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Die
Erfindung betrifft die Verwendung von wenigstens einem Pflanzenölerzeugnis
für die
Herstellung einer Zusammensetzung, welche dazu bestimmt ist, die
Aktivität
der 5α-Reduktase
zu hemmen, insbesondere für
die Behandlung von Prostatavergrößerung,
Prostataadenom, Akne, Hyperseborrhoe, Alopezie und Hirsutismus.
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Die
Erfindung betrifft gleichfalls Verfahren zur kosmetischen Behandlung,
insbesondere von fettiger Haut, wie auch die Verwendung der beschriebenen
Pflanzenölerzeugnisse
als Zusatzstoffe in einem Nahrungsmittel für Menschen und/oder Tiere.
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Die
5α-Reduktase
ist ein mikrosomales, NADPH-abhängiges
Enzym, das in Form von zwei Isoenzymen, die ausgehend von zwei unterschiedlichen
Genen synthetisiert werden, existiert.
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Das
Isoenzym vom Typ 1 der 5α-Reduktase
findet sich im Wesentlichen in der Leber und der Haut, insbesondere
in den Talgdrüsen
der nicht-genitalen Haut und der behaarten Haut und tritt in der
Pubertät
auf. Das Isoenzym vom Typ 2 ist vorherrschend in der Prostata und
auf der Ebene der Haut im Bereich der differenzierten Geschlechtsbereiche:
Genitalregion, Bart, und spielt eine Rolle bei der Sexualdifferenzierung.
Die Verteilung der Isoenzyme der 5α-Reduktase vom Typ 1 und 2 auf
der Ebene der Haut und der Hautanhänge beim Menschen kann durch
die folgende Tabelle veranschaulicht werden.
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Es
existiert eine bestimmte Anzahl von Pathologien, für welche
eine angeborene oder erworbene Übersteigerung
der Aktivität
der 5α-Reduktase
in Gänze
oder bei der Hauptanzahl der beobachteten Beschwerden verantwortlich
ist.
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Beispielsweise
katalysiert dieses 5α-Reduktase-Enzym,
welches hauptsächlich
in den Genitalgeweben und in der Haut lokalisiert ist, beim Menschen
die Hydroxylierung von Testosteron zu 5α-Reduktase Dihydrotestosteron (DHT).
Da DHT nun ein deutlich aktiveres Androgen als Testosteron ist (ungefähr 2-mal
mehr), werden die Wirkungen von diesem Letzteren in den Geweben,
wo DHT produziert wird, verstärkt.
Eine zu hohe Aktivität
der 5α- Reduktase bewirkt
so zu hohe Androgenspiegel in Form von DHT in der Prostata, wo eine Überstimulation
von dieser Letzteren in einem unerwünschten Wachstum zum Ausdruck
kommt, welche zu der Pathologie der Prostatavergrößerung,
ja sogar zu einem Prostataadenom, welches zumeist eine chirurgische Intervention
erforderlich macht, führen
kann.
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Tabelle
1: Verteilung der Isoenzyme vom Typ 1 und 2 der 5α-Reduktase
auf der Ebene der Haut und der Hautanhänge beim Menschen
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Andere
Pathologien dermatologischer Art können beim Mann oder bei der
Frau als Ergebnis einer Überaktivität der 5α-Reduktase
beobachtet werden, nämlich
Akne, Hirsutismus oder ferner Alopezie.
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In
der Haut ist die Aktivität
der 5α-Reduktase
in der Talgdrüse
bedeutender als in den anderen Strukturen. Außerdem zeigen die seborrhoischen
Drüsen
eine bedeutendere 5α-Reduktase-Aktivität als jene
der anderen Hautterritorien. Folglich scheint das physiologische
Niveau der Talgsekretion eng mit der Aktivität dieses Enzyms verbunden zu
sein.
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Bei
Akne liegt eine Hyperaktivität
der 5α-Reduktase
vor. Mehr als eine Erhöhung
der Serumspiegel der Androgene ist es eine Zunahme der DHT-Vorstufen,
des Hauptfaktors der Talgbildungsfunktion, die an der Akne beteiligt
sind.
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Die
fettige Haut oder (Seborrhoe) bildet außer ihrem unangenehmen Aussehen
ein Gebiet, auf welchem Komplikationen auftreten können. Sie
befällt
die Zonen, wo die Talgdrüsen
zahlreich sind, und resultiert hauptsächlich aus einer übermäßigen androgenen
Stimulation der Talgproduktion durch diese speziellen Drüsen. Hyperseborrhoe
ist an dem Auftreten der Läsionen
von Akne vulgaris beteiligt.
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Bei
der behaarten Haut findet man das Isoenzym vom Typ 1 der 5α-Reduktase auf der
Ebene der Talgdrüsen
wie auch auf der Ebene des Haarfollikels. Das Isoenzym vom Typ 2
der 5α-Reduktase
ist hauptsächlich auf
der Ebene der inneren Epithelhülle
wie auch auf der Ebene der Hautpapille des Haars lokalisiert. Indessen muss
diese letztere Lokalisierung noch präzisiert werden.
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Die
androgene Alopezie, deren Pathophysiologie jener der Akne sehr nahe
kommt, ist die häufigste der
Alopezien und ohne Zweifel jene, wo der Bedarf an einer Therapie
der höchste
ist. Die 5α-Reduktase scheint
eine hervortretende Rolle bei dieser Pathologie zu spielen. Tatsächlich entwickeln
die Männer,
die unter einem genetischen Mangel an Isoenzym vom Typ 2 der 5α-Reduktase
leiden, keine androgene Alopezie.
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Unter
Berücksichtigung
des Vorangegangenen richtet sich die Forschung auf die Entwicklung
von Inhibitoren der 5α-Reduktase.
Bestimmte Steroide, wie Progesteron, sind in diesem Sinne getestet
worden, aber dessen schnelle Metabolisierung macht dieses in vivo
unwirksam. Um aktiv zu sein, muss der Inhibitor der 5α-Reduktase ausreichend
stabil sein, um die Aktivität
des Enzyms in vitro zu blockieren. Finasterid, ein kompetitiver
steroidartiger Inhibitor, erfüllt
diese Bedingung, weist aber eine höhere Aktivität gegenüber dem
Isoenzym vom Typ 2 als gegenüber
dem Isoenzym vom Typ 1 auf und diese beiden Isoenzyme haben lediglich 50%
Homologie hinsichtlich von deren Aminosäuresequenz. Es ist folglich
vor allem die gutartige Vergrößerung der
Prostata, bei welcher Finasterid bereits getestet wurde.
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Außerdem kennt
man gleichfalls den Extrakt von Serenoa repens als Referenz als
Inhibitor der 5α-Reduktase,
wobei der Extrakt von Serenoa repens verglichen mit Finasterid den
Vorteil aufweist, als Pflanzenextrakt natürlichen Ursprungs zu sein,
was einen besseren Vergleich für
getestete Produkte, die gleichfalls natürlichen Ursprungs sind, erlaubt.
