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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Verfahren zur Hochinformationsgehalts(„high information content", HIC)-Analyse bzw.
-durchmusterung von komplexen biologischen Systemen unter Verwendung
von Fourier-Transformations-Massenspektrometrie
(FTMS). Die vorliegenden Verfahren sind nützlich zur Analyse komplexer
biologischer Gemische, die sowohl Moleküle mit hohem Molekulargewicht
(z.B. Polynukleotide, Proteine, Polysaccharide), als auch Moleküle mit niedrigem
Molekulargewicht (z.B. Oligonukleotide, Peptide, Lipide, Oligosaccharide,
Steroidhormone, katabolische und metabolische Zwischenprodukte)
enthalten, um die Bestimmung molekularer Unterschiede bzw. Differenzen
zwischen komplexen biologischen Proben zu ermöglichen, und um die Identifizierung
biologisch aktiver Moleküle
(z.B. therapeutisch aktiver Arzneimittel, etc.) zu ermöglichen.
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Hintergrund der Erfindung
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Massenspektrometrie
ist eine analytische Technik, die die Masse eines Atoms oder Moleküls misst (hierauf
wird als atomare bzw. molekulare Masse Bezug genommen). Da die molekulare
Masse die stöchiometrische
Summe der Atommassen für
jedes Element im Molekül
ist, wird eine charakteristische Messung für jeden Analysten bereitgestellt,
der eine unterschiedliche empirische Formel aufweist.
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Das
Instrument, das verwendet wird, um eine molekulare Masse zu messen,
ist als Massenspektrometer bekannt. Typischerweise wird Massenspektrometrie
durchgeführt,
indem ein Analyt (in einer Gasphase) verdampft wird, ein Analyt
dann ionisiert wird und Signale detektiert werden. Bei den meisten
Typen von Massen spektrometern besteht der Detektor aus einer Art
Elektronenvervielfacher. Ionen, die auf solch einen Detektor aufprallen,
erzeugen Sekundärelektronen,
die als irgendein messbarer Strom registriert werden. In dieser
Hinsicht ist das FTMS-Instrument
dahingehend einzigartig anders, dass es Ionen indirekt und ohne
sie zu zerstören
misst, indem ein Bildstrom („image
current") gemessen
wird. Die Daten, die in einem feinen, d.h. einem Massenspektrum
erzeugt werden, weisen zwei Koordinaten auf: die Masse-Ladungs-Verhältnis-Skala (X-Achse)
und die Intensitätsskala
(Y-Achse).
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Die
molekularen Massen von Gasphasenionen, welche sich sowohl aus neutralen
als auch geladenen Molekülen
zusammensetzen, werden auf der Basis ihrer Masse-Ladungs-Verhältnisse
(m/z) bestimmt. Wenn eine weitere Fragmentierung der Gasphasenionen
erwünscht
ist, kann diese erreicht werden, indem man sie mit Gasmolekülen kollidieren
lässt,
so genannte „Kollisions-induzierte
Zerlegung" („collision-induced
dissociation", CID).
Die Teilfragmente, die erzeugt werden, werden dann ebenfalls aufgrund
ihrer Masse aufgetrennt.
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In
den letzten Jahren wurde die Massenspektrometrie in einer Vielzahl
biologischer Zusammenhänge ausgenutzt,
einschließlich
der Nukleinsäuresequenzierung,
der Peptidsequenzierung und -identifizierung (Keen und Findlay, „Protein
Sequencing Techniques",
in Molecular Biology and Biotechnology, Robert A. Meyers, Herausgeber,
VCH Publishers, Inc. 1995, Seite 771; Carr und Annan, „Overview
of Peptide and Protein Analysis by Mass Spectrometry", in Current Protocols
in Molecular Biology, Ausubel et al., Herausgeber, John Wiley & Sons, Inc., 1997,
10.21); der Detektion von posttranslationalen Modifikationen und
der Expression in vitro und in vivo (Rowley et al., 2000, Methods
20:383–397);
der Untersuchung der Proteintertiärstruktur (Last und Robinson,
1999, Curr. Opin. Chem. Biol. 3:564–570); der Untersuchung labiler
nicht-kovalent-gebundener Biomoleküle (Budnik et al., 2000, Rapid
Commun. Mass Spectrom. 14:578–584);
der Diagnose von Erkrankungen (Bartlett und Pourfarzam, 1999, J.
Inherit. Metab. Dis. 22:568–571);
der Überwachung
der Umweltkontamination (Scribner et al., 2000, Sci. Total Environ.
248: 157–167);
landwirtschaftlichen Screenings (Hau et al., 2000, J. Chromatogr.
878:77–86);
und forensischer Anwendungen (Hollenbeck et al., 1999, J. Forensic
Sci. 44:783–788;
Gaillard und Pepin, 1999, J. Chromatogr. B. Biomed. Sci. Appl. 733:181–229).
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Massenspektrometrie,
welche eine femtomolare Sensitivität und eine höhere Genauigkeit
als 0,01 % ermöglicht,
hat sich zu einer attraktiven Alternative gegenüber chemischen Verfahren zur
Peptidsequenzierung und -identifizierung entwickelt. Die Sensitivität der Massenspektrometrie
has sich verbessert, indem isotopenmarkierte Peptide verwendet wurden
und eine Nanoelektrosprayionenquelle mit einem Quadrupol-Flugzeit-Tandemmassenspektrometer
kombiniert wurde. Dieser Ansatz nutzt eine intrinsische Eigenschaft
des Quadrupol-Flugzeit-Gerätes
aus, welche zu höherer
Sensitivität
und Auflösung
als bei anderen Arten von Massenspektrometern führt (Shevchenko et al., 1997,
Rapid Comm. Mass Spectrom. 11:1015–1024). Die Isotopenmarkierung
von C-terminalen Peptidfragmenten, z.B. durch enzymatischen Verdau
eines Proteins in 1:1 16O/18O-Wasser,
ermöglicht
eine charakteristische Isotopenverteilung bei diesen Fragmenten,
die einfach identifiziert werden kann (Schnolzer et al., 1996, Electrophoresis,
17:945–953);
dabei wird die Aminosäuresequenz aufgedeckt.
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Massenspektrometrie
kann auch verwendet werden, um eine Struktur eines Proteins zu untersuchen. Diese
Technologie kann akkurate Molekülmassen
für geringste
Mengen an interessierendem Protein mit Massen bis zu 500.000 Dalton
(„Da") bereitstellen.
Die daraus hervorgehenden Massenspektren können auch dabei helfen, die
Proteinfaltung, die Proteinselbstassoziierung und andere Konformationsveränderungen
und die Tertiärstruktur
zu bestimmen (Nguyen et al., 1995, J Chromatogr A 705:21–45). Zusätzlich können ko-
und post-translationale Modifikationen von Proteinen identifiziert
und kartiert werden. Dieses Verfahren ist gegenüber der Verwendung chemischer
Verfahren wie C-terminaler Sequenzierung zu bevorzugen, welche relativ unsanfte
Probenbehandlung erfordern, welche solche Proteinmodifikationen
verändern
oder zerstören
können.
Post translationale Modifikationen, die unter Verwendung von Massenspektrometrie
identifiziert werden können,
umfassen Phosphorylierung, Glycosylierung, Deamidierung, Alkylierung,
Isoaspartylbildung und Disulfidbrückenbildung.
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Die
Massenspektrometrie hat auch wichtige Anwendungen bei der Untersuchung
von Protein-Protein-Wechselwirkungen gefunden. Zielproteinen kann
in vivo gefolgt werden, um deren Konformationsveränderungen,
die Verwendung von aktiven Stellen, die Ligandenerkennung, die Assemblierung
zu multimeren Komplexen (z.B. Holoenzymen), und den Transportverkehr
zwischen Organellen zu dokumentieren.
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Fourier-Transformations-Massenspektrometrie
(FTMS) ist auch als Fourier-Transformation-Ionenzyklotronresonanz-Massenspektrometrie
(FTICR) bekannt. Das Prinzip der Bestimmung von molekularen Massen,
das bei FTMS verwendet wird, basiert auf einem linearen Verhältnis zwischen
Ionenmasse und seiner Zyklotronfrequenz. In einem homogenen bzw.
gleichförmigen
Magnetfeld wird sich ein Ion in einer periodischen kreisförmigen Bewegung,
die als Zyklotronbewegung bekannt ist, um das Zentrum des Magnetfeldes
bewegen. Eine Ansammlung von Ionen, die ein bestimmtes Masse-Ladungs-Verhältnis (m/z)
aufweist, kann dazu gebracht werden, in eine gleichphasige Zyklotronbewegung
zu fallen, und dabei einen Bildstrom zu produzieren. Der Bildstrom
wird zwischen einem Paar aus Empfängerelektroden detektiert,
wobei ein Sinuskurvensignal erzeugt wird. Die Fourier-Transformation
ist ein mathematisches Zerlegungs- bzw. Dekonvolutionsverfahren,
das verwendet wird, um die Signale vieler unterschiedlicher m/z-Ansammlungen in eine
Frequenz zu zerlegen, welche auch als Massenspektrum bekannt ist.
Im Unterschied zu anderen Formen der Massenspektrometrie ist die
FTMS nicht-zerstörerisch.
Für einen
allgemeinen Übersichtsartikel
der FTMS siehe Hendrickson und Emmet, 1999, Ann. Rev. Phys. Chem.
50:517–536.
Die Anwendung der FTMS auf die biologischen Wissenschaften ist allgemein ähnlich zu
anderen massenspektrometrischen Anwendungen. Siehe z.B. Smith et al.,
1996, „The
Role of Fourier Transform Ion Cyclotron Resonance Mass Spec trometry
in Biological Research – New
Developments and Applications" in
Mass Spectrometry in the Biological Sciences, Herausgeber A.L. Burlingame
und S.A. Carr, Humana Press, Totowa, New Jersey; McLafferty, 1994,
Acc. Chem. Res. 27:379–386).
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Eine
ganze Reihe von Forschern hat begonnen, die Verwendung von FTMS
bei der Analyse von biologischen Proben zu schätzen; siehe Jensen et al.,
Electrophoresis 2000 21:1372–1380;
Jensen et al., Anal. Chem. 1999 71: 2076–2084; Palblad et al., Rapid
Comm. Mass Spec 2000, 14: 1029–1034;
WO 95/25281; WO 00/29987 ; WO 00/03240 ; WO 99/58727; WO 99/57318;
WO 99/46047; Li et al., Anal. Chem. 1999 71: 4397–4402; Penn
et al., Anal. Chem. 1997; 669:2471–2477; und U.S.-Patente Nummern
6,017,093 und 4,224,031.
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Analytische
Verfahren, die bei der Entdeckung von Arzneimitteln („drug discovery") nützlich sind,
basieren primär
auf individuellen Endpunktbeobachtungen. Die Ausrichtung spezifischer
biologischer Interaktionen (z.B. Rezeptor-Ligand, Substrat-Enzym)
im Hinblick auf einen xenobiotischen Eingriff war ein allgemeines Paradigma
für die
Untersuchung chemischer Bibliotheken. Der traditionelle Ansatz der
Wahl für
das Drug Discovery pharmazeutischer, biotechnologischer und genomischer
Unternehmen ist ein klassisches Hochdurchsatzscreening („high throughput
screening", HTS),
welches ein paralleles Screening großer chemischer Bibliotheken
im Hinblick auf einzelne Zielverbindungen mit sich bringt, wobei
im Allgemeinen Zell-freie Assays verwendet werden. Chemische Bibliotheken,
die bei HTS verwendet werden, wurden am häufigsten unter Verwendung von
kombinatorischer Chemie erzeugt. Sammlungen von Chemikalien, die
aus natürlichen
Quellen erhalten wurden, oder unter Verwendung von „konventioneller" Chemie erzeugt wurden,
werden zu einem geringeren Ausmaß in HTS verwendet.
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Der
HTS-Ansatz basiert auf der Prämisse
validierter Zielverbindungen (Targets), für gewöhnlich Proteinen (z.B. Enzymen,
Rezeptoren, Transferproteinen) oder Nukleinsäuren (Genen, mRNAs). Daher
ist das Ziel- bzw. Target-Protein oder die Target-Nukleinsäure, die
beim Screenen mittels HTS verwendet wird, im Allgemeinen bekannt,
und man glaubt, dass sie eine Rolle im Erkrankungszustand spielt.
Nur dann werden Modulatoren für
das Zielprotein als Leitverbindungen zur Arzneimittelentwicklung
gesucht. Bearbeiter haben HTS bei Targets durchgeführt, nur
um später
herauszufinden, dass das Target-Protein für die Erkrankung irrelevant war.
Zum Beispiel aufgrund der Tatsache, dass Rezeptoren in Form unterschiedlicher
Subtypen existieren können,
von denen nur einer kritisch essentiell sein kann, könnte eine
Knockout-Maus, die auf den falschen Rezeptorsubtyp abzielt, wahrscheinlich
keinen relevanten Phänotyp
aufzeigen. Es wird klar, dass viele biologische Funktionen von redundanten
biochemischen Stoffwechselwegen unterstützt werden. Wenn ein Stoffwechselweg
fehlt, übernimmt
ein redundanter Mechanismus. Viele Arzneimittel, die auf der Basis
eines definierten Targets entwickelt wurden, zeigen keine oder wenig
therapeutische Aktivität
in vivo, weil redundante biochemische Stoffwechselwege den Stoffwechselweg
umgehen, in den das Target involviert ist.
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Damit
HTS erfolgreich ist, erfordern die Targets für gewöhnlich eine geeignete zelluläre Umgebung oder
einen geeigneten biologischen Kontext. Zum Beispiel sollte ein Membranrezeptor
in einer Membran vorliegen, ähnlich
zu der, in welcher sich der Rezeptor normalerweise befindet; ansonsten
können
die Eigenschaften des Rezeptors artifiziell beeinflusst sein. Eine
geeignete Membranumgebung kann das Rekonstituieren der Membran mit
geeigneten Lipiden erfordern. Die Rekonstitution der geeigneten
Membranumgebung ist die anspruchsvollste Aufgabe in solchen Situationen,
und zwar aufgrund eines Mangels an ausreichend detailliertem Wissen über die
Verbindungen solch einer Umgebung, oder aufgrund der Komplexität der natürlichen
Membranumgebung.
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Zusätzlich erfordert
eine erfolgreiche klassische HTS Wissen über den Mechanismus der interessierenden
Erkrankung oder den interessierenden Zustand, welches die Auswahl
eines geeigneten Targets zur Validierung erlaubt und schließ lich das
Screening ermöglicht.
In Abwesenheit von solch detailliertem Wissen kann klassisches HTS
nicht durchgeführt
werden.
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Eine
andere Einschränkung
der Technik ist die, dass HTS, welches auf einem validierten Target
basiert, nur Modulatoren von diesem Target aufdeckt. Schließlich kann
das kosten- und arbeitsintensive Screeningverfahren bestenfalls
einen kleinen Satz möglicher
Testverbindungen bereitstellen.
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Daher
würde ein
Verfahren, welches ein unvoreingenommenes simultanes Screening im
Hinblick auf Modulatoren multipler unvalidierter Targets in ihrer
natürlichen
Umgebung erlaubt, die Geschwindigkeit der Drug Discovery stark verbessern,
während
die Kosten reduziert werden. Insbesondere die Identifizierung kleiner
Moleküle,
welche in anormalen Mengen in spezifischen Stadien (Erkrankungsstadien,
Entwicklungsstadien, Differenzierungsstadien, etc.) vorhanden sind,
sollte die Gestaltung von Analoga, Agonisten oder Antagonisten dieser
Moleküle
erleichtern, was zur schnellen Identifizierung hochspezifischer
Drogen führt,
einschließlich
pharmazeutischer Drogen bzw. Arzneimittel, Drogen bzw. Arzneimittel
für Veterinäranwendungen,
Drogen für
landwirtschaftliche Anwendungen (Unkrautvernichter, Parasiten/Insekten-Vernichter,
Phytohormonagonisten, etc.) und Drogen für Umweltanwendungen (Bakterienvernichter,
bakterielle Proliferatoren für
die Ölverschmutzungsbeseitigung,
Muschelproliferationskontrollmittel, Algenproliferationskontrollmittel,
etc.); jedoch nicht auf diese beschränkt.
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„Bioinformatik" bezieht sich im
Allgemeinen auf die Handhabung biologischer Daten unter Verwendung von
rechnergestützten
Mitteln, einschließlich
Datenspeicherung (Registrierung von Daten auf einem effektiven Weg,
um einfach Informationen zu erhalten) und Datenanalyse unter Verwendung
computerintensiver mathematischer Berechnungen (statistische Analyse,
nicht-lineare Analyse, etc.). Bioinformatik wird intensiv verwendet,
um Struktur-Aktivität-Zusammenhänge zu bestimmen,
und zwar unter Verwendung der großen Datenmenge, die mittels
High Throughput Screening und kombinatorischer Chemie erzeugt wird,
um ef fektivere biologisch-aktive Moleküle zu gestalten. Der Zustand
der Bioinformatik hat sich aus dem Bedarf entwickelt, die Fülle von
Gensequenzinformation, die in den letzten zwei Jahrzehnten verfügbar geworden
ist, zu organisieren und zugänglich
zu machen. Während
sie anfänglich
verwendet wurde, um normale Gensequenzen zu katalogisieren, dehnt
sich die Bioinformatik dahin aus, auch die Identifizierung von Proteinstrukturen,
basierend auf Mustererkennung in primären Sequenzen und Genexpressionsdaten,
die aus Microarrays erhalten wurden, zu umfassen (siehe z.B. http://www.ebi.ac.uk).
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Verfahren
zur Genexpressionsprofil-Analyse, welche nützlich sind, um Genprodukte
zu identifizieren, die in unterschiedlichen Zelltypen unterschiedlich
exprimiert oder reguliert sind (z.B. als Mittel, um ihre Funktion
zu identifizieren), umfassen die „differential display"- Technik, serielle
Analyse der Genexpression (SAGE), Nukleinsäurearraytechnologie, subtraktive
Hybridisierung, Proteom-Analyse,
und Massenspektrometrie zweidimensionaler Proteingele. Verfahren
zur Genexpressionsprofil-Analyse sind beispielhaft in den folgenden
Literaturstellen enthalten, welche die „differential display"-Technik (Liang und
Pardee, 1992, Science 257:967–971),
Proteom-Analyse (Humphery-Smith et al., 1997, Electrophoresis 18:1217–1242; Dainese
et al., 1997, Electrophoresis 18:432–442), SAGE (Velculescu et
al., 1995, Science 270:484–487),
subtraktive Hybridisierung (Wang und Brown, 1991, Proc. Natl. Acad.
Sci. U.S.A. 88:11505–11509),
und Hybridisierungs-basierte Verfahren unter Anwendung von Nukleinsäurearrays
(Heller et al., 1997, Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 94:2150–2155; Lashkari
et al., 1997, Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 94: 13057–13062;
Wodicka et al, 1997, Nature Biotechnol. 15:1259–1267) beschreiben.
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Genomsequenzprojekte,
wie das Humangenomprojekt, haben große Datenbanken von Gensequenzen
erzeugt. Eine biologische Funktion kann jedoch nicht allein aus
Nukleotidsequenzdaten bestimmt werden, sondern muss letztlich durch
Untersuchen der Genprodukte auf der Ebene des Proteins bestimmt
werden. Nur indem das Protein selbst untersucht wird, kann sein
Expressionsmuster, seine Assoziie rung mit anderen Molekülen in vivo,
und seine Rolle bei normalen und erkrankten Geweben erkannt werden.
In Erkenntnis dieser Schwächen
der Genomwissenschaften bzw. Genomics haben Wissenschaftler den „Proteomics"-Ansatz verfolgt.
Das Gebiet der Proteomics hat sich weiterentwickelt durch Verwendung
von zweidimensionaler Polyacrylamidgelelektrophorese (2D-PAGE),
welche in der Lage ist, Tausende von Proteinen entsprechend ihrer
Ladung und Masse aufzutrennen. Die daraus hervorgehenden Proteinmuster
werden dann verglichen, und es werden Versuche unternommen, einzigartige
Muster bestimmten Zelltypen oder Krankheitsstadien zuzuordnen. 2D-PAGE
schlägt
jedoch bei der Auflösung
der großen
Anzahl von Proteinen, die in komplexen Proben vorliegen, fehl, und
die Technik ist zeitaufwendig, arbeitsintensiv und teuer. Zusätzlich kann
2D-PAGE auch signifikant
bei der Detektion von in geringen Mengen vorhandenen Proteinen fehlschlagen.
2D-PAGE weist einen relativ geringen dynamischen Bereich auf, insbesondere
verglichen mit FTMS.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Entsprechend
der oben dargestellten Aufgaben stellt die vorliegende Erfindung,
wie sie in den Ansprüchen
beschrieben ist, Verfahren bereit, die das Vergleichen eines FTMS-Peakprofils
einer ersten biologischen Probe, die sich von Zellen ableitet, welche
nicht einem bioaktiven Kandidaten-Mittel ausgesetzt wurden, mit einem
FTMS-Peakprofil einer zweiten biologischen Probe, welche sich von
einer Zelle ableitet, die dem bioaktiven Kandidaten-Mittel ausgesetzt
wurde, umfassen.
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Gemäß eines
weiteren Aspekts stellt die vorliegende Erfindung Verfahren bereit,
welche es umfassen, eine erste Population von Zellen mit einem ersten
bioaktiven Kandidaten-Mittel in Kontakt zu bringen und die erste
Population von Zellen einer FTMS-Analyse zu unterwerfen, um ein
erstes Peakprofil zu erhalten. Das erste Profil wird mit einem Referenzprofil
der ersten Population von Zellen in Abwesenheit des ersten Mittels
verglichen.
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Gemäß eines
zusätzlichen
Aspekts stellt die vorliegende Erfindung Verfahren bereit, die es
umfassen, eine erste Population von Zellen einer FTMS-Analyse zu
unterwerfen, um ein erstes Peakprofil zu erhalten, welches eine
Vielzahl von Peaks umfasst, wobei mindestens zwei Peaks zwei unterschiedlichen
Arten von Biomolekülen
entsprechen.
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Gemäß eines
weiteren Aspekts stellt die vorliegende Erfindung Verfahren bereit,
welche eine Population von Zellen umfassen, die mindestens eine
erste und eine zweite Subpopulation von Zellen umfassen, und welche
es umfassen, die erste Subpopulation von Zellen mit einem ersten
bioaktiven Kandidatenmittel in Kontakt zu bringen. Die zweite Subpopulation
von Zellen wird mit einem zweiten bioaktiven Kandidatenmittel in Kontakt
gebracht und die erste und zweite Subpopulation von Zellen werden
einer FTMS-Analyse unterworfen, um ein erstes und ein zweites Peakprofil
zu erhalten. Die ersten und die besagten zweiten Peakprofile werden mit
einem Referenzprofil der Population von Zellen in Abwesenheit der
Mittel verglichen.
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Gemäß eines
zusätzlichen
Aspekts stellt die vorliegende Erfindung Verfahren bereit, die es
umfassen, eine erste Population von Zellen mit einer Droge bzw.
einem Arzneimittel in Kontakt zu bringen und die Population von
Zellen einer FTMS-Analyse zu unterwerfen, um ein Peakprofil zu erhalten.
Das Profil wird mit einem Referenzprofil von der besagten Population
von Zellen in Abwesenheit der Droge bzw. des Arzneimittels verglichen.
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Gemäß eines
weiteren Aspekts stellt die vorliegende Erfindung Verfahren bereit,
die es umfassen, eine Population von Zellen bereitzustellen, welche
mindestens eine erste und eine zweite Subpopulation umfasst, und
welche es umfassen, die erste Subpopulation von Zellen mit einer
Droge bzw. einem Arzneimittel mit einer ersten Konzentration in
Kontakt zu bringen und die zweite Subpopulation von Zellen mit einer
Droge bzw. einem Arzneimittel mit einer zweiten Konzentration in
Kontakt zu bringen. Die ersten und zweiten Subpopulationen von Zellen
wer den einer FTMS-Analyse unterworfen, um ein erstes bzw. ein zweites
Peakprofil zu erhalten. Die ersten und zweiten Peakprofile werden
miteinander verglichen, um mindestens einen Peak zu identifizieren,
der sich im Hinblick auf seine Intensität unterscheidet, wobei der
Peak nicht dem Arzneimittel entspricht.
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Gemäß eines
zusätzlichen
Aspekts stellt die vorliegende Erfindung Verfahren bereit, welche
es umfassen, eine erste Population von Zellen einer FTMS-Analyse
zu unterwerfen, um ein erstes Peakprofil zu erhalten, und eine zweite
Population von Zellen einer FTMS-Analyse zu unterwerfen, um ein
zweites Peakprofil zu erhalten, wobei die besagten ersten und zweiten
Populationen von unterschiedlichem Zelltyp sind. Die ersten und
zweiten Peakprofile werden verglichen, um mindestens einen Peak
zu identifizieren, der im Hinblick auf seine Intensität einen
Unterschied aufweist.
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Gemäß eines
weiteren Aspekts stellt die vorliegende Erfindung Verfahren bereit,
SAR („software
activity relationship")-Software
in Kombination mit FTMS-Analyse
zu verwenden, um eine chemische Hypothese zu erzeugen und neue biologisch
aktive Moleküle
zu entwerfen.
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Gemäß eines
zusätzlichen
Aspekts stellt die vorliegende Erfindung Verfahren zur Bestimmung
der Komponenten und Stoffwechselwege von Erkrankungsstadien bzw.
-zuständen
bereit. Die Verfahren umfassen es, eine Population von Zellen von
einem Organismus mit einem Erkrankungszustand einer FTMS-Analyse
zu unterwerfen, um ein erstes Peakprofil zu erhalten. Das Peakprofil
wird dann mit einem Referenzprofil von Zellen eines Organismus verglichen
ohne diesen Krankheitszustand, oder mit Zellen desselben Organismus von
einem nicht erkrankten Gewebe. Der Vergleich führt zur Identifizierung von
mindestens einem Peak, der entweder im Hinblick auf die Intensität einen
Unterschied aufweist, oder der in einem Profil vorliegt, aber nicht in
dem anderen. Die zelluläre
Komponente, welche zu diesem Peak führt, wird dann identifiziert.
Diese Information kann auf eine Vielzahl von Wegen verwendet werden.
Datenbanken können
im Hinblick auf Bindungspartner der zellulären Komponente durchsucht werden,
um die zellulären
Stoffwechselwege des Krankheitszustandes zu untersuchen. Die zelluläre Komponente
oder ihre Bindungspartner können
in Screens im Hinblick auf Drogen- bzw. Arzneimittelkandidaten verwendet
werden.
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Gemäß eines
weiteren Aspekts stellt die Erfindung Screeningverfahren für die Entdeckung
neuer Arzneimittel bzw. Drogen bereit. Die Verfahren umfassen die
Verwendung von einer beliebigen Anzahl von Vorscreeningverfahren,
welche die Zugabe von Kandidatenmitteln zu Zellen und das Screenen
im Hinblick auf geänderte
Phänotypen
umfassen. Zellen, die veränderte
Phänotypen
aufweisen, werden dann einer FTMS-Analyse unterworfen, und relevante
Peaks werden identifiziert. Alternativ dazu können, sobald Peakprofile für wünschenswerte
Wirkungen erzeugt worden sind, Kandidatendrogen gescreent werden,
wie beispielsweise jene die in Struktur-Aktivitäts-Beziehungs (SAR)-Studien
erzeugt wurden, welche diese wünschenswerten
Peakprofile nachahmen.
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Gemäß eines
zusätzlichen
Aspekts stellt die vorliegende Erfindung Verfahren für das de
novo Drogen- bzw. Arzneimitteldesign bereit. Die Verfahren umfassen
das Erzeugen einer Vielzahl von FTMS-Analysen bei einem beschränkten Satz
oder einer beschränkten
Bibliothek von Kandidatenverbindungen. Die daraus hervorgehenden
Peakprofile werden dann mit wünschenswerten
Peakprofilen verglichen (z.B. jenen, die unter Verwendung von bekannten
Drogen oder krankheitsfreien Zellen erzeugt wurden), um „Shapes", „Pharmacophoren" oder „aktive
Stellen", welche
relevant sind, zu identifizieren. Die Ergebnisse können dann
gegen virtuelle chemische Bibliotheken durchgescreent werden, um
zusätzliche
Verbindung zum Testen in traditionellen und FTMS-Screenings zu identifizieren.
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Kurze Beschreibung
der Figuren
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1 stellt
Schritte eines bevorzugten Prozesses zur Auswahl von Peaks dar.
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2 stellt
Schritte eines bevorzugten Prozesses zur Analyse von HICS-FTMS-Ergebnissen für eine biologische
Probe dar.
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3 stellt
Schritte eines bevorzugten Prozesses zur Identifizierung von Peaks
dar, die Massenspektren gemein sind.
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4 stellt veranschaulichende Spektren von
Proben dar, die aus unbehandelten Hepatozyten (Spektren A-C) erhalten
wurden, gegenüber
Spektren von Proben, die mit Lovastatin behandelt wurden (Spektren D-H).
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5 HICS-FTMS-Datenanalyse-Software
wurde verwendet, um 82 niedermolekulare Massenpeaks der HICS-FTMS-Spektren
zu analysieren, die aus Extrakten von Rattenhepatozyten erzeugt
wurden, nachdem diese mit verschiedenen Konzentrationen von Lovastatin
behandelt wurden. Auf die y-Achsen
sind die relativen Intensitäten
für jeden
Peak (normalisiert gegen die Intensitäten der Peaks von unbehandelten
Hepatozyten) gegen die Konzentration von Lovastatin in μM auf den
x-Achsen aufgetragen. Die Zahl oben auf jedem Diagramm ist die molekulare
Masse des entsprechenden Moleküls.
LOWESS wurde verwendet, um lineare und nicht-lineare Kurvenanpassung
durchzuführen.
