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AUFGABE DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren vor, das es erlaubt,
eine Kohlenwasserstofffraktion zu hydrieren, die hoch ungesättigte Moleküle umfasst,
die mindestens zwei Doppelbindungen oder mindestens eine Dreifachbindung
aufweisen, wie zum Beispiel Kohlenwasserstoffmoleküle wie 1,3-Butadien, 1,2-Butadien,
Vinylacetylen und Kohlenwasserstoffmoleküle mit 4 oder mehr Kohlenstoffatomen
wie zum Beispiel 1-Buten, 2-Buten, n-Butan, Iso-Butan und/oder Isobuten.
Dieses Verfahren betrifft insbesondere die Hydrierung von Fraktionen,
die Kohlenwasserstoffe und insbesondere Butadien enthalten. Es erlaubt
es, die Reaktion zu steuern und eine hohe Selektivität für Buten
zu erreichen, ohne Verluste an Isobuten und unter Minimierung der voll-ständigen Hydrierung
der Butene zu Butan. Vier spezielle Ausführungsschemata des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden vorgestellt: das erste und zweite erlauben es, eine sehr
gute Buten-Selektivität
zu erreichen, mit einer geringeren Butadien-Umwandlung (zwischen
80 und 100%), das dritte und vierte erlauben es, eine Umwandlung
von fast 100% des Butadiens zu erreichen.
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STAND DER
TECHNIK
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Das
Patent WO 93/21137, entsprechend der US-Patentschrift 5,281,753
stellt ein Verfahren zur selektiven Hydrierung und gleichzeitigen
Isomerisierung von Kohlenwasserstoffen vor, in einer Mischung, die
ungesättigte
Moleküle
(insbesondere Di-Olefine) enthält,
die 4 oder mehr Kohlenstoffatome aufweisen. Die Hydrierung wird
in Gegenwart von gasförmigem
Wasserstoff durchgeführt,
mittels eines katalytischen Reaktors mit übereinanderliegenden festen
Katalysatorbetten. Wasserstoff wird an mindestens drei hintereinanderliegenden
Punkten in den Reaktor eingeführt,
wobei nach und nach das Molverhältnis
von Wasserstoff bezogen auf die Fraktion ungesättigter Moleküle erhöht wird.
Nach der Lehre dieses Patents wird vorgeschlagen, dieses Verhältnis von
einem unterstöchiometrischen
Verhältnis
am ersten Einspeisungspunkt auf ein stöchiometrisches Verhältnis am
zweiten Einspeisungspunkt und schließlich auf ein überstöchiometrisches
Verhältnis
am dritten Einspeisungspunkt zu erhöhen. Eine spezielle Anwendung,
die in diesem Patent beschrieben ist, betrifft die Hydrierung von
Butadien in einer Kohlenwasserstofffraktion, die außerdem noch
Butan und Butene enthält. Nach
der Lehre dieses Patentes sind die Katalysatorbetten voneinander
durch Inertmaterialien getrennt, und die Hydrierung wird so wie
zum Beispiel gemäß dem Schema
der 1 in aufsteigender Strömung von Beschickung und Wasserstoff
durchgeführt.
Eine Rückführung eines
Teils des hydrierten Produktes wird nicht erwähnt, und desgleichen wird die
Menge an Überschusswasserstoff,
der insbesondere beim dritten Bett eingebracht wird, nicht genauer
angegeben.
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US-Patentschrift
3,764,633 beschreibt ein Verfahren zur Isomerisierung von Monoolefinen,
die eine am Ende des Moleküls
angeordnete Doppelbindung aufweisen und mindestens 4 Kohlenstoffatome
umfassen, und zur gleichzeitigen selektiven Hydrierung der mehrfach
ungesättigten
Verbindungen wie Diolefinen oder Acetylenverbindungen, die in der
behandelten Kohlenwasserstofffraktion vorliegen. Das Patent lehrt,
dass das Verfahren mehrere aufeinanderfolgende Betten verwenden
kann. Im diesem Fall wird die Wasserstoffeinspeisung stufenweise
zwischen den verschiedenen Betten durchgeführt, aber der Anteil des gesamten
Wasserstoffs, der in das erste Bett eingeführt wird, liegt zwischen 75
und 98%. Der Wasserstoff wird vorzugsweise gemeinsam mit der Beschickung
nach Verdampfung derselben eingeführt. Die eingeführte Wasserstoffmenge nimmt
vom ersten Katalysatorbett bis zum letzten Katalysatorbett ab. Jeder
Reaktor enthält
zum Beispiel zwei Katalysatorbetten, die durch eine Trennwand getrennt
sind, wobei der Wasserstoff vor jedem Bett und in jedem Bett eingeführt wird.
