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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Festphasen-Prüfvorrichtung
mit Zeiteinstellfunktion und ein Verfahren zur Verwendung der Vorrichtung.
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Hintergrund der Erfindung
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Eine
Art von Festphasen-Prüfvorrichtungen
weist eine plattenförmige
Fließmatrix
aus saugfähigem Material
auf, üblicherweise
einen Membranstreifen, wie z.B. aus Cellulosenitrat oder Glasfaser,
worin Flüssigkeit
durch die Kapillarkräfte
der Membran lateral transportiert werden kann (d.h., in der Ebene
des Streifens). Die Membran weist üblicherweise eine Probenauftragszone
und stromabwärts
von der Probenauftragszone eine Detektionszone auf. In der Detektionszone
ist üblicherweise
ein Einfangmittel für
den Analyten immobilisiert. Um eine Prüfung durchzuführen, wird
die Auftragzone mit der auf den Analyten von Interesse zu untersuchenden
flüssigen
Probe in Kontakt gebracht. Die Vorrichtung wird unter Bedingungen
gehalten, die ausreichen, um eine Kapillarwirkung der Flüssigkeit
zu ermöglichen,
um den Analyten von Interesse, wenn dieser in der Probe vorhanden
ist, durch den Membranstreifen zur Detektionszone, wo der Analyt
eingefangen wird, zu transportieren. Der Kapillar-Flüssigkeitsfluss
wird üblicherweise
durch ein Absorptionskissen oder dergleichen am stromabwärtigen Ende
des Streifens abgesichert. Ein Detektionsreagens, üblicherweise
markiert, wird dann stromaufwärts
von der Detektionszone zugegeben und tritt mit dem eingefangenen
Analyten in der Detektionszone in Wechselwirkung, und die Menge
des eingefangenen Analyten wird gemessen. Das Detektionsmittel ist
oft in oder auf dem Membranstreifen bereits abgelagert, z.B. in
Form von diffus bewegbaren Teilchen, die fluorphore oder chromogene
Gruppen enthalten, und zwar entweder stromaufwärts von der Probenauftragszone
oder zwischen der Probenauftragszone und der Detektionszone.
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Da
es für
die Probe und die Prüfflüssigkeiten
einige Zeit erfordert, durch die Detektionszone transportier zu
werden, damit das Ergebnis der Prüfung abgelesen werden kann,
wurde vorgeschlagen, eine Zeitkontrolle bereitzustellen, wie z.B.
eine "Zeitmess"-Substanz oder Substanzkombination
am Streifen, die den Zustand anzeigt, bei dem der Fluss durch die
Fließmatrix
aufgetreten ist, oder dass vom Zeitpunkt, bei dem die Fluidprobe
auf den Membranstreifen aufgetragen wurde, genügend Zeit für ein Ablesen verstrichen ist,
um einen korrekten Wert zu ergeben.
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EP-A-915
336 beschreibt eine chromatographische Prüfvorrichtung, worin das Chromatographiemedium
einen auflösbaren
sichtbaren Farbstoff in einem Bereich zwischen der Detektionszone
und dem Ende des Chromatographiemediums aufweist, z.B. im Absorptionskissen.
Während
der Durchführung
der Prüfung
wird der Farbstoff im Farbstoffbereich aufgelöst und wandert vom Farbstoffbereich
zu einem Farbbetrachtungsbereich, der ein visuelles Anzeichen dafür liefert,
dass ein Fluss durch das Chromatographiemedium stattgefunden hat,
damit das Prüfergebnis
abgelesen und interpretiert werden kann. Der auflös bare Farbstoff
kann an ein erstes Teil eines spezifischen Bindungspaars gebunden
sein, und ein zweites Teil des spezifischen Bindungspaares kann
in der Farbbetrachtungszone immobilisiert sein, um den Farbstoff
darin einzufangen. Die Zeitmesskontrolle der EP-A-915 336 zeigt
jedoch nur an, dass ein Fluss durch die Fließmatrix stattgefunden hat,
sieht aber keine Einrichtung zur Justierung der vom Start der Prüfung bis
zu dein Zeitpunkt, bei dem die Farbe in der Betrachtungszone sichtbar
ist, verstrichene Zeit vor.
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Dieser
Nachteil wird in einem gewissen Ausmaß durch den in EP-A-826 777
beschriebenen chemischen Zeitmesser überwunden. Der chemische Zeitmesser,
der in einem sichtbaren Teststreifen zur Messung der Konzentration
eines Analyten in einem biologischen Fluid, das auf den Streifen
aufgetragen wird, verwendet wird, misst ein bestimmtes Intervall
chemisch und weist eine Trockenbeschichtung von (i) einer gefärbten Indikatorzusammensetzung,
(ii) einem Reagens, das, wenn es hydratisiert ist, dazu fähig ist,
mit Glucose zu reagieren, um die Farbe des Indikators zu verändern, (iii)
einen Inhibitor, um die Veränderung
der Farbe des Indikators zu inhibieren, und (iv) Glucose, worin
die Inhibitor- und Glucosekonzentrationen in der Trockenbeschichtung
so gewählt
sind, dass die Glucose während
einer bestimmten Zeit nach Auftragen der biologischen Fluidprobe
auf den Streifen, mit dem Reagens reagiert, um die Farbe des Indikators
zu verändern.
