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Die
Erfindung betrifft die Verwendung eines Vektors zur Herstellung
eines Medikaments, um neurodegenerative Erkrankungen, wie beispielsweise
die Parkinson Krankheit, unter Verwendung viraler und nicht-viraler
Zufuhrsysteme zu behandeln, die therapeutische Agenzien an spezifische
Regionen des Gehirns liefern. Es wird insbesondere ein adenoassoziierter
viraler Vektor verwendet, um eine Glutaminsäure-Decarboxylase (GAD) codierende
Nukleotidsequenz an spezifische Regionen des Gehirns zu liefern,
die bei neurodegenerativen Erkrankungen überstimuliert oder nicht gehemmt
sind.
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Der
hauptsächliche
hemmende Neurotransmitter im Gehirn ist gamma-Aminobuttersäure (GABA), (Roberts
et al., GABA in Nervous System Function, Raven Press: New York,
1976; McGeer E. G. et al., Glutamine, Glutamate, and GABA in the
Central Nervous System; Hertz L., Kvamme E., McGeer E. G., Schousbal A,
eds., Liss: New York, 1983; 3–17).
Ein Verlust der GABA-Signalgabe durch eine Freisetzungsverringerung, Verlust
von GABA synthetisierenden Neuronen, oder Antagonismus von GABA-Rezeptoren,
führt zu
einer Enthemmung und Übererregung
und kann abhängig
von der spezifisch involvierten Hirnregion zu Epilepsie, Bewegungsstörungen oder
anderen neurologischen Ausfällen
und Symptomen führen.
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Es
hat sich heraus gestellt, dass Erkrankungen wie beispielsweise die
Parkinson Krankheit, Huntington Krankheit, amyotrophe Lateralsklerose
(ALS oder Lou Gehrig Krankheit), Epilepsie und Alzheimer Krankheit
schwierig zu behandeln sind. Wenige, wenn überhaupt irgendeine Therapie,
konnten nachgewiesen werden bei einer Verlangsamung oder Hemmung
des degenerativen Prozesses wirksam zu sein, der mit diesen Erkrankungen
assoziiert ist. Bei der Parkinson Krankheit (PD) wird angenommen,
dass die hauptsächliche neurochemische
Störung
in dem Verlust der dopaminergen (DA) Neuronen der Substantia nigra
liegt. Dieser Verlust von DA-Neuronen führt zu einem tief greifenden
Mangel von DA in den Projektionsbereichen des Caudate und Putamens
und führt
zu einem Verlust einer Signalgabe durch Dopaminrezeptoren in den
postsynaptischen Neuronen. Diese Neuronen kontaktieren über Efferenzen,
die als die direkten und indirekten Wege bezeichnet werden, an andere
Zellen in der Basalganglienverschaltung. Von größter Bedeutung für PD ist,
dass der Verlust von Dopaminrezeptoren in der Basalganglienverschaltung
zu einem Verlust eines Antriebs bei dem GABAergen Hemmungsinput
auf den Nucleus Subthalamicus führt.
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Der
Verlust eines hemmenden GABAergen Antriebs auf den Nucleus Subthalamicus
(STN) führt
zu einer gesteigerten Aktivität
des STN, der erregende (glutaminerge) Afferenzen an den ventral
medialen (VM) Thalamus, die Substantia nigra pars reticulata (SNPR)
und eine kleinere Projektion an die Pars compacta als auch an andere
Zellen innerhalb der Basalganglien einschließlich des Globus pallidus sendet.
Wenn die Konzentration von GABA in dem Gehirn unter einen Schwellenwert
abnimmt, dann können
Bewegungsstörungen und
Krämpfe
auftreten (siehe bspw., Karisson et al., (1974) Biochem. Pharmacol.
23: 3053–3061).
Die GABA-Synthese wird durch die Glutaminsäure-Decarboxylase (GAD) reguliert. GAD liegt
im Gehirn in zwei Isoformen, der GAD-65 und der GAD-67 vor. Wenn
die GABA-Mengen im Gehirn steigen enden die Krämpfe (siehe bspw., Hayashi
(1959) Physiol. 145: 570–578).
Bei krampfartigen Erkrankungen wird die Verringerung der GABA-Menge
im Gehirn häufig
durch eine verminderte GAD-Menge begeleitet (McGeer, et al., GABA
in Nervous System Function; Roberts E, Chase T. N., Tower D. B.,
eds., Raven Press: New York 1976: 487–495; Butterworth et al., (1983)
Neurochem. 41: 440–447;
Spokes et al., (1978) Adv. Exp. Med. Biol. 123: 461–473).
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Levodopa
(L-Dopa) war geschichtlich das Medikament der Wahl, um die Parkinsonkrankheit
zu behandeln. L-Dopa ist ein Vorläufer von Dopamin und kann die
Blut-Hirn-Schranke durchdringen, um auf das Gehirn zu wirken. Um
die umfassenden Wirkungen von L-Dopa zu verringern, wird es häufig mit
Carbidopa, einem peripheren Decarboxylasehemmstoff gegeben, der
den Metabolismus von L-Dopa in peripheren Geweben senkt. Leider
ist die Reaktion auf L-Dopa nicht nachhaltig. Die meisten Patienten
entwickeln nach Langzeitverwendung von L-Dopa abträgliche Wirkungen
und häufig
verschwinden die Vorteile einer Behandlung, wenn die Erkrankung
fortschreitet. Außerdem
sind einige gewöhnliche
Typen einer Zentralnervensystemstörung und periphere Nebenwirkungen
mit der Gabe von L-Dopa assoziiert. Toxische Nebenwirkungen auf
das Zentralnervensystem umfassen mentale Änderungen, wie beispielsweise
Verwirrung, Agitation, Halluzinationen, Täuschungen, Depression, Manie
und übermäßiges Schlafen.
Zusätzlich
kann L-Dopa maligne Melanome oder andere Hautläsionen verschlimmern und kann
entgegengesetzte (untowards) Wirkungen in Patienten mit kardiovaskulärer oder
pulmonaler Erkrankung, Asthma oder Nieren-, Leber- oder Drüsenerkrankung
haben.
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Andere
Verfahren zur Behandlung von Parkinson Krankheit umfasst eine Transplantation
von Zellen, die dazu verwendet werden Regionen des durch Neurodegeneration
geschädigten
Gehirns zu reparieren. Diese Zellen können derart konstruiert sein,
dass sie neuroaktive Substanzen wie beispielsweise L-Dopa abgeben.
Das Verfahren erfordert eine Zelltransplantation in das Striatum.
Eine Reparatur der geschädigten
Regionen und Abgabe von L-Dopa hängt
von den transplantierten Zellen ab, ob sie synaptischen Kontakt
mit verschiedenen Strukturen wieder herstellen können, die in beträchtlicher
Entfernung von dem Bereich der Neurodegeneration liegen. Eine Zelltransplantation
ist jedoch ein kompliziertes Verfahren, das Spendergewebe erfordert
und es wurde über
eine mit diesem Verfahren assoziierte Mortalität berichtet.
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Alternative
Formen Parkinson Krankheit zu behandeln erfordert Vorrichtungen
für eine
Tiefengehirnstimulation (Deep-Brain-Stimulation; DBS) in spezifischen
Regionen des Gehirns. Beispielsweise eine DBS des STN. Diese Vorrichtungen
sind gewöhnlich
in das STN implantierte Elektroden. Die Elektrode wird dann bei
einer gewünschten
Frequenz stimuliert, um die Wirkung der Parkinson Krankheit zu verringern.
Die Signifikanz der STN-Überaktivität wird durch
den Erfolg einer abtragenden Chirurgie des STN in sowohl Tiermodellen
der Parkinson Krankheit als auch bei der Parkinson Krankheit im
Mensch selbst wieder gespiegelt. Zusätzlich zu Abtragung, wird gewöhnlich Implantation
neutronischer Stimulatoren angewendet. Es wird angenommen, dass
der Mechanismus der Stimulatoren durch lokale Hemmung (durch GABE
Signalgabe) vermittelt und durch lokale Infusion von GABA Agonisten
verdoppelt wird.
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Jede
dieser Vorgehensweisen wie chirurgisches Abtragen, elektrische Stimulation
und Infusion pharmakologischer GABA Agonisten ist bei der Krankheitslinderung
wirksam, aber weist jeweils beträchtliche
Nebenwirkungen auf. Beispielsweise weist eine umfangreiche invasive
Chirurgie ein hohes Infektionsrisiko und potentielle Schädigung des
Gehirns auf und in dem Fall einer Arzneimittelinfusion eine sehr
kurze Wirksamkeit.
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Außerdem sind
durch den Stand der Technik (WO-A-9 525 805 und Gebe Ther., vol.
4(11), 97, pp. 1235–1245)
virale Vektoren zur Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen bekannt,
die eine Glutaminsäure-Decarboxylase
(GAD) ohne 3' post-transkriptionelles
Regulationselement kodieren.
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Daher
sind die Behandlungen von neurodegenerativen Erkrankungen zur Linderung
am Besten geeignet und von begrenzter und vorübergehender Wirksamkeit. Somit
besteht ein Bedarf für
eine therapeutische Herangehensweise, die Vorteile in der zu erzielenden
Spezifität,
sowohl Kurz- und Langzeitwirksamkeit als auch Neuroprotektion ohne
umfangreiche Chirurgie oder Nebenwirkungen, aufweist.
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Die
Erfindung basiert zumindest teilweise auf der Entdeckung, dass eine
lokalisierte bzw. örtlich
begrenzte Zufuhr eines ein therapeutisches Mittel bzw. Agens umfassenden
Vektors an eine spezifische Hirnregion, die bei neurodegenerativen
Erkrankungen überstimuliert
oder enthemmt ist, die Wirkung einer Überstimulation verringern kann
und die Verbesserung der neurodegenerativen Erkrankung fördert. Die
Erfindung betrifft insbesondere Verfahren und Zusammensetzungen,
die verwendet werden, um einen Vektor (bspw. einen adenoassoziierten
viralen Vektor (AAV)), der eine die Glutaminsäure-Decarboxylase (GAD) kodierende
Nukleotidsequenz umfasst an Zielzellen, bspw. dem Nucleus Subthalamicus
der Basalganglien, zuzuführen
bzw., zu liefern.
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Besonders
bevorzugte Verfahren einer Zufuhr des Vektors an spezifische Regionen
des Gehirns sind solche Verfahren, die einfach und sicher sind und
ein mit ihnen verbundenes geringeres Risiko als Läsionen, Elektrodenimplantation
oder Zelltransplantation aufweisen. Beispielsweise eine Zufuhr des
Vektors unter Verwendung von stereotaktischen Mikroinjektionsverfahren,
oder Zufuhr des Vektors unter Verwendung spezialisierter Proben
bzw. Sonden, oder perkutane Zufuhr durch einen Durchbruch der Blut-Hirn-Schranke.
Eine Zufuhr des Vektors unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
führt zu
minimalen immunologischen oder inflammatorischen Reaktionen innerhalb
der Hirnregion, wodurch die Notwendigkeit einer Immunsuppression
beseitigt wird. Nach einer Zufuhr des Vektors an eine spezifische
Hirnregion ereignet sich eine regionale Dispersion und/oder Diffusion
des Vektor, wodurch eine lokale Verteilung des Gens und eine stabile
Genexpression sichergestellt wird.
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Die
Verfahren und Zusammensetzungen sind besonders zur Behandlung neurodegenerativen
Erkrankungen nützlich,
wie beispielsweise der Parkinson Krankheit, Huntington Krankheit,
Amyotrophe Lateralsklerose (ALS oder Lou Gehrig Krankheit), Alzheimer
Krankheit als auch Epilepsie.
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Demgemäß ist in
einer Ausführungsform
die Erfindung durch die Verwendung eines Vektors zur Herstellung
eines Medikaments zur Behandlung oder Verminderung einer neurodegenerativen
Erkrankung in einem Subjekt gekennzeichnet, umfassend:
Identifizieren
einer Targetstelle in dem Zentralnervensystem, das eine Modifikation
erfordert;
Zuführen
eines Vektors, der eine eine Glutaminsäure-Decarboxylase (GAD) kodierende
Nukleotidsequenz und eine 3' post-transkriptionelle
Regulationselement umfasst zu der Targetstelle im Zentralnervensystem;
und
Exprimieren der GAD an der Targetstelle in einer Menge,
die wirksam ist die neurodegenerativen Erkrankung zu behandeln oder
zu verringern.
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In
einer Ausführungsform
ist der Vektor ein viraler Vektor und ist ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Adenovirus-Vektoren, Herpesvirus-Vektoren, Parvovirus-Vektoren
und Lentivirus-Vektoren. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der virale Vektor ein adeno-assoziierter viraler Vektor.
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In
einer anderen Ausführungsform
ist der Vektor ein nicht-viraler Vektor. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der nicht-virale Vektor ein Liposomen-vermittelter Zufuhrvektor.
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In
einer Ausführungsform
wird der Vektor an eine spezifische Targetstelle des Zentralnervensystem geliefert.
In einer bevorzugten Ausführungsform
wird der Vektor unter Verwendung einer stereotaktischen Zufuhr zugeführt oder
die Zufuhr geschieht unter Verwendung spezialisierter Proben. In
einer bevorzugten Ausführungsform
stellt die Targetstelle des Zentralnervensystems eine Region des
Gehirns dar. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist die Region des
Gehirns ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Basalganglien, Nucleus Subthalamicus
(STN), Nucleus Pedunculopontinus (PPN), Substantia nigra (SN), Thalamus,
Hippocampus, Cortex und Kombinationen hiervon, wobei in einer noch
bevorzugteren Ausführungsform die
Hirnregion der Nucleus Subthalamicus (STN) ist.
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In
einer Ausführungsform
ist die neurodegenerativen Erkrankung ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Parkinson Krankheit und verwandten Bewegungsstörungen,
Alzheimer Krankheit, senile Demenz, Amyotrophe Lateralsklerose (ALS)
und Epilepsie.
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In
einer anderen Ausführungsform
kennzeichnet die Erfindung die Verwendung eines Vektors zur Herstellung
eines Medikaments zur Behandlung oder Verringerung einer Parkinson
Krankheit in einer Subjekt, umfassend:
Identifizieren einer
oder mehrerer Regionen des Gehirns, die eine Modifikation erfordern;
Zuführen eines
Vektors, der eine eine Glutaminsäure-Decarboxylase
(GAD) kodierende Nukleotidsequenz umfasst, zu der Region des Gehirns;
und
Exprimieren der GAD in der Region des Gehirns in einer
Menge, die wirksam ist Parkinson Krankheit zu behandeln oder zu
verringern.
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In
einer noch anderen Ausführungsform
kennzeichnet die Erfindung einen Vektor zur Expression von GAD in
Zellen des Zentralnervensystems, welcher einen gewebespezifischen Promotor,
der an eine die GAD kodierende Nukleinsäure funktionsfähig verknüpft ist,
und ein post-transkriptionelles Regulationselement umfasst.
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In
einer Ausführungsform
ist der Promotor spezifisch für
Zellen und Gewebe des Zentralnervensystems, wie beispielsweise die
Zellen und Gewebe des Gehirns. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Promotor der Neuronen spezifische Enolase (NSE)-Promotor.
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Der
Vektor umfasst ebenso post-transkriptionelle Regulationselemente,
um eine Expression des kodierten Proteins zu verstärken. In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das posttranskriptionelle Regulationselement das Woodchuck post-transkriptionelle
Regulationselement. in einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist die GAD ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus GAD-65 und GAD-67.
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1 zeigt
Bilder von neuronalen Primärkulturen
vom Nucleus Subthalamicus, die mit GAD-67 (zwei obere Felder) exprimierenden
AAV-Virus-Vektoren, oder mit GAD-65 (zwei mittlere Felder) exprimierenden
Virusvektoren infiziert sind. Die unteren 2 Felder zeigen Zellen,
die mit dem GAD-65 Plasmid (unteres linkes Feld) und dem GAD-67
Plasmid (unteres rechtes Feld) infiziert sind.
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1A–1F sind
Mikrofotographien, die eine erfindungsgemäße Plasmidtransfektion zeigen;
Figuren A und D zeigen eine Plasmidtransfektion von HEK 293 Zellen
mit 1 μg
rAAV DNA und Figuren B und E zeigen eine rAAV-Vektortransduktion
von HEK 293 Zellen mit 5 μg
rAAV Vektor, während
Figuren C und F nicht-transfizierte HEK 293 Zellen zeigen.
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2 ist
eine graphische Darstellung, die die Wirkung einer rAAV Transduktion
auf die GABA Freisetzung von primär kultivierten Striatumneuronen
zeigt.
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3 ist
eine graphische Darstellung, die die Wirkung einer rAAV-GAD Behandlung
von Apomorphin-induzierter Drehung bei an Parkinson Krankheit chronisch
erkrankten Ratten zeigt.
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4 ist
eine graphische Darstellung, die die neuroprotektive Wirkung einer
rAAV-GAD Behandlung von Apomorphin-induzierter Drehung zeigt.
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5A ist
eine graphische Darstellung, die die potente neuroprotektive Wirkung
von GAD65 auf Apomorphindrehung zeigt.
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5B ist
eine andere graphische Darstellung, die die potente neuroprotektive
Wirkung von GAD65 auf Apomorphindrehung zeigt.
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6A ist
eine graphische Darstellung, die zeigt, dass 2 Monate nach rAAV
Transduktion in an Parkinson Krankheit chronisch erkrankten Ratten
keine signifikante Verringerung in der Kopfstellungsvorspannung
geschieht.
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6B ist
eine weitere graphische Darstellung, die zeigt, dass 4 Monate nach
rAAV Transduktion in an Parkinson Krankheit chronisch erkrankten
Ratten keine signifikante Verringerung in der Kopfstellungsvorspannung
geschieht.
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7A ist
eine graphische Darstellung, die darstellt, dass die Kopfstellungsvorspannung
in mit rAAV-GAD65 transduzierten Ratten verbessert war.
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7B ist
eine weitere graphische Darstellung, die zeigt, das rAAV-GAD65 transduzierte
Ratten ausgeprägte
Wirkungen auf die Kopfstellungsvorspannung zeigten.
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8 ist
eine graphische Darstellung, die eine direkte Korrelation zwischen
einer Apomorphindrehung und einer Kopfstellungsvorspannung zeigt.
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9 ist
eine graphische Darstellung, die zeigt, dass die Pfotenberührungsanzahl
in allen rAAV-GAD- und Ibotensäureläsionsgruppen
signifikant verbessert war.
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10 ist
eine weitere graphische Darstellung, die zeigt, dass rAAV-GAD-65
eine ausgeprägte
neuroprotektive Wirkung auf die Pfotenberührungsanzahl aufweist.
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11A ist eine graphische Darstellung, die zeigt,
dass eine ausgeprägte
Verbesserung bei der Fortbewegungsaktivität in Parkinson-Ratten mit kombiniertem
rAAV-GAD65 und 67 beobachtet wurde.
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11B ist eine graphische Darstellung, die weiterhin
zeigt, dass eine ausgeprägte
Verbesserung bei der Fortbewegungsaktivität bei Parkinson-Ratten mit
kombiniertem rAAV-GAD65
und 67 beobachtet wurde.
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12A ist eine graphische Darstellung, die zeigt,
dass ebenso Beweisanzeichen von neuroprotektiven Wirkungen auf eine
Fortbewegungsaktivität
durch rAAV-GAD Transduktion vorkommen.
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12B ist eine graphische Darstellung, die eine
neuroprotektive Wirkung auf eine Fortbewegungsaktivität durch
rAAV-GAD Transduktion zeigt.
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13 ist
eine graphische Darstellung einer extrazellulären GABA Konzentration während einer
STN Stimulation.
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14 ist
eine graphische Darstellung einer extrazellulären Glutamatkonzentration während einer STN
Stimulation.
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15 ist
ein Histogramm, dass die Antwort von Neuronen in der Substantia
nigra auf elektrische Stimulation in dem STN einer normalen Ratte
zeigt.
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16 ist
ein Histogramm, dass die Antwort von Neuronen in der Substantia
nigra auf elektrische Stimulation in der STN in einer rAAV-GAD transduzierten
Ratte zeigt.
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17A ist eine graphische Darstellung einer extrazellulären GABA
Konzentration in der SN während STN
Stimulation in naiven Ratten.
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17B ist eine graphische Darstellung einer extrazellulären GABA
Konzentration in der SN während STN
Stimulation in rAAV-GAD Ratten.
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18A–18F sind Mikrophotographien, die eine rAAV-GAD
Expression in vivo zeigen. 18A, B,
C und D zeigen eine GAD65 Expression in dem STN, die mit AD65 Ab
(Boehringer) festgestellt wurde. 18A und
C stammen aus naiven STN, die eine endogene GAD65 Expression zeigen. 18B und D basieren auf rAAV-GAD transduzierter
STN, so dass ein Anstieg in GAD exprimierenden Zellkörpern gesehen
wird, während 18E und F eine GAD65 Expression in dem
Hippocampus zeigen. (18E ist naiv
und 18F ist rAAV-GAD transduziert).
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19A beziehungsweise 19B sind
Rasterdiagramme, die eine Aktivität in einem Affen vor einer GAD67
Behandlung zeigen.
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20 ist eine Mikrophotographie, die eine
GFP Immunfärbung
an einer Injektionsstelle zeigt.
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21A und 21B sind
ausführlichere
Bilder, die in 21A mit GFP Antikörper gefärbte Neuronen ähnliche
Zellen zeigen und in 21B mit GFP Antikörper gefärbte Glia ähnliche
Zellen zeigen.
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22 ist ein Foto einer GAD Immunfärbung einer
rAAV-GAD behandelten Affen, das einen Anstieg in der Immunfärbung auf
der rAAV-GAD behandelten rechten Seite zeigt, während die Morphologie der Region nach
Chirurgie unverändert
erhalten bleibt.
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Bei
der Anwendung der vorliegenden Erfindung werden, wenn nicht anderweitig
erwähnt
gewöhnliche Verfahren
aus der Virologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie und der rekombinanten
DNA-Technologie verwendet, die innerhalb des Könnens des Fachmanns liegen.
Derartige Techniken werden vollständig in der Literatur erklärt. (Siehe
bspw. Sambrook, et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual (Current
Edition); DNA Cloning: A Practical Approach, Vol. I & II (D. Glover,
ed.); Oligonucleotides Synthesis (N. Gait, ed., Current Edition);
Nucleic Acid Hybridization (B. Hames & S. Higgins, eds., Current Edition);
Transcription and Translation (B. Hames & S. Higgins, eds., Current Edition);
CRC Handbook of Parvoviruses, Vol. I & II (T. Tijessen, ed.); Fundamental
Virology, 2nd Edition, Vol. I & II (B. N. Fields
and D. M. Knipe, eds.)).
