-
Gebiet der
Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum dynamischen
Mischen mehrerer Komponenten und insbesondere auf ein dynamisches
Verfahren zum Mischen von Komponenten zur unmittelbaren Auftragung
zur Endbehandlung eines Substrats, die für die notwendige Vielseitigkeit
für verschiedene
Anwendungen sorgt, ohne dass die individuellen Komponenten ausgetauscht
werden müssen.
-
Hintergrund
der Erfindung
-
In
der Kraftfahrzeugindustrie ist die Auftragung eines Beschichtungsmaterials
auf ein Substrat als Endbehandlung typischerweise das Produkt des
Mischens von mehreren Komponenten. Im Allgemeinen ist in einem Zweikomponentensystem
die erste Komponente ein Bindemittel und die zweite Komponente ein
Härtungsmittel,
das mit dem Bindemittel unter Bildung einer Deckschicht auf dem
Substrat reagieren kann. Die richtigen Mischungsverhältnisse
der Komponenten werden durch die Anforderungen des fertigen Produkts
auf dem Substrat bestimmt. Insbesondere können die Trocknungszeit und
die Eigenschaften der erhaltenen Deckschicht durch die Reaktivität des Bindemittels
mit dem Härtungsmittel
bestimmt werden. Zur Zeit erfolgt dieses Mischen im Allgemeinen
von Hand, was Anlass zu Fehlern in den Mischungsverhältnissen
und in variablen Graden des gleichmäßigen Mischens gibt.
-
Ein
Problem, das in der Kraftfahrzeugindustrie bezüglich der Auftragung eines
Beschichtungsmaterials auf ein Substrat auftritt, sind die unterschiedlichen
Bedürfnisse
für jede
Anwendung. Wenn man zum Beispiel ein Beschichtungsma terial auf ein
ganzes Fahrzeug aufträgt,
ist eine qualitativ hochwertige Deckschicht erforderlich, die normalerweise
auch eine längere
Härtungszeit
erfordert. Wenn nur ein diskretes Teil, wie ein Seitenblech oder
ein Stoßdämpfer zu
beschichten ist, ist eine solche qualitativ hochwertige Deckschicht
indessen nicht immer von oberster Wichtigkeit, und eine kürzere Härtungszeit,
um die für
den Arbeitsschritt erforderliche Zeit zu minimieren, ist optimal.
-
In
der Praxis werden variable Härtungszeiten
durch Verwendung von mehrfachen Bindemittel-, Härtungsmittel- und/oder Reduktionsmittelkombinationen
erhalten. Jede Kombination muss individuell gemischt werden, was
zu einem großen
Materialverlust führt
und zeitraubend ist.
-
Weiterhin
schränkt
die heute in der Industrie verfügbare
Zweikomponenten-Apparatur
den Anwender auf nur eine Kombination und nur einen Auftragungsschritt
ein.
-
Selbst
bei einem Drei- oder Mehrkomponentensystem, bei dem die Komponenten
drei verschiedene Komponenten, wie ein Bindemittel, ein Härtungsmittel
und ein Reduktionsmittel, sind, gibt es keine Möglichkeit, die Reaktivität der Komponenten
je nach den Notwendigkeiten des Arbeitsschritts zu variieren. Daher
existiert immer noch eine Einschränkung bezüglich der Tatsache, dass man
nur die Fähigkeit
hat, eine Art von Auftragung mit einem Satz der Komponenten durchzuführen.
-
Insbesondere
werden die Mehrkomponenten-Sprühapparaturen,
die zur Zeit verfügbar
sind, in der Kraftfahrzeug-Reparaturlack-Industrie nicht allgemein
verwendet, da Vorteile in Bezug auf Material- und Zeitersparnis
minimal waren und die große
Investition, die eine Werkstatt für eine solche Apparatur tätigen musste,
nicht ausglichen.
-
Außerdem konnten
die Apparatur und die mit der Apparatur verwendeten Lackprodukte
die vielen verschiedenen Anforderungen der verschiedenen Reparaturen
nicht erfüllen.
