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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Polyamid. Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren
zur Herstellung von Polyamid, welches einen Schritt aufweist, bei
der eine Flüssigaufschlämmung, die
im Wesentlichen frei von Amidbildung ist und die einen Xylylendiamin-reichen Diaminbestandteil
und einen Dicarbonsäurebestandteil
beinhaltet, in einem Tank zur chargenweisen Regulierung hergestellt
wird. Die Flüssigaufschlämmung wird
einem Reaktor zur chargenweisen oder kontinuierlichen Polymerisation
als Ausgangsmaterial zugeführt,
um Polyamid herzustellen.
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2. Beschreibung des Standes
der Technik
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Bei
der Herstellung von Polyamid aus einem Diaminbestandteil und einem
Dicarbonsäurebestandteil ist
ein genaues molares Gleichgewicht zwischen dem Diaminbestandteil
und dem Dicarbonsäurebestandteil von
großer
Bedeutung, damit ein beabsichtigter Polymerisationsgrad erreicht
wird. Um Polyamid mit einem beabsichtigten molaren Gleichgewicht
herzustellen, wird für
gewöhnlich
der genauen Überwachung
der Chargenmengen des Diaminbestandteils und des Dicarbonsäurebestandteils
sowie dem Unterbinden des Verlustes des Diaminbestandteils aus der
Reaktionsmischung besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Obwohl die chargenweise
Polymerisation deutliche Vorteile gegenüber einer kontinuierlichen
Polymerisation hinsichtlich der leichten Überwachung des molaren Gleichgewichts
aufweist, findet die Herstellung von Polyamid durch eine kontinuierliche
Polymerisation aufgrund ihrer niedrigen Wärmebehandlung und der Vorteile
bei der industriellen Verwendung ebenso Beachtung.
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Die
Chargenmengen der beteiligten Bestandteile des Polyamids können genau
durch Einstellen des pH-Werts überwacht
werden, wenn ein Nylonsalz oder dessen wässrige Lösung als das einem Polymerisationsreaktor
zuzuführende
Ausgangsmaterial verwendet wird. Es kommt jedoch zu einem Problem,
das auf die Verwendung des Nylonsalzes oder dessen wässrige Lösung als
Ausgangsmaterial zurückzuführen ist.
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Bei
der chargenweisen Polymerisation unter Verwendung einer wässrigen
Lösung
des Nylonsalzes wird die Polykondensation im selben Reaktor durch
Erwärmen
einer 50%-igen wässrigen
Lösung
des Nylonsalzes unter Druck durchgeführt, wobei die Fortführung der
Polykondensation in homogener Phase ermöglicht wird, während verhindert
wird, dass der Diaminbestandteil entweicht, und während allmählich der
Wasserdampf aus dem Reaktor nach der Fixierung des Diaminbestandteils
abgelassen wird, um dabei schließlich Normaldruck oder Unterdruck
zu erreichen, wodurch die Polykondensation abgeschlossen wird.
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Die
bekannte kontinuierliche Polymerisation wird üblicherweise in zwei oder drei
Stufen entsprechend dem beabsichtigten Polymerisationsgrad durchgeführt. In
der ersten Stufe wird eine wässrige
Lösung
des Nylonsalzes dem Reaktor zugeführt und darin einer Polymerisation
unterzogen, um ein Vorpolymer herzustellen. In der zweiten Stufe
wird dem Vorpolymer Wasser entzogen und es wird weiter polymerisiert,
um den beabsichtigten Polymerisationsgrad zu erreichen. Da die kontinuierliche
Polymerisation im Vergleich zur chargenweisen Polymerisation Vorteile
in der industriellen Anwendung hat, werden diverse Techniken für die kontinuierliche
Polymerisation, die eine wässrige
Lösung
aus Nylonsalz als Ausgangsmaterial verwendet, in den japanischen
Patentveröffentlichungen
mit den Nummern 44-22510, 49-20640,
56-46487, 5-52333 usw. offenbart. Die vorgeschlagenen Verfahren
erfordern jedoch ein besonders druckfestes Gefäß, um zu verhindern, dass das
als Lösungsmittel
verwendete Wasser in der Anfangsstufe der Polymerisation austritt.
Beim abschließenden
Polymerisationsschritt sollte eine große Menge Wasser, das als Lösungsmittel
und Kondensationswasser verwendet wird, entfernt werden, und eine
derartige Entfernung benötigt
Mittel, die diverse Nachteile, wie Schäumen, Verfestigung des Polymers
aufgrund der Verdampfungswärme
des Wassers usw., verhindern. Des Weiteren macht die Entfernung
großer
Mengen an Wasser einen hohen Wärmeenergieverbrauch
erforderlich. Somit beinhaltet das herkömmliche kontinuierliche Verfahren,
das eine wässrige
Nylonsalz-Lösung verwendet,
diverse technische und wirtschaftliche Probleme.
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Die
japanische Patentveröffentlichung
mit der Nr. 44-3838 schlägt
eine kontinuierliche Polymerisation unter Verwendung eines Nylonsalzes
als Ausgangsmaterial vor. Das vorgeschlagene Verfahren ist jedoch
ineffizient, da zusätzliche
Schritte für
die Isolierung und Reinigung des Nylonsalzes erforderlich sind.
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Das
US-Patent 5,674,974 offenbart eine kontinuierliche Polymerisation,
die ein Nylonsalz oder eine nicht-wässrige Nylonsalz-Lösung als
Ausgangsmaterial verwendet. Im vorgeschlagenen Verfahren wird ein geschmolzener
Dicarbonsäurebestandteil
oder ein geschmolzener, an Dicarbonsäure reicher Bestandteil einem
mehrstufigen Reaktor zugeführt,
und ein gas förmiger
oder flüssiger
Diaminbestandteil wird in zweiten und nachfolgenden Stufen zugeführt, während das
molare Gleichgewicht des Dicarbonsäurebestandteils und des Diaminbestandteils
durch einen Regelkreis, der Nah-Infrarotspektroskopie verwendet,
eingestellt wird. Jedoch ist, anders als bei der Verwendung von
Nylonsalz oder dessen wässriger
Lösung,
das Verfahren, bei dem Monomerbestandteile separat und kontinuierlich
einem kontinuierlichen Polymerisationsreaktor zugeführt werden,
weniger exakt hinsichtlich der Befüllmengen, und es ist schwierig,
durch eine Zuflussüberwachung
ein molares Gleichgewicht zu erreichen, das für die Einstellung des Polymerisationsgrades
des Polyamids ausreichend genau ist. Folglich erfordert das vorgeschlagene
Verfahren, dass das molare Gleichgewicht während des Polymerisationsschrittes
ermittelt und angepasst wird.