Eine logistische Regression wurde verwendet, um die Kurvenanpassung
zu verfeinern und akkurate statistische Messungen bereitzustellen.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die
Anmelder haben entdeckt, dass FTMS-Spektren komplexer biologischer
Proben die erforderliche Auflösung
und Sensitivität
aufweisen, um die Analyse individueller Moleküle, die in der Probe vorhanden
sind, zu ermöglichen,
wobei jedes der Moleküle
einen oder mehrere einzigartige FTMS-Peaks unter den Peaks im Peakprofil
der Probe verursachen kann. Die Möglichkeit, spezifische Peaks
herauszugreifen, erlaubt die Messung der Intensität des Peaks,
und daher der relati ven Konzentration des Moleküls, zu welchem der Peak gehört, in der
komplexen biologischen Probe. Diese Eigenschaft ist besonders nützlich bei
Vergleichsstudien und ermöglicht
die Untersuchung eines bestimmten Moleküls in einer Vielzahl biologischer
Zustände,
und die Charakterisierung von jedem spezifischen biologischen Zustand,
was Hochinformationsgehalts-Screening (HICS) oder Hochinformationsgehalt-Analyse
(HICA) erleichtert. Hochinformationsgehalts-Screening und -Analyse mittels
FTMS wird im Folgenden als HICS-FTMS bzw. HICA-FTMS bezeichnet. Daher besitzen, im
Gegensatz zu traditionellen Ansätzen,
welche jeweils höchstens
eine Hand voll Moleküle
untersuchen, HICS-FTMS und HICA-FTMS allgemeinere Anwendbarkeit,
welche für
die meisten biologischen Probleme nützlich ist, im Gegensatz zu
derzeit verfügbaren
Verfahren. Dies umfasst die Verwendung von HICS-FTMS und HICA-FTMS, um
biologische Zustände
an verschiedenen Zeitpunkten in komplexen Systemen zu charakterisieren
und zu unterscheiden. Insbesondere weist diese leistungsstarke Technik
klinische Anwendbarkeit auf, wenn sie verwendet wird, um normale
und krankhafte Zustände
zu vergleichen, charakteristische Marker während des Fortschreitens einer
Erkrankung zu identifizieren, und Arzneimitteltherapien zu überwachen.
Darüber
hinaus umfasst die Erfindung die Entwicklung von Arzneimitteln bzw.
Drogen mit Hilfe von HICS-FTMS durch Ermitteln von Protein-Protein-Wechselwirkungen,
Definieren von Inhaltsstoffen von Organellen und Zytopiasma, und Charakterisieren
multimerer Proteinkomplexe.
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FTMS
bietet eine Reihe an deutlichen Vorteilen und Überlegenheiten gegenüber traditioneller
Massenspektroskopie (MS). Die Auflösung, Genauigkeit und Sensitivität von FTMS
macht es für
die Analyse komplexer biologischer Proben wie geschaffen. Diese
Proben können
hochmolekulare Massenkomponenten wie Nukleinsäuren, Proteine, Lipide und
Oligosaccharide umfassen, einschließlich Lipoproteinen, Proteoglukanen und
chemisch modifizierten Molekülen
(z.B. phosphorylierten Proteinen), aber nicht darauf beschränkt, und niedermolekulare
Massenkomponenten, wie Peptide, metabolische Intermediate, Arzneimittelmetaboliten
und -kataboliten. Die Entschlüsselung
der chemischen Komplexität
solch eines zellulären
Systems erfordert eine extrem hohe Auflösungsfähigkeit und Massegenauigkeit.
Von allen massenspektrometrischen Techniken ist FTMS am besten in
der Lage, die höchste
Leistung in Form von Auflösungsfähigkeit
und Massegenauigkeit zu erreichen.
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Zusätzlich erlaubt
die nicht destruktive Natur von FTMS die Analyse und wiederholte
Analyse kleiner Probenmengen, und die Auflösung ermöglicht die spezifische Charakterisierung
und Identifizierung unterschiedlicher zellulärer Komponenten. Daher ist
ein Vorteil der, dass eine sequenzielle Analyse es ermöglicht, den
dynamischen Massebereich, der bei diesen Techniken während eines
bestimmten Durchlaufs im Bereich von 103 bis
104 liegen kann, zu erweitern. FTMS kann
das Erfordernis einer Vorbehandlungsauftrennung (2D-PAGE, HPLC,
GC, etc.) wie sie bei der Verwendung klassischer Massenspektrometrie
erforderlich ist, ausschalten; FTMS weist einen größeren dynamischen
Bereich als 2D-PAGE auf. Zusätzlich
wird sich der dynamische Bereich und die Auflösungsfähigkeit erhöhen, gleichlaufend mit dem
Anstieg der Magnetstärke
von FTMS mit dem Fortschreiten der Technologie. Zusätzlich kann
die nicht destruktive Qualität
von FTMS die Analyse unterschiedlicher Typen von Biomolekülen (z.B.
Proteinen, Lipiden, Kohlenwasserstoffen, Metaboliten, etc.) gleichzeitig
oder in sequenziellen Durchläufen
derselben Proben oder ähnlicher
Proben ermöglichen.
Das heißt,
die nicht destruktive Natur von FTMS ermöglicht die Erzeugung stabiler
Informationen, indem anfängliche
experimentelle Bedingungen verändert
werden, indem die präparativen
Schritte verändert
werden und indem Lösungsmittel
und Durchlaufliedingungen (einschließlich Massegrenzen) verändert werden.
-
Daher
stellt die vorliegende Erfindung, wie sie in den Ansprüchen beschrieben
ist, eine Vielzahl unterschiedlicher Assays und Analysen bereit,
um die Untersuchung einer Vielfalt zellulärer Komponenten, Mechanismen
und Stoffwechselwege zu ermöglichen.
Es gibt drei Kernanwendungen für
die vorliegende Erfindung. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird die vorliegende Erfindung verwendet, um Komponenten und Stoffwechselwege
von Krankheitszuständen
zu untersu chen und zu entdecken. Zum Beispiel ermöglicht der
Vergleich von Krankheitsgewebe (oder, wie unten ausgeführt, Geweben
oder Zellen, die unterschiedlichen Behandlungen ausgesetzt wurden,
wie Hitze, Stress, etc.) mit „normalem" Gewebe die Untersuchung
wichtiger Moleküle,
die in die Krankheit involviert sind. Stoffwechselwege von Krankheiten
können
ebenfalls untersucht werden.
-
Zweitens
ermöglicht
die vorliegende Erfindung auch die Entdeckung/das Screening neuer
Drogen- bzw. Arzneimittelkandidaten, die verwendet werden können, um
eine Krankheit zu behandeln. Nachdem zum Beispiel relevante Effekte
bzw. Wirkungen (z.B. das Vorhandensein oder die Abwesenheit bestimmter
Moleküle;
Peaks in einem Krankheitsspektrum oder einem Spektrum einer Droge
bzw. eines Arzneimittels, mit wünschenswerten
oder unerwünschten
Wirkungen) identifiziert wurden, können chemische Bibliotheken
von Drogen-Kandidaten im Hinblick auf eine Verdopplung oder eine
Vermeidung eines relevanten Effekts hin durchgescreent werden. Daher
können
zum Beispiel neue chemische Bibliotheken im Hinblick auf anfängliche
Treffer bzw. „Hits" durchgescreent werden,
oder Struktur-Aktivität-Beziehungen
(SAR) können
durchgeführt
werden, sobald ein relevantes Gerüst bzw. Muster identifiziert
wurde.
-
Schließlich ermöglicht die
vorliegende Erfindung auch ein de novo Arzneimitteldesign, und zwar
wie folgt. Anfängliches
FTMS-Screening beschränkter
Bibliotheken von Kandidatenverbindungen kann durchgeführt werden,
um relevante Verbindungen zu identifizieren. Dem kann ein Screening
virtueller und/oder realer Bibliotheken von Pharmacophoren folgen,
um Strukturen zu identifizieren, die ähnliche Aktivitäten aufweisen könnten. Diese
virtuellen Moleküle
können
dann synthetisiert und im Hinblick auf ihre Aktivität hin getestet
werden.
-
Indem
FTMS-Peakprofile unterschiedlicher Proben verglichen werden, können komplexe
und intensive Daten untersucht bzw. aufgehellt werden; die Verfahren
ermöglichen
die Identifizierung von Biomolekülen, die
in unterschiedlichen Proben unterschiedlich vorhanden sind; dies
umfasst sowohl Veränderungen
im Vor handensein oder der Abwesenheit von Peaks sowie Veränderungen
der Peak-Intensität. Zum Beispiel
können FTMS-Peakprofile
von Zellen erhalten werden, die einem oder mehreren Kandidatenmitteln
oder -drogen ausgesetzt wurden, und sie können mit Profilen von unbehandelten
Zellen verglichen werden, um zelluläre Veränderungen zu identifizieren,
die mit der Droge oder der Verbindung in Verbindung stehen; es können zum
Beispiel Toxizitätsprofile
erhalten werden oder Bibliotheken von Drogen- bzw. Arzneimittel-Kandidaten
können
im Hinblick auf wünschenswerte
oder unerwünschte
Wirkungen hin durchgescreent werden. Ganz ähnlich können Zellen unterschiedlicher
Krankheitszustände,
wie beispielsweise kardiovaskulärer
Krankheiten, Krebs, Diabetes, Fettsucht, entzündlichen Erkrankungen, Alzheimer-Erkrankungen,
Autoimmun-Erkrankungen, Infektionen mit Pathogenen, etc., mit normalen
Gewebeprofilen verglichen werden, um die Stoffwechselwege und die
zellulären
Komponenten zu identifizieren, die durch die Erkrankung beeinflusst
werden. Noch ein weiteres Beispiel umfasst den Vergleich von Profilen
von unterschiedlichen Geweben oder Zelltypen, um Zellspezifische
Komponenten zu identifizieren, um eine Datenbank für Vergleiche
mit neuen Geweben, Krankheitszuständen oder von unterschiedlichen
Individuen aufzubauen.
-
Die
hierin beschriebenen Verfahren erlauben weiterhin die Detektion
und/oder Identifikation chemischer Modifikationen natürlicher
Moleküle,
die Identifizierung von pathologisch induzierten Modifikationen
von metabolischen Stoffwechselwegen, (nämlich Veränderungen im Durchsatz bzw.
Durchfluss, Akkumulation von Metaboliten, Abreicherung bzw. Depletion
von Metaboliten, Modifikation von Metaboliten), Identifizierung
iatrogener Wirkungen, Identifizierung einer biochemischen Reaktion
und biochemischer Stoffwechselwege, Identifizierung von katabolischen
und metabolischen Zwischenprodukten, Identifizierung von redundanten
biochemischen/metabolischen Stoffwechselwegen, Identifizierung von
biochemischen/metabolischen SOS-Wegen, und die Identifizierung von
Apoptose-Wegen. Metabolische Zwischenprodukte und Metabolite von
Interesse umfassen natürliche
Metabolite, in vivo synthetisierte oder abgebaute Moleküle, während Oxidations-
oder Reduktions-Reaktionen modifizierte Moleküle, in Zellen und in biologischen
Flüssigkeiten,
sowie verschiedene kleine und große Moleküle, die in Nahrungsmitteln
vorhanden sind (z.B. Vitamine, Fremdsubstanzen) oder die durch enzymatischen
Abbau von Nahrungsmitteln (z.B. Aminosäuren, insbesondere essentielle
Aminosäuren, Fettsäuren) erzeugt
werden, sowie Kataboliten und Xenobiotika.
-
Zusätzlich können die
erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden, um eine Vielzahl von Datenbanken zur Verwendung
bei der Analyse von Proben zu erzeugen. Zum Beispiel können die
Verfahren verwendet werden, um eine Datenbank metabolischer Transformationen,
die in vivo auftreten, zu erzeugen. Das heißt, Referenzmoleküle (z.B.
Gerüstmoleküle), die
chemische Substrukturen von Interesse enthalten, werden verabreicht,
und neue oder veränderte
Metaboliten werden mittels FTMS identifiziert. Zum Beispiel können metabolische
Transformationen von sekundären
Aminen oder sekundären
Alkoholen identifiziert werden, registriert werden und in eine erfindungsgemäße Datenbank
eingestellt werden. Jede neue Verbindung mit einem sekundären Amin
wird unter Verwendung der metabolischen Transformationsdatenbank
untersucht. Ganz ähnlich kann
die vorliegende Erfindung verwendet werden, um höchst genaue Datenbanken kleiner
Moleküle
zu erzeugen.
-
Daher
stellt die vorliegende Erfindung Zusammensetzungen und Verfahren
bereit, die mit Fourier-Transformation-Massenspektroskopie (FTMS)-Analyse
in Verbindung stehen. FTMS kann mit jeder Anzahl von Proben durchgeführt werden.
Wie vom Fachmann gewürdigt
werden wird, kann die Probe eine beliebige Anzahl an Dingen umfassen,
einschließlich
Zellen (einschließlich
sowohl primärer
Zellen als auch kultivierter Zell-Linien), Gewebe und Körperflüssigkeiten
(einschließlich
Blut, Urin, Serum, Lymphflüssigkeit,
Harnflüssigkeit,
Cerebrospinalflüssigkeit,
interstitielle Flüssigkeit,
Kammerwasser und Glaskörperflüssigkeit,
Kolostrum, Sputum, Amnionflüssigkeit,
Speichel, Anal- und Vaginal-Absonderungen,
Schweiß und
Samen, ein Transsudat, ein Exsudat (z.B. Flüssig keit erhalten von einem
Abszess oder irgendeiner anderen Stelle einer Infektion oder Entzündung) oder
Flüssigkeit
erhalten aus einem Gelenk (z.B. einem normalen Gelenk oder einem
Gelenk, das durch eine Erkrankung beeinflusst ist, beispielsweise
rheumatoide Arthritis, Osteoarthritis, Gicht oder septischer Arthritis),
aber nicht darauf beschränkt,
und zwar von geradezu jedem Organismus, wobei Säugerproben bevorzugt sind und
humane Proben besonders bevorzugt sind; Umweltproben (einschließlich Luft-, Landwirtschafls-,
Wasser- und Boden-Proben,
jedoch nicht darauf beschränkt);
Proben von Mitteln biologischer Kriegsführung; Forschungsproben einschließlich extrazellulärer Flüssigkeiten,
extrazellulärer Überstände von
Zellkulturen, Inclusion Bodies in Bakterien, zellulärer Kompartimente,
zellulärem
Periplasma, Mitochondrienkompartimenten, etc., gereinigter Proben,
extraterrestrischer Proben wie von Meteoriten, etc., jedoch nicht
darauf beschränkt.
Wie vom Fachmann gewürdigt
werden wird und wie unten ausgeführt,
können
die Proben entweder „nativ" sein, z.B. ohne
weitere Manipulation oder Behandlung, oder sie können „behandelt" sein, was eine beliebige Vielzahl von
Behandlungen umfassen kann, einschließlich Aussetzen gegenüber Kandidatenmitteln
einschließlich
Drogen bzw. Arzneimitteln, genetischer Veränderung (z.B. Hinzufügen oder
Deletion eines Gens), etc. Dies ist von der Behandlung oder Präparation
der Proben für
die FTMS-Analyse zu unterscheiden, wie unten weiter beschrieben.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird FTMS an Proben durchgeführt,
die Zellen umfassen, Wie vom Fachmann gewürdigt werden wird, gibt es
eine breite Vielfalt von Zelltypen, die in der vorliegenden Erfindung
eine Anwendung finden, einschließlich sowohl eukaryotischer
als auch prokaryotischer Zellen, wobei die ersteren bevorzugt sind.
Geeignete prokaryotische Zellen umfassen Bakterien wie E. coli,
Bacillus species, extremophile Bakterien wie thermophile, etc.,
und jedes der unten aufgelisteten Bakterien und jeden der unten aufgelisteten
Organismen oder alle, einschließlich
Mykoplasma, Rickettsia, einzellige Planktonorganismen, Paramecium,
Pseudomonas, Nitrosomonas, Nitrobacter etc. Prionen und die Teile,
die Kreutzfeld-Jacob-Erkrankung hervorrufen, sind von dieser Definition
umfasst.
-
Geeignete
eukaryotische Zellen umfassen Insektenzellen; Pilze wie Hefen und
filamentöse
Pilze, einschließlich
Arten von Aspergillus, Trichoderma, Pichia und Neurospora, Mycoplasmen,
etc. und einschließlich blühender Strukturen
und Sporen sowie Flechten; Pflanzenzellen, einschließlich jene
von Algen, Mais, Hirse, Tabak, Raps, Sojabohne, Baumwolle, Tomate,
Kartoffel, Luzerne, Sonnenblume, etc., und einschließlich Blüten-, Stengel-,
Pflanzensaft-, Blatt- und Pollen-Zellen, etc.; und Tierzellen, einschließlich von
Fischen, Vögeln und
Säugetieren.
Geeignete Fischzellen umfassen jene von Arten von Lachs, Forelle,
Barsch, Thunfisch, Karpfen, Flunder, Heilbutt, Schwertfisch, Dorsch
und Zebrafisch, jedoch nicht darauf beschränkt. Geeignete Vogelzellen
umfassen jede von Hühnern,
Enten, Wachteln, Fasanen und Truthähnen, und anderen Dschungelvögeln oder
Wildvögeln,
sind aber nicht darauf beschränkt.
Geeignete Säugerzellen
umfassen Zellen von Pferden, Kühen,
Büffeln,
Hirschen, Schafen, Kaninchen, Nagern wie Mäusen, Ratten, Hamstern und
Meerschweinchen, Ziegen, Schweinen, Primaten und Menschen, Meeressäugern einschließlich Delphinen
und Walen, primären
Zellen sowie Zell-Linien wie beispielsweise humanen Zell-Linien
von jedem Gewebe oder Stammzelltypen, und Stammzellen einschließlich pluripotente
und nicht-pluripotente
Stammzellen; sie sind aber nicht darauf beschränkt. Zusätzlich können die Zellen Tumorzellen
sein, wie unten ausgeführt,
Kardiomyozyten, Endothelzellen, Epithelzellen, Lymphozyten (T-Zellen
und B-Zellen), Mastzellen, Eosinophile, vaskuläre Intimalzellen, Hepatozyten,
Leukozyten einschließlich
mononukleärer
Leukozyten, Stammzellen wie hämatopoetische
, neurale, Haut-, Lungen-, Nieren-, Leber- und Myozyten-Stammzellen,
Osteoblasten, Chondrozyten und Zellen von anderen Bindegeweben,
Keratinozyten, Melanozyten, Leberzellen, Nierenzellen und Adipozyten.
Geeignete Zellen umfassen auch bekannte Forschungszellen, einschließlich Jurkat
T-Zellen, NIH 373-Zellen, CHO, Cos, etc. Siehe ATTC- Zelllinien-
Katalog. Wie vom Fachmann gewürdigt
werden wird, können
die Zellen eine Vielzahl von Formaten einnehmen, einschließlich der
Verwendung gefrorener Proben (Zellen und Gewebe), dehydrierter,
gefriergetrockneter oder einbalsamierter Gewebe, mumifizierter Zellen
und Gewebe, toter Zellen und Gewebe (forensische Analyse sowie Ethnologie),
sporulierter Bakterien, etc. Ganz ähnlich können die Zelle diploide oder
haploide Zellen, mono- oder multinukleäre Zellen, Blutblättchen,
anukleäre Zellen
wie Erythrozyten, Makrophagen und aktivierte Makrophagen, pluripotente
Zellen, differenzierte und nicht-differenzierte Zellen, Stammzellen
und Zellen mit Extrachromosomen oder Nukleinsäurematerial sein. Es sollte
auch erwähnt
werden, dass Populationen von Zellen die tatsächlichen Tiere umfasst; das
heißt,
ein Tier kann als Population von Zellen angesehen werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
und wie unten weiter ausgeführt
sind die in der FTMS-Analyse verwendeten Zellen von unterschiedlichen
Geweben, insbesondere humanen Geweben. Daher können zum Beispiel die Peakprofile
von Zellen von unterschiedlichen Geweben verglichen werden, um die
Untersuchung bzw. Aufdeckung von Zell-spezifischen Markern sowie
nicht-spezifischen Komponenten oder Komponenten mit Grundumsatz-
bzw. „housekeeping"-Funktion zu ermöglichen.
In dieser Ausführungsform
können
die Zellen entweder primäre
Zellen oder Zell-Linien vom Gehirn, der Haut, der Lunge, endotheliale,
epitheliale, Adipozyten, Muskel, Knochen, Magen, Darm, Milz, Pankreas,
Niere, Blase, Herz, lymphatischem System, Blut, Leber, etc. sein.
In dieser Ausführungsform
können
FTMS-Profile von unterschiedlichen Geweben verglichen werden und
verwendet werden, um eine Datenbank aufzubauen, wie unten weiter
ausgeführt.
Ganz ähnlich können die
Zellen von demselben Gewebe sein, aber von unterschiedlichen Individuen,
um eine Datenbank aufzubauen, um Zell-spezifische Marker zu normalisieren
und zu evaluieren. Die Zellen können
von demselben bzw. derselben oder unterschiedlichen Individuen,
Spezies, Subspezies, Untergruppen in unterschiedlichen Biotypen
stammen, etc.
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In
einigen Ausführungsform
werden primäre
Zellen mit Zell-Linien desselben Gewebes verglichen, um zwischen
diesen zweien Unterschiede zu identifizieren. Wie im Stand der Technik
bekannt zeigen einige Zell-Linien nicht dieselben Profile und die
Empfänglichkeit
gegenüber
Drogen bzw. Arzneimitteln wie primäre Zellen. Daher kann die vorliegende
Erfindung verwendet werden, um zelluläre Unterschiede zwischen diesen zweien
zu ermitteln.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
können
Vergleiche zwischen unterschiedlichen Zellstadien oder Zellen, die
unterschiedlichen Behandlungen unterworfen werden, unter Verwendung
der erfindungsgemäßen Techniken
untersucht werden. Zum Beispiel umfassen geeignete unterschiedliche
Behandlungen physikalische Behandlung (Stress, Hitze, Kälte, Druck,
Bestrahlung etc.), Behandlungen mit Wachstumshormonen oder Metamorphosehormonen
(z.B. bei Raupen, Amphibien), Behandlungen mit chemischen Stimulationsmitteln
(Kaffee, Drogen, anregenden bzw. stimulierenden Aminosäuren, etc.)
und Behandlungen mit elektrischer Stimulation (z.B. in Nerven, Muskelzellen);
sie sind aber nicht darauf beschränkt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
stammen die Zellen von einem Tier mit einem Krankheitszustand. „Krankheitszustand" umfasst in diesem
Zusammenhang jedes Leiden, für
das entweder Information, Diagnose oder Behandlung erwünscht ist.
Der Krankheitszustand kann das Ergebnis einer genetischen Erkrankung
(einschließlich
genetischer Erkrankungen, die auf Proteinveränderungen basieren, wie zystischer
Fibrose oder Sichelzellanämie,
oder dem Vorhandensein bestimmter einzelner Nukleotidpolymorphismen,
Mutationen in Tumorsuppressorgenen, etc.), somatischer Zellveränderungen
etc. sein. Dementsprechend sind geeignete Zellen im Krankheitszustand
jene von Krebs, kardiovaskulären
Erkrankungen, viralen oder bakteriellen Infektionen, Fettsucht,
Diabetes, entzündlichen
Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen, etc. Ganz ähnlich können die Zellen von Individuen
mit chromosomalen Abnormitäten
(z.B. Trisomie, etc.), vor und nach Gentherapie, etc., stammen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden Krebszellen oder -gewebe in der vorliegenden Erfindung verwendet.
In dieser Ausführungsform
umfassen geeignete Tumorzellen jene von Hautkrebs einschließlich Melanom,
myeloider Leukä mie,
Karzinomen der Lunge, der Brust, der Eierstöcke, des Darms, der Niere, der
Prostata, des Pankreas, des Magens, des Gehirns, des lymphatischen
Systems, des Thymus, der Schilddrüse, der Nebennieren, der Hoden,
etc., sind aber nicht darauf beschränkt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Zellen von Individuen mit kardiovaskulären Erkrankungen
erhalten. Daher umfassen geeignete Zellen im Krankheitszustand in
dieser Ausführungsform
Kardiomyozyten, Endothelialzellen des zirkulatorischen Systems,
Makrophagen, Leberzellen (Hepatozyten), Adipozyten, Zellen der glatten
Muskulatur, Darmzellen, etc.; jedoch nicht darauf beschränkt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Zellen von Individuen mit Diabetes erhalten. Daher umfassen
in dieser Ausführungsform
geeignete Zellen im Krankheitszustand Kardiomyozyten, Endothelialzellen
des Kreislaufsystems, Makrophagen, Pankreaszellen, Leberzellen (Hepatozyten),
Adipozyten, Zellen der glatten Muskulatur, Darmzellen, etc., jedoch
nicht darauf beschränkt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Zellen von Individuen mit Fettsucht erhalten. Daher umfassen
in dieser Ausführungsform
geeignete Zellen im Krankheitszustand in dieser Ausführungsform
Kardiomyozyten, Endothelialzellen des Kreislaufsystems, Makrophagen,
Leberzellen (Hepatozyten), Adipozyten, Zellen der glatten Muskulatur,
Darmzellen, etc., jedoch nicht darauf beschränkt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Zellen im Krankheitszustand als solche klassifiziert aufgrund
einer Infektion mit Viren oder Bakterien. Geeignete Viren umfassen
Orthomyxoviren (z.B. Influenza-Virus), Paramyxoviren (z.B. respiratorische
Synzytien-Viren, Mumpsvirus, Masernvirus), Adenoviren, Rhinoviren,
Coronaviren, Reoviren, Togaviren (z.B. Rubella-Virus), Parvoviren,
Poxviren (z.B. Variolavirus, Vacciniavirus), Enteroviren (z.B. Poliovirus,
Coxsackievi rus), Hepatitisviren (einschließlich A, B und C), Herpesviren (z.B.
Herpes simples Virus, Varicella-Zoster-Virus, Cytomegalovirus, Epstein-Barr-Virus),
Rotaviren, Norwalk-Viren, Hantavirus, Arenavirus, Rhabdovirus (z.B.
Rabies-Virus), Retroviren (einschließlich HIV, HTLV-I und -II),
Papovaviren (z.B. Papillomavirus), Polyomaviren, und Picornaviren,
jedoch nicht darauf beschränkt. Geeignete
Bakterien umfassen eine breite Vielfalt von pathogenen und nicht-pathogenen
Prokaryonten von Interesse einschließlich Bacillus, Vibrio, z.B.
V. cholerae; Escherichia, z.B. enterotoxigene E. coli, Shigella,
z.B. S. dysenteriae; Salmonella, z.B. S. typhi; Mycobacterium, z.B.
M. tuberculosis, M. leprae; Clostridium, z.B. C. botulinum, C. tetani,
C. difficile, C. perfringens; Cornyebacterium, z.B. C. diphtheriae;
Streptococcus, S. pyogenes, S. pneumoniae; Staphylococcus, z.B.
S. aureus; Haemophilus, z.B. H. influenzae; Neisseria, z.B. N. meningitidis,
N. gonorrhoe; Yersinia, z.B. G. lamblia, Y. pestis, Mycoplasmen,
Rikettien, Pseudomonas, z.B. P. aeruginosa, P. putida; Leischmania,
Chlamydia, z.B. C. trachomatis; Bordetella, z.B. B. pertussis; und
Treponema, z.B. T. pallidum; jedoch nicht darauf beschränkt. In
einigen Ausführungsformen
umfasst der Krankheitszustand jedoch nicht eine bakterielle oder
viruelle Infektion.
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In
einer Ausführungsform
können
die Zellen genetisch verändert
bzw. genmanipuliert sein, das heißt sie können exogene Nukleinsäuren enthalten
(z.B. „knock-in"-Zellen oder transgenische
Tiere) oder bei ihnen können
Nukleinsäuren
(einschließlich
Genen) deletiert oder verändert
sein (z.B. „knock-out"-Zellen oder transgenische
Tiere).
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In
einer bevorzugten Ausführungsform,
wie in größerem Umfang
unten ausgeführt,
können
Zellen im Krankheitszustand mit Zellen von entsprechendem Gewebe,
die die Erkrankung nicht aufweisen, d.h. normalem Gewebe, verglichen
werden, um die Unterschiede herauszufinden. Die normale Probe kann
von demselben Tier oder einem zweiten Individuum stammen, einschließlich Familienmitgliedern,
Zwillingen, etc. Zusätzlich
kann die normale Probe von nach der Be handlung stammen, z.B. nach
Erhalt von Knochenmarkstransplantationen, Chemotherapie, etc.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Zellen einem oder mehreren bioaktiven Kandidaten-Mitteln
(auf welche hierin auch als „Drogen" bzw. „Arzneimittel" oder „Biomodulatoren" Bezug genommen wird)
vor der FTMS-Analyse
ausgesetzt. Der Begriff „bioaktives
Kandidaten-Mittel" oder „Biomodulator", wie er hierin verwendet
wird, beschreibt irgendein natürliches
oder synthetisches Molekül,
z.B. ein Protein, ein kleines organisches Molekül, Kohlenwasserstoffe (einschließlich Polysaccharide),
ein Polynukleotid, Lipide, etc., welches in den erfindungsgemäßen Systemen
zu testen ist, und insbesondere im Hinblick auf die Fähigkeit
zu testen ist, eine Reaktion oder Störung in einem zellulären System
hervorzurufen. Beispiele umfassen Drogen bzw. Arzneimittel, Antisense-
oder Triple Helix Nukleinsäuren,
Ribozyme, Hormone, Wachstumsfaktoren, Cytokine, Liganden, Antikörper, Pheromone,
Agonisten, Antagonisten, Analoga, Kanalblockierungsmittel, Toxine, Unkrautvernichter,
Geruchsstoffe oder jedwede andere chemische Moleküle.
