humaner-TGFβ2- und ein ALP-konjugierter
Antikörper
als primärer
bzw. sekundärer
Antikörper
verwendet. Um die Menge von BMP-2 zu quantifizieren, wurde rekombinantes
BMP-2 als ein Standard (1, 5, 3, 6 und 12 ng; NIBSC, WHP, Pottersbar,
England) laufen gelassen. Um BMP-2 zu detektieren, wurde Anti-humaner-BMP-2
und ein ALP-konjugierter Antikörper
als primärer
bzw. sekundärer
Antikörper
verwendet.
-
Mit
dieser Methode gelingt eine spezifische Schätzung der Menge von TGFβ1 und TGFβ2 in den
Proben und eine grobe Schätzung
der Mengen von BMP-2 in den Mischungen. BMP-2 kann nur grob abgeschätzt werden,
da Rinderstandards und Rinderantikörper nicht verfügbar sind,
und die humanen und Rinder-BMP-2-Sequenzen
können
sich unterscheiden. Für
einen Fachmann versteht sich, dass Rinder- und humanes TGFβ1 identische
Aminosäuresequenzen
aufweisen, und dass Rinder- und humanes TGFβ1 identische Aminosäuresequenzen
haben, und deshalb Rinder-TGFβ1
und rhTGFβ1
identische Aktivitäten
haben sollten, wie dies Rinder-TGFβ2 und rhTGFβ1 haben sollten.
Für einen
Fachmann versteht sich, dass hochreines TGFβ1 aus Rinderknochen isoliert
werden kann, indem Methoden verwendet werden, die von Seyedin offenbart
wurden (Ogawa et al., Meth. Enzymol., 198:317-327(1991); Seyedin et al,; PNAS, 82:2267–71 (1985)).
-
Die
Ergebnisse sind in Tabelle 7 dargestellt. TABELLE
7
-
Beispiel 6
-
Das
folgende Beispiel demonstriert die Knochen- und Knorpel-induktive
Aktivität
von Knochenprotein (BP) und Proteinmischungen, die aus der komplexen
Mischung von Proteinen in BP stammen, im Vergleich zu einzelnen
rekombinanten Proteinkomponenten, wie dies unter Verwendung eines
Subkutan-Assays im Nager in vivo bestimmt wurde.
- A.
In dem folgenden Experiment wurde ein Subkutan-Assay im Nager und
ein Einstufungssystem, das von Sulzer Biologics, Inc. (Denver, Colorado)
entwickelt wurde, dazu verwendet, um die Knorpel- und Knochen-induktiven
Fähigkeiten
von rekombinantem BMP-2 (bereitgestellt für Sulzer Biologics, Inc. durch
Genetics Institute) zu evaluieren. Die Ergebnisse wurden dann mit
Daten für
BP verglichen, die im gleichen Assay unter Verwendung des gleichen
Einstufungssystems generiert wurden.
-
Um
den subkutanen Assay in der Ratte von Sulzer Biologics, Inc. durchzuführen, wurde
eine Matrix aus geeignetem Material präpariert. Wenn das Material
Typ I-Kollagen war,
wurde eine Dispersion von 4 % w/w Kollagen hergestellt, indem Typ
I-Kollagen aus dem
Rind und 1 % Eisessig verwendet wurde. Kollagenscheiben/schwämme wurden
in Formen gebildet und anschließend
eingefroren und lyophilisiert. Für
den Assay wurden die Scheiben mit der Zusammensetzung beladen (z.B.