Das aus dem ersten Bett austretende Produkt, das Kohlenwasserstoffe
und Wasserstoff enthält,
wird nicht direkt indas zweite Bett eingespeist, sondern tritt aus
dem Reaktor aus und durchläuft
einen Wärmetauscher,
bevor es unter der Trennwand der beiden Betten über dem zweiten Bett wieder
in den Reaktor eingeführt
wird. Dieses Patent lehrt nicht die Rückführung einer Fraktion des hydrierten
Produktes und außerdem
ist, wenn ein Reaktor in betrieb ist, der andere in der Regenerierungsphase
des Katalysators.
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US-Patentschrift
4,260,840 betrifft die selektive Hydrierung des Butadiens einer
C4-Fraktion. Das Produkt enthält
mindestens 30 Gewichtsprozent Buten-1 und Spuren von Butadien. Diese
Beschickung wird hydriert, so dass die Isomerisierung des Buten-1
minimiert wird, und die Hydrierung der Butene zu Butan minimiert
wird. Die abgestufte Einspeisung von Wasserstoff und die Rückführung einer
Fraktion des hydrierten Produktes werden nicht erwähnt.
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US-Patentschrift
4,960,960 beschreibt ein Hydrierungsverfahren, das zwei Zonen umfasst,
die jede ein oder zwei aufeinanderfolgende Betten umfassen können, wobei
in jedes die gasförmige
Beschickung eingespeist werden kann. Das Verfahren ist nicht spezifisch
für eine
bestimmte Hydrierungsreaktion und das Patent lehrt nicht die stufenweise
Einspeisung des Wasserstoffes vor jedem der Katalysatorbetten. Schließlich fließt nach
der Lehre dieses Patents die Flüssigphase
durch einen statischen Verteiler, der im Reaktor selbst angeordnet
ist, während
der Wasserstoff durch einen anderen Einlass ankommt, der oberhalb
des statischen Verteilers angeordnet ist, und die Möglichkeit,
einen statischen Mischer zu verwenden, um die Durchmischung der
wasserstoffhaltigen Gasphase und der kohlenwasserstoffhaltigen Flüssigfraktion
zu verbessern, wird nicht erwähnt.
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US-Patentschrift
4,469,907, die die gleiche Vorrangstellung hat wie der Patentantrag
EP 87980 beschreibt ein Hydrierungsverfahren
für eine
Erdölfraktion,
die ungesättigte
Moleküle
mit 4 Kohlenstoffatomen oder mehr aufweist, wobei ein Festbettreaktor
verwendet wird, in den an 2 oder 3 aufeinanderfolgenden Punkten
Wasserstoff eingespeist wird. Die Autoren präzisieren, dass die am 2. und
3. Einspeisepunkt eingespeiste Menge Wasserstoff einem Anteil zwischen
5 und 100% der am davorliegenden Punkt eingespeisten Menge entspricht.
Der Überschuss
an Wasserstoff bezogen auf die Stöchiometrie liegt zwischen 10
und 100. Es wird keine Leistung in Bezug auf Umwandlungsrate oder
Selektivität
angegeben. Dieses Patent lehrt nicht die Rückführung eines Teils des hydrierten
Produkts, das aus dem ersten Reaktor austritt.
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Patent
EP 0523482 beschreibt ein
Verfahren zur selektiven Hydrierung von Butadien in Flüssigphase allein
oder in Rieselströmung.
Die behandelten Erdölbeschickungen
enthalten zwischen 20 und 80 Gewichtsprozent Butadien. Das Verfahren
umfasst zwei Reaktionszonen: am Austritt der ersten Zone liegt der
Butadien-Rückstand
im Produkt zwischen 0,1 und 20 Gewichtsprozent und am Austritt der
zweiten Zone liegt er zwischen 0,005 und 1 Gewichtsprozent. Ganz
allgemein sieht das Patent ein Verhältnis von 5 zwischen dem Butadien-Gehalt
am Austritt der ersten Zone und dem Gehalt am Austritt der zweiten
Zone vor. Das Patent sieht eine Buten-Selektivität von über 96% vor. Die Betriebsbedingungen
sind angegeben, zwischen 40 und 120°C für die Temperatur, von 5 bis
50 bar für
den Druck und von 0,1 bis 30 h
–1 für die stündliche Raumgeschwindigkeit.
Eine stufenweise Einspeisung des Wasserstoffs in den Reaktor wird
nicht erwähnt.
Dieses Patent lehrt die Rückführung eines
Teils des hydrierten Produktes und die Verwendung von zwei getrennten
Reaktoren in Serie, mit einer jeder der zwei Zonen zugeführten Wasserstoffmenge,
die ein oder zweimal der stöchiometrisch nötigen Menge
entspricht. Es lehrt nicht die Möglichkeit,
einen Teil des aus dem ersten Reaktor austretenden Produktes zum
Kopf desselben zurückzuführen. Die
Menge des zurückgeführten hydrierten
Produktes ist nicht erwähnt.
