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Hintergrund der Erfindung
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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung ist auf dem Gebiet der Tierzellenbiologie.
Die Erfindung betrifft Verfahren zur Kultivierung von Tierzellen,
die zumindest eine Metall-bindende Verbindung und/oder die Metall-bindende Verbindung
umfassende Übergangsmetallkomplexe
einschließen,
die Verwendung von bestimmten Verbindungen zur Verabreichung von Übergangsmetallen
an Tierzellen, die Metall-bindenden Verbindungen sowie die Verfahren
und Verwendung, die nachstehend genauer definiert sind.
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Zugehöriges Fachgebiet
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Zellkulturmedien
stellen die Nährstoffe
bereit, die für
das Halten und Züchten
von Zellen in einer kontrollierten, künstlichen und in vitro Umgebung
notwendig sind. Eigenschaften und Formulierungen der Zellkulturmedien
sind in Abhängigkeit
von den besonderen zellulären
Anforderungen unterschiedlich. Zu wichtigen Parametern zählen die
Osmolarität,
der pH-Wert und die Nährstoffzusammensetzungen.
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Medienformulierungen
wurden zum Züchten
einer Reihe von Zelltypen verwendet, einschließlich tierischer, pflanzlicher
und bakterieller Zellen. Gezüchtete
Zellen verfügen über viele
Verwendungen, einschließlich
der Untersuchung von physiologischen Vorgängen und der Herstellung von
nützlichen
biologischen Substanzen. Beispiele für solche nützlichen Produkte schließen monoklonale
Antikörper,
Hormone, Wachstumsfaktoren, Enzyme und dergleichen ein. Solche Produkte
verfügen über viele
kommerzielle und therapeutische Anwendungen, und seit der Einführung der
rekombinanten DNA-Technologie können
Zellen zur Erzeugung großer
Mengen dieser Produkte gezielt hergestellt werden. Gezüchtete Zellen
werden ferner routinemäßig für die Isolierung,
Identifizierung und das Wachstum von Viren verwendet, die als Vektoren
und/oder Impfstoffe eingesetzt werden können. Somit ist die Möglichkeit
der In-vitro-Züchtung
von Zellen nicht nur für
die Untersuchung der Zellphysiologie von Bedeutung, sondern auch
für die
Herstellung nützlicher
Substanzen notwendig, die ansonsten nicht durch kosteneffektive
Mittel erhalten werden könnten.
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Zellkulturmediumformulierungen
sind in der Literatur gut dokumentiert und eine Reihe von Medien
ist im Handel erhältlich.
Bei frühen
Zellkulturarbeiten waren die Mediumformulierungen auf der Basis
der chemischen Zusammensetzung und physikochemischen Eigenschaften
(z. B. Osmolalität,
pH, usw.) von Blut und wurden als "physiologische Lösungen" bezeichnet (Ringer, S., J. Physiol.
3:380–393
(1880); Waymouth, C., In: Cells and Tissues in Culture, Vol. 1,
Academic Press, London, S. 99–142
(1965); Waymouth, C., In Vitro 6:109–127 (1970)). Allerdings sind
Zellen in unterschiedlichen Geweben des Säugetierkörpers unterschiedlichen Mikroumgebungen
hinsichtlich Sauerstoff/Kohlendioxid-Partialdruck und Konzentrationen
von Nährstoffen,
Vitaminen und Spurenelementen ausgesetzt; dementsprechend kann eine
erfolgreiche in vitro Kultur von unterschiedlichen Zelltypen die
Verwendung von unterschiedlichen Mediumformulierungen erfordern.
Typische Komponenten von Zellkulturmedien beinhalten Aminosäuren, organische
und anorganische Salze, Vitamine, Spurenmetalle, Zucker, Lipide
und Nukleinsäuren,
von denen die Arten und Mengen sich in Abhängigkeit von den bestimmten
Erfordernissen einer gegebenen Zell- oder Gewebeart verändern können.
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Typischerweise
werden Zellkulturmediumformulierungen mit einer Reihe von Additiven
ergänzt,
einschließlich
nicht definierter Komponenten, wie fötales Rinderserum (FBS) (10–20% V/V)
oder Extrakte aus tierischen Embryos, Organen oder Drüsen (0,5–10% V/V).
Während
FBS das am häufigsten
eingesetzte Supplement in tierischen Zellkulturmedien ist, werden
andere Serumquellen ebenfalls routinemäßig verwendet, einschließlich neugeborene Kälber, Pferde
und Menschen. Diese Arten von chemisch nicht definierten Supplementen
erfüllen
mehrere nützliche
Funktionen in Zellkulturmedien (Lambert, K. J. et al., In: Animal
Cell Biotechnology, Vol. 1, Spier, R. E. et al., Eds., Academic
Press New York, S. 85–122
(1985)). Zum Beispiel stellen diese Supplemente Träger oder
Chelatoren für
labile oder wasserunlösliche
Nährstoffe
bereit; binden und neutralisieren toxische Gruppierungen; stellen
Hormone und Wachstumsfaktoren, Proteaseinhibitoren und essenzielle
häufig
nicht identifizierte oder nicht definierte niedermolekulare Nährstoffe
bereit; schützen
Zellen vor physischem Stress und Beschädigung; und stellen Träger (z.
B. Transferrin und Ceruloplasmin) für bestimmte essenzielle Metallionen
(z. B. Fe++ und Fe+++)
bereit. Somit werden Serum- und/oder Tierextrakte häufig als
relativ kostengünstige
Supplemente verwendet, um ein optimales Kulturmedium für die Züchtung von
tierischen Zellen bereitzustellen.
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Unglücklicherweise
besitzt die Verwendung von Serum- oder Tierextrakten in Gewebekulturanwendungen
mehrere Nachteile (Lambert, K. J. et al., In: Animal Cell Biotechnology,
Vol 1, Spier, R. E. et al., Herausg., Academic Press New York, S.
85–122
(1985)). Zum Beispiel kann die chemische Zusammensetzung dieser
Supplemente sich zwischen Chargen verändern, und zwar sogar von einem
einzigen Hersteller. Zusätzlich
können
Supplemente tierischen oder menschlichen Ursprungs ferner mit erworbenen
Erregern verunreinigt sein (z. B. Mycoplasma, Viren und Prione).
Diese Erreger können
die Gesundheit der gezüchteten
Zellen ernsthaft unterminieren, wenn diese verunreinigten Supplemente
in Zellkulturmediumformulierungen verwendet werden. Ferner können diese
Erreger ein Gesundheitsrisiko darstellen, wenn Substanzen, die in
mit erworbenen Erregern verunreinigten Kulturen hergestellt wurden,
bei der Zelltherapie und anderen klinischen Anwendungen verwendet
werden. Eine der größten Befürchtungen
ist das Vorhandensein von Prionen, die spongiforme Enzephalopathien
bei Tieren und die Creutzfeld-Jakob-Krankheit bei Menschen verursachen.
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Das
Vorhandensein von Serum in Kulturmedien kann zusätzliche Schwierigkeiten darstellen.
Die Zelloberflächenchemie,
die ein entscheidender Teil der in vitro Mikroumgebung für viele
Zellarten ist, kann über Adsorption
oder Aufnahme von Serum- oder Extraktproteinen nachteilig modifiziert
werden. Die Verwendung von nicht definierten Komponenten, wie Serum-
oder Tierextrakte, verhindert ferner die genaue Definition und Erläuterung
der Nährstoff-
und Hormonanforderungen der gezüchteten
Zellen, wodurch die Möglichkeit
beseitigt wird, die Wirkung von spezifischen Wachstumsfaktoren oder
Nährstoffen
auf das Wachstum und die Differenzierung von Zellen in Kultur in
einer kontrollierten Art und Weise zu untersuchen. Darüber hinaus
halten nicht definierte Supplemente den Forscher von der Untersuchung
des anomalen Wachstums und Differenzierung und spezifischer erkrankungsbedingter
Veränderungen
in gezüchteten
Zellen ab. Die Verwendung von Zellkulturmedien bei der industriellen
Herstellung von biologischen Substanzen, Serum- und Tierextraktergänzung von
Kulturmedien kann ferner die Reinigung der gewünschten Substanzen von dem
Kulturmedium durch die Notwendigkeit des Entfernens von Serum- oder
Extraktproteinen erschweren und die Kosten erhöhen.
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Serumfreie Medien
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Zur Überwindung
der Nachteile der Verwendung von Serum- oder Tierextrakten wurde
eine Anzahl von serumfreien Medien entwickelt. Diese Medien, die
häufig
für die
Unterstützung
der Kultur einer einzigen Zellart spezifisch formuliert sind, schließen definierte
Mengen gereinigter Wachstumsfaktoren, Lipoproteine und weiterer
Proteine ein, die normalerweise von dem Serum- oder Extrakt-Supplement
bereitstellt werden. Da die Komponenten (und Konzentrationen davon)
in solchen Kulturmedien genau bekannt sind, werden diese Medien
im Allgemeinen als "definierte
Kulturmedien" und
häufig
als "serumfreie
Medien" oder "SFM" bezeichnet. Eine
Anzahl von SFM-Formulierungen ist im Handel erhältlich, zum Beispiel von Life
Technologies, Inc. (Rockville, MD), wie diejenigen, die für die Unterstützung der
Kultur von Endothelzellen, Keratinozyten, Monozyten/Makrophagen,
Fibroblasten, Neuronen, Lymphozyten, Chondrozyten, hämatopoietischen
Stammzellen, embryonalen Stammzellen, Insektenzellen, CHO-Zellen,
Vero-Zellen, 293-HEK-Zellen, HeLa-Zellen, PER-C6 (menschliche embryonale Epithelzellen
der Retina) oder Hepatozyten ausgelegt sind.