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Anstatt
der Verwendung von Nylonsalz und seiner wässrigen Lösung ist ein Verfahren die
beste Alternative zur Überwachung
des molaren Gleichgewichts zwischen den eingefüllten Polyamid-bildenden Bestandteilen,
bei dem die Mengen des Diaminbestandteils und des Dicarbonsäurebestandteils
chargenweise separat durch eine Massenmesseinrichtung, wie durch
einen Kraftaufnehmer, gemessen werden und dann jeder Bestandteil
dem Reaktor zugeführt
wird. Beispielsweise ist ein Verfahren bekannt, bei dem ein geschmolzener Dicarbonsäurebestandteil
einem Reaktor zugeführt
wird, nachdem dessen Masse durch eine Massenmesseinrichtung bestimmt
wurde, und dann ein Diaminbestandteil dem Reaktionssystem zugeführt wird,
während
dessen Menge durch eine Massenmesseinrichtung bestimmt wird, wodurch
das molare Gleichgewicht des Dicarbonsäurebestandteils und des Diaminbestandteils
kontrolliert wird. Wie in der japanischen, offengelegten Patentanmeldung
mit der Nr. 58-111829 offenbart ist, ist dieses Verfahren in geeigneter
Weise anwendbar, um Polyamid durch Polymerisation unter Normaldruck
herzustellen, ohne dass Nylonsalz als Ausgangsmaterial verwendet
wird. Da jedoch das Mischen des Diaminbestandteils mit dem Dicarbonsäurebestandteil
bei einer Temperatur durchgeführt
wird, die über
dem Schmelzpunkt des Dicarbonsäurebestandteils
liegt, schreitet die Amidbildung beachtlich fort. Wenn die Mischung
schließlich
einer kontinuierlichen Polymerisation unterzogen wird, kommt es
des Weiteren in nachteiliger Weise zu einer Variation im Polymerisationsgrad
aufgrund der unterschiedlichen Verweilzeiten beim Transfer der Mischung
von einem Tank zur chargenweisen Regulierung in einen Reaktor zur
kontinuierlichen Polymerisation. Folglich kann die Mischung (Reaktionsprodukt)
aus Dicarbonsäurebestandteil
und Diaminbestandteil, welche durch diese Verfahren hergestellt
wird, kein stabiles Ausgangsmaterial für die Polymerisation sein.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Polyamidherstellung
bereitzustellen, ohne dass Nylonsalz oder dessen wässrige Lösung als
dem Polymerisationsreaktor zuzuführendes
Ausgangsmaterial verwendet wird, bei dem eine im molaren Gleichgewicht
befindliche Mischung aus einem Diaminbestandteil und einem Dicarbonsäurebestandteil,
die im Wesentlichen frei von Amidbildung ist, hergestellt wird, indem
ein chargenweises Massenmessverfahren verwendet wird, das die genaue Überwachung
des molaren Gleichgewichts zwischen dem Diaminbestandteil und dem
Dicarbonsäurebestandteil
(hierin nachfolgend als "molares
Gleichgewicht" bezeichnet)
ermöglicht,
und dann die erhaltene Mischung einem chargenweisen oder kontinuierlichen
Polymerisationsreaktor zugeführt
wird, in dem Polyamid auf geeignete Weise hergestellt wird.
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Als
Ergebnis umfassender Forschungen haben die Erfinder herausgefunden,
dass eine Mischung eines Diaminbestandteils, der 80 mol-% oder mehr
Xylylendiamin aufweist, und eines Dicarbonsäurebestandteils eine extrem
stabile, gleichförmige
Aufschlämmung
bereitstellt, die frei von Amidbildung ist, wenn sie in Abwesenheit
eines Lösungsmittels
bei einer Temperatur im angegebenen Bereich und bei einem spezifischen Wassergehalt
hergestellt wird.