Serenoa repens, welche gleichfalls unter der Bezeichnung Sabal serrulatum bekannt
ist, ist eine kleine Palme, die man in den Vereinigten Staaten (Florida),
in Nordafrika und in Spanien finden kann.
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Es
wurde jetzt ganz und gar überraschend
und unerwartet festgestellt, dass die Verwendung von bestimmten
Verbindungen pflanzlichen Ursprungs es erlaubt, eine bemerkenswerte
Wirkung einer Inhibition der Aktivität der 5α-Reduktase zu erhalten, wodurch
insbesondere ein neuer Ansatz für
die Behandlung der oben aufgeführten
dermatologischen Pathologien und/oder Störungen bzw. Leiden bereitgestellt
wird.
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Die
Erfindung bezieht sich so auf die Verwendung von wenigstens einem
Pflanzenölerzeugnis,
ausgewählt
aus der Gruppe, welche aus den Oleodestillaten von Pflanzenölen, den
unverseifbaren Anteilen von Pflanzenölen, den furanischen Lipiden
von Pflanzenölen
und den Mischungen dieser Letzteren gebildet wird, für die Herstellung
einer Zusammensetzung, welche dazu bestimmt ist, die Aktivität der 5α-Reduktase
zu inhibieren.
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Insbesondere
ist die erfindungsgemäße Verwendung
dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung dazu bestimmt ist,
das Isoenzym vom Typ 1 und/oder das Isoenzym vom Typ 2 der 5α-Reduktase
zu inhibieren.
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Unter
den Pflanzenölen,
die verwendet werden können,
kann man insbesondere Sonnenblumenöl, Palmöl, Palmkernöl, Kokosnussöl, Traubenkernöl, schwarzes
Senföl,
Mohnöl
("huile d'ocillette"), Karitéöl, Süßmandelöl, Sojaöl, Avocadoöl, Lupinenöl, Erdnussöl, Baumwollöl, Sesamöl, Olivenöl, Maisöl, Kakaoöl, Ricinusöl, Be henöl, Leinöl, Colzaöl, Orleanstrauchöl, Weizenkeimöl, Safloröl, Walnussöl, Haselnussöl und Rüböl aufführen.
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Unter "Oleodestillat von
Pflanzenölen" versteht man gemäß der Erfindung
ein Pflanzenöl,
das einem Schritt einer Aufkonzentrierung seiner unverseifbaren
Fraktion unterworfen worden ist.
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Der
unverseifbare Anteil ist die Fraktion eines Fetts, welche nach länger andauernder
Einwirkung einer alkalischen Base in Wasser unlöslich bleibt und durch ein
organisches Lösemittel
extrahiert werden kann. In den meisten der unverseifbaren Anteile
von Pflanzenölen
sind fünf
große
Gruppen von Substanzen vorhanden: gesättigte oder ungesättigte Kohlenwasserstoffe,
aliphatische oder terpenische Alkohole, Sterole, Phytosterole, Tocopherole,
die Carotinoid-Pigmente und Xanthophylle.
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Die
Pflanzenöle,
deren unverseifbarer Anteil und/oder deren Oleodestillat reich an
Tocopherolen und/oder Phytosterolen sind, sind für die erfindungsgemäße Verwendung
besonders bevorzugt. Der Fachmann auf diesem Gebiet versteht leicht,
dass der Ausdruck "reich" sich auf Gehalte
an Tocopherolen bzw. an Phytosterolen bezieht, die über den
jeweiligen mittleren Gehalten, die bei Berücksichtigung der Gesamtheit
der Pflanzenöle,
die dem Fachmann bekannt sind, insbesondere von jenen, die oben
aufgeführt
worden sind, erhalten werden, liegen.
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Es
können
verschiedene Verfahren eingesetzt werden, um die unverseifbare Fraktion
eines Pflanzenöls
aufzukonzentrieren: Kristallisation durch Kälte, Flüssig-Flüssig-Extraktion, Molekulardestillation.
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Die
Molekulardestillation ist besonders bevorzugt, wobei sie vorzugsweise
bei einer Temperatur zwischen ungefähr 180 und ungefähr 280°C ausgeführt wird,
indem ein Druck zwischen ungefähr
10–3 und
ungefähr
10–2 mm
Hg und vorzugsweise in der Größenordnung
von 10–3 mm
Hg aufrechterhalten wird. Die Konzentration des Destillats an unverseifbarem
Anteil kann 60% erreichen.
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Diese
Molekulardestillation wie auch eine jegliche andere Molekulardestillation
für die
Herstellung der gemäß der Erfindung
einzusetzenden Pflanzenölerzeugnisse,
wie nachfolgend beschrieben, wird vorzugsweise ausgeführt, indem
eine Vorrichtung verwendet wird, welche unter den Molekulardestillierapparaten
vom Zentrifugentyp und den Molekularvorrichtungen des Typs, der
mit einem abgeschabten Film arbeitet, ausgewählt wird.
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Die
Molekulardestillierapparate vom Zentrifugentyp sind den Fachleuten
auf diesem Gebiet bekannt. Beispielsweise beschreibt die Anmeldung
EP-0 493 144 einen Molekulardestillierapparat dieses Typs. Allgemein
wird das zu destillierende Erzeugnis in einer dünnen Schicht auf der erwärmten Oberfläche (heiße Oberfläche) eines
konischen Rotors, der sich mit hoher Geschwindigkeit dreht, ausgebreitet.
Der Destillationsraum wird unter Vakuum gesetzt. Unter diesen Bedingungen
tritt eine Verdampfung und kein Sieden der Bestandteile des unverseifbaren
Anteils ausgehend von der heißen
Oberfläche
auf, was den Vorteil hat, dass das Öl und der unverseifbare Anteil
(wobei diese Erzeugnisse den Ruf haben, fragil zu sein) während der
Verdampfung nicht abgebaut werden.
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Die
den Fachleuten auf diesem Gebiet gleichfalls bekannten Molekulardestillierapparate
des Typs, der mit einem abgeschabten Film arbeitet, umfassen eine
Destillationskammer, die mit einem sich drehenden Abstreifer ausgestattet
ist, welcher die kontinuierliche Ausbreitung des zu destillierenden
Erzeugnisses auf der Verdampfungsoberfläche (heiße Oberfläche) erlaubt. Die Dämpfe des
Erzeugnisses werden über
den Umweg eines gekühlten
Fingers, der im Zentrum der Destillationskammer platziert ist, kondensiert.
Die peripheren Einspeisungs- und Vakuumsysteme kommen jenen eines
Zentrifugendestillierapparats sehr nahe (Einspeisungspumpen, Flügel- und Öldiffusionsvakuumpumpen
u. s. w.). Die Gewinnung der Rückstände und
der Destillate in Glaskolben erfolgt durch Fließen aufgrund von Gravitation.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsweise
der Erfindung setzt man ein Oleodestillat ein, das aus der aus den
Oleodestillaten von Avocadoöl,
Sojaöl,
Lupinenöl,
Sonnenblumenöl
und den Mischungen von diesen Letzteren bestehenden Gruppe ausgewählt wird.