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SFM
stellen dem Verwender im Allgemeinen mehrere unterschiedliche Vorteile
bereit. Zum Beispiel ermöglicht
die Verwendung von SFM die Erforschung der Auswirkungen eines spezifischen
Wachstumsfaktors oder einer weiteren Mediumkomponente auf die zelluläre Physiologie,
die bei Kultivierung der Zellen in Serum oder Extrakt enthaltenden
Medien maskiert sein kann. Zusätzlich
können
SFM wesentlich geringere Proteinmengen (deswegen werden SFM häufig als "proteinarme Medien" bezeichnet) enthalten
als diejenigen Medien, die Serum oder Extrakte enthalten, wodurch
die Reinigung von biologischen Substanzen, die von in SFM gezüchteten
Zellen hergestellt werden, wesentlich einfacher und kostengünstiger
wird.
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Einige
extrem einfache SFM, die im Wesentlichen aus Vitaminen, Aminosäuren, organischen
und anorganischen Salzen und Puffern bestehen, wurden für Zellkulturen
verwendet. Solchen Medien (häufig
als "Basalmedien" bezeichnet) fehlt
es allerdings normalerweise stark an dem Gehalt an Nährstoff,
Hormon oder Modifizierer der biologischen Antwort, der von den meisten
tierischen Zellen benötigt
wird. Dementsprechend schließen
die meisten SFM zusätzliche
Komponenten in die Basalmedien ein, um die Medien bezüglich der Nährstoffe
oder Hormone komplexer zu gestalten, während versucht wird, die serumfreie
und proteinarme Natur des Inhalts der Medien zu erhalten. Beispiele
solcher Komponenten schließen
Serumalbumin aus Rindern (BSA) oder aus Menschen (HSA), aus Tieren
stammende Lipide, wie menschliches Excyte (Bayer); Sterole, usw.,
Insulin, Transferrin und bestimmte Wachstumsfaktoren oder Hormone,
die sich von natürlichen
(tierischen) oder rekombinanten Quellen herleiten, ein.
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Die
Verwendung solcher aus Tieren stammender Supplemente in Zellkulturmedien
besitzt jedoch auch bestimmte Nachteile. Zum Beispiel besteht die
Gefahr, dass das Kulturmedium und/oder daraus gereinigte Produkte
immunogen sein könnten,
insbesondere wenn sich die Supplemente von einem Tier herleiten,
das sich von der Quelle der zu züchtenden
Zellen unterscheidet. Wenn biologische Substanzen, die als Therapeutika
eingesetzt werden sollen, aus solchen Kulturmedien gereinigt werden,
könnten
somit bestimmte Mengen dieser immunogenen Proteine oder Peptide
mitgereinigt werden und könnten
bei einem Tier, das solche Therapeutika erhält, eine Immunreaktion bis
hin zur und einschließlich
Anaphylaxe hervorrufen.
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Zur Überwindung
dieses potenziellen Problems könnten
Supplemente verwendet werden, die sich von der gleichen Spezies
wie die zu züchtenden
Zellen herleiten. Zum Beispiel könnte
die Züchtung
von menschlichen Zellen erleichtert werden, indem HSA als ein Supplement
verwendet wird, während
in Medien für
die Züchtung
von Rinderzellen anstelle davon BSA verwendet würde. Dieser Ansatz birgt jedoch
die Gefahren der Einbringung von verunreinigenden Stoffen und erworbenen
Pathogenen in das Kulturmedium (wie HIV, Creutzfeld-Jakob-Erreger
oder Hepatitis-Viren aus HSA-Zubereitungen
oder das Prion der bovinen spongiformen Enzephalopathie aus BSA-Zubereitungen),
die offensichtlich die Verwendung solcher Medien bei der Herstellung von
tierischen und humanen Therapeutika negativ beeinflussen können. Tatsächlich wird
aus solchen Sicherheitsgründen
die Verwendung von Zellkulturmedien, die sich von Menschen oder
Tieren ableitende Produkten enthalten, die solche Pathogene enthalten
könnten,
durch die biotechnologische Industrie und staatliche Einrichtungen
in zunehmendem Maße
geregelt, davon abgeraten und sogar verboten.
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Ungeachtet
der potenziellen Schwierigkeiten, die durch den Zusatz von aus Tieren
stammenden Supplementen zu Zellkulturmedien aufgeworfen werden,
befinden sich solche Supplemente in routinemäßigem Gebrauch. Ein solches
Supplement, das häufig
zu definierten Medien zugegeben wird, ist Transferrin. Transferrin
fungiert in vivo, um Eisen an Zellen zu liefern. Der Mechanismus
der Eisenaufnahme durch Säugetierzellen
wurde in einem Review veröffentlicht
(Qian, Z. M. and Tang, P. L. (1995) Biochim. Biophys. Acta 1269, 205–214). Da
Eisen als ein Cofaktor bei zahlreichen metabolischen Prozessen benötigt wird,
die Energieerzeugung und oxidative Atmung einschließen, werden
serumfreie Medien häufig
mit Transferrin ergänzt,
damit das benötigte
Eisen für
die erfolgreiche Kultivierung der meisten Zellen in vitro geliefert
wird. Bedenken über verschiedene
potenziell erworbene Erreger in Zubereitungen von Transferrin haben
eine Suche nach anderen natürlichen
Eisen-Trägerverbindungen
angeregt, die als ein Ersatz für
Transferrin verwendet werden können. Diese
Suche wird durch die Tatsache erschwert, dass sich die natürlichen
Eisen-Träger
häufig
von Serum ableiten und somit den vorstehend beschriebenen Einschränkungen
der Serumergänzung
unterworfen sind.
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Metallbindende Verbindungen
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Zur Überwindung
der Einschränkungen
der Verwendung von natürlich
abgeleiteten Metall-Trägern werden
gegenwärtig
bestimmte metallbindende Verbindungen zur Verwendung bei der Lieferung
von Metallen, insbesondere Zink, Eisen, Mangan und Magnesium, an
gezüchtete
Zellen erforscht. Für
einfache Träger,
wie chelatisierende Mittel (z. B. EDTA) und bestimmte Säuren oder
Salze davon (z. B. Citrate, Picolinate und Derivate von Benzoesäure oder
Hydroxamsäure),
wurde gezeigt, dass sie bei bestimmten serumfreien Zuchtmedien nützlich sind
(siehe
US-Patent Nrn. 5,045,454 und
5,118,513 ; Testa et al.,
Brit. J. Haematol. 60:491–502, (1985);
Ganeshaguru et al., Biochem. Pharmacol. 29:1275–1279 (1980); White et al.,
Blood 48:923–929 (1976)).
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Obwohl
diese Referenzen einige Metall-Träger offenbaren, ist die Interpretation
der Daten durch mehrere experimentelle Faktoren erschwert. Die Daten
wurden aus einer begrenzten Anzahl von Zelllinien gesammelt und
zeigen Ergebnisse einer einzigen Passage. Außerdem wurden die Medien mit Serum
ergänzt.
Serum enthält
von Natur aus Transferrin und andere potenzielle Eisen-Träger. Es
gibt einen "Übertragungseffekt" auf das Wachstum
von Zellen, die in einem serumergänzten Medium gezüchtet wurden,
sogar nach ein oder zwei Passagen in Abwesenheit von Serum oder
Transferrin (siehe zum Beispiel Keenan, J. und Clynes, M. (1996) In
Vitro Cell Dev. Biol-Animal 32, 451–453). Andere bekannte metallbindende
Verbindungen wurden medizinisch verwendet, um Eisen aus dem Körper zu
entfernen und nicht für
die Lieferung. Unglücklicherweise
stellen viele dieser einfachen Eisen chelatisierenden Verbindungen
keine ausreichende Eisen-Verfügbarkeit
für oder
-Aufnahme durch gezüchtete
Zellen bereit.
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Somit
verbleibt ein Bedarf auf dem Fachgebiet nach Verbindungen, die in
der Lage sind, Übergangsmetalle
für in
vitro gezüchtete
Zellen zu liefern. Genauer besteht ein Bedarf auf dem Fachgebiet
nach Eisen-Trägern
für die
Verwendung in serumfreien, proteinarmen Kulturmedien, die für die Züchtung von
eukaryotischen und prokaryotischen Zellen geeignet sind. Eine solche
Mediumformulierung erleichtert Untersuchungen der Auswirkungen von
Wachstumsfaktoren und anderer Stimuli auf die Zellphysiologie, gestattet
eine einfachere und kosteneffektivere Reinigung von biologischen
Substanzen, die von gezüchteten
tierischen Zellen hergestellt wurden, in der biotechnologischen
Industrie, und beseitigt vor allem die Gefahr der Einbringung von erworbenen
tierischen und menschlichen Pathogenen. Diese Spezifikation offenbart
Verbindungen, die in der Lage sind, Übergangsmetalle für in vitro
gezüchtete
tierische Zellen zu liefern.
