-
ADNF
I-Polypeptide haben eine aktive Kernstelle mit der folgenden Aminosäuresequenz: Ser-Ala-Leu-Leu-Arg-Ser-Ile-Pro-Ala
("SALLRSIPA" oder in Kurzdarstellung "SAL" oder "ADNF-9"). Auch ADNF III-Polypeptide
haben eine aktive Kernstelle mit einigen Aminosäureresten, nämlich die
folgende Aminosäuresequenz: Asn-Ala-Pro-Val-Ser-Ile-Pro-Gln
('NAPVSIPQ" oder in Kurzdarstellung "NAP"). Bei diesen ADNF-Polypeptiden
wurde kürzlich
bei jedem einzelnen eine beachtliche Potenz und Aktivität in Tiermodellen
in Verbindung mit einer Neurodegeneration festgestellt. [Gozes et
al., J. Pharmacology and Experimental Therapeutics, Band 293: 1091 – 1098]
-
In
einer Ausführung
der vorliegenden Erfindung wurde entdeckt, dass die postnatale Verabreichung
von Mischungen aus ADNF I- und ADNF-III-Polypeptiden auch die Leistungsfähigkeit,
wie Lernen und Gedächtnisfunktion
bei Tiermodellen verbessert, die z. B. unter einer Neuropathologie,
Alzheimerschen Erkrankung, Down-Syndrom, Alter, mentaler Retardierung
(z. B. fragiles X-Syndrom) leiden, sowie bei normalen Tieren. Die
Polypeptide der Erfindung können
auch zur Verbesserung des Kurzzeit- und Referenzgedächtnisses
verwendet werden.
-
So
schließen
Anwendungen von Mischungen aus ADNF I- und ADNF III-Polypeptiden der
vorliegenden Erfindung die Verbesserung der Leistung von Subjekten
mit z. B. einer Neuropathologie, sensorisch-motorischen Problemen,
die Verbesserung der Leistungen von bei kognitiven Aufgaben geschwächten Subjekten,
die Verbesserung der Leistungen von Subjekten mit Gedächtnisschwächen, die Verbesserung
der Leistungen von normalen Subjekten und dergleichen ein. Dementsprechend
können Ausführungen
der Erfindung in geeigneten Rezepturen angewendet werden, um den
erforderlichen Zeitraum zum Erlernen von kognitiven, motorischen
oder Aufgaben der Wahrnehmung zu reduzieren. Alternativ dazu können erfindungsgemäße Zusammensetzungen
in geeigneter Rezeptur zur Erhöhung
des Zeitraums angewendet werden, in dem man sich an kognitive, motorische
oder Aufgaben der Wahrnehmung erinnert. Als weitere Alternative
können
Ausführungen
der Erfindung in geeigneter Rezeptur dafür verwendet werden, die Menge
und/oder Schwere von Fehlern beim Abrufen von kognitiven, motorischen
oder Aufgaben der Wahrnehmung zu reduzieren. Eine solche Behandlung
kann sich insbesondere bei Individuen als vorteilhaft erweisen,
die eine Verletzung des Nervensystems erlitten haben, oder eine Erkrankung
des Nervensystems durchgestanden haben. Mischungen aus ADNF I- und
ADNF III-Polypeptiden werden erkrankten Individuen verabreicht,
und anschließend
wird das Individuum einer kognitiven, motorischen oder einer Aufgabe
der Wahrnehmung ausgesetzt. Zudem können Mischungen aus ADNF I- und
ADNF III-Polypeptiden auch normalen Subjekten verabreicht werden,
um ihre Leistungsfähigkeit
zu verbessern (z. B. Lernfähigkeit
und Gedächtnisfunktion).
Die Mischungen aus ADNF I- und ADNF III-Polypeptiden können vor allem für eine ältere Bevölkerung
nützlich
sein, deren Gedächtnisfunktion
(z. B. Kurzzeitgedächtnis)
in der Regel nachgelassen hat.
-
In
einer anderen Ausführung
basiert die vorliegende Erfindung zum Teil auf der Entdeckung, dass
wenn Tiere in utero mit aktivitätsabhängigen neutrotrophischer
Faktor (ADNF)-Polypeptiden behandelt werden, die Mischungen aus
ADNF I- und ADNF III-Polypeptiden die postnatale Lernfähigkeit und
Gedächtnisfunktion
und insbesondere räumliches
Lernen verbessert hat. Überraschender
Weise wird dieser Langzeiteffekt von ADNF I und ADNF III-Polypeptiden
selbst dann beobachtet, wenn nur eine Dosis einer Mischung aus ADNF
I und ADNF III-Polypeptiden zu Beginn der Trächtigkeit pränatal verabreicht
wurde. Ebenfalls überraschend
ist, dass dieser erhöhte
Lern- und Gedächtniseffekt
von Mischungen aus ADNF I – und
ADNF III-Polypeptiden auch
bei Tieren mit einer normalen geistigen Fähigkeit zu beobachten ist (z.
B. bei normalen Mäusen ohne
jegliche geistige Schwächung).
Daher können Mischungen
aus ADNF I- und ADNF III-Polypeptiden normale Tiere über ihre
natürliche
Lern- und Gedächtnisfähigkeit
hinaus bringen und ihre kognitiven Fähigkeiten verbessern.
-
Wie
vorausgehend beschrieben, haben sich diese ADNF Polypeptide mit
einer beachtlichen Potenz und Aktivität in Tiermodellen erwiesen,
insbesondere in solchen, die mit einer Neurodegeneration in Verbindung
stehen. Allerdings wurden die Auswirkungen von ADNF Polypeptiden
auch dann beobachtet, wenn sie bei Tieren postnatal verabreicht
wurden. Nun wurde zum ersten Mal entdeckt, dass die pränatale Behandlung
mit Mischungen aus ADNF I und ADNF III-Polypeptiden die postnatale
Lernfähigkeit und
Gedächtnisfunktion
von Tieren erhöhen
kann, was für
normale Tiere als auch für
geistig geschwächte
Tiere gilt. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung sind
bei dem Hinweis auf ADNF Polypeptide in der Spezifizierung immer
Mischungen aus ADNF I und ADNF III-Polypeptiden gemäß dem unabhängigen Patentanspruch
1 gemeint.
-
Die
vorliegende Entdeckung hat bei menschlichen Subjekten für die Verbesserung
ihrer Lernfähigkeit,
ihrer Gedächtnisfunktion
und bei assoziierten geistigen Prozessen signifikante Anwendungszwecke.
Selbst normale menschliche Subjekte können von der pränatalen
Behandlung mit Mischungen aus ADNF I – und ADNF III-Polypeptiden
einen Nutzen ziehen. Zudem findet die vorliegende Entdeckung bei Subjekten
Anwendung, die geistig eingeschränkt sind.
Wenn zum Beispiel bei einem Fötus
diagnostiziert wird, dass er eine geistige Retardierung oder ein Down-Syndrom
hat, kann der Fötus
in utero mit Mischungen aus ADNF I und ADNF III-Polypeptiden behandelt
werden, so dass seine postnatale Lernfähigkeit und seine Gedächtnisfähigkeiten
verbessert werden. Selbst ohne spezifische Diagnose einer geistigen
Retardierung oder eines Down-Syndroms können Mischungen aus ADNF I-
und ADNF III-Polypeptiden vorbeugend und unter bestimmten Umständen an
einen Fötus
verabreicht werden. Zum Beispiel bei einer familiären Vorgeschichte
einer geistigen Retardierung (z. B. fragiles X-Syndrom) können Mischungen
aus ADNF I- und ADNF III-Polypeptiden vorbeugend dem Fötus in utero
verabreicht werden. In einem anderen Beispiel, wenn die Mutter z.
B. älter
als 35 ist und folglich ein höheres
Risiko hat, ein Baby mit Down-Syndrom oder anderen genetischen Defekten
zu bekommen, können
dem Fötus
in utero Mischungen aus ADNF I- und ADNF III-Polypeptiden vorbeugend
verabreicht werden.
-
Es
können
verschiedene Parameter gemessen werden, um festzustellen, ob ein
ADNF-Polypeptid oder eine Kombination aus ADNF Polypeptiden in vivo
die Leistungsfähigkeit
(z. B. Lernfähigkeit
und Gedächtnis)
verbessert. Zum Beispiel kann der Test der versteckten Plattform
nach dem Morris-Wasserlabyrinth angewendet werden, der unter Material
und Methoden im nachfolgenden beschrieben wird. In der Regel werden
Mäuse,
die mit ADNF Polypeptiden behandelt werden und Kontrollmäuse (die
nicht mit ADNF Polypeptiden behandelt werden) trainiert, um durch
Erlernen der Position einer versteckten Plattform und durch Daraufklettern
einer Schwimmaufgabe zu entgehen. Die Zeit, die sie brauchen, um
diese Aufgabe zu erfüllen,
wird als Fluchtlatenz bezeichnet. Dieser Test kann einmal oder mehrmals
täglich
eine bestimmte Anzahl von Tagen durchgeführt werden. Ein Aufschluss
gebender Parameter für
verbesserte Lern- und Gedächtnisfähigkeit
liegt in der Reduzierung der Reaktionszeit, innerhalb der durch
Klettern auf die versteckte Plattform der Schwimmaufgabe entgangen
werden kann. Siehe auch die in Gozes et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 93: 427–432
(1996) beschriebenen Methoden. Tiere, die mit geeigneten ADNF-Polypeptiden
behandelt werden, werden in ihrer Lernfähigkeit und Gedächtnisfähigkeit
im Vergleich zu den Kontrolltieren, die nicht mit ADNF-Polypeptiden
behandelt werden, eine Verbesserung aufweisen. Die Ausführungen
der Erfindung sind nicht auf die Testbeispiele beschränkt, die
zur Messung der Leistung verwendet werden. Es kann jegliche geeignete
Testmethode verwendet werden, um die Leistung wie Lernen und Gedächtnis zu
messen.
-
Es
können
auch andere in der Technik bekannte Methoden bei menschlichen Subjekten
angewendet werden, um festzustellen, ob ADNF-Polypeptide oder eine
Kombination von ADNF-Polypeptiden die Leistung (z. B. Lernfähigkeit
und Gedächtnis)
in vivo verbessern. Zum Beispiel umfassen diese Methoden das Prüfen des
Gedächtnisses
oder der Lernfähigkeit über einen
längeren
Zeitabschnitt durch den Randt-Gedächtnis-Test (Randt et al.,
Clin. Neuropsychol. 2: 184 (1980), Wechsler Memory Scale (J. Psych.
19:87–95
(1945), Forward Digit Span test (Craik, Age Differences in Human
Memory, in: Handbook of the Psychology of Aging, Birren and Schaffe (Eds.),
New York, Van Nostrand (1977), Mini Mental State Exam (Folstein
etal., J of Psych. Res. 12: 189–192
(1975), oder California Verbal Learning Test (CVLT)). Siehe auch
das US-Patent Nr. 6,030,968. In diesen Tests werden Faktoren geprüft, die
nicht mit den ADNF-Polypeptiden (z. B. Ängstlichkeit, Ermüdung, Ärger, Depression,
Verwirrung oder Vitalität)
in Verbindung stehen. Siehe das US-Patent Nr. 5,063,206. Methoden
zum Testen und Kontrollieren von subjektiven Faktoren sind in der
Technik bekannt und werden bei solchen klinischen Standardtests
wie BECKs Depressionsskala, Spielbergers mehrdimensionaler Ängstlichkeitstest
und POMS-Test (Profile of Mood State) untersucht.
-
Unter
einem Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine Methode zur Leistungsverbesserung
(z. B. Lernfähigkeit
und/oder Gedächtnisfunktion)
vor, wobei die Methode entweder die postnatale oder die pränatale Verabreichung
von aktivitätsabhängigen neutrotrophischer
Faktor (ADNF)-Polypeptiden in einer ausreichenden Menge an ein Subjekt
einschließt, um
die postnatale Leistung (z. B. Lernfähigkeit und/oder Gedächtnisfunktion)
zu verbessern. Die Methoden der Erfindung können bei allen Subjekten angewendet
werden, z. B. bei Subjekten, die an einer Neuropathologie wie Alzheimersche
Erkrankung, Down-Syndrom, usw. leiden oder bei normalen jungen oder
alten Subjekten, oder bei Subjekten in utero. In einer Ausführungsweise
wird die Mischung aus ADNF I- und ADNF III-Polypeptiden pränatal dem Subjekt
verabreicht, das normale geistige Fähigkeiten aufweist. In einer
anderen Ausführungsweise weist
das Subjekt eine geistige Retardierung, (z. B. ein fragiles X-Syndrom),
eine familiäre
Vorgeschichte geistiger Retardierung, ein Down-Syndrom oder eine Mutter auf, die mindestens
35 Jahre alt ist, wenn sie mit dem Subjekt schwanger ist. Vorzugsweise
wird die geistige Retardierung, wenn das Subjekt eine aufweist,
nicht durch übermäßigen Alkoholkonsum
der Mutter während
der Schwangerschaft hervorgerufen (d. h. die geistige Retardierung
zählt nicht
zum fetalen Alkoholsyndrom).
-
In
einer Ausführung
wird die Mischung von ADNF I- und ADNF III-Polypeptiden pränatal, z. B. an eine schwangere
Mutter durch intraperitoneale oder orale Verabreichung erteilt.
In einer anderen Ausführung
wird die Mischung aus ADNF I- und ADNF III-Polypeptiden postnatal,
z. B. durch intraperitoneale oder orale Verabreichung erteilt. In
einer anderen Ausführung
wird die Mischung aus ADNF-I und ADNF III-Polypeptiden zum Zeitpunkt
der Bildung und/oder Schließung
des Neuralrohrs verabreicht.
-
In
einer ersten Ausführungsart
umfasst die Methode die Verabreichung einer Mischung aus ADNF I-
und ADNF III-Polypeptiden gemäß Anspruch
1, wobei die ADNF I-Polypeptide eine aktive Kernstelle mit der Aminosäuresequenz Ser-Ala-Leu-Leu-Arg-Ser-Ile-Pro-Ala
(SEQ ID NR: 1) umfassen. In einer anderen Ausführungsart umfasst die Methode
das Verabreichen eines ADNF I- Polypeptids ganzer Länge. In
einer wieder anderen Ausführungsart
umfasst die Methode die Verabreichung eines ADNF I-Polypeptids,
das aus der Aminosäuresequenz
Ser-Ala-Leu-Leu-Arg-Ser-Ile-Pro-Ala
(SEQ ID NR: 1) besteht. In einer wieder anderen Ausführungsart
umfasst die Methode die Verabreichung eines ADNF I-Polypeptides,
das aus folgender Gruppe ausgewählt
wird: Val-Leu-Gly-Gly-Gly-Ser-Ala-Leu-Leu-Arg-Ser-Ile-Pro-Ala (SEQ
ID NR: 14); Val-Glu-Glu-Gly-Ile-Val-Leu-Gly-Gly-GlSer-Ala-Leu-Leu-Arg-Ser-Ile-Pro-Ala
(SEQ ID NR: 15); Leu-Gly-Gly-Gly-Ser-Ala-Leu-Leu-Arg-Ser-Ile-Pro-Ala
(SEQ ID NR: 16); Gly-Gly-Gly-Ser-Ala-Leu-Leu-Arg-Ser-Ile-Pro-Ala (SEQ
ID NR: 17); Gly-Gly-Ser-Ala-Leu-Leu-Arg-Ser-Ile-Pro-Ala
(SEQ ID NR: 18); und Gly-Ser-Ala-Leu-Leu-Arg-Ser-Ile-Pro-Ala (SEQ ID NR: 19). In einer
wieder anderen Ausführungsform umfasst
die Methode die Verabreichung eines ADNF I-Polypeptids mit bis zu
ca. 20 Aminosäuren
an mindestens einem der N-Termini oder C-Termini der aktiven Kernstelle.
In manchen Ausführungsformen
hat das ADNF I-Polypeptid bis zu 20 Aminosäuren sowohl am N-Terminus als
auch am C-Terminus des ADNF I-Polypeptids.
-
In
der ersten Ausführungsart
umfasst die Methode die Verabreichung einer Mischung aus ADNF I und
ADNF III-Polypeptiden gemäß dem Patentanspruch
1, wobei das ADNF III-Polypeptid eine aktive Kernstelle umfasst,
die die Aminosäuresequenz Asn-Ala-Pro-Val-Ser-Ile-Pro-Gln
(SEQ ID NR. 2) aufweist. In einer wieder anderen Ausführungsart
umfasst die Methode die Verabreichung eines ADNF III-Polypeptids
in ganzer Länge.
In wieder einer anderen Ausführungsart
umfasst die Methode die Verabreichung eines ADNF I-Polypeptids,
das aus der Aminosäuresequenz
Asn-Ala-Pro-Val-Ser-Ile-Pro-Gln (SEQ ID NR.: 2) besteht. In einer
wieder anderen Ausführungsart
umfasst die Methode die Verabreichung eines ADNF III-Polypeptids,
wobei das ADNF III-Polypeptid aus folgender Gruppe ausgewählt wird: Gly-Gly-Asn-Ala-Pro-Val-Ser-Ile-Pro-Gln
(SEQ ID NR: 20); Leu-Gly-Gly-Asn-Ala-Pro-Val-Ser-Ile-Pro-Gln-Gln-Ser
(SEQ ID NR: 21 ); Leu-Gly-Leu-Gly-Gly-Asn-Ala-Pro-Val-Ser-Ile-Pro-Gln-Gln-Ser
(SEQ ID NR: 22); und Ser-Val-Arg-Leu-Gly-Leu-Gly-Gly-Asn-Ala-Pro-Val-Ser-Ile-Pro-Gln-Gln-Ser
(SEQ ID NR: 23). In einer wiederum anderen Ausführungsart umfasst die Methode die
Verabreichung eines ADNF III-Polypeptids mit bis zu ca. 20 Aminosäuren an
mindestens einem der N-Termini
und C-Termini der aktiven Kernstelle. In manchen Ausführungen
hat das ADNF III-Polypeptid bis zu 20 Aminosäuren sowohl am N-Terminus als auch
am C-Terminus des
ADNF III-Polypeptids.
-
In
einer noch anderen Ausführungsart
umfasst die Methode die Verabreichung einer Mischung eines ADNF
I-Polypeptids und eines ADNF III-Polypeptids.
Ein beliebiges oder mehrere hier beschriebene ADNF I-Polypeptide
können
mit einem beliebigen oder mehreren hier beschriebenen ADNF III-Polypeptiden in diesem
oder anderen Aspekten der Erfindung gemischt werden.
-
In
einer anderen Ausführungsart
umfasst die aktive Kernstelle des ADNF-Polypeptids mindestens eine D-Aminosäure. In
einer anderen Ausführungsart umfasst
die aktive Kernstelle des ADNF-Polypeptids alle D-Aminosäuren.
-
In
einer wieder anderen Ausführungsart
werden beide ADNF Polypeptide von einer Nucleinsäure codiert, die an das Subjekt
verabreicht wird.
-
In
einer wieder anderen Ausführungsart
verbessert das ADNF-Polypeptid ein Kurzzeitgedächtnis. In einer noch anderen
Ausführungsart
verbessert das ADNF-Polypeptid
ein Referenzgedächtnis.
In einer wieder anderen Ausführungsart
wird das ADNF-Polypeptid intranasal oder oral verabreicht.
-
Diese
und andere Aspekte der vorliegenden Erfindung werden Fachleuten
aus der folgenden detaillierten Beschreibung der Erfindung, den
begleitenden Zeichnungen und den angehängten Patentansprüchen deutlich
werden.
-
KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
-
1:
AF64A-behandelte Ratten weisen ein geschwächtes Lernverhalten und Gedächtnis auf, das
durch intranasale Verabreichung von ADNF-9 verbessert wird. Mit
erwachsenen Ratten wurden täglich
zwei Wasserlabyrinthtests (jeweils A und B)
durchgeführt.
Bei den getesteten Gruppen handelte es sich um: 1. Kontrolltiere
mit Trägerstoff behandelt
(20 Tiere, leere Kreise); 2. AF64A-behandelte Tiere, die intranasal
mit Trägerstoff
behandelt wurden (27 Tiere, leere Quadrate); 3. Kontrolltiere, die
durch intranasale Verabreichung mit ADNF-9 behandelt wurden (volle
Kreise, 12 Tiere); 4. AF64A-behandelte Tiere, denen intranasal ADNF-9
verabreicht wurde (19 Tiere, volle Quadrate). (A)
Es wird die in Sekunden gemessene Reaktionsdauer (Durchschnitt t
Standardfehler des Durchschnitts) dargestellt, um die verborgene
Plattform in ihrer täglich neuen
Aufstellung zu finden (maßgebend
für intaktes Referenzgedächtnis,
Gordon et al., Neurosci. Lett. 199: 1–4 (1995)). Die Tests wurden
an vier aufeinanderfolgenden Tagen durchgeführt. (B) Die in Sekunden gemessene
Reaktionszeit, um die versteckte Plattform innerhalb von 0,5 Min.
zu erreichen, nachdem man sich darauf befand (maßgebend für richtiges Arbeiten des Gedächtnisprozesses,
Gordon et al., Neurosci. Lett. 199: 1–4 (1995); Gozes et al., J. Neurobiol.
33: 329–342.
(1997a)). Diese Tests wurden an vier aufeinanderfolgenden Tagen
durchgeführt.
Es konnte kein Unterschied zwischen den Tieren festgestellt werden,
die mit dem Trägerstoff
behandelt wurden und den unbehandelten Tieren (nicht dargestellte
Daten). (C) Am 5. Testtag wurde die Plattform
entfernt und ein räumlicher
Probetest durchgeführt.
Die Tiere durften 120 Sek. lang schwimmen und es wurde die Zeit
aufgezeichnet, die das Tier im Bereich der Plattform verbrachte.