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Insbesondere
wird das Oleodestillat von Sonnenblume durch Molekulardestillation
eines als Nahrungsmittel dienenden Sonnenblumenöls erhalten. Die Destillationsbedingungen
sind vorzugsweise die folgenden:
- – Temperatur
von 230 bis 250°C;
- – Druck
von 10–3 bis
10–2 mm
Hg;
- – Destillationsgrad
ungefähr
5 bis 10 Masse-%.
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Der
Destillationsgrad kann auf die folgende Weise definiert werden:
es handelt sich um das auf 100% gebrachte Masseverhältnis der
Masse des Destillats zu der Summe (Masse des Destillats + Masse
des Rückstands).
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Das
so erhaltene Destillat, d. h. das Oleodestillat von Sonnenblume,
weist einen Gehalt an unverseifbarem Anteil zwischen ungefähr 6 und
ungefähr
10 Gew.-% einschließlich
auf, wobei der übrige
Teil aus den Triglyceriden von Sonnenblumenöl gebildet wird.
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Der
unverseifbare Anteil eines Pflanzenöls, der gemäß der Erfindung verwendet werden
kann, wird vorzugsweise in der Gruppe, die aus dem unverseifbaren
Anteil von Avocadoöl,
dem unverseifbaren Anteil von Sojaöl und den Mischungen von diesen
Letzteren besteht, ausgewählt.
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Der
Vergleich der Gehalte von verschiedenen Pflanzenölen: Soja, Baumwolle, Kokosnuss,
Olive und Avocado, an unverseifbaren Anteilen zeigt einen sehr bedeutenden
Gehalt an unverseifbarem Anteil von Avocadoöl, welcher durch Extraktion
gemäß verschiedenen
bekannten Verfahren erhalten werden kann. Typischerweise erstrecken
sich die erhaltenen Gehalte von 2 bis 7% unverseifbarer Anteil in
Avocadoöl
gegenüber 0,5%
in Kokosnussöl,
1% in Sojaöl,
1% in Olivenöl.
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Der
bedeutendere Gehalt an unverseifbarem Anteil in Avocadoöl bezogen
auf die anderen Pflanzenöle,
wie jenen, die oben erwähnt worden
sind, erklärt
sich insbesondere durch das Vorhandensein in dem unverseifbaren
Anteil von Avocadoöl
von Bestandteilen, die man im allgemeinen in dem unverseifbaren
Anteil von zahlreichen anderen Pflanzenölen nicht findet, wie furanische
Verbindungen und polyhydroxylierte Fettalkohole und die für sich allein
mehr als 50% des unverseifbaren Anteils ausmachen. Die für diesen
unverseifbaren Anteil von Avocado charakteristischen Substanzen
können
in zwei chemische Fraktionen eingeteilt werden, die als "Fraktion I" und "Fraktion H" bezeichnet werden.
Die aktiven Verbindungen für
die erfindungsgemäße Verwendung
finden sich in der Fraktion H und deren Vorstufen. Die Fraktion
H erscheint an erster Stelle bei einer Gasphasenchromatographie
des unverseifbaren Anteils von Avocadoöl.
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Bezüglich des
unverseifbaren Anteils von Sojaöl
kann man anmerken, dass dieser unverseifbare Anteil hauptsächlich aus
Sterolen (40 bis 65%) und Tocopherolen (≥ 10%) gebildet wird. Die hauptsächlichen
Sterole sind β-Sitosterol
(40 bis 70% der gesamten Sterole), Campesterol (15 bis 30% der gesamten
Sterole) und Stigmasterol (10 bis 25% der gesamten Sterole). Die
Tocopherole liegen in Form einer Mischung von α-Tocopherol (5 bis 35% der gesamten
Tocopherole), von γ-Tocopherol
(45 bis 70% der gesamten Tocopherole) und von δ-Tocopherol (10 bis 43% der
gesamten Tocopherole) vor.
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Im
Stand der Technik wurden mehrere Verfahren beschrieben, um die unverseifbare
Fraktion eines Pflanzenöls
zu extrahieren.
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Man
kann insbesondere das Verfahren zur Herstellung des unverseifbaren
Anteils von Avocadoöl
aufführen,
welches in dem Patent FR-2 678 632 im Namen der Laboratoires Pharmascience
beschrieben und beansprucht wird. Dieses Verfahren erlaubt, einen
unverseifbaren Anteil von Avocado zu erhalten, der verglichen mit
den klassischen Verfahren zur Herstellung des unverseifbaren Anteils
von Avocado reich an Fraktion H ist.
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So
kann der unverseifbare Anteil von Avocadoöl, der gemäß der Erfindung verwendet wird,
ausgehend von der frischen Frucht erhalten werden; vorzugsweise
wird der unverseifbare Anteil von Avocado aber ausgehend von der
vor der Extraktion des Öls
und der Verseifung vorab thermisch behandelten Frucht, wie in dem Patent
FR-2 678 632 beschrieben, hergestellt.
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Diese
thermische Behandlung besteht in einer kontrollierten Trocknung
der vorzugsweise frischen Frucht während wenigstens vier Stunden,
vorteilhafterweise wenigstens 10 Stunden, vorzugsweise zwischen ungefähr 24 und
ungefähr
48 Stunden bei einer Temperatur von vorzugsweise wenigstens ungefähr 80°C und vorzugsweise
zwischen ungefähr
80 und ungefähr
120°C.
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Man
kann gleichfalls das Verfahren zur Herstellung des unverseifbaren
Anteils von Sojaöl
aufführen, welches
ausgehend von einem Oleodestillat (oder "Konzentrat") des unverseifbaren Anteils von Sojaöl erhalten
wird. Dieses Oleodestillat oder "Konzentrat" eines unverseifbaren
Anteils wird durch Molekulardestillation hergestellt gemäß einem
Verfahren wie jenem, welches für
Lupinenöl
in der Patentanmeldung FR-2 762 512 beschrieben, aber für Sojaöl angepasst
worden ist. In diesem Verfahren wird das Sojaöl in einem Molekulardestillierapparat
vom Zentrifugentyp oder des mit einem abgeschabten Film arbeitenden
Typs bei einer Temperatur zwischen ungefähr 210 und 250°C und unter
einem starken Vakuum zwischen 0,01 und 0,001 Millimeter Quecksilber
(entsprechend 0,13 bis 1,3 Pa) destilliert. Das erhaltene Destillat
weist einen Gehalt an unverseifbarem Anteil zwischen 5 und 30 Gew.-%
auf und bildet folglich ein Oleodestillat (oder "Konzentrat") des unverseifbaren Anteils von Sojaöl. Dieses
Letztere wird dann gemäß einem
klassischen Verseifungsverfahren in Gegenwart von ethanolischer
Kalilauge verseift. Die erhaltene Mischung wird durch Dichlorethan
in einer Gegenstromsäule
extrahiert. Die Lösemittelphase
wird schließlich
durch Behandlung in einem Fallfilmverdampfer vom Lösemittel
befreit, um den unverseifbaren Anteil von Soja zu gewinnen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsweise
der Erfindung ist der unverseifbare Anteil von Pflanzenölen eine
Mischung von unverseifbaren Anteilen von Avocadoöl und von Sojaöl, wobei
das Gewichtsverhältnis des
unverseifbaren Anteils von Avocadoöl zu dem unverseifbaren Anteil
von Sojaöl
zwischen ungefähr
0,1 und unge fähr
9 einschließlich
und vorzugsweise zwischen ungefähr
0,25 und ungefähr
0,6 einschließlich
liegt.
