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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Herstellungsverfahren einer Sicherheitsunterlage
(bzw. eines Notlaufrings) aus vernetztem und expandiertem Elastomer
mit geschlossenzelliger Zellstruktur, wobei die genannte Unterlage
dazu bestimmt ist, auf einer Radfelge im Inneren eines Luftreifenmantels
montiert zu werden, einen vernetzbaren und expandierbaren Rohling,
der dazu bestimmt ist, die genannte Unterlage im vernetzten und
expandierten Zustand zu bilden, eine solche Unterlage und ein Verfahren
zur Verringerung der inneren Erhitzung dieser Unterlage bei Fahrt
infolge eines Druckabfalls. Dieser Notlaufring bzw. diese Sicherheitsunterlage
ist verwendbar, um Reifen von Fahrzeugen des Zweiradtyps oder von
Kraftfahrzeugen wie Motorräder oder
Wagen auszustatten.
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Die
Verwendung von Sicherheitsunterlagen aus Elastomeren mit geschlossenen
Zellen für
Wettbewerbsreifen ist bekannt, die dazu bestimmt sind, auf unebenen
Strecken der Art "rallye-raid" zu fahren.
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Diese
zellulären
Unterlagen sollen die Fahrt bei Druck Null oder sehr verringertem
Druck gestatten, indem sie nach einer Durchbohrung des Mantels die
Reifenfunktion des Mantels sicherstellen, und zwar über eine
Strecke, die besonders von den mehr, oder weniger harten Bedingungen
abhängt,
die die Fahrt kennzeichnen.
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Die
zellulären
Unterlagen, die für
Motorräder
verwendet werden, weisen üblicherweise
eine torusförmige
Form auf, sowie, vor ihrer Montage auf der Radfelge, ein Volumen,
das ein wenig größer ist
als das des Innenraums des Mantels, so daß sie ständig die Gesamtheit des Innenraums der
entsprechenden Mäntel
einnehmen sollen, um sie bei Druck Null abzustützen.
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Solche
Unterlagen werden im allgemeinen durch Extrusion einer vernetzbaren
und expandierbaren Kautschukzusammensetzung, die einer thermomechanischen
Arbeit unterzogen wurde, und dann durch Vulkanisation und Expansion
dieser extrudierten Zusammensetzung erhalten, um aufgrund der thermischen
Zersetzung eines Quellmittels, das von Anfang an in der Kautschukzusammensetzung
vorliegt, eine vernetzte expandierte Unterlage zu erhalten.
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Unter
harten Fahrtbedingungen bei Druck Null führt die Erwärmung der Unterlage zu einer
Erhöhung der
Durchlässigkeit
der Zellenwände
und demzufolge zu einem allmählichen
Entweichen eines Teils des Gases, das in der Unterlage enthalten
ist. Daraus ergibt sich, daß sich
das Volumen der Unterlage verringert; so daß diese nach Verlauf einer
gewissen Zeit nicht mehr wirksam die Reifenfunktion des Mantels
sicherstellt.
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Diese
innere Erwärmung
ist auch imstande, die Unterlage nach Ablauf einer bestimmten Zeit
vollständig
zu schädigen.
Es kann dann keine Fahrt mehr vorgenommen werden.
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Die
zellulären
Unterlagen, die für
Kraftfahrzeuge verwendet werden, sind außer im Fall der Fahrt mit Plattfuß nach einem
Druckabfall nicht dazu vorgesehen, von sich aus die Gesamtheit des
Innenraums eines Reifens einzunehmen, da sie durch die Aufpumpluft
des Reifens während
der Fahrt mit Normaldruck zusammengedrückt sind. Die selben Nachteile
aufgrund der inneren Erwärmung
der Unterlage können
in Folge dieses Druckabfalles auftreten.
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In
der Vergangenheit hat man danach getrachtet, so vorzugehen, daß eine Unterlage
aus Zellen für ein
Kraftfahrzeug sich neren eines Reifenmantels nach einem Druckabfall
ausreichend derart ausdehnen kann, daß sie sich wirksam auf dem
Mantel bei der Fahrt mit Plattfuß anlegt. Zu diesem Zweck hat
man vorgeschlagen, diese Unterlage mit einem Fluid zu versehen,
das bei Atmosphärendruck
bei einer Temperatur verdampfbar ist, die zwischen 29°C und 135°C und bevorzugt
zwischen 50°C
und 90°C
liegt. Für
die Beschreibung einer derartigen Unterlage speziell für ein Automobil
wird auf das englische Patentdokument GB-A-2 013 143 verwiesen.