-
Obwohl
es zur Zeit Apparaturen gibt, um mehrkomponentige Beschichtungszusammensetzungen
zu mischen, siehe zum Beispiel
US
5,425,968 , DE-A-29
14 684, EP-A-0 311 792, EP-A-0 478 944 und
GB 1 313 182 , liefert jede dieser
Apparaturen nur ein festes Mischungsverhältnis. Wenn dieses Mischungsverhältnis geändert werden
muss, muss die Apparatur zerlegt oder mechanisch justiert werden,
was zeitraubend ist und nicht genau wiederholt werden kann. Solche
Einschränkungen
der offenbarten Apparatur schränken
ihre Eignung in der Kraftfahrzeugindustrie auf Anwendungen ein,
bei denen der durchzuführende
Arbeitsschritt gleich bleibt.
-
Es
stehen auch Apparaturen zur Verfügung,
bei denen das Mischungsverhältnis
elektronisch überwacht
und/oder geändert
wird.
US 4,019,653 offenbart
eine solche Apparatur, bei der eine Steuereinheit ein voreingestelltes
Signal empfängt,
das das gewünschte
Fließverhältnis darstellt,
die Fließgeschwindigkeitssignale
von den jeweiligen Leitungen überwacht,
das tatsächliche
Verhältnis
berechnet, dieses mit dem gewünschten
Verhältnis
vergleicht und ein steuerbares Ventil in einer Verbindungsleitung
einstellt, so dass die Fließgeschwindigkeit
beeinflusst und dadurch das gewünschte
Verhältnis
erreicht wird. Während
einer vorbestimmten Zeit, nachdem der Auslöser der Sprühpistole betätigt wurde,
wird jedoch die Information über
die Fließgeschwindigkeit
vom Steuerventil abgetrennt, da die anfänglichen vorübergehenden
Fließsignale
erratisch, langsam und unzuverlässig
sein können.
-
EP-A-0
300 902 offenbart eine andere Apparatur, die ein durch einen Auslöser betriebenes,
manuell gesteuertes pneumatisches Sprühgerät umfasst. Die Fließgeschwindigkeit
der Druckluft wird gemäß der Stellung
des Auslösers
variiert. Die Fließgeschwindigkeit
der beiden Komponenten wird durch das Signal reguliert, das durch
die Information über
den Luftstrom gegeben wird.
-
Ebenfalls
bekannt ist eine Apparatur zum Auftragen von mehrkomponentigen Beschichtungszusammensetzungen,
die wenigstens zwei Dosiervorrichtungen, eine luftgestützte Sprühpistole
und eine Steuervorrichtung aufweist, wobei verschiedene Komponenten
miteinander gemischt und auf das Substrat aufgetragen werden. Siehe
WO 98/41316.
-
Der
jüngste
Trend für
Hersteller besteht darin, von einer Zweikomponenten- zu einer Dreikomponenten-Apparatur überzugehen,
um das Bindemittel, das Härtungsmittel
und das Reduktionsmittel unterzubringen. Zu diesen Dreikomponentensystemen,
die zur Zeit verfügbar
sind, gehören
der ValueMix (US-Anmeldung eingereicht) und der P-MixII-3k, beide
von Graco.
-
Die
oben offenbarte Apparatur hat nicht die Vorteile des Verfahrens
der vorliegenden Erfindung, zu denen Folgende gehören: die
kontinuierlich variablen Mischungsverhältnisse, die für die vielen
Bedürfnisse
der Industrie zur Verfügung
stehen; die Verwendung einer Beschichtungszusammensetzung mit einer
kurzen Topfzeit; und andere Vorteile, die man in der Industrie verstehen
wird. Dementsprechend ermöglicht
die Verwendung einer mehrkomponentigen Apparatur zusammen mit dem
Verfahren der vorliegenden Erfindung die Verwendung von mehrkomponentigen
Beschichtungszusammensetzungen, die eine sehr kurze Topfzeit haben, zum
Beispiel nur 1 Minute oder noch weniger. Sie führt auch zu einer genau reproduzierbaren
Beschichtungszusammensetzung, einem schnellen Überwechsel zu anderen Mischungsverhältnissen,
zu einer geringeren Materialverwendung, weniger chemischem Abfall
und einer höheren
Produktivität.