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Man
kann insbesondere die Mischung von unverseifbaren Anteilen von Avocadoöl und von
Sojaöl,
wie sie von der Firma Laboratoires Pharmascience unter der Bezeichnung "Piascledine 300®" vertrieben wird,
die aus einer Mischung von 33,3 Gew.-% unverseifbarem Anteil von
Avocado und 66,6 Gew.-% unverseifbarem Anteil von Soja bezogen auf
das Gesamtgewicht der Mischung (wobei die übrig bleibenden 0,1% aus kolloidalem
Siliciumdioxid und Butylhydroxytoluol bestehen) besteht, einsetzen.
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Unter "furanischen Lipiden
von Pflanzenölen" versteht man gemäß der Erfindung
Verbindungen, die eine lineare, C11-C19-Kohlenwasserstoff-haltige, gesättigte oder
eine oder mehrere ethylenische oder acetylenische Ungesättigtheiten
umfassende Hauptkette und eine 2-Furanylgruppe an einem ihrer Enden
umfassen. Unter den furanischen Lipiden von Pflanzenölen, welche
gemäß der Erfindung
verwendet werden können,
bevorzugt man insbesondere die furanischen Lipide von Avocado. Die
Avocado umfasst tatsächlich
besondere Lipide vom furanischen Typ, deren Hauptbestandteil eine
einen Linolsäurerest
enthaltende Furanverbindung ist.
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Die
furanischen Derivate von Avocadoöl
wurden insbesondere in Farines, M., et al., 1995, J. of Am. Oil
Chem. SoC. 72, 473, beschrieben. Es ist heute wohl etabliert, dass
das Vorhandensein dieser furanischen Verbindungen in den Blättern oder
der Frucht nicht nur von der Sorte (wobei die Sorten Hass und Fuerte
die an furanischen Verbindungen reichsten sind), sondern auch von
der Weise der Gewinnung des Öls
oder eines anderen Pflanzenextrakts von Avocado (hexanischer oder
ethanolischer Extrakt der Avocadoblätter) abhängt.
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Tatsächlich ist
bekannt, dass diese furanischen Lipide Metabolite von anfänglich in
der Frucht und den Blättern
vorhandenen Verbindungen, die unter der Einwirkung der Wärme dehydratisieren
und zu furanischen Derivaten zyklisieren, sind.
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Beispielsweise
geht das einen Linolsäurerest
enthaltende Furan aus der thermischen Umwandlung der folgenden Vorläuferverbindung
hervor:
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Vorläuferverbindung
P 1H7
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Unter "furanischen Lipiden
von Avocado" versteht
man insbesondere gemäß der Erfindung
die Verbindungen, die der folgenden Formel entsprechen:
in welcher R eine lineare,
C
11-C
19-, vorzugsweise
C
13-C
17-Kohlenwasserstoff-haltige,
gesättigte
oder eine oder mehrere ethylenische oder acetylenische Ungesättigtheiten
umfassende Kette ist.
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Die
bekannten Verfahren, um diese speziellen Verbindungen ausgehend
von der Frucht oder dem Öl der
Avocadofrucht zu gewinnen, können
kurz entweder als präparative
Chromatographie oder als industrielle Verfahren, welche erlauben,
diese furanischen Lipide in einer Mischung mit den anderen unverseifbaren
Verbindungen von Avocado mit einem maximalen Gehalt an furanischen
Lipiden zwischen bestenfalls nur 50 und ungefähr 65 Gew.-% zu erhalten, zusammengefasst
werden.
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Ein
neues Verfahren zur Herstellung dieser furanischen Lipide von Avocado
bildet den Gegenstand der Einreichung einer Patentanmeldung vom
gleichen Tag. Es besteht im Wesentlichen in einem Verfahren der selektiven
Extraktion der furanischen Lipide von Avocado, welches dadurch gekennzeichnet
ist, dass es die Schritte umfasst, welche darin bestehen, einen
unverseifbaren Anteil von Avocado herzustellen, dann den unverseifbaren
Anteil von Avocado einem Schritt einer Molekulardestillation unter
Verwendung von für
eine Temperatur zwischen 100 und 160°C eingestellten Temperaturmitteln
und von für
einen Druck zwischen 10–3 und 5·10–2 mm
Hg eingestellten Druckmitteln zu unterwerfen.
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Dieser
Molekulardestillationsschritt, der spezielle Temperatur- und Druckbedingungen
einsetzt, bildet ein essentielles Merkmal dieses Verfahrens in Kombination
mit dem vorab erfolgenden Schritt einer Herstellung des unverseifbaren
Anteils, welcher bereits oben beschrieben worden ist.
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Gemäß der Erfindung
wird das Pflanzenölerzeugnis,
wie es oben beschrieben wurde, gemäß einem Anteil zwischen ungefähr 0,001
und ungefähr
100 Gew.-% einschließlich
(Möglichkeit
der Verwendung in reiner Form, ohne Trägersubstanz), vorzugsweise
zwischen ungefähr
0,01 und ungefähr
70 Gew.-% einschließlich
und noch spezieller zwischen ungefähr 0,1 und 10 Gew.-% einschließlich bezogen
auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung eingesetzt.
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Die
durch die erfindungsgemäße Verwendung
hergestellte Zusammensetzung kann außerdem eine aus pharmazeutischer,
dermatologischer oder kosmetischer Sicht annehmbare Trägersubstanz
umfassen. Man kann eine jegliche Trägersubstanz einsetzen, die
für die
galenischen Formen, die den Fachleuten auf diesem Gebiet bekannt
sind, in Hinblick auf eine Verabreichung auf topischem, oralem,
enteralem oder parenteralem, insbesondere rektalem Wege angepasst
ist.
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Insbesondere
kann diese Trägersubstanz
für die
Herstellung einer Zusammensetzung in Form einer ölartigen Lösung, einer Wasser-in-Öl-Emulsion, einer Öl-in-Wasser-Emulsion,
einer Mikroemulsion, eines ölartigen
Gels, eines wasserfreien Gels, einer Creme, einer Dispersion von
Vesikeln, von Mikrokapseln oder von Mikropartikeln, oder ferner
von aus Gelatine oder aus pflanzlichen Substanzen bestehenden harten
oder weichen Kapseln angepasst sein.
