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Hintergrund der Erfindung
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Thermische
Batterien sind thermisch aktivierte. hermetisch versiegelte Energiequellen
zur Primärreserve,
welche im Allgemeinen aus Reihen von Zellarrays oder reihenparallelen
Zellarrays bestehen. Jede Zelle besteht aus einer Anode, einem bei
Raumtemperatur nicht leitendem Elektrolyttrennelement, welches ein Feststoff
ist, einer Kathode und pyrotechnischen Mitteln. Die Zelle wird durch
Bereitstellung von ausreichender Wärme für ein Schmelzen des Elektrolyts
aktiviert.
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Eine
Vielzahl von elektrochemischen Systemen ist zur Verwendung in thermischen
Zellen bekannt. Die Elektrolyte sind im Allgemeinen Gemische aus
Alkalimetallhalogeniden, am häufigsten
eutektische Gemische von LiCl-KCl (etwa bei 352°C schmelzend) und LiCl-LiF-LiBr
(etwa bei 440°C
schmelzend), obwohl auch andere schmelzbare Salzgemische verwendet
worden sind, wie beispielsweise Alkalimetallthiocyanate etc. Übliche Kathodenmaterialien,
unter anderen Materialien, sind Eisenpyrit, Kobaltsulfit, Calciumchromat,
Kupferchlorid und Kupferoxid.
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Typischerweise
wird reines Lithiummetall als Anode verwendet, aber aufgrund seiner
hohen Reaktivität
gibt es einige bedeutende Nachteile, wobei die Bildung von Lithiumnitrid
einer davon ist. Diese Verbindung dient als Katalysator für ihre kontinuierliche
Bildung insbesondere während
des Einsickerns von Stickstoff in die Batterie während der Zeit des Alterungsprozesses,
wobei dies zu einer allmählichen
Umwandlung von der metallischen Lithiumanode in das Nitrid führt. Es
wurde herausgefunden, dass diese Erscheinung die Lebenszeit einer
thermischen Batterie in starkem Maße herabsetzt. Dieses Problem
der Lithiumnitridbildung wurde nie vollständig gelöst und die Entfernung dieser
Verbindung war über
Jahre hinweg Anlass für
Gedanken.
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Wegen
der hohen Reaktivität
von Lithium erfordert die Anodenherstellung eine schwierig zu erreichende
Versorgung mit hochreinem Argongas, um die Bildung von Lithiumnitrid
zu verhindern. Auch mit kostenintensiver geeigneter Ausrüstung wird
das Material auf Lithiumbasis, nachdem es einmal gebildet worden
ist, nach dem Abkühlen
trübe.
Der mattgraue Film bildet sich in Folge der Präzipitatierung von Lithiumnitrid
und anderen Verunreinigungen (R. Szwarc und S. Dallek, „The Li(B)
Ingot Preparation Scale-Up
Study – Final
Report", GEPP-TM-645,
General Electric Company, 1982).
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Es
gibt zwei Gründe
für Lithiumnitridbildung
während
des Lithiumschmelzens. Einer dieser Gründe ist, dass eine „stickstofffreie" Atmosphäre im Allgemeinen
etwa 1 ppm Stickstoff umfasst. Diese Konzentration kann, auch wenn
sie sehr gering ist, nicht als eine Stickstoff-"freie" oder eine „Null"-Atmosphäre angesehen werden. Kleine
Stickstoffmengen sind für
eine Reaktion mit Lithium zur Erzeugung von verunreinigenden Mengen
an Lithiumnitrid im Anodenmaterial auf Lithiumbasis ausreichend.
Darüber
hinaus liegen im Lithiumrohmaterial immer Nitridverunreinigungen
vor. Solche Verunreinigungen sind auch in einer sehr kleinen Menge
aufgrund des Vorliegens einer eutektischen Zusammensetzung zwischen
Lithium und Lithiumnitrid unvermeidbar. Die eutektische Zusammensetzung
umfasst 0,068 % Mol Stickstoff {P. Hubberstey, R. J. Pulham und
A. E. Thunder, „Depression
of the freezing point of lithium by nitrogen and by hydrogen", J. Chem. Soc. Faraday Trans.,
1 [72] 431-435 (1976)} und führt
immer dazu, dass Lithiumrohmaterial Lithiumnitrid als Verunreinigung enthält.