-
Wenn
reaktive Komponenten verwendet werden, hängen die Merkmale wie Topfzeit
und Trocknungszeit von der Reaktivität der Komponenten ab. Zum Beispiel
können
ein Bindemittel und ein Härtungsmittel
in einer Komponente und der Katalysator in einer anderen vorhanden
sein, wenn das Bindemittel und das Härtungsmittel nur in Gegenwart
des Katalysators miteinander in Wechselwirkung treten.
-
Eine
besondere Anwendung für
das oben genannte Verfahren der vorliegenden Erfindung liegt in
der Reparaturlackindustrie. Herkömmliche
Reparaturlackverfahren zum Auftragen einer Beschichtungszusammensetzung
auf ein Substrat sind in mehreren wichtigen Aspekten beschränkt. Typischerweise
werden die Komponenten der Beschichtungszusammensetzung manuell
miteinander gemischt. Sobald sie gemischt sind, muss die Zusammensetzung
innerhalb einer bestimmten Zeitspanne verwendet werden, d.h. während ihrer Topfzeit,
die definiert ist als die Zeit, innerhalb derer das Gemisch zum
Sprühen
geeignet ist. Insbesondere dauert die Topfzeit bis zu dem Zeitpunkt,
wenn das Bedienpersonal einen erkennbaren Unterschied in der Leichtigkeit
der Handhabung aufgrund einer Erhöhung der Viskosität der gemischten
Komponenten wahrnehmen kann.
-
Für solche
Beschichtungen wie Klarlacke, Basislacke, Grundierungen und Füllstoffe
in der Kraftfahrzeugindustrie ist das Verfahren der vorliegenden
Erfindung besonders gut für
die Endlackierung großer
Transportfahrzeuge, wie Züge,
Busse und Flugzeuge, geeignet. Das Verfahren ist auch in der Reparaturlackindustrie
anwendbar, insbesondere in einer Karosseriewerkstatt, um Autos zu
reparieren. Je nach der für
die besondere Anwendung notwendigen Menge an Beschichtungszusammensetzung
können
die im Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendeten Verhältnisse
in einen größeren oder
kleineren Maßstab übertragen
werden.
-
Außerdem führt das
manuelle Mischen der Komponenten häufig zu einer großen Menge
Abfall. Es ist auch unmöglich,
genau dieselbe Beschichtungszusammensetzung zweimal herzustellen.
Dementsprechend wird vor dem Sprühen
eine große
Menge an Beschichtungszusammensetzung hergestellt, um zu garantieren, dass
genügend
Beschichtungszusammensetzung vorhanden ist, um das Substrat zu besprühen. Daher
wird nach dem Sprühen
stets eine bestimmte Menge Beschichtungszusammensetzung übrig bleiben,
und da die Topfzeit für
die einmal gemischte Zusammensetzung relativ kurz ist, kann sie
nicht für
irgendeine andere Anwendung verwendet werden. Somit wird der Rest
der Beschichtungszusammensetzung als chemischer Abfall weggeworfen.
-
Im
Hinblick darauf besteht ein Bedürfnis
nach einem verbesserten Verfahren zum Auftragen einer mehrkomponentigen
Beschichtungszusammensetzung.
-
Kurzbeschreibung
der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Mischen von Beschichtungszusammensetzungen mit
einer Mehrkomponenten-Apparatur für drei oder mehr Komponenten,
wobei zahlreiche Beschichtungszusammensetzungen mit verschiedenen
Eigenschaften miteinander gemischt und aufgetragen werden können, ohne
die Komponenten der Mehrkomponenten-Apparatur zu ändern, und
insbesondere ein Verfahren zum Mischen von Komponenten für die sofortige
Auftragung zur Endbehandlung eines Substrats.