-
Kandidaten-Mittel
umfassen zahlreiche chemische Klassen, obwohl es sich typischerweise
um organische Moleküle
handelt, bevorzugt kleine organische Verbindungen mit einem Molekulargewicht
von mehr als 100 und weniger als ungefähr 2500 Dalton, wobei Moleküle bevorzugt
in einem Bereich von ungefähr
100 bis ungefähr
1000 bis 1500 bevorzugt sind. Kandidaten-Mittel umfassen funktionelle
Gruppen, die zur strukturellen Wechselwirkung mit Proteinen notwendig
sind, insbesondere Wasserstoffbrückenbildung,
und typischerweise umfassen sie mindestens eine Amin-, Carbonyl-,
eine Hydroxyl- oder Carboxyl-Gruppe, bevorzugt mindestens zwei der
funktionellen chemischen Gruppen. Die Kandidaten-Mittel umfassen oft zyklische Kohlenstoff-
oder heterozyklische Strukturen und/oder aromatische oder polyaromatische
Strukturen, die mit einer oder mehreren der oben genannten funktionellen
Gruppen substituiert sind. Kandidaten-Mittel findet man auch unter Biomolekülen einschließlich Peptiden,
Sacchariden, Lipiden, Fettsäuren,
Steroiden, Purinen, Pyrimidinen, Derivaten, strukturellen Analoga
oder Kombinationen daraus. Besonders bevorzugt sind kleine Moleküle, Peptide, Peptidanaloga,
Lipidanaloga und Kohlenwasserstoff-Analoga.
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Kandidaten-Mittel
erhält
man aus einer breiten Vielfalt an Quellen, einschließlich Bibliotheken
aus synthetischen oder natürlichen
Verbindungen. Zum Beispiel sind zahlreiche Mittel zur zufälligen oder
gerichteten Synthese einer breiten Vielfalt organischer Verbindungen
und Biomoleküle
verfügbar,
einschließlich
der Expression randomisierter Oligonukleotide. Alternativ dazu sind
Bibliotheken aus natürlichen
Verbindungen in Form von bakteriellen, pilzlichen, Pflanzen- und
Tier-Extrakten verfügbar oder
einfach herstellbar. Zusätzlich können neue
Bibliotheken oder Spezies von Kandidaten-Mitteln hergestellt werden,
indem Vorläufermoleküle (z.B.
chemische Gerüststoffe)
Mikroorganismen (einschließlich
Bakterien, Hefen, etc.) oder anderen Organismen (Pflanzen, Actinomyceten,
Pilze, etc.) zugeführt
werden, um neue Chemikalien oder künstlich schwierig zu synthetisierende
Chemikalien/Moleküle
zu erzeugen.
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Zusätzlich werden
natürlich
oder synthetisch hervorgebrachte Bibliotheken und Verbindungen einfach über konventionelle
chemischen, physikalische und biochemische Mittel modifiziert. Bekannte
pharmakologische Mittel können
gerichteter oder zufälliger
chemischer Modifikation unterworfen werden, wie Acylierung, Alkylierung,
Veresterung, Amidifizierung, um strukturelle Analoga herzustellen.
Verbindungen können
razemische Gemische oder Isomere sein.
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Zusätzlich kann
eine Bibliothek oder mehrere Bibliotheken simultan oder nacheinander
durchgescreent werden; die Bibliotheken können verwandt sein (z.B. orthogonale
Bibliotheken, synthetische Bibliotheken verwandter Gerüststoffe,
natürliche
Bibliotheken von Pflanzenextrakten) oder nicht verwandt.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die bioaktiven Kandidaten-Mittel Proteine. Mit „Protein" sind hierin mindestens
zwei kovalent verbundene Ami nosäuren
gemeint, was Proteine, Polypeptide, Oligopeptide und Peptide umfasst.
Das Protein kann sich aus natürlich
auftretenden Aminosäuren
und Peptidbindungen, oder synthetischen peptidomimetischen Strukturen
wie Peptoiden zusammensetzen. Somit meint „Aminosäure" oder „Peptidrest", wie hier verwendet,
sowohl natürlich
vorkommende als auch synthetische Aminosäuren. Zum Beispiel werden Homophenylalanin,
Citrulin und Norleucin für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung als Aminosäuren angesehen.
-
„Aminosäure" umfasst auch Iminosäurereste
wie Prolin und Hydroxyprolin. Die Seitenketten können entweder in der (R)- oder
der (S)-Konfiguration vorliegen. In der bevorzugten Ausführungsform
liegen die Aminosäuren
in der (S)- oder L-Konfiguration
vor. Wenn nicht-natürlich
vorkommende Seitenketten verwendet werden, können Nicht-Aminosäure-Substituenten
verwendet werden, um beispielsweise den Abbau in vivo zu verhindern
oder zu verzögern.
Chemische Blockierungsgruppen oder andere chemische Substituenten
können
ebenfalls hinzugefügt
werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die bioaktiven Kandidaten-Mittel natürlich vorkommende Proteine
oder Fragmente von natürlich
vorkommenden Proteinen. Daher können
zum Beispiel zelluläre
Extrakte, die Proteine enthalten, oder zufällige oder gerichtete Verdaue
von proteinösen
zellulären
Extrakten verwendet werden. Auf diese Weise können Bibliotheken von prokaryotischen
und eukaryotischen Proteinen für
das Screening in dem hierin beschriebenen System hergestellt werden.
Insbesondere bevorzugt in dieser Ausführungsform sind Bibliotheken
von bakteriellen, pilzlichen, viralen und Säuger-Proteinen, wobei letztere
bevorzugt sind, und humane Proteine insbesondere bevorzugt sind.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die bioaktiven Kandidaten-Mittel Peptide aus ungefähr 5 bis
ungefähr
30 Aminosäuren,
wobei von ungefähr
5 bis ungefähr
20 Aminosäuren
bevorzugt sind, und von ungefähr
7 bis ungefähr
15 insbesondere bevorzugt sind. Die Peptide können Verdauprodukte von natürlich vorkommenden
Proteinen sein, wie oben ausgeführt,
Zufallspeptide, oder „verzerrte" („biased") Zufallspeptide. Mit „randomisiert" („Zufalls-") oder grammatikalischen Äquivalenten
ist hierin gemeint, dass jede Nukleinsäure und jedes Peptid im Wesentlichen
aus Zufallsnukleotiden bzw. -aminosäuren besteht. Da diese Zufallspeptide (oder
Nukleinsäuren
wie unten diskutiert) im Allgemeinen chemisch synthetisiert werden,
können
sie jedes Nukleotid oder jede Aminosäure an jeder Position einbauen.
Das synthetische Verfahren kann so gestaltet werden, dass randomisierte
Proteine oder Nukleinsäuren
erzeugt werden, so dass die Bildung von allen oder den meisten der
möglichen
Kombinationen über
die Länge
der Sequenz ermöglicht
wird, und dadurch eine Bibliothek aus randomisierten bioaktiven
proteinösen
Kandidaten-Mitteln gebildet wird. Daher können zum Beispiel Bibliotheken
aus helikalen amphipathischen Peptiden, Beta-Faltblatt-Peptiden, amphipathischen
Beta-Faltblatt-Peptiden, etc. hergestellt werden.
-
In
einer Ausführungsform
ist die Bibliothek vollständig
randomisiert, ohne Sequenzpräferenzen
oder Konstanten an irgendeiner Position. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Bibliothek "unausgewogen" bzw. „verzerrt" („biased"). Das heißt, einige
Positionen innerhalb der Sequenz werden entweder konstant gehalten
oder sie werden aus einer begrenzten Anzahl von Möglichkeiten
ausgewählt.
In einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Nukleotide oder Aminosäurereste
innerhalb einer definierten Klasse randomisiert, zum Beispiel aus
hydrophoben Aminosäuren,
hydrophilen Resten, sterisch unausgewogenen bzw. verzerrten Resten
(entweder kleinen oder großen),
zur Bildung von Cysteinen hin zum Quervernetzen, von Prolinen für SH-3-Domänen, Serinen,
Threoninen, Tyrosinen oder Histidinen für Phosphorylierungsstellen,
etc., oder zu Purinen hin, etc.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die bioaktiven Kandidaten-Mittel Nukleinsäuren. Mit „Nukleinsäure" oder „Oligonukleotid" oder grammatikalischen Äquivalenten
sind hierin mindestens zwei Nukleotide, die kovalent miteinander
verknüpft
sind, gemeint. Eine erfindungsgemäße Nukleinsäure wird im Allgemeinen Phosphodiesterbindungen
enthalten, obwohl in einigen Fällen,
wie un ten ausgeführt,
Nukleinsäureanaloga umfasst
sind, die wechselnde Rückgrate
aufweisen können,
indem sie zum Beispiel Phosphoamid (Beaucage et al., Tetrahedron,
49(10):1925 (1993) und darin enthaltene Literaturstellen; Letsinger,
J. Org. Chem., 35:3800 pyrimidinyl1970); Sprinzl et al., Eur. J.
Biochem., 81:579 (1977); Letsinger et al., Nucl. Acids Res., 14:3487 (1986);
Sawai et al., Chem. Lett. 805 (1984), Letsinger et al., J. Am. Chem.
Soc., 110:4470 (1988); und Pauwels et al., Chemica Scripta, 26:141
(1986), Phosphorthioat (Mag et al., Nucleic Acids Res., 19:1437
(1991); und U.S. Patent Nr. 5,644,048), Phosphordithioat (Briu et
al, J. Am.Chem. Soc., 111:2321 (1989)), O-Methylphosphoramidid-Verbindungen (siehe
Eckstein, Oligonucleotides and Analogues: A Practical Approach,
Oxford University Press), und Peptid-Nukleinsäure-Rückgrate und -Verbindungen (siehe
Egholm, J. Am. Chem. Soc., 114:1895 (1992); Meier et al., Chem.
Int. Ed. Engl., 31:1008 (1992); Nielsen, Nature, 365:566 (1993); Carlsson
et al., Nature, 380:207 (1996)) umfassen. Andere analoge Nukleinsäuren umfassen
jene mit positiven Rückgraten
(Denpcy et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 92:6097 (1995)); nicht-ionischen
Rückgraten (US-Patente
5,386,023; 5,637,684; 5,602,240, 5,216,141; und 4,469,863; Kiedrowshi
et al., Angew. Chem. Intl. Ed. English, 30:423 (1991); Letsinger
et al., J. Am. Chem. Soc., 110:4470 (1988); Letsinger et al., Nucleoside & Nucleotide, 13:1597
(1994); Kapitel 2 und 3, ASC Symposium Series 580, „Carbohydrate
Modifications in Antisense Research", Herausgeber Y.S. Sanghzui und P. Dan
Cook, Mesmaeker et al., Bioorganic out-put interface Medicinal Chem. Lett.,
4:395 (1994); Jeffs et al., J. Biomolecular NMR, 34:17 (1994); Tetrahedron
Lett., 37:743 (1996)) und Nicht-Ribose-Rückgrate,
einschließlich
jener, die in US-Patenten 5,235,033 und 5,034,506 beschrieben sind
und in Kapiteln 6 und 7, ASC Symposium Series 580, „Carbohydrate
Modifications in Antisense Research", Herausgeber Y.S. Sanghui und P. Dan
Cook. Nukleinsäuren,
die ein oder mehrere zyklische Zucker enthalten, sind ebenfalls
von der Definition von Nukleinsäuren
umfasst (siehe Jenkins et al., Chem. Soc. Rev., (1995) Seiten 169–176). Mehrere
Nukleinsäureanaloga
sind in Rawls, C & E
News, 2. Juni, 1995, Seite 35 beschrieben. Diese Modifikationen
des Ribose-Phosphat-Rückgrats
können
vorgenommen werden, um das Anhängen zusätzlicher
Gruppierungen wie Markierungen zu erleichtern, oder um die Stabilität und die Halbwertszeit
solcher Moleküle
in physiologischen Umgebungen zu erhöhen. Zusätzlich können Gemische natürlich vorkommender
Nukleinsäuren
und Analoga hergestellt werden. Analog dazu können Gemische unterschiedlicher
Nukleinsäureanaloga,
und Gemische natürlich
vorkommender Nukleinsäuren
und Analoga hergestellt werden. Die Nukleinsäuren können einzelsträngig oder
doppelsträngig
sein, wie angegeben, oder sie können
sowohl Teile doppelsträngiger
als auch einzelsträngiger
Sequenz enthalten. Die Nukleinsäure
kann DNA sein, sowohl genomische als auch c-DNA, RNA, oder ein Hybrid,
wobei die Nukleinsäure
eine Kombination aus Desoxyribo- und Ribo-Nukleotiden enthält, und
jedwede Kombination aus Basen, einschließlich Uracil, Adenin, Thymin,
Cytosin, Guanin, Inosin, Xanthin, Hypoxanthin, Isocytosin, Isoguanin,
etc.
-
Wie
oben allgemein für
Proteine beschrieben, können
bioaktive Nukleinsäure-Kandidaten-Mittel
natürlich
vorkommende Nukleinsäuren,
Zufallsnukleinsäuren,
oder „verzerrte" („biased") Zufalls-Nukleinsäuren sein.
Es können
zum Beispiel Verdauprodukte von prokaryotischen oder eukaryotischen
Genomen verwendet werden, wie oben für Proteine ausgeführt.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die bioaktiven Kandidaten-Mittel chemische Gebilde, von denen
eine breite Vielfalt in der Literatur verfügbar ist.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird eine Bibliothek unterschiedlicher bioaktiver Kandidaten-Mittel
verwendet. Bevorzugt sollte die Bibliothek eine ausreichend strukturell-diverse
Population randomisierter Mittel bereitstellen, um einen der Wahrscheinlichkeit
nach ausreichend großen
Bereich an Diversität
zu erreichen, um eine Bindung an ein bestimmtes Ziel zu erlauben.
Dementsprechend sollte eine Wechselwirkungsbibliothek groß genug
sein, so dass mindestens eines ihrer Mitglieder eine Struktur haben
wird, die ihm eine Affinität
an das Ziel verleiht. Obwohl es schwierig ist, die erforderliche
absolute Größe einer
Wechselwirkungsbibliothek zu schätzen,
stellt die Natur mit der Immunreaktion einen Hinweis bereit: eine
Diversität
von 107 bis 108 unterschiedlichen
Antikörpern
stellt mindestens eine Kombination mit ausreichender Affinität bereit, um
mit den meisten potentiellen Antigenen, mit denen ein Organismus
konfrontiert ist, zu interagieren. Publizierte in vitro-Selektionstechniken
haben auch gezeigt, dass eine Bibliothekengröße von 107 bis
108 ausreichen ist, um Strukturen mit einer
Affinität
für das
Ziel zu finden. Eine Bibliothek aus allen Kombinationen eines Peptids
von 7 bis 20 Aminosäuren
Länge,
wie sie allgemein hierin vorgeschlagen wird, besitzt das Potential, für 207 (109) bis 2020 zu kodieren. Daher ermöglichen die vorliegenden Verfahren
mit Bibliotheken aus 107 bis 108 unterschiedlichen
Molekülen
einen „Arbeits"-Satz einer theoretisch
vollständigen
Interaktions- bzw. Wechselwirkungsbibliothek für 7 Aminosäuren, und einen Satz aus Formen
bzw. Shapes für
die 2020-Bibliothek. Daher werden in einer
bevorzugten Ausführungsform
mindestens 103 unterschiedliche Kandidaten-Mittel
durchgescreent, wobei mindestens 104 bevorzugt
ist, mindestens 105 bis 106 besonders
bevorzugt ist, und in einigen Fällen,
abhängig
von den Screening-Techniken, 107, 108 oder 109 unterschiedliche
Kandidaten-Mittel, die simultan in den vorliegenden Verfahren analysiert
werden. Bevorzugte Verfahren maximieren Bibliothekengröße und -diversität.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Kandidaten-Mittel eine bekannte Droge bzw. ein bekanntes
Arzneimittel, z.B. ein bioaktives Mittel, von dem bekannt ist, dass
es mindestens eine wünschenswerte Wirkung
aufweist. Wie jedoch ausführlicher
unten ausgeführt,
weisen viele Arzneimittel Nebenwirkungen oder Toxizitätsprobleme
auf, und die vorliegende Erfindung kann verwendet werden, um die
Mechanismen der Toxizität
aufzuhellen und um nach einer zweiten Generation von Arzneimittel-Analoga
zu screenen, die nicht so viele oder keine Nebenwirkungen aufweisen.
Zum Beispiel können
die Peaks eines Spektrums mit Toxizität in Verbindung stehen, was
durch die Verwendung von klassischen Markern oder Farbstoffen identifiziert
wird, beispielsweise Lebensfähigkeitsfarbstoffen,
oder Massentags, wie im Stand der Technik bekannt. Zusätzlich werden
in einigen Ausführungsformen
zwei oder mehr Drogen bzw. Arzneimittel zu der Probe simultan oder nacheinander
hinzu gegeben, um die Untersuchung von Arzneimittelwechselwirkungsmechanismen
und Komplikationen zu ermöglichen
oder um einen biologischen/metabolischen Stoffwechselweg oder ein
Enzym zu blockieren.
-
Wie
vom Fachmann anerkannt werden wird, gibt es eine breite Vielfalt
möglicher
Drogen bzw. Arzneimittel, die in der vorliegenden Erfindung eine
Anwendung finden können,
abhängig
von dem Assay und den gewünschten
Eigenschaften. Zum Beispiel umfassen bei Krebsanwendungen geeignete
Krebs-Arzneimittel antineoplastische Arzneimittel einschließlich alkylierender
Mittel wie Alkylsulfonate (Busulfan, Improsulfan, Piposulfan); Aziridine
(Benzodepa, Carbochon, Meturedepa, Uredepa); Ethylenimine und Methylmelamine
(Altretamin, Triethylenmelamin, Triethylenphosphoramid, Triethylenthiophosphamid,
Trimethylolmelamin); N-Lost-Verbindungen (Chloramucil, Chlornaphazin,
Cyclophosphamid, Estramustin, Ifosfamid, Mechlorethamin, Mechlorethaminoxidhydrochlorid,
Melphalan, Novembichin, Phenesterin, Prednimustin, Trofosfamid,
Uracil-Lost); Nitrosoharnstoffe (Carmustin, Chlorzotocin, Fotenmustin,
Lomustin, Nimustin, Ranimustin); Dacarbazin, Mannomustin, Mitobranitol,
Mitolactol; Pipoproman; Doxorubicin und Cisplatin (einschließlich seiner
Derivate), jedoch nicht darauf beschränkt.
-
Insbesondere
im Hinblick auf kardiovaskuläre
Erkrankungen gibt es eine Vielzahl geeigneter Drogen bzw. Arzneimittel,
die zu Zellen gegeben werden können,
um den Wirkmechanismus aufzuhellen, die Reaktion bei dem Biomolekül-Spiegel
zu charakterisieren, oder relevante Biomoleküle im Stoffwechselweg einer
Arzneimittelwirkung zu identifizieren. Diese umfassen Statine (Cholesterinherabsetzende
Mittel, die Cholesterin-Synthese durch Inhibieren von HMGCoA-Reduktase blockieren,
welche Atorvastatin, Pravastain, Lovastatin, Cerivastatin, Sinvastatin
umfassen), Fibrate (Fenofibrat, Bezafibrat, Gemfibrozil), Niacin,
Nicotinsäure, Östrogene,
Gallensäure-bindende
Harze (einschließlich
Cholestyramin und Colestipolhydrochlorid), ACAT-Inhibitoren, Inhibitoren
der intestinalen Cholesterin-Absorption, PPAR-Liganden, (alpha,
gamma, etc.), und Liganden von Kernfaktor wie RXR, FXR, ROR, etc.;
jedoch nicht darauf beschränkt.
-
Geeignete
Diabetes-Arzneimittel umfassen Biguanide (einschließlich Metformin,
Phenformin und Bufomin, jedoch nicht darauf beschränkt); Sulfonylharnstoffe
(einschließlich
Tolbutamid, Acetohexamid, Tolazomid, Chlorpropamid, Glipizid und
Glyburid, jedoch nicht darauf beschränkt); Thazolidindion-Derivate
(einschließlich
Ciglitazon, Ploglitazon, Englitazon und Troglitazon, jedoch nicht
darauf beschränkt);
und andere, die in Cornicelli, Atherosclerosis 2(2):43 (1999) beschrieben
sind, jedoch nicht darauf beschränkt.
-
Geeignete
Arzneimittel bei Hypertonie umfassen Betablocker, ACE-Inhibitoren,
Diuretika; Angiotensin-Inhibitoren wie Losartan, etc., jedoch nicht
darauf beschränkt.
-
Die
bioaktiven Kandidaten-Mittel werden mit einer Zelle oder einer Population
von Zellen vereinigt oder zu diesen hinzu gegeben. Geeignete Zelltypen
für unterschiedliche
Ausführungsformen
sind oben erläutert. Das
bioaktive Kandidaten-Mittel
und die Zellen werden vereinigt. Wie vom Fachmann anerkannt werden
wird, kann dies auf eine Vielzahl von Wegen erreicht werden, einschließlich Zugabe
der Kandidaten-Mittel auf die Oberfläche der Zellen, zum Medium,
das die Zellen enthält,
oder auf eine Oberfläche,
auf welcher die Zellen wachsen oder mit der sie in Kontakt stehen;
Zugabe der Mittel in die Zellen, zum Beispiel unter Verwendung von
Vektoren, die die Mittel in die Zellen einbringen werden (d.h. wenn
die Mittel Nukleinsäuren
oder Proteine sind). Wie vom Fachmann anerkannt werden wird, gibt
es eine breite Vielfalt von Verabreichungsverfahren, die verfügbar sind,
einschließlich
der Verwendung von Vesikeln und anderen Vehikeln wie Liposomen,
organischen Lösungen,
Dispersionen, Suspensionen, Elektroporation, etc.
-
Im
Allgemeinen werden die Kandidaten-Mittel zu den Zellen gegeben (entweder
extrazellulär
oder intrazellulär,
wie oben ausgeführt),
und zwar unter Reaktionsbedingungen, die eine Mittel-Target-Wechselwirkung
begünstigen.
Im Allgemeinen wird es sich dabei um physiologische Bedingungen
handeln. Inkubationen können
bei jeder Temperatur durchgeführt
werden, welche eine optimale Aktivität erleichtert, typischerweise zwischen
4 und 40°C.
Inkubationszeiten werden im Hinblick auf eine optimale Aktivität ausgewählt, aber
sie können
auch optimiert werden, um ein schnelles Hochdurchsatzscreening zu
erleichtern. Typischerweise werden zwischen 0,1 und 4 Stunden ausreichend
sein, bevorzugt zwischen 0,1 und 1 Stunde. Überschüssiges Reagenz wird im Allgemeinen
entfernt oder weggewaschen.
-
Eine
Vielzahl anderer Reagenzien bzw. Mittel kann in die Reaktionen und
Assays aufgenommen werden, wie unten ausgeführt. Diese umfassen Reagenzien
wie Salze, neutrale Proteine, z.B. Albumin, Detergenzien, etc.,
welche verwendet werden können,
um eine optimale Protein-Protein-Bindung zu erleichtern und/oder
nicht-spezifische oder Hintergrunds-Wechselwirkungen zu vermindern.
Auch Reagenzien, die auf andere Weise die Effizienz des Assays verbessern,
wie Protease-Inhibitoren, Nuklease-Inhibitoren, antimikrobielle
Mittel, etc., können
verwendet werden. Das Gemisch aus Komponenten kann in jeder Reihenfolge
hinzu gegeben werden, die für
eine Analyse und ein Screening sorgt, wie eben notwendig. Das Waschen
oder Spülen
der Zellen wird, wie vom Fachmann anerkannt werden wird, zu unterschiedlichen
Zeiten vorgenommen, und es kann die Verwendung einer Filtration
und Zentrifugation umfassen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden eher Störmittel-
bzw. -faktoren, „Pertubatoren", verwendet, als
eine Chemikalie oder eine biochemische Gruppierung als Kandidaten-Mittel
zu verwenden. In diesem Zusammenhang bezieht sich der Begriff „Pertubator" auf einen physikalischen
oder nicht-physikalischen Parameter oder einen Reiz bzw. Stimulus,
der eine Reaktion oder eine Störung
bzw. Pertubation in einem biologischen System auslöst (auf
zellulärer,
Gewebe- oder Organismus-Ebene). Physikalische Stimuli umfassen Umgebungs-
bzw. Umwelt-Bedingungen
(einschließlich
Gas, Geruchsstoffe, Stromschlag, Bestrahlung und andere physikalische
Einflüsse,
jedoch nicht darauf beschränkt),
lebende Organismen (einschließlich
Bakterien-, Virus-, Hefen-, Pflanzen- oder Tier-Parasiten, jedoch
nicht darauf beschränkt)
und fremde Substanzen (z.B. ein Transplantiertes oder aufgepfropftes
Organ oder Gewebe, ein Implantat), jedoch nicht darauf beschränkt. Nicht-physikalische
Stimuli umfassen Umgebungsbedingungen (einschließlich kalter oder heißer Temperaturen,
Druck, jedoch nicht darauf beschränkt), oder emotionale Zustände (einschließlich Angst, Stress,
mentale Herausforderung, emotionale Störung, sexuelle Anziehung und
Vergnügen,
jedoch nicht darauf beschränkt);
sie sind jedoch nicht darauf beschränkt.
-
Sobald
die Zellen dem Kandidaten-Mittel bzw. den Kandidaten-Mitteln ausgesetzt
wurden und es ihnen ermöglicht
wurde, für
eine gewisse Zeitspanne zu inkubieren, können mehrere Schritte durchgeführt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform
können
die Zellen, wenn zum Beispiel Bibliotheken von Kandidaten-Mitteln zu den Zellen
hinzu gegeben wurden, im Hinblick auf einen veränderten Phänotyp durchgescreent werden,
um Zellen zu isolieren, die einen erwünschten Phänotyp aufzeigen. Diese isolierten
Zellen werden dann einer FTMS unterzogen, um die zugrunde liegenden
Wirkungen auf biomolekularer Ebene aufzuhellen und zu charakterisieren.
Das heißt,
ein biochemischer „Fingerabdruck" eines wünschenswerten
Phänotyps kann
erzeugt werden und er kann in Drogen- bzw. Arzneimittelentwicklungsprogrammen
verwendet werden, als ein Beispiel. Wenn die Bibliotheken klein
sind oder wenn einzelne Drogen oder Sätze von Drogen verwendet wurden,
kann alternative dazu jede Zellpopulation einer FTMS-Analyse unterzogen
werden, wie oben ausgeführt,
um den „Fingerabdruck" der Wirkung der
Droge herauszufinden. Wiederum kann diese Art der Analyse, wie unten
ausgeführt,
verwendet werden, um Datenbanken für unterschiedliche Gewebe,
unterschiedliche Drogen, etc. aufzubauen.
-
Daher
werden die Zellen in einer bevorzugten Ausführungsform, nach Zugabe von
Bibliotheken von Kandidaten-Mitteln zu einer Population von Zellen,
im Hinblick auf einen veränderten
Phänotyp
durchgemustert. Mit „veränderter
Phänotyp" oder „veränderter
Physiologie" oder
anderen grammatikalischen Äquivalenten ist
hierin gemeint, dass der Phänotyp
der Zelle auf irgendeine Weise verändert ist, bevorzugt auf irgendeinem detektierbaren
und/oder messbaren Weg. Es sollte erwähnt werden, dass sowohl wünschenswerte
(z.B. im Falle von Krebszellen das Auftauchen von Differenzierung)
als auch unerwünschte
(z.B. Entdifferenzierung) Phänotypen
nützlich
sind. Wie von der Fachwelt anerkannt werden wird, ist eine Stärke der
vorliegenden Erfindung die breite Vielfalt von Zelltypen und potentiellen
phänotypischen
Veränderungen,
welche unter Verwendung der vorliegenden Verfahren getestet werden
können.
Dementsprechend kann jede phänotypische Veränderung,
welche beobachtet, detektiert oder gemessen werden kann, die Grundlage
der hierin beschriebenen Screeningverfahren bilden. Geeignete phänotypische
Veränderungen
umfassen, ohne Einschränkung auf
diese: grobe physikalische Veränderungen
wie Veränderungen
in Zellmorphologie, Zellwachstum, Zellüberlebensfähigkeit, Adhäsion an
Substrate oder andere Zellen, Auftauchen von Lipidinklusion, und
zelluläre Dichte;
Veränderungen
in der Expression einer oder mehrerer RNAs, Proteine, Lipide, Hormone,
Cytokine oder anderer Moleküle;
Veränderungen
in einem Gleichgewichtsstadium (z.B. Halbwertszeit) oder einer oder mehrerer
RNAs, Proteine, Lipide, Hormone, Cytokine oder anderer Moleküle; Veränderungen
in der Lokalisation einer oder mehrerer RNAs, Proteine, Lipide,
Hormone, Cytokine oder anderer Moleküle; Veränderungen in der Bioaktivität oder spezifischen
Aktivität
einer oder mehrerer RNAs, Proteine, Lipide, Hormone, Cytokine, Rezeptoren
oder anderer Moleküle;
Veränderungen
in der Sekretion von Ionen, Cytokinen, Hormonen, Wachstumsfaktoren
oder anderer Moleküle;
Veränderungen
bei zellulären/er
Membran-Potentialen, -Polarisierungen, -Integrität oder -Transport; Veränderungen
der Infektiösität, Empfänglichkeit,
Latenz, Adhäsion
und Aufnahme von Viren und bakteriellen Pathogenen; etc. Mit „fähig bzw.
geeignet, den Phänotyp
zu verändern" ist hierin gemeint,
dass das bioaktive Mittel den Phänotyp
der Zelle auf irgendeinem detektierbaren und/oder messbaren Weg
verändern
kann.
-
Der
veränderte
Phänotyp
kann auf eine breite Vielfalt von Wegen detektiert werden, wie vom
Fachmann anerkannt werden wird, und die Wege werden im Allgemeinen
von dem Phänotyp,
der verändert
wird, abhängen
und diesem entsprechen. Im Allgemeinen wird der veränderte Phänotyp zum
Beispiel unter Verwendung der folgenden Modalitäten detektiert: mikroskopische
Analyse der Zellmorphologie; Standard-Zell-Überlebensfähigkeits-Assays, einschließlich sowohl
verstärktem
Zelltod als auch erhöhter
Zell-Lebensfähigkeit, zum
Beispiel Zellen, die dann resistent gegenüber Zelltod durch Virus, Bakterien
oder bakterielle oder synthetische Toxine sind; Standardmarkierungsassays,
wie fluorometrische Indikatorassays im Hinblick auf die Anwesenheit
oder den Spiegel an einer besondere Zelle oder in einem besondere
Molekül,
einschließlich
FACS oder anderer Färbetechniken;
biochemische Detektion der Expression von Targetverbindungen nach
Abtöten der
Zellen, etc. In einigen Fällen
kann der veränderte
Phänotyp
die Veränderung
im FTMS-Spektrum selbst sein; zum Beispiel kann bei Erkrankungen
oder anderen Bedingungen, die keine großartigen phänotypischen Veränderungen
hervorrufen, die Aufhellung der Veränderung unter Verwendung von
FTMS durchgeführt
werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Zelle, sobald eine Zelle mit einem geänderten Phänotyp detektiert ist, von der
Vielzahl derer isoliert, welche keine veränderten Phänotypen aufweisen. Das kann auf
eine Vielzahl von Wegen durchgeführt
werden, wie im Stand der Technik bekannt, und wird in einigen Beispielen
vom Assay oder Screen abhängen.