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US-Patent
3,930,888 offenbart aktive Anodenmetalle umfassend Alkalimetalle,
Erdalkalimetalle und Legierungen davon, welche unterhalb der Betriebstemperatur
der Zelle schmelzen, oder welche für die meisten Zwecke unterhalb
von etwa 400°C
schmelzen, bevorzugt Lithium oder eine Legierung aus Lithium und
Calcium. Die Verwendung einer flüssigen
Lithiumanode in thermischen Batterien stellt eine Vielzahl von Vorteilen bereit,
wobei die Fähigkeit,
Hochspannung, eine hohe Leistungsdichte und eine hohe Energiedichte
bereitzustellen zu diesen Vorteilen zählen.
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Das
aktive Anodenmetall wird durch einen kleine Öffnungen aufweisenden Metallträger getragen,
welcher durch das geschmolzene Anodenmetall benetzt ist und welcher
gegenüber
elektrochemischen Reaktionen oder anderen Reaktionen im verwendeten
jeweiligen Zellsystem im Wesentlichen inert ist. Der Träger wird mit
aktivem Anodenmetall gefüllt,
in der am besten geeigneten Weise durch Eintauchen des Trägers in
geschmolzenes Anodenmetall, Herausnehmen des Trägers und abschließendes Kühlen des
Trägers
unter den Schmelzpunkt des Anodenmetalls; wenn das Anodenmetall
in Folge der Aktivierung der Zelle geschmolzen ist, wird es anschließend den
Träger
benetzen und füllen.
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Das
Anodengehäuse
umfasst einen undurchdringlichen inerten Metallabschnitt und einen
porösen, hitzebeständigen faserförmigen Abschnitt.
Der Metallabschnitt steht in elektrischem Kontakt mit dem Anodenmetall
und kann aus einem beliebigen festen Metall sein, welches im Wesentlichen
inert gegenüber
anderen Zellkomponenten ist, mit denen es in Kontakt stehen kann,
vorzugsweise Nickel, rostfreier Stahl oder Eisen. Der poröse Abschnitt
(trockene Asbestfasern und/oder beliebige unlösliche, anorganische, nicht-metallische Fasern
mit hohem Schmelzpunkt, die während
des Betriebs der Zelle unschmelzbar sind, wie beispielsweise hitzebeständige oder
keramische Fasern, entweder sauer, basisch oder amphoter, können verwendet
werden) des Gehäuses
steht in enger Bindung mit dem gesamten Umfeld des Metallabschnitts
des Gehäuses,
um einem Auslaufen des geschmolzenen Anodenmetalls entlang der Metallgehäuseoberfläche zur
Außenseite
des Gehäuses
hin vorzubeugen, was zu einem Kurzschluss oder einem anderen Betriebsausfall
führen
würde.
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Ein
Hauptnachteil dieser Anode liegt in der reaktiven Natur von Lithium
und seinem niedrigen Schmelzpunkt (etwa 180°C), wobei dies zu einem Auslaufen
des geschmolzenen Metalls führen
kann, und in der Folge Kurzschlüsse
und vorzeitige Defekte in solchen Batterien verursachen kann.
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US-Patent
4,221,849 betrifft ein Anodenmaterial umfassend eine pyrometallurgisch
kombinierte Eisenlithiumanode zur Verwendung in thermischen Batterien
mit Lithiumanode. Das Verhältnis
von Lithium zu Eisen beträgt
etwa 15 bis 35 %. In diesen Verhältnissen
werden die Eisenpartikel eher durch die Oberflächenspannung des Lithiums als
durch ein Legieren damit zusammengehalten. Das Lithium wird auf
etwa 500–600°F erhitzt
und das Eisen wird unter Rühren
des geschmolzenen Gemischs teilchenförmig zugegeben. Die Eisen-Lithiumanodenscheibe
wird in einem Metallnapf mittels eines inerten Isolations- oder
Separatorrings, vorzugsweise hergestellt aus Fiberbrax® positioniert.
Der Elektrolyt, üblicherweise
in Form eines Wafers, wird neben dem Separator im Napf positioniert.
