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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Im-Ohr-Einrichtungen, insbesondere
ein Verfahren und eine Vorrichtung zur In-Situ-Bestimmung des akustischen
Verschlusses, der durch Im-Ohr-Einrichtungen wie zum Beispiel Hörgeräte (HADs),
Gehörschutzeinrichtungen
(HPDs) und dergleichen bereit gestellt wird.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
laute Umgebung in unserer industriellen Gesellschaft ist ein gesundheitliches
Risiko für
zahlreiche Arbeiter als auch für
Menschen bei Ausübung von
Freizeittätigkeiten,
die laute Geräusche
verursachen.
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Benutzer
tragen oft Gehörschutzstöpsel beim
Betrieb von leichten Maschinen wie Kettensägen oder schweren Maschinen
wie in der Papierindustrie, der Druckindustrie, Luftfahrtindustriemaschinen,
bei der Teilnahme an sportlichen Aktivitäten wie Schießen, und
bei der Teilnahme an verschiedenen Zuschauerveranstaltungen wie
Automobilrennen, "Truck-Pulls", Rockkonzerten und
dergleichen.
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Im
Stand der Technik sind Gehörschutzstöpsel mit
einer allgemeinen Passform bekannt, auch als "universal fit" bekannt. Diese Gehörschutzstöpsel werden oft "universal fit" genannt, da sie
an die Kontur eines Gehörgang
einer jedweden Person angepasst sein sollen, um einen Gehörschutz
zu gewährleisten.
Zum Einsetzen des Gehörschutzstöpsels vom
Typ "universal fit" muss der Träger den
Stöpsel zunächst zusammendrücken und/oder
durch Kneten, zusammenpressen oder Aufrollen formen und anschließend in
seinem oder ihrem Gehörgang
positionieren. Im Falle eines Schaum-Gehörschutzstöpsels muss der Stöpsel eingesetzt
sein, bevor er expandiert.
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Solche
Gehörschutzstöpsel vom
Typ "universal fit" bereiten vielen
Menschen Schwierigkeiten im Hinblick auf ein richtiges Einsetzen.
Wenn der Gehörschutzstöpsel durch
den Benutzer inkorrekt geformt ist, wenn er in dem Gehörgang eingesetzt
wird, können
sich Quetschfalten und Hohlstellen bilden, die eine Schall-Undichtigkeit
zum Trommelfell des Benutzers zulassen, wodurch die Schutzwirkung
der Stöpsel
für den
Träger
reduziert wird. Ebenso sind einige der Stöpsel üblicherweise größer als
einige Menschen sie benötigen,
da sie für
Gehörgänge angepasst
sind, die größer als
der Durchschnitt sind, um einen großen Benutzerkreis abdecken
zu können.
Schließlich
empfinden einige Benutzer Gehörschutzstöpsel vom
Typ "universal fit" als unkomfortabel,
wobei ein Berühren
des Schaum-Gehörschutzstöpsels zum
Rollen mit schmutzigen Fingern zu Infektionen des Außenohrs
und des Mittelohrs führen kann.
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Nach
Kundenvorgaben geformte Gehörschutzstöpsel können eine
attraktive Alternative zu Gehörschutzstöpseln vom
Typ "universal fit" sein und weisen
Vorteile bezüglich
des Tragekomforts, einer zuverlässigeren
Passform und geringeren Langzeitkosten in Folge eine längeren Lebensdauer
auf. Des weiteren können
nach Kundenvorgaben geformte Gehörschutzstöpsel bestimmte
hygienische Vorteile in schmutzigen Umgebungen aufweisen, da der
Benutzer sie vor einem Einsetzen mit seinen Fingern nicht zusammen
drücken
oder formen muss.
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Ein
In-Situ-Gießen
eines Gehörschutzstöpsels unter
Verwendung eines selbstaushärtenden Harzes
ist kein ideales Verfahren zum Erstellen eines Gehörschutzstöpsels nach
Kundenvorgaben. Ein Arzt oder ein ausgebildeter Techniker ist zum
Herstellen der Form erforderlich, da die Herstellung der Form ein
hochviskoses Harz oder eine Spachtelmasse erfordert, die tief in
dem Ohr des Patienten einzubringen sind. Beim Erstellen der Ohrform
besteht das Ziel darin, einen Abdruck zu erhalten, der der Innenkontur
des Gehörgangs
vollständig
entspricht und keine Hohlräume
oder Falten in Folge von eingeschlossenen Lufttaschen aufweist.
Ein Komprimieren des Harzes in dem Gehörgang zum Erzielen dieser Vorgabe
kann für
den Patienten sehr schmerzhaft sein. Nachdem das Harz in den Gehörgang eingebracht
ist, kann es erforderlich sein, von außerhalb des Ohrs manuell einen
Druck aufzubringen, um ein Aushärten
des Harzes innerhalb des Gehörgangs sicherzustellen.
Der Patient muss bis zum Verfestigen der Form ohne eine Kieferbewegung
für einige
Minuten berührungslos
stillsitzen.
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Neben
einem großen
Schmerz, der vielen Patienten zugefügt wird, unterliegt das In-Situ-Gießen eines
Gehörschutzstöpsels des
Weiteren dem allgemeinen Nachteil, dass darin Einschlüsse gebildet
werden, die die Wirksamkeit des endgültig hergestellten Gehörschutzstöpsels herabsetzen.
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Halbfertige
ausdehnbare Gehörschutzstöpsel, die
nach Kundenvorgaben geformt sind, können dem gleichen Nachteil
unterliegen. Der Person, an die ein solcher Gehörschutzstöpsel anzupassen ist, wird zunächst ein
vorgeformter Gehörschutzstöpsel eingesetzt,
der ungefähr
die Form des Gehörgangs des
Menschen aufweist. Vorzugsweise wird die vorgeformte Vorrichtung
in verschiedenen Grundgrößen bereitgestellt,
um die Größe zu erhalten,
die am besten dem Menschen entspricht. Die gewählte Größe sollte ein geringes Untermaß aufweisen,
um eine optimale Ausdehnung zu erlauben, die mit einem eingespritzten
bzw. eingebrachten aushärtbaren
Verbundwerkstoff erzielt wird. In diesem Fall ist es sehr wichtig,
eine genaue Menge des Verbundwerkstoffs einzuspritzen, da ein geringer Überschuss
einen Überdruck
erzeugen kann, der für
den Patienten sehr schmerzhaft ist, wobei gleichzeitig ein Gehörschutzstöpsel bei
einem geringem Unterdruck keinen wirksamen akustischen Verschluss
gewährleisten
kann. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, eine optimale Ausdehnung
zu erzielen, ohne eine In-Situ-Bestimmung
des durch einen Gehörschutzstöpsel bereitgestellten
akustischen Verschlusses durchzuführen.