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Um
die Erfindung klarer zu verstehen, werden die folgenden Begriffe
festgelegt:
Der Begriff "neurodegenerative
Störung" wie hierin verwendet,
bezieht sich auf eine Erkrankung, die eine morphologische und/oder
funktionelle Anomalie einer Neuronenzelle oder einer Population
neuronaler Zellen verursacht. Die neurodegenerative Störung kann
zu einer Beeinträchtigung
oder einer Abwesenheit einer normalen neurologischen Funktion oder
einer Anwesenheit einer anormalen neurologischen Funktion in einem
Subjekt führen.
Beispielsweise können
neurodegenerative Störungen
die Folge von Erkrankung, Verletzung und/oder Alter sein. Nicht
begrenzende Beispiele morphologischer und funktioneller Anomalien
umfassen körperlichen
Zerfall und/oder Tod neuronaler Zellen, ein anormales Wachstumsmuster
neuronaler Zellen, Anomalien in der körperlichen Verbindung zwischen
neuronalen Zellen, Unter- oder Überproduktion
einer Substanz oder von Substanzen, beispielsweise eines Neurotransmitters
durch neuronale Zellen, Störung
bzw. Ausfall neuronaler Zellen eine Substanz oder Substanzen herzustellen,
die sie normalerweise produzieren, Herstellung von Substanzen, bspw.
von Neurotransmittern und/oder Übertragung
elektrischer Impulse in anormalen Mustern oder zu anormalen Zeiten.
Neurodgeneration kann sich in irgendeinem Bereich des Gehirns einer Subjekt
ereignen und zeigt sich bei vielen Erkrankungen, beispielsweise
einschließlich
bei Kopftrauma, Schlaganfall, ALS, Multipler Sklerose, Huntington
Krankheit, Parkinson Krankheit und Alzheimer Krankheit.
Der
Begriff "Subjekt" wie er hierin verwendet
wird, bezieht sich auf irgendeinen lebenden Organismus, in dem eine
Immunantwort hervorgerufen wird. Der Begriff Subjekt umfasst, ist
aber nicht auf Menschen, nicht menschliche Primaten, wie beispielsweise
Schimpansen und andere Menschenaffen und Affenarten, Nutztiere wie
beispielsweise Rinder, Schafe, Schweine, Ziegen und Pferde, Haustiere
wie beispielsweise Hunde und Katzen, Labortiere einschließlich Nagern
wie beispielsweise Mäuse,
Ratten und Meerschweinchen und dergleichen begrenzt. Der Begriff
bezeichnet kein besonderes Geschlecht oder Alter. Daher wird beabsichtigt,
erwachsene und neugeborene Subjekte, als auch Feten, ob männlich oder
weiblich, einzuschließen.
Der Begriff "Zentralnervensystem" oder "ZNS" wie er hierin verwendet
wird, bezieht sich auf die in dem Fachgebiet anerkannte Verwendung
des Begriffs. Das ZNS betrifft das Gehirn, craniale Nerven und Rückenmark.
Das ZNS umfasst ebenso die Cerebrospinalflüssigkeit, die die Ventrikel
des Gehirns und den zentralen Kanal des Rückenmarks füllt.
Der Begriff "ändern" oder "geändert" wird hierin wechselweise
verwendet und bezieht sich auf die Hinaufregulation oder Herunterregulation
eine Targetgens oder eines Targetproteins. Der Begriff verändern oder
verändert
bzw. modifiziert bezieht sich ebenso auf der Anstieg bzw. Erhöhung, Abnahme,
Anstieg, oder Erniedrigung von Vorgängen oder Signaltransduktionskaskaden,
die ein Targetgen oder ein Targetprotein erfordern. Beispielsweise
kann ein Targetprotein ein GABA sein. Eine Modifikation an der GABA
Konzentration kann sich ereignen, wenn ein therapeutisches Agens,
beispielsweise GAD die GABA Konzentration ändert. Modifikationen führen beispielsweise
zu einem Anstieg in der GABA Konzentration durch die Expression
von GAD in glutaminergen Neuronen und intrinsischen Zellen des STN.
Modifikationen können
ebenso von der Zugabe eines therapeutischen Agens herrühren, das
die GABA Aminotransferase inaktiviert. Die Wirkung besteht darin
den Abbau von GABA zu blockieren und dadurch seine Konzentration
zu erhöhen.
Verschiedene auf der Wirkungsweise basierende GABA Aminotransferaseinaktivatoren
sind bekannt (siehe bspw. Silverman Mechanism-Based Enzyme Inactivation:
Chemistry and Enzymology, Vol. I & II.
CRC: Boca Raton 1988). Der Begriff ändern bzw. modifizieren umfasst
ebenso ein Erhöhen
oder Aktivieren von GAD mit therapeutischen Agenzen, die GAD aktivieren,
wie beispielsweise Natriumvalporat. Der Anstieg von GAD führt zu einem
Anstieg von GABA, das anschließend
eine Überstimulation
von Basalganglienverschaltungen verringert.
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Nicht
begrenzende Beispiele von Modifikationen umfassen Modifikationen
morphologischer und funktioneller Vorgänge, Unter- und Überproduktion
oder Expression einer Substanz oder Substanzen, bspw. eines Neurotransmitters
durch neuronale Zellen, Störung
neuronaler Zellen eine Substanz oder Substanzen, die sie normalerweise
produzieren, herzustellen, Produktion von Substanzen, bspw. von
Neurotransmittern und/oder Übertragung
elektrischer Impulse.
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Der
Begriff "gewebespezifischer
Promotor" wie er
hierin verwendet wird, bezieht sich auf einen Promotor, der in Zellen
des Zentralnervensystem (ZNS) in funktionsfähig ist. Beispiele von Promotoren
des ZNS umfassen, sind aber nicht auf solch begrenzt, Neuronen-spezifische
Promotoren (bspw. der Neurofilamentpromotor; Byrne und Ruddle (1989)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86: 5473–5477) und Glia-spezifische
Promotoren (Mori et al., (1991) Biochem. Biophys. Res. Commun. 175:
185–191).
Vorzugsweise ist der Promotor gewebespezifisch und im Wesentlichen
außerhalb
des Zentralnervensystems nicht aktiv oder die Aktivität des Promotors
ist im Zentralnervensystem höher
als in anderen Systemen. Beispielsweise ist ein Promotor spezifisch für das Rückenmark,
den Hirnstamm, (Medulla, Pons und Mittelhirn), das Cerebellum, Diencephalon
(Thalamus, Hypothalamus), Telencephalon (Corpus Striatum, cerebraler
Cortex, oder innerhalb des Cortex, den Okzipital-, Temporal-, Parietal-
oder Frontallappen) STN, SN oder Kombinationen hiervon. Der Promotor
kann ebenso einer sein, der in Kombination mit einem AAV zu einer
höheren
Expression führt.
Beispielsweise arbeitet ein Zytomegalie-Virus Enhancer/Hühnchen-Actin
(CBA) Hybridpromotor in Zellen des ZNS (Xu et al., (2001) Hum Gene
Ther. 12: 563–73).
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Der
Begriff "Homologie" oder "Identität" wie er hierin verwendet
wird, bezieht sich auf die prozentuale Gleichheit zwischen Nukleinsäuremolekülen. Um
die Homologie oder prozentuale Identität zweier Aminosäuresequenzen
oder zweier Nukleinsäuresequenzen
festzustellen, werden die Sequenzen zu optimalen Vergleichszwecken
(bspw. können
für eine
optimale Anordnung Lücken
in eine oder beide einer ersten und einer zweiten Aminosäure- oder Nukleinsäuresequenz
eingefügt
und nicht-homologe Sequenzen können
für Vergleichszwecke
vernachlässigt
werden) angeordnet. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Länge einer zu
Vergleichszwecken angeordneten Referenzsequenz mindestens 30%, vorzugsweise
mindestens 40%, noch bevorzugter mindestens 50%, sogar noch bevorzugter
mindestens 60% und sogar noch bevorzugter mindestens 70%, 80%, oder
90% der Länge
der Bezugssequenz. Die Aminosäurereste
oder Nukleotide werden dann bei entsprechenden Aminosäurepositionen
oder Nukleotidpositionen verglichen. Wenn eine Position in der ersten
Sequenz durch den gleichen Aminosäurerest oder das Nukleotid
wie die entsprechende Position in der zweiten Sequenz besetzt wird,
dann sind die Moleküle
an dieser Position (wie hierin verwendet ist Aminosäure oder
Nukleinsäure "Identität" zu der Aminosäure oder
Nukleinsäure "Homologie" äquivalent) identisch. Die prozentuale
Identität
zwischen den zwei Sequenzen ist eine Funktion der Anzahl der von
den Sequenzen geteilten identischen Positionen, wobei die Anzahl
der Lücken
und die Länge
jeder Lücke,
die für
eine optimale Anordnung der zwei Sequenzen eingefügt werden
muss, berücksichtigt
werden.
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Der
Vergleich von Sequenzen und Feststellen einer prozentualen Identität zwischen
zwei Sequenzen kann unter Verwendung eines mathematischen Algorithmus
ausgeführt
werden. Beispielsweise kann die prozentuale Identität zwischen
zwei Aminosäuresequenzen
unter Verwendung des Needleman und Wunsch ((1970) J. Mol. Biol.
(48): 444–453)
Algorithmus festgestellt werden, der in das GAP Programm in das
GCG Softwarepaket (erhältlich
bei http://www.gcg.com) eingefügt
wurde, das entweder eine Blossom 62 Matrix oder eine PAM250 Matrix
und eine Lückengewichtung
von 16, 14, 12, 10, 8, 6, oder 4 und eine Längengewichtung von 1, 2, 3,
4, 5 oder 6 verwendet. In einem anderen Beispiel wird die prozentuale
Identität
zwischen zwei Nukleotidsequenzen unter Verwendung des GAP-Programms in dem
GCG Softwarepaket (erhältlich
bei http://www.gcg.com) festgestellt, das ein NWSgapdna.CMP Matrix
und eine Lückengewichtung
von 40, 50, 60, 70 oder 80 und eine Längengewichtung von 1, 2, 3,
4, 5 oder 6 verwendet. In noch einem anderen Beispiel wird die prozentuale
Identität
zwischen zwei Aminosäuresequenzen
unter Verwendung des Algorithmus von E. Meyers und W. Miller (CABIOS,
4: 11–17
(1989)) festgestellt, der in das ALIGN Programm (Version 2.0) eingefügt wurde,
das eine PAM120 Restegewichtungstabelle, eine Lückenlängenstrafe von 12 und eine
Lückenstrafe
verwendet. Die Erfindung wird in den folgenden Unterabschnitten
ausführlich
beschrieben
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I. Neurodegenerative Erkrankungen
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(a) Parkinson Krankheit
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Die
Parkinson Krankheit ist mit Störungen
der Körperhaltung,
Fortbewegung, Gesichtsausdruck oder Sprache assoziiert. Die Manifestationen
können
asymmetrisch sein, bspw. wird ein leichtes Zittern der Finger an
einer nicht bewegten Hand dann beidseitig. Symptome der Parkinson
Krankheit werden durch den Verlust von Nervenzellen in der pigmentierten
Substantia nigra pars compacta (SNPC) und dem Locus coeruleus im Mittelhirn
verursacht. Das Striatum oder Corpus striatum ist eine Struktur
in den Gehirnhälften,
die aus zwei Basalganglien (dem Nucleus caudatus und Putamen) und
der Faser der inneren Kapsel, die sie trennt, bestehen. Die Parkinson
Krankheit beeinflusst im Menschen hauptsächlich die subcorticalen Strukturen,
insbesondere die Substantia nigra und den Locus ceruleus. Sie ist
durch den Verlust von Dopaminneuronen in der Substantia nigra gekennzeichnet,
deren hauptsächliches
Targetorgan die Basalganglien sind. Ein Zellverlust ereignet sich
ebenso in dem Globus pallidus und dem Putamen.
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Die
Parkinson Krankheit ist ebenso mit eosinophilen intraneuronalen
Inklusionkörnchen
(Lewy Körperchen)
assoziiert, die in den Basalganglien, dem Hirnstamm, Rückenmark
und den sympathischen Ganglien vorkommen. Die Pars compacta Neuronen
der Substantia nigra (SN) stellen dopaminergen Input in das Striatum
bereit, das Teil der Basalganglien ist. Diese dopaminergen Neurone
modulieren eine monosynaptische gamma-Aminobuttersäure (GABA)
Hemmleistung in dem Globus pallidus interna und der Pars reticulata
der Substantia nigra. Bei der Parkinson Krankheit führt der
Verlust dopaminerger Zellen in der Substantia nigra zu einer Dopaminverarmung
im Striatum. Dieser Dopaminverlust ändert die Aktivität von Neuronen
innerhalb der Basalganglienverschaltung, einschließlich übermäßigem Zünden und
Aktivität
dieser Zellen. Demgemäß kann zur
Behandlung einer neurodegenerativen Erkrankung der Substantia nigra
ein ein therapeutisches Agens enthaltender Vektor, bspw. eine die
GAD kodierende Nukleotidsequenz, an die Stelle eines dopaminergen
Zellverlusts oder anderen Regionen der Basalganglien und Ausgabe-Kerne
(output nuclei) zugeführt
werden. In einer Ausführungsform
kann der Vektor ein therapeutisches Agens enthalten, das an die
Substantia nigra geliefert wird. In einer anderen Ausführungsform
kann der Vektor ein therapeutisches Agens enthalten, das an die
Substantia nigra pars reticulata (SNRP) geliefert wird.
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(b) Alzheimer Krankheit
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Die
Alzheimer Krankheit ist durch einen schrittweisen Verlust intellektueller
Fähigkeiten
gekennzeichnet. Eine Post-mortem Untersuchung des Gehirns zeigt
eine allgemeine Atrophie. Bei der Alzheimer Krankheit gibt es umfangreiche
histologische Änderungen,
die durch die Anwesenheit intrazellulärer amyloider Plaques und neurofibrillärer Webnetze
(tangles) dominiert werden. In den Basalganglien und der Substantia
nigra sind jedoch die Plaques und Webnetze selten. Viel Proben von
Alzheimer Krankheit Patienten zeigen einen Verlust der Pigmentierung
in dem Bereich des Locus ceruleus, der eine Hauptquelle noradrenerger
Synthese im Gehirn darstellt.
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II. Gamma-Aminobuttersäure (GABA)
und Glutaminsäure-Decarboxylase
(GAD)
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Gamma-Aminobuttersäure (GABA)
und Glutaminsäure
sind zwei Hauptneurotransmitter, die in die Regulation der neuronalen
Gehirnaktivität
verwickelt sind. GABA stellt den hauptsächlichen hemmenden Neurotransmitter
und 1-Glutaminsäure
einen erregenden Transmitter (Roberts et al., GABA in Nervous System Function,
Raven Press: New York, 1976; McGeer et al., Glutamine, Glutamate,
and GABA in the Central Nervous System; HertzL, Kvamme E, McGeer
E. G., Schousbal A, eds., Liss; New York, 1983; 3–17) dar.
GABA wird von dopaminergen Zellen freigesetzt. Ein Ungleichgewicht
in der Konzentration dieser Neurotransmitter kann zu krampfartigen
Zuständen
führen.
Wenn die Konzentration von GABA im Gehirn unter einen Schwellenwert
abnimmt, entstehen Krämpfe
(Karlsson et al., (1974) Biochem. Pharmacol. 23: 3053–3061).
Wenn die GABA-Werte im Gehirn ansteigen enden die Krämpfe (Hayashi
(1959) supra). Bei einigen krampfartigen Störungen werden die verringerten
GABA-Werte von einem verringerten Glutaminsäure-Decarboxylase (GAD) Aktivitätsniveau
(McGeer et al., GABA in Nervous System Function; Roberts E, Chase
T. N., Tower D. B., eds., Raven Press: New York ^976: 487–495; Butterworth
et al., (1983) Neurochem. 41: 440–447) begleitet. Die GAD und
GABA Konzentration variieren parallel, da eine abgesenkte GAD Konzentration
zu einer geringeren GABA Produktion führt.
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GABA
wechselwirkt mit mindestens zwei Rezeptoren, dem GABA-A und GABA-B.
Die GABA-A Rezeptoren wurden gut beschrieben und sind an Chloridkanäle (Bormann
(1988) Trends Neurosci. 11: 112–116) gekoppelt.
Die GABA-A Rezeptoren sind mit ligandenkontrollierten Ionenkanälen verwandt,
die zu der gleichen Superfamilie gehören wie die Nikotinrezeptor
für Acetylcholin.
In Gegensatz dazu werden die GABA-B Rezeptoren weniger gut verstanden,
obwohl Berichte beschreiben, dass die GABA-B Rezeptoren entweder
mit Calcium- oder Kaliumkanälen
gekoppelt sind (Bormann (1988) Trends Neurosci. 11: 11–116 supra).
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Der
Hauptanteil der Neurone im Striatum (Caudatus-Putamen, dorsales
Striatum; Nucleus accumbens; ventrales Striatum) und in Projektionsregionen
des Striatums (dem Pallidum, dem Nucleus entopeduncularis und Substantia
nigra reticulata) verwenden GABA als Transmitter und exprimieren
GAD bei der Synthese von GABA. Das Gehirn enthält mindestens zwei molekulare
Formen von GAD, dem Hauptsyntheseenzym für GABA. Die zwei Formen, GAD-65
und GAD-67 genannt, sind die Produkte zweier Gene und unterscheiden
sich in der Sequenz, dem Molekulargewicht und dem Grad der Expression
innerhalb von Hirnregionen. GAD-65 scheint zu einem höheren Maß als GAD-67
in Nervenendigungen angeordnet zu sein, das gleichmäßiger über die
Zelle verteilt erscheint. Obwohl GAD-65 und GAD-67 in einigen Eigenschaften
beträchtlich verschieden
sind, weisen sie ebenso wesentliche Ähnlichkeiten und Wechselwirkungen
auf und die Gegenwart individueller GAD Formen in bestimmten Zelltypen,
stimmt mit der Vorstellung überein,
dass GAD-65 und GAD-67 jeweils GABA synthetisieren können. Somit
scheinen GAD-65 und GAD-67 ein Doppelsystem zur Steuerung der neuronalen
GABA Synthese bereitzustellen. Spezifische Änderungen in der Aktivität bei Subpopulationen
von GABA Neuronen des Striatums, vermitteln die bei der Parkinson
Krankheit vorkommenden Dopamin abhängigen Wirkungen (Lindefors
(1993) Prog. Neuropsychopharmacol. Biol Psychiatry 17: 887–903).
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Menschliches
GAD-65 und GAD-67 wurden durch Bu et al. (1992) Proc. Natl. Acad
Sci 89: 2115–2119 isoliert
und kloniert. Menschliche GAD-65 cDNA kodiert ein Polypeptid mit
einem MG 65.000 mit 585 Aminosäureresten
(Genbank Accession No. NM000818; M81882), menschliche GAD-67 kodiert
ein Polypeptid mit einem MG 67.000 mit 594 Aminosäurenresten
(Genbank Accession No. NM013445; M81883).
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In
einer Ausführungsform
kennzeichnet die Erfindung einen Vektor, der eine GAD-65 kodierende
Nukleotidsequenz umfasst. In einer anderen Ausführungsform kennzeichnet die
Erfindung einen Vektor, der eine GAD-67 kodierende Nukleotidsequenz
umfasst.
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Ebenfalls
innerhalb des Umfangs der Erfindung liegt ein durch eine Nukleotidsequenz
kodiertes Polypeptid, das mindestens 60% Homologie zu GAD-65 oder
Fragmenten hiervon aufweist. Ein Polypeptid, das durch eine/die
Nukleotidsequenz kodiert wird, weist ungefähr 70% Homologie, ungefähr 75% Homologie,
ungefähr
80% Homologie, ungefähr
85% Homologie, ungefähr
90% Homologie, ungefähr
95% Homologie, ungefähr
99% Homologie zu GAD-65 oder einem Fragment hiervon auf. Ebenfalls
innerhalb des Bereichs der Erfindung liegt ein Polypeptid, das durch
eine Nukleotidsequenz kodiert wird, die mindestens 60% Homologie zu
GAD-67 oder einem Fragment hiervon aufweist. Ein Polypeptid, das
durch die Nukleotidsequenz kodiert wird, weist ungefähr 70% Homologie,
ungefähr
75% Homologie, ungefähr
80% Homologie, ungefähr
85% Homologie, ungefähr
90% Homologie, ungefähr
95% Homologie, ungefähr
99% Homologie zu GAD-67 oder einem Fragment hiervon auf.
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Die
GAD Transduktion in Targetzellen des STN wird den lokalen Hemmtonus
spezifisch erhöhen,
der durch Erhöhen
des extrazellulären
GABA's wirkt und
durch Einwirken auf sowohl die GABA-A als auch die GABA-B Rezeptor
die neuronale Aktivität
in der STN hemmt. Die Genexpression unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
stellt vollständig
stabile Mengen der Transgenexpression für mindestens 15 Monate in vivo
bereit (siehe Beispiel 3). Das aus den tranduzierten Zellen freisetze
GABA diffundiert lokal, bindet an die GABA Rezeptoren, was zu einer
signifikanten Unterdrückung
einer Aktivität
führt.
Wichtigerweise kommt der Gentransfer unter Verwendung von AAV, unähnlich entweder der
Abtragung oder dem DBS, ohne irgendein zelluläres Eindringen, irgendeine
Mikrogliazellaktivierung und fehlender reaktiver Astrocytose aus. Jede
dieser ausgleichenden oder inflammatorischen Antworten auf die Abtragungs-
oder den DBS-Versuche wird die Wirksamkeit dieser entsprechenden
Strategien wahrscheinlich verringern und möglicherweise andere aufweisen.
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III. Vektoren
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Die
Vektoren der Erfindung können
den Zellen des Zentralnervensystem unter Verwendung viraler Vektoren
oder unter Verwendung nicht-viraler Vektoren zugeführt werden.
in einer bevorzugten Ausführungsform,
verwendet die Erfindung adeno-assoziierte virale Vektoren, die eine
GAD kodierende Nukleotidsequenz zur Genzufuhr umfassen. AAV-Vektoren
können
unter Verwendung bekannter Techniken zusammengebaut werden, um mindestens
die in funktionsfähiger
Weise gekoppelten Bestandteile von Steuerelementen bereitzustellen,
einschließlich
einer Transkriptionsinitiationsregion, eines exogenen Nukleinsäuremoleküls, einer Transkriptionsterminationsregion
und mindestens eine post-transkriptionelle Regulationsequenz. Die
Steuerelemente werden ausgesucht, um in der Targetzelle funktionsfähig zu sein.
Das sich ergebende Konstrukt, das die funktionsfähig gekoppelten Bestandteile
enthält,
wird an der 5'-
und 3'-Region von
funktionellen AAV ITR Sequenzen flankiert.
