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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Pseudomycine A' und B', Verfahren zur Herstellung solcher
Pseudomycine und Verfahren, bei denen die fungizide Wirkung dieser
Pseudomycine verwendet wird.
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HINTERGRUND
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Pilzinfektionen
sind eine signifikante Ursache für
Krankheiten, eine Verschlechterung der Lebensqualität und Sterblichkeit
bei Menschen, insbesondere bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem.
Die Häufigkeit
von Pilzinfektionen bei Menschen hat in den letzten 20 Jahren außerordentlich
zugenommen. Dies ist teilweise auf eine steigende Anzahl von Menschen
mit einem Immunsystem zurückzuführen, das
infolge von Organtransplantationen, einer Krebstherapie, AIDS, dem
Alter oder anderen ähnlichen
Störungen
oder Bedingungen geschwächt
oder zerstört
ist. Solche Patienten sind für
Angriffe durch Pilzpathogene anfällig,
die in der Bevölkerung
weit verbreitet sind, von einem funktionierenden Immunsystem aber
in Schach gehalten werden. Diese Pathogene sind schwierig zu kontrollieren,
weil einige vorhandene Fungizide entweder hochtoxisch sind oder
die Pilzaktivität
nur hemmen. Beispielsweise sind die Polyene fungizid, aber toxisch,
während
die Azole viel weniger toxisch, aber nur fungistatisch sind. Noch
wichtiger gibt es seit Kurzem Berichte von azol- und polyenresistenten
Stämmen
von Candida, wodurch die Therapieoptionen gegen solche Stämme außerordentlich eingeschränkt werden.
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Pseudomonas
syringae erzeugen mehrere Klassen von Fungiziden oder Antibiotika,
wie die Pseudomycine, Syringomycine, Syringotoxine und Syringostatine,
bei denen es sich um Lipodepsinonapeptide handelt. Natürliche Stämme und
mittels eines Transposons erzeugte Mutanten von P. syringae erzeugen
diese Lipodepsinonapeptide. Mehrere der Pseudomycine, Syringomycine
und andere Lipodepsipeptid-Fungizide sind isoliert sowie chemisch
charakterisiert worden, und es wurde gezeigt, dass sie eine Breitspektrum-Fungizidwirkung
einschließlich
einer Wirkung gegen wichtige Pilzpathogene sowohl bei Menschen als
auch bei Pflanzen aufweisen. Beispielsweise sind die Pseudomycine
A, B, C und C' jeweils
isoliert und gereinigt worden, und ihre Strukturen sind mit Methoden
einschließlich
einer Aminosäure-Sequenzierung,
NMR und Massenspektrometrie charakterisiert worden. Siehe beispielsweise
Ballio et al. "Novel
bioactive lipodepsipeptides from Pseudomonas syringae: the Pseudomycine," FEBS Lett, 355,
96–100
(1994) und
U.S. Patent No. 5,576,298 .
Die Pseudomycine, Syringomycine, Syringotoxine und Syringostatine
stellen strukturell verschiedene Familien von fungiziden Verbindungen
dar.
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Keines
der Pseudomycine, Syringomycine, Syringotoxine und Syringostatine
ist zur Fungizidtherapie auf den Markt gebracht worden. Die Entdeckung
von unerwünschten
Nebenwirkungen, die Herstellung von Formulierungen, die maßstäbliche Vergrößerung der
Produktion und andere Entwicklungsprobleme haben bisher eine Verwertung
der Pseudomycine, Syringomycine, Syringotoxine oder Syringostatine
gegen den vollständigen
Bereich von Pilzinfektionen, die Tiere, Menschen und Pflanzen angreifen
können,
verhindert. Es bleibt ein Bedarf an einem Fungizid bestehen, das
gegen Infektionen, die mit vorhandenen Fungiziden nicht behandelt
werden können,
und zur Anwendung gegen Infektionen bei Tieren, Menschen oder Pflanzen
verwendet werden kann.
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KURZBESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung macht die natürlichen Pseudomycin-Produkte
A' und B' verfügbar, die
von P. syringae erzeugt werden. Das natürliche Pseudomycin-Produkt
umfasst einen Depsinonapeptidring mit der Sequenz Ser-Dab-Asp-Lys-Dab-aThr-Dhb-HOAsp-ClThr,
insbesondere L-Ser-D-Dab-L-Asp-L-Lys- L-Dab-L-aThr-Z-Dhb-L-Asp(3-OH)-L-Thr(4-Cl),
wobei die Carboxylgruppe von ClThr und die Hydroxylgruppe des Serins
den Ring mit einer Lactonbindung schließen. Das Pseudomycin A' (IA) umfasst einen
3,4-Dihydroxypentadecansäurerest,
dessen Carboxylgruppe eine Amidbindung mit der Amingruppe des N-terminalen
Serins bildet.
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Das
Pseudomycin B' (IB)
umfasst einen 3-Hydroxydodecansäurerest,
dessen Carboxylgruppe eine Amidbindung mit der Amingruppe des N-terminalen
Serins bildet.
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Die
Erfindung betrifft auch Verfahren zur Verwendung von Pseudomycin
A', Pseudomycin
B' oder einer Mischung
davon zur Hemmung einer Pilzaktivität oder zur Verminderung der
Symptome einer Pilzinfektion in einem Patienten, der dessen bedarf.
Solche Verfahren können
den Pilz töten,
die Belastung durch eine Pilzinfektion vermindern, Fieber herabsetzen
und/oder das allgemeine Wohlergehen eines Patienten verbessern. Die
Verfahren der Erfindung sind gegen Pilze wie Candida parapsilosis,
Candida albicans, Cryptococcus neoformans und/oder Histoplasma capsulatum
wirksam.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
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Pseudomycine
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Die
hier verwendeten Begriffe "Pseudomycin" oder "natürliches
Pseudomycin-Produkt" beziehen sich auf
ein oder mehrere Elemente einer Familie von Fungiziden, die aus
dem Bakterium Pseudomonas syringae isoliert worden sind. Ein Pseudomycin
ist ein Lipodepsipeptid, ein cyclisches Peptid, das ein oder mehrere
unübliche Aminosäuren
einschließt
und ein oder mehrere hydrophobe oder Fettsäure-Seitenketten aufweist.
Insbesondere sind die Pseudomycine Lipodepsinonapeptide mit einem
cyclischen Peptidteil, der mit einer Lactonbindung geschlossen ist
und welche die unüblichen
Aminosäuren
4-Chlorthreonin, 3-Hydroxyasparaginsäure, Dehydro-2-aminobuttersäure und
2,4-Diaminobuttersäure
einschließen.
Es wird angenommen, dass diese unüblichen Aminosäuren in
die biologischen Merkmale der Pseudomycine, wie ihre Beständigkeit
in Serum und ihre abtötende
Wirkung, einbezogen sind.
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Alle
Pseudomycine haben denselben cyclischen Peptidkern, wobei die an
diesen Kern gebundene hydrophobe Seitenkette aber verschieden sein
kann. Jedes Pseudomycin hat einen cyclischen Nonapeptidring mit
der Sequenz Ser-Dab-Asp-Lys-Dab-aThr-Dhb-HOAsp-ClThr
(d. h. Serin; 2,4-Diaminobuttersäure;
Asparaginsäure;
Lysin; 2,4-Diaminobuttersäure;
allo-Threonin; Dehydro-2-aminobuttersäure; 3-Hydroxyasparaginsäure; 4-Chlorthreonin),
wobei die Carboxylgruppe von ClThr und die Hydroxylgruppe des Serins
den Ring mit einer Lactonbindung schließen. Der lipophile Rest ist
an die Amingruppe des N-terminalen Serins gebunden. Die Amingruppe
des Serins bildet eine Amidbindung mit dem Carboxyl eines 3,4-Dihydroxytetradecanoylrests in
Pseudomycin A, einem 3-Monohydroxytetradecanoylrest in Pseudomycin
B, einem 3,4-Dihydroxyhexadecanoylrest in Pseudomycin C und einem
3-Monohydroxyhexadecanoylrest
in Pseudomycin C'.
Die Carboxylgruppe des Serins bildet eine Amidbindung mit dem Dab
des Rings.
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Pseudomycine A' und B'
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Die
hier verwendeten Begriffe "Pseudomycin
A'" und "Pseudomycin B'" beziehen sich auf Fungizide, die aus
dem Bakterium Pseudomonas syringae isoliert worden sind. Die Pseudomycine
A' und B' sind Pseudomycine
mit dem charakteristischen Depsinonapeptidring mit der Sequenz Ser-Dab-Asp-Lys-Dab-aThr-Dhb-HOAsp-ClThr,
wobei die Carboxylgruppe des ClThr und die Hydroxylgruppe des Serins
den Ring mit einer Lactongruppe schließen. Das Pseudomycin A' umfasst einen 3,4-Dihydroxypentadecansäurerest,
dessen Carboxylgruppe eine Amidbindung mit der Amingruppe des N-terminalen
Serins bildet. Das Pseudomycin B' umfasst
einen 3-Hydroxydodecansäurerest, dessen
Carboxylgruppe eine Amidbindung mit der Amingruppe des N-terminalen Serins
bildet.
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Biologische Wirkungen von
Pseudomycinen
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Ein
Pseudomycin hat mehrere biologische Wirkungen einschließlich eines
Abtötens
von verschiedenen Pilzen wie Pilzpathogenen von Pflanzen und Tieren.
Insbesondere ist ein Pseudomycin ein aktives Antimykotikum gegen
Pilze, die bei Personen mit geschwächtem Immunsystem opportunistische
Infektionen verursachen. Diese Pilze umfassen verschiedene Spezies
von Candida einschließlich
C. parapsilosis, C. albicans, C. glabrata, C. tropicalis und C.
krusei. Sie umfassen auch andere Gattungen wie Cryptococcus neoformans,
Aspergillus fumigatus und Histoplasma capsulatum. Ein Abtöten statt
einer Hemmung des Wachstums von Pilzen, insbesondere von Pilzpathogenen,
ist eine wünschenswerte
und bevorzugte biologische Wirkung eines Fungizids wie Pseudomycin
A' und/oder B'.
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Es
ist gezeigt worden, dass Pseudomycine gegenüber einem weiten Bereich von
pflanzenpathogenen Pilzen einschließlich Rynchosporium secalis,
Ceratocystis ulmi, Rizoctonia solani Sclerotinia sclerotiorum, Verticillium
alboatrum, Verticillium dahliae, Thielaviopis basicola, Fusarium
oxysporum und Fusarium culmorum toxisch sind. (siehe Harrison, L.,
et al., "Pseudomycine,
a family of novel peptides from Pseudomonas syringae possessing
broadspectrum antifungal activity," J. of General Microbiology, 7, 2857–2865 (1991).)
Darüber
hinaus ist gezeigt worden, dass P. syringae MSU 16H Ulmen, die mit
Ceratocystis ulmi, dem das Ulmensterben verursachenden Mittel, einen
größeren Schutz
als der Wildtyp-Stamm verleiht (siehe z. B. Lam et al., Proc. Natl.
Sci. USA. 84, 6447–6451
(1987)).