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Kurze Zusammenfassung der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung verwendet Verbindungen, die in der Lage sind, Übergangsmetalle
für in
vitro gezüchtete
Zellen zu liefern, indem Kulturmedien bereitgestellt werden, die
eine oder mehrere nicht von Tieren stammende metallbindende Verbindungen
umfassen, die für
die Bereitstellung essenzieller Metalle (z. B. Fe++- oder
Fe+++-Ionen) für Zellen verwendet werden können. Die
in der Erfindung verwendeten Verbindungen umfassen eine metallbindende
Verbindung, wie nachstehend definiert, die einem Medium alleine
zugegeben werden kann oder mit einem oder mehreren Übergangselementionen
vor der Zugabe zu dem Medium komplexiert werden kann. Die hier beschriebenen
Verbindungen wurden verwendet, um die Lieferung von Übergangsmetallen
für in
vitro gezüchtete
Zellen zu erleichtern. Insbesondere wurden die Verbindungen der
vorliegenden Offenbarung wegen ihrer Fähigkeit zur Lieferung von Eisen
und zur Ersetzung von Transferrin ausgewählt. Die Verbindungen wurden
in Abwesenheit von Transferrin für
mindestens drei Subkulturen getestet. Diese Verbindungen wurden
auf ihre Fähigkeit
zur Unterstützung
des Wachstums von mindestens drei herkömmlich verwendeten Zelllinien:
CHO-, Sp2/0- und 293-HEK-Zellen getestet.
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Die
vorliegende Erfindung verfügt über zwei
verschiedene Aspekte, wie als Nächstes
detailliert wird. Beiden Aspekten ist gemeinsam, dass sie die Verwendung
einer metallbindenden Verbindung, wie hier beschrieben, einschließen, und
ein Aspekt schließt
explizit die Verwendung eines Zellkulturmediums ein, das zumindest
eine solche metallbindende Verbindung oder zumindest einen Komplex
aus einem Übergangselement umfasst,
wobei der Komplex zumindest ein Übergangselement
oder ein Salz oder Ion davon umfasst, das mit einer solchen metallbindenden
Verbindung komplexiert ist. Die Identitäten der metallbindenden Verbindungen werden
später
detailliert.
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In
einem ersten Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren für das Kultivieren
von tierischen Zellen mittels mehrerer Passagen oder in einer Perfusionskultur.
Das Verfahren verwendet ein Zellkulturmedium, wie soeben beschrieben.
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In
einem zweiten Aspekt stellt die Erfindung die Verwendung bereit,
um für
in vitro in einem Zellkulturmedium gezüchtete tierische Zellen Übergangsmetalle
einer metallbindenden Verbindung, wie hier beschrieben, zu liefern.
Die in der Erfindung verwendeten Zellkulturmedien werden verwendet,
um tierische Zellen (insbesondere menschliche Zellen) zu züchten oder
zu kultivieren. Somit können
die metallbindenden Verbindungen einem beliebigen Typ oder einer
beliebigen Art von Kulturmedien für tierische Zellen zugegeben
werden, und werden vorzugsweise verwendet, um natürlich abgeleitete
Metall-Träger
(z. B. aus Tieren stammende Proteine oder Extrakte, wie Transferrin)
in solchen Medien zu ersetzen.
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Die
in der Erfindung verwendeten Kulturmedien sind vorzugsweise serumfrei
und umfassen zumindest eine metallbindende Verbindung und/oder zumindest
einen Komplex aus einem Übergangselement,
wobei der Komplex zumindest ein Übergangselement
oder ein Salz oder Ion davon umfasst, in einem Komplex mit zumindest
einer metallbindenden Verbindung, wobei das Medium in der Lage ist,
die Kultivierung einer Zelle in vitro in Abwesenheit von natürlich abgeleiteten
Metall-Trägern,
wie Transferrin, oder anderen aus Tieren stammenden Proteinen oder
Extrakten, zu unterstützen.
Die metallbindende Verbindung kann sich in einem Komplex mit einem Übergangsmetall
vor der Zugabe der metallbindenden Verbindung zu dem Medium befinden. In
anderen Ausführungsformen
befindet sich die metallbindende Verbindung nicht in einem Komplex
mit einem Übergangsmetall
vor der Zugabe der metallbindenden Verbindung zu den Medien.
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Gemäß der Erfindung
wird ein Übergangselement
vorzugsweise aus der Gruppe ausgewählt, die aus Scandium, Titan,
Vanadium, Chrom, Mangan, Eisen, Kobalt, Nickel, Kupfer, Zink, Yttrium,
Zirkon, Niob, Molybdän,
Technetium, Rubidium, Rhodium, Palladium, Silber, Cadmium, Lanthan,
Hafnium, Tantal, Wolfram, Rhenium, Osmium, Iridium, Platin, Gold,
Quecksilber und Actinium oder Salzen oder Ionen davon besteht, und
ist vorzugsweise ein Eisensalz. Geeignete Eisensalze schließen FeCl3, Fe(NO3)3 oder
FeSO4 oder andere Verbindungen ein, die
Fe+++- oder Fe++-Ionen
enthalten, sind jedoch nicht darauf eingeschränkt.
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Metallbindende
Verbindungen, die von der vorliegenden Erfindung verwendet werden,
sind Derivate von Hydroxypyridin, nämlich 2-Hydroxypyridin-N-oxid,
3-Hydroxypyrid-2-on, 3-Hydroxypyrid-4-on, 1-Hydroxypyrid-2-on, 1,2-Dimethyl-3-hydroxypyrid-4-on,
1-Methyl-3-hydroxypyrid-2-on und 2-Hydroxynicotinsäure, und sind vorzugsweise
2-Hydroxypyridin-N-oxid. In besonders bevorzugten Ausführungsformen
kann der Komplex aus einem Übergangsmetall
ein 2-Hydroxypyridin-N-oxid-Komplex sein. Die metallbindenden Verbindungen der
vorliegenden Erfindung können
ferner zweiwertige Kationen, wie Ca++ und
Mg++, binden.
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Die
Erfindung betrifft deshalb die Verwendung von Zellkulturmedien,
die zumindest eine metallbindende Verbindung, wie beschrieben, umfassen
und ferner einen oder mehrere Bestandteile ausgewählt aus
der Gruppe von Bestandteilen umfassen, die zumindest aus einer Aminosäure (wie
L-Alanin, L-Arginin, L-Asparagin, L-Asparaginsäure, L-Cystein, L-Glutaminsäure, L-Glutamin, Glycin,
L-Histidin, L-Isoleucin, L-Leucin, L-Lysin, L-Methionin, L-Phenylalanin, L-Prolin,
L-Serin, L-Threonin, L-Tryptophan, L-Tyrosin oder L-Valin, N-Acetyl-cystein),
zumindest einem Vitamin (wie Biotin, Cholinchlorid, D-Ca++-Pantothenat, Folsäure, i-Inosit, Niacinamid,
Pyridoxin, Riboflavin, Thiamin oder Vitamin B12),
zumindest einem anorganischen Salz (wie ein Calciumsalz, CuSO4, FeSO4, Fe(NO3)3, FeCl3, KCl, einem Magnesiumsalz, einem Mangansalz,
Natriumacetat, NaCl, NaHCO3, Na2HPO4, Na2SO4,
einem Selensalz, einem Siliciumsalz, einem Molybdänsalz, einem
Vanadiumsalz, einem Nickelsalz, einem Zinnsalz oder einem Zinksalz),
Adenin, Ethanolamin, D-Glucose, zumindest einem Cytokin, Heparin,
Hydrocortison, Liponsäure,
Phenolrot, Phosphoethanolamin, Putrescin, Natriumpyruvat, Tri-iodthyronin,
Dextransulfat, Pluronic F68 und Thymidin bestehen. Die Kulturmedien,
die von der vorliegenden Erfindung verwendet werden, können wahlweise
ein Puffermittel einschließen.
Geeignete Puffermittel schließen
N-[2-Hydroxyethyl]-piperazin-N'-[2-ethansulfonsäure] (HEPES),
MOPS, MES, Phosphat, Carbonat und andere Puffermittel ein, die für die Verwendung
in Zellkulturanwendungen geeignet sind, sind jedoch nicht darauf
eingeschränkt.
Ein geeignetes Puffermittel ist eines, das Pufferkapazität ohne wesentliche
Zytotoxizität für die kultivierten
Zellen bereitstellt. Die Auswahl von geeigneten Puffermitteln liegt
in dem Bereich durchschnittlichen Könnens auf dem Fachgebiet der
Zellkultur.