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Die
vorstehende Erläuterungen
beziehen sich insbesondere auf Gehörschutzstöpsel, kann sich jedoch in gleicher
Weise auf eine beliebige Im-Ohr-Einrichtung
beziehen, die entweder einen Gehörschutzstöpsel (oder
eine Gehörschutzvorrichtung
(HTD)) oder ein Hörgerät (HAD)
betrifft, für
die ein Schallschwächungspegel
oder ein Verstärkungspegel
angestrebt wird.
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Das
US-Patent 5,757,930, das am 26. Mai 1998 an Seidmann erteilt wurde,
und das US-Patent 5,790,795, das am 26. Oktober 1999 an Seidmann erteilt
wurde, offenbaren ein Gerät,
das ausschließlich
für eine
Im-Ohr-Geräuschpegelmessung
angepasst ist, ohne einen Vergleich mit einem Umgebungsgeräusch vorzunehmen.
Das US-Patent 5,577,511, das am 26. November 1996 an Killion erteilt
wurde, zeigt das verschließende
Objekt und ein Verfahren zum Messen seines Verschlusses von einem
bestehenden umgebenden Geräusch,
ohne eine Breitbandmessung von Regelschallquellen. Diese Messvorrichtung
kann nicht wirksam dazu verwendet werden, eine genaue, durch das
Objekt bereitgestellte Schallpegeldifferenz zu bestimmen.
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Des
weiteren bezieht sich das US-Patent 5,044,373, das am 03. September
1991 an Northeved erteilt wurde, auf ein Verfahren und ein Gerät zum Messen
von Schalldruckpegeln in dem Gehörgang
einer Person in Verbindung mit dem Anpassen dieses Geräts. Die
Autoren verwendeten das Referenzmikrofon in einer großen Entfernung
bezüglich der
Im-Ohr-Einrichtung. Darüber
hinaus kann dieses Gerät
lediglich neben einer herkömmlichen Im-Ohr-Einrichtung eingesetzt
werden. Im Ergebnis hat diese Erfindung eine tatsächliche
Schallpegeldifferenz, die durch die in einen Gehörgang eines Menschen eingesetzte
Im-Ohr-Einrichtung bereitgestellt wird, falsch dargestellt, wobei
sie insbesondere zum Messen einer durch Gehörschutzstöpsel bereitgestellten Schallpegeldifferenz
ungeeignet ist, im Gegensatz zu einer Verstärkung von Hörgeräten. Gemäß dieser Erfindung wäre es am
besten, wenn die Probe in einem Abstand von ungefähr 1 mm
von dem Trommelfell angeordnet sein könnte. Dies ist jedoch schwierig
zu realisieren, wenn sichergestellt wird, dass die Probe das Trommelfell
nicht berührt,
da die Länge
und die Form des Gehörgangs
von Person zu Person unterschiedlich sind.
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Ein
weiteres Beispiel eines Geräts,
das den Pegel eines durch eine Im-Ohr-Einrichtung bereitgestellten akustischen
Verschlusses bestimmen kann, ist in dem US-Patent 5,317,273 genannt,
das an J. Hanson am 31. März
1994 erteilt wurde.
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Zusätzlich besteht
keine objektive Möglichkeit
einer Messung eines Einfügungsverlust
(IL)-Wertes der durch eine Im-Ohr-Einrichtung bereitgestellt ist.
Die in allen Standards (ANSI, ISO, CSA, etc) beschriebene IL-Schätzung wird
subjektiv durch den Menschen bestimmt, der die Im-Ohr-Einrichtung trägt, wie
nachstehend noch ausführlicher
beschrieben.
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AUFGABEN DER
ERFINDUNG
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Entsprechend
besteht eine allgemeine Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin,
ein verbessertes Verfahren und eine verbesserte Vorrichtung zur
In-Situ-Bestimmung
eines durch eine Im-Ohr-Einrichtung bereitgestellten akustischen
Verschlusses entweder für
einen Gehörschutz
oder für
eine Gehörunterstützung zu
schaffen, die die vorstehend genannten Nachteile überwindet.
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Ein
Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass die Vorrichtung
zur In-Situ-Bestimmung des durch eine Im-Ohr-Einrichtung bereitgestellten
akustischen Verschlusses einen perfekten Sitz und einen guten akustischen
Verschluss der Einrichtung sicherstellt, was in Verbindung mit einem
guten Komfort für
den möglichen
Nutzer einfach erreichbar ist.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass das Verfahren
und die Vorrichtung zur In-Situ-Bestimmung des durch eine Im-Ohr-Einrichtung bereitgestellten
akustischen Verschlusses einen effektiven Schutz gegen Lärm bzw.
Geräusche
im Falle von Gehörschutzeinrichtungen
und eine Eliminierung von Geräusch-Rückkopplungen
bei Gehörübertragungen/Hörgeräten bietet.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass das Verfahren
und die Vorrichtung zur In-Situ-Bestimmung des durch eine Im-Ohr-Einrichtung bereitgestellten
akustischen Verschlusses ein Beobachten bzw. Überwachen der Gehörgangokklusion bietet,
während
der aushärtbare
Verbundstoff einer ausdehnbaren Im-Ohr-Einrichtung eingespritzt
wird.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass das Verfahren
und die Vorrichtung zur In-Situ-Bestimmung des durch eine Im-Ohr-Einrichtung bereitgestellten
akustischen Verschlusses einen guten Wirkungsgrad bei der Geräuschisolation,
der Schallschwächung,
der Übertragung,
der Messung und dergleichen von Im-Ohr-Einrichtungen sicherstellt.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass das Verfahren
und die Vorrichtung zur In-Situ-Bestimmung des durch eine Im-Ohr-Einrichtung bereitgestellten
akustischen Verschlusses eine objektive Schätzung des durch Im-Ohr-Einrichtungen bereitgestellten
Einfügungsverlustes
und eines geschätzten
Wertes von beliebigen Parametern erlaubt, die daraus abgeleitet
werden können.
