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Hintergrund des Erfindung
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Carbonsäurearylestern
nach Anspruch 1.
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2. Beschreibung des Standes
der Technik
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Die
Arylveresterung von Carbonsäuren
erfolgt herkömmlicher
Weise durch eine Dehydratisierungsreaktion zwischen Carbonsäuren und
Phenolen nach einem Verfahren, wie (1) der Verwendung einer Mineralsäure als
Katalysator oder (2) der Verwendung einer äquivalenten oder größeren Menge
eines Dehydratisierungsmittels. Es ist auch ein Verfahren bekannt,
bei dem (3) ein Carbonsäurehalogenid
und ein Phenol umgesetzt werden, um einen Carbonsäurearylester
zu erhalten.
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Das
Verfahren (1) kann zur Herstellung von Alkyestern aus Alkylalkoholen
angewendet werden, hat jedoch den Nachteil, dass mit Phenolen entweder
keine Reaktion erfolgt oder die Umsetzung eine sehr schlechte Ausbeute
liefert.
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Ein
Beispiel für
das Verfahren (2) ist in „Organic
Compound Syntheses" (Yuki
Kagobutsu Goseiho, der Gesellschaft für Synthetische Organische Chemie,
Japan) beschrieben, bei dem Polyphosphorsäure als Dehydratisierungsmittel
verwendet wird, wobei dieses aber die Verwendung großer Mengen
Polyphosphorsäure erfordert,
weswegen die Kosten hoch sind und die Abwasserbehandlung zudem ein
Problem darstellt. Die ungeprüfte
Japanische Patentveröffentlichung
Nr. 5-84507 legt die Verwendung von Dicyclohexylcarbodiimid als Dehydratisierungsmittel
offen, wobei jedoch in diesem Fall das Dehydratisierungsmittel teuer
ist und in wirtschaftlicher Hinsicht ein Problem darstellt.
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Was
das Verfahren (3) betrifft, beschreiben eine Reihe von Unterlagen
die Haloge nierung einer Carbonsäure
unter Verwendung einer Halogenverbindung wie PCl3,
POCl3, PCl5 oder
SOCl2 mit anschließender Umsetzung mit einem
Phenol; Dieses Verfahren beinhaltet als 2-stufige Reaktion einen
komplexen Herstellungsvorgang und ist daher keine bevorzugte Wahl.
Helv. Chim. Acta 40[46]:373–387
(1957) und Helv. Chim Acta 46[175–176]:1609–1625 (1963) legen Verfahren
zur Herstellung von Carbonsäurearylestern
durch Umsetzung einer Carbonsäure
und eine Phosphits in Anwesenheit von Pyridin oder einer tertiären Base
offen.
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Kurze Zusammenfassung
der Erfindung
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, die mit dem Stand der Technik
verbundenen Probleme durch Bereitstellung eines Verfahrens zur Herstellung
von Carbonsäurearylestern
zu überwinden,
das sehr einfach, leicht und preiswert ist.
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Um
dieses Ziel zu erreichen sieht die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung von Carbonsäurearylestern
vor, umfassend das Umsetzen einer Carbonsäure mit mindestens einer Carboxylgruppe
mit einer Di- oder Triarylphosphitverbindung der folgenden allgemeinen
Formel (1)
worin jedes R unabhängig ein
Wasserstoffatom, Halogen oder Alkylgruppe bedeutet, m 2 oder 3 ist,
und n 1, 2 oder 3 ist, wobei, wenn eine Vielzahl an Halogen- und/oder Alkylgruppen
als R vorliegen, diese gleich oder verschieden sein können, in
Gegenwart einer basischen Verbindung, gewählt aus Alkalimetall- oder
Erdalkalimetallhydroxiden, -oxiden oder -carbonaten, und/oder Wasser.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Dem
erfindungsgemäßen Verfahren
entsprechend, kann die Umsetzung mit der Di- oder Triarylphosphitverbindung
der allgemeinen Formel (1) erfolgen, welche in einer mindesten äquivalenten
Menge, bezogen auf die Carboxylgruppen der Carbonsäure, verwendet
wird. Die Umsetzung erfolgt üblicherweise
unter Erwärmen
oder Rühren
und, sofern erforderlich, unter Verwendung eines Lösungsmittels,
ohne dass jedoch das erfindungsgemäße Verfahren in irgendeiner
Weise auf diese Reaktionsbedingungen beschränkt ist. Die Veresterungs rate
schwankt in Abhängigkeit
von der Art der als Ausgangsmaterial verwendeten Carbonsäureverbindung;
Es kann jedoch für
eine Vielfalt von Verbindungen leicht eine Veresterungsrate von
80% oder größer, in den
meisten Fällen
von 90% oder größer, erzielt
werden.