-
Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
-
Es
wurde nun herausgefunden, dass durch Verwendung eines Verfahren,
in dem man das Mischen der Komponenten zur Auftragung einer gewünschten
Beschichtungszusammensetzung auf ein Substrat variieren kann, wie
etwa durch Variieren der Verhältnisse
der Komponenten, die vielen Bedürfnisse
der Industrie erfüllt
werden können,
ohne die für
die Beschichtungszusammensetzungen verwendete Mehrkomponenten-Apparatur "zerlegen" und/oder die Komponenten
für die
Beschichtungszusammensetzungen austauschen zu müssen.
-
Ein
Verfahren zum Herstellen und Auftragen einer Beschichtungszusammensetzung
unter Verwendung einer Mehrkomponenten-Apparatur umfasst das Auswählen wenigstens
zweier ungleicher Komponenten für
die Beschichtungszusammensetzung aus Komponenten in der Mehrkomponenten-Apparatur,
wobei die Mehrkomponenten-Apparatur Folgendes aufweist: wenigstens
eine Bindemittel-Komponente, wenigstens eine Härtungsmittel-Komponente und
wenigstens eine Komponente, die ein Bindemittel oder ein Härtungsmittel
ist, wobei eine solche Komponente eine Reaktivität hat, die von derjenigen ihrer
jeweils entsprechenden Komponente A oder B verschieden ist, das
Auswählen
eines Mischungsverhältnisses
für die
wenigstens zwei ungleichen Komponenten der Beschichtungszusammensetzung
und das Mischen der Komponenten der Beschichtungszusammensetzung,
während
sie auf das Substrat aufgetragen wird, wobei eine Mehrzahl von Beschichtungszusammensetzungen
mit variieren den Eigenschaften aus den Komponenten in der Mehrkomponenten-Apparatur
hergestellt und aufgetragen werden kann. Diese ungleichen Komponenten
sind zum Beispiel ein Bindemittel und ein Härtungsmittel.
-
Unter
Verwendung einer bekannten Mehrkomponenten-Apparatur mit der Fähigkeit
zum Mischen von wenigstens drei Komponenten kann eine Flexibilität in den
verfügbaren
Beschichtungszusammensetzungen erreicht werden, indem man die Mischungsverhältnisse
der reaktiven Komponenten der Beschichtungszusammensetzung variiert.
Insbesondere bei Verwendung eines Mehrkomponentensystems mit drei
Komponenten würde
man zwei gleiche Komponenten (zum Beispiel zwei Härter), die
jeweils eine unterschiedliche Reaktivität haben, zusammen mit einer
gemeinsamen Komponente (zum Beispiel einem Bindemittel) verwenden,
was die Herstellung von verschiedenen Beschichtungszusammensetzungen
ermöglichen
würde.
-
In
der Autoreparaturlackindustrie kann zum Beispiel eine Vielseitigkeit
erreicht werden, indem man die Verhältnisse eines schnellen (kurze
Härtungszeit)
Härtungsmittels
für ein
Beschichtungsmaterial mit einem langsamen (lange Härtungszeit)
Härtungsmittel
für ein
Beschichtungsmaterial relativ zu dem gemeinsamen polymeren Bindemittel
(Harz) variiert, so dass jedes der Endbehandlungsprodukte die Bedürfnisse
für einen speziellen
Arbeitsschritt erfüllt,
ohne dass man die Härter
oder das Bindemittel austauschen muss. Die erhaltenen Beschichtungserfordernisse
sind zum Beispiel eine schnelle Härtung, eine langsamere Härtung und
eine Deckschicht mit höherer
Qualität.
Dieselbe Art von Vielseitigkeit kann erreicht werden, wenn man zwei
verschiedene polymere Bindemittel (Harze), die sich in der Härtungszeit
voneinander unterscheiden, zusammen mit einem gemeinsamen Härtungsmittel
hat.