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Es
wurde herausgefunden, dass die Aktivierung von thermischen Batterien,
die mit diesen Eisenlithiumanoden zusammengesetzt waren, ein Rauschen
von einigen Sekunden Dauer bildete, wobei Peak-zu-Peak-Werte größer als
0,5 Volt (zwischen 3 und 15 KHz) auftraten. Bezüglich des Rauschens, welches
in Batterien, die unter kalten Bedingungen betrieben werden, im
Vergleich mit solchen Batterien, die unter warmen oder heißen Bedingungen
betrieben werden, in hohem Maße
verstärkt
wird, wurde herausgefunden, dass es die finale Aktivierungsrate
dieser Batterien in großem
Maße herabsetzt.
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US-Patent
4,675,257, welches die gleiche Anode wie das US-Patent 4,221,849
verwendet, umfasst einen Metallnapf und eine Metallblende, die zwischen
dem Metallnapf und dem Anodenverbundmaterial eingebracht wurde.
Das Positionieren der Metallblende zwischen dem Metallnapf und dem
Anodenverbundmaterial führt
zusammen mit der Entfernung des Fiberfrax-Separators zur Verringerung und Eliminierung
von Aktivierungsrauschen und verbessert die elektrischen Eigenschaften
der Batterie.
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Die
drei oben beschriebenen US-Patente zeigen den Hauptnachteil unerwünschter
Lithiumnitridentwicklung, wie sie hierin weiter oben diskutiert
wird.
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US-Patent
4,781,756 lehrt ein Verfahren zur Entfernung von Lithiumnitrid aus
hochreinem Lithiummetall durch Zugabe einer stöchiometrischen Menge an Aluminium
zu flüssigem
Lithiummetall, welches Lithiumnitrid enthält (bei einer Temperatur zwischen
dem Schmelzpunkt von Lithium und 300°C), um mit dem Lithiumnitrid
in einer inerten, stickstofffreien Atmosphäre unter Bildung von Aluminiumnitrid
zu reagieren, und anschließendem
Abtrennen des Aluminiumnitrids aus dem flüssigen Lithiummetall durch
Absetzen und Filtrieren des Gemischs unter Verwendung eines 0,5 μm Filters.
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US-Patent
5,019,158 beschäftigt
sich mit einem Verfahren zum Abtrennen von Calcium und Stickstoff aus
Lithium, in welchem Aluminium zu geschmolzenem Lithium hinzu gegeben
wird, und unter Erzeugung von Aluminium und Lithiumoxid reagiert.
Das Aluminium reagiert mit dem Stickstoff im Lithium unter Erzeugung
von unlöslichem
Aluminiumnitrid, während
das Lithiumoxid mit dem vorliegenden Calcium reagiert, um unlösliches Calciumoxid
und Lithium zu bilden. Das unlösliche
Calciumoxid und das Aluminiumnitrid können anschließend vom
geschmolzenen Lithium abgetrennt werden (beispielsweise durch Filtration).
Dieser Betriebsschritt findet vorzugsweise bei Temperaturen zwischen
200°C und
250°C statt.
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Die
beiden zuletzt diskutierten Patente (US-Patente 4,781,756 und 5,019,158)
leiden unter dem Nachteil, dass sie einen Filtrationsschritt aufweisen,
der immer dann sehr schwierig auszuführen ist, wenn hochviskose
Gemische vorhanden sind. Insbesondere umfassen sie einen Filtrationsschritt
zur Abtrennung der unlöslichen
Oxide und Nitride aus dem geschmolzenen Lithiummetall. In der Folge
können
sie im Verfahren zur Herstellung von Eisen-Lithiumanoden nicht verwendet werden,
da die pyrometallurgischen Kombinationen von Eisen und Lithium (15-35
Gew.-% Li) hochviskose Gemische bilden, die nicht filtrierbar sind.
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US-Patent
4,158,720 offenbart eine Lithium-Aluminium-Eisenlegierung zur Verwendung
in einer negativen Elektrode innerhalb einer sekundären elektrochemischen
Zelle. Es wurde herausgefunden, dass solche Elektroden ein erhöhtes Elektrodenpotenzial
gegenüber
den Elektroden aufweisen, die nur Lithium-Aluminiumlegierungen enthalten.
Die Anodenzusammensetzung umfasst etwa 5-50 Atomprozent Lithium
und etwa 50-95 Atomprozent Legierung aus Aluminium und Eisen. Die
Aluminium- und Eisenlegierung umfasst etwa 20-35 Atomprozent Eisen.