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Die
Kautschukzusammensetzung, die für
die Unterlage verwendet wird, die in diesem Dokument beschrieben
ist, basiert vorzugsweise auf der Basis eines Polyethylenschaums.
Diese Zusammensetzungen können
auch auf der Basis eines Polypropylenschaums, eines Polyurethanschaums,
auf der Basis eines Verschnitts aus Nitrilkauschtuk und Polyvinylchlorid
oder auch 1,2-Polybutadien vorliegen.
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Was
das verwendete Fluid angeht, soll es ein Quellen der Unterlage bei
Fahrt mit Plattfuß gestatten, wenn
es aufgrund der Temperaturerhöhung
im Inneren des Mantels verdampft. Dieses Fluid kann aus Ethylenoxid,
Methylchlorid, "Freon", einwertigen Alkoholen,
zweiwertigen Alkoholen oder Wasser bestehen.
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Es
wird darauf hingewiesen, daß diese
Unterlage nicht darauf abzielt, die innere Erwärmung bei Fahrt auf Plattfuß zu minimieren.
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Die
Anmelderin hat auf überraschende
Weise festgestellt, daß die
Kombination von Wasser in einer Menge, die von 3 bis 6 pce (pce:
Gewichtsteile auf hundert Gewichtsteile des Elastomers bzw. der
Elastomere) einem Dienelastomer, das einen Molanteil an Einheiten,
die aus Dienen hervorgegangen sind, von weniger als 15% besitzt,
um einen ersten thermomechanischen Arbeitsschritt eines Verfahrens
zur Herstellung einer vernetzten und expandierten Elastomer-Sicherheitsunterlage
mit einer Zellenstruktur mit geschlossenen Zellen durchzuführen, wobei
die genannte Unterlage dazu bestimmt ist, auf einer Radfelge im
Inneren eines Reifenmantels montiert zu werden, wobei das genannte
Verfahren im wesentlichen daraus besteht, daß
- – in diesem
ersten Schritt eine Kautschukzusammensetzung geknetet wird, die
mindestens das genannte Dienelastomer, das genannte Wasser, ein
Quellmittel zur Bildung der Zellstruktur und ein Vulkanisationssystem
enthält,
- – in
einem zweiten Formgebungsschritt der Kautschukzusammensetzung, die
nach Ende des ersten Schritts erhalten wurde, eine Form verliehen
wird, zum Beispiel durch Spritzguß oder durch Extrusion, um einen
Rohling einer vernetzbaren und expandierbaren Unterlage mit vorbestimmtem
Querschnitt zu erhalten, und
- – in
einem dritten Aushärteschritt
der Rohling, der im Verlauf des zweiten Schritts erhalten wurde,
einer vorläufigen
Aushärtung
in einer Form unterzogen wird, und dann der vorgehärtete und
ausgeformte Rohling einer Expansion und einer Vulkanisation unterzogen
wird, um eine vernetzte und durch Zersetzen des Quellmittels expandierte
Unterlage zu erhalten,
es gestattet, eine vernetzte und
expandierte Unterlage zu erhalten, die bei Fahrt nicht die vorgenannten
Nachteile des Volumenverlusts und der Verschlechterung aufweist,
die durch eine übermäßige, innere
Erwärmung erzeugt
werden.
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Unter
einem Dienelastomer versteht man in bekannter Weise ein Elastomer
(Homopolymer oder Copolymer), das mindestens teilweise von Dienmonomeren
(Monomere mit zwei konjugierten oder nichtkonjugierten Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen)
abgeleitet ist.
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Von
den Dienelastomeren, die einen Molanteil von Einheiten, die aus
Dienen hervorgegangen sind, von weniger als 15% besitzen (diese
Dienelastomere werden im allgemeinen als "im wesentlichen gesättigt" bezeichnet), benutzt man bevorzugt
Copolymere von Isobutylen und einem anderen Comonomer, wie Isopren (zur
Herstellung von Butylkautschuken oder "IIR")
oder p-Methylstyrol (zur Herstellung von "EMDX"-Elastomeren, wie
die, die unter der Bezeichnung "EXXPRO" vertrieben werden),
besonders aufgrund ihrer geringen Luftdurchlässigkeit.
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Es
wird darauf hingewiesen, daß die
halogenierten Versionen dieser Copolymere von Isobutylen und Isopren,
besonders die chlorierten oder bromierten ("BIIR"-
oder "CIIR"-Kautschuke bzw.
Bromobutyl- und Chlorobutyl-Kautschuke) ebenfalls verwendbar sind.