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Die
Nukleotidsequenzen der AAV ITR-Regionen sind bekannt. Die ITR-Sequenzen
für AAV-2
sind beispielsweise bei Kotin et al. ((1994) Human Gene Therapy
5: 793–801;
Berns "Parvoviridae
and their Replication" in
Fundamental Virology, 2nd Edition, (B. N. Fields and D. M. Knipe
eds.)) beschrieben. Dem Fachmann wird klar sein, dass AAV ITR's unter Verwendung
von Standardverfahren der Molekularbiologie verändert werden können. Demgemäß müssen die
in den Vektoren der Erfindung verwendeten AAV ITRs keine Wildtyp
Nukleotidsequenz aufweisen und können,
beispielsweise durch Insertion, Deletion oder Substitution von Nukleotiden
geändert
werden. Außerdem
können
AAV ITRs von irgendeinem der AAV Serotypen stammen, einschließlich aber
nicht begrenzt auf AAV-1, AAV-2, AAV-3, AAV-4, AAV-5, AAVX7 und
dergleichen. Weiterhin müssen
die 5'- und 3'-ITRs, die eine ausgewählte Nukleotidsequenz
in einem AAV-Expressionsvektor flankieren, nicht notwendigerweise
identisch sein oder von den gleichen AAV Serotyp oder Isolat stammen,
so lange wie die beabsichtigte ITR Funktion, d.h. das Ausschneiden
und die Replikation der gebundenen Nukleotidsequenz von Interesse
gestattet ist, wenn AAV rep Genprodukte in der Zelle vorhanden sind.
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Dem
Fachmann ist klar, dass die Regulationssequenzen häufig von
allgemein verwendeten Promotoren, die von Viren wie beispielsweise
Polyoma, Adenovirus 2, Zytomegalie-Virus und Simian Virus 40 stammen,
bereitgestellt werden können.
Eine Verwendung von viralen Regulationssequenzen, u die Expression des
Proteins zu steuern, kann in verschiedenen Wirtszellen einen hohen
konstitutiven Expressionsgrad gestatten. Allgegenwärtig verwendete
exprimierende Promotoren können
ebenfalls verwendet werden, beispielsweise einschließlich des
early-Zytomegalie-Virus Promotors (Boshart et al. (1985) Cell 41:
521–530),
Herpesvirus Thymidinkinase (HSV-TK) Promotor (McKnight et al. (1984)
Cell 37: 253–262),
den β-Aktin
Promotoren (bspw. der menschliche β-Actin Promotor wie durch Ng
et al. (1985) Mol. Cell Biol. 5.2720–2732, beschrieben) und dem
Colony Stimulating Factor-1 (CSF-1) Promotor (Ladner et al. (1987)
EMBO J. 6: 2693–22698).
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Alternativ
können
die Regulationssequenzen des AAV Vektors die Expression des Gens
vorzugsweise in einem besonderen Zelltyp steuern, d.h. gewebespezifische
Regulationselemente können
verwendet werden. Nicht begrenzende Beispiele von gewebespezifischen
Promotoren, die einschließlich
spezifischer Promotoren des Zentralnervensystems (ZNS), wie beispielsweise
neuronenspezifische Promotoren (bspw. der Neurofilamentpromotor;
Byrne and Ruddle (1989) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86: 5473–5477) und
gliaspezifischen Promotoren (Mori et al. (1991) Biochem. Biophys
Res. Commun. 175: 185–191)
verwendet werden können. Vorzugsweise
ist der Promotor gewebespezifisch und im Wesentlichen außerhalb
des Zentralnervensystems nicht aktiv oder die Aktivität des Promotors
ist im Zentralnervensystem höher
als in anderen Systemen. Beispielsweise ist ein Promotor spezifisch
für das
Rückenmark,
den Hirnstamm, (Medulla, Pons und Mittelhirn), das Cerebellum, Diencephalon
(Thalamus, Hypothalamus), Telencephalon (Corpus Striatum, cerebraler
Cortex, oder innerhalb des Cortex, den Okzipital-, Temporal-, Parietal-
oder Frontallappen), oder Kombinationen hiervon. Der Promotor kann
für einen
besonderen Zelltypen, wie beispielsweise Neuronen und Gliazellen
im ZNS Spezifisch sein. Wenn er in Gliazellen aktiv ist, dann kann
er für
Astrozyten, Oligodendrozyten, Ependymalzellen, Schwannzellen oder
Mikroglia spezifisch sein. Wenn er in Neuronen aktiv ist, dann kann
er für
besondere Neuronentypen, bspw. Motorneurone, sensorische Neuronen
oder Interneurone spezifisch sein. Vorzugsweise ist der Promotor
für Zellen
in besonderen Hirnregionen, beispielsweise dem Cortex, dem Striatum nigra
und dem Hippocampus spezifisch.
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Geeignete
neuronenspezifische Promotoren umfassen, sind aber nicht begrenzt
auf neuronenspezifische Enolase (NSE) (Olivia et al. (1991) Genomics
10: 157–165,
GenBank Accession No.: X51956) und menschlichen Neurofilament-Leichtketten
Promotor (NEFL) (Rogaev et al. (1992) Hum. Mol. Genet. 1: 781, GenBank
Accession No.: L04147). Gliaspezifische Promotoren umfassen, sind
aber nicht begrenzt auf Gliafibrillen saures Protein (GFAP) Promotor
(Mori et al. (1991) Biochem. Biophys Res. Commun. 175: 185–191, Genbank
Accession No: M65210), S 100 Promotor (Mori et al. (1991) Biochem.
Biophys. Res. Commun. 175: 185–191;
GenBank Accession No: M65210) und den Glutaminsynthase Promotor
(Van den et al. (1991) Biochem. Biophys Acta. 2: 249–251; GenBank
Accession No: X59834). In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Gen stromaufwärts (d.h.
5') durch den neuronenspezifischen
Enolase (NSE) Promotor flankiert. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist das Gen von Interesse stromaufwärts (d.h. 5') durch den Elongationsfaktor 1 alpha
(EF) Promotor flankiert.
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Der
AAV Vektor, der die Nukleotidsequenz trägt, die ein Protein von Interesse,
bspw. GAD und eine post-transkriptionelle Regulationssequenz (PRE)
kodiert, die durch AAV ITRs flankiert wird, kann durch unmittelbares
Einfügen
der das Protein von Interesse und die PRE kodierenden Nukleotidsequenz
in ein AAV Genom, aus dem die hauptsächlichen AAV offenen Leserahmen
("ORFs") herausgeschnitten
wurden, zusammengebaut werden. Andere Abschnitte des AAV Genoms
können
ebenso beseitigt werden, so lange ein ausreichender Abschnitt der
ITRs erhalten bleibt, um Replikations- und Verpackungsfunktionen
zu gestatten. Diese Konstrukte können
unter Verwendung der im Stand der Technik gut bekannten Techniken
gestaltet werden. (Siehe bspw. Lebkowski et al. (1988) Molec. Cell
Biol. 8: 3988–3998;
Vincent et al. (1990) Vaccines 90 (Cold Spring Harbor Laboratory
Press); Carter (1992) Current Opinion in Biotechnology 3: 533–539; Muzyczka
et al. (1994) Current Topics in Microbiol. and Immunol. 158: 97–129; Kotin
(1994) Human Gene Therapy 5: 793–801; Shelling et al. (1992)
Gene Therapy 1: 165–169
und Zhou et al. (1994) J. Exp. Med. 179: 1867–1875).
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Alternativ
können
AAV ITRs aus dem Virusgenom oder aus einem AAV Vektor, der die gleichen
enthält, herausgeschnitten
werden und 5' und
3' von einem ausgewählten Nukleinsäurekonstrukt,
das in einem anderen Vektor vorkommt unter Verwendung von Standardligationstechniken
fusioniert werden, wie beispielsweise denen, die in Sambrook et
al., supra, beschrieben werden. Einige AAV Vektoren sind von der
American Type Culture Colletion ("ATCC")
unter den Hinterlegungsnummern 53222, 53223, 53224, 53225 und 53226
erhältlich.
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Um
rekombinante AAV Partikel herzustellen, kann ein AAV Vektor in eine
geeignete Wirtszelle unter Verwendung bekannter Verfahren, wie beispielsweise
durch Transfektion, eingefügt
werden. Eine Anzahl Transfektionsverfahren sind im Allgemeinen im
Stand der Technik bekannt. Siehe bspw., Graham et al. (1973) Virology,
52: 456; Sambrook et al. (1989) Molecular Cloning, a Laboratory
Manual, Cold Spring Habour Laboratories, N. Y.; Davis et al. (1986)
Basic Methods in Molecular Biology, Elsevier, and Chu et al., (1981)
Gene 13: 197. Besonders geeignete Transfektionsverfahren umfassen
Calciumphosphat Co-Präzipitation
(Graham et al. (1973) Virol. 52: 456–467), direkte Mikroinjektion
in kultivierte Zellen (Capecchi (1980) Cell 22: 479–488), Elektroporation
(Shigekawa et al. (1988) Bio Techniques 6: 742–751), Liposomen-vermittelter
Gentransfer (Mannino et al. (1988) Bio Techniques 6: 682–690), Lipid-vermittelte
Transduktion (Feigner et al. (1987) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 84:
7413–7417)
und Nukleinsäurezufuhr
unter Verwendung von Hochgeschwindigkeits-Mikroprojektilen (klein
et al. (1987) Nature 327: 70–73).
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Geeignete
Wirtszellen zur Herstellung rekombinanter AAV Partikel umfassen,
sind aber nicht begrenzt auf Mikroorganismen, Hefezellen, Insektenzellen
und Säugerzellen,
die als Empfänger
eines exogenen Nukleinsäuremoleküls verwendet
werden können
oder verwendet wurden. Somit bezieht sich eine "Wirtszelle" wie sie hierin verwendet wird im Allgemeinen
auf eine Zelle, die mit einem Nukleinsäuremolekül transfiziert wurde. Die Wirtszelle
umfasst irgendeine eukaryotische Zelle oder Zelllinie, so lange
die Zelle oder die Zelllinie nicht mit dem zu exprimierenden Protein,
dem gewählten
Selektionssystem oder dem verwendeten Fermentationssystem verträglich sind.
Nicht begrenzende Beispiele umfassen CHO dhfr-Zellen (Urlaub and Chasin (1980) Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 77: 4216–4220),
293 Zellen (Graham et al. (1977) J. Gen. Virol. 36: 59) oder Myelomazellen
wie SP2 oder NS0 (Galfre and Milstein (1981) Meth. Enzymol. 73(B):
3–46).
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In
einer Ausführungsform
werden Zellen von der stabilen menschlichen Zelllinie 293 (ahne
weiteres erhältlich
durch bspw. ATCC unter der Hinterlegungsnummer ATCC CRL1573) bei
der Umsetzung der vorliegenden Erfindung bevorzugt. Insbesondere
ist die menschliche Zelllinie 293 eine menschliche embryonale Nierenzelllinie,
die mit Adenovirus Typ-5 DNA-Fragmenten
(Graham et al. (1977) J. Gen. Virol. 36: 59) transfiziert wurde
und die adenoviralen E1a und E1b Gene (Alello et al. (1979) Virology
94: 460)) exprimiert. Die Zelllinie 293 ist bereits transfiziert
und stellt eine besonders bequeme bzw. praktische Plattform bereit,
bei der rAAV Viruspartikel hergestellt werden können.
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Wirtszellen,
die die vorstehend beschriebenen AAV Vektoren beinhalten, müssen befähigt werden AAV
Helferfunktionen auszuüben,
um replizieren und die Expressionskassette enkapsieren zu können, die durch
die AAV ITRs flankiert werden, um rekombinante AAV Partikel zu bilden.
AAV Helferfunktionen sind im Allgemeinen AAV-abgeleitete kodierende
Sequenzen, die exprimiert werden können, um AAV Genprodukte bereitzustellen,
die wiederum für
eine produktive AAV Replikation in trans funktionieren. AAV Helferfunktionen werden
hierin verwendet, um notwendige AAV Funktionen, die auf den AAV
Vektoren fehlen, zu ergänzen.
Daher umfassen die AAV Helferfunktionen einen oder beide der hauptsächlichen
offenen Leserahmen (ORFs) von AAV, namentlich die rep und die cap
kodierenden Regionen oder funktionelle Homologe hiervon.
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Die
AAV rep kodierende Region des AAV Genoms, kodiert die Replikationsproteine
Rep 78, Rep 68, Rep 52 und Rep 40. Es wurde festgestellt, dass diese
Rep Expressionsprodukte viele Funktionen besitzen, einschließlich Erkennung,
Bindung und Brechen bzw. Nicking des AAV Ursprungs der DNA Replikation,
DNA Helikaseaktivität
und Modulation einer Transkription von AAV (oder anderen exogenen)
Promotoren. Die Rep Expressionsprodukte werden gemeinsam für ein Replizieren
des AAV Genoms erfordert. Die AAV cap kodierende Region des AAV
Genoms, kodiert die Kapsidproteine VP1, VP2 und VP3 oder funktionelle
Homologe hiervon. AAV Helferfunktionen können durch Transfizieren der
Wirtszelle mit einem AAV Helferkonstrukt, entweder vor oder gleichzeitig
mit der Transfektion des AAV Vektors, der die Expressionskassette
enthält,
in die Wirtszelle eingefügt
werden, wobei die AAV Helferkonstrukte somit verwendet werden, um
mindestens eine vorübergehende
Expression von AAV rep und/oder cap Genen bereitzustellen, um die
fehlenden AAV Funktionen, die für
eine produktive AAV Infektion notwendig sind, zu ergänzen. AAV
Helferkonstrukten fehlen AAV ITRs und können sich weder selbst replizieren
noch verpacken. Diese Konstrukte können in der Form eines Plasmids,
Phagen, Transposons, Cosmids, Virus oder Viruspartikels vorliegen.
Es wurde eine Anzahl von AAV Helferkonstrukten beschrieben, wie
beispielsweise die allgemein verwendeten Plasmide pAAV/Ad und plM29 +
45, die die beiden Rep und Cap Expressionsprodukte kodieren. (Siehe
bspw. Samulski et al. (189) J. Virol. 63: 3822–3828; und McCarty et al. (1991)
J. Virol. 65: 2936–2945).
Eine Anzahl anderer Vektoren wurde beschrieben, die die Rep und/oder
Cap Expressionsprodukte kodieren. Siehe bspw. US Pat. No. 5,139,941.
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Als
Folge der Infektion der Wirtszelle mit einem Helfervirus, werden
die AAV Rep und/oder Cap Proteine hergestellt. Die Rep Proteine
dienen ebenfalls dem AAV Genom zum Verdoppeln. Die exprimierten
Cap Proteine ordnen sich zu Kapsiden und das AAV Genom wird in den
Kapsiden verpackt. Dies führt
dazu, dass die AAV in rekombinante AAV Partikel verpackt werden,
die die Expressionskassette enthalten. Anschließend an die rekombinante AAV
Replikation können
die AAV Partikel von der Wirtszelle unter Verwendung verschiedener
gewöhnlicher
Aufreinigungsverfahren, wie beispielsweise CsCl Gradienten, gereinigt
werden. Die sich ergebenden AAV Partikel stehen dann zur Verwendung
bei einer Genzufuhr an verschiedene Zelltypen bereit.
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Alternativ
kann ein Vektor der Erfindung ein anderes Virus als das adeno-assoziierte
Virus oder ein Abschnitt hiervon sein, der eine Expression eines
Nukleinsäuremoleküls, das
in die virale Nukleinsäure
eingefügt
wird, gestattet. Beispielsweise können replikationsdefekte Retroviren,
Adenoviren und Lentivirus verwendet werden. Vorschriften zum Herstellen
rekombinanter Retroviren und Infizieren von Zellen in vitro oder
in vivo mit derartigen Viren können
in Current Protocols in Molecular Biology, Ausubel et al. (eds)
Greene Publishing Associates, (1989), Sections 9.10–9.14 und
anderen Standard Laborhandbüchern
gefunden werden. Beispiele geeigneter Retroviren umfassen pLJ, pZIP,
pWE und pEM, die dem Fachmann gut bekannt sind. Beispiele geeigneter
verpackender Viruslinien umfassen Crip, Cre, 2 und Am. Das Adenovirusgenom
kann derart manipuliert werden, dass es die Proteine von Interesse
kodiert und exprimiert, aber in dem Sinne seiner Fähigkeit
in einem normalen lytischen Viruslebenszyklus zu replizieren inaktiviert
ist. Siehe bspw. Berker et al. (1988) Bio Techniques 6: 616; Rosenfeld
et al. (1991) Science 252: 431–434;
and Rosenfeld et al. (1992) Cell 68: 143–155. Geeignete adenovirale
Vektoren, die von dem Adenovirusstamm Ad Typ 5 d1324 oder anderen
Adenovirusstämmen
(bspw. Ad2, Ad3, Ad7 etc.) stammen sind dem Fachmann gut bekannt.
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Alternativ
kann der Vektor unter Verwendung eines nicht-viralen Zufuhrsystems
zugeführt
werden. Dies umfasst eine Zufuhr des Vektors zu dem erwünschten
Gewebe ein in einem kolloidalen Dispersionssystem, das beispielsweise
makromolekulare Komplexe, Nanokapseln, Mikrokügelchen, Kügelchen und Lipid-basierte
Systeme einschließlich Öl-in Wasser
Emulsionen, Mizellen, gemischte Mizellen und Liposomen umfasst.
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Liposomen
sind künstliche
Membranvesikel, die in vitro und in vivo als Liefer- bzw. Zufuhrvehikel
nützlich
sind. Um ein wirksames Gentransfervehikel zu sein sollte ein Liposom
folgende Eigenschaften aufweisen: (1) Verkapselung des genetischen
Materials mit hohem Wirkungsgrad während die biologische Aktivität nicht beeinträchtigt wird;
(2) bevorzugtes und wesentliches Binden an eine Targetzelle verglichen
mit einer Nicht-Targetzelle;
(3) Zufuhr bzw. Auslieferung des wässrigen Inhalts des Vesikels
an das Targetzellzytoplasma mit hohem Wirkungsgrad; und (4) genaue
und wirksame Expression einer genetischen Information (Mannino et
al. (1988) Biotechniques 6: 682). Beispiele geeigneter Lipide zur
Herstellung von Liposomen umfassen Phosphatidylverbindungen, wie
beispielsweise Phosphatidylglycerol, Phosphatidylcholin, Phosphatidylserin, Phosphatidylethanolamin,
Sphingolipide, Cerebroside und Ganglioside. Zusätzliche Beispiele von Lipiden
umfassen, sind aber nicht darauf begrenzt, Polylysin, Protamin,
Sulfat und 3b-[N-(N',N'-dimethylaminoethan)carbamoyl]Cholesterol.
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Alternativ
kann der Vektor zur Auslieferung mit einem Träger gekoppelt sein. Beispielhafte
und bevorzugte Träger
sind Keyhole limpet Hämocyanin
(KLH) und humanes Serumalbumin. Andere Träger können verschiedene Lymphokine
und Adjuvantien, wie beispielsweise INF, IL-2, IL-4, IL-8 und andere
umfassen. Mittel, um ein Peptid an ein Trägerprotein zu konjugieren,
sind im Stand der Technik gut bekannt und umfassen Glutaraldehyd,
m-Maleimidobenzoyl-N-hydroxysuccinimide ester, Carbodiimid und bis-Biazotized Benzidin. Der
Vektor kann durch gentechnische Verfahren, die im Stand der Technik
gut bekannt sind, an einen Träger konjugiert
werden. (Siehe bspw.
US 4,608,251 ;
4,601,903; 4,599,231; 4,599,230; 4,596,792; 4,578,770).
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In
einer Ausführungsform,
kann eine Partikel vermittelte Übergabe
unter Verwendung einer Genkanone als ein Verfahren verwendet werden,
um den Vektor zuzuführen.
Geeignete Partikel für
eine Genkanonen basierende Übergabe
umfassen Goldpartikel. In einer Ausführungsform kann der Vektor
als nackte DNA ausgeliefert werden. Eine Genkanonen basierende Auslieferung
wird beispielsweise bei Braun et al. (1999) Virology 265: 46–56; Drew
et al. (1999) Vaccine 18: 692–702;
Degano et al. (1999) Vaccine 18: 623–632 und Robinson (1999) Int
J Mol Med 4: 549–555;
Lai et al. (1998) Crit. Rev Immunol 18: 449–84, beschrieben; siehe bspw.
Accede et al. (1991) Nature 332: 815–818; und Wolff et al. (1990)
Science 247: 1465–1468;
Murashatsu et al. (1998) Int. J. Mol. Med. 1: 55–62; Agracetus et al. (1996)
J. Biotechnol. 26: 37–42;
Johnson et al. (1993) Genet Eng. 15: 225–236). Ebenfalls innerhalb
des Umfangs der Erfindung liegt die Auslieferung des Vektors in
einer oder mehreren Kombinationen der vorstehend aufgeführten Zuführverfahren.
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IV. Auslieferungssysteme
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Auslieferungssysteme
umfassen Verfahren einer in vitro, in vivo und ex vivo Auslieferung
des Vektors. Für
eine in vivo Auslieferung kann der Vektor einer Subjekt mit einem
pharmazeutisch verträglichen
Träger
verabreicht werden. Der hierin verwendete Begriff "pharmazeutisch verträglicher
Träger", bezieht sich auf
irgendeinen physiologisch verträglichen
Träger
für eine
in vivo Gabe des erfindungsgemäßen Vektors.
Derartige Träger
induzieren keine Immunantwort, die für das die Zusammensetzung empfangende
Individuum schädlich ist
und werden in Abschnitt V ausgeführt.
In einer Ausführungsform
kann der Vektor durch Injizieren des Vektors in den Liquor cerebrospinalis
bzw. Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit,
bspw. durch Lumbalpunktion (siehe bspw. Kapadia et al. (1996) Neurosurg
10: 585–587) über eine
weite Region des ZNS verteilt werden.
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Alternativ
kann eine genaue Auslieferung des Vektors an spezifische Stellen
des Gehirns unter Verwendung stereotaktischer Mikroinjektionstechniken
ausgeführt
werden. Beispielsweise kann die zu behandelnde Subjekt in eine stereotaktische
Rahmenbasis (MRI kompatibel) gelegt werden und dann unter Verwendung
hoch auflösender
MRI abgebildet zu werden, um das dreidimensionale Positionieren
der zu behandelnden besonderen Region zu bestimmen. Die MRI-Bilder
können
dann zu einem Computer übertragen
werden, der die geeignete stereotaktische Software aufweist und
eine Anzahl von Bildern wird dazu verwendet, um eine Targetstelle
und eine Bahn bzw. Trajektorie für
die Antikörpermikroinjektion
zu bestimmen. Die Software übersetzt
die Bahn in dreidimensionale Koordinaten, die für den stereotaktischen Rahmen
genau eingetragen werden. In dem Fall einer intracranialen Auslieferung
wird der Schädel
bloßgelegt,
Bohrlöcher
werden über
der Eintrittsstelle gebohrt und die stereotaktische Vorrichtung
wird verwendet, um die Nadel zu positionieren und eine Implantation
bei einer bestimmten Tiefe sicherzustellen. Der Vektor kann Regionen
zugeführt
werden, wie beispielsweise Zellen des Rückenmarks, Hirnstamms, (Medulla,
Pons und Mittelhirn), Cerebellum, Diencephalon (Thalamus, Hypothalamus),
Telencephalon (Corpus Striatum, cerebraler Cortex oder innerhalb
des Cortex, Okzipital-, Temporal-, Parietal- oder Frontallappen)
oder Kombinationen hiervon. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
wird der Vektor unter Verwendung anderer Auslieferungsverfahren,
die für
eine lokalisierte Auslieferung geeignet sind, ausgeliefert, wie
beispielsweise eine lokalisierte Permeation der Blut-Hirn-Schranke. Besonders
bevorzugte Auslieferungsverfahren sind solche, die den Vektor an
Regionen des Gehirns ausliefern, die eine Modifikation erfordern.