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Es
kann ein beliebiges von verschiedenen konventionellen Verfahren
eingesetzt werden, um den gewünschten
Arylester nach Vervollständigung
der Umsetzung zu isolieren. Ist das Reaktionsprodukt zum Beispiel
destillierbar, kann es abdestilliert und das Produkt isoliert werden.
Wenn das Reaktionsprodukt kristallisiert, kann es alternativ auskristallisiert
oder andernfalls in einem geeigneten Lösungsmittel gelöst und dann zur
Kristallisation abgekühlt
und das Produkt isoliert werden.
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Es
wurde gefunden, dass die Zugabe basischer Verbindungen, gewählt aus
Alkalimetall- oder Erdalkalimetallhydroxiden, -oxiden oder -carbonaten
oder einer geringen Menge Wasser während des erfindungsgemäßen Verfahrens
die Umsetzung fördert.
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Es
wird angenommen, dass wenn beim erfindungsgemäßen Verfahren eine Reaktion
zwischen der Carbonsäure
und einer Triarylphosphitverbindung der allgemeinen Formel (1),
worin m 3 ist, in Anwesenheit der basischen Verbindung, eines basischen
Salzes erfolgt, zuerst ein basisches Salz der Carbonsäure erzeugt wird,
während
auch eine Phenolverbindung erzeugt wird, die einer Diarylphosphitverbindung
der allgemeinen Formel (1), in der m 2 ist, entspricht, und das
basische Carbonsäuresalz
und die Diarylphospohitverbindung ihrerseits den entsprechenden
Carbonsäurearylester
und das entsprechende basische Salz der Arylphosphonsäure erzeugen.
Erfindungsgemäß kann der
angestrebte Carbonsäurearylester
daher auch durch Umsetzung des basischen Salzes der Carbonsäure und
der Diarylphosphitverbindung der allgemeinen Formel (1), in der
m 2 ist, erzeugt werden, anstelle der Umsetzung der Carbonsäure und
der Triarylphosphitverbindung der allgemeinen Formel (1), in der
m 3 ist, in Anwesenheit einer basischen Verbindung.
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Andererseits
wird angenommen, dass wenn die vorerwähnte Carbonsäure und
die Triarylphosphitverbindung der allgemeinen Formel (1), in der
m 3 ist, in Anwesenheit von Wasser umgesetzt wird, beim erfindungsgemäßen Verfahren
zuerst die Triarylphosphitverbindung hydrolysiert, um die Diarylphosphitverbindung der
allgemeinen Formel (1), in der m 2 ist, und die entsprechende Phenolverbindung
zu erzeugen, und die resultierende Diarylphosphitverbindung dann
mit der Carbonsäure
reagiert, um den entsprechenden Cabonsäurearylester und die entsprechende
Arylphosphonsäure
zu erzeugen. Erfindungsgemäß kann der
angestrebte Carbonsäurearylester
daher auch durch Umsetzung der Carbonsäure und der Diarylphosphitverbindung
der allgemeinen Formel (1), in der m 2 ist, erzeugt werden, anstelle
durch die Umsetzung der Carbonsäure
mit der Triarylphosphitverbindung der allgemeinen Formel (1), in
der m 3 ist, in Anwesenheit von Wasser. Die vorliegende Erfindung
beinhaltet folglich auch ein Verfahren zur Erzeugung des Carbonsäurearylesters,
welches die Umsetzung der vorerwähnten
Carbonsäure
mit den durch die allgemeine Formel (2) wiedergegebenen Diarylverbindungen
umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung wird nunmehr anhand von Beispielen weiter
erläutert
unter der Voraussetzung, dass die Erfindung durch diese Beispiele
in keiner Weise eingeschränkt
wird.
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Beispiel 1: Herstellung
von Phenylacetat
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Ein
500 ml Vierhalskolben, der mit Thermometer, Rührer und Rückflusskühler ausgerüstet war, wurde mit 310 g (1,0
Mol) Triphenylphosphit, 60 g (1,0 Mol) Essigsäure und 18 g (1,0 Mol) Wasser
beschickt und die Mischung unter Rühren während einer Stunde Reaktionszeit
auf 140–150°C erwärmt. Die
Reaktionslösung wurde
mit Flüssigkeitschromatographie
analysiert und eine Veresterungsrate von 97% festgestellt.
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Als
Nächstes
wurde für
die Destillation unter vermindertem Druck von 2670 Pa (20 mmHg)
der Rückflusskühler gegen
eine Destillationsbrücke
ausgetauscht und eine Fraktion mit einem Siedepunkt von 90–93°C erhalten.