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Somit
wird gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Polyamidherstellung durch
Polymerisation eines Diaminbestandteils, der 80-mol-% oder mehr
Xylylendiamin beinhaltet, und eines Dicarbonsäurebestandteils bereitgestellt,
das folgende Schritte umfasst (1) Zuführung des Diaminbestandteils in
einen Tank zur chargenweisen Regulierung nach genauer Messung der
Masse des Diaminbestandteils; (2) Zugabe des Dicarbonsäurebestandteils
zum flüssigen
Diaminbestandteil im Tank zur chargenweisen Regulierung in einer
solchen Menge, dass sich ein gewünschtes
molares Gleichgewicht zwischen dem Diaminbestandteil und dem Dicarbonsäurebestandteil
einstellt, während
der flüssige
Diaminbestandteil gerührt
wird, wodurch eine Flüssigaufschlämmung, die
im Wesentlichen frei von Amidbildung ist, hergestellt wird; und
(3) Zuführung
der Flüssigaufschlämmung in
einen Polymerisationsreaktor als ein Ausgangsmaterial für das Polyamid,
worin der Diaminbestandteil und die Flüssigaufschlämmung auf einer Temperatur
von der Erstarrungstemperatur des Diaminbestandteils bis 80°C während der
Zugabe des Dicarbonsäurebestandteils
zum Diaminbestandteil im Tank zur chargenweisen Regulierung und
nach der Zugabe gehalten werden, und worin der Wassergehalt in der
Flüssigaufschlämmung, die
in dem Tank zur chargenweisen Regulierung hergestellt wurde, 0,70
Massen-% oder weniger beträgt.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur
Polyamidherstellung durch Polymerisation eines Diaminbestandteils,
der 80 mol-% oder mehr Xylylendiamin beinhaltet, und eines Dicarbonsäurebestandteils
bereitgestellt, welches Folgendes umfasst: einen Schritt (1) des
Herstellens einer im Wesentlichen Amidbildungs-freien Flüssigaufschlämmung, die
einen Diaminbestandteil und einen Dicarbonsäurebestandteil beinhaltet,
durch Zuführen
des Diaminbestandteils in einen Tank zur chargenweisen Regulierung,
nachdem die Masse des Diaminbestandteils genau gemessen wurde und
durch Zu gabe des Dicarbonsäurebestandteils
unter Rühren
des flüssigen
Diaminbestandteils in den Tank zur chargenweisen Regulierung in
einer solchen Menge, dass sich ein gewünschtes molares Gleichgewicht
zwischen dem Diaminbestandteil und dem Dicarbonsäurebestandteil einstellt; einen
Schritt (2) der kontinuierlichen Zuführung der Flüssigaufschlämmung in
einen Reaktor zur kontinuierlichen Polymerisation, der so ausgestaltet
ist, dass das Entweichen des Dampfphasenbestandteils aus einem Reaktionssystem
minimiert ist und eine vollständige Dampf-Flüssigkeit-Vermischung
gewährleistet
ist, des Erwärmens
der Flüssigkeitsaufschlämmung, um
die Amidbildungsreaktion fortzusetzen und des Erwärmens des
hergestellten Polyamids auf dessen Schmelzpunkt-Temperatur oder
höher;
und einen Schritt (3) des Erhöhens
des Polymerisationsgrades durch Entfernen des Kondensationswassers,
das durch die Amidbildungsreaktion erzeugt wird, aus dem Polyamid
bei dessen Schmelzpunkt-Temperatur
oder höher,
worin der Diaminbestandteil und die Flüssigaufschlämmung auf einer Temperatur
von der Erstarrungstemperatur des Diaminbestandteils bis 80°C während der
Zugabe des Dicarbonsäurebestandteils
zum Diaminbestandteil im Tank zur chargenweisen Regulierung und
nach der Zugabe gehalten werden, und worin der Wassergehalt in der
Flüssigaufschlämmung, die
in dem Tank zur chargenweisen Regulierung hergestellt wurde, 0,70
Massen-% oder weniger beträgt.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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In
der vorliegenden Erfindung werden ein Diaminbestandteil, der 80
mol-% Xylylendiamin beinhaltet und ein Dicarbonsäurebestandteil als Polyamid-bildende
Bestandteile verwendet. Xylylendiamin kann m-, p- und o-Xylylendiamin
umfassen und kann eine Mischung daraus sein. Das Mischverhältnis der
Xylylendiaminisomere ist unkritisch und kann beliebig gewählt sein,
so fern der Schmelzpunkt der Xylylendiaminmischung 80°C oder niedriger
ist. Einer der Gründe
dafür,
dass die Verwendung von Xylylendiamin in der vorliegenden Erfindung
geeignet ist, beruht darauf, dass der Siedepunkt von Xylylendiamin über dem
Schmelzpunkt von Polyamid liegt. Um Polyamid mit einem vorgegebenen
molaren Gleichgewicht zu erhalten, ist es wichtig, die Genauigkeit
der Füllmengen
des Diaminausgangsbestandteils und des Dicarbonsäureausgangsbestandteils zu erhöhen und
den Diaminbestandteil während
der Polymerisation in effizienter Weise zu fixieren. In dieser Hinsicht
ist die Eigenschaft, dass der Siedepunkt des Xylylendiamins über dem
Schmelzpunkt des Polyamids liegt, von großem Vorteil für die effiziente
Fixierung des Diaminbestandteils und zur Kontrolle des molaren Gleichgewichts.
Als Diaminbestandteil außer
Xylylendiamin sind die Folgenden verwendbar: Tetramethylendiamin, Hexamethylendiamin,
1,3-Bisaminomethylcyclohexan usw.
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Der
Dicarbonsäurebestandteil
kann Adipinsäure,
Bernsteinnsäure,
Sebacinsäure,
Dodecandisäure, Isophthalsäure, Terephthalsäure, 2,6-Naphthalindicarbonsäure usw.
Diese Dicarbonsäuren
können
allein oder in Kombination aus zweien oder mehr verwendet werden.
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Im
Hinblick auf die Nutzeigenschaften des herzustellenden Polyamids,
kann der Dicarbonsäurebestandteil
bevorzugt 50 mol-% oder mehr Adipinsäure beinhalten. Zusätzlich zum
Diaminbestandteil und Dicarbonsäurebestandteil
kann der Polyamid-bildende Bestandteil ein Lactam, wie Caprolactam,
Valerolactam, Laurolactam, Undecalactam usw., oder eine Aminocarbonsäure, wie
11-Aminoundecansäure,
12-Aminododecansäure
usw., in solch eine Menge beinhalten, dass die wichtigsten Merkmale
der vorliegenden Erfindung, d.h. die Herstellung einer Flüssigaufschlämmung, die
frei von Amidbildung ist, nicht beeinträchtigt werden
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Das
molare Gleichgewicht der nach der Polymerisation das Polyamid bildenden
Monomere (hierin nachfolgend als "molares Polyamid-Gleichgewicht" bezeichnet) kann
reich bezüglich
des Diaminbestandteils, reich bezüglich des Dicarbonsäurebestandteils
oder äquimolar
hinsichtlich des Diaminbestandteils und des Dicarbonsäurebestandteils
sein. Um ein beabsichtigtes molares Polyamid-Gleichgewicht zu erreichen,
wird im Allgemeinen das molare Gleichgewicht der Füllmengen
der Materialien für
das Polyamid bevorzugt so eingestellt, dass der Diaminbestandteil
im Überschuss
vorhanden ist, um den Diaminbestandteil auszugleichen, der aus dem
Reaktionssystem zusammen mit dem Kondensationswasser, das aus der
Amidbildungsreaktion herrührt,
entweicht, und das Füllverhältnis (Diaminbestandteil/Dicarbonsäurebestandteil
in Mol) wird im Allgemeinen so gewählt, dass der Diaminbestandteil
im Vergleich zu dem beabsichtigen molaren Polyamidverhältnis um
0,0005 bis 0,005 im Überschuss
vorliegt. In der vorliegenden Erfindung eignet sich eine Massenmesseinrichtung,
wie ein Kraftaufnehmer, zur Bestimmung der Massen des Diaminbestandteils
und des Dicarbonsäurebestandteils.