Geeignete Isolierungstechniken umfassen ohne Einschränkung auf
diese FTMS, Selektion durch Lyse unter Verwendung von Complement,
Zellklonierung, Scanning mittels Fluorimager, Expression eines „Überlebens"- bzw. „survival"-Proteins, induzierte
Expression eines Zelloberflächenproteins
oder anderen Moleküls,
dem Fluoreszenz verliehen werden kann oder das zur physikalischen Isolierung
markierbar ist; Expression eines Enzyms, das ein nicht-fluoreszentes
Molekül
in ein fluoreszentes umwandelt; Überwachsen
gegen einen Hintergrund ohne oder mit langsamem Wachstum; Tod von
Zellen und Isolierung von DNA oder anderer Zellvitalitäts-Indikatorfarbstoffe
etc.
-
Die
isolierten Zellen, z.B. die Zellen, die einen veränderten
Phänotyp
vermutlich aufgrund der Anwesenheit des Kandidaten-Mittels aufweisen,
werden dann einer FTMS-Analyse unterzogen, wie unten beschrieben.
-
Ein
deutlicher Vorteil der vorliegenden Erfindung ist die Fähigkeit
von FTMS, einzelne Zellen oder kleine Zellpopulationen zu analysieren.
Dies ist besonders im Krebsbereich relevant, da Heterogenität von Proben Unklarheit
verursachen kann. Die Mikrodissektion von Geweben und Metastasen
kann sehr kleine Proben ermöglichen,
so dass sie einzelne Zellen umfassen, welche dann unter Verwendung
der vorliegenden Verfahren analysiert werden können. Zusätzlich gibt es eine Vielfalt
experimenteller Techniken, die eine Einzelzellanalyse ermöglichen
(z.B. Fluoreszenz-aktivierte Zellsortierung (FACS)), die mit den
Techniken der vorliegenden Erfindung kombiniert werden können.
-
In
einigen Ausführungsformen
können
die Kandidaten-Mittel (einschließlich Drogen bzw. Arzneimittel) eher
zu den Zell-Lysaten hinzu gegeben werden, als zu den intakten Zellen.
Wenn zum Beispiel die Drogen bzw. Arzneimittel nur schwach absorbiert
werden, kann die direkte Zugabe zum Zell-Lysat in der Vereinfachung der
Wirkungen resultieren. Zusätzlich
werden Drogen-Stabilitäts-
oder -Metabolismus-Studien häufig
mit Zellhomogenaten durchgeführt.
-
Zusätzlich dazu
sollte erwähnt
werden, dass die Screening-Protokolle, die verwendet werden, um Kandidaten
zu screenen, jede beliebige Anzahl von Hochdurchsatzscreening („high throughput
screening", HTS)-Techniken
verwenden können.
In einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen die Systeme der vorliegenden Erfindung Flüssigkeitshandhabungs-Komponenten,
einschließlich
Kom ponenten zur Beladung und Entnahme von Flüssigkeiten an jeder Station
oder an jedem Satz von Stationen. Die Flüssigkeitshandhabungs-Systeme
können
Robotersysteme umfassen, welche jede beliebige Anzahl von Komponenten
umfassen. Zusätzlich
können
beliebig viele oder alle hierin ausgeführten Schritte automatisiert
sein; die Systeme können
zum Beispiel vollständig
oder teilweise automatisiert sein.
-
Wie
vom Fachmann anerkannt werden wird, gibt es eine breite Vielfalt
von Komponenten, welche verwendet werden kann, einschließlich eines
oder mehrerer Roboterarme, Plattenhandhabungssystemen für die Positionierung
von Mikrotiterplatten; Haltern mit Kartuschen, Steckmodulen und/oder
Kappen bzw. Deckeln; automatisierter Kappen- oder Deckel-Handhabungssystemen,
um Deckel für
Vertiefungen auf Nicht-Querkontaminierungs-Platten zu entfernen
und zu ersetzen; Spitzenanordnungen für die Probenverteilung mit
Wegwerfspitzen; waschbarer Spitzenanordnungen für die Probenverteilung; Ladeblöcken für 96 Vertiefungen
(oder mehr); gekühlten
Reagenzgestellen; Microtiterplatten-Pipetten-Positionen (wahlweise gekühlt); Gestelltürmen für Platten
und Spitzen; und Computersystemen. Vollständige Roboter- oder Microströmungssysteme
umfassen automatisierte Flüssigkeits-,
Partikel-, Zell- und Organismus-Handhabung, einschließlich Hochdurchsatzpipettieren,
um alle Schritte von Screeninganwendungen durchzuführen. Dies
umfasst Flüssigkeits-,
Partikel-, Zell- und Organismus-Manipulationen
wie Absaugen, Verteilen, Mischen, Verdünnen, Waschen, genaue volumetrische
Transfers; Aufnahme und Verwerfen von Pipettenspitzen; und wiederholtes
Pipettieren von identischen Volumina für die multiple Verteilung einer
einzelnen angesaugten Probe. Diese Manipulationen sind Flüssigkeits-,
Partikel-, Zell- und Organismus-Transfers ohne Querkontaminierung.
Dieses Instrument führt eine
automatisierte Replikation von Microtiterplattenproben auf Filtern
durch, auf Membranen und/oder auf Tochterplatten, Transfers mit
hoher Dichte, serielle Verdünnungen
vollständiger
Platten, und Hochkapazitätsoperationen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden chemisch mit Derivaten versehene Partikel, Platten, Kartuschen
oder Kassetten, Röhrchen,
magnetische Partikel oder andere Festphasenmatrizes mit Spezifität für die Assaykomponenten
verwendet. Die Bindungsoberflächen
von Microtiterplatten, Röhrchen
und jeglichen Festphasenmatrizes umfassen nicht-polare Oberflächen, hochpolare
Oberflächen,
modifizierte Dextranbeschichtungen, um kovalente Bindung zu fördern, Antikörperbeschichtung,
Affinitätsmedien,
um Fusionsproteine oder -peptide zu binden, an der Oberfläche befestigte
Proteine wie rekombinantes Protein A oder G, Nukleotid-Harze oder -Beschichtungen,
und andere Affinitätsmatrizes
sind bei dieser Erfindung nützlich.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden Plattformen für
Platten mit multiplen Vertiefungen, Multi-Röhrchen, Halter, Patronen bzw.
Kassetten, Miniröhrchen,
Platten mit tiefen Vertiefungen, Microzentrifugenröhrchen,
Kryogefäße, Platten
mit eckigen Vertiefungen, Filter, Chips, optische Fasern, Kügelchen
und andere Festphasenmatrizes oder Plattformen mit verschiedenen
Volumina für
eine zusätzliche
Kapazität
auf einer erweiterungsfähigen
modularen Plattform angeordnet. Diese modulare Plattform umfasst
einen Orbitalschüttler mit
variierbarer Geschwindigkeit, und Multipositionsarbeitsdecks für Quellenproben,
Proben und Reagenzverdünnung,
Assayplatten, Proben- und Reagenz-Reservoirs, Pipettenspitzen, und
eine aktive Waschstation.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden Thermocycler und thermoregulierende Systeme wie Peltier-Systeme
zur Stabilisierung der Temperatur der Hitzeaustauscher verwendet,
wie beispielsweise kontrollierte Blocks oder Plattformen, um eine
genaue Temperaturkontrolle bei der Inkubation von Proben von 4°C bis 100°C sicherzustellen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden austauschbare Pipettenköpfe
(einzelne oder Multikanal) mit einzelnen oder multiplen magnetischen
Sonden, Affinitätssonden,
oder Pipettiermaschinen als Roboter die Flüssigkeiten, Partikel, Zellen
und Organismen manipulieren. Magnetische Trennapparate im Multi-Vertiefungs- oder
Multi-Röhrchen-Format
manipulieren Flüssigkeiten,
Partikel, Zellen und Organismen im Einzel- oder multiplen Probenformat.
-
In
einigen Ausführungsformen
wird die Ausstattung einen Detektor umfassen, wobei es sich um eine breite
Vielfalt von unterschiedlichen Detektoren handeln kann, abhängig von
der Anwesenheit oder Abwesenheit von Markierungen und dem Assay.
In einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen nützliche
Detektoren ein Mikroskop bzw. mehrere Mikroskope mit multiplen Fluoreszenzkanälen; Plattenleser,
um Fluoreszenz-, Ultraviolett- und sichtbare spektrophotometrische
Detektion mit einzelnen und dualen Wellenlängen-Endpunkten und kinetischer
Fähigkeit
zu ermöglichen,
Fluoreszenz-Resonanz-Energie-Transfer (FRET), Lumineszenz, Quenching,
Zwei-Photonen-Anregung, und Intensitätsumverteilung; CCD-Kameras,
um Daten und Bilder aufzunehmen und in quantifizierbare Formate
umzuwandeln; einen Computerarbeitsplatz; und ein oder mehrere Barcode-Lesegeräte.
-
Diese
Instrumente können
in eine Laminarstrom- oder Abzugs-Haube passen oder sie sind abgeschlossen,
in einem abgeschlossenen System, und zwar für Zellkulturwachstum und Transformation
in Platten mit vielen Vertiefungen oder Röhrchen und für gefährliche
Operationen. Ganz ähnlich
können
Operationen unter einer kontrollierten Umgebung wie beispielsweise
einem Inertgas durchgeführt
werden (zum Beispiel um Lipidoxidation zu verhindern). Die lebenden
Zellen können
unter kontrollierten Wachstumsbedingungen gezogen werden, mit Kontrollen
in Bezug auf Temperatur, Feuchtigkeit und Gas über Zeitserien des Lebendzellassays.
Automatisierte Transformation von Zellen und automatisierte Koloniepicker
werden ein schnelles Screening erwünschter Zellen erleichtern.
-
Durchflusszytometrie
oder Kapillarelektrophoreseformate können für das individuelle Entnehmen
bzw. Aufnehmen magnetischer und anderer Kügelchen, Partikel, Zellen und
Organismen verwendet werden.
-
Die
flexible Hardware und Software ermöglicht eine instrumentelle
Anpassungsfähigkeit
für vielfältige Anwendungen.
Die Softwareprogrammmodule ermöglichen
die Gestaltung, Modifikation und das Durchführen von Verfahren. Die diagnostischen
Systemmodule ermöglichen
eine instrumentelle Anordnung, korrekte Verbindungen, und Motoroperationen.
Die maßgeschneiderten
Werkzeuge, Laborwaren und Flüssigkeits-,
Partikel-, Zell- und Organismen-Transfer-Muster ermöglichen
es, dass unterschiedliche Anwendungen durchgeführt werden. Die Datenbank ermöglicht die
Speicherung von Verfahren und Parametern. Roboter- und Computer-Interfaces
erlauben die Kommunikation zwischen Instrumenten.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Robotervorrichtung einen Prozessor bzw. eine Zentraleinheit,
welche über
eine Sammelleitung (Bus) mit einem Speicher und einem Satz von Input/Output-Geräten (z.B.
Tastatur, Maus, Monitor, Drucker, etc.) kommuniziert. Wie hierin
diskutiert, kann dies zusätzlich
zu oder anstelle der CPU für
die FTMS-Datenanalyse der Fall sein. Die allgemeine Interaktion
zwischen einem Prozessor bzw. einer Zentraleinheit (CPU), einem
Speicher, Input/Output-Geräten
und einer Sammelleitung (Bus) ist im Stand der Technik bekannt.
Daher wird eine Vielfalt unterschiedlicher Verfahren, abhängig von
den durchzuführenden
Experimenten, im CPU-Speicher gespeichert.
-
Diese
Roboter-Flüssigkeitshandhabungssysteme
können
eine Vielzahl unterschiedlicher Reagenzien verwenden, einschließlich Puffer,
Reagenzien, überkritische
Flüssigkeiten
und Gase (insbesondere für
die Extraktion), Proben, Waschflüssigkeiten,
Assaykomponenten, etc. Ganz ähnlich
können
alle Komponenten (Kapillaren, Verbindungen, etc.), wenn die Probe
begrenzt ist, minimiert werden, um große Todvolumina oder Verdünnungseffekte
zu verhindern.
-
Sobald
die Zellen identifiziert sind und wahlweise die Kandidaten-Mittel
hinzu gegeben sind, einschließlich
Drogen bzw. Arzneimitteln, werden die Zellen für die FTMS-Analyse vorbereitet.
Wie vom Fachmann anerkannt werden wird, kann dies von einer einfachen
Lyse bis zu aufwendigeren Auftrennungstechniken reichen, abhängig von
der Klasse der Moleküle,
die zu untersuchen sind. Wie vom Fachmann anerkannt werden wird,
können
unterschiedliche Moleküle
aufgrund einer Vielzahl unterschiedlicher Parameter klassifiziert
werden, einschließlich
Molekülart
(z.B. proteinös,
Lipid, Nukleinsäure,
Kohlenwasserstoff, Metabolite, kleine Moleküle, etc.), der Größe des Moleküls (z.B.
bezieht sich „kleines
Molekül" im Allgemeinen auf
Moleküle
mit weniger als im Groben 2500 bis 1500 Dalton) oder auf der Grundlage
anderer Eigenschaften des Moleküls
(z.B. polar gegenüber
nicht-polar, geladen, Metallionen-enthaltend, Bindungseigenschaften,
etc.). Zum Beispiel können
geeignete Moleküle
für die
Untersuchung Metaboliten (einschließlich Kataboliten) umfassen, die
als Produkte von enzymatischen Reaktionen oder Oxidations-Reduktions-Reaktionen
erzeugt wurden. Solche Metaboliten umfassen verschiedene kleine
Moleküle,
die in Nahrungsmitteln vorhanden sind (z.B. Vitamine, Fremdsubstanzen,
Xenobiotika, Toxine, oxidierte Lipide, Pestizide, abgebaute Moleküle von Xenobiotika, etc.),
sie werden durch enzymatischen Abbau von Nahrungsmitteln (z.B. Aminosäuren, insbesondere
essentiellen Aminosäuren,
Drogen bzw. Arzneimitteln, Fettsäuren,
insbesondere essentiellen Fettsäuren,
Glycolyse-Zwischenprodukten und -Endprodukten) erzeugt, werden durch
die Zellen synthetisiert (Hormone, Neurotransmitter, Toxine, Prostaglandine,
etc.), oder sind aus anderen Gründen
vorhanden (teilweise metabolisierte Drogen bzw. Arzneimittel, etc.).
-
Im
Allgemeinen wird eine Minimalpräparation
durchgeführt,
wie Extraktion der Zellen oder Zell-Lysate in ein für FTMS geeignetes
Lösungsmittel,
mit Zugabe von Puffern, Salzen und anderen Reagenzien, wie notwendig
oder erwünscht.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
kann die Präparation
von Proben für
FTMS mittels jedes Verfahrens, das dem Fachmann bekannt ist, erreicht
werden. Bevorzugt umfasst die Probenaufbereitung einen Entsalzungsschritt,
um die Sensitivität
und Auflösung
der FTMS zu erhöhen.
Zusätzlich
wird, wie vom Fachmann anerkannt werden wird, die Kombination von
präparativen
Schritten, Lö sungsmitteln,
Aufreinigungs- und Auftrennungs-Schemata von der Klasse bzw. den
Klassen an Biomolekülen
abhängen,
die zu untersuchen sind. Meistens ist jedoch keine vorläufige Auftrennung
erforderlich.
-
In
einer Ausführungsform
werden Proben mittels einer Proteinpräzipitation vorbereitet, gefolgt
von einer Entsalzungsbehandlung. Eine Lösung aus Methanol und Wasser
(49:49:2, Wasser:Methanol:Essigsäure V:V:V)
wird zu jeder der Proben hinzu gegeben und die Proben werden abgekühlt. Dies
präzipitiert
die Proteine an den Boden des Röhrchens.
Jedes Röhrchen
wird dann zentrifugiert und der Überstand
wird dekantiert. Für den
Entsalzungsschritt wird eine kleine Menge (ungefähr 100 mg) DOWEX-Ionentauscherharz
zu jedem Gefäß gegeben,
und es wird ihm erlaubt, sich für
ungefähr
10 Minuten abzusetzen. Die Probe wird dann zentrifugiert und der Überstand
wird entfernt. Diese Lösung
wird dann in den Massenspektrometer eingebracht.
-
Jedes
Lösungsmittel,
das dem Fachmann bekannt ist, kann in Verbindung mit einer Ionenquelle
in der Praxis der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Beispiele
für geeignete
Lösungsmittel
sind Dimethylsulfoxid, Acetonitril, N,N-Dimethylformamid, Propylencarbonat,
Methylenchlorid, Nitromethan, Nitrobenzol, Hexan, Methanol und Wasser.
Das Lösungsmittel
kann mehr als ein Lösungsmittel
umfassen. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Lösungsmittel
eine Lösung
aus Methanol und Wasser (49:49:2, Wasser:Methanol:Essigsäure V:V:V).
-
Die
Auswahl eines geeigneten Lösungsmittels
wird von der Art der Biomoleküle,
deren Detektion durch FTMS zu erreichen ist, abhängen. Eine Lösung aus
Methanol und Wasser wird als Lösungsmittel
verwendet, wenn die Detektion löslicher
Moleküle
mittels FTMS erreicht werden soll, während Hexan verwendet werden
kann, wenn die Detektion apolarer Moleküle wie Lipiden erreicht werden
soll. In einer Ausführungsform der
Erfindung wird die Probenquelle (z.B. Gewebe, Zellen) in unterschiedlichen
Lösungsmitteln
extrahiert und jede Extraktion wird einer FTMS unterzogen, so dass
eine vollständigere
Analyse der Moleküle,
die in der Probenquelle vorhanden sind, erreicht werden kann.
-
Proben
werden wahlweise gereinigt oder aufgetrennt, bevor mit dem FTMS-Verfahren begonnen
wird. Nützliche
Auftrennungstechniken umfassen, ohne Einschränkung auf diese, HPLC unter
Verwendung von Wirbelstromchromatographie, Flüssigchromatographie, Umkehrphasenchromatographie,
Affinitätschromatographie,
Chromatographie mit überkritischen
Flüssigkeiten,
Gaschromatographie (GC), Elektrophorese (einschließlich Kapillarelektrophorese,
Polyacrylamidgelelektrophorese, Agarosegelelektrophorese, jedoch
nicht auf diese beschränkt),
Festphasenextraktion und Flüssigphasenextraktion,
bevorzugt unter Verwendung unterschiedlicher Lösungsmittel (z.B. Chlorofonn/Methanol
für Lipide,
Wasser für
polare Moleküle).
Die Kapillare der Ionenquelle kann mit Silicakügelchen gefüllt sein (derivatisiert oder
nicht) oder mit anderen Materialien, um eine Chromatographie/Auftrennung
durchzuführen.
-
Zusätzlich sollte
erwähnt
werden, dass Aufreinigungs- und Auftrennungs-Techniken bei Proben simultan oder nacheinander
durchgeführt
werden können,
in unterschiedlichen Reihenfolgen und in unterschiedlichen Kombinationen.
Daher kann zum Beispiel eine einfache Proteinpräzipitation bei einem Teil der
Probe durchgeführt
werden, und dann ein HPLC-Schritt. Ganz ähnlich können Teile von Proben (z.B.
Teile der zellulären
Populationen) unterschiedlichen Techniken bei der Untersuchung oder
Identifikation von Peaks unterworfen werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird während
eines bestimmten FTMS-Durchlaufs
nur eine Art Biomolekül
untersucht. Zum Beispiel können
die Aufreinigungs-/Auftrennungs-Schemata so erzeugt werden, dass
nur Proteine einer vorgegebenen Masse untersucht werden. Nachfolgende
FTMS-Durchläufe
können
unterschiedliche Techniken auf derselben Probe zur Anwendung bringen,
um zu ermöglichen,
dass eine andere Untergruppe an Biomolekülen untersucht wird.
-
Alternativ
dazu und auch bevorzugt werden mehr als eine Biomolekülart während eines
einzelnen FTMS-Durchlaufs untersucht. Das heißt, Proteine und Lipide, Proteine
und Kohlenhydrate, Proteine und kleine Metaboliten, etc. können gleichzeitig
in der vorliegenden Erfindung untersucht werden.
-
Wie
vom Fachmann anerkannt werden wird, kann jede Anzahl an Biomolekülen unter
Verwendung von FTMS analysiert werden. Die Biomoleküle können alle
vom selben Typ sein (z.B. Proteine) oder Gemische. Geeignete Biomoleküle in diesem
Zusammenhang sind Proteine, wie oben definiert, Nukleinsäuren, Lipide, Kohlenhydrate
und Metaboliten.
-
Die
biologische Probe wird ionisiert, bevor die Probe der Massenspektroskopie
unterzogen wird. Jedes Ionisationsverfahren, das die in der biologischen
Probe vorhandenen Moleküle
nicht zerstört,
kann verwendet werden. Solche Methoden sind von Barker, 1999, „Mass Spectrometry", 2. Ausgabe, John
Wiley & Sons,
Ltd., England, beschrieben.
-
In
einer Ausführungsform
kann die biologische Probe mittels chemischer Ionisierung ionisiert
werden. Chemische Ionisierung verwendet ein Reagenzion, das durch
Bombardieren von Methan mit Elektronen unter Verwendung einer Elektronenstoßquelle
erzeugt wird, um die Moleküle
der biologischen Probe durch Proton- oder Hydrid-Transfer zu ionisieren.
Alternativ dazu kann ein Elektronenstoß direkt verwendet werden,
welcher einen Elektronenstrahl verwendet, um Gasphasen-Atome oder
-Moleküle
zu ionisieren. Das Elektron aus dem Strahl, das für gewöhnlich aus
einem Wolfram-Filament erzeugt wird, ionisiert die Moleküle in der
biologischen Probe, indem ein Elektron aus Atomen oder Molekülen herausgeschlagen
wird.
-
In
einer anderen Ausführungsform
kann die biologische Probe mittels Glow Discharge Plasma ionisiert werden.
Glow Discharge Plasma umfasst die Verwen dung von einem heißen, teilweise
ionisierten Gas bei niedrigem Druck zwischen zwei Elektroden, um
Atome anzuregen und zu ionisieren.
-
In
einer anderen Ausführungsform
wird schneller Atombeschuss (FAB) unter Verwendung eines Hochenergiestrahls
neutraler Atome (typischerweise Xe oder Ar) verwendet, um die in
der biologischen Probe vorhandenen Moleküle zu ionisieren. Der Strahl
der Hochenergieatome wird erzeugt, indem Ionen von einer Ionenquelle über eine
Ladungsaustauscherzelle beschleunigt werden, die daraus hervorgehenden
Kollisionen resultieren in der Ionisierung des neutralen Atoms.
-
In
noch einer weiteren Ausführungsform
wird Feldionisation verwendet, um die Moleküle zu ionisieren, die in der
biologischen Probe vorhanden sind. In der Feldionisation werden
elektrische Felder verwendet, die ausreichend stark sind, um Moleküle dazu
zu veranlassen, Elektronen zu verlieren. Solche Felder werden in einer
Ionenquelle erzeugt, indem eine hohe Spannung zwischen einer Kathode
und einer Anode angelegt wird, welche als Feldemitter bezeichnet
werden. Ein Feldemitter besteht aus einem Draht, der mit mikroskopischen Graphitdendriten
bedeckt ist, welche das wirksame Feld an den Graphitendpunkten sehr
stark verstärken.
-
In
noch einer weiteren Ausführungsform
wird Plasmadesorptionsionisation angewandt, um die Moleküle zu ionisieren,
die in der biologischen Probe vorhanden sind. Plasmadesorptionsionisation
nutzt den Verfall von 252Cf aus, welcher
zwei Spaltungsfragmente erzeugt, die in entgegengesetzte Richtungen
wandern, ein Fragment trifft die biologische Probe, wobei Ionen
aus den Molekülen
in der Probe herausgeschlagen werden, und das andere trifft einen
Detektor und löst
den Start der Datenaufnahme aus.
-
In
noch einer weitere Ausführungsform
werden die in der biologischen Probe vorhandenen Moleküle durch
Laserionisation ionisiert. Kurz, ein Laserpuls löst Material von der Oberfläche einer
Probe heraus und bildet ein Microplasma, das einen Teil der Probeninhaltsstoffe
ionisiert. Der Laserpuls erreicht sowohl eine Verdampfung als auch
eine Ionisierung der Probe.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die in der biologischen Probe vorhandenen Moleküle unter
Verwendung von Matrix-unterstützter
Laser-Desorptions-Ionisation
(MALDI) ionisiert. Die biologische Probe wird in einer festen Matrix,
wie Nicotinsäure,
dispergiert, und ein UV-Laserpuls löst die Matrix heraus. Die Matrix
führt einige
der großen
Moleküle
in einer ionisierten Form in die Gasphase mit, wonach diese in einen
Massenspektrometer extrahiert werden können.
-
In
der besonders bevorzugten Ausführungsform
wird Elektrosprayionisierung (ESI) verwendet, um die in der biologischen
Probe vorhandenen Moleküle
zu ionisieren. Die ESI-Quelle besteht aus einer sehr feinen Nadel
und einer Serie von Skimmer-Blenden. Eine Probenlösung wird
in die Quellenkammer gesprüht,
um Tröpfchen
zu bilden. Die Tröpfchen
tragen eine Ladung, wenn sie aus der Kapillare austreten, und mit
Verdampfen des Lösungsmittels
verschwinden die Tröpfchen
und lassen hoch-geladene Moleküle
in der biologischen Probe zurück.
ESI ist bevorzugt, weil es für
große
biologische Moleküle
nützlich
ist, die schwierig zu verdampfen oder zu ionisieren sind. Zusätzlich sind
Nanospraytechniken und -geräte
im Stand der Technik bekannt und finden in der vorliegenden Erfindung
eine Anwendung.
-
Andere
Ionisierungsverfahren, die dem Fachmann bekannt sind, können bei
der Praxis der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Solche Verfahren
umfassen Resonanzionisierung, Sekundärionisierung und eine Funkenquelle,
sind aber nicht darauf beschränkt.
-
Bei
jeder beschriebenen Ionenquelle kann ein positiver oder ein negativer
Ionisierungsmodus verwendet werden. Beim positiven Ionisierungsmodus
wird oft eine Spur Ameisensäure
hinzugegeben, um bei der Protonierung der Probenmoleküle zu helfen.
Beim negativen Ionisierungsmodus wird eine Spur Ammoniumlösung oder
ein flüchtiges
Amin hinzu gegeben, um bei der Deprotonierung der Probenmoleküle zu helfen.
Proteine und Peptide werden für
gewöhnlich
unter positiven Ionisierungsbedingungen analysiert, und Saccharide und
Oligonukleotide unter negativen Ionisierungsbedingungen.
-
Die
Proben werden dann in den FTMS eingebracht. Fourier-Transformations-Massenspektrometrie (FTMS)
ist auch als Fourier-Transformations-Ionenzyklotronresonanz (FTICR) bekannt.
Die Prinzipien der Bestimmung der molekularen Masse dieser Technik
basieren auf einer umgekehrten linearen Beziehung zwischen der Masse
eines Ions und seiner Zyklotron-Frequenz. Ein Ion (oder ein geladenes
Partikel), das einem starken magnetischen Feld ausgesetzt wird,
erfährt
eine zirkuläre
natürliche
Bewegung, die als Zyklotronrotation bezeichnet wird. Ionen entgegengesetzter
Ladung drehen sich in entgegengesetzte Richtungen. Bei FTMS grenzt
die Zyklotronrotation die Ionen radial gegeneinander ab; das Hinzufügen eines
elektrischen Wechselfeldes senkrecht zur Achse des magnetischen
Feldes grenzt die Ionen axial ab. Diese Konfiguration umfasst, was
im Allgemeinen als Ionenfalle bezeichnet wird. Die Frequenz der
Zyklotronrotation eines Ions ist umgekehrt proportional zu seinem
Masse-Ladungs-Verhältnis
(m/z) und direkt proportional zur Stärke des angelegten magnetischen
Feldes. Daher besitzen Ionen mit geringer m/z Zyklotronfrequenzen,
die höher
sind als jene von Ionen mit hohen m/z.
-
Wenn
Ionen mit m/z's
in der Ionenfalle vorhanden sind, wird die Ionenansammlung zu größeren Zyklotronorbits
bzw. – radien
angeregt, indem eine sich verändernde
bzw. wechselnde Hochfrequenzanregung angelegt wird. Die sich verändernde
bzw. wechselnde Hochfrequenzanregung enthält Frequenzkomponenten, die
dem interessierenden Zyklotronfrequenzbereich entsprechen. Die sich
in Orbitalen bzw. Umlaufbahnen befindlichen, kreisenden Ionenwolken – Ionen
einer einzelnen Zyklotronfrequenz bei jeder m/z-Umlaufbahn – induzieren
einen Bildstrom auf zwei oder mehr Detektionselektroden des Spektrometers.
Der Bildstrom produziert Sinuskurven, die die Zyklotronfrequenz
von jeder angeregten Ionenwolke besitzen. Dieses Signal ist eine Überlagerung
von Sinuskurven, welche, wenn sie einer Fourier-Transformation unterworfen
werden, zu einer extrem präzisen
Messung der Zyklotronfrequenzen von jedem Bestandteil der Ionenansammlung
führen.
Dieses nicht-destruktive Bildstromdetektionsschema ist insbesondere
für FTMS
einzigartig und stellt einen deutlichen Vorteil im Hinblick auf
Sensitivität
und Vielseitigkeit dar, verglichen mit herkömmlichen destruktiven Detektionsmethoden.
