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Die
folgende Erfindung bezieht sich auf eine optische Filtervorrichtung,
die aus einer optischen Faser hergestellt ist, insbesondere auf
einen Faseroptischen Filter, der in einem System zur Übertragung
von optischen Wellenlängen-Multiplexsignalen
(abgekürzt „WDM"-Signalen) verwendet
werden kann. Die vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf ein
Verfahren zur Herstellung dieses Filters, auf eine optische Faser,
die verwendet werden kann, um diesen Filter zu bilden, auf ein System
für die Übertragung
der WDM-Signale unter Verwendung dieses Filters und auf ein Verfahren
zum Filtern optischer Signale.
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Ein
optisches WDM-Signal ist genauer ein (digitales oder analoges) Signal,
das eine Anzahl von N optischer Signale umfasst, die voneinander
unabhängig
sind und von denen jedes eine jeweilige Übertragungswellenlänge λ1, λ2 ... λN aufweist,
die von jener der anderen Signale verschieden ist. Jede Übertragungswellenlänge definiert
einen „Übertragungskanal". Darüber hinaus
hat jedes Signal jeweils eine zugehörige Wellenlängenbandbreite Δλ von vorbestimmter
Größe – eine sogenannte „Kanalbandbreite" oder „(spektrale)
Kanalgröße" – die auf der entsprechenden Übertragungswellenlänge zentriert
ist. Die Kanalgröße hängt typischerweise von
den Eigenschaften der verwendeten Laserquellen und von der Art der
Modulation ab, die verwendet wird, um die zu übertragende Information mit
dem Signal zu verbinden. Bei Abwesenheit einer Modulation liegen
die typischen spektralen Amplitudenwerte eines von einer Laserquelle
ausgesendeten Signals im Bereich von 10 MHz, während sie im Fall der Modulation,
außerhalb
des Bereichs von 2,5 Gbit/s, im Bereich von 5 GHz liegen.
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Das
WDM-Signal weist auch einen „Abstand
zwischen Kanälen" auf, der als die
Wellenlängentrennung
(oder auf äquivalente
Weise die Frequenztrennung) zwischen den mittleren Wellenlängen zweier
benachbarter Kanäle
definiert ist. Um eine große
Zahl von Kanälen
in einem der sogenannten „Übertragungsfenster" der optischen Fasern
sowie in einer nützlichen
Verstärkungsbandbreite
der optischen Verstärker
zu übertragen,
liegt der Abstand zwischen den Kanälen eines WDM-Signals typischerweise
im Bereich von einem Nanometer.
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Allgemein
geschieht bei einem WDM-System die Signalübertragung auf folgende Weise:
die verschiedenen Signale werden zuerst von den jeweiligen optischen
Quellen erzeugt, dann gemultiplext um ein WDM-Signal zu bilden,
dann entlang derselben faseroptischen Übertragungsleitung übertragen
und schließlich
demoduliert, um von den jeweiligen Empfängern empfangen zu werden.
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Bei
den jüngsten
auf Wellenlängen-Multiplexing
basierenden optischen Verstärkungs-
und Übertragungssystemen
(die in der Lage sind, entlang derselben Faser eine sehr hohe Anzahl
von Kanälen – z.B. 128 – zu übertragen,
verteilt über
eine besonders breite spektrale Bandbreite – z.B. 70 nm und allgemeiner
bei optischen Signalverarbeitungsvorrichtungen werden sowohl für die Instrumentierung
als auch die Sensoren zunehmend vollständig aus optischen Fasern gebildete
Vorrichtungen verwendet, ohne jegliche Ausbreitung des Lichts im
freien Raum. Insbesondere sind diese Vorrichtungen für das Durchführen der
spektralen Filterung, des Multiplexens und des Demultiplexens der
Kanäle
und der Trennung des Übertragungsspektrums
in Bänder erforderlich.
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In
Bezug auf das spektrale Filtern ist es notwendig, sowohl Vorrichtungen
mit einer hohen Wellenlängenselektivität zum Filtern
der einzelnen Kanäle
als auch Vorrichtungen mit breiterer Bandbreite für die Entzerrung
der Kanäle
in der Verstärkungsbandbreite
der optischen Verstärker
zu verwenden. Die Entzerrung der Kanäle ist notwendig, da das Verstärkungsspektrum
der Erbiumdotierten optischen Faserverstärker (welche die am meisten
verwendete optische Verstärkungsvorrichtung
darstellen) im Bereich zwischen 1.530 und 1.560 nm deutlich ungleichförmig ist.
Trotz des Fortschritts, der bei der Entwicklung von Glasmatritzen
für Silica-basierende
optische Fasern erzielt wurde, welche verschiedene Co-Dotiersubstanzen
enthalten, die in der Lage sind, die spektrale Verstärkungskurve „abzuflachen", sind zur Zeit Silica-basiserte
Fasern, die ein ausreichend gleichförmiges Verstärkungsprofil
aufweisen, sodass sie keine externe Entzerrung benötigen, nicht
verfügbar.
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Die
am meisten verwendete Konfiguration, um optische Breitbandverstärkungsmodule
zu bilden, umfasst die Verwendung eines Entzerrfilters, der zwischen
die beiden aktiven Faserverstärkungsstufen
angeordnet wird. Das Einsetzen des Filters zwischen den beiden Verstärkungsstufen
weist den grundlegenden Vorteil auf, eine spektrale „Umverteilung" der zur Verstärkung verfügbaren Leistung
zu erlauben, anstatt einfach die Leistung in den Wellenlängenbereichen
mit einer höheren
Verstärkung
zu beschränken.
Das spektrale Profil des Filters, das die maximale Entzerrung bietet,
hängt von
den Betriebsbedingungen des Verstärkers (und daher von der Leistung
der jedem Stadium zugeführten
Pumpstrahlung) ab, sowie von der Anzahl und der Wellenlängenverteilung
der Kanäle.
In neueren Systemen, wo es die Möglichkeit
der Kanalsummierung/-extraktion gibt, kann die Anzahl und die Verteilung
der Kanäle
sich in Abhängigkeit
von der vom Systemmanager gewählten
Konfiguration ändern.
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Aus
den zuvor genannten Gründen
ist es wichtig geworden, optische Filter zu haben, die effizient
mit der aktiven Faser integriert werden können, und zwar mit geringen
Einsetzverlusten und mit einem spektralen Profil, das leicht in
Abhängigkeit
von der spezifischen Verwendung des einzelnen Verstärkers abgeändert werden
kann. Es sind verschiedene Arten von Filtern bekannt, die direkt
unter Verwendung einer optischen Faser hergestellt werden.
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Eine
erste Art von Faser unterscheidet sich durch die Tatsache, dass
die Faser einen Abschnitt mit einer plötzlichen Änderung im Durchmesser aufweist,
d.h. einen sich verjüngenden
Abschnitt. Dieser Bereich induziert in jedem Signal, das durch ihn
durchtritt, eine Abschwächung,
die von der Wellenlänge
des Signals abhängt.
Daher wird auf diese Weise eine spektrale Filterung durchgeführt. Die
spektrale Form der Abschwächung
dieser Filter ist im Wesentlichen auf der Wellenlänge sinusförmig.
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Eine
andere Art von Filter, die als „Fabry-Perot"-Filter bekannt ist,
wird aus einer optischen Faser und zwei Bragg-Gittern gebildet, die in der Faser selbst
ausgebildet sind und als Spiegel betrieben werden, um so einen optischen
Resonator zu definieren.
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In
jüngster
Zeit sind sogenannte langperiodische Gitter (LPG) entwickelt worden,
wobei die Gitter durch periodische Änderungen im Indexprofil einer
Faser (typischerweise durch Belichten mit UV-Strahlung) gekennzeichnet
sind und es auch erlauben, eine Wellenlängenfilterung durchzuführen.
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Eine
weitere Klasse von Filtern ist jene, die durch eine interferrometrische
Struktur der Mach-Zehnder-Art definiert ist. Solch eine Struktur
muss in der Lage sein, eine Trennung eines optischen Signals in
zwei verschiedene Verteilungen des elektromagnetischen Felds durchzuführen, diese
Verteilungen entlang der jeweiligen optischen Wege zu propagieren,
in welche auf kontrollierte Weise eine gegenseitige Verzögerung eingeführt werden
kann, und dann die beiden elektromagnetischen Feldverteilungen wieder
zu kombinieren, um ein optisches Interferenzsignal zu erhalten,
dessen Intensität
eine Funktion der Wellenlänge
ist.