Zum Beispiel wird eine vorgegebene Menge sowohl des Diaminbestandteils
als auch des Dicarbonsäurebestandteils
einem Tank zur chargenweisen Regulierung zugeführt, während deren Masse durch Überwachung
der Massenänderung
der betreffenden Messtanks, die jeweils den Diaminbestandteil und
den Dicarbonsäurebestandteil
aufnehmen, bestimmt werden.
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Während der
Zugabe des Dicarbonsäurebestandteils
zum flüssigen
Diaminbestandteil in einen Tank zur chargenweisen Regulierung und
nach der Zugabe bis die Flüssigaufschlämmung einem
Polymerisationsreaktor zugeführt
wird, wird die Temperatur des Diaminbestandteils und der Aufschlämmung auf
einer Temperatur von der Erstarrungstemperatur des Diaminbestandteils
bis 80°C
gehalten. Liegt die Temperatur unter der Erstarrungstemperatur des
Diaminbestandteils, kann das Reaktionssystem nicht gleichmäßig durch
Rühren gemischt
werden und die Zuführung
der Flüssigaufschlämmung in
einen Polymerisationsreaktor gestaltet sich schwierig. Übersteigt
die Temperatur des Diaminbestandteils oder der Flüssigaufschlämmung 80°C, fällt die Bildung
des Nylonsalzes erheblich aus, indem eine thermische Ansammlung
von Neutralisationswärme
verursacht wird, was zu einem steilen Temperaturanstieg im Reaktionssystem
führt.
Der Temperaturanstieg beschleunigt die Bil dung von Nylonsalz weiter.
Da das gebildete Nylonsalz eine körnige Mischung statt eine Flüssigaufschlämmung ergibt,
wird ein gleichmäßiges Mischen
durch Rühren
verhindert. Solch ein steiler Temperaturanstieg und die lokale Überhitzung
lösen die
Amidbildungsreaktion aus, und im Ergebnis daraus wird Kondensationswasser
ins Reaktionssystem freigesetzt. Da Wasser auf die Nylonsalzbildung
katalysierend wirkt, werden die Nylonsalzbildung und die Amidbildungsreaktion
in Abfolge fortgesetzt. Die Ausbildung des Nylonsalzes und die Amidbildungsreaktion
erzeugen keine ausreichende Wärme,
um einen gleichförmig
flüssigen Zustand
des Polyamids zu erreichen, und folglich wird das Reaktionssystem
massig, so dass ein gleichförmiges
Mischen durch Rühren
vollständig
unmöglich
wird.
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In
der vorliegenden Erfindung kann eine gleichförmige und stabile Flüssigaufschlämmung, die
den Diaminbestandteil und den Dicarbonsäurebestandteil beinhaltet,
welche im Wesentlichen frei von Amidbildung sind, ohne Notwendigkeit
eines Lösungsmittels
während
und nach Zugabe des Dicarbonsäurebestandteils zum
flüssigen
Diaminbestandteil in einem Tank zu chargenweisen Regulierung hergestellt
werden. Folglich kann das Verfahren der vorliegenden Erfindung in
Abwesenheit eines Lösungsmittels
durchgeführt
werden. In der vorliegenden Erfindung kann die Eigenschaft "im Wesentlichen amidbildungsfrei" oder "im Wesentlichen frei
von Amidbildung" dadurch
bestätigt
werden, dass kein durch Amidbildung hervorgerufenes Kondensationswasser
detektierbar ist.
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Der
Wassergehalt in der Flüssigaufschlämmung, die
im Tank zur chargenweisen Regulierung hergestellt wird, beträgt 0,70
Massen-% oder weniger, bevorzugter 0,50 Massen-% oder weniger, bezogen
auf die Menge der Flüssigaufschlämmung. Beträgt dieser
mehr als 0,70 Massen-%, wird die Nylonsalzbildung erheblich ausfallen,
selbst wenn der Diaminbestandteil oder die Flüssigaufschlämmung bei 80°C oder niedriger
gehalten wird, da Wasser katalytisch auf die Nylonsalzbildung wirkt,
und im Ergebnis davon steigt die Temperatur des Reaktionssystems
aufgrund der Ansammlung von Neutralisationswärme schnell an, dieses beschleunigt die
Bildung von Nylonsalz zusätzlich.
Somit, wie zuvor beschrieben, setzt die Amidbildungsreaktion ein
und die Nylonsalzbildung und die Amidbildungsreaktion setzen sich
in Abfolge durch die Wirkung des freigesetzten Kondensationswassers
fort. Da die Nylonsalzbildung und die Amidbildung nicht genügend Wärme erzeugen, das
Polymaid in einen gleichförmig
flüssigen
Zustand zu versetzen, wird das Reaktionssystem massig, so dass ein
gleichförmiges
Mischen durch Rühren
vollständig
unmöglich
wird.
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Der
dem Tank zur chargenweisen Regulierung zuzuführende Diaminbestandteil kann
flüssig
oder fest sein und ist bevorzugt flüssig mit einer Temperatur von
seiner Erstarrungstemperatur bis 80°C für eine leichtere Handhabbarkeit
und aus denselben Gründen
wie zuvor erwähnt.
Aus denselben zuvor erwähnten
Gründen
ist der Wassergehalt des Diaminbestandteils ebenso bevorzugt niedrig.