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Das
Quellmittel, das im ersten Mischungsschritt verwendet wird, kann
zu dem Dienelastomer und den anderen Bestandteilen der Kautschukzusammensetzung
in einer Menge von 15 bis 30 pce zugegeben werden; es handelt sich
vorzugsweise um Azobisformamid.
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Nach
einem anderen Merkmal der Erfindung kombiniert man mit dem genannten
Dienelastomer einen verstärkenden
Füllstoff,
der Ruß und
10 bis 30 pce und bevorzugt 15 bis 25 pce Silicium aufweist, um
den genannten ersten Schritt durchzuführen.
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Tatsächlich haben
Versuche gezeigt, daß in
den zu vulkanisierenden Rohlingen zur Herstellung vernetzter und
expandierter Unterlagen, die als verstärkenden Füllstoff keine Kieselsäure enthalten,
sondern zum Beispiel nur Ruß,
eine beträchtliche
und rasche Zersetzung des Quellmittels während der genannten vorläufigen Aushärtung stattfindet,
und zwar aufgrund der Anwesenheit von Wasser im Rohling. Diese Zersetzung
des Quellmittels wirkt sich in einer verfrühten Expansion des Rohlings
während
dieser vorläufigen
Aushärtung
aus, was es schwierig macht, den vorgehärteten Rohling auszuformen,
ohne ihn zu beschädigen.
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Man
konnte bestätigen,
daß die
Gegenwart von Kieselsäure
im Rohling es gestattet, diese unerwünschte Zersetzung des Quellmittels
während
der vorläufigen
Aushärtung
zu verhindern und demzufolge ein Ausformen unter befriedigenden
Bedingungen zu gestatten.
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Es
wird darauf hingewiesen, daß die
dem Dienelastomer während
des ersten Knetschrittes zugesetzte Kieselsäure vorteilhafterweise hydratisiert
sein kann, so daß das
so durch die Kieselsäure
eingebrachte Wasser in der obengenannten Menge von 3 bis 6 pce mit
dem Elastomer kombiniert wird.
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Die
Kieselsäure,
die verwendet werden kann, um die erfindungsgemäße Unterlage herzustellen,
kann jede verstärkende
Kieselsäure
sein, die dem Fachmann bekannt ist, besonders jede Fällungskieselsäure oder pyrogene
Kieselsäure,
die eine BET-Oberfläche
sowie eine spezifische CTAB-Oberfläche aufweist, die alle beide
kleiner sind als 450 m2/g, wobei jedoch
hochdispergierbare Fällungskieselsäure bevorzugt
ist.
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In
der vorliegenden Ausarbeitung ist die spezifische BET-Oberfläche in bekannter
Weise nach der Methode von Brunauer-Emmett-Teller bestimmt worden,
die in "The Journal
of the American Chemical Society", Band
60, Seite 309 vom Februar 1938 beschrieben ist und der Norm AFNOR-NFT-45007
(November 1987) entspricht; die spezifische CTAB-Oberfläche ist die äußere Oberfläche, die
nach der selben Norm AFNOR-NFT-45007
vom November 1987 bestimmt wird.
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Unter
einer hochdispergierbaren Kieselsäure versteht man jede Kieselsäure, die
in hohem Maße
zur Desagglomeration und zur Dispersion in einer Elastomermatrix
befähigt
ist, beobachtbar durch Elektronenmikroskopie oder optische Mikroskopie
auf Dünnschnitten.
Als nicht einschränkende
Beispiele solcher bevorzugter, hochdispersibler Kieselsäuren kann
man zum Beispiel die Kieselsäuren
Zeosil 1165 MP und 1115 MP der Firma Rhodia benennen.
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Es
wird ausdrücklich
darauf hingewiesen, daß unter
Kieselsäure
auch Gemische von unterschiedlichen Kieselsäuren, wie sie oben beschrieben
sind, zu verstehen sind.
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Man
kann auch nicht hochdispergierbare Kieselsäuren verwenden, wie die Kieselsäure Ultrasil
VN3 der Firma Degussa.
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Als
Ruß sind
besonders die Rußsorten
des Grades 3 geeignet, cvie N339, N347, N375, sowie Rußsorten
der Grade 5, 6 oder 7. Der Massenanteil des Rußes, der in dem verstärkenden
Füllstoff
vorliegt, kann sich in wei ten Grenzen ändern, wobei diese Menge bevorzugt
im Bereich von 40 bis 60% liegt, und zwar für einen Massenanteil der Kieselsäure, der
von 60 bis 40% reicht.
