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Hintergrund
der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft eine Beschichtung bzw. einen Belag für ein Substrat.
Insbesondere betrifft die Erfindung eine Pappbeschichtung bzw. einen
Pappbelag für
Nahrungsmittelverpackungen. Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung
und ein Verfahren zum Aufbringen der Beschichtung bzw. des Belags
auf ein Substrat.
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Wenn
Pappschachteln für
das Verpacken von Nahrungsmitteln, wie beispielsweise Fertiggerichte
oder Fleisch, die Flüssigkeit
enthalten, verwendet werden, muss eine Barriere in der Form einer
separaten Materialschicht auf die Pappe aufgebracht werden, um sicherzustellen,
dass die Pappe selbst so gut wie möglich trocken bleibt und somit
ihre mechanische Festigkeit beibehält. Die Barriere stellt außerdem sicher,
dass die Flüssigkeit
nicht durch die Verpackung durchsickert. Vorzugsweise sollte die
Barriere zusätzlich
verhältnismäßig undurchdringlich
für Luft
sein, um das innerhalb der Verpackung enthaltene Fleisch im Wesentlichen
daran zu hindern, sich zu verfärben.
Ferner sollte die Barriere nicht löslich sein, wenn diese in Berührung mit
unterschiedlichsten Lösungsmitteln
kommt, farblos sein, im Wesentlichen keinen Geruch aufweisen, einen
hohen Reibungskoeffizienten aufweisen und Heißsiegeleigenschaften (hot seal
properties) aufweisen.
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Häufig wird
eine Kunststofffolienschicht auf Pappe extrudiert oder geklebt,
um eine wasserfeste oder fettfeste Verpackung herzustellen, und
diese kann dazu verwendet werden, vielerlei Nahrungsmittel zu verpacken,
die Flüssigkeiten
enthalten. Der Extrusionsvorgang stellt das schnellere der zwei
Beschichtungsverfahren dar und ist die sauberste Option für die Herstellung
großer
Mengen, erfordert jedoch große
Kapitalausgaben. Das Verfahren ist nur gangbar, wenn der Prozess
kontinuierlich durchgeführt
wird. Der Klebeprozess ist weniger kostspielig, kann jedoch nur
mit einer geringeren Geschwindigkeit durchgeführt werden und ist daher hinsichtlich der
Kosten bei der Herstellung großer
Mengen nicht effektiv. Bei beiden Verfahren beträgt das spezifische Gewicht
der Folie, die aufgebracht wird, im Allgemeinen ungefähr 20 g/m2. Die verwendete Folie ist nicht biologisch
abbaubar und schwierig zu recyceln bzw. wiederzuverwerten, da, sobald
die Folie an der Pappe anhaftet, es schwierig ist, die Folie wieder
von der Pappe zu trennen.
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Zusätzlich sind
mehrere Schichten, die als eine Flüssigkeit aufgebracht werden,
für die
Verwendung bei Anwendungen vorgeschlagen worden, bei denen diese
mit Nahrungsmitteln in Berührung
kommen. Die
US-PS 5,776,619 (Shanton)
beschreibt eine Pappschicht zur Verwendung beim Ausbilden fester
Nahrungsmittelbehälter.
Die Schicht umfasst eine Bodenbeschichtung, die ein Styrolacrylpolymerlatex
und -Pigment umfasst, das direkt auf die Pappe aufgebracht wird,
sowie eine Deckenbeschichtung, die ein Styrolacrylpolymerlatex und
-Pigment umfasst, das auf die Bodenbeschichtung aufgebracht wird.
Die Lage strebt danach, die Fett-, Öl- und Schneide-Widerstandsfähigkeit
zu verbessern und die Druckqualitäten zu erhöhen.
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Die
US 4,097,297 (Keene) beschreibt
einen Nitrocelluloselack, der entweder auf eine tonbeschichtete oder
auf eine nichttonbeschichtete Pappseite aufgebracht werden kann.