Dieses nicht destruktive FTMS-Detektionsschema kann auch zur wiederholten
Messung von Ionen ausgenutzt werden, was zu Verbesserungen in der
Sensitivität
aus multiplen Messungen derselben Ionenpopulation führt. Das
Signal-Rauschen-Verhältnis
erhöht
sich mit der Quadratwurzel zur Anzahl der Messungen; zum Beispiel
nach vier Messungen verbessert sich das Signal-Rauschen-Verhältnis zweifach.
Ein anderer Weg, das Signal zu erhöhen, ist es, genügend Ionen
in die Falle zu „pumpen", um das Signal zu
erhöhen. Sobald
die Zelle „voll" ist, wird die Analyse
durchgeführt.
Massenspektroskopien, bei denen n > 2
ist, z.B. Tandem- oder erweiterte mehrstufige massenspektrometrische
Studien, können
ebenfalls auf einer Ionenpopulation durchgeführt werden, bei der Fragmentionen
von Interesse selektiv in der FTMS-Falle zurückgehalten werden können, weiter
aufgetrennt werden können,
und erneut detektiert werden können.
Diese mehrstufigen Studien bieten eine verbesserte strukturelle
Information mit einer signifikanten Verbesserung der Gesamtsensitivität. FTMS
ist in der Lage, eine femtomolare Sensitivität der Detektion zu ermöglichen.
Wenn eine Ionenfragmentierung durchgeführt wird, spielt die Erfahrung
des Massenspektroskopisten eine wichtige Rolle. Moleküle, die
zwei Peaks niederer Intensität
entsprechen, können
fragmentiert werden, aber es können
nicht alle Fragmente identifiziert werden, weil die Intensität zu klein
werden wird. Wenn es zu viele Fragmente gibt, können einige durch andere „ausgelöscht" werden.
-
HICS-FTMS
wendet FTMS an, um extrem komplexe biologische Gemische zu analysieren,
die bis zu mehreren hundert Peaks innerhalb eines relativ engen
Massebereichs bieten können.
Unerwarteterweise ist die hohe Auflösung von FTMS- Scan erforderlich,
um die Komponenten eines komplexen Gemisches zu unterscheiden, die
im Hinblick auf m/z sehr nah beieinander liegen. FTMS bietet eine
höhere
Auflösung,
indem mehr unterscheidbare „Kanäle" für die Masse
bereitgestellt werden. Die meisten biologischen Moleküle, die
Peaks entsprechen, welche bei dieser Art Analyse beobachtet werden,
sind nicht identifizierbar, zumindest anfänglich nicht, bis Datenbanken
von HICS-FTMS-Peakprofilen und die Identitäten von Molekülen, die
diesen individuellen Peaks entsprechen, zusammengestellt sind. Die
hohe Masse-Messungs-Genauigkeit, die mit FTMS erreicht werden kann,
kann ausgenutzt werden, um die chemischen Strukturen und/oder Sequenzen
zu identifizieren. FTMS ist in der Lage, routinemäßig Massenmessungsfehler
zu erreichen, die bei weniger als (±)-3 ppm liegen und daher
können
extrem kleine Massedifferenzen aufgelöst werden. Zum Beispiel weisen
C13H20N2O3 und C14H24N2O2 dieselbe
nominelle Masse auf (MW = 252,1468 bzw. 252,1832), unter Verwendung
von FTMS sind sie aber im Hinblick auf ihre tatsächlichen Massen aufgrund der
0,0364 Da-Differenz (oder 144 ppm relativer Abweichung) unterscheidbar.
-
Jeder
kommerziell erhältliche
Fourier-Transformations-Massenspektrometer kann bei HIC-Screening und/oder
-Analyse verwendet werden. In einer Ausführungsform ist der Massenspektrometer
ein Ultima FT- Massenspektrometer (der mit einer Kombination aus
ESI und MALDI Ionisierungssystemen ausgerüstet ist und mit 4,7, 7,0 oder
7,4 T-Magneten erhältlich
ist; IonSpec Corporation, Irvine, California). In einer anderen Ausführungsform
ist der Massenspektrometer, der verwendet wird, um die vorliegende
Erfindung auszuführen, ein
FTMS® 1000,
2000; FT/MS 2001; T30 FTMS, T70 FTMS oder ein NewStar (Finnigan
San Jose, California). In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Massenspektrometer
ein APEX III (Bruker Daltonics, Inc.; Fillerica, Massachusetts),
erhältlich
mit einem 9,4 T-Magneten und ESI- und MALDI-Quellen.
-
Die
FTMS kann in einem FTMS-Servicelaboratorium durchgeführt werden,
wie dem National High Magnetic Field Lab in Tallahassee, Florida;
dem Environ mental Molecular Sciences Laboratory (EMSL; Abteilung für Energie,
Pacific Northwest National Laboratory (PNNL), Richland, Washington),
welches ein öffentlich
zugängliches
FTMS-Gerät
bereitstellt (mit einem 11,5 T Weitbohrungs-Hochleistungs-Fourier-Transformations-Massenspektrometer
und einem 7 T ESI-Fourier-Transformations-Massenspektrometer).
-
Die
Leistungsfähigkeit
des Magnetfeldes des Massenspektrometers ist für das Erreichen der Auflösung, die
für HIC-Analyse
und das Screenen mittels FTMS notwendig ist, entscheidend. Bevorzugt
ist ein Magnet mit mindestens 7 Tesla (für eine obere Massengrenze der
Detektion von ungefähr
66 kDa) zu verwenden. Noch mehr bevorzugt wird ein 9,4 Tesla Magnet
verwendet (für
eine obere Massengrenze der Detektion von ungefähr 120 kDa).
-
Die
erfindungsgemäßen biologischen
Proben können
in den Massenspektrometer manuell (z.B. unter Verwendung einer handgetriebenen
Pipette oder Spritze) oder über
einen Roboter eingebracht werden. Bei Screenings mittels HICS-FTMS
im Großmaßstab ist
eine Beladung mittels Roboter für
eine verbesserte Effizienz bevorzugt.
-
Bei
einer beispielhaften Ausführungsform
werden die biologischen Proben über
ein PEEK-Rohr mit 64 μ Innendurchmesser
in den Massenspektrometer eingebracht, welches mit einem Roboter
für automatische Probennahme
(„autosampling
robot", GILSON,
Modell 215) verbunden ist. Der Roboter für automatisierte Probennahme
kann so programmiert sein, dass er kleine Volumina (30 μl) von sogar
960 Probenvertiefungen abnehmen kann. Wenn jede Probe als 100 μl Extrakt
präpariert
ist, können
70 μl für zukünftige Verwendung
aufbewahrt werden. Zwischen den jeweiligen Injektionen in die Transferreihe
werden Nadel und Injektor mit 500 μl Lösung gewaschen, um eine Kreuzkontaminierung
zu vermeiden. Eine konstante Durchflussrate einer mobilen Phase
(30 μl/min
bestehend aus 49:49:2 Methanol, Wasser, Essigsäure V:V) wird in die ESI-Quelle
eingebracht. Aliquots von Proben, die mittels des Autosamplers erhalten
werden, werden über eine
Schleife in diesen Strom injiziert. Unter diesen Bedingungen kann
eine Probendurchlaufsrate von ungefähr 1 Probe pro 3 Minuten erreicht
werden. Sobald die Spektren für
die 960 Proben erhalten wurden und digital gespeichert wurden, können weitere
960 Proben in den Massenspektrometer eingebracht werden. Der Roboter
kann für
multiple Durchläufe
programmiert werden.
-
Zusätzlich kann
eine Vielfalt von Programmen verwendet werden, um die derzeitigen
Techniken zu maximieren und auszunutzen. Zum Beispiel kann die Beladung
mit kleinen reproduzierbaren Mengen von Proben unter Verwendung
einer Vielfalt von Microflüssigkeitstechniken
einschließlich
Kapillarelektrophoresetechniken, die Proben unter Verwendung von
Kapillarverknüpfungen,
die „T"s bilden, aufladen,
erreicht werden. Das kann zur Auftrennung von Proben führen, wobei
ein Teil in die FTMS injiziert wird und ein Teil entweder gelagert
wird oder für
andere Analysen verwendet wird; zum Beispiel können biologische Assays mit
einem Teil der Probe durchgeführt
werden. Zusätzlich
können
die Durchflussraten eingestellt werden; wenn zum Beispiel ein interessierender
Peak von der HPLC-Säule
elutiert wird, kann die Durchflussrate herabgesetzt werden, um zum
Beispiel eine nachfolgende Fragmentierung zu ermöglichen.
-
Wie
oben ausgeführt,
ist der Massenspektrometer wahlweise mit einem HPLC-Roboter zur Probenauftrennung
vor dem Einbringen in den Massenspektrometer gekoppelt. Eine Standardkalibrierung
des Systems wird zusätzlich
durchgeführt.
-
Wie
bei jedem Hochdurchsatzverfahren, das in der Lage ist, einen großen Informationsgehalt
schnell zu erhalten, ist Datenmanagement ein wichtiger Aspekt. Bei
der hierin beschriebenen Erfindung werden sich die hauptsächlichen
Informationstypen auf FTMS-Profile in unterschiedlichen Zelltypen
beziehen (behandelt mit einem Testmolekül gegenüber unbehandelt; erkrankt gegenüber normal,
unterschiedliche Gewebe, unterschiedliche Patientenproben; Zellen
unterschiedlicher Stadien der Differenzierung oder Stress etc.),
und indirekt auf die Moleküle,
die sich bei den unterschiedlichen Zelltypen unterscheiden, und
daher auf die Wirkung eines vorgegebenen Arzneimittels, einer vorgegebenen
Droge oder eines Krankheitszustands auf das Molekül.
-
Wie
vom Fachmann anerkannt werden wird, gibt es eine breite Vielfalt
an Verfahren und Systemen, die verwendet werden können, um
die Information zu sammeln und weiter zu verarbeiten bzw. zu prozessieren.
-
Das
Erfassen und die grundlegende Analyse von HICS-FTMS- oder HICA-FTMS-Spektren kann
die fertig erhältliche
kommerzielle Software ausnutzen, die für die Analyse komplexer Daten
gestaltet wurde. In einer Ausführungsform
wird Omega Version 7,32-bit Windows 98 Software für das Erfassen
und die Analyse von Fourier-Transformations-Massenspektren verwendet
(IonSpec Corporation, Irvine, California). In einer anderen Ausführungsform
wird MassSpec CalculatorTM Professional
(ChemSW, Fairfield, California), eine Software, die für 32-bit-Prozessoren (Windows
95, 98 oder NT) optimiert ist. MassSpec CalculatorTM Professional stellt
Zeichnungs-, Fragmentierungs- und Autofragmentierungsfähigkeiten
bereit. Die Software unterstützt
79 Elemente, einschließlich
aller Elementdaten wie Masse, Anzahl an Isotopen, und die Masse
jedes Isotops und die relative Häufigkeit.
In noch einer weiteren Ausführungsform
wird eine Software wie XMASSTM oder HYSTARTM bei dem Erfassen und der Analyse von Fourier-Transformations-Massenspektren
verwendet (Bruker Daltonics, Inc.; Billerica, Massachusetts). In
einer anderen Ausführungsform
wird Charisma Software verwendet (Finnigan San Jose, California).
-
Die
Daten, die unter Verwendung der grundlegenden Software erhalten
werden, können
bequem unter Verwendung von relationalen oder Tabellendatenformaten
gehandhabt werden. Zusätzlich
wird es in vielen Fällen
nützlich
sein, bei jeder neu erhaltenen Molekularsequenz in einer lokalen
Datenbank zu suchen, beispielsweise in Strukturen, die über nicht-öffentliche
Experimente erhalten wurden, und schließlich in globalen Datenbanken.
-
Man
kann sich spezialisierte Tools ausmalen, die die Daten visualisieren,
welche aus den vorliegenden Verfahren erhalten wurden, um die Muster
der Gen- und Protein-Expression und das Spektrum an biologischen,
einschließlich
metabolischen Wirkungen, die bestimmte Behandlungen oder Erkrankungszustände hervorrufen,
und zwar in spezifischen Zellen oder Organismentypen, zu interpretieren.
Zum Beispiel können
solche Tools multiple paarweise Vergleiche umfassen, oder ein Mittelungs-
oder Summationsverfahren, das die kumulativen Ergebnisse mehrerer
Experimente darstellt, beispielsweise um jene HICS-FTMS-Peaks zu
identifizieren, die entweder am häufigsten durch Behandlung mit
einer bestimmten Klasse von Drogen bzw. Arzneimitteln verändert wurden,
oder welche am häufigsten
mit einer spezifischen Nebenwirkung in Verbindung stehen, als Nebenprodukt
bestimmter Therapien. Viele Datenbanken, Analysepakete, Suchmaschinen
und graphische Schnittstellen können
für die
HICS-FTMS angepasst werden oder sie können für diese Zwecke speziell gestaltet
werden. Also Grundeinstellung, Signal/Peak-Erkennungsprogramme,
Peakzusammenfassungsprogramme, eine große Anzahl statistischer Analyseprogramme,
einschließlich
der Berechnung von durchschnittlichen oder Durchschnittspeaks, Mittelung
von Massenspektren, Standardabweichungen, Testen von Hypothesen,
Konfidenzintervallen, Clusteringanalyse, etc. Eine breite Vielfalt
statistischer Analysen ist allgemein in Texten wie Freund und Walpole,
Mathematical Statistics, Prentice Hall, Inc. New Jersey, 1980 beschrieben.
-
Ein
beispielhaftes bevorzugtes Verfahren zur Identifizierung zellulärer Komponenten,
deren Spiegel bzw. Level sich bei unterschiedlichen Zelltypen verändern, umfasst
die folgenden Schritte:
- 1. Auswahl von Peaks,
die bestimmte Kriterien erfüllen,
aus jedem interessierenden Spektrum, und Ausschreiben dieser Peakinformation
in Dateien. (siehe 1)
- 2. Auswahl der Peaks von den verschiedenen Spektrendatenverzeichnissen,
Zuordnen zu notwendiger Behandlung und experimentellen Bedingungen,
und Kombinieren der Daten zu einer einzelnen Datei. Abgleichen von
Peaks zwischen den Spektren unter Verwendung von Clustering-Algorithmen und Ummarkieren von
jedem Peak mit dem Durchschnitt der Massen aus dem entsprechenden
Cluster. (siehe 2 und 3)
- 3. Analysieren der daraus hervorgehenden Daten (Behandlungsbedingungen,
durchschnittliche Clustermasse, und relative Intensität) im Hinblick
auf den Einfluss unterschiedlicher Behandlungen auf die relative Intensität (Menge,
Abundanz) für
jeden Massecluster (chemisches Gebilde).
-
Peakauswahl:
Unter Bezugnahme auf 1, bei Schritt 110 werden
Massenspektren von einem Apex II Massenspektrometer erfasst und
prozessiert. Ein Macro, das für
eine XMASS Software geschrieben wurde (Version 5.0.10, Bruker Daltonics,
Inc.), verwendet eine interne XMASS-Macro-Einrichtung, um einen
vorbestimmten Satz an Massenspektren zu öffnen, und zwar jeweils einzeln
(siehe Schritte 115, 135 und 140) bei Schritt 120. „Spec[i]" bezeichnet das i-te
Spektrum unter allen Spektren.
-
Bei
Schritt 125 werden Parameter für die Auswahl von Peaks eingestellt,
die die Sensitivität
(PC), Anzahl (MaxPks) und den Bereich (pp) regulieren. PC ist die
Peakauswahl („peak
picking")-Sensitivität, die mit einem
akzeptablen Signal-Rauschen-Verhältnis in
Beziehung steht. Höhere
Werte (> ~10) an PC
wählen
nur die hohen, herausstechenden Peaks aus einem Spektrum aus. Niedere
Werte an PC (< ~2,5)
wählen
größere Anzahlen
von Peaks aus, die sich weniger gut vom Hintergrund unterscheiden,
was die Auswahl von Peaks mit niedriger Abundanz bzw. Menge, zusammen
mit Rauschen, ermöglicht.
Ein bevorzugtes Verfahren verwendet Werte von 2,5, 5 und 10. Diese
Werte wurden basierend auf empirischen Beobachtungen ausgewählt. MaxPks
ist die maximale Anzahl an Peaks, die ausgewählt wird. Wenn MaxPks = 1 ist,
dann wird nur ein Peak ausgewählt
(für gewöhnlich der
Herausstechendste), unabhängig
von der Einstellung der anderen Parameter. In einer bevorzugten
Ausführungsform
wird dieser Wert auf eine sehr hohe Zahl eingestellt (z.B. 10.000),
so dass alle Peaks, die die anderen Parameter erfüllen, ausgewählt werden.
pp ist die Funktion, die aufgerufen wird, um die Peaks tatsächlich auszuwählen. Wenn
diese ausgewählt
wird, wird der Bereich des Spektrums, der betrachtet werden soll,
als x- und y-Koordinaten bereitgestellt. Da alle Peaks in den beobachteten
Spektren unter 1000 m/z lagen und keine Peaks größer als 1,5 waren, werden diese
Werte in einer bevorzugten Ausführungsform
so eingestellt: x0 = 0, y0 = 0, x1 = 1000 und y1 = 2,0.
-
Bei
Schritt 130 wird der XMASS-Peak-Picking-Algorithmus (pp)
für das
Spektrum verwendet, um Peaks basierend auf den Parametern, die in
Schritt 125 eingestellt wurden, herauszupicken bzw. auszuwählen. Die
daraus hervorgehenden Peaks werden in eine ASCII-Textdatei herausgeschrieben
(writePeaks). Die Daten in diesen Dateien umfassen die Masse von
jedem ausgewählten
Peak, und die relative Intensität
bei der sie gemessen wurde.
-
Kombination
von Peakdaten von allen Spektren: Unter Bezugnahme auf 2 bei
Schritt 210 werden Peaks von jedem Spektrum mittels XMASS
als getrennte Datei in einem Unterverzeichnis bei dem entsprechenden
Spektrum abgespeichert.
-
Eine
kurze Erklärung,
wie die XMASS-Software Spektren organisiert, ist angezeigt. Die
Organisation basiert vollständig
auf Verzeichnishierarchien. Ein Verzeichnis wird ausgewählt, wobei
Daten gespeichert werden sollten, während die Proben prozessiert
werden. Während
die Proben prozessiert werden, werden sie von eins bis zur Gesamtanzahl
von Proben durchnummeriert, und jedes Probenergebnis (Spektrum und
zusätzliche
Informationen) wird in ein Unterverzeichnis abgelegt, das im Hinblick
auf die Probennummer bezeichnet wird (XMASS bezieht sich hierauf
als Experimentennummer). Innerhalb dieser Experimentennummerverzeichnisse
gibt es ein Unterverzeichnis, das pdata genannt wird, welches nummerierte
Unterverzeichnisse aufweist, die mit 1 beginnen, für jedes
Mal, wenn die Probe analysiert wird (jeweils mit einem eigenen Spektrum).
Innerhalb dieses Verzeichnisses werden die ASCII-Peakfiles geschrieben.
Weil die XMASS-Software keinen bequemen Weg aufweist, experimentelle
Bedingungen nachzuvollziehen, müssen
sorgfältige
Aufzeichnungen während
der Prozessierung von Proben vorgenommen werden, um die erzeugten
Experimentennummern diesen Bedingungen zuzuweisen.
-
Bei
Schritt 220 werden die Daten aus diesen Dateien ausgewählt bzw.
extrahiert und zu einer einzelnen Datei zusammengestellt, zusammen
mit den relevanten Informationen über die Behandlung und die
experimentellen Bedingungen, die mit der gemessenen Probe in Verbindung
stehen, zu der jedes Spektrum gehört. Eine bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst ein Programm (das unten gezeigt ist)
in der Perl-Programmiersprache (Perl, Version 5.0.6, Copyright 1987–2000, Larry
Wall), das experimentellen Bedingungen Experimentennummern zuweist,
jede Peakdatei öffnet,
den Inhalt dieser Datei liest und die experimentellen Bedingungen
zusammen mit der Masse und der relativen Intensität in eine
Datei ausschreibt. Alle interessierenden Proben sollten zu einem
bestimmten Zeitpunkt durchgeführt
werden, so dass die Daten in eine gemeinsame Datei ausgeschrieben
werden können.
Dieser Prozess wird jedesmal wiederholt, wenn die Peaks mit unterschiedlichen
Werten für
die Sensitivitätsparameter
reprozessiert werden.
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-
-
-
Die
Daten aus dieser kombinierten Datei werden dann in eine statistische
Programmumgebung importiert (R. Version 1.0.1, Ihaka & Gentleman (1996), „R: A Language
for Data Analysis and Graphics",
Journal of Computational and Graphical Statistics 5:299–314).
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Es
ist sehr üblich,
dass es geringe Abweichungen bei den aufgenommenen Peakmassen gibt,
die bei den Spektren dasselbe chemische Gebilde repräsentieren.
Daher müssen,
um einen sinnvollen Vergleich von Peaks zwischen den Spektren zu
ermöglichen,
Peaks, die wahrscheinlich zu demselben chemischen Gebilde gehören, identifiziert
werden und auf geeignete Weise markiert werden. Diese Aufgabe wird
unter Verwendung eines Clustering-Algorithmus erfüllt.
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Wiederum
unter Bezugnahme auf 2 werden bei Schritt 130 Peakcluster-Sensitivitätsparameter eingestellt.
Peakcluster-Sensitivitätsparameter,
unabhängig
von dem verwendeten Clustering-Algorithmus, werden bevorzugt auf
der Grundlage von praktischer Erfahrung mit den Daten ausgewählt. Das
Ziel ist es, alle Massen über
die Spektren hinweg, von denen man glaubt, dass sie dasselbe chemische
Gebilde repräsentieren,
zu kombinieren, und keine anderen. Bei Schritt 140 werden
Peaks, die Spektren gemein sind, unter Verwendung eines Clustering-Algorithmus aufgefunden.
Für den
Clustering-Prozess von diesem Schritt, (der weiter in 3 veranschaulicht
ist) und die vorhandenen Daten multipler Experimente hat man herausgefunden, dass
ein maxDist-Wert von 0,0008 bemerkenswert gut funktioniert. Benachbarte
Peaks werden selten vermischt und Peaks, die einander zu entsprechen
scheinen, werden in Clustern angeordnet. Unter Verwendung von speziell
kodierten Funktionen werden Peaks, die bei den Massenspektren gemein
sind bzw. einander entsprechen, unter Verwendung des relativ zielgerichteten
Clustering-Algorithmus identifiziert, und zwar mit den angegebenen
Sensitivitätsparametern,
wie veranschaulicht in 3.
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Unter
Bezugnahme von 3 bei Schritt 310,
wird ein variabler maxDist-Wert eingestellt, der maximal erlaubte
Abstand zwischen Peakmassen innerhalb eines Clusters. Bei Schritt 315 wird
massVec gebildet und numerisch sortiert, ein Vektor aus eindeutigen
bzw. einzigartigen Massen aus allen Peaks, die aus allen Spektren
ausgewählt
wurden. Eine bevorzugte Ausführungsform
verwendet einen Sortierungsalgorithmus, der von R bereitgestellt
wird, obwohl der Fachmann erkennen wird, dass andere Sortierungsalgorithmen
in diesem Zusammenhang verwendet werden können. Die ausgewählten Peaks
von allen Spektren sind die Peaks in der kombinierten Datendatei,
deren Bildung in Schritten 210 und 220 beschrieben
ist (siehe 2). Bei Schritt 220 wird
der Zähler
mCnt, welcher verwendet wird, um den Vektor massVec zu wiederholen,
anfänglich
auf 2 eingestellt; ein Vektor growClust wird anfänglich auf den skalaren Wert
massVec[1] eingestellt und ein variabler clustDict wird anfänglich als
leere assoziative Reihe aufgestellt (hier auch als Hash-Tabelle
oder Liste bezeichnet).
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Bei
Schritt 325 wird der Zähler
mCnt mit der Länge
von massVec verglichen. Wenn mCnt nicht größer ist als die Länge von
(der Anzahl der Elemente in) massVec, dann wird bei Schritt 330 der
Wert von massVec[mCnt] – mass- Vec[mCnt – 1] mit
maxDist verglichen. Wenn der Wert von massVec[mCnt] – massVec[mCnt – 1] nicht
größer als
maxDist ist, dann wird angenommen, dass der Peak, der von massVec[mCnt]
repräsentiert wird,
zu demselben Cluster gehört
wie massVec[mCnt – 1],
somit wird bei Schritt 335 das Element massVec[mCnt] ans
Ende des Vektors growClust geschoben, welcher schon massVec[mCnt – 1] enthält, wodurch ein
Element der Länge
von growClust zuwächst.
Bei Schritt 340 wird der Zähler mCnt um 1 erhöht, und
Schritt 325 wird wiederholt.
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Wenn
bei Schritt 330 der Wert von massVec[mCnt] – massVec[mCnt – 1] größer als
maxDist ist, dann wird angenommen, dass der Peak, der von massVec[mCnt]
repräsentiert
wird, zu einem neuen Peak-Cluster gehört, so dass bei Schritt 345 die
Peakmassen, die dem vorherigen Cluster entsprechen, welcher in dem
Vektor growClust enthalten ist, zur Cluster-Dictionary clustDict
hinzugefügt
werden und der Probe ein ungewichteter Durchschnitt der Elemente
in growClust als Clustername zugeteilt wird. Bei Schritt 350 wird
die Variable glowClust dem Element massVec[mCnt] zugewiesen, wodurch
der vorherige Gehalt von growClust überschrieben wird. Bei Schritt 340 wird
der Zähler
mCnt um 1 erhöht,
und Schritt 325 wird wiederholt.
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Wenn
bei Schritt 325 der Wert von mCnt größer ist als die Länge von
massVec, so dass alle Peakmassen in Clustern zusammengefasst wurden,
dann werden bei Schritt 355 die Endgehalte von growClust
clustDict hinzugefügt,
wie in Schritt 345. Bei Schritt 360 wird die Cluster-Dictionary
clustDict verwendet, um jede Peak-Masse im Datensatz aller ausgewählter Peaks,
die in Schritt 220 erzeugt wurden, neu zu markieren bzw. umzubenennen
(siehe 2).
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Der
Fachmann wird erkennen, dass andere Clusteringalgorithmen, als der,
der in 3 veranschaulicht ist, in der
vorliegenden Erfindung verwendet werden könnten. Eine Standard-Literaturstelle
für andere Verfahren
der Clusteranalyse ist: Kaufmann L. und Rousseeuw, P.J. (1990).
Finding Groups in Data: An Introduction to Cluster Analysis. Wiley,
New York. Andere bevorzugte Ausführungs formen
der vorliegenden Erfindung wenden Clusteralgorithmen an, die in
der oben-genannte Literaturstelle offenbart sind (oder in anderen Literaturstellen,
die dem Fachmann bekannt sind), wobei jeder seinen eigenen Satz
an Sensitivitätsparametern
aufweist, die einzustellen sind, um ein annehmbares Maß unbeaufsichtigter
Reproduzierbarkeit zu erreichen, wenn eine Anwendung auf Peakmuster
stattfindet, die aus der Analyse unterschiedlicher Experimente stammt.
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Wiederum
unter Bezugnahme auf 2, sobald alle Peak-Cluster
identifiziert sind, wird die Masse für jeden Peak in jedem Spektrum
neu benannt, und zwar als gewichteter Durchschnitt der Massen innerhalb
des entsprechenden Clusters. Mit der entsprechenden Behandlungs-
und Experimentbedingungs-Information (z.B. Droge bzw. Arzneimittel,
dessen Konzentration und Probentyp), durchschnittlicher Cluster-Masse
und relativer Intensität,
sind die Daten ausreichend informativ für eine Analyse bei Schritt 260.
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Analvsieren der Behandlungswirkung
auf relative Peakintensitäten:
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
sucht die primär
durchgeführte
Analyse nach Verhältnissen zwischen
experimentellen Bedingungen und relativer Intensität (chemischem
Vorhandensein bzw. Menge bzw. Abundanz) für jeden Peak (jede Chemikalie),
jeweils einzeln und in Kombination. Beispiele umfassen, ohne Einschränkung, die
Analyse der Wirkungen verschiedener Arzneimittelkonzentrationen
für ein
gegebenes Arzneimittel, unterschiedlicher Expositionszeiten gegenüber einem
Arzneimittel, Vergleiche verschiedener Arzneimittelkonzentrationen
und/oder Expositionszeiten unter vielen Arzneimitteln, und Vergleiche
von einer Arzneimittelreaktion unter vielen biologischen und medizinisch
relevanten Probentypen und experimentellen Bedingungen. Unter Verwendung
der R-Programmierumgebung
werden höhere
Graphiken, allgemeine lineare Modelle und Verfahren der Clusteranalyse
und Mustererkennung verwendet, um Peaks und Peakmuster von Interesse
zu identifizieren.
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Ein
Fachmann wird anerkennen, dass es viele andere Wege gibt, auf welche
diese Art von Daten verwendet werden können, um interessierende Frage
in der pharmazeutischen und biotechnischen Industrie anzugehen.
Beispiele für
anderen Zusammenhänge,
bei welchen das offenbarte Verfahren anwendbar wäre, sind in Abschnitten 5.6-5.10
unten offenbart, und sie umfassen, ohne Einschränkung darauf die Verwendung von
biologisch relevanten Zell-basierten Modellen und Patientenproben
für das
Folgende: (1) simultane Messung und Analyse von Arzneimitteleinfluss
auf gesamte metabolische Stoffwechselwege; (2) Zuordnung bekannter
und/oder unbekannter Arzneimittel und chemischer Verbindungen zu
funktionellen Gruppen, basierend auf ihrem Gesamteinfluss auf eine
metabolische Aktivität;
(3) Identifizieren neuer biochemischer Metabolite oder Katabolite
oder Stoffwechselwege; (4) Definitionen von metabolischen Peakprofilen
für Arzneimittel und
chemische Verbindungen; und (5) Untergruppierung von Patienten auf
Grundlage von metabolischen Grundprofilen und/oder Grundprofilen
in Reaktion auf Arzneimittelbehandlung, um eine vorsichtige Anpassung von
Behandlungskuren zu ermöglichen;
und (6) SAR-Analyse in Kombination mit oder ohne Kombination mit Software
wie Catalysis (MSI), um eine gezielte Datensuche durchzuführen und/oder
neue aktive Moleküle
zu kreieren.