-
2:
AF64A-behandelte Ratten weisen ein geschwächtes Lernverhalten und eine
schwächere Gedächtnisfunktion
auf, die durch intranasale Verabreichung von NAP verbessert werden.
Es wurde das gleiche Experiment wie in 1 (jeweils A, B, C)
wiederholt, mit der Ausnahme, dass das verwendete Peptid NAP war
und die Anzahl der Tiere jeder experimentellen Gruppe 10–20 war
und 27 bei der AF64A-behandelten
Gruppe.
-
3:
Intranasal verabreichtes [3H]-NAP gelangt
in den Körper
und das Gehirn. (A) Zu den genannten Zeitpunkten
nach der Verabreichung wurden Tiere geopfert und Gewebeproben gewogen
und (in zweifacher Ausführung)
in einem ß-Zähler auf
Radioaktivität
untersucht; es wird ein Durchschnitt von vier Tieren dargestellt.
(B) Die Gehirne wurden zu den genannten Zeitpunkten
seziert und die Radioaktivität
untersucht. (C, D) Intaktes [3H]-NAP erreichte das Gehirn nach intranasaler
Verabreichung. Radioaktive Gewebeproben (Gehirnkortex) wurden homogenisiert
und einer langsamen Zentrifugation unterzogen. Die Überstände (30
Minuten nach der Anwendung, volle Kreise, C, und 60 Mintuen nach
der Anwendung, volle Dreiecke, D) wurden durch HPLC-Fraktionierung
auf [3H]-NAP Reste (leere Kreise) analysiert.
Die Proben wurden auf Radioaktivität (dpm) in einem ß-Zähler untersucht.
Alle Ergebnisse wurden berechnet, um die Radioaktivität in femtomol
NAP/g Gewebe darzustellen. (E) Das Experiment
wurde mit drei zusätzlichen Tieren
wiederholt. Hier wogen die Tiere 200 g anstatt 250–300 g bei
A–D und
kleine sichtbare Blutgefäße wurden
unter Anwendung von Uhrmacherzangen (Nr. 5) entfernt.
-
4:
(A) Intranasale Anwendung von NAP verhütet die
Verminderung von Cholinacetyltransferaseaktivität bei AF64A-behandelten Ratten. Es
wird die Aufnahme von radioaktiv markiertem Cholin in Acetylcholin
gezeigt. Die Ergebnisse wurden in Bezug auf die Kontrollgruppe (100%)
kalibriert. Es wurden Experimente mit drei Tieren pro Gruppe (jeweils
in dreifacher Ausführung)
durchgeführt
und wie im Text beschrieben analysiert. (B) AF64A-behandelte
Ratten weisen eine Schwächung der
Lernfähigkeit
und des Gedächtnisses
auf, d. h. langfristige Wirkungen von NAP, jedoch nicht der ADNF-9
Behandlung. Pro experimentelle Gruppe wurden zehn männliche
Ratten verwendet (wie im Abschnitt über die Methoden beschrieben).
Es wurden vier Gruppen verwendet, drei davon wurden mit AF64A behandelt
und eine Gruppe wurde mit Kochsalz behandelt (Kontrollgruppe). Den
Ratten wurde eine Woche lang Erholung erteilt, anschließend wurden
zwei AF64A-Gruppen (intranasal) entweder mit ADNF-9 oder NAP behandelt.
Nach 5 Behandlungstagen wurde den Tieren eine zweitägige Erholung verordnet
und anschließend
wurden sie täglichen Wasserlabyrinthtests
(wie in 1 und 2 gezeigt)
unterzogen. Der Unterschied zwischen diesem Experiment und den Experimenten
aus 1 und 2 liegt darin, dass die Tiere
keine tägliche
intranasale Verabreichung von Peptiden vor ihrem Verhaltenstest
erhielten. Die Figur stellt den zweiten täglichen Test dar, der für das Kurzzeitgedächtnis maßgebend
ist.
-
5 zeigt
die Auswirkungen einer pränatalen
Behandlung von Tieren mit einer Mischung aus L-NAP und L-SAL (intraperitoneale
Injektion) auf die durch den Morris-Wasserlabyrinthtest geprüfte Lernfähigkeit.
-
6 zeigt
die Auswirkungen einer pränatalen
Behandlung von Tieren mit einer Mischung aus D-NAP und D-SAL (orale
Verabreichung) auf die durch den Morris-Wasserlabyrinthtest geprüfte Lernfähigkeit.
-
7 zeigt
die Auswirkungen einer pränatalen
Behandlung von Tieren mit D-SAL (orale Verabreichung) auf die durch
den Morris-Wasserlabyrinthtest geprüfte Lernfähigkeit.
-
8 zeigt
die Auswirkungen einer pränatalen
Behandlung von Tieren mit D-NAP
(orale Verabreichung) auf die durch den Morris-Wasserlabyrinthtest
geprüfte
Lernfähigkeit.
-
9 zeigt
die Auswirkungen einer pränatalen
Behandlung von Tieren mit einer doppelten Dosis an D-SAL (orale
Verabreichung) auf die durch den Morris-Wasserlabyrinthtest geprüfte Lernfähigkeit.
-
10 zeigt
die Auswirkungen einer pränatalen
Behandlung von Tieren mit einer Mischung aus D-NAP und D-SAL (orale
Verabreichung) auf die durch einen Probentest geprüfte Lernfähigkeit.
-
DEFINITIONEN
-
Der
Begriff "ADNF Polypeptid" bezieht sich auf
einen oder mehrere aktivitätsabhängige neurotrophische
Faktoren (ADNF), die eine aktive Kernstelle mit der Aminosäuresequenz
SALLRSIPA (als "SAL" bezeichnet) oder
NAPVSIPQ (als "NAP" bezeichnet) oder
auf konservative Weise modifizierte Varianten davon haben, die eine
neurotrophische/neuroprotektive Aktivität aufweisen, wie sie in einer
von z. B. Hill et al., Brain Res. 603,222–233 (1993) beschriebenen In-vitro-Kultur
kortikaler Neuronen gemessen wird; Venner & Gupta, Nucleic Acid Res. 18, 5309
(1990); und Peralta etal., Nucleic Acid Res. 18, 7162 (1990); Brenneman
et al., Nature 335, 636 (1988); oder Brenneman et al., Dev. Brain
Res. 51: 63 (1990); Forsythe & Westbrook,
J. Physiol. Lond. 396: 515 (1988). Ein ADNF-Polypeptid kann ein
ADNF I-Polypeptid, ein ADNF III-Polypeptid, deren Allele, polymorphische
Varianten, Gegenstücke,
zwischenartliche Homologe, oder eine beliebige Subsequenz davon
sein (z. B. SALLRSIPA oder NAPVSIPQ), die entweder in vitro oder
in vivo eine neuroprotektive/neurotrophische Aktion auf z. B. die
Neuronenentstehung im zentralen Nervensystem haben. Ein "ADNF Polypeptid" kann sich auch auf
eine Mischung aus einem ADNF I Polypeptid und einem ADNF III-Polypeptid
beziehen. Zur Erfindung zählen
nur Mischungen aus ADNF I und ADNF III-Polypeptiden.
-
Der
Begriff "ADNF I" bezieht sich auf
ein aktivitätsabhängiger neurotrophischer
Faktor-Polypeptid mit einem Molekulargewicht von ca. 14.000 Dalton mit
einer pl von 8,3 ± 0,25.
Wie vorausgehend beschrieben, haben die ADNF I-Polypeptide eine
aktive Kernstelle mit einer Aminosäuresequenz von Ser-Ala-Leu-Leu-Arg-Ser-Ile-Pro-Ala
(auch als "SALLRSIPA" oder "SAL" oder "ADNF-9" bezeichnet). Siehe
Brenneman et al., J. Clin. Invest., 97:2299–2307 (1996), Glazner et al.,
Anat. Embryol. (In Druck), Brenneman et al., J.Pharm. Exp.Ther., 285:
619–27
(1998), Gozes & Brenneman,
J. Mol. Neurosci. 7: 235–244
(1996), und Gozes et al., Dev. Brain Res. 99: 167–175 (1997).
Wenn nicht anders angegeben, bezieht sich "SAL" auf
ein Peptid mit einer Aminosäuresequenz
von Ser-Ala-Leu-Leu-Arg-Ser-Ile-Pro-Ala
und nicht auf ein Peptid mit einer Aminosäuresequenz von Ser-Ala-Leu. Ein ADNF I mit
einer vollen Aminosäuresequenz
kann in WO 96/11948 gefunden werden.
-
Die
Begriffe "ADNFIII" und "ADNP" beziehen sich auf
ein aktivitätsabhängiger neurotrophischer Faktor-Polypeptid
mit einem vorhergesehenen Molekulargewicht von ca. 95 kDa (ca. 828
Aminosäurenrückstände) und
einem pl von ca. 5,99. Wie vorausgehend beschrieben, haben ADNF
III -Polypeptide eine aktive Kernstelle, die eine Aminosäuresequenz von
Asn-Ala-Pro-Val-Ser-Ile-Pro-Gln enthält (auch mit "NAPVSIPQ" oder "NAP" bezeichnet). Siehe
Bassan et al., J. Neurochem. 72:1283–1293 (1999). Wenn nicht anderweitig
angegeben, bezieht sich „NAP" auf ein Peptid,
das eine Aminosäuresequenz von
Asn-Ala-Pro-Val-Ser-Ile-Pro-Gln
enthält,
nicht auf ein Peptid mit einer Aminosäuresequenz von Asn-Ala-Pro.
Die Sequenzen der ganzen Länge
von ADNF III können
in WO 98/35042 und WO 00/27875 gefunden werden.
-
Der
Ausdruck "Verbesserung
der Lernfähigkeit
und/oder Gedächtnisfunktion" bezieht sich auf eine
Verbesserung oder eine Steigerung mindestens eines Parameters, der
für die
Lernfähigkeit
und Gedächtnisfunktion
maßgebend
ist. Verbesserung oder Steigerung bedeutet eine Änderung eines Parameters um
mindestens 10%, wahlweise um mindestens ca. 20%, um mindestens ca.
30%, um mindestens ca. 40%, um mindestens ca. 50%, um mindestens
ca. 60%, um mindestens ca. 70%, um mindestens ca. 80%, um mindestens
ca. 90%, um mindestens ca. 100%, um mindestens ca. 150%, um mindestens
ca. 200%, usw. Die Verbesserung der Lernfähigkeit und Gedächtnisfunktion
kann durch jegliche in der Technik bekannte Art gemessen werden.
Zum Beispiel können
ADNF Polypeptide, die die Lernfähigkeit
und Gedächtnisfunktion
verbessern, durch das Morris-Wasserlabyrinth
beurteilt werden (siehe z. B. den Abschnitt über Materialien und Methoden).
Siehe auch Gozes et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 93: 427–432 (1996).
Die Gedächtnisfunktion
und Lernfähigkeit
können
auch unter Anwendung jeglicher hier beschriebener Methode oder andere
dem Fachmann bekannten Methoden wie z. B. dem Randt Gedächtnistest,
der Wechsler Gedächtnisskala,
dem Zahlenspannentest vorwärts
oder dem Kalifornischen Sprachlerntest beurteilt werden.
-
Der
Begriff "Gedächtnis" umfasst alle medizinischen
Klassifizierungen von Gedächtnis,
z. B. sensorisches, Sofort-, Kurzzeit- und Altgedächtnis,
sowie in der Psychologie verwendete Begriffe wie Referenzgedächtnis,
das sich auf eine Information bezieht, die aus früherer Erfahrung,
entweder aus dem Kurzzeit- oder dem Altgedächtnis gewonnen wurde (siehe
z. B. Harrison's
Principles of Internal Medicine, Band 1, Seiten 142–150 (Fauci
et al., eds., 1988).
-
Pathologien
oder Neuropathologien, die aus den therapeutischen und diagnostischen
Anwendungen dieser Erfindung einen Nutzen ziehen, umfassen zum Beispiel
folgende Krankheiten:
Erkrankungen von zentralen motorischen
Systemen inklusive degenerative Zustände, die die Großhirnganglien
angreifen (Morbus Huntington, Wilson, striatonigrale Degeneration,
corticobasale ganglionäre Degeneration),
Tourette-Syndrom,
Morbus Parkinson, progressive supranukleare Lähmung, progressive bulbäre Lähmung, familiäre spastische
Paraplegie, Rückenmarkatrophie,
ALS und Varianten davon, dentatorubrale Atrophie, olivopontozerebellare
Atrophie, paraneoplastische zerebellare Degeneration und dopamine
Toxizität;
Krankheiten,
die sensorische Neuronen angreifen, wie Friedreichs Ataxie, Diabetes,
periphere Neuropathie, retinale neuronale Degeneration;
Erkrankungen
des limbischen und kortikalen Systems wie zerebrale Amyloid-Angiopathie, Pick-Atrophie,
Rett-Syndrom;
neurodegenerative Pathologien, die multiple neuronale
Systeme und/oder den Gehirnstamm betreffen und Alzheimersche Erkrankung,
AIDS-bezogene Demenz, Leigh-Erkrankung, diffuse Lewy-Körperchen Erkrankung,
Epilepsie, multiple Systematrophie, Guillain-Barre-Syndrom, lysosomale
Speicherkrankheiten wie Lipofuszinose, spätdegenerative Stadien des Down-Syndroms,
Morbus Alper, Schwindelgefühl
als Ergebnis von ZNS-Degeneration;
Pathologien im Zusammenhang
mit Entwicklungsretardierung und Lernschwächen, Down-Syndrom und durch
oxidativen Stress induzierter Neuronentod;
Pathologien in Zusammenhang
mit dem Altern und chronischem Alkohol- und Drogenmissbrauch mit
z. B. der Degeneration von Neuronen aufgrund Alkoholismus im Locus
coeruleus, Zerebellum, cholinergen basalen Vorderhirn; mit Altersdegeneration
von zerebralen und kortikalen Neuronen, die zu kognitiven und motorischen
Schwächen
führen;
und aufgrund chronischem Amphetaminmissbrauch eine Degeneration
der basalen ganglionären
Neuronen, die zu motorischen Schwächen führt;
pathologische Veränderungen,
die auf ein fokales Trauma wie einen Schlaganfall, eine fokale Ischämie, vaskuläre Insuffizienz,
hypoxische-ischämische
Enzephalopathie, Hyperglykämie,
Hypoglykämie,
geschlossenes Schädeltrauma
oder direktes Trauma zurückzuführen sind;
Pathologien,
die auf eine negative Nebenwirkung von therapeutischen Medikamenten
und Behandlungen zurückzuführen sind
(Degeneration von cingulaten und entorhinalen Kortexneuronen als
Reaktion auf Antikonvulsions-Dosen von Antagonisten der NMDA-Glutamatrezeptoren).
-
Der
Begriff "räumliches
Lernen" bezieht
sich auf das Erlernen seiner Umgebung und erfordert die Kenntnis
darüber,
wo welche Gegenstände
sind. Er bezieht sich auch auf die Aufnahme der Information und
deren Anwendung über
die Beziehungen zwischen den zahlreichen Dingen der Umwelt. Räumliches
Lernen kann bei Tieren dadurch getestet werden, dass man den Tieren
erlaubt, die Anordnung von Belohnungen zu erlernen und räumliche
Hinweise zu nutzen, um sich an die Anordnungen zu erinnern. Zum
Beispiel kann das räumliche
Lernen getestet werden, wenn ein radiales Armlabyrinth (z. B. Erlernen,
in welchem Arm es Futter gibt) oder ein Morris-Wasserlabyrinth (z.
B. Erlernen, wo die Plattform ist) verwendet wird. Um diese Aufgaben
zu erfüllen, benutzen
die Tiere Hinweise aus dem Testraum (Lage von Objekten, Gerüche usw.).
Räumliches
Lernen kann auch beim Menschen so getestet werden. Zum Beispiel
kann man ein Subjekt bitten, eine Zeichnung zu machen und dann die
Zeichnung wegnehmen. Anschließend
bittet man das Subjekt, dieselbe Zeichnung aus dem Gedächtnis zu
machen. Die letzte Zeichnung des Subjekts gibt den Grad des räumlichen
Lernens der Testperson wieder.
-
Der
Begriff "Subjekt" bezieht sich auf
alle Säuger,
insbesondere auf Menschen und in allen Lebensabschnitten. Zum Beispiel
kann sich das Subjekt auf einen Embryo, Fötus, ein Baby, ein Kind, einen Jugendlichen
oder einen Erwachsenen beziehen.
-
Ein „normales" Subjekt oder ein
Subjekt mit „normalen
geistigen Fähigkeiten" bezieht sich auf
ein Subjekt, dessen intellektueller Funktionsgrad um oder über dem
Durchschnitt liegt (z. B. mit einem IQ über 75). Ein „normales" Subjekt kann sich
auch auf ein Subjekt beziehen, wie z. B. einen Fötus, von dem man nicht meint,
dass er irgendwelche geistige Schwächen hat (z. B. gemäß einer
Fruchtwasseruntersuchung) und/oder keine Risikofaktoren aufweist (z.
B. familiäre
Vorgeschichte einer geistigen Retardierung oder eine Mutter, die
während
der Schwangerschaft übermäßig Alkohol
konsumierte und so ein fetales Alkoholsyndrom beim Fötus verursachte).
-
Bei
einem Subjekt erachtet man entsprechend den drei folgenden Kriterien,
ob eine „geistige Retardierung" vorliegt: der intellektuelle
Funktionsgrad (IQ) liegt unter 70–75; es bestehen signifikante Einschränkungen
in zwei oder mehr Lernbereichen; und der Zustand besteht von Kindheit
an (als 18 Jahre und darunter definiert) (AAMR, 1992). Unter Lernbereiche
fallen die, die täglich
zum Leben, Arbeiten und Spielen in der Gemeinschaft erforderlich
sind. Sie schließen Kommunikation,
Selbstpflege, zuhause leben, soziale Fähigkeiten, Freizeit, Gesundheit und
Sicherheit, eigene Lebensführung,
zweckmäßige Grundfächer (Lesen,
Schreiben, Mathematikgrundkenntnisse) Gemeinschaftssinn und -arbeit
ein. Siehe http://www.thearc.org/fags/mrga. html.
-
Unter
dem Begriff „Down-Syndrom" ist eine chromosomale
Störung
zu verstehen, zu der es kommt, wenn anstatt der normalen Ergänzung von
2 Kopien des Chromosoms 21, es zu einem ganzen oder manchmal einem
Teil eines zusätzlichen
Chromosoms 21 kommt.
-
Der
Begriff "Kontaktierung" wird hier austauschbar
mit folgenden Begriffen verwendet: kombiniert mit, hinzugefügt zu, vermischt
mit, gegeben über,
inkubiert mit, überströmt von,
usw. Zudem können
die ADNF Polypeptide oder die sie codierenden Nucleinsäuren der
vorliegenden Erfindung auf eine beliebige Art, wie zum Beispiel
parenteral, oral, topisch und durch Inhalation „verabreicht" werden. In den hier
bevorzugten Ausführungsweisen
werden parenterale Verabreichung und nasale Inhalation angewendet.
-
„Eine ausreichende
Menge" oder „eine wirkungsvolle
Menge" ist die Menge
eines bestimmten ADNF Polypeptids, durch die die Leistung verbessert wird
(z. B. Lernfähigkeit
und/oder Gedächtnisfunktion).
Zum Beispiel ist im Zusammenhang einer verbesserten Lernfähigkeit
und Gedächtnisfunktion „eine ausreichende
Menge" oder „eine wirkungsvolle Menge" eines bestimmten
ADNF Polypeptids die Menge, die die Reaktionszeit zum Finden der
Plattform bei einem Wasserlabyrinth-Test reduziert, entweder beim
ersten täglichen
Test (maßgebend
für das
Referenzgedächtnis)
oder beim zweiten täglichen
Test (maßgebend
für das
Kurzzeitgedächtnis). Der
Dosierungsbereich kann abhängig
vom verwendeten ADNF-Polypeptid, der Verabreichungsart, und der
Fähigkeit
des besonderen ADNF-Polypeptids
variieren, kann jedoch durch Anwendung der vorhergehenden Tests
leicht bestimmt werden.
-
Die
Begriffe "isoliert", "gereinigt" oder "biologisch rein" beziehen sich auf
ein Material, das im Wesentlichen oder hauptsächlich frei von Komponenten ist,
die ihn normalerweise in seinem Naturzustand begleiten. Reinheit
und Homogenität
werden herkömmlicher
Weise unter Anwendung von analytischen chemischen Techniken wie
Polyacrylamidgelelektrophorese oder Hochleistungsflüssigchromatographie
bestimmt. Ein Protein, das die vorherrschende, in einer Präparation
vorhandene Art ist, ist im Wesentlichen gereinigt. Insbesondere
wird eine isolierte ADNF-Nucleinsäure von
offenen Leserastern abgetrennt, die das ADNF-Gen flankieren und
andere Proteine als ADNF codieren. Der Begriff „gereinigt" weist darauf hin, dass eine Nucleinsäure oder
ein Protein im Wesentlichen zu einem Band in einem Elektrophoresegel
führt.
Insbesondere bedeutet dies, dass die Nucleinsäure oder das Protein zumindest
zu 85 % rein ist, vorzugsweise zu mindestens 95% rein ist und am
besten zu mindestens 99% rein ist.
-
Der
Begriff „Nucleinsäure" bezieht sich auf Desoxyribonucleotide
oder Ribonucleotide und Polymere davon in einfach- oder doppelstrangiger
Form. Der Begriff umfasst Nucleinsäuren, die bekannte Nucleotidanaloga
oder modifizierte Basisrückstände oder
Verbindungen enthalten, die synthetisch sind, in der Natur vorkommen
oder nicht vorkommen, die ähnliche
Bindungseigenschaften haben als die Referenznucleinsäure und
die auf ähnliche
Weise als die Referenznucleotide metabolisiert werden. Beispiele solcher
Analoga umfassen ohne Einschränkung Phosphorothioate,
Phosphoramidate, Methylphosphonate, Chiral-Methyl-Phosphonate, 2-0-Methyl-Ribonucleotide,
Peptidnucleinsäuren
(PNAs).