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Die
Aluminium-Eisenlegierung (Fe2Al5)
stellt, wenn sie mit Lithium gesättigt
ist, eine erhöhte
Lithiumaktivität
bereit und in der Folge eine erhöhte
Potenzialdifferenz gegenüber
einer vergleichbaren Lithiumaluminiumlegierung. Das Elektrodenmaterial
wird hergestellt durch erstens Bereitstellen einer Legierung aus
Aluminium und Eisen und anschließendem elektrochemischen Abscheiden
von Lithium in eine poröse
Masse, welche die Legierung enthält.
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Es
gibt einen großen
Nachteil hinsichtlich dieses US-Patents, der diskutiert werden sollte.
Das Anodenmaterial besteht aus einer legierten Lithiumverbindung
(Li-Al-Fe-Legierung) und leidet darunter, dass Lithium nicht in
einer aktiven Metallform vorliegt. Die Abwesenheit von Lithium in
einer aktiven Metallform führt
zu einer wesentlichen Verringerung des Anodenpotenzials.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine neue thermische
Batterie bereitzustellen, umfassend einen neuen Fe-Li-Al-Anodenverbundstoff,
der die Vorteile von Lithium in einer aktiven Metallform umfasst,
ohne sich der Neigung von Lithium, in Gegenwart von Stickstoff nitridiert
zu werden, hinzugeben.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine thermische
Batterie bereitzustellen, welche einen neuen Fe-Li-Al-Anodenverbundstoff
mit langer Haltbarkeit und mit verbesserten Eigenschaften enthält. Insbesondere
zeigt die thermische Batterie, welche die neue erfindungsgemäße Anode
enthält,
keine Verringerung bezüglich
Spannung oder Leistung als Ergebnis der Bildung von Lithiumnitrid.
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Der
Anodenverbundstoff der vorliegenden Erfindung umfasst soviel wie
50 bis 70 Atomprozent aktives Lithium in Metallform (im Vergleich
zu nur 5 bis 50 Atomprozent an aktivem Lithium im Anodenverbundstoff
des US-Patents 4,158,720, welches oben diskutiert wurde). Darüber hinaus
umfasst die Anode der vorliegenden Erfindung etwa 34 bis 40 Atomprozent
Eisen und nur 1,7 bis 2,3 Atomprozent Aluminium (im Vergleich zu
10 bis 33 Atomprozent Eisen und soviel wie 33 bis 76 Atomprozent
Aluminium im Anodenverbundstoff des oben erwähnten US-Patents). Darüber hinaus
liegen die Lithium- und Aluminiumkomponenten im Anodenverbundstoff
der vorliegenden Erfindung nicht in Legierungsform vor, sondern
sie liegen vielmehr in einer Metallform vor, pyrometallurgisch kombiniert
mit Eisenpulver, wobei dies zum höchstmöglichen Potenzial führt, das
die Anode auf Lithiumbasis bereitstellen kann. Es kann jedoch ein
kleinerer Anteil von Lithium und Aluminium mit Eisenpulver in einer
Legierungsform vorliegen.
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Ein
Vergleich von US-Patent 4,158,720 mit der vorliegenden Erfindung
macht einen signifikanten Unterschied beim Verfahren zum Erlangen
des Fe-Li-Al-Anodenverbundstoffs
deutlich. Während
das Verfahren gemäß des US-Patents
eine Al-Fe-Legierung aus verschiedenen Zusammensetzungen (wie beispielsweise Fe2Al5, FeAl3 und FeAl2) als
Komponente der Anode verwendet, werden im Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
Eisen und Aluminium als Metallpulver verwendet, wodurch ein zusätzlicher
Schritt zur Erzeugung der Legierungen vermieden wird, wobei dieser
Schritt sehr hohe Betriebstemperaturen (über 1200°C) erfordert. Darüber hinaus
wendet das Verfahren der vorliegenden Erfindung eine Zugabe von
Lithium in einer teilchenförmigen
Metallform an, wodurch ermöglicht
wird, das Lithium in der bevorzugten Metallform zu halten, während das
Verfahren gemäß US-Patent
4,158,720 eine elektrochemische Abscheidung von Lithium bei der Bildung
von Lithiumlegierung anwendet.