Wenn eine Probe auf den Streifen aufgetragen wird, erlaubt es die
Hydratisierung der Zeitmesszusammensetzung, dass die farbbildende
Reaktion abläuft.
Die Zeit, die der Zeitmesser braucht, um die Farbe zu verändern, wird
durch die Temperatur und die Charakteristika des Testreagens, insbesondere
die Inhibitorkonzentration, die Menge an Glucose und die Hydratations-Sauerstoff Diffusionsraten
bestimmt. Der Zeitmesser weist auch eine Qualitätskontrollfunktion auf, indem
er anzeigt, wann ein Teststreifen durch Feuchtigkeitseinwirkung
kontaminiert wurde. Eine Wanderung der Indikatoren, die eine solche
Tendenz aufweisen, kann verhindert werden, indem man ein Ionen-Paarungsmittel in
die Matrix einbaut.
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Obwohl
die Zeit bis zum Farbwechsel des in EP-A-826 777 beschriebenen chemischen
Zeitmessers variiert werden kann, ist dies nicht leicht möglich und
erfordert unter anderem eine verschiedene Zusammensetzung des Zeitmessers
für jede
gewünschte
Farbwechselzeit. Da die Zeit, bei der das Prüfungsergebnis zuverlässig abgelesen
werden kann, zwischen verschiedenen Prüfformaten variiert, was unter
anderem von der Zahl der verwendeten Probenflüssigkeiten abhängt, besteht
deshalb ein Bedürfnis
für einen
Teststreifen, der einen flexibleren Zeitmesser aufweist, der leicht
auf eine gewünschte
Indikationszeit eingestellt werden kann, um den Erfordernissen einer
bestimmten Prüfung
zu entsprechen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Nach
der vorliegenden Erfindung wird eine Prüfvorrichtung bereitgestellt,
die einen Zeitmesser aufweist, der eine sichtbare Farbveränderung
zeigt, wenn eine bestimmte Zeit seit dem Zeitpunkt, bei dem die
zu untersuchende Flüssigkeit,
z.B. die Probe, auf die Fließmatrix
aufgetragen wurde, verstrichen ist, und wobei diese vorbestimmte
Zeit durch einfache Maßnahmen
so variiert werden kann, dass sie auf ein bestimmtes Prüfformat
eingestellt werden kann. Erfindungsgemäß kann dies erreicht werden
durch Anbringen eines Zeitindikators an oder in Kontakt mit dem
Absorptions- oder Saugelement am Ende des Memb ranstreifens, und
in einer Position entlang des Saugelements, die einem bestimmten
Wert der vom Start der Prüfung
bis zum Farbwechsel des Indikators verstrichenen Zeitperiode entspricht.
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In
einem Aspekt stellt die vorliegende Erfindung deshalb eine Prüfvorrichtung
zur Bestimmung eines Analyten in einer wässerigen Probe bereit, die
aufweist:
- (i) eine Fließmatrix mit einem stromaufwärtigen Ende
und einem stromabwärtigen
Ende, die dazwischen einen lateralen Flüssigkeits(Fluid)transport durch
Kapillarwirkung ermöglicht,
wobei die Matrix eine Auftragzone für Flüssigkeit und stromabwärts davon
eine Detektionszone mit einem immobilisierten Einfangmittel, das
an den Analyten direkt oder indirekt binden kann,
- (ii) ein am stromabwärtigen
Ende der Fließmatrix
angebrachtes Saugelement mit einem stromaufwärtigen Ende und einem stromabwärtigen Ende,
und
- (iii) einen stromabwärts
von der Detektionszone angebrachten Zeitindikator, um den Zeitpunkt
anzuzeigen, bei dem die in der Flüssigkeitsauftragszone aufgebrachte
Flüssigkeit
den Zeitindikator erreicht hat, wobei der Zeitindikator eine Indikatorsubstanz
oder -substanzkombination aufweist, die dazu fähig ist, einen sichtbaren Farbwechsel
zu zeigen, wenn sie durch die Flüssigkeit
hydratisiert wird. Die Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass
der Zeitindikator in Kontakt mit dem Saugelement an einer veränderbaren
Position zwischen dem stromaufwärtigen
und stromabwärtigen
Ende davon angeordnet ist, wodurch es möglich wird, die vom Auftragen
der Flüssigkeit
bis zum Zeitpunkt, bei dem die Indikatorsubstanz oder-substanzkombination
die Farbe verändert,
verstrichene Zeit zu variieren.
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In
einem zweiten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Durchführung einer
Prüfung
zur Bestimmung eines Analyten in einer Probe bereitgestellt, wobei
das Verfahren die Stufen aufweist:
- (i) Bereitstellen
einer wie vorstehend definierten Prüfvorrichtung, worin der Zeitindikator
in einer ausgewählten
Position zwischen dem stromaufwärtigen
Ende und dem stromabwärtigen
Ende des Saugelements angebracht ist, die an die durchzuführende Prüfung angepasst
ist,
- (ii) Fließen
lassen von Probe und Prüfflüssigkeiten)
durch die Fließmatrix
der Vorrichtung so, dass sie die Detektionszone in einer bestimmten
Abfolge erreichen, und
- (iii) Ablesen des Ergebnisses der Prüfung in der Detektionszone,
wenn der Zeitindikator die Farbe gewechselt hat, was anzeigt, dass
eine bestimmte Zeit seit dem Auftragen der Flüssigkeit auf die Flüssigkeitsauftragszone
vergangen ist.