Eine Modifikation wie sie hierin verwendet wird, bezieht sich auf
eine Änderung
in der zellulären
Aktivität
in der mit dem Vektor injizierten Hirnregion. Die Änderung
in der zellulären Aktivität kann von
einer Änderung
der Expression oder einer Produktion von für ein Stimulieren einer Zelle
verantwortlichen Genen ausgehen. Beispielhaft ist die Auslieferung
eines Vektors der eine GAD kodierende Nukleotidsequenz umfasst an
eine überstimulierte
Hirnregion, wie beispielsweise die Basalganglien. Insbesondere wird
eine Auslieferung des Vektors an die STN, die bei Krankheiten wie
beispielsweise Parkinson überaktiv ist,
zu einer Expression von GAD in dieser Region führen. Obwohl es nicht erforderlich
ist eine Wirkungsmechanismus bereitzustellen, führt die Expression von GAD
in der STN zur Herstellung von GABA innerhalb der Zellen des STN
und die STN-Zellen setzen GABA lokal frei, so dass das freigesetzte
GABA an die GABA-A und GABA-B Rezeptoren auf den STN-Zelloberflächen bindet.
GABA-Bindung an die GABA Rezeptoren führt zu einer Verringerung in
der Zellstimulation, wodurch eine Überaktivität in den STN-Zellen verringert
und eine neuronale Zerstörung
verhindert wird.
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V. Pharmazeutische Zusammensetzungen
und pharmazeutische Verabreichung
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Der
Vektor der Erfindung kann in pharmazeutische Zusammensetzungen,
die für
eine Verabreichung an eine Subjekt geeignet ist, eingefügt werden.
Für gewöhnlich umfasst
die pharmazeutische Zusammensetzung den Vektor der Erfindung und
einen pharmazeutisch verträglichen
Träger.
Wie hierin verwendet, umfasst "pharmazeutisch
verträglicher
Träger" irgendeinen und
alle Lösungsmittel,
Dispersionsmedien, Beschichtungen, antibakterielle und gegen Pilze
gerichtete Mittel, isotonische und eine Absorption verzögernde Mittel,
und dergleichen, die physiologisch verträglich sind. Beispielhafte pharmazeutisch
verträgliche
Träger
umfassen einen oder mehrere von Wasser, Salzlösung, Phosphat gepuffertes
Salzlösung,
Dextrose, Glycerol, Ethanol und dergleichen, als auch Kombinationen
hiervon. In vielen Fällen
werden bevorzugt isotonische Mittel, beispielsweise Zucker, Polyalkohole,
wie beispielsweise Mannitol, Sorbitol oder Natriumchlorid in die
Zusammensetzung aufgenommen. Pharmazeutisch verträgliche Träger können weiter
geringe Mengen von Hilfssubstanzen, wie beispielsweise eines Benetzungs-
oder Emulgierungsmittel, Konservierungsmittel oder Puffer umfassen, die
die Haltbarkeit oder Wirksamkeit des Antikörpers oder Antikörperabschnitts
erhöhen.
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Die
Zusammensetzungen der Erfindung können in verschiedenen Formen
vorliegen. Diese umfassen beispielsweise flüssige, halbfeste und feste
Verabreichungsformen bzw. Dosierungsformen, wie beispielsweise Flüssiglösungen (bspw.
injizierbare und infundierbare Lösungen),
Dispersionen oder Suspensionen, Tabletten, Pillen, Pulver, Liposomen
und Zäpfchen.
Die bevorzugte Form ist abhängig
von der beabsichtigten Art einer Verabreichung und therapeutischen
Anwendung. Gewöhnlich
bevorzugte Zusammensetzungen liegen in der Form injizierbarer oder
infundierbarer Lösungen
vor, wie beispielsweise Zusammensetzungen, die denen ähnlich sind,
die zur passiven Immunisierung von Menschen verwendet werden. Die
bevorzugte Art einer Verabreichung ist parenteral (bspw. intravenös, subcutan,
intraperitoneal, intramuskulär).
In einer Ausführungsform
wird der Vektor durch intravenöse
Infusion oder Injektion verabreicht. In einer anderen Ausführungsform
wird der Vektor durch intramuskuläre oder subkutane Injektion
verabreicht. In einer anderen Ausführungsform wird der Vektor
peroral verabreicht. In der am meisten bevorzugten Ausführungsform
wird der Vektor unter Verwendung einer Stereotaxiszufuhr an einen
spezifischen Ort ausgeliefert.
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Therapeutische
Zusammensetzungen müssen
gewöhnlich
unter den Bedingungen der Herstellung und Lagerung steril und stabil
sein. Die Zusammensetzung kann als eine Lösung, Mikroemulsion, Dispersion, Liposom
oder eine andere geordnete Struktur formuliert sein, die geeignet
ist eine hohe Arzneimittelkonzentration aufzuweisen. Sterile, injizierbare
Lösungen
können
durch Einfügen
der aktiven Verbindung (d.h. Antigen, Antikörper oder Antikörperabschnitt)
in der erforderlichen Menge in einem geeigneten Lösungsmittel
mit einer oder einer Kombination von vorstehend aufgezählten Bestandteilen,
wie erforderlich gefolgt durch Sterilfiltration, hergestellt werden.
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Im
Allgemeinen werden Dispersionen durch Einfügen der aktiven Verbindung
in ein steriles Vehikel hergestellt, das ein basisches Dispersionsmedium
und die anderen vorstehend aufgezählten erforderlichen Bestandteile
umfasst. In dem Fall steriler, gefriergetrockneter Pulver zur Herstellung
steriler injizierbarer Lösungen,
bestehen die bevorzugten Verfahren zur Herstellung im Vakuumtrocknen
und Sprühtrocknen,
die ein Pulver des aktiven Bestandteils plus irgendeines zusätzlichen
erwünschten
Bestandteils aus der vorher steril gefilterten Lösung gewinnen. Die passende
Fließfähigkeit
einer Lösung
kann beispielsweise durch die Verwendung eines Beschichtungsmittels,
wie beispielsweise Lecithin, durch die Erhaltung der erforderlichen
Partikelgröße in dem
Fall einer Dispersion und durch die Verwendung von oberflächenaktiven
Stoffen, erhalten werden. Eine verlängerte Absorption injizierbarer
Zusammensetzungen kann dadurch erreicht werden, dass der Zusammensetzung
ein Mittel, das die Absorption verzögert, beispielsweise MonostearatSalzlösunge und
Gelatine, beigemischt wird.
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Der
erfindungsgemäße Vektor
kann durch verschiedene im Stand der Technik bekannte Verfahren
verabreicht werden. Wie dem Fachmann klar sein wird, wird die Route
und/oder die Art einer Verabreichung abhängig von den erwünschten
Ergebnissen variieren. In bestimmten Ausführungsformen kann die aktive
Verbindung mit einem Träger
hergestellt werden, der die Verbindung gegen schnelle Freisetzung
schützt,
wie beispielsweise eine gesteuerte Freisetzungsformulierung, die
Implantate, transdermale Pflaster und mikroverkapselte Auslieferungssysteme
einschließt.
Biologisch abbaubare biologisch verträgliche Polymere, wie beispielsweise
Ethylenvinylacetat, Polyanhydride, Polyglycolsäure, Collagen, Polyorthoester
und Polylactatsäure
können
verwendet werden. Viele Verfahren zur Herstellung derartiger Formulierungen
sind patentiert oder dem Fachmann allgemein bekannt. Siehe bspw.
Sustained and Controlled Release Drug Delivery Systems, J. R. Robinson,
ed., Marcel Dekker, Inc., New York, 1978. Die pharmazeutischen Zusammensetzungen
der Erfindung können
eine "therapeutisch
wirksame Menge" oder
eine "prophylaktisch
wirksame Menge" des
Vektors der Erfindung umfassen. Eine "therapeutisch wirksame Menge" bezieht sich auf
eine wirksame Menge, die bei Dosierungen und für notwendige Zeitperioden zu
dem erwünschten
therapeutischen Erfolg führt.
Eine therapeutisch wirksame Menge des Vektors kann wegen entsprechender
Faktoren, wie beispielsweise dem Krankheitszustand, Alter, Geschlecht
und Gewicht des Individuums und die Fähigkeit des Vektors eine erwünschte Antwort
in dem Individuum hervorzurufen, variieren. Eine therapeutisch wirksame
Menge ist ebenso eine, bei der irgendwelche toxischen oder schädlichen
Wirkungen des Vektors durch die therapeutisch vorteilhaften Wirkungen übertroffen
werden. Eine prophylaktisch wirksame Menge bezieht sich auf eine
wirksame Menge, die bei Dosierungen und für notwendige Zeitperioden zu
dem erwünschten
prophylaktischen Erfolg führt.
Gewöhnlich
wird, da eine prophylaktische Dosis bei Subjekten vor oder bei einer/einem
früheren
Stufe/Stadium einer Erkrankung verwendet wird, die prophylaktisch
wirksame Menge geringer als die therapeutisch wirksame Menge ausfallen.
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Dosierungsregime
können
dazu angepasst werden, um die optimal erwünschte Antwort (bspw. therapeutische
oder prophylaktische Antwort) bereitzustellen. Beispielsweise kann
angezeigt durch die Notwendigkeiten der therapeutischen Situation
ein einziger Bolus verabreicht, einige aufgeteilte Dosen können über eine Zeit
oder die Dosis kann verhältnismäßig verringert
oder erhöht
werden. Es ist insbesondere vorteilhaft parenteral zu verabreichende
Zusammensetzungen in einer Dosierungseinheitsform zu formulieren,
so dass die Verabreichung und Einheitlichkeit der Dosierung erleichtert
wird. Eine wie hierin verwendete Dosierungseinheitsform, bezieht
sich auf körperlich
getrennte Einheiten, die als Einheitsdosierungen für zu behandelnde
Säugersubjekte
geeignet sind, wobei jede Einheit eine bestimmte Menge einer aktiven
Verbindung umfasst, die berechnet wird, um die erwünschte therapeutische
Wirkung in Verbindung mit dem erforderlichen pharmazeutischen Träger zu erzeugen.
Die Spezifikation der Dosierungseinheitsformen wird vorgeschrieben
durch und ist unmittelbar abhängig
von (a) den einzigartigen Eigenschaften der aktiven Verbindung und
der besonderen zu erreichenden therapeutischen oder prophylaktischen
Wirkung und (b) den inhärenten
Begrenzungen im Stand der Technik beim Vermischen einer derart aktiven
Verbindung zur Behandlung von Empfindlichkeit bei Individuen.
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Einem
Fachmann werden basierend auf den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen
weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung klar werden. Demgemäß wird die
Erfindung nicht durch das begrenzt was besonders gezeigt und beschrieben
wurde, sondern durch die beigefügten
Ansprüche.
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Beispiele
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Beispiel 1: Verfahren
und Materialien
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(I) Vektoraufbau
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Dieses
Beispiel beschreibt den Aufbau eines adeno-assoziierten Virusvektors
mit einer GAD cDNA. Eine menschliche Volllängen GAD-65 cDNA wurde unter
der Kontrolle eines 5' von
der GAD cDNA gelegenen 1,8 Kb Ratten NSE (neuronenspezifische Enolase)
Promotors (Foress-Petter et al. (1986) J. Neurosci. Res. 16, 141–156 (1998),
gefolgt durch das Woodchuck Hepatitis post-transkriptionelle Regulationselement
(WPRE) und einer zwischen den AAV invertierten terminalen Wiederholungen
gelegenen Rinderwachstumshormon (BGH) Polyadenylierungsstelle, wie
vorhergehend beschrieben (During et al. (1998) Nature Med. 4: 1131–1135),
subkloniert. Das sich ergebende Plasmid wird als pAAV-NSE-GAD-WPRE bezeichnet.
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Die
Plasmide wurden verpackt, um unter Verwendung eines optimierten
Protokolls, das auf dem ursprünglichen
durch Samulski et al. ((1989) J. Virol. 63: 3822–3828) beschriebenen Helfer-freien
transienten Transfektionsverfahren basiert, aber unter Verwendung
eines, wie durch Grimm et al. ((1999) Hum Gene Ther 10, 2445–2450) beschriebenen,
verbesserten 4 rd Generationenhelferplasmids, pDG modifiziert wurde,
hohe Titer von rAAV-GAD Viruspartikeln zu erzeugen. Das Helferplasmid
enthält
sowohl die Rep als auch die Cap offenen Leserahmen, als auch den
Minimalsatz, von für
die Helferfunktionen notwendigen, adenoviralen Gene. Die Vektoren
wurden unter Verwendung einer Calciumphosphat-Transfektion von beiden Plasmiden in
293 Zellen erzeugt. Vektorstämme
wurden unter Verwendung von Ammoniumsulfat, gefolgt durch doppeltes
Cäsium
bandieren (double cesium banding) gereinigt. Diese Banden, die das
Viruspartikel enthielten, wurden aus der Cäsiumchloridpräparation
isoliert und in einem geeigneten Puffer dialysiert.
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Partikeltiter
wurden unter Verwendung eines im Handel erhältlichen (Progen, Inc.) ELISA
Testkits festgestellt, der einen intakte Partikel erkennenden A20
monoklonalen Antikörper
verwendet. Aufreinigung der Viruspartikel wurde, wie durch Clark
et al. ((1999) Hum. Gene. Ther. 10: 1031–1039 und Zolutkhin et al.
(1999) Gene Therapy 9: 973–985)
beschrieben, ausgeführt.
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(II) Verpackungsprotokoll
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Um
die rekombinanten Vektoren zu verpacken wurden menschliche embryonale
Nierenzellen, 293 Zellen (von American Type Culture Collection (ATCC
#CRL-1573)) aus Passage 4–12
verwendet. Die 293 Nierenzellen (1,5 × 107 Zellen)
wurden in vierzig 15 cm Platten in komplettem DMEM (Gibco) ausgesät, das 10% fetales
Rinderserum (Hyclone), 0,1 mM MEM nicht-essentielle Aminosäurelösung (Gibco),
1 mM MEM Natriumpyruvat (Gibco), 0,05% Penicillin-Streptomycin (5.000
Einheiten/ml, Gibco) enthält
und wurden über
Nacht bei 37°C
inkubiert. Waren die Zellen 70% konfluent und 2–3 Stunden vor einer Transfektion,
dann wurden die Zellen mit frischem Iscove modifiziertem Dulbecco-Medium
(IMDM, Gibco), das 10% fetales Rinderserum (Hyclone) ohne Antibiotika
enthält,
gefüttert.
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Alle
Plasmide wurde durch das Alkalilyseverfahren (Sambrook et al. supra)
aus den Zellen isoliert und wurden durch HPLC (BioCAD, Sprint, PerSeptive
Biosystems) weiter aufgereinigt und durch 2 Volumen 100% Ethanol
(AR Grad, BDH) angereichert. Alle zur Reinigung verwendeten HPLC
Elutionspuffer (Puffer A: 250 mM Tris-HCl, 10 mM EDTA, pH-Wert 8.0;
Puffer B: 25 mM Tris-HCl, 1 mM EDTA, 2 M NaCl, pH 8.0; Puffer C:
Milli Q Wasser) wurden autoklaviert und vor einer Verwendung mit
einem Filter sterilisiert. Für
jede 15 cm Gewebekulturplatte wurden insgesamt 60 μg Plasmid
DNA in 3,0 ml einer 0,25 M CaCl2 Lösung gelöst und schnell mit
3,0 ml eines HEPES gepufferten Salzlösung (50 mM HEPES, 280 mM NaCl,
1,5 mM Na2HPO4 [pH 7.05–7.10] gemischt,
für 2 Min.
inkubiert und dann zu den Zellen gegeben. Das Medium wurde 6–8 Stunden nach
Transfektion abgesaugt und die Zellen wurden mit IMDM, das mit 10%
fetalem Rinderserum ohne Antibiotika ergänzt war, gewaschen. Das Waschmedium
wurde abgesaugt und durch frisches IMDM (Gibco), das 10% fetales
Rinderserum und Spuren von Pen./Strep. enthält, ersetzt. Die Zellen wurden
48 Stunden nach der Transfektion geerntet. Nach Zentrifugation bei
niedriger Geschwindigkeit in einer Tischzentrifuge wurden die Zellpellets
in 20 ml von Opti-MEM (Gibco) resuspendiert und einer Ultraschallbehandlung
unter Verwendung von 15–20%
Energie für
50 Puls von 1 Min. Dauer ausgesetzt. Die Zelltrümmer wurde durch Zentrifugation
bei niedriger Geschwindigkeit entfernt. Der geklärte Überstand wurde in einem 50
ml Polypropylenröhrchen
gesammelt, wobei die Zellpellets für eine Reextraktion in 20 ml
Opti-MEM resuspendiert wurden. Die Überstände wurde zusammengeführt.
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Ein
Drittel Volumen eisgekühlten,
gesättigten
(NH4)2SO4 wurde dem Überstand zugegeben, gemischt und
für 10
Minuten in Eis gestellt. Die Probe wurde dann bei 8.000 Upm bei
4°C für 10 Min.
zentrifugiert, der Überstand
wurde auf ein Polypropylenröhrchen übertragen,
2/3 Volumen des ursprünglichen
Lysats einer gesättigten
(NH4)2SO4 Lösung
wurden zugegeben und gut gemischt, dann für 20 Min. auf Eis gestellt
bevor bei 12.000 Upm für
20 Min. bei 4°C
zentrifugiert wurde. Das Pellet wurde wieder in einer CsCl-Phosphat
gepuffertem Salzlösung
(PBS) (pH 7.4) Lösung
(Dichte 1,37 g/L) gelöst
und in einem Beckman SW41 Rotor bei 80.000 Upm (für 24 Stunden
mit einem 0,5 ml CsCl-PBS-Polster (Dichte 1,5 g/L) zentrifugiert.
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Die
Bande, die das rekombinante AAV Partikel (rAAV) enthält wurde
gesammelt und wie vorstehend beschrieben für weiter 24 Stunden zentrifugiert.
Anschließend
an die zweite CsCl-Zentrifugation wurde die rAAV Bande schließlich gesammelt
und gegen einen Liter sterilen, 50 mM NaCl, 5 mM Tris-HCl und 0,5
mM MgCl2 (pH 7.4) enthaltenden Dialysepuffers
für anfänglich 4
Stunden dialysiert. Die Dialyse wurde unter Verwendung von einem
Liter frischen, kalten, sterilen Dialysepuffers für weitere
4 Stunden wiederholt und schließlich
unter Verwendung einer Dialysemembran (Spectrapor) mit einem Rückhaltevermögen bei
einem Molekulargewicht von 50.000 und frischem sterilem Dialysepuffer über Nacht
dialysiert. Der AAV Viruspartikeltiter wurde unter Verwendung eines
durch Wistuba et al. ((1997) J. Virol. 71: 1341–1352) beschriebenen ELISA
Verfahrens festgestellt. In Kürze
wird ein für
AAV zusammengesetzte Kapside spezifischer monoklonalen Antikörper auf
Mikrotiterstreifen beschichtet und verwendet, um AAV-Partikel einzufangen.
Ein Biotin konjugierter monoklonaler Antikörper, der gegen AAV gerichtet
ist, wird an den Immunkomplex gebunden, wobei ein Strepavidin-Peroxidasekonjugat
mit den Biotinmolekülen
reagiert. Zugabe einer Substratlösung
führt zu
einer Farbreaktion, die proportional zu den spezifisch gebundenen
Viruspartikeln ist und die quantitative Bestimmung eines unbekannten
Partikeltiters gestattet.
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Der
Viruspartikeltiter wurde ebenso durch den AAV-Titrations ELISA Kit,
der von Progen (Germany) bereitgestellt wird, festgestellt. Einhundert
Mikroliter eines gebrauchsfertigen Waschpuffers, einer Positiv-,
Negativkontrollen und Verdünnungen
eines Standards und von Proben wurden in entsprechende Vertiefungen bzw.
Löcher
der Mikrotiterstreifen pipettiert, die mit einer Klebefolie verschlossen
wurden. Nach einer Inkubation für
1 Stunde bei 37°C,
wurde die Lösung
entfernt und jede Vertiefung wurde 3 Mal mit 200 μl Waschpuffer für 30 Sekunden
gespült.
Der Waschpuffer wurde entfernt und 100 μl gebrauchsfertigen Biotinkonjugats
wurde zugegeben. Die Streifen wurden mit Klebefolie verschlossen
und für
eine Stunde bei 37°C
inkubiert. Die Streifen wurden wie vorstehend beschrieben gewaschen.
Ein Volumen von 100 μl
gebrauchsfertigen Streptavidinkonjugats wurde zugegeben und die
Streifen wurden mit Klebefolie verschlossen und für eine Stunde
bei 37°C inkubiert.
Die Waschschritte wurden dann wie vorstehend beschrieben wiederholt.
Ein Volumen von 100 μl Substrat
wurde in jede Vertiefung pipettiert und für 10 Minuten bei Raumtemperatur
inkubiert. Die Reaktion wurde durch Zugabe von 100 μl Stopplösung in
jede Vertiefung gestoppt. Die Absorption von jeder Vertiefung wurde
bei einer Wellenlänge
von 450 nm photometrisch erfasst.