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Weitere
Aufgaben und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
ausführlichen Beschreibung,
unter geeigneter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung wird eine Vorrichtung zur In-Situ-Bestimmung eines
durch eine in einen Gehörgang
eines Menschen eingesetzte Im-Ohr-Einrichtung bereitgestellten akustischen Verschlusses
geschaffen, wobei die Im-Ohr-Einrichtung eine Schallbohrung mit
einer Umgebungsöffnung
und einer Ohröffnung
außerhalb
bzw. innerhalb des Gehörgangs
aufweist, welche Vorrichtung eine Schallmesseinrichtung aufweist,
die in die Umgebungsöffnung
der Schallbohrung der Im-Ohr-Einrichtung lösbar in Eingriff bringbar ist
und ein Messmikrofon und ein Referenzmikrofon umfasst, welche Mikrofone
voneinander getrennt und mit einer Datenverarbeitungseinheit verbunden
sind, die ein Steuergerät und
eine Referenzschallquelle aufweist, die beide an eine Rechnereinheit
angeschlossen sind, wobei das Messmikrofon und das Referenzmikrofon
einen Schalldruckpegel innerhalb des Gehörgangs des Menschen bzw. einen
Schalldruckpegel aus der Umgebung in großer Nähe zur Im-Ohr-Einrichtung messen,
wobei die Schalldruckpegel einem durch die Referenzschallquelle
an einem Eingang zum Ohr des Menschen in großer Nähe zur Im-Ohr-Einrichtung erzeugten
bekannten Störsignal
entsprechen, wobei die Datenverarbeitungseinheit die sowohl von
dem Messmikrofon als auch von dem Referenzmikrofon erfassten Schalldruckpegel
aufzeichnet und verarbeitet, um die Rechnereinheit damit zu versorgen, welche
Rechnereinheit einen entsprechend berechneten Wert einer durch die
Im-Ohr-Einrichtung induzierten Schallpegeldifferenz bereitstellt.
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Die
Im-Ohr-Einrichtung ist vorzugsweise ausdehnbar und umfasst des weiteren
einen Einbringkanal mit einem offenen Ende außerhalb des Gehörgangs und
mit einem geschlossenen Ende innerhalb der Im-Ohr-Einrichtung, um
darin ein aushärtbares
Materialgemisch bzw. einen aushärtbaren Verbundwerkstoff
aufzunehmen, damit die Im-Ohr-Einrichtung den Gehörgang des
Menschen geeignet annehmen kann, wobei die Vorrichtung während eines
langsamen Einbringens des Materialgemisches in die ausdehnbare Im-Ohr-Einrichtung über den
Einbringkanal den berechneten Wert der Schallpegeldifferenz fortwährend überwacht,
wobei die Datenverarbeitungseinheit beim Erhalt eines berechneten
Werts einer Schalldruckpegeldifferenz der Im-Ohr-Einrichtung, welche
Schalldruckdifferenz einer zuerst auftretenden Bedingung entspricht,
die entweder mit einer vorbestimmten Schalldruckpegeldifferenz im
wesentlichen übereinstimmt
oder eine im wesentlichen zeitkonstante Schallpegeldifferenz ist, ein
Stoppen des Einbringens des Verbundwerkstoffs in die ausdehnbare
Im-Ohr-Einrichtung
anzeigt.
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Vorzugsweise
werden entweder die vorbestimmte Schalldruckpegeldifferenz oder
die zeitkonstante Schallpegeldifferenz über einen vorausgewählten Frequenzbereich
bestimmt.
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Vorzugsweise
kann die Rechnereinheit eine Anzeigeelement umfassen, die den berechneten Wert
der durch die Im-Ohr-Einrichtung induzierte Schallpegeldifferenz
anzeigt.
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Alternativ
umfasst die Vorrichtung eine zweite Messeinrichtung, die in eine
Umgebungsöffnung einer
Schallbohrung einer in einen zweiten Gehörgang des Menschen eingesetzten
zweiten Im-Ohr-Einrichtung lösbar
in Eingriff bringbar ist, wobei die zweite Messeinrichtung gleichzeitig
an das Steuergerät
der Datenverarbeitungseinheit angeschlossen ist, welche Datenverarbeitungseinheit zweite
Druckpegel, die jeweils durch ein zweites Messmikrofon bzw. ein
zweites Referenzmikrofon der zweiten Schallmesseinrichtung erfasst
werden, aufzeichnet und verarbeitet, um gleichzeitig die Rechnereinheit
zu versorgen, welche Rechnereinheit einen entsprechend berechneten
zweiten Wert einer durch die zweite Im-Ohr-Einrichtung induzierten zweiten
Schallpegeldifferenz bereitstellt.
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Vorzugsweise
umfasst die Rechnereinheit ein Anzeigeelement, das die berechneten
Werte der durch die jeweilige Im-Ohr-Einrichtung induzierten Schallpegeldifferenzen
anzeigt.
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Vorzugsweise
filtert das Steuergerät
die durch das Messmikrofon und das Referenzmikrofon der Schallmesseinrichtung
erfassten Schalldruckpegel und sendet diese sequentiell an die Rechnereinheit.
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Vorzugsweise
filtert das Steuergerät
die durch das Messmikrofon und das Referenzmikrofon sowohl der ersten
Schallmesseinrichtung als auch der zweiten Schallmesseinrichtung
erfassten Schalldruckpegel und umfasst einen Multiplexer, um diese Pegel
sequentiell an die Rechnereinheit zu senden.
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Alternativ
umfasst die Im-Ohr-Einrichtung eine zweite Schallbohrung mit einer
Umgebungsöffnung
und mit einer Ohröffnung
außerhalb
bzw. innerhalb des Gehörgangs,
wobei die Vorrichtung eine Remote-Einrichtung umfasst, die während einer
Messung der Schalldruckpegel durch das Messmikrofon und das Referenzmikrofon
in die Umgebungsöffnung der
zweiten Schallbohrung lösbar
in Eingriff bringbar ist.