-
Wenn
nicht anders angegeben, umfasst eine besondere Nucleinsäuresequenz
stillschweigend auch die auf konservative Art modifizierten Varianten davon
(z. B. degenerierte Codonsubstitutionen) und ergänzende Sequenzen, sowie die
speziell angegebene Sequenz. Der Begriff Nucleinsäure wird
austauschbar mit Gen, cDNA, mRNA, Oligonucleotid und Polynucleotid
verwendet.
-
Die
Begriffe "Polypeptid", "Peptid" und "Protein" werden hier in austauschbarer
Weise verwendet, um sich auf ein Polymer von Aminosäureresten zu
beziehen. Die Begriffe beziehen sich auf Aminosäurepolymere, in denen ein oder
mehrere Aminosäurerückstände ein
Gegenstück
oder eine Nachahmung einer entsprechenden in der Natur vorkommenden
Aminosäure
sind, sowie auch zu natürlich vorkommenden
Aminosäurepolymeren.
-
Der
Begriff "Aminosäure" bezieht sich auf
natürlich
vorkommende Aminosäuren,
Gegenstücke von
Aminosäuren
und Nachbildungen von Aminosäuren,
die auf ähnliche
Weise funktionieren als die natürlich
vorkommenden und Gegenstücke
von Aminosäuren.
Natürlich
vorkommende Aminosäuren sind
solche, die vom genetischen Code codiert werden, sowie solche Aminosäuren, die
später
modifiziert werden, z. B. Hydroxyprolin, γ-Carboxyglutamat und O-Phosphoserin.
-
Gegenstücke von
Aminosäuren
beziehen sich auf synthetische Aminosäuren mit derselben chemischen
Grundstruktur als eine natürlich
vorkommende Aminosäure,
z. B. ein α-Carbon,
das an Wasserstoff, eine Carboxylgruppe, eine Aminogruppe und eine
R-Gruppe gebunden ist (z. B. Homoserin, Norleucin, Methioninsulfoxid,
Methioninmethylsulfonium). Solche Gegenstücke haben modifizierte R-Gruppen
(z. B. Norleucin) oder modifizierte Peptidgrundsteine, behalten
jedoch die gleiche chemische Grundstruktur als eine natürlich vorkommende
Aminosäure.
Sowohl die natürlich
vorkommende als auch das Gegenstück
der Aminosäure
können
synthetisch hergestellt werden. Nachbildungen von Aminosäuren beziehen
sich auf chemische Verbindungen mit einer Struktur, die sich von
der allgemeinen chemischen Struktur einer Aminosäure unterscheidet, die jedoch
in ähnlicher
Weise wie eine natürlich vorkommende
Aminosäure
funktionieren.
-
Aminosäuren können hier
entweder durch ihre allgemein bekannten Symbole mit drei Buchstaben
oder durch die von der IUPAC-IUB Commission on Biochemical Nomenclature
empfohlenen Symbole mit einem Buchstaben ausgedrückt werden. Ebenso können Nucleotide
durch ihre allgemein angenommenen Codes mit einem Buchstaben ausgedrückt werden.
-
"Konservativ modifizierte
Varianten" bezieht sich
sowohl auf Aminosäuren
als auch auf Nucleinsäuresequenzen.
In Bezug auf besondere Nucleinsäuresequenzen
beziehen sich konservativ modifizierte Varianten auf solche Nucleinsäuren, die
für identische
oder im Wesentlichen identische Aminosäuresequenzen codieren, oder
bei denen die Nucleinsäure
keine Aminosäuresequenz
bis im Wesentlichen identische Sequenzen codiert. Spezifische, degenerierte
Codonsubstitutionen können
durch Herstellen von Sequenzen erreicht werden, in denen die dritte
Position von einem oder mehreren ausgewählten (oder allen) Codonen
durch einen Rückstand
gemischter Basis und/oder Deoxyinosinrückstände ersetzt wird (Batzer et
al., Nucleic Acid Res. 19: 5081(1991); Ohtsuka et al., J : Biol.
Chem. 260: 26052608 (1985); Rossolini et al., MoL Cell. Probes 8:
91–98
(1994)). Aufgrund der Degeneration des genetischen Codes codiert
eine große
Anzahl von gleich funktionierenden Nucleinsäuren ein beliebiges bestimmtes
Protein. Zum Beispiel codieren die Codone GCA, GCC, GCG und GCU
alle die Aminosäure Alanin.
Daher kann an jeder Stelle, an der durch ein Codon ein Alanin spezifiziert
ist, das Codon in ein beliebiges der entsprechenden beschriebenen
Codone umgewandelt werden, ohne das codierte Polypeptid zu ändern. Bei
solchen Nucleinsäurevariationen
handelt es sich um „stille
Variationen", die
eine Art der konservativ modifizierten Variationen darstellen. Jede
hier genannte Nucleinsäuresequenz,
die für
ein Polypeptid codiert, beschreibt auch jede mögliche stille Variation der
Nucleinsäure.
Ein Fachmann wird erkennen, dass jedes Codon in einer Nucleinsäure (außer AUG,
das normalerweise das einzige Codon für Methionin ist und TGG, das
normalerweise das einzige Codon für Tryptophan ist) geändert werden kann,
um ein identisches Molekül
hinsichtlich der Funktion hervorzubringen. Demgemäß wird jede
stille Variation einer Nucleinsäure,
die für
ein Polypeptid codiert, in jeder beschriebenen Sequenz miteinbezogen.
-
Wie
bei Aminosäuresequenzen
wird ein Fachmann erkennen, dass einzelne Substitutionen, Deletionen
oder Additionen zu einer Nucleinsäure, einem Peptid, Polypeptid
oder einer Proteinsequenz, die eine einzige Aminosäure oder
einen geringen Prozentsatz von Aminosäuren in der codierten Sequenz ändert, hinzufügt oder
verliert, eine „konservativ
modifizierte Variante" bildet,
wenn die Änderung zur
Substitution einer Aminosäure
durch eine chemisch ähnliche
Aminosäure
führt.
Konservative Substitutionstabellen, die zu ähnlich funktionierenden Aminosäuren führen, sind
in der Technik gut bekannt. Solche konservativ veränderte Varianten
sind zusätzlich
zu polymorphen Varianten, zwischenartlichen Homologen und Allelen
der Erfindung und schließen diese
nicht aus.
-
Folgende
Gruppen umfassen jeweils Aminosäuren,
die konservative Substitutionen zueinander darstellen:
- 1) Alanin (A), Glycin (G);
- 2) Serin (S), Threonin (T);
- 3) Asparaginsäure
(D), Glutaminsäure
(E);
- 4) Asparagin (N), Glutamin (Q);
- 5) Cystein (C), Methionin (M);
- 6) Arginin (R), Lysin (K), Histidin (H);
- 7) Isoleucin (1), Leucin (L), Valin (V); und
- 8) Phenylalanin (F), Tyrosin (Y), Tryptophan (W).
- (siehe z. B. Creighton, Proteins (1984)).
-
Die
Begriffe "identisch" oder Prozent-"Identität" im Zusammenhang
mit zwei oder mehreren Nucleinsäuren
oder Polypeptidsequenzen beziehen sich auf zwei oder mehrere Sequenzen
oder Subsequenzen, die identisch sind oder einen spezifizierten
Prozentsatz von identischen Aminosäurerückständen oder Nucleotiden (d. h.
70% Identität)
haben, wenn sie über
ein Vergleichsfenster auf maximale Übereinstimmung verglichen und
aufgereiht werden, wie sie unter Anwendung der folgenden Sequenzvergleichsalgorithmen
oder durch manuellen Abgleich und visuelle Inspektion gemessen werden.
Solche Sequenzen werden dann als „im Wesentlichen identisch" bezeichnet. Diese
Definition bezieht sich auch auf die Ergänzung einer Testsequenz. Vorzugsweise
besteht die prozentuale Übereinstimmung
an einer Sequenzregion, die mindestens rund 25 Aminosäuren lang
ist, bevorzugter ist eine Region, die zwischen 50 oder 100 Aminosäuren lang
ist.
-
Zum
Sequenzvergleich wirkt typischerweise eine Sequenz als Referenzsequenz,
mit der Testsequenzen verglichen werden. Bei der Anwendung eines
Sequenzvergleichsolgorithmus werden die Test- und Referenzsequenzen
in einen Computer eingegeben, es werden Koordinaten von Subsequenzen
bestimmt und wenn erforderlich werden Sequenzalgorithmusprogrammparameter
bestimmt. Es können vorgegebene
Programmparameter verwendet werden oder alternative Parameter bestimmt
werden. Der Sequenzvergleichsalgorithmus berechnet dann basierend
auf den Programmparametern die prozentuale Sequenzübereinstimmung
bei den Testsequenzen in Bezug auf die Referenzsequenz.
-
Ein
wie hier verwendetes "Vergleichsfenster" umschließt die Referenz
zu einem Segment einer beliebigen Anzahl von angrenzenden Positionen,
die aus der von 20 bis 600 bestehenden Gruppe, üblicherweise zwischen ca. 50
und ca. 200, noch häufiger
zwischen ca. 100 und ca. 150 ausgewählt werden, in der eine Sequenz
mit einer Referenzsequenz mit der gleichen Anzahl an angrenzenden
Positionen verglichen wird, nachdem die beiden Sequenzen optimal
abgeglichen werden. Methoden zum Abgleich von Sequenzen zu deren
Vergleich sind in der Technik wohl bekannt. Ein optimaler Abgleich
von Sequenzen zum Vergleich kann z. B. durch den lokalen homologen
Algorithmus von Smith & Waterman,
Adv. Appl. Math. 2: 482 (1981), durch den homologen Abgleichalgorithmus
von Needleman & Wunsch,
J. Mol. Biol. 48: 443 (1970), durch die Suche nach der Ähnlichkeitsmethode
von Pearson & Lipman,
Proc. Nat'l. Acad.
Sci. USA 85: 2444 (1988), durch computergesteuerte Ausführungen
dieser Algorithmen (GAP, BESTFIT, FASTA, und TFASTA im Wisconsin
Genetics Software Package, Genetics Computer Group, 575 Science
Dr., Madison, WI), oder durch manuellen Abgleich und visuelle Inspektion
(siehe z. B. Current Protocols in Molecular Biology (Ausubel et
al., zusätzliche
Ausgabe 1995)) gemacht werden.
-
Ein
bevorzugtes Algorithmusbeispiel, das sich zum Bestimmen der prozentualen
Sequenzidentität
und Sequenzähnlichkeit
eignet, sind der BLAST- und BLAST 2.0-Algorithmus, die jeweils in
Altschul et al., Nuc. Acids Res. 25:3389–3402 (1977) und Altschul et
al., J. Mol. Biol. 215: 403–410
(1990) beschrieben werden. BLAST und BLAST 2.0 werden mit den hier
beschriebenen Parametern verwendet, um die prozentuale Sequenzübereinstimmung
von Nucleinsäuren
und Proteinen der Erfindung zu bestimmen. Die Software zur Durchführung der
BLAST Analysen ist über
das National Center for Biotechnology Information (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/)
der Öffentlichkeit
verfügbar.
Dieser Algorithmus beinhaltet als erstes das Identifizieren von
hohen Sequenzauswertungspaaren (HSP) durch das Identifizieren von
kurzen Wörtern
der Länge
W in der abgefragten Sequenz, die entweder einigen positivwertigen Grenzwerten
T entsprechen oder sie zufrieden stellen, wenn sie mit einem Wort
derselben Länge
in einer Datenbanksequenz abgeglichen werden. T wird als Grenzwert
des benachbarten Wortes (Altschul et al., supra) eingestuft. Diese
ursprünglichen
Nachbarworttreffer dienen als Ausgangspunkt zum Starten von Suchvorgängen nach
längeren
HSPs, die sie enthalten. Die Worttreffer werden in beide Richtungen
entlang jeder Sequenz so weit ausgedehnt, so weit der kumulative
Abgleichstand erhöht
werden kann. Die kumulativen Stände
werden für
Nucleotidsequenzen unter Anwendung der Parameter M berechnet (Belohnungsbewertung
für ein
Paar übereinstimmender
Rückstände; immer > 0) und N (Strafbewertung
für nicht
identische Rückstände; immer < 0). Für Aminosäuresequenzen
wird eine Auswertungsmatrix verwendet, um den kumulativen Stand
zu berechnen. Die Ausdehnung der Worttreffer in jede Richtung wird
angehalten, wenn: der kumulative Abgleichstand um die Menge X von
seinem maximal erreichten Wert abfällt; der kumulative Stand auf
null oder darunter zurückgeht,
aufgrund der Ansammlung eines oder mehrerer negativwertiger Rückstandabgleiche;
oder das Ende der einen der zwei Sequenzen erreicht wurde. Die BLAST-Algorithmusparameter
W, T, und X bestimmen die Empfindlichkeit und Geschwindigkeit des
Abgleichs. Das BLASTN-Programm (für Nucleotidsequenzen) verwendet
als Vorgabe eine Wortlänge
(W) von 11, eine Erwartung (E) von 10, M=5, N=–4 und einen Vergleich beider
Stränge.
Bei Aminosäuresequenzen
verwendet das BLASTP-Programm als Vorgabe eine Wortlänge von 3,
eine Erwartung (E) von 10, und die BLOSUM62 Standmatrix (siehe Henikoff & Henikoff, Proc. Natl.Acad
Sci. USA 89: 10915 (1989)) 50 Abgleiche (B), 10 Erwartungen (E)
10, M=5, N=–4
und einen Vergleich von beiden Strängen.
-
Der
BLAST Algorithmus führt
auch eine statistische Analyse der Ähnlichkeit zwischen zwei Sequenzen
durch (siehe z. B. Karlin & Altschul,
Proc. Nat'l. Acad.
Sci. USA 90: 5873–5787
(1993)). Eine Messung der vom BLAST Algorithmus bereitgestellten Ähnlichkeit
ist die kleinste Summenwahrscheinlichkeit (P (N)), die einen Hinweis
auf die Wahrscheinlichkeit liefert, mit der es zwischen zwei Nucleotid- oder Aminosäuresequenzen
zufällig
zu einer Übereinstimmung
kommt. Zum Beispiel wird eine Nucleinsäure als ähnlich in Bezug auf eine Referenzsequenz
erachtet, wenn die geringste Summenwahrscheinlichkeit im Vergleich
der Testnucleinsäure
zur Referenznucleinsäure
geringer als ca. 0,2 ist, vorzugsweise geringer als ca. 0,01, und
noch besser geringer als ca. 0,001.
-
Ein
Hinweis dafür,
dass zwei Nucleinsäuresequenzen
oder Polypeptide im Wesentlichen identisch sind, liegt darin, dass
das von der ersten Nucleinsäure
codierte Polypeptid wie nachfolgend beschrieben eine immunologische
Kreuzreaktion mit den Antikörpern
gegen das von der zweiten Nucleinsäure codierte Polypeptid eingeht.
Daher ist ein Polypeptid typischerweise im Wesentlichen mit einem zweiten
Polypeptid identisch, z. B., wenn die beiden Peptide sich nur durch
konservative Substitutionen unterscheiden. Ein weiterer Hinweis
darauf, dass zwei Nucleinsäuresequenzen
im Wesentlichen identisch sind, liegt darin, dass die zwei Moleküle oder ihre
Ergänzungen,
wie nachstehend beschrieben, unter strengen Bedingungen miteinander
hybridisieren. Ein wieder anderer Hinweis dafür, dass zwei Nucleinsäuresequenzen
im Wesentlichen identisch sind, liegt darin, dass dieselben Primer
verwendet werden können,
um die Sequenz zu amplifizieren.
-
Der
Begriff "hybridisiert
selektiv zu (oder spezifisch zu)" bezieht
sich auf das Binden, Verdoppeln oder Hybridisieren eines Moleküls nur zu
einer bestimmten Nucleotidsequenz unter strengen Hybridisierungsbedingungen,
wenn diese Sequenz in einer komplexen Mischung vorhanden ist (z.
B. völlige
Zell- oder Bibliothek-DNA oder -RNA).
-
Der
Begriff "strenge
Hybridisierungsbedingungen" bezieht
sich auf Bedingungen, unter denen eine Probe zu ihrer Zielsubsequenz
hybridisiert, typischerweise in einer komplexen Mischung aus Nucleinsäuren, jedoch
zu keinen anderen Sequenzen. Strenge Bedingungen sind sequenzabhängig und sind
unter unterschiedlichen Umständen
verschieden. Längere
Sequenzen hybridisieren spezifisch bei höheren Temperaturen. Ein ausführlicher
Führer
hinsichtlich dem Hybridisieren von Nucleinsäuren ist in Tijssen, Techniques
in Biochemistry and Molecular Biology--Hybridization with Nucleic
Probes, "Overview
of principles of hybridization and the strategy of nucleic acid
assays" (1993) zu
finden. In der Regel werden strenge Bedingungen ausgewählt, so
dass sie ca. 5–10° C unter
dem thermischen Schmelzpunkt (Tm) für die spezifische
Sequenz bei einer definierten ionischen pH-Stärke sind. Der Tm ist
die Temperatur (bei einer definierten Ionenstärke, einem bestimmten pH und
einer Nucleinkonzentration), bei der 50% der Proben, die zum Ziel
ergänzend
sind, bei Gleichgewicht (da die Zielsequenzen im Überfluss vorhanden
sind, sind bei Tm 50 % der Proben bei Gleichgewicht
besetzt) zur Zielsequenz hybridisieren. Strenge Bedingungen sind
solche, unter denen die Salzkonzentration unter ca. 1,0 M Natriumionen liegt,
typischennreise bei einer Natriumionenkonzentration (oder anderen
Salzen) von ca. 0,01 bis 1,0 M bei einem pH-Wert von 7,0 bis 8,3
und einer Temperatur von mindestens ca. 30° C bei kurzen Proben (z. B.
10 bis 50 Nucleotide) und mindestens ca. 60° C bei langen Proben (z. B. über 50 Nucleotide).
Strenge Bedingungen können
auch durch Hinzufügen
von destabilisierenden Stoffen wie Formamid erreicht werden. Für eine selektive
oder spezifische Hybridisierung beträgt ein positives Signal mindestens
zweimal den Hybridisierungshintergrund, vorzugsweise 10 Mal den
Hybridisierungshintergrund. Vorbildlich strenge Hybridisierungsbedingungen
können
wie folgt sein: 50% Formamid, 5 × SSC und 1 % SDS, Inkubieren
bei 42° C,
oder 5 × SSC,
1 % SDS, Inkubieren bei 65° C,
mit Waschen in 0,2 × SSC
und 0,1% SDS bei 65° C.
-
Nucleinsäuren, die
unter strengen Bedingungen nicht zueinander hybridisieren, sind
noch immer im Wesentlichen identisch, wenn die Polypeptide, für die sie
codieren, noch im Wesentlichen identisch sind. Dazu kommt es zum
Beispiel, wenn eine Kopie einer Nucleinsäure unter Anwendung der durch
den genetischen Code möglichen
maximalen Codondegenerenz erzeugt wird. In solchen Fällen hybridisieren
die Nucleinsäuren
typischerweise unter mäßig strengen Hybridisierungsbedingungen.
Vorbildlich „mäßig strenge
Hybridisierungsbedingungen" schließen eine
Hybridisierung in einem Puffer von 40% Formamid, 1 M NaCl, 1% SDS
bei 37° C
und einem Waschen in 1X SSC bei 45° C ein. Eine positive Hybridisierung
beträgt
mindestens zweimal so viel wie die Hintergrundhybridisierung. Fachleute
werden einfach erkennen, dass alternative Hybridisierung und Waschbedingungen
verwendet werden können,
um Bedingungen von ähnlicher
Strenge zu erreichen.
-
DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG UND BEVORZUGTE AUSFÜHRUNGSWEISEN
-
VERFAHREN ZUR LEISTUNGSVERBESSERUNG
-
Die
vorliegende Erfindung liefert ein Verfahren zur Verbesserung der
Leistungsfähigkeit
(z. B. Lernfähigkeit
und/oder Gedächtnisfunktion)
bei einem Subjekt. Das Verfahren umfasst entweder die pränatale oder
postnatale Verabreichung einer Mischung aus ADNF Polypeptiden in
einer ausreichenden Menge, um die postnatale Leistung zu verbessern.
Insbesondere kann die pränatale
Verabreichung das räumliche
Lernen bei einem Subjekt verbessern. Testkandidaten, die eine solche
post- oder pränatale
Behandlung mit zu verabreichenden ADNF-Polypeptiden nutzen können, Zeitplan
und Arten der Verabreichung, Tests um die Verbesserung der Lernfähigkeit
und des Gedächtnisses
zu beurteilen, sowie die Verfahren zur Herstellung von ADNF Polypeptiden
werden nachstehend im Einzelnen beschrieben.
-
Testkandidaten für die Behandlung
mit ADNF Polypeptiden
-
Die
pränatale
und postnatale Behandlung mit ADNF Polypeptiden findet bei vielen
Arten von Subjekten Anwendung. Zum Beispiel können normale Subjekte aus der
pränatalen
Behandlung mit ADNF Polypeptiden hinsichtlich einer verbesserten Lern-
und Gedächtnisfähigkeit
einen Nutzen ziehen. Ein normales Subjekt oder ein Subjekt mit normalen geistigen
Fähigkeiten
bezieht sich auf solche, deren intellektueller Funktionsgrad, selbst
ohne pränataler Behandlung
mit ADNF Polypeptiden beim oder über dem
Durchschnitt liegt (z. B. mit einem IQ über 75). Im Zusammenhang mit
einem Fötus
kann sich ein normales Subjekt auf ein Subjekt beziehen, von dem man
nicht davon ausgeht, dass es irgendwelche geistige Schwächen (z.