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Das
Patent
EP 700 984 beschreibt
ein Hydrierungsverfahren für
eine Kohlenwasserstofffraktion mit Kohlenwasserstoffen, die von
2 bis 20 Kohlenstoffatome enthalten und die einfach ungesättigte Kohlenwasserstoffe
und mindestens einen mehrfach ungesättigten Kohlenwasserstoff enthält. Die
zu behandelnde Beschickung ist zumindest teilweise flüssig und
durchläuft
einen Reaktor, der mindestens ein Festbett enthält, und mindestens einen statischen
Mischer, der dem Austrittssektor vorgeschaltet ist. Das Patent führt aus,
dass die Betten innerhalb eines Reaktors gestuft sein können, mit
der Möglichkeit,
Wasserstoff zwischen zwei Stufen der Betten einzuspeisen. Eine teilweise
Rückführung des
Produktes kann eventuell durchgeführt werden, aber die Menge
des zurückgeführten Produktes
ist nicht genauer angegeben. Des Weiteren lehrt dieses Patent nicht
die Verwendung von zwei aufeinanderfolgenden Reaktoren, die jeder
zwei Katalysatorbetten umfassen, noch in diesem Fall die Rückführung eines
Teils des flüssigen
Produkts aus dem ersten Reaktor, das nach Abtrennung einer Gasphase
und Entfernung einer darin enthaltenen wässrigen Phase erhalten wird.
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VORSTELLUNG DER ERFINDUNG:
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In
ihrer weitesten Definition betrifft die vorliegende Erfindung ein
Verfahren zur Hydrierung einer flüssigen Fraktion, die Kohlenwasserstoffe,
und insbesondere ungesättigte
Moleküle,
die mindestens zwei Doppelbindungen oder mindestens eine Dreifachbindung
aufweisen enthält,
wobei die ungesättigten
Moleküle,
die mindestens zwei Doppelbindungen oder mindestens eine Dreifachbindung
aufweisen in mindestens einem Reaktor, der mindestens zwei verschiedene
Betten mindestens eines Hydrierkatalysators aufweist, zumindest teilweise
zu weniger ungesättigten
Molekülen
hydriert werden, die mindestens eine Doppelbindung aufweisen, wobei
eine Gasphase, die Wasserstoff enthält, teils vermischt mit der
Fraktion vor dem ersten Katalysatorbett und teils vor den folgenden
Betten, die in dem Reaktor enthalten sind, eingeleitet wird, und
wobei in dem ersten Reaktor die Hydrierung im Abwärtsstrom
der Flüssigkeit
und des Gases durchgeführt
wird, und wobei das aus dem ersten Reaktor kommende Gas/Flüssigkeits-Gemisch
in einen Trennteil geschickt wird, aus dem eine Gasphase, eine wässrige Phase,
die entfernt wird, und eine flüssige
Phase, die das aus dem ersten Reaktor kommende hydrierte Produkt
enthält
und am Einlass des ersten Reaktors zumindest teilweise vermischt
mit der Fraktion vor dem ersten Katalysatorbett, das in dem ersten
Reaktor enthalten ist, wieder eingeleitet wird, gewonnen werden,
wobei die Rate der Rückführung in
den ersten Reaktor, die gleich dem Verhältnis des Volumendurchsatzes
der Rückführung zum
Volumendurchsatz der Beschickung, die in den Reaktor eingeleitet wird,
ist, zwischen 10:1 und 30:1 enthalten ist.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
betrifft insbesondere die Hydrierung einer Kohlenwasserstofffraktion,
die eine Fraktion ist, die im Wesentlichen Kohlenwasserstoffe enthält, und
die Butadien enthält.
Im Sinn der vorliegenden Beschreibung bedeutet der Begriff "im Wesentlichen", dass die Fraktion
mindestens 80%, oft mindestens 95% und meistens mindestens 98% an
Masse von Kohlenwasserstoffen bezogen auf die Gesamtmasse der Fraktion
enthält.
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Die
Erfindung betrifft insbesondere die selektive Hydrierung einer butadienreichen
Erdölfraktion,
das heißt,
dass die zu behandelnde Kohlenwasserstoff-Beschickung im Allgemeinen
zwischen 20 und 95 Massenprozent Butadien, oft von 25 bis 75 Massenprozent
Butadien und vorzugsweise zwischen 30 und 50 Massenprozent Butadien
enthält.
