-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Regeln der Temperatur
in einem Garraum.
-
Sie
betrifft auch einen elektrischen Garofen zum Durchführen dieses
Regelverfahrens.
-
In
einem herkömmlichen
Garofen wird die Temperatur elektronisch mittels einer unmittelbar
im Gar- oder Ofenraum eingesetzten Sonde geregelt.
-
Die
mit dieser Sonde ausgeführten
Messungen können
jedoch durch die Umgebung je nach der Stellung der Sonde oder der
im Ofen eingesetzten Garart beeinflusst werden.
-
Diese
Sonde kann insbesondere gegenüber
der von den elektrischen Heizelementen ausgestrahlten Infrarotstrahlung,
dem im Garraum vorhandenen Wasserdampf oder einer erheblichen Luftzirkulation
insbesondere bei einem herkömmlichen
pulsierten Garen empfindlich sein.
-
Die
auf diese Weise mit der Temperatursonde ausgeführte Messung kann ein falsches
Bild der reellen Temperatur des Garraums wiedergeben, was das Regeln
der Temperatur verfälscht
und eine Verschlechterung der Garqualität nach sich ziehen kann.
-
Ein
solches Regelverfahren, das die Messung der Garraumtemperatur verwendet,
ist in der Druckschrift
US 6
018 150 beschrieben.
-
Das
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein Regelverfahren vorzuschlagen,
das es ermöglicht,
die vorgenannten Nachteile zu beseitigen und die Temperatur in einem
Garraum unter Berücksichtigung
der thermischen Eigenschaften des Geräts zu regeln.
-
Hierzu
weist ein Verfahren zum Regeln der Temperatur in einem Garraum,
mit mindestens einem elektrischen Heizelement folgende Schritte
auf:
- – Erlangung
einer Solltemperatur für
den Garraum, und
- – Durchführung eines
Betriebszyklus des Heizelements, der unter vorbestimmten Betriebszyklen
in Abhängigkeit
von der Solltemperatur und der vom Heizelement abgegebenen mittleren
Leistung ausgewählt
ist, wobei die vorbestimmten Betriebszyklen eine Regulierungsphase
aufweisen, in welcher das Heizelement periodisch während einer
vorab festgelegten konstanten Dauer eingeschaltet ist.
-
Das
Regeln der Temperatur wird somit ausgehend von einem vorab vorbestimmten
Betriebszyklus ausgeführt,
der die thermischen Eigenschaften des Geräts, insbesondere die im Laufe
der Zeit vom Heizelement abgegebene mittlere Leistung berücksichtigt.
-
Es
ist somit möglich,
die in den Garraum eingespritzte Leistung in Abhängigkeit von der Zeit und ausgehend
von der im Garraum gewünschten
Solltemperatur anzusteuern und die im Garraum vom Heizelement abgegebene
Leistung zu regeln, indem die Ein- und Ausschaltperioden dieses
Heizelements regelmäßig abgewechselt
werden.
-
Dieser
Betriebzyklus ermöglicht
es, in einer Regulierungsphase die Temperatur im Garraum um einen vorab
festgelegten Sollwert zu halten.
-
Nach
einem weiteren, bevorzugten Merkmal der Erfindung umfassen die vorbestimmten
Betriebszyklen eine Vorheizphase, in welcher das Heizelement während einer
in Abhängigkeit
von der Solltemperatur festgelegten, konstanten Dauer kontinuierlich
betrieben wird.
-
Für den Betriebszyklus
kann somit die notwendige Vorheizphase parametriert werden, während welcher
das Heizelement kontinuierlich betrieben wird, so dass die festgelegte
Solltemperatur im Garraum erreicht wird.
-
Das
Regeln der Temperatur im Garraum ist somit ausgehend von der Betriebszeit
des Heizelements und nicht mehr ausgehend von dem von einer Temperatursonde
abgegebenen Wert ausgeführt,
der gegebenenfalls je nach der Stellung der Sonde im Garraum falsch
sein kann.
-
Nach
einem weiteren bevorzugten Merkmal der Erfindung umfasst das Regelverfahren
zudem einen Schritt zum Wählen
einer Garart im Garraum, wobei die Betriebszyklen in Abhängigkeit
von der Solltemperatur, der gewählten Garart
und der von einem oder mehreren, der gewählten Garart zugeordneten Heizelementen abgegebenen
mittleren Leistung vorbestimmt sind.
-
Beim
Regeln der Temperatur wird somit der Betriebszyklus auch in Abhängigkeit
von der gewählten Garart
parametriert.
-
In
einem Garraum können
nämlich
je nach der gewählten
Garart ein Heizelement oder mehrere Heizelemente während dieses
Garens betrieben werden, was die in den Garraum während des
Betriebs des Geräts eingespritzte
mittlere Leistung ändert.
-
Zudem
kann bei einer herkömmlichen
pulsierten Garart ein Lüfter
eingeschaltet werden.
-
Diese
Parameter verändern
das Verhalten des Garraums und den Temperaturanstieg in diesem Garraum.
-
Das
Regelverfahren nach dieser Ausführungsform
der Erfindung ermöglicht
es somit, die verschiedenen, der jeweiligen eingesetzten Garart
zugeordneten Parameter zu berücksichtigen.
-
Nach
einem weiteren Aspekt der Erfindung weist ein elektrischer Garofen
einen Garraum und mindestens ein elektrisches Heizelement auf, das
dazu geeignet ist, den Garraum zu erhitzen.
-
Erfindungsgemäß wird der
Betrieb des elektrischen Heizelements mittels des Regelverfahrens
nach dem ersten Aspekt der Erfindung geregelt.
-
Dieser
elektrische Garofen weist Vorteile und Eigenschaften auf, die denjenigen ähnlich sind,
die für das
Regelverfahren beschrieben sind.
-
Die
Temperatur innerhalb des Garraums kann insbesondere ausschließlich ausgehend
von den thermischen und Betriebsigenschaften des Gargeräts geregelt
werden.
-
Dieses
Regeln wird insbesondere nicht durch die Umgebung beeinflusst.
-
Weitere
Besonderheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung.
-
Die
beigefügten,
beispielhaft jedoch nicht einschränkend angegebenen Zeichnungen
zeigen:
-
1 ein
Blockschaltbild, das einen Garofen zum Ausführen des erfindungsgemäßen Regelverfahrens
veranschaulicht,
-
2 eine
graphische Darstellung, die einen Betriebszyklus eines Heizelements
gemäß dem erfindungsgemäßen Regelverfahren
veranschaulicht.
-
Zunächst wird
anhand der 1 ein elektrischer Garofen zum
Ausführen
des erfindungsgemäßen Regelverfahrens
beschrieben.
-
Dieser
Garofen 1 weist in bekannter Weise elektrische Heizelemente 2 auf,
die es ermöglichen,
das Innere eines Garraums zu erhitzen.
-
Diese
elektrischen Heizelemente 2 bestehen im Allgemeinen aus
elektrischen Widerständen
mit Infrarotstrahlung.
-
In
klassischer Weise ist in einem Garofen ein erster elektrischer Widerstand
im oberen Teil des Garraums sichtbar angeordnet.
-
Ein
zweiter elektrischer Widerstand ist auch im unteren Teil des Ofens
unterhalb der Herdsohle angeordnet.
-
Der
Garofen weist auch im Allgemeinen mindestens einen Motor 3 auf,
der es ermöglicht,
einen Lüfter zum
Pulsieren der Luft im Garraum einzuschalten, um die Temperatur innerhalb
dieses Garraums gleichmäßig zu verteilen.
-
Der
Garofen ist auch mit Leuchtanzeigen 4 ausgestattet.
-
Diese
Leuchtanzeigen ermöglichen
es insbesondere, dem Benutzer das Einschalten des Garofens und das
Ende der Vorheizphase anzugeben.
-
Steuerhebel 5 ermöglichen
es dem Benutzer, den Garofen in Betrieb zu setzen und die Garart
sowie die innerhalb des Garofens gewünschte Solltemperatur zu wählen.
-
Kontakterfassungsmittel 6 ermöglichen
es ferner, den Betrieb des Ofens bei 350°C (Pyrolyse-Funktion) nur dann
zu erlauben, wenn die Tür
richtig geschlossen und verriegelt ist.
-
Eine
Temperatursonde 7 ist auch innerhalb des Ofenraums vorgesehen.
-
Wie
später
beschrieben, ist diese Temperatursonde am Regeln der Temperatur
im Garraum nicht beteiligt.
-
Diese
Temperatursonde hat die Funktion eines thermischen Begrenzers, der
es ermöglicht,
den Betrieb des Geräts
abzuschalten, wenn die Temperatur innerhalb des Garraums eine normale
Benutzungstemperatur überschreitet,
beispielsweise über
320°C.
-
Die
gesamte elektronische Verwaltung des Ofens ist im Block 8 der 1 schematisch
dargestellt.
-
Eine
elektronische Karte 9 ermöglicht es im Allgemeinen, den
Betrieb der verschiedenen Unterbaugruppen des Ofens zu steuern.
-
Sie
ermöglicht
insbesondere, die Steuerung 10 der Heizelemente 2,
die Steuerung 11 der Motoren 3 und die Steuerung 12 der
Leuchtanzeigen 4 zu verwalten.
-
Ein
Speicher 13 vom Typ EEPROM ermöglicht es, verschiedene Betriebszyklen
des erfindungsgemäßen Geräts zu speichern.
-
Nun
wird beschrieben, wie die Betriebszyklen des Geräts bestimmt werden, um im Speicher 13 der elektronischen
Verwaltung 8 des Ofens 1 gespeichert zu werden.
-
Um
die thermischen Eigenschaften des betreffenden Ofens 1 zu
kennen, ist es notwendig, nach der indiziellen Antwort, d.h. nach
dem Temperatursignal innerhalb des Garraums für eine bestimmte eingespritzte Leistung
und für
eine festgelegte Garart zu suchen, wenn dieser Ofen leer ist.
-
Indem
eine vorbestimmte Leistungsstufe in den Garraum eingespritzt wird,
kann der Temperaturanstieg des leeren Garraums leicht beobachtet
werden, so dass eine indizielle Antwort des Ofens für eine vorbestimmte
Garart erhalten werden kann.
-
Durch
Ableitung der indiziellen Antwort wird die Impuls-Antwort Rimp des Ofens erhalten. Da die indizielle
Antwort hier dem Temperatursignal gleich ist, erhält man Rimp = f (Temperatursignal), wobei f die thermische Transferfunktion
des Ofens ist.
-
Auf
der Basis dieser thermischen Transferfunktion ist es möglich, ausgehend
von einem beliebigen eingespritzten Leistungswert die in Abhängigkeit
von der Zeit erhaltene Temperatur innerhalb des Ofens zu ermitteln.
-
Je
nach der gewählten
Garart kann die innerhalb des Garraums abgegebene mittlere Leistung
variieren.
-
In
klassischer Weise kann das Garen zwischen einem herkömmlichen
Garen, einem pulsierten herkömmlichen
Garen, einem Garem mit Grill oder einem Garen mit Herdsohle ausgewählt werden.
-
Beim
herkömmlichen
Garen sind alle Heizelemente des Ofens gleichzeitig in Betrieb und
insbesondere der obere und der untere elektrische Widerstand, auch
elektrischer Widerstand der Sohle genannt.
-
Beim
pulsierten herkömmlichen
Garen ist der Lüfter
eingeschaltet, um die Luft innerhalb des Garraums umzuwälzen und
dessen Temperatur gleichmäßig zu verteilen.
-
Beim
Garen mit Grill ist nur der sichtbare obere elektrische Widerstand
eingeschaltet.
-
Dagegen
ist beim Garen mit Herdsohle nur der elektrische Widerstand der
Herdsohle eingeschaltet.
-
Die
Solltemperatur innerhalb des Ofens kann typischerweise zwischen
50°C und
275°C liegen.
-
Durch
die für
den Ofen bestimmte thermische Transferfunktion kann eine Entsprechungstabelle
entwickelt werden, die es ermöglicht,
jedem Gartyp und für
jede Solltemperatur ein Betriebszyklus zuzuordnen, ausgehend von
welchem der Betrieb des während
des Garzyklus eingesetzten Heizelements oder der Heizelemente geregelt
wird.
-
Jeder
vorbestimmte Betriebszyklus umfasst eine Vorheizphase, in welcher
alle Heizelemente des Ofens während
einer konstanten Dauer kontinuierlich betrieben werden, die von
der gewünschten
Solltemperatur abhängig
ist.
-
In
dieser Vorheizphase ist die in den Garraum eingespritzte Leistung
die maximale Leistung, die der Garofen abgeben kann, wenn alle Heizelemente
betrieben werden.
-
Wenn
die Solltemperatur erreicht ist, ist diese Vorheizphase beendet,
und der Betriebszyklus setzt sich durch eine Regulierungsphase fort,
die es ermöglicht,
die Solltemperatur innerhalb des Garraums zu halten.
-
Während dieser
Regulierungsphase ist bzw. sind das bzw. die eingesetzte(n) Heizelement(e)
je nach der ausgewählten
Garart diskontinuierlich in Betrieb.
-
Vorzugsweise
sind die Heizelemente periodisch während einer konstanten, vorbestimmten
Dauer eingeschaltet.
-
Die
Periodizität,
bei welcher das Heizelement eingeschaltet ist, wird in Abhängigkeit
von der Solltemperatur und der Garart bestimmt.
-
Diese
Periodizität
nimmt ab, wenn die Solltemperatur sinkt.
-
Wenn
die Temperatur im Garraum niedriger ist, ist die Temperaturabnahme
während
der Regulierungsphase in der Tat weniger schnell.
-
Es
ist somit notwendig, die Heizelemente weniger oft zu reaktivieren.
-
Ein
Betriebszyklus kann wie folgt beispielhaft für ein Regeln auf eine Solltemperatur
in der Größenordnung
von 200°C
dargestellt werden:
-
Für einen
Garofen mit einer Maximalleistung von etwa 3000 W dauert die Vorheizphase
9 Minuten, während
welcher alle Heizelemente in Betrieb sind.
-
Während der
Regulierungsphase wird anschließend
ein Heizelement periodisch alle 7 Minuten eingeschaltet.
-
Die
Betriebsdauer des Heizelements ist bei jeder Periode konstant und
beträgt
hier 2 Minuten.
-
Umgekehrt
beträgt
die Ausschaltdauer dieses Heizelements etwa 5 Minuten.
-
Im
hier beschriebenen Beispiel ist die in den Garraum während der
Regulierungsphase eingespritzte Leistung im Wesentlichen gleich
1630 W, was beispielsweise dem Einschalten eines einzigen der Heizelemente
entspricht, die den Garofen ausstatten.
-
Die 2 veranschaulicht
auch durch eine Kurve einen Betriebszyklus, der es ermöglicht,
innerhalb eines Garraums eine Temperatur in der Größenordnung
von 200°C
zu halten.
-
In
diesem zweiten Beispiel sind die während der Vorheizphase Cf und
während
der Regulierungsphase Rg verwendeten Heizelemente identisch und
sie geben eine mittlere Leistung Pm in der Größenordnung von 1700 W in den
Garraum ab.
-
Die
Vorheizphase Cf, die ca. 20 Minuten dauert, ermöglicht es, einen Temperaturanstieg
bis zur Solltemperatur Tc von 200°C
zu erhalten.
-
Die
Regulierungsphase Rg ermöglicht
es anschließend,
durch den diskontinuierlichen Betrieb des Heizelements die Temperatur
im Wesentlichen auf 200°C
zu halten.
-
Beim
Einschalten des Ofens umfasst das Verfahren zum Regeln der Temperatur
zunächst
einen Schritt der Erlangung einer Solltemperatur Tc für den Garraum.
-
Ein
Schritt des Auswählens
ermöglicht
es dem Benutzer zudem, eine Garart unter allen möglichen Gararten im Ofen auszuwählen.
-
Ein
Betriebszyklus des Heizelements wird danach durchgeführt.
-
Dieser
Betriebszyklus wird unter allen im Speicher 13 gespeicherten
Betriebszyklen insbesondere in Abhängigkeit von der geforderten
Solltemperatur Tc und der gewählten
Garart ausgewählt.
-
Das
Regeln wird somit ausgehend von den thermischen Eigenschaften des
Ofens ausgeführt,
wodurch möglich
ist, lediglich die Energie zu liefern, die notwendig ist, um die
Temperatur innerhalb des Garraums zu regeln.
-
Selbstverständlich sind
für das
oben beschriebene Ausführungsbeispiel
zahlreiche Varianten möglich, ohne
den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
-
Wenn
das Gargerät
insbesondere nicht verschiedene Gararten aufweist, hängen die
vorbestimmten und gespeicherten Betriebszyklen lediglich von der
geforderten Solltemperatur und der mittleren Leistung des oder der
Heizelemente des Geräts
ab.