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Dementsprechend
verwendet die Erfindung eine metallbindende Verbindung, wie hierin
beschrieben, in einem Zellkulturmedium, das einen oder mehrere der
Bestandteile umfasst, die aus der folgenden Gruppe ausgewählt sind:
Adenin, Ethanolamin, D-Glucose, N-[2-Hydroxyethyl]-piperazin-N'-[2-ethansulfonsäure] (HEPES),
Hydrocortison, Liponsäure,
Phenolrot, Phosphoethanolamin, Putrescin, Natriumpyruvat, Tri-iodthyronin, Thymidin,
L-Alanin, L-Arginin,
L-Asparagin, L-Asparaginsäure,
L-Cystein, L-Glutaminsäure, L-Glutamin,
Glycin, L-Histidin, L-Isoleucin, L-Leucin, L-Lysin, L-Methionin,
L-Phenylalanin, L-Prolin, L-Serin, L-Threonin, L-Tryptophan, L-Tyrosin, L-Valin,
N-Acetyl-cystein, Biotin, Cholinchlorid, D-Ca++-Pantothenat,
Folsäure,
i-Inosit, Niacinamid, Pyridoxin, Riboflavin, Thiamin, Vitamin B12, ein Calciumsalz, rekombinantes Insulin,
Dextransulfat, Pluronic F68, CuSO4, FeSO4, FeCl3, KCl, ein
Magnesiumsalz, ein Mangansalz, Natriumacetat, NaCl, NaHCO3, Na2HPO4, Na2SO4,
ein Selensalz, ein Siliciumsalz, ein Molybdänsalz, ein Vanadiumsalz, ein
Nickelsalz, ein Zinnsalz und ein Zinksalz, und einen oder mehrere
Komplexe aus einem Übergangselement,
die zumindest ein Übergangselement
oder ein Salz oder Ion davon umfassen, das mit zumindest einer metallbindenden
Verbindung komplexiert ist, wobei jeder Bestandteil in einer Menge
vorhanden ist, die die Kultivierung einer Zelle in vitro unterstützt. Bevorzugte Übergangselemente,
metallbindende Verbindungen und Komplexe aus einem Übergangselement
für die
Verwendung bei diesem Aspekt der Erfindung schließen diejenigen
ein, die hier im Detail beschrieben sind.
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Ein
Medium, das für
die Verwendung bei der Bildung der Zellkulturmedien der Offenbarung
geeignet ist, kann einen oder mehrere Bestandteile umfassen und
kann zum Beispiel erhalten werden, indem ein oder mehrere Bestandteile
ausgewählt
aus der Gruppe kombiniert werden, die aus Adenin, Ethanolamin, D-Glucose,
Heparin, einem Puffermittel, Hydrocortison, Liponsäure, Phenolrot,
Phosphoethanolamin, Putrescin, Natriumpyruvat, Tri-iodthyronin, Thymidin,
L-Alanin, L-Arginin, L-Asparagin, L-Asparaginsäure, L-Cystein, L-Glutaminsäure, L-Glutamin,
Glycin, L-Histidin, L-Isoleucin, L-Leucin, L-Lysin, L-Methionin,
L-Phenylalanin, L-Prolin, L-Serin, L-Threonin, L-Tryptophan, L-Tyrosin, L-Valin,
N-Acetyl-cystein, Biotin, Cholinchlorid, D-Ca++-Pantothenat,
Folsäure,
i-Inosit, Niacinamid, Pyridoxin, Riboflavin, Thiamin, Vitamin 1312,
Dextransulfat, Pluronic F68, rekombinantem insulin, einem Calciumsalz,
CuSO4, FeSO4, FeCl3, Fe(NO3)3, KCl, einem Magnesiumsalz, einem Mangansalz,
Natriumacetat, NaCl, NaHCO3, Na2HPO4, Na2SO4,
einem Selensalz, einem Siliciumsalz, einem Molybdänsalz, einem
Vanadiumsalz, einem Nickelsalz, einem Zinnsalz und einem Zinksalz
besteht, wobei jeder Bestandteil in einer Menge zugegeben wird,
die die Kultivierung einer Zelle in vitro unterstützt.
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Die
Kulturmedien können
1X Mediumformulierungen sein oder können konzentrierte Mediumformulierungen
sein, zum Beispiel 10X, 20X, 25X, 50X, 100X, 500X oder 1000X Mediumformulierungen.
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Tierische
Zellen können
in den Medien kultiviert werden, die von der Erfindung verwendet
werden, einschließlich,
aber nicht eingeschränkt
auf, Säugetierzellen
(einschließlich
menschlicher Zellen, die sich von embryonalen Zellen unterscheiden),
Vogelzellen, Insektenzellen, Fischzellen, Amphibienzellen und Reptilienzellen,
von denen beliebige oder sämtliche
normale Zellen oder abnormale Zellen sein können (wie transformierte Zellen,
etablierte Zellen oder Zellen, die aus einer erkrankten Gewebeprobe
stammen).
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Die
Erfindung betrifft Verfahren zur Kultivierung von Zellen, wie diejenigen
Zellen, die vorstehend beschrieben sind, umfassend (a) Kontaktieren
der Zelle mit den Zellkulturmedien der Erfindung; und (b) Kultivieren
der Zelle unter Bedingungen, die geeignet sind, um die Kultivierung
oder das Wachstum der Zelle zu unterstützen.
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Andere
bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden einem Durchschnittsfachmann angesichts
der folgenden Zeichnungen und der Beschreibung der Erfindung und
der Ansprüche
ersichtlich.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Supplement für Mediumformulierungen für das Wachstum
von tierischen Zellen. Ein solches Supplement kann bestimmte Bestandteile
einer Mediumformulierung ersetzen. Vorzugsweise kann ein solches
Supplement Komponenten ersetzen, die aus biologischen Quellen stammen, z.
B. tierischen Quellen, pflanzlichen Quellen, bakteriellen Quellen,
usw. In einem bevorzugten Aspekt schließen die Komponenten, die durch
eine oder mehrere metallbindende Verbindungen der vorliegenden Offenbarung
ersetzt werden, Proteine, Zell- oder Gewebeextrakte, Serumlipide,
Wachstumsfaktoren und dergleichen ein, sind jedoch nicht darauf
eingeschränkt.
Die Verbindungen der vorliegenden Offenbarung können verwendet werden, um das
Wachstum einer beliebigen tierischen Zelle, die zur Unterstützung des
Wachstums Übergangsmetalle
benötigt,
in Kultur zu unterstützen
oder zu fördern.
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Definitionen
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In
der nachfolgenden Beschreibung wird eine Anzahl von Begriffen, die
auf den Fachgebieten der Zellbiologie und der Zellkulturmedien herkömmlich verwendet
werden, umfangreich eingesetzt. Die folgenden Definitionen werden
bereitgestellt, um ein eindeutiges und einheitliches Verständnis der
Spezifikation und der Ansprüche
und des Umfanges, der solchen Begriffen gegeben werden soll, zu
liefern.
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Der
Begriff "Bestandteil" bezieht sich auf
eine beliebige Verbindung, ob chemischen oder biologischen Ursprungs,
die in Zellkulturmedien für
den Erhalt oder die Förderung
des Wachstums oder der Proliferation von tierischen Zellen verwendet
werden kann. Die Begriffe "Komponente", "Nährstoff" und "Bestandteil" können austauschbar
verwendet werden und sollen sich alle auf solche Verbindungen beziehen.
Typische in Zellkulturmedien verwendete Bestandteile schließen Aminosäuren, Salze,
Metalle, Zucker, Lipide, Nukleinsäuren, Hormone, Vitamine, Fettsäuren, Proteine
und dergleichen ein. Weitere Bestandteile, die die ex vivo Kultivierung
von Zellen fördern
oder erhalten, können
von Fachleuten gemäß dem speziellen
Bedarf ausgewählt
werden.
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Unter "Zellkultur" oder "Kultur" wird der Erhalt
von Zellen in einer künstlichen
in vitro Umgebung verstanden, wobei es jedoch zu verstehen ist,
dass der dem Begriff "Zellkultur" ein allgemeiner
Begriff ist und nicht nur verwendet werden kann, um die Kultivierung
einzelner Zellen, sondern auch die Kultivierung von Geweben oder
Organen zu umfassen, für
die die Begriffe "Gewebekultur" oder "Organkultur" gegebenenfalls austauschbar
mit dem Begriff "Zellkultur" verwendet werden
können.
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Unter "Kultivierung" ist der Erhalt von
Zellen in vitro unter Bedingungen zu verstehen, die Wachstum, Differenzierung
oder kontinuierliche Entwicklungsfähigkeit in einem aktiven oder
ruhenden Stadium der Zellen begünstigen.
In diesem Sinne kann "Kultivierung" austauschbar mit "Zellkultur" oder einem beliebigen
der oben beschriebenen Synonyme davon verwendet werden.
-
Unter "Kulturgefäß" wird ein Behälter aus
Glas, Plastik oder Metall verstanden, der eine aseptische Umgebung
für das
Kultivieren von Zellen bereitstellen kann.
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Die
Ausdrücke "Zellkulturmedium", "Gewebekulturmedium", "Kulturmedium" (in jedem Fall ist
der Plural "Medien") und "Mediumformulierung" beziehen sich auf
eine Nährstofflösung für das Kultivieren
von Zellen oder Geweben und können
austauschbar verwendet werden.
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Die
metallbindenden Verbindungen der vorliegenden Offenbarung und/oder
die Komplexe aus Übergangsmetallen,
die mit den metallbindenden Verbindung der vorliegenden Offenbarung
gebildet werden, können
mit beliebigen Medien für
die Kultivierung oder Züchtung
von tierischen Zellen, Geweben, Organen, usw. verwendet werden.