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(III) Bestimmung von AAV-Partikel
zu transduzierendem Einheitenverhältnis
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Um
das transduzierende Einheitenverhältnis der AAV-Partikel zu bestimmen,
werden 293 Zellen mit einer Zellzahl von 5 × 104 Zellen/Vertiefung
auf einer mit Collagen beschichteten Platte mit 24 Vertiefungen ausgesät. Die Zellen
wurden in Dulbecco's
modifiziertem Eagle Medium (DMEM, Gibco), das 10% fetales Rinderserum
(Hyclone), 0,1 mM MEM nicht-essentielle
Aminosäurelösung (Gibco),
1 mM MEM Natriumpyruvat (Gibco), 0,05% Penicillin-Streptomycin (5.000
Einheiten/ml, Gibco) enthält,
bei 5% CO2 und 37°C über Nacht gezüchtet. AAV/gfap-TH
Virus wurde mit einem Volumen von 0,5 ml zu jeder Vertiefung zugegeben
und für
48 Stunden inkubiert.
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Um
primäre
Neuronen und Glia der Ratte bereitzustellen, wurden E15 Ratten für eine Nigra
und Cortex Präparation
verwendet, während
E18 Ratten für
eine Präparation
von primären
Zellen des Hippocampus und des Striatums verwendet wurden. Die Primärkulturen
wurden mit 250.000 Zellen pro Loch in Poly-1-Lysin behandelte 24
Lochplatten pipettiert und bei 5% CO2, 37°C für 24–48 Stunden
inkubiert. Anschließend
an die Inkubation, wurde Medium B, das 15% FCS, 0,6% Glucose, 100
E/100 μg
pro ml Pen/Strep in DMEM/F12 enthält, zu den Kulturen zugegeben
und die Kulturen inkubiert. Nach 3 Tagen Inkubation wurden 0,5 ml
AAV-Virus auf die Cortexkulturen gegeben. Nach 4–5 Tagen Inkubation wurden
0,5 ml AAV/gfpa-TH Virus auf Nigra-, Hippocampus- und Striatumkulturen
gegeben. Das gesamte Medium wurde ein Tag vor der Viruszugabe durch frisches
Kulturmedium ersetzt und die Kulturen wurden bei 5% CO2,
bei 37°C
für 3 Tage
inkubiert. Die Zellen wurden dann mit 4% Paraformaldehyd in 0,1
M Phosphatpuffer (pH 7.4) für
15 Min. fixiert und mit Triton × 100 enthaltendem
Phosphat gepufferter Salzlösung
(PBS) gewaschen. TH-Antikörper
(Verdünnung
1:500, Boehringer Mannheim) wurden verwendet, um die gesamte TH-Menge
zu bestimmen, während
Hämogglutin bzw.
Hämagglutinin
(HA) Antikörper
(Verdünnung
1:500, Berkley Antibody Company) verwendet wurden, um die exogene
TH Immunreaktivität
zu bestätigen.
Es wurde die Anzahl positiver Zellen gezählt.
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Beispiel 2: In vitro Transduktion
der AAVGAD Vektoren
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Die
GAD-65 und GAD-67 Vektoren wurden in primäre Neuronenkulturen aus dem
Nucleus subthalamicus transduziert. Die 1 zeigt
ein Bild von Zellen, die in transienten Tranfektionsexperimenten
mit GAD-67 exprimierenden (obere zwei Felder) AAV Vektoren mit einer
MOI von 10 (Infektionsmultiplizität) infiziert wurden. Die Antikörper wurden
unter Verwendung eines im Handel erhältlichen Antikörpers zum
immuncytochemischen Nachweis nachgewiesen. Ein ähnliches Experiment wurde unter
Verwendung von GAD-65 exprimierenden AAV-Vektoren mit einer MOI
von 10 (mittlere zwei Felder) ausgeführt und unter Verwendung eines
für GAD-65
spezifischen Antikörpers
nachgewiesen. Diese Daten zeigen eine erfolgreiche Transduktion von
Vektoren und eine erfolgreiche in vitro Expression der Vektoren
in primären
Neuronenkulturen aus dem Nucleus subthalamicus.
-
Beispiel 3: Zusätzliche
Vektorkonstrukte und Materialien
-
Andere
AAV Plasmidkonstrukte, die verwendet werden können, umfassen solche, die
verschiedene Enhancer und Promotoren enthalten. Beispielhaft ist
ein AAV Plasmidkonstrukt für
GAD65 mit einem 1,1 Kb Zytomegalie-Virus Enhancer/Hühnchen-Aktin (CBA) Hybridpromotor,
1760 Basenpaaren (Bp) einer menschlichen GAD65 cDNA (Genbank Accession
Number M81882), 647 Bp Woodchuck Hepadnavirus posttranskriptionellem
Regulationselement (WPRE), 269 BP Rinderwachstumshormon Polyadenylierungssequenz (BGH-PolyA)
flankiert von 145 Bp AAV invertierter terminaler Wiederholungen
(ITRs). Dieses Konstrukt wird als pAM/CBA-hGAD65-WPRE-BGHpolyA bezeichnet.
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Ein
anderes AAV Plasmidkonstrukt für
GAD67 ist eines mit einem 1,1 Kb CBA Promotor, 1780 Bp menschlicher
GAD67 cDNA (Genbank Accession Number M81883), 647 Bp WPRE, 269 Bp
BGH-PolyA, flankiert durch 145 Bp AAV ITRs. Dieses Konstrukt wird
als pAM/CBA-hGAD67-WPRE-BGH-PolyA bezeichnet.
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Die
vorteilhafte Verwendung von CBA wurde durch Xu et al. vorgeführt, der
zeigte, dass ein AAV Vektor mit einem CBA Promotor nach einer Pfortaderinjektion
verglichen mit einem AAV Vektor mit einem EF1alpha Promotor zu einer
9,5-fach höheren
Expression führt,
und einer 137-fach höheren
Expression verglichen mit einem AAV Vektor mit einem CMV Promotor/Enhancer
(Xu et al. (2001) Hum Gene Ther. 12: 563–573).
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Die
Konstrukte enthalten ebenso ein 647 Bp Woodchuck Hepadnavirus postregulatorisches
Element (WPRE), das sich von der 3' Region des viralen S Transkripts ableitet
und unmittelbar stromabwärts
der menschlichen GAD Gene liegt. WPRE scheint für eine hochgradige Expression
nativer mRNA Transkripte wichtig zu sein, wobei es wirkfähig mRNA
Bearbeitung und Transport Intron-freier Gene (Donello et al. (1998) J.
Virol. 72: 5085–92)
erhöht.
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Die
in den Konstrukten verwendete Rinderwachstumshormon-Polyadenylierungs
(BGH-PolyA) Sequenz
steuert höhere
Expression als andere PolyA Sequenzen, wie beispielsweise SV40 early
PolyA und menschliches Collagen-PolyA, und wurde somit eingebaut,
um die Expression (Pfarr et al. (1986) DNA 5: 115–122) zu
erhöhen.
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(i) Aufbau eines pAM/CB-hGAD65-WPRE-BGH
und eines pAM/CB-hGAD67-WPRE-BGH
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Die
DNA-Kassette, die in jedes AAV-Viruspartikel verpackt wurde, enthält die AAV
invertierten terminalen Widerholungen, die von pSub201 (pSub201),
ebenso bekannt als pSSV9, abgeleitet sind. pSub201 wurde zuerst
in dem J. Virol. (1987) 61: 3096–3101 durch R. Samulski und
Mitarbeiter beschrieben. Dieser Vektor enthält alle der Adeno-assoziierten
Virus Typ 2 (AAV-2) Wildtyp kodierenden Regionen und die in ein
Plasmidrückgrat
klonierten cis-wirkenden, terminalen Wiederholungen. Dieser Vektor
ist vorbildlich zum Klonieren und wurde derart konstruiert, dass
ein Resriktionsverdau mit Xba I die Entfernung der AAV kodierenden
Region gestattet, während
die AAV terminalen Wiederholungen in dem Plasmidrückgrat intakt
bleiben. Dies ist wichtig, da die terminalen Wiederholungen die
einzigen cis-wirkenden Sequenzen darstellen, die für eine rekombinante Virusproduktion
erforderlich sind.
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Das
nicht verpackte Rückgrat
des AAV Plasmids (pAM) wurde von dem Plasmid pSV2-gpt (ATCC 37145)
abgeleitet. Das Insert enthält
das Ampicillinresistenzgen, den E. coli Ori und der SV40 Ori wurde
unter Verwendung der EcoRI- und HindIII-Stellen aus dem pSV2-gpt
herauskloniert. Das pSub201 Rückgrat
wurde gegen das pSV2-gpt Insert ausgetauscht, was die AAV ITRs zurücklässt. Der
SV40 Ori wurde angrenzend an die 5' gelegene ITR eingefügt. WPRE-BGH wurde in SacI-
und SalI-Stellen eingefügt,
was pAM-pL-WPRE-BGH
erzeugte. Als nächstes
wurde der Neuronen spezifische Enolase (NSE) Promotor (Peel, Zolotukhin et
al. 1997) der Ratte, der als ein intermediärer Promotor wirkt, bei der
5' ITR unter Verwendung
von Asp718 und HindIII in das rAAV/pL-WPRE-BGH eingefügt. Dieser
NSE-Polylinker-WPRE-BGH Klonierungsplasmid, stellte die Basis zum
Klonieren von CBA-GAD65-WPRE und CBA-GAD67-WPRE dar.
-
(ii) PCR um eine GAD65
und GAD67 PCR-Amplifikation zu erhalten und Subklonieren von AAV/CBA-hGAD65-WPRE
-
pBluescript
II SK+ Plasmide, die menschliches GAD65 und GAD67 enthalten, wurden
verwendet. Zuerst wurden durch PCR-Amplifikation unter Verwendung
der folgenden Primer
hGAD65up (5' ATATATCTCGAGATGGCATCTCGGGGCTC 3') (SEQ ID No: 1)
und
hGAD65lo
(5' GCGCGCGAATTCTTATAAATCTTGTCCAAGGCG
3') (SEQ ID No:
2)
das ATG Startcodon und 5' und
3' flankierende
Sequenzen entfernt.
-
Das
PCR-Produkt wurde unter Verwendung einer Expand Polymerase (Roche
Molecular Biochemicals) mit den folgenden Zyklusparametern: Zyklus
1: 94°C
5 Min; Zyklen 2–4:
94°C 30
Sek., 50°C
30 Sek., 72°C
2 Min.; Zyklen 5–24:
94°C 30
Sek., 72°C
2 Min.; Zyklus 25: 72°C
5 Min., amplifiziert. Das 1,76 Kb Produkt wurde mit EcoRI und XhoI
verdaut und als Zwischenklonierungsschritt in einem EcoRI und XhoI
verdauten pBSII KS + subkloniert.
-
Das
1,76 Kb hGAD65 Insert wurde mit XhoI (glatt) und EcoRI aus dem pBSII
Sk+ entfernt und in NotI (glatt) und EcoRI von pAM/NSE-pl-WPRE-bGH
eingefügt
um pAM/NSE-hGAD65-WPRE
bGH zu erzeugen.
-
Der
CMV Enhancer/Hühnchen
B-Aktin (CBA) Hybridpromotor wurde aus dem pBACMAM3 (Novagen) mit
HgaI (glatt/teilweise) und EcoRI (glatt) entfernt und in Asp718
(glatt) und EcoRI (glatt) verdauten pAM/NSE-hGAD65-WPRE eingefügt, um pAM/CBA-hGAD65-WPRE zu erzeugen.
-
(iii) PCR Amplifikation
und Subklonieren von AAV/CBA-hGAD67-WPRE
-
Das
entsprechende Plasmid, das das hGAD67 (1,78 Kb) enthält, wurde
durch PCR Amplifikation von hGAD67 aus pBSII SK+/hGAD67 (2,01 Kb)
konstruiert. Die folgenden Primer wurden verwendet:
hGAD67up
(5' TATATCTCGAGATGGCGTCTTCGACCCA
3') (SEQ ID No:
3)
und
hGAD67lo (5' CAGCTGAATTCTTACAGATCCTGGCCCAG
3') (SEQ ID No:
4).
-
Die
verwendeten PCR Bedingungen waren zu denen für die hGAD65 Amplifikation
(siehe vorstehend) identisch. Das 1,78 Kb PCR Produkt wurde mit
XhoI und EcoRI verdaut und in XhoI und EcoRI verdauten pBSII KS+
als Zwischenklonierungsstelle eingefügt. hGAD67 wurde mit XhoI (glatt)
und EcoRI aus dem pBSII KS+/hGAD67 entfernt und in BamHI (glatt)
und EcoRI von pAM/CBA-hGAD65-WPRE eingefügt, um pAM/CBA-hGAD67-WPRE zu erzeugen.
-
(iv) Protokoll für eine Vektorproduktion
und Reinigung, Zellwachstum
-
Die
293 Zellen wurden unter Bedingungen kultiviert, um eine Transfektion
zu optimieren. (Konfluenz und Medien ausführlich in SOP).
-
Transfektion
-
Calciumchlorid
wurde in Verbindung mit dem AAV Plasmid (enthält GAD65 und 67) und den Verpackungs-/Helferplasmiden
(pRV1 und PfΔ6)
verwendet, um 293 Zellen mit beiden Plasmiden zu transfizieren. Dann
wurde mit Medium gewaschen.
-
Ernten der Zellen
-
Die
Zellen wurden in PBS gewaschen, dann wurde Natriumdeoxycholat und
Benzonase zugegeben. Natriumdeoxycholat wird verwendet um die Zellmembranen
zu lysieren und Benzonase ist eine Endonuklease, um zelluläre DNA und
RNA abzubauen (breat-up). Das Gemisch wurde zentrifugiert, um zelluläre Bestandteile/Trümmer zu
pelletieren, während
die AAV Fraktion im Überstand
verbleibt.
-
Heparinsäulenreinigung
-
Eine
Heparinsäule
wurde basierend darauf, dass Heparin ein Ligand für rAAV ist,
zur Reinigung von rAAV verwendet. Das eluierte rAAV wurde dann durch
Zentrifugation und zweimaliges Dialysieren konzentriert. Das dialysierte
rAAV wurde dann durch Filtration weiter gereinigt und schließlich aliquotiert.
-
Quantitätskonstrolle
-
Das
vorstehend beschriebene rAAV wurde in einem Proteingel aufgetrennt
und mit Coomassie-brilliant-Blau gefärbt, um die Reinheit zu beurteilen.
Ein Western-Blot wurde mit Anti-VP1, 2 & 3 durchgeführt, um die Anwesenheit der
viralen Kapsidproteine (Identitätstest)
zu bestätigen.
-
(v) Genomtitertest für rAAV
-
Genomisches
Titrieren wurde unter Verwendung des Perkin Elmer 7700 quantitativen
PCR Verfahrens ausgeführt.
Dieses Verfahren gestattet die Quantifizierung einer genomischen
Kopienanzahl. Zwei Proben des Vektormaterials wurde in PCR-Puffer
(eine 1:50 Verdünnung
erzeugt gewöhnlich
einen genomischen Titer von 109/ml) verdünnt, wobei
dann einer als eine nicht DNase-Kontrolle verwendet wurde. Daraufhin
wurden 350 Einheiten DNase I (Boehringer Mannheim) zu einer Probe
zugegeben und bei 37°C
für 30
Min. inkubiert. Anschließend
an die DNase Behandlung wurden zu beiden Proben 10 μg Proteinase
K zugegeben und wurden bei 50°C
für 1 Stunde
inkubiert. Die Proteinase K wurde dann durch Erhitzen auf 95°C für 20 Min.
inaktiviert. Eine Verdünnungsreihe
wurde dann für
beide Proben erstellt. Eine Verdünnungsreihe
des die GAD Isoform enthaltenden rAAV Plasmids wurde dann unter
Berücksichtigung
hergestellt, dass eine lineare Amplifikation innerhalb des Bereichs
von 107–1012 Gesamtkopien pro ml möglich ist. Sowohl Plasmid und
Probenverdünnungen
wurden weiter 1:4 verdünnt
und 5 μl
von jedem wurden zu einem getrennten Reaktionsröhrchen gegeben. Eine SYBR Green
Probe wurde dann mit der PCR-Reaktion hergestellt. Dreifache Ausfertigungen
jeder Probe, ein Standard und eine keine Matrize enthaltende Kontrolle
wurden mit einem Gesamtvolumen für
jede Reaktion von 25 μl
hergestellt. Der ABI Prism 7700 wurde verwendet, um die PCR Reaktion
und den Einbau der SYBR-Probe in das PCR-Produkt bei jedem Zyklus
nachzuweisen. Eine Standardkurve wurde dann aufgestellt, in dem
die Durchschnittswerte für
jeden Punkt in dem linearen Bereich der Verdünnungsreihe des Standardplasmids
genommen wurden und der Log der Kopienzahl gegen den Durchschnitts
CT-Wert für jeden Punkt graphisch aufgetragen
wurde. Eine Anpassung wurde gemacht, um zu berücksichtigen, dass das Genom
des rAAV verglichen mit dem doppelsträngigen Standard einzelsträngig ist.
Jeder 10 fache Unterschied in der Kopienzahl sollte ungefähr 3 PCR-Zyklen
entsprechen. Für
weitere Details siehe den Artikel von Clark et al. (1999) Human
Gene Therapy 10: 1031–1039.
Ein standardisierter genomischer Titer (Dosis) von 1 × 1010 Genomen pro ml ist für eine Verwendung in einem
Patienten ausreichend. Material kann zu der Endformulierung in 1 × PBS verdünnt werden.
-
(vi) Infektionstitertest
für rAAV
-
Der
Infektionstiter ist ein Anzeichen für die Konzentration von rAAV
Partikeln, die die Fähigkeit
besitzen in eine Zelle einzudringen und ihre DNA-Kassette in das
zelluläre
Milieu freizusetzen. Dieses Verfahren als ein Zwischenklonierungsschritt
liefert unabhängig
von dem besonderen Transgen in dem rAAV verlässliche Infektionstiter für verschiedene
rAAVs. Eine Replikation erfordert die Anwesenheit eines Helfervirus
als auch Wildtyp AAV-Gene, die in den Viruspartikelaufbau und Verpackung
einbezogen sind. Daher wurde eine permissive Zelllinie (C12), die
die rep und cap Gene aus dem Wildtyp AAV Genom enthält in Kombination
mit Konfektion unter Verwendung des Adenovirus 5 verwendet, wodurch
die replikative Produktion von rAAVs ermöglicht wird, wenn rAAV zugegeben
wird. Quantitative PCR wurde verwendet, um die Quantität von rAAV
Genomen nach Zugabe zu C12 Zellen zu beurteilen. Ein Verdünnungsgradient
wurde von dem AAV hergestellt. Aliquots von rAAV mit abnehmenden
Konzentrationen wurden zu vorher mit Adenovirus 5 tranfizierten
C12 Zellen zugegeben. Nach dem Zeit zur Replikation bereitgestellt
wurde, wurde quantitative PCR verwendet, um die Zahl von rAAV Genomen
zu beurteilen, die bei jeder zu den Zellen zugegebenen Verdünnung von
rAAV erzeugt wurde. Zwei Kontrollen wurden in diesem Test verwendet.
Der erste Satz von Kontrollen für
die PCR Amplifikation der ursprünglichen
rAAVs, die zu den Zellen gegeben wurden. Aliquots von dem rAAV Verdünnungsgradienten
wurden zu C12 Zellen ohne Adenovirus gegeben. Ohne die Anwesenheit
eines Helfervirus ereignet sich keine rAAV Replikation. Die quantitative
PCR Technik ist empfindlich genug, um ein PCR-Produkt von den ursprünglich den
Zellen zugegebenen rAAV Genomen zu amplifizieren, aber es waren über vier
PCR Amplifikationszyklen notwendig, um die gleiche Menge des rAAV
Amplicons zu erzeugen, die vorhanden wäre, wenn sich eine Replikation
ereignet hätte.
Die niedrigste Verdünnung,
bei der die Schwellenamplifikation mit mindestens 4 Zyklen früher in den
Zellen, die sowohl zugegebenen rAAV als auch Adenovirus aufweisen,
erreicht wurde, wurde verwendet, um den Infektionstiter zu berechnen.
Die zweite Kontrolle ist die Negativkontrolle, die C12 Zellen ohne
Zugabe von entweder rAAV oder Adenovirus verwendet. Lediglich Materialien
mit einem Infektionstiter größer als
1 × 109
infektiöser
Partikel pro ml werden verwendet werden (Mengenfreisetzungsbeschreibung).
-
(vii) Ableitung des Verpackungs-/Helferplasmids
pRVI
-
Das
pRV1 Plasmid wurde basierend auf zwei AAV Helferplasmiden, pCLR1-1,5k
und pCLV1 mit einem in die Rep kodierende Region beziehungsweise
VP1 kodierende Region eingefügten
Introns, entwickelt (Cao et al. (2000) J. Virol. 74: 11456–63). Das
850 Bp umfassende menschliche β-Globinntron
2 wurde durch PCR von menschlicher genomischer DNA unter Verwendung
von Primern:
INS1 (5' Gtt
ttg gga cgt ttc ctg agt cag gtg agt cta tgg gac cct tga tg 3') (SEQ ID No. 5)
und
INA2
(5' cag ttt ttc
gcg aat ctg tgg gag gaa gat aag agg tat g 3') (SEQ ID No. 6)
amplifiziert.
-
Ein
AAV Fragment wurde mit den Primern:
VS1 (5' ccg tgg ccg aga agc tgc agc gcg act
ttc 3') (SEQ ID
No: 7)
und
INA1 (5' cat
caa ggg tcc cat aga ctc acc tga ctc agg aaa cgt ccc aaa ac 3') (SEQ ID No: 8)
amplifiziert.
-
Das
Intron Fragment und AAV Fragment wurden durch PCR Amplifikation
unter Verwendung der Primer VS1 und INA2 verbunden. Das sich ergebende
Fragment wurde mit SfiI und NruI verdaut und in die gleichen Stellen
in pSub201 kloniert, um p1AAV zu erhalten. Das sich ergebende Plasmid
p1AAV weist das β-Globinintron
an der Position 654 auf. Das Helferplasmid pCLR1 wurde durch Einbau
der SfiI-NruI Stelle von pIAAV850 in pAd/AAV (Samulski et al. (1999)
J. Virol. 63: 3822–8)
kloniert. Das 1,5 Kb Lamda DNA Fragment (EcoRI/HindIII Verdau) wurde
in die in dem Globinintron befindliche MfeI Stelle in pCLR1 kloniert,
um pCLR1-1,5k zu erzeugen.
-
Das
Plasmid pCLV1 wurde durch ein ähnliches
Verfahren aufgebaut. Das menschliche β-Globinintron 2 wurde unter Verwendung
der Primer:
D2 (5' cca
cca cca cca aag ccc gca ggt gag tct atg gga ccc ttg at 3') (SEQ ID No: 9)
und
D4
(5' cct gct gtc
gtc ctt atg ccg ctc tgt ggg agg aag ata aga ggt 3') (SEQ ID No: 10)
amplifiziert.
-
Ein
AVV Fragment wurde von pAAV/Ad mit den Primern:
XF (5' agt ctc tag agt
cct gta tta gag gtc acg 3')
(SEQ ID No: 11)
und
D2 (5' atc aag ggt ccc ata gac tca cct gcg
ggc ttt ggt ggt ggt gg 3')
(SEQ ID No: 12)
amplifiziert.
-
Ein
anderes AAV Fragment wurde mit den Primern:
D3 (5' acc tct tat ctt
cct ccc aca gag cgg cat aag gac gac agc agg 3') (SEQ ID No: 13)
und
XR (5' cgg gtg acg tag
tag tct aga gca tgg aaa 3')
(SEQ ID No: 14)
amplifiziert.