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Die
Fließmatrix
ist vorzugsweise im wesentlichen planar, typischerweise rechteckig,
wie z.B. ein Membranstreifen, und ermöglicht einen lateralen Flüssigkeitsfluss
durch sie. Üblicherweise
ist die Fließmatrix
ein Chromatographiemedium, das für
eine Dünnschicht-Chromatographie
geeignet ist. Beispielhafte Materialien sind Nitrocellulose, Nylon,
Kunstseide, Cellulose, Papier oder Siliciumdioxid. Ein zur Zeit
bevorzugtes Material ist Nitrocellulose. Das Fließmatrix-Material
kann, wie erforderlich, vorbehandelt oder modifiziert sein.
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Das
Saugelement oder Absorptionsmittel kann aus einem saugfähigen Material
hergestellt sein, das eine Flüssigkeit
ausreichend hält,
damit die Flüssigkeit
durch die Fließmatrix
hindurchgezogen werden kann und sich im Saugelement anreichert.
Die Größe und Form
des Saugelements kann entsprechend dem in der Prüfung verwendeten Flüssigkeitsvolumen
gewählt
werden. Üblicherweise
ist das Saugelement ein parallelflächiges Kissen oder dergleichen.
Typische Materialien für
das Saugelement umfassen, ohne darauf beschränkt zu sein, Cellulose und
Filterpapier.
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Der
Zeitindikator kann irgendeine Substanz oder Kombination von Substanzen
umfassen, die, wenn sie hydratisiert werden, d.h., wenn sie mit
einer wässerigen
Flüssigkeit
in Kontakt kommen, einen Farbwechsel ergeben. Der Ausdruck "Farbwechsel" umfasst eine Änderung
zwischen zwei bestimmten Farben, sowie zwei verschiedenen Nuancen
einer gleichen Farbe. Im vorliegenden Zusammenhang sind auch farblos
oder Weiß als
eine Farbe darstellend zu verstehen. Der Farbwechsel kann durch
die chemische Reaktion zwischen zwei oder mehreren chemischen Verbindungen
(die von Wasser verschieden sind) oder durch eine pH-Änderung verursacht
werden. Vorzugsweise ist die Indikatorsubstanz jedoch eine einzige
chemische Verbindung, die ihre Farbe verändert, wenn sie hydratisiert
wird. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist ein solcher chemischer Indikator eine Substanz, die ihre Farbe
abhängig
von der Menge des darin enthaltenen Kristallwassers ändert. Die
Substanz kann deshalb, wenn sie trocken ist, eine erste Farbe aufweisen,
und eine zweite Farbe, wenn sie Kristallwasser aufgenommen hat.
Beispielhaft für
eine solche Indikatorsubstanz ist Kobaltdichlorid-hexahydrat, das,
wenn es dehydratisiert ist, hellblau ist, und wenn es hydratisiert
ist, blassrosa ist.
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Die
Indikatorsubstanz sollte dazu fähig
sein, wenn sie hydratisiert ist, an ihrer Stelle zu bleiben, zumindest
für eine
bestimmte Zeit. Wenn eine Indikatorsubstanz per se die Tendenz zum
Wandern zeigt, kann es notwendig werden, sie zu immobilisieren oder
die Beweglichkeit der Indikatorsubstanz auf andere Weise einzuschränken. Dies
kann durch verschiedene Maßnahmen,
die auf diesem Gebiet allgemein bekannt sind, erzielt werden, z.B.
durch eine chemische Immobilisierung, eine Immobilisierung auf Bioaffinitätsbasis
usw. Der Indikatorsubstanz kann es auch erlaubt werden, in einem
kleinen Abstand zu diffundieren, bevor sie zurückgehalten wird, z.B. immobilisiert
oder eingefangen wird. Ein Beispiel für eine solche Indikatorsubstanz
ist mit einer Füllsubstanz,
wie z.B. Sephadex®, gemischtes Patent-Blau(E131)-Pulver. In trockenem
Zustand ist die Mischung im wesentlichen weiß, während die Mischung nach blau
umschlägt,
wenn der Patent-Blau-Farbstoff gelöst wird und in das Sephadex®-Gel
wandert, das dort ausgebildet ist, wo die Wanderung verzögert wird.
Die trockene Pulvermischung kann auf der Oberfläche des Saugelements mit einem
transparenten Band fixiert sein. Alternativ kann das Patent-Blau-Pulver
in einem nicht-transparenten aber porösen Band eingeschlossen sein,
z.B. einem Cellulose-Vlies oder einem Nitrocellulose-Filter, wobei
in diesem Fall das durch das transportierte Fluid gelöste Patent-Blau
das Band blau färben
wird.
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Indikatorsubstanzen,
die hydratisiert werden können,
wie z.B .das vorstehend erwähnte
Kobaltdichloridhexahydrat, können,
wenn erforderlich zusammen mit einer hygroskopischen Substanz, auch
als Test dazu dienen, dass die Prüfvorrichtung betriebsbereit
ist, da im Falle eines Eindringens von Feuchtigkeit in die Vorrichtung,
die die Lebensdauer der Vorrichtung verringert, die Indikatorsubstanz
die Farbe wechseln wird. Ein anderes Beispiel für einen Zeitindikator, der
auch das Eindringen von Feuchtigkeit in die Vorrichtung oder ein ausgesetzt
sein gegenüber
der Außenumgebung
anzeigt, ist eine trockene Pulvermischung, die besteht aus (i) einer
leicht löslichen
gefärbten
Substanz, wie z.B. dem vorstehend erwähnten Patent-Blau, (ii) einer
weißen Füllersubstanz
in einem Anteil, der dem Pulver ein weißes Aussehen verleiht, und
(iii) einem hygroskopischen Salz, wie z.B. Calciumchloriddihydrat
(CaCl2-2H2O).