Das Gewicht des Produkts betrug 120 g, was einer Ausbeute von 88%
entsprach. Die Reinheit des Produkts betrug gemäß Gaschromatographie 96%.
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Beispiel 2: Herstellung
von Diphenylsebacat
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Ein
Vierhalskolben mit der gleichen Konstruktion wie der in Beispiel
1 verwendeten, wurde mit 310 g (1,0 Mol) Triphenylphosphit, 101
g (0,5 Mol) Sebacinsäure
und 18 g (1,0 Mol) Wasser beschickt und die Mischung unter Rühren während 2
Stunden Reaktionszeit auf 120–130°C erwärmt. Die
Reak tionslösung
wurde mit Flüssigkeitschromatographie
analysiert und wies eine Veresterungsrate von 97% auf.
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Als
Nächstes
wurde aus der Reaktionslösung
unter vermindertem Druck bei 100–110°C 51 g Phenol zurück gewonnen.
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Danach
wurden 500 ml Isopropylalkohol (IPA) in einen 1 Liter Becher gefüllt und
die vorerwähnte
Reaktionslösung
unter Rühren
eingossen, wobei Kristalle ausfielen. Die Kristalle wurden abfiltriert,
mit IPA gewaschen und getrocknet. Das Gewicht des Produkts betrug
134 g, was einer Ausbeute von 76% entsprach; der Schmelzpunkt betrug
62–64°C. Die Reinheit
des Produkts betrug gemäß Flüssigkeitschromatographie
97%.
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Beispiel 3: Herstellung
von Carboxybenzotriazolphenylester
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Ein
Vierhalskolben mit der gleichen Konstruktion wie der in Beispiel
1 verwendeten, wurde mit 148,8 g (0,48 Mol) Triphenylphosphit, 65,2
g (0,4 Mol) Carboxybenzotriazol und 163 g Phenol als Lösungsmittel
beschickt und die Mischung nach Zugabe von 16,8 g (0,42 Mol) NaOH
und 1,8 g (0,08 Mol) Wasser unter Rühren erwärmt. Nach einer Reaktion von
4 Stunden bei 160–165°C war die
Anwesenheit von nicht umgesetzten Carboxybenzotriazolkristallen
nicht mehr feststellbar, wobei die Weiterreaktion während einer
Stunde bei der gleichen Temperatur eine Veresterungsrate von 96%
lieferte.
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Nach
Vervollständigung
der Umsetzung wurde die Innentemperatur auf 120°C abgesenkt und anstelle des
Rückflusskühlers eine
Destillationsbrücke
zur destillativen Entfernung des Phenols unter vermindertem Druck
montiert. Die Innentemperatur wurde dann auf 80°C erniedrigt, der Rückflusskühler wieder
aufgesetzt, 200 g einer 50% wässrigen
IPA-Lösung
tropfenweise zugegeben und die Mischung sich selbsttätig abkühlen lassen.
Die ausgefallenen Kristalle wurden abfiltriert, gesammelt und anschließend aus
50% wässriger
IPA-Lösung
umkristallisiert. Das Gewicht des Produkts betrug 76,5 g, was einer
Ausbeute von 80% entsprach; der Schmelzpunkt betrug 172–175°C. Die Reinheit
des Produkts betrug gemäß Flüssigkeitschromatographie
99%.
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Beispiel 4: Herstellung
von Carboxybenzotriazolphenylester
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Die
Arbeitsweise von Beispiel 3 wurde wiederholt, außer dass anstelle von NaOH 26,5
g (0,25 Mol) Na2CO3 verwendet
wurde. Die Veresterungsrate betrug 90%, das Produktgewicht 71,1
g, die Ausbeute 75% und die Reinheit 99%.
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Beispiel 5: Herstellung
von Benzoesäurephenylester
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Ein
300 ml Vierhalskolben, der mit Thermometer, Rührer und Rückflusskühler ausgerüstet war, wurde mit 46,5 g
(0,15 Mol) Triphenylphosphit, 12,2 g (0,1 Mol) Benzoesäure und
70 g Cumol als Lösungsmittel
beschickt und dann 4,2 g (0,105 Mol) NaOH und 0,9 g (0,05 Mol) Wasser
zugegeben und unter Rühren
mit dem Aufheizen begonnen. Das Aufheizen erfolgte langsam während einer
Stunde, beginnend bei einer Temperatur von 20°C bis auf 150°C und weiter
auf eine Temperatur von 160–165°C; Nach 20
Stunden Umsetzung bei dieser Temperatur konnte keine Anwesenheit
von Benzoesäurekristallen
mehr beobachtet werden, worauf die Umsetzung bei gleicher Temperatur
eine Stunde fortgesetzt wurde, Die Analyse der Reaktionslösung durch Flüssigkeitsgaschromatographie
zeigte das Verschwinden des Benzoesäureausgangsmaterials und eine
Veresterungsrate von 80%.