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Es
ist noch eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen
Eisen-Lithium-Aluminiumanodenverbundstoff bereitzustellen, in welchem,
wann immer Lithiumnitrid gebildet wird, es sofort mit Aluminium
umgesetzt wird, welches in Metallform oder in Legierungsform (wie
als Li-Al-Legierung) vorliegen muss. Es sollte aber darauf hingewiesen
werden, dass andere Metalle als Al (beispielsweise Gallium) ebenfalls
mit Lithiumnitrid reagieren und Aluminium im Anodenverbundstoff
ersetzen können.
Geeignete Metalle sind diejenigen, deren Nitride thermodynamisch
stabiler als Lithiumnitrid sind. Die Li-Al-Schmelze kann pyrometallurgisch
mit einem teilchenförmigen
Metall kombinieren, das ausgewählt
ist aus der Gruppe umfassend Eisen, rostfreier Stahl, Nickel und
Nickelchrom. Somit kann das Eisen in der Fe-Li-Al-Anode der vorliegenden
Erfindung durch ein beliebiges dieser Metalle ersetzt werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst die Anodenkonfiguration einen
Metallnapf, der die Eisen-Lithium-Aluminiumanode enthält, in der eine Metallblende
zwischen dem Metallnapf und dem Anodenverbundmaterial eingefügt ist,
basierend auf dem Zusammenbau, welcher im oben diskutierten US-Patent
4,675,257 beschrieben ist.
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Das
Verhältnis
von Eisen-Lithium-Aluminiumanodenverbundmaterial der vorliegenden
Erfindung beträgt
etwa 65-85 Gew.-% (etwa 34 bis 40 Atomprozent) Eisen, etwa 15-35
Gew.-% (50-70 Atomprozent) Lithium und etwa 0,1 bis 10 Gew.-% (1,7
bis 2,3 Atomprozent) Aluminium.
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In
einer bevorzugten Betriebsart wird das Lithium auf etwa 300-400°C erwärmt und
das Aluminium, in Metallform oder in Form einer Lithiumaluminumlegierung,
wird in teilchenförmiger
Form zugegeben, während das
geschmolzene Gemisch für
etwa 30 Minuten oder länger
gerührt
wird, um es dem Aluminium zu ermöglichen,
mit Lithiumnitrid zu reagieren. Im Anschluss an die Aluminiumzugabe
und ohne Entfernung von Aluminiumnitrid oder nicht-abreagiertem Aluminium
wird Eisenpulver zugegeben, während
das geschmolzene Gemisch für
etwa 30 Minuten oder länger
gerührt
wird, um ein homogenes Gemisch zu erhalten. Das Gemisch aus Lithium,
Aluminium und benetztem Eisenpulver wird in zuvor beheizten Graphitgussformen
abgekühlt.
Das vollständige
Verfahren wird in einer inerten Edelgasatmosphäre, vorzugsweise Argon, durchgeführt.
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Es
sollte darauf hingewiesen werden, dass trotz der Zugabe von Aluminium
und somit der Bildung von Aluminiumnitrid das Anodenverbundstoffmaterial
die wesentlichen Eigenschaften von Lithium beibehält und das
es leicht zu wälzen
und zu formen ist.
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Anders
als Lithium und Lithiumeisenanoden in herkömmlichen thermischen Batterien
weist das Anodenverbundstoffmaterial der vorliegenden Erfindung
eine verringerte Neigung auf, bei Kontakt mit Stickstoffatmosphären nitridiert
zu werden. Die Anode der vorliegenden Erfindung behält deshalb
während
der erforderlichen verlängerten
Lagerzeiträume
thermischer Batterien ihr aktives Lithium in einer Metallform bei,
während gleichzeitig
die Lithiumnitridbildung blockiert wird.