Diese Hydrierung kann im Gas-/Flüssigkeitsstrom
im flüssigkeitsbedeckten
Strömungszustand
durchgeführt
werden, mit einem volumenbasierenden Verdampfungsverhältnis zwischen
5 und 30% und vorzugsweise zwischen 5 und 20%, oder in reiner Flüssigkeitsströmung, mit
einem Verdampfungsverhältnis
zwischen 0 und 5%. Es wird vorzugsweise gewählt, die Reaktion in der reinen
Flüssigkeitsphase durchzuführen. Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung wird gewöhnlich in mindestens einem
Festbettreaktor ausgeführt,
vorzugsweise 1 bis 2 Reaktoren. Jeder Reaktor enthält übereinander
mindestens zwei Betten, vorzugsweise 2 bis 4 Betten und insbesondere
2 Betten, die unabhängig
voneinander mit dem gasförmigen Einsatzstoff
versorgt werden. Das Rückführungsverhältnis der
flüssigen
Phase, die das aus dem ersten Reaktor kommende hydrierte Produkt
enthält,
in diesen ersten Reaktor, ausgedrückt als Verhältnis des
Volumenstroms der Rückführung zum
Volumenstrom der in den Reaktor eintretenden Beschickung liegt meistens
zwischen 15:1 und 25:1.
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Der
erste Reaktor enthält
zwei aufeinanderfolgende Katalysatorbetten, und die Verteilung des
wasserstoffhaltigen Gasstroms, der vermischt mit der Flüssigfraktion
am Kopf des ersten Reaktors vor dem ersten Katalysatorbett eingespeist
wird, ist zwischen 50 und 70 Molprozent bezogen auf die Summe des
gesamten Molenstroms der in den Reaktor eingespeisten Gasphase.
Genauer gesagt enthält
der erste Reaktor zwei übereinanderliegende
Katalysatorbetten, und die Verteilung des wasserstoffhaltigen Gasstroms,
der zwischen der Zulaufleitung und der sekundären Einspeiseleitung eingespeist
wird, liegt für
die Zuleitung zwischen 50 und 70 Molprozent bezogen auf die Summe
des gesamten Molenstroms der in den Reaktor eingespeisten Gasphase,
und für
die sekundäre
Einspeiseleitung vor dem zweiten Katalysatorbett zwischen 30 und
50 Molprozent bezogen auf die Summe des gesamten Molenstroms der
in den Reaktor eingespeisten Gasphase. Bei der Einspeisung des gasförmigen Einsatzstoffes
am Reaktorkopf ist das Molverhältnis
des Wasserstoffs unter der stöchiometrisch
nötigen
Menge bezogen auf alle mehrfach ungesättigten C4-Verbindungen, die
mindestens eine Dreifachbindung und/oder mindestens 2 Doppelbindungen
enthalten, dieses Verhältnis
liegt zwischen 0,5 und 1 Mol Wasserstoff pro Mol zu behandelnder
mehrfach ungesättigter
C4-Verbindung. Nach der sekundären
Einspeisung ist das Molverhältnis
von Wasserstoff überstöchiometrisch
bezogen auf alle mehrfach ungesättigten
C4-Verbindungen, die mindestens eine Dreifachbindung und/oder mindestens
2 Doppelbindungen aufweisen, dieser Überschuss gegenüber der
Stöchiometrie
liegt vorzugsweise zwischen 1 und 30 und insbesondere zwischen 1
und 20%. Nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung durchlaufen
die flüssige
Beschickung und die Gasphase, die am Kopf des ersten Reaktors eingespeist
wurden, vor der Einspeisung in den Reaktor einen statischen Mischer.
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Nach
einer besonderen Ausführungsform
wird die am Austritt der Trennzone erhaltene Gasphase in eine Kühlzone geschickt,
aus der eine Flüssigphase
gewonnen wird, die in die Trennzone zurückgeführt wird.
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Der
Druck am Reaktoreintritt liegt im Allgemeinen zwischen 1 und 3 MPa,
und meistens zwischen 2 und 2,5 MPa. Die Temperatur am Reaktoreintritt
liegt im Allgemeinen zwischen 30 und 60°C und vorzugsweise zwischen
35 und 45°C.
Die stündliche
Raumgeschwindigkeit, berechnet bezogen auf den Volumenstrom der Beschickung
am Eintritt liegt im Allgemeinen zwischen 3 und 10 h–1 (ausgedrückt als
m3 bei 15°C
an flüssiger, zu
behandelnder Beschickung pro m3 Katalysator
und pro Stunde) und vorzugsweise zwischen 3,5 und 7,5 h–1.
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Die
verwendeten Hydrierkatalysatoren sind in jedem Katalysatorbett jedes
Reaktors gleich oder verschieden und umfassen vorzugsweise auf einem
mineralischen Trägermaterial
vorzugsweise mindestens ein Edelmetall der Gruppe VIII, insbesondere
Palladium auf Aluminiumoxid.