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Ein
vernetzbarer und expandierbarer, erfindungsgemäßer Rohling einer Elastomer-Sicherheitsunterlage
mit geschlossenzelliger Zellstruktur, die mindestens ein Dienelastomer
und Wasser aufweist, ist so (geartet), daß das genannte Dienelastomer
einen Molanteil an Einheiten besitzt, die aus Dienen hervorgegangen sind,
der unter 15% liegt, und das Wasser im genannten Rohling in einer
Menge von 3 bis 6 pce vorliegt.
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Nach
einem anderen Merkmal der Erfindung enthält dieser vernetzbare und expandierbare
Rohling einen verstärkenden
Füllstoff,
der einen Verschnitt aus Kieselsäure
und Ruß enthält, wobei
die Kieselsäure
im Rohling in einer Menge von 10 bis 30 pce vorliegt.
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Bevorzugt
ist dieser vernetzbare und expandierbare Rohling so, daß das genannte
Dienelastomer ein Copolymer aus Isobutylen und einem Comonomer ist,
das aus Isopren oder p-Methylstyrol gebildet ist.
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Eine
vernetzte und expandierte, erfindungsgemäße, elastomere Sicherheitsunterlage
wird durch das vorgenannte Verfahren erhalten und enthält mindestens
ein Dienelastomer, das einen Molanteil an Einheiten, die aus Dienen
hervorgegangen sind, von weniger als 15% besitzt, und besteht vorzugsweise
aus dem genannten Copolymer sowie einem verstärkenden Füllstoff.
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Erfindungsgemäß ist diese
vernetzte und expandierte Unterlage so (geartet), daß der genannte
verstärkende
Füllstoff
Kieselsäure
auf solche Wei se enthält,
daß die
Kieselsäure
in der Unterlage in einer Menge vorliegt, die von 10 bis 30 pce
reicht, und sie weist auch ein Quellmittel, zum Beispiel Azobisformamid,
in einer Menge von mehr als 2 pce auf.
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Vorteilhafterweise
liegt das Quellmittel in der vernetzten und expandierten Unterlage
der Erfindung in einer Menge vor, die über 5 pce liegt.
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Diese
relativ hohe mittlere Menge des Quellmittels, die in der vernetzten
und expandierten Unterlage noch vorliegt, gestattet es, ein höheres Quellpotential
während
der Fahrt bei Druck Null bereitzustellen, wobei dieses Quellpotential
sich in einem Abrollen unter erhöhtem
Druck im Inneren des Mantels des Reifens auswirkt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Verringerung der inneren Erwärmung
einer Sicherheitsunterlage mit geschlossenzelliger Zellstruktur,
die auf einer Radfelge im Inneren eines Reifenmantels angebracht
ist, um nach einem Druckabfall die Reifenfunktion des Mantels sicherzustellen,
besteht darin, eine vernetzte und expandierte Unterlage zu verwenden,
die durch das vorgenannte, erfindungsgemäße Herstellungsverfahren erhalten
wurde.
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Die
vorgenannten und weitere Merkmale der vorliegenden Erfindung werden
durch die Lektüre
der folgenden Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele der Erfindung
besser verständlich,
wobei die Beschreibung in Bezug auf die beigefügte Zeichnung durchgeführt wurde,
in der
die einzige Fig. ein Diagramm ist, das im Vergleich
mit einer Vergleichsunterlage die innere Erwärmung einer Unterlage nach
der Erfindung bei Fahrt mit Druck Null darstellt.
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I. Herstellung einer erfindungsgemäßen Unterlage
und einer Vergleichsunterlage
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Man
hat zwei Sicherheitsunterlagen mit geschlossenzelliger Zellstruktur
hergestellt, die in vernetztem und expandiertem Zustand verwendbar
sind, um Reifen des Motorradtyps auszustatten, eine Vergleichsunterlage
und eine erfindungsgemäße Unterlage.
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Jede
dieser beiden Unterlagen weist die gleiche Elastomermatrix auf,
die von einem Copolymer aus Isopren und Isobutylen gebildet ist,
eine torusartige Geometrie, die durch einen Durchmesser von 120
mm gekennzeichnet ist, und die selbe Dichte von etwa 0,1 aufweist.
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Diese
Auflagen sind dazu bestimmt, im Inneren einer Reifen-Rad-Einheit
der Größe 140/90-18
verwendet zu werden (worin die Breite des Reifens 140 mm beträgt, der
Abstand zwischen den Felgensitzen 90 mm beträgt und der Felgendurchmesser,
gemessen an der Stelle eines Felgensitzes, 18 Zoll beträgt).