-
Das
Intronfragment und 2 AAV Fragmente wurden durch PCR Amplifikation
unter Verwendung der Primer XF und XR verbunden. Das sich ergebende
Fragment wurde mit XbaI verdaut und an die gleichen Stellen in pAAV/Ad
kloniert, um pCLR1 zu erhalten. Das sich ergebende Plasmid pCLR1
weist an der Position 2309 das β-Globinintron
auf. Diese Insertionsstellen in pCLR1-1,5k und pCLV1 entsprechen
der Position in der RNA für
Rep78/68 beziehungsweise VP1. Bei all diesen Insertionen wurden
die Consensus-Sequenzen
für die Spleißspenderstellen
und Akzeptorstellen in den Helferplasmiden beibehalten. Das pRV1
Plasmid wurde durch Ersetzen des XhoI Fragments in pCLR1-1,5k mit
dem entsprechenden XhoI Fragment aufgebaut, das das Globinintron
in VP1 von pCLV1 enthält.
Das pRV1 Plasmid weist ein bei Position 654 eingebautes Intron und
das andere bei 2309 auf.
-
(viii) Ableitung eines
Verpackungs-/Helferplasmids pF6
-
Das
Helferplasmid pF6 wurde aus dem Plasmid pBHG10 aufgebaut. Das pBHG10
Plasmid wurde von Microbix (Canada) gekauft. Das Plasmid padF1 wurde
durch Klonieren des Asp700/sal I Fragments mit einer PmeI-Sgf I
Deletion, die aus pBHG10 isoliert wurde, in pBluescript, aufgebaut.
Weitere Deletionen eines 2,3 Kb NruI Fragments und eines 0,5 Kb
RsriI/NruI Fragments erzeugten das Helferplasmid pF6.
-
(viiii) Verpacken der
Viruspartikel
-
Menschliche
embryonale 293 Nierenzellen wurden zum Verpacken verwendet. Die
293 Zellen wurden von der American Type Culture Collection (ATCC
# CRL-1573) erhalten und exprimieren das transformierende Gen von
Adenovirus 5 (E1 Gen). Die 293 Zelllinie ist eine beständige Linie
einer primären
menschlichen embryonalen Niere, die durch gescherte menschliche
Adenovirus Typ 5 (Ad 5) DNA transformiert ist. Die Master Zellbank
wurde unter Verwendung von Zellen erzeugt, die durch die Amerikanische
Gewebekultur Sammlung (ATCC # CRL-1573) geliefert werden. Wildtyp
AAV ist ein Dependovirus, das heißt, dass es für eine normale Replikation
die Anwesenheit eines Helfervirus erfordert. Zusätzlich zu den AAV Helferplasmiden
pVR1 und pF6 liefern die 293 Zellen die restlichen Helfervirussequenzen,
die für
eine AAV Kapsidherstellung und ein Genomverpacken notwendig sind.
-
(x) Transduktion von Neuronen
-
Targetzellen
sind die intrinsischen Neurone des nucleus Subthalamicus (STN).
Der Vektor wurde mit einer Dosis von 3,5 × 109 Viruspartikeln
in einem Volumen von 35 Mikrolitern (basierend auf dem genomischen Titer
von rAAV Materialien von 1011/ml) mit zusätzlichen
15 μl von
USP 25% Mannitol als ein Spülmittel
verabreicht. Basierend auf der umfassenden Analyse einer Vektorverteilung
unter Verwendung von AAV im Nagerhirn, konnte gezeigt werden, dass
die besten Transduktionsgrade erhalten werden, wenn rAAV bei niedriger Infusionsrate
(< 1,0 μl/Min.) zugeführt wird.
Außerdem
wird der Vektor mit hoher Effizienz an die Zellen in der unmittelbaren
Umgebung des Injektionskanals geliefert, wobei sich ein exponentieller
Abfall in der Genexpression ausgehend von der Spitze der Injektionskanüle ergibt.
Unter Verwendung von Volumen von 3 Mikrolitern, die 5 × 109 Viruspartikel ausliefern, liegen 80% der
transduzierten Zellen innerhalb von 1 mm der Injektionsstelle, mit
weniger als 5% der transduzierten Zellen, die weiter als 2 mm von
der Injektionsstelle liegen. Bei der Untersuchung unter Verwendung
von 351 Volumen des Vektors (12-fach höheres Volumen), aber mit einem ungefähr 15–20-fach
geringeren Titer (d.h. ungefähr äquivalente
Anzahl von Vektorgenomen zugeführt)
war die Genexpression auf ein Volumen von einigen Millimetern begrentzt.
Dies würde
den Vektor auf den STN, dessen Ausmaße ungefähr 4,8 mm × 5 mm × 6 mm oder ~140 mm begrenzen.
-
xi Effizienz
des Transduktion
-
Transduktionseffizienzen
können
in permissiven Zelllinien und permissiven Targetzellen in vivo 100% erreichen,
wenn ausreichend MOI verwendet werden. Basierend auf Nagerdaten
wird erwartet, dass ein Infektionsvolumen von 35 Mikrolitern mit
der absoluten Anzahl von Viruspartikeln von ~3,5 × 109 in einem menschlichen STN, wahrscheinlich
von 70–175000
Zellen transduzieren wird. Dies stellt ungefähr 25–60% transduzierter Targetzellen
dar.
-
xii Gentransfer
und Expression
-
Unter
Verwendung von Nagerdaten wurden sowohl GAD-65, GAD-67, Kombinationen
als auch HA-markiertes GAD-65 und GAD-67 und unter Verwendung von
Injektionsvolumina von 2 μl
Vektormaterialien von ungefähr
5 × 1010 genomischen Partikeln pro ml, d.h. einer
Gesamtheit von 108 Vektorgenomen, ungefähr 2000
Zellen in dem Nager-STN (50.000 Vektorgenome für 1 transduziertes Neuron)
transduziert. Diese Anzahl spiegelt 15% der gesamten STN Neurone
(~13.600 in der Ratte (Oorshcot (1996) J Comp Neurol. 366: 580– 99) wieder
und ist sowohl ausreichend für
eine teilweise Verhaltenserholung bzw. Verhaltensgenesung als auch,
wie durch die Daten gezeigt, andeutend für eine Neuroprotektion. Das
Verhältnis
von Expression zu verabreichter Vektordosis erscheint ziemlich linear
zu sein, mit 1 transduzierten Neuron für jede ~50.000 genomischen
AAV Partikel. Folglich, um 100.000 transduzierte STN Neurone in
dem menschlichen STN zu erhalten, wurde eine Vektordosis von (100.000
Zellen × 50.000
Viruspartikel) oder 5 × 109 Vektorgenomen geschätzt.
-
Beispiel 4: In vitro Expressionsuntersuchungen
mit rAAV-GAD65 und rAAV-GAD67
-
HEK
293 Zellen wurden vor Zugabe von 5 μl Virus in 100 μl DMEM pro
Loch mit einer Dichte von 1 × 105 Zellen/Loch auf einer 24 Lochplatte ausplattiert.
Die Zellen wurden achtundvierzig Stunden später für die Immunzytochemie bearbeitet.
Die Medien wurden abgesaugt, dann wurden die Zellen mit 1 × PBS gewaschen. 1
ml 4% Paraformaldehyd wurde pro Loch zugegeben und für 15 Minuten
(Min.) inkubiert. Nach Absaugen des 4% PFA wurden die Zellen mit
1 × PBS
gewaschen, dann kurz in 1% H2O2 in
Methanol inkubiert. Die Zellen wurden in 1 × PBS gewaschen, dann über Nacht
in Immun-Puffer, der die entsprechende Verdünnung des Antikörpers enthält, bei
Raumtemperatur inkubiert. (GAD65, Boehringer Mannheim, 1/1000; GAD67,
Chemicon, 1/1000). Nach zwei fünfminütigen Waschgängen in
1 × PBS
wurden die Zellen in einem Immun-Puffer, der den entsprechenden
zweiten Antikörper
(GAD65, 2 Maus, 1/500, Sigma; GAD67, 2 Kaninchen, 1/500) enthält für drei Stunden
bei Raumtemperatur inkubiert. Nach zwei fünfminütigen Waschgängen in
1 × PBS
wurden die Zellen in einem Immun-Puffer, der ExtrAvidin, 1/500,
Sigma enthält,
für zwei
Stunden bei Raumtemperatur inkubiert. Nach zwei fünfminütigen Waschgängen in
1 × PBS
wurde das Antigen nachgewiesen, für fünf Minuten mit Diaminobenzidin,
wobei eine braune Farbänderung
die Anwesenheit positiver Zellen anzeigt.
-
Ergebnisse
-
Die
Ergebnisse zeigten, dass eine GAD65/GAD67 Expression nach Plasmidtransfektion
und Virustransduktion von HEK 293 Zellen nachgewiesen wurde. Es
wurde kein GAD65 oder GAD67 in nicht-transfizierten oder nicht-transduzierten
Zellen nachgewiesen. 1A und 1D zeigen
eine Plasmidtransfektion von HEK 293 Zellen mit 1 μg von rAAV
DNA. 1B und 1E zeigen
eine rAAV Vektortransduktion von HEK 293 Zellen mit 5 μl rAAV Vektor. 1C und 1F zeigen
nicht-transfizierte HEK 293 Zellen.
-
Beispiel 5: GABA Freisetzung
aus primären
kultivierten Striatumneuronen, die mit rAAV-GAD Vektoren transduziert
sind
-
Primäre Striatumkulturen
wurden aus Tag 15 Embryonen hergestellt und für Striatumkultur auf Poly-I-Lysin
beschichtete Löcher
einer 24 Lochplatte in einer Dichte von 2,5 × 105 ausplattiert
und 48 Stunden später
wurden 21 die folgenden Viren jedem Loch in dreifacher Ausfertigung
zugegeben:
AAV/CB-hGAD65-WPRE
AAV/CB-hGAD67-WPRE
AAV/CB-EGFP-WPRE
(Kontrollvirus).
-
Zehn
Tage später
wurden die Zellen fünf
Mal in PBS gewaschen und dann für
5 Min. in 200 μl
aCSF (erstes Waschen) inkubiert. Dieses wurde gesammelt und dann
wurden die Zellen in 200 μl
aCSF + 56 mM KCl für
10 Min. bei 37°C
(hoch K+) inkubiert. Eine HPLC wurde durchgeführt, um die Menge freigesetzten
GABAs festzustellen.
-
Die
Ergebnisse zeigten, dass sowohl die GAD67 als auch GAD65 Expression
verglichen mit der GFP Kontrolle signifikant die basale und K+ induzierte
Freisetzung von GABA erhöhten
(siehe 2).
-
Beispiel 6: In-vivo Nageruntersuchungen
mit neuroprotektiven und chronischen Verletzungs-Parkinson Krankheit's Modellen
-
Methoden
-
a) Tiere
-
Männliche
Sprague-Dawley Ratten (275–325
g) wurden von Charles River erhalten und unter Standardbedingungen
mit konstanter Temperatur (22 ± 1°C), Feuchtigkeit
(relative, 30%), 12 Stunden Licht-/Dunkelzyklen (Lichtperiode 7
Uhr morgens/7 abends) gehalten. Die Tiere hatten freien Zugang zu
Nahrung (Nagernahrung, Labdiet 5001) und Wasser.
-
b) Chirurgie
-
Alle
operativen Behandlungen wurden unter frisch gemischten Ketamin (67
mg/kg)/Xylazin (6,7 mg/kg)) (i. p.) Injektionen ausgeführt, wobei
die Tiere in einem Stereotaxisrahmen der Serie KOPF 900 befestigt
waren. Der Schädel
wurde freigelegt und ein Loch wurde oberhalb des Bereichs von Interesse
gebohrt. Jede intracerebrale Injektion wurde durch stereotaktische
Infusion mit einer 26-Gauge rostfreien Stahlnadel mit einer 10 l
Hamiltonspritze und einer Mikrospritzenpumpe (World Precision Instruments)
ausgeführt.
-
c) Unilaterale Läsion des
Medialen Vorderhirn Strangs (MFB):
-
Halb-Parkinson
Rattenmodelle wurde durch 6-Hydroxydopamin (6-OHDA)-Verletzung des
linken MFB erzeugt. Dreißig
Minuten vor Verletzung wurde den Tieren Desipramin (10 mg/kg, s.c.)
(Sigma) (ein Noradrenalinaufnahmehemmstoff, um eine Schädigung noradrenerger
Neuronen zu minimieren) injiziert. Jedes Tier erhielt eine unilaterale
Injektion von 8 μg/4 μg sterilen
6-Hydroxydopamin-HCl (Sigma) mit 0,1% Ascorbinsäure (Sigma) in das linke MFB
bei Koordinaten –2,2
mm von Bregma, 1,5 mm von der Mittelinie und 7,8 mm unterhalb der
Dura, wobei der Schneideschieber bei +5 mm oberhalb horizontal Null
eingestellt wurde. Die Injektion wurde über einen Zeitraum von 4 Minuten
(1 μl/Min.)
ausgeführt.
Die Nadel wurde für
zusätzliche
5 Min. vor Entfernung in-situ belassen.
-
d) rAAV Vektortransduktion
in den Nucleus Subthalamicus (STN)
-
Bei
der intra-STN Transduktion wurden hochtitrige Vektoren verwendet.
Die Konzentrationen oder Vektoren waren: rAAV CBA-hGAD65-WPRE-BGH
(6 × 1010 Patrikel/ml), rAAV CBA-hGAD67-WPRE-BGH
(5 × 1010 Partikel/ml) und rAAV CBA-EGFP-WPRE-BGH (5 × 1010 Partikel/ml).
-
Um
die Genexpression zu erhöhen
wurde eine kombinierte Injektion von rAAV mit Mannitol (2 μl:1 μl) verwendet.
Ein Gesamtvolumen von 3 μl
rAAV Vektoren oder Kontrollvektor (Salzlösung) wurden in den ipsilateralen
(links) STN bei Koordinaten –3,8
mm von Bregma, 2,4 mm von der Mittelinie und 7,7 ± 0,1 mm
unterhalb der Dura injiziert, wobei der Schneideschieber bei 3,5
0,3 mm unterhalb der horizontal Null eingestellt wird. Die intracerebrale
Vektorinjektion wurde mit einer Geschwindigkeit von 0,2 μl/Min. perfundiert.
Die Nadel wurde für
weitere 5 Min. vor Entfernung in situ belassen.
-
e) Ibotensäureläsion des
Nucleus Subthalamicus (STN):
-
Da
sowohl Tiefhirnstimulation (DBS) als auch direkte Verletzungen des
STN gezeigt haben die Hauptsymptome in klinischen und präklinischen
Untersuchungen verbessert zu haben, wurde eine Ibotensäureverletzung
bzw. Ibotensäureläsion der
STN Gruppe verwendet, um die therapeutische Wirksamkeit einer rAAV-GAD
Transduktion von STN Neuronen zu vergleichen. Ibotensäurelösung (3 μg/1,5 μl, gelöst in 10
mM Phosphat gepuffertem Salzlösung,
pH-Wert mit NaOH auf 7.4 eingestellt) wurde unter Verwendung der
folgenden Stereotaxiskoordinaten: –3,8 mm von der Bregma, 2,4
mm lateral der Mittelinie und 7,7 ± 0,1 mm von der Duraoberfläche in den
ipsilateralen STN injiziert. Die intracerebrale Infusion wurde mit
einer Geschwindigkeit von 0,2 μl/Min.
verabreicht und die Nadel wurde für weitere 5 Min. vor Entfernung
in situ belassen.
-
f) Verhaltenstests
-
i) Apomorphin induzierte
Drehung
-
Ratten
wurden auf ein durch Apomorphin induziertes Drehbewegungsverhalten
getestet. Für
jeden Test wurde der Ratte Apomorphinhydrochlorid (0,1 mg/Kg, s.c.)
(Sigma) gelöst
in steriler 0,1%-iger Ascorbatsalzlösung injiziert und 15 Min.
nach Injektion wurde jedes Tier in halbkugelförmige Wannen mit einem Durchmesser
von 60 cm gesetzt und die Gesamtzahl kontralateraler Drehbewegungen über 5 Min.
gezählt.
Der erste Drehbewegungstest begann drei Wochen nach 6-OHDA-Verletzung
des MFB und die folgenden Tests wurden alle drei Wochen ausgeführt. 6-OHDA
verletzte Tiere, die weniger als 15 Apomorphin-induzierte Drehbewegungen
in den gesamten 5 Testminuten zeigten, wurden von der Gentherapie
der chronischen PD-Gruppe ausgeschlossen.
-
i) Kopfposition
-
Vor
den Operationen wurde die Position des Kopfes relativ zu der Körperachse
erfasst und alle drei Wochen nach der Verletzung und rAAV Transduktion
bis zum Ende des Experiments. Die Ratten wurden in standardisierte
Käfige
gesetzt in denen sie sich frei bewegen konnten und die Position
des Kopfes (> 10 Abweichungen
links oder rechts der Mittellinie oder neutral) wurde innerhalb
von 60 Sekunden (Sek.) gezählt.
Die ipsilaterale Kopfpositionsvorspannung unilateraler Parkinsonratten
wurde unter Verwendung des durchschnittlichen prozentualen Anteils
in dem der Kopf in der ipsilateralen, kontralateralen oder neutralen
Richtung ausgerichtet war, zum 2. Monat und 4. Monat nach der Vektortransduktion
analysiert.
-
iii) Pfotenberühren
-
Der
Pfotenberührungstest
beurteilt die unabhängige
Verwendung der Vorderpfoten für
Berührungsbewegungen.
Ratten wurden in Kunststoffzylinder (Höhe 30 cm, Durchmesser 25 cm)
gesetzt. Die Anzahl wie häufig
sich die Ratte aufstellte und die Zylinderwand mit entweder der
linken, rechten oder beiden Vorderpfoten berührte wurde in einem 3 Minutentest
gezählt.
Die abnehmenden Pfotenberührungsbewegungen
und Vorspannung unilateraler Parkinsonratten wurden am 2. Monat
und 4. Monat nach der Vektortransduktion analysiert.
-
iv) Fortbewegungsaktivität
-
Die
Fortbewegungsaktivität
jeden Tiers wurde am 3. und 6. Monat nach Vektortransduktion unter
Verwendung von MED Associate Activity Monitors (ENV-515) erfasst.
An Testtagen wurde jede Ratte einzeln in eine Aktivitätsmonitorkammer
(43,18 × 43,18 × 30,48
cm bzw. 17 × 17 × 12 Inch)
aus Polycarbonat gesetzt. Die Aktivität wurde durch Infrarotlichtstrahlsensoren
(sechzehn Strahlen pro Seite), die in den X, Y und Z-Ebenen angeordnet
sind, überwacht.
Die zurückgelegte
Entfernung wurde für
sechzig Minuten in 5 Minutenintervallen mit einem Pentium II PC
Computer und einer Aktivitätsüberwachungssoftware
(Version 4) erfasst. Die in der 60 Minutenperiode durchschnittlich
zurückgelegte
Entfernung wurde dann analysiert.
-
g) In vivo Elektrophysiologie
der Substantia nigra während
STN Stimulation
-
Zehn
männliche
Sprague-Dawley Ratten (450–700
g) wurden in diesen Experimenten verwendet. Die Tiere wurden anfänglich mit
3% Halothan betäubt,
wobei 1,5% Halothan während
der Operation und dem Experiment aufrechterhalten wurde, um einen
tiefen und konstanten Betäubungsgrad
aufrechtzuerhalten, wie sie durch Ausbleiben einer Bewegung auf
starkes Schwanzkneifen festgestellt wird. Die Tiere wurden in eine
Stereotaxisvorrichtung (Cartesian Research) gesetzt, wobei der Schneideschieber
gewinkelt ist, um einen flachen Kopf zwischen Lamba und Bregma herzustellen.
Die Körpertemperatur
wurde mit einem Thermistor gesteuerten Heizkissen (FHC, Inc.) bei
37°C gehalten.
-
(h) Implantation einer
Stimulationselektrode in den Nucleus Subthalamicus (STN)
-
Das
Gewebe an der rostralen Schädelgrenze
wurde zurückgeworfen
und die Schädelknochen
wurden teilweise entfernt. Das Einsetzen von Stimulationselektroden
wurde unter Verwendung von Stereotaxiskoordinaten (–0,6 mm
Bregma, 2,6 mm lateral zu Mittellinie, 15 Gradwinkel, 8,1 mm Tiefe)
ausgeführt.
Die Stimulationselektroden bestehen aus einem Paar gedrehter 150
Mikrometer Durchmesser aufweisender rostfreier Stahldrähte, die
abgesehen von glatt geschnittenen Spitzen isoliert sind. Die elektrischen
Stimuli waren einpolige Impulse (0,5 ms Dauer) von einem Rechteckimpulsgenerator
(AMPI, Master 8) und einer Dauerstromstimulationsisolierungseinheit
(AMPI, Iso-Flex). Massenimpulse (logic pulses), die mit STN Stimulation
synchronisiert wurden, wurden zu einem Computer geleitet, um ein
online Peristimulus-Zeithistogramm zu erzeugen.
-
(i) Aufnahmen von der
Substantia nigra
-
Es
wurde ein Loch mit einem Durchmesser von 3 mm wurde in den Schädel oberhalb
der SN (5,3 mm caudal zum Bregma und 2 mm lateral zur Mittellinie)
gebohrt und die Dura wurde zurückgeworfen
bzw. widerspiegelt. Es wurden extrazelluläre Aufnahmen von einzelnen
Neuronen erhalten, wobei die Glasmikropipetten (2–4 μm Spitzendurchmesser,
10–20
MOhm Widerstand) mit 1% Pontamin himmelblau Farbe in 0,5 M Natriumacetat,
0,5 M NaCl gefüllt
waren. Die Aufnahmen wurden durch elektrophysiologische Standardverfahren erhalten
und bearbeitet. Eine spontane Grundlinienentladung wurde für 1–3 Min. überwacht
und durch einen Computer on-line gesammelt. Neuronale Antworten
auf Einzelimpuls STN Stimulation wurden untersucht und die Schwelle
für synaptische
Aktivierung (die ungefähr
die Hälfte
der Stimuli antreibt) wurde bestimmt. PSTHs von SN antworten auf
eine STN-Stimulation für
mindestens 30 aufeinander folgende Stimulusversuche, die mit l/s
(bis zu 5 mA) vorliegen.
-
(j) Datenanalyse
-
Spontane
Spitzenentladungsraten wurden aus Computeraufzeichnungen, die über 1 Min.
gemittelt wurden, berechnet. Um die Wirkungen einer STN Stimulation
zu quantifizieren wurden einzelne PSTHs durch den Computer analysiert,
um erregende und hemmende Epochen zu bestimmen. Eine Grundliniendauer
wurde als die der Stimulation vorangehende 200 ms Epoche festgelegt
und die mittlere und die Standardabweichung von Anzahlen pro Grundliniekasten
wurden bestimmt. Der Beginn signifikanter Erregung wurde festgelegt
als der erste von 5 aufeinander folgenden Lätzchen (bzw. bibs) (10 ms Kastenweite),
deren Durchschnittswert die mittlere Grundlinienaktivität durch
zwei Standardabweichungen übersteigt.