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Der
im ersten Reaktor verwendete Katalysator enthält insbesondere 0,2 Gewichtsprozent
Palladium, meistens in Verbindung mit einem oder mehreren Dotierungsstoffen,
die zum Beispiel gewählt
werden können in
der Gruppe, die gebildet wird aus Gold, Silber und Kupfer, in einer
Menge, die im Allgemeinen zwischen 1 und 10000 ppm bezogen auf das
Gewicht liegt, oft von 1 bis 5000 ppm bezogen auf das Gewicht und
meistens von 1 bis 1000 ppm bezogen auf das Gewicht, vorzugsweise
auf einem Trägermaterial
aus Aluminiumoxid von hoher Reinheit. Dieser erste Reaktor enthält vorzugsweise
zwei identische Katalysatorbetten (gleiches Edelmetall, gleiche
Menge an Edelmetall und gleiches Trägermaterial). Wenn man zwei
Reaktoren in Serie verwendet, enthält der im zweiten Reaktor verwendete
Katalysator üblicherweise
eine größere Menge
an Edelmetall als die des Katalysators, der in den Katalysatorbetten
des ersten Reaktors enthalten ist. Zum Beispiel enthält dieser
Katalysator 0,3 Gewichtsprozent Palladium, vorzugsweise auf einem
Trägermaterial
aus hochreinem Aluminiumoxid. Der gasförmige Einsatzstoff besteht
oft aus einer Mischung von Wasserstoff und mindestens einem nicht
an der Reaktion teilnehmenden Gas; dieses zweite Gas kann zum Beispiel
gewählt
sein in der Gruppe, die von Methan, Propan, Butan, Stickstoff, Argon,
Kohlenmonoxid und Kohlendioxid gebildet wird. Dieses zweite Gas
ist im Allgemeinen hauptsächlich
Methan oder Propan. Der Molanteil Wasserstoff in dem gasförmigen Einsatzstoff
liegt im Allgemeinen zwischen 60% und 99,99% und meistens zwischen
80 und 99,99%, der Rest auf 100% ist eins der obenerwähnten nicht
an der Reaktion teilnehmenden Gase.
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Die
Leistungsfähigkeit
dieses Verfahrens mit nur einem Reaktor erlaubt es, einen Butadiengehalt
am Austritt des Reaktors (1) zu erreichen, der gewöhnlich zwischen
0,1 und 5 Gewichtsprozent liegt. Die Buten-Selektivität η in der
Reaktion des Wasserstoffes mit dem Butadien (wie in der nachstehenden
Gleichung (1) definiert) liegt im Allgemeinen zwischen 90 und 100%,
und meistens zwischen 95 und 100%. Die Umwandlung von Butadien zwischen
dem Reaktoreintritt und dem Reaktoraustritt liegt im Allgemeinen
zwischen 70 und 100%
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung kann einen zweiten Reaktor
umfassen, der mit dem ersten Reaktor in Serie geschaltet ist, und
dessen Eigenschaften im vorhergehenden Abschnitt beschrieben sind.
In dem Fall, dass der zweite Reaktor zwei aufeinanderfolgende (übereinander
angeordnete) Katalysatorbetten enthält, stellt der vor dem ersten
Bett eingespeiste Gasstrom im Allgemeinen zwischen 50 und 70 des
gesamten Molenstroms dar, der in den zweiten Reaktor eingespeist
wird, und der vor dem zweiten Bett eingespeiste Gasstrom stellt
im Allgemeinen zwischen 30 und 50% des gesamten Molenstroms dar,
der in den zweiten Reaktor eingespeist wird, und meistens ist diese
Aufteilung 50% und 50% für
die beiden Einspeisungspunkte. Bei der Einspeisung des gasförmigen Einsatzstoffes
am Eintritt des zweiten Reaktors (vor dem ersten Katalysatorbett,
das im zweiten Reaktor enthalten ist) ist das Molverhältnis von
Wasserstoff vorzugsweise unterhalb oder gleich der stöchiometrisch
nötigen
Menge bezogen auf alle mehrfach ungesättigten C4-Verbindungen, die mindestens
eine Dreifachbindung und/oder mindestens 2 Doppelbindungen aufweisen:
dieses Verhältnis
liegt zwischen 0,5 und 1 Mol Wasserstoff pro Mol zu behandelnder
mehrfach ungesättigter
C4-Verbindung. Bei der sekundären
Einspeisung vor dem zweiten Katalysatorbett, ist das Molverhältnis des
Wasserstoffs vorzugsweise höher
als die stöchiometrisch
nötige
Menge bezogen auf alle mehrfach ungesättigten C4-Verbindungen, die mindestens
eine Dreifachbindung und/oder mindestens 2 Doppelbindungen aufweisen:
dieser Überschuss liegt
vorzugsweise zwischen 10 und 200% und insbesondere zwischen 30 und
150%. Die Temperatur am Reaktoreintritt liegt im Allgemeinen zwischen
30 und 60°C
und vorzugsweise zwischen 35 und 45°C. Die stündliche Volumengeschwindigkeit,
bezogen auf den Durchsatz der Beschickung am Eintritt liegt im Allgemeinen zwischen
3 und 10 h–1 und
vorzugsweise zwischen 4,5 und 7,5 h–1.