Solche Medien beinhalten, sind jedoch nicht darauf eingeschränkt, Dulbecco's Modified Eagle's Medium (DMEM),
Minimal Essential Medium (MEM), Basal Medium Eagle (BME), RPMI-1640,
Ham's F-10, Ham's F-12, αMinimal Essential
Medium (aMEM), Glasgow's
Minimal Essential Medium (G-MEM) und Iscove's Modified Dulbecco's Medium (IMDM). Andere im Handel erhältliche
Medien (z. B. von Life Technologies, Inc.; Rockville, Maryland)
oder diejenigen, die ansonsten auf dem Fachgebiet bekannt sind,
können
gemäß der vorliegenden
Erfindung äquivalent
verwendet werden, einschließlich,
jedoch nicht darauf eingeschränkt,
293 SFM, CDCHO Medium, VP SFM, BGJb Medium, Brinster's BMOC-3 Medium,
Zellkultur-Einfriermedium, CMRL Medien, EHAA Medium, eRDF Medium,
Fischer's Medium,
Gamborg's B-5 Medium,
GLUTAMAX
TM Medien, Grace's Insektenzellmedien, HEPES Medien,
Richter's Modified
MEM, IPL-41 Insektenzellmedium, Leibovitz's L-15 Medien, McCoy's 5A Medien, MCDB 131 Medium, Media
199, Modified Eagle's
Medium (MEM), Medium NCTC-109, Schneider's Drosophila Medium, TC-100 Insektenmedium,
Waymouth's MB 752/1 Medien,
William's Media
E, proteinfreies Hybridomamedium II (PFHM II), AIM V Medien, Keratinocyte
SFM, definiertes Keratinocyte SFM, STEMPRO
® SFM,
STEMPRO
® komplettes
Methylcellulosemedium, HepatoZYME-SFM, Neu robasal
TM Medium,
Neurobasal-A Medium, Hibernate
TM A Medium,
Hibernate E Medium, Endothel-SFM, menschliches Endothel-SFM, Hybridoma-SFM,
PFHM II, Sf 900 Medium, Sf 900 II SFM, EXPRESS FIVE
® Medium,
CHO-S-SFM, AMINOMAX-II
komplettes Medium, AMINOMAX-C100 komplettes Medium, AMINOMAX-C100
Basalmedium, PB-MAX
TM Karyotyping Medium,
KARYOMAX Bone Marrow Karyotyping Medium, KNOCKOUT D-MEM und CO
2-unabhängiges
Medium. Zusätzliche
Beispiele für
Medien, die für
die Verwendung in der Ausführung
der vorliegenden Erfindung geeignet sind, können in den
US-Patenten Nrn. 5,135,866 und
5,232,848 sowie in den internationalen
Veröffentlichungen
Nrn.
WO 88/02774 ,
WO 98/15614 ,
WO 98/08934 und dem
europäischen
Patent Nr. 0 282 942 gefunden werden.
-
Der
Begriff "In-Kontakt-Bringen" bezieht sich darauf,
dass in vitro zu kultivierende Zellen mit dem Medium, in dem die
Zellen kultiviert werden sollen, in ein Kulturgefäß gegeben
werden. Der Begriff "In-Kontakt-Bringen" umfasst, dass Zellen
mit Medium vermischt werden, dass Medium auf Zellen in einem Kulturgefäß pipettiert
wird und dass Zellen in Kulturmedium eingetaucht werden.
-
Der
Begriff "Kombinieren" bezieht sich auf
das Mischen oder Beimischen von Bestandteilen in einer Zellkulturmedium-Formulierung.
-
Ein
Zellkulturmedium setzt sich aus einer Anzahl von Bestandteilen zusammen
und diese Bestandteile variieren Medium zu Medium. Jeder in einem
Zellkulturmedium verwendete Bestandteil verfügt über besondere physikalische
und chemische Eigenschaften. Die Kompatibilität und Stabilität von Bestandteilen
werden durch die "Löslichkeit" der Bestandteile
in wässriger
Lösung
bestimmt. Die Begriffe "Löslichkeit" und "löslich" betreffen die Fähigkeit eines Bestandteils,
eine Lösung
mit anderen Bestandteilen zu bilden. Bestandteile sind somit kompatibel,
wenn sie in Lösung
gehalten werden können,
ohne einen messbaren oder erfassbaren Niederschlag zu bilden. Somit
betrifft der Begriff "kompatible
Bestandteile", wie
hier verwendet, die Kombination von bestimmten Bestandteilen von
Kulturmedien, die beim Mischen in Lösung entweder als konzentrierte
oder 1X Formulierungen "stabil" und "löslich" sind.
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Unter "kompatiblen Bestandteilen" werden ferner diejenigen
Mediennährstoffe
verstanden, die zusammen in Lösung
gehalten werden können
und eine "stabile" Kombination bilden.
Eine "kompatible
Bestandteile" enthaltende
Lösung
wird als "stabil" bezeichnet, wenn
die Bestandteile im Wesentlichen nicht ausfallen, nicht abgebaut
werden oder zerfallen, so dass die Konzentration von einem oder
mehreren der Bestandteile, die für die
Zellen aus den Medien verfügbar
sind, auf ein Niveau herabgesetzt wird, das das optimale Wachstum
der Zellen nicht mehr unterstützt.
Bestandteile werden ebenfalls als "stabil" betrachtet, wenn ein Abbau nicht erfasst
werden kann oder wenn der Abbau sich bei einer langsamen Geschwindigkeit
ereignet als im Vergleich der Abbau des gleichen Bestandteils in
einer 1X Zellkulturmedium-Formulierung. Zum Beispiel ist es bekannt, dass
in 1X Medienformulierungen Glutamin zu Pyrrolidoncarbonsäure und
Ammoniak zerfällt.
Glutamin in Kombination mit zweiwertigen Kationen wird als "kompatible Bestandteile" betrachtet, da ein
geringer oder kein Abbau des Glutamins mit der Zeit in Lösungen oder
in Kombinationen erfasst werden kann, in denen sowohl Glutamin als
auch zweiwertige Kationen vorhanden sind. Siehe
US-Patent 5,474,931 . Es wurde von
den Erfindern gezeigt, dass zusätzlich
zur Stabilisierung von Glutamin mit FeCl
3-komplexiertes
Glutamin gegen Transferrin ausgetauscht werden kann.
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Unter
dem Begriff "1X
Formulierung" ist
eine beliebige wässrige
Lösung
zu verstehen, die einige oder alle Bestandteile enthält, die
in einem Zellkulturmedium bei Arbeitskonzentrationen vorhanden sind.
Die "1X Formulierung" kann zum Beispiel
das Zellkulturmedium oder eine beliebige Untergruppe von Bestandteilen
für dieses
Medium bezeichnen. Die Konzentration eines Bestandteils in einer
1X Lösung
ist in etwa die gleiche wie die Konzentration von dem Bestandteil,
der in einer für
den Erhalt oder die in vitro Kultivierung von Zellen verwendeten
Zellkulturformulierung vorhanden ist. Ein für die in vitro Kultivierung
von Zellen verwendetes Zellkulturmedium ist definitionsgemäß eine 1X
Formulierung. Bei Vorhandensein einer Anzahl von Bestandteilen weist
jeder Bestandteil in einer 1X Formulierung eine Konzentration auf,
die ungefähr
der Konzentration der Bestandteile in einem Zellkulturmedium entspricht.
Zum Beispiel enthält
RPMI-1640 Kulturmedium neben anderen Bestandteilen 0,2 g/l L-Arginin,
0,05 g/l L-Asparagin und 0,02 g/l L-Asparaginsäure. Eine "1X Formulierung" dieser Aminosäuren enthält in etwa die gleichen Konzentrationen
dieser Bestandteile in Lösung.
Somit soll die Bezugnahme auf eine "1X Formulierung" so verstanden werden, dass jeder Bestandteil
in Lösung
in der gleichen oder in etwa der gleichen Konzentration wie in dem
beschriebenen Zellkulturmedium vorhanden ist. Die Konzentrationen
von Bestandteilen in einer "1X
Formulierung" eines
Zellkulturmediums sind einem Durchschnittsfachmann gut bekannt.
Siehe zum Beispiel Methods For Preparation of Media, Supplements
and Substrate For Serum-Free Animal Cell Culture Allen R. Liss,
N. Y. (1984), Handbook of Microbiological Media, Zweite Ausg., Ronald
M. Atlas, Herausg. Lawrence C. Parks (1997) CRC Press, Boca Raton,
FL und Plant Culture Media, Vol. 1: Formulations and Uses E. F.
George, D. J. M. Puttock und H. J. George (1987) Exegetics Ltd.
Edington, Westbury, Wilts, BA13 4QG England, von denen jedes durch
Bezugnahme hier in vollem Umfang eingegliedert ist. Allerdings kann
die Osmolarität
und/oder der pH-Wert in einer 1X Formulierung im Vergleich zu dem
Kulturmedium unterschiedlich sein, insbesondere wenn in der 1X Formulierung
weniger Bestandteile enthalten sind.