B. gemäß einem
Fruchtwassertest) und/oder Risikofaktoren für eine geistige Retardierung
(z. B. familiäre
Vorgeschichte mentaler Retardierung oder eine Mutter, die während der Schwangerschaft
ausreichend Alkohol konsumierte, um ein fetales Alkoholsyndrom beim
Subjekt zu bewirken) aufweist. Eine Mutter, die wünscht, dass
ihr ungeborener Embryo oder ihr Fötus eine erhöhte Fähigkeit
zum Lernen und eine verbesserte Gedächtnisfunktion hat, kann während der
Embryo oder Fötus
in utero ist, mit ADNF Polypeptiden behandelt werden.
-
Zudem
können
die vorliegenden Verfahren Subjekten zugute kommen, deren geistige
Fähigkeiten
eingeschränkt
sind. Zum Beispiel kann ein Fötus, bei
dem eine wahrscheinliche geistige Retardierung oder ein Down-Syndrom
diagnostiziert wird, in utero mit ADNF Polypeptiden behandelt werden,
sodass die postnatale Lernfähigkeit
und Gedächtnisfunktion verbessert
werden können.
In einer bevorzugten Ausführungsweise
wird die geistige Retardierung nicht durch den Alkoholkonsum der
Mutter während der
Schwangerschaft verursacht. Mit anderen Worten hat ein Testkandidat
mit geistiger Retardierung kein fetales Alkoholsyndrom (das einen
Zustand von geringer bis mäßiger, gelegentlich
jedoch schwerer geistiger Retardierung oder Lernunfähigkeit
einschließt).
-
Einer
starken geistigen Retardierung (definiert als ein IQ von 50 oder
darunter) liegen oft genetische Störungen zugrunde. Diese umfassen
z. B. das Down-Syndrom, fragiles X-Syndrom, Klinefelter-Syndrom,
Prader-Willi-Syndrom und das Cri-du-Chat-Syndrom. Viele dieser Zustände können durch
einen pränatalen
genetischen Test diagnostiziert werden. Zum Beispiel können genetische
Störungen
durch einen Fruchtwassertest getestet werden, der üblicherweise
zwischen der 14. und 18. Schwangerschaftswoche durchgeführt wird,
oder durch eine Chorionbiopsie, die zwischen der 9. und 12. Schwangerschaftswoche
durchgeführt
wird. Eine pränatale
Behandlung des Fötus
mit ADNF Polypeptiden kann dessen postnataler Lernfähigkeit
und Gedächtnisfunktion
zugute kommen.
-
Selbst
ohne pränatale
Diagnose von genetischen Störungen,
die zu einer geistigen Retardierung führen, können ADNF Polypeptide dem Fötus unter bestimmten
Voraussetzungen vorbeugend verabreicht werden. Zum Beispiel kann
das Subjekt, wenn es eine familiäre
Vorgeschichte von geistiger Retardierung hat, pränatal mit ADNF Polypeptiden
behandelt werden. In einem anderen Beispiel kann das Subjekt, wenn
es aufgrund von Infektionen wie Röteln, Meningitis, CMV-Infektion
usw. ein höheres
Risiko hat, mit geistiger Retardierung geboren zu werden, pränatal mit
ADNF Polypeptiden behandelt werden. In einem anderen Beispiel hat
das Subjekt ein höheres
Risiko, mit bestimmten genetischen Störungen wie z. B. einem Down-Syndrom
geboren zu werden, wenn die Mutter bereits älter ist (z. B. 35 Jahre und älter). Eine
prophylaktische pränatale
Behandlung mit ADNF Polypeptiden kann die Kapazitäten des
Subjekts zur Lernfähigkeit
und Gedächtnisfunktion
verbessern.
-
In
anderen Ausführungsformen
kann das Subjekt später
im Leben behandelt werden, z. B. um die kurzfristige Lernfähigkeit
und Gedächtnisfunktion zu
verbessern. Zum Beispiel können
bestimmte Gedächtnis-
und Lernstörungen
wie Alzheimersche Erkrankung erst später im Leben auftreten. Andere
Zustände,
die unter Anwendung einer postnatalen Verabreichung von ADNF-Polypeptiden
behandelt werden können,
umfassen eine Neuropathologie und sensorischmotorische Probleme,
Leistungsverbesserung von Subjekten, die in kognitiven Aufgaben
geschwächt
sind, Leistungsverbesserung von Subjekten mit Gedächtnisausfällen, Leistungsverbesserung von
normalen Subjekten und ähnliches.
Dementsprechend können
die Ausführungsformen
der Erfindung in geeigneter Zusammensetzung zur Herabsetzung der
erforderlichen Zeit verwendet werden, um eine kognitive, motorische
oder Aufgabe der Wahrnehmung zu erlernen. Wahlweise können die
Zusammensetzungen der Erfindung in geeigneter Rezeptur zur Verlängerung
des Zeitraums angewendet werden, in dem kognitive, motorische oder
wahrnehmerische Aufgaben beibehalten werden. Als andere Alternative
können
die Ausführungen
der Erfindung in geeigneter Rezeptur zur Herabsetzung der Menge und/oder
Schwere von Fehlern beim Aufrufen von kognitiven, motorischen oder
wahrnehmerischen Aufgaben eingesetzt werden. Eine solche Behandlung kann
sich insbesondere bei Personen als sehr vorteilhaft erweisen, die
eine Verletzung des Nervensystems erlitten oder eine Erkrankung
des Nervensystems durchgemacht haben. Zudem können ADNF Polypeptide an normale
Subjekte verabreicht werden, um ihre Leistung zu erhöhen (z.
B. Lernfähigkeit und
Gedächtnisfunktion).
ADNF Polypeptide können bei
einer älteren
Bevölkerung
besonders nützlich sein,
bei der die Gedächtnisfunktionen
(z. B. Kurzzeitgedächtnis)
in der Regel nachgelassen hat.
-
ADNF Polypeptide
-
Eine
beliebige geeignete Mischung aus ADNF I- und ADNF III-Polypeptiden
kann in Ausführungsarten
der Erfindung verabreicht werden. In einigen Ausführungsweisen
können
die ADNF Polypeptide alle L-Aminosäuren, alle D-Aminosäuren oder eine
Kombination davon umfassen. Wenn die ADNF Polypeptide oral verabreicht
werden sollen, umfasst ein ADNF Polypeptid vorzugsweise mindestens
eine D-Aminosäure
innerhalb ihrer aktiven Kernstelle, besser am N-Terminus und/oder
C-Terminus der aktiven Kernstelle und noch besser an der gesamten aktiven
Kernstelle oder an der gesamten Länge des Moleküls. Wahlweise
kann sich die D-Aminosäure
an einer beliebigen geeigneten Stelle in der Polypeptidsequenz befinden.
Da D-Enantiomere von Polypeptiden enzymatisch gesehen stabiler sind
als ihre L-Enantiomere, insbesondere im Magen-Darm-Trakt, ist ein
ADNF Polypeptid mit D-Aminosäuren
besonders für
eine orale Verabreichung nützlich.
-
Unter
einem Aspekt umfasst das Verfahren die Verabreichung eines ADNF
I-Polypeptids mit
einer aktiven Kernstelle mit der folgenden Aminosäuresequenz:
Ser-Ala-Leu-Leu-Arg-Ser-Ile-Pro-Ala.
In einer Ausführungsweise
besteht das ADNF I-Polypeptid
aus einer aktiven Kernstelle mit einer Aminosäuresequenz von Ser-Ala-Leu-Leu-Arg-Ser-Ile-Pro-Ala. In
einer anderen Ausführungsweise
kann das ADNF I-Polypeptid
am N-Terminus und/oder am C-Terminus der aktiven Kernstelle zusätzliche
Aminosäuren umfassen.
Zum Beispiel kann das ADNF I-Polypeptid bis zu 40 Aminosäuren am
N-Terminus und/oder C-Terminus der aktiven Kernstelle umfassen.
In einem anderen Beispiel kann das ADNF I-Polypeptid bis zu 20 Aminosäuren am
N-Terminus und/oder am C-Terminus der aktiven Kernstelle umfassen.
In einem wieder anderen Beispiel kann das ADNF I-Polypeptid bis
zu 10 Aminosäuren
am N-Terminus und/oder C-Terminus der aktiven Kernstelle umfassen.
In einer wieder anderen Ausführungsart
kann das ADNF I-Polypeptid ein ADNF I-Polypeptid der gesamten Länge sein.
-
Unter
einem anderen Aspekt umfasst das Verfahren die Verabreichung an
das Subjekt eines ADNF III-Polypeptids mit einer aktiven Kernstelle
mit der folgenden Aminosäuresequenz: Asn-Ala-Pro-Val-Ser-Ile-Pro-Gln.
In einer Ausführungsart
besteht das ADNF I-Polypeptid aus einer aktiven Kernstelle mit einer
Aminosäuresequenz
von Asn-Ala-Pro-Val-Ser-Ile-Pro-Gln. In einer anderen Ausführungsweise
kann das ADNF III-Polypeptid am N-Terminus und/oder am C-Terminus der aktiven Kernstelle
zusätzliche
Aminosäuren
umfassen. Zum Beispiel kann das ADNF III-Polypeptid bis zu 40 Aminosäuren am
N-Terminus und/oder C-Terminus
der aktiven Kernstelle umfassen. In einem anderen Beispiel kann
das ADNF III-Polypeptid bis zu 20 Aminosäuren am N-Terminus und/oder
am C-Terminus der aktiven
Kernstelle umfassen. In einem wieder anderen Beispiel kann das ADNF
III-Polypeptid bis zu 10 Aminosäuren
am N-Terminus und/oder C-Terminus der
aktiven Kernstelle umfassen. In einer wieder anderen Ausführungsart
kann das ADNF III-Polypeptid ein ADNF III-Polypeptid der gesamten
Länge sein.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsweise
umfasst das ADNF I-Polypeptid eine Aminosäuresequenz mit der Formel (R1)x-Ser-Ala-Leu-Leu-Arg-Ser-Ile-Pro-Ala-(R2)y und das ADNF
III-Polypeptid eine Aminosäuresequenz mit
der Formel (R3)w-Asn-Ala-Pro-Val-Ser-Ile-Pro-Gln-(R4)z.
-
Bei
den vorausgehenden Formeln steht jedes Element R1,
R2, R3 und gegebenenfalls
R4 für eine
Aminosäuresequenz
mit 1 bis ca. 40 Aminosäuren,
bei der jede Aminosäure
in der Aminosäuresequenz
unabhängig
voneinander ausgewählt
wird. Der Begriff „unabhängig voneinander
ausgewählt" bedeutet hier, dass
die die Aminosäuresequenz
R1 bildenden Aminosäuren identisch oder verschieden sein
können
(z. B. können
alle Aminosäuren
in der Aminosäuresequenz
Threonin sein usw.). Darüber hinaus
können,
wie vorausgehend erklärt,
die die Aminosäuresequenz
R1 bildenden Aminosäuren natürlich vorkommende Aminosäuren sein
oder als Gegenstücke
von natürlichen
Aminosäuren
bekannt sein, die in einer ähnlichen
Weise als die natürlich vorkommenden
Aminosäuren
funktionieren (d. h. Aminosäurenachahmungen).
Die Diskussion hinsichtlich R1 gilt in vollem
Umfang auch für
R2, R3 und R4.
-
In
der vorausgehenden Formel für
das ADNF I-Polypeptid werden x und y unabhängig voneinander ausgewählt und
sind null oder eins. Der Begriff „unabhängig voneinander ausgewählt" bedeutet hier, dass
x und y identisch oder verschieden sein können. Zum Beispiel können x und
y beide null sein oder alternativ dazu können beide eins sein. Zudem
kann x null und y eins sein oder alternativ dazu kann x eins und
y null sein. Darüber
hinaus können
die Aminosäuresequenzen
R1 und R2 identisch
oder verschieden sein, wenn sowohl x als auch y eins ist. Auf diese Weise
werden die Aminosäuresequenzen
R1 und R2 unabhängig voneinander
ausgewählt.
Wenn R1 und R2 dieselben
sind, sind sie sowohl hinsichtlich ihrer Kettenlänge als auch der Aminosäurenzusammensetzung
identisch. Zum Beispiel können
beide, R1 und R2,
Val-Leu-Gly-Gly-Gly sein. Wenn R1 und R2 verschieden sind, können sie sich hinsichtlich
der Kettenlänge
und/oder der Aminosäurenzusammensetzung
und/oder der Reihenfolge der Aminosäuren in den Aminosäuresequenzen
unterscheiden. Zum Beispiel kann R1 Val-Leu-Gly-Gly-Gly
sein, während R2 Val-Leu-Gly-Gly sein kann. Alternativ dazu
kann R1 Val-Leu-Gly-Gly-Gly sein, während R2 Val-Leu-Gly-Gly-Val
sein kann. Alternativ dazu kann R1 Val-Leu-Gly-Gly-Gly
sein, während
R2 Gly-Val-Leu-Gly-Gly sein kann.
-
Ebenso
werden w und z unabhängig
voneinander ausgewählt
und sind in der vorausgehenden Formel des ADNF III-Polypeptids null
oder eins. Der Begriff „unabhängig voneinander
ausgewählt" bedeutet hier, dass
w und z identisch oder verschieden sein können. Zum Beispiel können w und
z beide null sein oder alternativ dazu können beide eins sein. Zudem
kann w null und z eins sein oder alternativ dazu kann w eins und
z null sein. Darüber
hinaus können die
Aminosäuresequenzen
R3 und R4 identisch
oder verschieden sein, wenn sowohl w als auch z eins ist. Auf diese
Weise werden die Aminosäuresequenzen R3 und R4 unabhängig voneinander
ausgewählt. Wenn
R3 und R4 dieselben
sind, sind sie sowohl hinsichtlich ihrer Kettenlänge als auch der Aminosäurenzusammensetzung
identisch. Zum Beispiel können
beide, R3 und R4,
Leu-Gly-Leu-Gly-Gly sein. Wenn R3 und R4 verschieden sind, können sie sich hinsichtlich
der Kettenlänge
und/oder der Aminosäurenzusammensetzung
und/oder der Reihenfolge der Aminosäuren in den Aminosäuresequenzen
unterscheiden. Zum Beispiel kann R3 Leu-Gly-Leu-Gly-Gly, während R4 Leu-Gly-Leu-Gly sein kann. Alternativ dazu
kann R3 Leu-Gly-Leu-Gly-Gly sein, während R4 Leu-Gly-Leu-Gly-Leu
sein kann.
-
Unter
den verschiedenen Möglichkeiten
werden bestimmte ADNF I- und ADNF III-Polypeptide bevorzugt, nämlich die,
bei denen x, y, w und z alle null sind (d. h. jeweils SALLRSIPA
und NAPVSIPQ). Es werden auch ADNF I-Polypeptide bevorzugt, bei denen
x eins ist, R1 Val-Leu-Gly-Gly-Gly und y
null ist. Ebenfalls bevorzugt werden ADNF I-Polypeptide, bei denen
x eins ist, R1 Val-Glu-Glu-Gly-Ile- Val-Leu-GLy-Gly-Gly
und y null ist. Genauso bevorzugt man auch ADNF III-Polypeptide, bei
denen w eins ist, R3 Gly-Gly und z null
ist. Ebenfalls bevorzugt man die ADNF III-Polypeptide, bei denen
w eins ist, R3 Leu-Gly-Gly, z eins und R4 Gln-Ser
ist. Man bevorzugt auch die ADNF III-Polypeptide, bei denen w eins
ist, R3 Leu-Gly-Leu-Gly-Gly, z eins und R4 Gln-Ser ist. Man bevorzugt auch die ADNF
III-Polypeptide,
bei denen w eins ist, R3 Ser-Val-Arg-Leu-Gly-Leu-Gly-Gly,
z eins und R4 Gln-Ser ist. Es können zusätzliche
Aminosäuren
sowohl zum N-Terminus als auch zum C-Terminus dieser aktiven Kernstellen
(SALLRSIPA oder NAPVSIPQ) ohne Verlust der biologischen Aktivität hinzugefügt werden;
dies wurde durch die Tatsache nachgewiesen, dass die ADNF I- und
ADNF III-Wachstumsfaktoren eine außergewöhnliche biologische Aktivität aufweisen.
Siehe das Dokument U.S.S.N. 08/324 297, das am 17. Oktober 1994
(auch unter der Nr. WO96/11948 veröffentlicht) hinsichtlich der
Beschreibung der ADNF I-Polypeptide angemeldet wurde; und das am
27. Februar 1997 angemeldete U.S.S.N. 60/037 404 sowie das am 23.
September 1997 angemeldete U.S.S.N. 64/059 621 (auch unter der Nr.
WO98/35042 publiziert) hinsichtlich der ADNF III-Polypeptide.
-
In
einer pharmazeutischen Zusammensetzung können jedes bzw. mehrere der
hier beschriebenen ADNF I-Polypeptide mit jedem bzw. mehreren der
hier beschriebenen ADNF III-Polypeptide kombiniert werden. Eine
Kombination aus einem ADNF I-Polypeptid und einem ADNF III-Polypeptid
kann eine Mischung aus zwei oder mehreren dieser Polypeptide sein.
Eine Kombination aus einem ADNF I-Polypeptid und einem ADNF III-Polypeptid
kann sich auch auf ein oder mehrere ADNF I-Polypeptide beziehen,
die mit einem oder mehreren ADNF III-Polypeptiden gekoppelt (direkt
oder indirekt) sind. Zum Beispiel kann ein ADNF I-Polypeptid kovalent
mit einem ADNF III-Polypeptid verbunden sein. Eine Kombination aus
einem ADNF I-Polypeptid und einem ADNF III-Polypeptid kann als einzelne
Zusammensetzung präpariert
und einem Subjekt verabreicht werden. Alternativ dazu können ein
ADNF I-Polypeptid und ein ADNF III-Polypeptid als separate Zusammensetzungen
präpariert
werden. Die separaten Zusammensetzungen können dann gleichzeitig oder nacheinander
einem Subjekt verabreicht werden. Zudem können unterschiedliche Proportionen
eines ADNF I-Polypeptids und eines ADNF III-Polypeptids einem Subjekt
verabreicht werden. Zum Beispiel kann in einer Kombination das Verhältnis zwischen einem
ADNF I- und einem ADNF III-Polypeptid im Bereich von 1:100 bis 100:1,
1:10 bis 10:1 oder 1:2 bis 2:1 liegen.
-
Unter
wieder einem anderen Aspekt können andere
ADNF-Polypeptide (einschließlich
ihren Allelen, polymorphischen Varianten, zwischenartlichen Homologen
und Subsequenzen davon) im Verfahren der Erfindung eingesetzt werden,
um die Leistung zu erhöhen.
-
Es
können
verschiedene Parameter gemessen werden, um festzustellen, ob eine
Mischung von ADNF Polypeptiden die Leistung eines Subjekts verbessert.
Zum Beispiel kann der Grad an Lerndefiziten zwischen der Kontrollgruppe
(z. B. nicht mit ADNF Polypeptiden behandelt) und einer Gruppe verglichen
werden, die mit ADNF Polypeptiden vorbehandelt wurde. Lerndefizite
können
zum Beispiel unter Anwendung eines Morris-Wasserlabyrinths beurteilt werden
(siehe z. B. Abschnitt der Beispiele). Wenn sich irgendein oder
mehrere dieser Parameter bei der mit ADNF Polypeptiden behandelten
Gruppe ändern, z.
B. um ca. 10%, wahlweise um mindestens ca. 20%, um mindestens ca.
30%, um mindestens ca. 40%, um mindestens ca. 50%, um mindestens
ca. 60%, um mindestens ca. 70%, um mindestens ca. 80%, um mindestens
ca. 90%, um mindestens ca. 100%, um mindestens ca. 150%, um mindestens
ca. 200%, usw. im Vergleich zur Kontrollgruppe, dann können diese
ADNF-Polypeptide vorteilhaft in der vorliegenden Erfindung eingesetzt
werden.
-
Verabreichung
und pharmazeutische Zusammensetzungen
-
ADNF
Polypeptide und Nucleinsäuren,
die für
ADNF Polypeptide codieren, können
einem Subjekt unter Anwendung von geeigneten in der Technik bekannten
Verfahren pränatal
oder postnatal verabreicht werden. Zum Beispiel können ADNF
Polypeptide oder Nucleinsäuren
als pharmazeutische Zusammensetzungen mit einem pharmazeutisch annehmbaren
Verdünnungsstoff,
einem Carrier oder Trägerstoff
zubereitet werden. Geeignete Formeln für die Anwendung im Rahmen der
vorliegenden Erfindung lassen sich in Remington's Pharmaceufical Sciences (17. Ausgabe
1985)) finden. Eine kurze Zusammenfassung der Verfahren zur Verabreichung von
Medikamenten ist z. B. in Langer, Science 249:1527–1533 (1990)
beschrieben. Zudem werden die pharmazeutischen Zusammensetzungen
mit Peptiden und Proteinen z. B. in Therapeutic Peptides and Proteins
Formulations, Processing, and Delivery Systems, von Banga, Technomic
Publishing Company, Inc., Lancaster, PA (1995) beschrieben.