-
(k) In vivo Substantia
nigra Mikrodialyse während
einer STN Stimulation
-
Die
Experimente wurden im vierten bis fünften Monat nach Vektortransduktion
in das STN ausgeführt. Die
Ratten wogen zwischen 550–650
g. Die Tiere wurden durch Isofluran mit Sauerstoff betäubt und
in die Stereotaxisvorrichtung (Anilam, Cartesian Research, Inc.)
gesetzt.
-
(i) STN Stimulation
-
Der
Stimulator wurde bei den Koordinaten –0,6 mm von der Bregma und
2,6 mm von der Mittellinie eingestellt und der Stimulator wurde
8,2 ± 0,1
mm von der Dura mit einem Winkel von 15 Grad von dorsal nach ventral
eingesetzt. Die Stimuli wurden durch einen AMPI Akkupulser (Master-B,
AMPI) und Stimulationsisolationseinheiten ausgeliefert, die einen
Rechteckimpuls abgeben. Nieder- und hochfrequente Stimulations- (LFS,
HFS) Parameter wurden verwendet: Frequenz, 10 Hz; Impulsbreite,
500 μs;
Stärke
500 μA für STN-LFS und
Frequenz, 130 Hz; Impulsbreite, 500 μs und Stärke 50 μA für STN-HFS.
-
(m) Substantia nigra Mikrodialyse
-
Die
CMA Mikrodialysesonden waren maßgefertigt
und mit einer aktiven Dialysemembranlänge von 0,5–0,7 mm speziell für eine Mikrodialyse
in kleinen Räumen
angepasst. Die Probenmembran (Cuprophan) wies ein Molekulargewicht
von 6000 Dalton auf und der äußere Durchmesser
der Probe war 0,24 mm. Wenn sie eingebaut wurde, dann wurde die
Spitze der Mikrodialysesonde in die SN bei: –5,8 mm von der Bregma, 2,4
mm von der Mittellinie und 8,3 ± 0,2 mm ventral von der Dura
mater eingesetzt.
-
Die
Proben, die unter Verwendung einer Quarzgutrohrleitung (1,2 μl/100 mm)
mit 1-ml Glasspritzen verbunden sind, die an eine CMA/100 Mikroinjektionspumpe
angebracht sind, wurden 2–3
Stunden vor der Mikrodialyseuntersuchung eingesetzt. Das Dialysesystem
wurde bei 1,0 μl/Min.
mit einer sterilisierten, Pyrogen-freien künstlichen Extrazellularflüssigkeit
(aECF) perfundiert (Zusammensetzung in mmol/L: NaCL, 135; KCl, 3;
MgCl2, 1,0; CaCl2, 1,2; Ascorbat, 0,2 und 2 mM Natriummono- und
doppelbasiches Phosphat auf pH 7.4). Die Sammelperiode betrug S
Min. während
der STN Stimulation.
-
Am
Ende des Experiments wurden die Mikrodialysesonden entfernt und
zwischen den Experimenten in destilliertem Wasser gelagert. Die
Tiere wurden mit Euthasol betäubt
und intracardial mit 0,01 M PhosphatSalzlösungpuffer gefolgt von 4% Paraformaldehyd
perfundiert. Das Gehirn wurde entfernt und unter Verwendung eines
Gefrier-Cryostats in 20 μm
Abschnitte geschnitten. Kresylviolettfärbung wurde ausgeführt, um
die Position der Mikrodialysesonden und der Stimulationselektrode
zu überprüfen. Alle
Tiere, die fehlerhaft angeordnete Mikrodialysesonden oder eine Stimulationselektrode
vorweisen wurden eliminiert.
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(n) Chromatographisches
Verfahren zur Aminosäureanalyse
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Der
Aminosäuregehalt
von jeder Probe (insbesondere GABA und Glutamat) wurden unter Verwendung
einer binär
Gradienten Hoch-Leistungs-Flüssigkeits
Chromatographie (HPLC) (Shimazu) mit Fluorezenznachweis und einer
Vorsäulen
Derivatisierung mit Ophthalaldehyd (OPA) (erhalten von Pierce) analysiert. Ein
Proben zu Reagenzverhältnis
von 1:3 (V/V) wurde verwendet (5 μl
Dialysatprobe + 15 μl
OPA). Nach einer Reaktion von 60 Sekunden wurden automatisch 15 μl jeder Probe
in die Säule
(100 × 3,3 μm, 120A,
Keystone) injiziert. Die zur Trennung verwendeten mobilen Phasen
waren A: 0,03 M Natriumacetat, 1,0% Tetrahydrofuran-Lösung (pH
6.88) und B: 0,02 M Natriumacetat, 80,0% Acetonitril-Lösung (pH 6.82).
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(o) Histologie
-
Ungefähr 4–5 Monate
nach der rAAV Transduktion wurden die Tiere mit Euthasol stark betäubt und intracardial
mit 0,01 M PhosphatSalzlösungpuffer
gefolgt von 4% Paraformaldehyd perfundiert. Das Gehirn wurde entfernt
und für
ungefähr
4 Stunden in 4% Paraformaldehyd gelegt und dann für 48 Stunden
in 20% und 30% Sucroselösung überführt. Koronale
20 μm Gewebeschnitte
wurden bei –20°C unter Verwendung
eines Gefrier-Cryostats
(Leica, Germany) auf dem Pallidalen-, Subthalamischen und Nigra-Niveaus
geschnitten.
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(p) quantitative RT-PCR
für Genexpression
in Realzeit
-
3–4 Monate
nach der rAAv Tranduktion wurden die Tiere mit Euthasol betäubt und
die Gehirne wurden schnell entfernt. Bilateral wurden die STN, Nigra
und GPe seziert. Gesamt-RNA
wurde von jeder Hirnregion unter Verwendung von TRizol-Reagenz (Life
Technologies, Inc.) nach der Vorschrift des Herstellers' isoliert. Vor der
RT-PCR wurde die RNA mit RQ DNase (Rnase frei) für 30 Min. bei 37°C, gefolgt
durch Hitzedenaturierung für
5 Min. bei 75°C
inkubiert.
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Die
mRNA für
WPRE wurde durch quantitative Realzeit RT-PCR unter Verwendung mit
dem PE Applied Biosystem Prism Modell 7700 Sequenznachweissystems
erfasst. Die Sequenzen der vorwärts
und entgegengesetzten Primer waren 5'- TGGCGTGGTGTGCACTGT-3' (SEQ ID No: 15)
beziehungsweise 5'-GTTCCGCCGTGGCAATAG-3' (SEQ ID No: 16).
Die WPRE-Taqman-Fluoreszenzsonde war (5'-6FAM-TCCGGGACTTTCGCTTTCCCCC-TAMRA-3' SEQ ID No: 17)
-
Die
mRNA für
GAPDH in jeder Probe diente als die endogene Kontrolle, um die Quantifizierung
von hGAD65/67 mRNA für
unterschiedliche Mengen der jeder Reaktion zugegebenen Gesamt-RNA
zu normalisieren. Es wurde der Tagman Nager GAPDH Kontroll-Kit von
PE Applied Biosystem verwendet. Die Sequenzen der Primer und der
Sonde sind Eigentum der Firma. Die RT-PCR wurde entsprechend der
Firmenvorschrift ausgeführt.
Die Targets und die endogene Kontrolle wurden in demselben Röhrchen mit
unterschiedlichen Reporterfarbstoffen durchgeführt. Detla Ct stellt den WPRE
Schwellenzyklus dar, der auf GAPDH (ΔCt- Ct WPRE-Ct GAPDH) normalisiert
ist.
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(q) Statistische Analyse
-
Eine
statistische Analyse wurde an Hand der Daten unter Verwendung des
STATVIEW Programms für ANOVA
und t-Test durchgeführt.
-
(r) Zusammenfassung des
experimentellen Aufbaus
-
i) Gentherapie von chronischer
PD Studie 1
-
In
dieser Studie wurden drei bis vier Monate nach der unilateralen
Läsion
mit 6-OHDA von MFB rAAV verabreicht. Die Tiere wurden entsprechend
der in Tabelle 1 gezeigten stabilen Grundlinie der Apomorphin-induzierten
Drehdaten gleichmäßig gruppiert.
-
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ii) Gentherapie von chronischer
PD Studie 2
-
In
dieser Studie wurde drei Monate nach der unilateralen Läsion mit
6-OHDA von MFB rAAV verabreicht. Die Tiere wurden entsprechend der
in Tabelle 2 gezeigten stabilen Grundlinie der Apomorphin-induzierten
Drehdaten gleichmäßig gruppiert.
-
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iii) rAAV neuroprotektive
Studie
-
In
dieser Studie wurde rAAVGAD65/67 drei Wochen vor der ipsilateralen
Läsion
mit 6-OHDA von MFB verabreicht.
Die Gruppen sind in Tabelle 3 gezeigt.
-
-
HA-GAD65/67
bezieht sich auf die Zugabe einer HA-Epitopmarkierung an den N-Terminus
des Proteins, wodurch ein immunhistochemischer Nachweis von rekombinantem
GAD65/67 gestattet wird, das von endogenem Protein unterschieden
werden soll.
-
(s) Ergebnisse
-
i) Verhaltenstest
-
Apomorphin-induzierte
Drehasymmetrien
-
Bei
der Untersuchung chronischer Parkinson Krankheit zeigten rAAV-GAD
Behandlungsgruppen unter Apomorhin verringerte Drehbewegungen verglichen
mit der progressiven PD-Gruppe, die Ähnlichkeit mit der Ibotensäureläsion von
STN zeigte. 3 ist eine graphische Darstellung,
die die Wirkung einer rAAV-GAD-Behandlung auf Apomorphin-induzierte
Drehbewegung in Ratten mit chronischer Parkinson Krankheit zeigt.
-
In
neuroprotektiven Untersuchungen zeigten alle Ratten, denen rAAV-GAD65/67
verabreicht wurde Schutz gegenüber
einer 6-OHDA-Beeinträchtigung. 4 ist
eine graphische Darstellung, die die neuroprotektive Wirkung einer
rAAV-GAD Behandlung auf eine Apomorphin-induzierte Drehbewegung
zeigt. Ratten mit rAAV-GAD65 zeigten die beste schützende Wirkung,
wobei über
69% der Ratten absolut keine Drehasymmetrie zeigten. 5a und 5b sind
graphische Darstellungen, die die neuroprotektive Wirkung einer rAAV-GAD
Behandlung auf eine Apomorphin-induzierte Drehbewegung zeigen. Gemeinschaftlich
zeigen diese Daten, das GAD65 und GAD67 injizierte Tiere über 15–20 Min.
verringerte Apomorphin-induzierte Drehbewegungen zeigen.
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Kopfposition
-
Die
6-OHDA-Läsion
induziert eine ipsilaterale Vorspannung. Dies wurde als einer der
quantitativen Marker des Parkinsonphänotyps verwendet. Es wurde
keine signifikante Verringerung bei der 6-OHDA-Läsion induzierten ipsilateralen
Kopfpositionsvorspannung in chronischen Hemiparkinsonratten (6a und 6b) beobachtet,
denen rAAV-GAD65, 67 oder 65 und 67 verabreicht wurde. In Ratten
mit rAAV-GAd65 war diese Asymmetrievorspannung jedoch stark verbessert
(7a und 7b). Die
GAD67-Gruppewurde nicht an der 14. Woche getestet. 8 ist
eine graphische Darstellung, die zeigt, dass eine direkte Korrelation
zwischen einer Apomorphindrehbewegung und einer Kopfpositionsvorspannung
vorliegt.
-
Pfotenberührung
-
Die
6-OHDA-Läsion
induzierte eine verminderte Aufsteh- und Berührungsbewegung mit den Vorderpfoten
als auch eine ipsilaterale Vorspannung. Die Vorderpfotenberührungsbewegung
war in allen rAAV-GAD und Ibotensäure-Läsionsgruppen
chronischer PD-Ratten signifikant verbessert. 9 ist
eine graphische Darstellung, die zeigt, dass in allen rAAV-GAD und
Ibotensäureläsionsgruppen
die Pfotenberührungshäufigkeiten signifikanten
verbessert waren. Die GAd65/67-Gruppe wurde nicht an der 14. Woche
getestet. Vorherige Verabreichung von rAAV-GAD65 schützte wirksam
gegen den durch Setzen einer 6-OHDA-Läsion im MFB induzierten Ausfall
einer Pfotenberührungsbewegung. 10 ist
eine graphische Darstellung, die zeigt, dass rAAV-GAD-65 eine hervorstechende
neuroprotektive Wirkung auf die Pfotenberührungshäufigkeit aufweist.
-
Fortbewegungsaktivität
-
Die
horizontale Fortbewegungsaktivität
sinkt zunehmend bei chronischen Parkinsonratten. Kombinierte rAAV-GADbS
und 67 Transduktion von Ratten zeigte hervorstechende Verbesserungen
in ihrer Forbewegungsaktivität. 11a und 11b sind
graphische Darstellungen, die eine hervorstechende Verbesserung in
der Forbewegungsaktivität
zeigen, die in rAAV-GAD65 und 67 kombiniert behandelten Parkinsonratten
beobachtet wurde.
-
Die
vorherige Verabreichung von rAAVGAD65 schützte ebenso gegen die verringerte
horizontale Fortbewegungsaktivität,
die durch die 6-OHDA-Läsion
im MFB induziert wird. 12a und 12b sind graphische Darstellungen, die zeigen,
dass es Belege bzw. Anzeichen für
neuroprotektive Wirkungen durch rAAV-GAD Transduktion auf die Forbewegungsaktivität gibt.
-
ii) In vivo Substantia
nigra-Elektrophysiologie während
einer STN Stimulation
-
Elektrophysiologie
und Mikrodialyse wurde in der Substantia nigra (SN) normaler Ratten
und mit Ratten ausgeführt,
die mit dem CBA-GAD65 Virus behandelt wurden, der die menschliche
Glutaminsäure-Decarboxylase
(GAD65/67) enthält,
die in Neuronen Glutamat zu GABA umsetzt. In Ratten die das Virus
erhielten wurden drei Wochen nach Virusinjektion in den Nucleus
Subthalamicus (STN) 6-OHDA-Läsionen
des Medialen Vorderhirn Stranges ausgeführt, um die Degeneration von
Dopaminneuronen in PD nachzubilden. Elektrophysiologie und Mikrodialyse
wurden mindestens 4 Monate nach der Virustransduktion ausgeführt.
-
Hemmende
GABA enthaltende Verbindungen wurden unter Verwendung von Elektrophysiologie
und Mikrodialyse von dem STN zu dem SN festgestellt. In den Mikrodialyseexperimenten
wurde auf Grund einer niederfrequenten Elektrostimulation des STN
verglichen mit einem 3-fachen Anstieg in Kontrollratten ein 10-facher
Anstieg in GABA festgestellt. Die Tabelle 4 zeigt für GAD-Ratten
#304 und Kontrollratten #217 die von GABA-, Glutamat- und Aspartatkonzentration
in dem SN, die vor und nach niederfrequenter Stimulation erhalten
wurden. Die Probenmarkierungen sind Basal # für die vor der Stimulation genommenen
Proben, ST1 – # für aufeinanderfolgende
Proben nach der ersten niederfrequenten Stimulation für 2 Minuten
und ST2 – #
für aufeinderfolgende
Proben nach der ersten niederfrequenten Stimulation für 5 Minuten. 13 und 14 sind
graphische Darstellungen, die die extrazelluläre GABA-Konzentration während STN-Stimulation
zeigen und den GABA- und Glutamatdaten in Tabelle 4 entsprechen.
-
-
-
15 und 16 zeigen
die Antwort von Neuronen in der Substantia nigra (SN) auf elektrische
Stimulation des STN. Diese Figuren zeigen ein Histogramm (20 ms
Kästen)
von Spitzenhäufigkeiten
nach einer elektrischen Stimulation bei t = 0. Jeder verwendete
Stimulationsversuch wird eingeschlossen, um das Histogramm zu erzeugen
und wird durchlaufend in der Darstellung markiert. 15 ist
eine graphische Darstellung, die die Antwort von Neuronen in der
Substantia nigra auf elektrische Stimulation in der STN einer normalen Ratte
zeigt und zeigt, dass in normalen Ratten sich ein starker Anstieg
in der Impulsaktivität
aufgrund einer STN-Stimulation ereignet. 16 ist
eine graphische Darstellung, die die Antwort von Neuronen in der
Substantia nigra auf elektrische Stimulation in der STN bei rAAV-GAD
transduzierten Ratten zeigt und zeigt eine Hemmung spontanen Feuerns
des Neurons in der SN aufgrund einer STN-Stimulation. Die Stimulation
in jeder der 15 und 16 ereignen
sich zum Zeitpunkt = 0. Die Histogramme und Rasterdiagramme zeigen
zum Vergleich der Impulsrate sofort nach Stimulation 200 ms vor
und 800 ms nach der Stimulation.
-
iii) Extrazelluläre GABA-
und Glu-Konzentrationen bei der Mikrodialyse der Substantia nigra
während
einer STN-Stimulation
-
Die
gegenwärtigen
Daten zeigen nach niederfrequenter Stimulation des STN in GAD65
transduzierten verglichen mit naiven Ratten einen signifikanten
Anstieg bei extrazellulärem
GABA. Während
der ersten 15 Min.-Fraktionen nach der LFS ergab sich in der GAD65
transduzierten Gruppe verglichen mit einem 1,5-fachen Anstieg bei
der naiven Kontrolle ein 4,4-facher Anstieg in der durchschnittlichen
GABA-Konzentration. Ebenso wurde ansteigendes extrazelluläres Glutamat
in sowohl naiven als auch GAD65 transduzierten Ratten beobachtet. 17a ist eine graphische Darstellung, die die extrazelluläre GABA-Konzentration in
dem SN während
einer STN Stimulation in naiven Ratten (N04) zeigt. 17b ist eine graphische Darstellung, die die extrazelluläre GABA-Konzentration
in dem Sn während
einer STN-Stimulation in rAAV-GAD-Ratten (N = 3) zeigt. NB: ST1-
2 Min. niederfreq. Stim., ST2- 5 Min. niederfreq. Stim..
-
18A–F
ist eine Fotographie, die in vivo die AAV-GAD65 Expression in naiven
und GAD65 transduzierten Tieren zeigt. A, B, C und D zeigen die
GAD65 Expression im STN, die mit GAD65 Ab (Boehringer) festgestellt
wird. A und C zeigen eine endogene GAD65 Expression von naivem STN.
In B und D, rAAV-GAD65 transduzierter STN wird ein Anstieg von GAD65
exprimierenden Zellkörpern
gezeigt. E und F, GAD65 Expression im Hippocampus. E, naiv. F, rAAV-GAD65
transduziert.
-
Beispiel 7: In Vivo Primatenuntersuchungen
-
Methoden
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i) Subjekte
-
In
den biologischen Forschungslaboren an der Universität von Illinois
wurden sieben Rhesusaffen gehalten. Die Affen wurden in Quartieren
mit einem 12 Stunden dauernden Licht-/Dunkelzyklen gehalten. Die
Tiere erhielten ad libitum Nahrung und Wasser. Die Untersuchung
wurde gemäß den bundesstaatlichen
Vorschriften geeigneter Tierpflege und mit Zustimmung von sowohl
der Schule der Presbyterianer als auch dem Tierpflegekomitee der
Universität
von Illinois ausgeführt.
-
-
-
ii) Verhaltenstest
-
Klinische Bewertung
-
Eine
klinische Bewertungsskala (CR-Skala) wurde monatlich vor und nach
der MPTP-Verabreichung verwendet,
um den klinischen Zustand der Affen unter Verwendung einer vorher
bestätigten
Erfassung (Kurlan et al. (1991) Ann Neurol. 29: 677–9; (Kurlan
et al. (1991) Mov. Disord. 16: 111–8; Jagust et al. (1997) Ann
N Y Acad Sci. 826: 254–62;
Emborg et al. (1998) J Comp Neurol. 401_253–65) quantitativ zu beurteilen.
Alle Beurteilungen wurden von Videobandaufnahmen durch einen trainierten
Beobachter erhalten, der blind für
die Behandlungsbedingungen ist. Die Skala umfasst Beurteilungen
von Zittern (0–3
für jeden
Arm), Haltung (0–2), Gang
(0–5),
verlangsamte Bewegungen (0–5),
Gleichgewicht (0–2),
Gesamtbewegungsfähigkeit
(gross motor skills) (0–4
für jeden
Arm), Verteidigungsreaktion (0–2)
und Frieren (0–2).
Die Punktezahl wurde als die Summe der Merkmale aus insgesamt 32
Punkten erhalten, wobei 0 einer normalen Punktebewertung und 32
einer äußerst ernsten
Unfähigkeit
entspricht. Auftreten von Dyskinesie, psychologischen Störungen und
Erbrechen wurden ebenso aufgenommen.
-
Aktivitätsüberwachen
-
Jeder
Affe wurde mit Ketamin (10 mg/Kg, i.m.) beruhigt und mit einer Affenweste
ausgestattet, die einen PAM2 Aktivitätsmonitor (IM Systems, Baltimore,
MD; Emborg et al., (1998) J Comp Neurol. 401: 253–65) in
der innenseitigen Rücktasche
enthält.
Diese Monitore erfassen Beschleunigung. Jedesmal tastet ein Monitor eine
Beschleunigung ab, die einen Schwellenwert von 0,1 G überschreitet
und ein elektrischer Impuls wird erzeugt und aufgezeichnet. Somit
stellt jeder Impuls 234 ms einer Beschleunigung über den 0,1 G-Schwellenwert dar.
Die Anzahl der Impulse wird für
einen vorgewählten
Zeitraum (1 Min.) ausgedrückt.
Nach einer Dauer von einer Woche wurden die Tiere erneut mit Ketamin (15
mg/Kg, i.m.) beruhigt, die Jacken entfernt, und der Aktivitätsmonitor
an einen Macintosh Computer angeschlossen und die Daten werden heruntergeladen.
Die Daten werden als Mittelwerte eines jeden 12 Stunden dauernden
Licht/Dunkelzyklus ausgedrückt.
-
iii) MRI-Scanning (MRI)
-
Alle
stereotaktischen Injektionen wurden unter MRI-Führung ausgeführ. Die
MRI-Szintigramme
wurden in einer 1,5 T Sigmaeinheit ausgeführt. Die Tiere wurden für den Transport
und das Scanning mit Telazol (4–6
mg/Kg, i. m.) betäubt.
Atropin (0,02–-0,04 mg/Kg, s. c.)
wurde ebenfalls verabreicht. Lebenszeichen wurden über den
Vorgang und bis zur Aufwachantwort überwacht. Die Tiere wurden
in einen MRI verträglichen Stereotaxisrahmen
gesetzt bzw. gelegt. Die Kopforientierungskoordinaten wurden aufgenommen,
um die Kopfposition während
der Operation zu wiederholen. T1 und T2 gewichtete Bilder wurden
erhalten als auch eine 3D Rekonstruktion mit einer Scheibendicke
von 1 mm. Die Koronalnull bzw. Frontalnullebene wurde durch die
Lokalisation von mit einem Pflanzenöl gefüllten Ohrstäbchen identifiziert.