Die Leistungsfähigkeit
dieses Verfahrens, das zwei Reaktoren in Serie umfasst, erlaubt
es, am Austritt des ersten Reaktors einen Butadien-Gehalt zu erreichen,
der im Allgemeinen zwischen 0,1 und 5 Gewichtsprozent liegt, und
das aus dem zweiten Reaktor kommende Endprodukt hat im Allgemeinen
einen Butadien-Gehalt, der zwischen 10 ppm und 1 Gewichtsprozent
liegt. Die Buten-Selektivität η bei der
Reaktion des Wasserstoffes mit dem Butadien liegt im Allgemeinen zwischen
90 und 100% am Austritt des ersten Reaktors und zwischen 95 und
100% am Austritt des zweiten Reaktors. Die Umwandlung des Butadiens
liegt im Allgemeinen zwischen 95 und 100% auf das gesamte Verfahren.
Meistens arbeitet, wenn die Hydrierung in zwei aufeinanderfolgenden
Reaktoren durchgeführt
wird, der erste Reaktor mit absteigendem Gas- und Flüssigkeitsstrom, während der
zweite Reaktor mit aufsteigendem Gas- und Flüssigkeitsstrom arbeitet, wobei
jeder Reaktor Folgendes enthält:
- – mindestens
zwei aufeinanderfolgende Katalysatorbetten
- – eine
Einspeisung vor jedem der Katalysatorbetten einer Gasphase, die
Wasserstoff enthält,
der einem Teil der gesamten Gasphase entspricht, die in die Reaktoren
eingespeist wird,
- – eine
Einspeisung einer Flüssigphase,
die einem Teil des hydrierten Produktes entspricht, das aus dem ersten
Reaktor austritt.
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Die
beiliegenden Figuren schlagen Schemata vor, die jedoch für die Umsetzung
des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht begrenzend sind.
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BESCHREIBUNG DER 1:
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Das
Reaktionsschema umfasst einen Festbettreaktor (1). Dieser
Reaktor (1) ist ein Festbettreaktor mit zwei übereinanderliegenden
Betten, der in absteigender, gleichsinniger Strömung funktioniert. Die flüssige Beschickung
(2) wird mit einer Pumpe (3) am Kopf des Reaktors
durch die Leitungen (31), (32), und (33)
eingespeist. Die gasförmige
Beschickung (4) wird an zwei Stellen vor dem Reaktor (1)
eingespeist: bei der Einspeiseleitung der flüssigen Beschickung durch die
Leitungen (5) und (33) und auf halber Höhe des Reaktors
zwischen den beiden aufeinanderfolgenden Betten durch die Leitung
(6). Die Verteilung der eingespeisten Gasdurchsätze zwischen
der Leitung (5) und der Leitung (6) wird durch
zwei Regelventile (7) gesteuert. Diese Mischung kann eventuell
einen Wärmetauscher
durchlaufen, entweder bei der Inbetriebnahme oder während des gesamten
Betriebs der Einheit (Wärmetauscher
als Bypass in Bezug auf die in 1 nicht
dargestellte Haupteinspeiseleitung geschaltet). Am Austritt des
Reaktors (1) wird die Gas/Flüssigkeitsmischung, die aus
dem Reaktor kommt, durch die Leitung (9) in einen Hochdruck-Separator
(10) eingespeist. Die aus dem Separator austretenden Gas-(11)
und Flüssigkeits-(10)
ströme
durchlaufen dann einen Kondensator (12), um (nach Kondensierung)
die in der Gasphase enthaltenen Verbindungen der C4-Fraktion wiederzugewinnen.
Diese kondensierte Phase wird dann über die Leitung (13)
in den Separator zurückgeführt. Im
unteren Teil des Separators wird die Wasserfraktion durch die Leitung
(14) abgeführt.
Auf der Zwischenstufe des Unterteils wird das flüssige Produkt (15)
durch eine Rückführungspumpe
(16) und die Leitungen (17), (30), (32)
und (33) zum Eingang des Reaktors (1) zurückgeführt. Ein
Teil dieses Rückführungsstroms
wird über
die Leitung (18) abgezweigt und stellt das Reaktionsprodukt
dar.