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Pseudomonas syringae
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Pseudomonas
syringae umfassen einen weiten Bereich von Bakterien, die im Allgemeinen
mit Pflanzen assoziiert sind. Einige der P. syringae sind Pflanzenpathogene,
während
andere nur schwach pathogen oder Saprophyten sind. Viele verschiedene
Isolate von P. syringae erzeugen ein oder mehrere zytotoxische Mittel,
die diesem Bakterium das Leben in der Wildnis erleichtern können, wo
es mit Pilzen und anderen Bakterien konkurrieren muss. Die von P.
syringae erzeugten zytotoxischen Mittel umfassen Fungizide wie die Pseudomycine,
die Syringomycine, die Syringotoxine und die Syringostatine.
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Stämme von
P. syringae, die ein oder mehrere Pseudomycine erzeugen, sind im
Fachgebiet beschrieben. Zum Beispiel sind ein Wildtyp-Stamm MSU
174 (aus einem Gerstenfeld in Montana isoliert) und eine Mutante
dieses Stamms, die durch eine Transposonmutagenese unter Verwendung
von TN905 (MSU 16H) erzeugt wurde, im
U.S.
Patent No. 5,576,298 , erteilt am 19. November 1996 an G.
Strobel et al; Harrison et al., J. "Pseudomycine, a family of novel peptides
from Pseudomonas syringae possessing broad-spectrum antifungal activity," Gen. Microbiology
137, 2857–2865
(1991); und Lamb et al., "Transposon
mutagenesis and tagging of fluorescent pseudomonas: Antimycotic
production is necessary for control of Dutch elm disease," Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 84, 6447–6451
(1987), beschrieben. Verfahren zum Wachstum verschiedener Stämme von
P. syringae und ihre Verwendung bei der Herstellung von Fungiziden
wie Pseudomycinen sind auch in der U.S.-Patentanmeldung, Ser. Nr. 09/958996,
jetzt
US 6,919,188 ,
Matthew D. Hilton et al., mit dem Titel "Pseudomycin Production By Pseudomonas
Syringae" offenbart,
die am selben Datum wie diese Anmeldung eingereicht wurde und die
unten beschrieben sind. Kulturen von MSU 174 und MSU 16H sind an
der Montana State University (Bozeman, Montana, USA) hinterlegt
und über
die American Type Culture Collection (Parklaven Drive, Rockville,
MD, USA) erhältlich.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst einen Stamm, ein Isolat und eine biologisch
gereinigte Kultur von P. syringae, die Pseudomycin A' und/oder B' in Mengen von wenigstens
etwa 10 μg/ml
erzeugt. Vorzugsweise stammt die biologisch gereinigte Kultur eines
Mikroorganismus vom Pseudomonassyringae-Stamm MSU 16H, 25-B1, 67H1,
oder 7H9-1 oder einer Mutante, Variante, einem Isolat oder einer
Rekombinante dieser Stämme, die
Pseudomycin A' und/oder
B' erzeugen. Die
Kulturen MSU 174 und MSU 16H wurden so erhalten, wie in den oben
aufgeführten
Literaturstellen beschrieben ist.
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Ein
Stamm von P. syringae, der zur Erzeugung von Pseudomycin A' und/oder B' geeignet ist, kann
aus Umweltquellen einschließlich
Pflanzen wie Gerstenpflanzen, Zitruspflanzen und Fliederpflanzen
und auch aus Quellen wie Erde, Wasser, Luft und Staub isoliert werden.
Ein bevorzugter Stamm wird aus Pflanzen isoliert. Stämme von
P. syringae, die aus Umweltquellen isoliert werden, können als
Wildtyp bezeichnet werden. Der hier verwendete Begriff "Wildtyp" bezieht sich auf
einen dominanten Genotyp, der in der normalen Population von P.
syringae (d. h. Stämmen
oder Isolaten von P. syringae, die in der Natur gefunden und nicht
durch eine Labormanipulierung erzeugt werden) natürlich vorkommt.
Wie im Fall von anderen Organismen sind die Merkmale der Pseudomycin
A' und/oder B' erzeugenden Kulturen,
die in dieser Erfindung verwendet werden, P. syringae Stämmen wie
MSU 174, MSU 16H, MSU 206, 25-B1, 7H9-1 und 67H1, einer Variation
unterworfen. Somit kann die Nachkommenschaft dieser Stämme, z.
B. Rekombinanten, Mutanten und Varianten, durch Verfahren erhalten
werden, die den Fachleuten wohlbekannt sind.
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Mutantenstämme von
P. syringae sind ebenfalls zur Herstellung von Pseudomycin A' und/oder B' geeignet. Der hier
verwendete Begriff "Mutante" bezieht sich auf
eine plötzliche
vererbte Änderung
des Phänotyps
eines Stamms, die spontan oder durch bekannte mutagene Stoffe einschließlich Strahlung
und verschiedene Chemikalien induziert werden kann. Mutante P. syringae
der vorliegenden Erfindung können
unter Verwendung einer Vielzahl von mutagenen Stoffen einschließlich Strahlung
wie Ultraviolettlicht, Röntgenstrahlung,
chemischen mutgenen Stoffen, einer ortsspezifischen Mutagenese und
einer transposonvermittelten Mutagenese erzeugt werden. Beispiele
für chemische
mutagene Stoffe sind Ethylmethansulfonat (EMS), Diepoxyoctan, N-Methyl-N-nitro-N'-nitrosoguanin (NTG)
und salpetrige Säure.
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Pseudomycin
A' und/oder B' erzeugende Mutanten
von P. syringae der vorliegenden Erfindung können hergestellt, werden, indem
die Bakterien mit einer Menge eines mutagenen Mittels behandelt
werden, mit der Mutanten erzeugt werden, die Pseudomycin A' und/oder B' überproduzieren, die Pseudomycin
A' und/oder B' bevorzugt gegenüber anderen
Pseudomycinen erzeugen oder die Pseudomycin A' und/oder B' unter vorteilhaften Wachstumsbedingungen
erzeugen. Obwohl der Typ und die Menge des zu verwendenden mutagenen Mittels
variieren können,
besteht ein bevorzugtes Verfahren in einer seriellen Verdünnung von
NTG zu Konzentrationen, die von 1 bis 100 μg/ml reichen. Bevorzugte Mutanten
der Erfindung sind diejenigen, die das Wachstum von Pseudomycin
A' und/oder B' in definierten Minimalmedien überproduzieren.
Die Mutanten überproduzieren
Pseudomycin A' und/oder
B' vorzugsweise
bis zu wenigstens 10 μg/ml.
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Umweltisolate,
Mutantenstämme
und andere wünschenswerte
Stämme
von P. syringae können
einer Auswahl auf wünschenswerte
Merkmale des Wachstumsverhaltens, des Wachstumsmediums, der Nährstoffquelle,
der Kohlenstoffquelle, der Wachstumsbedingungen und der Aminosäure-Anforderungen
unterzogen werden. Vorzugsweise wird ein Pseudomycin A' und/oder B' erzeugender Stamm
von P. syringae auf ein Wachstum in einem definierten Minimalmedium,
wie dem Medium N21, und/oder zur Erzeugung von Pseudomycin A' und/oder B' mit Konzentrationen
von mehr als etwa 10 μg/ml
ausgewählt.
Bevorzugte Stämme
weisen das Merkmal der Erzeugung von Pseudomycin A' und/oder B' auf, wenn sie in
einem Medium gezogen werden, das Glycin und gegebenenfalls entweder
ein Lipid, ein Kartoffelprodukt oder eine Kombination davon einschließt.
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Rekombinante
Stämme
können
entwickelt werden, indem die P. syringae-Stämme
transformiert werden, wobei etablierte Laborverfahren verwendet
werden, die den Fachleuten wohlbekannt sind. Durch Verwendung der
Rekombinanttechnik können
die P. syringae-Stämme
so transformiert werden, dass sie eine Vielzahl von Genprodukten
zusätzlich
zu den Antibiotika exprimieren, die von diesen Stämmen erzeugt
werden. Beispielsweise kann man die Stämme mit einem rekombinanten
Vektor transformieren, der Resistenz gegenüber einem Antibiotikum verleiht,
gegen das die Stämme
normalerweise empfindlich sind. So erhaltene Transformanten erzeugen
nicht nur Pseudomycine wie die Pseudomycine A' und/oder B', sondern auch das resistenzverleihende
Enzym, das eine Selektion der transformierten Zellen aus Wildtypzellen
ermöglicht.
Weiterhin kann man unter Verwendung ähnlicher Techniken die vorhandenen
Stämme
so modifizieren, dass sie mehrere Kopien der Gene zur Pseudomycin-Biosynthese
einführen,
so dass eine größere Ausbeute
eines Pseudomycins wie Pseudomycin A' und/oder B' erhalten wird. Die Nachkommenschaft,
d. h. natürliche
und induzierte Varianten, Mutanten und Rekombinanten der P. syringae-Stämme 25-B1,
67H1 und 7H9-1, die das Merkmal einer Überproduktion eines Pseudomycins
wie Pseudomycin A' und/oder
B' beibehalten,
sind Teil dieser Erfindung.
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Wachstum von Pseudomonas syringae
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Das
hier beschriebene "wässrige Nährmedium" bezieht sich auf
eine wasserverdünnbare
Zusammensetzung, die mineralische und organische Verbindungen und
deren Salze einschließt,
die zum Wachstum des in der vorliegenden Erfindung verwendeten Bakteriums
erforderlich sind. Bevorzugte Nährmedien
enthalten eine wirksame Menge von drei oder weniger Aminosäuren, vorzugsweise
Glutaminsäure,
Glycin, Histidin, oder eine Kombination davon. In einer Ausführungsform
enthält
das Medium eine wirksame Menge an Glycin und gegebenenfalls ein
oder mehrere der folgenden Substanzen, eines Kartoffelprodukts und
eines Lipids. Glycin kann als einzige Aminosäure oder als Teil einer Mischung
von Aminosäuren
wie hydrolysiertem Protein bereitgestellt werden. Geeignete Lipide
umfassen Sojabohnenöl
oder eine Fettsäure.
Geeignete Kartoffelprodukte umfassen Kartoffeldextrosebrühe, Kartoffeldextrin,
Kartoffelprotein und ein kommerzielles gemischtes Kartoffelpüree-Nahrungsmittelprodukt.
Bevorzugte Mineralien im Nährmedium
umfassen Salzmischungen, die typischerweise in der Zellkultur und
Fermentierung verwendet werden, wie die Czapek-Mineralsalzlösung (z.
B. KCl, MgSO4 und FeSO4).
Die organische Verbindung im Nährmedium
umfasst vorzugswei se Glucose und kann gegebenenfalls lösliche Stärke umfassen:
andere wie organische Verbindungen können ebenfalls eingeschlossen
sein. Der pH-Wert des Mediums liegt vorzugsweise zwischen etwa 4
und 6,5, beträgt
noch mehr bevorzugt etwa 4,5 bis etwa 5,7 und am meisten bevorzugt
etwa 5,2.
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Obwohl
die Menge eines jeden Bestandteils in der Nährstoffbrühe für das Wachstum der Bakterien oder
für die
Erzeugung von Pseudomycin A' und/oder
B' typischerweise
nicht kritisch ist, sind bestimmte Nährstoffkonzentrationen vorteilhaft.