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Die
Bestimmung der Identität
eines Peaks im Profil kann auf eine Vielfalt von Wegen durchgeführt werden.
Moleküle,
welche in einer biologischen Probe vorhanden sein können, umfassen
proteinöse
Moleküle, einschließlich Glykoproteine,
Lipoproteine, Proteine, Polypeptide, Peptide, Peptoide und Aminosäuren, jedoch nicht
darauf beschränkt),
Nukleinsäuren
(einschließlich
Polynukleotiden, Oligonukleotiden, Nukleotiden, Nukleosiden, DNA
oder ein Derivat davon, oder RNA oder ein Derivat davon, jedoch
nicht darauf beschränkt),
Kohlenhydrate (einschließlich
Polysacchariden, Oligosacchariden und Sacchariden, jedoch nicht
darauf beschränkt),
Lipiden (einschließlich
gesättigter
und gesättigter
Phospholipide, Glykolipide, Lipopolysaccharide, Lipoproteine, Cholesterin
und dessen Analoge, und Glyzeriden, jedoch nicht darauf beschränkt) und
kleine Moleküle
(einschließlich
organischer Moleküle
und anorganischer Moleküle).
Jedes dieser Moleküle kann
in seinem nativen Zustand vorliegen oder in chemisch modifizierten
Formen.
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Der
Vergleich von Massenspektren von Extrakten von Testproben (z.B.
von potentiell erkrankten Zellen oder Zellen, die mit einer Testverbindung
behandelt wurden), verglichen mit Kontrollen oder Referenzproben
(z.B. von normalen oder unbehandelten Zellen), ermöglicht die
Identifizierung von Peaks, die erhöht oder erniedrigt sind (z.B.
im Hinblick auf die Dosis der Arzneimittel oder die Schwere der
Erkrankung), sowie von Peaks, die nicht variieren. Mit der Kenntnis
der genauen Masse des Peaks kann es einfach möglich sein, das Molekül zu identifizieren
(entweder direkt im Fall von einem kleinen Molekül, oder durch Aufhellen der
chemischen Formel von einem oder mehreren Fragmenten im Falle eines
großen
Moleküls).
Der erste Schritt ist es, die Peaks für kleine Moleküle zu bestimmen.
Es gibt mindestens zwei Wege dafür,
die allgemeine Formel zu bestimmen. Zuerst werden allgemeine Elemente,
einschließlich
C, N, H und O, jedoch nicht auf diese beschränkt, in einer linearen Kombination
verwendet, um das Molekül
zu rekonstituieren. Wie vom Fachmann anerkannt werden wird, wird
in einigen Fällen
die molekulare Masse ein zusätzliches
Proton oder ein zusätzliches
Atom in Betracht ziehen (zum Beispiel ein Natrium-Atom, im Falle
dass die Verbindung mit Natrium versehen ist). Mehrfache Möglichkeiten
werden untersucht, unter Verwendung von zugeordneten statistischen Wahrscheinlichkeiten.
Ein zweiter Ansatz ist es, die geeignete Datenbank zu durchsuchen,
die auf bekannten molekularen Massen basiert, wobei eine Isotopenverfügbarkeit
berücksichtigt
wird. Von den möglichen
Kandidaten werden nur biologische Einträge in Betracht gezogen. Bei
großen
Molekülen
wird ein Fragmentierungsschritt verwendet, um die Identifizierung
des Moleküls
zu ermöglichen.
Zusätzlich
wird die Erwägung
mehrfach geladener Peaks zur Anwendung kommen.
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Metabolische
Stoffwechselwege in biologischen Systemen sind meist gut charakterisiert
und alle identifizierten Peaks (Moleküle) könnten auf einem Diagramm, das
den metabolischen Stoffwechselweg darstellt, angeordnet werden.
Indem ein Molekül
in einem metabolischen Stoffwechselweg identifiziert wird, das durch ein
Arzneimittel oder einen Krankheitszustand verändert ist, ist es möglich, dafür einen
Wirkungsmechanismus vorzuschlagen. Wenn das Molekül noch nicht
bekannt ist, könnte
seine Identifizierung zur Entdeckung eines neuen biochemischen Metaboliten
oder Stoffwechselweges führen.
Pleiotropische Effekte können
ebenfalls entdeckt werden.
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Um
die chemische Struktur eines großen interessierenden Moleküls zu untersuchen,
wird das Molekül bevorzugt
fragmentiert und die Struktur von einem oder mehreren seiner Fragmente
identifiziert. Vor der Fragmentierung kann die Natur des Moleküls jedoch
durch einen oder durch zwei Ansätze
bestimmt werden.
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Der
erste ist der biochemische Ansatz. Die Probe eines bestimmten FTMS-Peaks
kann mit einem Enzym wie Nuklease behandelt werden, welches Nukleinsäuren hydrolysiert.
Die behandelte Probe wird wiederum einer FTMS unterzogen. Die Abwesenheit
oder das Vorhandensein des Peaks wird festlegen, ob die Probe Nukleinsäuren enthält. Die
Probe kann ganz ähnlich
mit einer oder mit mehreren Proteanen behandelt werden, mit Glukosidasen
und Lipasen, um die Anwesenheit von Proteinen, Zuckern oder Lipiden
in dem Molekül,
das den interessierenden Peak hervorruft, festzustellen. Bevorzugt
werden mehrere Klassen von Enzymen verwendet, so dass Moleküle, die
mehr als eine Klasse von Komponenten umfassen (z.B. Glykolipide,
Lipoproteine), so als Protein und Zucker identifiziert werden können. Ein
zweites Verfahren, das möglicherweise
angewandt werden kann, ist ein chemischer Ansatz. Eine Probe kann
aufgrund ihrer chemischen reaktiven Eigenschaften identifiziert
werden.
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Die
strukturelle Aufklärung
kann in dem FTMS-Instrument durch Fragmentation des interessierenden Ions
(Vorläuferions)
durchgeführt
werden. Um dies durchzuführen,
wird zuerst ein Isolationspuls angewandt, um alle Ionen mit Ausnahme
der Vorläuferionenpopulation „rauszuwischen". Wiederum wird ein
Vorteil aus Cyklotronenfrequenzverhältnis gezogen und ein rf-Feld
wird angelegt, welches eine Frequenz mit allen Ionen aufweist (Resonanz),
welche aus der Falle (Detektor) ausgeworfen werden sollen. Die Ionen
absorbieren in Form der Resonanz diese Strahlung und werden, bei
ausreichender Energie, aus den Grenzen der Falle herausgetrieben.
Dies lässt
nur das Eltern-Ion (parent-ion) eingefangen in der Falle zurück.
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Der
nächste
Schritt wird als Ionen-Aktivierungs-Prozess (Fragmentierungsschritt)
bezeichnet. Dieser kann im Prinzip unter Verwendung von mehreren
Verfahren durchgeführt
werden, aber der bei FTMS am meisten verwendete ist die Kollisions-aktivierte
Dissoziation („collisionally
activated dissociation",
CAD) oder die Infrarot-Multiphoton-Dissoziation (IRMPD). Der CAD-Prozess
wird erreicht, indem eine rf-Frequenz angelegt wird, die mit der
des Vorläuferions
in Resonanz tritt. Es wird dem Ion genügend Energie zugeführt, um
seine Cyklotronumlaufbahn anzuregen. Weil die Frequenz des Ions
konserviert ist, wird seine Winkelgeschwindigkeit erhöht (d.h.
es erlangt kinetische Energie), ein Pulsventil wird ausgelöst, um einen
Stoß Kollisionsgas
in den Fallenbereich einzuführen,
indem die Ionen eingefangen sind. Zusätzlich können, wie von Fachmann anerkannt
werden wird, unterschiedliche Gase verwendet werden (schwerere Gase
erzeugen im Allgemeinen mehr Fragmente). Die angeregten Vorläuferionen
führen
energetische Kollisionen mit diesem Gas durch und dies induziert
die Fragmentierung. Nach einer kurzen Abpumpverzögerung (um die neutralen Teilchen
zu evakuieren) wird/werden das Produkt oder die Fragmentionen mit
allen normalen Fähigkeiten
detektiert, wie sie Abschnitt 5.2 oben beschrieben sind.
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Eine
IRMPD (Infrarot-Multiphoton-Dissoziation) ist im Prinzip noch einfacher
zu implementieren. Die isolierten Ionen werden einem starken Strahl
IR-Photonen ausgesetzt. Diese Photonen werden absorbiert und die
Ionen werden durch die Vibrationen „heiß" bis zum Punkt der Aktivierung. Die
daraus hervorgehenden Fragmentierungsprodukte werden detektiert.
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Jede
Methode produziert ein Fragmentierungsspektrum (das als MS/MS-Spektrum bezeichnet
wird). Diese Art von Daten ist bei dem Untersuchen der Struktur
sehr instruktiv. Beispielsweise kann, wenn ein Vorläuferion,
das aus C13H20N2O3 oder C14H24N2O2 besteht, einem MS/MS-Experiment unterworfen
wird, ein Peak beobachtet werden, welcher 46.005 Da geringer in
der Masse ist als der Vorläufer,
was darauf hindeutet, dass die Struktur CH2O2 verloren hat und mindestens eine Carboxylatgruppe
enthält
(d.h. Carbonsäure,
Zucker, Lipid).
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Der
Zyklus der Isolierung und Fragmentierung kann immer und immer wieder
an nachfolgenden Fragmentierungsionen durchgeführt weden (d.h. MSn). FTMS
und andere Ionenfallenverfahren sind in der Lage, mehrere Schritte
der Fragmentierung durchzuführen.
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Sobald
die gesamte oder eine teilweise Aminosäuresequenz eines isolierten
Proteins experimentell bestimmt wurde, kann ein Computer verwendet
werden, um verfügbare
Datenbanken im Hinblick auf eine übereinstimmende Aminosäuresequenz
oder eine Nukleotidsequenz zu durchsuchen, einschließlich eines „expressed
sequence tags" (EST),
dessen vorhergesagte Aminosäuresequenz
mit der experimentell bestimmten Aminosäuresequenz übereinstimmt. Wenn keine übereinstimmende
Nukleotidsequenz gefunden wird, wird ein degenerierter Satz von
Nukleotidsequenzen, welche für
die experimentell bestimmte Aminosäuresequenz kodieren, umgekehrt
bearbeitet werden, mittels Techniken, die im Stand der Technik bekannt
sind; solch ein degenerierter Satz von Nukleotidsequenzen ist für die Klonierung
des Gens, das für
das isolierte Protein kodiert, und für die Expression des sequenzierten
Proteins oder Peptidfragments nützlich.
Alternativ dazu wird die Nukleinsäure fragmentiert und deren
Fragmente sequenziert, wenn der FTMS-Peak einer Nukleinsäure entspricht.
Fragmentsequenzen können
verwendet werden, um das Gen zu identifizieren, zu welchem es gehört, z.B.
Genbank. Wenn die Fragmentsequenz(en) zu keinem/keinen bekannten
Gen(en) gehört,
kann eine Nukleinsäure
synthetisch hergestellt werden oder mittels PCR amplifiziert werden,
und zwar entsprechend Verfahren, die dem Fachmann wohlbekannt sind; siehe
z.B. Methods of Enzymology, Vol. 152, „Guide to Molecular Cloning
Techniques", Herausgeber
Berger und Kimmel (Academic Press 1987); Maniatis et al., "Molecular Cloning:
A Laboratory Manual" (Cold
Spring Harber Laboratory 1982), auf beide Literaturstellen wird
vollständig
expressis verbis Bezug genommen. Die so erzeugten Nukleinsäuren können verwendet
werden, um eine genomische oder cDNA-Bibliothek durchzumustern,
um das Voll-Längen-Gen
zu identifizieren, zu welchem das Fragment gehört. Alternativ dazu kann die
Sequenz des Gens oder mindestens ein offener Leserahmen davon, zu
welchem die Nukleinsäure
gehört,
identifiziert werden, indem die Information, die mittels Sequenzierung überlappender
Nukleinsäurefragmente
des ursprünglich
interessierenden HICS-FTMS-Peaks erhalten wurden, zusammengesetzt
werden.
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Zellen,
die so genmanipuliert wurden, dass sie solch ein rekombinantes Protein
exprimieren, können verwendet
werden, um große
Mengen des rekombinanten Proteins herzustellen, beispielsweise zur
therapeutischen Verabreichung. Der Besitz des klonierten Gens erlaubt
eine Gentherapie, um ein Protein zu ersetzen oder zu supplementieren,
dessen Abwesenheit oder verminderte Expression mit einer Erkrankung
in Verbindung steht. Der Besitz des klonierten Gens erlaubt ebenfalls
die Verwendung einer Antisense- oder Tripple-Helix-Therapie, um
die Expression eines Proteins zu unterdrücken, dessen Vorhandensein
oder verstärkte
Expression mit einer Erkrankung in Verbindung steht, oder die Ausnutzung
rekombinanter Expression des Proteins in ausreichenden Mengen für Immuntherapie,
um beispielsweise einen monoklonalen Antikörper dagegen zu ziehen, welcher
chimerisiert werden kann (Morrison et al., 1984, Proc. Natl. Acad.
Sci., 81, 6851–6855; Neuberger
et al., 1984, Nature 312, 604–608;
Takeda et al., 1985; Nature 314, 452–454), oder er kann humanisiert
werden (siehe z.B. Queen, US-Patent 5,585,089 und Winter, US-Patent
5,225,539) und zwar vor der therapeutischen Verabreichung.
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Die
FTMS-Analyse führt
zu einem Peakprofil. Ein Peakprofil ist die graphische Darstellung
von dem, was vom Detektor des FTMS detektiert wird, es enthält eine Vielzahl
von Peaks, die den unterschiedlichen Biomolekülen entsprechen (sowie unterschiedliche
Peaks desselben Moleküls
mit unterschiedlichen Isotopen), und Fragmenten von Biomolekülen sowie
mehrfach geladenen Molekülen.
Ein Peakprofil einer bestimmten Probe, die auf eine bestimmte Weise
behandelt wurde, ist im Wesentlichen ein „Fingerabdruck" des Zustands der
Probe; während
bei zwei Zuständen
jedes einzelne Biomolekül
auf ähnliche
Weise vorhanden sein kann, erlaubt die Ermittlung einer Vielzahl
von Biomolekülen
simultan die Erzeugung eines Peakprofils, welches für den Zustand
der Zelle einzigartig ist. Dies entspricht den Genexpressionsprofil-„Fingerabdrücken", die auf Biochips
erzeugt werden. Das heißt,
normales Gewebe kann von Brustkrebsgewebe unterschieden werden,
und innerhalb des Brustkrebsgewebes können unterschiedliche Prognosestadien
bestimmt werden (gute oder geringe Aussichten für Langzeitüberleben beispielsweise). Ganz ähnlich können Peakprofile
von Lungengewebe mit Nierengewebe verglichen werden, Profile von
Brustkrebsproben von unterschiedlichen Patienten können verglichen
werden, Profile von Proben vor, während oder nach einer Behandlung
mit einem Arzneimittel, oder bei unterschiedlichen Arzneimittelkonzentrationen,
können
alle wie hierin beschrieben untersucht werden.
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Wie
vom Fachmann anerkannt werden wird, können diese Arten von Vergleichen
unter Verwendung eines einzelnen Peakprofils von der Probe durchgeführt werden,
oder mit multiplen Peakprofilen; beispielsweise kann die Probe auf
mehrere Art und Weisen präpariert
oder aufgetrennt werden, und die Peaks können einzeln analysiert werden,
oder überlagert
und kombiniert werden.
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Indem
Peakprofile von Proben in unterschiedlichen Zuständen verglichen werden, wird
eine Information im Hinblick darauf erhalten, welche Biomoleküle bei diesen
Zuständen
wichtig sind (einschließlich
Hoch- und Runterregulierung). Die Identifizierung von Biomolekülen, die
unterschiedlich vorhanden sind (einschließlich Auftauchen oder Verschwinden
oder Veränderungen
in der Peakintensität)
erlaubt die Verwendung dieser Information auf Vielzahl von Wegen,
wie hierin ausgeführt.
Beispielsweise kann eine Diagnose und eine Krankheitsüber wachung
durchgeführt
werden; die Evaluierung einer bestimmten Behandlungskur kann untersucht werden:
verbessert ein chemotherapeutisches Arzneimittel die Langzeitprognose
für einen
bestimmten Patienten. Ganz ähnlich
kann eine Diagnose durchgeführt
werden oder durch Vergleich von Patientenproben mit den bekannten
Peakprofilen bestätigt
werden. Darüber
hinaus ermöglichen
diese Profile das Screenen von Arzneimittelkandidaten im Hinblick
auf eine Nachahmung oder Veränderung
eines bestimmten Peakprofils; beispielsweise kann ein Screening
für Arzneimittel
durchgeführt
werden, das das Brustkrebs-Peakprofil unterdrückt oder ein Profil mit geringer
Aussicht in ein besseres Prognose-Profil umwandelt.
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Daher
findet die vorliegende Erfindung in einer breiten Vielfalt von Anwendungen
eine Anwendung. In einer bevorzugten Ausführungsform werden die hierin
dargestellten Verfahren verwendet, um Proben zu analysieren und
Datenbanken aufzubauen und auf diese zurückzugreifen. In einer bevorzugten
Ausführungsform ermöglichen
die Verfahren die Erzeugung einer breiten Vielfalt von Datenbanken,
insbesondere im Hinblick auf kleine Moleküle, aber nicht auf diese beschränkt, da
die FTMS solch eine hohe Präzision
ermöglicht.
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Daher
wird die vorliegende Erfindung in einer bevorzugten Ausführungsform
verwendet, um schnell zelluläre
oder Proben-Komponenten zu identifizieren. Unter Verwendung von
FTMS in Verbindung mit anderer Chemie-Computersoftware, wie MSI CATALYST,
kann eine schnelle Identifizierung und Charakterisierung neuer aktiver
Moleküle
durchgeführt
werden. CATALYST ist ein Programm, das die mögliche aktive Form von Arzneimittelkandidaten
untersucht. Durch den Durchlauf einer kleinen Bibliothek von Verbindungen
und Suche nach einem wünschenswerten
Spektrum von Attributen kann eine „Pharmacophor"-Beschreibung unter
Verwendung von CATALYST oder ähnlichen
Programmen erzeugt werden. Diese „Beschreibung" kann dann verwendet
werden, um virtuelle Bibliotheken durchzumustern, um zusätzliche
Kandidaten zu erzeugen, welche dann getestet werden können.
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Zusätzlich sollte
erwähnt
werden, dass eine Quantifizierung und ein Vergleich unterschiedlicher
Spektren auf eine Vielzahl von Wegen durchgeführt werden können. In
einer Ausführungsform
wird die Probe elektroversprüht
(wobei die Verwendung einer Doppelsprayquelle bevorzugt ist) zusammen
mit simultanem Versprayen einer Bezugsprobe, um eine Quantifizierung
und einen Vergleich zu ermöglichen.
Alternativ dazu wird die Bezugsprobe zur Probe hinzu gegeben. Eine
andere Alternative ist es schließlich, unter Verwendung von Komponenten
zu normalisieren, von denen bekannt ist, dass sie grob gleichmäßig in den
fraglichen Proben vorhanden ist, beispielsweise unter Verwendung
unterschiedlicher zellulärer
Housekeeping-Gene oder -Proteine oder Metaboliten, die im Gleichgewicht
vorliegen.
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Indem
daher große
Anzahlen von Proben aus einer Vielfalt unterschiedlicher Quellen
und unter unterschiedlichen Bedingungen bearbeitet werden, werden
Datenbanken aus Daten erzeugt. Diese können auf eine Vielfalt von
Wegen verwendet werden. In einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Datenbanken in weiteren Experimenten verwendet, um Peaks
zu identifizieren. Alternativ dazu können sie verwendet werden,
um Proben zu vergleichen, oder die Wirkungen von Arzneimitteln oder
Kandidatenmitteln auf Proben, um Signalübertragungswege und therapeutisch
relevante Verbindungen zu identifizieren.
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Zusätzlich können die
Datenbanken, wenn sie erzeugt werden, unter Verwendung einer Reihe
von graphischer Darstellungssoftware visualisiert werden, einschließlich einer
Visualisierungssoftware wie SPOTFIRE®, 3D-Contour-Mapping,
Topologie-Mapping, Dreieckstechniken etc.
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Die
vorliegende Erfindung stellt Verfahren für die Analyse einer komplexen
biologischen Probe bereit, welche die Schritte umfassen, dass die
Probe einer FTMS unterzogen wird, welche ein Peakprofil der Probe bereitstellt
und Untersuchen des Peakprofils der Probe. In einer Ausführungsform
umfassen die Verfahren außer dem
den Vergleich des Peakprofils der Probe mit einem Peakprofil einer
Bezugsprobe. Dementsprechend kann die biologische Probe eine Testprobe
sein. Die Referenz- bzw. Bezugsprobe kann vorbestimmt sein, d.h. eine
historische Probe sein. Das Peakprofil der Bezugsprobe kann das
Peakprofil einer Probe sein oder ein Durchschnittspeakprofil für zwei oder
mehr Proben. In einer Ausführungsform
ist die Bezugsprobe von einer normalen Zelle abgeleitet und die
Testprobe von einer erkrankten Zelle desselben Typs. In einer anderen
Ausführungsform
ist die Bezugsprobe von einer erkrankten oder normalen Zelle abgeleitet
und die Testprobe ist von einer erkrankten Zelle, nachdem die erkrankte
Zelle einem Biomodulator wie einem Arzneimittel oder Hormon ausgesetzt
worden ist, abgeleitet.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin Verfahren zur Detektion einer
Reaktion einer Zelle auf einen Biomodulator bereit, welche das Vergleichen
eines FTMS-Peakprofils einer ersten biologischen Probe, die von einer
Zelle abgeleitet ist, die dem Biomodulator nicht ausgesetzt worden
ist, mit einem FTMS-Peakprofil
einer zweiten biologischen Probe, die von einer Zelle abgeleitet
ist, die dem Biomodulator ausgesetzt wurde, umfaßt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin Verfahren zur Identifizierung
eines Markers als Reaktion einer Zelle auf einen Biomodulator bereit,
was die Detektion einer Reaktion einer Zelle auf den Biomodulator
entsprechend der beanspruchten Verfahren umfasst, wie sie hier beschrieben
sind, und die Identifizierung eines Peaks, der sich in der Intensität bei den
Peakprofilen für
die ersten und zweiten biologischen Proben unterscheidet, wobei
der Peak nicht der molekularen Masse des Biomodulators entspricht,
wobei ein so identifizierter Peak einem Marker für eine Reaktion der Zelle auf
den Biomodulator entspricht.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin Verfahren zur Charakterisierung
eines Markers für
die Reaktion einer Zelle auf einen Biomodulator bereit, umfassend
die Identifizierung eines Markers für eine Reaktion einer Zelle
auf einen Biomodulator entsprechend den hierin beschriebenen Verfahren,
das Isolieren eines Markerions mit dem m/z-Verhältnis des Markers; und Erhalten
der molekularen Sequenz oder chemischen Struktur des Ions oder eines
Fragments davon.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin Verfahren zur Identifizierung
eines Moleküls
bereit, dessen Konzentration sich in einer Zellen verändert, wenn
die Zelle mit einem Biomodulator in Kontakt gebracht wird, umfassend
das Vergleichen eines FTMS-Probenprofils einer ersten biologischen
Probe, die von einer Zelle abgeleitet ist, die dem Biomodulator
nicht ausgesetzt wurde mit einem FTMS-Profil einer zweiten biologischen Probe,
die von einer Zelle abgeleitet ist, welche dem Biomodulator ausgesetzt
wurde, und Identifizieren eines Peaks, der sich im Hinblick auf
seine Intensität
bei den Peakprofilen für
die erste und zweite biologische Probe unterscheidet, wobei der
Peak nicht der molekularen Masse des besagten Biomodulators entspricht,
und wobei ein Peak so identifiziert wird, dass er zu einem Molekül gehört, dessen
Konzentration sich in einer Zelle verändert, wenn die Zelle mit einem
Biomodulator in Kontakt gebracht wird.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin Verfahren bereit zur Identifizierung
von mindestens einem Marker einer Erkrankung oder eines Zustandes,
umfassend das Vergleichen eines FTMS-Peakprofils einer ersten biologischen
Probe, die von einer normalen Zelle abgeleitet ist, mit einem FTMS-Peakprofil
einer zweiten biologischen Probe, die von einer Zelle abgeleitet
ist, welche eine Krankheit oder einen Zustand aufweist, und Identifizieren
eines Peaks, der sich im Hinblick auf die Intensität bei den
Peakprofilen für
die ersten und zweiten biologischen Proben unterscheidet, wobei
ein Peak so identifiziert wird, dass er einem Marker der Erkrankung
oder des Zustandes entspricht.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin Verfahren zur Diagnose einer
Erkrankung oder für
einen bestimmten Zustand bei einem Patienten bereit, umfassend die
Identifikation von (mindestens einem) Marker der Erkrankung oder
für diesen
Zustand entsprechend den hierin beschriebenen Verfahren, und Bestimmen
der Intensität
des Peaks, der in einer biologischen Probe zu dem Marker gehört, wobei die
biologische Probe von einem Patienten erhalten wurde, und wobei
die Intensität
des Peaks für
die Anwesenheit oder das Ausmaß der
Erkrankung oder des Zustandes bei dem Patienten indikativ ist.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin Verfahren zur Überwachung
bzw. des Monitorings der Wirksamkeit einer therapeutischen Behandlung
bei einem Patienten bereit, der unter einer Erkrankung oder an einem
Zustand leidet, umfassend die Identifizierung eines Markers der
Erkrankung oder des Zustandes entsprechend den hierin beschriebenen
Verfahren; und Bestimmen der Intensität des Peaks, der zu dem besagten Marker
gehört,
in einer biologischen Probe, die von einer Zelle von einem Patienten
erhalten wurde, nachdem der Patient der therapeutischen Behandlung
unterzogen wurde, wobei die Intensität des Peaks für die Anwesenheit
oder das Ausmaß der
Erkrankung oder des Zustandes bei dem Patienten indikativ ist und
die Wirksamkeit der besagten therapeutischen Behandlung widerspiegelt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin Verfahren bereit zur Identifizierung
eines Leitmoleküls
für die Arzneimittelentwicklung,
umfassend die Identifikation eines Markers einer Erkrankung oder
eines Zustandes entsprechend der hierin beschriebenen Verfahren,
wobei für
die Erkrankung oder den Zustand die Identifikation eines Leitmoleküls für die Arzneimittelentwicklung
wünschenswert
ist, Ermitteln eines FTMS-Peakprofils der Probe, die sich von einer
Zelle ableitet, die eine Konzentration des Markers aufweist, die
für die
Erkrankung oder den Zustand charakteristisch ist, wobei die Probe
von einer Zelle abgeleitet ist, nachdem die Zelle einem Testmolekül ausgesetzt
wurde, und Bestimmen ob in der Zelle die Konzentration des Markers
durch das Testmolekül
verändert
ist, wobei das Bestimmen es umfasst, dass die Intensität des Peaks,
der zu dem Marker gehört,
gemessen wird, wobei einer Veränderung
in der Konzentration des Markers, wobei die Veränderung nahe an die normalen
Spiegel des Markers heranreicht, darauf hindeutet, dass das Testmolekül ein Leitmolekül für die Arzneimittelentwicklung
oder Prävention
der Erkrankung oder des Zustandes ist.
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Zusätzlich kann
die vorliegende Erfindung bei der Leitverbindungsentwicklung in
Struktur-Aktivitäts-Verhältnissen
(„structure-activity
relationships",
SAR) verwendet werden. Daher kann die Analyse der Spektren von verwandten
Verbindungen dazu dienen, die Struktur der Verbindung seiner gewünschten
Aktivität
zuzuordnen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin Verfahren zur Identifizierung
toxikologischer Targets von Arzneimitteln bereit, was den Vergleich
von drei FTMS-Peakprofilen
umfasst, wobei die drei FTMS-Peakprofile einer ersten biologischen
Probe, erhalten von einer Zelle, welche einem ersten Arzneimittel
mit einer toxischen Nebenwirkung ausgesetzt wurde; einer zweiten
biologischen Probe, erhalten von einer Zelle, welche einem zweiten
Arzneimittel ohne eine toxische Nebenwirkung ausgesetzt wurde, wobei
das erste Arzneimittel und das zweite Arzneimittel zur selben Klasse
von Arzneimitteln gehören;
und einer dritten biologischen Probe, erhalten von einer Zelle,
welche keinem Mitglied der besagten Klasse von Arzneimittel zugehört, ausgesetzt
wurde; entsprechen; und Identifizieren eines Peaks, der im Hinblick
auf die Intensität
bei den FTMS-Profilen der zweiten und dritten Proben ähnlich ist,
aber sich in der Intensität
im FTMS-Profil der ersten Probe unterscheidet, wobei ein Peak so
identifiziert wird, dass er zu einer toxischen Nebenwirkung für die Arzneimittelentwicklung
gehört.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin andere Verfahren zur Identifizierung
toxikologischer Targets von Arzneimitteln bereit, umfassend den
Vergleich von drei FTMS-Peakprofilen, wobei die drei FTMS-Peakprofile
den folgenden biologischen Proben entsprechen: einer ersten biologischen
Probe, die von einer Zelle erhalten wird, welche einem ersten Arzneimittel
mit einer toxischen Nebenwirkung ausgesetzt wurde; einer zweiten
biologischen Probe, die von einer Zelle erhalten wurde, welche einem
zweiten Arzneimittel ausgesetzt wurde, welche dieselbe toxische
Nebenwirkung aufweist; und einer dritten biologischen Probe, die
von einer Zelle erhalten wurde, welche keinem Arzneimittel ausgesetzt
wurde, das die besagte toxische Nebenwirkung aufweist; und Identifizieren
eines Peaks, der im Hinblick auf seine Intensität bei den FTMS-Profilen der
ersten und zweiten Proben ähnlich
ist, sich aber im Hinblick auf die Intensität vom FTMS-Profil der dritten
Probe unterscheidet; wobei ein so identifizierter Peak einer toxischen
Nebenwirkung bei der Arzneimittelentwicklung zugeordnet wird.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin Verfahren zur Charakterisierung
der toxischen Eigenschaften eines Test-Mittels bereit, umfassend
die Bestimmung der Intensität
eines Peaks in einem FTMS-Peakprofil einer biologischen Probe, die
von einer Zelle erhalten wurde, welche der besagten Test-Verbindung
ausgesetzt wurde, wobei der Peak mittels eines oder mehrer der hierin
beschriebenen Verfahren als toxikologisches Target identifiziert
worden war, und wobei die Intensität des Peaks für die Toxizität der Test-Verbindung
indikativ ist.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin Verfahren für die Hochinformationsgehalt(HIC)-Analyse
einer komplexen biologischen Probe bereit, welche es umfassen, die
Probe einer Vielzahl von Vorgängen
der Fourier-Transformations-Massenspektrometrie
(FTMS) zu unterwerfen; und wobei für jeden Vorgang der FTMS eine
FTMS-Peakprofilinformation für
die Probe erzeugt wird; ein Peak-Picking-Algorithmus
für die
erzeugte Peakprofilinformation angewandt wird, um Peaks auszuwählen, die
bestimmte vorgegebene Kriterien erfüllen; und Anwenden eines Clustering-Algorithmus,
um die ausgewählten
Peaks zu identifizieren, die wahrscheinlich zu demselben chemischen
Gebilde gehören.