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Vorzugsweise
enthält
die Rechnereinheit vorbestimmte Korrekurfaktoren und einen Übertragungskoeffizienten,
wobei die Vorrichtung einen durch die Im-Ohr-Einrichtung bereitgestellten geschätzten Einfügungsverlustwert
aus dem berechneten Wert der Schallpegeldifferenz, den vorbestimmten
Korrekturfaktoren und dem Übertragungskoeffizienten
bestimmt.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur In-Situ-Bestimmung des durch
eine in einen Gehörgang
eines Menschen eingesetzte Im-Ohr-Einrichtung bereitgestellten akustischen
Verschlusses geschaffen, wobei die Im-Ohr-Einrichtung eine Schallbohrung
mit einer Umgebungsöffnung
und mit einer Ohröffnung
außerhalb bzw.
innerhalb des Gehörgangs
aufweist, wobei das Verfahren die Schritte umfasst:
- a) Bereitstellen einer Schallmesseinrichtung, die ein Messmikrofon
und ein Referenzmikrofon, welche Mikrofone voneinander getrennt
sind, und eine Datenverarbeitungseinheit umfasst, die ein Steuergerät und eine
Referenzschallquelle aufweist, die beide an eine Rechnereinheit
angeschlossen sind,
- b) Anschließen
der Schallmesseinrichtung an die Datenverarbeitungseinheit,
- c) Testen einer Verbindung der Schallmesseinrichtung mit der
Datenverarbeitungseinheit durch Messen eines bekannten Störsignals
von der Referenzschallquelle mit dem Messmikrofon und dem Referenzmikrofon,
- d) In-Eingriff-Bringen der Schallmesseinrichtung in die Umgebungsöffnung der
Schallbohrung, wobei das Messmikrofon und das Referenzmikrofon zum
Messen eines Schalldruckpegels innerhalb des Gehörgangs des Menschen bzw. eines Schalldruckpegels
aus der Umgebung in großer Nähe zur Im-Ohr-Einrichtung angeordnet
sind,
- e) Senden eines bekannten Störsignals
von der Referenzschallquelle,
- f) Aufzeichnen von sowohl durch das Messmikrofon als auch durch
das Referenzmikrofon erfassten Schalldruckpegeln, die dem bekannten
Störquellensignal
entsprechen,
- g) Verarbeiten der gemessenen Schalldruckpegel, um die Rechnereinheit
zu versorgen, und
- h) Erhalten eines berechneten Werts einer durch die Im-Ohr-Einrichtung induzierten
Schallpegeldifferenz.
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Vorzugsweise
umfasst das Verfahren nach dem Schritt a) den folgenden Schritt:
- a1) Durchführen
einer Kalibrierung der Datenverarbeitungseinheit, um eine korrekte
Verbindung des Steuergeräts
mit der Rechnereinheit zu prüfen.
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Vorzugsweise
ist die Im-Ohr-Einrichtung ausdehnbar und umfasst des Weiteren einen
Einbringkanal mit einem außerhalb
des Gehörgangs vorgesehenen
offenen Ende, um hierdurch eine mit einem aushärtbaren Materialgemisch bzw.
Verbundwerkstoff gefüllte
Einbringeinrichtung aufzunehmen, und mit einem innerhalb der Im-Ohr-Einrichtung
vorgesehenen geschlossenen Ende, um darin den aushärtbaren
Verbundwerkstoff aufzunehmen, damit die Im-Ohr-Einrichtung den Gehörgang des
Menschen geeignet annehmen kann, wobei das Verfahren nach den Schritten
e) und h) jeweils folgende Schritte umfasst:
- e1)
Starten eines langsamen Einbringens des Verbundwerkstoffs aus der
Einbringeinrichtung in die ausdehnbare Im-Ohr-Einrichtung über den Einbringkanal,
- h1) Wiederholen der Schritte e) bis h), um den berechneten Wert
des Schallpegels fortwährend
zu überwachen,
während
der Verbundwerkstoff weiterhin eingebracht wird,
- h2) Anzeigen eines Stoppens des Einbringens, wenn ein berechneter
Wert einer Schallpegeldifferenz der Im-Ohr-Einrichtung erhalten wird,
welche Schallpegeldifferenz einer zuerst auftretenden Bedingung
entspricht, die entweder mit einer vorbestimmten Schalldruckpegeldifferenz
im Wesentlichen übereinstimmt
oder eine im Wesentlichen zeitkonstante Schallpegeldifferenz ist.
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Vorzugsweise
werden entweder die vorbestimmte Schalldruckpegeldifferenz oder
die zeitstabile Schallpegeldifferenz über einen vorausgewählten Frequenzbereich
bestimmt, wobei das Verfahren nach dem Schritt b) folgenden Schritt
umfasst:
- b1) Durchführen einer Auswahl eines vorausgewählten Frequenzbereichs,
um einen entsprechend berechneten Wert einer Schalldruckpegeldifferenz
zu erhalten.
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Vorzugsweise
umfasst die Rechnereinheit ein Anzeigeelement, wobei das Verfahren
zwischen den Schritten h) und h1) folgenden Schritt umfasst:
- h')
Anzeigen des berechneten Werts der durch die Im-Ohr-Einrichtung induzierten
Schallpegeldifferenz auf dem Anzeigeelement.
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Vorzugsweise
umfasst das Verfahren nach dem Schritt h2) folgende Schritte:
- i) Ausser-Eingriff-Bringen der Messeinrichtung von
der Im-Ohr-Einrichtung,
und
- j) Abwarten, bis der aushärtbare
Verbundwerkstoff vollständig
ausgehärtet
ist, bevor irgendein folgender Schritt durchgeführt wird.
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Alternativ
umfasst die Im-Ohr-Einrichtung eine zweite Schallbohrung mit einer
Umgebungsöffnung
und einer Ohröffnung
ausserhalb bzw. innerhalb des Gehörgangs, wobei das Verfahren
nach dem Schritt a) folgenden Schritt umfasst:
- a') In-Eingriff-Bringen
einer Remote-Einrichtung mit einem vorausgewählten Frequenzfenster in die
Umgebungsöffnung
der zweiten Schallbohrung.