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BESCHREIBUNG DER 2:
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Das
Rektionsschema ist identisch mit dem in
1 dargestellten,
außer,
dass die Gas-Flüssigkeitsmischung
(Leitung
33) vor dem Reaktorkopf einen statischen Mischer
(
8) des gleichen Typs wie in Patent
EP 700 984 beschrieben durchläuft.
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BESCHREIBUNG DER 3:
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Dieses
Reaktionsschema umfasst einen ersten Festbettreaktor (1),
der zwei übereinander
angeordnete Betten enthält
und der in absteigender gleichsinniger Gas-Flüssigkeits-Strömung arbeitet.
Der zweite Reaktor (19) ist ein Festbettreaktor mit zwei übereinander
angeordneten Betten, der in aufsteigender Strömung arbeitet. Die flüssige Beschickung
(2) wird mit einer Pumpe (3) am Kopf des Reaktors
(1) durch die Leitungen (31), (32) und
(33) eingespeist. Die gasförmige Beschickung wird an zwei
Stellen vor dem Reaktor (1) eingespeist: bei der Einspeiseleitung
der flüssigen
Beschickung durch die Leitungen (5) und (33) und
auf halber Höher
des Reaktors, zwischen den zwei aufeinanderfolgenden Betten durch
die Leitung (6). Die Verteilung der eingespeisten Gasdurchsätze zwischen
der Leitung (5) und der Leitung (6) wird über zwei
Regelventile (7) gesteuert. Diese Mischung kann eventuell
einen Wärmetauscher
durchlaufen, entweder bei der Inbetriebnahme oder während des
gesamten Betriebs der Einheit (Wärmetauscher
als Bypass in Bezug auf die in 3 nicht dargestellte
Haupteinspeiseleitung geschaltet). Am Austritt des Reaktors (1)
wird die Gas/Flüssigkeitsmischung,
die aus dem Reaktor kommt, durch die Leitung (9) in einen
Hochdruck-Separator (10) eingespeist. Die aus dem Separator
austretenden Gas-(11) und Flüssigkeits-(10) ströme durchlaufen
dann einen Kondensator (12), um (nach Kondensierung) die
in der Gasphase enthaltenen Verbindungen der C4-Fraktion wiederzugewinnen.
Diese kondensierte Phase wird dann über die Leitung (13)
in den Separator zurückgeführt. Im
unteren Teil des Separators wird die Wasserfraktion durch die Leitung
(14) abgeführt.
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Auf
der Zwischenstufe des Unterteils wird das flüssige Produkt (15)
durch eine Rückführungspumpe (16)
und die Leitungen (17), (30), (32) und
(33) zum Eingang des Reaktors (1) zurückgeführt. Ein
Teil dieses Rückführungsstroms
wird über
die Leitung (18) abgezweigt, und in den Reaktor (19)
eingespeist.
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Im
Reaktor (19) wird die flüssige Beschickung in den unteren
Teil des Reaktors eingespeist, und die gasförmige Beschickung, die die
gleiche Zusammensetzung hat wie die in Reaktor (1) eingespeiste,
wird an zwei Stellen eingespeist: vor dem ersten Bett über die
Leitungen (34) und (20) und vor dem zweiten Bett über die
Leitungen (34) und (21). Die Verteilung des eingespeisten
Gasstroms in die Leitungen (20) und (21) wird über zwei
Regelventile (22) gesteuert. Am Austritt des Reaktors (19)
wird das Produkt abgezogen durch die Leitung (23) und ein
Bauteil (24), das die leichteste Fraktion (C1- bis C3-Fraktion
und Wasserstoff) von den durch die Leitung (25) aus dem
Bauteil austretenden Produkten abtrennen soll, wobei die leichte
Fraktion in der Leitung (11) mit den aus dem Trenngefäß (10)
austretenden gasförmigen
Produkten gemischt wird. Die flüssige
Phase stellt das Reaktionsprodukt dar und wird in der Leitung (26)
abgezogen.
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BESCHREIBUNG DER 4:
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Das
Reaktionsschema ist identisch mit dem in
3 dargestellten,
außer
dass vor dem Reaktorkopf die Gas-Flüssigkeits-Mischung (Leitungen
(
33)) einen statischen Mischer (
8) durchläuft, der
vom gleichen Typ ist wie die im Patent
EP
700984 beschriebenen.
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BEISPIEL 1:
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Teilweise
Hydrierung einer butadienreichen C4-Erdölfraktion. Die Zusammensetzung
der zu behandelnden Beschickung, der Flüssigphase am Reaktoreintritt
und des Produktes sind in Tabelle 1 angegeben. Der Katalysator enthält für beide
Reaktorbetten 0,2 Gewichtsprozent Palladium auf einem hochreinen
Aluminiumoxid-Trägerstoff,
die spezifische Oberfläche
des Katalysators ist 70 m2/g. Das Reaktionsschema
entspricht dem Schema der 2. Der Druck
am Reaktoreintritt ist 1,3 MPa, die Temperatur 43°C. Das Verhältnis des
Massenstroms der Rückführung zum
Massenstrom der zu behandelnden Beschickung ist 17. Die stündliche
Raumgeschwindigkeit, die dem Verhältnis von Volumenstrom der
Beschickung bei 15°C
zum Katalysatorvolumen entspricht, ist 4 h–1 (m3/m3Katalysator/h).
Die Aufteilung des gasförmigen
Einsatzstoffs zwischen dem Reaktoreintritt und der Mitte des Reaktors
ist 50% für
den Eintritt und 50% für
die Zwischenstufe. Das Molverhältnis
an Wasserstoff in dem gasförmigen
Einsatzstoff ist 99,8%. Die Buten-Selektivität η im Verhältnis zu Butadien ist 87,8%.
Der Anteil Butadien am Ausgang ist 0,29 Gewichtsprozent. Die Umwandlung
von Butadien im Reaktor ist 90,2%.
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Tabelle
1: Zusammensetzung der Beschickung, des in den Reaktor eintretenden
Stroms und des Produktes im Beispiel 1
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BEISPIEL 2:
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Hydrierung
einer butadienreichen Erdölfraktion.
Die Zusammensetzung der zu behandelnden Beschickung, des Stoffstroms
am Eintritt und am Austritt des Reaktors (1) sind in Tabelle
2 angegeben. Das Reaktionsschema entspricht dem Schema der 4.
Der Katalysator enthält
für beide
Reaktorbetten des ersten Reaktors 0,2 Gewichtsprozent Palladium
auf einem hochreinen Aluminiumoxid-Trägerstoff, und 0,3 Gewichtsprozent
Palladium auf einem hochreinen Aluminiumoxid-Trägerstoff für beide Betten des zweiten
Reaktors. Die spezifischen Oberflächen der Katalysatoren sind
70 m2/g. Der Druck am Eintritt des Reaktors
(1) ist 2,41 MPa, und die Temperatur 40°C. Das Verhältnis des Massenstroms der
Rückführung zum
Massenstrom der zu behandelnden Beschickung ist 22. Die stündliche
Raumgeschwindigkeit, die dem Verhältnis von Volumenstrom der
Beschickung bei 15°C
zum Katalysatorvolumen entspricht, ist 3,8 h–1 (m3/m3Katalysator/h).
Die Aufteilung des gasförmigen
Einsatzstoffs zwischen dem Reaktoreintritt und der Mitte des Reaktors
ist 55% für
den Eintritt und 45% für
die Reaktormitte. Der Molanteil an Wasserstoff in dem gasförmigen Einsatzstoff
ist 93%, der Rest ist Methan. Die Buten-Selektivität η im Verhältnis zu Butadien ist 98,4%
für den
Reaktor 1 und der Anteil Butadien am Austritt des Reaktors
(1) ist 1,3 Gewichtsprozent.
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Am
Eintritt des Reaktors (19) ist der Druck 2,6 MPa und die
Temperatur 35°C.
Die Zusammensetzung der zu behandelnden Beschickung, des Stoffstroms
am Eintritt und am Austritt des Reaktors (19) sind in Tabelle
3 angegeben. Die Aufteilung des gasförmigen Einsatzstoffs zwischen
dem Reaktoreintritt und der Mitte des Reaktors ist 60% für den Eintritt
und 40% für
die Reaktormitte. Die stündliche
Raumgeschwindigkeit, die dem Verhältnis von Volumenstrom der
Beschickung bei 15°C
zum Katalysatorvolumen entspricht, ist 6 h1 (m3/m3Katalysator/h).
Der Abgasstrom enthält
42 Gewichtsprozent Methan und 51 Gewichtsprozent Butene. Die Buten-Selektivität η im Verhältnis zum
gesamten in den beiden Reaktoren umgewandelten Butadien ist 97%
Der Butadiengehalt am Austritt des Reaktors (19) ist unter
100 ppm. Der Umwandlungsgrad des Butadiens für das gesamte Schema ist 100%.
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Tabelle
2: Zusammensetzung der Beschickung, des Stoffstroms am Eintritt
und Austritt des Reaktors (1) von Beispiel 2
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Tabelle
3: Zusammensetzung des Stoffstroms am Eintritt und Austritt von
Reaktor (19) in Beispiel 2