-
In
dem Verfahren dieser Erfindung gibt es wenigstens zwei gleiche Komponenten,
die dieselbe Art von chemischer Funktionalität aufweisen, aber mit unterschiedlicher
Reaktivität
gegenüber
der wenigstens einen gemeinsamen Komponente. Jede der ersten beiden
Komponenten kann mit der gemeinsamen Komponente allein kombiniert
werden, was den größten Unterschied
in den Leistungseigenschaften, wie Trocknungszeit und Erscheinungsbild,
ergibt. Alternativ dazu ergeben mehrfache Kombinationen der beiden
gleichen Komponenten, die in einem konstanten Verhältnis mit
der gemeinsamen Komponente gemischt werden, je nach den Anforderungen
des Anwenders für
die spezielle Anwendung unterschiedliche Leistungseigenschaften.
Diese Leistungseigenschaften liegen im Bereich zwischen den einzelnen
Kombinationen jeder der gleichen Komponenten mit der gemeinsamen
Komponente.
-
In
einem Dreikomponentenverfahren könnte
die mehrfache Apparatur zum Beispiel ein gemeinsames Bindemittel
und zwei gleiche Härtungsmittel
aufweisen, die jeweils eine unterschiedliche Reaktivität haben. Wenn
eine Anwendung dann eine kurze Härtungszeit
für das
Beschichtungsmaterial erfordert, würde man die gemeinsame Bindemittelkomponente
nur mit dem hochreaktiven (schnellen) Härtungsmittel (ungleiche Komponente)
mischen und sofort auf das Substrat auftragen (d.h. nur zwei der
drei Komponenten würden
miteinander gemischt). Wenn die nächste Anwendung dann eine Härtungsgeschwindigkeit
erforderte, die geringfügig
geringer ist als bei der ersten Anwendung des Beschichtungsmaterials,
vielleicht um die Qualität
der Deckschicht zu verbessern, wäre
der Härter
ein Gemisch aus der hochreaktiven Härtungsmittelkomponente und
der weniger reaktiven (langsamen) Härtungsmittelkomponente zusammen
mit dem Bindemittel. Wenn die nächste Anwendung
eine geringe Härtungsgeschwindigkeit
für das
Beschichtungsmaterial I erforderte, vielleicht um die Oberflächeneigenschaften
des Materials zu optimieren, würde
man das Bindemittel nur mit dem langsamen Härter mischen. Gemäß der vorliegenden
Erfindung würde
man alle die obigen Anwendungen (und viele andere mehr) unter Verwendung
derselben Ausgangskomponenten durchführen, die in die Mehrkomponenten-Apparatur
geladen wurden. Da das Verfahren verschiedene Gemische der Beschichtungszusammensetzungen
ermöglicht,
besteht keine Notwendigkeit, die einzelnen Komponenten auszutauschen.
-
Die
vorliegende Erfindung wurde oben zwar für die Verwendung eines gemeinsamen
Bindemittels mit zwei gleichen Härtern
veranschaulicht, doch ist sie nicht auf eine solche Konfiguration
beschränkt.
Zum Beispiel wäre
das Verfahren auch bei einem System mit einem gemeinsamen Härter und
zwei gleichen Bindemitteln anwendbar.
-
Optimale
Ergebnisse werden erhalten, wenn es im Dreikomponentenverfahren
einen minimalen Unterschied in der Viskosität gibt, die notwendig ist,
um ein effizientes Mischen der Komponenten zu erhalten.
-
Weiterhin
gehen die Neuheit und Vielseitigkeit der obigen Erfindung weiter
als bis zu dem oben allgemein beschriebenen Dreikomponentenverfahren.
Dieses Verfahren der vorliegenden Erfindung umfasst auch die Verwendung
von zusätzlichen
Komponenten, wie bei einem Vierkomponentenverfahren. Bei einem solchen
Vierkomponentenverfahren könnten
zwei gleiche Bindemittel mit zwei gleichen Härtern verwendet werden.
-
Vorzugsweise
liegt der Volumenprozentsatz der gemeinsamen Komponente zwischen
5% und 95%, besonders bevorzugt zwischen 10% und 90%.