-
In
einer Ausführungsweise
werden die ADNF-Polypeptide für
eine orale Verabreichung gestaltet, z. B. an das Subjekt, oder für eine pränatale Verabreichung
an die Mutter des Subjekts. Bei dieser Ausführungsart werden bevorzugt
ADNF-Polypeptide
mit allen D-Aminosäuren
verwendet. Eine pharmazeutisch annehmbare und nicht toxische Zusammensetzung
wird durch den Zusatz eines beliebigen, normalerweise angewendeten
Trägerstoffes
und 10 bis 95 % des aktiven Wirkstoffes bzw. bevorzugter Weise mit
einer Konzentration von 25 bis 75 % hergestellt. Um das orale Absorbieren
von ADNF-Polypeptiden zu verbessern, werden zudem verschiedene Carrier-Systeme
wie Nanopartikel, Mikropartikel, Liposomen, Phospholipide, Emulsionen,
Erythrozyten, usw. eingesetzt. Die oralen Wirkstoffe mit den ADNF
Polypeptiden der Erfindung können
in jeder für eine
orale Verabreichung geeigneten Form wie z. B. flüssig, als Tabletten, Kapseln
oder dergleichen vorliegen. Die oralen Verabreichungsformen können zudem
beschichtet oder behandelt sein, um das Auflösen im Magen zu verhindern
bzw. zu reduzieren. Siehe z. B. Therapeutic Peptides and Proteins,
Formulation, Processing, and Delivery Systems, von A.K. Banga, Technomic
Publishing Company, Inc., 1995.
-
Zudem
werden die ADNF-Polypeptide für eine
parenterale, topische, nasale, sublinguale oder lokale Verabreichung
bzw. für
eine Sonde zubereitet. Zum Beispiel werden die pharmazeutischen
Zusammensetzungen parenteral verabreicht, z. B. intravenös, subkutan,
intradermal oder intramuskulär
bzw. intranasal. Folglich schlägt
die Erfindung Zusammensetzungen für eine parenterale Verabreichung
vor, welche eine Lösung
aus einer Kombination von ADNF-Polypeptiden umfassen, die in einem
annehmbaren Carrier, vorzugsweise einem wässrigen Carrier, gelöst oder
in Suspension sind. Es können
eine Vielzahl von wässrigen
Carriern zur Anwendung kommen, darunter z. B. Wasser, gepuffertes
Wasser, eine 0,4 %ige Salzlösung,
0,3%ige Glycinlösung,
Hyaluronsäure
und dergleichen. Diese Zusammensetzungen können durch herkömmliche,
gut bekannte Sterilisationsverfahren sterilisiert oder steril gefiltert
werden. Die daraus entstehenden wässrigen Lösungen können zur Anwendung unverändert oder
lyophilisiert abgepackt werden, wobei das lyophilisierte Präparat vor
der Verabreichung mit einer sterilen Lösung kombiniert wird. Die Zusammensetzungen
können pharmazeutisch
annehmbare Hilfssubstanzen enthalten, die erforderlich sind, um
sich den physiologischen Bedingungen anzupassen, inklusive pH-regulierende
Substanzen und Puffer, Mittel zur Tonizitätsabstimmung, Netzmittel und
dergleichen, wie z. B. Natriumacetat, Natriumlactat, Natriumchlorid,
Kaliumchlorid, Calciumchlorid, Sorbitanmonolaurat, Triethanolaminoleat
usw. In einer Ausführungsart wird
die Nucleinsäure,
die ein ADNF Polypeptid codiert, als bloße DNA verabreicht.
-
Für eine Aerosol-Verabreichung
werden die ADNF-Polypeptide vorzugsweise in fein geteilter Form
mit einem oberflächenaktiven
Stoff und einem Treibgas bereitgestellt. Der oberflächenaktive
Stoff muss selbstverständlich
nicht-toxisch und vorzugsweise in Treibgas löslich sein. Repräsentativ
für derartige
Stoffe sind Ester oder partielle Ester von Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen,
wie z. B. Capronsäure,
Octansäure,
Laurinsäure,
Palmitinsäure, Stearinsäure, Linolsäure, Linolensäure, Olestersäure und
Oleinsäure
mit einem aliphatischen polyhydriden Alkohol oder dessen zyklisches
Anhydrid. Es können gemischte
Ester wie gemischte oder natürliche
Glyceride angewendet werden. Nach Wunsch kann ein Carrier integriert
werden, wie z. B. Lecithin für
eine intranasale Verabreichung.
-
Für feste
Zusammensetzungen können
herkömmliche
nicht-toxische feste Carrier verwendet werden. Feste Carrier umfassen
z. B. Mannitol, Lactose, Stärke,
Magnesiumstearat, Natriumsaccharin, Talk, Zellulose, Glucose, Saccharose,
Magnesiumcarbonat und dergleichen in pharmazeutischer Qualität.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt auch therapeutische Zusammensetzungen
oder Medikamente mit einer Mischung aus einem oder mehreren der
hier vorausgehend beschriebenen ADNF I und ADNF III-Polypeptiden
in Verbindung mit einem pharmazeutisch annehmbaren Trägerstoff
bereit, bei denen die Menge einer Kombination aus ADNF I und ADNF III-Polypeptiden
ausreichend ist, um eine gewünschte
therapeutische Wirkung zu erzielen.
-
Kleine
Polypeptide, darunter auch SALLRSIPA und NAPVSIPQ, passieren die
Bluthirnschranke. Für
längere
Peptide, die die Bluthirnschranke nicht passieren, sind Methoden
zur Verabreichung von Proteinen ins Gehirn wohl bekannt. Zum Beispiel können Proteine,
Polypeptide, andere Verbindungen und Zellen über intracerebroventrikuläre Injektion (ICV)
bzw. über
eine Kanüle
in das Säugetierhirn
geschleust werden (siehe z. B. Motta & Martini, Proc. Soc. Exp. Biol. Med.
168: 62– 64
(1981); Peterson et al., Biochem. Pharmacol 31: 28072810 (1982);
Rzepczynski et al., Metab. Brain Dis. 3: 211–216 (1988); Leibowitz et al.,
Brain Res. Bull. 21: 905–912
(1988); Sramka et al., Stereotact. Funct. Neurosurg. 58: 7983 (1992);
Peng et al., Brain Res. 632: 57–67
(1993); Chem et al., Exp. Neuro. 125: 72–81 (1994); Nikkhah et al.,
Neuroscience 63: 57–72
(1994); Anderson et al.,J ; Comp. Neurol. 357: 296–317 (1995);
und Brecknell & Fawcett,
Exp. Neurol.138 : 338–344 (1996)).
Kanülen
können
insbesondere zur Verabreichung neurotrophischer Faktoren an Säugetiere
verwendet werden. (Siehe z.B. Motta & Martini, Proc. Soc. Exp. Biol. Med.
168 : 62–64
(1981) (Neurotensin); Peng et al., Brain Res. 632: 57–67 (1993) (NGF);
Anderson et al., J.Comp. Neurol. 357: 296–317 (1995) (BDNF, NGF, Neurotrophin-3).
-
Alternativ
dazu können
längere
ADNF-Polypeptide, die die Bluthirnschranke nicht passieren, an Material
gekoppelt werden, das den ADNF-Polypeptiden hilft, die Bluthirnschranke
zu passieren oder auch die Plasmamembran einer Zelle bzw. eine intrazelluläre Membran
wie z. B. die des Zellkerns zu durchqueren. Zellmembranen bestehen
aus einer Lipoprotein-Doppelschicht, die für kleine, nichtionische lipophile
Verbindungen frei durchlässig
ist und vom Wesen her für
polare Stoffe, Makromoleküle
und Therapeutika oder Diagnostika undurchlässig ist. Es wurden jedoch
Proteine und andere Verbindungen wie Liposomen beschrieben, die
die Fähigkeit
haben, Polypeptide wie ADNF-Polypeptide durch eine Zellmembran zu
schleusen.
-
Zum
Beispiel verfügen "Membran passierende
Polypeptide" über amphiphile
bzw. hydrophobe Aminosäure-Untersequenzen
mit der Fähigkeit,
als Membrancarrier zu wirken. In einer Ausführungsart haben Homeodomain-Proteine
die Fähigkeit,
Zellmembranen zu passieren. Wie festgestellt wurde, war das kürzeste internalisierbare
Peptid eines Homeodomain-Proteins, Antennapedia, die dritte Helix des
Proteins, von Aminosäureposition
43 bis 58 (siehe z. B. Prochiantz, Current Opinion in Neurobiology 6:
629–634
(1996). Bei einer weiteren Untersequenz, dem hydrophoben Bereich
der Signalpeptide, wurden die gleichen Zellmembran passierenden
Eigenschaften festgestellt (siehe z. B. Lin et al., J. Biol. Chem.
270:1 4255–14258
(1995)).
-
Beispiele
für Peptidsequenzen,
die an ein ADNF-Polypeptid der Erfindung gebunden werden können, um
die Aufnahme von ADNF-Polypeptiden in Zellen zu erleichtern, umfassen
folgende Peptidsequenzen, sind aber nicht auf diese beschränkt: ein
11 Aminosäurepeptid
des HIV Tat-Proteins (siehe Schwarze et al., Science 285: 1569–1572 (1999)); eine
20-Residue-Peptidsequenz, die den Aminosäuren 84–103 des p16-Proteins entspricht
(siehe Fahraeus et al., Current Biology 6: 84 (1996)); die dritte Helix
des 60 Aminosäuren
langen Homeodomains des Antennapedia-Proteins (Derossi et al., J.
Biol. Chem. 269: 10444 (1994)); die h-Region eines Signalpeptids wie der Kaposi
Fibroblasten Wachstumsfaktor (K-FGF) h-Region (Lin et al., supra);
oder die VP22 Transportregion des HSV (Elliot & O'Hare, Cell 88: 223–233 (1997)). Weitere geeignete
chemische Fragmente, die eine verbesserte Zellaufnahme ermöglichen,
können
auch chemisch an ADNF-Polypeptide
gebunden werden.
-
Toxinmoleküle haben
auch die Fähigkeit,
Polypeptide durch Zellmembranen zu transportieren. Solche Moleküle bestehen
oft aus mindestens zwei Teilen ("binäre Toxine" genannt): eine Transport- oder
Bindungsregion bzw. Polypeptid und eine separate Toxinregion bzw.
Polypeptid. Die Transportregion bzw. das Transportpolypeptid bindet
sich an einen Zellrezeptor und dann wird das Toxin in die Zelle transportiert.
Verschiedene Bakterientoxine, einschließlich Clostridium perfringens
iota toxin, Diphtheria toxin (DT), Pseudomonas exotoxin A (PE), Pertussistoxin
(PT), Bacillus anthracis toxin und Pertussis Adenylatcyclase (CYA)
wurden bei Versuchen verwendet, Peptide als interne oder animoterminale Fusionen
in das Zellcytosol zu schleusen (Arora et al., J.Biol. Chem, 268:
3334–3341
(1993); Perelle et al., Infect. Immun., 61: 5147–5156 (1993); Stenmarketal.,
J. CellBiol. 113: 1025–1032
(1991); Donnelly et al., Proc.Nat'l Acad. Sci. USA 90: 3530–3534 (1993);
Carbonetti et al., Abstr. Annu. Meet. Am. Soc. Microbiol. 95: 295
(1995); Seboet al., Infect. Immun. 63: 3851–3857 (1995); Klimpel et al.,
Proc. Nat'l Acad.
Sci. USA 89: 10277–10281
(1992); und Novak et al., J.Biol. Chem. 267: 17186–17193 1992)).
-
Solche
Untersequenzen können
verwendet werden, um ADNF-Polypeptide über eine Zellmembran zu transportieren.
ADNF-Polypeptide können leicht
mit solchen Sequenzen verschmolzen oder derivatisiert werden. Vorzugsweise
wird die Transportsequenz als Teil eines Fusionsproteins bereitgestellt. Wahlweise
kann ein Linker benutzt werden, um das ADNF-Polypeptid mit der Transportsequenz
zu verbinden. Jeder geeignete Linker kann eingesetzt werden, z.
B. ein Peptidlinker.
-
ADNF-Polypeptide
und Nucleinsäuren,
die ADNF-Polypeptide codieren, können
auch in eine Tierzelle, vorzugsweise eine Säugetierzelle geschleust werden,
und zwar über
Liposomen und Liposomenderivate wie Immunoliposomen und Lipid-Nucleinsäurekomplexe.
Der Terminus "Liposom" bezieht sich auf
Vesikel, die eine oder mehr konzentrisch angeordnete Lipid-Doppelschichten
enthalten, die eine wässrige
Phase umkapseln. Die wässrige Phase
enthält
generell die Verbindung, die in die Zelle geschleust werden soll,
z. B. ein ADNF-Polypeptid.
-
Das
Liposom verschmilzt mit der Plasmamembran und gibt das ADNF-Polypeptid in das
Cytosol frei. Alternativ kann das Liposom auch phagozytiert werden
oder über
ein Transportvesikel in die Zelle aufgenommen werden. Wenn sich
das Liposom im Endosom bzw. im Phagosom befindet, löst sich
das Liposom auf oder verschmilzt mit der Membran oder dem Transportvesikel
und gibt seinen Inhalt frei.
-
Bei
bekannten Methoden der Einschleusung von Wirksubstanzen mittels
Liposomen wird das Liposom letztendlich permeabel und gibt die umkapselte
Verbindung (in diesem Fall ein ADNF-Polypeptid) an das Zielgewebe
bzw. an die Zielzelle frei. Bei systemischer oder gewebespezifischer
Einschleusung kann dies zum Beispiel auf passive Weise erreicht werden,
wobei sich die Liposomen-Doppelschicht durch
die Wirkung verschiedener Agenzien im Körper auflöst. Alternativ umfasst die
aktive Wirkstoffabgabe ein Agens, welches eine Änderung der Permeabilität des Liposomenvesikels
bewirkt. Lipsomenmembranen können
so konstruiert werden, dass sie sich abbauen, wenn das Umfeld an
der Liposomenmembran sauer wird (siehe z. B. Proc.Nat'l Acad. Sci. USA
84 : 7851 (1987); Biochemistry 28:908 (1989)). Werden Liposomen
z. B. durch eine Zielzelle endocytosiert, werden sie abgebaut und
geben ihren Inhalt frei. Dieser Abbau wird als fusogen bezeichnet.
Dioleoylphosphatidyl-Ethanolamin (DOPE) ist die Grundlage vieler „fusogener" Systeme.
-
Solche
Liposomen umfassen herkömmlicher Weise
ein ADNF-Polypeptid und eine Lipidkomponente, z. B. ein neutrales
und/oder kationisches Lipid, das wahlweise ein Rezeptorerkennungsmolekül wie z.
B. einen Antikörper
umfasst, welches sich an einen vorbestimmten Zelloberflächenrezeptor
oder Ligand (z. B. ein Antigen) bindet. Eine große Auswahl an Methoden stehen
zur Vorbereitung von Liposomen in der beschriebenen Art zur Verfügung, dazu
gehören: Szoka
et al., Ann. Rev. Biophys. Bioeng. 9: 467 (1980), US-Pat. Nr. 4,186,183,
4,217,344, 4,235,871, 4,261,975, 4,485,054, 4,501,728, 4,774,085,
4,837, 028, 4,235,871, 4,261,975, 4,485,054, 4,501,728, 4,774,085,
4,837,028, 4,946,787, PCT-Publikations-Nr. WO 91/17424, Deamer & Bangham, Biochim.
Biophys. Acta 443: 629–634
(1976); Fraley, et al., Proc.Nat'l
Acad. Sci. USA 76: 3348–3352
(1979); Hope et al., Biochim. Biophys. Acta 812: 55–65 (1985);
Mayeret al., Biochim. Biophys. Acta 858:161-168 (1986); Williams
et al., Proc.Nat'l
Acad. Sci. USA 85: 242–246
(1988); Liposomes (Ostro (ed.), 1983, Chapter 1); Hope et al., Chem.
Phys. Lip. 40: 89(1986); Gregoriadis, Liposome Technology (1984)
and Lasic, Liposomes: from Physics to Applications (1993)). Geeignete
Methoden umfassen z. B. Sonikation, Extrusion, Hochdruckhomogenisierung, Mikroverflüssigung,
Detergent-Dialyse, Calciuminduzierte Fusion kleiner Liposomenvesikel
und Äther-Fusionsmethoden,
die alle unter Fachleuten wohl bekannt sind.
-
In
bestimmten Ausführungsarten
der vorliegenden Erfindung ist es wünschenswert, die Liposomen
der Erfindung gezielt mit Zielfragmenten zu versehen, die für bestimmte
Zelltypen, Gewebetypen u. ä.
spezifisch sind. Die Bindung bestimmter Zielfragmente an Liposomen
(z. B. Liganden, Rezeptoren und monoklonale Antikörper) wurde
bereits beschrieben (siehe z. B. U. S. Patent Nr. 4,957,773 und 4,603,044).
Bekannte Standardmethoden zur Bindung von Zielagenzien an Liposomen
können
eingesetzt werden. Diese Methoden umfassen generell die Inkorporation
von Lipidkomponenten in Liposomen, z. B. Phosphatidyl-Ethanolamin, welches
für die
Bindung mit Zielagenzien aktiviert werden kann, oder auch derivatisierte
lipophile Verbindungen, wie durch Lipide derivatisiertes Bleomycin.
Gezielt mit Antikörpern
versehene Liposomen können
konstruiert werden, z. B. unter Verwendung von Liposomen, die Protein
A enthalten (siehe Renneisen et al., J. Biol. Chem, 265: 16337–16342 (1990)
und Leonetti et al., Proc.Nat'l
Acad. Sci. USA 87:2448–2451
(1990).
-
Alternativ
können
auch beide ADNF-Arten codierende Nucleinsäuren verwendet werden, um eine
therapeutische Dosis von ADNF-Polypeptiden zu erhalten. Diese Nucleinsäuren können in
eine beliebige Anzahl von für
die Transfektion von Zielzellen und Organismen gut bekannten Vektoren
inseriert werden. Zum Beispiel werden Nucleinsäuren als DNA-Plasmide, als
nackte Nucleinsäuren
und als mit einem Einschleusungscarrier wie z. B. einem Liposom
komplexierte Nucleinsäuren
eingeschleust. Virale Vektortransportsysteme umfassen DNA- und RNA-Viren,
die nach Einschleusung in die Zelle entweder episomale oder integrierte
Genome haben. Literaturhinweise zu Gentherapieverfahren: Siehe Anderson,
Science 256: 808–813
(1992); Nabel & Felgner,
TIBTECH 11: 211–217
(1993); Mitani & Caskey, TIBTECH
11: 162–166
(1993); Dillon, TIBTECH 11 : 167–175 (1993); Miller, Nature
357: 455–460
(1992); Van Brunt, Biotechnology 6 (10): 1149–1154 (1988); Vigne, Restorative
Neurology and Neuroscience 8 :35–36 (1995); Kremer & Perricaudet,
British Medical Bulletin 51(1) : 31–44 (1995); Haddada et al.,
in Current Topics in Microbiologyand Immunology, Doerfler and Bohm
(eds) (1995); und Yu et al., Gene Therapy 1: 13–26 (1994).
-
Methoden
der nichtviralen Einschleusung von Nucleinsäuren umfassen Lipofektion,
Mikroinjektion, Biolistik, Virosomen, Liposomen, Immunoliposomen,
Polykation oder Lipid-Nucleinsäureverbindungen,
nackte DNA, künstliche
Virionen und durch ein Agens verstärkte DNA-Aufnahme. Die Lipofektion wird
z. B. in den US Patenten Nr. 5,049,386, Nr. 4,946,787 und Nr. 4,897,355
beschrieben und folgende Lipofektionsreagenzien sind handelsüblich erhältlich (z.
B. TransfectamTM und LipofectinTM).
Zu den kationischen und neutralen Lipiden, die zur effizienten Rezeptorerkennungs-Lipofektion
von Polynucleotiden geeignet sind, gehören die nach Felgner WO 91/17424,
WO91/16024. Die Einschleusung kann in Zellen (z. B. ex vivo-Verabreichung)
oder in Zielgewebe (in vivo-Verabreichung) erfolgen.
-
In
therapeutischen Anwendungen kann eine Mischung der ADNF I- und ADNF
III-Polypeptide der Erfindung in einer für die Leistungsverbesserung
des Subjektes ausreichenden Dosis (z. B. für die Lern- und Gedächtnisfähigkeit)
an einen Patienten verabreicht werden. Eine zu diesem Zweck ausreichende Dosis
wird als „therapeutisch
wirksame Dosis" bezeichnet.
Die für
diesen Zweck wirksame Dosis hängt z.
B. von der Art der eingesetzten ADNF I- oder ADNF III-Polypeptide,
der Art der Verabreichung, dem Gewicht, dem allgemeinen Gesundheitszustand des
Patienten und dem Ermessen des verschreibenden Arztes ab. Zum Beispiel
wäre für die Verbesserung
der Lern- und Gedächtnisleistung
bei einer Maus eine einmal täglich
(z. B. abends) intranasal verabreichte Dosis an ADNF I- bzw. ADNF
III-Polypeptiden
im Bereich von 1 μg
bis 50 μg,
vorzugsweise 1 μg
bis 10 μg,
eine therapeutisch wirksame Dosis. Diese Dosis basiert auf dem durchschnittlichen Gewicht
einer Maus. Beim Menschen müsste
die geeignete Dosis auf einen menschlichen Körper extrapoliert werden.
-
Pränatal können ADNF-Polypeptide
einem Subjekt direkt oder indirekt über seine Mutter verabreicht
werden. ADNF-Polypeptide können
zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft verabreicht werden. Vorzugsweise
werden ADNF-Polypeptide während des
ersten Drittels der Schwangerschaft (d. h. in den ersten 12 Wochen)
verabreicht, wenn sich Organe und Nervensystem des Subjekts aktiv
entwickeln. Besser noch sollten die ADNF-Polypeptide während der
Entwicklungszeit des Neuralrohrs (welche etwa 22 Tage nach der Empfängnis beginnt)
und bis vor deren Abschluss verabreicht werden. ADNF-Polypeptide
können
als Einzeldosis, vorzugsweise während
der kritischen Entwicklungszeit des Neuralrohrs oder in mehreren
Dosen während
der Schwangerschaft verabreicht werden.
