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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Tierfutter. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zur
Herstellung von Tierfutter aus tierischen Nebenprodukten, wobei
durch Behandlung mit Alkali und Wärme übertragbare degenerative Enzephalopathien
wie bovine spongiforme Enzephalophatie, Creuzfeldt-Jacob und Scrapie
eliminiert oder verringert werden.
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Übertragbare
degenerative Enzephalopathien schließen (TDE Transmittable Degenerative
Encephalopathies) bovine spongiforme Enzephalopathie (BSE oder „Rinderwahn"), Scrapie bei Schafen,
Creuzfeldt-Jacob (CJD), Gerstman-Straussler
Schemker (GSS) und Kuru bei Menschen mit ein. Diese Krankheiten haben
in den letzen Jahren beträchtliche
Bekanntheit erreicht teilweise aufgrund der Annahme, dass es Autoritäten versäumt haben
den Zusatz von mit BSE kontamierten Rindfleisch zu Nahrungsmitteln
für Menschen und
Tierfuttermitteln zu überwachen,
was zum Ausbruch von CJD, hauptsächlich
in Großbritannien,
führte
(vgl. Editorial in Nature, 1997, 389, 423).
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Es
ist allgemein anerkannt, dass das für TDE-Übertragung verantwortliche
Mittel ein Protein ist, das allgemein als ein „Prion"-Protein bezeichnet wird, und das sowohl
BSE als auch CJD zu Grunde liegt (Hill et al., Nature 1997, 389,
448).
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Es
wurde allgemein angenommen, dass die Zerstörung von TDE in Fleisch eine
Behandlung bei 132°C über 20 Minuten
unter 3 bar Druck erfordert. Alternativ können die Temperatur und der
Druck auf 121°C beziehungsweise
2 bar reduziert werden, wenn Alkali eingesetzt wird.
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Alkali
ist bekannt für
seinen hydrolytischen Effekt bei Biomolekülen wie Proteinen und Maßnahmen
zur Sterilisation von Tiergewebe, das mit TDE kontaminiert ist,
umfassten Behandlung mit Alkali, Wärme und Druck als Mittel zur
Beseitigung der Pathogenität
von Prionen.
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Beispielsweise
schlagen Taguchi et al., 1991, Arch. Virol. 119, 297, eine Behandlung
von einer Stunde mit 1 n NaOH mit anschließendem Autoklavieren bei 121°C über 30 Minuten
vor, um mit CJD-infizierte Gehirnhomogenate zu inaktivieren. Ernst & Race, 1993, J.
Virol. Methods 41, 193 setzten Autoklavieren zusammen mit NaOH und
Behandlung bei LpH zum Inaktivieren von mit Scrapie infizierten
Gehirnhomogenaten ein.
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Eine
ausführlichere
Testserie wurde von Taylor et al., 1994, Arch. Virol. 139, 131,
durchgeführt
um mit BSE infiziertes Rindsgehirn oder mit Scrapie infizierte Proben
von Gehirn von Nagetieren zu dekontaminieren. Die Behandlungen umfassten
den Einsatz von 1 M oder 2 M NaOH bis zu einer Stunde, Autoklavieren
bei Temperaturen zwischen 134°C
und 138°C
bis zu einer Stunde oder von Natriumhypochlorit oder Natriumdichlorisocyanurat
für bis
zu zwei Stunden. Diese Autoren folgerten, dass keine der getesteten
Verfahren eine vollständige
Inaktivierung von TDE bewirkte.
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In
US Patent 5,780,288 wird ein Verfahren zur Zerstörung der ansteckenden Aktivität von infektiösen Vektoren
in einer Proteinmischung beschrieben, ohne dass die Primärstruktur
des Proteins zerstört
wird.
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Das
Problem bei der Herstellung von Tierfutter aus möglicherweise mit TDE infizierten
Tiergewebe ist, dass die hohen Temperatur- und Druckbedingungen
mit den Standardaufbereitungs- oder Tierabfallrecyclingeinrichtungen
nicht ohne Weiteres erreicht werden können. Auch besteht die Gefahr,
dass bei Behandlung mit hohen Temperaturen während der Herstellung von Tierfutter
minderwertiges Futter mit unerwünschten
Nebenprodukten wie Carzinogenen, Diaminosäuren und flüchtigen Geruchsstoffen erhalten
wird.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
von Tierfutter bereit zu stellen, wobei die Gefahr der Kontamination
mit TDE zumindest verringert wenn nicht beseitigt ist.
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Gemäß einem
Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
von Tierfutter umfassend die folgenden Schritte:
- (i)
Zugabe von Alkali zu tierischem Material zur Einstellung eines pH
von wenigstens 8,5;
- (ii) Erhitzen des Materials gemäß Schritt (i) auf eine Temperatur
in einem Bereich von 60°C
bis 99°C;
und
- (iii) Dehydratisierung des in Schritt (ii) erzeugten Materials.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung von TDE-dekontaminierten Tierfutter umfassend die
folgenden Schritte:
- (i) Zugabe von Alkali zu
tierischem Material, das mit TDE-kontaminiert ist, um einen pH von
wenigstens 8,5 einzustellen;
- (ii) Erhitzen des Materials gemäß Schritt (i) auf eine Temperatur
in dem Bereich von 60°C
bis 99°C;
und
- (iii) Dehydratisierung des in Schritt (ii) erzeugten Materials.
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Geeignetenweise
wird das erfindungsgemäße Verfahren
bei etwa Atmosphärendruck
durchgeführt.
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Vorzugsweise
wird ausreichend Alkali zugesetzt, so dass ein pH von wenigstens
9,5 erhalten wird.