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Nach
Vervollständigung
der Umsetzung wurde die Innentemperatur auf 120°C abgesenkt und anstelle des
Rückflusskühlers eine
Destillationsbrücke
zur destillativen Entfernung des Cumols und Phenols unter vermindertem
Druck montiert. Die Innentemperatur wurde dann auf 80°C erniedrigt,
der Rückflusskühler wieder aufgesetzt,
tropfenweise 100 g heißes
Wasser zugegeben, um den Inhalt des Gefäßes zu dispergieren, die Mischung
auf 10°C
abkühlen
lassen, die Rohkristalle abfiltriert und gesammelt, um 35 g Rohprodukt
zu erhalten. Nach Zugabe von 15 g Ethylalkohol und 30 Minuten Erwärmen am
Rückfluss,
wurde gekühlt
und kristallisiert, die Kristalle abfiltriert, gesammelt und getrocknet.
Das Gewicht des Produkts betrug 11,4 g, was einer Ausbeute von 57,6%
entsprach; der Schmelzpunkt betrug 63–67°C. Die Reinheit des Produkts
betrug gemäß Flüssigkeitschromatographie
98%.
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Beispiel 6: Herstellung
von Carboxybenzotriazolphenylester - Vergleichsbeispiel
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Ein
300 ml Vierhalskolben, der mit Thermometer, Rührer und Rückflusskühler ausgerüstet war, wurde mit 18,7 g
(0,101 Mol) Carboxybenzotriazolnatriumsalz und 40 g Phenol als Lösungsmittel
beschickt. Die Innentemperatur wurde auf 90°C angehoben und bei einer Temperatur
von unter 100°C
langsam 28,0 g (0,12 Mol) Diphenylphosphit zugegeben. Unter Rühren wurde
mit dem Aufheizen zur Erzeugung eines Temperaturgradienten begonnen
und der Carboxybenzotriazolphenylester bei einer Temperatur von
150–160°C erzeugt. Nach
6 Stunden Umsetzung bei dieser Temperatur konnte keine Anwesenheit
von Carboxybenzotriazonatriumsalzkristallen mehr beobachtet werden,
worauf die Umsetzung bei gleicher Temperatur eine Stunde fortgesetzt
wurde. Die Analyse der Reaktionslösung durch Flüssigkeitsgaschromatographie
zeigte das Verschwinden des Carboxybenzotriazonatriumsalz-Ausgangsmaterials
und eine Veresterungsrate von 90% an.
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Nach
Vervollständigung
der Umsetzung wurde die Innentemperatur auf 120°C abgesenkt und anstelle des
Rückflusskühlers eine
Destillationsbrücke
zur destillativen Entfernung des Phenols unter vermindertem Druck
aufgesetzt. Die Innentemperatur wurde dann auf 80°C erniedrigt,
der Rückflusskühler erneut
aufgesetzt, tropfenweise 50 g wässrige
50% IPA-Lösung
zugegeben und die Mischung abkühlen
lassen. Die ausgefallenen Rohkristalle wurden abfiltriert und dann
aus 50% wässriger
IPA-Lösung
umkristallisiert. Das Gewicht des Produkts betrug 17,8 g, was einer
Ausbeute von 75% entsprach; der Schmelzpunkt betrug 172–175C. Die Reinheit
des Produkts betrug gemäß Flüssigkeitschromatographie
99%.
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Beispiel 7: Herstellung
von Diphenylsebacat - Vergleichsbeispiel
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Ein
Vierhalskolben mit der gleichen Konstruktion wie der in Beispiel
1 verwendeten, wurde mit 234 g (1,0 Mol) Diphenylphosphit und 101
g (0,5 Mol) Sebacinsäure
beschickt. Die Umsetzung erfolgte während 1 Stunde bei 120–130°C unter Rühren. Die
Analyse der Reaktionslösung
durch Flüssigkeitschromatographie
ergab eine Veresterungsrate von 97%.
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Es
erfolgte die gleiche Nachbehandlung wie in Beispiel 2. Das Produktgewicht
betrug 134 g, entsprechend einer Ausbeute von 76%.
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Es
ist, wie vorstehend veranschaulicht, gemäß der vorliegenden Erfindung
möglich,
Carbonsäurearylester
nach einem sehr einfachen Verfahren leicht und preiswert herzustellen.