Eine bevorzugte Menge an Glycin beträgt etwa 0,1 g/l bis etwa 10
g/l, noch mehr bevorzugt etwa 0,3 g/l bis etwa 3 g/l, am meisten
bevorzugt etwa 1 g/l. Eine bevorzugte Lipidmenge beträgt etwa
1 g/l bis etwa 10 g/l eines Ölprodukts
wie Sojabohnenöl,
noch mehr bevorzugt etwa 0,5 g/l bis etwa 2 g/l Sojabohnenöl. Eine
bevorzugte Menge einer Fettsäure
oder eines Fettsäureesters
beträgt
etwa 0,5 g/l bis etwa 5 g/l. Bevorzugte Mengen an Kartoffelprodukten
umfassen etwa 12 g/l bis etwa 36 g/l, vorzugsweise etwa 24 g/l Kartoffeldextrosebrühe, etwa
5 g/l bis etwa 50 g/l, vorzugsweise etwa 30 g/l einer kommerziellen
Kartoffelpüreemischung,
etwa 1 g/l bis etwa 30 g/l, vorzugsweise etwa 20 g/l Kartoffeldextrin
oder etwa 1 g/l bis etwa 10 g/l, vorzugsweise etwa 4 g/l Kartoffelprotein.
Ein bevorzugtes Nährmedium
umfasst Mineralien, vorzugsweise etwa 0,02 bis etwa 2 g/l, noch
mehr bevorzugt etwa 0,2 g/l KCl; etwa 0,02 bis etwa 2 g/l, noch
mehr bevorzugt etwa 0,2 g/l MgSO4, vorzugsweise
MgSO4·7
H2O, und etwa 0,4 bis etwa 40 mg/l, noch
mehr bevorzugt etwa 4 mg/l FeSO4, vorzugsweise
FeSO4·7
H2O. Falls vorhanden, liegt lösliche Stärke vorzugsweise
mit etwa 0,5 bis etwa 50 g/l, noch mehr bevorzugt etwa 5 g/l vor.
Glucose ist vorzugsweise mit etwa 2 bis etwa 80 g/l, noch mehr bevorzugt
etwa 20 g/l vorhanden.
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P.
syringae werden typischerweise in den beschriebenen Medien unter
Bedingungen eines kontrollierten oder geregelten pH-Wertes und einer
kontrollierten oder geregelten Temperatur gezogen. P. syringae und Pseudomycin
A' und/oder B' wachsen bei Temperaturen
zwischen etwa 15°C
und etwa 35°C,
vorzugsweise etwa 20°C
bis etwa 30°C,
noch mehr bevorzugt etwa 22°C
bis etwa 27°C,
am meisten bevorzugt etwa 25°C. P.
syringae wachsen und erzeugen Pseudomycin A' und/oder B' bei einem pH-Wert zwischen etwa 4 und
etwa 9, vorzugsweise etwa 4 und etwa 6, noch mehr bevorzugt etwa
4,5 bis etwa 5,5. Ein typisches Wachstum von P. syringae erfolgt
nicht, wenn die Temperatur mehr als 37°C oder weniger als 10°C beträgt oder
wenn der pH-Wert mehr als 9 oder weniger als 4 beträgt.
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Verfahren zur Herstellung der Pseudomycine
A' und B'
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Zur
Herstellung von Pseudomycin A' und/oder
B' aus einem Wildtyp-
oder Mutantenstamm von P. syringae wird der Organismus unter Rühren in
einem wässrigen
Nährmedium
kultiviert, das eine wirksame Menge von drei oder weniger Aminosäuren einschließt. Die
drei oder weniger Aminosäuren
sind vorzugsweise Glutaminsäure,
Glycin, Histidin oder eine Kombination davon. In einer bevorzugten
Ausführungsform
umfassen die Aminosäuren
Glycin und gegebenenfalls eine oder mehrere eines Kartoffelprodukts
und eines Lipids. Die Kultivierung wird unter Bedingungen durchgeführt, die
für das
Wachstum von P. syringae und die Erzeugung von Pseudomycin A' und/oder B' wirksam sind. Wirksame
Bedingungen umfassen eine Temperatur von etwa 22°C bis etwa 27°C und eine
Dauer von etwa 36 h bis etwa 96 h. Wenn P. syringae in einem Medium
wie den hier beschriebenen gezogen wird, kann es in Zelldichten
bis etwa 10–15
g/l Trockengewicht wachsen und Pseudomycine A' und/oder B' in Gesamtmengen von wenigstens etwa
10 μg/ml
erzeugen.
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Die
Regelung der Sauerstoffkonzentration im Medium während des Kultivierens von
P. syringae zur Erzeugung von Pseudomycin A' und/oder B' ist vorteilhaft. Vorzugsweise werden
Sauerstoffkonzentrationen bei einer Sättigung von etwa 5% bis etwa
50%, vorzugsweise einer Sättigung
von etwa 30% gehalten. Die Sauerstoffkonzentration im Medium kann
durch das Durchperlenlassen von Luft, reinem Sauerstoff oder Sauerstoff einschließenden Gasmischungen
geregelt werden. Weiterhin kann die Einstellung der Rührdrehzahl
zur Einstellung der Sauerstoffübertragungsgeschwindigkeit
verwendet werden.
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Die
Regelung des pH-Wertes des Mediums während der Kultivierung von
P. syringae zur Erzeugung eines Pseudomycins A' und/oder B' ist vorteilhaft. Pseudomycine wie Pseudomycine
A' und/oder B' sind bei einem basischen
pH-Wert labil, und
ein signifikanter Zerfall kann erfolgen, wenn der pH-Wert des Kulturmediums
mehr als etwa 12 h lang mehr als etwa 6 beträgt. Vorzugsweise wird der pH-Wert
des Kulturmediums auf weniger als etwa 6, vorzugsweise weniger als
etwa 5,5 und vorzugsweise mehr als 4,0 gehalten. Der pH-Wert wird
vorzugsweise auf etwa 5 bis etwa 5,4, noch mehr bevorzugt etwa 5,0
bis etwa 5,2 gehalten. Obwohl dies für die vorliegende Erfindung
nicht einschränkend
ist, wird angenommen, dass ein Abbau von Pseudomycin bei einem basischen
pH-Wert auf eine Öffnung
des Lactonrings und eine Umwandlung von ClThr in Thr zurückzuführen ist.
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Bei
einem Ziehen in einer diskontinuierlichen Kultur kann P. syringae
die Pseudomycine A' und/oder B' erzeugen. Die Bildung
von Pseudomycin wird jedoch durch eine Zulauf- oder halbkontinuierliche
Zuführung von
Glucose und gegebenenfalls einer Säure oder Base wie Ammoniumhydroxid
zur Steuerung des pH-Werts erhöht.
Die Bildung von Pseudomycin durch P. syringae kann durch die Verwendung
von kontinuierlichen Kulturverfahren, bei denen Glucose und gegebenenfalls
eine Säure
oder Base wie Ammoniumhydroxid zur Regelung des pH-Wertes automatisch
zugegeben werden, weiter erhöht
werden.
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Die
Pseudomycine A' und/oder
B' können durch
ein beliebiges einer Vielzahl von Verfahren, die den Fachleuten
bekannt sind, nachgewiesen, bestimmt, isoliert und/oder gereinigt
werden. Beispielsweise kann der Grad der Pseudomycin-Aktivität in einer
Brühe oder
in einer isolierten oder gereinigten Zusammensetzung durch eine
fungizide Wirkung gegen einen Pilz wie Candida bestimmt werden.
Zur Herstellung und Analyse der Pseudomycine sind zahlreiche Verfahren
bekannt. Beispielsweise können
ein oder mehrere Pseudomycine mit einer Chromatographie wie HPLC
isoliert und gereinigt werden.
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Pharmazeutische Verwendungen
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Formulierungen und fungizide Wirkung von
Pseudomycin A' oder
B'
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Sowohl
Pseudomycin A' als
auch B' weisen eine
in vitro- und in vivo-Aktivität
auf und können
daher brauchbar sein, um entweder systemische Pilzinfektionen oder
Haupt-Pilzinfektionen zu bekämpfen.
Demgemäß macht
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Hemmung einer Pilzwirkung
verfügbar,
das ein In-Kontakt-Bringen von Pseudomycin A' und/oder B' oder einem pharmazeutisch annehmbaren
Salz davon mit einem Pilz einschließt. Ein bevorzugtes Verfahren
umfasst die Hemmung des Wachstums oder der Aktivität verschiedener
Pilze wie C. parapsilosis, C. albicans, Cryptococcus neoformans
und Histoplasma capsulatum. Der hier verwendete Begriff "In-Kontakt-Bringen einer
erfindungsgemäßen Verbindung
mit einem Parasiten oder Pilz" bezieht
sich auf eine Vereinigung oder Verbindung oder eine scheinbare Berührung oder
wechselseitige Berührung
zwischen einer erfindungsgemäßen Verbindung
und einem Parasiten oder Pilz. Der Begriff "In-Kontakt-Bringen" impliziert jedoch keinen bestimmten
Hemmungsmechanismus.
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Die
vorliegende Erfindung macht weiterhin die Verwendung von Pseudomycin
A' oder B' bei der Herstellung
eines Medikaments verfügbar,
das bei einem Verfahren zur Behandlung einer Pilzinfektion verwendbar
ist, umfassend die Verabreichung einer wirksamen Menge an Pseudomycin
A' und/oder B' oder eines pharmazeutisch
annehmbaren Salzes, Hydrats oder Esters davon an einen Wirt, der
eine solche Behandlung benötigt.
Ein bevorzugtes Verfahren umfasst die Behandlung einer Infektion
durch verschiedene Pilze einschließlich C. parapsilosis, C. albicans,
Cryptococcus neoformans und Histoplasma capsulatum. Wenn eine Formulierung
von Pseudomycin A' und/oder
B' in einer wirksamen
und zweckmäßigen Menge
verabreicht wird, vermindert sie die Belastung durch eine Pilzinfektion,
vermindert Symptome im Zusammenhang mit der Pilzinfektion und kann
zur Eliminierung der Pilzinfektion führen.
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Einige
Patienten, die eine Fungizidtherapie benötigen, haben schwere Infektionssymptome
wie hohes Fieber und befinden sich wahrscheinlich in Intensivpflege
oder kritischer Pflege. Verschiedene Pilze können solche schweren Infektionen
verursachen. Candida spp. kann beispielsweise Schleimhaut- und schwere
systemische Infektionen bewirken. Mit steigender Häufigkeit
wird von azol- und polyenresistenten Candida-Stämmen berichtet. Aspergillus
bewirkt lebensbedrohende systemische Infektionen. Cryptococcus ist
für Meningitis verantwortlich.
Solche schweren Pilzinfektionen können bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem
auftreten, wie denjenigen, die Organ- oder Knochenmarktransplantate
erhalten, eine Chemotherapie gegen Krebs durchmachen, sich von einer
größeren Operation
erholen oder an einer HIV-Infektion leiden. Bei solchen Patienten
würde eine
Fungizidtherapie typischerweise eine sich über mehrere Tage oder länger erstreckende
intravenöse
Verabreichung einer Formulierung einschließen, die Pseudomycin A' und/oder B' enthält, um die
Infektion zum Stillstand zu bringen.