Kommerziell erhältliche
Diamine werden im Allgemeinen durch Destillation gereinigt; übliche,
industriell erzeugte Produkte weisen einen Was sergehalt (für gewöhnlich 0,1
Massen-% oder weniger) auf, der sich für die vorliegende Erfindung
eignet. Daher können kommerziell
erhältliche
Diamine, so wie sie sind ohne Notwendigkeit eines zusätzlichen
Trocknungsprozesses, verwendet werden. Nach Bestimmung der Masse
durch eine Massenmesseinrichtung wird der die obigen Erfordernisse
erfüllende
Diaminbestandteil dem Tank zur chargenweisen Regulierung zugeführt. Die
Messung der Masse wird bevorzugt in Edelgas, wie Stickstoff, durchgeführt. Der
Dicarbonsäurebestandteil,
der dem Diaminbestandteil im Tank zur chargenweisen Regulierung
zugegeben wird, kann flüssig
oder fest sein. Die Temperatur des Dicarbonsäurebestandteils beträgt aus denselben
Gründen,
wie zuvor erwähnt,
bevorzugt 80°C oder
weniger. Ebenso ist der Wassergehalt des Dicarbonsäurebestandteils
aus denselben Gründen,
wie zuvor beschrieben, bevorzugt niedrig. Industriell hergestellte
Dicarbonsäuren
weisen für
gewöhnlich
einen Wassergehalt von 0,1 bis 0,2 Massen-% auf und eignen sich
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung. Nach Bestimmung der
Masse durch eine Massenmesseinrichtung wird der Dicarbonsäurebestandteil,
der die obigen Erfordernisse erfüllt,
dem Tank zur chargenweisen Regulierung zugeführt. Die Bestimmung der Masse
wird bevorzugt in Edelgas, wie Stickstoff, durchgeführt.
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Der
Tank zur chargenweisen Regulierung, der in der vorliegenden Erfindung
verwendet wird, ist nicht stark eingeschränkt, so fern er eine Rührkapazität und eine
Rührleistung
hat, die für
die Herstellung einer gleichmäßigen Flüssigaufschlämmung ausreichend
sind. Nach Herstellung der Flüssigaufschlämmung und
bis die erhalten Flüssigaufschlämmung dem
Polymerisationsreaktor zugeführt
wird, kann das Rühren
im Tank zur chargenweisen Regulierung fortgesetzt oder unterbrochen
werden. Zur Vermeidung der Oxidation des Polyamids wird der Sauerstoffgehalt
der Flüssigaufschlämmung auf
ein so geringes Maß wie
möglich
verringert. Zu diesem Zweck weist der Tank zur chargenweisen Regulierung
bevorzugt einen Aufbau auf, der es gestattet, dessen innere Atmosphäre durch
ein Edelgas, wie Stickstoff, zu ersetzen.
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Durch
die abfolgende Verwendung von zwei oder mehr Tanks zur chargenweisen
Regulie rung kann die Flüssigaufschlämmung, die
in den Tanks zur chargenweisen Regulierung hergestellt wird, kontinuierlich
einem Polymerisationsreaktor als das Material für die Polyamidherstellung zugeführt werden.
Da die Flüssigaufschlämmung im
Tank zur chargenweisen Regulierung im Wesentlichen frei von Amidbildung
ist, homogen ist und stabil ist, sind die Eigenschaften der Flüssigaufschlämmung unabhängig von
Unterschieden hinsichtlich der Verweilzeit selbst bei der kontinuierlichen
Herstellung von Polyamid durch Zuführung der Flüssigaufschlämmung in
einen kontinuierlichen Polymerisationsreaktor. Der Übergang
vom chargenweisen Schritt für die
Herstellung der Flüssigaufschlämmung, d.h.
dem Schritt für
die Anpassung des molaren Gleichgewichts des Materials, zum kontinuierlichen
Schritt für
die Polymerisation ist einfach.
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Wenn
die durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung hergestellte
Flüssigaufschlämmung einem chargenweisen
Polymerisationsreaktor zugeführt
wird, wird bevorzugt ein Reaktor verwendet, der mit einem Teilkondensator
ausgestattet ist, der bei Normaldruck oder Unterdruck betrieben
wird, um das molare Gleichgewicht, das im Herstellungsschritt der
Flüssigaufschlämmung erreicht
wurde, beizubehalten. Da jedoch der Siedepunkt des Xylylendiamins über dem
Schmelzpunkt des Polyamids liegt, kann der Druck auf ziemlich niedrigen
Druck eingestellt werden, beispielsweise etwa 0,5 MPa oder niedriger,
im Vergleich zu einem Verfahren, das eine wässrige Lösung aus Nylonsalz als Ausgangsmaterial
verwendet. Bei der chargenweisen Herstellung ist es von Vorteil,
die Temperatur der Flüssigaufschlämmung schnell
auf den Schmelzpunkt des Polyamids zu erhöhen, und folglich wird ein
Horizontalreaktor mit großem
L/D mit einer großen
wärmeübertragenden
Oberfläche
und einer mehrstufigen Rührschaufel
bevorzugt. Wenn ein Reaktor der Tankbauart verwendet wird, wird die
Amidbildungsreaktion durch Zuführen
der Flüssigaufschlämmung in
das Reaktionssystem in kleinen Schritten durchgeführt, während das
Reaktionssystem auf einer Temperatur über dem Schmelzpunkt des Polyamids gehalten
wird. Somit wird für
gewöhnlich
die chargenweise Amidbildungsreaktion bevorzugt bei einer Temperatur
vom Schmelzpunkt des hergestellten Polyamids bis zu einer Temperatur
des Schmelzpunkt des Polyamids +30°C, ohne 300°C zu übersteigen, für 0,5 bis
6 Stunden durchgeführt.
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Wie
zuvor beschrieben, wirkt Wasser katalysierend auf die Bildung des
Nylonsalzes in der Flüssigaufschlämmung, um
so eine große
Menge an Neutralisationswärme
zu erzeugen, was die Amidbildungsreaktion zusätzlich fördert. Somit ist es von großem Vorteil,
die Herstellung des Polyamids dadurch zu fördern, dass eine kleine Menge
an Wasser als Katalysator in den chargenweisen Polymerisationsreaktor
zusammen mit der Flüssigaufschlämmung zugegeben
wird. Die Zugabemenge an Wasser ist nicht streng eingeschränkt und
beträgt
bevorzugt 0,3 bis 10 Massen-% bezogen auf die Menge an Flüssigaufschlämmung. Beträgt sie weniger als
0,3 Massen-%, wird kein nennenswerter Effekt erhalten. Werden 10
Massen-% überschritten,
beeinträchtigt
die gesteigerte Menge der Dampfphase im chargenweisen Polymerisationsreaktor
die Fixierung des Diaminbestandteils. Zusätzlich werden Schaumbildung
und Erstarrung des Polyamids während
der Separierung des Polyamids und des Kondensationswassers verursacht.