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In
einer Ausführungsform
wird die Peakprofilinformation in eine getrennte Datei für jeden
Vorgang der FTMS geschrieben, und sie umfasst weiterhin den Schritt,
eine einzelne Datei zu erstellen, die die Information von jeder
der getrennten Dateien für
die Peaks, die mittels des Peak-Picking-Algorithmus ausgewählt wurden, enthält. In einem
Modus der Ausführungsform
wird der Clustering-Algorithmus auf die Information angewandt, die
in der besagten einzelnen Datei enthalten ist, umfassend die Information
von jeder der getrennten Dateien für die Peaks, die mittels des
Peak-Picking-Algorithmus ausgewählt
wurden.
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In
einer anderen Ausführungsform
wird jeder der ausgewählten
Peaks mit dem Durchschnitt der Massen eines entsprechenden Clusters
von Peaks neu benannt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt Verfahren zur Erzeugung von FTMS-Spektren
von komplexen biologischen Proben bereit und das Analysieren der
Peakprofile in den Spektren. Komplexe biologische Proben umfassen
Proben, die von biologischem Material abgeleitet sind, welches ohne
Einschränkung
auf diese Blutserum, kultivierte Zellen, Gewebebiopsien umfasst.
Vergleichsanalysen von Spektren, die für Zellen in unterschiedlichen
Zuständen
oder Zellen unterschiedlicher Zelltypen erzeugt wurden, sind für spezifische
phänotypische
Unterschiede nützlich,
welche zwischen normalen und anormalen, beispielsweise nicht erkrankten
und erkrankten Zellen und/oder Geweben desselben Typs existieren.
Weiterhin können
die Moleküle,
die zu den Peaks gehören,
sobald spezifische phänotypische
Unterschiede in Form von FTMS-Peaks unterschiedlicher Intensität identifiziert
wurden, identifiziert und/oder als Leitbiomoleküle für die diagnostische und/oder
pharmazeutische Entwicklung verwendet werden.
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Die
Verfahren der vorliegenden Erfindung umfassen die Identifizierung
eines Peaks oder von Mustern von HICS-FTMA-Peaks, die für eine bestimmte
Pathologie oder Klasse von Pathologien charakteristisch sind. Solche
Peakprofile bieten eine wertvolle Information, die für das vollständige und
genaue Definieren und Klassifizieren von Pathologie-Unterarten bzw.
-Subtypen nützlich
ist.
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Unter
Verwendung der Prinzipien der vorliegenden Erfindung können Proben
von unterschiedlichen Patienten mit bekannten Gesundheitsbedingungen
entnommen werden und einer HICA-FTMS unterzogen werden. Die erzeugten
Profile werden analysiert, um Peaks zu identifizieren, die einzigartig
vorhanden oder nicht vorhanden in den Proben sind, die von Zellen
von Patienten mit anderen Gesund heitsbedingungen sind, und die daraus
hervorgehenden Daten werden verwendet, um eine Datenbank aufzubauen,
die alle so identifizierten Peaks umfasst. Daten, die zu Proben
gehören,
die von Patienten erhalten wurden, die eine Pathologie oder eine
interessierende Erkrankung aufweisen, können dann für die Analyse extrahiert werden
und mit den übrigen
Aufnahmen in der Datenbank verglichen werden, um Peaks oder Peakmuster
von Interesse zu identifizieren, die für die Pathologie oder den Krankheitszustand
eine Vorhersage ermöglichen.
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In
bestimmten Ausführungsformen
ist HICA-FTMS daher ein Werkzeug, um Peakprofile zu erzeugen und
ein Muster von molekularen Peaks zu identifizieren, oder Markerpeaks,
welches für
eine bestimmte Pathologie oder Klasse von Pathologien charakteristisch
sind. Die Überwachung
der Intensitäten
von Markerpeaks, welche die relative Menge der Markermoleküle widerspiegeln,
zu welchen die Peaks gehören,
und zwar in Peakprofilen, die von derselben Probenquelle unter unterschiedlichen
Bedingungen oder Zeitpunkten erzeugt wurden, können bei der Fortführung des
Monitorings der Reaktion auf eine Therapie für eine Erkrankung und für Target-bezogene
Drug Discovery für
die Erkrankung verwendet werden.
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Unter
Verwendung der Prinzipien der vorliegenden Erfindung können Gewebe
oder Zellproben von Versuchstieren, die Modelle für die Erkrankung
sind, die mit einem der bekannten Therapeutika behandelt wird, welche
bei der Handhabung oder Behandlung der Erkrankung verwendet werden,
oder biologische Proben von Menschen, die diese Behandlungen erfahren,
oder ein Zellkulturmodell von dieser, einer HICS-FTMS unterzogen
werden, und die daraus hervorgehenden Daten können verwendet werden, um eine
Datenbank zu erzeugen, die alle gemeinsamen und alle einzigartigen
Peaks, die entweder vorhanden oder nicht vorhanden in Proben unbehandelter
Subjekte (Tiermodell oder Mensch) sind, umfassen, und zwar durch
Vergleich der unbehandelten Gegenparts. Markermoleküle, die
Markerpeaks entsprechen, können
als Targets für
die Entwicklung einer Therapie oder eines Pharmazeutikums verwendet
werden. Ganz ähnlich
können
Peakprofile von biologischen Proben, die von normalen Pflanzen abgeleitet
sind, mit Peakprofilen biologischer Proben verglichen werden, die
von Pflanzen abgeleitet sind, die mit Pflanzenschutzmitteln, Unkrautvernichtern
oder Hormonen behandelt wurden, oder von Pflanzen, die mit Pathogenen,
wie beispielsweise Viren, infiziert wurden. Markermoleküle, die
zu Markerpeaks gehören,
die in diesen Screens identifiziert wurden, können Targets für die Entwicklung
von Insektiziden sein. Ganz ähnlich
können
Peakprofile von biologischen Proben, die von Mikroorganismen abgeleitet
sind, die mit Antibiotika behandelt wurden, mit Peakprofilen von
biologischen Proben verglichen werden, die von unbehandelten Mikroorganismen
derselben Spezies abgeleitet wurden, beispielsweise um Markermoleküle der Antibiotikaresistenz
zu identifizieren, die als Drogen bzw. Arzneimittel-Screeningmarker verwendet
werden können.
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Zusätzlich zur Überwachung
von Drogen bzw. Arzneimittel-Reaktionen kann HICS-FTMS verwendet werden,
um die Drogen bzw. das Arzneimittel selbst zu überwachen. Daher können bestimmte
Attribute einer Ziel-Droge bzw. eines Ziel-Arzneimittels aufgedeckt werden, beispielsweise
Clearance-Profile, molekulare Interaktionen und Modifikationen,
Drogen bzw. Arzneimittel-Metabolismus, Wirkungsweise, und subzelluläre Lokalisation.
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Die
vorliegende Erfindung stellt Verfahren bereit für die Identifizierung von neuen
Drogen bzw. Arzneimitteln, die bei der Behandlung einer Erkrankung
oder eines Krankheitszustandes nützlich
sind, für
welche schon eine geläufige
Drogen bzw. ein geläufiges
Arzneimittel bekannt ist, beispielsweise um ein Arzneimittel mit
erhöhter
Wirksamkeit, höherer
Toleranz zu identifizieren. HICS-FTMS-Spektren werden für Extrakte von Zellen, Gewebe
oder Zellkulturproben erzeugt, welche (i) unbehandelt, (ii) mit
dem bekannten Arzneimittel behandelt, oder (iii) mit einem Testmolekül behandelt
sind. Testmoleküle,
die Veränderungen
in den FTMS-Peaks hervorrufen, die ähnlich zu jenen sind, die in
Extrakten von Zellkulturproben beobachtet werden, die mit dem bekannten
Arzneimittel behandelt wurden, sind dann Kandidaten-Leitverbindungen
für die
Drug Discovery. Wenn kultivierte Zellen oder Gewebe in der Durchführung der
vorliegenden Erfindung verwendet werden, beispielsweise als Modellsystem
für Drug
Discovery, können
die Zellen im Hinblick auf Isotopen abgereichert oder angereichert
sein, um eine Charakterisierung und die Sensitivität zu erleichtern.
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Die
erfindungsgemäßen Screeningassays
ermöglichen
die Identifikation von Peaks, die Targets für individuelle Arzneimittel
bzw. Drogen sind, und von allgemeinen Peaks, die in Proben von Zellen
oder Organismen sind, die einer Behandlung mit unterschiedlichen
Mitgliedern einer Klasse von interessierenden Drogen bzw. Arzneimitteln
ausgesetzt wurden beziehungsweise eine Behandlung durchgemacht haben,
z.B. anti-hyperlipidemische Arzneimittel. Gleichzeitig können Targetpeaks,
die in Proben vorhanden oder abwesend sind, welche nur mit einem
Arzneimittel oder nur einer Teilgruppe der Klasse von Arzneimitteln
behandelt wurden, erkannt werden, und diese Peaks korrelieren mit
Aktivitäten,
die einzigartig für
dieses Arzneimittel bzw. diese Arzneimittel ist/sind. Ein Anstieg
oder eine Verminderung der Intensität eines solchen Peaks kann
mit wünschenswerten
Aktivitäten
oder Eigenschaften des Arzneimittels/der Arzneimittel korrelieren,
beispielsweise einer Glukose-herabsetzenden Aktivität bei einem
antihyperlipidemischen Arzneimittel, oder einer unerwünschten
Aktivität
oder Eigenschaft, beispielsweise der Tendenz, Übelkeit oder Benommenheit als
Nebenwirkung einer Behandlung auszulösen. Diese Information kann
bei der Entdeckung von Arzneimitteln verwendet werden, die nach
Aussetzen gegenüber
biologischen Systemen nur die erwünschten Reaktionen hervorrufen.
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Bestimmte
Arzneimittel werden ihre Wirkungen über eine große Anzahl
zellulärer
Targets ausüben, wobei
andere mit begrenzteren Wirkungen nur wenige Targets beeinflussen
werden. Ganz ähnlich
werden einige Arzneimittel ihre Wirkungen auf multiple Zelltypen
ausüben,
während
andere nur einen oder einige wenige Zelltypen beeinflussen werden.
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Eine
Anzahl an Beispielen ist unten ausgeführt.
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Stoffwechselsyndrom
oder Syndrom X äußert sich
in einem gestörten
Glukosemetabolismus (Insulinresistenz), erhöhtem Blutdruck (Hypertonie),
einem gestörten
Blutlipidgleichgewicht (Dyslipidemie, einschließlich der Spiegel zirkulierender
hoher Triglyzeride und geringer Spiegel an zirkulierendem „guten" oder HDL-Cholesterin)
und zentraler Fettsucht (übermäßiges Fettgewebe
in der Abdominalregion) (siehe z.B. Reaven, 1993, Annu. Rev. Med.
44:121–131).
Syndrom X Patienten werden derzeit einzelne getrennte Arzneimittel verabreicht,
um die einzelnen Symptome zu behandeln, weil kommerziell erhältliche
Arzneimittel so optimiert wurden, dass sie ein spezifisches Target
regulieren oder einen spezifischen Parameter eines Krankheitszustandes
regulieren. Die Verwendung von multiplen Arzneimitteln erhöht das Risiko
schwerer Nebenwirkungen und beeinträchtig die Lebensqualität. HICS-FTMS
kann die Identifizierung neuer Arzneimittel ermöglichen, die multiple, simultane
therapeutische Wirkungen besitzen. Dies ist unter Verwendung von
HTS-Ansätzen,
die auf einzelnen Targets basieren, unmöglich.
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Die
Anzahl an Syndrom X Patienten steigt schnell an und scheint mit
dem westlichen Lebensstil in Verbindung zu stehen; besonders hohe
Risikofaktoren sind Alter und Diät.
Syndrom X Arzneimittel, die pleiotropische Wirkungen besitzen, d.h.
Arzneimittel, die multiple oder bevorzugt alle Symptome von Syndrom
X kontrollieren, sind dringend notwendig.
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HICS-FTMS
ermöglicht
die Identifizierung von Markermolekülen, die gewebespezifisch sind,
welche als Marker für
das anschließende
Screening nach gewebespezifischen Arzneimitteln verwendet werden
können.
Solche Arzneimittel hätten
eine große
Anwendbarkeit in therapeutischen Kuren. Zum Beispiel werden insulinresistenten
Diabetikern Thiazolidindion (TZD-)Arzneimittel verabreicht, um ihre
Erkrankung zu handhaben. TZDs aktivieren Peroxisomen-Proliferatoraktivierten
Rezeptor gamma (PPARγ).
Die Sensitivität
gegenüber
Insulin wird nach der Behandlung mit TZDs erhöht, aber ebenso die Fettablagerung
in Adipo sitengewebe. Kürzlich
wurde ein Leit-TZD, Rezulin, zurückgerufen,
und zwar aufgrund der schweren Nebenwirkungen einer Leberkrankheit,
die durch Gelbsucht, Übelkeit,
Erbrechen, Unterleibsschmerzen, Mattheit, Appetitmangel und dunkles
Urin gekennzeichnet war, welche zum Tod und/oder der Notwendigkeit
von Lebertransplantationen führte.
HICS-FTMS ist ein Verfahren der Wahl, um nach Arzneimitteln zu screenen
und diese zu identifizieren, die wie TZDs die Sensitivität gegenüber Insulin
fördern,
aber im Gegensatz zu TZDs nicht zu einer Lebererkrankung führen.
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In
einer anderen Ausführungsform,
bei der ein Arzneimittel seine Wirkungen über multiple Targets ausübt, ermöglicht HICS-FTMS
die Charakterisierung von verbesserten Analoga. Moleküle können identifiziert werden,
die jene selben Wirkungen effektiver oder mit reduzierten unspezifischen
Nebenwirkungen oder schnellerer Clearance hervorrufen. Im Wesentlichen
werden HICS-FTMS-Peakprofile
für Proben
erzeugt, die einem bekannten Arzneimittel oder einer bekannten Klasse
von Arzneimitteln ausgesetzt wurden, und es werden Peaks identifiziert,
die den therapeutischen Eigenschaften des Arzneimittels entsprechen.
Eine kombinatorische Chemie kann verwendet werden, um Bibliotheken
von Analoga zu dem Arzneimittel zu erzeugen, und diese Analoga können in
HICS-FTMS-Assays
verwendet werden, die das experimentelle Modell verwenden, das verwendet
wurde, um die vorteilhaften Peaks zu identifizieren, welche mit
dem Ausgangsarzneimittel in Verbindung standen. Analoga mit höherer Wirksamkeit
als das Ausgangsarzneimittel, zum Beispiel jene, die die Target-Peaks
bei geringeren Konzentrationen beeinflussen als das Ausgangsarzneimittel,
werden dann als Leitverbindungen für eine Arzneimittelentwicklung
verwendet.
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In
bestimmten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung wird das Drug Discovery erreicht, ohne einen
Vergleich mit bekannten Arzneimitteln, rein basierend auf der Fähigkeit
eines Testmoleküls,
spezifische Veränderungen
in FTMS-Peakprofilen
bei sehr geringen Konzentrationen (im nanomolaren Bereich) hervorzurufen.
Die Identität
der Peaks, die durch das Testmolekül beeinflusst wer den, wird
dann identifiziert, wie in Abschnitt 5.5 oben beschrieben, was eine
Leitlinie bereitstellen kann, welchen Stoffwechselweg das Testmolekül moduliert,
und für
welche Erkrankungen das Testmolekül daher als Arzneimittel getestet
werden kann. Tests in vivo für
das Testmolekül
können
anfänglich
unter Verwendung eines Zellkulturmodells durchgeführt werden, bevorzugt
unter Verwendung einer Zelle, die für einen Krankheitszustand repräsentativ
ist (z.B. eine Tumorzell-Linie),
oder unter Verwendung eines Tiermodells, bevorzugt in einem Tiermodell
für die
Erkrankung, und bevorzugt in Ratten oder Mäusen, bevor zu klinischen Versuchen
weitergegangen wird. Arzneimittel für die Verwendung als Antibiotika
können
in bakteriellen Kulturen getestet werden. Pflanzendrogen (z.B. antivirale) können unter
kontrollierten Laborbedingungen vor dem Freigeben in das Ökosystem
getestet werden.
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Es
gibt mehrere allgemeine Quellen für Leitverbindungen (Arzneimittel
bzw. Drogenkandidaten) einschließlich natürlicher Produktsammlungen,
synthetischchemischer Sammlungen, und synthetisch-kombinatorischer
chemischer Bibliotheken, beispielsweise Nukleotide, Peptide oder
andere polymere Moleküle.
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Die
Testmoleküle
der vorliegenden Erfindung können
erhalten werden unter Verwendung von jedem der zahlreichen Ansätze in kombinatorischen
Bibliothekenverfahren, die im Stand der Technik bekannt sind, einschließlich: biologische
Bibliotheken; räumlich
adressierbare parallele Festphasen- oder Flüssigphasenbibliotheken; synthetische
Bibliothekenverfahren, die eine Dekonvolution erfordern; das Bibliothekenverfahren nach
dem „Ein-Kügelchen-Eine-Verbindung"-Prinzip (one-bead-one-compound); und
synthetische Bibliothekenverfahren unter Verwendung von einer Selektion
durch Affinitätschromatographie.
Der biologische Bibliothekenansatz ist auf Peptidbibliotheken beschränkt, währen die
anderen vier Ansätze
auf Peptid-, Nicht-Peptid-Oligomer- oder Kleinmolekül-Bibliotheken von
Verbindungen anwendbar sind (Lam, 1997, Anticancer Drug Des. 12:145).
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Beispiele
für Verfahren
für die
Synthese molekularer Bibliotheken können im Stand der Technik aufgefunden
werden, beispielsweise in: DeWitt et al., 1993, Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 90:6909; Erb et al., 1994, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91:11422;
Zuckermann et al., 1994, J. Med. Chem. 37:2678; Cho et al., 1993,
Science 261:1303; Carrell et al., 1994, Angew. Chem. Int. Ed. Engl.
33:2059; Carell et al., 1994, Angew. Chem. Int. Ed. Engl. 33:2061;
and Gallop et al., 1994, J. Med. Chem. 37:1233.
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Bibliotheken
von Verbindungen können
in Lösung
angeboten werden (z.B. Houghten, 1992, Bio/Techniques 13:412-421),
oder auf Kügelchen
(Lam, 1991, Nature 3544:82-84), oder auf Chips (Fodor, 1993, Nature 364:555-556),
auf Bakterien (US-Patent 5,223,409), auf Sporen (US-Patente 5,571,698;
5,403,484; und 5,223,409), auf Plasmiden (Cull et al., 1992, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 89:1865–1869)
oder Phagen (Scott und Smith, 1990, Science 249:386–390; Devlin,
1990, Science 249:404–406;
Cwirla et al., 1990, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87:6378–6382; und
Felici, 1991, J. Mol. Biol. 222:301–310).
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Die
Verfahren der vorliegenden Erfindung können auf die Selektion von
Patienten für
die Behandlung durch ein Arzneimittel angewandt werden.
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Proben
von solchen Individuen können
beispielsweise einer HICS-FTMS unterzogen werden, um zu bestimmen,
ob ein Peak, der mit einer bestimmten Sensitivität oder Resistenz gegenüber einer
Droge bzw. einem Arzneimittel, oder einer Allergie gegenüber einer
Klassen von Arzneimitteln, in Verbindung steht, vorliegt oder nicht
vorhanden ist, und zwar aus ihren FTMS-Peakprofilen. Ein Peak, der
mit einer bestimmten Sensitivität
gegenüber
einem Arzneimittel in Verbindung steht, wird vorher bestimmt, indem
die HICS-FTMS-Spektren von Individuen verglichen werden, die mit
dem Arzneimittel oder einer Klasse von Arzneimitteln behandelt wurden,
und indem jene Peaks identifiziert werden, deren relative Intensität mit einer
Sensitivität
oder einer Resistenz gegenüber
einer Behandlung korreliert.
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Die
hierin präsentierten
Verfahren können
verwendet werden, um die optimale Dosis eines Arzneimittel zu bestimmen.
Die HICS-FTMS-Peakprofile von Extrakten von Zellen, die mit unterschiedlichen
Konzentrationen eines Arzneimittels behandelt wurden, werden im
Hinblick auf die Intensitäten
von einem oder mehreren Peaks verglichen, die einer bevorzugten
Reaktion auf das Arzneimittel entsprechen, beispielsweise von einem Targetmolekül des Arzneimittels.
Dieselben Peakprofile werden auch analysiert, um die Intensitäten von
einem oder mehreren Peaks, die mit einer unerwünschten Reaktion auf das Arzneimittel
in Verbindung stehen, zu bestimmen, beispielsweise im Hinblick auf
Toxizität.
Eine Dosis oder ein Dosisbereich, bei welchem das Arzneimittel die
maximale vorteilhafte Reaktion mit einer minimalen Toxizität hervorruft,
wird dabei identifiziert.
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HICS-FTMS-Technologie
kann außerdem
allgemein verwendet werden, um zelluläre oder Organismus-Reaktionen
auf Signalmoleküle
zu charakterisieren, beispielsweise auf Hormone, Wachstumsfaktoren, Cytokine
und Neurotransmitter. Daher kann ein Vergleich von Peakprofilen,
die von Proben abgeleitet wurden, die Zellextrakte von Zellen enthalten,
die mit einem bestimmten Wachstumsfaktor behandelt wurden, ein Muster
zeigen, das mit dem Wachstumsfaktor in Verbindung steht. Zeitverlaufsstudien
können
durchgeführt
werden, um beispielsweise Peaks zu untersuchen, die mit frühen gegenüber späten Reaktionen
auf den Wachstumsfaktor in Verbindung stehen. Die Identifizierung
einzelner Peaks führt
zur Identifizierung von Markern, und die nachfolgende chemische
Untersuchung der entsprechenden Ionen kann schließlich bei
der pharmazeutischen Gestaltung helfen.
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Ähnlich zur
Anwendung von HICS-FTMS bei dem Studieren von Erkrankungen können biologische Reaktionen
auf die Einführung
einer genetischen Störung
auf zellulärer
oder Organismus-Ebene untersucht werden. Eine genetische Störung kann
eine hypomorphische, hypermorphische oder neomorphische Mutation in
einem nativen Gen sein, eine rekombinante Überexpression eines nativen
Gens, das in der interessierenden Zelle normal exprimiert oder nicht
exprimiert sein kann, rekombinante Expression eines Fremdgens, Verwendung
von Antikörpern
gegen ein Genprodukt, Einführung
einer Antisense-Nukleinsäure
oder eines Tripplehelixmoleküls,
welches das Gen inhibieren würde.
Vergleiche der Peakprofile von Extrakten von Zellen, die im Hinblick
auf ein Gen Wildtyp, heterozygot und/oder homozygot sind, und/oder
mit Überexpression
des Gens, können
zu nützlichen
Informationen im Hinblick auf den genetischen Locus führen, beispielsweise
als biochemische Stoffwechselwege, bei denen das Gen involviert
ist, das Ausmaß der
Störung
des Systems als Ergebnis der Störung
des Gens, in Form von zellulären
Targets des mutierten Genprodukts (z.B. Rezeptor, enzymatische Komplexe,
Substrate). Das Gen, das die Mutation erfährt, braucht vorher nicht identifiziert
worden zu sein, so dass das HICS-FTMS-Verfahren nach Unbekannten
screent, welche als Ergebnis der Mutation eine Reihe von interessierenden
Molekülen
beeinflussen. Das Verfahren ist gleichermaßen anwendbar, wenn die Mutation
eine natürlich
vorkommende ist.
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In
einer besonderen Anwendung kann HICS-FTMS verwendet werden, um Speisen
oder Nahrungsmittelprodukte zu überwachen.
Peakprofile von jedem Produkt können
erhalten werden, um als Referenz für Qualitätskontrolltests zu dienen,
oder um die Integrität
des Stammes sicherzustellen, indem eine genetische Variation über die
Zeit überwacht
wird. Ganz ähnlich
zu den Arzneimittel-Screeningtests
kann HICS-FTMS verwendet werden, um vorteilhafte Charakterzüge auszuwählen und
beizubehalten, während
ungewollte Charakterzüge
identifiziert werden können.
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Diese
Technologie besitzt auch eine potentielle Anwendung auf systemischer
Ebene, wie beispielsweise einem aquatischen Ökosystem, Bodenzusammensetzungen
und atmosphärischen
Systemen. Diese komplexen biologischen Systeme können durch HICS-FTMS charakterisiert
werden, und durch Peakprofile, die über die Zeit erstellt werden,
um entweder natürliche
Veränderungen
oder Veränderungen
aufgrund humaner Intervention zu überwachen.
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Die
vorliegende Erfindung erleichtert das Feld der Diagnostika großartig.
In einer Ausführungsform kann
eine Serumprobe eines Patienten einer HICS-FTMS unterzogen werden,
und das dabei erzeugte Peakprofil oder „Peakprofil" würde einen
Schnappschuss der Serumparameter des Patienten bereitstellen, der
andererseits eine individuelle Testung erfordern würde. Individuelle
Peaks, von denen bekannt ist, dass sie interessierende Parameter
repräsentieren,
werden mit einem entsprechenden Bereich von Peaks von normalen Individuen
verglichen, um deren Konzentration im Serum zu bestimmen. Parameter,
die untersucht werden können,
umfassen, ohne Einschränkung
darauf, Cholesterin, Fettsäuren,
Lipoproteine, Glukose, Hämoglobin, Cytokine,
Hormone (z.B. Insulin, TSH, T4, T3), Antikörper (z.B. für Autoimmunerkrankungen,
wie systemischen Lupus erythematosus, Hashimoto-Erkrankung), Tumorantigene
(z.B. PSA).
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird die Cerebrospinalflüssigkeit
eines Patienten auf Anwesenheit oder Intensität von Markern neurodegenerativer
Erkrankungen getestet, wie beispielsweise Alzheimer, Parkinson,
Prionenerkrankungen, Frontalhirndemenz. Bestimmte Marker für die Erkrankungen
sind schon bekannt (zum Beispiel phosphoryliertes Tau-Protein oder
die 42-Aminosäuren-Form
des Aβ (Amyloid β) Peptid
bei Alzheimer), und zusätzliche
Marker oder Markerpeaks können
mittels der hierin offenbarten Verfahren identifiziert werden. Ein
Markerpeak kann ein Peak sein, dessen Intensität sich mit Fortschreiten einer
neurodegenerativen Erkrankung erhöht oder vermindert.
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Die
Verfahren der vorliegenden Erfindung können auch angewandt werden,
um das Fortschreiten einer Erkrankung bei einem Patienten oder die
Reaktion eines Patienten auf eine Behandlung zu überwachen. Multiple HICS-FTMS-Peakprofile
der Patientenproben (Serum, Gewebebiopsie) werden nach Indikationen
für ein
hohes Risiko für
eine Erkrankung oder der Diagnose bei einem Patienten mit einer
Krankheit (mit oder ohne Behandlung) erzeugt. Zum Beispiel kann
eine Person mit mittleren Spiegeln von einem oder mehreren Markern,
die mit neurodegene rativen Erkrankungen in Verbindung stehen, wobei
die Spiegel nicht ausreichend hoch sind, um ein Signal für einen
Krankheitszustand zu ergeben, jedoch über dem Durchschnitt liegen,
periodisch überwacht
werden, um zu bestimmen, ob die Markerpeaks auf einen Spiegel ansteigen,
der für
einen Krankheitszustand indikativ ist, so dass die Behandlung beginnen
kann. Alternativ dazu kann ein Patient, bei dem eine Krankheit diagnostiziert
wurde, zu überwachen,
um die Wirksamkeit der Medikamentierung (bei Behandlung) oder das
Fortschreiten der Erkrankung (wenn die Krankheit unheilbar ist) überwacht
werden, zum Beispiel indem die Spiegel von Antigenen, die mit einer
neurodegenerativen Krankheit in Verbindung stehen, nach der Diagnose
einer neurodegenerativen Erkrankung überwacht werden.
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HICS-FTMS
kann allgemein verwendet werden, um toxikologische Folgen von Arzneimittelbehandlungen
zu charakterisieren. Zum Beispiel kann ein HICS-FTMS-Peakprofil von einem Testsubjekt
erhalten werden, das eine besondere Art Arzneimittelnebenwirkung
erfährt.
Peakprofile von allen bekannten Arzneimitteln, die eine im Wesentlichen ähnliche
Nebenwirkung hervorrufen, können
verglichen werden, um Muster zu vergleichen, welche sich als Diagnose
oder Charakteristikum für
eine bestimmte toxikologische Nebenwirkung erweisen können. Diese
Analyse kann so ausgeweitet werden, dass Nebenwirkungen, die von
Kombinationstherapien verursacht werden, charakterisiert werden
können,
wobei die HICS-FTMS-Peakprofile eine Vorhersage unerwünschter
Arzneimittelkombinationen ermöglichen
können.