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Das
weiße
Pulver kann an die Oberfläche
des Saugelements durch ein transparentes und permeables Band befestigt
sein. Wenn das Band aus einem weißen nicht-transparenten Material
besteht, das gegenüber Wasserdampf
porös und
permeabel ist, kann die Füllstoffsubstanz
weggelassen werden. Eine Einstellung der Mischung auf verschiedene
Weise ermöglicht
es, dass der Indikator eine Feuchtigkeitseinwirkung mit verschiedener
Stärke
zeigt. Ein Indikator dieses Typs ist nicht reversibel und wird deshalb
die gesamte Einwirkung von Feuchtigkeit im Gegensatz zum vorstehend
erwähnten
Kobaltdichloridhexahydrat-Indikator, der reversibel ist, zeigen.
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Der
Zeitindikator kann die Indikatorsubstanz oder-substanzmischung per
se sein oder kann in einer Trägersubstanz
eingebaut oder auf eine Trägersubstanz
oder an einen anderen Träger,
wie z.B. ein Gel, Filterpapier, Streifen usw., appliziert sein.
Das Anbringen des Zeitindikators an der Prüfvorrichtung kann durch verschiedene
Maßnahmen
erreicht werden.
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In
einer Ausführungsform
wird die Indikatorsubstanz oder -substanzkombination direkt auf
dem Saugelement aufgebracht, wie z.B. durch eine darauf vorhandene
Ablagerung oder Beschichtung, oder z.B. durch Fixierung mittels
eines wie vorstehend erwähnten
Bandes. In einer anderen Ausführungsform
wird die Indikatorsubstanz auf einen Träger, wie z.B. einen dünnen Filterpapierstreifen,
imprägniert
oder aufgeschichtet, der dann selbst auf dem Saugelement angebracht
wird. Wenn die Prüfvorrichtung
ein Gehäuse
oder einen Deckel aufweist, kann der Träger auf dem Innenteil des Gehäuses, der
auf das Saugelement gerichtet ist, so angebracht sein, dass der
Träger
das Saugelement an einer gewünschten
Position an deren Oberfläche
kontaktiert. Der Zeitindikator sollte natürlich im Vergleich zu den Ausmaßen des
Saugelements ausreichend klein sein, um es zu ermöglichen,
dass der Zeitindikator an einer Anzahl verschiedener Positionen
in Fließrichtung
des Saugelements platziert werden kann.
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Die
Zeit, die für
eine wässerige
Probe erforderlich ist, um von der Flüssigkeitsauftragszone oder
dem Auftragsbereich der Fließmatrix
zum Zeitindikator in einer bestimmten Prüfvorrichtung so transportiert
zu werden, dass der Indikator seine Farbe wechselt, wird einerseits
durch die Flüssigkeitswanderungsrate
in der Fließmatrix
und dem Flüssigkeitsvolumen,
das durch die Fließmatrix
hindurch laufen muss, und andererseits durch die Position des Indikators
auf dem Saugelement bestimmt. Durch Variieren der Position des Indikators auf
dem Saugelement in Fließrichtung
der Prüfvorrichtung
kann die Zeit, die vom Flüssigkeitsauftrag
bis zur Indikatorveränderung
verstreicht, wie gewünscht
so verkürzt
oder verlängert
werden, dass der Farbwechsel der Indikatorsubstanz nur stattfindet,
wenn eine ausreichende Zeit zur Analytmessung oder -bestimmung in der
Detektionszone verstrichen ist, um zuverlässig zu sein. Eine übliche Prüfvorrichtungsstruktur
kann deshalb zur Verwendung in verschiedenen Prüfungen bereitgestellt werden,
indem man den Indikatorstreifen oder das Ablesefenster an einer
ausgewählten
Position am Saugelement der besonderen durchzuführenden Prüfung platziert.
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Die
Zeit, die bis zum Farbwechsel verstreicht, wird auch durch Variation
der Dicke, d.h., der Höhe
des Saugelements beeinflusst, und diese kann, wenn gewünscht, angewendet
werden, um die Zeit, die bis zum Farbwechsel verstreicht, weiter
zu verändern,
z.B. durch Zufügen
einer zusätzlichen
Saugmaterial-Schicht
auf der Oberseite des ursprünglichen
Saugelements.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 ist
eine perspektivische Darstellung einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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2 ist
eine Querschnittsseitenansicht der Vorrichtung der 1.
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3 ist
eine in Einzelteile aufgelöste
Ansicht entsprechend der Seitenansicht der 2.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die
erfindungsgemäße Prüfvorrichtung
ist mit einem Zeitindikator versehen, der einen Farbwechsel zeigt,
wenn die aufgetragene Probe oder eine andere Prüfflüssigkeit eine bestimmte Position
auf einem Saugelement am Ende der Fließmatrix erreicht. Nachfolgend
wird die Erfindung auf eine Prüfvorrichtung,
wie sie in der schwebenden schwedischen Patentanmeldung Nr. 9904175-8
der gleichen Anmelderin beschrieben wird, veranschaulicht.
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Wie
dies am besten in 1 gezeigt wird, weist die in
den 1 bis 3 dargestellte Vorrichtung ein
oberes Gehäuseteil 1 und
ein unteres Gehäuseteil 2 aus
einem Material auf, das gegenüber
der Probe und Reagentien, die in den mit der Vorrichtung durchgeführten Prüfungen verwendet
werden, inert ist, z.B. Polystyrol oder Polypropylen. Das obere
Gehäuseteil 1 weist
eine Probenmuldenöffnung 3 (hier
konisch) und ein Detektionsfenster 4 auf. In 1 ist
ebenfalls ein nachstehend beschriebenes Trennelement 5 dargestellt.
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Nach
den 2 und 3 weist das untere Gehäuseteil 2 einen
darin angebrachten Membranstreifen 6 aus saugfähigem Material
(d.h. einem porösen
Material, das aufgrund der Kapillarwirkung ein wässeriges Medium in Längsrichtung
transportieren kann), z.B. Nitrocellulose auf einer Polyesterunterlage,
auf. In der Nähe
des stromaufwärtigen
Endes des Streifens 6 (links in den 2 und 3)
wird ein Filterstück 7,
das ein diffus bewegliches Detektionsreagens enthält, auf
dem Streifen angebracht. Ein solches Detektionsreagens kann z.B.
ein Konjugat zwischen einem Markerteilchen und einem Reaktanten
sein, der an den Analyten binden kann. Weiter stromabwärts und
unterhalb und innerhalb des Detektionsfensters 4 angebracht
befindet sich eine Reaktionszone 8 auf dem Streifen, die
einen immobilisierten Reaktanten enthält, der dazu fähig ist, einen
zu testenden Analyten zu binden. Im dargestellten Fall ist auch
eine Kalibratorzone 9 vorhanden, die eine vorbestimmte
Menge einer immobilisierten Kalibratorsubstanz, z.B. Analyt, enthält. Auf
dem Membranstreifen 6 ist auch eine Fließbarriere 10 dargestellt,
hier spezifisch ein Stück
eines Filmelements, das das Filterstück 7 bedeckt und gegen
die Öffnung 3 im
Gehäuseteil 1 verläuft. Die
Funktion des Fließbarrierenfilms 10 wird
weiter unten beschrieben.
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Das
obere Gehäuseteil 1 enthält am stromaufwärtigen Ende
des Membranstreifens 6 ein Kissen 11 aus einem
Flüssigkeits-absorbierenden
Material und soll als Behälter
für Fließflüssigkeit
oder Puffer dienen. Eine Öffnung 3 im
Gehäuseteil 1 (siehe 1)
dient der Einführung
einer Probe zur Membran 6. Im dargestellten Fall ist unterhalb
der Öffnung 3 ein
Filterelement 12 (das gegebenenfalls aus zwei oder mehr
getrennten Filtern bestehen kann) für Prüfungen vorgesehen, bei denen
die Probenflüssigkeit
filtriert werden muss, z.B., wenn die Probe Vollblut ist und Blutzellen
abzutrennen sind. Das Pufferkissen 11 formt somit einen
Flüssigkeitspufferbehälter, nachstehend
als Pufferkissen bezeichnet, und der durch die Probenöffnung 3 und
das Filterelement 12 definierte Raum bildet eine Probenmulde
oder einen Probenbehälter
aus.
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Am
stromabwärtigen
Ende des Membranstreifens 6 ist ein Saugelement 13 angebracht,
hier in Form eines Kissens aus Absorptionsmaterial, wie z.B. Cellulose,
dessen Zweck es ist, die Aufrechterhaltung des Kapillarflusses der
Prüfflüssigkeiten
durch den Membranstreifen 6 zu unterstützen. Ein dünner Streifen 14 aus absorbierendem
Material, z.B. Filterpapier, ist in Kontakt mit der Oberseite des
Kissens 13 angebracht, z.B. wie in 3 dargestellt,
an das Kissen 13 oder die gegenüberliegende Innenfläche des
Gehäuseteils 1 angebracht.
Der Streifen 14 enthält
eine Substanz, die, wenn sie hydratisiert wird, die Farbe ändert, z.B.
dehydratisiertes Kobaltdichlorid-hexahydrat. Diese Substanz kann
durch Tränken
des Streifens in einer Lösung
der Substanz und nachfolgendes Trocken des Streifens auf dem Streifen
appliziert werden. Wie dies nachstehend beschrieben wird, dient
der Streifen 14 als chemischer Zeitindikator oder chemischer
Zeitmesser. Mindestens ein Teil des Gehäuseteils 1, der das
Kissen 13 bedeckt, ist transparent oder transluszent oder
weist eine Öffnung
auf, damit der Farbwechsel des Streifens 14 durch die Abdeckung
visuell beobachtet werden kann.
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Das
vorstehend erwähnte
Trennelement 5, hier ein flüssigkeitsdichter herausziehbarer
Film, ist am stromaufwärtigen
Teil des Membranstreifens 6 angebracht, um einen Kontakt
zwischen dem Membranstreifen 6 und den unteren Teilen des
Pufferkissens 11 bzw. des Probenfilters 12 zu
verhindern. Der Film 5 ist so angeordnet, dass er manuell
durch Wegziehen von der Vorrichtung entfernt werden kann, um die
Oberseite des Membranstreifens 6 dem Pufferkissen 11 (mit
der Ausnahme des Teils des Membranstreifens, der mit dem Fließbarrierenfilm 10 bedeckt
ist) bzw. dem Probenfilter 12 so auszusetzen, dass der
Membranstreifen 6 in gleichzeitigen oder nahezu gleichzeitigen
flüssigkeitsempfangenden
Kontakt mit dem Pufferkissen 11 und dem Filter 12 in
der Probenmulde 3 gebracht wird. Der obere Gehäuseteil 1 weist
eine Aussparung 15 für
das Pufferkissen 11 auf, die so ausgestaltet ist, um das
Kissen gegen den auszuziehenden Film 5 zu drücken, und damit
gegen den Membranstreifen 6 und den Fließbarrierenfilm 10,
wenn der herauszuziehende Film 5 entfernt wird. Um eine
flüssigkeitsdichte
Umhüllung
des Kissens 11 in der Aussparung 15 sicherzustellen,
wird der herauszuziehende Film gegen die Kanten der Aussparung abgedichtet,
z.B. durch Verschweißen.
Obwohl in dem oben dargestellten Fall der herausziehbare Film 5 vollständig aus
der Vorrichtung herausgezogen werden soll, ist es natürlich ausreichend,
wenn der Film 5 vom Membranstreifen 6 in einem
solchen Ausmaß abgezogen wird,
dass die in Frage kommenden Teile der Membranstreifenoberfläche der
Probe bzw. den Pufferflüssigkeiten
ausgesetzt sind.
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Eine
Prüfung
auf einen Analyten in einer Probe kann mit der vorstehend beschriebenen
Vorrichtung wie folgt durchgeführt
werden.
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Die
Vorrichtung wird üblicherweise
gebrauchsfertig bereitgestellt, wobei das Pufferkissen 11 mit
Pufferlösung
(Fließflüssigkeit)
getränkt
ist, das Detektionsreagens im Filter 7 abgelagert ist,
und die entsprechenden geeigneten Einfangreagentien in der Reaktions(oder
Detektions-)zone 8 bzw. der Kalibrationszone 9 immobilisiert
sind. Wenn der zu testende Analyt z.B. ein Antigen ist, kann das
Detektionsreagens im Filter 7 z.B. ein an ein Fluorogen-markiertes
Teilchen gekuppelter Antikörper
für das
Antigen sein, der immobilisierte Reaktant in der Reaktionszone 8 kann
ein Antikörper
für das
Antigen sein und der Kalibrator in der Kalibrationszone 9 kann
der Analyt oder ein Analyt-Analogon sein.
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Eine
bestimmte Menge der Probe wird durch die Öffnung 3 im Gehäuseteil 1 zugegeben.
Alle notwendigen Prüfflüssigkeiten,
d.h. in diesem Fall die Probenflüssigkeit
und die Pufferflüssigkeit,
sind dann in der Vorrichtung vorhanden, der herausziehbare Film 5 verhindert
jedoch wirksam einen Kontakt zwischen den entsprechenden Flüssigkeiten
und dem Membranstreifen 6. Die Prüfung wird dann durch den Anwender
begonnen, indem er den herausziehbaren Film 5 entfernt,
wodurch der Membranstreifen 6 in gleichzeitigem flüssigkeitsempfangenden
Kontakt mit dem Pufferkissen 11 und der Probenflüssigkeit
in der Probenmulde 3 gebracht wird.
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Pufferflüssigkeit
aus dem Kissen 11 dringt nun in den Membranstreifen 6 über den
gänzlich
stromaufwärts
liegenden Endteil davon, der in direktem Kontakt mit dem Kissen 11 ist
(siehe 3), ein und wird durch Kapillarkraft am Membranstreifen 6 stromabwärts transportiert.
Gleichzeitig dringt Probenflüssigkeit
in den Membranstreifen 6 ein und wird in stromabwärtiger Richtung
des Streifens transportiert. Es wird deshalb ein Fließen der
Probenflüssigkeit
stattfinden, das direkt gefolgt wird von einem (ersten) Fließimpuls
der Pufferflüssigkeit.
Das Detektionsreagensfilter 7 und ein Großteil des
Pufferkissens 11 sind jedoch vom Membranstreifen durch
den Fließbarrierenfilm 10 getrennt.
Pufferflüssigkeit,
die in den Membranstreifen 6 transportiert wurde, wird
in den Filter 7 eindringen und durch den Filter 7 transportiert
und bringt das darin abgelagerte Detektionsreagens mit, wodurch
ein Detektionsreagens-Fließimpuls
ausgebildet wird. Dieser Detektionsreagens-Fließimpuls folgt auf den ProbenFließ- und den
Puffer-Fließimpuls.
Der Puffer, der im Membranstreifen 6 nach Entfernung des
Detektionsreagens vom Filter 7 transportiert wird, bildet
einen zweiten Puffer-Fließimpuls
aus, der nach dem Detektionsreagens-Fließimpuls folgt.
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Die
vorstehend erwähnten
verschiedenen Flüssigkeitsströme werden
entlang des Membranstreifens 6 in der angegebenen Reihenfolge
transportiert, d.h. Probenfluss, erster Pufferfluss, Detektionsreagensfluss und
zweiter Pufferfluss, und werden gegebenenfalls die Kalibratorzone 9 und
die Reaktionszone 8 erreichen. In der Reaktionszone 8 wird
in der Probe vorhandener Analyt durch das in der Membran immobilisierte
Reagens eingefangen. Der gebildete Analyt/Einfangreagens-Komplex
wird durch den nachfolgenden ersten Pufferfluss (Pufferfließstrom)
gewaschen, und der Analyt/Reagens-Komplex wird dann mit dem im Detektionsreagensfluss
enthaltenen Detektionsreagens reagieren unter Bildung eines bestimmbaren
Detektionsreagens/Einfangsreagens-Komplexes. Letzterer wird schließlich durch
den zweiten Pufferfluss gewaschen. In der Kalibrationszone 9 wird
die darin enthaltene bestimmte Menge des Analyten mit dem Detektionsreagens
im Detektionsreagensfluss unter Bildung eines bestimmbaren Detektionsreagens/Analyt-Komplexes
reagieren. Die Fließflüssigkeit
vom Pufferkissen 11 wird somit in Reihenfolge sein: Waschen,
Lösen und
Transportieren des Detektionsreagens, und Waschen.
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Wenn
die wässerige
Probe den Indikatorstreifen 14, der das Saugkissen 13 kontaktiert,
erreicht hat, wird die darin abgelagerte Indikatorsubstanz ihre
Farbe ändern,
was durch die transparente oder transluszente Abdeckung oder die
darin befindliche Öffnung
gesehen werden kann. Die Position des Streifens 14 wurde
so gewählt,
um sicherzustellen, dass die gesamten Prüfflüssigkeiten die Reaktionszone 8 passiert
haben, wenn die Flüssigkeitsfront
den Streifen 14 erreicht und ein Farbwechsel stattfindet.
Der Farbwechsel des Zeitindikators signalisiert, dass das Prüfergebnis
abgelesen werden kann. Durch Messen über das durch die Öffnung 4 im
Gehäuseteil 1 ausgebildete
Detektionsfenster erfolgendes Messen der Signalin tensität vom in
der Reaktionszone 8 eingefangenen Detektionsreagens und
in Beziehung bringen mit dem in der Kalibrationszone 9 erhaltenen
Signal kann die Menge des Analyten in der Probe bestimmt werden.
Aus den vorstehenden Ausführungen
ist es ersichtlich, dass eine Prüfung
mit der beschriebenen Vorrichtung leicht und bequem durchgeführt werden
kann, und eine gleichzeitige Initiierung der verschiedenen Prüfflüssigkeitsströme ermöglicht.
Sobald die Probe der Probenmulde zugegeben wurde, kann der herausziehbare
Film entfernt werden. Die Flüssigkeit im
Pufferkissen und die Probe werden dadurch in Kontakt mit dem Membranstreifen
gebracht und der gewünschte
aufeinander folgende Transport der verschiedenen Flüssigkeitsströme beginnt.
Der chemische Zeitmesser zeigt dann den Zeitpunkt an, bei dem die
Prüfung
beendet ist und das Ergebnis der Prüfung verlässlich abgelesen werden kann.
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In
der vorstehend beschriebenen Reaktions(oder Detektions-)zone ist
ein Reaktant, der den Analyten spezifisch binden kann, immobilisiert
(durch kovalente Bindung, über
physikalische Absorption oder biospezifische Affinität, über immobilisierte
Teilchen, an die der Reaktant kovalent gebunden ist, usw.). Es kann
jedoch stattdessen ein Reagens, das mit dem Reaktanten reagieren
kann, in der Membran immobilisiert sein, und der Reaktant kann dann
zusammen mit der Probe zugegeben werden, oder in der Membran in
einem Bereich oder einer Zone stromaufwärts von der Reaktionszone vorher
abgelagert werden. Ein solches immobilisiertes Reagens kann ein
Element eines spezifischen Bindungspaares (sbp) sein, und der Reaktant
wird dann an das andere Element des spb gekuppelt oder konjugiert.
Beispielhafte spezifische Bindungspaare umfassen immunologische
Bindungspaare, wie z.B. Antigen-Antikörper und Hapten-Antikörper, Biotin-Avidin
oder-Streptavidin, Lectin-Zucker, Hormon-Hormonrezeptor, Nucleinsäure-Duplex.
Die Reaktionszone kann z.B. ein darin immobilisiertes Streptavidin
aufweisen, und der Einfangreaktant für den Analyten kann biotinyliert
sein.
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Auf ähnliche
Weise kann die Kalibrationszone einen Binder für die Kalibratorsubstanz und
nicht die Kalibratorsubstanz per se enthalten. Der Binder ist üblicherweise
ein Element eines spezifischen Bindungspaares, wie z.B. eines der
vorstehend erwähnten,
während
das andere Element des spezifischen Bindungspaares an die Kalibratorsubstanz
gekuppelt oder konjugiert ist, die dann wieder mit der Probe zugegeben
oder stromaufwärts
von der Kalibratorzone vorab abgelagert werden kann. Streptavidin
kann z.B. in der Kalibratorzone immobilisiert sein, während die
Kalibratorsubstanz biotinyliert ist.
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Für weitere
Einzelheiten von Prüfvorrichtungen
des hier beschriebenen Typs und insbesondere im Hinblick auf Fließmatrices,
sequentielle Prüfungen,
Kalibratorsysteme und Detektionsreagentien kann auf die publizierten
PCT-Anmeldungen WO 99/36776, WO 99/36777 und WO 99/36780 der gleichen
Anmelderin verwiesen werden.
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Unter
Verwendung der vorliegenden Vorrichtung zu bestimmende Analyten
sind für
einen Fachmann leicht erkennbar. Üblicherweise ist jedoch der
Analyt ein biospezifischer Affinitätsreaktant, z.B. ein Antikörper oder
anderes Protein, Hapten, Nucleinsäure oder Polynucleotid, wie
z.B. eine DNA-Sequenz. Im letzteren Fall kann die Reaktionszone
Streptavidin enthalten, und die DNA-Sequenz, mit der die Analyt-Sequenz hybridisiert werden
soll, kann biotinyliert sein.
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Die
vorliegende Vorrichtung ermöglicht
eine bequeme Vorbehandlung der Probe vor Beginn der Prüfung.
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Die
vorliegende Vorrichtung kann auch so ausgestaltet sein, um Prüfungen der
in der publizierten PCT-Anmeldung
WO 99/60402 der gleichen Anmelderin beschriebenen Art durchzuführen, worin
die Fließmatrix
eine chromatographische Trennzone stromaufwärts von der Reaktions(Detektions-)zone
enthält,
um Probenkomponenten, die sonst die Bestimmung des Analyten stören oder
beeinflussen könnten,
abzutrennen.
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Nachstehend
wird ein Experiment beschrieben, das mit einer vorstehend beschriebenen
Prüfvorrichtung
zeigt, wie die vom Beginn der Prüfung
bis zum Farbwechsel verstreichende Zeit abhängig von der Position des chemischen
Zeitmesserstreifens 14 entlang des Saugkissens 13 in
Fließrichtung
des Membranstreifens 6 variiert.
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(EXPERIMENT
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Zeit
des Farbwechsels vs Position des Zeitindikators auf dem Saugkissen
Es wurde eine in den 1 bis 3 dargestellte
Vorrichtung verwendet. Der Membranstreifen 6 war eine 5
x 45 mm-Nitrocellulosemembran (Whatman, Porosität 8 μm) auf einer Polyesterunterlage,
das Probenfilter war eine Primecare-Blutzellen/Plasma-Trennmembran,
und das Pufferkissen 11 bestand aus PVA, enthaltend 150 μl Puffer
(0,1 M Na-Phosphat, pH 7,5, 3% BSA, 10% Sucrose, 0,15 M NaCl, 0,05%
Rindergammaglobulin, 0,05% NaN3). Das Saugkissen 13 war
ein doppeltes Whatman WF1,5-Filter.
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Auf
die Innenfläche
des oberen Gehäuseteils
1 gegenüber dem
Saugkissen
13 und durch das transparente Gehäuse sichtbar
wurden mittels eines zweiseitigen Klebebands vier Filterpapierstreifen
14,
von denen jeder 1 mm lang und 8 mm breit war, angebracht, mit einem
Zwischenraum von 1 mm bei 0, 2, 4 bzw. 6 mm, von der benachbarten
Kante des Detektionsfensters
4. Die vier Filterstreifen
14 kontaktierten
das darunter liegende Saugkissen
13 0 mm an der stromaufwärtigen Kante
des Saugkissens
13. Das Filterpapier wurde vorher mit einer
gesättigten
Lösung
von Kobaltdichlorid-hexahydrat [CoCl
2(H
2O)
6] getränkt, und
ca. 15 Minuten lang bei 120°C
getrocknet. 80 μl
Vollblut wurden der Vorrichtung zugegeben, nach 20 Sekunden wurde
der herausziehbare Film
5 abgezogen, um das Probenfilter
12 und
das Pufferkissen
11 in Kontakt mit dem Nitrocellulose-Streifen
6 zu
bringen. Die Zeit wurde von der Entfernung des herausziehbaren Films
gemessen, bis (i) der Farbwechsel begann, und (ii) die Hälfte des
Indikatorstreifens eine veränderte
Farbe aufwies. Die Veränderung
des Indikators war von Hellblau bis Blassrosa, und nach einer längeren Zeit
wurde die Farbe weggewaschen. Die Ergebnisse sind in der nachstehenden
Tabelle 1 als Mittelwert von vier Tests für jeden Streifen angegeben. Tabelle
I
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Aus
der Tabelle ist es ersichtlich, dass die Zeit des Farbwechsels des
Indikatorstreifens proportional zur Distanz des Indikatorstreifens
von der stromaufwärtigen
Kante des Saugkissens war, und, abhängig von der Position des Indikatorstreifens,
von ca. 12 Minuten bis 25 Minuten variierte. Dies zeigt, dass eine
gewünschte
Zeit des Farbwechsels festgesetzt werden kann, indem man den Indikatorstreifen
an einer geeigneten Position am oberen Gehäuse der Vorrichtung oder am
Saugkissen anbringt.
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Obwohl
die Erfindung unter Bezugnahme auf operative Ausführungsformen
davon beschrieben und herausgestellt wurde, ist es für den Fachmann
auf diesem Gebiet verständlich,
dass verschiedene Änderungen,
Modifikationen, Substitutionen und Weglassungen durchgeführt werden
können.
Die Erfindung soll deshalb solche Äquivalente innerhalb des Rahmens
der nachfolgenden Ansprüche
mitumfassen.