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Man
setzt vorzugsweise eine Trägersubstanz
ein, die für
eine Verabreichung auf topischem äußerlichem oder auf rektalem
Wege angepasst ist.
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Die
vorteilhafte Wirkung der Inhibition der 5α-Reduktase-Aktivität, welche durch die erfindungsgemäße Verwendung
bereitgestellt wird, erlaubt es, die so hergestellte Zusammensetzung
für therapeutische,
insbesondere dermatologische und kosmetische Behandlungen zu bestimmen.
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So
ist die erfindungsgemäße Verwendung
dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung für die Behandlung
von Hautpathologien und/oder -störungen
bzw. -erkrankungen, welche mit einer angeborenen oder erworbenen Übersteigerung
der Aktivität
der 5α-Reduktase verbunden
sind, bestimmt ist.
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Insbesondere
ist die erfindungsgemäße Verwendung
dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung für die Behandlung
von Prostatavergrößerung bestimmt
ist.
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Außerdem ist
die erfindungsgemäße Verwendung
dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung für die Behandlung
eines Prostataadenoms bestimmt ist.
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Die
Verwendung einer für
eine Verabreichung auf rektalem Wege angepassten Trägersubstanz,
wie oben beschrieben, kann insbesondere für diese Behandlungen von Prostatavergrößerung und/oder
Prostataadenom in Betracht gezogen werden.
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Die
erfindungsgemäße Verwendung
ist gleichfalls dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung
für die
Behandlung von Akne bestimmt ist.
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Die
erfindungsgemäße Verwendung
ist gleichfalls dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung
für die
Behandlung von Hyperseborrhoe bestimmt ist.
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Schließlich ist
die erfindungsgemäße Verwendung
gleichfalls dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung für die Behandlung
von Alopezie bestimmt ist.
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Die
erfindungsgemäße Verwendung
ist gleichfalls dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung
für die
Behandlung von Hirsutismus bestimmt ist.
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Die
Erfindung hat ferner ein kosmetisches Behandlungsverfahren von fettiger
Haut zum Gegenstand, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man
auf die Haut eine kosmetische Zusammensetzung aufträgt, die wenigstens
ein Pflanzenölerzeugnis,
wie oben beschrieben, enthält.
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Die
Erfindung hat außerdem
ein kosmetisches Behandlungsverfahren, außer einem Verfahren zur therapeutischen
Behandlung, von Haarausfall zum Gegenstand, welches dadurch gekennzeichnet
ist, dass man auf die behaarte Haut eine kosmetische Zusammensetzung,
die wenigstens ein Pflanzenölerzeugnis,
wie oben beschrieben, enthält,
aufträgt.
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Schließlich hat
die Erfindung gleichfalls ein kosmetisches Behandlungsverfahren,
außer
einem Verfahren zur therapeutischen Behandlung, von übermäßiger Behaarung
zum Gegenstand, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man auf
die Bereiche der Haut, die eine übermäßige Behaarung
aufweisen, eine kosmetische Zusammensetzung, die wenigstens ein
Pflanzenölerzeugnis,
wie oben beschrieben, enthält,
aufträgt.
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Tatsächlich erlauben
diese beiden letzteren kosmetischen Behandlungsverfahren im Gegensatz
zu den Behandlungen mit Hormonmedikamenten, das Aussehen zu verbessern,
indem die mit einer Alopezie verbundenen unansehnlichen Phänomene von
Haarausfall und die mit Hirsutismus verbundenen Phänomene von übermäßiger Behaarung
sichtbar verringert werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsweise
dieser kosmetischen Behandlungsverfahren ist das Pflanzenölerzeugnis
in der Zusammensetzung entsprechend einem Anteil zwischen ungefähr 0,001
und ungefähr
100 Gew.-% einschließlich
(Möglichkeit
einer Verwendung in reiner Form, ohne Trägersubstanz), vorzugsweise
zwischen ungefähr
0,01 und ungefähr
70 Gew.-% einschließlich
und noch spezieller zwischen ungefähr 0,1 und 10 Gew.-% einschließlich bezogen
auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung vorhanden.
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Die
gemäß des kosmetischen
Verfahrens der Erfindung aufgetragene kosmetische Zusammensetzung
enthält
vorteilhafterweise außerdem
wenigstens eine aus kosmetischer Sicht annehmbare Trägersubstanz,
wie oben beschrieben.
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Schließlich hat
die Erfindung ferner die Verwendung von wenigstens einem Pflanzenölerzeugnis,
wie oben beschrieben, als Zusatzstoff in einem Nahrungsmittel für Menschen
und/oder Tiere zum Gegenstand. Diese Nahrungsmittelverwendung ist
vorzugsweise dadurch gekennzeichnet, dass das Pflanzenölerzeugnis
in dem Nahrungsmittel entsprechend einem Anteil zwischen ungefähr 0,001
und ungefähr
100 Gew.-% einschließlich,
vorzugsweise zwischen ungefähr
0,01 und ungefähr
70 Gew.-% einschließlich
und noch spezieller zwischen ungefähr 0,1 und 10 Gew.-% einschließlich bezogen
auf das Gesamtgewicht des Nahrungsmittels vorhanden ist.
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Die
folgenden Beispiele sind dazu bestimmt, die Erfindung zu veranschaulichen,
und dürfen
keinesfalls dahingehend interpretiert werden, dass sie deren Umfang
beschränken
könnten.
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Zumindest,
wo nicht anders angegeben, sind die in den folgenden Beispielen
angegebenen Prozentangaben Gewichtsprozentangaben.
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Beispiel 1: Herstellung
von Pflanzenölerzeugnissen
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1.1) Oleodestillat (Konzentrat)
von Sonnenblumenöl
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Man
stellt ein Oleodestillat von Sonnenblume durch Molekulardestillation
eines als Nahrungsmittel verwendeten Sonnenblumenöls des Handels
in einem Molekulardestillierapparat vom Zentrifugentyp her. Die
Destillationsbedingungen sind die Folgenden:
- – Temperatur:
220°C;
- – Druck:
10–3 mm
Hg;
- – Destillationsgrad:
6,7 Masse-%;
- – Einspeisungsfördermenge:
18 kg/h.
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Das
erhaltene Destillat, das Oleodestillat von Sonnenblume, weist einen
Gehalt an unverseifbarem Anteil von ungefähr 6,2 Gew.-% auf, wobei der übrige Anteil
aus den Triglyceriden von Sonnenblumenöl besteht. Das so erhaltene
Oleodestillat wird als "Oleodestillat
von Sonnenblume-1" bezeichnet.