-
Tests für die Messung
verbesserter Lern- und Gedächtnisfähigkeit
-
Verschiedene
Parameter können
gemessen werden, um zu bestimmen, ob ADNF-Polypeptide die Leistung
(z. B. Lern- und Gedächtnisfähigkeit)
in vivo verbessern. Zum Beispiel kann der Test mit der versteckten
Plattform des Morris-Wasserlabyrinthtests, welches
im untenstehenden Beispielteil beschrieben wird, verwendet werden,
um räumliches
Lernen und Gedächtnis
zu testen. In der Regel werden mit ADNF Polypeptiden behandelte
Mäuse sowie
Kontrollmäuse
(nicht mit ADNF Polypeptiden behandelte) trainiert, um durch Erlernen
der Position einer versteckten Plattform und durch Daraufklettern
einer Schwimmaufgabe zu entgehen. Die Zeit, die sie brauchen, um
diese Aufgabe zu erfüllen,
wird als Fluchtlatenz bezeichnet. Dieser Test kann einmal oder mehrmals
täglich
eine bestimmte Anzahl von Tagen durchgeführt werden. Ein Aufschluss
gebender Parameter für
verbesserte Lern- und Gedächtnisfähigkeit
liegt in der Reduzierung der Reaktionszeit, innerhalb der durch
Daraufklettern auf die versteckte Plattform der Schwimmaufgabe entgangen
werden kann (siehe Beispielteil unten). Dazu sei ebenfalls auf die
von Gozes et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 93: 427–432 (1996)
beschriebenen Methoden verwiesen, die hier im Sinne der Quellenangabe
angegeben werden. Tiere, die mit geeigneten ADNF-Polypeptiden behandelt
werden, weisen in ihrer Lern- und Gedächtnisfähigkeit im Vergleich zu den
Kontrolltieren, die nicht mit ADNF-Polypeptiden behandelt wurden, eine
Verbesserung auf. Die Ausführungen
der Erfindung sind nicht auf die Testbeispiele beschränkt, die zur
Messung der Leistung herangezogen werden. Sämtliche geeignete Testmethoden
können
eingesetzt werden, um die Lern- und Gedächtnisleistung zu messen.
-
Bei
menschlichen Subjekten können
auch andere unter Fachleuten bekannte Methoden angewendet werden,
um festzustellen, ob ein ADNF-Polypeptid oder eine Kombination aus
ADNF Polypeptiden in vivo die Lern- und Gedächtnisleistung verbessert.
Zum Beispiel umfassen diese Methoden das Prüfen des Gedächtnisses oder der Lernfähigkeit durch
den Randt-Gedächtnis-Test über einen
längeren
Zeitabschnitt (Randt et al., Clin. Neuropsychol., 1980,2: 184),
Wechsler-Gedächtnisskala
(J. Psych. 19: 87–95
(1945), Forward Digit Span test (Craik, Age Differences in Human
Memory, in: Handbook of the Psychology of Aging, Birren, J., und
Schaffe, K. (Eds.), New York, Van Nostrand (1977), Mini-Mental State
Exam (Folstein et al., J. of Psych. Res. 12: 189–192 (1975), oder California
Verbal Learning Test (CVLT). Siehe auch U.S. Patent Nr. 6.030.968.
In diesen Tests werden Faktoren geprüft, die zu den Wirkungen von
ADNF-Polypeptiden (z. B. Ängstlichkeit, Ermüdung, Ärger, Depression,
Verwirrung oder Vitalität)
keine Beziehung haben. Siehe U. S. Pat. Nr. 5,063,206. Methoden
zum Testen und Kontrollieren subjektiver Faktoren sind in der Fachwelt
bekannt und werden aufgrund klinischer Standardtests wie BECKs Depressionsskala,
Spielbergers mehrdimensionaler Ängstlichkeitstest
und POMS-Test (Profile of Mood State) untersucht.
-
Räumliches
Lernen kann auch an Menschen getestet werden. Zum Beispiel kann
ein Subjekt gebeten werden, ein Bild zu malen, das anschließend weggenommen
wird. Das Subjekt wird dann gebeten, das gleiche Bild aus dem Gedächtnis noch
einmal zu malen. Das von dem Subjekt gemalte zweite Bild gibt ein
Maß an
räumlicher
Lernfähigkeit
des Subjekts wieder.
-
Verschiedene
Parameter können
gemessen werden, um zu bestimmen, ob ADNF-Polypeptide die Lern-
und Gedächtnisfähigkeit
eines Subjektes verbessern. Zum Beispiel kann das Maß an Lern-
und Gedächtnisverbesserung
zwischen einer Kontrollgruppe (z. B. nicht mit ADNF-Polypeptiden
behandelte Gruppe) und einer mit ADNF-Polypeptiden vorbehandelten
Gruppe verglichen werden. Die Verbesserung der Lern- und Gedächtnisfähigkeit
kann z. B. mittels eines Morris-Wasserlabyrinthttests
an Nagetieren (siehe Beispielteil) oder anderen geeigneten Tests
wie die oben für
Menschen beschriebenen bewertet werden. Werden von diesen Parametern
einer oder mehrere für
die mit den ADNF-Polypeptiden behandelte Gruppe im Vergleich zur
Kontrollgruppe geändert,
z. B. um 10%, oder wahlweise um mindestens etwa 20%, um mindestens
etwa 30%, um mindestens etwa 40%, um mindestens etwa 50%, um mindestens
etwa 60%, um mindestens etwa 70%, um mindestens etwa 80%, um mindestens
etwa 90%, um mindestens etwa 100%, um mindestens etwa 150%, um mindestens
etwa 200% usw., dann kann gesagt werden, dass ADNF-Polypeptide die
Lern- und Gedächtnisfähigkeit
des Subjekts verbessern. Ersatzweise werden statistische Untersuchungen
mit ANOVA für
kontinuierliche Variablen, Mann-Whitney U für nichtparametrische Daten,
Chi-Quadrattest
für kategorische
Variablen oder Fisher's
Exakt-Test mit p < 0,05
als signifikant angesehen.
-
Produktionsmethoden für ADNF-Polypeptide
-
Rekombinante Produktionsmethoden
für ADNF-Polypeptide
-
Klonieren und Isolieren
von ADNF-Nucleinsäuren
-
Unterschiedliche
spezifische Nucleinsäuren codieren
die hier beschriebenen ADNF-Polypeptide. Siehe dazu z. B. auch Brenneman & Gozes, J. Clin. Invest.
97: 2299–2307
(1996), Brenneman, J. Pharm. Exp. Ther. 285: 619–627 (1998), und Bassan et
al., J.Neurochem 72: 1283–1293
(1999). Diese Nucleinsäuren
können
mit Standardmethoden rekombinant oder synthetisch hergestellt werden.
Aus den Nucleinsäuren
der vorliegenden Erfindung können
Fachleute vielfache Klone mit funktionell gleichwertigen Nucleinsäuren herstellen,
wie z. B. Nucleinsäuren, die
die gleichen ADNF-Polypeptide codieren. Klonungsmethoden, um diese
Ziele zu erreichen und Methoden der Sequenzierung, um die Sequenz
von Nucleinsäuren
zu prüfen,
sind unter Fachleuten wohl bekannt. Beispiele geeigneter Methoden
zur Klonierung und Sequenzierung, sowie für Fachleute ausreichende Anweisungen
zu Klonierungsübungen
sind bei Sambrook et al., Molecular Cloning – A Laboratory Manual (2nd
ed. 1989) and Current Protocols in Molecular Biology (Ausubel etal.,
eds., 1994) zu finden.
-
Darüber hinaus
bieten auch Produktinformationen von Herstellern biologischer Reagenzien
und Versuchsgeräte
sinnvolle Informationen zu bekannten biologischen Methoden. Zu diesen
Herstellern gehören
solche wie SIGMA chemical company (Saint Louis, MO), R & D systems (Minneapolis,
MN), Pharmacia LKB Biotechnology (Piscataway, NJ), CLONTECH Laboratories,
Inc. (Palo Alto, CA), Chem Genes Corp., Aldrich Chemical Company
(Milwaukee, WI), Glen Research, Inc., GIBCO BRL Life Technologies,
Inc. Schweiz), Invitrogen (San Diego, CA) und Applied Biosystems
(Foster City, CA), sowie viele andere in Fachkreisen bekannte Bezugsquellen.
-
Die
Nucleinsäurezusammenstellungen
dieser Erfindung, ob RNA, cDNA, Genom-DNA oder ein Hybrid der verschiedenen
Mischungen, werden aus biologischen Quellen isoliert, wie z. B.
Astrozyten, Neuroblastomzellen, oder Fibroblasten oder in vitro synthetisiert.
Die Nucleinsäuren
der Erfindung liegen in transformierten oder transfektierten Zellen,
in transformierten oder transfektieren Zelllysaten, oder in teilweise
gereinigten oder im Wesentlichen reinen Formen vor.
-
In
vitro Amplifizierungstechniken, die geeignet sind, Sequenzen zu
amplifizieren, die für
Molekularproben oder zur Generierung von Nucleinsäurefragmenten
für die
anschließende
Subklonierung verwendet werden, sind bekannt. Beispiele von Methoden,
die für
Fachleute als Anleitung für
solche in vitro Amplifizierungstechniken ausreichen, sind: Polymerase-Kettenreaktion
(PCR), Ligase-Kettenreaktion (LCR), Qβ-Replikase-Amplifizierung sowie
andere RNA-Polymerasemethoden
(z. B. NASBA). Diese können
bei Berger, Sambrook et al. und Ausubel et al., alle supra, im U.
S. Patent Nr. 4,683,202, so wie in PCR Protocols A Guide to Methods
and Applications (Innis et al., Ausgabe 1990); Arnheim & Levinson (Oktober
1,1990) C & EN
3647; The Journal of NIH Research 3: 81–94 (1991); Kwoh et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 86: 1173 (1989); Guatelli et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 87: 1874 (1990); Lomell et al., J. Clin. Chem 35:
1826(1989) Landegren et al., Science 241: 1077–1080 (1988); Van Brunt, Biotechnology
8: 291–294
(1990); Wu & Wallace,
Gene 4: 560 (1989); Barringer et al., Gene 89: 117 (1990) und Sooknanan & Malek, Biotechnology
13: 563564 (1995) eingesehen werden. Verbesserte Klonierungsmethoden
für in
vitro-amplifizierte Nucleinsäuren
sind US-Patent Nr.
5,426,039 zu entnehmen. Verbesserte Methoden zur Amplifizierung
umfangreicher Nucleinsäuren
sind in Cheng et al., Nature 369: 684–685 (1994) und den darin enthaltenen
Literaturhinweisen zusammengefasst. Fachleuten wird klar sein, dass
im Wesentlichen jede RNA in eine Doppelstrang-DNA umgewandelt werden
kann, die für
das Schneiden der DNA mit Restriktionsenzymen, PCR- Expansion und -Sequenzierung
mit Revers-Transkriptase und einer Polymerase geeignet ist.
-
Oligonucleotide
für die
Verwendung als Proben, zum Beispiel mit in vitro ADNF Nucleinsäure-Amplifizierungsmethoden
oder für
die Verwendung als Proben zur Ermittlung von ADNF-Nucleinsäuren, werden
vorzugsweise nach der von Beaucage & Caruthers, Tetrahedron Letts 22 (20):1859–1862 (1981)
beschriebenen Triestermethode mit Phosphoramidit in der Festphase
chemisch synthetisiert, z. B. unter Verwendung eines automatisierten
Synthesegerätes,
z. B. wie von Needham-Van Devanter
et al., Nucleic Acids Res. 12:6159–6168 (1984) beschrieben. Auf
den individuellen Bedarf zugeschnittene Oligonucleotide können von
verschiedenen Bezugsquellen des Handels angefordert werden, die
Fachleuten bekannt sind. Die Reinigung von Nucleotiden wird, wo
dies erforderlich ist, vorzugsweise durch native Acrylamid-Gelelektrophorese oder
durch HPLC-Anionenaustausch durchgeführt, wie von Pearson & Renier, J. Chrom.
255: 137–149 (1983)
beschrieben. Die Sequenz der synthetischen Oligonucleotide kann
nach der chemischen Abbaumethode von Maxam & Gilbert, in Methods in Enzymology
65: 499–560
(Grossman & Moldave,
eds., 1980) geprüft
werden.
-
Fachleute
werden verschiedene Möglichkeiten
erkennen, um Alterationen in einer gegebenen Nucleinsäuresequenz
zu generieren. Zu solchen wohlbekannten Methoden gehören site-directed
Mutagenese, PCR-Amplifikation durch degenerierte Oligonucleotide,
Exposition der die Nucleinsäure
enthaltenden Zellen mit mutagenen Agenzien oder durch Bestrahlung,
chemische Synthese eines gewünschten
Oligonucleotids (z. B. zusammen mit Ligierung bzw. Klonierung zur
Herstellung langer Nucleinsäureketten)
sowie andere wohlbekannte Techniken (siehe Giliman & Smith, Gene 8:
81–97
(1979); Roberts et al., Nature 328: 731–734 (1987); und Sambrook et
al., Molecular Cloning-A Laboratory Manual (2. Ausg. 1989)).
-
Rekombinante
Expression von ADNF-Polypeptiden
-
In
einer Ausführung
werden die Polypeptide bzw. die Untersequenzen davon mit einer rekombinanten
Nucleinsäure-Methode
synthetisiert. Generell muss dazu eine Nucleinsäuresequenz geschaffen werden,
die das Protein codiert, die Nucleinsäure in eine Expressionskassette
unter Kontrolle eines bestimmten Promoters platziert, das Protein
in einer Gastzelle exprimiert, das exprimierte Protein isoliert und
bei Bedarf renaturiert.
-
Wurde
eine ADNF-Polypeptide codierende Nucleinsäure der Erfindung isoliert
und geklont, wird die Nucleinsäure
wahlweise in rekombinant konstruierten Zellen exprimiert, die Fachleuten
bekannt sind. Beispiele solcher Zellen schließen Bakterien, Hefen, Pflanzen,
Fadenpilze, Insekten (insbesondere solche, die baculovirale Vektoren
benutzen) und Säugetierzellen
ein, sind aber nicht auf diese beschränkt. Die rekombinanten Nucleinsäuren sind
zur Expression in dem gewählten
Gast aktiv mit geeigneten Kontrollsequenzen verbunden. Bei E. coli
gehören
zu den beispielhaften Kontrollsequenzen T7, trp oder Lambda Promoter,
eine Ribosomen-Bindungsstelle
und vorzugsweise ein Transkriptions-Stoppsignal. Bei eukariotischen
Zellen umfasst die Kontrollsequenz meist einen Promoter und vorzugsweise
einen Enhancer, der von Immunglobulin-Genen, SV40, Cytomegalovirus
usw. abgeleitet ist, und eine Polyadenylationssequenz, und kann
Splice-Donor- und Akzeptorsequenzen enthalten.
-
Wenn
erwünscht
können
rekombinante Nucleinsäuren
konstruiert werden, um ein Fusionspolypeptid zu codieren, das ein
ADNF-Polypeptid enthält. Zum
Beispiel kann eine ein ADNF I-Polypeptid codierende Nucleinsäure an eine
ein ADNF III-Polypeptid codierende
Nucleinsäure
gebunden werden, so dass eine Mischung von ADNF-Polypeptiden entsteht.
In einem anderen Beispiel kann eine ein ADNF-Polypeptid (z. B. ein ADNF I-Polypeptid,
ein ADNF III-Polypeptid oder ein ADNF I-/ADNF III-Fusionspolypeptid) codierende
Nucleinsäure
an eine andere Nucleinsäure
gebunden werden, wie z. B. ein HIV-tat-Nucleinsäurenabschnitt, welche die Abgabe
des ADNF III-Polypeptids in das Gewebe vereinfacht. In einem weiteren
Beispiel kann eine ein ADNF-Polypeptid codierende Nucleinsäure an Nucleinsäuren gebunden werden,
die Affinitäts-Tags
codieren, um das Protokoll der Proteinreinigung zu erleichtern.
Eine ADNF-Nucleinsäure
und eine heterologe Polynucleotidsequenz kann geändert werden, um die Fusion
und die anschließende
Expression der Fusionspolypeptide zu erleichtern. Zum Beispiel kann
der 3'Stoppcodon
der ADNF-Polynucleotidsequenz durch eine in-frame Linkersequenz
ersetzt werden, die Restriktionsstellen bzw. Cleavage Stellen bieten
kann.
-
Die
Plasmide der Erfindung können über wohlbekannte
Methoden in die gewünschte
Gastzelle übertragen
werden. Solche Methoden umfassen z. B. die Methode der Calciumchlorid-Transformation für E. coli
und die Calciumphosphatbehandlung bzw. die Elektroporationsmethode
für Säugetierzellen. Durch
die Plasmide transformierte Zellen können aufgrund ihrer Resistenz
gegen Antibiotika ausgewählt
werden, die durch in den Plasmiden enthaltene Gene übertragen
werden, wie amp, gpt, neo und hyg Gene.
-
Wurden
die rekombinanten ADNF-Polypeptide exprimiert bzw. sind sie natürlich vorkommend, können sie
mit Standardverfahren der Gentechnologie gereinigt werden, z. B.
durch Ammoniumsulfat-Präziptitation,
Affinitätssäulen, Säulenchromatographie,
Gelelektrophorese und ähnliche
(siehe z. B. Scopes, Polypeptide Purification (1982); Deutscher, Methods
in Enzymology Band 182 Guide to Polypeptide Purification (1990)).
Wurden die ADNF-Polypeptide teilweise gereinigt bzw. haben sie die
gewünschte
Homogenität
erhalten, können
die ADNF-Polypeptide
anschließend
eingesetzt werden, um die Lern- und Gedächtnisfähigkeit eines Subjektes zu
verbessern. Siehe auch z. B. Brenneman & Gozes,J Clin. Invest. 97: 2299–2307 (1996),
Brenneman et al., J. Pharm. Exp. Ther. 285: 619–627 (1998), und Bassan et
al. J.Neurochem 72: 1283–1293
(1999).
-
Synthese von
ADNF-Polypeptiden
-
Ergänzend zu
den bisher erwähnten
Rekombinationstechniken können
die ADNF-Polypeptide der Erfindung bei Bedarf auch anhand einer
großen Auswahl
wohlbekannter Techniken synthetisch bearbeitet werden. Relativ kurze
Polypeptide können
vorzugsweise in einer Lösung
oder mittels konventionellen Verfahren auf einem festen Träger synthetisiert werden
(siehe z. B. Merrifield, Am. Chem. Soc. 85: 2149–2154 (1963)). Verschiedene
automatische Synthese- und Sequenziergeräte sind im Handel erhältlich und
können
mit bekannten Verfahren verwendet werden (siehe z. B. Stewart & Young, Solid
Phase Peptide Synthesis (2. Ausgabe 1984)). Die Festphasesynthese,
bei der die Aminosäure
am C-Terminus der Sequenz an einen unlöslichen Träger gebunden ist, gefolgt von
sequentieller Addition der verbleibenden Aminosäuren der Sequenz, ist die bevorzugte Methode
für die
chemische Synthese der Polypeptide dieser Erfindung. Methoden für die Festphasesynthese
werden beschrieben von Barany & Merrifield, Solid-Phase
Peptide Synthesis; Seite 3–284
in The Peptides : Analysis, Synthesis, Biology. Band 2: Special
Methods in Peptide Synthesis, Part A.; Merrifield et al.,J. Am.
Chem. Soc. 85: 2149–2156
(1963); und Stewart et al., Solid Phase Peptide Synthesis (2. Ausgabe
1984).
-
Nach
chemischer Synthese, biologischer Expression oder Reinigung kann/können das/die
Polypeptide) eine gegenüber
der nativen Struktur der enthaltenen Polypeptide substanziell veränderte Struktur
besitzen. In diesem Fall ist es hilfreich, die Polypeptide zu denaturieren
und zu reduzieren und dann für
eine Faltung des Polypeptids in die bevorzugte Struktur zu sorgen.
Unter Fachleuten sind die Methoden wohlbekannt, um Polypeptide zu
reduzieren, zu denaturieren und anschließend eine Proteinfaltung zu
induzieren (siehe Debinski et al., J. Biol. Chem. 268: 14065–14070 (1993);
Kreitman & Pastan,
Bioconjug. Chem. 4: 581–585
(1993); und Buchner et al., Anal. Biochem. 205: 263–270 (1992)).
Debinski et al. zum Beispiel beschreiben die Denaturierung und Reduzierung
von Inclusion-body-Polypeptiden
in Guanidin-DTE. Das Polypeptid wird anschließend in einem Redox-Puffer mit oxydiertem
Glutathion und L-Arginin gefaltet.
-
Fachleute
werden erkennen, dass bei den Polypeptiden Änderungen vorgenommen werden können, ohne
dass sich die biologische Aktivität der Proteine vermindert.
Einige Änderungen
können
vorgenommen werden, um die Klonierung, Expression oder Inkorporation
des Zielmoleküls
in ein Fusionspolypeptid zu erleichtern. Solche Änderungen sind unter Fachleuten
wohl bekannt und umfassen zum Beispiel die Hinzufügung eines
Methionins am Amino-Terminus, um ein Initiationsstelle zu schaffen, oder
zusätzliche
Aminosäuren
(z. B. Poly His) an einem der Termini, um günstig gelegene Stellen für Restriktionen,
Stopp-Codons oder Reinigungssequenzen zu schalten.
-
Konservative Änderungen
der ADNF-Nucleinsäuren und
-Polypeptide
-
Fachleute
werden erkennen, dass viele konservative Variationen der hier vorgestellten
ADNF-Nucleinsäure-
und Polypeptidsequenzen funktional identische Produkte hervorbringen.