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1 zeigt
schematisch einen Mach-Zehnder-Filter 50 einer bekannten
Art, der in der Lage ist, mit zwei unterschiedlichen Feldverteilungen
zu arbeiten. Dieser interferrometrische Aufbau umfasst eine erste
und eine zweite optische Faser 51, 52, die an
zwei verschiedenen Punkten mittels eines ersten und eines zweiten Schmelzkopplers 53, 54,
z.B. der 50/50(oder 3 dB)-Art, verbunden sind. Der Filter 50 ist
in der Lage, an seinem Eingang ein Signal Sin von
einem ersten Ende der ersten Faser 51 zu empfangen und
an seinem Ausgang ein gefiltertes Signal Sout an
einem zweiten Ende der ersten Faser 51 auszugeben. In dem
Abschnitt zwischen den Kopplern 53, 54 definieren
die Fasern 51, 52 optische Wege verschiedener
Länge.
Der Unterschied in der optischen Weglänge zwischen den beiden Fasern 51, 52 kann
darin begründet
sein, dass sie verschiedene Übertragungseigenschaften
aufweisen, sodass die Signale, die in einer Faser propagiert werden,
eine unterschiedliche Geschwindigkeit zu jenen Signalen haben, die
in der anderen Faser propagiert werden, oder wie in der Figur gezeigt,
darin begründet
sein kann, dass sie verschiedene Längen L und L + ΔL im in Betracht
gezogenen Abschnitt aufweisen.
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Die
Koppler
53,
54 erlauben eine geeignete Kopplung
zwischen den elektromagnetischen Feldern, die in den beiden Fasern
51,
52 propagiert
werden. Insbesondere ist die Funktion des ersten Kopplers
53 jene, zwei
unterschiedliche elektromagnetische Feldverteilungen in den optischen
Fasern
51,
52 aus dem Signal S
in zu
erregen. Diese elektromagnetischen Felder, die entlang verschiedener
optischer Wege propagiert werden, sammeln einen relativen Phasenunterschied Δϕ an,
der nicht Null ist und definiert ist durch:
wobei n
eff der
effektive Brechungsindex der Mode ist, die in den Fasern propagiert
wird, λ die
Wellenlänge
ist und ΔL
der Längenunterschied
zwischen den Abschnitten der beiden Fasern
51,
52 ist,
die zwischen den beiden Kopplern
53,
54 vorhanden
sind.
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Der
zweite Koppler 54 ist konzipiert, um wieder die beiden
elektromagnetischen Felder zu kombinieren, wobei er eine Interferenz
zwischen ihnen erzeugt, die konstruktiv oder destruktiv sein kann,
abhängig
von der angesammelten Phasenverschiebung Δϕ.
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Im
einfachsten Fall, in dem die Fasern 51, 52 identischen
sind und die Koppler 53, 54 ein Verhältnis der
optischen Leistungsteilung gleich 50/50 haben (3 dB-Koppler), sind
die optischen Leistungen an den beiden Ausgängen des zweiten Kopplers 54,
jeweils mit P1 und P2 bezeichnet,
von den folgenden Gleichungen definiert.
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2 zeigt
das normalisierte Übertragungsspektrum
T(λ) des
Filters 50 am Ausgang seiner ersten Faser 51 für den Fall,
in dem ΔL
gleich 5 μm
ist und neff gleich 1,462 ist. Die Periode
dieser Kurve ist nicht konstant und ist eine Funktion der Eigenschaften
der verwendeten Wellenleiter. Da es ein unterschiedliches Ansprechverhalten
für die
verschiedenen Wellenlängen
aufweist, kann das Interferometer vorteilhaft als optischer Filter verwendet
werden.
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Ein
Mach-Zehnder Filter wie jener oben beschriebene ist jedoch in der
Praxis aufgrund seiner extremen Empfindlichkeit auf äußere Störungen (z.B.
Veränderungen
in der Temperatur) und Veränderungen
in der Form (insbesondere Veränderungen
in der Krümmung
der Faser) schwer einsetzbar. Diese Phänomene verursachen Veränderungen
im effektiven Brechungsindex neff und daher
im optischen Weg, die allgemein für die beiden Fasern verschieden
sind. Das Verhalten dieser Vorrichtung, das im Idealfall durch die
Gleichungen 1 und 2 beschrieben wird, kann daher in einer realen
Situation nicht präzise
vorhergesagt werden.
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Um
diesen Nachteil zu überwinden,
ist eine Lösung
vorgeschlagen worden, die die beiden Wellenleiter in einem einzigen
kompakten Aufbau kombiniert. Das US-Patent 5,295,205 an Corning
schlägt
einen Filter vor, der durch das Einführen zweier optischer Fasern
in ein Glasrohr gebildet wird, die voneinander verschieden sind,
wobei das Rohr auf die Fasern nach Erzeugung eines Vakuums im Rohr
kollabiert wird und schließlich das
Rohr in zwei Bereichen erwärmt
und gestreckt wird, die unter einem Abstand voneinander platziert
sind, sodass sich zwei sich verjüngende
Bereiche bilden, die die modalen Koppler definieren. Die Fasern
haben auch unterschiedliche Propagationskonstanten in der zwischen
den beiden Kopplern liegenden Zone, woraus eine relative Verzögerung zwischen
den darin propagierten optischen Signalen resultiert.
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Der
Anmelder ist der Ansicht, dass diese Lösung schwer zu realisieren
ist, aufgrund der technologischen Komplexität bestimmter Schritte im Herstellungsverfahren,
insbesondere des Durchführens
der Kollabierung des Glasrohrs um die Fasern nach der Erzeugung
des Vakuums im Rohr und des Bildens der Koppler unter einer Entfernung
voneinander, die auf der Grundlage der erwünschten spektralen Form und
unabhängig von
der Geometrie des sich verjüngenden
Bereichs bestimmt wird. Ein alternatives Verfahren zur Herstellung eines
Mach-Zehnder-Interferrometers
ist jenes, das in der internationalen Patentanmeldung WO 00/00860
im Namen von Corning beschrieben wird. Dieses Dokument beschreibt
eine koaxiale optische Vorrichtung mit einer optischen Faser und
einem ganzheitlich mit der optischen Faser ausgebildeten Kopplungsregulierer.
Die optische Faser ist eine Single-Mode-Faser im dritten Spektralfenster für optische
Telekommunikation und ein Glasrohr mit einem Brechungsindex niedriger
als jener der Ummantelung wird auf die Faser kollabiert, wie in dem
bereits genannten US-Patent 5,295,205 beschrieben wird. Im Bereich,
wo das kolabierte Rohr vorhanden ist, ist das Brechungsindexprofil
abgeändert,
um lokal die Übertragung
zweier Moden zu erlauben, insbesondere der Moden LP01 und
LP02. Diese Moden, die per Definition zueinander
senkrecht sind, definieren zwei getrennte Feldverteilungen, welche
bei ihrer Propagierung einen relativen Phasenunterschied Δϕ.
In dem von dem Glasrohr eingenommenen Bereich sind nicht-adiabatische,
sich verjüngende
Zonen gebildet, die in der Lage sind, eine Leistungskopplung zwischen
den Moden zu induzieren. Die sich verjüngenden Zonen werden mittels
einer normalen Technik zur Herstellung von Schmelzkopplern gebildet,
indem nämlich
eine plötzliche Verringerung
im Durchmesser der Faser verursacht wird und das Rohr darauf kollabiert
wird, um so eine Kopplung zwischen den symmetrischen Moden LP01 und LP02 zu erreichen,
aber eine Kopplung mit der Mode LP03 zu
verhindern.
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Der
Anmelder bemerkt auch, dass die oben beschriebene Vorrichtung das
Durchführen
von technologisch komplexen Herstellungsschritten erfordert, wie
z.B. das Kollabieren eines Glasrohrs unter Vakuum auf eine optische
Faser und die Bildung von nicht adiabatischen, sich verjüngenden
Zonen, um so einen hohen Wert für
den Kopplungsfaktor zwischen den symmetrischen Moden LP01 und
LP02 aufzuweisen, ohne jedoch andere, höher-symmetrische
Moden wie z.B. die Mode LP03 anzuregen (wo
der „Kopplungsfaktor" oder das „Teilungsverhältnis" in diesem Fall so
zu verstehen ist, dass es das Verhältnis zwischen der in die Mode
LP01 übertragenen
Leistung und der in der Mode LP02 verbleibenden
Leistung bezeichnet).