Knochenprotein, eine Untergruppe des Knochenproteins, ein Wachstumsfaktor),
und die Scheibe wurde mit der Zusammensetzung bei Raumtemperatur
für etwa
30 Minuten inkubiert, gefolgt von dem Einfrieren und der Lyophilisierung
der Scheiben. Die Scheiben wurden in Long-Evans-Ratten in subkutanen
Positionen implantiert. In allen in diesem Beispiel beschriebenen
Experimenten und anderen unten genannten Beispielen wurden 5–10 Ratten
pro Behandlung verwendet, und die Kollagenscheibe bzw. der Kollagenschwamm,
die bzw. der mit der Zusammensetzung behandelt wurde (oder anderes
Material in Beispiel 14) wurde für
drei Wochen implantiert. Am Ende der drei Wochen wurden die Ratten
getötet
und die Explantate wurden chirurgisch entfernt, histologisch verarbeitet
und eingestuft. Die Einstufungsskala, die für die Knochen-induktive Aktivität in dem
Subkutan-Assay im Nager verwendet wurde, und die von Sulzer Biologics,
Inc. entwickelt wurde, ist in Tabelle 1 dargestellt (siehe Beispiel
1). Die Einstufungsskala, die für
die Knorpel-induktive Aktivität
in dem Subkutan-Assay im Nager verwendet wurde, und die ebenfalls
von Sulzer Biologics, Inc. entwickelt wurde, ist in Tabelle 8 gezeigt. TABELLE
8
![Figure 00790001](https://patentimages.storage.googleapis.com/49/4b/5b/3b99a65878b50c/00790001.png)
-
- SCHLÜSSEL:
A = Wert; B = Vorhandensein von mineralisiertem Gewebe; C = etwas
nicht-mineralisierter Knorpel; D = nicht-mineralisierter Knorpelbereich
ist vergleichbar mit dem Knochenbereich; Knorpel ist im Ring > 50 % des Umfanges
des Explantates; häufig
starke Knorpelfärbung;
E = nicht-mineralisierter Knorpelbereich ist größer als der Knorpelbereich;
häufig
sehr wenig oder keine Mineralisierung resultierend aus Knochen oder Knorpel.
-
BP,
verabreicht bei einer Dosis von 10 μg auf einem Kollagenschwamm,
liefert routinemäßig Werte zwischen
1,5 und 2,2 für
Knorpel und zwischen 2,0 und 2,5 für Knochen. Im Speziellen induziert
BP im Subkutan-Assay in der Ratte einen geordneten Ring von Knochenbildung
um die Peripherie des Kollagenschwammes herum. BP und BP-Derivate,
die in den unten stehenden Beispielen beschrieben sind (siehe Beispiele
7 und 8), produzieren einen geordneten Knochenring auf der Außenseite
und direkt im Inneren einen geordneten Knorpelring. Einige Derivate
sind effizienter im Produzieren dieses inneren Knorpelringes als
andere. AX-Fraktionen, die bei pH 9,0, 9,5 und 10,0 eluiert werden
und BP sind effizient im Induzieren dieses inneren Knorpelringes.
Außerdem
ist BP mit exogen zugegebenem TGFβ,
wie bspw. TGFβ1-3
und vorzugsweise TGFβ1,
wobei das Verhältnis
von TGFβ1
zu BP 1:10 groß ist
(z.B. 1 μg
exogen zugegebenes TGFβ1
zu 10 μg
BP), ebenfalls effizient im Produzieren dieses geordneten Ringes
von Knochen an der Außenseite
und eines geordreten Knorpelringes direkt im Inneren. Ohne an diese
Theorie gebunden zu sein, nehmen die in Rede stehenden Erfinder
an, dass diese Eigenschaft eine vorteilhafte Sehne zur Knochenfixierung
liefert.