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Alternativ
werden die Schritte a) bis h) gleichzeitig für eine in einen zweiten Gehörgang des
Menschen eingesetzte zweite Im-Ohr-Einrichtung und unter Verwendung
einer entsprechenden zweiten Schallmesseinrichtung, die in eine
Umgebungsöffnung
einer Schallbohrung der zweiten Im-Ohr-Einrichtung entfernbar in
Eingriff bringbar ist, durchgeführt.
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Vorzugsweise
enthält
die Rechnereinheit vorbestimmte Korrekturfaktoren und einen Übertragungskoeffizienten,
wobei das Verfahren nach dem Schritt h) folgenden Schritt umfasst:
- h'') Schätzen eines
durch die Im-Ohr-Einrichtung induzierten Einfügungsverlustwertes aus dem
berechneten Wert der Schallpegeldifferenz, den vorbestimmten Korrekturfaktoren
und dem Übertragungskoeffizienten.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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In
den beigefügten
Zeichnungen sind durch gleiche Bezugszeichen gleiche Elemente bezeichnet.
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Es
zeigen:
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1 eine
Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur In-Situ-Bestimmung des durch eine Im-Ohr-Einrichtung bereitgestellten akustischen
Verschlusses, die in einen Gehörgang des
Menschen eingepasst ist,
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2 eine
Perspektivansicht einer ausdehnbaren Im-Ohr-Einrichtung, die bei
der Ausführungsform
von 1 verwendet wird, wobei ihre Form vor (i) und
nach (ii) der Ausdehnung gezeigt ist,
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3 eine
Schnittansicht einer Schallmesseinrichtung der Ausführungsform
von 1,
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4 ein
Blockdiagramm eines Verfahrens bei Verwendung der Ausführungsform
von 1, und
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5a, 5b bildliche
Darstellungen von verschiedenen Stellen für eine Schalldruckpegelmessung
innerhalb eines Gehörgangs
eines Menschen, jeweils ohne und mit einer Im-Ohr-Einrichtung, um
aus dem akustischen Verschluss, der durch die Im-Ohr-Einrichtung
bereitgestellt und durch die Ausführungsform von 1 bestimmt
wird, eine Schätzung
eines Einfügungsverlustes
von dem akustischen Verschluss zu bestimmen.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Unter
Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
werden nachstehend bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
erläutert,
wobei dies nur zum besseren Verständnis und ohne jegliche Einschränkung geschieht.
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Unter
Bezugnahme auf 1 ist eine Ausführungsform 100 einer
Vorrichtung zur In-Situ-Bestimmung des durch eine Im-Ohr-Einrichtung 10 bereitgestellten
akustischen Verschlusses, was insbesondere zu einer Schallschwächung oder
einer Verstärkung
des Schallpegels führt.
Die Im-Ohr-Einrichtung 10 ist vorzugsweise ein halbfertiger
nach Kundenvorgaben geformter ausdehnbarer Gehörschutzstöpsel, der in einen Gehörgang 20 eines
Menschen eingesetzt ist.
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Wie
in 2 gezeigt, weist die Im-Ohr-Einrichtung 10 eine
Schallbohrung 12 mit einer Umgebungsöffnung 13 und einer
Ohröffnung 14 ausserhalb
bzw. innerhalb des Gehörgangs 20 auf.
Die Umgebungsöffnung 13 ist
dazu angepasst, dass darin eine Remote-Einrichtung 40 wie
zum Beispiel eine Schallmessvorrichtung, eine Filtervorrichtung,
eine Hörgerät- (oder
Verstärkungs-)Einrichtung,
ein Stöpsel
oder dergleichen entfernbar aufgenommen ist.
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Die
Vorrichtung 100 umfasst eine Schallmesseinrichtung 41 als
eine Remote-Einrichtung 40 (vgl. 3),
die ein Messmikrofon 42 und ein Referenzmikrofon 44 umfasst,
die an eine Datenverarbeitungseinheit 50 angeschlossen
und voneinander durch eine Isolationssperre 46 voneinander
getrennt sind, die zwischen dem Messmikrofon 42 und dem Referenzmikrofon 44 angeordnet
ist, um einen wechselseitigen Einfluß vollständig zu verhindern bzw. aufzuheben.
Die Mikrofone 42, 44 sind herkömmliche in der Industrie bekannte
Mikrofone, zum Beispiel die Typen EA-1954 oder FG-3329 von der Firma
Knowles-Electronics
Inc. Beide Mikrofone 42, 44 sind offensichtlich
bezüglich
ihrer Position relativ zu ihrer Öffnung 43, 45 der
Schallmesseinrichtung 41 vorkalibriert. Die Sperre 46 ist
vorzugsweise aus einer Tonmischung oder einem Epoxy-ähnlichem
Material hergestellt, das ein schallisolierendes Material ist, welches
jedes Mikrofon 42, 44 am Platz hält bzw.
befestigt.
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Unter
Bezugnahme auf 4 umfasst die Datenverarbeitungseinheit 50 ein
Steuergerät 52 und eine
Referenzschallquelle oder einen Lautsprecher 51, die beide
an eine Rechnereinheit 54 angeschlossen sind. Das Messmikrofon 42 und
das Referenzmikrofon 44 sind dazu angepasst, einen Schalldruckpegel
innerhalb des Gehörgangs 20 eines
Menschen bzw. einen Schalldruckpegel aus der Umgebung in großer Nähe zur Im-Ohr-Einrichtung 10 zu
messen (vgl. 1 und 5).
Die Schalldruckpegel entsprechen einem bekannten Stördrucksignal,
das durch die Referenzschallquelle 51 an einem Eingang
zum menschlichen Ohr in einer großen Nähe zur Im-Ohr-Einrichtung 10 und
innerhalb des Gehörgangs 20 des
Menschen nahe der Mittelohrmembran 22 neben dem Trommelfell
erzeugt wird. Die Schalldruckpegel entsprechen einem bekannten Störquellensignal,
insbesondere einem Breitbandsignal von zwanzig Hertz (20 Hz) bis
zwanzigtausend Hertz (20000 Hz) für verbesserte Messungen, wobei
das Störquellensignal
von der Rechnereinheit 54 über einen Audioverstärker 58 des
Steuergeräts 52 und
den Lautsprecher 51 kommt. Das Steuergerät 52 ist
vorzugsweise ein elektronisches Steuergerät, das dazu angepasst ist,
die durch beide Mikrofone 42, 44 gelesenen Schalldruckpegel
zu erfassen, bevor es diese an die Rechnereinheit 54 übermittelt,
um von dieser aufgezeichnet und verarbeitet zu werden. Obwohl die Verwendung
eines Standardmikrocomputers oder eines "Laptop"-Computers bevorzugt ist, kann die Rechnereinheit 54 aus
einem beliebigen anderen elektronischen System wie einem zweckbestimmten System
oder Großcomputern
bestehen.