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Darüber hinaus
wurde unerwarteterweise herausgefunden, dass die Zugabe von Aluminium
in Lithium-Aluminiumlegierungsform zum Anodenverbundstoff das Ausmaß an Rauschen
während
der Aktivierung der thermischen Batterie verringert. Es ist spekuliert
worden, dass das verringerte Ausmaß an Aktivierungsrauschen der
Batterie der vorliegenden Erfindung aufgrund eines niedrigeren Oberflächenspannungswerts
der Lithiumaluminiumschmelze im Vergleich zur Oberflächenspannung
der Lithiumschmelze auftritt.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 ist
eine Gesamtansicht einer herkömmlichen
thermischen Batterie umfassend eine gestapelte Anordnung elektrochemischer
Zellen. Es sollte darauf hingewiesen werden, dass Optionen zur Verwendung einer
mechanischen anstelle einer elektrischen Aktivierung und zur Verwendung
eines pyrotechnischen Schmelzstreifen anstelle von pyrotechnischem
Schmelzöl
in der Figur nicht gezeigt sind;
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2 ist
ein Beispiel für
einen Anodenaufbau wie er in US-Patent 4,675,257 gezeigt wurde,
welcher zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignet ist.
Der gleiche Aufbau ohne die Öffnung
in der Mitte kann ebenfalls verwendet werden;
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3 und 4 zeigen
das Entladungsverhalten von kalten bzw. heißen herkömmlichen Batterien unter Verwendung
der Anoden der vorliegenden Erfindung. Insbesondere zeigen die 3 und 4 eine
typische Ausgangsspannung, die aus der Entladung von thermischen
Batterien, die mit den Anoden der vorliegenden Erfindung zusammengesetzt
sind, erhalten wird. Die festgesetzten Temperaturen betragen –54°C und +71°C (3 bzw. 4).
Die obere und untere Kurven stellen die Ausgangsspannung eines Batterieabschnitts
mit 11 Zellen und 6 Zellen dar, entladen bei einer durchschnittlichen
Stromdichte von 530 mA/cm2 bzw. 770 mA/cm2; und
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5 und 6 zeigen
Aktivierungsrauschen während
der ersten zweiten Entladung kaltkonditionierter thermischer Batterien,
die mit Anoden aus dem Stand der Technik US-Patent 4,675,257 (5).
und Anoden der vorliegenden Erfindung (6) zusammengesetzt
sind. Die drei oberen Kurven stellen die Ausgangsspannung dar, die
während
der Aktivierung der Batterien erhalten wurde. In 5 wurde
Rauschen beobachtet, während
die Aktivierung in 6 rauschfrei und gleichmäßig verläuft.
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Beispiele
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Etwa
140-200 g Lithium in Gussform (99,9 %, Batteriegüteklasse, FMC Corp. Lithium
Division, NC, USA) oder in Streifenform (99,9 %, Batteriegüteklasse,
Tadiran, Battery Division, Israel) wurden in einen zuvor erwärmten Eisenkessel
eingeführt.
Nach Schmelzen bei 300°C-400°C, wurden
0,2-20 g –200+325
Mesh Lithiumaluminiumpulver (20 Gew.-% Li, Chemetall Foote Mineral
Co., NC, USA) oder –40+325
Mesh Aluminiumpulver (99,8 %, Alfa Aesar, USA) zugegeben. Im Anschluss
an 50 Min. kontinuierliches Rühren
wurden 580-1050
g vakuumgetrocknetes –200
Mesh Eisenpulver (TX-1000, Pfizer Overseas Inc., NY, USA; AS-1000, Rafael,
Israel) unter kontinuierlichem Rühren
portionsweise zur Schmelze zugegeben. Nach Rühren für etwa 30 Min. bis hin zu 1
Stunde wurde ein homogenes Gemisch erhalten.
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Das
Gemisch wurde in zuvor erwärmte
Graphitgussformen gegossen und man ließ es abkühlen. Nachdem das Verbundstoffmaterial
abgekühlt
war, wurde es als ein Gussblock aus der Gussform entfernt. Nachdem
ein schützendes
Mineralöl
(Silicaid AP-200, Aidchim Ltd., Israel) auf die Oberflächen der
Gussblöcke
aufgetragen worden war, wurden diese in einen Trockenraum (< 1 % Luftfeuchtigkeit) überführt, wo
sie ausgewalzt und zu Anoden geformt wurden. Mit Ausnahme der Schritte
Walzen und Formen wurde der vollständige Prozess in einem Argon-gereinigten
System ausgeführt
(Vacuum/Atmospheres Company, CA, USA), wobei der Gesamtpartialdruck
von Stickstoff und Sauerstoff unterhalb 10 ppm (im Allgemeinen 1
ppm) gehalten wurde.