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Der
Anmelder bemerkt daher, dass die faseroptischen Mach-Zehnder-Filter der
bekannten Art unter Verwendung einer komplexen Technologie hergestellt
werden, die keine einfache Kontrolle der Filterparameter ermöglicht.
Die kritische Natur des Herstellungsverfahrens führt daher zu hohen Kosten und
zu relativ niedrigen Herstellungsausbeuten.
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Der
Anmelder hat sich mit dem Problem befasst, einen faseroptischen
Mach-Zehnder-Filter bereitzustellen, der leicht herzustellen ist,
kompakt ist und eine hohe Leistung aufweist.
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Der
Anmelder hat herausgefunden, dass ein Mach-Zehnder-Interferometer, das
leicht und kostengünstig
herzustellen ist, und vorbestimmte spektrale Eigenschaften aufweist,
hergestellt werden kann, indem eine Dual-Mode-Faser verwendet wird,
die dazu konzipiert ist, eine Ausbreitung der fundamentalen Mode
LP01 und der assymetrischen Mode LP11 zu erlauben und mit zwei modalen Kopplungsbereichen
versehen ist (zum Koppeln der Moden LP01 und
LP11), in denen das Brechungsindexprofil
aufgrund des Vorhandenseins einer Ummantelungszone mit einem höheren Brechungsindex
asymmetrisch ist. Diese Zone definiert im Wesentlichen einen ringförmigen Sektor
der Ummantelung in einem gleich neben dem Kern liegenden Bereich,
wenn im Querschnitt betrachtet, und weist eine radiale Ausdehnung
auf, die im Wesentlichen jener der Mode LP11 entspricht.
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Der
Anmelder hat herausgefunden, dass ein Filter mit Kopplungsbereichen
dieser Art hergestellt werden kann, indem eine optische Faser verwendet
wird, deren innerster Bereich der Ummantelung dotiert ist, um sie
so mit hohen thermorefraktiven Eigenschaften auszustatten, und indem
dieser Bereich thermisch beaufschlagt wird, um so die erwünschte asymmetrische
und lokalisierte Veränderung
im Indexprofil zu erzeugen. Diese Dotierung kann mit Germanium,
Phosphor und Fluor durchgeführt
werden und muss der Gestalt sein, dass die Faser in der Lage ist,
einer thermischen Beaufschlagung geeigneter Intensität mit einer
Veränderung im
Brechungsindex zu folgen, die größer als
5·10–4,
bevorzugt größer oder gleich
10–3 und
insbesondere bevorzugt größer oder
gleich 2·10–3 ist.
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Der
Anmelder hat auch herausgefunden, dass die thermische Beaufschlagung
durch den Lichtbogen einer Schmelzverbindungsvorrichtung durchgeführt werden
kann. Der Anmelder hat auch herausgefunden, dass diese Technik besonders
einfach und flexibel ist und verwendet werden kann, um sehr lokalisierte
Störungen
im Querschnitt der optischen Faser zu erzeugen.
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Entsprechend
einem ersten Aspekt bezieht sich die vorliegende Erfindung auf einen
faseroptischen Filter, umfassend:
- – eine optische
Faser, die einen Kern und einen Mantel beinhaltet, durch welche
ein optisches Signal passieren kann;
- – ein
Paar von Kopplungsbereichen, die in der optischen Faser unter einem
vorbestimmten gegenseitigen Abstand gebildet sind, um eine Leistungsübertragung
zwischen einer ersten und einer zweiten Ausbreitungsmode des optischen
Signals zu erzeugen;
- – einen
Phasenverschiebungsbereich, der durch eine Sektion der Faser definiert
wird, die zwischen den Kopplungsbereichen liegt, um eine Phasenverschiebung
zwischen der ersten und zweiten Ausbreitungsmode zu erzeugen;
wobei
die optische Faser in den Kopplungsbereichen im Querschnitt ein
asymmetrisches Brechungsindexprofil aufweist.
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Bevorzugt
weist der Mantel in jedem der Kopplungsbereiche im Querschnitt einen
ringförmigen
Sektor auf, in welchem der Brechungsindex größer als jener des Rests des
Mantels ist.
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Der
Mantel weist im Querschnitt einen inneren ringförmigen Bereich benachbart zum
Kern und einen äußeren ringförmigen Bereich
auf, wobei der ringförmige
Sektor bevorzugt zum inneren ringförmigen Bereich gehört.
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Die
ringförmigen
Sektoren der Kopplungsbereiche weisen bevorzugt im Wesentlichen
die gleiche Winkelposition auf.
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Der
innere ringförmige
Bereich weist einen Innenradius r1 und einen Außenradius r2 =
k·r1 auf, wobei k bevorzugt zwischen 2 und 6
liegt.
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Außerhalb
der Kopplungsregionen weist die optische Faser im Querschnitt einen
Brechungsindexprofil auf, das bevorzugt der Stufenindexart ist.
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Das
optische Signal weist eine Wellenlänge auf, das in einem vorbestimmten Übertragungswellenlängenband
liegt, und die optische Faser ist bevorzugt in dem Wellenlängenband
eine Dual-Mode-Faser. Darüber hinaus
umfasst der Filter eine erste und eine zweite optische Verbindungsfaser,
die in dem Wellenlängenband Single-Mode-Fasern
sind und mit den gegenüberliegenden
Enden der optischen Faser verbunden sind. Vorteilhafterweise umfasst
der innere ringförmige
Bereich Silica und Oxide der folgenden Elemente: Germanium, Phosphor
und Fluor.
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Der
Filter umfasst bevorzugt ein weiteres Paar von Kopplungsbereichen,
die in der optischen Faser gebildet sind, in jedem von welchen der
Mantel im Querschnitt einen weiteren ringförmigen Sektor aufweist, in welchem
der Brechungsindex größer als
jener des Rests des Mantels ist, wobei die weiteren ringförmigen Sektoren
im Wesentlichen dieselbe Winkelposition aufweisen, verschieden von
den ringförmigen
Sektoren.
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Bevorzugt
wird jeder Kopplungsbereich des weiteren Paars von Kopplungsbereichen
in der Nähe
eines jeweiligen Kopplungsbereichs des Paars von Kopplungsbereichen
gebildet. Bevorzugt ist der Unterschied zwischen dem Brechungsindex
in dem ringförmigen
Sektor und dem Brechungsindex des Rests des Mantels mindestens gleich
5·10–4 und
ist besonders bevorzugt gleich mindestens 2·10–3.
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Der
Filter entsprechend der vorliegenden Erfindung kann eine Vielzahl
der oben definierten Filter umfassen, die in Serie verbunden sind.
Entsprechend einem weiteren Aspekt bezieht sich die vorliegende
Erfindung auf eine optische Faser, die für die Herstellung eines oben
definierten Filters verwendet werden kann, umfassend einen Kern
und einen Mantel, wobei der Mantel einen radial inneren Bereich
benachbart zum Kern und einen radial äußeren Bereich aufweist, wobei
der radial innere Bereich eine Zusammensetzung aufweist, um eine
Veränderung
im Brechungsindex zu erhalten, die in Folge von thermischer Beaufschlagung
mindestens gleich 5·10–4 ist,
und wobei die optische Faser eine Dual-Mode-Faser in einem zwischen
1.500 nm und 1.650 nm liegendne Wellenlängenband ist. Bevorzugt ist
die Veränderung
im Brechungsindex mindestens gleich 1·10–3 und
ist besonders bevorzugt gleich mindestens 2·10–3.
Die Differenz n2 – n3 zwischen
dem Brechungsindex n2 in dem radial inneren
Bereich und dem Brechungsindex n3 in dem
radial äußeren Bereich
beträgt
bevorzugt zwischen +1·10–3 und –2·10–3.
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Der
radial innere Bereich umfasst bevorzugt Silica und Oxide der folgenden
Elemente: Germanium, Phosphor und Fluor. Vorteilhafterweise weist
in dem radial inneren Bereich Germanium eine Konzentration von zwischen
2% und 5%, Phosphor eine Konzentration von zwischen 0,5% und 2%
und Fluor eine Konzentration von zwischen 1% und 2% auf.
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Bevorzugt
umfasst der Kern Silica und mindestens ein Element, das aus Germanium
und Phosphor gewählt
wird.