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Insbesondere
wird soviel Alkali zugesetzt, dass ein pH in einem Bereich von 10,5
bis 13,0 erhalten wird.
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Insbesondere
bevorzugt wird soviel Alkali zugesetzt, dass ein pH in dem Bereich
von 11,0 bis 11,5 erhalten wird.
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Vorzugsweise
wird als Alkali Calciumhydoxid in Form von gelöschtem Kalk eingesetzt.
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Vorzugsweise
wird das Material in Schritt (ii) auf eine Temperatur in einem Bereich
von 60°C
bis 90°C erhitzt.
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Gemäß einer
besonderen Ausführungsform
beträgt
die Temperatur etwa 60°C.
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Gemäß einer
weiteren besonderen Ausführungsform
beträgt
die Temperatur 80°C
bis 85°C.
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Die
Zeitdauer der Schritte (i) und (ii), die als „hydrolytische Phase" bezeichnet werden,
beträgt
vorzugsweise 1 bis 4 Stunden oder insbesondere ein bis zwei Stunden.
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Im
Anschluss an diese hydrolytische Phase kann das behandelte Tiermaterial
von der Dehydratisierung gelagert werden oder sofort dehydratisiert
werden.
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Im
Hinblick auf die Dehydratisierung beträgt der Feuchtigkeitsgehalt
des Tierfutters vorzugsweise nicht mehr als 10 bis 15 Gewichtsprozent. Üblicherweise
kann der Feuchtigkeitsgehalt im Verlauf der Zeit auf etwa 7 bis
8 Gewichtsprozent sinken, was für
Tierfutter optimal ist.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung
von TDE-dekontaminierten
Tiermaterial gemäß den Schritten
(i) und (ii) des zuvor genannten zweiten Aspekts der Erfindung.
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In
der vorliegenden Beschreibung, sofern nicht anders angegeben, werden
die Begriffe „enthalten" und „enthaltend" im Sinne von „einschließlich" anstatt im Sinne
von „ausschließlich" verwendet, so dass
eine angegebene Zahl oder Gruppe von Zahlen eine oder mehrere nicht
genannte andere Zahlen oder Gruppen von Zahlen einschließt.
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Tabelle 1:
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Endgültiger pH
von unterschiedlich behandelten Fleischproben.
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Tabelle 2:
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Zusammenfassung
der Prionenproteinclearanceraten von Fleischproben, die mit TDE
beimpft wurden, nach der Behandlung mit Alkali und Wärme.
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1:
Beispiel
einer Vorrichtung zur Herstellung von Tierfutter.
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2:
Titration
der 263K Impfkultur SP0172200. Spur 1: Mit Proteinase K verdaute
263K Hs-Impfkultur, 10–2,1. Spur 2: Unverdaute
263K Hs-Impfkultur, 10–2,1. Spur 3: Regenbogenmarker
mit niedriger molarer Masse. Spuren 4 bis 10: 5fache Verdünnungsreihe
von mit Proteinase K verdauten 263K Impfkulturen mit einer Verdünnung von 10–1,4 bis
10–5,6.
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3:
Analyse
der Verfahrensproben nach Verdauung mit Proteinase K. Spur 1: Mit
Proteinase K verdaute 263K Hs-Impfkultur, 10–2,1.
Spur 2: Regenbogenmarker mit niedrigem molaren Massenverhältnis. Spur
3: Mit Proteinase K verdaute 287.1 A. Spur 4: Mit Proteinase K verdaute
287.1-1. Spur 5: Siedemischung 1×. Spur 6: Siedemischung 1×. Spur
7: Proteinase K verdaute 287.1-2. Spur 8: Proteinase K verdaute
287.1-3. Spur 9: Proteinase K verdaute 387.1-4. Spur 10: Siedemischung
1×.
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4:
Analyse
von unverdauten Verfahrensproben. Spur 1: Unverdaute 263K Hs-Impfkultur,
10–2,1.
Spur 2: Proteinase K verdaute 263K Hs-Impfkultur 10–2,1.
Spur 3: Unverdaute 287.1A. Spur 4: Unverdaute 287.1-1. Spur 5: Regenbogenmarker
mit niedrigem molaren Massenverhältnis.
Spur 6: Siedemischung 1×.
Spur 7: Unverdaute 287.1-2. Spur 8: Unverdaute 287.1-3. Spur 9:
Unverdaute 287.1-4. Spur 10: Siedemischung 1×.
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5:
Titration
der 263K Impfkultur SP0172200. Spur 1: Proteinase K verdaute 263K
Hs-Impfkultur, 10–2,1. Spur 2: Unverdaute
263K Hs-Impfkultur, 10–2,1. Spur 3: Regenbogenmarker
mit niedrigem molaren Massenverhältnis. Spuren
4 bis 10: fünffache
Verdünnungsreihe
von mit Proteinase K verdauter 263K Impfkultur mit Verdünnung von
10–1,4 bis
10–5,6.
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6:
Westernblotanalyse
von mit Proteinase K verdauten Proben. Spur 1: Positivkontrolle
mit 10–2,8 Verdünnung. Spur
2: Molekulargewichtmarker. Spur 3: Probe 309.1A. Spur 4: Leerversuch.
Spuren 5–10:
Proben 309.1-1.3, 309.1-1.6, 309.1-2.3, 309.1-3,3, 309.1-4.3, beziehungsweise
309.1-4.3.
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7:
Westernblotanalyse
von nicht mit Proteinase K verdauten Proben. Spur 1: Positivkontrolle
mit 10–2,8 Verdünnung. Spur
2: Molekulargewichtmarker. Spur 3: Probe 309.1A. Spur 4: Leerversuch.