Um die Wasser- und Ölabweisung
zu verbessern, wird ein fluorchemischer Oberflächenspannungs-Modifikator zu
dem Lack hinzugefügt.
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WO-A-98/24557
beschreibt ferner eine Vorrichtung zum Aufbringen einer Beschichtung
bzw. eines Belags auf ein Substrat, wobei ein Zylinder in der Form
einer rotierbaren Walze oder einer Bemessungswalze bereitgestellt
ist, auf den eine flüssige
Emulsion der Beschichtung bzw. des Belags aufgebracht wird, wobei
ein Abstreicher zum Entfernen überschüssiger Beschichtung
bzw. überschüssigen Belags
von dem Zylinder ebenso wie ein zweiter Zylinder in Kontakt mit
dem ersten Zylinder bereitgestellt wird, der derart angeordnet ist,
die Beschichtung bzw. den Belag von dem ersten Zylinder auf das
Substrat zu überführen. Bei
dieser bekannten Anordnung umfasst der Abstreicher ein Abstreicher-Blatt
und ein Beschichtungs-Reservoir, wobei im Betrieb ein minimaler
Druck auf den elektrischen Stahlstreifen aufgebracht wird, der beschichtet
werden soll, um alle Oberflächenunregelmäßigkeiten
von diesem zu entfernen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung strebt danach die vorstehenden Kriterien zu
erfüllen
und die dem Stand der Technik anhaftenden Probleme zu überwinden
oder wenigstens zu mildern.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung wird eine Vorrichtung zum Aufbringen
einer Beschichtung bzw. eines Belags auf ein Substrat bereitgestellt,
wobei die Vorrichtung einen ersten Zylinder umfasst, auf den eine
flüssige
Emulsion des Belags aufgebracht wird, einen Abstreicher zum Entfernen überschüssiger Beschichtung
bzw. überschüssigen Belags
von dem Zylinder, und einen zweiten Zylinder, der in Kontakt mit
dem ersten Zylinder steht und derart angeordnet ist, dass die Beschichtung
bzw. der Belag von dem ersten Zylinder auf das Substrat überführt wird,
wobei der Abstreicher zwei gegenüberliegend
angeordnete Abstreicher-Blätter sowie
ein Beschichtungs-Reservoir umfasst, wobei ein hinreichender Druck
auf das Substrat aufgebracht wird, um das Substrat zu komprimieren,
um so die Dicke der Beschichtung und damit das Gewicht der Beschichtung zu
reduzieren, das letztendlich auf das Substrat aufgebracht wird.
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Vorzugsweise
wird Druck auf das Substrat aufgebracht, um so das Substrat um etwa
0,05 bis 0,1 mm bei Arbeitsgeschwindigkeit zu komprimieren.
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Gemäß einem
optionalen Merkmal des ersten Aspekts der Erfindung handelt es sich
bei der Vorrichtung um eine Flexodruck-Vorrichtung.
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Gemäß einem
optionalen Merkmal des ersten Aspekts der Erfindung ist der zweite
Zylinder nachgebend bzw. elastisch. Vorzugsweise kann der zweite
Zylinder aus EPDM oder einem photopolymeren Flexodruck-Blatt hergestellt
sein.
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Ein
zweiter Aspekt der Erfindung stellt ein Verfahren zum Aufbringen
einer Beschichtung bzw. eines Belags auf ein Substrat unter Verwendung
der Vorrichtung gemäß einem
der Ansprüche
1 bis 5 bereit, wobei das Verfahren die Schritte umfasst:
- i) Aufbringen einer flüssigen Emulsion der Beschichtung
bzw. des Belags auf einen ersten Zylinder einer Vorrichtung zum
Aufbringen einer Beschichtung bzw. eines Belags aus einem Beschichtungs-Reservoir,
- ii) Entfernen überschüssiger Beschichtung
bzw. überschüssigen Belags
von dem ersten Zylinder unter Verwendung eines Abstreicher-Blattes
das dem Beschichtungs-Reservoir zugeordnet ist,
- iii) Überführen der
Beschichtung bzw. des Belags auf einen zweiten Zylinder, der in
Kontakt mit dem ersten Zylinder steht, und
- iv) Überführen der
Beschichtung bzw. des Belags auf ein Substrat, das in Kontakt mit
dem zweiten Zylinder steht.