Weiterhin können
Peakprofile für
viele verschiedene Dosierungen eines spezifischen Arzneimittels
erhalten werden, um eine Vorhersagemöglichkeit im Hinblick auf geeignete
Dosierungen zu erreichen.
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Testsubjekte
können
Menschen, Labortiere, Zellkulturen, Hefemodelle, bakterielle Modelle,
zellfreie Systeme oder andere in vitro-Systeme sein.
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Peakprofile
können
erhalten werden, indem Biopsien, Gewebeexplantate, Zellkulturen
oder Körperflüssigkeiten
analysiert werden. Die toxikologischen Marker müssen nicht in Zellen oder Geweben
aufgefunden werden, in denen das Arzneimittel seine therapeutische
Wirkung ausübt.
Obwohl beispielsweise ein Arzneimittel eine lokale Wirkung aufweisen
kann, kann die Toxizität
des Arzneimittels in Metaboliten begründet sein, welche in der Leber,
dem Blutstrom und/oder dem Urin aufgefunden werden könnten.
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Mit
den gegebenen HICS-FTMS-Peakprofilen, die eine bestimmte Nebenwirkung
charakterisieren, können
spezifische Peaks als toxikologische Marker für diese Nebenwirkung ausgemacht
werden. Diese Marker können
als schnelles diagnostisches Verfahren dienen. Weiterhin kann die
Identifikation dieser Marker die toxikologischen Stoffwechselwege
aufdecken und daher schließlich
für das
Design von Therapeutika nützlich sein.
Bestimmte Marker können
nur in einer Untergruppe von Subjekten vorhanden sein, was individuelle
Sensitivitäten
gegenüber
Medikamentierungen reflektiert. Diese Variabilität bei der Arzneimittelsensitivität kann ausgenutzt
werden, um toxikologische Marker für unterschiedliche Untergruppen
weiter zu definieren.
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Die
Auslegung von HICS-FTMS-Peakprofilen bei multiplen Zeitpunkten über den
Verlauf einer Behandlung kann Zwischenstufen in einer toxikologischen
Episode identifizieren. Somit können
nicht nur charakteristische HICS-FTMS-Peakprofile für den Endpunkt aufgefunden
werden (Nebenwirkung gegen keine Nebenwirkung), sondern HICS-FTMS-Peakprofile
können
die Identifizierung von mehreren Zwischenstufen bis zu einem Endpunkt
ermöglichen.
Diese unterscheidbaren Zwischenstufen können dann verwendet werden,
um toxikologische Nebenwirkungen und ihre Absenkung während einer
Behandlungskur zu überwachen.
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Sobald
eine Datenbank von HICS-FTMS-erzeugten Spektren von verschiedenen
Arzneimittelreaktionen erzeugt worden ist, kann ein HICS-FTMS-Peakprofil,
das von einem Testsubjekt erhalten wurde, das einer neuen Droge
bzw. einem neuen Arzneimittel oder einer neuen Behandlungskur ausgesetzt
wurde, potentielle nachteilige Nebenwirkungen vorhersagen. Somit
könnten
Behandlungen oder Dosierungen vor der Verabreichung eingestellt
werden.
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Die
Nützlichkeit
für die
Praxis dieser Technologie kann beispielhaft durch den Verlauf einer
Behandlung zum Senken von Serumcholesterin dargestellt werden. Viele
Arzneimittel wurden bei der Behandlung von hohem Serumcholesterin
verwendet, einschließlich
Gallensäure-bindende
Harze (z.B. Cholestyramin (Questran Light®, Bristol-Myers
Squibb), Colestipolhydrochlorid (Colestid®, The
Upjohn Company), Statine (z.B. Lovastatin (Mevacor® ,
Merck & Co.,
Inc.), Pravastatin (Pravachol®, Bristol-Myers Squibb
Co.,), Atovastatin (Lipitor; Parke Davis), Nikotinsäure, Fibrat
(z.B. Clofibrat (Atromid-S®, Wyeth-Ayerst Laboratories)),
Gemfibrozil (Lopid®, Parke Davis), orales Östrogen,
langkettige Carbonsäuren
(z.B. langkettige α,ω-Dicarbonsäuren, β,β,β',β'-tetrasubstituierte α,ω-Alkandionsäuren). Leider waren diese Medikamentierungen
mit zahlreichen Nebenwirkungen verbunden, einschließlich gastrointestinalen
Erkrankungen, selektiven Vitaminmangeln, Leber- und Nieren-Fehlfunktion,
Krebs, Gallenblasenerkrankungen, thromboembolischen Erkrankungen, hepatischem
Adenom, Rabdomyolysis, erhöhtem
Blutdruck, Glukoseintoleranz und Hypercalcämie. Viele andere Moleküle, die
in vivo und/oder in vitro eine Aktivität aufweisen, einschließlich Leitverbindungen
für die
Entwicklung von Anti-Hypercholesterinämie-Arzneimitteln,
wurden niemals in therapeutischen Kuren verwendet, und zwar aufgrund
einer Vielzahl von Gründen.
Es besteht daher ein klarer Bedarf, Therapeutika zu entwickeln,
die keine Nebenwirkungen aufweisen, und gleichzeitig hohes Serumcholesterin
bekämpfen
und Erkrankungen, die aus einem unerwünschten Lipidmetabolismus resultieren.
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HICS-FTMS-Peakprofile
könnten
für jede
Behandlungskur und für
jede präklinische
Verbindung mit der gewünschten
Aktivität
erhalten werden. Ein Vergleich der Peakprofile von allen Behandlungen
könnte
bestimmte Peaks ausmachen, die mit der schädlichen Wirkung des Arzneimittels
verbunden wären.
Diese unterscheidbaren Peaks können
einen Assay zum Aussortieren von Verbindungen be reitstellen, die
für die
Verwendung bei der Behandlung von hohem Serumcholesterin angeboten
sind, welche unerwünschte
Nebenwirkungen aufweisen. Weiterhin kann die Identifizierung der
Verbindungen, die von diesen Peaks repräsentiert werden, Hinweise für das Arzneimitteldesign
bereitstellen, welche Nebenwirkungen verhindern könnten. Die
weitere Untersuchung durch HICS-FTMS über den Zeitverlauf einer Arzneimittelbehandlung
könnte
eine Wirkungsweise aufdecken oder neue Punkte der Intervention aufdecken.
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Eine
Strategie ähnlich
zu der, die für
das Studieren der Arzneimitteltoxikologie vorgeschlagen wurde, könnte für schädliche biologische
Reaktionen auf Karzinogene, Gifte und Strahlungen angewandt werden. Charakteristische
Peakprofile von Reaktionen auf diese Agenzien könnten bestimmt werden, mit
unbehandelten Proben verglichen werden, um Markerpeaks zu identifizieren
und dann verwendet werden, um biologische Reaktionen oder Screens
von Unbekannten im Hinblick auf potentiell nachteilige Mittel durchzuführen. Sobald charakteristische
Peaks identifiziert sind, kann ein Testmittel mit unbekannten Eigenschaften
untersucht werden, zum Beispiel im Hinblick auf Karzinogenität, indem
das Ausmaß,
mit dem das Mittel die interessierenden Peaks bzw. den interessierenden
Peak verstärken
oder inhibieren kann, wenn es ein solches gibt, bestimmt wird.
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HICS-FTMS
besitzt die Fähigkeit,
geradezu alle molekularen Unterschiede zu charakterisieren, die zwischen
normalen und erkrankten Zellen und/oder Geweben desselben Typs auftreten,
oder zwischen Zellen, die mit einem Testmolekül wie einem Arzneimittel behandelt
wurden, und ihren unbehandelten Gegenpart. Die erfindungsgemäßen HICS-FTMS-Verfahren
stellen viel mehr Informationen bereit als bestehende Target-Discovery-Verfahren
wie genomische oder differenzielle Expressions-Techniken, die sich
auf die Detektion von genotypischen Veränderungen fokussieren und nur
DNA- oder mRNA-Veränderungen
detektieren. Weiterhin detektieren Proteomics kein Nicht-Protein-
oder Krankheits-Target, und sie beziehen sich daher nur auf Proteine,
die von den bestimmten Sequenzen kodiert werden. Es gibt derzeit
keine Verfahren, mittels derer die Unterschiede im Metabolitengehalt
von Zellen untersucht werden können.
Im Gegensatz dazu ermöglichen
die Verfahren der vorliegenden Erfindung die Detektion von allen
Arten von Arzneimittel- oder Krankheits-Targets, wobei die Targets
Proteine, kleine Peptide, Kohlenhydrate, Nukleinsäuren, Metaboliten
oder irgendein anderes Molekül
sein können,
die eine Masse oder Struktur aufweisen, die mittels FTMS detektiert
werden kann. Die von HICS-FTMS produzierte Information kann in Datenbanken
zusammengestellt werden, und zwar zur Verwendung als Referenzpunkte
für zukünftige HICS-FTMS-Screens,
für komplexe
Vergleiche von großen
Anzahlen von Peakprofilen.
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Die
Verfahren der vorliegenden Erfindung können weiterhin verwendet werden,
um zelluläre
oder Organismen-Reaktionen auf Stress zu überwachen und um Schlüsselkomponenten
zu identifizieren, die als Targets für die Entdeckung von Mitteln
verwendet werden können,
welche entweder die Stressreaktionen nachahmen oder diese inhibieren.
Wie hier verwendet, bezieht sich Stress auf jede Art von Angriff
auf die Umgebung oder Integrität
einer Zelle oder eines Organismus. Solche Angriffe umfassen, ohne
Einschränkung
auf diese, extreme Temperaturen, emotionalen Stress (Kälte, Schock),
Wunden, Nahrungsmittelabreicherung, metabolische Reaktionen, Infektion
mit intrazellulären
Pathogenen und Sauerstoffradikale.
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Kurz,
FTMS-Peakprofile erhält
man für
Zellen oder Organismen in ihren normalen Zuständen und zu verschiedenen Zeitpunkten
nach einer Beschädigung,
einer Verletzung bzw. einem Insult. Peaks, die mit signifikant höheren Spiegeln
in den beschädigten
Zellen vorhanden sind, sind potentielle Effektoren der zellulären oder
Organismus-Reaktion auf die Beschädigung. Sobald ein Effektor
identifiziert ist, kann HICS-FTMS oder rationelles Arzneimitteldesign
weiter angewandt werden bei der Aufdeckung von Analoga/Agonisten
und Antagonisten des Effektors. Wenn die Reaktion gut ist (beispielsweise
natürliche
Pflanzeninsektizide, die in Reaktion auf eine Pestizidattacke hergestellt
werden), können
Analoga oder Agonisten des Effektors für die Behandlung oder Verhinderung
von zukünftigen
In sults entwickelt werden. Wenn die Reaktion schädlich ist (beispielsweise anaphylactischer
Schock in Reaktion auf Insektenstich) können Antagonisten für den Effektor
entwickelt werden, um die schädliche
Reaktion bei zukünftigen
Insulten zu verhindern. So identifizierte Arzneimittel können im
Hinblick auf ihre Wirksamkeit bei der Modulierung der Reaktionen
in Tiermodellen, die denselben Insulten ausgesetzt werden, getestet
werden.
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BEISPIELE
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Verfahren und Instrumente
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Isolierung
und Testen von primären
Ratten-Hepatozytenzellen mit Lovastatin
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Eine
männliche
Sprague-Dawley-Ratte wurde durch Verabreichung von 50 mg/kg Körpermasse
Natriumpentobarbital durch intraperitoneale Injektion anästhetisiert.
Die Perfusion der Leber wurde in situ wie folgt durchgeführt. Das
Abdomen des Tieres wurde geöffnet,
die Pfortader wurde kanüliert,
und die Leber wurde mit WOSH-Lösung
(149 mM NaCl, 9,2 mM Na HEPES, 1,7 mM Fructose, 0,5 mM EGTA, 10
U/ml Heparin, pH-Wert 7,5) mit einer Fließgeschwindigkeit von 30 ml/min
für 6 Minuten
perfundiert. Um die Leber zu verdauen, wurde DSC-Lösung
(6,7 mM KCl, 143 mM NaCl, 9,2 mM Na HEPES, 5 mM CaCl2-2H2O, 1,7 mM Fructose, 0,2 % BSA, 100 U/ml
Collagenase Typ I, 80 U/ml, 160 BAEE/ml Trypsininhibitor, pH-Wert
7,5) mit einer Fließgeschwindigkeit
von 30 ml/min für
6 Minuten bei einer Temperatur von 37°C durch die Leber perfundiert.
Nach dem Verdau wurden die Zellen in einer Lösung DMEM- (DMEM enthaltend
2 mM GlutMax-1, 0,2 % BSA, 5 % FBS, 12 nM Insulin, 1,2 μM Hypercortison)
dispergiert, um den Verdauungsprozess abzustoppen. Die rohe Zellsuspension
wurde durch drei Lagen von einem rostfreien Stahlnetz mit Porengrößen von
250, 106 und 75 μm
filtriert. Filtrierte Zellen wurden bei 50 × g für zwei Minuten zentrifugiert
und der Überstand
wurde verworfen. Das Zellpellet wurde in DMEM- resuspendiert und
erneut zentrifugiert. Dieses End-Zellpellet wurde in DMEM+HS-Lösung (DMEM
enthaltend 2 μM
GlutMax-1, 20 nM Delta-Aminolevolinsäure, 17,4
mM MEM nicht-essentielle Aminosäuren,
20 % FBS, 12 nM Insulin, 1,2 μM
Hydrocortison) resuspendiert und ausplattiert, unter Bildung von
Einzellagenkulturen mit einer Dichte von 100 × 103 Zellen/cm2 auf Collagen-beschichteten Kulturplatten.
Vier Stunden nach der anfänglichen
Ausplattierung wurde das Medium gegen SF-DMEM+ ausgetauscht (DMEM
enthaltend 2 mM GlutMax-1, 20 nM Delta-Aminolevolinsäure, 17,4
mM MEM nicht-essentielle
Aminosäuren,
12 nM Insulin, 1,2 μM
Hydrocortison) und die Zellen blieben so über Nacht.
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Um
die Wirkungen von Lovastatin auf Hepatozytenzellen zu untersuchen,
wurden Zellen für
4 Stunden ansteigenden Konzentrationen in einem Bereich von 0,03
bis 30 μM
ausgesetzt. Kontrollzellen wurden demselben Medium ohne Lovastatin
ausgesetzt. Um Medien herzustellen, die Lovastatin enthielten, wurde
eine 30 mM Lovastatin-Lösung
in Dimethylsulfoxid unter aseptischen Bedingungen hergestellt. In
einer sterilen biosicheren Kammer wurde die 30 μM-Konzentration hergestellt,
indem die Stamm-DMSO-Formulierung 1:1000 in SF-DMEM+ verdünnt wurde.
Geringere Konzentrationen wurden durch Verdünnung des 30 μM-Stammes mit 0,1 %
DMSO in SF-DMEM+ hergestellt. Um Zellen zu behandeln, wurde das
Medium entfernt und 100 μl
pro Vertiefung von vorformulierten Lovastatin hinzu gegeben. Die
Zellen wurden für
4 Stunden bei 37°C
in befeuchteter 95 % Luft/5 % CO2 Umgebung
inkubiert. Nach Beendigung der Inkubation wurde das Medium entfernt
und auf Eis mit zwei Volumina Methanol:Wasser:Essigsäure (MeOH:DIW:HAc;
49:49:2) extrahiert. Zellen wurden dreimal mit je 200 μl MeOH:DIW:HAc
extrahiert. Das Salz wurde sowohl vom Medium als auch von den Zellextrakten
durch das kationische Harz AG® 50W-X9 (Bio-Rad Laboratories,
Hercules, CA) entfernt. Um das Harz zu entfernen, wurden Proben
bei 1000 Upm zentrifugiert und die Überstände wurden in HPLC-Probengefäße transferiert.
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FTMS von Extrakten von
Rattenhepatozyten die mit Lovastatin behandelt wurden
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Alle
Messungen wurden mit einem Bruker APEX II FTMS durchgeführt, der
mit einem 7,0 Tesla-Magnet ausgerüstet war. Kulturmedien und
Zellen wurden mit unterschiedlichen Lösungsmitteln extrahiert, in
einzelne Probengefäße transferiert
und in einem Gestell für
die automatische Probenhandhabung platziert („auto sampling"). Ein „Gilson
215 liquid handler" wurde
für die
automatische Probenhandhabung von allen 200 Vertiefungen verwendet.
Die Kontrolle des Gilson 215 wurde über das XMAS S-Paket gehandhabt,
welche auch als grundlegende Softwareplattform für die Kontrolle des FTMS-Spektrometers
dient. Eine akkurate Massendetektion wurde unter Verwendung einer
externen Kalibrierung durchgeführt.
Der Massenspektrometer wurde unter Verwendung eines Gemisches aus
Standardpeptiden vor dem Durchlauf mit der automatischen Probenhandhabung
kalibriert. Die genauen Massendaten wurden dann unter Verwendung
Tcl/Tk-Routinen
analysiert, welche seriell die Massenspektren von jeder Vertiefung
im Hinblick auf chemische Zusammensetzung und metabolische Produkte
durchsuchen.
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Ergebnisse
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Nachdem
genaue FTMS-Spektren gesammelt und analysiert wurden, wurde eine
HICS-FTMS-Datenanalyse-Software (in Abschnitt 5.3.1 oben beschrieben)
verwendet, um Peaks aus den Spektren auszuwählen, zu vergleichen und zu
analysieren. Stichproben der erzeugten Spektren sind in 4 gezeigt, wobei Pfeilspitzen auf beispielhafte
Peaks deuten, deren Intensitäten
durch Lovastatinbehandlung verstärkt
wurden.
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Eine
HICS-FTMS-Datenanalyse-Software wurde verwendet, um FTMS-Spektrendaten von
Proben von Hepatozyten zu analysieren, welche mit unterschiedlichen
Konzentrationen von Lovastatin behandelt wurden. 82 niedermolekulare
Massenpeaks wurden ausgewählt
und in graphischem Format weiter analysiert, dargestellt als relative
Intensität
des Peaks bei jeder Konzentration an Lova statin (gegen die Messungen,
die von unbehandelten Tieren erhalten wurden, normalisiert) gegen
Konzentration in μM
(siehe 5a–5h).
LOWESS, ein robustes örtliches
Fitting-Verfahren wurde verwendet, um eine lineare und nichtlineare
Kurvenanpassung durchzuführen.
Eine logistische Regression wurde ebenfalls verwendet, um die Kurvenanpassung
zu verfeinern und um genaue statistische Werte zu liefern; es kann
auch eine lineare Regression für
diesen Zweck verwendet werden.
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Einige
Kurven zeigen eine gute Korrelation zwischen Lovastatinkonzentration
und der relativen Intensität,
während
andere eine geringe Korrelation zeigen. Kurven, die geringe oder
keine Korrelation aufweisen, können
Artefakte sein und sind an dieser Stelle von geringem Interesse.
Die Moleküle
von praktischer Relevanz sind diejenigen, die eine starke Korrelation
zwischen Konzentration des Arzneimittels und der relativen Intensität aufweisen.
Solche interessierenden Peaks können
linear oder sigmoidal mit einer Arzneimittelkonzentration ansteigen
oder fallen. Diese Peaks können
als die relevantesten für
die therapeutische Aktivität,
toxische Wirkungen und/oder andere biologische Wirkungen in diesem
Zusammenhang angesehen werden.
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Ein
bemerkenswerter Aspekt des Ergebnisses ist die Sensitivität von FTMS
beim Auftrennen von Peaks in diesem komplexen zellulären System.
Beispielsweise wurden zwei Peaks mit molekularen Massen von 85,02815
und 85,64405 identifiziert, eine Differenz in der Masse von 0,7
%. Während
der Peak mit der molekularen Masse 85,02815 einen sinkenden Trend
bei ansteigenden Lovastatinkonzentrationen zeigte, zeigte der Peak
mit einer molekularen Masse von 85,64405 einen ansteigenden Trend.
Ganz klar wurden zwei Moleküle
mit unterschiedlicher, aber sehr nahe beieinander liegender molekularer
Masse von dem Arzneimittel auf zwei unterschiedliche Weise beeinflusst,
und diese Unterschiede wurden durch HICS-FTMS erfolgreich aufgelöst.
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Diskussion
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Die
Daten zeigen die Detektion von sowohl Behandlungs-abhängigen als
auch -unabhängigen
Veränderungen
bei intrazellulären
und extrazellulären
Komponenten. Das Vorhandensein bzw. die Abundanz der Ausgangsverbindung
und mehrerer Metabolite entspricht Veränderungen in der Abundanz von
anderen kleinen Molekülen,
die in den Vertiefungen vorhanden sind. Außerdem stellt die Massegenauigkeit,
die für
jede der Proben gezeigt wurde (< 2
ppm) unzweideutige Informationen im Hinblick auf die Struktur und
die Formeln für
metabolische Produkte bereit.
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HICS-FTMS-Anwendungen
bei der Überwachung
von biologischen Reaktionen im Serum
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Drei
Ratten wurden täglich
mit 100 mg/kg 6-(6-Hydroxy-5,5-dimethylhexyloxy)-2,2-dimethylhexan-1-ol mittels Verabreichung
durch Schlundsonde über
den Verlauf von einer Woche behandelt. 6-(6-Hydroxy-5,5-diemethylhexyloxy)-2,2-dimethylhexan-1-ol
erhöht
HDL-Cholesterin und verbessert die Verwendung von Glukose bei experimentellen
Ratten (siehe US-Anmeldung Seriennummer 09/540,738, eingereicht
am 31. März
2000). Am Ende der Woche wurde Blut von jeder der drei Ratten abgenommen,
sowie von drei (unbehandelten) Kontrollratten. Das Blut ließ man koagulieren
und das Plasma wurde durch Zugabe einer Wasser- und Methanol-Lösung (49:49:2,
Wasser:Methanol:Essigsäure,
v:v:v) zu jeder der Plasmapräparationen
für die FTMS
vorbereitet. Das Gemisch wurde abgekühlt, um die Proteine an den
Boden des Röhrchens
zu präzipitieren.
Jedes Röhrchen
wurde zentrifugiert, der Überstand
wurde dekantiert und die Probe wurde durch Zugabe von ungefähr 100 mg
DOWEX-Ionentauscherharz zu jedem Gefäß und durch Inkubieren der
Probe mit dem Harz für
ungefähr
10 Minuten entsalzt. Die Probe wurde dann zentrifugiert und der Überstand
abgenommen. Diese Lösung
wurde dann in den FT-Massenspektrometer eingebracht.
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Eine
ausgewählte
Region des Peakprofils für
die Proben ist in 6 gezeigt. 6A–C
sind Spektren von Proben, die von dem Plasma unbehandelter Ratten
abgeleitet sind, während 6D–F
Spektren von Proben sind, die von dem Plasma von Ratten, welche
mit 6-(6-Hydroxy-5,5-diemethylhexyloxy)-2,2-dimethylhexan-1-ol behandelt wurden,
abgeleitet sind. Mindestens zwei Peaks entsprechen Molekülen mit
einer molekularen Masse von ungefähr 766,4 und 766,8 Dalton,
und sie weise reproduzierbar höhere
Intensitäten
in den Spektren von Proben auf, die von dem Plasma von mit 6-(6-Hydroxy-5,5-diemethylhexyloxy)-2,2-dimethylhexan-1-ol-behandelten Ratten
abgeleitet sind.
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Dieses
Experiment zeigt die Nützlichkeit
der erfindungsgemäßen Verfahren
bei dem Screenen nach Markern von biologischen Reaktionen auf Arzneimittel
in biologischem Material, das aus Säugergewebe erhalten wurde.
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Identifikation
von neuen antidiabetischen Arzneimitteln
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Insulinresistenz
und die Verbreitung von Syndrom X steigen in der Bevölkerung.
Die Häufung
von Insulinresistenz, Bluthochdruck, Hypertriglyzeridämie und
geringem Plasma-HDL-Cholesterin sind Merkmale von Syndrom X (Cornicelli,
1997, Atherosclerosis 2(2):43-49).
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Mehrere
Arzneimittel sind für
die Behandlung von Syndrom X Patienten erhältlich, einschließlich Sulfonylharnstoff-Arzneimittel,
Biguanide und TZD-Derivate. Sulfonylharnstoff-Arzneimittel werden
einigermaßen gut
toleriert, aber nach mehreren Jahren der Behandlung sinkt die Fähigkeit
der Arzneimittel, Glukose zu kontrollieren, bemerkenswert. Biguanide
werden breit verwendet, können
aber schwere Nebenwirkungen hervorrufen, z.B. Lactatacidose und
gastrointestinale Erkrankungen. TZD-Derivate rufen Körpergewichtszunahme und
Leberfehlfunktion hervor. Arzneimittel, die derzeit für die Behandlung
von Syndrom X-bezogenen
Erkrankungen in Entwicklung sind, sind vornehmlich Kernrezeptorliganden/-aktivatoren.
Mehrere in vitro und in vivo Studien haben gezeigt, dass PPARγ-Agonisten
Triglyzeride reduzieren und die Insulin-Sensibilität erhöhen können.
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TZDs
sind PPARγ Aktivatoren.
Andere Arzneimittel, die für
die Behandlung von Syndrom X nützlich sind – durch
Regulieren von Cholesterin und Gallensäuregleichgewicht, Adipozytenfunktion
und Glukosemetabolismus – aktivieren
andere Kernrezeptoren, z.B. RXR (Retinsäurerezeptor), FXR (Gallensäurerezeptor), LXR
(Oxysterolrezeptor).
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Humane
Hepatozyten-, Enterozyten-, Adipozyten- und Muskelzell-Kulturen
werden unabhängig
voneinander mit (i) Verbindungen, die für die Handhabung von mindestens
einem Aspekt von Syndrom X beim Menschen nützlich sind (beispielsweise
Arzneimitteln, die wirksam beim Herabsetzen von Triglyzeriden und LDL-Cholesterin
sind sowie beim Erhöhen
von HDL, z.B. Fenofibrat, Benzafibrat und Gemfibrozil),; (ii) Verbindungen,
von denen bekannt ist, dass sie in vitro aktiv sind, und die in
einem Tiermodell validiert wurden, aber noch nicht zur menschlichen
Verwendung entwickelt wurden (FMOC-L-Leucin, von dem beschreiben
ist, dass es ein PPARγ-Aktivator
ist, und zwar auf dem XII. Internationalen Stockholm-Symposium über Atherosklerose, Retinsäure, und
6-(6-Hydroxy-5,5-diemethylhexyloxy)-2,2-dimethyl-hexan-1-ol);
und (iii) Verbindungen, deren Aktivität in vitro etabliert wurde,
aber für
welche noch keine Tiermodelle entwickelt wurden, behandelt.
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Unter
Verwendung der hierin beschriebenen Multiplex-HICS-FTMS-Screens
werden Peakprofile von Proben hergestellt, die von Zellgehalten
und Zellüberständen von
Zellen erhalten wurden, welche multiplen Mitgliedern von jeder Klasse
von Verbindungen, welche oben beschrieben sind, ausgesetzt wurden,
bevorzugt in dreifacher Ausführung,
bevorzugt unter Verwendung von unterschiedlichen Zelltypen und bevorzugt
jeweils mit einem Konzentrationsbereich und einem Bereich von Inkubationszeiten
für jede
Verbindung. Die Peakprofile inner halb jeder Klasse von Verbindungen
und zwischen den Klassen von Verbindungen werden für jeden Zelltyp
verglichen.
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Peaks,
die gemeinsam in Proben vorhanden sind, die aus Zellen präpariert
wurden, die mit Fibraten, Glitazonen und Biguaniden in Kontakt gebracht
wurden, werden identifiziert und charakterisiert.
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Peaks,
die Retinsäure,
esp 24232, FMOC-L-Leucin gemeint sind, werden identifiziert und
charakterisiert.
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Bevorzugt
werden Peaks identifiziert, die gemeinsam in Peakprofilen von Proben
vorhanden sind oder abwesend sind, welche von Zellen abgeleitet
wurden, die mit allen drei Arzneimittelklassen behandelt wurden.
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Nachdem
gemeinsame Peaks identifiziert wurden, werden experimentelle Tiermodelle
(Zuckerratten, Diabetes-Rattenmodell (Streptozotocin-Injektion),
ob/ob-Mäuse, Streptozotocin-behandelte
syrische Hamster (welche CETP Cholesterinestertransferprotein aufweisen,
was für
den HDL-Metabolismus essentiell ist, was in Menschen vorhanden ist
und in Ratten und Mäusen
nicht vorhanden ist)) für
2 bis 4 Wochen mit den unterschiedlichen Arzneimitteln behandelt,
und Blutproben werden zu unterschiedlichen Zeitpunkten abgenommen und
mittels FTMS wie in Abschnitt 7 oben beschrieben analysiert. Peaks
in den unterschiedlichen Massenspektren werden verglichen. Wiederum
werden Peaks charakterisiert, die allen Arzneimitteln gemein sind.
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Eine
Sammlung von Verbindungen (von kombinatorischen Bibliotheken und
kommerziell erhältlichen Bibliotheken)
wird mit unterschiedlichen humanen Zell-Linien inkubiert (Adipozyten, Hepatozyten,
Enterozyten, Muskelzellen). Zellgehalte und Überstände werden mittels FT-MS analysiert.
Verbindungen, die ähnliche Peaks
wie Referenzmoleküle
in Zellen und Tieren erhöhen,
werden verglichen und Struktur-Aktivitäts-Beziehungen werden bestimmt.
Moleküle
werden unter Verwendung von Chemie-Computer-Software wie Catalyst (MSI)
verglichen. Pharmacophore werden identifiziert und es werden Hypothesen
aufgestellt.
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Die
Hypothesen werden dann verwendet, um virtuelle Bibliotheken von
Verbindungen durchzumustern. Die aktivsten werden dann in Tieren
in einem iterativen Prozess getestet.
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Das
Testen von Pharmacophoren/Hypothesen führt zur Synthese neuer chemischer
Gebilde der aktivsten identifizierten Verbindungen. Auf diese Weise
neu identifizierte Verbindungen sind Leitverbindungen für die Arzneimittelentwicklung.