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1.2) Oleodestillat (Konzentrat)
von Avocadoöl
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Man
verfährt
wie oben für
das Oleodestillat von Sonnenblumenöl, ausgehend von einem Avocadoöl, wobei
die Destillationsbedingungen die Folgenden sind:
- – Temperatur:
230°C;
- – Druck:
10–3 mm
Hg;
- – Destillationsgrad:
10 Masse-%;
- – Einspeisungsfördermenge:
20 kg/h.
-
Das
erhaltene Destillat, das Oleodestillat von Avocadoöl, weist
einen Gehalt an unverseifbarem Anteil von ungefähr 50 Gew.-% auf, wobei der übrige Anteil
aus den freien Fettsäuren
und den Triglyceriden von Avocadoöl besteht.
-
Dieses
Erzeugnis wird nachfolgend als "Oleodestillat
von Avocado-1" bezeichnet.
-
1.3) Oleodestillat (Konzentrat)
von Lupinenöl
-
Man
verfährt
wie oben für
das Oleodestillat von Sonnenblumenöl, ausgehend von einem Lupinenöl, wobei
die Destillationsbedingungen die Folgenden sind:
- – Temperatur:
270°C;
- – Druck:
10–3 mm
Hg;
- – Destillationsgrad:
2,7 Masse-%;
- – Einspeisungsfördermenge:
18 kg/h.
-
Das
erhaltene Destillat, das Oleodestillat von Lupinenöl, weist
einen Gehalt an unverseifbarem Anteil von ungefähr 58 Gew.-% auf, wobei der übrige Anteil
aus den freien Fettsäuren
und den Triglyceriden von Lupinenöl besteht.
-
Dieses
Erzeugnis wird nachfolgend als "Oleodestillat
von Lupine-1" bezeichnet.
-
1.4 Unverseifbarer Anteil
von Avocado
-
100
g in Scheiben von ungefähr
5 mm Dicke geschnittene Avocado werden den folgenden Verfahrensschritten
unterworfen.
-
1.4.1) Thermische Behandlung
der Frucht
-
Man
stellt die aufgeschnittenen Früchte
24 h in einen auf 80°C
geregelten Ofen, dann zerkleinert man diese.
-
1.4.2) Gewinnung des Öls
-
Das
in dem vorangegangenen Schritt erhaltene Pulver wird mit Hexan durch
Druck in der Kälte
in einer Schneckenpresse vom Typ "KOMET" extrahiert. Der Presskuchen wird entfernt
und die Hexanlösung
wird unter verringertem Druck eingedampft. Das gewonnene Öl wird durch
einen Büchner-Trichter
filtriert, dann unter Stickstoff aufbewahrt. Man erhält so 20
g Avocadoöl.
-
1.4.3) Aufkonzentrierung
-
Man
setzt einen mit einem abgeschabten Film arbeitenden Destillierapparat,
wie oben beschrieben, der von der Firma Leybold unter der Bezeichnung "KDL4" vertrieben wird,
ein. Es handelt sich um eine Glasapparatur, welche ausgerüstet ist
mit einer Destillationskammer, die mit einem sich drehenden Abstreifer
ausgestattet ist, welcher die kontinuierliche Ausbreitung des zu
behandelnden Erzeugnisses auf der Verdampfungsoberfläche (heiße Oberfläche) erlaubt.
Die Dämpfe
des Erzeugnisses werden über
den Umweg eines gekühlten
Fingers, der im Zentrum der Destillationskammer platziert ist, kondensiert.
Die peripheren Einspeisungs- und
Vakuumsysteme kommen jenen eines Zentrifugendestillierapparats sehr
nahe (Einspeisungspumpen, Flügel-
und Öldiffusionsvakuumpumpen
u. s. w.). Die Gewinnung der Rückstände und
der Destillate in Glaskolben erfolgt durch Fließen aufgrund von Gravitation.
-
Die
Destillationstemperatur beträgt
ungefähr
230°C mit
einem Druck in der Größenordnung
von 10–3 mm
Hg. Die Rotationsgeschwindigkeit der Welle beträgt 200 U/min und die Einspeisungsfördermenge
beträgt 7
ml/min.
-
1.4.4) Verseifung
-
50
g Ölkonzentrat,
das wie in dem vorangegangenen Schritt erhalten worden ist, werden
mit 25 ml 12 N Kalilauge, 100 ml Ethanol gemischt und 4 h unter
Rückfluss
erwärmt.
Man setzt zu der wässrig-alkoholischen Phase
175 ml Wasser zu, dann setzt man 175 ml Dichlorethan zu und man
bewegt, dann lässt
man absitzen. Man gewinnt dann die organische Phase. Dieser Vorgang
wird 5- bis 6-mal
wiederholt. Die organischen Phasen werden vereinigt, mit Wasser
gewaschen und das Lösemittel
wird verdampft.
-
Man
erhält
so 20 g unverseifbaren Anteil. Dieses Produkt wird nachfolgend als "unverseifbarer Anteil von
Avocado-1" bezeichnet.
-
Man
kann selbstverständlich
für eine
Herstellung in industriellem Maßstab
die in einem Kolben erfolgenden Extraktionsschritte durch eine kontinuierliche
Extraktion in einer kontinuierlich betriebenen Flüssig-Flüssig-Extraktionsapparatur,
wie einer Pulsationskolonne, einem Mischer-Dekanter oder äquivalenten
Apparaturen, ersetzen.
-
1.5) Unverseifbarer Anteil
von Soja
-
In
einem Reaktor vom Grignard-Typ werden 100 kg Konzentrat oder Oleodestillat
von Sojaöl
unter Rückfluss
in Gegenwart von 40 kg wässriger
Kalilauge (50%-ig) und 200 1 Ethylalkohol verseift. Nach der Verseifung
wird die Reaktionsmischung durch Zugabe von 300 kg entmineralisiertem
Wasser verdünnt,
dann in eine Gegenstrom-Pulsationsextraktionskolonne befördert. Das
eingesetzte Lösemittel
ist Dichlorethan (DCE), Verhältnis
Lösemittel/wässrig-alkoholische
Lösung
= 1. Nach der Extraktion wird die organische Phase in einer kontinuierlich
mit entmineralisiertem Wasser beschickten Waschsäule gewaschen. Das Extraktionslösemittel DCE
wird schließlich
von dem rohen unverseifbaren Anteil in einem Verdampfer vom Typ
Fallfilmverdampfer abgetrennt.
-
Nach
dem Eindampfen durchläuft
der unverseifbare Anteil einen neuen Schritt eines forcierten Austreibens
des Lösemittels
wie auch einen Desodorierungsschritt bei hoher Temperatur.
-
Der
so erhaltene unverseifbare Anteil wird nachfolgend als "unverseifbarer Anteil
von Soja-1" bezeichnet.