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Bevorzugt
ist die Faser eine Dual-Mode-Faser in einem Wellenlängenband
von zwischen 1.500 nm und 1.650 nm.
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Der
innere ringförmige
Bereich weist einen Innenradius r1 und einen
Auenradius r2 = k·r1 auf,
wobei k bevorzugt zwischen 2 und 6 liegt.
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Entsprechend
einem anderen Aspekt bezieht sich die vorliegende Erfindung auf
ein Verfahren zur Herstellung einer optischen Faser aus einer wie
oben definierten optischen Faser, umfassend den Schritt des Anwendens
eines Elektrolichtbogens auf einen ersten und einen zweiten Abschnitt
der optischen Faser, um so den Mantel der optischen Faser thermisch
auf asymmetrische Weise zu beaufschlagen. Vorteilhafterweise wird
der elektrische Lichtbogen zwischen einem Paar von Elektroden erzeugt
und das Verfahren umfasst den Schritt des Verschiebens der optischen
Faser auf kontrollierte Weise in Bezug auf die Elektroden, nachdem der
Elektrolichtbogen auf den ersten Abschnitt angewendet wurde und
bevor der Elektrolichtbogen auf den zweiten Abschnitt angewendet
wird.
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Der
elektrische Lichtbogen weist eine Lebensdauer von bevorzugt weniger
als 400 ms und besonders bevorzugt von weniger als 300 ms auf und
hat eine Stromintensität
bevorzugt zwischen 8 und 14 mA und besonders bevorzugt zwischen
10 und 11 mA.
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Um
den ersten und den zweiten Abschnitt thermisch zu stören, kann
anstatt der Anwendung eines einzigen Lichtbogens eine Vielzahl von
elektrischen Lichtbögen
nacheinander angewendet werden. Entsprechend einem weiteren Aspekt
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf einen optischen Verstärker, der
mindestens eine optische Verstärkungsstufe
und einen wie oben definierten optischen Filter umfasst, der in
Serie mit der optischen Verstärkungsstufe
angeordnet ist.
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Entsprechend
einem weiteren Aspekt bezieht sich die vorliegende Erfindung auf
ein optisches Telekommunikationssystem, umfassend mindestens einen
optischen Sender, mindestens einen optischen Empfänger, eine
optische Übertragungsleitung,
die den Sender mit dem Empfänger
verbindet, und mindestens einen optischen Verstärker, der entlang der Übertragungsleitung
angeordnet ist, wobei der optische Verstärker mindestens eine optische
Verstärkungsstufe
und einen wie oben definierten optischen Filter umfasst, der in Serie
mit der optischen Verstärkungsstufe
angeordnet ist.
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Bevorzugt
umfasst der optischen Verstärker
zwei optische Verstärkungsstufen
und der optische Filter ist zwischen den beiden Stufen angeordnet.
Alternativ ist der optische Filter stromabwärts der beiden Stufen angeordnet.
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Entsprechend
einem weiteren Aspekt bezieht sich die vorliegende Erfindung auf
einen modalen optischen Faserkoppler, umfassend:
- – eine optische
Faser, die einen Kern und einen Mantel umfasst und durch welche
ein optisches Signal passieren kann; und
- – einen
Kopplungsbereich, der in der optischen Faser gebildet ist, um eine
Leistungsübertragung
zwischen einer ersten und einer zweiten Ausbreitungsmode des optischen
Signals zu erzeugen;
- – wobei
die optische Faser in dem Kopplungsbereich im Querschnitt ein asymmetrisches
Brechungsindexprofil aufweist.
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Entsprechend
einem weiteren Aspekt bezieht sich die vorliegende Erfindung auf
ein Verfahren zum Filtern eines optischen Signals, wobei das optische
Signal in einem Wellenleiter in der fundamentalen Mode LP01 übertragen
wird, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
- – Übertragen
des Signals durch einen ersten Wellenleiterbereich mit einem im
Querschnitt asymmetrischen Brechungsindexprofil, um so Leistung
aus der fundamentalen Mode LP01 zur asymmetrischen
Mode LP11 zu übertragen;
- – Befördern der
fundamentalen Mode LP01 und der asymmetrischen
Mode LP11 über eine vorbestimmte Entfernung,
umso eine relative Phasenverschiebung in Abhängigkeit der Entfernung und
der Wellenlänge
zu erzeugen;
- – Übertragen
der fundamentalen Mode LP01 und der asymmetrischen
Mode LP11 durch einen zweiten Wellenbereich
mit einem im Querschnitt asymmetrischen Brechungsindexprofil, um
so Leistung zwischen der fundamentalen Mode LP01 und
der asymmetrischen Mode LP11 zu koppeln.
- – Weitere
Details können
aus der folgenden Beschreibung erhalten werden, die auf die unten
gelisteten, beigefügten
Figuren Bezug nimmt:
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1 zeigt
in schematischer Form einen Mach-Zehnder-Filter
bekannter Art;
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2 zeigt
ein Übertragungsspektrum
des Filters nach 1;
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3a zeigt
eine schematische Teilansicht eines Mach-Zehnder-Filters, der in Übereinstimmung
mit der Erfindung hergestellt wurde;
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3b zeigt
einen Querschnitt durch die Linie III-III des Filters der 3a;
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3c zeigt
eine schematische Gesamtansicht des Filters entsprechend der Erfindung;
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4 zeigt
das Brechungsindexprofil einer optischen Faser, die verwendet werden
kann, um den Filter nach 3 herzustellen;
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5 zeigt
in schematischer Form eine Vorrichtung zum Bilden der modalen Kopplungsbereiche
des Filters entsprechend der Erfindung;
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6 zeigt
in schematischer Form einen Schritt im Verfahren zur Herstellung
des Filters entsprechend der 3a, wobei
ein vorbestimmter Abschnitt der optischen Faser vom elektrischen
Lichtbogen einer Schmelzverbindungsvorrichtung getroffen wird;
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7a und 7b zeigen
jeweils das Brechungsindexprofil der Faser des Filters entsprechend
der Erfindung in einem Abschnitt, der durch den Verfahrensschritt
nach 6 thermisch gestört wurde, sowie in einem nicht
thermisch gestörten
Abschnitt;
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8 zeigt
eine Vorrichtung, die verwendet werden kann, um die Kopplungseigenschaften
des Filters während
der Bildung der modalen Kopplungsbereiche zu beobachten;
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9 zeigt
das Übertragungsspektrum
eines Filters, der in Übereinstimmung
mit der Erfindung hergestellt wurde, welches mithilfe der Vorrichtung
entsprechend der 8 erhalten wurde;
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10 zeigt
schematisch eine experimentelle Vorrichtung zum Messen der modalen
Kopplung aufgrund der asymmetrischen Änderung im Brechungsindexprofil
der Faser;
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11a und 11b zeigen
die Ergebnisse einer Messung, die mit der Vorrichtung entsprechend
der 10 durchgeführt
wurde, nachdem eine Regression (Fitting) durchgeführt wurde;
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12 zeigt
eine Messung der Verluste des Filters entsprechend der Erfindung
aufgrund der Polarisation des Eingangssignals;
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13 zeigt
eine andere Ausführungsform
des Filters entsprechend der Erfindung;
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14a und 14b zeigen
im Zuge eines Beispiels die asymmetrischen Veränderungen im Indexprofil in
verschiedenen Kopplungsbereichen des Filters entsprechend der 13;
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15 zeigt
das Ergebnis einer Messung der Abhängigkeit des Filterspektrums
von der Temperatur;
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16 zeigt
ein Diagramm eines optischen WDM-Übertragungssystems;
und
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17 zeigt
einen Verstärker
des Übertragungssystems
nach 16, das den Filter entsprechend der Erfindung
umfasst.
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Mit
Bezug auf 3a bezeichnet 1 einen
faseroptischen Filter der Mach-Zehnder-Art. Der Filter 1 umfasst
eine optische Dual-Mode-Faser 2, die eine Länge von
bevorzugt zwischen 1 mm und 100 mm aufweist und einen Kern 3 und
einen Mantel 4 umfasst, wobei beide dieselbe Längsachse 5 haben.
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Die
Faser 2 weist auch eine Schutzbeschichtung 6 auf
der Oberfläche
auf, die aus einem Polymermaterial besteht. Die Beschichtung 6 wird
während
des Verfahrens zur Bildung des Filters 1 teilweise entfernt
(wie in der Figur gezeigt) und kann, wenn notwendig, in einem späteren Stadium
wieder angebracht werden.
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Der
Kern 3 weist einen Radius r1 und
einen Brechungsindex n1 auf und besteht
aus Silica (SiO2), das mit einem oder mehreren
Elementen dotiert ist, die den Effekt haben, den Brechungsindex
zu erhöhen,
wie z.B. Germanium (Ge) und Phosphor (P). Wie in 3b gezeigt,
umfasst der Mantel 4 einen inneren Bereich 4a und
einen äußeren Bereich 4b,
die beide im Querschnitt ringförmig
sind. Der innere Bereich 4a grenzt an den Kern 3 an
(und hat daher einen Innenradius gleich r1),
weist einen Brechungsindex n2 auf und hat
einen Außenradius
r2 gleich k·r1,
wobei k ein geeigneter Koeffizient ist, bevorzugt zwischen 2 und
6. Darüber
hinaus beträgt
r1 bevorzugt zwischen 2,5 und 6,5 μm. Der äußere Bereich 4b weist
einen Brechungsindex n3 und einen Außenradius
r3 von bevorzugt gleich 62,5 μm auf.
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Bevorzugt
liegt die Differenz n1 – n2 zwischen
den Brechungsindices des Kerns 3 und des inneren Bereichs 4a zwischen
3,4·10–3 und
1,5·10–2.
Darüber
hinaus beträgt
bevorzugt der Unterschied n2 – n3 zwischen dem Brechungsindex des inneren
Bereichs 4a und des äußeren Bereichs 4b zwischen
+1·10–3 und –2·10–3. Besonders
bevorzugt ist n2 im Wesentlichen gleich
n3 und die Faser 2 weist daher
ein Brechungsindexprofil im Wesentlichen in der Form einer Stufe
(Stufenindex) auf, wie in 4 gezeigt.
-
Wie
bekannt ist, wird im Fall einer Faser mit einem abgestuften Brechungsindexprofil
die cut-off-Wellenlänge λc lediglich
vom Radius r1 des Kerns 2 und der
numerischen Appertur des NA bestimmt. Im vorliegenden Fall werden
der Radius r1 und die numerische Apertur
NA so gewählt,
dass die Faser 2 eine Dual-Mode-Faser ist im Spektralbereich
des momentan größten Interesses
für die
optische Telekommunikation, d.h. zwischen 1.500 nm und 1.650 nm.
-
Da
die Faser 2 in der Lage sein muss mit Single-Mode-Fasern
mit bekannten Eigenschaften zu kommunizieren, kann sie mit einem
Stufenbrechungsindex n1 – n2 und
mit einem Radius r1 konzipiert werden, sodass
sie eine Verteilung der Fundamentalmode aufweist, die im Wesentlichen
jener in den in Betracht gezogenen Single-Mode-Fasern äquivalent
ist. Auf diese Weise wird die Leistungsübertragung von lediglich der Fundamentalmode
zwischen der Faser 2 und diesen Single-Mode-Fasern sichergestellt.
-
Der
innere Bereich 4a weist eine Zusammensetzung auf, sodass
er thermorefraktiv ist. Diese Zusammensetzung umfasst Silica (Si),
Germanium (Ge), Phosphor (P) und Fluor (F). Der Anmelder hat sichergestellt, dass
es mit dieser Zusammensetzung möglich
ist, unter Verwendung der unten beschriebenen thermischen Störungstechnik
eine Veränderung
im Brechungsindex zu erreichen, die mindestens gleich 5·10–4 ist.
Vorteilhafterweise kann die so erhaltene Veränderung im Brechungsindex größer oder
gleich als 1·10–3,
und besonders vorteilhaft größer oder
gleich 2·10–3 sein.
-
Der
Anmelder hat herausgefunden, dass die Konzentrationen der oben genannten
Dotiermittel in diesem Bereich innerhalb der folgenden Bereich liegen
müssen,
um einen inneren Bereich 4a mit dem oben genannten Wert
des Brechungsindex und mit den oben genannten thermorefraktiven
Eigenschaften zu erhalten:
- – Ge: zwischen 2% und 5%
- – P:
zwischen 0,5% und 2%
- – F:
zwischen 1% und 2%
-
Immer
noch bezugnehmend auf 3a weist die Faser 2 einen
ersten und einen zweiten modalen Kopplungsbereich 8, 9 auf, die
unter einem Abstand L voneinander entlang der Achse 5 positioniert
sind. Die modalen Kopplungsbereiche 8, 9 werden
gebildet, indem unter Verwendung des im Folgenden beschriebenen Verfahrens
eine thermische Veränderung
im Brechungsindex Δn
induziert wird, die im inneren Bereich 4a asymmetrisch
ist. Wie in 3b gezeigt, weist ein Abschnitt 7 (grau
schattiert gezeigt) des inneren Bereichs 4a, der im Querschnitt
einen im Wesentlichen ringförmigen
Sektor definiert, in der Praxis einen Brechungsindex auf, der größer als
jener des Rests des Mantelquerschnitts ist.
-
Aufgrund
des Vorhandenseins einer Zone mit einem sehr asymmetrischen Brechungsindexprofil
in einer optischen Faser ist es möglich, eine starke Leitungskpplung
zwischen der fundamentalen Mode LP01 und der
asymmetrischen Mode LP11 zu erzielen. Jeder
der modalen Kopplungsbereiche 8, 9 definiert daher
zusammen mit der Faser 2 einen modalen Koppler. Besonders
muss die Veränderung
im Index eine Form aufweisen (im in Betracht gezogenen Abschnitt),
die jener der Mode LP11 sehr ähnlich ist.
Dieser Abschnitt der Faser 2, der zwischen den beiden Kopplungsregionen 8, 9 liegt
und mit 10 bezeichnet ist, wird im Folgenden als der „Phasenverschiebungsbereich" bezeichnet, da er
den Bereich definiert, in welchem die Moden zwischen LP01 und
LP11 eine gegenseitige Phasenverschiebung Δϕ erfahren,
die eine Funktion der Wellenlänge
ist. Der Filter 1 definiert daher zwei Kopplungsbereiche 8, 9 und
einen zwischen ihnen liegenden Phasenverschiebungsbereich 10.
-
Wie
in der schematischen Darstellung in 3c gezeigt
ist, umfasst der Filter 1 des Weiteren eine erste und eine
zweite Faser 11, 12 der Standard Single-Mode (SM)
Art, die mittels jeweiliger Verbindungen an den entgegengesetzten
Enden der Faser 2 angeschlossen sind, um so eine im Wesentlichen
verlustfreie Kopplung mit den Single-Mode-Übertragungsfasern des Systems
zu erlauben, in dem der Filter 1 platziert ist. Die Fasern 11, 12 sind
Single-Mode-Fasern in einem Spektralband, das zwischen 1.500 nm
und 1.650 nm liegt. Die Filter 11, 12 definieren
jeweils einen Eingang für
die zu filternden Single-Mode-Signale Sin und
einen Ausgang für die
gefilterten Single-Mode-Signale Sout. Die
Fasern 11, 12 weisen geometrische Eigenschaften
auf, sodass sie ein Profil der fundamentalen Mode aufweisen, das
dasselbe wie jenes der Faser 2 ist, um so die Kopplungsverluste
damit zu minimieren und ein modales Filtern durchzuführen, um
die Mode LP11 zu eliminieren. Die Fasern 11, 12 weisen
bevorzugt eine numerische Apertur NA von 0,1 bis 0,2 und einen Außenradius
(des Mantels) ungefähr
gleich 62,5 μm
auf.
-
Der
Betrieb des Filters
1 wird im Folgenden beschrieben. Wenn
ein optisches Single-Mode Eingangssignal S
in über die
erste Single-Mode-Faser
11 den ersten Kopplungsbereich
8 erreicht,
tritt eine Leistungsübertragung
von der Mode LP
01 zur Mode LP
11 in
einem von der Wellenlänge
abhängigen
Umfang auf. Dann werden die Moden LP
01 und
LP
11 im Phasenverschiebungsbereich
10 propagiert,
an dessen Ende sie einen Phasenunterschied Δϕ aufweisen, der durch
die folgende Beziehung ausgedrückt
wird:
wobei Δn
eff der
Unterschied zwischen den effektiven Brechungsindices der Mode LP
01 und der Mode LP
11 ist und λ die Wellenlänge ist.
-
Dieser
Phasenunterschied rührt
von den unterschiedlichen optischen Wegen her, die von den Moden LP01 und LP11 aufgrund
ihrer verschiedenen effektiven Brechungsindices neff und
daher aufgrund ihrer unterschiedlichen Ausbreitungsgeschwindigkeiten
des Phasenverschiebungsbereichs 10 durchlaufen werden. Wenn
die beiden Moden LP01 und LP11 den
zweiten modalen Kopplungsbereich 9 erreichen, werden sie
wieder kombiniert, wobei sie konstruktiv oder destruktiv interferieren,
abhängig
von der in Betracht gezogenen Wellenlänge. Das aus dem zweiten modalen
Kopplungsbereich ausgehende Signal wird weiter beim Eintritt in
die zweite Single-Mode-Faser 12 gefiltert, unter Eliminierung
der Mode LP11. Ein Single-Mode-Signal Sout mit einer spektralen Form, die von dem
spektralen Verhalten des Filters 1 abhängt, wird daher aus der Faser 12 ausgegeben.
-
Das
Verfahren zur Herstellung des Filters 1 wird im Folgenden
beschrieben.
-
Die
optische Faser 2 wird unter Verwendung der Technik der
modifizierten Gasphasenabscheidung hergestellt. Um bei diesem Verfahren
die erwünschte
Zusammensetzung im thermorefraktiven Innenbereich 4a zu
erhalten, wird dann zusätzlich
zu Sauerstoff und Siliciumtetrachlorid (SiCl4),
die typischerweise bei diesem Verfahren verwendet werden, Germaniumtetrachlorid
(GeCl4), Phosphoroxichlorid (POCl3) und eine der folgenden Verbindungen von
Fluor ebenso in das Abscheidungsrohr eingeführt: Freon (CCl2F2), Schwefelhexafluorid (SF6)
und Siliziumtetrafluorid (SiF4).
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Die
Kopplungsbereiche 8, 9 werden dann auf der optischen
Faser 2 gebildet. Der Anmelder hat herausgefunden, dass
die Kopplungsbereiche 8, 9 gebildet werden können, indem
auf die Fasern eine asymmetrische thermische Störung angewendet wird, die in
der Lage ist, die erwünschte Änderung
des Brechungsindexprofil im inneren Bereich 4a des Mantels 4 zu
erzeugen. Der Anmelder hat auch herausgefunden, dass diese thermische
Störung
mittels eines elektrischen Lichtbogens erzeugt werden kann.
-
Mit
Bezug auf 5 bezeichnet 13 eine
Vorrichtung zum Bilden der Kopplungsbereiche, umfassend eine Schmelzverbindungsvorrichtung 14 bekannter
Art, z.B. eine Schmelzverbindungsvorrichtung Fujikara Modell FSM-20CSII
für optische
Fasern, und eine Faserbewegungsvorrichtung 15, die in der
Lage ist, mikrometrische Verschiebungen der Faser 2 parallel
zu ihrer Achse durchzuführen.
Um eine asymmetrische thermische Störung zu induzieren, wird die
Faser 2 zwischen die Elektroden der Schmelzverbindungsvorrichtung 14 positioniert,
die wie in 6 gezeigt mit 16, 17 bezeichnet
sind.
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Die
Verbindungsvorrichtung 14 wird dann betätigt, um einen elektrischen
Lichtbogen 18 zu erzeugen, der ein plötzliches Erhitzen der Faser 2 und
nach der Entladung ein nachfolgendes schnelles Kühlen verursacht. Da die Position
der Faser 2 nie perfekt symmetrisch in Bezug auf die Elektroden 16, 17 ist,
wird der elektrische Lichtbogen 18 gewöhnlich nur auf einer Seite
des Abschnitt der Faser 2 gebildet, wie in der Figur gezeigt.
Es gibt daher eine Temperaturverteilung innerhalb der Faser 2,
sodass eine asymmetrische Änderung im
Brechungsindex Δn
bewirkt wird. Dieses Verhalten des elektrischen Lichtbogens 18 kann
z.B. beobachtet werden, indem eine Videokamera (nicht gezeigt) in
die Nähe
der Elektroden 16, 17 der Verbindungsvorrichtung 14 gestellt
wird.
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Um
den anderen Kopplungsbereich zu bilden, muss die Faser 2 parallel
zu ihrer Achse 4 mithilfe der Faserbewegungsvorrichtung 15 verschoben
werden, um so zwischen den Elektroden 16, 17 einen
anderen Abschnitt der Faser 2 anzuordnen, dessen Abstand
von dem zuvor behandelten Abschnitt exakt gleich L ist, und um erneut
den elektrischen Lichtbogen an diesem Abschnitt anzuwenden.
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Um
einige der unten beschriebenen experimentellen Messungen durchzuführen, hat
der Anmelder eine Faser 2 mit den folgenden Eigenschaften
hergestellt:
- – r1 gleich
4,7 μm;
- – k
(= r2/r1) gleich
4,3;
- – n2 = n3
- – numerische
Apertur NA gleich 0,15;
- – cut-off-Wellenlänge λc gleich
1.630 nm;
- – wobei
der innere Bereich 4a umfasst (mithilfe von Rasterelektronenmikroskopie
ermittelt): 95,2% Silica (Si), 4% Germanium (Ge), 0,8% Phosphor
(P). Der Prozentanteil von Fluor (F), der nicht mithilfe der Rasterelektronenmikroskopietechnik
bestimmt werden kann, wurde unter Verwendung der Lehre von K. Abe, European
Conference on Optical Fiber Communication, Paris, 1996, Präsentation
II.4, auf ungefähr
1,3% bestimmt, unter Berücksichtigung,
dass diese Konzentration es erlaubt, denselben Wert des Brechungsindex
im inneren Bereich 4a und im äußeren Bereich 4b zu
erzielen.
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Aus
dieser Faser wurde ein Filter 1 mit den folgenden zusätzlichen
Eigenschaften hergestellt:
- – Abstand L zwischen den Kopplungsbereichen 8 und 9:
30 mm;
- – numerische
Apertur der Fasern 11, 12: 0,12;
- – cut-off-Länge der
Fasern 11, 12: 1.200 nm;
- – Außenradius
des Mantels der Fasern 11, 12: 62,5 μm.
-
Die 7a und 7b zeigen
jeweils das Brechungsindexprofil der so erhaltenen Fasern im thermisch
gestörten
Abschnitt und in einem Abschnitt, der nicht thermisch gestört ist.
Aus der 7a kann gesehen werden, dass
die Änderung Δn des Brechungsindexprofils
im Abstand der Faser 2 asymmetrisch ist und einen Maximalwert
von ungefähr
2 × 10–3 aufweist.
-
Die
Eigenschaften der Kopplungsbereiche 8, 9 werden
von der Leistung und der Dauer des elektrischen Lichtbogens 18 bestimmt.
Der Anmelder hat bemerkt, dass es nicht möglich ist, präzise auf
Grundlage der Parameter des elektrischen Lichtbogens 18 die
Menge der Änderung
im Indexprofil und somit den Kopplungsfaktor festzustellen. Um die
Kopplungseigenschaften der Bereiche 8, 9 nachzuprüfen, ist
es möglich, während des
Schreibvorgangs mittels einer Spektralanalyse eine Beobachtung des
Auslöschungsverhältnisses
des Filters (das mit dem Kopplungsfaktor korreliert ist) durchzuführen. 8 zeigt
eine Vorrichtung 24, die zur Beobachtung der Kopplungseigenschaften
des Filters während
der Bildung der Kopplungsbereiche 8, 9 verwendet
werden kann. Die Vorrichtung 24 umfasst eine Weißlichtquelle 25,
die in der Lage ist, der Faser 2 elektromagnetische Strahlung
eines breiten Spektrums zuzuführen,
einen Spektralanalysator 26, der in der Lage ist, das Spektrum
des die Faser 2 verlassenden Lichts zu analysieren, und
eine mit dem Spektralanalysator 26 verbundene Verarbeitungseinheit 27,
um die vom Analysator gelieferte Information zu verarbeiten.
-
9 zeigt
das mittels der Vorrichtung 24 erhaltene Übertragungsspektrum
eines Filters 1 mit den oben beschriebenen Eigenschaften.
Aus dieser Figur kann man entnehmen, dass die spektrale Form eines entsprechend
der Erfindung hergestellten Filters jene für Interferenzfilter der Mach-Zehnder
Art typische ist, d.h. dass sie periodisch ist, mit einer von der
in Betracht gezogenen Wellenlänge
abhängigen
Periodizität.
Das so erhaltene Auslöschungsverhältnis, nämlich der
Unterschied zwischen der minimalen und maximalen Transmittivität des Filters
(ausgedrückt
in dB) ist ungefähr
gleich 1,2 dB und die Einsetzverluste sind ungefähr gleich 0,4 dB. Der Anmelder
hat auch bemerkt, dass es durch Optimieren der Verfahrensparameter
möglich
ist, ein Auslöschungsverhältnis größer als
2,5 dB zu erhalten.
-
Auf
Grundlage des erwünschten
spektralen Verhaltens kann die optische Filtervorrichtung entsprechend
der vorliegenden Erfindung auf eine noch nicht gezeigte Weise mehrere,
in Kaskaden angeordnete Filterstadien umfassen. In anderen Worten
kann diese Vorrichtung eine Vielzahl von Filtern 1 umfassen,
die in Reihe verbunden sind, um so eine spektrales Ansprechverhalten
aufzuweisen, das durch die Kombination der Ansprechverhalten der
verschiedenen Filter bestimmt wird. Wie aus dem Text „Fiber
Optic Networks",
Prentice Hall, P. E. Green, 1993, Seite 123, bekannt ist, ist es
für das
Konzipieren eines Mach-Zehnder-Filters mit einem erwünschten
spektralen Verhalten notwendig, die Dispersionseigenschaften der
Moden zu kennen, die entlang der Faser propagiert werden, nämlich den
Wert δβ(λ) des Unterschieds
zwischen den Propagationskonstanten der interferierenden Moden.
Die modalen Dispersionseigenschaften können mittels einer Regression
oder eines „Fittings" des spektralen Ansprechverhaltens
(z.B. jenes in 9 gezeigte) eines Testfilters
bekannter Länge
erhalten werden. Aus dieser Dispersionseigenschaft ist es möglich, mittels
einer digitalen Simulation die Parameter des Interferometers zu
bestimmen, insbesondere den Abstand L (oder die Abstände L zwischen den
Kopplungspunkten) im Fall von mehreren in Kaskade angeordneten Interferometern)
und die Werte der Kopplungskoeffizienten, die benötigt werden,
um den Filter mit dem erwünschten
spektralen Verhalten herzustellen.
-
Die
Effizienz, mit welcher die asymmetrische Änderung im Indexprofil, die
unter Verwendung der Technik entsprechend der Erfindung erhalten
wurde, eine Einkopplung in die höherer
asymmetrische Mode LP11 induziert, kann
mittels eines geeigneten experimentellen Tests nachgeprüft werden.
Zu diesem Zweck ist es möglich,
eine Messvorrichtung zu verwenden, wie z.B. jene in 10 gezeigte,
die dort mit 19 bezeichnet ist.
-
Die
Messvorrichtung 19 umfasst eine Laserquelle 20,
die in der Lage ist, einem der Enden der Faser 2 einen
Laserstrahl mit einer Wellenlänge
von 1.550 nm zuzuführen,
sowie eine Infrarot-Videokamera 21, die so positioniert
ist, dass sie in der Lage ist, das von der Faser emittierte Licht
zu erfassen. Insbesondere ist die Kamera 21 in der Lage,
das Intensitätsprofil
des von der Faser 2 emittierten elektromagnetischen Felds
(bekannt als das „Nahfeld") zu erfassen. Die
Messvorrichtung 19 umfasst auch eine Verarbeitungseinheit 22,
die mit der Kamera 21 verbunden ist, um von ihr ein mit
dem erfassten optischen Signal korreliertes digitales Signal zu
erhalten.
-
Das
Intensitätsprofil
des von der Kamera 21 erfassten elektromagnetischen Felds
wird durch die Überlagerung
der Moden gebildet, die in der Faser 2 propagiert werden,
und wird mathematisch gesehen durch das Quadrat der Linear-Kombination dieser
Moden definiert. Jede Mode hat auch einen zugehörigen Multipilikationskoeffizienten,
der ihre Amplitude und daher ihre Gewichtung innerhalb der Linearkombination
bestimmt. Um diese Koeffizienten abzuleiten, ist es möglich, eine
lineare Regression (oder Fitting) am Ergebnis der experimentellen
Messung durchzuführen.
In der Praxis werden diese Moden basierend auf der Verteilung der
Fasermoden (LP01, LP11 usw.)
kombiniert, um so die Intensität
des sich ergebenden Feldes zu erhalten, die sich der gemessenen
am besten annähert.
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Der
Anmelder hat einen Test durchgeführt,
der eine Faser 2 verwendet, die die oben beschriebenen Eigenschaften
aufweist und mit dem Kopplungsbereichen 8 und 9 versehen
ist. Die 11a und 11b zeigen
die Koeffizienten der linearen Regression (des Fittings), den ersten
für die
geradzahligen Moden, (der Art LP0m) und
den zweiten für
die ungeradzahligen Moden (der Art LP1m),
die aus der Analyse der Faser 2 erhalten wurden. Diese
Graphen bestätigen,
dass die einzigen bei der Kopplung mitwirkenden Moden die Moden
LP01 und LP11 sind.
In dem infrage stehenden Fall sind die Werte der zu den Moden LP01 und LP11 zugehörigen Koeffizienten
gleich 0,79 bzw. 0,21. Diese Messung bestätigt daher, dass die mithilfe
der asymmetrischen Änderung
im Indexprofil induzierte Kopplung eine hohe modale Selektivität erzeugt,
die zu einem praktisch vernachlässigbaren
Beitrag der anderen Moden als der Moden LP01 und
LP11 führt.
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Der
Anmelder hat auch bemerkt, dass der Kopplungsfaktor, der als das
Verhältnis
zwischen der in die Mode LP01 übertragenen
Leistung und jener in der Mode LP11 verbleibenden
Leistung definiert ist, mit der Intensität (in anderen Worten mit der
Stromstärke)
des elektrischen Lichtbogens zunimmt. Jedoch hat der Anmelder auch
bemerkt, dass wenn diese Intensität zu hoch ist, eine geometrische
Verformung der Faser induziert wird, zusätzlich zu einer Änderung Δn im Brechungsindex
der Faser. Diese Verformung verursacht Leistungsverluste, die eine
Zunahme bei den Einsetzverlusten des Filters mit sich bringen und
daher eine Verschlechterung in der Leistungsfähigkeit des Filters bewirken.
Es ist daher notwendig, einen Kompromiss zwischen dem erwünschten
Kopplungsfaktor (und daher der erwünschten Auslöschung)
und den resultierenden Einsetzverlusten zu erzielen. Der Anmelder
hat sichergestellt, dass der Lichtbogen eine Dauer von bevorzugt weniger
als 400 ms, besonders bevorzugt von weniger als 300 ms und eine
Stromstärke
bevorzugt zwischen 8 und 14 mA, besonders bevorzugt zwischen 10
und 11 mA aufweist. Besonders bevorzugt kann statt eines einzelnen
Lichtbogens eine Folge von Lichtbögen mit den oben genannten
Eigenschaften angewendet werden.
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Der
Anmelder hat auch bemerkt, dass sich der Kopplungsfaktor entsprechend
der Polarisation des Lichts ändert,
da die Indexprofiländerung,
die die Kopplung verursacht, keine Kreissymmetrie aufweist. Der Betrieb
des Filters 1 hängt
daher von der Polarisation des ankommenden Lichts ab. Diese Abhängigkeit
wird gemessen, indem für
jede Wellenlänge
die maximale Veränderung
ausgewertet wird, die im Abschwächungsspektrum
des Filters vorhanden ist, wobei die Polarisation geändert wird
(PDL, Polarisation Dependent Loss, Polarisationsabhängiger Verlust). 12 zeigt
die unter Verwendung einer bekannten Technik gemessene PDL an einem
Filter 1, der die oben beschriebenen Eigenschaften hat.
Der Mittelwert des gemessenen PDL ist ungefähr 0,4 dB für einen Filter mit einem Auslöschungsverhältnis von
ungefähr
2,6 dB.
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Der
Anmelder bemerkt auch, dass diese Abhängigkeit von der Polarisation
nachteilig sein kann, wenn der Filter 1 in einer Verstärkungsstufe
verwendet wird.