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Jede
Unterlage wurde nach dem nachfolgend beschriebenen Herstellungsverfahren
hergestellt.
- – In einem ersten thermomechanischen
Arbeitsschritt wurde zur Herstellung jeder der vernetzbaren und
expandierbaren Kautschukzusammensetzungen, die dazu bestimmt sind,
die beiden vorgenannten Unterlagen zu bilden, die entsprechende
Zusammensetzung, die insbesondere die genannte Elastomermatrix,
ein Quellmittel und ein Vulkanisationssystem umfaßt, in einem
Innenmischer geknetet.
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Dieser
erste Schritt ist durch eine Auswurftemperatur von etwa 120°C gekennzeichnet.
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Man
wird vermerken, daß die
vernetzbare und expandierbare Zusammensetzung, die dazu bestimmt ist,
eine erfindungsgemäße Unterlage
zu bilden, im Unterschied zur Vergleichszusammensetzung Wasser aufweist.
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Man
wird auch vermerken, daß die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
einen Verschnitt von Kieselsäure
und Ruß als
verstärkenden
Füllstoff
enthält,
wohingegen die Vergleichszusammensetzung einen verstärkenden
Füllstoff
enthält,
der nur aus Ruß gebildet
ist.
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Die
Mengen der verschiedenen Bestandteile, die den Mischer eingebracht
werden, um diese zwei vernetzbaren Zusammensetzungen zu erhalten,
sind in der nachfolgenden Tabelle 1 aufgelistet.
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Tabelle
1: (pce: Gewichtsanteile auf hundert Elastomerteile).
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Man
wird vermerken, daß die
hydratisierte Kieselsäure,
die in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
verwendet wird, einerseits einen Masseanteil an Wasser aufweist,
der etwa gleich 18% ist (die erfindungsgemäße Zusammensetzung weist so
eine Wassermenge von ungefähr
4 pce auf), und andererseits spezielle Oberflächeneigenschaften BET und CTAB,
die den Eigenschaften der Kieselsäure "Zeosil 1165 MP" entspricht, besitzt.
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Es
ist zu vermerken, daß die
vernetzbare und expandierbare Zusammensetzung, die dazu bestimmt ist,
die Unterlage nach der Erfindung zu bilden, die zweifache Quellmittelmenge
aufweist als die Vergleichszusammensetzung.
- – In einem
zweiten Schritt des Herstellungsverfahrens wird eine Extrusion der
Kautschukzusammensetzung durchgeführt, die im Verlauf des ersten
Schritts erhalten wurde, um einen Rohling einer vernetzbaren und
expandierbaren Unterlage mit vorgegebenem Querschnitt herzustellen,
der in diesem Beispiel dazu eingerichtet ist, um im vernetzten und
expandierten Zustand Motorradreifen auszustatten, die den vorgenannten
Größen entsprechen.
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Die
Temperatur, die für
diese Extrusion verwendet wird, ist niedriger oder gleich 100°C.
- – In
einem dritten Aushärteschritt
wird eine vorläufige
Aushärtung
des nach Ende des zweiten Schrittes erhaltenen Rohlings in einem
Formwerkzeug durchgeführt,
worauf der vorgehärtete
Rohling einer Expansion und einer Vulkanisation in einem Ofen vom
Drehtellertyp unterzogen, um eine vernetzte und durch thermische
Zersetzung des Quellmittels expandierte Unterlage zu erhalten.
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Die
Vulkanisationstemperatur liegt im Bereich von 140°C bis 160°C.
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Es
ist festzustellen, daß der
Wassergehalt des vernetzbaren und expandierbaren Rohlings, der in
dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet wird, etwa 4 pce beträgt,
während
der Gehalt an Wasser in dem Rohling, der dazu bestimmt ist, die
Vergleichsunterlage zu bilden, ungefähr 0,5 pce bzw. Gew.-% beträgt (das Wasser
in diesem Vergleichsrohling stammt im wesentlichen einerseits von
den Wassermolekülen,
die mit dem Ruß verbunden
sind, und andererseits der umgebenden Feuchtigkeit, die durch die
Kautschukzusammensetzung absorbiert wird).