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Im
folgenden Beispiel 1 wurde Lithiumnitrid während des Verfahrens zur Herstellung
einer bekannten pyrometallurgisch kombinierten Li-Fe-Anode, wie
es im US-Patent 4,675,257 beschrieben ist (hierin im Folgenden als „Stand
der Technik" bezeichnet)
und während
des Verfahrens zur Herstellung einer neuen Anodenzusammensetzung
gemäß der vorliegenden
Erfindung zugegeben. Die Zahl der nitridierten Anoden, die nach
einem bestimmten Alterungsabschnitt festgestellt wurden, wurde bestimmt
und verglichen.
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Es
wurde herausgefunden, dass die Zahl der nitridierten Anoden unter
den neuen Anoden der vorliegenden Erfindung signifikant niedriger
lag.
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Beispiel 1
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Stand der Technik:
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145
g Lithium (Gussblockform) + 1,8 g Li3N-Pulver
+ 683 g Fe (NX-1000)
wurden wie im US-Patent 4,675,257 beschrieben, behandelt. Eine kleine
Menge Lithiumnitrid (–80
Mesh Pulver, Aldrich, USA) wurde zur Simulierung von infiziertem
Rohlithium zugegeben. Die sich ergebenden Gussblöcke wurden zu 38 Anoden von
0,25 g Gewicht und 25 mm Durchmesser ausgewalzt und geformt.
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Das Verfahren der vorliegenden
Erfindung:
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151
g Lithium (Gussblockform) + 1,8 g Li3N-Pulver
+ 20 g LiAl + 711 g Fe (NX-1000) wurden, wie oben für das Verfahren
der vorliegenden Erfindung beschrieben, behandelt. Eine kleine Menge
Lithiumnitrid wurde zur Simulierung von infiziertem Rohlithium zugegeben.
Die sich ergebenden Gussblöcke
wurden zu 45 Anoden von 0,25 g Gewicht und 25 mm Durchmesser ausgewalzt
und geformt.
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Ergebnisse:
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Alle
Anoden wurden über
32 Tage bei 70°C
in einem Ofen, der gegenüber
Trockenraumatmosphäre geöffnet war,
gealtert. Nach dem Alterungszeitraum lagen 42 % der Anoden, die
gemäß dem Stand
der Technik hergestellt worden waren, nitridiert vor, während keine
der Anoden, die gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt worden waren, nitridiert war.
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Beispiel 2
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Stand der Technik:
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149
g Lithium (nitridierte Gussblöcke)
+ 679 g Fe (NX-1000) wurden wie im US-Patent 4,675,257 beschrieben,
behandelt. Die sich ergebenden Gussblöcke wurden zu 260 Anoden von
0,36 g Gewicht und 30 mm Durchmesser ausgewalzt und geformt.
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Das Verfahren der vorliegenden
Erfindung – A:
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149
g Lithium (nitridierte Gussblöcke)
+ 25 g LiAl + 680 g Fe (NX-1000) wurden, wie zuvor beschrieben,
behandelt. Die sich ergebenden Gussblöcke wurden zu 286 Anoden von
0,36 g Gewicht und 30 mm Durchmesser ausgewalzt und geformt.
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Das Verfahren der vorliegenden
Erfindung – B:
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207
g Lithium (Streifenform) + 35 g LiAl + 943 g Fe (NX-1000) wurden,
wie zuvor beschrieben, behandelt. Die sich ergebenden Gussblöcke wurden
zu 207 Anoden von 0,36 g Gewicht und 30 mm Durchmesser ausgewalzt
und geformt.
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Ergebnisse:
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Alle
Anoden wurden in einem Abzug, der gegenüber Trockenraumatmosphäre geöffnet war,
bei 70°C gealtert.
Tabelle 1 fasst die Ergebnisse bezüglich des Alterns zusammen.
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Tabelle
1. Ergebnisse bezüglich
des Alterns von Beispiel 2.
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Beispiel 3
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Stand der Technik:
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100
g Li (Streifen) + 420 g Fe (AS-1000) wurden, wie im US-Patent Nr.
4,675,257 beschrieben, behandelt. Die sich ergebenden Gussblöcke wurden
zu 100 Anoden von 0,36 g Gewicht und 30 mm Durchmesser ausgewalzt
und geformt.