-
1.6) Mischung von unverseifbaren
Anteilen von Avocado und Soja
-
Man
setzt die Mischung von unverseifbaren Anteilen von Avocado- und Sojaöl ein, wie
sie von der Firma Laboratoires Pharmascience unter der Bezeichnung "Piascledine 300®" vertrieben wird,
die aus einer Mischung von 33,3 Gew.-% unverseifbarem Anteil von
Avocado und 66,6 Gew.-% unverseifbarem Anteil von Soja bezogen auf
das Gesamtgewicht der Mischung besteht (wobei die übrig bleibenden
0,1% aus kolloidalem Siliciumdioxid und Butylhydroxytoluol gebildet
werden).
-
Diese
Mischung wird nachfolgend als "unverseifbare
Anteile von Avocado und von Soja-1" bezeichnet.
-
1.7) Furanische Lipide
von Avocado
-
Man
stellt einen unverseifbaren Anteil von Avocado, wie in dem Patent
FR-2 678 632 beschrieben, her. Dessen Zusammensetzung ist die Folgende:
– polyhydroxylierte
Fettalkohole | 24,3% |
– furanische
Lipide | 55,5% |
– Sterole | 3,1% |
– Squalen | 1,4% |
– andere
Substanzen | 15,7% |
-
Man
unterwirft diesen unverseifbaren Anteil einer Molekulardestillation
mit Hilfe des mit einem abgeschabten Film arbeitenden Molekulardestillierapparats,
der von der Firma Leybold unter der Bezeichnung "KDL4" vertrieben
wird. Die Destillationsbedingungen sind die Folgenden:
- – Temperatur
der heißen
Oberfläche:
108°C
- – Druck:
10–3 mm
Hg
- – Rotationsgeschwindigkeit
der Welle: 240 U/min
- – Fördermenge
des unverseifbaren Anteils von Avocado: 400 ml/h
- Destillationsausbeute: 48,6%
Zusammensetzung
des Destillats – polyhydroxylierte
Fettalkohole: | n.
m. |
– furanische
Lipide | 99,1% |
– Sterole | n.
m. |
– Squalen | n.
m. |
– andere
Substanzen | 0,9% |
-
Es
handelt sich folglich um ein an furanischen Lipiden sehr reiches
Destillat insoweit, als der Gehalt an diesen Letzteren 99% übersteigt.
Dieses Destillat wird in der Folge als "Lipide-1" bezeichnet.
-
Beispiel 2: Auswertung
der inhibitorischen Aktivität
auf die Aktivität
der 5α-Reduktase
durch Messung des ausgehend von Testosteron durch DU145-Zellen gebildeten
5-Dihydrotestosterongehalts
-
1) Material und Methoden
-
1.1) Material
-
Die
Prostatazellen DU145 stammen von einer ausgehend von einem Prostatakarzinom
erhaltenen Tumorlinie (Nr. ATCC HTB 81). Das MEM-Medium (Ref. 0410265),
Glutamin und Gentamycin stammen von Gibco. Das fötale Kälberserum (FCS) stammt von
DAP und wird dekomplementiert (45 min bei 56°C) verwendet. Die für die Kultur
dienenden Plastikwaren (Gefäße und Platten)
stammen von Costar. Das Testosteron stammt von Sigma.
-
1.2) Methoden
-
1.2.1) Herstellung der
Reihen von Erzeugnissen
-
Ausgehend
von jedem der getesteten Erzeugnisse wird eine Stammlösung in
Ethanol mit einer Konzentration von 10 mg/ml hergestellt.
-
Der
für die
Experimente eingesetzte Konzentrationsbereich ist der folgende:
0, 5, 10, 50, 100 und 500 Mikrogramm/ml (Verdünnung vorgenommen in Kulturmedium).
-
Da
das pro Vertiefung zugesetzte Extraktvolumen 20 Mikroliter/Vertiefung
beträgt,
sind die herzustellenden Lösungen
50-fach konzentriert.
-
Vorbereitung des Testosterons
-
Es
wird eine 10 mM Testosteron-Stammlösung in Ethanol hergestellt.
Im Zeitpunkt von dessen Verwendung wird diese Lösung in dem Kulturmedium 1
: 1000 verdünnt
und 10 Mikroliter werden pro Vertiefung zugesetzt.
-
1.2.2) Inhibitionsexperimente
der 5α-Reduktase
der DU 145
-
Die
DU145-Prostatazellen werden bei 37°C, 5% CO2 in
MEM-Medium, welches Glutamin (2 mM), Gentamycin (50 Mikrogramm/ml)
und 10% FCS enthält,
kultiviert. Ihr Subkultivierungsverhältnis beträgt 1 : 10.
-
Vor
dem Beginn des Experiments werden die Zellen in Platten mit 6 Vertiefungen
in einer Menge von 2·105 DU145 pro Vertiefung/1 ml Medium, welches
lediglich 1% FCS enthält,
in Kultur genommen. Die Zellen werden 3 Tage bei 37°C, 5% CO2, gehalten. Am Tag des Experiments wird
das in den Vertiefungen enthaltene Kulturmedium entfernt und durch
neues Medium, welches 1% FCS enthält, ersetzt. Das Testosteron
(Endkonzentration 0,1 mikromolar) wie auch die Extrakte mit den
verschiedenen Konzentrationen werden zu dem Medium in einer Menge
von 10 bzw. 20 Mikrolitern/Vertiefung zugesetzt. (Die "Kontroll"vertiefungen entsprechen Zellen,
die in Gegenwart von Testosteron und eines Äquivalents Ethanol inkubiert
werden. Dies erlaubt, die Wirkung des Lösemittels auf die Kulturen
abzuziehen und den Prozentsatz von DHT, welches in Abwesenheit von
Inhibitor gebildet wird, zu bestimmen). Die Zellen werden dann bei
37°C, 5%
CO2, inkubiert. Nach 3 h werden die Kulturüberstände gesammelt
und bei –80°C bis zur
quantitativen Bestimmung eingefroren.
-
Messung des Gehalts von
gebildetem DHT
-
Prinzip:
Extraktion der lipophilen Produkte durch Ether, Aufkonzentrierung
der Proben hinsichtlich DHT durch Affinitätschromatographie und radioimmunologische
Quantifizierung
-
Vorbereitung der Proben
-
- – Nachdem
die Proben gevortext worden sind, die Proben in "SEPEX"-Flaschen füllen.
- – Zu
jedem Röhrchen
0,1 ml der radioaktiven "3H-Rdt"-Lösung (für die Auswertung
der Extraktionsausbeute) zusetzen. Die Flaschen mit einem Stopfen
verschließen,
diese nacheinander mittels des Vortex bewegen.
- – Bei
Umgebungstemperatur 30 min stehen lassen. Dann jede Flasche erneut
mittels des Vortex bewegen.
- – Zu
jeder Flasche: 5 ml Ethylether hinzusetzen.
- – Die
Flaschen mit einem Stopfen verschließen und manuell kräftig bewegen.
Einige Minuten absitzen lassen.
- – Die
wässrigen
Phasen bei –30°C während wenigstens
1 h einfrieren.