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Man
wird auch vermerken, daß die
Gegenwart von Kieselsäure
in dem verstärkenden
Füllstoff
des erfindungsgemäßen Rohlings
es gestattet, die Zersetzung des Quellmittels während der vorläufigen Aushärtung zu
verhindern und demzufolge ein Entformen zu gestatten, das den vorgehärteten Rohling
nicht zerbrechlich macht. Tatsächlich
wurde bestätigt,
daß der
Rohling nach dem Ausformen keine Risse auf seinem Umfang an der
Stelle der Verbindungsflächen
des Formwerkzeugs zur vorläufigen
Aushärtung
aufweist.
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II. Vergleich der Eigenschaften
der erfindungsgemäßen Unterlage
und der Vergleichsunterlage:
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- – Es
sollten die jeweiligen Dichten der vernetzten und expandierten erfindungsgemäßen Unterlage
und Vergleichsunterlage, die durch das vorgenannte Verfahren erhalten
wurden, verglichen werden.
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Die
nachfolgende Tabelle II führt
mittlere Dichten auf, die für
jede dieser Unterlagen erhalten wurden, sowie Dichten, die am Kern
und am Umfang erhalten wurden (für
jede erhaltene Unterlage mit 60 mm Radius nennt man "Kern der Unterlage" ein torusförmiges,
massives Volumen, dessen Querschnitt, der konzentrisch zu dem der
genannten Unterlage verläuft,
einen Radius von 50 mm aufweist, und man nennt "Umfang der Unterlage" ein hohles, torusförmiges Volumen, das das verbleibende
Volumen der Unterlage darstellt und dessen Querschnitt ein Kranz
mit einer radialen Bereite von 10 mm ist).
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Diese
Ergebnisse zeigen, daß der
Gradient der Dichte zwischen dem Umfang und dem Kern der Unterlage
bei der erfindungsgemäßen Unterlage
höher ist
als bei der Vergleichsunterlage. Tatsächlich ist dieser Dichtegradient,
der auf der stark exothermen Zersetzung des Quellmittels während der
Expansion beruht, umso ausgeprägter,
je höher
die Menge an Quellmittel, die im anfänglichen thermomechanischen
Schritt verwendet wird, ist.
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In
diesem Ausführungsbeispiel
ist festzustellen, daß die
Temperaturen im Kern und am Umfang der Rohlinge im Verlauf der Expansion
190°C bzw.
150°C erreichen,
während
das Azobisformamid, das als Quellmittel verwendet wird, beginnt,
sich in der verwendeten Zusammensetzung bei einer Temperatur von
140°C zu zersetzen.
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Man
hat versucht, die verbleibende Menge an Quellmittel (Azobisformamid)
in der genannten vernetzten und expandierten, erfindungsgemäßen Unterlage
zu ermitteln. Zu diesem Zweck wurde die Menge des Quellmittels bestimmt,
die in einer Vielzahl von Scheiben der Unterlage vorliegt (torusförmige Sektoren,
die durch Radialschnitte erhalten wurden), und zwar durch die Flüsssigchromatographie,
gekoppelt mit einem Spektro meter für ultraviolettes/sichtbares
Licht. Das Azobisformamid wird mittels externer Eichung quantifiziert.
Die Extraktionsbedingungen und die verwendeten, chromatographischen
Bedingungen sind nachfolgend angegeben.
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Die
Extraktion des Azobisformamid der Zusammensetzung wurde mit einem
Gemisch von Extraktionslösungsmitteln
durchgeführt,
das aus 50% DMSO (Dimethylsulfoxid "Aldrich", Grad HPLC, d. h. 99,9% Reinheit) und
40% Toluol (Toluol "RP
Normapur" vom Typ "Prolabo" für die Analyse,
99,5% Reinheit) besteht. Das Toluol gestattet es, die Zusammensetzung
der Scheibe aus der Unterlage aufquellenzu lassen, während das DMSO
das Azobisformamid löst,
das in dieser Zusammensetzung enthalten ist. Man verwendet 1,8 ml
dieses Lösungsmittelgemisches
auf 30 mg der Zusammensetzung.
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Diese
Extraktion wurde 6 Tage auf einer Rüttelmaschine durchgeführt, wobei
dann am Ende der Extraktion 0,2 ml Methanol zugesetzt wurden (Methanol "RP Normapur" vom Typ "Prolabo" für die Analyse, 99,8%
Reinheit), um das Elastomer von neuem zu koagulieren und die chromatographische
Kolonne nicht zu verunreinigen. Dann wurde die erhaltene Lösung mittels
eines Filters des Typs PTFE/Polypropylen "Millex" gefiltert, der eine Porosität von 0,5 μm aufwies.
Man hat 1 bis 2 ml des erhaltenen Filtrats entnommen und in einem
Fläschchen
konditioniert, um 10 μl
in das chromatographische System einzuspritzen.
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Die
verwendeten Chromatographiebedingungen sind die folgenden:
- – Chromatographische
Kolonne:
Unter der Bezeichnung "Lichrosphere" vertrieben (Länge 25 cm, Innendurchmesser
4,0 mm). stationäre Phase: "Diol"-gepfropfte Kieselsäure, mit
einem Partikeldurchmesser von 5 μm.
- – Extraktionsmittel:
Gemisch von 90% Ethylacetat "Aldrich" Grad HPLC (99,8%
Reinheit) und 10% Cyclohexan "Carlo
Erba" (mindestens
99,8% Reinheit).
- – Durchsatz:
1 ml/min.
- – Einspritzvolumen:
10 μl.
- – Meßeinrichtung:
UV-Spektrophotometer mit Diodenbrücke "Waters 996", mit Überstreichen der Wellenlängen λ zwischen
200 und 400 nm (die Erfassungswellenlänge λmax von
Azobisformamid beträgt
254 nm).
- – Lösungsmittel:
für die
Eichung löst
man Azobisformamid in einem Gemisch aus DMSO/Toluol/Methanol in
den Verhältnissen
50/40/10 (%).
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Mit
diesem quantitativen Meßverfahren
Dosierungsmethode werden mehrere, unterschiedliche Scheiben der
genannten, erfindungsgemäßen Unterlage
analysiert, wobei jede verdichtet und homogenisiert wurde. Diese
Analyse führt
zu einer mittleren Menge an Azobisformamid, die 5,9 Gew.-% in der
erfindungsgemäßen, vernetzten
und expandierten Unterlage beträgt,
im Gegensatz zur genannten Vergleichsunterlage, die im vernetzten
und expandierten Zustand eine deutlich geringere Menge an Quellmittel
aufweist.
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Eine
mikroskopische Analyse der beiden, erhaltenen Unterlagen zeigt im übrigen,
daß im
Fall der erfindungsgemäßen Unterlage
die außen
liegenden Zellen eine Form aufweisen, die sich einem länglichen
Polyeder annähert,
während
sie im Fall der Vergleichsunterlage eine Form vom Typ eines regelmäßigeren
Polyeders (im wesentlichen die Form eines Dodekaeders) besitzen.
- – Man
hat versucht, die Volumenänderung
der erfindungsgemäßen Unterlage
mit der der Vergleichsunterlagezu vergleichen, und zwar während einer
Erwärmung
dieser beiden Unterlagen von einer Anfangstemperatur von 20°C auf eine
Temperatur von mindestens 100°C,
gefolgt von einer Abkühlung
von dieser letzten Temperatur auf die Anfangstemperatur von 20°C.
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Die
erhaltenen Ergebnisse sind der Form von Indices in den nachfolgenden
Tabellen III und IV angegeben.
- – In der
Tabelle III bezeichnet V0 einen Index des Anfangsvolumens, der auf
100 normiert ist, und zwar für jede
Unterlage, die eine Temperatur von 20°C hat.
V1 bezeichnet den
Volumenindex einer jeden Auflage nach der Erwärmung im Ofen von 20°C auf 100°C, und
V0' bezeichnet den Volumenindex
einer jeden Unterlage nach der Abkühlung von 100°C auf 20°C.
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Ein
Index über
100, der einer Erwärmung
oder Abkühlung
folgt, zeugt von einem Quellen der Unterlage (ein Index kleiner
als 100 zeugt vom Schrumpfen der Unterlage).
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Daraus
läßt sich
einerseits ableiten, daß die
erfindungsgemäße Unterlage
sich infolge einer Erhöhung ihrer
Innentemperatur auf eine Temperatur, bei welcher das Wasser beginnt,
zu verdampfen, in größerem Maße ausdehnt
als die Vergleichsunterlage, und andererseits, daß diese
erfindungsgemäße Unterlage
nach der Rückkehr
auf ihre Anfangstemperatur wieder ein Volumen einnimmt, das näher bei
ihrem anfänglichen
Volumen liegt als für
die Vergleichsunterlage.
- – In der Tabelle IV bezeichnet
V0 den selben Index des anfänglichen
Volumens, der auf eine Basis von 100 normiert ist, für jede Unterlage,
die eine Temperatur von 20°C
hat.
V1' bezeichnet
den Index des Volumens einer jeden Unterlage nach einer Erhitzung
im Ofen von 20°C
auf 150°C,
und
V0'' bezeichnet den Index
des Volumens einer jeden Unterlage nach einer Abkühlung von
150°C auf
20°C.