-
iii) Chirurgische Verfahren
-
MPTP Behandlung
-
Injektionen
in die Carotiden wurden gemäß unserer
vorher veröffentlichten
Protokolle (Kordower et al. (1994) Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 91:
10898–902),
(Emborg and Colombo (1994) Mol Chem Neuropathol. 21: 5–82), (Emborg
et al. (1998) J. Comp Neirol. 401: 253–65) ausgeführt. Die Affen wurden zuerst
mit Ketamin (10 mg/Kg, i. m.) beruhigt und dann wurde die Betäubung mit
Isofluran (1–2%)
eingeleitet und aufrechterhalten. Jedes Tier erhielt vor dem Einschneiden
eine prophylaktische Antibiotikabehandlung (Cefazolin 25 mg/Kg,
i. v.). Die Tiere wurden in die Rückenlagenposition gebracht,
wobei der Nacken überstreckt
und leicht nach links gedreht wird. Unter sterilen Bedingungen wurde
eine Nummer 15 Klinge verwendet, um die Haut entlang der Medialkante
des Musculus Esternocleidomastoide durchzuschneiden. Die Karotishülle wurde
unter Verwendung von genauen Irisscheren (fine iris scissors) geöffnet und
die Arteria carotis communis, Vena jugularis interna und die Vagusnerven
wurden identifiziert. Die Arteria carotis communis wurde unterhalb
der Karotisverzweigung aufgedeckt bzw. freigelegt. Ein Seidenfaden
(2.0) wurde um die Arteria carotis communis gewunden, während die
Arteria carotis externa identifiziert wurde, wobei die Arteria thyroidea
superior distal zu der Gabelung abzweigend gesehen wird und abgeklemmt
wird. Eine 27-G Butterflynadel wurde in die Arteria carotis communis
in einer retrograden Richtung zu der Richtung des Blutflusses eingefügt und 20
ml einer 3 mg MPTP-HCl
enthaltenden Salzlösung
wurden mit einer Rate von 1,33 ml/Min. (15 Min.) infundiert. Nachdem
die Infusion abgeschlossen war wurden 3 ml einer NachspülSalzlösung zugeführt. Die
Nadel wurde aus der Arteria carotis herausgezogen und ein kleines
Stück eines
Gelschaums wurde verwendet, um einen fokalen Druck auf das durchstoßene Gefäß anzuwenden.
Die Muskulatur, SC-Gewebe und die Haut wurden dann auf routinemäßige Weise
geschlossen. Buprenex (0,01 mg/Kg, i. m.) wurde auf die Aufwachantwort
und 24 Stunden nach der Operation gegeben.
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rAAV Injektionen
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Mindestens
6 Monate nach der letzten unilateralen MPTP Verabreichung (siehe
Tabelle 6) in die Karotis erhielten die Tiere intracerebrale AAV
Injektionen. Die Affen wurden mit Isofluran (1–2%) intubiert und betäubt. Die
Affen wurden in der gleichen Orientierung, die während des MRI-Szintigramms verwendet
wurde in den Stereotaxisrahmen gelegt. Unter sterilen Bedingungen
wurde über
die Kopfhaut ein koronaler bzw. kranzförmiger Einschnitt gemacht.
Der Eintrittspunkt wurde entsprechend zu seiner Entfernung von der
MRI berechneten Nullmarke identifiziert und dann wurde ein Eintrittsloch
gebohrt. Die Bloßlegung
des Sinus sagitalis superior diente als der Mittelliniennullpunkt.
Bevor die Spritze mit dem Vektor beladen wurde, wurde eine 20%-ige Mannitollösung aufgezogen.
Der Vektor wurde nach Schütteln
der Ampulle für
einige Sekunden vor Injektion aufgezogen. Der Vektor wurde in einem
Verhältnis
von einem Teil Virus + ½ Teil
20% Mannitol (bspw. 10 μl AAV
+ 5 μl Mannitol)
vermischt. Die Erfassung der Rindenoberfläche wurde aufgenommen und die
Hamiltonspritze wurde auf das Target gesenkt. Die Infusion des Vektors
wurde mit einer an dem Stereotaxismikromanipulator angebrachten
Infusionspumpe ausgeführt.
Die Infusionsrate betrug 1,0 μl/Min.
Nachdem die Injektion abgeschlossen war, wurde 3 Minuten gewartet
bevor die Spritze zurückgezogen
wurde. Die Nadelstärke
betrug 22S (25 μl
und 50 μl
Spritzen gemäß des gesamten
Endvolumens, wobei die Hamiltonspritzenmodelle 1701 und 1705 entfernbare
Nadeln und Teflonspitzentauchkolben aufweisen). Das Target war der
Nucleus Subthalamicus, ipsilateral zu der MPTP Infusion in die Karotis.
Identische Infusionsverfahren wurden für die experimentellen und Kontrolltiere
verwendet. Anschließend
an die Injektionen wurden die Bohrlöcher mit einem Gelschaum gefüllt und
die Haut wurde in/mit den anatomischen Schichten geschlossen. Schmerzmittel bzw.
Analgetika (Buprenex, 0,01 mg/Kg, i. m.) wurden nach der Aufwachantwort
und 24 Stunden nach der Operation verabreicht. Von einer prophylaktischen
Antibiotikabehandlung wurde abgesehen, um eine mögliche Wechselwirkung mit einer
Lentivirustransfektion zu verhindern.
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iv) Autopsie, Gewebepräparation
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Drei
Monate rAAV Infusionen, wonach 4 Affen (siehe Tabelle 5) mit Pentobarbital
(25 mg/kg, i. v.) betäubt
und transcardial (vorherige intraventrikuläre Injektion von 1 ml Heparin)
mit normaler Salzlösung
(300 ml), gefolgt durch 4% Zamboni's Fixierungsmittel (400 ml) perfundiert
wurden. Die Gehirne wurden dann in einem 4%-igen Zamboni's Fixierungsmittel
für eine
48 Stunden dauernde Nachfixierung untergetaucht und durch Eintauchen
in eine abgestufte (10–40%)
Sucrose/0,1 M Phosphat gepufferte Salzlösung (PBS, pH 7.2) gefriergeschützt. Die
Hirne wurden auf einem Gleitmessermikrotom gefroren geschnitten.
Alle Schnitte wurden vor Bearbeiten in einem Frostschutzmittel aufbewahrt.
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Proben
und Gewebe wurden für
eine Analyse unspezifischer Nebenwirkungen oder Verbreitung von Viruspartikeln
erhalten. Die Serumproben wurden vor den Autopsieverfahren erhalten.
Bevor das Zamboni's Fixierungsmittel
perfundiert wurde, wurden Proben vom Herz, der Leber, Niere, dem
gestreiften Muskel und der Hoden erhalten und sofort für eine nachfolgende
PCR-Analyse auf
eine Gegenwart von AAV eingefroren. Außerdem wurden Nieren- und Leberproben
erhalten und in Zamboni's
für die
Histopathologie nachfixiert.
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v) Immunhistochemie
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Die
Schnitte durch das Mittelhirn und Striatum wurden gemäß unseres
vorausgehend veröffentlichten Protokolls
für immunhistochemisches
Färben
von TH und GAD verwendet. Die endogene Peroxidaseaktivität wurde
mit einer 20 Minuten dauernden Inkubation in einer 0,1 M Natriumperjodatlösung entfernt.
Nach 3 × 10 Minuten
Waschen in PBS plus 0,05% Triton-X (Verdünnungsmedium) wurde die Hintergrundfärbung durch eine
Inkubation von 1 Stunde in einer Tris gepufferten Salzlösung, die
3% normales Pferdeserum, 2% Rinderserumalbumin und 0,05% Triton
X-100 enthält,
blockiert. Die Schnitte wurden dann mit einem monoklonalen TH (1:20.000;
Chemicon Inc., CA) Primärantikörper für 48 Stunden
bei Raumtemperatur inkubiert. Die Schnitte wurden dann für 1 Stunde
in biotinyliertem Pferd Antimaus (TH) Sekundärantikörpern (1:100; Vector Laboratories,
Burlingame, CA) inkubiert. Nach 12 × 10 Minuten Waschen in Verdünnungsmedium
werden die Schnitte für
75 Minuten in das Avidin-Biotin
(ABC; „Elite" kit, Vector Laboratories)
Substrat (1:1.000) gestellt. Die Schnitte wurden dann in einem 0,1
M Imidazol/1,0 M Acetatpuffer, pH 7.4 gewaschen und dann in einer
Farbstofflösung,
die 0,05% 3,3'-Diaminobenzidin
und 0,05% H2O2 enthält, zur
Reaktion gebracht.
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Die
Kontrollen bilden auf identische Weise bearbeitetes Gewebe, abgesehen
von einer Verwendung des Primärantikörperlösungsmittels
oder eines irrelevanten Immunglobulin G (IgG) anstelle des Primärantikörpers. Die
Schnitte wurden auf Gelatine beschichtete Objekträger aufgebracht,
dehydriert und Deckgläser
wurden mit Permount aufgeschichtet.
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Zusätzliche
Schnitte wurden aufgebracht und mit DPX mit einem Deckglas eingedeckt,
um mit Ultraviolettlicht eine GFP Fluoreszenz zu beobachten.
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Ergebnisse
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i) Allgemeine Beobachtungen
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Alle
Tiere vertrugen ohne Komplikationen die MPTP-Läsion und die AAV Injektionen.
Die Tiere erhöhten
oder behielten ihr Gewicht über
die Untersuchung hinweg und zeigen keine Hinweise auf Übelkeit,
Erbrechen, Diarrhoea, Anzeichen von Schwachheit, Fieber oder Infektion. Über die
Untersuchung hin zeigten sie sich während der Testsitzungen kooperativ
und sprachen auf Futterstimuli (siehe nachfolgende Tabelle 7) an.
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ii) Klinische Beurteilung
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Vor
der Verabreichung von MPTP zeigten alle Tiere ein Verhalten, dass
auf normale junge erwachsene männliche
Rhesusaffen deutet. Sie waren schnell mit regelmäßigen Bewegungen und zeigten
keine neurologischen Störungen.
Wie unter Verwendung der Beurteilungsskala beurteilt punkteten in
dem Vor-MPTP Zustand alle Tiere 0. Es gab keine Änderungen in der klinischen
Beurteilungspunktzahl während
der zwei Wochen vor der MPTP Behandlung.
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Nach
der Infusion in die Karotis ergab sich eine signifikante Variabilität bei dem
Parkinsonzustand der Tiere und weiterhin in ihren motorischen Störungen.
Die MPTP Infusionen wurden wiederholt. Nach dem dritten MPTP schienen
einige Tiere leicht bzw. mild Halbparkinsonsch zu sein, während insbesondere
ein Tier (6474) schwer Halbparkinsonsch erschien, Zittern, gebeugte
Haltung und beeinträchtigte
motorische Fähigkeiten
in der Hand kontralteral zu der Infusion zeigte, als auch eine Gleichgewichtsstörung, gebückte Haltung,
Bradykinesie und langsames spontanes sich im Kreis bewegen ipsilateral
zu der Läsionsseite
(siehe Tabelle 8).
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Die
Tiere erholten sich ereignislos von der rAAV Operation. Zwei Affen
zeigten eine mittelmäßige Verbesserung
in ihrer klinischen Punktezahl bzw. ihrem Score. Interessanterweise
verbesserte 6446, der das höchste
Gesamtvolumen von Vektor und Mannitol erhielt, seine Punktzahl.
Ein anderer Affe, 6485, zeigte ebenfalls eine gewisse Verbesserung.
Die übrigen
Tiere zeigten keine signifikanten Änderungen.
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Vor
einer Behandlung waren die allgemeinen spontanen Aktivitätsgrade,
die in dem Heimatkäfig
(home cago) mit einem persönlichen
Aktivitätsmonitor,
der in einer Primatenjacke lokalisiert war, erfasst wurden, denen ähnlich,
die in vorhergehenden Untersuchungen beobachtet wurden. Wie bei
der klinischen Beurteilung zeigen die Tiere nach MPTP Behandlung
unterschiedliche Aktivitätsgrade
während
des Tages. 19A und 19B sind
Rasterdiagramme, die die Aktivität
vor (A) und nach (B) GAD67 Behandlung (Affe 6482) zeigen. Beachte
die Hügel
und Täler,
die der Aktivität
während
des Tages beziehungsweise der Nacht entsprechen. In allen den Fällen wurde
ein zirkadianer Rhythmus beobachtet und blieb nach AAV Operation
(19) unverändert.
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Im
Allgemeinen nahm die Aktivität
des Tieres während
des Tages nach MPTP Behandlung ab. Nach AAV Operation war die Aktivität von zwei
Tieren, die GAD67 erhielten, erhöht
(9).
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iv) TH Immunfärbung
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Die
Schnitte durch das Mittelhirn zeigten unterschiedliche Grade einer
Degeneration von TH immunreaktiven Neuronen innerhalb der Substantia
nigra pars compacta ipsilateral zu der MPTP Infusion in die Karotis
Rhesusaffe 6474 zeigte einen umfassenden Verlust von TH-ir Neuronen
innerhalb der zentralen und ventrolateralen Abschnitte der A9 Region,
während
der ventral tegmantale A10 Bereich minimal beeinflusst war. Außerdem wurde
ebenfalls ein starker Verlust von TH-ir positiven Fasern in dem
Caudate und Putamen beobachtet. Drei der 4 Tiere (Rh # 6436, 6442,
6482) zeigten eine minimale neuronale Degeneration innerhalb der Substantia
nigra pars compacta als auch eine milde Abnahme einer TH Immunfärbung in
dem Striatum ipsilateral zu der Stelle der MPTP Infusion in die
Karotis.
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Diese
Untersuchungsergebnisse entsprechen den mit der klinischen Beurteilungspunktzahl
erhaltenen Daten, bspw. zeigte RH 6474 starken Parkinsonismus (höhere Punkzahl
in der Beurteilungsskala) und hatte den umfangreichsten Verlust
von TH positiven Zellen und Fasern in dem nigrastriatalen System.
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v) GFP Immunfluoreszenz
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Die
rAAV-GFP behandelten Affen (6436 und 6442) zeigten GFP positive
Zellen, die auf den Nucleus Subthalamicus ipsilateral zu der rAAV
Injektion begrenzt sind. Die Zellkörper wurden leicht identifiziert
und in der Zahl auf 6–10
positive neuronenähnliche
Zellen pro Tier begrenzt. Im Gegensatz dazu zeigten keine Affen, die
rAAV-GAd erhielten GFP positive Zellen. 20A und 20B sind Fotographien einer GFP Immunfärbung an der
Injektionsstelle (GFP Antikörper
von Clontech Palo Alto California). 21 ist
ein ausführlicheres
Bild von 16, die in (A) mit GFP Antikörper gefärbte neuronenähnliche
Zellen zeigen, während
in (B) mit GFP Antikörper
gefärbte
gliaähnliche
Zellen gezeigt sind.
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vi) GAD Immunfärbung
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Die
rAAV-GFP und rAAV-GAD behandelten Tiere zeigten keine Anzeichen
einer anatomischen Zerstörung
in dem Bereich der Injektion und die Neuronen zeigten eine normale
Morphologie. In den rAAV-GFP behandelten Tieren (6442 und 6436)
wurde GAD in den Bereichen, in denen es normalerweise gefunden wird, wie
beispielsweise der Substantia nigra pars reticulata, dem Striatum,
Thalamus und cerebralen Cortex beobachtet. Die Immunfärbung zeigte
keine Unterschiede zwischen der AAV-GFP behandelten Seite und der
einen nicht behandelten.
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Im
Vergleich zeigten die rAAV-GAd behandelten Tiere eine erhöhte GAD
Färbung
in dem Nucleus Subthalamicus ipsilateral zu der AAV Injektion. RH
6474 (GAD65) zeigte lediglich einen leichten Anstieg von GAD positiven
Fasern. Rh 6485 (GAD67) zeigte jedoch eine kräftige Expression von GAD, die über den
NEUROPIL des subthalamischen und unmittelbar angrenzenden Bereich
verteilt ist. 22 ist eine Fotographie einer
GAD Immunfärbung
von rAAV-GAD behandelten Affen. Es kommt dort ein Anstieg bei der
Immunfärbung auf
der rAAV-GAD behandelten rechten Seite vor. Die Morphologie der
Region bleibt nach der Operation unverändert.
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Der
experimentellen Ergebnisse scheinen zu zeigen, dass die MPTP-Läsion in
den meisten der Tiere ein leichtes parkinsonsches Syndrom induziert.
In drei der vier Tiere, die einer post mortem Bewertung unterzogen
wurden zeigten der dopaminerge Marker TH eine minimale neuronale
Degeneration innerhalb der Substantia nigra pars compacta als auch
eine leichte Abnahme der TH Immunfärbung in dem Striatum ipsilateral zu
der Seite einer MPTP Infusion in die Karotis.
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Die
AAV Operation beeinträchtigte
die Tiere nicht weiter. Die Affen hielten oder erhöhten ihr
Körpergewicht über die
Untersuchung hinweg, ihr zirkadianer Rhythmus blieb intakt (wie
durch den Aktivitätsmonitor
erfasst) und die Tiere zeigten keine Anzeichen einer unspezifischen
neurologischen Störung
oder Infektion.
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Verhaltensmäßig zeigten
6446 (GAD65 20 + 10) und 6485 (GAD67 10 + 5), wie durch die klinische Bewertungsskala
erfasst, mittelmäßige Verbesserungen
in ihren Parkinsonschen Anzeichen. Die Aktivität erhöhte sich in den zwei Tieren,
die GAD67 erhielten. Histologisch zeigten lediglich rAAV-GFP Affen
eine GFP Immunfluoreszenz in 6–10
Zellen in dem Nucleus Subthalamicus ipsilateral zu der rAAV Injektion.
Die rAAV-GAD behandelten Tiere zeigten einen leichten bis starken
Anstieg der GAD Expression in dem Nucleus Subthalamicus.
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Gemeinsam
zeigen diese Ergebnisse die phänotypische
Verbesserung von Parkinsonratten anschließend an eine stereotaktische
Injektion eines rAAV, das Glutaminsäure-Decarboxylase 65 und 67
in dem Nucleus Subthalamicus exprimiert. Halbparkinsonsche Ratten
wurden durch unilaterales Setzen einer Läsion in dem medianen Vorderhirn
Strang mit 6-Hydroxydopamin (6-OHDA)
erzeugt. Die 6-OHDA Läsion
erzeugte eine ipsilaterale Vorspannung in der Kopfposition und eine
Drehbewegungsasymmetrie, wobei die abnehmende Vorderpfoten berührungs-
und Fortbewegungsaktivität
als quantitative Marker des PD Phänotyps verwendet wurden. Um
die STN Aktivität
zu hemmen, wurden hochtitrige rekombinante AAV Vektoren erzeugt,
die menschliche Glutaminsäure-Decarboxylase
(GAD65/67) exprimieren und stereotaktisch in den ipsilateralen STN
injiziert wurden. Die Expression der transgenen menschlichen GAD65/67
mRNA und Proteine wurde durch Realzeit quantitative RT-PCR und Immunhistochemie
nachgewiesen. Unter Verwendung einer in vivo Mikrodialyse wurde
das extrazelluläre
GABA und Glutamat in dem SN in Reaktion auf die niederfrequente
Stimulation des STN (STN-LFS) bewerte bzw. abgeschätzt. In
chronischen (gealterten) PD-Ratten, denen rAAVGAD65/67 in das STN
verabreicht wurde, wurde die Drehbewegungsasymmetrie gelindert und
die Vorderpfotenberührungs-
und Fortbewegungsaktivität
wurde verbessert. Von Interesse ist, dass in Ratten, denen vor der
MFB 6-OHDA Läsion
rAAVGAD65/67 Vektoren verabreicht wurden, alle Asymmetrien merklich
verbessert wurden, wobei sich der Verhaltensphänotyp dem normaler Tiere annäherte. Mikrodialysedaten
zeigen ebenfalls einen signifikanten Anstieg von extrazellulärem GABA
in GAD transduzierten Ratten verglichen zu normalen Ratten nach
STN-LFS. Diese Ergebnisse
legen nahe, dass Transduktion von GAD Isoformen in die STN unter
Verwendung von rAAV Vektor die Überaktivität von Targetneuronen
in PD-Ratten hemmen können und
könnte
einen starker Schutz gegenüber
neurotoxischen INSULTS auf dopaminerge Neurone bereitstellen.
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Beispiel 8: GAD65 Transduktion
des Nucleus Subthalamicus ändert
die Wirkung erregender Projektionen zu der Substantia nigra.
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Dieses
Beispiel zeigt die Änderung
bei erregenden Projektionen zu der Substantia nigra. Der Nucleus Subthalamicus
weist eine bedeutende erregende Verbindung mit der Substantia nigra
(SN) auf. Bei der Parkinson Krankheit führt eine Überaktivität in der STN zu einer fortschreitenden
Degeneration von Dopaminneuronen in der SN, als auch den gemeinsamen
Merkmalen des Parkinsonismus, wie beispielsweise Zittern, Steifigkeit
und Bradykinesie.
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Die
SN normaler Ratten und Ratten, die mit dem rekombinanten assoziierten-Adenovirus
(rAAV), das das Gen für
menschliche Glutaminsäure-Decarboxylase
65 (rAAV CBA-hGAD65)
enthält,
welche in Neuronen Glutamat zu GABA umwandelt, behandelt wurden,
wurden verwendet, um extrazelluläre
Elektrophysiologie und Mikrodialyse durchzuführen. Der mediale Vorderhirnstrang
wurde mit einer Läsion
versehen nachdem das Virus in den STN injiziert wurde, um PD nachzubilden.
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Die
Ergebnisse von den extrazellulären
Aufnahmen des SN während
einer STN-Stimulation in normalen Ratten (n = 4) zeigten 78% (n
= 14/19 Neurone) erregende Antworten, 5% (n = 1/19) hemmende und
21% (n = 4/19) mit keiner Antwort. In GAD transduzierten Ratten
(n = 5) zeigten die Ergebnisse 17% (n = 3/18 Neurone) erregende
Antworten, 78% (n = 14/18) mit hemmenden und 5% (n = 1/18) mit keiner
Antwort. Die Mikrodialyseexperimente ermittelten einen 4,4 fachen
Anstieg in der durchschnittlichen GABA-Konzentration im SN von GAD
transduzierten Ratten (n = 4) während
niederfrequenter (10 Hz, 5')
elektrischer Stimulation des STN verglichen zu einem 1,5 fachen
Anstieg bei den Kontrollratten (n = 3).
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Diese
Experimente zeigen, das GAD Transduktion von Neuronen im STN die
Hemmung im SN erhöht und
die erregende Wirkung einer STN Stimulation auf Neurone in der SN
vermindert, was die Symptome von PD lindern kann. Dies zeigt, dass
Auswechseln einer erregenden Projektion von dem STN zu der SN in
eine hemmende Projektion unter Verwendung eines Gen-therapeutischen
Ansatzes die Symptome von PD lindert.
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