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Vorzugsweise
handelt es sich bei dem ersten Zylinder der Vorrichtung um einen
Waben-Keramikzylinder.
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Weiter
bevorzugt kann das Verfahren ferner den Schritt des Trocknens der
Beschichtung bzw. des Belags unter Verwendung eines Heizsystems
umfassen.
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Weiter
bevorzugt kann das Verfahren ferner den Schritt des Aufbringens
von Druck auf das Substrat umfassen, um das Substrat bei Arbeitsgeschwindigkeit
um ungefähr
0,05 bis 0,1 mm zu komprimieren.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Die
vorliegende Erfindung wird nachstehend lediglich beispielhaft unter
Bezugnahme auf die anhängenden
Zeichnungen beschrieben.
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1 zeigt
eine schematische Seitenansicht der Vorrichtung zum Aufbringen der
Beschichtung bzw. des Belags auf Pappe, wobei das Reservoir dargestellt
ist.
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2 zeigt
einen Seitenaufriss des Abstreichers und der Abstreicher-Blätter.
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3 zeigt
eine perspektivische Ansicht des Abstreichers von einem Ende.
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4 zeigt
eine Ansicht des Abstreichers, die die Einlass- und Auslassleitungen
für die
flüssige
Beschichtung bzw. den flüssigen
Belag darstellt.
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Detaillierte
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
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Im
Allgemeinen sind bekannte Belege bzw. Beschichtungen, die in Kontakt
mit feuchten Nahrungsmitteln, wie beispielsweise Fleisch und Fertiggerichte,
verwendet werden können,
gegenüber
Wasser unzureichend widerstandsfähig,
was dazu führt,
dass die Nahrungsmittel an der Pappe anhaften, was zu einem Reißen der
Pappe und wahrscheinlich zu einer unansehnlichen Entfärbung bzw.
Verfärbung
der Pappe führt.
Aufgrund umfangreicher Untersuchungen und Experimente ist eine Beschichtung
bzw. ein Belag gefunden worden, der für den direkten Kontakt mit
Nahrungsmitteln genehmigt worden ist und ein ISEGA-Konformitätszertifikat
erhalten hat, Empfehlung XXXV BgVV für Kontakt mit feuchten, trockenen
und fettigen Nahrungsmitteln. Insbesondere ist die französische Genehmigung
DGCCRF (Direction Generale de la Consommation, de la Concurrence
et de la Repression des Fraudes) erteilt worden, so dass die Zusammensetzung
mit der Resolution (96) 5 des Europäischen Rats in Einklang ist.
Die DGCCRF wiederum steht in Einklang mit den EU-Richtlinien 82/711,
93-8, 90-128, 92-39, 85-572 und den Modifikationen von 82/711 durch
97/48/CE, die am 29. Juli 1997 implementiert worden sind. Ferner
befinden sich alle Verbindungen, die den Belag bzw. die Beschichtung umfassen,
auf den momentanen positiven nicht-toxischen EU-Listen und insbesondere
der Resolution AP96/5 ("Surface
coatings intended to come into contact with foodstuffs") des Europäischen Rats,
die vom Ministerrat am 2. Oktober 1996 angenommen worden ist.
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Als
Teil des Genehmigungsverfahrens wurden Migrationsuntersuchungen
der Beschichtung bzw. des Belags in Nahrungsmitteln durchgeführt (wie
dies mittels einer Reihe von Lösungsmitteln,
wie beispielsweise destilliertes Wasser, apolares Isooctan und polares
Ethanol simuliert worden ist). Die maximal erlaubbare Migration
für jedes
Lösungsmittel
beträgt
10 mg/dm2 oder 60 mg/kg Nahrungsmittel über einen
siebentägigen
Berührungszeitraum.
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Die
Ergebnisse der Untersuchungen von Schalen, die aus beschichteter
Pappe bestehen, sind in der nachstehenden Tabelle 1 zusammengefasst:
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Der
nächste
Schritt der Prozedur zum Testen der Beschichtungszusammensetzung
bzw. Belagszusammensetzung war die Durchführung von Geruchstests, um
sicherzustellen, dass Gerüche
von der Beschichtung bzw. dem Belag nicht die Nahrungsmittel verderben,
mit denen diese in Berührung
kommen. Das durchgeführte
Verfahren ist in Übereinstimmung
mit dem französischen
Standard AFNOR XPV 09-0009 (September 1995) mit dem Titel "Method of evaluating
foreign bodies migrating from packaging into foodstuffs" und NF V 09-013
(Juli 1983) "Sensorial
analysis-triangular methodology test" (äquivalent
zu ISO 4120). Der Test wird folgendermaßen durchgeführt: Butter
(die aufgrund der Leichtigkeit verwendet wird, mit der diese verdorben
wird und Gerüche
zurückhält) wird
in Berührung
mit der beschichteten Pappe für
einen vorbestimmten Zeitraum von 48 Stunden bei 10°C angeordnet.
Zwei Proben ausgesetzter Butter und eine zusätzliche Kontrollprobe werden
bei einem Geschmacksgremium eingereicht und wenn mehr als ein Mitglied
der drei Gremiumsmitglieder die Kontrollbutter bei mehreren statistisch
signifikanten Tests finden, dann ist das Testergebnis negativ. Eine
Beschichtungszusammensetzung bzw. Belagszusammensetzung ist gefunden
worden, die diesen Test besteht.
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Ein
freiwilliger letzter Schritt der Prozedur ist der spezifische Migrationstest,
bei dem spezifische Monomere und Katalysatoren, die in dem Belag
bzw. in der Beschichtung verwendet werden, unter Verwendung eines
Gaschromatographen einem Migrationstest unterzogen werden. Dieser
Test ist insbesondere dafür
entwickelt worden, um eine Migration in Fleisch zu untersuchen.
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Der
Zusammensetzungsprozess hat zu einer Acrylbeschichtungszusammensetzung
geführt
(die nicht Teil der vorliegenden Erfindung ist). Ein Beispiel dafür ist eine
Emulsion von Öl
in Wasser. Die Emulsion umfasst eine flüssige disperse Phase und eine
kontinuierliche flüssige
Phase. Die flüssige
disperse Phase umfasst Epoxid-PE-Wachs
mit einer 5%igen Konzentration, um die Fettbarriereneigenschaften
bereitzustellen. Die Zusammensetzung umfasst ferner ein Wachs-Dispergiermittel
und vorzugsweise einen Oberflächenspannungs-Modifikator,
um das Überführen des
Belags bzw. der Beschichtung von den Zylindern auf das Papier zu fördern, indem
die Oberflächenspannung
auf weniger als 36 bis 40 dynes/cm abgesenkt wird (die Oberflächenspannung
der Pappe), sowie ein Antischaummittel. In diesem Beispiel weist
die Zusammensetzung eine Oberflächenspannung
von 32 dynes/cm auf.
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Ein
zweites Beispiel kommt ohne das Epoxid-PE-Wachs aus, um eine vollständig auf
Wasser basierende Lösung
der Beschichtung bzw. des Belags ohne das PE-Wachs auszubilden.
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Die
Beschichtung bzw. der Belag weist eine exzellente Wasserwiderstandsfähigkeit
(Cobb-Test: <=
1 g/m2 passieren nach einer Minute und <= 5 g /m2 passieren nach 30 Minuten) und Fettwiderstandsfähigkeit
mit einer niedrigen Permeabilität
und niedrigen Gesamtmigrations-Eigenschaften auf. Ein weiterer Vorteil
der Beschichtung besteht darin, dass diese eine Sauerstoffbarriere
ist, um die Haltbarkeit der Nahrungsmittel zu verlängern, die
in der Verpackung enthalten sind.
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Ferner
ist die Beschichtung bzw. der Belag im Wesentlichen nicht anhaftend
und farblos, hinsichtlich einer Vielzahl von unterschiedlichen,
getesteten Lösungsmitteln
unlöslich,
weist kaum Geruch auf und ist nicht delaminierend bzw. aufblätternd,
weist jedoch eine geringe relative Anhaftung gegenüber Nahrungsmitteln,
wie beispielsweise Truthahn, auf. Dies kann durch die Hinzufügung eines
Blockiermittels zu der Zusammensetzung erreicht werden. Eine geringe
Anhaftung ist insofern vorteilhaft, als diese es erlaubt, dass Schachteln, die
aus der beschichteten Pappe hergestellt sind und Nahrungsmittel
enthalten, auf Regalen angeordnet werden können, die hinsichtlich des
Erwerbers der Nahrungsmittel gewinkelt angeordnet sind, während die
Nahrungsmittel in einer gewünschten
Position innerhalb der Schachtel beibehalten werden. Dies wiederum
steigert die Präsentation
und die Verkaufsfähigkeit
der Nahrungsmittel.
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Die
Beschichtung ist ferner vorteilhafterweise mittels Wärme abdichtbar
bzw. versiegelbar. Eine Abdichtung bzw. Versiegelung zwischen Beschichtung
und Beschichtung kann bei einer Temperatur von 150°C und einem
Druck von 2 bar in 2 Sekunden erreicht werden. Für eine Abdichtung zwischen
Beschichtung und Pappe sollte eine Temperatur von 160°C und ein
Druck von 3 bar über
einen Zeitraum von 5 Sekunden aufrecht erhalten werden. Die Tatsache,
dass jedweder Versuch, Pappe zu zerreißen, die unter Verwendung der vorstehend
beschriebenen Beschichtung beschichtet ist, zu einer Delaminierung
bzw. einem Aufblättern
der Pappe führt,
zeigt an, dass eine gute Abdichtung bzw. Versiegelung erreicht worden
ist.
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In
einer Klasse von Ausführungsformen
wird die Beschichtung teilweise von dem Substrat, wie beispielsweise
der beschichteten Pappe, absorbiert.
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In 1 ist
eine Vorrichtung 10 zum Aufbringen eines Belags bzw. einer
Beschichtung auf ein Substrat, wie beispielsweise Pappe 20,
unter Verwendung eines Flexodruck-Prozesses gezeigt. Eine flüssige Emulsion
oder Lösung
der Beschichtung bzw. des Belags wird auf die Oberfläche eines
Auftragszylinders (anilox cylinder) 12 aufgebracht. In
einer bevorzugten Ausführungsform
erlaubt ein keramischer Wabenzylinder (ceramic honeycomb cylinder),
dass eine genaue Menge der Beschichtung bzw. des Belags zu dem Gummizylinder
(blanket cylinder) 16 überführt wird.
Die Waben weisen vorzugsweise eine Tiefe von 35 μm auf, wobei 90 Zellen pro linearem
Zentimeter vorhanden sind, was zu einer effektiven Kapazität von 11–14 cm3/m2 führt. Bei der
bevorzugten Beschichtung bzw. dem bevorzugten Belag werden 6 g/m2 in einem Durchgang mit einem Gravurwinkel
(engraving angle) von 60° überführt (40%
des theoretischen Volumens). Dieser Typ eines Auftragszylinders 12 wird
verwendet, da dies ermöglicht,
dass eine größere Menge
der Beschichtung bzw. des Belags von dem Zylinder getragen wird.
Ein Abstreicher 14 entfernt jedweden überschüssigen Belag bzw. jedwede überschüssige Beschichtung,
bevor die Beschichtung bzw. der Belag von dem Auftragszylinder 12 zu dem
Gummizylinder 16 überführt wird.
Der Zylinder 16 besteht vorzugsweise aus einem nachgebenden
bzw. elastischen Material, wie beispielsweise Butyl, EPDM (Ethylenpropylendienmethylen),
Nitrilkautschuk oder Silikonkautschuk. Vorzugsweise wird jedoch
ein photopolymerer Flexodruck-Bogen des EPDM-Typs oder eines Cyrel®TM-Typs
mit einer Festigkeit von ungefähr
50 bis 80° Shore
verwendet.
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Insbesondere
in den 2, 3 und 4 ist der
Abstreicher detaillierter dargestellt. Wie sich 2 entnehmen
lässt,
umfasst der Abstreicher 14 obere und untere Abstreicher-Blätter 28 und 30,
die auf einem Beschichtungs-Reservoirabschnitt 32 angebracht
sind. Der Abstreicher 14 ist in dieser Ausführungsform
hinsichtlich des Auftragszylinders 12 mittels eines Paares
von Lokalisierungslöchern 40a und 40b verstellbar
angebracht, die entsprechende Finger (nicht gezeigt) in Eingriff
nehmen, die auf einem Rahmen bereitgestellt sind, der die Zylinder
trägt.
Verstellmittel zum Verstellen der Position des Abstreichers hinsichtlich
des Zylinders 12 sind bereitgestellt. In dieser Ausführungsform
ist ein Paar von Druckverstellschrauben (pressure adjusting screws) 36a und 36b bereitgestellt.
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Ein
Erhöhen
des Drucks zwischen den Abstreicher-Blättern 28, 30 und
dem Auftragszylinder 12 vermindert die Dicke der Beschichtung,
die auf den Auftragszylinder 12 aufgebracht wird, und somit
das Gewicht der Beschichtung, das schließlich auf die Pappe 20 aufgebracht
wird. Die Schrauben können
in Verbindung mit Druckmessern verwendet werden, die derart kalibriert
sind, dass Schraubenverstellungen direkt mit der Dicke der aufzubringenden
Beschichtung in Beziehung gesetzt werden können. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist das Verfahren zum Aufbringen von Druck als Teil eines gesamten
Steuersystems für
die Vorrichtung (nicht gezeigt) automatisiert.
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Den 2 und 3 lässt sich
ferner entnehmen, dass geeignete Abdichtungsmittel, z.B. elastische Abdichtungen 34a und 34b,
die aus Gummi oder vergleichbaren Materialien bestehen, an jedem
Ende des Reservoirs 32 bereitgestellt sind, um eine Beschichtungsleckage
zu vermeiden oder wenigstens im Wesentlichen auf ein Mindestmaß zu beschränken.
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In 4 ist
eine Rückansicht
des Abstreichers 14 gezeigt, wobei die Einspeisungsöffnungen 38a und 38b und
die Ausspeisungsöffnung 42 für die flüssige Beschichtung
bzw. den flüssigen
Belag ersichtlich sind. In dieser Ausführungsform führen Leitungen
(nicht gezeigt) die flüssige
Beschichtung bzw, den flüssigen
Belag in das Reservoir 32 an jedem Ende davon, und zwar
vorzugsweise mittels einer peristaltischen Pumpe bzw. einer Schlauchradpumpe.
Jedweder überschüssiger Belag
bzw. jedwede überschüssige Beschichtung
tritt dann in dem Zentrum durch die Auslassöffnung 42 aus dem
Reservoir aus und wird recycelt bzw. wiederverwertet. Ein geschlossenes
oder ein offenes Beschichtungszuführkreislaufsystem kann verwendet
werden. Es wird bevorzugt, dass ein geschlossenes System verwendet
wird, da dieses im Wesentlichen den Kontakt zwischen der Beschichtung
und der Atmosphäre
verhindert.
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Wie
sich wiederum 1 entnehmen lässt, ist
der Auftragszylinder 12 angeordnet, in Berührung mit dem
Gummizylinder 16 zu stehen, wobei dessen Rotation die Beschichtung
bzw. den Belag von dem Auftragszylinder 12 auf den Gummizylinder 16 überführt. Die
Dicke der Beschichtung bzw. des Belags wird verstellt, indem die
Geschwindigkeit des Auftragszylinders oder des Gummizylinders relativ
zueinander geändert
wird. Eine Steuereinheit wird verwendet, um die Rotationsgeschwindigkeiten
von jedem Zylinder zu steuern. Die Lineargeschwindigkeit des Auftragszylinders 12 ist
vorzugsweise 1,05- bis 1,10mal größer als die Lineargeschwindigkeit
des Gummizylinders 16. Dies ermöglicht, dass eine dicke Schicht
des Belags bzw. der Beschichtung gleichmäßiger auf die Pappe 20 aufgebracht
wird. Pappe, entweder in der Form eines kontinuierlichen Bogens
oder, wie gezeigt, als einzelne Stücke 20, wird über einen
ersten Fördergurt 22 in
die Vorrichtung eingebracht, der mit der selben Lineargeschwindigkeit
wie der Gummizylinder 16 betrieben wird. Eine Kraft wird durch
die Vorrichtung auf den Auftragszylinder 12 in einer Richtung
X aufgebracht, wobei die Belastung über den Gummizylinder 16 übertragen
wird, so dass die Pappe 20 üblicherweise bei normaler Arbeitsgeschwindigkeit
ungefähr
0,05 bis 0,1 mm komprimiert wird und die Beschichtung bzw. der Belag
auf die Pappe 20 überführt wird,
und zwar in größeren Mengen
als dies mittels eines Offset-Prozesses möglich wäre. Die vorstehend beschriebene
Anordnung stellt sicher, dass eine gleichmäßige Schicht der flüssigen Emulsion
auf die Pappe 20 aufgebracht wird. Eine Druckwalze (impression
roller) 18 ist unterhalb der Pappe 20 bereitgestellt,
um die Pappe entlang des Gummizylinders zu führen. Wo es erforderlich ist,
dass Bereiche der Pappe nicht bedruckt werden, können Abschnitte des Gummizylinders 16 mit
Aussparungen versehen sein, um nicht die Beschichtung bzw. den Belag
von dem Auftragszylinder 12 aufzunehmen.
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Die
beschichtete Pappe wird sodann vorzugsweise durch ein zweites Förderband 24 zu
einer Heizeinrichtung 26 in Richtung Y überführt. Dies stellt sicher, dass
die Beschichtung bzw. der Belag trocken ist, bevor die Pappe 20 weiterverarbeitet
oder gelagert wird. Ein besonders bevorzugtes Heizsystem umfasst
einen Strom heißer
Luft bei einer Temperatur von ungefähr 180°C, der zusätzlich zu Infrarotstrahlung über einen
Zeitraum von wenigstens 2 Sekunden verwendet wird. Es wird bevorzugt,
dass die Temperatur auf dem Trägerförderband 24 wenigstens
85°C erreicht.
In einer besonders bevorzugten Anordnung werden vier 6 kW-Infrarotlampen
(nicht gezeigt) verwendet, die Strahlung in einem Wellenlängenbereich
von 500 nm bis 2000 nm emittieren, um eine gute Beschichtungsoberfläche bereitzustellen,
während "Orangenhauteffekte" vermieden werden.
Eine lange Trockenstation kann verwendet werden, um ein Versetzen
(off-setting) zu vermeiden, da somit eine ausreichende Zeit dafür bereitgestellt
wird, dass die Beschichtung bzw. der Belag trocknen kann, bevor die
Pappe 20 gestapelt oder aufgerollt wird.
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Die
Beschichtung bzw. der Belag wird teilweise in der Pappe absorbiert,
wobei der Rest eine Schicht auf der Oberfläche davon ausbildet. Der Grad
der Absorption hängt
neben anderen Faktoren von den Eigenschaften der Pappe und dem Intervall
zwischen dem Aufbringen der Beschichtung bzw. des Belags und dem Einbringen
der Pappe in die Heizeinrichtung 26 ab.
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Um
sicherzustellen, dass eine hinreichend dicke und gleichmäßige Schicht
des Belags bzw. der Beschichtung auf einer Oberfläche der
Pappe 20 bereitgestellt wird, wird in einigen Klassen von
Ausführungsformen
vorteilhafterweise eine zweite Beschichtung bzw. ein zweiter Belag
auf die Pappe mittels einer Vorrichtung aufgebracht, die der vorstehend
beschriebenen Vorrichtung ähnelt.
Somit kann eine dickere Beschichtung bzw. ein dickerer Belag, beispielsweise
9 g/m2, erhalten werden. Bei bestimmten
Klassen von Ausführungsformen
weist die zweite Lage andere Eigenschaften als die erste Lage auf,
und die zwei Lagen weisen komplementäre Eigenschaften auf, um das
erwünschte
Ergebnis zu erzielen. Beispielsweise kann die erste Lage ein Pigment
enthalten.
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Damit
die beschichtete Pappe als biologisch abbaubares "Monomaterial" gemäß den deutschen
Standards (Töpfer-Verordnung
und die Verpackungs-Verordnung) gilt, muss die Beschichtung weniger
als 5% des Gewichts der Pappe ausmachen. Daher muss für eine Standardpappe
mit 300 g/m2 das Gewicht der Beschichtung
kleiner als 15 g/m2 sein. Damit die fertige
Pappe recycelbar ist, ist es ferner notwendig, dass das Gewicht der
Beschichtung bzw. des Belags weniger als 10 g/m2 beträgt. Das
bevorzugte Gesamtgewicht des Belags bzw. der Beschichtung, das durch
die vorstehend beschriebene Vorrichtung aufgebracht wird, beträgt jedoch zwischen
6 und 7 g/m2 im trockenen Zustand.
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Je
nach der tatsächlichen
Ausgestaltung der Vorrichtung und den Eigenschaften des Belags bzw.
der Beschichtung kann in anderen Klassen von Ausführungsformen
ein einzelner Durchgang mit einer längeren Trockenzeit ausreichend
sein. Die Chancen, ein Gewicht des Belags bzw. der Beschichtung
von 6 bis 7 g/m2 in einem einzelnen Durchgang
zu erreichen, werden vergrößert, wenn
der keramische "Waben"-Auftragszylinder 12 verwendet
wird.
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Somit
wird ein recycelfähiges
beschichtetes Substrat bereitgestellt, das wieder zerfasert werden
kann. Die Beschichtung bzw. der Belag liegt in dem Bereich von 3
bis 10 g/m2 und umfasst eine oder mehrere
Beschichtungen oder Beläge,
die eine kontinuierliche, wasserfeste Beschichtung ohne Randblasen
ausbilden.
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Die
vorstehend beschriebene Vorrichtung ist im Allgemeinen dazu fähig, 130
bis 150 m von Pappe pro Minute mittels des vorstehend beschriebenen,
kontinuierlichen Aufbringprozesses zu beschichten. Nach der Beschichtung
wird die Pappe geschnitten, gefaltet und geklebt, wie dies erforderlich
ist. Wenn eine aseptische Verpackung benötigt wird, kann die Pappe sodann
mit einer Wasserstoffperoxidlösung
oder anderen geeigneten antimikrobiellen Mitteln behandelt werden.
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Es
sollte erkannt werden, dass zahlreiche Änderungen innerhalb des Schutzumfangs
der Erfindung vorgenommen werden können, der in den anhängenden
Ansprüchen
definiert ist. Beispielsweise können
alternative Substrate, wie beispielsweise kaschierte Pappe oder
Papier, verwendet werden.