-
Die
Beschichtungszusammensetzung zur Verwendung im vorliegenden Verfahren
kann unter anderem Zusammensetzungen umfassen, die die folgende
Kombination von funktionellen Gruppen umfassen: Amin/Isocyanat,
Amin/Epoxy/Isocyanat, Amin/Epoxy, Hydroxy/Isocyanat, Epoxy/Anhydrid,
Mercaptan/Isocyanat, Mercaptan/Epoxy, Mercaptan/Epoxy/Amin, ungesättigte Gruppen/Mercaptan,
Hydroxy/Isocyanat/Amin, Anhydrid/Hydroxy, Amin/Anhydrid, ungesättigte Gruppen/Amin
oder blockiertes Amin wie Aldimin, Ketimin oder Oxazolidin, Acetoacetat/Amin
oder blockiertes Amin wie Aldimin, Ketimin oder Oxazolidin. Die
katalysierte Reaktion einer solchen Kombination von funktionellen
Gruppen kann zu Vernetzungspolymerisationsreaktionen führen, die
eine Härtung
des Beschichtungsmaterials bewirken. Ein solches Material liegt
im Bereich von kommerziell bekannten Systemen bis zu Systemen, von
denen bisher angenommen wurde, dass sie für die praktische oder kommerzielle
Verwendung zu schnell wirken.
-
Die
vorliegende Erfindung wird weiterhin auf der Grundlage der Hydroxy-Isocyanat-Reaktion
erläutert. Die
Erfindung ist jedoch nicht darauf beschränkt.
-
Die
Reaktivität
von gleichen Polyisocyanat-Härtungsmitteln,
die geändert
oder modifiziert werden können,
indem man von einem auf wenig reaktiven Isocyanatgruppen basierenden
Polyisocyanat, wie α,α,α',α'-Tetramethyl-o-, -m- und -p-xylylendiisocyanat
(TMXDI) oder Isophorondiisocyanat (IPDI), zu einem etwas reaktiveren
Polyisocyanat, wie auf Hexandiisocyanat (HDI) basierenden Polyisocyanat,
oder noch reaktiveren Polyisocyanaten, wie auf Toluoldiisocyanat
(TDI) und Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat
(MDI) basierenden Polyisocyanaten, übergeht. Je höher das
Molekulargewicht und/oder die Funktionalität des Polyisocyanats, desto
reaktiver wird das System sein, in dem es verwendet wird.
-
Die
Reaktivität
der hydroxyfunktionellen Bindemittel kann modifiziert werden, indem
man von der Verwendung einer sekundären Hydroxygruppe zu einer
primären
Hydroxygruppe übergeht
oder indem man die Menge der vorhandenen Hydroxygruppen erhöht und dadurch
die Funktionalität
des Bindemittels erhöht
oder indem man das Molekulargewicht oder die Starrheit des Bindemittels
(Tg) erhöht.
Das hydroxyfunktionelle Bindemittel kann aus einem Polyesterpolyol,
Polyurethanpolyol oder Polyacrylatpolyol ausgewählt werden.
-
Eine
Veränderung
in der Menge des Katalysators in den gleichen Komponenten kann auch
die Reaktivität
der jeweiligen gleichen Komponenten verändern. Zu den Katalysatoren
in Polyurethanharzsystemen, die in der vorliegenden Erfindung anwendbar
sind, gehören
unter anderem Dibutylzinndilaurat, Dimethylzinndichlorid, Dioctylzinndilaurat
und 1,4-Diazabicyclo[2.2.2]octan. Die Reaktivität kann leicht auf das erforderliche Niveau
eingestellt werden.
-
Die
Erfindung kann verwendet werden, um Vernetzungssysteme für Grundierungs-,
Dichtungsmittel-, Füllgrund-,
Bindelack-, Basislack-, pigmentierten Decklack- oder Monolack- und
Klarlackzwecke oder Kombinationen davon aufzutragen.
-
Zum
Beispiel kann die vorliegende Erfindung durchgeführt werden, um eine Klarlackzusammensetzung über einem
Basislack aufzutragen.