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Unter
einer "10X Formulierung" ist eine Lösung zu
verstehen, in der jeder Bestandteil in dieser Lösung in etwa 10-mal konzentrierter
ist wie der gleiche Bestandteil in dem Zellkulturmedium. Zum Beispiel
kann eine 10X Formulierung von RPMI-1640 Kulturmedium neben anderen
Bestandteilen 2,0 g/l L-Arginin, 0,5 g/l L-Asparagin und 0,2 g/l
L-Asparaginsäure
(vgl. 1X Formulierung vorstehend) enthalten. Eine "10X Formulierung" kann eine Anzahl
zusätzlicher
Bestandteile in einer etwa 10-mal höheren Konzentration als in
dem 1X Kulturmedium vorhanden ist enthalten. Es ist leicht ersichtlich,
dass "25X Formulierung", "50X Formulierung", "100X Formulierung", "500X Formulierung" und "1000X Formulierung" Lösungen bezeichnen,
die Bestandteile in jeweils etwa 25-, 50-, 100-, 500- oder 1000-facher
Konzentration im Vergleich zu einem 1X Zellkulturmedium enthalten.
Wiederum können
die Osmolarität
und der pH-Wert der Mediumformulierung und der konzentrierten Lösung variieren.
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Der
Begriff "Spurenelement" oder "Spurenelementrest" betrifft einen Rest,
der in einem Zellkulturmedium in nur sehr geringen (d. h. "Spuren") Mengen oder Konzentrationen
relativ zu den Mengen oder Konzentrationen von anderen in dem Kulturmedium
vorhandenen Resten oder Komponenten vorhanden ist. In der vorliegenden
Erfindung umfassen diese Begriffe Ag+, Al3+, Ba2+, Cd2+, Co2+, Cr3+, Ge4+, Se4+, Br–, I–,
Mn2+, F–, Si4+, V5+, Mo6+, Ni2 +,
Rb+, Sn2+ und Zr4+ und Salze davon. Zum Beispiel können die
folgenden Salze als Spurenelemente in den Kulturmedien der Erfindung
verwendet werden: AgNO3, AlCl3·6H2O, Ba(C2H3O2)2, CdSO4·8H2O, CoCl2·6H2O, Cr2(SO4)3·1H2O, GeO2, Na2SeO3, H2SeO3, KBr, Kl, MnCl2·4H2O, NaF, Na2SiO3·9H2O, NaVO3, (NH4)6Mo7O24·4H2O, NiSO4·6H2O, RbCl, SnCl2 und
ZrOCl2·8H2O. Geeignete Konzentrationen von Spurenelementresten
können
von einem Durchschnittsfachmann unter Verwendung ausschließlich routinemäßiger Experimente
bestimmt werden.
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Der
Begriff "Aminosäure" betrifft Aminosäuren oder
ihre Derivate (z. B. Aminosäureanaloga)
sowie ihre D- und L-Formen. Beispiele für solche Aminosäuren beinhalten
Glycin, L-Alanin, L-Asparagin, L-Cystein, L-Asparaginsäure, L-Glutaminsäure, L-Phenylalanin,
L-Histidin, L-Isoleucin, L-Lysin,
L-Leucin, L-Glutamin, L-Arginin, L-Methionin, L-Prolin, L-Hydroxyprolin,
L-Serin, L-Threonin, L-Tryptophan, L-Tyrosin und L-Valin, N-Acetyl-cystein.
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Ein "serumfreies Medium" ist ein Medium,
das kein Serum enthält
(z. B. fötales
Rinderserum (FBS), Kälberserum,
Pferdeserum, Ziegenserum, menschliches Serum, usw.) und wird im
Allgemeinen mit den Buchstaben SFM bezeichnet.
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Die
Begriffe "serumfreie
Kulturbedingungen" und "serumfreie Bedingungen" beziehen sich auf
Zellkulturbedingungen, die Serum einer beliebigen Art ausschließen, und
können
austauschbar verwendet werden.
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Der
Ausdruck "proteinfreie" Kulturmedien bezieht
sich auf Kulturmedien, die kein Protein enthalten (z. B. Serumproteine,
wie Serumalbumin oder Bindungsfaktoren, Nährproteine, wie Wachstumsfaktoren,
oder Metallionen-Trägerproteine,
wie Transferrin, Ceruloplasmin, usw.) Der Ausdruck "proteinarme" Kulturmedien, wie
hier verwendet, bezieht sich auf Medien, die nur geringe Mengen
an Protein enthalten (typischerweise weniger als etwa 10%, weniger
als etwa 5%, weniger als etwa 1%, weniger als etwa 0,5% oder weniger
als etwa 0,1% der Menge oder Konzentration des Gesamtproteins, das
in Kulturmedien vorhanden ist, die standardmäßige Mengen an Protein enthalten,
wie standardmäßiges Basalmedium,
das mit 5–10%
Serum ergänzt
ist).
-
Unter "Übergangselement" oder "Übergangsmetall" (die austauschbar
verwendet werden können) wird
ein Element verstanden, bei dem eine Valenzschale der inneren Elektronen
an Stelle einer äußeren Schale
nur teilweise gefüllt
ist, so dass das Element als eine Übergangsverbindung zwischen
den stärksten
und am wenigsten elektropositiven Elementen in einer gegebenen Reihe
von Elementen agiert. Übergangselemente sind
typischerweise durch hohe Schmelzpunkte, hohe Dichten, hohe Dipol-
oder magnetische Momente, mehrfache Valenzen und die Fähigkeit,
stabile Komplexionen zu bilden, gekennzeichnet. Beispiele für solche Übergangselemente
beinhalten Scandium (Sc), Titan (Ti), Vanadium (V), Chrom (Cr),
Mangan (Mn), Eisen (Fe), Kobalt (Co), Nickel (Ni), Kupfer (Cu),
Zink (Zn), Yttrium (Y), Zirkon (Zr), Niob (Nb), Molybdän (Mo),
Technetium (Tc), Rubidium (Ru), Rhodium (Rh), Palladium (Pd), Silber
(Ag), Cadmium (Cd), Lanthan (La), Hafnium (Hf), Tantal (Ta), Wolfram
(W), Rhenium (Re), Osmium (Os), Iridium (Ir), Platin (Pt), Gold
(Au), Quecksilber (Hg) und Actinium (Ac). Von besonderem Interesse
als ein Übergangselement
für die
Verwendung in Kulturmedienzusammensetzungen, einschließlich derjenigen
der vorliegenden Erfindung, sind Ionen, Chelate, Salze und Komplexe
von Eisen (Fe++ oder Fe+++).
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Übersicht
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Die
vorliegende Offenbarung betrifft im Allgemeinen tierische Zellkulturmedium-Zusammensetzungen, die
eine oder mehrere metallbindende Verbindungen und/oder eine oder
mehrere Komplexe aus einem Übergangselement
umfassen, die die metallbindenden Verbindungen umfassen. Die vorliegende
Offenbarung betrifft tierische Zellkulturzusammensetzungen, die
eine oder mehrere metallbindende Verbindungen und Kationen eines Übergangselements,
insbesondere ein oder mehrere mehrwertige Kationen eines Übergangselements
(wie Fe+ oder Fe+++-Ionen)
umfassen, die für
metabolische Prozesse in lebenden Organismen notwendig sind. Die
in der Erfindung verwendeten Zusammensetzungen können ein oder mehrere Übergangselement-Ionen
umfassen, die mit einer oder mehreren nicht-proteinischen metallbindenden
Verbindungen, wie hier beschrieben, komplexiert sind.
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Die
in der vorliegenden Erfindung verwendeten Verbindungen sind in der
Lage, das Wachstum von Zellen durch mehrere Passagen zu unterstützen. Das
ist von Bedeutung, da diejenigen Verbindungen, die von dem Stand
der Technik für
die Verwendung in Zellkultur-Anwendungen genannt werden, nicht gezeigt
haben, das Zellwachstum für
eine Anzahl von Passagen zu erhalten. Der Fachmann ist sich dessen
bewusst, dass mehrere Passagen erforderlich sind, um sämtliche
Spuren von aus Serum stammenden Transferrin aus einem Zellkulturmedium
zu entfernen.
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Die
Erfindung ist in ihren verschiedenen Aspekten in den Ansprüchen dieser
Spezifikation dargelegt.
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Kulturmediumzusammensetzungen
-
Beliebige
Zellkulturmedien können
verwendet werden, die das Wachstum von tierischen Zellen unterstützen. Im
Allgemeinen können
beliebige erhältliche
oder auf dem Fachgebiet bekannte Medien gemäß der vorliegenden Offenbarung
(d. h. durch Zugabe der metallbindenden Verbindungen und/oder von
Komplexen aus Übergangsmetallen
davon) modifiziert werden. In einem bevorzugten Aspekt der vorliegenden
Erfindung ersetzen die metallbindenden Verbindungen und/oder Komplexe
aus einem Übergangselement
davon biologische abgeleitete (z. B. aus Tieren stammende) Übergangselement-Träger, wie
Serum, Transferrin, Ceruloplasmin und dergleichen.
-
Beispiele
für tierische
Zellkulturmedien, die gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können,
beinhalten, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, DMEM, RPMI-1640, MCDB
131, MCDB 153, MDEM, IMDM, MEM, M199, McCoy's 5A, Williams' Media E, Leibovitz's L-15 Medium, Grace's Insect Medium, IPL-41 Insect Medium,
TC-100 Insect Medium, Schneider's
Drosophila Medium, Wolf & Quimby's Amphibian Culture Medium,
zellspezifische serumfreie Medien (SFM), wie diejenigen, die zur
Unterstützung
der Kultur von Keratinozyten, Endothelzellen, Hepatozyten, Melanozyten,
usw. ausgelegt sind, F10 Nährgemisch
und F12 Nährgemisch.
Andere für
die Herstellung durch die Erfindung geeignete Medien sind im Handel
erhältlich
(z. B. von Life Technologies, Inc.; Rockville, Maryland und Sigma;
St. Louis, Missouri). Formulierungen für diese Medien sind auf dem
Fachgebiet gut bekannt und können
zum Beispiel in dem GIBCO/BRL Katalog und Referenzhandbuch (Life
Technologies, Inc.; Rockville, Maryland) und in dem Sigma Tierzellenkatalog
(Sigma; St. Louis, Missouri) gefunden werden.
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Wie
der Fachmann es verstehen wird, können beliebige der vorstehenden
Medien der Erfindung ferner ein oder mehrere zusätzliche Komponenten einschließen, wie
Indikations- oder Selektionsmittel (z. B. Farbstoffe, Antibiotika,
Aminosäuren,
Enzyme, Substrate und dergleichen), Filter (z. B. Aktivkohle), Salze,
Polysaccharide, Ionen, Detergenzien, Stabilisatoren und dergleichen.
-
Metallbindende Verbindungen
-
Die
von der vorliegenden Erfindung verwendeten metallbindenden Verbindungen
können
in eine Mediumformulierung in einer nicht komplexierten Form, d.
h. nicht an ein Übergangselement
gebunden, eingeschlossen werden. Alternativ können Komplexe aus einem Übergangselement,
die für
den Einschluss in Medien geeignet sind, vor dem Einschluss in eine
Mediumformulierung durch Kombination von einem oder mehreren Übergangselementen
oder Ionen davon mit einer oder mehreren metallbindenden Verbindungen
gebildet werden. Bei der Komplexierung vor der Zugabe zu einer Mediumformulierung
werden die metallbindenden Verbindungen der vorliegenden Erfindung
vorzugsweise mit einem oder mehreren Übergangselementen komplexiert.
Bevorzugte Übergangselemente
beinhalten Salze oder Ionen von Scandium (Sc), Titan (Ti), Vanadium (V),
Chrom (Cr), Mangan (Mn), Eisen (Fe), Kobalt (Co), Nickel (Ni), Kupfer
(Cu), Zink (Zn), Yttrium (Y), Zirkon (Zr), Niob (Nb), Molybdän (Mo),
Technetium (Tc), Rubidium (Ru), Rhodium (Rh), Palladium (Pd), Silber
(Ag), Cadmium (Cd), Lanthan (La), Hafnium (Hf), Tantal (Ta), Wolfram
(W), Rhenium (Re), Osmium (Os), Iridium (Ir), Platin (Pt), Gold
(Au), Quecksilber (Hg) und Actinium (Ac). Besonders bevorzugte Übergangselemente
für die Verwendung
in den Komplexen, Zusammensetzungen und Medien der Erfindung sind
Eisen (insbesondere Eisen(II)-(Fe++) oder
Eisen(III)-(Fe+++) Kationen), Zink (insbesondere
Zn++), Kupfer (insbesondere Cu++)
und Mangan (insbesondere Mn++). Solche Übergangselemente,
Metalle, Salze und Ionen davon sind im Handel erhältlich,
zum Beispiel von Sigma Aldrich Chemical Co. (St. Louis, MO).
-
Metallbindende
Verbindungen, die bei der Herstellung der Komplexe aus einem Übergangselement und
den Zusammensetzungen der Offenbarung verwendet werden können, sind
Derivate von Hydroxypyridin, nämlich
2-Hydroxypyridin-N-oxid,
3-Hydroxypyrid-2-on, 3-Hydroxypyrid-4-on, 1-Hydroxypyrid-2-on, 1,2-Dimethyl-3-hydroxypyrid-4-on,
1-Methyl-3-hydroxypyrid-2-on,
2-Hydroxynicotinsäure;
siehe
US-Patente Nm. 4,665,064 ;
4,861,767 ;
4,908,371 ;
5,256,676 ;
5,624,901 und
5,688,815 . Besonders bevorzugt für die Verwendung
bei der Formulierung der Komplexe aus einem Übergangselement, die in der
vorliegenden Erfindung verwendet werden, ist 2-Hydroxypyridin-N-oxid.
Wie in den Beispielen nachstehend im Detail beschrieben ist, wurden
diese Verbindungen, insbesondere 2-Hydroxypyridin- N-oxid, erfolgreich
verwendet, um Transferrin als Eisen-tragende Verbindungen in Kulturmedien
zu ersetzen, die für
die Kultivierung von Säugetierzellen
nützlich
sind. Die gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendeten metallbindenden Verbindungen sind im Handel erhältlich (z.
B. von Sigma, St. Louis, MO und von anderen wohl bekannten kommerziellen
Quellen), oder können
gemäß der Anleitung,
die von den hier zitierten Fachgebiet- und Patent-Veröffentlichungen
bereitgestellt wird, synthetisch hergestellt werden.
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Die
metallbindenden Verbindungen, die in der vorliegenden Erfindung
verwendet werden sollen, können
einer Mediumformulierung zugegeben werden. In bevorzugten Ausführungsformen
werden die metallbindenden Verbindungen einer Mediumformulierung
bei einer Arbeitskonzentration von etwa 1 µM bis etwa 500 µM zugegeben,
die für
tierische Zellen ausreichend ist. Komplexe aus einem Übergangselement
können
durch Vermischen von einem oder mehreren Übergangselementen, Salzen oder
Ionen, vorzugsweise Eisen (insbesondere in Form von Fe++-
oder Fe+++-Kationen oder -Salzen) mit einer
oder mehreren metallbindenden Verbindungen, vorzugsweise 2-Hydroxypyridin-N-oxid,
hergestellt werden. Diese Komponenten werden vorzugsweise bei einem
Molverhältnis
von 1:1 bis 1:6 (Eisen-Träger:
Fe++ oder Fe+++)
vermischt, obwohl andere geeignete Molverhältnisse ohne weiteres von einem
Durchschnittsfachmann bestimmt werden können. Sobald die Komplexe aus
einem Übergangselement
gebildet wurden, können
sie unmittelbar beliebigen Medien zugegeben werden, um die in der
Erfindung verwendeten Medien zu bilden. Die Komplexe können mit
einer Endkonzentration zugegeben werden, die für die Kultivierung der tierischen
Zellen von Interesse geeignet ist. In bevorzugten Ausführungsformen
wird eine Arbeitskonzentration von etwa 1 µM bis etwa 500 µM verwendet,
die für
die meisten tierischen Zelltypen geeignet ist. Die Bestimmung der
optimalen Konzentration für
eine gegebene tierische Zelllinie ohne unzumutbares Experimentieren
liegt im Können
eines Durchschnittsfachmanns auf dem Gebiet der Zellkultur. Alternativ
können
die in einem Medium zu ergänzenden
Komplexe vorteilhaft bei 2–8°C für zumindest
12 Monate vor der Zugabe zu einem Medium gelagert werden.
-
Die
in der vorliegenden Erfindung verwendeten Mediumformulierungen schließen eine
oder mehrere metallbindende Verbindungen und/oder eine oder mehrere
metallbindende Verbindungen in einem Komplex mit einem Übergangselement
ein. Diese kompletten Medien sind für die Verwendung in der Kultur
einer Vielfalt von tierischen Zellen geeignet, wie nachstehend detaillierter
beschrieben wird. Es kann jedoch bevorzugt sein, den Nährstoffgehalt
der gegebenen Medien weiter anzureichern, um das Wachstum und die
verbesserte Herstellung von biologischen Substanzen durch die kultivierten
Zellen schneller zu unterstützen
und eine besser geeignete Umgebung für die Kultur von anspruchsvollen
tierischen Zellen bereitzustellen. Für das Erzielen einer solchen
Anreicherung können
ein oder mehrere zusätzliche
aus nicht tierischen Quellen stammende Nährstoffe, wie Extrakte oder
enzymatische Abbauprodukte (einschließlich z. B. Peptone) von Hefe-
oder Bakterienzellen, pflanzliche Peptide oder Lipide und der gleichen,
den Medien der Erfindung zugegeben werden.
-
Die
Mediumbestandteile können
in einem flüssigen
Träger
gelöst
oder in trockener Form gehalten werden. Sind sie in einem flüssigen Träger bei
in der Tabelle 1 gezeigten bevorzugten Konzentrationen aufgelöst (d. h.
eine "IX Formulierung"), sollte der pH-Wert
des Mediums auf etwa 6,8–7,5,
bevorzugt etwa 7,1–7,4
und am stärksten
bevorzugt etwa 7,2–7,4
eingestellt werden. Die Osmolarität des Mediums sollte ebenfalls
auf etwa 260–450
mOsm, bevorzugt etwa 260–280
mOsm und am stärksten
bevorzugt etwa 265–275
mOsm eingestellt werden. Die Art des flüssigen Trägers und das zur Auflösung der
Bestandteile in eine Lösung
verwendete Verfahren variieren und können von einem Durchschnittsfachmann
mit nicht mehr als routinemäßigen Experimenten
bestimmt werden. Typischerweise können die Mediumbestandteile
in einer beliebigen Reihenfolge zugegeben werden.