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Mit
Bezug auf die Fungizidtherapie bedeutet der Begriff "wirksame Menge" eine Menge einer
Verbindung der vorliegenden Erfindung, die dazu fähig ist,
das Pilzwachstum oder die Pilzaktivität zu hemmen oder Symptome der
Pilzinfektion zu vermindern. Bei den meisten Pilzinfektionen umfasst
eine Verminderung von Symptomen der Infektion eine Verminderung
von Fieber, das Wiedererlangen des Bewusstseins und ein erhöhtes Wohlergehen
des Patienten. Vorzugsweise werden Symptome vermindert, indem der
Pilz abgetötet wird,
wodurch die Infektion eliminiert wird, oder die Infektion auf einen
Grad gebracht wird, der vom Patienten toleriert oder vom Immunsystem
des Patienten kontrolliert wird. Der hier verwendete Begriff "Hemmung" bezieht sich auf
die Hemmung einer Pilzaktivität
einschließlich
eines Abstoppens, Verzögerns
oder prophylaktischen Be- oder Verhinderns des Wachstums oder eines
beliebigen Begleitmerkmals und resultiert aus dem Vorhandensein
eines Pilzes.
-
Die
verabreichte Dosis variiert in Abhängigkeit von Faktoren wie der
Beschaffenheit und Schwere der Infektion, dem Alter und dem allgemeinen Gesundheitszustand
des Wirtes und der Toleranz des Wirtes gegenüber dem Fungizid. Typischerweise
werden die Zusammensetzungen einem Patienten (einem Menschen oder einem
anderen Tier einschließlich
Säugetiere
wie Katzen, Pferde und Rinder und Vogelarten, ohne darauf beschränkt zu sein),
der sie benötigt,
in einer Menge verabreicht, die wirksam ist, um die Pilzinfektion
zu hemmen. Die spezielle therapeutische Dosis kann gleichermaßen in Abhängigkeit
von solchen Faktoren variieren und kann in einer einzigen Tagesdosis
oder in mehreren Dosen tagsüber
verabreicht werden. Die Therapie kann von etwa 2–3 Tagen bis zu etwa 2–3 Wochen
oder länger
reichen. Eine typische Tagesdosis (die in einer einzigen oder in
aufgeteilten Dosen verabreicht wird) enthält einen Dosierungsgrad von
etwa 0,01 mg/kg Körpergewicht
bis zu etwa 100 mg/kg Körpergewicht
eines Wirkstoffs dieser Erfindung. Bevorzugte Tagesdosen betragen
im Allgemeinen etwa 0,1 mg/kg bis etwa 60 mg/kg und idealerweise
von etwa 2,5 mg/kg bis etwa 40 mg/kg. Bei schweren Infektionen kann
die Verbindung mittels einer intravenösen Infusion verabreicht werden, wobei
beispielsweise 0,01 bis 10 mg/kg/h des Wirkstoffs verwendet werden.
-
Die
vorliegende Erfindung macht auch pharmazeutische Formulierungen
verfügbar,
die zur Verabreichung der fungiziden Verbindungen der Erfindung
brauchbar sind. Demgemäß macht
die vorliegende Erfindung auch eine pharmazeutische Formulierung
verfügbar,
die ein oder mehrere pharmazeutisch annehmbare Träger, Verdünnungsmittel,
Vehikel, Trägerstoffe
oder andere Additive und als Wirkstoff Pseudomycin A' und/oder B' einschließt. Der
Wirkstoff in solchen Formulierungen umfasst 0,1 Gew.-% bis 99,9
Gew.-% der Formulierung, allgemeiner etwa 10 Gew.-% bis etwa 30
Gew.-%. Mit "pharmazeutisch
annehmbar" ist gemeint, dass
der Träger,
das Verdünnungsmittel
oder der Trägerstoff
mit den anderen Bestandteilen der Formulierung verträglich und
für den
Patienten nicht nachteilig ist.
-
Die
Formulierung kann Additive wie verschiedene Öle einschließlich derjenigen
von Petroleum, tierischen, pflanzlichen oder synthetischen Ursprungs,
zum Beispiel Erdnussöl,
Sojabohnenöl,
Mineralöl
und Sesamöl
einschließen.
-
Geeignete
pharmazeutische Trägerstoffe
umfassen Stärke,
Cellulose, Glucose, Lactose, Saccharose, Gelatine, Malz, Magnesiumstearat,
Natriumstearat, Glycerinmonostearat, Natriumchlorid, Magermilchpulver, Glycerin,
Propylenglycol, Wasser und Ethanol. Die Zusammensetzungen können herkömmlichen
pharmazeutischen Verfahren wie einer Sterilisierung unterzogen werden
und herkömmliche
pharmazeutische Additive wie Konservierungsmittel, Stabilisierungsmittel,
Benetzungsmittel oder Emulgatoren, Salze zur Einstellung des osmotischen
Drucks und Puffer enthalten. Geeignete pharmazeutische Träger und
deren Formulierung sind in Martin, "Remington's Pharmaceutical Sciences," 15. Auflage; Mack
Publishing Co., Easton (1975), beschrieben; siehe beispielsweise
S. 1405–1412
und S. 1461–1487.
-
Der
hier verwendete Begriff "pharmazeutisch
annehmbares Salz" bezieht
sich auf Salze der oben beschriebenen Verbindungen, die im Wesentlichen
für Lebewesen
nicht toxisch sind. Typische pharmazeutisch annehmbare Salze umfassen
diejenigen Salze, die durch die Umsetzung der Verbindung der vorliegenden
Erfindung mit einer mineralischen oder organischen Säure oder
einer anorganischen Base hergestellt sind. Solche Salze sind als
Säureadditions-
und Basenadditionssalze bekannt.
-
Salze,
die üblicherweise
zur Bildung von Säureadditionssalzen
verwendet werden, sind Mineralsäuren wie
Salzsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Iodwasserstoffsäure,
Schwefelsäure
und Phosphorsäure
und organische Säuren
wie p-Toluolsulfonsäure, Methansulfonsäure, Oxalsäure, p-Bromphenylsulfonsäure, Kohlensäure, Bernsteinsäure, Citronensäure, Benzoesäure und
Essigsäure.
Beispiele für
solche pharmazeutisch annehmbaren Salze sind das Sulfat, Pyrosulfat,
Hydrogensulfat, Sulfit, Hydrogensulfit, Phosphat, Monohydrogenphosphat,
Dihydrogenphosphat, Metaphosphat, Pyrophosphat, Chlorid, Bromid,
Iodid, Acetat, Propionat, Decanoat, Caprylat, Acrylat, Formiat,
Isobutyrat, Caproat, Heptanoat, Propiolat, Oxalat, Malonat, Succinat,
Suberat, Sebacat, Fumarat, Maleat, Butin-1,4-dioat, Hexin-1,6-dioat,
Benzoat, Chlorbenzoat, Methylbenzoat, Dinitrobenzoat, Hydroxybenzoat,
Methoxybenzoat, Phthalat, Sulfonat, Xylolsulfonat, Phenylacetat,
Phenylpropionat, Phenylbuty rat, Citrat, Lactat, Gamma-hydroxybutyrat,
Glycolat, Tartrat, Methansulfonat, Propansulfonat, Naphthalin-1-sulfonat,
Napththalin-2-sulfonat und Mandelat. Bevorzugte pharmazeutisch annehmbare
Säureadditionssalze
sind diejenigen, die mit Mineralsäuren wie Salzsäure und
Bromwasserstoffsäure
gebildet sind, und diejenigen, die mit organischen Säuren wie
Maleinsäure
und Methansulfonsäure
gebildet sind.
-
Basenadditionssalze
umfassen diejenigen, die von anorganischen Basen stammen, wie Ammonium- oder
Alkali- oder Erdalkalimetallhydroxide, Carbonate und Hydrogencarbonate.
Solche Basen, die zur Herstellung der Salze dieser Erfindung brauchbar
sind, umfassen somit Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Ammoniumhydroxid,
Kaliumcarbonat, Natriumcarbonat, Natriumhydrogencarbonat, Kaliumhydrogencarbonat,
Calciumhydroxid und Calciumcarbonat. Die Kaliumsalz- und die Natriumsalzformen
sind besonders bevorzugt.
-
Es
gilt als vereinbart, dass das spezielle Gegenion, das einen Teil
eines beliebigen Salzes dieser Erfindung darstellt, nicht kritisch
ist, solange das Salz als Ganzes pharmazeutisch annehmbar ist und
solange das Gegenion keine unerwünschten
Eigenschaften zum Salz als Ganzes hinzufügt.
-
Pseudomycin
A' und/oder B' können über einen
parenteralen, zum Beispiel unter Verwendung einer intramuskulären, subkutanen
oder intraperitonealen Injektion, nasalen oder oralen Weg verabreicht
werden. Zusätzlich
zu diesen Verabreichungsverfahren können Pseudomycin A' und/oder B' für oberflächliche
Hautinfektionen oder eine Vernichtung oder Hemmung von Pilzen im
Mukus topisch aufgetragen werden.
-
Zur
parenteralen Verabreichung umfasst die Formulierung Pseudomycin
A' und/oder B' und ein physiologisch
annehmbares Verdünnungsmittel
wie deionisiertes Wasser, physiologische Kochsalzlösung, 5%ige Dextrose
und andere üblicherweise
verwendeten Verdünnungsmittel.
Die Formulierung kann ein Cyclodextrin und/oder ein löslichmachendes
Mittel wie Polyethylengycol oder Polypropylenglycol oder ein anderes
bekanntes löslichmachendes
Mittel enthalten. Solche Formulierungen können in sterilen Ampullen hergestellt
werden, die das Fungizid und den Trägerstoff in Form eines trockenen
Pulvers oder lyophilisierten Pulvers enthalten. Vor der Verwendung
wird ein physiologisch annehmbares Verdünnungsmittel zugegeben und
die Lösung
mit einer Spritze zur Verabreichung an den Patienten entnommen.
-
Die
vorliegenden pharmazeutischen Formulierungen werden mit bekannten
Verfahren unter Verwendung bekannter und leicht erhältlicher
Inhaltsstoffe hergestellt. Bei der Herstellung der Formulierungen
der vorliegenden Erfindung wird der Wirkstoff im Allgemeinen mit
einem Träger
vermischt oder mit einem Träger
verdünnt
oder in einem Träger
eingeschlossen, der in Form einer Kapsel, eines Säckchens,
eines Papier- oder eines anderen Behälters vorliegen kann. Wenn
der Träger
als Verdünnungsmittel
dient, kann es sich um ein festes, halbfestes oder flüssiges Material
handeln, das als Vehikel, Trägerstoff
oder Medium für
den Wirkstoff dient. Somit können
die Zusammensetzungen in Form von Tabletten, Pillen, Pulvern, Lutschpastillen,
Säckchen,
Briefchen, Elexieren, Suspensionen, Emulsionen, Lösungen,
Sirupen, Aerosolen (als Feststoff oder in einem flüssigen Medium),
Salben, die beispielsweise bis zu 10 Gew.-% des Wirkstoffs enthalten,
weichen und harten Gelatinekapseln, Zäpfchen, sterilen injizierbaren
Lösungen
und steril verpackten Pulvern vorliegen.
-
Zur
oralen Verabreichung wird die fungizide Verbindung in Gelatinekapseln
gefüllt
oder zu Tabletten geformt. Solche Tabletten können auch ein Bindemittel,
ein Dispergiermittel oder andere geeignete Trägerstoffe enthalten, die zur
Herstellung einer Tablette mit der richtigen Größe zur Dosierung von Pseudomycin
A' und/oder B' geeignet ist. Zur
pädiatrischen
oder geriatrischen Verwendung kann die fungizide Verbindung zu einer
geschmackskorrigierten flüssigen
Suspension, Lösung
oder Emulsion formuliert werden. Eine bevorzugte orale Formulierung
besteht aus Linolsäure,
Cremophor RH-60 und Wasser und vorzugsweise (auf das Volumen bezogen)
einer Menge von 8% Linolsäure,
5% Cremophor RH-60, 87% sterilem Wasser und Pseudomycin A' und/oder B' in einer Menge von
etwa 2,5 bis etwa 40 mg/ml.
-
Zur
topischen Verwendung kann die fungizide Verbindung mit einem trockenen
Pulver zur Anwendung auf die Hautoberfläche formuliert werden, oder
sie kann zu einer flüssigen
Formulierung formuliert werden, die eine in-Lösung-bringende wässrige Flüssigkeit
oder eine nichtwässrige
Flüssigkeit,
z. B. einen Alkohol oder ein Glycol einschließt.
-
Verwendungen der Formulierungen von Pseudomycin
A' oder B'
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst auch einen Kit, der die vorliegenden
pharmazeutischen Zusammensetzungen einschließt und mit den Verfahren der
vorliegenden Erfindung zu verwenden ist. Der Kit kann eine Ampulle
enthalten, die eine Formulierung der vorliegenden Erfindung und
geeignete Träger
entweder getrocknet oder in flüssiger
Form enthält.
Der Kit umfasst weiterhin eine Anleitung in Form einer Etikette
auf der Ampulle und/oder in Form eines Einschubs, der in einer Schachtel
eingeschlossen ist, in der die Ampulle verpackt ist, zur Verwendung
und Verabreichung der Verbindungen. Die Anleitung kann auch auf
die Schachtel aufgedruckt sein, in der die Ampulle verpackt ist.
Die Anleitung enthält
Informationen wie Informationen zur ausreichenden Dosierung und
Verabreichung, damit eine Kraft vor Ort das Medikament verabreichen
kann. Es wird erwartet, dass eine Kraft auf dem Gebiet eine(n) beliebige(n) Ärztin (Arzt),
Krankenpfleger(in) oder Techniker(in) einschließt, die (der) das Medikament
verabreichen könnte.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft auch eine pharmazeutische Zusammensetzung,
die eine Formulierung von Pseudomycin A' und/oder B' einschließt und zur Verabreichung mittels
einer Injektion geeignet ist. Gemäß der Erfindung kann eine Formulierung
von Pseudomycin A' und/oder
B' zur Herstellung
einer Zusammensetzung oder eines Medikaments verwendet werden, die
bzw. das zur Verabreichung mittels einer Injektion geeignet ist.
Die Erfindung betrifft auch Verfahren zur Herstellung von Zusammensetzungen,
die eine Formulie rung von Pseudomycin A' und/oder B' in einer Form einschließen, die
zur Verabreichung mittels einer Injektion geeignet ist. Beispielsweise
kann eine flüssige
oder feste Formulierung auf mehrere Arten unter Verwendung von herkömmlichen
Techniken hergestellt werden. Eine flüssige Formulierung kann hergestellt
werden, indem Pseudomycin A' und/oder
B' in einem geeigneten
Lösungsmittel
wie Wasser bei einem geeigneten pH-Wert, das Puffer oder andere
Trägerstoffe
einschließt,
aufgelöst
wird.
-
Verwendungen in der Landwirtschaft
-
Es
ist gezeigt worden, dass Antibiotika, die aus P. syringae NRRL B-12050
erzeugt wurden, das Ulmensterben wirksam behandeln (siehe z. B.
die
U.S.-Patente Nr. 4,342,746 und
4,277,462 ). Insbesondere
ist gezeigt worden, dass P. syringae MSU 16H Ulmen, die mit Ceratocystis
ulmi, dem das Ulmensterben verursachenden Mittel, einen größeren Schutz
als der Wildtyp-Stamm verleiht (siehe z. B. Lam et al, Proc. Natl.
Sci. USA. 84, 6447–6451
(1987)). Umfassendere Tests an Ulmen, die im Freiland gezogen wurden,
bestätigten
das Phänomen
einer biologischen Kontrolle auf prophylaktischer Ebene. Daher können die
Pseudomycine der vorliegenden Erfindung als präventive Behandlung für das Ulmensterben
brauchbar sein. Es ist gezeigt worden, dass Pseudomycine gegenüber einem
weiten Bereich von pflanzenpathogenen Pilzen einschließlich Rynchosporium
secalis, Ceratocystis ulmi, Rizoctonia solani Sclerotinia sclerotiorum,
Verticillium albo-atrum, Verticillium dahliae, Thielaviopis basicola,
Fusarium oxysporum und Fusarium culmorum toxisch sind. (siehe Harrison.
L., et al., "Pseudomycine,
a family of novel peptides from Pseudomonas syringae possessing
broad-spectrum antifungal activity," J. General Microbiology, 7, 2857–2865 (1991).)
Folglich können
das isolierte Pseudomycin A' und/oder
B' (einschließlich Hydraten,
Solvaten und Estern davon) zur Behandlung von Pilzen in Pflanzen
(insbesondere V. albo-atrum, Rhizoctonia solani und F. oxysporum)
entweder als direkte Behandlung oder als präventive Behandlung brauchbar
sein. Im Allgemeinen werden die infizierten Pflanzen behandelt,
indem eine wässrige
Suspension der Pseudomycin-Verbindungen in die Pflanze injiziert
oder auf die Pflanze gesprüht
wird.
-
Injektionsvorrichtungen
sind den Fachleuten wohlbekannt (z. B. eine Bohrloch-Injektionsvorrichtung (Gouge
Pistol). Es kann jede beliebige Vorrichtung zum Sprühen der
Suspension verwendet werden, die eine wirksame Menge des aktiven
Materials auf der Pflanzenoberfläche
verteilt. Die Suspension kann andere Additive einschließen, die üblicherweise
von den Fachleuten verwendet werden, wie Löslichmacher, Stabilisatoren,
Benetzungsmittel und Kombinationen davon.
-
Die
Behandlung der Pflanze kann auch unter Verwendung einer trockenen
Zusammensetzung bewerkstelligt werden, die als Wirkstoffe die isolierten
Verbindungen Pseudomycin A' und/oder
B' enthält. Die
trockene Formulierung kann durch jedes beliebige, den Fachleuten
bekannte Mittel wie Sprühen
oder Schütteln aus
einem Behälter
auf die Pflanzenoberfläche
aufgetragen werden.
-
Die
vorliegende Erfindung kann unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele
besser verstanden werden. Diese Beispiele sollen für spezielle
Ausführungsformen
der Erfindung repräsentativ
sein und dürfen nicht
dahingehend aufgefasst werden, dass sie den Rahmen der Erfindung
einschränken.
-
BEISPIELE
-
Hinterlegte biologische Materialien
-
P.
syringae MSU 16H von der American Type Culture Collection, Parklaven
Drive, Rockville, MD, USA, unter der Hinterlegungsnr. ATCC 67028
für die Öffentlichkeit
erhältlich.
Die P. syringae-Stämme
25-B1, 7H9-1 und 67H1 wurden am 23. März 2000 bei der American Type
Culture Collection hinterlegt und erhielten die folgenden Hinterlegungsnummern:
25-B1 | Hinterlegungsnr.
PTA-1622 |
7H9-1 | Hinterlegungsnr.
PTA-1623 |
67H1 | Hinterlegungsnr.
PTA-1621 |
-
Beispiel 1
-
Herstellung der Pseudomycine A' und B'
-
Es
wurden Fermentationsverfahren zur Herstellung von Pseudomycin A' und/oder B' in der Fermentationsbrühe eines
Pseudomonas-syringae-Stamms entwickelt.
-
Materialien und Verfahren
-
Herstellung
des Inokulums: Ein Aliquot von Zellen, die in der Dampfphase über flüssigem Stickstoff aufbewahrt
wurden, wurde aufgetaut und zur Inokulation von zwei 900-ml-Portionen
CSM-Brühe
verwendet. CSM-Brühe
bestand aus (g/l): Dextrose (5), Maltose (4), tryptischer Sojabrühe von Difco
(30), Difco-Hefeextrakt (3) und MgSO4·7 H2O (2). Zum Inokulieren einer jeden 900-ml-Portion
des in einem 2-l-Kolben enthaltenen Mediums wurden 0,5 ml Zellen
verwendet. Kolben wurden durch ein 24-stündiges Schütteln bei 25°C inokuliert.
Der Inhalt der beiden Kolben wurde vereinigt, um einen 150-l-Fermenter zu inokulieren,
der 1151 einer sterilen Fermentationsbrühe enthielt.
-
Fermentationsstufe:
Die Fermentationsbrühe
bestand aus (g/l): Dextrose (20), löslicher Stärke (5), Instant-Kartoffelpüree, Country
Style Potato Pearls von Basic American Foods (30), Glycin (1), MgSO4·7
H2O (0,2), KCl (0,2) und FeSO4·7 H2O (0,004) in Leitungswasser. Vor der Sterilisierung
wurde der pH-Wert
auf 5,2 eingestellt. Die Fermentierung wurde 68 h lang bei 25°C durchgeführt. Gelöster Sauerstoff
wurde durch eine kontinuierliche Einstellung des Luftstroms und
der Rührdrehzahl
des Rührwerkzeugs
auf 30% der Luftsättigung
oder darüber
gehalten. Der pH-Wert wurde durch die Zugabe von entweder H2SO4 oder NaOH zwischen 4,0
und 5,4 gehalten.
-
Variationen
der diskontinuierlichen Verfahren: Es wurde gefunden, dass mehrere
Variationen des einfachen diskontinuierlichen Verfahrens zur Herstellung
der Pseudomycine A' und/oder
B' führten. Dextrose kann
24 nach der anfänglichen
Inokulation mit einer Rate von 60 ml pro Stunde den Fermentern zugeführt werden.
Die Zuführung
kann über
den gesamten Verlauf der Fermentierung fortgesetzt werden. Alternativ
ist ein Verfahren eingesetzt worden, bei dem bei einem Beginn von
24 h nach der Inokulierung gelöster
Sauerstoff auf 5% der Luftsättigung
gehalten wurde und dies bis zum Ende der Fermentierung fortgesetzt
wurde. Das Halten von gelöstem
Sauerstoff auf 5% wurde durch die Zufuhr von inertem Stickstoffgas
(N2) zur Luftzufuhr, die in den Fermenter
führte,
erreicht. In allen Fällen
wurde Gas durch ein einziges Durchperl-Tauchrohr mit einer Öffnung zugeführt, die
unmittelbar unter der unteren Rührturbine
im Fermenter angeordnet war.
-
Ergebnisse und Schlussfolgerungen
-
Mehrere
Fermentationsverfahren führen
zur Bildung von Pseudomycin A' und/oder
B' aus P. syringae.
-
Beispiel 2
-
Isolierung und Reinigung der Pseudomycine
A' und B'
-
Es
wurden Verfahren zur Isolierung und Reinigung der Pseudomycine A' und B' aus der Fermentationsbrühe eines
Pseudomonas syringae-Stamms entwickelt.
-
Materialien und Verfahren
-
Die
gesamte Fermentationsbrühe
(4 × 100
l) wurde nach der Ernte durch einen Membralox-Keramikfilter (0,45 μm) filtriert,
wodurch ein Filtrat (Fraktion A) und eine feste Aufschlämmung (Fraktion
B) erhalten wurden. Fraktion B (135 l) wurde mit einem gleichen
Volumen an Aceton, das 0,1% TFA enthielt, 120 min lang extrahiert
und absitzen gelassen. Der klare Acetonextrakt wurde durch Filtration
abgetrennt und dann im Vakuum zu einer wässrigen Lösung eingedampft, wodurch Fraktion
C (88 l) erhalten wurde. Zuerst wurde Fraktion A auf eine in Wasser
mit dem Harz HP20ss gepackte Säule
(10 l) gegeben, und die Säule
wurde mit 15%igem Acetonitril gewaschen, das 0,1% TFA (20 l) enthielt.
Dann wurde dieselbe Säule
mit Fraktion C beladen, und die Säule wurde wie oben mit 20 l
15%igem Acetonitril gewaschen, das 0,1% TFA enthielt.
-
Dann
wurde die Säule
mit einem linearen Gradienten von 15–20% Acetonitril, das 0,1%
TFA enthielt, 30 min lang und mit 20–35% Acetonitril, das 0,1%
TFA enthielt, über
60 min lang mit einer Fließgeschwindigkeit von
1 l/min eluiert. Es wurden 1-l-Fraktionen isoliert. Die Fraktionen
6–9 wurden
vereinigt (4 l), wodurch Fraktion D (24 g) erhalten wurde. Ein Teil
von Fraktion D (~1 g) wurde an einer Reversed-Phase-Säule (Dynamax C18
41,4 × 250
mm) chromatographiert, wobei Triethylammoniumphosphat-Puffer (pH-Wert 3)-Acetonitril-Methanol
als mobile Phase (Elution mit einem Gradienten von 65:17:18 bis
30:35:35 in 45 min bei einer Fließgeschwindigkeit von 40 ml/min)
verwendet wurde. Zweckmäßige Fraktionen
wurden vereinigt, das Volumen wurde auf 75 ml vermindert und an
einer C18-Säule
wie oben nochmals chromatographiert, wobei ein Gradient von 80:10:10
bis 46:27:27 verwendet wurde, wodurch Fraktion E (113 mg) und Fraktion
F (116 mg) erhalten wurden. Eine weitere Chromatographie der Fraktionen
E und F an einer C18-Säule
(Dynamax 21,4 × 250
mm) ergab 45 mg Pseudomycin A' bzw.
62 mg Pseudomycin B'.
-
Ergebnisse und Schlussfolgerungen
-
HPLC-Verfahren,
die denjenigen ähnlich
waren, die zur Reinigung anderer Pseudomycine verwendet wurden,
führten
zur Reinigung der Pseudomycine A' und
B' aus einer Fermentationsbrühe.
-
Beispiel 3
-
Bestimmung der Struktur der Pseudomycine
A' und B'
-
Die
Struktur der Pseudomycine A' und
B' wurde mittels
Massenspektrometrie und NMR bestimmt.
-
Strukturbestimmung von Pseudomycin A'
-
Verfahren und Ergebnisse
-
Die
Molekularformel von Pseudomycin A' wurde durch eine FABMS mit hoher Auflösung als C52H89ClN12O20 [m/z 1237,6112 für C52H90ClN12O20 (M+H)+, Δ –2,4 ppm]
bestimmt. Im Vergleich zu Pseudomycin A wies die Molekularformel
von Pseudomycin A' eine
zusätzliche
CH2-Gruppe auf. Diese Beobachtung ließ vermuten,
dass bei Pseudomycin A' das
N-terminale Serin mit 3,4-Dihydroxypentadecansäure statt
3,4-Dihydroxytetradecansäure
wie bei Pseudomycin A acyliert sein kann. Dieses Argument wird durch
die Tatsache gestützt,
dass bei allen zuvor charakterisierten Pseudomycinen der Kern einen
spezifischen und identischen Nonadepsipeptidring aufweist und der
einzige Unterschied zwischen ihnen aus der Beschaffenheit der hydrophoben
Seitenkette besteht.
-
Demgemäß sind die
NMR-spektroskopischen Daten von Pseudomycin A' praktisch identisch mit denjenigen
aller bekannten Pseudomycine wie Pseudomycin A, B, C und C'. Eine umfassende
Analyse der
1H-,
13C-
und 2D-NMR-Spektren
unter Einbeziehung von TOCSY und HMQC von Pseudomycin A' etablierten eine 3,4-Diol-Funktionalität in der
hydrophoben Seitenkette von Pseudomycin A' und ermöglichten eine Zuordnung aller
Protonen und protonentragenden Kohlenstoffe des Moleküls (Tabelle
1). Die für
Pseudomycin A' bestimmte
Struktur auf der Grundlage dieser massenspektrometrischen und NMR-Daten
ist unten aufgeführt.
Struktur
von Pseudomycin A',
abgeleitet aus massen- und NMR-spektrometrischen
Daten Tabelle 1 –
1H-
und
13C-NMR-Daten von Pseudomycin A' in H
2O
+ CD
3CN
Aminosäure | Position | δH | δC |
| | | |
Ser | NH | 8,28 | - |
| α | 4,59 | 54,0 |
| β1 | 4,50 | 65,5 |
| β2 | 4,41 | |
| | | |
Dab-1* | NH | 8,48 | - |
| α | 4,15 | 53,1 |
| β1 | 1,98 | |
| γ | 2,91 | 37,4 |
| NH2 | 7,50 | - |
| | | |
Asp | NH | 8,34 | - |
| α | 4,54 | 51,5 |
| β1 | 2,86 | 36,0 |
| β2 | 2,80 | |
| | | |
Lys | NH | 7,80 | - |
| α | 4,16 | 54,6 |
| β | 1,75 | 30,8 |
| γ1 | 1,31 | 23,2 |
| γ2 | 1,22 | |
| δ | 1,54 | 27,2 |
| ε | 2,83 | 40,4 |
| NH2 | 7,34 | - |
| | | |
Dab-2* | NH | 8,09 | - |
| α | 4,28 | 52,1 |
| β1 | 2,11 | 28,7 |
| β2 | 1,96 | |
| γ | 2,89 | 37,6 |
| NH2 | | - |
| | | |
Thr | NH | 7,63 | - |
| α | 4,28 | 59,8 |
| β | 3,92 | 68,6 |
| γ | 1,16 | 20,4 |
| | | |
Dhb | NH | 9,45 | - |
| β | 6,49 | 133,9 |
| γ | 1,69 | 13,5 |
| | | |
Hyd.
Asp | NH | 7,85 | - |
| α | 4,94 | 56,9 |
| β | 4,78 | 71,6 |
| | | |
ClThr | NH | 7,88 | |
| α | 4,87 | 56,0 |
| β | 4,31 | 72,3 |
| γ1 | 3,50 | 45,6 |
| γ2 | 3,42 | |
| | | |
Seitenkette | 2a | 2,47 | 39,4 |
| 2b | 2,30 | |
| 3 | 3,76 | 72,6 |
| 4 | 3,39 | 75,1 |
| 5 | 1,41 | 33,3 |
| 6–14 | 1,21 | 32,4,
30,2 × 4,
29,9,
27,2,
26,4,
23,2 |
| 15 | 0,81 | 14,3 |
- *Die Zuordnungen von Dab-1 und Dab-2
sind austauschbar
-
Strukturbestimmung von Pseudomycin B'
-
Die
Strukturbestimmung von Pseudomycin B' wurde wiederum durch die Interpretation
von massen- und NMR-spektrometrischen Daten bewerkstelligt. Die
Molekularformel von C
49H
83ClN
12O
19 [m/z 1179,5685
für C
49H
84ClN
12O
19 (M+H)
+, Δ –1,8 ppm]
wurde durch FAB-MS-Daten mit hoher Auflösung etabliert. Diese Formel zeigte
zwei CH
2 weniger, als sie für Pseudomycin
B beobachtet wurden. Eine ausführliche
Analyse mittels
1H-,
13C-
und 2D-NMR einschließlich
TOCSY- und HMQC-Spektren und ein Vergleich der spektralen Daten
mit denjenigen bekannter Pseudomycine offenbarte wiederum eine identische
Aminosäure-Zusammensetzung.
Darüber
hinaus wiesen die NMR-Daten
auf das Vorhandensein von 3-Hydroxydodecansäure hin (Tabelle 2). Somit wird
die Struktur von Pseudomycin B' aus
diesen Spektraldaten gemäß der Darstellung
unten abgeleitet.
Struktur
von Pseudomycin B',
abgeleitet aus massen- und NMR-spektrometrischen
Daten Tabelle 2 –
1H-
und
13C-NMR-Daten von Pseudomycin B' in H
2O
+ CD
3CN
Aminosäure | Position | δH | δC |
| | | |
Ser | NH | 8,31 | - |
| α | 4,64 | 53,5 |
| β1 | 4,54 | 65,8 |
| β2 | 4,35 | |
| | | |
Dab-1* | NH | 8,52 | - |
| α | 4,13 | 53,3 |
| β1 | 2,02 | 28,7 |
| β2 | | |
| γ | 2,94 | 37,3 |
| NH2 | 7,54 | - |
| | | |
Asp | NH | 8,30 | - |
| α | 4,56 | 51,6 |
| β1 | 2,86 | 36,0 |
| β2 | 2,80 | |
| | | |
Lys | NH | 7,90 | - |
| α | 4,09 | 54,9 |
| β | 1,75 | 29,8 |
| γ1 | 1,28 | 23,2 |
| γ2 | 1,18 | |
| δ | 1,52 | 27,3 |
| ε | 2,82 | 40,4 |
| NH2 | 7,34 | - |
| | | |
Dab-2* | NH | 8,24 | |
| α | 4,35 | 51,8 |
| β1 | 2,12 | 29,2 |
| β2 | 1,99 | |
| γ | 2,90 | 37,7 |
| NH2 | | - |
| | | |
Thr | NH | 7,75 | - |
| α | 4,23 | 60,4 |
| β | 3,93 | 68,2 |
| γ | 1,18 | 20,5 |
| | | |
Dhb | NH | 9,45 | - |
| β | 6,57 | 134,8 |
| γ | 1,68 | 13,7 |
| | | |
Hyd.
Asp | NH | 7,79 | - |
| α | 4,95 | 57,1 |
| β | 4,71 | 72,0 |
| | | |
ClThr | NH | 7,98 | |
| α | 4,87 | 55,8 |
| β | 4,31 | 72,5 |
| γ1 | 3,48 | 45,6 |
| γ2 | 3,42 | |
| | | |
Seitenkette | 2a | 2,33 | 43,8 |
| 2b | 2,24 | |
| 3 | 3,85 | 69,6 |
| 4 | 1,37 | 37,6 |
| 5–11 | 1,20 | 32,4,
30,1,
30,1,
29,8,
23,2 |
| 12 | 0,81 | 14,4 |
- *Die Zuordnungen von Dab-1 und Dab-2 sind
austauschbar
-
Schlussfolgerungen
-
Die
Pseudomycine A' und
B' stellen zwei
neue Elemente einer einzigartigen Klasse von Nonadepsipeptiden dar.
Obwohl diese Moleküle
mit den bekannten Pseudomycinen sehr eng verwandt sind, wobei sie sich
nur in der Beschaffenheit der hydrophoben Seitenkette unterscheiden,
sollten sie eine Schlüsselrolle
bei der Ermittlung der Struktur-Wirkung-Beziehung dieser Klasse
von Fungiziden spielen.
-
Beispiel 4
-
Isolation, Charakterisierung und Mutagenese
von Pseudomonas syringae
-
Mutanten
aus der Umwelt und Mutanten von P. syringae wurden erzeugt und bei
der Herstellung von Fungiziden verwendet.
-
Materialien und Verfahren
-
Die
Stämme
MSU 174 und MSU 16-H wurden gemäß der Beschreibung
im
U.S.-Patent Nr. 5,576,298 , erteilt
am 19. November 1996, G. Strobel et al., Harrison et al., "Pseudomycine. a family
of novel peptides from Pseudomonas syringae possessing broad-spectrum
antifungal activity." J.
Gen. Microbiology 137, 2857–2865 (1991),
und Lamb et al., "Transposon
mutagenesis and tagging of fluorescent pseudomonas: Antimycotic
production is necessary for control of Dutch elm disease.", Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 84, 6447–6451
(1987), isoliert und charakterisiert.
-
Zusätzliche
Stämme
wurden von solchen Wildtyp- und mittels Transposonen erzeugten Mutanten
mittels einer chemischen Mutagenese erzeugt. Einer Mutagenese unterzogene
Stämme
umfassen MSU 174, MSU 16H und 25-B1. Der zu mutagenisierende Stamm
wurde in CSM-Medium gezogen und dann im Medium aufgeteilt, das 0,
1, 2, 4, 16 oder 32 μg/ml
des chemischen Mutagens 1-Methyl-3-nitro-1-nitrosoguanidin (NTG oder
MNNG) enthielt. Diese Zellen wurden dann für ein zukünftiges Screening und eine
zukünftige
Selektion gefroren.
-
Mutagenisierte
Zellen wurden mit Hinblick auf wünschenswerte
Wachstumsbedingungen und/oder die Erzeugung eines oder mehrerer
Pseudomycine wie Pseudomycin A' und/oder
B' ausgewählt. Chemisch
mutagenisierte Zellen von P. syringae wie der mutagenisierte Stamm
25-B1 wurden aufgetaut und im Medium N21SM (Tabelle 5) auf 6 Zellen/ml
verdünnt.
Dieses Medium enthielt manchmal ein oder mehrere Komponenten zur
Selektion, wie variierende Phosphatkonzentrationen. Ein 50-μl-Volumen
mutagenisierter Zellen wurde in einem Napf einer Mikrotiterplatte
mit 96 Näpfen
mit rundem Boden mit durchschnittlich 0,3 Zellen/Napf verteilt.
Typischerweise wurde Siliconöl
zu jedem Napf gegeben, um eine Verdampfung zu minimieren. Die Platten wurden
unter Schütteln
6 bis 12 Tage lang bei 25°C
inkubiert. Tabelle 5 – Die Zusammensetzung des Mediums
N21SM
BESTANDTEIL | GRAMM
PRO LITER |
Glucose | 20 |
Ammoniumsulfat | 0,5 |
Mononatriumglutamate
oder L-Glutaminsäure | 2 |
L-Histidin | 2 |
Glycin | 0,5 |
Lösliche Stärke | 5 |
KH2PO4 | 0,2 |
Czapek-Mineralsalzlösung | 2
ml |
MES-Puffer | 9,8 |
Einstellung
des pH-Wertes auf 5,0 | |
-
Nach
dieser Inkubation wurde ein Aliquot, typischerweise 5 tl, aus jedem
Napf seriell verdünnt
(z. B. 1:56, 1:196, 1:320, 1:686 und/oder 1:1715) und in einem flüssigen Mikrotiterplatten-Assay
auf eine Wirkung gegen Candida albicans untersucht. Die Platten
wurden über
Nacht bei 37°C
inkubiert, und die Näpfe
wurden hinsichtlich einer Hemmung des Wachstums von C. albicans
markiert. Geeignete Stämme
wurden aufgenommen, in CSM-Medium (Tabelle 6) inokuliert und 1 bis
3 Tage lang bei 25°C
gezogen. Tabelle 6 Vollständiges Streptomyces-Medium
(CSM)
Komponente | Konzentration
(g/l) |
Glucose | 5 |
Maltose | 4 |
Tryptische
Sojabrühe
von Difco | 30 |
Difco-Hefeextrakt | 3 |
MgSO4·7
H2O | 2 |
-
Keine Einstellung des pH-Wertes
-
Die
ausgewählten
Stämme
wurden konserviert und in Fermentationsflaschen inokuliet, die 13
ml des Mediums N21SM enthielten, und etwa 66 h lang bei 25°C gezogen.
Ein Aliquot wurde aus dieser Fermentation entfernt, 1 h lang mit
einem Volumen an Acetonitril extrahiert, das gleich dem Volumen
des Aliquoten war, zentrifugiert und zur HPLC-Analyse eines oder
mehrerer Pseudomycine wie Pseudomycin A' oder B' dekantiert, wie in den Beispielen 1–3 beschrieben
ist. Stämme,
die ein oder mehrere Pseudomycine wie Pseudomycin A' oder B' erzeugten, wurden
reisoliert, refermentiert und zum Wachstum in einem größeren Maßstab hergestellt.
-
Ergebnisse
-
Stämme, die
ein oder mehrere Pseudomycine wie Pseudomycin A' oder B' erzeugten, wurden unter Verwendung
der oben beschriebenen Verfahren hergestellt.
-
Schlussfolgerung
-
Die
hier offenbarten Selektionsverfahren und -kriterien sind zur Erzeugung
von Stämmen
von P. syringae brauchbar, die in einem mineralischen Medium wachsen
und ein oder mehrere Pseudomycine wie Pseudomycin A' oder B' erzeugen.
-
Beispiel 5
-
Wachstum von P. syringae und Erzeugung
von Pseudomycinen
-
Eine
Fermentierung von P. syringae im Medium N21, das keine Kartoffelprodukte
einschließt
und in publizierten Medien zum Wachstum von P. syringae verwendet
wurde, erzeugte Pseudomycine mit Konzentrationen, die zur Isolierung
geeignet waren.
-
Herstellung von Pseudomycinen in Schüttelgefäßen und
dem Medium N21
-
Materialien und Verfahren
-
P.
syringae wurden in 50 ml des Kulturmediums N21 (Tabelle 7) in einem
250-ml-Kolben gezogen. Die Kultur wurde mit einem Aliquot einer
Inokulierung von P. syringae MSU 16H begonnen und 7 Tage lang unter Schütteln mit
250 U./min in einem Inkubator auf 25°C und einer Feuchtigkeit von
70% gehalten. Am Ende des Inkubationszeitraums wurden 4 ml der Brühe aus dem
Kolben entfernt und mit 6 ml Methanol, das 0,1% Phosphorsäure enthielt,
vermischt. Es wird angenommen, dass der niedrige pH-Wert die Pseudomycine
stabilisiert. Teilchenförmige
Substanzen werden durch Filtration oder Zentrifugation entfernt,
und die Pseudomycine wurden gemäß der Beschreibung
hier mittels HPLC bestimmt. Tabelle 7 – Die Zusammensetzung des Mediums
N21
BESTANDTEIL | GRAMM
PRO LITER |
Saccharose | 35 |
Ammoniumsulfat | 0,5 |
Mononatriumglutamat | 2 |
L-Histidin | 2 |
Glycin | 0,5 |
Lösliche Stärke | 5 |
KH2PO4 | 0,2 |
Czapek-Mineralsalzlösung | 2
ml |
Hefeextrakt | 1 |
MES-Puffer | 9,8 |
Einstellung
des pH-Wertes auf 5,2 | |
-
Die
Erzeugung von Pseudomycin durch mehrere Stämme von P. syringae wurde ausgewertet,
wobei das Medium N21 mit und ohne die Zugabe von Methylmyristat
verwendet wurde. Die ausgewerteten Stämme von P. syringae umfassten
MSU 16BL 25-B1, 67H1 und 7H9-1.
-
Ergebnisse
-
Die
verschiedenen Stämme
von P. syringae erzeugten, wenn sie mit oder ohne Methylmyristat
gezogen wurden, signifikante Konzentrationen eines oder mehrerer
Pseudomycine, zum Beispiel mehr als 10 Tg/ml eines oder mehrerer
der Pseudomycine Pseudomycin A, Pseudomycin B und/oder Pseudomycin
C.
-
Methylmyristat
stimulierte bei bestimmten Stämmen
die Erzeugung von Pseudomycin.
-
Schlussfolgerungen
-
Verschiedene
Stämme
von P. syringae erzeugen in einem Medium, dem Kartoffelprodukte
fehlen, kommerziell signifikante Pseudomycin-Konzentrationen, und diese Erzeugung
kann durch Methylmyristat stimuliert werden.
-
Erzeugung von Pseudomycinen in einem Maßstab von
5000 l unter Verwendung des Mediums N21
-
Der
Maßstab
der Verfahren zur Erzeugung von Pseudomycinen wurde unter Verwendung
eines Mediums ohne zugegebene Kartoffelprodukte auf eine Menge von
5000 l vergrößert.
-
Materialien und Verfahren
-
Behälter für das vegetative
Stadium, die vollständiges
Streptomyces-Medium (CSM, Tabelle 5) enthielten, wurden mit einer
gefrorenen P. syringae-Kultur, typischerweise dem Stamm 67H1, inokuliert
und 24 h lang bei 250 U./min und 25°C geschüttelt. Nach einer 24-stündigen Inkubation
der Behälter
für das
vegetative Stadium wurde der Inhalt dieser Behälter zum Inokulieren von Kolben
für das
Bump-Stadium verwendet. Die Kolben für das Bump-Stadium umfassten
das CSM-Medium und wurden mit 250 U./min gedreht und auf 25°C gehalten.
Die Kolben für
das Bump-Stadium wurden mit etwa 0,45 ml gepoolter Kultur aus drei
oder vier Kolben des vegetativen Stadiums inokuliert. Die Kolben
für das
Bump-Stadium umfassten typischerweise etwa 900 ml CSM in einem 2,5-l-TunairTM-Kolben ohne Ablenkplatten. Zwei Kulturen
im Bump-Stadium in TunairTM-Kolben wurden
für jeden
der Fermenter eingerichtet. Die Kolben für das Bump-Stadium wurden 16
h lang inkubiert.
-
Dann
wurden zwei der Kulturen im Bump-Stadium gepoolt, indem sie in einem
manuell betätigten
Inokulator vereinigt wurden. Diese kombinierten Kulturen wurden
zum Inokulieren eines Tanks verwendet, der das in Tabelle 15 beschriebene
Medium enthielt, das um zusätzliche
3 g/l (für
insgesamt 4 g/l) Glycin, 1 g/l Sojabohnenöl und 1 g/l Hefeextrakt ergänzt worden
war. Diese Kulturen im großen
Maßstab
wurden drei bis vier Tage lang bei 25°C gezogen: Während dieser Wachstumsperiode
wurde der gelöste
Sauerstoff durch Rühren und
einen Luftstrom auf 30% der Luftsättigung geregelt. Der pH-Wert
wurde durch Zugabe von Schwefelsäure oder
Natriumhydroxid nach Bedarf auf 5,2 + 0,2 geregelt. Achtzehn Stunden
nach Beginn der Kultur im großen Maßstab wurde
eine Glucosezufuhr mit einer Rate von 200 ml/h gestartet. Zwanzig
Stunden nach Beginn der Kultur im großen Maßstab wurde eine Ammoniumhydroxid-Zufuhr
mit einer Rate von 20 ml/h gestartet. Während dieser Kultur betrug
der Rückhaltedruck
5 psig. Die anfängliche
Einstellung für
das Rühren
betrug 150 U./min, und der Luftstrom betrug 0,5 scfm. Bei Bedarf
wurde auch ein Antischaummittel zugegeben. Bestimmte Variationen
dieser Bedingungen wurden ebenfalls getestet. Nach drei bis vier
Tagen einer Kultur im großen Maßstab wurden
die P. syringae geerntet. Die fungizide Wirkung wurde gemäß der Beschreibung
in Beispiel 6 gemessen.
-
Ergebnisse und Schlussfolgerungen
-
Pseudomycine
wurden in kommerziell signifikanten Mengen im 5000-l-Maßstab hergestellt,
wobei ein Medium verwendet wurde, das frei von zugegebenen Kartoffelprodukten
war.
-
Beispiel 6
-
Bestimmung und Reinigung von Pseudomycinen
-
Nachweis und Quantifizierung von Pseudomycinen
durch die fungizide Wirkung
-
Das
Vorhandensein oder die Menge eines Pseudomycins oder einer Mischung
von Pseudomycinen kann bestimmt werden, indem die fungizide Wirkung
eines Präparats
gemessen wird. Die fungizide Wirkung wurde in vitro bestimmt, indem
die Mindest-Hemmkonzentration (MIC) des Präparats unter Verwendung eines standardmäßigen Agar-Verdünnungstests
oder eines Scheibendiffusionstests erhalten wurde. Ein Präparat von
einem oder mehreren Pseudomycinen kann ein Extrakt einer Zellkultur
oder einer besser gereinigten Mischung sein. Ein typischer Pilz,
der beim Testen einer fungiziden Wirkung verwendet wird, ist C.
albicans. Die fungizide Wirkung wurde als signifikant betrachtet,
wenn das Testpräparat
auf Agarplatten, die mit Candida albicans x657 beimpft waren, Zonen
einer Hemmung mit einem Durchmesser von 10–12 mm bewirkte.
-
Die
Studien zur Fungizität
wurden unter Verwendung eines Mikrotiterbrühe-Verdünnungsassays
gemäß der Richtlinien
des National Committee for Clinical Laborstory Standards in Mikrotiterplatten
mit 96 Näpfen
durchgeführt.
Sabouraud- und Dextrosebrühe
wurde so eingestellt, dass sie 2,5 × 10
4 Conidien/ml
enthielt. Die Testverbindung wurde in Wasser gelöst und in doppelten Verdünnungen
getestet, wobei mit der höchsten Konzentration
von 20 μg/ml
begonnen wurde. Platten wurden 48 h lang bei 35°C inkubiert. Die Ergebnisse
in Tabelle 3 und 4 zeigen, dass die Mindest-Hemmkonzentration (MIC)
der Verbindung das Wachstum im Vergleich zu unbehandelten Wachstumskontrollen
vollständig
hemmte. Tabelle 3. Fungizide Wirkung von Pseudomycin
A'
Organismus | MIC
(μ/ml) |
Candida
albicans | 2,5 |
C.
parapsilosis | 5,0 |
Cryptococcus
neoformans | 1,25 |
Aspergillus
fumigatus | > 20 |
Histoplasma
capsulation | 5,0 |
Tabelle 4. Fungizide Wirkung von Pseudomycin
B'
Organismus | MIC
(μ/ml) |
Candida
albicans | 10 |
C.
parapsilosis | 10 |
Cryptococcus
neoformans | 1,25 |
Aspergillus
fumigatus | > 20 |
Histoplasma
capsulation | 1,25–5,0 |
-
Nachweis und Quantifizierung
von Pseudomycinen mittels HPLC
-
Eine
Probe, von der angenommen wurde, dass sie ein oder mehrere Pseudomycine
enthielt, wurde mittels Filtration oder Klärfiltration geklärt. Die
geklärte
Mischung wurde an einer Säule
mit Zorbax R × C8
(3,5 T Teilchen 25 × 0,46
cm) bei einer Fließrate
von 1 ml/min chromatographiert. Die Säule wurde mit 20–55% Acetonitril
mit 0,2% TFA mit einem linearen Gradienten in 15 min eluiert und
5 min lang auf 55% Acetonitril mit 0,2% TFA gehalten. Typischerweise
wurden Pseudomycin A' bei
etwa 13,7 min (822 s) und Pseudomycin B' bei etwa 12,4 min (822 s) eluiert.
Pseudomycine wurden anhand der Extinktion bei 215 nm nachgewiesen
und durch Integration der UV-Peaks quantifiziert. Zur Identifizierung
und Quantifizierung wurde ein Standard eines jeden der Pseudomycine
verwendet.
-
Beispiel 7
-
Formulierungen, die Pseudomycin A' und/oder B' einschließen
-
Die
folgenden Formulierungsbeispiele sind nur veranschaulichend, und
es ist nicht beabsichtigt, dass sie den Rahmen der Erfindung auf
irgend eine Weise einschränken.
Der Begriff "Wirkstoff" bedeutet Pseudomycin
A' und/oder B' oder ein pharmazeutisch
annehmbares Salz davon.
-
Formulierung 1
-
Harte
Gelatinekapseln werden unter Verwendung der folgenden Bestandteile
hergestellt:
Bestandteil | Menge
(mg/Kapsel) |
Wirkstoff | 250 |
Stärke, getrocknet | 200 |
Magnesiumstearat | 10 |
Insgesamt | 460
mg |
-
Formulierung 2
-
Eine
Tablette wird unter Verwendung der nachfolgenden Bestandteile hergestellt.
Die Komponenten werden vermischt und komprimiert, wodurch Tabletten
gebildet werden, die jeweils 665 mg wiegen.
Bestandteil | Menge
(mg/Kapsel) |
Wirkstoff | 250 |
Cellulose,
mikrokristallin | 400 |
Siliciumdioxid,
Staub | 10 |
Stearinsäure | 5 |
Insgesamt | 665
mg |
-
Formulierung 3
-
Es
wird eine Aerosollösung
hergestellt, die die folgenden Komponenten enthält. Der Wirkstoff wird mit Ethanol
vermischt, und die Mischung wird zu einem Teil des Treibmittels
22 gegeben, auf –30°C abgekühlt und in
eine Füllvorrichtung
transferiert. Die erforderliche Menge wird dann in einen Behälter aus
rostfreiem Stahl gegeben und mit dem Rest des Treibmittels verdünnt. Dann
werden die Ventileinheiten am Behälter angebracht.
Komponente | Gewicht
(g) |
Wirkstoff | 0,25 |
Methanol | 27,75 |
Treibmittel
22 (Chlordifluormethan) | 74,00 |
Insgesamt | 100,00 |
-
Formulierung 4
-
Tabletten,
die jeweils 60 mg Wirkstoff enthalten, werden wie folgt hergestellt:
Wirkstoff | 60
mg |
Mikrokristalline
Cellulose | 45
mg |
Polyvinylpyrrolidon
(als 10%ige Lösung
in Wasser) | 4
mg |
Natriumcarboxymethylstärke | 4,5
mg |
Magnesiumstearat | 0,5
mg |
Talk | 1
mg |
Insgesamt | 150
mg |
-
Der
Wirkstoff, die Stärke
und die Cellulose werden durch ein Sieb mit 45 U.S.-Mesh passiert und gründlich vermischt.
Die Polyvinylpyrrolidon enthaltende wässrige Mischung wird mit dem
resultierenden Pulver vermischt, und dann wird die Mischung durch
ein Sieb mit 14 U.S.-Mesh passiert. Die so erzeugten Körner werden
bei 50°C
getrocknet und durch ein Sieb mit 18 U.S.-Mesh passiert. Die Natriumcarboxymethylstärke, Magnesiumstearat
und Talk, die zuvor durch ein Sieb mit 60 U.S.-Mesh passiert worden
waren, werden dann zu den Körnern
gegeben, die nach dem Mischen in einer Tablettiermaschine komprimiert
werden, wodurch Tabletten erhalten werden, die jeweils 150 mg wiegen.
-
Formulierung 5
-
Kapseln,
die jeweils 80 mg Wirkstoff enthalten, werden wie folgt hergestellt:
Wirkstoff | 80
mg |
Stärke | 59
mg |
Mikrokristalline
Cellulose | 59
mg |
Magnesiumstearat | 2
mg |
Insgesamt | 200
mg |
-
Der
Wirkstoff, die Cellulose, die Stärke
und das Magnesiumstearat werden vermischt, durch ein Sieb mit 45
U.S.-Mesh passiert und in 200-mg-Mengen in harte Gelatinekapseln
gefüllt.
-
Formulierung 6
-
Zäpfchen,
die jeweils 225 mg Wirkstoff enthalten, werden wie folgt hergestellt:
Wirkstoff | 225
mg |
Gesättigte Fettsäureglyceride | 2000
mg |
Insgesamt | 2225
mg |
-
Der
Wirkstoff wird durch ein Sieb mit 60 U.S.-Mesh passiert und in den
gesättigten
Fettsäureglyceriden suspendiert,
die zuvor mit der minimalen zum Schmelzen erforderlichen Wärme geschmolzen
wurden. Die Mischung wird dann in eine Zäpfchenform mit einer Nennkapazität von 2
g gegossen und abkühlen
gelassen.
-
Formulierung 7
-
Suspensionen,
die jeweils 50 mg Wirkstoff pro 5-ml-Dosis enthalten, werden wie
folgt hergestellt:
Wirkstoff | 50
mg |
Natriumcarboxymethylcellulose | 50
mg |
Sirup | 1,25
ml |
Benzoesäurelösung | 0,10
ml |
Aroma | q.
v. |
Farbstoff | q.
v. |
Gereinigtes
Wasser auf insgesamt | 5
ml |
-
Der
Wirkstoff wird durch ein Sieb mit 45 U.S.-Mesh passiert und mit
der Natriumcarboxymethylcellulose und dem Sirup vermischt, wodurch
eine geschmeidige Paste gebildet wird. Die Benzoesäure, das
Aroma und der Farbstoff werden mit einem Teil des Wassers vermischt
und unter Rühren
zugegeben. Dann wird ausreichend Wasser zugegeben, um das erforderliche
Volumen zu erzeugen.
-
Formulierung 8
-
Eine
intravenöse
Formulierung kann wie folgt hergestellt werden. Die Lösung dieser
Bestandteile wird einem Patienten mit einer Rate von 1 ml/min intravenös verabreicht.
Wirkstoff | 100
mg |
Isotonische
Kochsalzlösung | 1000
mg |