-
Dasselbe
kann mit einer Grundierung/einem Füllgrund für Schleifzwecke und einem Dichtungsmittel für Nass-auf-nass-Vorlackierungszwecke
erfolgen. Eine pigmentierte erste Komponente kann mit einem schnell
trocknenden Füllgrundhärtungsmittel
kombiniert werden, so dass man einen leicht zu schleifenden Dickschichtlack
erhält,
neben einer Kombination mit einem weniger reaktiven Dichtungsmittelhärter, der
ein besseres Fließverhalten
und eine gleichmäßige und
glatte Beschichtung ergibt, die eine Decklackierung ohne Schleifen
ermöglicht.
-
Dasselbe
kann mit farbigen Grundierungen erfolgen. Während es in der Autoindustrie
einen Trend gibt, eine Grundierung in Richtung der Endfarbe des
Autos abzutönen,
werden mehr und mehr farbige oder getönte Grundierungssysteme in
den Autoreparaturlackmarkt eingeführt. Die Dreikomponenten-Apparatur kann
verwendet werden, um von dunklen zu helltönigen Vorlackierungsfarbtönen überzugehen.
-
Bei
einem Vierkomponentensystem kann es zwei gemeinsame Komponenten
mit verschiedenen Pigmenten (wie einem schwarzen Bindemittel und
einem weißen
Bindemittel) zusammen mit zwei gleichen Härtungsmitteln, die verschiedene
Reaktivitäten
haben, geben, so dass diese verschiedenen Reaktivitäten in Bezug
auf einen der beiden gemeinsamen Bindemittel dieselben sind.
-
Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung kann auf ein beliebiges Substrat
angewendet werden. Bei dem Substrat kann es sich zum Beispiel um
Metall, z.B. Eisen, Stahl und Aluminium, Kunststoff, Holz, Glas, synthetisches
Material, Papier, Leder oder eine andere Beschichtungsschicht handeln.
Die andere Beschichtungsschicht kann aufgetragen werden, indem man
das Verfahren der vorliegenden Erfindung durchführt, oder sie kann auch anders
aufgetragen werden.
-
Die
Härtung
der Beschichtungszusammensetzungen, die nach dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung aufgetragen werden, kann unter einer Vielzahl von Bedingungen
durchgeführt
werden, die dem Fachmann bekannt sind, doch wird die Härtung vorzugsweise
unter Umgebungstemperaturbedingungen durchgeführt, typischerweise von Umgebungstemperatur
bis etwa 70 °C
(60 bis 160 °F).
-
Die
folgenden Beispiele dienen zur Veranschaulichung und sollen die
Erfindung in keiner Weise einschränken.
-
Beispiele
-
Alle
in den Beispielen erwähnten
Produkte sind von Akzo Nobel Coatings Inc. kommerziell erhältlich.
-
Beispiel 1: PUR-Klarlack
mit unterschiedlicher Trocknungsgeschwindigkeit
-
Die
folgenden drei Komponenten wurden hergestellt:
- Komponente
A (1) besteht aus 90 Volumenteilen Autoclear® 1,
bezogen auf ein Acrylpolyolbindemittel, und 10 Volumenteilen Autocryl® Medium
Reducer. Autoclear® 1 basiert auf einem Acrylpolyol.
- Komponente B (1), das langsame Härtungsmittel, besteht aus 60
Volumenteilen Autocryl® Hardener und 40 Teilen
Autocryl® Medium
Reducer. Autocryl® Hardener ist ein kommerziell
erhältliches
Isocyanat-Härtungsmittel,
das auf einem IPDI- und HDI-Trimergemisch beruht.
- Komponente C (1), das schnelle Härtungsmittel, besteht aus 60
Volumenteilen Autocryl® Rapid Hardener, bezogen
auf dasselbe Isocyanatgemisch, aber mit einem Metallkatalysator,
und 40 Teilen Autocryl® Medium Reducer.