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Das
kontinuierliche Verfahren zur Herstellung von Polyamid der vorliegenden
Erfindung umfasst einen Schritt (1) für die Herstellung der Flüssigaufschlämmung, einen
Schritt (2) für
die Amidbildung und einen Schritt (3) für das Entfernen des Kondensationswassers
aus dem Polyamid. In Schritt (2) wird der Diaminbestandteil im Polyamid
fixiert. Zur Aufrechterhaltung des molaren Gleichgewichts, das in
Schritt (1) erhalten wurde, während
der Fixierung des Diaminbestandteils, ist es wichtig, dass der kontinuierliche
Polymerisationsreaktor, in den die Flüssigaufschlämmung zugeführt wird, einen Aufbau aufweist,
der es gestattet, das Entwei chen des Dampfphasenbestandteils daraus
zu minimieren und vollständige
Dampf-Flüssigkeit-Vermischung
zu erreichen. Somit wird das Reaktionssystem auf Normaldruck bis
etwa 3 MPa gehalten, und der kontinuierliche Polymerisationsreaktor
wird bevorzugt als versiegelte Struktur, die mit einer Zahnradpumpe
usw., die an einer Zuführöffnung und/oder
einem Auslass angeordnet ist, ausgestattet ist, hergestellt. Des
Weiteren ist es wichtig, dass es der kontinuierliche Polymerisationsreaktor
gestattet wird, die Temperatur der Flüssigaufschlämmung in der Strömungsrichtung
allmählich
in einem Temperaturbereich vom Schmelzpunkt des Polyamids bis zu
einer Temperatur des Schmelzpunkts +10°C zu erhöhen. Zu diesem Zweck wird ein
horizontaler Doppelrührer-Mischer
usw. bevorzugt verwendet.
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In
Schritt (3) wird der Polymerisationsgrad des Polyamids auf ein beabsichtigtes
Maß erhöht. Um das Entfernen
des Kondensationswasser als Dampf aus dem Polyamid zu erleichtern,
wird das Reaktionssystem in einem Temperaturbereich vom Schmelzpunkt
des Polyamids bis zu einer Temperatur des Schmelzpunkts +30°C gehalten
und mit einem Druck beaufschlagt, der unter dem des Schrittes (2)
liegt und bevorzugt 0,006 bis 0,5 MPa beträgt. Der Schritt (3) kann bei
Verwendung von zwei oder mehr kontinuierlichen Polymerisationsreaktoren
durchgeführt
werden, und die Betriebsweise und die Anzahl der Reaktoren können gemäß dem gewünschten
Polymerisationsgrad des Polyamids bestimmt werden. Alternativ kann
der Polymerisationsgrad des Polyamids bevorzug dadurch gesteigert
werden, dass wenigstens ein Polymerisationsreaktor, der auf Normaldruck
gehalten wird, bei einem reduzierten Druck von etwa 1 kPa verwendet
wird, nachdem ein Hauptanteil des Kondensationswassers, das in Schritt
(2) erzeugt wurde, durch einen Dampf-Flüssigkeit-Abscheidetank, der
dem Schritt 2 nachgeschaltet ist, entfernt wurde. Es ist in industrieller
Hinsicht von Vorteil, den Diaminbestandteil durch einen Teilkondensator
aus dem Wasserdampf, der aus dem Polyamid entfernt wurde, zurückzugewinnen
und den rückgewonnenen
Diaminbestandteil dem kontinuierlichen Polymerisationsreaktor zusammen
mit der Flüssigaufschlämmung aus
dem Diaminbestandteil und dem Dicarbonsäurebestandteil wieder zurückzuführen.
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Wie
zuvor erwähnt,
wirkt Wasser katalysierend auf die Bildung des Nylonsalzes, indem
es die Freisetzung einer großen
Menge an Neutralisationswärme
hervorruft. Daraus resultiert, dass Wasser auch die Amidbildungsreaktion
fördert.
Folglich ist es von extremem Vorteil für die Förderung der Polymerisation,
eine kleine Menge an Wasser als Katalysator zuzugeben, wenn die
Flüssigaufschlämmung dem
kontinuierlichen Polymerisationsreaktor in Schritt (2) zugeführt wird.
Die Zugabemenge an Wasser ist nicht stark eingeschränkt, und der
Flüssigaufschlämmung wird
Wasser bevorzugt so zugegeben, dass sie einen Wassergehalt von 0,3
bis 10 Massen-% aufweist. Ein Wassergehalt unter 0,3 Massen-% zeigt
keinen nennenswerten Effekt. Ein Wassergehalt, der 10 Massen-% übersteigt,
führt zu
einer Zunahme der Dampfphase im kontinuierlichen Polymerisationsreaktor,
wodurch die Fixierung des Diaminbestandteils beeinträchtigt wird,
und was ebenso zu einer Schäumung
und Erstarrung des Polyamids während
des Trennprozesses von Polyamid und Kondensationswasser führt. Das
Entfernen des Kondensationswassers, das durch die Amidbildungsreaktion
erzeugt wird, aus dem Polyamid in Schritt (3) wird bevorzugt ausgeführt, nachdem
das zahlenmittlere Molekulargewicht des Polyamids 1000 oder mehr,
bevorzugter 2000 oder mehr, erreicht hat. Das Entfernen, nachdem
ein Molekulargewicht von 1000 oder mehr erreicht ist, weist extreme
Vorteile bei der Kontrolle des molaren Gleichgewichts des Polyamids
auf, weil die Fixierung der das Polyamid bildenden Bestandteile,
besonders des Diaminbestandteils, in dem Polyamid in ausreichendem
Maße fortschreitet,
wodurch das Entweichen des Diaminbestandteils aus dem Reaktionssystem
verhindert wird. Die obere Grenze des zahlenmittleren Molekulargewichts ist
nicht besonders eingeschränkt.
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Das
Verfahren für
die Herstellung von Polyamid der vorliegenden Erfindung weist die
folgenden Vorteile auf:
- (i) Das Schäumen und
Erstarren des Polyamids während
des Entfernens großer
Mengen an Wasser wird vermieden, da eine wässrige Lösung aus Nylonsalz als Ausgangsmaterial
nicht verwendet wird.
- (ii) Da die Füllmenge
des Diaminausgangsbestandteils und des Dicarbonsäureausgangsbestandteils genau
durch die chargenweise Massenmesseinrichtung kontrolliert wird,
wird die Genauigkeit des molaren Füllgleichgewichts verbessert.
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Die
vorliegende Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele detaillierter
beschrieben, ohne dass diese sich beschränkend auf den Umfang der vorliegenden
Erfindung auswirken sollen.
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Die
Messungen zur Beurteilung erfolgten gemäß den folgenden Verfahren.
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(A) Menge der Aminoendgruppen
(μeq/g)
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Eine
genaue Menge Polyamid wurde in einem Lösungsmittelmischung aus Phenol/Ethanol
= 4/1 (Volumenverhältnis
bei 20 bis 30°C
unter Rühren
gelöst.
Nach vollständiger
Auflösung
wurde die erhaltene Lösung
einer Neutralisationstitration durch 0,1 mol/Liter ("Liter" wird herein nachfolgend
durch das Symbol "L" abgekürzt) Salzsäure unterzogen,
und die Menge der Aminoendgruppen wurde aus dem Ergebnis errechnet.
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(B) Menge der Carboxylendgruppen
(μeq/g)
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Eine
genaue Menge Polyamid wurde in Benzylalkohol bei 160 bis 180°C im Stickstoffstrom
unter Rühren
gelöst.
Nach vollständiger
Auflösung
wurde die erhaltene Lösung
auf 80°C
im Stickstoffstrom gekühlt
und dann wurde 10 cm3 Methanol zugegeben.
Dann wurde die Lösung
einer Neutralisationstitration durch eine 0,1 mol/L wässrige Lösung aus
Natriumhydroxid unterzogen, und die Menge der Carboxylendgruppen
wurde aus dem Ergebnis errechnet.
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(C) zahlenmittleres Molekulargewicht
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Das
zahlenmittlere Molekulargewicht wurde aus der folgenden Gleichung
unter Verwendung der Menge der Carboxylendgruppen und der Menge
der Aminoendgruppen berechnet.
Zahlenmittleres Molekulargewicht
= 2 × 106/([NH2] + [COOH])
worin [NH2] der Menge der Aminoendgruppen und
[COOH] der Menge der Carboxylendgruppen entsprechen.
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(D) Wassergehalt (Massen-%)
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Der
Wassergehalt wurde unter Verwendung eines Karl Fischer Mikro-Feuchtemessers
(Modell CA-05, hergestellt von Mitsubishi Chemical Corporation)
ermittelt.
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BEISPIELE 1–2 und VERGLEICHSBEISPIEL
1
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In
ein 2-L Edelstahlgefäß wurden
546,44 g (4 mol) m-Xylylendiamin (Reinheit: 99,70 Massen-%) gefüllt und
im Stickstoffstrom in einem Ölbad
gerührt,
um die Temperatur des Diaminbestandteils auf das vorgegebene Maß zu erhöhen. Dann
wurden 585,44 g (4 mol) Adipinsäure
(Reinheit: 99.85 Massen-%) dem Edelstahlgefäß über drei Minuten zugegeben.
Das Rühren
wurde fortgesetzt, während
das Edelstahlgefäß im Ölbad eingetaucht
verblieb, das auf der vorgegebenen Temperatur gehalten wurde. Während des
Rührens
wurde der Zustand des Systems bei zwei Minuten, 10 Minuten, 30 Minuten
und 120 Minuten beobachtet, nachdem die Zugabe der Adipinsäure abgeschlossen
war. Unabhängig
davon wurde der Wassergehalt des Systems anhand einer kleinen Menge
der als Stichprobe genommenen Flüssigaufschlämmung bei
zwei Minuten bestimmt, nachdem die Zugabe der Adipinsäure abgeschlossen
war. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 angegeben.
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Wie
aus Tabelle 1 ersichtlich ist, stieg, wenn m-Xylylendiamin und Adipinsäure bei
einer Temperatur von mehr als 80°C
(Vergleichsbeispiel 1) gemischt wurden, die Temperatur des Systems
aufgrund der Neutralisationswärme,
die die Bildung von Nylonsalz begleitet, steil an. Der steile Temperaturanstieg
unterstützt
die Amidbildungsreaktion, um so die Bildung von Kondensationswasser
zu verursachen. Mit Fortschreiten der Amidbildungsreaktion wurde
das Rühren
des Systems extrem schwierig und das System verfiel schließlich in einen
massigen Zustand, wodurch ein homogener Zustand des Systems nicht
mehr beibehalten werden konnte. Andererseits verblieb das System,
wenn m-Xylylendiamin und Adipinsäure
bei 80°C
oder weniger (Beispiele 1–2)
gemischt wurden, bei 80°C
oder weniger, nachdem die Zugabe der Adipinsäure abgeschlossen war und rief
keine Erzeugung von Kondensationswasser hervor. Des Weiteren wurde
das Rühren
in effektiver Weise fortgesetzt, um eine homogene Flüssigaufschlämmung zu
erzeugen.
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BEISPIELE 3–4 und VERGLEICHSBEISPIELE
2–3
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In
ein 2-L Edelstahlgefäß wurden
546,44 g (4 mol) m-Xylylendiamin (Reinheit: 99,70 Massen-%) mit einer
vorgegebenen Menge Wasser gefüllt
und im Stickstoffstrom in einem Ölbad
gerührt,
um die Temperatur des Diaminbestandteils auf das vorgegebene Maß zu erhöhen. Dann
wurden 585,44 g (4 mol) Adipinsäure (Reinheit:
99.85 Massen-%) dem Edelstahlgefäß über drei
Minuten zugegeben. Das Rühren
wurde fortgesetzt, während
das Edelstahlgefäß im Ölbad eingetaucht
verblieb, das auf der vorgegebenen Temperatur gehalten wurde. Während des
Rührens
wurde der Zustand des Systems bei zwei Minuten, 10 Minuten und 30
Minuten beobachtet, nachdem die Zugabe der Adipinsäure abgeschlossen
war. Unabhängig
davon wurde der Wassergehalt der Flüssigaufschlämmung an einer kleinen Menge
davon, die als Stichprobe bei zwei Minuten, nachdem die Zugabe der
Adipinsäure
abgeschlossen war, genommen wurde, bestimmt. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 2 angegeben.