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13 zeigt
schematisch eine Abänderung
des Filters entsprechend der Erfindung – bezeichnet mit 1' – der in
der Lage ist, das oben genannte Problem wesentlich zu verringern.
Der Filter 1' unterscheidet
sich vom Filter 1 darin, dass zwei weitere Kopplungsbereiche 8' und 9' vorhanden sind,
bevorzugt unter einem Abstand gleich L voneinander. Die Kopplungsbereiche 8' und 9' unterscheiden
sich von den Kopplungsbereichen 8, 9 darin, dass
die ersteren eine asymmetrische Veränderung im Indexprofil aufweisen,
die senkrecht zu jener der letzteren steht. Insbesondere weisen
die Kopplungsbereiche 8' und 9' im Querschnitt
einen ringförmigen Sektor 7' auf, der um
einen rechten Winkel (90°)
in Bezug auf den ringförmigen
Sektor 7 der Kopplungsbereiche 8 und 9 gedreht
ist. 14a und 14b zeigen
im Zuge eines Beispiels die asymmetrischen Änderungen im Indexprofil in
den Kopplungsbereichen 8 bzw. 8' (ähnlich jenen, die in den Bereichen 9 bzw. 9' vorhanden sind).
Der gegenseitige Abstand zwischen den Kopplungsbereichen 8 und 8' und zwischen
den Kopplungsbereichen 9 und 9' ist vorzugsweise derselbe, z.B.
100 μm.
Da dieser Abstand sehr gering ist, sind die unerwünschten
Effekte der Modulierung des Signals aufgrund des Vorhandenseins
der zusätzlichen
Kopplungsbereiche 8' und 9' vernachlässigbar.
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Wie
zuvor ist es möglich,
eine optische Filtervorrichtung herzustellen, die auf nicht gezeigte
Weise eine Vielzahl von in Reihe verbundener Filter 1' umfasst.
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Der
Anmelder hat auch bemerkt, dass der Betrieb des Filters 1 von
der Betriebstemperatur abhängt. Insbesondere
verschieben sich bei einer Änderung
der Temperatur die Spitzen im spektralen Ansprechverhalten des Filters 1 in
ihrer Wellenlänge.
Um die Temperaturempfindlichkeit des Filters entsprechend der vorliegenden
Erfindung zu prüfen,
wurde ein Filter 1 mit den oben aufgezeigten Eigenschaften
in einer Temperatur geregelten Kammer positioniert, in welcher die
Temperatur geändert
wurde (z.B. mit einer rampenförmigen Änderung),
um die Wellenlängenverschiebung
seiner Resonanzspitzen zu bewirken. Die 15 zeigt
die Ergebnisse dieser Messung. Insbesondere sind die Messpunkte
und eine Regressionslinie (Fittinglinie) für einen Filter mit einem Abstand
L von 20 mm gezeigt. Es wurde herausgefunden, dass für jeden
mm Länge
des Filters die Position der Spitze im Spektrum um ungefähr 0,0016
nm für
jedes Grad Celsius an Temperaturänderung variiert.
Der Anmelder bemerkt, dass diese Abhängigkeit im Wesentlichen jener äquivalent
ist die von anderen Interferenzfiltern der Mach-Zehnder Art gezeigt
wird.
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Der
Filter entsprechend der vorliegenden Erfindung kann vorteilhafterweise
in einem Fernübertragungs-WDM(Wellenlängenmutliplexing)-Telekommunikationssystem
verwendet werden, z.B. in einem Unterwasser-Telekommunikationssystem.
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Wie
in 16 gezeigt, umfasst ein optisches Telekommunikationssystem
typischerweise eine Übertragungsstation 32,
eine Empfangsstation 33 und eine optische Kommunikationsleitung 34,
die die Übertragungsstation 32 und
die Empfangsstation 33 verbindet. Die Übertragungsstation 32 umfasst
eine Vielzahl von optischen Transmittern (Sendern) 35,
von denen jeder in der Lage ist, ein optisches Signal an einer jeweiligen Wellenlänge zu übertragen.
Jeder optische Transmitter 35 kann z.B. eine Laserlichtquelle
und einen Wellenlängenkonverter
umfassen, der in der Lage ist, das vom Laser erzeugte Signal zu
empfangen und ein Signal an einer vorbestimmten Wellenlänge zu übertragen.
Ein Wellenlängemultiplexer 36 ist
mit seinen Eingangsseiten an den Transmittern 35 angeschlossen,
um die Vielzahl von übertragenen
Signalen zu empfangen, und ist mit seinem einzigen Ausgang an der
Kommunikationsleitung 34 angeschlossen, um die Wellenlängen-gemultiplexten Signale
auf der Leitung zu übertragen.
Die Übertragungsstation 32 kann
auch einen optischen Leistungsverstärker 37 umfassen,
der mit dem Ausgang des Mulitplexers 36 verbunden ist,
um den übertragenen Signalen
die für
die Übertragung
entlang der Leitung 34 notwendige Leistung zu verschaffen.
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Die
Empfangsstation 32 umfasst einen Wellenlängen-Demultiplexer 38,
der an seinem Eingang mit der Leitung 34 verbunden ist,
um die übertragenen
Signale zu empfangen, und der eine Vielzahl von Ausgängen aufweist,
auf die die verschiedenen übertragenen
Wellenlängen
aufgeteilt werden. Die Empfangsstation 32 umfasst auch
eine Vielzahl von optischen Empfängern 39,
von denen jeder mit einem jeweiligen Ausgang des Demultiplexers 38 verbunden
ist, um ein Signal an einer jeweiligen Wellenlänge zu empfangen. Jeder Empfänger 39 kann
einen Wellenlängen-Konverter
umfassen, der die Wellenlänge
des Signals in eine Wellenlänge konvertiert,
die für
den Empfang des Signals mittels eines Photodetektors geeignet ist,
der optisch mit dem Konverter verbunden ist. Die Empfangsstation 32 kann
auch einen Vorverstärker 40 umfassen,
der stromaufwärts
des Demultiplexers 38 angeordnet ist, um den übertragenen
Signalen die Leistung zu verschaffen, die für ihren korrekten Empfang nötig ist.
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Die
Kommunikationsleitung 34 umfasst viele Abschnitte einer
optischen Faser 41 (bevorzugt einer Single-Mode optischen
Faser) und eine Vielzahl von Leitungsverstärkern 42, die unter
einem Abstand voneinander angeordnet sind (z.B. einige hundert Kilometer
oder so) und dafür
konzipiert sind, die Signale auf ein Leistungsniveau zu verstärken, das
für die Übertragung
zum nächsten
Abschnitt der optischen Faser geeignet ist.
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Wie
schematisch in 17 gezeigt, ist mindestens einer
der Verstärker
des Übertragungssystems (d.h.
der Leistungsverstärker 37,
der Vorverstärker
und die Leitungsverstärker 42),
hier mit 45 bezeichnet, ein Zweistufenverstärker, d.h.
er umfasst eine erste und eine zweite aktive Faser 46, 47 zur
Verstärkung
der Signale, die in Reihe verbunden sind. Wie gezeigt kann der Filter 1 entsprechend
der Erfindung zwischen die beiden Verstärkungsstufen positioniert werden,
um die Entzerrung der Signale durchzuführen. Alternativ kann der Filter
stromabwärts
der beiden Stufen positioniert werden.
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Schließlich hat
der Anmelder herausgefunden, dass der Filter entsprechend der Erfindung
auch effektiv als Temperatur- oder Verformungssensor eingesetzt
werden kann, da sein spektrales Ansprechverhalten für Änderungen
in der Temperatur und in der Länge
entsprechend den bekannten Gesetzen empfindlich ist. Insbesondere
ist es durch Messung der Verschiebung von vorbestimmten Punkten
im Filterspektrum möglich, die Änderung
im gemessenen Parameter zu bestimmen.
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Während des
Betriebs als Temperatursensor kann der Sensor eingesetzt werden,
um die in einer bestimmten Umgebung vorhandene absolute Temperatur
zu messen, nachdem er auf eine vorbestimmte Temperatur kalibriert
wurde. Auf ähnliche
Weise kann er verwendet werden, um Temperaturänderungen zu messen.
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Während des
Betriebs als Verformungssensor wird der Filter 1 auf einen
Körper
angewendet, der eine Verformung erfahren kann. Die Änderung
im spektralen Ansprechverhalten des Filters 1 nach der
Verformung des Körpers
stellt eine Messung der Verformung dar.