-
Im
Gegensatz hierzu liefert rekombinantes humanes BMP-2 die Ergebnisse,
die in Tabelle 9 gezeigt sind, welche ergeben, dass BMP-2 sowohl
einen niedrigeren Knochen- als auch Knorpelwert im Vergleich zu BP
hat. Es ist festzustellen, dass BMP-2 weder die geordnete Knochenringbildung
um die Peripherie des Kollagenschwammes noch direkt im Inneren einen
geordneten Knorpelring induziert. TABELLE
9 BMP-2
Subkutan-Assay in der Ratte
- B. TGFβ-1 und -2 wurden ursprünglich durch
deren Fähigkeit
identifiziert, die Chondrogenese in vitro zu stimulieren. Es ist
jedoch im Stand der Technik bekannt, dass TGFβ1-5 und Wachstumsfaktoren, wie
bspw. FGF und PDGF, im Subkutan-Assay in der Ratte keinen Knochen
oder Knorpel induzieren, wie auch in dem ektopischen Assay im Nager
in vivo (z.B. sowohl TGFβ-1
und -2 sind nicht in der Lage, die Knorpel- oder Knochenbildung
zu initiieren; nur fibröses
Gewebe wird beobachtet). Dies wird bestätigt durch die Ergebnisse,
die unten mit rekombinantem TGFβ1
gezeigt werden. Der Assay wurde unter Verwendung des Subkutan-Assays
in der Ratte von Sulzer Biologics, Inc. und dem oben in Abschnitt
(A) beschriebenen Graduierungssystem durchgeführt. Die Tabelle 10 zeigt,
dass rekombinantes humanes TGFβ1
in diesem Assay keinen Knochen oder Knorpel induziert. Hier zum
Gegensatz führt Knochenprotein
(BP), das bei einer Dosis 10 μg
verabreicht wird, routinemäßig zu Werten
von 1,5 bis 2,2 für
Knorpel und von 2,0 bis 2,4 für
Knochen (siehe unten stehende Beispiele).
TABELLE
10 TGFβ-1 Subkutan-Assay
in der Ratte ![Figure 00810001](https://patentimages.storage.googleapis.com/99/3a/a4/a6736e669819cc/00810001.png)
-
Beispiel 7
-
Das
folgende Beispiel demonstriert, dass Mischungen von Proteinen, die
aus einem modifizierten Reinigungsprozess für BP stammen, die BMP-2, BMP-3,
BMP-7 und TGFβ-1
enthalten, sowohl Knochen als auch Knorpel produzieren.
-
BP
wird üblicherweise
unter Verwendung von Schritten des Anionenaustausches (AX), Kationenaustausches
(CX) und Hochleistungsflüssigkeits-Chromatografie
(HPLC) (PCT-Veröffentlichung
mit der Nummer WO95/13767, diese ist durch Inbezugnahme in ihrer
Gesamtheit Bestandteil der Anmeldung) gereinigt. Solch eine Methode
ist im Detail oben und im US-Patent mit der Nummer 5,290,763 beschrieben;
diese ist durch Inbezugnahme in ihrer Gesamtheit Bestandteil der
Anmeldung.
-
Typischerweise
werden Proteine von der AX-Säule
bei pH = 8,5 eluiert. Für
dieses Experiment wurden die Proteine von der AX-Säule bei
pH 9,0, 9,5 und 10,0 eluiert. Die Proben wurden dann über die
CX- und HPLC-Säulen
gereinigt, wie zuvor beschrieben (PCT-Veröffentlichung mit der Nummer
WO95/137679). Jede HPLC- Fraktion,
die bei den obigen pH-Werten eluiert wurde, wurde durch Westernblot
auf das Vorhandensein von BMP-2, BMP-3, BMP-7, TGFβ-1 und TGFβ-2 untersucht.
-
Die
Elution der AX-Säule
mit zunehmendem pH resultierte in einer zunehmenden Menge von BMP-2, BMP-3,
BMP-7 und TGFβ-1
in BP. Bei einem pH von 9,0 zeigten die BMP-2- und BMP-7-Mengen
den größten Anstieg,
während
TGFβ-1 und
BMP-3 begrenzten oder keinen Anstieg im Vergleich zu pH 8,5 zeigten.
Zunehmende Mengen dieser Faktoren haben keinen signifikanten Effekt
auf den Knochenwert und erhöhen
leicht den Knorpelwert (Tabelle 12). Bei pH 10 steigt die TGFβ-1-Menge
deutlich stärker
an als der Anstieg für BMP-2,
-3 und -7, und die pH-10-Fraktion zeigt den höchsten Knorpelwert. Die HPLC-gereinigten
Fraktionen (10 μg)
wurden in dem subkutanen Rattenmodell getestet, wobei die Ergebnisse
in Tabelle 11 gezeigt sind. TABELLE
11
-
Beispiel 8
-
Das
folgende Beispiel demonstriert, dass eine Zusammensetzung, die aus
BP gereinigt wurde und BMP-2, BMP-3, BMP-7 und TGFβ-1 beinhaltet,
Komponenten enthält,
die für
die Knochen- und Knorpelbildung erforderlich sind.
-
Um
spezifische Proteinuntergruppen von BP zu erhalten, wurden die Proteine
innerhalb von BP auf einer Hydroxyapatitsäule aufgetrennt. Das Porenmaterial
enthielt Proteine, die mit < 120
mM KPO
4-Puffer eluiert werden konnten. Während der
Elution verlief der pH-Gradient von 6,0 bis 7,4. 10 μg einer jeden
Fraktion wurden auf Kollagenschwämme
gegeben und der Subkutan-Assay im Nager wurde durchgeführt, wie
oben in Beispiel 6 beschrieben. Zusätzlich wurde eine äquivalente
Menge einer jeden Fraktion auf ein Proteingel geladen, und ein Westernblot
wurde mit Antikörpern
gegen BMP-2, BMP-3, BMP-7 und TGFβ-1
durchgeführt
(Tabelle 12). Ein (–)
zeigt an, dass kein Signal detektiert wurde, und ein (+) zeigt an,
dass ein Signal detektiert wurde. TABELLE
12
-
Die
Daten in Tabelle 14 demonstrieren, dass eine BP-Fraktion, die BMP-2,
BMP-3, BMP-7 und TGFβ-1 enthält, Proteine
enthält,
die erforderliche Komponenten von BP für die Knorpel- und Knochen-induktive
Aktivität
sind. TABELLE
14
-
Beispiel 9
-
Das
folgende Beispiel demonstriert, dass unterschiedliche Knorpel-Reparaturmatrices,
kombiniert mit BP, die Knochen- und Knorpelbildung in vivo gemäß der vorliegenden
Erfindung induzieren.
- A. Dieses Beispiel demonstriert
die Verwendung eines Materials aus Polymilchsäure und Glykolsäure, das BP
zur Knochen- und Knorpelbildung enthält.
Eine 60 %ige (v/v)
Lösung
von Polymilchsäure
und Polyglykolsäure
(PLGA) (50:50) in N-Methylpyrrilidon wurde hergestellt. Kollagen
(6 mg) wurde in eine Delrin-Form gepresst. Das PLGA (140 mg) wurde
hinzugegeben und gemischt. BP (100 μg) enthaltend in einer 10 mM
HCl-Lösung
(100 μl)
wurde hinzugegeben und alle Komponenten wurden zusammengemischt,
um eine feste Scheibe zu bilden. Diese Mischung wurde in eine Form
gepresst und bei Raumtemperatur für eine Stunde inkubiert, und
dann in Ratten in dem RattenSubkutan-Assay, wie beschrieben in Abschnitt
5, implantiert. Die Histologie erfolgte nach einem Monat der Implantation.
Die Tabelle 15 zeigt, dass BP in Kombination mit der PLGA-Matrix
die Knochen- und Knorpelbildung
in diesem in-vivo-Modell induziert. TABELLE
15
- B. In diesem Assay wurde ein Kompositschwamm aus 3 % Kollagen
Typ I/1 % Kollagen Typ IV (Sigma) hergestellt, indem die normale
Reparationsmethode verwendet wurde, wie diese in Beispiel 4 der
Anmeldung beschrieben ist. Die Matrix, die 10 μg BP enthielt, wurde in Ratten
in dem RattenSubkutan-Assay implantiert, wie beschrieben in Abschnitt
5, und die Histologie wurde nach drei Wochen durchgeführt. Tabelle 16
zeigt, dass BP in Kombination mit der Matrix, die sowohl Typ I-
als auch Typ IV-Kollagen enthielt, in diesem in-vivo-Modell Knochen-
und Knorpelbildung induziert. TABELLE
16
- C. Dieses Experiment demonstriert, dass die Knorpelreparaturmatrices,
die Triethanolamin und Kollagen in Form eines Gels (basischem pH)
in Kombination mit BP enthalten, die Knorpelbildung in vivo induzieren.
Zur
Präparation
von basischem Kollagen wurden 0,5 g von TEA zu 99,5 g dI-Wasser zu pH 9,9
hinzugegeben. Um ein 2 %iges Kollagengel herzustellen, wurden 2,0
g Kollagen zu pH 8,8 hinzugegeben. Die Mischung wurde bei Raumtemperatur
für eine
Stunde inkubiert und dann eingefroren und für 48 Stunden lyophilisiert.
Die Mischung wurde in 10 mM HCL (enthaltend 35 mg von BP) als 3
% und 6 % Kollagenschwämme
rekonstituiert. Das Gel wurde durch eine #18- oder #20-Nadel in
einem 100 Mikrolitervolumen zugeführt. Nach dem Trocknen hatten
die resultierenden Schwämme
80 Gew.-% Kollagen und 20 Gew.-% TEA. Die Tabelle 17 demonstriert,
dass sowohl der 3- als auch der 6 %-Kollagen-TEA-Schwamm kombiniert mit
BP in diesem in-vivo-System Knochen und Knorpel induziert. TABELLE
17 TABELLE
18
- D. Dieses Experiment demonstriert, dass Knochenreparaturmatrices,
die Kollagen bei acidischem pH in Form eines injizierbaren Geles
in Kombination mit BP enthalten, die Knorpelbildung in vivo induzieren.
Eine BP-Lösung
(1 mg/ml) enthaltend in 10 mM HCl (5 ml) wurde zu Kollagen (30 mg/ml)
hinzugegeben. Die Lösungen
wurden gemischt, bis sich eine geleeartige Konsistenz bildete, und
wurden bei 4°C über Nacht inkubiert.
In Abwesenheit eines Einschnittes wurden 100 μl des Geles subkutan in die
Ratte injiziert. Tabelle 18 demonstriert, dass BP in einer Matrix
in der Form eines Geles in diesem in-vivo-Modell die Knochen- und
Knorpelbildung induziert.
- E. Dieses Experiment demonstriert, dass Knorpelreparaturmatrices,
die Kollagen bei acidischem pH in Form eines injizierbaren Gels
in Kombination mit BP enthalten, in vivo die Knorpelbildung induzieren.
Dieses Experiment unterscheidet sich von dem oben in Teil D dargestellten
darin, dass 1 M H3PO4 anstelle
von HCl verwendet wurde. Um das acidische pH-Kollagengel herzustellen,
wurden zu 995 ml dI-Wasser 5 ml 1 M H3PO4 hinzugegeben, gefolgt von 1,75 ml 1,00
N NaOH (Mischung pH = 2,49)·10,0
g Kollagen wurden zu BP hinzugegeben und für 2 Stunden gemischt (End-pH
= 3,61). Dies führt
zu einem einprozentigen Kollagengel, das eingefroren und lyophilisiert
wurde. Ein Schwamm mit 60 mg Kollagen wurde mit 2 ml dI-Wasser beladen
und für
2 Stunden bei Raumtemperatur inkubiert. Das resultierende 3 %ige
Kollagengel hatte einen pH von 3,7. Das Material war unter Verwendung
von Nadeln mit den Maßen
#18 und #20 injizierbar, nicht aber mit Nadeln mit dem Maß #22 oder
#25. Ein Volumen von 100 μl
enthielt 35 μg
BP.
-
Tabelle
19 demonstriert, dass 3 % acidische Kollagenmatrices in der Form
eines Gels und kombiniert mit BP in diesem in-vivo-System Knochen
und Knorpel induzieren. TABELLE
19
-
Obwohl
verschiedene Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung im Detail beschrieben wurden, versteht
es sich, dass der Fachmann Modifizierungen und Anpassungen dieser
Ausführungsbeispiele kennt.
Es wird jedoch ausdrücklich
festgehalten, dass solche Modifizierungen und Anpassungen im Rahmen der
vorliegenden Erfindung liegen, wie diese in den nachstehenden Ansprüchen festgelegt
ist: