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Gebiet der Erfindung
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In
einem ihrer Aspekte bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein
verbessertes katalytisches In-Lösung-Verfahren
zur Herstellung von Butylkautschuk-Polymeren. Insbesondere bezieht
sich die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung
von Butylkautschuk-Polymeren mit verbesserten Ausbeuten (Katalysatorwirksamkeiten)
bei Polymerisationstemperaturen von –100°C bis +50°C in preisgünstigen inerten Kohlenwasserstoff-Lösungsmitteln.
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Hintergrund der Erfindung
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Bei
konventionellen Verfahren des Standes der Technik zur Herstellung
von Butylkautschuk-Polymeren in Lösung (Lösungs-Butyl-Verfahren) verwendet
man hauptsächlich
Aluminiumtrihalogenid-Katalysatorsysteme, nämlich solche, in denen nur
Aluminiumtrichlorid oder Aluminiumtribromid verwendet werden (siehe z.B.
die US Patente 2,844,569 und 2,772,255). Diese Arbeitsweisen des
Standes der Technik sind nicht vollständig befriedigend, weil sie
bei sehr niedrigen Temperaturen (z.B. –90°C bis 110°C) durchgeführt werden, was zu hohen Kühlkosten
während
der Polymerisation führt.
Zusätzlich
dazu haben bei solchen niedrigen Temperaturen Polymer-Lösungen eine sehr hohe Viskosität und lassen
sich schwer handhaben. Weiterhin verursacht eine hohe Viskosität einer
Polymer-Lösung
eine sehr niedrige Wärmeübertragungsrate
und auch eine schlechte und schwierige Katalysatorverteilung.
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Aluminiumtrichlorid
hat den Nachteil, dass es eine geringe oder keine Löslichkeit
in vielen erwünschten
Kohlenwasserstoff-Lösungsmittelsystemen
hat und oft als eine Lösung
in Methylchlorid in die Reaktionsbeschickung eingeführt wird.
Obwohl Aluminiumtribromid in Kohlenwasserstoffen löslich ist,
kann die Verwendung desselben die unerwünschte Bildung von wesentlichen
Mengen sehr hochmolekularer Fraktionen verursachen, siehe das US
Patent 2,772,255 [Ernst et al.].
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Aluminiumdihalogenid-Katalysatoren
sind im Allgemeinen weniger reaktiv als die Aluminiumhalogenide,
sie bieten jedoch den Vorteil einer ausgezeichneten Löslichkeit
in Kohlenwasserstoffen. Um ihre Reaktivität zu verstärken, werden sie häufig zusammen
mit Cokatalysatoren verwendet.
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Das
Kanadische Patent 1,019,095 [Scherbakova et al. (Scherbakova)] lehrt
ein industrielles Verfahren zur Herstellung von Butylkautschuk in
Lösung.
Das Katalysatorsystem in dem Verfahren umfasst ein Alkylaluminiumhalogenid
[z.B. Ethylaluminiumsesquichlorid ((C2H5)2AlCl·Cl2AlC2H5)]
mit Wasser oder Schwefelwasserstoff als Cokatalysator und Isopentan
als Lösungsmittel. Über das
Verfahren sind nicht viele Einzelheiten bekannt, das sehr wahrscheinlich
bei –85°C bis –80°C und einem
Gehalt von Feststoffen in Lösung
von etwa 10 Gew.-% stattfindet.
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Das
US Patent 3,361,725 [Parker et al. (Parker)] lehrt, dass Mischungen
von Dialkylaluminiumhalogeniden (z.B. Dialkylaluminiummonochloride)
und Monoalkylaluminiumdihalogeniden (z.B. Monoalkylaluminiumdichloride),
wobei die letztere Komponente in geringen Mengen vorliegt, wirksame
Lösungs-Butylkautschuk-Katalysatoren
sind, bei sehr viel wirtschaftlicheren (höheren) Temperaturen arbeiten
und ausgezeichnete Kautschuke hoher Molmasse bilden als die konventionellen
Verfahren. Üblicherweise
werden die Kautschuk-Polymerisationen unter Verwendung der obigen
Katalysator-Mischungen
bei Temperaturen im Bereich von –87°C bis –57°C und vorzugsweise bei Temperaturen
von –79°C bis –68°C durchgeführt, wobei ausgezeichnete
Ergebnisse bei Temperaturen von oder nahezu von –73°C bei etwa atmosphärischem
Druck erhalten werden.
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In
dem Parker-Verfahren sind die Polymere in den nicht umgesetzten
Monomeren löslich,
so dass relativ geringe Mengen an Verdünnungsmittel verwendet werden
können.
Ziemlich geringe Mengen an Verdünnungsmittel
können
verwendet werden, z.B. von 0 bis 50 Vol.-% Verdünnungsmittel, bezogen auf das
Gesamtvolumen an Monomer und gesättigtem
Katalysator-Lösungsmittel. Üblicherweise
reicht die Konzentration an Verdünnungsmittel
während
der Polymerisation jedoch von 0 bis 20 Vol.-%. Vorzugsweise werden
die C5-C6-n-Paraffine,
z.B. n-Pentan und n-Hexan, verwendet.
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Die
Parker-Katalysatormischung besteht aus etwa 2 Mol-% bis etwa 10
Mol-% des Monoalkylaluminiumdihalogenids und etwa 90 Mol-% bis 98
Mol-% des Dialkylaluminiummonohalogenids. Gemäß Parker ist dies der bevorzugte
Weg, um die vorteilhafteste Kombination aus Leichtigkeit der Polymerisation,
gekoppelt mit der Katalysatoreffizienz und der guten Temperatursteuerung
während
der Polymerisationsreaktion zu erreichen. Diese letztere Eigenschaft
ist ein signifikanter Vorteil des Verfahrens. Andererseits sind
für die
Reaktion in dem bevorzugten Temperaturbereich Zeiten von etwa 50
bis 100 Minuten notwendig.
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US-A-3,757,000
offenbart ein Verfahren, umfassend das In-Kontakt-Bringen von Isobutylen
mit Styrol in Gegenwart einer Katalysator-Mischung, die EtAlCl2 und Wasser umfasst: US-A-3,757,000 offenbart
jedoch kein Verfahren, das das In-Kontakt-Bringen eines Monoolefin-Monomers
mit einem Mehrfacholefin-Monomer gemäß der vorliegenden Erfindung
umfasst.
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DE-A-23
28 541 offenbart ein Verfahren, umfassend das In-Kontakt-Bringen
von Isobutylen mit Isopren in Gegenwart einer Katalysator-Mischung,
die EtAlCl2 und Wasser umfasst. DE-A-23
28 541 offenbart jedoch kein Verfahren, umfassend das In-Kontakt-Bringen
eines C4-C8- Monoolefin-Monomers
mit einem C4-C14-Mehrfacholefin-Monomer
in Gegenwart einer Katalysator- Mischung,
die ein Monoalkylaluminiumdihalogenid und ein Aluminoxan umfasst,
mit der Maßgabe,
dass die Katalysator-Mischung kein Dialkylaluminiummonohalogenid
enthält.
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In
einer vorhergehenden Erfindung [Kanadische Patentanmeldung 2,252,295
(Gronowski)] verbesserte Bayer das Parker-Verfahren durch die direkte
Zugabe winziger Mengen von Wasser oder Aluminoxan zu der Katalysatorlösung. Die
Verwendung dieses verbesserten katalytischen Systems ergab höhere Reaktionsraten und
die Bildung eines Kautschuks mit höherer Molmasse als derjenigen,
die unter Verwendung des Parker-Katalysators gebildet wurde. Dadurch
wurde es ermöglicht,
Polymerisationen bei noch wirtschaftlicheren (d.h. höheren) Temperaturen
durchzuführen
als bei dem Verfahren, das von Parker gelehrt wird, wobei der sich
ergebende Kautschuk immer noch erwünschte Eigenschaften aufweist.
Zusätzlich
dazu wurde eine gute Temperatursteuerung während der Polymerisationen
beibehalten, während
der Isoprengehalt des Kautschuks höher war als derjenige von Kontrollreaktionen
unter Verwendung des konventionellen Parker-Katalysators.
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Dialkylaluminiumhalogenide
allein katalysieren die Butylkautschuk-Polymerisation nicht. Monoalkylaluminiumdihalogenide
können
die Polymerisationen von sich aus initiieren, um aber – wie oben
erwähnt
wurde – ihre
Reaktivität
zu verstärken,
werden sie häufig
zusammen mit Cokatalysatoren verwendet. Bis heute sind solche Cokatalysatoren
metallorganische Halogenide oder Halogen-enthaltende organische
Verbindungen der einen oder anderen Art.
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Es
wäre sehr
nützlich,
wenn man ein Verfahren für
die Herstellung von Butylkautschuk hätte, das bessere Ausbeuten
(Katalysatorwirksamkeiten) aufweist als solche, die bis heute unter
Verwendung von Alkylaluminiumdihalogenid erreichbar sind, und das
keine negative Auswirkung auf die Molmasse des sich ergebenden Polymers
hat.
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Kurzbeschreibung der Erfindung
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Es
wurde bestimmt, dass Alkylaluminiumdihalogenide durch direkte Zugabe
einer geringen Menge an Aluminoxan aktiviert werden können und
ein effizientes Katalysatorsystem, basierend auf einer Mischung
dieser zwei Verbindungen, für
die Herstellung von Butylkautschuk verwendet werden kann.
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Beschreibung der Erfindung
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein neues Verfahren
zur Herstellung von Butylkautschuk unter Verwendung eines Katalysatorssystems
bereitzustellen, das auf Alkylaluminiumdihalogeniden basiert, die
durch die direkte Zugabe einer geringen Menge an Aluminoxan aktiviert
werden.
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Demgemäß stellt
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Butylkautschuks
mit verbesserten Katalysator-Wirksamkeiten bereit, das auf Alkylaluminiumdihalogenid
als Katalysator basiert, wobei das Verfahren Folgendes umfasst:
das In-Kontakt-Bringen eines C4-C8-Monoolefin-Monomers mit einem C4-C14-Mehrfacholefin-Monomer
bei einer Temperatur im Bereich von –100°C bis +50°C in Gegenwart eines Verdünnungsmittels
und einer Katalysator-Mischung, die ein Monoalkylaluminiumdihalogenid
und ein Aluminoxan umfasst.
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Wie
oben erwähnt
wurde, bezieht sich das vorliegende Verfahren auf die Herstellung
von Butylkautschuk-Polymeren. Der Ausdruck "Butylkautschuk", wie er überall in dieser Beschreibung
verwendet wird, soll Polymere bezeichnen, die durch Umsetzung eines
hauptsächlichen
Anteils, z.B. 70–99,5
Gewichtsteilen, üblicherweise
85–99,5
Gewichtsteilen eines Isomonoolefins wie Isobutylen, mit einem geringeren
Anteil, z.B. 30–0,5
Gewichtsteilen, üblicherweise
15–0,5
Gewichtsteilen eines Mehrfacholefins, z.B. eines konjugierten Diolefins
wie Isopren oder Butadien, auf jeweils 100 Gewichtsteile dieser
umgesetzten Monomere, hergestellt werden. Das Isoolefin ist im Allgemeinen
eine C4-C8-Verbindung,
z.B. Isobutylen, 2-Methyl-1-buten,
3-Methyl-1-buten, 2-Methyl-2-buten und 4-Methyl-1-penten.
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Bevorzugt
wird ein Verfahren zur Herstellung eines Butyl-Polymers wobei das
Verfahren Folgendes umfasst: das In-Kontakt-Bringen eines C4-C8-Monoolefin-Monomers
mit einem C4-C14-Mehrfacholefin-Monomer
bei einer Temperatur im Bereich von –100°C bis +50°C in Gegenwart eines Verdünnungsmittels
und einer Katalysator-Mischung, die ein Monoalkylaluminiumdihalogenid
und ein Aluminoxan umfasst, mit der Maßgabe, dass die Katalysator-Mischung
kein Dialkylaluminiummonohalogenid enthält, wobei das C4-C14-Mehrfacholefin-Monomer ein konjugiertes
C4-C10-Diolefin
ist.
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Weiterhin
wird ein Verfahren zur Herstellung eines Butyl-Polymers bevorzugt,
das Folgendes umfasst: das In-Kontakt-Bringen eines C4-C8-Monoolefin-Monomers mit einem C4-C14-Mehrfacholefin-Monomer bei einer Temperatur
im Bereich von –100°C bis +50°C in Gegenwart
eines Verdünnungsmittels
und einer Katalysator-Mischung, die ein Monoalkylaluminiumdihalogenid
und ein Aluminoxan umfasst, mit der Maßgabe, dass die Katalysator-Mischung
kein Dialkylaluminiummonohalogenid enthält, wobei die Temperatur im
Bereich von –80°C bis +20°C liegt.
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Noch
mehr bevorzugt wird ein Verfahren zur Herstellung eines Butyl-Polymers, wobei das
Verfahren Folgendes umfasst: das In-Kontakt-Bringen eines C4-C8-Isomonoolefin-Monomers
mit einem konjugierten C4-C14-Diolefin-Monomer bei einer
Temperatur im Bereich von –80°C bis +20°C in Gegenwart
eines aliphatischen C4-C8-Kohlenwasserstoff-Verdünnungsmittels
und einer Katalysator-Mischung, die 0,1 bis 0,6 Gew.-% eines Monoalkylaluminiumdihalogenids,
bezogen auf die Gesamtmenge an vorliegendem Monomer, und ein Aluminoxan
umfasst, wobei das Gewichtsverhältnis
von Monoalkylaluminiumdihalogenid zu Aluminoxan im Bereich von 30:1
bis 10:1 liegt, mit der Maßgabe,
dass die Katalysator-Mischung kein Dialkylaluminiummonohalogenid
enthält.
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Der
Fachmann wird erkennen, dass es möglich ist, ein optionales drittes
Monomer einzuschließen,
um ein Butylterpolymer herzustellen. Z.B. ist es möglich, ein
Styrol-Monomer, vorzugsweise in einer Menge von bis zu 15 Gew.-%
der Monomer-Mischung, einzuschließen. Das bevorzugte Styrol-Monomer kann aus
der Gruppe ausgewählt
werden, die p-Methylstyrol, Styrol, α-Methylstyrol, p-Chlorstyrol,
p-Methoxystyrol, Inden (und Derivate desselben) und Mischungen derselben
umfasst. Das am meisten bevorzugte Styrol-Monomer ist aus der Gruppe
ausgewählt,
bestehend aus Styrol, p-Methylstyrol
und deren Mischungen. Andere geeignete copolymerisierbare Termonomere
sind dem Fachmann bekannt.
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Das
vorliegende Verfahren wird in einem Verdünnungsmittel durchgeführt. Obwohl
das Verdünnungsmittel
ein in der Technik konventionelles Verdünnungsmittel (z.B. Methylchlorid)
sein kann, wird es insbesondere bevorzugt, ein aliphatisches Kohlenwasserstoff-Verdünnungsmittel
zu verwenden. Geeignete aliphatische Kohlenwasserstoff-Verdünnungsmittel,
die gemäß dem vorliegenden
Verfahren verwendet werden können,
schließen – ohne aber
darauf beschränkt
zu sein – gesättigte,
aliphatische und alicyclische C4-C8-Kohlenwasserstoffe
wie Pentan, Hexan, Heptan, Isooctan, Methylcyclohexan und Cyclohexan
ein. Vorzugsweise werden die C5-C6-n-Paraffine verwendet, z.B. n-Pentan und
n-Hexan. Die gleichen gesättigten
Kohlenwasserstoffe dienen als "Lösungsmittel" für die Katalysator-Mischung.
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Die
in dem vorliegenden Verfahren verwendete Katalysator-Mischung umfasst
ein Monoalkylaluminiumdihalogenid, das durch die direkte Zugabe
einer geringen Menge an Aluminoxan aktiviert wird. Ein solches Katalysatorsystem
ist eine homogene Mischung.
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Die
Monoalkylaluminiumdihalogenide, die gemäß dem vorliegenden Verfahren
verwendet werden, können
aus C1-C8-Monoalkylaluminiumdihalogeniden
ausgewählt
werden und sind vorzugsweise C1-C4-Monoalkylaluminiumdihalogenide. Geeignete,
beispielhafte, bevorzugte C1-C4-Monoalkylaluminiumdihalogenide, die
gemäß dem vorliegenden
Verfahren verwen det werden können,
schließen
die folgenden – ohne
auf darauf beschränkt
zu sein – ein:
Methylaluminiumdichlorid, Ethylaluminiumdichlorid, Propylaluminiumdichloride,
Butylaluminiumdichlorid und Isobutylaluminiumdichlorid.
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Die
Menge an Monoalkylaluminiumdihalogenid, die bei der praktischen
Durchführung
der Erfindung verwendet wird, liegt im Bereich von 0,0001 Gew.-%
bis 1,0 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge an vorliegendem Monomer.
Mehr bevorzugt liegt die Menge im Bereich von 0,001 Gew.-% bis 0,2
Gew.-% und am meisten bevorzugt im Bereich von 0,01 Gew.-% bis 0,05
Gew.-%.
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Wie
oben festgestellt wurde, wird das vorliegende Verfahren in Gegenwart
eines Aluminoxans durchgeführt.
Die Aluminoxan-Komponente, die als Cokatalysator brauchbar ist,
ist typischerweise eine oligomere Aluminium-Verbindung, die durch die allgemeine
Formel (R2-Al-O)n dargestellt
wird, die eine cyclische Verbindung ist, oder durch die allgemeine
Formel:
R2(R2-Al-O)nAlR2 2 dargestellt
wird, die eine lineare Verbindung ist. In der allgemeinen Aluminoxan-Formel
ist R2 unabhängig aus C1-C10-Kohlenwasserstoffresten (z.B. Methyl,
Ethyl, Propyl, Butyl oder Pentyl) ausgewählt und n ist eine ganze Zahl
von 1 bis 100. R2 kann auch unabhängig davon
Halogen, einschließlich
Fluor, Chlor und Iod, und andere einbindige Nicht-Kohlenwasserstoffrest-Liganden
wie Amid und Alkoxid sein, mit der Maßgabe, dass nicht mehr als
25 Mol-% an R2 ein wie hierin beschriebener
Nichtkohlenwasserstoffrest sind. Am meisten bevorzugt ist R2 Methyl und ist n wenigstens 4.
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Aluminoxane
können
durch verschiedene Arbeitsweisen hergestellt werden, die in der
Technik bekannt sind. Z.B. kann ein Aluminiumalkyl mit Wasser, gelöst in einem
inerten organischen Lösungsmittel,
behandelt werden oder es kann mit einem hydratisierten Salz wie
hydratisiertem Kupfersulfat in Kontakt gebracht werden, das in einem
inerten organischen Lösungsmittel
suspendiert ist, um ein Aluminoxan zu ergeben. Bei der allgemeinen
Herstellung ergibt jedoch die Reaktion eines Aluminiumalkyls mit
einer einge schränkten
Menge an Wasser eine Mischung der linaren und der cyclischen Spezies,
und auch hier besteht die Möglichkeit einer Überbrückungs-Komplexierung (Vernetzung).
Die katalytische Wirksamkeit von Aluminoxanen hängt nicht nur von einer vorgegebenen
präparativen
Arbeitsweise sondern auch von einer Verschlechterung der katalytischen
Aktivität
("Alterung") bei der Lagerung
ab, falls keine geeignete Stabilisierung erfolgt. Methylaluminoxan
und modifizierte Methylaluminoxane werden bevorzugt. Für weitere
Beschreibungen siehe z.B. eines oder mehrere der folgenden US Patente:
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In
der vorliegenden Erfindung wird es bevorzugt, dass Aluminoxan in
einer solchen Menge zu der Katalysatorlösung gegeben wird, dass das
Gewichtsverhältnis
von Monoalkylaluminiumdihalogenid zu Aluminoxan im Bereich von 50:1
bis 1:50, vorzugsweise von 10:1 bis 1:10 liegt, und am meisten bevorzugt
ist das Verhältnis
1:1 bis 1:5.
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Die
Anwendung der vorliegenden Erfindung ergibt die Herstellung von
Butylkautschuk mit verbesserten Ausbeuten, d.h. mit höheren Katalysatorwirksamkeiten.
Zusätzlich
dazu weist der Kautschuk vergleichbare oder höhere Molmassen auf als solche,
die unter Verwendung herkömmlicher
Mittel erhalten werden. Dieser Aspekt ist auch ersichtlich, wenn
man Beispiel 1 mit den Beispielen 5 und 6 vergleicht, wobei die
thermischen Effekte ähnlich
sind. Weiterhin hat dieser Kautschuk einen engen Polydisperditätsindex
(Mw/Mn). Dies ist überraschend,
da die Verwendung eines Katalysatorssystems, das ein Dialkylaluminiumhalogenid,
ein Alkylaluminiumdihalogenid und ein Aluminoxan umfasst (d.h. das
Katalysatorsystem, das in der gleichzeitig anhängigen Kanadischen Patentanmeldung
2,308,257, angemeldet am 5. Mai 2000 offenbart wird), einen Kautschuk
mit einem breiteren Polydisperditätsindex ergibt als denjenigen
einer Kontrollreaktion in Abwesenheit von Aluminoxan. D.h. das Katalysatorsystem
der gleichzeitig anhängigen
Anmeldung ergibt ein Produkt, das eine breitere Molmassenverteilung
als diejenige einer Kontrolle aufweist.
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Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden unter Bezugnahme auf die folgenden
Beispiele erläutert.
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Beispiele
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Beispiel 1
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In
einen 50 ml Erlenmeyerkolben wurden 9,50 ml destilliertes Hexan
und 0,50 ml EtAlCl2 (1,0 M Lösung in
Hexanen) bei Raumtemperatur gegeben, um eine Katalysatorlösung zu
ergeben.
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In
einen 250 ml Dreihalskolben, der mit einem Überkopfrührer versehen ist, wurden 20,0
ml Isobutylen bei –80°C gegeben,
anschließend
wurden 40,0 ml Hexan bei Raumtemperatur und 0,45 ml Isopren bei
Raumtemperatur dazugegeben. Die Reaktionsmischung wurde auf –80°C gekühlt, und
0,400 ml der Katalysatorlösung
wurden zugegeben, um die Reaktion zu starten.
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Die
Umsetzung wurde in einer MBRAUNTM-Trockenbox
(TM = Warenzeichen) unter der Atmosphäre von trockenem Stickstoff
durchgeführt.
Die Temperaturänderungen
während
der Umsetzung wurden durch ein Thermoelement verfolgt. Nach 10 Minuten
wurde die Umsetzung beendet, indem man der Reaktionsmischung 5 ml
Ethanol zufügte.
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Die
Polymer-Lösung
wurde auf ein mit Teflon ausgekleidetes Aluminiumband ("tare") gegossen, und das
Lösungsmittel
und die nicht umgesetzten Monomere wurden in einem Vakuumofen bei
70°C verdampfen gelassen.
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Die
gravimetrisch bestimmte Ausbeute betrug 26,9 Gew.-%, Mn =
118800, Mw = 290900, und der Isopren-Gehalt
war 1,8 Mol-%.
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Dieses
Beispiel stellt das konventionelle Verfahren dar und wird nur für Vergleichszwecke
bereitgestellt.
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Beispiel 2
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Die
Methodik des Beispiels 1 wurde mit der Ausnahme wiederholt, dass
25 μl Methylaluminoxan (MAO,
10 gewichtsprozentige Lösung
in Toluol) direkt zu der oben im Beispiel 1 hergestellten Katalysatorlösung gegeben
wurden. Nach dem Rühren
wurden 0,400 ml dieser Lösung
sofort verwendet, um die Reaktion zu starten. Die Reaktionszeit
betrug 5 Minuten.
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Die
Polymer-Ausbeute betrug 40,4 Gew.-%, Mn =
150 500, Mw = 297100, und der Isopren-Gehalt
in dem Kautschuk war 1,7 Mol-%.
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Beispiel 3
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Die
Methodik des Beispiels 1 wurde mit der Ausnahme wiederholt, dass
50 μl Methylaluminoxan (MAO,
10 gewichtsprozentige Lösung
in Toluol) direkt zu der oben im Beispiel 1 hergestellten Katalysatorlösung gegeben
wurden. Nach dem Rühren
wurden 0,400 ml dieser Lösung
sofort verwendet, um die Reaktion zu starten. Die Reaktionszeit
betrug 5 Minuten.
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Die
Polymer-Ausbeute betrug 52,0 Gew.-%, Mn =
142 900, Mw = 293400, und der Isopren-Gehalt
in dem Kautschuk war 1,6 Mol-%.
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Beispiel 4
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Die
Methodik des Beispiels 1 wurde mit der Ausnahme wiederholt, dass
75 μl Methylaluminoxan (MAO,
10 gewichtsprozentige Lösung
in Toluol) direkt zu der oben im Beispiel 1 hergestellten Katalysatorlösung gegeben
wurden. Nach dem Rühren
wurden 0,400 ml dieser Lösung
sofort verwendet, um die Reaktion zu starten. Die Reaktionszeit
betrug 5 Minuten.
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Die
Polymer-Ausbeute betrug 40,0 Gew.-%, Mn =
155000, Mw = 303 200, und der Isopren-Gehalt
in dem Kautschuk war 1,7 Mol-%.
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Beispiel 5
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Die
Methodik des Beispiels 1 wurde mit der Ausnahme wiederholt, dass
100 μl Methylaluminoxan (MAO,
10 gewichtsprozentige Lösung
in Toluol) direkt zu der oben im Beispiel 1 hergestellten Katalysatorlösung gegeben
wurden. Nach dem Rühren
wurden 0,400 ml dieser Lösung
sofort verwendet, um die Reaktion zu starten. Die Reaktionszeit
betrug 5 Minuten.
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Die
Polymer-Ausbeute betrug 25,7 Gew.-%, Mn =
165 100, Mw = 321 000, und der Isopren-Gehalt
in dem Kautschuk war 1,7 Mol-%.
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Beispiel 6
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Die
Methodik des Beispiels 1 wurde mit der Ausnahme wiederholt, dass
150 μl Methylaluminoxan (MAO,
10 gewichtsprozentige Lösung
in Toluol) direkt zu der oben im Beispiel 1 hergestellten Katalysatorlösung gegeben
wurden. Nach dem Rühren
wurden 0,400 ml dieser Lösung
sofort verwendet, um die Reaktion zu starten. Die Reaktionszeit
betrug 5 Minuten.
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Die
Polymer-Ausbeute betrug 17,4 Gew.-%, Mn =
193700, Mw = 339500, und der Isopren-Gehalt
in dem Kautschuk war 1,4 Mol-%.
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Die
Ergebnisse der Beispiele 1 bis 6 sind in der Tabelle 1 aufgeführt. Diese
Ergebnisse erläutern
die vorteilhafte Auswirkung der Verwendung des neuen Katalysatorsystems
auf die Polymerausbeuten (Katalysatorwirksamkeiten) sowie auf die
Molmassen. Überraschenderweise
ergibt die MAO-Zugabe, um Alkylaluminiumdihalogenid zu aktivieren,
keine breitere Molmassenverteilung.
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