Zum Beispiel sind "stillschweigende
Substitutionen" (d.
h. Substitutionen an einer Nucleinsäuresequenz, die nicht zur Veränderung
des codierten Polypeptids führen)
aufgrund der Degeneration des genetischen Codes ein implizites Merkmal
jeder Nucleinsäuresequenz,
die eine Aminosäure
codiert. In ähnlicher
Weise werden "konservative
Aminosäuresubstitutionen" bei einer oder wenigen
Aminosäuren
einer Aminosäuresequenz
mit verschiedenen Aminosäuren
sehr ähnlicher
Eigenschaften substituiert (siehe oben stehender Abschnitt Definitionen)
und werden auch meist so identifiziert, dass sie einer offenbarten
Aminosäuresequenz
oder einer offenbarten Nucleinsäuresequenz,
die eine Aminosäure
codiert, sehr ähnlich sind.
Solche konservativ substituierten Variationen jeder explizit aufgelisteten
Nucleinsäure-
und Aminosäuresequenz
sind ein Merkmal der vorliegenden Erfindung.
-
Fachleute
werden verschiedene Möglichkeiten
erkennen, um Alterationen in einer gegebenen Nucleinsäuresequenz
zu generieren. Zu solchen wohlbekannten Methoden gehören site-directed
Mutagenese, PCR-Amplifikation durch degenerierte Oligonucleotide,
durch Exposition der die Nucleinsäure enthaltenden Zellen mit
mutagenen Agenzien oder durch Bestrahlung, chemische Synthese eines
gewünschten
Oligonucleotids (z. B. zusammen mit Ligierung bzw. Klonierung zur
Herstellung langer Nucleinsäureketten)
sowie andere wohlbekannte Techniken (siehe Giliman & Smith, Gene 8:
81–97
(1979); Roberts et al., Nature 328: 731–734 (1987)). Zum Beispiel
kann Alanin-Scanning benutzt werden, um die konservativ veränderten
Varianten für
SALLRSIPA bzw. NAPVSIPQ zu bestimmen (z. B. durch Substituierung
jeder Aminosäure
einzeln mit einem Alanin oder einer anderen kleinen neutralen Aminosäure und
einer Untersuchung auf Aktivität,
wie hier beschrieben).
-
Polypeptidsequenzen
können
auch durch Austausch der entsprechenden Nucleinsäuresequenz und Expression des
Polypeptids verändert werden.
Polypeptidsequenzen können
ebenfalls synthetisch mit handelsüblichen Peptidsynthesemitteln generiert
werden, mit denen jedes gewünschte
Polypeptid produziert werden kann (siehe Merrifield, supra, und
Stewart & Young,
supra).
-
Insbesondere
wird es für
Fachleute sofort ersichtlich sein, dass die ADNF-Polypeptide der vorliegenden Erfindung
leicht wegen ihrer leistungssteigernden Wirkung mit verschiedenen
Assays ermittelt werden können
(z. B. Morris Wasserlabyrinthtest).
-
Mit
Hilfe dieser Assays können
Fachleute leicht eine große
Anzahl ADNF-Polypeptide
nach den Anweisungen der vorliegenden Erfindung herstellen und sie
anschließend
anhand des vorstehenden Assays ermitteln, um zusätzlich zu den hier beschriebenen
ADNF-Polypeptide zu finden, die die neuroprotektiven bzw. neurotrophische
Wirkung des intakten ADNF-Wachstumsfaktors besitzen. Zum Beispiel
kann durch Verwendung von ADNF III-8, d. h. Asn-Ala-Pro-Val-Ser-Ile-Pro-Gln als Startpunkt, systematisch
z. B. Gly-, Gly-Gly-, Leu-Gly-Gly- am N-Terminus des ADNF III-8
hinzugefügt
und dann wieder jedes dieser ADNF III-Polypeptide des vorausgehenden
Assays ermittelt werden, um zu bestimmen, ob diese eine neuroprotektive
bzw. neurotrophische Wirkung zeigen. Dadurch wird erkannt werden,
dass der neu entdeckten Aktivstelle sowohl am N-Terminal als auch
am C-Terminal zusätzliche Aminosäuren hinzugefügt werden
können,
d. h. Asn-Ala-Pro-Val-Ser-Ile-Pro-Gln,
ohne Verlust der biologischen Aktivität, wie aus der Tatsache hervorgeht,
dass der intakte ADNF III-Wachstumsfaktor außergewöhnliche biologische Aktivität zeigt.
Diese Diskussion ist auch auf die ADNF I-Polypeptide anwendbar.
-
BEISPIELE
-
Beispiel I: Erhöhte Lern-
bzw. Gedächtnisfähigkeiten nach
postnataler Verabreichung eines ADNF-Polypeptids
-
Beispiel
Ibeschreibt die Eigenschaften von ADNF-Polypeptiden wie SALLRSIPA
(„ADNF-9"), abgeleitet von
ADNF I und NAPVSIPQ („NAP"), abgeleitet von
ADNF-III bzw. ADNP bei Kontrolltieren oder Tieren, die dem toxisch
auf den Acetylcholinstoffwechsel wirkenden (cholinotoxisch) Ethylcholin-Azridium
(AF64A) ausgesetzt wurden, das die Aufnahme von Acetylcholin blockiert
(Fisher etal., Neurosci. Lett. 102: 325–331 (1989)). Ein intaktes
cholinerges System ist für
die normale Gehirnfunktion erforderlich, wobei Alzheimer mit dem
Tod cholinerger Zellen assoziiert wird (Brumback und Leech, 1994).
Daher bieten mit AF64A behandelte Ratten ein anerkanntes Modell
für die
Prüfung
der in-vivo-Effizienz von Medikamenten, die gegen kognitive Defizite
schützen,
die sich aus der cholinergen Toxizität ergeben (Fisher et al., Neurosci.
Lett. 102: 325–331
(1989); Gozes etal., Proc. Nati.Acad Sci. US. A. 93: 427–432 (1996);
Gozeset al., Proc. Nati. Acad. Sci. U. S. A. 96: 4143–4148 (1999)).
Die unten beschriebenen Experimente zeigen, dass die postnatale
intranasale Verabreichung von ADNF-Polypeptiden wie ADNF-9 und NAP
bei durch AF64A induzierter cholinerger Toxizität neuroprotektiv gegen kurzfristigen
Gedächtnisverlust
wirkt. Die Untersuchungen beschreiben auch, wie ADNF-Polypeptide die Lern-
und Gedächtnisfunktion
von Kontrolltieren verbessern kann.
-
Material und Methoden
-
Tiere
-
Für die Versuche
der cholinergen Toxizität wurden
männliche
Wistar-Ratten (300 bis 350 g, Harlan Laboratories, Jerusalem, Israel)
verwendet.
-
Peptidsynthese
-
Peptide
wurden mit Festphasentechnologie synthetisiert und durch Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie
bis zur Homogenität
gereinigt (HPLC; Gozes et al., Proc. Nati. Acad. Sci. U. S. A. 96:
4143–4148
(1999)). Reinheit und Identität
wurden durch Aminosäureanalyse
und Elektrospray-Ionisierung Massenspektroskopie (Micromass, Manchester,
U.K.) gesichert. Zusätzliche
Peptide wurden von Peptide Technologies, Bethesda, MD, USA gekauft.
-
Cholinerge Toxizität bei Ratten
und Untersuchung des Kurzzeitgedächtnisses
in einem Wasserlabyrinth
-
Ratten
wurden täglich
zwei Tests in einem Wasserlabyrinth mit versteckter Plattform unterzogen (Morris,
R., J. Neurosci. Methods 11: 47–60
(1984); Gordon et al., Neurosci. Lett. 199: 1–4 (1995); Gozes et al., JNeurobiol.
33: 329–342.
(1997a)). Jeden Tag wurde zum ersten Test die Position der Plattform
und des Tieres im Vergleich zum Pool geändert (der Pool veränderte nicht
die Position).
-
Das
Experiment wurde folgendermaßen durchgeführt: Das
Tier wurde 0,5 Min. auf die Plattform gestellt, dann ins Wasser
gesetzt. Gemessen wurde die zum Erreichen der Plattform (erster
Test) benötigte
Zeit (gibt Aufschluss über
die Lernfähigkeit und
das intakte Referenzgedächtnis).
Nach 0,5 Min. auf der Plattform wurde das Tier ins Wasser gesetzt (in
der vorigen Position), wo es in einem zweiten Test die Plattform
suchen sollte (Plattform in der gleichen Position). Die zum Erreichen
der Plattform im zweiten Test benötigte Zeit gibt Aufschluss über das
Kurzzeit- (Arbeits-)gedächtnis.
Die Tiere wurden vier Tage lang getestet, um Tiere mit zufälliger Gedächtnisschwäche auszuschließen.
-
Den
Besten wurde AF64A (Sigma RBI, Saint Louis, Missouri, USA, 3 nmol/2μl/ side)
in einer Menge von 0,21 μ/min
i.c.v. injiziert; Kontrolltiere erhielten eine Injektion einer Salzlösung (Gozes
et al., Proc. Nati.Acad Sci. US. A. 93: 427–432 (1996)). Die Tiere durften
eine Woche lang ruhen und erhielten dann täglich eine intranasale Verabreichung
von 40 μl 5%iges
Sefsol (Sigma, Rehovot, Israel) und 20%iges Isopropanol (Kontrollgruppe)
bzw. 1 μg
Peptid (experimentell) (Gozes et al., Proc. Nati. AcadSci. US. A. 93:
427–432
(1996)).
-
Nach
einer Woche Peptidbehandlung wurden die Tiere zwei täglichen
Tests im Wasserlabyrinth unterzogen (wie oben). Während des
Testzeitraums erhielten die Tiere auch eine intranasale Verabreichung
mit Peptiden oder mit dem Trägerstoff
(Carrier) eine Stunde vor den täglichen
Tests. Um Voreingenommenheit wegen Änderungen in der Motorik der verschiedenen
Behandlungsgruppen auszuschalten, wurde zur Prüfung des räumlichen Gedächtnisses ein
Probentest folgendermaßen
durchgeführt.
Nach vier Tagen Training und Tests wurde die Plattform entfernt
und am Tag 5 mussten die Tiere ohne die Plattform im Pool schwimmen
(120 s.); in diesen Versuchen wurde die Zeit aufgenommen, die das
Tier sich in dem Poolquadranten aufhielt, wo sich sonst die Plattform
befand.
Die Messungen wurden mit Hilfe des computer- und videogestützten HVS-Wasserlabyrinthsystems
(HVS Image Ltd. Hampton, UK) durchgeführt.
-
Biodistribution
anhand der intranasalen Verabreichung
-
NAP
(M. W. 824.9) wurde synthetisiert, so dass es Hydroproline enthielt,
und diese wurden ausgetauscht, um ein mit [3H]
markiertes Peptid zu produzieren (NAP, propyl 3-3,4- [3H],
American Radiolabeled Chemicals Inc. St. Louis, MO, USA). Die spezifische
Aktivität
lag bei 50 Ci/mmol. Die Reinheit und Identität von NAP wurde mit Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie
(HPLC), Zorbax SB-C18 (250 × 4.6
mm) 5 μm,
getestet, gefolgt von 20-minütiger Elution
mit einem 5–25%
Methanolgradienten in 0,1% Trifluoracetylsäure und UV-Bestimmung bei 220
nm und [3H] β-Ram-Detektor. Zweieinhalb Mikroliter
einer 1 mCi/ml-Lösung
wurden einer (200–300g) männlichen
Wistarratte in jedes Nasenloch verabreicht. Zu gegebenen Zeitpunkten
wurden Ratten geopfert und die Gewebe bei 55°C für 12 Stunden aufgelöst (100
mg in 1 ml Luma Solve, Lumac bv., Landgraaf, Netherlands). Die Radioaktivität wurde
nach Zugabe von Optiflour (10 ml/100 mg, Packard, Groningen, Netherlands)
in einem Beta-Szintillationszähler
bestimmt.
-
Zur
Bestimmung des intakten NAP im Gehirn wurde Kortexgewebe mit Phosphat
gepufferter Salzlösung
(PBS) bei 4°C
(100 mg/l ml) homogenisiert und das Homogenat wurde einer 10.000
g Zentrifugation bei 4°C
(10 min.) unterzogen. Der resultierende Überstand wurde bei –80°C gefroren
und dann einer HPLC (RP-18, Merck, 250 × 4 mm, 5 μm) unter Verwendung eines linearen
Gradienten zwischen 35% Acetonitril und 75% Acetonitril in mit 0,1%
Trifluoracetylsäure
versetztem Wasser unterzogen (Gozes et al., Proc. Nati. Acad. Sci.
U. S. A. 96:4143–4148
(1999)).
-
Messungen
der cholinergen Aktivität
-
Die
Cholin-Acetyltransferase (ChAT)-Aktivität wurde nach dem veröffentlichten
Verfahren (Fonnum, 1975) wie oben gemessen (Gozes et al., J Neurobiol.
33: 329–342.
(1997a)). Nach Beendigung des Verhaltenstests wurden die Tiere geopfert
und die Gehirne (Hirnrinde) seziert und wie oben weiterverarbeitet
(Gozes et al., J Neurobiol. 33: 329–342. (1997a)). Unter den Kontrolltieren,
den mit AF64A behandelten und den mit AF64A + Peptid behandelten
Tieren wurden Vergleiche gezogen.
-
Statistische Auswertung
-
Die
statistische Auswertung erfolgte mit der ANOVA Einwegvarianzanalyse
mit (immer paarweise) multiplen Vergleichsverfahren (Student-Newman-Keuls
Method).
-
Ergebnisse
-
Intranasale Verabreichung
von ADNF-9 schützt
gegen Verlust des Kurzzeitgedächtnisses
bei gleichzeitiger AF64A-Behandlung in vivo.
-
Da
ADNF-9 ein kurzkettiges hydrophobes Peptid ist, wurde getestet,
ob es durch intranasale Verabreichung die Gehirnfunktionen beeinflusst.
Die Bewertung der räumlichen
Lern- und Gedächtnisfähigkeit
wurde in einem Wasserlabyrinth durchgeführt, durch Messung der Zeit,
die erforderlich war, um eine versteckte Plattform zu finden. Pro
Tag wurden zwei Tests durchgeführt.
Die Position der Plattform und der Ausgangspunkt des Tieres blieb
für den
täglichen Doppeltest
gleich, aber an den darauf folgenden Tagen wurden die Position der
Plattform und der Ausgangspunkt des Tieres jeweils geändert.
-
Am
ersten täglichen
Test, der für
das Referenzgedächtnis
maßgebend
ist, waren die mit AF64A behandelten Tiere im Vergleich zu den Kontrolltieren langsamer,
wie sich am zweiten Testtag herausstellte (p < 0,016). Die Behandlung mit ADNF-9
resultierte in einer scheinbar nicht signifikanten Verbesserung (1A).
Im Gegensatz dazu waren die mit AF64A behandelten am zweiten Testtag
(maßgebend
für das intakte
Kurzzeitgedächtnis
(Gordon etal., 1995)) erheblich langsamer (p < 0,001 an allen Versuchstagen) und
die mit ADNF-9 behandelten Tiere zeigten während des gesamten Versuchs
signifikante Verbesserungen und verminderte Reaktionszeiten (1B,
p < 0,001).
-
1C zeigt
das Ergebnis des Probentests, das das räumliche Gedächtnis bewerten sollte. Nach 4
Tagen Training und Tests wurde die Plattform entfernt und am Tag
5 mussten die Tiere in einem Pool ohne die Plattform schwimmen.
Aus dem Probentest ging hervor, dass die Aufenthaltszeit in dem
Poolquadranten, in dem sonst die Plattform stand, bei den mit AF64A
behandelten Tieren, die ADNF-9 erhielten, signifikant erhöht war (p < 0,001).
-
Intranasale Verabreichung
von NAP schützt
gegen Verlust des Kurzzeitgedächtnisses
bei gleichzeitiger AF64A-Behandlung in vivo.
-
Ein ähnlicher
Versuch wie der mit dem für ADNF-9
beschriebenen wurde mit NAP bei Kontrolltieren und mit AF64A behandelten
Tieren durchgeführt.
Auch hier wurden die Peptide intranasal verabreicht. Am ersten Testtag
beim ersten Test, sofort nach Platzierung auf der versteckten Plattform
(Testen des Referenzgedächtnisses)
waren die mit NAP behandelten Tiere den mit dem Trägerstoff
behandelten Tieren signifikant überlegen
(2A, p < 0,001). Wie
oben angegeben resultierte die AF64A-Behandlung in einer verminderten
Leistung im Wasserlabyrinth-Test, und hier verhielten sich die mit
NAP behandelten, durch AF64A beeinträchtigten Tiere am vierten Testtag
signifikant anders als die mit dem Trägerstoff behandelten, durch
AF64A beeinträchtigten Tiere
(2A, p < 0,041).
Beim zweiten Tagestest, der für
das Kurzzeitgedächtnis
maßgebend
ist, verbesserten sich die mit NAP behandelten, durch AF64A beeinträchtigten
Tiere während
des Versuchsverlaufs und erreichten bereits am zweiten Testtag das
Niveau der Kontrollgruppe (2B, p < 0,001). Nach 4
Tagen Training und Tests wurde die Plattform entfernt und am Tag
5 mussten die Tiere in einem Pool ohne die Plattform schwimmen (wie oben).
Die Ergebnisse zeigten, dass die Aufenthaltszeit in dem Poolquadranten,
wo sich vorher die Plattform befand, bei den mit AF64A behandelten
Tieren, denen NAP verabreicht wurde, gegenüber den mit dem AF64A-Trägerstoff
behandelten Tieren signifikant erhöht war (2C, p < 0,001). Außerdem unterschieden
sich die mit Peptid behandelten Gruppen (control-sham lesion, bzw.
AF64A-lesion) nicht signifikant von den Kontrolltieren (sham-lesion)
und eine scheinbar nicht signifikante Verbesserung wurde bei den
mit NAP behandelten Gruppen im Vergleich zu den Kontrolltieren (sham-lesion)
bemerkt (2C).
-
Intranasale Verabreichung
von NAP schützt
das Gedächtnis
bei Kontrolltieren in vivo
-
Ein
dem beschriebenen ähnlicher
Versuch wurde mit NAP an Kontrolltieren durchgeführt. Auch hier wurden die Peptide
intranasal verabreicht. Wie in 2A gezeigt,
zeigten die mit NAP behandelten Kontrolltiere beim ersten Tagestest
sofort nach Platzierung auf der versteckten Plattform (Test für Referenzgedächtnis)
signifikant verbesserte Leistungen im Vergleich zu nicht mit NAP
behandelten Kontrolltieren (2A).
-
Bioverfügbarkeit
und Stabilität
von NAP
-
Im
oben genannten Wasserlabyrinthtest resultierte die Verabreichung
von NAP in einer sichtbaren Verhaltensverbesserung im Vergleich
zu einer Anwendung von ADNF-9 (1 gegenüber 2). Vorausgehend
war ADNF-9 weniger wirkungsvoll als NAP bei der Verbesserung von
Gedächtnisdefiziten bei
Apolipoprotein-E defizienten Mäusen
(Bassan et al., J. Neurochem. 72:1283–1293 (1999)) und PBS-Lösungen von
ADNF-9 verloren ihre biologische Aktivität bei Lagerung bei Temperaturen
unter 4°C
(Brenneman et al., J. Pharmacol. Exp.Therap. 285: 619–627 (1998)).
Daher wurde beschlossen, die Bioverfügbarkeit und Stabilität von NAP
im Sinne der Eignung für
ein zukünftiges
Therapeutikum zu untersuchen.
-
Die
Verteilung von intranasal verabreichtem [3H]-NAP
wurde im Zeitverlauf in verschiedenen Körperorganen gemessen. Die Ergebnisse
(3A) zeigten 30 Minuten nach Verabreichung eine
hohe Gesamtradioaktivität
(berechnet in femtomol NAP/g Gewebe) in Darm und Leber, mit Höchstwerten
im Darm. Die Gesamtradioaktivität
im Gehirn (Großhirnrinde)
war 60 Minuten nach Verabreichung am höchsten (3B). Jedes
Tier erhielt fünf
Mikroliter [3H]-NAP, das 2,5 Millionen dpm
(22,75 pmole) enthielt. Wäre
der Wirkstoff in einer 250g schweren Ratte gleichmäßig verteilt,
würde dies
91 femtomol/g Gewebe entsprechen (bei 300g schweren Ratten 75,5 femtomol/g
Gewebe). Diese Ergebnisse zeigen 45 femtomol/g Gewebe. Tests mit
Umkehrphasen-Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
(RP-HPLC) weisen
darauf hin, dass das Peptid 30 Minuten nach Verabreichung im Hirn
intakt vorlag (3C). Von den 807,8 femtomol/g
Gewebe, die aus der Säule eluiert
wurden, migrierte 98 femtomol/g Gewebe mit dem intakten NAP. Dies
weist darauf hin, dass im Gehirn 30 Minuten nach Verabreichung mindestens 12%
des Materials intakt waren. Sechzig Minuten nach Verabreichung eluierten
von den von der Säule eluierten
1198,9 femtomol/g Gewebe nur 2% mit dem intakten radioaktiven NAP
(3D).
-
Diese
Ergebnisse zeigten an, dass die Halbwertszeit des NAP im Kortex
etwa 15 Minuten beträgt.
Eine genauere Untersuchung von 3A und 3B zeigte
höhere
Werte des radioaktiven NAP im Blut als im Kortex, insbesondere 3
Stunden nach Verabreichung, eine Zeit, nach der das Peptid wahrscheinlich
völlig
abgebaut war (3D). Die erhöhten Radioaktivitätswerte
im Blut zu späterer
Zeit nach der Peptidanwendung können
auf den Abbau und die Verstreuung des Peptids hinweisen.