- – Die
etherische Phase in einem entsprechenden 5 ml-Borosilicat-Versuchsröhrchen sammeln.
- – Die
etherische Phase mit Hilfe des Verdampfer +37°C-Wasserbad-Systems vollständig eindampfen.
-
Abtrennung
des DHT
-
- • Vorbereitung
der Säulen:
Herstellen der Säulen
in 5 ml-Kulturpipetten
aus Glas mit 10 cm Chromatolith A.
- • Spülen der
Säulen:
3 ml reines Isooctan Combitips (3-mal), wobei man durch einfache
Schwerkraft strömen
lässt.
- • Elution
der trockenen etherischen Extrakte.
- – Jeder
trockene Extrakt wird mit 1 ml reinem Isooctan aufgenommen, kräftig gevortext.
15 min bei Umgebungstemperatur warten. Erneut mittels Vortex bewegen.
- – Wenn
die 3 ml Isooctan (Waschen der Säulen)
eluiert sind, die in Isooctan wieder aufgenommenen trockenen etherischen
Extrakte auf die Säule
umfüllen.
Eluieren lassen.
- – Jedes "trockener Extrakt"-Röhrchen mit
1 ml reinem Isooctan Combitips spülen, kräftig vortexen. 15 min bei Umgebungstemperatur
warten. Erneut mittels Vortex bewegen und auf die Säule, wie
zuvor, umfüllen.
- – Mit
4 ml reinem Isooctan waschen.
- • Gewinnung
des DHT
- – Herstellung
des Elutionslösemittels
(Mischung von 6% Isooctan/Ethylacetat: 94/6 (Vol./Vol.))
- – Eluieren
mit 6 ml (Pipette) dieser Mischung.
- – Das
DHT-Eluat in identifizierten 5 ml-Versuchsröhrchen aus Borosilicat sammeln.
- • Behandlung
des DHT-Eluats: Verdampfen des Lösemittels
des Eluats mit Hilfe des Verdampfer-Wasserbad (37°C)-Systems.
-
RIA-Quantifizierung
-
- • Verteilungsprotokoll:
Die Proben mit 0,5 ml RC-Puffer, den Leerwert mit 1 ml Rcet-Puffer,
die Kontrollen mit 0,5 ml RC-Puffer
wieder aufnehmen. 15 min in den 37°C-Brutschrank stellen. Beim
Herausnehmen aus dem Brutschrank die Röhrchen erneut bewegen (1 min).
In identifizierte 5 ml-Hämolyseröhrchen aus
Glas in der folgenden Reihenfolge zugeben:
- – Puffer:
Gesamte Aktivität
(GA): 0,7 ml RC-Puffer, nichtspezifische Aktivität (N): 0,2 ml RC-Puffer, Bereich: allein
der Punkt 0 des Bereichs (bezeichnet als B0) umfasst 0,1 ml RC-Puffer;
- – Standardlösung (1000
bis 7,8 pg/Röhrchen):
0,1 ml der jeweiligen Standardlösung.
- – 0,1
ml trockener Extrakt, der in dem Puffer wieder aufgenommen worden
ist.
- – Dann
das Antiserum verteilen: 0,1 ml in alle Röhrchen außer GA und N.
- – Dann
die "3HD"-Quantifizierungslösung verteilen:
0,1 ml in alle Röhrchen.
- – Vortexen
und mit einem Parafilm abdecken.
- – Inkubation
bei 4° während mindestens
1 h 30 (höchstens
24 h).
- • Vorbereitung
des "Carbon-Dextran": Suspendieren des "Carbon-Dextran" in einem Becherglas,
dann für wenigstens
1 h 30 in ein Eiswasserbad bei 4°C.
- • Reinigungsausbeute
an DHT
- – In
6 kleine Szintillationsfläschchen
(3 pro Reihe) einfüllen:
0,4 ml RC-Puffer + 0,1 ml der "3H-Rdt"-Lösung (Flasche
des ersten Tags im Kühlschrank).
Leerwerte: 0,5 ml des rekonstituierten trockenen Extrakts als Leerwert
nehmen. Proben und Kontrollen: 0,25 ml RC-Puffer + 0,25 ml Extrakt
nehmen.
- – Zu
allen Fläschchen
5 ml Szintillationsflüssigkeit
hinzusetzen.
-
Abtrennung des freien
DHT von jenem, das an den Antikörper
gebunden ist
-
- – Suspendieren
des "Carbon-Dextran" unter magnetischem
Rühren
in einem Eiswasserbad.
- – 0,5
ml "Carbon-Dextran" zu allen Röhrchen außer AT in
maximal 2 min zusetzen.
- – Vortexen,
die Röhrchen
in das Eiswasser zurückstellen.
Genau 10 min warten. Bei 4°C,
3400 Upm, 11 min zentrifugieren.
- – 0,5
ml von jedem Überstand
(einschließlich
AT) in ein kleines Zählfläschchen
pipettieren.
- – 5
ml Szintillationsflüssigkeit
zusetzen. Bewegen, 30 min bei Umgebungstemperatur äquilibrieren
lassen.
- – 2
min mit dem Beta-Zähler
(Beckman, LS 6000 SE) zählen
lassen.
-
2)
Ergebnisse
2.1) Auswertung der Umwandlung von Testosteron in
5-Dihydrotestosteron durch die DU145-Zellen – Bestimmung der IC 50
Tabelle
2
-
Beispiel 3: Zusammensetzungen
in Form von Öl-in-Wasser-Emulsionen,
die gemäß der Erfindung
verwendet werden können
-
Die
nachfolgenden Zusammensetzungen 1.1 bis 1.3 sind jeweils auf die
folgende Weise hergestellt worden.
-
Die
die wässrige
Phase bildenden Bestandteile (Wasser und Glycerin) werden in ein
75°C-Wasserbad gesetzt.
Die Komponenten der Fettphase mit Ausnahme des SEPIGEL 305, des
SILICON SF 1202 und des Pflanzenölerzeugnisses
(jeweils nachfolgend hergestellt unter den Bezeichnungen "Oleodestillat von
Sonnenblume-1", "Unverseifbare Anteile-1" und Lipide-1") werden in das 75°C-Wasserbad
gesetzt. Unmittelbar vor der Emulgierung setzt man zu der Fettphase
das SILICON 1202 und das jeweilige Pflanzenölerzeugnis zu. Man nimmt dann
die Emulgierung mittels einer Turbine bei langsamer Geschwindigkeit
durch Inkorporation der Fettphase in die wässrige Phase vor. Wenn die
Zubereitung die Temperatur von 60°C
erreicht, setzt man das SEPIGEL 305 mittels der Turbine bei hoher
Geschwindigkeit zu. Man lässt
die Zusammensetzung dann im Ruhezustand bis auf Umgebungstemperatur
vor ihrer Verwendung in den nachfolgend beschriebenen Versuchen abkühlen.
-
-
-