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Vorrichtung zum Verstellen des Zündzeitpunktes an Zündeinrichtungen
für Verbrennungskraftmaschinen Es ist bekannt, bei Zündeinrichtungen, deren Zündzeitpunkt
z. B. durch Fliehkraftregler verstellt wird, die Verstellung dadurch den verschiedenen
Betriebszuständen des Motors besser, als durch den Regler allein möglich ist, anzupassen,
daß man den Zündzeitpunkt außer durch den Regler noch zusätzlich durch ein z. B.
vom Unterdruck in dem Ansaugrohr des Motors betätigtes Organ verstellt. Diese Maßnahme
ist unvollkommen, weil ein bestimmter Unterdruck, der von der Drehzahl und der Menge
des angesaugten Gemisches abhängig ist und daher bei verschiedenen Betriebszuständen
auftreten kann, auch nur einen einzigen entsprechenden Betrag der zusätzlichen Verstellung
bewirkt.
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Auch sind schon Einrichtungen bekannt, bei denen der Zündzeitpunkt
durch den Unterdruck oder das Drosselklappengestänge verstellt und die Übersetzung
zwischen dem verstellenden und dem verstellten Teil der Anlage durch das Drosselklappengestänge
bzw. den Unterdruck verändert wird. Auch diese Einrichtungen haben für Fahrzeugmotoren
den Nachteil, daß sie den Zündzeitpunkt nicht unmittelbar abhängig von der Motordrehzahl
verstellen, denn der Unterdruck ändert sich nicht in einem bestimmten Verhältnis
zu der Drehzahl des Motors und ebenso entspricht auch nicht einer bestimmten Stellung
der Drosselklappe immer dieselbe Drehzahl des Motors. Die genannten Nachteile werden
gemäß der Erfindung dadurch vermieden, daß der Zündzeitpunkt durch einen Fliehkraftregler
verstellt und die übersetzung zwischen dem Fliehkraftreglcr und dem zu verstellenden
Teil durch eine von der Stellung der Drosselklappe abhängige Einrichtung verändert
wird.
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In der Zeichnung sind vier Ausführungsbeispiele des Erfindungsgedankens
dargestellt. Es zeigt in halbschematischer Darstellung Abb. i einen Selbstversteller
mit Unterdrucksteuer, Abb.2 einen Schnitt nach Linie 2-2 der Abb. i, Abb. 3 einen
Selbstversteller mit Steuerung durch den Gashebel, Abb. q. einen Schnitt nach Linie
¢-q. der Abb. 3, Abb. 5 und 6 weitere Ausführungsformen. In Abb. i ist i die Grundplatte
eines Fliehkraftreglers, die auf der von einem Teil des Motors angetriebenen Antriebswelle
2 eines Unterbrechers befestigt ist, dessen Nokken 3 auf der Welle 2 gegen diese
drehbar sitzt. Das Fliehgewicht q. des Reglers ist um einen in der Grundplatte befestigten
Zapfen 5 schwenkbar und hat einen Arm 6, der auf einen Stift 7 einwirkt, der in
einen Schlitz 8 eines mit dem Nocken 3 verbundenen Arms 9 eingreift. Der Stift sitzt
auf einer Platte i o, die an der Grundplatte i
durch eine Scheibe
i i gehalten wird, aber zwischen dieser und der Platte i in radialer Richtung und
in der Umfangsrichtung verschiebbar ist. Die Platte i hat eine Aussparung 22, innerhalb
welcher sich der Stift mit der Platte i o bewegen kann. Die Platte io ist durch
eine Stange 12 mit einer .auf der Welle 2 dreh- und verschiebbaren Hülse 13 gelenkig
verbunden. Zwischen der Hülse und der Stange 12 ist eine Feder 14 eingesetzt, welche
die Stange gegen die Hülse zu schwenken sucht. An der Hülse greift der Arm 1 ¢ eines
Hebels 15 an, der durch den Kolben 16 eines Unterdruckzylinders i 9 bewegt wird.
Der Zylinder ist durch ein Rohr 18 mit dem Ansaugrohr 17 eines Motors 21 verbunden.
In dem Zylinder sitzt eine Feder 2o, die auf den Kolben entgegen dem auf ihn wirksamen
Unterdruck drückt.
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Die Vorrichtung wirkt in folgender Weise. Wenn sich die vom Motor
angetriebene Welle 2 des Zündungsreglers dreht, beginnt das Fliehgewicht ¢ von einer
bestimmten Drehzahl an entgegen dem Zug einer Feder 23 auszuschwingen. Sein Arm
6 verstellt dabei durch Vermittlung des Stifts 7 und des Arms 9 den Nocken 3. Die
Stellung des Stifts 7 hängt von der Größe des Unterdrucks im Ansaugrohr 17 bzw.
in dem mit diesem verbundenen Zylinder i9_ ab. Mit wachsendem Unterdruck wird der
Kolben 16 entgegen dem Druck der Feder 2o in den Zylinder hineingezogen und schwenkt
den Hebelarm 24 nach unten, so daß sich die Hülse 13 auf der Welle 2 abwärts verschieben
und die Feder 14 die Stange 12 nach innen schwenken kann, die dabei die mit ihr
gelenkig verbundene Platte i o mit dem Stift 7 radial einwärts zieht. Es ist leicht
zu ersehen, daß die Übersetzung von dem Fliehgewicht auf den Nockenarm um so größer
wird, je mehr der Stift sich der Nockenachse nähert, und um so kleiner, je weiter
er von ihr abrückt.
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Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel in Abb.3 und 4 wird die Übersetzung
zwischen dem Fliehgewicht 4 und dem Nocken 3 durch den Gasfußhebel 25 gesteuert.
Zu diesem Zweck ist das Gestänge 26 des Gashebels mit dem Hebel 15 derart
verbunden, daß beim Niedertreten des Fußhebels, d. h. beim Öffnen der Drosselklappe
34, die Hülse 13 hochgeschoben und der Stift 7 auswärts bewegt, also die Übersetzung
verkleinert wird. Damit aber die Übersetzung nicht schon bei kleinen Öffnungswinkeln
der Drosselklappe verkleinert wird, ist ein Leergang 27 zwischen das Gestänge 26
und der Stange 28 am Hebel 15 eingeschaltet. An Stelle des Leergangs kann auch eine
Anordnung eingeschaltet sein, die die Bewegungsform des Gestängeteils 28 gegenüber
der Bewegung des Teils 26 entsprechend den Bedürfnissen des Motors verändert.
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Bei der Vorrichtung nach Abb.5 wird ein schwenkbarer Verteilerkopf
29, der in üblicher Weise einen Unterbrecher enthält und einen Verstellhebel3o hat,
durch einen Fliehkraftregler 35 verstellt. Die Übersetzung zwischen dem Gestänge
33 des Reglers 35 und dem Heb-e13o wird durch den Gasfußhebel 25 gesteuert, wobei
wieder durch ein.enLeergang 27 wie im Ausführungsbeispiel nach Abb. 3 und 4 dafür
gesorgt ist, daß, die übersetzung erst verkleinert wird, wenn die Drosselklappe
schon um einen gewissen Betrag geöffnet ist. In der grundsätzlichen Wirkungsweise
stimmt diese Ausführungsform mit derjenigen nach Abb. 3 und 4 überein.
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Bei der Ausführungsform nach Abb.6 wird der Verteilerkopf 29 auch
durch einen vom Motor angetriebenen Fliehkraftregler 35 geschwenkt. Die Übersetzung,
mit welcher der Regler den Verteilerkopf verstellt, wird durch den Unterdruck im
Ansaugrohr des Motors gesteuert, derart, daß mit wachsendem Unterdruck die Übersetzung
vergrößert wird.