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Wie
aus Tabelle 2 deutlich wird, traten, wenn der Wassergehalt 0,70
Massen-% überstieg,
ein steiler Temperaturanstieg und die Erzeugung von Kondensationswasser
auf, selbst für
den Fall, dass m-Xylylendiamin und Adipinsäure bei 80°C oder niedriger gemischt wurden.
Des Weiteren gestaltete sich das Rühren des Systems schwierig,
was das System massig machte, wodurch die Homogenität des Systems
nicht beibehalten werden konnte.
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BEISPIELE 5–6
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Jede
der m-Xylylendiamin/Adipinsäure-Flüssigaufschlämmungen,
die in den Beispielen 1 und 2 erhalten wurden, wurden einem 20 mm ø Doppelschnecken-Extruder
der Bauart ohne Belüftung
unter einem Stickstoffstrom zugeführt und dann einem 20 mm ø Einzelschnecken-Extruder φ mit Belüftungsöffnung,
der bei Normaldruck gehalten wurde, zugeführt. Beide Schneckenextruder
rotierten in die gleiche Richtung, und das L/D-Verhältnis der
Schnecke betrug 25 sowohl für
den Doppelschneckenextruder als auch für den Einzelschneckenextruder.
Die Extrudierbedingungen, das molare Gleichgewicht, das aus der
Menge der Aminoendgruppen und der Menge der Carboxylendgruppen erhalten
wurde und das zahlenmittlere Molekulargewicht sind in Tabelle 3
angegeben. Tabelle
3
- MXDA:
- m-Xylylendiamin
- AA:
- Adipinsäure
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Es
wurde bestätigt,
dass das Extrudat aus m-Xylylendiamin/Adipinsäure-Flüssigaufschlämmung Polyamid mit einem ausreichenden
Polymerisationsgrad war, und das molare Gleichgewicht der Flüssigaufschlämmung (Diaminbestandteil/Dicarbonsäurebestandteil:
1,000) wurde im Wesentlichen im erhaltenen Polyamid beibehalten.
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BEISPIELE 7–8
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Eine
Flüssigaufschlämmung aus
m-Xylylendiamin/p-Xylylendiamin/Adipinsäure (70/30/100 in Mol), die
auf dieselbe Weise wie in Beispiel 1 erhalten wurde, wurde einem
Doppelschneckenextruder, der zuvor erwähnt wurde, kontinuierlich zugeführt und
dann einem Dampf-Flüssigkeit-Abscheidtank
zugeführt.
Das molare Gleichgewicht, das aus der Menge der Aminoendgruppen
und der Menge der Carboxylendgruppen erhalten wurde, und das zahlenmittlere
Molekulargewicht sind in Tabelle 4 angegeben. Es wurde bestätigt, dass
das Extrudat aus der Flüssigaufschlämmung Polyamid
mit einem ausreichenden Polymerisationsgrad war, und das molare
Gleichgewicht der Flüssigaufschlämmung (Diaminbestandteil/Dicarbonsäurebestandteil:
1,000) wurde im Wesentlichen im erhaltenen Polyamid beibehalten,
falls das zahlenmittlere Molekulargewicht 1000 oder mehr erreichte. Tabelle
4
- XDA:
- Xylylendiamine
- AA:
- Adipinsäure
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BEISPIEL 9
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Ein
2-L Edelstahlpolymerisationsreaktor, der mit einer Rührschaufel
und einem Teilkondensator ausgestattet war, wurde auf 250°C erhitzt,
und 200 g einer m-Xylylendia min/Adipinsäure-Flüssigaufschlämmung, die gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung hergestellt wurde, wurde dem Reaktor
bei einer Zuführgeschwindigkeit
von 5 g/min unter Normaldruck zugeführt, während der Reaktor bei 250°C gehalten
wurde. Nach der Zuführung
wurde die Flüssigaufschlämmung über 30 Minuten
auf 260°C
erhitzt und dann bei 260°C bei
Unterdruck von 80 kPa für
20 Minuten gehalten. Das molare Gleichgewicht, das aus der Menge
der Aminoendgruppen und der Menge der Carboxylendgruppen des resultierenden
Polyamids erhalten wurde, und das zahlenmittlere Molekulargewicht
sind in Tabelle 5 angegeben.
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BEISPIEL 10
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Derselbe
Polymerisationsreaktor, der in Beispiel 9 verwendet wurde, wurde
auf 270°C
erhitzt, und 200 g einer m-Xylylendiamin/p-Xylylendiamin/Adipinsäure/Terephthalsäure-(55/45/85/15 in Mol)
Flüssigaufschlämmung, die
gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt wurde, wurde dem Reaktor mit einer Zuführgeschwindigkeit
von 5 g/min unter Normaldruck zugeführt, während der Reaktor bei 270°C gehalten
wurde. Nach der Zuführung
wurde die Flüssigaufschlämmung über 30 Minuten
auf 270°C
gehalten und dann bei 270°C
bei Unterdruck von 80 kPa für
20 Minuten gehalten. Das molare Gleichgewicht, das aus der Menge
der Aminoendgruppen und der Menge der Carboxylendgruppen des resultierenden
Polyamids erhalten wurde, und das zahlenmittlere Molekulargewicht
sind in Tabelle 5 angegeben.
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Es
wurde bestätigt,
dass das Extrudat aus der Flüssigaufschlämmung Polyamid
mit einem ausreichenden Polymerisationsgrad war, und das molare
Gleichgewicht der Flüssigaufschlämmung (Diaminbestandteil/Dicarbonsäurebestandteil:
1,000) wurde im Wesentlichen im erhaltenen Polyamid beibehalten.
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