-
Unter
Verwendung der ValueMix-Mehrkomponenten-Apparatur von Graco wurden
die oben genannten Komponenten in verschiedenen Verhältnissen,
die in der folgenden Tabelle aufgeführt sind, miteinander gemischt
und sofort auf ein Substrat aufgetragen, ohne die Komponenten in
der Mehrkomponenten-Apparatur zu ändern. Sie lieferten die folgenden
Ergebnisse:
-
Beispiel 2: PUR-Klarlack
mit unterschiedlicher Trocknungsgeschwindigkeit für schlechten
Luftzug und für
Fallstrom-Spritzkabinen
-
Die
folgenden Komponenten wurden hergestellt:
- Komponente A (2)
besteht aus Autoclear® 1, einem Produkt, das
in Umgebungen mit schlechtem Luftzug sowie in Spritzkabinen mit
einer hohen Luftströmungsgeschwindigkeit
(Fallstrom-Spritzkabine) verwendet werden kann, indem man das Mischungsverhältnis wechselt.
- Komponente B (2) besteht aus Autoclear® 1
Rapid, das auf demselben Acrylbindemittelsystem wie Autoclear® 1
besteht, aber mit einem höheren
Katalysatorgehalt als Hauptunterschied.
- Komponente C (2), Härtungsmittel,
besteht aus 50 Volumenteilen Autocryl® Hardener
Rapid und 50 Teilen Autocryl® Medium Reducer.
-
Unter
Verwendung der ValueMix-Mehrkomponenten-Apparatur von Graco wurden
die oben genannten Komponenten in verschiedenen Verhältnissen,
die in der folgenden Tabelle aufgeführt sind, miteinander gemischt
und sofort auf ein Substrat aufgetragen, ohne die Komponenten in
der Mehrkomponenten-Apparatur zu ändern. Sie lieferten die folgenden
Ergebnisse:
Dieses Beispiel zeigt, dass die Unterschiede in
der Härtungsgeschwindigkeit
und somit die Flexibilität
für den Reparaturvorgang
erhalten werden können,
indem man einfach die Mischungsverhältnisse der Komponenten verändert.
-
-
Beispiel 3: PUR-Grundierung
für Füllgrund-
und Dichtungsmittelzwecke
-
Die
folgenden drei Komponenten wurden hergestellt:
- Komponente
A (3): Colorbuild®
- Komponente B (3), Sanding Hardener, besteht aus 50 Volumenteilen
Colorbuild® Surfacer
Hardener und 50 Volumenteilen Colorbuild® Surfacer
Activator.
- Komponente C (3), Nass-in-nass-Härtungsmittel, besteht aus 50
Volumenteilen Colorbuild® Sealer Hardener und 30
Volumenteilen Autocryl® Medium Reducer.
-
Unter
Verwendung der ValueMix-Mehrkomponenten-Apparatur von Graco wurden
die oben genannten Komponenten in verschiedenen Verhältnissen,
die in der folgenden Tabelle aufgeführt sind, miteinander gemischt
und sofort auf ein Substrat aufgetragen, ohne die Komponenten in
der Mehrkomponenten-Apparatur zu ändern. Sie lieferten die folgenden
Ergebnisse:
-
Beispiel 4: PUR-Grundierung
mit Tönung
und Füllgrund-Dichtungsmittel-Möglichkeiten
-
- Komponente A(4): Colorbuild® White
- Komponente B(4): Colorbuild® Black
- Komponente C(4), Sanding Hardener, besteht
aus 50 Volumenteilen Colorbuild® Surfacer
Hardener und 50 Volumenteilen Colorbuild® Surfacer
Activator.
- Komponente D(4), Nass-in-nass-Härtungsmittel,
besteht aus 50 Volumenteilen Colorbuild® Sealer
Hardener und 30 Volumenteilen Autocryl® Medium
Reducer.
-
Unter
Verwendung der ValueMix-Mehrkomponenten-Apparatur von Graco wurden
die oben genannten Komponenten in verschiedenen Verhältnissen,
die in der folgenden Tabelle aufgeführt sind, miteinander gemischt
und sofort auf ein Substrat aufgetragen, ohne die Komponenten in
der Mehrkomponenten-Apparatur zu ändern. Sie lieferten die folgenden
Ergebnisse: