-
TECHNISCHES
GEBIET DER ERFINDUNG
-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Rotationsformen von Tetrafluorethylen/Perfluor(alkylvinylether)-Copolymer
(TFE/PAVE) mit Pellets, die durch Schmelzextrusion hergestellt werden.
-
TECHNISCHER
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
-
Das
hier angewandte Rotationsformen schließt Rotationsgießen und
Rotationsauskleiden ein und ist ein Verarbeitungsverfahren für schmelzverarbeitbares
Tetrafluorethylen-Copolymer, das sich besonders für die Herstellung
von großen
Hohlkörpern
in einer erhitzten rotierenden Form eignet. Im Fall des Rotationsgießens wird
der Hohlkörper
nach dem Abkühlen
der Form aus der Form entfernt. Im Fall des Rotationsauskleidens verbleibt
der Hohlkörper
als Auskleidung in der Form. So kann die Form ein geschlossenes
T-Rohr sein, und der Hohlkörper
bildet eine Auskleidung für
das T-Rohr. Das Rotationsformverfahren wird in The Encyclopedia of
Polymer Sciences and Engineering, Bd. 14, S. 659, John Wiley & Sons Inc., New
York, 1988, beschrieben.
-
Polymer
zum Rotationsformen hat die Form eines Pulvers, das manchmal als
Perlen oder Granulat bezeichnet wird und annähernd Kugelform aufweist. Beispiele
derartiger Tetrafluorethylen-Copolymerpulver werden
in EP-A-0222945, EP-A-0226668, WO 94/05712 und US-A-5093409 offenbart.
EP-A-0222945 und EP-A-0226668 betreffen Verfahren zur Herstellung
von schmelzverarbeitbarem Granulat aus Tetrafluorethylen-Copolymeren
im Größenbereich
von 200–3000 μm mit Bildung
eines Gels aus dem wäßrigen Polymerisationsmedium
des Copolymers und dessen Zerkleinerung zu Granulat. WO 94/05712
offenbart Copolymere aus Tetrafluorethylen und Hexafluorpropylen,
die teilkristallin sind und ungewöhnlich niedrige Kristallschmelztemperaturen
aufweisen. US-A-5 093 409 betrifft thermisch und hydrolytisch beständige schmelzverarbeitbare Fluorcopolymere,
zum Beispiel Tetrafluorethylen- und
Hexafluorpropylen-Copolymere. Obwohl in der Literatur Teilchengrößen bis
zu 3000 μm
offenbart werden, sind die Teilchengrößen in der Praxis typischerweise
kleiner als etwa 500 μm.
Herkömmliche,
manchmal als Pellets bezeichnete, normal schmelzextrudierte Polymerwürfel von
der Art, wie sie als Beschickungsmaterial für Schmelzextrusion oder Spritzgießen verwendet
werden, waren nicht für
das Rotationsgießen
geeignet, da der entstehende rotationsgeformte Körper eine rauhe Innenseite,
ungleichmäßige Dicke
aufweist und Blasen in seiner Dicke enthält.
-
Bei
einem Versuch, diese Nachteile zu vermeiden, ist Rotationsformpulver
durch andere Verfahren hergestellt worden, wie z. B. durch Agglomerieren
von Polymerteilchen, die durch Polymerisation zu Granulat gewonnen
wurden, wie in US-A-4714756 offenbart, das die Herstellung von Tetrafluorethylen/Pefluor(alkylvinylether)-Copolymer-(TFE/PAVE-)Rotationsformpulver
betrifft. Da Polymere wie z. B. TFE/PAVE sowohl bei der Schmelzextrusion
als auch beim Rotationsformen eingesetzt werden und diese das Polymer
in unterschiedlichen Formen benötigen,
müssen
getrennte Polymerherstellungsverfahren und -anlagen beibehalten werden.
Ferner müssen
Pulver gesiebt werden, um Feingut oder Staub zu entfernen. Ablagerung
oder Entmischung beim Lagern und Versand kann ein erneutes Vermischen
erfordern, um eine gleichmäßige Korngrößenverteilung
sicherzustellen. Statische Elektrizität kann die Handhabung erschweren.
Mit anderen Worten, die Verwendung von Pulver anstelle schmelzextrudierter
Würfel
für das
Rotationsformen erzeugte zwar ein besseres rotationsgeformtes Produkt,
aber die Verwendung des Pulvers hatte den Nachteil, die Kosten zu
erhöhen.
-
Es
besteht ein Bedarf für
ein Rotationsformverfahren, das nicht den Einsatz von Polymer in
Pulverform erfordert.
-
ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung erfüllt
diesen Bedarf, indem sie kleinere schmelzextrudierte Würfel aus schmelzverarbeitbarem
TFE-Copolymer bereitstellt. Insbesondere liegt der Größenbereich
der "Miniwürfel" zu mindestens 80%
im Bereich von 200 bis 1200 μm.
-
Das
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung führt
das Rotationsformen unter Verwendung dieser Copolymerminiwürfel aus,
um einen Hohlkörper
aus dem Copolymer zu formen.
-
AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG
-
Schmelzverarbeitbares
TFE-Copolymer, das bei der vorliegenden Erfindung verwendet wird,
ist vorzugsweise teilkristallin, und die bevorzugten Copolymere
sind mindestens ein Monomer, das aus der Gruppe ausgewählt ist,
die aus Perfluorolefin mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise
Hexafluorpropylen (HFP); Olefinen, vorzugsweise Ethylen und Propylen,
stärker
bevorzugt Ethylen; und Perfluor(alkylvinylether (PAVE) besteht,
wobei die Alkylgruppe 1 bis 8 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 1 bis
3 Kohlenstoffatome enthält.
Die stärker
bevorzugten Copolymere sind perfluoriert. Zu den perfluorierten
Copolymeren gehören
Terpolymere aus TFP/HFP/Perfluor(ethylvinylether), wie z. B. das
in US-A-5677404 offenbarte Terpolymer. Die am stärksten bevorzugten Copolymere
sind TFE/PAVE-Copolymere,
wie z. B. in US-A-3528954 offenbart. Bevorzugte Formen von TFE/PAVE-Copolymeren
werden in US-A-5760151 offenbart, wobei die Perfluoralkylgruppe
Ethyl ist (PEVE), und das Copolymer enthält mindestens etwa 3 Gew.-%,
vorzugsweise mindestens etwa 5 Gew.-%, und stärker bevorzugt mindestens etwa
7 Gew.-% des PVE-Comonomers, vorzugsweise das PEVE-Copolymer. Die
PEVE-Copolymere
werden als TFE/PEVE-Copolymere bezeichnet.
-
Das
Rotationsformverfahren beinhaltet die folgenden Schritte: Einbringen
der oben beschriebenen Copolymer-Miniwürfel in die Hohlform, Rotation
der Form, Erhitzen der Form während
ihrer Rotation, wobei die Temperatur über dem Schmelzpunkt des Copolymers
liegt, wobei das Erhitzen und die Drehung genügend lange Zeit ausgeführt werden,
damit die Miniwürfel
in der inneren Gestalt der Gießform
miteinander verschmelzen, um einen Hohlkörper zu bilden, der sich an
diese innere Gestalt anschmiegt, und Abkühlen der Form und des darin
enthaltenen Körpers.
Die Rotation der Foren bewirkt, daß die Miniwürfel übereinandertaumeln, und das
Erhitzen der Form führt
schließlich
dazu, daß diese
Miniwürfel
weich werden, fließen
und miteinander verschmelzen. Die einzige auf diese Miniwürfel ausgeübte Kraft
ist die von der Rotation herrührende
Zentrifugalkraft. Die Rotation der Form ist mehrachsig, so daß die gesamte
freiliegende Innenfläche
der Form mit dem geschmolzenen Copolymer bedeckt wird. Es ist daher
wichtig, daß das
Copolymer bei der zum Formen des Formhohlkörpers angewandten Temperatur
ausreichend fließfähig ist.
Daher liegt der Schmelzfließindex (MFR)
des Copolymers vorzugsweise im Bereich von etwa 2 bis etwa 100 (g/min)
stärker
bevorzugt von etwa 5 bis etwa 50, und noch stärker bevorzugt von etwa 5 bis
etwa 10.
-
Das
in der vorliegenden Erfindung beschriebene schmelzextrudierte Teilchen
wird nachstehend als "Miniwürfel" bezeichnet, obwohl
es, wie sich zeigen wird, nicht von kubischer Form ist. Der Miniwürfel wird
hergestellt, indem das TFE-Copolymer in einem Einzel- oder Doppelschneckenextruder
geschmolzen und das geschmolzene Polymer durch ein Mundstück mit mehreren
Düsen extrudiert
wird, um Miniwürfel in
Form von kleinen Zylindern mit einem Durchmesser von etwa 200 bis
1200 μm,
vorzugsweise etwa 500 bis etwa 1200 μm zu ergeben, und das Copolymer
bei seinem Austritt aus der Düse
durch Schmelzschneiden in Stücke
von etwa 200 bis etwa 2000 μm,
vorzugsweise etwa 500 bis etwa 1500, geschnitten wird. Es hat sich
jedoch gezeigt, daß durch
das Schneiden auf diese kurzen Längen
in einem kleineren Anteil (< 30%)
auch längere
Würfel
erzeugt werden, z. B. mit einer Länge bis zu 3000 μm. Der kleine
Durchmesser der Miniwürfel
ermöglicht
jedoch immer noch, daß die
schmelzextrudierten Würfel
eine Gesamtgröße aufweisen,
wie sie durch das nachstehend beschriebene Sieben festgelegt wird.
Die Miniwürfel
werden, was ihre Abmessungen angeht, im Rotationsformverfahren im
extrudierten und in Stücke
geschnittenen Zustand eingesetzt; sie sind ungemahlen, d. h. sie
werden keiner Zerkleinerung auf kleinere Größen ausgesetzt.
-
Um
die Scherwirkung auf das geschmolzene Polymer zu verringern, hat
es sich als nützlich
erwiesen, zwischen dem Extruder und dem Mundstück eine Schmelzenpumpe einzusetzen;
ein Beispiel dafür
ist eine Zahnradpumpe. Durch dieses Mittel wird der für die Extrusion
der Schmelze durch das Mundstück
notwendige Druck durch die Schmelzenpumpe erzeugt, in der Scherkräfte schwächer sind,
als sie austreten würden,
wenn der Extruder allein zur Erzeugung des notwendigen Drucks benutzt
würde.
Zu starke Scherung kann eine Zersetzung des Copolymers bewirken
und daher die Eigenschaften des Copolymers beeinträchtigen.
Ein Beispiel eines geeigneten Mundstücks ist ein Mundstück mit etwa
700 Löchern
(Extrusionsöffnungen),
jeweils mit einem Durchmesser von etwa 760 μm (30 Mil). Wegen der als "Strangaufweitung" oder "Extrudataufweitung" bekannten Erscheinung
haben die so hergestellten Miniwürfel
einen größeren Durchmesser
als die Extrusionsöffnungen,
wodurch für
einen gegebenen Miniwürfel-Durchmesser
und eine zur Bereitstellung eines solchen Durchmessers gewählte Öffnung eine
gewisse Schwankung in den erhaltenen Miniwürfel-Durchmessern auftritt.
Die Zylinderform der Miniwürfel
kann gleichfalls von idealen Zylindern zu Zylindern mit leicht abgeflachten Seiten
oder elliptischem Querschnitt variieren. Der Durchmesser des Miniwürfels wird
als die längste
Abmessung in Normalenrichtung, d. h. senkrecht zur Länge des
Miniwürfels
angesehen.
-
Die Öffnung von
760 μm Durchmesser
liefert Miniwürfel
mit einem mittleren Durchmesser von etwa 1000 μm. Das Extrudat wird in kurze
Stücke
geschnitten. Ein Mittel dafür
ist die Verwendung eines herkömmlichen
Schneidwerkzeugs, das quer zur Außenfläche des Extrusionsmundstücks arbeitet;
die geschnittenen Miniwürfel
fallen in Wasser zur Abkühlung.
Die bevorzugte Länge
liegt im Bereich von etwa 200 bis etwa 2000 μm, stärker bevorzugt von etwa 500
bis etwa 2000 μm.
Außerdem
gibt es eine gewisse Schwankung in der Länge des Miniwürfels für eine gegebene
Schnittlänge.
Die Veränderlichkeit
des Durchmessers und der Länge des
Miniwürfels
ist größer als
bei der Schmelzextrusion von Würfeln
mit Standardgröße, und
es hat sich gezeigt, daß diese
größere Veränderlichkeit
der Größe der verglichenen
Miniwürfel
ein Vorteil bei Rotationsformanwendungen ist, indem sie viel glattere,
blasenfreiere Hohlkörper
von gleichmäßigerem
Querschnitt (Wanddicke) im Rotationsformverfahren liefert. Man glaubt,
daß die
breitere Größenverteilung
zur besseren Packung der Miniwürfel
an der Oberfläche
der Form beiträgt,
obwohl das Übereinanderstürzen der
Miniwürfel
vor ihrem Verschmelzen diesen Packungseffekt von Packungssystemen
unterscheidet, wo keine Rotation oder Erhitzung zur Schmelze beteiligt
ist. Miniwürfel
sollten eine durch den Schwankungskoeffizienten (wie nachstehend definiert)
gemessene Veränderlichkeit
ihres Gewichts, ihrer Länge,
Breite oder Höhe
von mindestens etwa 25% vorzugsweise mindestens etwa 35%, stärker bevorzugt
mindestens etwa 45% und am stärksten
bevorzugt von mindestens etwa 50% aufweisen.
-
Vergleichsweise
benutzt das Standard-Mundstück
für die
Herstellung eines herkömmlichen
Würfels ein
Mundstück
mit 25 bis 200 Löchern,
dessen Löcher
einen Durchmesser von etwa 2500 μm
(100 Mil) aufweisen, und erzeugt sauber geschnittene Würfel mit
einem Durchmesser im Bereich von etwa 3000 bis etwa 4000 μm, einer
Länge von
etwa 1000 bis etwa 2000 μm
und von regelmäßiger Geometrie,
d. h. es sind gerade Zylinder.
-
Die
Größen der
erfindungsgemäßen Miniwürfel können durch
Sieben gemessen werden, in welchem Fall entweder der Durchmesser
oder die Länge
des Miniwürfels
klein genug sein kann, damit der Miniwürfel ein Sieb von gegebener
Maschenweite passiert, während
das Sieb, das die Miniwürfel
zurückhält, Öffnungen aufweist,
die im allgemeinen größer als
entweder der Durchmesser oder die Länge des Miniwürfels sind.
Wie auch immer der Größenbereich
der Miniwürfel
festgelegt wird, kann wegen der Veränderlichkeit der Durchmesser
oder Längen
der unter den gleichen Bedingungen hergestellten Miniwürfel zusammen
mit der Schwankung, die von der Siebklassierung herrührt, eine
gewisse Schwankung von Länge
oder Durchmesser außerhalb
dieses Bereichs auftreten. Für
einen gegebenen Größenbereich
liegen daher 20% oder weniger von den Miniwürfeln ein wenig außerhalb
dieses Bereichs. Der bevorzugte Größenbereich für die Miniwürfel gemäß der vorliegenden
Erfindung erstreckt sich von etwa 500 bis etwa 1200 μm, stärker bevorzugt
von etwa 600 bis etwa 1000 μm,
wobei mindestens etwa 90% der Miniwürfel innerhalb des Bereichs
liegen, stärker
bevorzugt von etwa 850 bis etwa 1000 μwobei mindestens etwa 70%, stärker bevorzugt
mindestens etwa 80% der Miniwürfel in
diesem Bereich liegen. Der Durchmesser des Miniwürfels ist die begrenzende Abmessung
für den
Größenbereich
der Miniwürfel.
Wenn der Durchmesser klein genug ist, passiert der Miniwürfel das
Sieb mit Öffnungen, die
etwas größer als
die gewünschte
maximale Größe sind.
In diesem Fall kann die Länge
des Miniwürfels
größer als
diese Sieböffnungen
sein, und die Miniwürfel
passieren wegen der kleinen Durchmesser der Miniwürfel nach
wie vor die Öffnungen.
-
Hinsichtlich
der gewünschten
Beständigkeit
des bei der vorliegenden Erfindung eingesetzten TFE-Copolymers ist dem
Fachmann bekannt, daß Fluorpolymere
instabile Endgruppen enthalten können,
wie z.B. -COOH, -CH2OH, -CO2CH3, -COF und -CF=CF2,
in Abhängigkeit
von Bestandteilen, die in dem Polymerisationsverfahren zur Herstellung
des TFE-Copolymers eingesetzt werden (US-A-4675380). Diese instabilen
Endgruppen sind thermisch und/oder hydrolytisch instabil. Dies ist
mit dem Begriff "instabile
Endgruppen" gemeint. Sie
haben eine Tendenz, bei der Schmelzverarbeitung Blasen oder Poren
zu verursachen. Diese Poren können
für die
physikalischen oder elektrischen Eigenschaften von hergestellten
Artikeln nachteilig sein. Da durch die Schmelzverarbeitung die Konzentration
instabiler Endgruppen in Perfluorpolymeren erhöht werden kann, werden die
erfindungsgemäß aus solchen
Polymeren hergestellten Miniwürfel
vorzugsweise fluoriert, bevor sie in Rotationsformanwendungen eingesetzt
werden. Die Konzentration instabiler Endgruppen in dem Polymer, aus
dem die Miniwürfel
bestehen, sollte weniger als etwa 80, vorzugsweise weniger als etwa
10, stärker
bevorzugt weniger als 6 instabile Endgruppen pro Million Kohlenstoffatome
in dem Polymer betragen. Die Identität und die Messung instabiler
Endgruppen werden in US-A-4 743 658 ebenso wie das Fluorierungsverfahren offenbart,
das auf die erfindungsgemäßen Miniwürfel in
der gleichen Weise angewandt wird, wie für das Granulat in der Patentschrift
offenbart.
-
Erfindungsgemäße Copolymere,
die nicht perfluoriert sind, zum Beispiel das Copolymer von TFE
und Ethylen (ETFE), können
bei niedrigeren Temperaturen verarbeitet werden, wobei die Zersetzungsraten
der oben beschriebenen instabilen Endgruppen langsamer sind und
die resultierenden Defekte in dem Formteil weniger oder gar nicht
vorhanden sind. Ein Hinweis auf die Verarbeitungsfähigkeit
von ETFE bei niedrigen Temperaturen, als sie bei Perfluorpolymeren
möglich
sind, ist in ASTM D 1238 zu finden. ETFE-Durchflußmengen werden bei 297°C im Standard-Extrusionsplastometer
(Schmelzindexmesser) gemessen, während
Perfluorpolymere, wie z. B. TFE/HFP (FEP) und TFE/PAVE (PFA), bei
372°C gemessen
werden. TESTVERFAHREN Die Teilchengröße wird gemäß ASTM D 1921-96 bestimmt.
Für die
Miniwürfelproben
werden Siebe benutzt, die unter US-Standardsieben Nr. 14, 16, 18,
20, 30, 35, 40, 50 und 60 ausgewählt
sind. Für
die Rotationsformpulverprobe werden die Siebe Nr. 20, 25, 30, 35,
40, 45 und 50 benutzt. Die Siebe werden so montiert, daß die Größe der Öffnungen
vom oberen Ende des Stapels abnimmt. Am Boden wird eine Wanne anbracht, um
Material aufzufangen, das durch das Sieb mit den kleinsten Öffnungen
durchfällt.
Ein repräsentativer
Anteil von 40 bis 60 g der Probe wird auf 0,01 g genau abgewogen
und in das oberste Sieb eingebracht. Der Siebstapel wird auf ein
mechanisches Rüttelgerät aufgesetzt.
Das Rüttelgerät wird etwa
10 Minuten betrieben. Nach dem Rütteln
wird die auf jedem Sieb und in der Wanne zurückgehaltene Materialmenge auf
0,01 g genau bestimmt. Die Verteilung der Probe auf die Siebe und
die Wanne wird als prozentualer Anteil der gesiebten Gesamtprobe
angegeben. Die Verteilung wird in einer Tabelle in Abhängigkeit
von der Sieböffnungsgröße erfaßt. Die
mittlere Teilchengröße wird
gemäß ASTM D
1921-96, § 13,
berechnet.
-
Der
Größenbereich
ist definiert als der Bereich zwischen der Sieböffnung, durch welche die Miniwürfel fallen,
und der Sieböffnung,
durch welche die Miniwürfel
nicht durchfallen. Wenn beispielsweise im Anschluß an das
Siebverfahren gemäß ASTM D
1921 festgestellt wird, daß 80
Gew.-% einer repräsentativen
Probe einer Miniwürfelcharge
durch ein Sieb mit Öffnungen
von 1200 μm
durchfallen und auf einem Sieb mit Öffnungen von 200 μm zurückgehalten
werden, sagt man, daß 80%
dieser Miniwürfelcharge
im Größenbereich
von 200 bis 1200 μm
liegen.
-
Schmelzfließindizes
(MFR) werden nach ASTM D 1238-52T in der in US-A-4380618 beschriebenen Modifikation
bestimmt. Der Schmelzfließindex
(MFR) wird in Einheiten von g/10 Minuten angegeben. Die Temperatur
beträgt
372°C für Perfluorpolymere,
297°C für ETFE-Polymer.
-
BEISPIELE
-
BEISPIEL 1
-
Drei
Chargen TFE/PAVE-Copolymer werden durch ein Mundstück mit 700
Löchern
extrudiert, wobei jedes Loch einen Durchmesser von 790 μm (31 Mil)
aufweist, und auf Länge
geschnitten, um erfindungsgemäße Miniwürfel herzustellen,
und die Größenverteilung
der erzeugten Miniwürfel
wird bestimmt. Zum Vergleich wird außerdem die Größenverteilung
von TFE/PAVE-Rotationsformpulver (Teflon® TE-9738,
DuPont, Wilmington, DE, USA) bestimmt.
-
-
Die
Polymere in Tabelle 1 sind Teflon®-Qualitäten, hergestellt
von DuPont, Wilmington, Delaware, USA. Aus den angegebenen Polymeren
wurden Miniwürfel
extrudiert. Der Miniwürfel
#2 wurde aus einem Gemisch der angegebenen Qualitäten hergestellt.
Dieses Beispiel zeigt, daß die
Größe der Miniwürfel wesentlich größer ist
als die von handelsüblichem
TFE/PAVE-Rotationsformpulver, das durch Teilchenagglomeration hergestellt
wird.
-
BEISPIEL 2
-
Drei
weitere Miniwürfelchargen
werden durch Extrusion von Teflon® PFA
HP Plus unter Verwendung des Mundstücks von Beispiel 1 und Zuschneiden
hergestellt und mit Hilfe von Sieben klassifiziert, wie in den nachstehenden
Tabellen zusammengefaßt.
Von den auf jedem Sieb zurückgehaltenen
Miniwürfeln
werden Proben entnommen, und ihr Durchmesser und ihre Länge werden
mit Hilfe eines Mikroskops gemessen und gemittelt. In den folgenden
Tabellen ist zu erkennen, daß mindestens
90 Gew.-% einen Durchmesser von etwa 800 bis etwa 1100 μm und eine
Länge von
etwa 900 bis etwa 1250 μm
aufweisen.
-
TABELLE
2A, PFA-MINIWÜRFEL-CHARGE
#1
-
TABELLE
2B, PFA-MINIWÜRFEL-CHARGE
#2
-
TABELLE
2C, PFA-MINIWÜRFEL-CHARGE
#3
-
BEISPIEL 3
-
Obwohl
die Durchmesser von für
die Schmelzextrusion vorgesehenen Miniwürfeln und Standardwürfeln unterschiedlich
sind, sind die Durchmesser der jeweiligen Würfelart untereinander einigermaßen einheitlich,
wie im Hinblick auf die Gleichmäßigkeit
der Löcher
in dem Mundstück
zu erwarten war. Der Miniwürfel-Durchmesser
beträgt
etwa 1000 μm.
Der Durchmesser des Standardwürfels
beträgt
etwa 3000 bis 4000 μm.
Es wird jedoch beobachtet, daß die
Miniwürfel
eine größere Längenstreuung
aufweisen als die Standardwürfel.
Wegen des kleinen Durchmessers der Miniwürfel manifestieren sich kleine Änderungen
im Extrudatvolumen als große Änderungen
in der Extrudatlänge.