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Die
Datenverarbeitungseinheit 50 ist dazu angepasst, die von
dem Messmikrofon 42 und dem Referenzmikrofon 44 gelesenen
Schalldruckpegel, die dem bekannten Stördrucksignal entsprechen, aufzuzeichnen
und zu verarbeiten, um einen entsprechend berechneten Wert einer
Schallpegeldifferenz zu berechnen, die durch die Im-Ohr-Einrichtung
bereitgestellt oder induziert wird. Die Rechnereinheit 54 umfasst
insbesondere ein Anzeigeelement 56 zum Anzeigen des berechneten
Werts der durch die Im-Ohr-Einrichtung 10 induzierten
Schallpegeldifferenz, wobei in Abhängigkeit des Typs der Im-Ohr-Einrichtung 10 entweder
eine Schallschwächung
oder eine Verstärkung
vorliegt.
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Optional
weist die Vorrichtung 100 des Weiteren eine zweite Messeinrichtung 41a auf,
die dazu angepasst ist, in eine Umgebungsöffnung 13 einer Schallbohrung 12 einer
in einen zweiten Gehörgang 20 des
Menschen eingesetzten zweiten Im-Ohr-Einrichtung 10 einzugreifen.
Die zweite Messeinrichtung 41a ist ebenfalls an das Steuergerät 52 der
Datenverarbeitungseinheit 50 angeschlossen, damit diese gleichzeitig
einen entsprechend berechneten zweiten Wert einer durch die zweite
Im-Ohr-Einrichtung 10 induzierten
zweiten Schallpegeldifferenz bereitstellt. Entsprechend zeigt das
Anzeigeelement 56 die berechneten Werte der durch die jeweilige
Im-Ohr-Einrichtung 10 induzierte Schallpegeldifferenz an.
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Entsprechend
ist das Steuergerät 52 ebenfalls
daran angepasst, die durch die Messmikrofone 42, 42a und
die Referenzmikrofone 44, 44a der beiden Im-Ohr-Einrichtungen 10 gelesenen
Schalldruckpegel unter Verwendung einer Filterschaltung 57 geeignet
zu filtern, wobei das Steuergerät 52 eine Multiplexer-Schaltung 53 aufweist,
um die gefilterten gemessenen Schalldruckpegel der Mikrofone 42, 42a, 44, 44a von
beiden Schallmesseinrichtungen 41, 41a, die an
beide Im-Ohr-Einrichtungen 10 angeschlossen sind, unter
Verwendung eines Taktgenerators und eines durch eine Normalton-Schaltung 55 bereitgestellten
Normalton-Triggersignals sequentiell an die Rechnereinheit 54 zu
senden, wie es in 4 gezeigt ist.
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Die
Im-Ohr-Einrichtung 10b ist insbesondere ausdehnbar, von
einer ersten Ursprungsform (i) bis zu einer zweiten Endform (ii),
wie in 2 gezeigt, wobei die Im-Ohr-Einrichtung 10b des
Weiteren einen Einbringkanal 16 mit einem offenen Ende 17 ausserhalb
des Gehörgangs 20 und
mit einem geschlossenen Ende 18 innerhalb der Im-Ohr-Einrichtung 10b aufweist,
um darin einen aushärtbaren
Verbundwerkstoff (C) aufzunehmen, der es der Im-Ohr-Einrichtung 10b gestattet,
den Gehörgang 20 des
Menschen geeignet anzunehmen bzw. abzubilden. Vorzugsweise weist
der Verbundwerkstoff C im ausgehärteten
Zustand eine Shore-A-Härte
zwischen fünf
(5) und vierzig (40) auf.
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Entsprechend
ist die Vorrichtung 100 dazu angepasst, den berechneten
Wert der Schallpegeldifferenz fortwährend zu überwachen, während eine Bedienperson
gleichzeitig den Verbundwerkstoff C in den Einfüllkanal 16 der ausdehnbaren
Im-Ohr-Einrichtung 10b einbringt. Der aushärtbare Verbundwerkstoff
C wird vorzugsweise unter Verwendung einer Spritze 30 mit
zwei aneinander angrenzenden Behältern 32, 34 eingebracht,
welche Behälter
jeweils eine von zwei Komponenten A, B enthält, die während des Einbringens gemischt
werden (A + B = C). Die Datenverarbeitungseinheit 50 ist
dazu angepasst, das Einbringen des Verbundwerkstoffs C in die ausdehnbare
Im-Ohr-Einrichtung 10b bei
Erhalt eines berechneten Werts einer Schalldruckpegeldifferenz der
Im-Ohr-Einrichtung, welche Schalldruckpegeldifferenz einer zuerst
auftretenden Bedingung entspricht, die entweder mit einer vorbestimmten Schalldruckpegeldifferenz übereinstimmt
oder eine im Wesentlichen zeitkonstante Schallpegeldifferenz ist,
zu stoppen bzw. einen solchen Stopp anzuzeigen. Diese Bedingungen
können
auf einen beliebigen Frequenzbereich anwendbar sein, der durch die
Bedienperson vor dem Beginn des Einbringens ausgewählt wird.
Offensichtlich zeigt das Anzeigeelement 56 den berechneten
Wert der durch die Im-Ohr-Einrichtung 10b induzierten Schalldruckpegeldifferenz
fortwährend
in Echtzeit an.
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Optional
weist die Im-Ohr-Einrichtung 10 eine zweite Schallbohrung 60 mit
einer Umgebungsöffnung 62 und
einer Ohröffnung 64 außerhalb
bzw. innerhalb des Gehörgangs 20 auf.
Die Umgebungsöffnung 62 ist
dazu angepasst, dass darin eine zweite Remote-Einrichtung 40 entfernbar
eingebracht ist. Die zweite Remote-Einrichtung 40 ist vorzugsweise entweder
eine Verstärkereinrichtung
oder eine Filtereinrichtung oder dergleichen, die an ein vorausgewähltes Frequenzfenster
angepasst ist. Die zweite Remote-Einrichtung 40 befindet
sich während
der Messung der Schalldruckpegel durch das Messmikrofon 42 und
das Referenzmikrofon 44 in Eingriff mit der Umgebungsöffnung 62 der
zweiten Schallbohrung 60. Wenn die zweite Remote-Einrichtung 40 aus einer
Verstärkungseinrichtung
gebildet ist, zeigen die gemessenen Schalldruckpegel den Verstärkungswert
des Signals und können
wegen einer guten akustischen Abdichtung zwischen der Im-Ohr-Einrichtung 10 und
dem Gehörgang 20 des
Menschen dazu dienen, die Abwesenheit einer Signalrückkopplung
zu bestimmen. Im Falle einer Filtereinrichtung oder eines Stöpsels zeigen
die gemessenen Schalldruckpegel den Dämpfungswert des Signals wegen einer
guten akustischen Dichtung bzw. Abschirmung zwischen der Im-Ohr-Einrichtung 10 und
dem Gehörgang 20 des
Menschen. Ein Stöpsel 41 wird
vorzugsweise dazu verwendet, während
des Einbringens oder der Okklusion die Einbringöffnung 62 der Im-Ohr-Einrichtung 10 akustisch
und physikalisch abzusperren, während
die Umgebungsöffnung 13 zur
Messung verwendet wird.
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Offensichtlich
kann die Datenverarbeitung einer beliebigen der vorstehend genannten
Schalldruckpegelmessungen einen unterschiedlich berechneten Wert
für einen
beliebig vorausgewählten
Frequenzbereich (einschließlich
eines beliebigen einzelnen Frequenzbandes) bereitstellen, der entweder
ein Durchschnittswert oder eine frequenzabhängige Abweichung über dem ausgewählten Bereich
ist (wie z.B. diskrete Werte für
jede Oktave über
dem Frequenzbereich).
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls ein Verfahren zur In-Situ-Bestimmung des durch
eine in einen Gehörgang 20 eines
Menschen eingesetzte Im-Ohr-Einrichtung 10 bereitgestellten
akustischen Verschlusses.
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Die
Im-Ohr-Einrichtung 10 weist eine Schallbohrung 12 auf
mit einer Umgebungsöffnung 13 und einer
Ohröffnung 14 ausserhalb
bzw. innerhalb des Gehörgangs 20 auf.
Die Umgebungsöffnung 13 ist dazu
angepasst, darin eine Remote-Einrichtung 40 wie zum Beispiel
eine Schallmesseinrichtung 41, eine Filtereinrichtung,
eine Hörgeräteeinrichtung,
einen Stöpsel
und dergleichen entfernbar einzubringen.
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Das
Verfahren umfasst vorzugsweise folgende Schritte:
- a)
Bereitstellen der Schalldruckmesseinrichtung 41, die ein
Messmikrofon 42 und ein Referenzmikrofon 44, welche
Mikrofone voneinander getrennt sind, und eine Datenverarbeitungseinheit 50 umfasst,
die ein Steuergerät 52 und
einen Lautsprecher 51 aufweist, die beide an eine Rechnereinheit 54 angeschlossen
sind,
- a') Durchführen einer
Kalibrierung der Datenverarbeitungseinheit 50, um eine
korrekte Verbindung des Steuergeräts 52 mit der Rechnereinheit 54 zu
prüfen,
- b) Anschließen
der Messeinrichtung 41 an die Datenverarbeitungseinheit 50,
- c) Testen einer Verbindung der Messeinrichtung 41 mit
der Datenverarbeitungseinheit 50 durch Messen eines bekannten
Stördrucksignals
von dem Lautsprecher 51 mit dem Messmikrofon 42 und
dem Referenzmikrofon 44,
- d) In-Eingriff-Bringen der Messeinrichtung 41 in die
Umgebungsöffnung 13 der
Schallbohrung 12, wobei das Messmikrofon 42 und
das Referenzmikrofon 44 zum Messen eines Schalldruckpegels
innerhalb des Gehörgangs 20 des
Menschen bzw. eines Schalldruckpegels aus der Umgebung in großer Nähe zur Im-Ohr-Einrichtung 10 angeordnet
sind,
- e) Aussenden eines bekannten Stördrucksignals von dem Lautsprecher 51,
- f) Aufzeichnen von sowohl durch das Messmikrofon 42 als
auch durch das Referenzmikrofon 44 erfassten Schalldruckpegeln,
die dem bekannten Stördruckquellensignal 51 entsprechen,
- g) Verarbeiten der gemessenen Schalldruckpegel,
- h) Erhalten eines berechneten Werts einer durch die Im-Ohr-Einrichtung
reduzierten Schallpegeldifferenz.
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Zusätzlich können die
Schritte a) bis h) des Verfahrens gleichzeitig für eine in einen zweiten Gehörgang 20 des
Menschen eingesetzte zweite Im-Ohr-Einrichtung 10 und unter Verwendung
einer entsprechenden zweiten Schallmesseinrichtung 41a durchgeführt werden,
die dazu angepasst ist, in eine Umgebungsöffnung 13 einer Schallbohrung 12 der zweiten
Im-Ohr-Einrichtung 10 einzugreifen.
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Vorzugsweise
ist die Im-Ohr-Einrichtung 10b ausdehnbar und umfasst des
Weiteren einen Einbringkanal 16 mit einem offenen Ende 17 außerhalb des
Gehörgangs 20,
welches offene Ende dazu angepasst ist, darin eine Einbringeinrichtung
für einen aushärtbaren
Verbundwerkstoff, wie z.B eine Spritze 30 entfernbar einzubringen,
und mit einem geschlossenen Ende 18 innerhalb der Im-Ohr-Einrichtung, welches
geschlossene Ende dazu angebracht ist, einen aushärtbaren
Verbundwerkstoff C aufzunehmen, damit die Im-Ohr-Einrichtung 10b den
Gehörgang 20 des
Menschen geeignet annehmen kann. Das Verfahren umfasst nach den
Schritten e) und h) die folgenden Schritte:
- e1)
Starten eines langsamen Einbringens des Verbundwerkstoffs C in die
ausdehnbare Im-Ohr-Einrichtung 10b über den Einbringkanal 16,
- h1) Wiederholen der Schritte e) bis h), um den berechneten Wert
des Schallpegels fortwährend
zu überwachen,
während
gleichzeitig der Verbundwerkstoff C weiter eingebracht wird,
- h2) Stoppen des Einbringens beim Erhalten eines berechneten
Werts einer Schalldruckpegeldifferenz der Im-Ohr-Einrichtung 10b,
welche Schalldruckpegeldifferenz einer zuerst auftretenden Bedingung
entspricht, die entweder mit einer vorbestimmten Schalldruckpegeldifferenz
im Wesentlichen übereinstimmt
oder eine im Wesentlichen zeitkonstante Schallpegeldifferenz ist,
- i) Ausser-Eingriff-Bringen der Messeinrichtung 41 von
der Im-Ohr-Einrichtung 10,
- j) Abwarten eines geeigneten Aushärtens des aushärtbaren
Verbundwerkstoffs C, bevor die ausdehnbare Im-Ohr-Einrichtung 10b aus
dem Gehörgang 20 entfernt
oder irgendeiner der nachfolgenden Schritte durchgeführt wird.
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Optional
können
entweder die vorbestimmte Schalldruckpegeldifferenz oder die zeitkonstante Schallpegeldifferenz über einen
vorausgewählten Frequenzbereich
bestimmt werden. Das Verfahren umfasst dann des Weiteren nach dem
Schritt b) folgenden Schritt:
- b1) Durchführen einer
Auswahl des vorausgewählten
Frequenzbereichs zum Erhalten eines entsprechend berechneten Werts
einer Schalldruckpegeldifferenz.
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Des
Weiteren umfasst die Rechnereinheit 54 eine Anzeigeeinrichtung 56,
wobei das Verfahren des Weiteren zwischen den Schritten h) und h1)
folgenden Schritt umfasst:
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- h')
Anzeigen des berechneten Werts der durch die Im-Ohr-Einrichtung 10a induzierten
Schallpegeldifferenz auf dem Anzeigeelement 56.
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Offensichtlich
kann das vorstehend benannte Verfahren mit einer Im-Ohr-Einrichtung 10 ausgeführt werden,
die eine zweite Schallbohrung 60 mit einer Umgebungsöffnung 62 und
einer Ohröffnung 64 außerhalb
bzw. innerhalb des Gehörgangs 20 aufweist.
Die Umgebungsöffnung 62 ist
dazu angepasst, darin eine zweite Remote-Einrichtung 40 entfernbar einzubringen.
Diese zweite Remote-Einrichtung 40 ist entweder ein Verstärker oder
eine Filtereinrichtung oder dergleichen, die während einer Messung an ein
vorausgewähltes
Frequenzfenster angepasst sind, oder ein Stöpsel während eines Einbringens der Im-Ohr-Einrichtung 10.
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Unter
Bezugnahme auf die 5a und 5b sind
bildliche Darstellungen der verschiedenen Stellen für die Schalldruckpegelmessung
innerhalb und außerhalb
eines menschlichen Gehörgangs 20 ohne
bzw. mit einer Im-Ohr-Einrichtung 10 gezeigt.
Alle Standards, wie z.B. ANSI, ISO, CSA oder dergleichen, erfordern
eine subjektive Schätzung
eines Einfügungsverlustes
(IL), im allgemeinen in dB (Dezibel) ausgedrückt, des durch die Im-Ohr-Einrichtung bereitgestellten
akustischen Verschlusses. Dies erfolgt auf Grundlage von Werten
eines Verhältnisses eines
tatsächlichen
Ohrdämpfungsgrenzwertes,
bzw. eines "Ratio
of Real Ear Attenuation Threshold" (REAT) durch den Menschen selbst (deshalb
subjektiv) an der Mittelohrmembran oder am Trommelfell, mit und
ohne der Im-Ohr-Einrichtung 10, d.h. IL = 20log10 (P4/P4') in logarithmischer
Notation.
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Unter
Verwendung der Vorrichtung 100 kann der IL objektiv bestimmt
werden aus IL = NR + TFOE, wobei das Störverhältnis (NR), das gleich 20log10(P1/P4') ist, durch die
Schalldruckpegel bestimmt wird, die an den äußeren (P2') und den inneren
(P3')
Stellen bzw. Endpunkten der Im-Ohr-Einrichtung gemessen und unter
Verwendung von entsprechend vorbestimmten in der Rechnereinheit 54 enthaltenen
Korrekturfaktoren als P1 bzw. P4' berichtet werden,
wobei die Übertragungsfunktion
des Außenohrs
(TFOE) ebenfalls ein in der Rechnereinheit 54 enthaltener Übertragungskoeffizient
ist, der gleich 20log10 (P4/P1) ist. Der Übertragungskoeffizient des TFOE
ist vorzugsweise ein Durchschnittswert von verschiedenen und bereits
gemessenen Werten von verschiedenen Größen und Formen von Ohren, die aus
vielfältig
bekannten Publikationen erhältlich
sind. Da die Abweichung dieser verschiedenen bekannten TFOE-Werte
relativ gering unter tausend Hertz (1000 Hz) liegt, ist die Bestimmung
eines Durchschnitts-TFOE-Wertes für eine objektive Bestimmung
eines IL im vorliegenden Fall geeignet.
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Entsprechend
ermöglicht
es die Rechnereinheit 54, die die vorbestimmten Korrekturfaktoren
und den Übertragungskoeffizienten
enthält,
der Vorrichtung 100 einen geschätzten Einfügungsverlustwert IL des durch
die Im-Ohr-Einrichtung 10 bereitgestellten akustischen
Verschlusses aus dem berechneten Wert der Schallpegeldifferenz zu
bestimmen, was unter Verwendung der vorbestimmten Korrekturfaktoren
und des vorbestimmten Übertragungskoeffizienten
zu dem NR führt.
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Schließlich ist
es möglich,
aus dem IL-Wert andere verschiedene Standardparameter oder Indikatoren
wie z.B. die Lärmminderungsrate
(NRR), die Klasse, die einzelne Nummernrate (SNR) oder dergleichen
in Abhängigkeit
des anwendbaren Standards zu gewinnen.