-
Um
der Frage nachzugehen, ob das Peptid sich im Gehirngewebe oder in
den Blutgefäßen des Gehirns
befindet, wurde eine zusätzliche
Untersuchung durchgeführt.
Dazu wurden 200 g schwere männliche
Ratten wie vorausgehend behandelt und 30 Minuten nach Peptidgabe
(nach 30 Minuten ist das Peptid noch intakt, 3C) wurden
die Gehirne seziert und kleine Blutgefäße sorgfältig entfernt. Die Ergebnisse
zeigen, dass, obwohl ein Teil der Radioaktivität von kleinen sichtbaren Blutgefäßen herrührte, sich
das meiste davon im sichtbaren Gehirngewebe befand, wobei der Beitrag
der sichtbaren Blutgefäße unwesentlich
war (3E). Außerdem
befand sich im Kleinhirn (frei von kleinen sichtbaren Blutgefäßen), welches
weiter vom Riechzentrum entfernt ist als die Großhirnrinde, anscheinend weniger
radioaktives Peptid. Der Unterschied zwischen Großhirnrinde
und Kleinhirn war jedoch nicht signifikant, was auf eine schnelle
Peptidverteilung hinweist (3B und 3E).
-
Mit AF64A behandelte Tiere
zeigen eine Verminderung der Cholinacetyl-Transferaseaktivität auf, Schutz durch NAP
-
Enzymatische
Versuche an Gehirnextrakten abgeleitet von mit AF64A behandelten
Tieren und sham-behandelten Kontrolltieren (drei Tiere pro Gruppe,
jeder Versuch dreifach) zeigten am Ende des Versuchs (4A)
eine geringfügige
Verminderung (11 + 2,6%) bei der Cholinacetyl-Transferaseaktivität. Die Behandlung
der AF64A-Tiere mit NAP ergab eine erhöhte cholinerge Aktivität, die sich
von den Werten der Kontrollgruppen (sham-behandelt) nicht unterschied
(4A, 100% Cholinacetyl-Transferaseaktivität zeigte
130 pmol/mg Protein/Minute an).
-
Von
vier Tiergruppen wurden drei mit AF64A behandelt, erhielten eine
Woche Ruhe, und dann wurden zwei Gruppen intranasal mit entweder
ADNF-9 oder NAP behandelt. Nach 5 Behandlungstagen wurde den Tieren
eine zweitägige
Erholung verordnet und anschließend
wurden sie täglichen
Wasserlabyrinthtests (wie in 1 und 2 gezeigt)
unterzogen. Der Unterschied zwischen diesem Experiment und den obigen
Experimenten (1 und 2) liegt
darin, dass die Tiere vor dem Verhaltenstest keine tägliche intranasale
Verabreichung von Peptiden erhielten. Die mit NAP behandelten AF64A-Tiere
unterschieden sich nicht signifikant von den Kontrollratten und
waren signifikant schneller beim Finden der versteckten Plattform
im Wasserlabyrinth als die mit ADNF-9 behandelten AD64A-Ratten (p < 0,022).
-
Diskussion
-
Die
vorliegende Studie hat die in-vivo-Effizienz der neuroprotektiven
Wirkung von ADNF aufgezeigt. Die intranasale Verabreichung von ADNF-9 bzw.
NAP schützte
gegen den Verlust des Kurzzeitgedächtnisses, das mit der AF64A-Behandlung assoziiert
wird. Die Verabreichung von NAP verbesserte ebenfalls das Referenzgedächtnis bei
Kontrolltieren. Darüber
hinaus schützte
NAP gegen die Verminderung der Cholinacetyl-Transferaseaktivität, wie vorausgehend
ebenfalls für
Apolipoprotein E-defiziente Mäuse
gezeigt wurde (Bassan et al., J. Neurochem. 72: 1283-1293 (1999)).
Die Verteilung von NAP im Gehirn und im Körper erfolgte schnell. Die
berechnete Halbwertszeit von NAP im Gehirn nach intranasaler Verabreichung
lag bei etwa 15 Minuten. Die HPLC-Analyse zeigte, dass NAP in vivo
zu unterschiedlichen Fragmenten metabolisiert wird. Dies gibt einen
Hinweis auf aktive Metaboliten.
-
Die
Auswirkungen von ADNF-9 und NAP auf die cholinerge Aktivität (4A)
und in den Verhaltenstests (4A) weisen
auf die Möglichkeit
hin, dass die beiden Peptide bei der Verbesserung der kognitiven
Funktionen über
verschiedene Mechanismen wirken, wobei ADNF-9 eine sofortige Kurzzeitwirkung
entfaltet. Darüber
hinaus zeigten die mit NAP durch intranasale Verabreichung behandelten
Tiere erhöhte
Lern- und Gedächtnisfähigkeiten
im Wasserlabyrinth im Vergleich zu den mit ADNF-9 behandelten Tieren
(1 und 2). In ähnlicher Weise verhinderte
die Injektion von NAP (und nicht von ADNF-9) bei neugeborenen Apolipoprotein
E-defizienten Mäusen die
Defizite im Kurzzeitgedächtnis
bei drei Wochen alten Mäusejungen
(Bassan etal., J.Neurochem. 72: 1283–1293 (1999)).
-
Diese
Studien weisen auf ein breites neuroprotektives Wirkungsspektrum
von NAP hin. In der Tat bot NAP (über einen großen Konzentrationsbereich)
Schutz gegen die durch Buthionin-Sulfoximin induzierte Abnahme (70–90%) der
Lebensfähigkeit von
Neuroblastomzellen (Offen et al., Brain Research 854: 257–262 (2000)).
Buthionin-Sulfoximin, ein selektiver Hemmstoff der Glutathionsynthese,
bewirkt eine merkliche Abnahme des reduzierten Glutathions in Neuronzellmodellen,
die zu verringerter Lebensfähigkeit
führen
(Offen et al., Brain Research 854: 257–262 (2000)). Daher könnte der
neuroprotektive Mechanismus des NAP durch die Erhöhung des
Zellwiderstands gegen oxidativen Stress bewirkt werden, ein allgemeiner
Mechanismus, der das Überleben
einer Zelle beeinflusst. Außerdem
haben toxikologische Vorstudien bei diesem Peptid keine toxischen Effekte
gezeigt.
-
Als
Schlussfolgerung identifiziert die demonstrierte in-vivo-Wirksamkeit
des NAP, gekoppelt an seine Bioverfügbarkeit und anscheinende Stabilität, dieses
als einen attraktiven Leitwirkstoff für die Entwicklung von Therapeutika
gegen neurodegenerative Erkrankungen. Die derzeit verfügbaren Medikamente
für die
symptomatische Behandlung der Alzheimer Erkrankung zielen direkt
auf die Funktionsfähigkeit
des cholinergen Systems ab. Ein Beispiel ist Takrin, das inhibierend
auf Acetylchlorinesterase wirkt (van Reekum et al., Can.J. Psychiatry
42 suppi.1 :35S–50S
(1997)). Die Behandlung mit Wachstumsfaktoren könnte jedoch ein breiteres neuroprotektives
Wirkungsspektrum abdecken, folglich können Studien über die
in vivo Auswirkungen der neurotrophischen Faktoren eine bedeutende
Grundinformation und neue Horizonte für die Schaffung von Medikamenten
bieten.
-
Beispiel II: Die pränatale Verabreichung
von ADNF-Polypeptiden liefert postnatal eine erhöhte Lern- und/oder Gedächtnisfähigkeit
-
Material und Methoden
-
Tiere und Behandlung
-
Weibliche
C57-B16J Mäuse
(Jackson Labs) wurden bei 12 h Licht /12h Dunkelheit mit Futter
und Wasser ad libitum gehalten. Die Mäuse wurden von Menschen nach
der Richtlinie "Guideline
for Care and Use of Experimental Animals" gepflegt. Die sechs Wochen alten weiblichen
Mäuse (21
bis 24 g) wurden mit männlichen
C57-B16J Mäusen
4 Stunden gepaart. Das Vorhandensein eines Vaginal-Plugs wurde als
Tag 0 der Trächtigkeit
angesehen.
-
Die
Tiere erhielten am B. Trächtigkeitstag eine
intraperitoneale Injektion, oder wurden am B. Trächtigkeitstag nach 1 Stunde
Fasten über
eine Sonde mit einer Dosis ADNF-Polypeptiden behandelt. Das NAP
wurde mit 50 μl
DMSO verdünnt
und in gefilterter, mit Phosphat gepufferter Salzlösung nach Dulbecco
(DPBS) verdünnt.
SAL wurde aufgelöst und
in gefilterter DPBS verdünnt.
Die Kontrolltiere wurden mit einem Trägerstoff behandelt (z. B. DPBS).
Alle Behandlungen wurden codiert.
-
Der
Wurf erfolgte am 20. Tag, die Entwöhnung am 20. Lebenstag. Die
männlichen
Nachkommen erhielten einen Ohrknopf, alle Markierungen zur Identifikation
codierter Behandlungen wurden entfernt.
-
Morris Wasserlabyrinth
Test
-
Nur
die männlichen
Nachkommen wurden für
die Wasserlabyrinth-Versuche herangezogen. Die Versuche an den Mäusen begannen
am 35. bis 50. Lebenstag, meist am 38. Tag, und zwar zweimal täglich (zwei
Tests) an 7 aufeinanderfolgenden Tagen.
-
Der
verwendete Morris Wasserlabyrinth-Test wurde angepasst von: "Repeated acquisition
of a spatial navigation task in mice: Effects of spacing of trials
and of unilateral middle cerebral artery occlusion" Klapdor & Van der Staay,
Physiology & Behav.
63 (5): 903–909(1998).
Ein Test besteht darin, die versteckte Plattform von 4 festgelegten
Punkten aus zu finden. Die Tests an den Mäusen begannen meist morgens,
vorzugsweise zwischen 9 und 9:30 Uhr. Konsequente Zeitmessung ist
bei allen Verhaltensstudien wichtig. Das Testen der Mäuse erfolgte
in einer zufälligen
Reihenfolge, um die Voreingenommenheit des Forschers bei einem chronologischen
Ablauf zu vermeiden. Das Labyrinth wurde am Vortag eingerichtet,
damit das Wasser Raumtemperatur erlangen konnte. 100 bis 150 ml
nicht-toxische weiße
Tempurafarbe wird zugesetzt und verrührt. Vor Testbeginn wird an
jedem Tag das Wasser zur gleichmäßigen Verteilung
der Farbe gerührt,
und zusätzliches
Wasser wird zugefügt,
damit trotz Verdunstung eine gleich bleibende Wasserhöhe von 7
bis 10 ml über der
Plattform sichergestellt werden kann. Die Software wird aufgestellt,
so dass die Maskierung optimal ist und jeder der beiden Tests wird
auf 60 Sekunden eingestellt. Die aktive Plattform wird in Quadrant
Nummer 1 gesetzt.
-
Die
Mäuse dürfen am
Tag 1 während
einer Minute auf der Plattform sitzen, um sich an ihre Umgebung
zu gewöhnen
und einen ersten Sinn dafür
zu entwickeln, wo sich die rettende Plattform befindet. Es ist in
diesem ersten Stadium normal, dass die Mäuse von der Plattform springen
und schwimmend die Umgebung erkunden. Dies sollte kurz erlaubt werden,
aber nach ein paar Sekunden Schwimmen sollten die Mäuse wieder
auf die Plattform gesetzt werden.
-
Die
Mäuse werden
an der Mittellinie, die die Quadranten 2 und 3 (Westen) voneinander
trennt, zur Außenseite
des Labyrinths gerichtet, losgelassen. Sie dürfen 60 Sekunden schwimmen
bzw. bis sie die Plattform eigenständig erreichen. Finden sie die
Plattform nicht selbst, wurden sie manuell dorthin gesetzt. Alle
Mäuse dürfen dann
nach dem ersten Versuch 15 Sekunden auf der Plattform sitzen.
-
Der
zweite Versuch verläuft
auf die gleiche Art wie der erste (gleiche Ausgangsposition, gleiche Plattformposition
usw.), die Mäuse
dürfen
auch wieder 15 Sekunden lang auf der Plattform sitzen, bevor sie
zu den Trockenkäfigen
gebracht werden (ausgestattet mit Tüchern, um das überschüssige Wasser aufzusaugen).
-
An
den Tagen 2 bis 7 wird den Mäusen
vor dem ersten Test nur 15 Sekunden auf der Plattform erlaubt. Dies
reicht, damit sie sich an die Wassertemperatur gewöhnen. Die
Tendenz, die Plattform zu verlassen, hat an diesem Stadium gegenüber Tag
1 in bemerkenswertem Ausmaß nachgelassen,
die meisten Mäuse
bleiben still sitzen, ohne zu versuchen, die Plattform zu verlassen.
Die tägliche
durchschnittliche Fluchtlatenz wird an den 7 Tagen aus Gründen der Testverwaltung
berechnet und dokumentiert. Viele Mäuse mit verringerter räumlicher
Lernfähigkeit
und Gedächtnis
zeigen Verhaltensstörungen,
einschließlich
Kontaktinhibition und Treiben. Dies wurde von Minichiello et al.,
Neuron 24 (2): 401–414
(1999) dokumentiert.
-
Der
durchschnittliche Wert der beiden Tests wurde aufgezeichnet und
für die
statistische Auswertung verwendet. Die statistische Analyse wurde
mit ANOVA und nachfolgender Bonferroni Korrektur bei multiplen Analysen
(Gesamtwert P < 0,007
gilt als signifikant) und Fisher's
Post-hoc-Test zur Bestimmung signifikant unterschiedlicher Paare
durchgeführt.
-
Statistische
Auswertung
-
Die
statistischen Untersuchungen umfassten ANOVA für kontinuierliche Variablen,
Mann-Whitney U für
nichtparametrische Daten, Chi-Quadrattest für kategorische Variablen oder
Fisher's Exakt-Test (Statview
4.5 (Abacus Concepts, Inc., Berkeley, CA)), die an geeigneten Fällen eingesetzt
wurden, wobei p < 0,05
als signifikant galt. Die Ergebnisse wurden als Durchschnitt t Standardabweichung
angegeben, außer
wenn anders spezifiziert.
-
Ergebnisse
-
Auswirkungen der pränatalen
Behandlung mit L-NAP + L-SAL
-
Tragende
weibliche Tiere wurden am B. Trächtigkeitstag
mit einer intraperitonealen Injektion von L-NAP (NAPVSIPQ, aus ADNF
III) (0,2 ml; 20 μg)
und L-SAL (SALLRSIPA, aus ADNF1) (0,2 ml, 20 μg) (n=8) oder nur mit Trägerstoff
(n=50) behandelt.
-
Die
Bewertung der Lernfähigkeit
wurde anhand des im Abschnitt Material und Methoden beschriebenen
Morris Wasserlabyrinths durchgeführt. Ab
dem 38. Lebenstag wurden zwei aufeinander folgende Tests pro Tag über einen
Zeitraum von 7 Tagen im Morris Wasserlabyrinth durchgeführt. Aufgezeichnet
wurde die benötigte
Reaktionszeit, um die versteckte Plattform zu finden. Alle Tiere
wurden täglich
in einer zufällig
bestimmten Reihenfolge getestet. Der Durchschnittswert beider Versuche
wurde analysiert.
-
Wie
in 5 gezeigt, setzte bei den Tierjungen, die pränatal mit
L-NAP + L-SAL behandelt
wurden, die Lernfähigkeit
früher
ein als bei den Tierjungen aus Kontrollwürfen (P < 0,03).
-
Auswirkungen oraler D-NAP
+ D-SAL-Verabreichung
-
Tragenden
weiblichen Tieren wurde am B. Trächtigkeitstag
nach 1 Stunde Fasten mit einer Sonde eine Dosis (0.2 ml) D-NAP (40 μg) und D-SAL
(40 μg)
(n=27) bzw. nur der Trägerstoff
(n=34) verabreicht. Die Bewertung der Lernfähigkeit wurde anhand des im
Abschnitt Material und Methoden beschriebenen Morris Wasserlabyrinths
durchgeführt. Ab
dem 38. Lebenstag wurden zwei aufeinander folgende Tests pro Tag über einen
Zeitraum von 7 Tagen im Morris Wasserlabyrinth durchgeführt. Aufgezeichnet
wurde die benötigte
Reaktionszeit, um die versteckte Plattform zu finden. Konnte das
Tier die Plattform innerhalb von 60 Sekunden nicht finden, wurde
es manuell auf die Plattform gesetzt. Alle Tiere wurden täglich in
einer zufällig
bestimmten Reihenfolge getestet. Der Durchschnittswert beider Versuche
wurde analysiert. Wie in 6 gezeigt, lernten die während der
Trächtigkeit
einer oralen D-NAP + D-SAL-Gabe ausgesetzten Tiere signifikant schneller als
die Kontrolltiere, auch setzte ihre Lernfähigkeit früher ein und es wurde zum Ende
der Studie eine insgesamt verringerte Reaktionszeit beobachtet.
-
Auswirkungen oraler D-SAL-Verabreichung
-
Tragenden
weiblichen Tieren wurde am 8. Trächtigkeitstag
nach 1 Stunde Fasten mit einer Sonde eine Dosis (0,2 ml) D-SAL (40 μg) (n=14)
bzw. nur der Trägerstoff
(n=16) verabreicht. Die Bewertung der Lernfähigkeit wurde anhand des im
Abschnitt Material und Methoden beschriebenen Morris Wasserlabyrinths
durchgeführt.
Zwei aufeinander folgende Tests wurden pro Tag über einen Zeitraum von 7 Tagen
im Morris Wasserlabyrinth durchgeführt. Aufgezeichnet wurde die
benötigte
Reaktionszeit, um die versteckte Plattform zu finden. Konnte das
Tier die Plattform innerhalb von 60 Sekunden nicht finden, wurde
es manuell auf die Plattform gesetzt. Alle Tiere wurden täglich in
einer zufällig
bestimmten Reihenfolge getestet. Der Durchschnittswert beider Versuche
wurde analysiert. Wie in 7 gezeigt schienen die Tiere,
die eine orale D-SAL-Gabe erhielten, einen Trend zu geringeren Reaktionszeiten
zu zeigen.
-
Auswirkungen oraler D-NAP-Verabreichung
-
Tragenden
weiblichen Tieren wurde am B. Trächtigkeitstag
nach 1 Stunde Fasten mit einer Sonde eine Dosis (0,2 ml) D-NAP (40 μg) (n=13)
bzw. nur der Trägerstoff
(n=14) verabreicht. Die Bewertung der Lernfähigkeit wurde anhand des im
Abschnitt Material und Methoden beschriebenen Morris Wasserlabyrinths
durchgeführt.
Zwei aufeinander folgende Tests wurden pro Tag über einen Zeitraum von 7 Tagen
im Morris Wasserlabyrinth durchgeführt. Aufgezeichnet wurde die
benötigte
Reaktionszeit, um die versteckte Plattform zu finden. Konnte das
Tier die Plattform innerhalb von 60 Sekunden nicht finden, wurde
es manuell auf die Plattform gesetzt. Alle Tiere wurden täglich in
einer zufällig
bestimmten Reihenfolge getestet. Der Durchschnittswert beider Versuche
wurde analysiert. Wie in 8 gezeigt schienen die Tiere,
die eine orale D-NAP-Gabe erhielten, einen Trend zu geringeren Reaktionszeiten
zu zeigen.
-
Auswirkungen einer oralen
D-SAL-Gabe (Doppelfe Dosis, 80 μg)
-
Tragenden
weiblichen Tieren wurde am B. Trächtigkeitstag
nach 1 Stunde Fasten mit einer Sonde eine Dosis (0,2 ml) D-SAL (80 μg) (n=19)
bzw. nur der Trägerstoff
(n=19) verabreicht. Die Bewertung der Lernfähigkeit wurde anhand des im
Abschnitt Material und Methoden beschriebenen Morris Wasserlabyrinths
durchgeführt.
Zwei aufeinander folgende Tests wurden pro Tag über einen Zeitraum von 7 Tagen
im Morris Wasserlabyrinth durchgeführt. Aufgezeichnet wurde die
benötigte
Reaktionszeit, um die versteckte Plattform zu finden. Konnte das
Tier die Plattform innerhalb von 60 Sekunden nicht finden, wurde
es manuell auf die Plattform gesetzt. Alle Tiere wurden täglich in
einer zufällig
bestimmten Reihenfolge getestet. Der Durchschnittswert beider Versuche
wurde analysiert. Wie in 9 gezeigt, schienen die Tiere,
die die doppelte Dosis orales D-SAL verabreicht bekommen hatten,
den Kontrolltieren sehr ähnliche
Leistungen zu zeigen.
-
Auswirkungen oraler D-NAP
+ D-SAL-Verabreichung bei Probentest
-
Tragenden
weiblichen Tieren wurde am 8. Trächtigkeitstag
nach 1 Stunde Fasten mit einer Sonde eine Dosis (0,2 ml) D-NAP (40 μg) und D-SAL
(40 μg)
(n=27) bzw. nur der Trägerstoff
(n=34) verabreicht. Bei den Tieren, die im Wasserlabyrinth getestet
wurden, wurde die Lernfähigkeit
der Mäuse
weiter in einem Probentest bewertet. In einem Probentest wurde das
oben beschriebene Wasserlabyrinth verändert, indem die Plattform
herausgenommen wurde. Gemessen wurde die Zeit, die die Tiere sich
in dem Poolquadranten aufhielten, wo sonst die Plattform stand.
Wie in 10 gezeigt hielten sich die
Tiere, die einer D-NAP + D-SAL-Gabe unterzogen wurden, gegenüber der
Kontrollgruppe eine signifikant längere Zeit in dem Quadranten
auf (in dem die Plattform sonst stand).