Messungen der Länge
des Standardwürfels
(Teflon® PFA 350,
beziehbar von der DuPont Company, Wilmington, DE, USA) und von erfindungsgemäß hergestellten
Miniwürfeln
werden ausgeführt.
In Tabelle 3 sind die Ergebnisse zusammengefaßt.
-
-
Man
erkennt, daß die
Streuung der Miniwürfel,
abgeschätzt
aus dem Streuungskoeffizienten (Streuungskoeffizient (%) = 100 × (Standardabweichung/Mittelwert))
doppelt so groß ist
wie diejenige von Standardwürfeln.
Es zeigt sich, daß diese
Streuung beim Rotationsformen nützlich
ist, und man glaubt, daß dies
wegen der verbesserten Packung der Miniwürfel an der Formoberfläche der
Fall ist.
-
BEISPIEL 4
-
In
diesem Beispiel wird Tetrafluorethylen/Perfluor(propylvinylether)-Copolymer
(TFE/PPVE) verwendet, das etwa 3,5 Gew.-% PPVE-Comonomer enthält und einen
Schmelzfließindex
(MFR) von 8,5 aufweist. Die verwendeten Miniwürfel liegen zu etwa 80 Gew.-%
im Größenbereich
von 200 bis 1200 μm.
Die Miniwürfel sind
gemäß US-A-4743658
fluoriert, und es zeigt sich, daß die resultierende Konzentration
instabiler Endgruppen kleiner als 10 pro Million Kohlenstoffatome
im Polymer ist. Eine abgemessene Menge der Miniwürfel wird in den Hohlraum einer
Rotationsform eingebracht, und die Form wird geschlossen. Die Form
bildet einen zylinderförmigen
Behälter
mit einem Volumen von etwa 2,5 Liter, mit einem Loch an der Oberseite.
Die Form wird auf einer Rotationsformmaschine montiert, und eine
zweiachsige Rotation wird gestartet. Die Maschine transportiert
die Rotationsform in einen Ofen, wo sie auf eine Temperatur erhitzt
und während
einer Zeit auf dieser Temperatur gehalten wird, die mit dem Typ
der verwendeten Form zusammenhängen.
Für eine
einfache Form sind 350°C
und etwa 1 bis 1,5 h bei einem Polymer von dem im vorliegenden Beispiel
verwendeten Typ ausreichend. Dem Fachmann ist bekannt, daß Zeit und
Temperatur zusammenhängen
und daß niedrigere
Temperaturen benutzt werden können,
wenn eine längere
Zeit zugelassen wird. Die Form wird aus dem Ofen entnommen, und
man läßt sie abkühlen, während welcher
Zeit die Rotation weiterläuft.
Nach Abschluß der
Abkühlung
wird die Rotation gestoppt, die Form wird aus der Maschine entnommen,
geöffnet,
und das Formteil wird entnommen. Bei der Prüfung des Formteils wird festgestellt,
daß es
eine glatte Oberfläche,
einen gleichmäßigen Querschnitt
aufweist und von Blasen, Hohlräumen
und Poren frei ist.
-
BEISPIELE 5–8
-
Beispiel
4 wird unter Verwendung von vier Chargen Miniwürfel-TFE/PEVE-Copolymer wiederholt,
das etwa 7 Gew.-% PEVE enthält
und Schmelzfließindizes
von 8,5, 16, 18 bzw. 23 aufweist. Die verwendeten Miniwürfel liegen
zu etwa 80 Gew.-% im Größenbereich
von 200 bis 1200 μm.
Miniwürfel
dieses Beispiels sind gemäß US-A-4743658
fluoriert, und es zeigt sich, daß die resultierende Konzentration
instabiler Endgruppen weniger als 10 pro Million Kohlenstoffatome
im Polymer beträgt.
Mit zunehmendem Schmelzfließindex
(MFR) reichen kürzere
Zeiten und niedrigere Temperaturen zur Herstellung von guten rotationsgeformten
Gegenständen
aus. Bei der Untersuchung wird festgestellt, daß die rotationsgeformten Gegenstände glatte
Oberflächen aufweisen
und frei von Blasen, Hohlräumen
und Poren sind.