Spuren 5-10: Proben 309.1-1.3, 309.1-1.6, 309.1-2.3, 309.1-3.3,
309.1-4.3 beziehungsweise 309.1-4.3.
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Die
vorliegende Erfindung beruht auf der überraschenden Entdeckung der
vorliegenden Erfinder, dass TDE in mit Alkali behandeltem tierischem
Material, das einer milden Wärmebehandlung
bei Atmosphärendruck unterzogen
wird, wirksam beseitigt wird.
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Die
Herabsetzung der Wärmebehandlung
ist auch im Bezug auf den Umstand relevant, dass das Tierfutter
gut verdaubar sein muss, insbesondere bezüglich des Proteingehaltes,
sowie frei von TDE sein muss. Zudem bewirkt eine übermäßige Hitze
die Bildung unverwünschter
Produkte wie vernetzte Aminosäuren,
Racemisierung von L-Aminosäuren
zu ihren D-Isomeren und Bildung von Mutagenen wie 2-Amino-3,8-diethylimidazol-[4,5
f]-quinolin. Auch ist es wesentlich, dass während der Herstellung nur geringfügig flüchtige Stoffe
gebildet werden, so dass die Erzeugung von schädlichen Gerüchen verringert wird. Hierzu
wird erfindungsgemäß die Wärmebehandlung
während
der Herstellung bei Atmosphärendruck
reduziert, während
Alkali und Deydrationsschritte eingesetzt werden, so dass das Tierfutter
wirksam von TDE sterilisiert wird. Die Herstellungsbedingungen gemäß der vorliegenden
Erfindung können
ohne Weiteres in vielen kommerziellen Standardproduktionsanlagen
für Tierfutter
eingehalten oder mit nur geringen Abänderungen dieser Anlagen erhalten
werden.
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Die
tierischen Materialien, die verwendet werden können, umfassen zum Beispiel
tierische Abfallprodukte, Innereinen aus Schlachtereien, Haustiere
von geringem kommerziellen Wert wie altersschwache oder beeinträchtigte
Zugtiere, wie Schafe oder Rinder, überzählige Schafe aus reduzierten
Herden, verworfene oder entsorgte Wildtierkadaver oder Teile davon,
Geflügelinnereinen,
altersschwaches Geflügel,
Fisch- und Krebsabfälle
oder nicht verwertbare Fänge.
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Das
tierische Material wird vorzugsweise mit einem trockenen dehydratisierenden
Material vermischt, das (entweder chemisch oder physikalisch) Feuchtigkeit
aus dem tierischen Material absorbieren kann und damit den prozentualen
Wassergehalt bis zu einem trockenen stabilen Produkt zu reduzieren
vermag.
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Die
dehydratisierenden Materialen umfassen wenigstens eine oder mehrere
Kombinationen unter: Bentoniten, Zeolithen, Kaolinen oder anderen
Tonen in einem Anteil, der 35 Gewichtsprozent nicht übersteigt;
Calciumoxid,
Magnesiumoxid oder Aluminiumoxid in einem Anteil, der 35 Gewichtsprozent
nicht übersteigt;
Diatomeen
oder andere Diatomeenerden in einem Anteil, der 35 Gewichtsprozent
nicht übersteigt;
Gips,
Dolomit, Kalkstein, Natriumdicarbonat oder Salz in einem Anteil,
der 35 Gewichtsprozent nicht übersteigt;
Calciumphosphate
und/oder Phosphorsäure
in einem Anteil, der 35 Gewichtsprozent nicht übersteigt;
Eisen(II)-Sulfat
und/oder Eisen(III)-Sulfat in einem Anteil, der 35 Gewichtsprozent
nicht übersteigt;
Getreide,
Stärken,
gelatineartige Materialen und Getreidenebenprodukte (zum Beispiel
Kleie, Kleiemehl und so weiter) einschließlich in extrudierten Formen
in einem Anteil, der 80 Gewichtsprozent nicht übersteigt;
Proteinhaltige
Körner
und Ölsamen
und deren Beiprodukte einschließlich
verarbeitete und extrudierte Formen von proteinhaltigen Mehlen in
einem Anteil, der 80 Gewichtsprozent nicht übersteigt;
pflanzliche
Produkte und Beiprodukte wie Copramehl und Palmkernmehl, Wacholderabfall
und gehäckseltes Heu
und Stroh in einem Anteil, der 75 Ge wichtsprozent nicht übersteigt;
und tierische Beiprodukte wie Fleischmehle, Knochenmehle und Blutmehle
und gelatineartige Materialien in einem Anteil, der 75 Gewichtsprozent nicht übersteigt.
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Die
bevorzugten dehydratisierenden Materialien, die eingesetzt werden
können,
sind verschieden und hängen
von verschiedenen Faktoren ab wie:
- 1. Verfügbarkeit
und Kosten des dehydratisierenden Materials für die Trockeneinheit;
- 2. das Maß,
bis zu dem die Dehydratisierung durchgeführt werden muss;
- 3. der beabsichtigte Verwendungszweck des erhaltenen getrockneten
Produkts.
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Die
Trocknung erfolgt vorzugsweise in einem Trommeltrockner.
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Das
Alkali, das in Schritt (i) eingesetzt wird, kann Oxide, Hydroxide
und Salze von Metallen umfassen. Beispiele sind Calciumoxid, Calciumhydroxid,
Natriumhydroxid, Natriumcarbonat, Natriumsulfit, Kaliumhydroxid,
Kaliumcarbonat, Magnesiumhydroxid, Magnesiumcarbonat, Magnesiumsulfat
oder eine Kombination aus zwei oder mehreren davon.
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Vorzugsweise
wird Calciumhydroxid (gelöschter
Kalk) eingesetzt.
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Die
Konzentration an Alkali, die in Schritt (i) eingesetzt wird, hängt von
dem gewünschten
pH, der Art des eingesetzten Alkalis und der Pufferkapazität der tierischen
und weiteren Materialien ab, die während der Herstellung eingesetzt
werden.
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Beispielsweise
beträgt
ein typisches Verhältnis
25 kg gelöschter
Kalk auf 1200 kg feuchtes Tiermaterial. In Abhängigkeit von dem Material mit
dem das Produkt vermischt werden soll, kann der pH durch Zugabe von
Säure eingestellt
werden.
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Während der
Herstellung können
optional Zusätze
zugesetzt werden, die den Nährwert
oder ökonomischen
Wert des Endprodukts erhöhen.
Diese Zusätze
(ohne jedoch darauf beschränkt
zu sein) können
zum Beispiel umfassen Modifiziermittel für Pansen wie Monensen oder
Avoparcin, Enzyme oder Bakterienkul turen, zusätzliche Vitamine oder Mineralien,
Nichtprotein Stickstoffquellen wie Harnstoff, Antioxidanzien, Stabilisatoren,
Antibiotika, Pilzinhibitoren, Konservierungsmittel (einschließlich Salz)
und so weiter; Protein- und Lipidmodifiziermittel, um deren Pansen-Verdaubarkeit
zu modifizieren, Geschmacksverstärker
wie Molassen und Nebenprodukte der Molassefermentation.
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Vorzugsweise
wird das Tierfutter nach der Trocknung 24 Stunden stehen gelassen
bevor es dem Vieh sowohl als Korn oder in Blockform oder als vermahlenes
feines Pulver direkt verfüttert
wird (Wiederkäuern
als auch monogastrietischen Tieren). Das Tierfutter kann mit Futterergänzungsstoffen,
Spurenelementen, Eiweißmehlen,
Cerialieneiweiß und Ölsamenkörner, Molassen
oder Nebenprodukten der Molassefermentation, Heu und so weiter in
beliebiger Kombination für
Viehfutter (sowohl für
Wiederkäuer
als auch für
monogastrietische Tiere) vermischt werden; es kann als Futter für Haustiere
als solches wie es hergestellt worden ist oder vermischt mit anderen
Materialien eingesetzt werden; und/oder es kann unmittelbar oder
als Zusatz zu einem Nahrungsmittel für den menschlichen Verbrauch
eingesetzt werden.
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Üblicherweise
wird das getrocknete Material mit einem Anteil von höchstens
10 bis 15 Gewichtsprozent bezogen auf das Endprodukt zugemischt.
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Einige
Beispiele für
das hergestellte Tierfutter sind:
- 1. Fettarme
Feststofffraktionen aus Schlachthöfen (üblicherweise < 10% Fett auf Trockenanteilbasis)
plus Stickwater werden mit Calciumhydroxid vermischt um den gewünschten
pH von 11 zu erhalten (annährend 1:30
Gewichtsanteil bezogen auf den Trockengehalt) und eine Stunde lang
in einem Zwischenspeicher stehen gelassen. Das Produkt wird anschließend bei
80°C für eine Stunde
in einem Trommeltrockner getrocknet, wobei im Ergebnis ein Produkt
erhalten wird mit < 10%
freier Feuchtigkeit, das dann zu einem feinen Mehl vermahlen wird.
- 2. Fettarme Feststofffraktionen aus Schlachthöfen (üblicherweise < 10% Fett auf Trockenanteilbasis)
werden mit Calciumhydroxid vermischt um den ge wünschten pH von 10 einzustellen
(ungefähr
1:50 Gewichtsanteil bezogen auf den Trockengehalt) und in einem
Zwischenspeicher 30 Minuten stehen gelassen und dann in einem Trommeltrockner
unter Einfluss von Sonnenwärme
3 Stunden lang bei 60°C
getrocknet, wobei im Ergebnis ein Produkt mit < 10% Feuchtigkeit erhalten wird. Dieses
Produkt wird dann zu einem feinen Mehl vermahlen.
- 3. Roher Fischabfall wird mit Alikali bestehend aus 80% Calciumhydroxid
und 20% Natriumhydroxid vermischt, so dass ein pH von 10,5 erhalten
wird (ungefähr
1:40 Gewichtsanteil bezogen auf den Trockengehalt) und in einem
Trommeltrockner bei 70°C
4 Stunden lang getrocknet, wobei im Ergebnis ein Produkt mit < 11% Feuchtigkeit
erhalten wird, das dann zu einem feinen Mehl vermahlen wird.
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Obwohl
bisher noch keine infektiöse
TDE bei anderen Haustieren als Wiederkäuern (zum Beispiel Fisch und
Geflügel)
festgestellt werden konnte, gibt es in einigen Ländern Verbote, die das Verfüttern von
Proteinmehlen breiten tierischen Ursprungs betreffen. So besteht
zum Beispiel in Australien und den USA ein Verbot beliebiges Proteinmehl
tierischen Ursprungs an Wiederkäuer
zu verfüttern.
In vielen europäischen
Ländern besteht
ein generelles Verbot ein Proteinmehl tierischen Ursprungs an Tiere
zu verfüttern.
Diese Verbote beruhen auf der Angst, dass infektiöse TDE bei
anderen Tieren als Wiederkäuern
entdeckt werden könnte.
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Es
ist festzuhalten, dass das Tierfutter auch als TDE dekontaminiertes
Düngemittel
eingesetzt werden kann.
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Zum
besseren Verständnis
der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend bevorzugte Ausführungsformen
unter Verweis auf die anliegende Zeichnung (1) erläutert, die
ein schematisches Diagramm einer Vorrichtung darstellt, die für das erfindungsgemäße Verfahren
eingesetzt wird.
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Nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird das dehydratisierende Material mit einem tierischen Rohmaterial
vermischt und dann erhitzt und getrocknet. Üblicherweise werden alle Materialien
zu Beginn vermischt, dies ist jedoch nicht zwingend, da jeder Bestandteil
zu jeder Zeit während
des Verfahrens zugesetzt werden kann. Sobald alles vermischt ist,
wird das Material anschließend
getrocknet. Es kann eine beliebige Trockeneinrichtung eingesetzt
werden, üblicherweise
werden jedoch aus praktischen Gründen
Warmlufttrockeneinrichtungen verwendet.
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Bezugnehmend
auf 1 werden Tierabfälle 10 (zum Beispiel
Rindkadaver) durch eine Faschiermaschine oder Zerkleinerungsvorrichtung 11 geleitet
bevor Alkali 12 (vorzugsweise Calciumhydroxid) zugesetzt wird
und in einem Mixer 13 vermischt wird.
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Nach
der Zerkleinerung und vor der Zugabe von Alkali 12 kann
der Tierabfall 10 erwärmt
werden, um den Talkbestandteil zu verflüssigen. Der erwärmte Tierabfall
wird dann dekantiert oder gepresst zur Auftrennung in einen Feststoffanteil
und einen flüssigen
Anteil.
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Der
flüssige
Anteil wird angesäuert
und in eine Talkfraktion, andere Flüssigkeiten (überwiegend
Wasser) und verbleibende Feststoffe („Stickwater" bezeichnet) aufgetrennt.
Dieses Stickwater kann als solches verarbeitet werden oder mit der
Feststofffraktion für
die Alkali- und Wärmebehandlung
kombiniert werden.
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In
diesem Beispiel wird durch den Zusatz von Alkali 12 (vorzugsweise
Calciumhydroxid) der pH der Mischung auf etwa 11,0 bis 11,5 erhöht. Während dieser „hydrolytischen
Phase" sollte der
pH mindestens bei 8,5 oder vorzugsweise 9,5 über 1 bis 4 Stunden gehalten
werden. Da der pH während
der Proteinhydrolyse sinken kann, sollte vorzugsweise mit einem
pH von mindestens 11,0 angefangen werden, so dass der pH nie unter
8,5 oder vorzugsweise 9,5 fällt.
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Während der
hydrolytischen Phase kann die Temperatur über einen längeren Zeitraum (zum Beispiel 3
Stunden) bei 60°C
gehalten werden, so dass der Energieverbrauch verringert wird, oder
sie kann über
einen kürzeren
Zeitraum (zum Beispiel 1 Stunde) bei 80°C bis 85°C gehalten werden.
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Die
Mischung wird dann (zum Beispiel mit einem Schneckenförderer)
zu einem Trommeltrockner 14 befördert, der mit einem Gegenstrom-Luftstrom
mit einem Luftgebläse
oder einem Gebläse 16,
der mittels Heizung 15 erwärmt wird, ausgerüstet ist.
Es ist vorzugsweise an diesem Punkt, dass optionales dehydratisierndes
Material (zum Beispiel Bentonit, Zeolith, Kalkstein, zermahlende
Getreidekörner)
dem Trockner zugesetzt werden, um den Dehydratisierungsprozess zu
unterstützen.
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Das
Tierfutter verlässt üblicherweise
den Trockner 14 mit einem Feuchtigkeitsgehalt von etwa
10 bis 14 Gewichtsprozent. Es hat sich herausgestellt, das dieser
Feuchtigkeitsgehalt während
einer 24 bis 48 stündigen
Nachtrocknung aufgrund anhaltender Proteinhydrolyse auf etwa 7 bis
8 Gewichtsprozent abnimmt.
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Das
getrocknete Tierfutter wird dann zu einer Hammermühle 17 zur
Vermahlung auf eine gewünschte Körnchen-/Pulvergröße befördert und
das granulierte/pulverförmige
Futtermaterial wird zu einem Verpackungs-/Transportbereich 18 befördert.
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Soll
das Produkt zur direkten Verfütterung,
zum Beispiel in Fischfutter, eingesetzt werden, kann Säure 19 dem
Mixer 13 (nach der Vermischung zu Beginn) oder der Hammermühle 17 zugesetzt
werden, um den pH des Endprodukts auf zum Beispiel 6,5 bis 7,5 zu
verringern.
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Wird
das Produkt mit säurehaltigem
Material wie zum Beispiel Korn vermischt, ist der Zusatz von Säure nicht
erforderlich, da der Alkaligehalt des Produkts durch den Säuregehalt
des Korns ausgeglichen wird.
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Es
erschließt
sich einem Fachmann ohne Weiteres, dass ein wertvolles Nahrungsmittel,
vorzugsweise für
Tiere aber ebenso für
den menschlichen Verbrauch geeignet, aus Tiergewebe hergestellt
werden kann, das im wesentlichen nicht mit TDE-kontaminiert oder
dessen Wahrscheinlichkeit mit TDE kontaminiert zu sein, verringert
ist, und dass das sich ergebende Nahrungsmittel für einen
breiten potentiellen Anwendungsbereich einschließlich der Verwendung als Düngemittel
geeignet ist.
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Zum
besseren Verständnis
der Erfindung und leichteren Umsetzung in die Praxis wird der Fachmann auf
die folgenden Beispiele verwiesen.
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Beispiel 1:
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Es
wurde ein geschnittenes Schwanzstück von einem lokalen Metzger
gekauft und es wurden vier Aliquote mit je 10 g ausgewogen. Zwei
Aliquote wurden in einen Metallbecher gegeben, mit 1 ml 263K Hamster Scrapie
Rohhirnhomogenat (cHs) beimpft und sorgfältig vermischt. Zu beiden Bechern
wurden 20 ml 5% Calciumhydroxidlösung
zugesetzt, verrührt,
mit Folie abgedeckt und dann für
12 Stunden in ein 60°C
warmes Wasserbad gegeben. Die Lösung
wurde über
die zwölfstündige Inkubation
ungefähr
alle dreißig
Minuten gerührt.
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Dem
dritten 10 g Aliquot des Fleisches wurde 1 ml cHs zugesetzt, sorgfältig vermischt
und dann 20 ml 1% SDS-Lösung
zugegeben. Diese Mischung wurde 10 Minuten in einen „End over
end"-Mixer gegeben.
Die Mischung wurde dann 5 Minuten gekocht, geklärt, in Aliquote aufgeteilt
und bei –80°C eingefroren.
Dies ergab die 287.1A cHs Probe.
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Das
letzte 10 g Aliquot wurde in einen Metallbecher gegeben, mit 1 ml
cHs beimpft, sorgfältig
vermischt und dann zur Lufttrocknung bei 60°C in den Ofen gegeben. Die Probe
wurde wiederum annährend
alle 30 Minuten gerührt.
Nach der Trocknung wurde das dehydratisierte Fleisch aus dem Ofen
entfernt und in einem Mörser
mit einem Stößel verrieben.
Das verriebene Fleisch wurde mit 20 ml 1× Siedemischung vermischt, in
einen End over end-Mixer gegeben und 12 Stunden bei Raumtemperatur
vermischt, anschließend
geklärt und
in Aliquote aufgeteilt. Dies ergab die 287.1-1 cHs Probe.
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Nach
12 Stunden in dem 60°C
warmen Wasserbad wurden die 2 Metallbecher herausgenommen. Ein Becher
wurde in dem 60°C
warmen Ofen gegeben und wie vorstehend unter periodischen Rühren luftgetrocknet.
Das Material aus dem zweiten Becher wurde in ein Zentrifugenröhrchen gegeben
und der pH auf 7,5 eingestellt. Es wurden 22 ml 1× Siedemischung
zugesetzt, in einen End over End-Mixer gegeben und die Mischung
wurde 12 Stunden bei Raumtemperatur stehen gelassen. Diese wurde
dann geklärt,
in Aliquote aufgeteilt und bei –80°C eingefroren.
Dies ergab die 287.1-2 cHs Probe.
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Nach
Deydratisierung bei 60°C
wurde das hydrolysierte Fleisch aus dem Ofen genommen und mit einem
Mörser
und Stößel zerrieben.
Es wurden 20 ml 50 mm Natriumacetat dem zerriebenen Fleisch zugesetzt und
der pH auf 7,5 eingestellt. Es wurden 23 ml 2× Siedemischung zugesetzt und
das Röhrchen
in einem End over End-Mixer 12 Stunden bei Raumtemperatur vermischt.
Es wurde dann geklärt,
in Aliquote aufgeteilt und bei –80°C eingefroren.
Dies ergab die 287.1-3 cHs Probe.
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Das
Pellet aus der 287.1-3 cHs Probe wurde wieder suspendiert und mit
10 ml 50 mM Natriumacetatpuffer (pH 6,0) inkubiert, in einen End
over End-Mixer für
60 Minuten bei Raumtemperatur gegeben. Dies wurde dann geklärt, in Aliqoute
aufgeteilt und bei –80°C eingefroren.
Dies ergab die 287.1-4 cHs Probe.
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Die
Proben wurden dann einem Westernblot unterzogen. Die Westernblotanalyse
von 263K Hamster Scrapie beinhaltet den Einsatz des spezifischen
monoclonalen Antikörpers
3F4. 3F4 erkennt sowohl die normale Zellform des Prionenproteins
PrPSc als auch die mit der Krankheit einhergehende
Form PrPSc. Anders als die normale Zellform
ist PrPSc vergleichsweise resistent gegen
Protease und der Proteinase K-Abbau der Proben kann zur Unterscheidung
von PrPSc und PrPSc eingesetzt
werden. Abbau der Verfahrensproben durch Proteinase K ist auch für die Entfernung
von Proteinen einsetzbar, die in den Verfahrensproben vorhanden
sind, und unspezifische oder kreuzreaktive Hintergrundfärbung des
Westernblots verursachen können.
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2 zeigt
eine Titration der 263K Hamster adaptierten Scrapie Impfkultur,
die für
diese Studien eingesetzt wurde (SP0172200). Diese zeigt das typische
Färbemuster,
das für
263K mit 3F4 beobachtet wird. Es wird angenommen, dass das reife
PrP-Protein voller Länge
ein scheinbares molares Verhältnis
(Mr) von ~33.000 Dalton (33K, oberste Bandenspur
2) hat. Nach Abbau durch Proteinase K werden üblicherweise eine breite Hauptbande
in dem Bereich von 28K, eine schwächere breite Bande ~23K und
eine scharfe aber schwache Bande ~19K beobachtet (siehe Spur 1).
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Es
ist anzumerken, dass in Impfkulturen von 263K Hs ebenfalls diese
Spezien mit geringeren Mr beobachtet werden können (Spur 2), dies ist vermutlich
auf das Vorhandensein von endogenen Proteasen in oder während der
Herstellung der Impfkulturen zurückzuführen.
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Spuren
5 bis 10 zeigen eine fünffache
Verdünnungsserie
der 263K Impfkultur mit einer Verdünnung von 1:25 (10–1,4)
bis 1:390625 (10–5,6). Die 28K PrPSc-Spezies kann in Spuren 4 bis 7 festgestellt
werden, das heißt
bis zu einer Verdünnung
von 10–3,5.
Nach langem Laufenlassen des Blots (nicht gezeigt) wird die 28K Spezies
auch bei einer Verdünnung
von 10–4,2 beobachtet.
Der Endpunkt oder Titer der Impfkultur wird als die Verdünnung definiert,
bei der die 28K PrP-Spezies
erstmals nicht mehr beobachtet wird. Der Titer dieser Impfkultur
beträgt
daher 10–4,9 oder
7,8 × 104 willkürlich
gewählte
Einheiten (arbitrary units)/ml.
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Die
Westernblotanalyse von mit Proteinase K abgebauten Verfahrensproben
ist in 3 gezeigt. Mit Proteinase K abgebaute 263K Hs
Impfkultur SP0172200 dient als eine interne Positivkontrolle (Spur
1, Verdünnung
10–2,1).
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Die
28K PrP-Spezies kann eindeutig in Proben 287.1A und 287.1-1 (Spuren
3 beziehungsweise 4) erkannt werden. Es wird auch eine ~33K Proteinspezies
beobachtet, was darauf hindeutet, dass der Abbau durch Proteinase
K dieser Proben unvollständig
ist.
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Keine
Proteinbanden werden in den Proben 287.1-2, 287.1-3 oder 287.1-4
(Spuren 7 bis 9) beobachtet, was darauf hindeutet, das die PrPSc Proteine durch den alkalischen Hydrolyseprozess
entfernt worden sind. Da keine PrPSc Spezien
für diese
Proben beobachtet wurden, können
für diese
ein Endpunkt oder Titer von 100 oder 1 × 100 arbitrary units/mL angenommen werden. Es
ist darauf hinzuweisen, dass für
die 287.1A oder 287.1-1 Proben keine Abschätzung des Titers gegeben werden
kann.
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Zur
Bestätigung,
dass die PrPSc-Proteine nicht einfach durch
den Abbauschritt mit Proteinase K abgebaut worden sind, wurden unverdaute
Verfahrensproben mit dem Westernblot analysiert (4).
Sowohl unverdaute als auch mit Proteinase K abgebaute 263K Hs-Impfkulturen
SP0172200 dienten als interne Positivkontrollen (Spuren 1 bzw. 2).
Wiederum wurden in Proben 287.1A und 287.1-1 (Spuren 3 bzw. 4) PrP
Proteinspezien beobachtet.
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Keine
Proteinbanden konnten in Proben 287.1-2, 287.1-3 oder 287.1-4 (Spuren
7 bis 9) nachgewiesen werden, wodurch die Ergebnisse in 3 bestätigt wurden.
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Beispiel 2:
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Es
wurden vorläufige
Untersuchungen durchgeführt,
um die Stabilität
des pHs nach der Behandlung des Fleischmaterials zu untersuchen.
Eine 5% Lösung
Calciumhydroxid wurde auf pH 12,0 mit Chlorwasserstoffsäure eingestellt.
20 ml dieser Lösung
wurden dann zu 10 g zerkleinertem magerem Rindfleisch gegeben und
die Probe sorgfältig
vermischt. Der pH wurde gemessen und 85 Minuten lang beobachtet,
wobei während dieser
Zeit der pH bei 12,0 verblieb.
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Auf ähnliche
Weise wurde 5% Calciumhydroxid auf pH 10,5 eingestellt und 20 ml
wurden sorgfältig
mit 10 g zerkleinertem magerem Rindfleisch vermischt. Der pH betrug
5,4 zu Anfang und wurde durch weitere Zugabe von Calciumhydroxid
auf 10,5 eingestellt. Der pH fiel über die nächsten 25 Minuten auf 10,3.
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Beispiel 3:
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Zwei
10 g Aliquote an zerkleinertem Schwanzstück wurden in einzelne Metallbecher
gegeben und jedes Aliquot wurde mit 1 ml 263K Hamster Scrapie Rohhirnhomogenat
(cHs) beimpft. Jedem Becher wurden dann 20 ml Calciumhydroxid mit
pH 12,0 zugesetzt, die Proben wurden sorgfältig vermischt und für beide
Proben wurde ein pH von 12,0 gemessen. Die Becher wurden dann mit
Folie abgedeckt und bei 75°C
insgesamt 3 oder 6 Stunden (2 beziehungsweise 5 Stunden in einem
Wasserbad und die letzte Stunde in einem Ofen) inkubiert.
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Vier
10 g Aliquote an geschnittenem Schwanzstück wurden jeweils in einen
Metallbecher gegeben und jedes Aliquot wurde mit 1 ml 263K Hamster
Scrapie Rohhirnhomogenat (cHs) beimpft. Zu jedem Becher wurde dann
18 ml Calciumhydroxid mit pH 10,5 gegeben, die Proben wurden sorgfältig vermischt
und der pH jeder Probe wurde auf 10,5 (mit Calciumhydroxid) eingestellt.
Die Becher wurden dann mit Folie abgedeckt und bei 60°C für insgesamt
3 Stunden, bei 75°C
für insgesamt
3 oder 6 Stunden oder bei 90°C
für drei
Stunden inkubiert (zu Beginn in einem Wasserbad und die letzte Stunde
in einem Ofen).
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Alle
Proben wurden nach Entnahme auf einen pH 6,5 bis 7,5 neutralisiert
und dann auf eine Endkonzentration von 1% SDS eingestellt. Die Proben
wurden in einem End over End-Mischer ungefähr 10 Minuten bei Raumtemperatur
vermischt, 5 Minuten gekocht und durch Zentrifugation mit geringer
Geschwindigkeit geklärt.
Der Überstand
wurde gesammelt, in Aliquote aufgeteilt und bei –70°C gelagert.
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Die
Einzelheiten der Proben sind in Tabelle 1 zusammengestellt.
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Die
Proben wurden mittels Westernblot analysiert.
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Als
Kontrolle wurde ein 10 g Aligout an zerkleinertem Schwanzstück mit 1
ml 263K cHs beimpft, sorgfältig
vermischt und 20 ml 1% SDS zugesetzt. Diese Probe wurde mit einem
End over End-Mischer ungefähr 10
Minuten bei Raumtemperatur vermischt, 5 Minuten gekocht und mittels
Zentrifugation mit geringer Geschwindigkeit geklärt. Der Überstand wurde gesammelt, in
Aliquote aufgeteilt und bei –70°C gelagert.
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5 zeigt
eine Titration der Hamster adaptierten Scrapie 263K Impfkultur (SP0172200),
die für
diese Untersuchungen verwendet wurde. Diese zeigte das typische
Färbungsmuster,
das für
263K mit mAb 3F4 beobachtet wird. Es wird angenommen, dass das reife
PrP-Protein voller Länge
ein scheinbares molares Verhältnis
(Mr) von ~33.000 Dalton (33K, oberste Bandenspur
2) hat. Nach Abbau mit Proteinase K werden gewöhnlicherweise eine beherrschende
breite Bande in dem Bereich von 28K, eine schwächere breite Band ~23K und eine
scharfe, jedoch schwache Bande ~19K beobachtet (siehe Spur 1).
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Es
ist darauf hinzuweisen, dass in Impfkulturen von 263K Hs gleichfalls
diese Spezies mit niederer molarer Masse beobachtet werden können (Spur
2), vermutlich aufgrund enthaltender endogener Proteasen, die darin
oder während
der Aufbereitung der Impfkultur vorliegen.
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Die
verarbeiteten Proben wurden lediglich in reiner Verdünnung entweder
ohne Abbau oder nach Abbau mit Proteinase K mit einer Endkonzentration
von 10 μg/ml
(bezogen auf die vorhergehenden Ergebnisse) getestet. Die Ergebnisse
sind in 6 und 7 gezeigt.
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Mit
Proteinase K abgebaute 263K cHs Impfkultur SP0172200 diente als
interne positive Kontrolle (Spur 1 in 6). Die
28K PrP-Spezies kann in Probe 309.1A eindeutig gesehen werden (sowohl
mit als auch ohne Abbau durch Proteinase K; vergleiche Spur 3 von 6 und 7).
Eine Anzahl von zusätzlichen
Proteinspezies werden in der nicht abgebauten Probe beobachtet.
Die 33K PrP-Spezies ist auch noch nach Abbau mit Proteinase K sichtbar
(Spur 3 6), was darauf hindeutet, dass
der Abbau durch Proteinase K unvollständig war.
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In
keiner der mit Calciumhydroxid und Wärme behandelten Proben (Spuren
5 bis 10), weder nach noch ohne Abbau durch Proteinase K, wurde
selbst bei langer Durchführung
des Westernblots (bis zu 30 Minuten) Proteinbanden beobachtet.
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Das
heißt,
durch alle getesteten Behandlungen mit Calciumhydroxid und Wärme wurden
die PrPSc-Proteine beseitigt. Da keine PrPSc-Spezies in diesen Proben beobachtet werden,
kann als deren Endpunkttiter 100 oder 1 × 100 arbitrary units pro ml angenommen werden.
Es ist anzumerken, dass für
die 309.1A-Probe keine Abschätzung
des Titers gemacht werden kann.
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Der
Gehalt an PrP-Proteinen in den verarbeiteten Proben wurde nicht
durch Titration im Westernblot quantifiziert. Obwohl in keiner der
mit Calciumhydroxid und Wärme
behandelten Proben PrP festgestellt werden konnte, kann eine Clearance-Abschätzung im
Vergleich zu der geschätzten
263K-Impfung erfolgen.
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Der
log10 Clearancefaktor ist das Verhältnis der
Gesamtmenge an 263K, mit der das Ausgangsfleischmaterial beimpft
wurde, zu der Gesamtmenge 263K, die aus der behandelten Endprobe
rückgewonnen
wird, ausgedrückt
als log10-Wert:
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Für alle behandelten
Proben wurde ein Clearance-Faktor von ≥ 3,4 logs erhalten. Die Berechnungen sind
in Tabelle 2 zusammengefasst.
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Zusammenfassend
wurden Proben an zerkleinertem Rindfleisch mit 263K Hs beimpft und
der Einfluss der Behandlung mit Calciumhydroxid und Wärme nach
der vorliegenden Erfindung wurde ausgedrückt als PrPSc-Proteineliminierung
gemessen. Die hier gezeigten positiven Ergebnisse deuten darauf
hin, dass das erfindungsgemäße Verfahren
eine robuste Vorgehensweise zur Entfernung oder Inaktivierung von
TDE in Fleischproben, die für
die Herstellung von Tierfutter verwendet werden, darstellt.
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Fachleute
werden erkennen, dass die vorliegende Erfindung nicht auf die hier
im einzelnen beschriebenen Ausführungsformen
beschränkt
ist und das eine Viel zahl weiterer Ausführungsformen denkbar sind,
die nichtsdestotrotz mit dem breiten Geist und Umfang der Erfindung
konsistent sind.
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Sämtliche
wissenschaftliche Literatur und Patentliteratur, auf die in dieser
Beschreibung verwiesen worden ist, gilt als durch die Bezugnahme
von dieser Beschreibung mit umfasst.
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