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Man
leitet daraus einerseits ab, daß die
erfindungsgemäße Unterlage
sich nach einer Erhöhung
ihrer Innentemperatur auf 150°C
viel mehr ausdehnt, und andererseits, daß diese erfindungsgemäße Unterlage
im Gegensatz zur Vergleichsunterlage, die sich zusammenzieht, ein
Volumen erreicht, das um 42% größer ist
als ihr Ausgangsvolumen, wenn man wieder zur Ausgangstemperatur
zurückkehrt.
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Diese
Erhöhung
des Volumens der erfindungsgemäßen Unterlage
wurde bei der Fahrt bei Druck Null unter schwierigen Bedingungen
bestätigt,
wenn sie eine Reifen-Rad-Einheit für ein Motorrad ausstattet.
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Man
hat nämlich
ermittelt, daß das
Volumen dieser Unterlage nach einer Fahrt bei Druck Null und Entnahme
der Reifen-Rad-Einheit um 65% zugenommen hat, bezogen auf das Anfangsvolumen
der Unterlage vor dieser Fahrt, wobei diese Erhöhung größer ist als die, die bei der
vorgenannten Behandlung im Ofen bei 150°C gemessen wurde.
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Anders
ausgedrückt,
die Tabellen III und IV zeigen, daß die erfindungsgemäße Unterlage,
insbesondere dank der verhältnismäßig hohen
Menge des Quellmittels, das sie enthält, ein Quellpotential aufweist,
das während
einer Fahrt bei Druck Null viel höher ist als bei der Vergleichsun terlage,
wobei sich dieses Quellpotential in einem Abrollen unter einem höheren Druck
im Inneren des Reifens auswirkt.
- – Es sollte
außerdem
die innere Erwärmung
bei der Fahrt mit Druck Null der erfindungsgemäßen Unterlage mit der der Vergleichsunterlage
verglichen werden.
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Man
ist zu diesem Zweck zu einem Rollversuch mit Reifen-Rad-Einheiten übergegangen,
die mit der erfindungsgemäßen Unterlage
bzw. mit der Vergleichsunterlage versehen waren, und zwar auf einem
Trommelprüfstand
mit glatter Trommel mit einem Durchmesser von einem Meter, und hat
die Entwicklung der Innentemperatur einer jeden Unterlage durch
ein "Anbohren" des Kerns der Unterlage
durch den Reifen einer jeden Reifen-Rad-Einheit verfolgt (mittels
einer Sonde mit 2 mm Durchmesser).
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Man
hat für
jede Unterlage die Reifen-Rad-Einheit verwendet, deren Abmessungen
im Abschnitt I erwähnt
wurden.
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Die
Ladebedingungen auf der Reifen-Rad-Einheit und die Fahrgeschwindigkeit
wurden derart gewählt, daß sie denen
nahekommen, die sich auf Sonderprüfungen der Art "rallye-raid" beziehen. Genauer
gesagt, die Last Z, der jede Reifen-Rad-Einheit unterzogen wurde,
betrug 210 kg, was einer üblichen
Last entspricht, die auf dem Hinterrad eines "rallye-raid" Motorrades
aufliegt. Was die Fahrgeschwindigkeit angeht, so wurde sie bei 150
km/h gehalten.
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Der äquivalente
Ausgangsdruck im Reifeninneren betrug 1,1 bar.
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Es
wird darauf hingewiesen, daß die
Abwesenheit von Stößen, die
dieses Rollen kennzeichnet, auf die Temperaturentwicklung praktisch
keinen Einfluß hat.
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Das
Diagramm der einzigen Figur trägt
der Entwicklung der Innentemperatur einer jeden Unterlage während einer
solchen Fahrt bei einem Luftdruck Null Rechnung.
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Dieses
Diagramm zeigt eine Stabilisierung der Innentemperatur der erfindungsgemäßen Unterlage
bei einer Temperatur von etwa 150°C,
im wesentlichen nach 20 Minuten Fahrt bei Luftdruck Null, während die
Innentemperatur der Vergleichsunterlage, nach dieser Fahrdauer weiter
zunimmt und nach 40 Minuten sogar 200°C überschreitet.
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Es
zeigt sich, daß die
erfindungsgemäße Unterlage
während
mehrerer Stunden die Luftreifenfunktion des Mantels bei Fahrt mit
Druck Null sicherstellen kann, ohne eine Verschlechterung aufzuweisen
und ohne den genannten Mantel zu beschädigen.