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Das Verfahren der vorliegenden
Erfindung – A:
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150
g Li (Streifen) + 25 g LiAl + 630 g Fe (AS-1000) wurden, wie zuvor
beschrieben, behandelt. Die sich ergebenden Gussblöcke wurden
zu 100 Anoden von 0,36 g Gewicht und 30 mm Durchmesser ausgewalzt und
geformt.
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Das Verfahren der vorliegenden
Erfindung – B:
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150
g Li (Streifen) + 20 g Al-Pulver + 630 g Fe (AS-1000) wurden, wie
zuvor beschrieben, behandelt. Die sich ergebenden Gussblöcke wurden
zu 100 Anoden von 0,36 g Gewicht und 30 mm Durchmesser ausgewalzt
und geformt.
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Ergebnisse:
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Alle
Anoden wurden in einem Abzug, der gegenüber Trockenraumatmosphäre geöffnet war,
bei 70°C gealtert.
Tabelle 2 fasst die Ergebnisse bezüglich des Alterns zusammen.
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Tabelle
2. Ergebnisse bezüglich
des Alterns von Beispiel 3.
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Fall
A (Li-Al) zeigt im Vergleich mit Fall B (Al-Pulver) eine bessere
Widerstandsfähigkeit
gegenüber dem
Stickstoffangriff. Der Unterschied in der Widerstandsfähigkeit
zwischen beiden Fällen
liegt wahrscheinlich in besseren Auflösungseigenschaften von Li-Al
in Lithium im Vergleich zu Aluminiumpulver begründet.
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Beispiel 4
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Stand der Technik:
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200
g Li (Streifen) + 1050 g Fe (AS-1000) wurden, wie zuvor beschrieben,
behandelt. Die sich ergebenden Gussblöcke wurden zu Verbundstoffstreifen
mit 0,3 mm Stärke,
60 mm Breite ausgewalzt.
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Das Verfahren der vorliegenden
Erfindung – A:
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200
g Li (Streifen) + 11 g LiAl + 1050 g Fe (AS-1000) wurden, wie zuvor
beschrieben, behandelt. Die sich ergebenden Gussblöcke wurden
zu Verbundstoffstreifen mit 0,3 mm Stärke, 60 mm Breite ausgewalzt.
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Das Verfahren der vorliegenden
Erfindung – B:
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200
g Li (Streifen) + 22 g LiAl + 1050 g Fe (AS-1000) wurden, wie zuvor
beschrieben, behandelt. Die sich ergebenden Gussblöcke wurden
zu Verbundstoffstreifen mit 0,3 mm Stärke, 60 mm Breite ausgewalzt.
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Das Verfahren der vorliegenden
Erfindung – C:
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200
g Li (Streifen) + 33 g LiAl + 1050 g Fe (AS-1000) wurden, wie zuvor
beschrieben, behandelt. Die sich ergebenden Gussblöcke wurden
zu Verbundstoffstreifen mit 0,3 mm Stärke, 60 mm Breite ausgewalzt.
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Ergebnisse:
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Alle
Streifen wurden in einem Abzug, der gegenüber Trockenraumatmosphäre geöffnet war,
bei 70°C gealtert.
Streifen, welche gemäß dem Stand
der Technik hergestellt worden waren, waren nach 1 Tag Altern nitridiert.
Streifen, die gemäß der vorliegenden
Erfindung -A hergestellt worden waren, waren nach 2 Tagen Altern
nitridiert. Im Gegensatz dazu waren Streifen, die gemäß der vorliegenden
Erfindung -B und der vorliegenden Erfindung -C hergestellt worden
waren, auch nach mehr als 60 Tagen Alterung nicht nitridiert.
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In
diesem Beispiel zeigen die Fälle
A, B und C eine Verwendung verschiedener Mengen an Li-Al (11, 22
bzw. 33 g). Es wurde in Fall A herausgefunden, dass die Menge an
zugegebenem Li-Al für
einen Schutz der Anode gegenüber
Stickstoffangriff zu gering war. Jedoch waren die Li-Al-Mengen,
welche in den Fällen
B und C zugegeben worden waren, höher und folglich stellten sie
einen sehr viel breiteren Schutz der Anode gegen Stickstoffangriff
bereit. In den Fällen
B und C widerstanden die Anoden Stickstoffangriff für mehr als
60 Tage Alterung.