-
Die
Kulturmedien oder Lösungen
oder Zusammensetzungen, die zur Formulierung der Kulturmedien verwendet
werden, können
mit einer 1X Konzentration formuliert werden. Alternativ können die
Lösungen,
die die Bestandteile und die Kulturmedien der Erfindung umfassen,
höher konzentriert
sein als die Konzentration der gleichen Bestandteile in einer 1X
Medienformulierung. Zum Beispiel können die Medien oder Bestandteile 10-fach konzentrierter
(10X Formulierung), 20-fach konzentrierter (20X Formulierung), 25-fach
konzentrierter (25X Formulierung), 50-fach konzentrierter (50X Formulierung),
100-fach konzentrierter (100X Formulierung), 500-fach konzentrierter
(500X Formulierung) oder 1000-fach konzentrierter (1000X Formulierung),
sein. Es können
höher konzentrierte
Formulierungen unter der Voraussetzung hergestellt werden, dass
die Bestandteile löslich
und stabil bleiben. Siehe
US-Patent
Nr. 5,474,931 , das auf Verfahren für das Lösen von Kulturmedienkomponenten
bei hohen Konzentrationen gerichtet ist.
-
Wenn
die Medienbestandteile als gesonderte konzentrierte Lösungen hergestellt
werden, wird für
die Herstellung einer 1X Mediumformulierung eine angemessene (ausreichende)
Menge von jedem Konzentrat mit einem Verdünnungsmittel kombiniert. Typischerweise
ist das verwendete Verdünnungsmittel
Wasser, jedoch können
gemäß der Erfindung
andere Lösungen,
einschließlich
wässriger
Puffer, wässriger
Salzlösung oder
weiterer wässriger
Lösungen,
verwendet werden.
-
Typischerweise
werden die Kulturmedien sterilisiert, um ungewollte Kontaminierung
zu verhindern. Für
die Herstellung eines sterilen Kulturmediums kann die Sterilisierung
zum Beispiel durch Filtrieren durch ein Niederprotein bindendes
Membranfilter mit etwa 0,1–0,45 μm Porengröße (im Handel
zum Beispiel von Millipore, Redford, Massachusetts erhältlich)
nach Beimischen der konzentrierten Bestandteile bewerkstelligt werden.
Alternativ können
konzentrierte Untergruppen von Bestandteilen filtersterilisiert
und als sterile Lösungen gelagert
werden. Diese sterilen Konzentrate können anschließend unter
aseptischen Bedingungen mit einem sterilen Verdünnungsmittel vermischt werden,
um eine konzentrierte sterile 1X Mediumformulierung herzustellen.
Autoklavieren oder weitere Sterilisierungsverfahren auf der Basis
von erhöhter
Temperatur sind nicht bevorzugt, da eine Anzahl der Komponenten
der vorliegenden Kulturmedien hitzelabil sein kann. Wie es einem Durchschnittsfachmann
ohne weiteres ersichtlich ist, kann die Konzentration eines gegebenen
Bestandteils über
den offenbarten Bereich hinaus erhöht oder verringert werden und
die Auswirkung der erhöhten
oder verringerten Konzentration kann unter Verwendung von ausschließlich routinemäßigen Experimenten
bestimmt werden.
-
Die
Optimierung der vorliegenden Medienformulierungen wurde unter Verwendung
von Ansätzen durchgeführt, die
von Ham (Ham, R. G., Methods for Preparation of Media, Supplements
and Substrats for Serum-Free Animal Culture, Alan R. Liss, Inc.,
New York, S. 3–21
(1984)) und Waymouth (Waymouth, C., Methods for Preparation of Media,
Supplements and Substrats for Serum-Free Animal Culture, Alan R.
Liss, Inc., New York, S. 23–68
(1984)) beschrieben wurden. Die optimalen Endkonzentrationen für Mediumbestandteile werden
typischerweise entweder durch empirische Untersuchungen, in Titrationsuntersuchungen
von einzelnen Komponenten oder durch Interpretation von historischer
und aktueller wissenschaftlicher Literatur genau bestimmt. In Titrationsuntersuchungen
von einzelnen Komponenten unter Verwendung von tierischen Zellen wird
die Konzentration einer einzelnen Mediumkomponente variiert, während sämtliche
andere Bestandteile und Variablen konstant gehalten werden und die
Wirkung der einzelnen Komponente auf Entwicklungsfähigkeit,
Wachstum oder anhaltende Gesundheit der tierischen Zellen gemessen
wird.
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Die
vorliegende Offenbarung bezieht sich ferner auch auf Verfahren für den Austausch
oder Ersatz von aus Tieren stammenden Produkten, insbesondere von
aus Tieren stammenden Übergangselement-Trägern mit
von nicht aus Tieren stammenden Übergangselement-Trägern oder
-Komplexen. Typische aus Blut stammende Produkte, die gemäß diesem
Aspekt der Erfindung ersetzt werden können, beinhalten, sind jedoch nicht
eingeschränkt
auf, Serum (z. B. fötales
Rinderserum und Kälberserum,
menschliches Serum, usw.), Plasma, Transferrin, Ceruloplasmin, Albumin
(z. B. Albumin aus Rinderserum oder Albumin aus menschlichem Serum),
Antikörper,
Fibrinogen, Faktor VIII, usw. Andere aus Tieren stammende Mediumkomponenten,
die durch einen oder mehrere Komplexe gemäß der Erfindung ersetzt werden
können,
können
von einem Durchschnittsfachmann durch Austausch von einem oder mehreren Übergangselement-Trägern, die
vorzugsweise mit einem oder mehreren Übergangselementen (insbesondere
Eisen, Zink und/oder Mangan) komplexiert sind, an Stelle von einem
oder mehreren aus Tieren stammenden Übergangselement-Trägern und
Testen der Wirkung eines solchen Austauschs auf das Zellwachstum
und die Kultivierung durch Verfahren, mit denen der Durchschnittsfachmann
vertraut ist (wie diejenigen Verfahren, die nachstehend in den Beispielen
beschrieben sind), einfach bestimmt werden.
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Die
vorliegende Erfindung verwendet somit Übergangselement-Träger und/oder
-Komplexe und Zusammensetzungen für die Verwendung bei der Kultivierung
von tierischen Zellen, insbesondere Säugetierzellen, in vitro. Solche
Komplexe und Zusammensetzungen können
bei einer Vielzahl von medizinischen (einschließlich diagnostischen und therapeutischen),
industriellen, forensischen Anwendungen und Forschungsanwendungen
verwendet werden, die zur Verwendung fertige serumfreie Medienzusammensetzungen
für die Kultivierung
einer Vielzahl von tierischen Zellen benötigen.
-
Die Übergangselement-Träger und/oder
-Komplexe können
in Verbindung mit einer beliebigen tierischen Zellkulturmedium-Formulierung
verwendet werden, die dem Fachmann bekannt ist. In bevorzugten Ausführungsformen
werden die Übergangsmetall-Komplexe
mit serumfreien Medienformulierungen verwendet.
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Zellquellen
-
Zellen,
die in Medien, die die nicht-proteinischen metallbindenden Verbindungen
der vorliegenden Erfindung enthalten, gezüchtet werden können, sind
in einigen bevorzugten Ausführungsformen
tierische Zellen, wobei Zellen, die in dem Medium gezüchtet werden
können,
Zellen einschließen,
jedoch nicht darauf eingeschränkt
sind, die aus Säugetieren,
Vögeln
(avian), Insekten, Fischen, Amphibien, Reptilien und dergleichen gewonnen
werden. Säugetierzellen,
die insbesondere für
das Kultivieren in den vorliegenden Medien geeignet sind, schließen diejenigen
menschlichen Ursprungs ein (jedoch nicht embryonale Zellen), die
Primärzellen
sein können,
die aus einer Gewebeprobe, diploiden Zellsträngen, transformierten Zellen
oder etablierten Zelllinien (z. B. HeLa) stammen, von denen jede
wahlweise erkrankt oder genetisch verändert sein kann. Andere Säugetierzellen,
wie Hybridomen, CHO-Zellen, COS-Zellen, VERO-Zellen, HeLa-Zellen,
293-Zellen, PER-C6-Zellen, K562-Zellen, MOLT-4-Zellen, M1-Zellen, NS-1-Zellen,
MDBK-Zellen, MDCK-Zellen, MRC-5-Zellen, WI-38-Zellen, WEHT-Zellen, SP2/0-Zellen, BHK-Zellen
(einschließlich
BHK-21-Zellen),
primäre
und/oder immortalisierte Lymphozyten, Makrophagen, dendritische
Zellen, Keratinozyten, Hepatozyten, neurale Zellen, renale Zellen,
Fibroblasten, Endothelzellen, Tumorzellen, Epithelzellen, hämatopoietische
Stammzellen, mesenchymale Stammzellen, embryonale Stammzellen nicht
menschlichen Ursprungs, Stammzellen neuronalen, hepatischen, renalen,
dermalen, endothelialen, epithelialen und mesothelialen Ursprungs
und Derivate davon, sind ebenfalls für die Kultivierung in Medien
geeignet, die die Verbindungen der vorliegenden Offenbarung enthalten.
Insbesondere können
Stammzellen nicht menschlichen Ursprungs und Zellen, die in der
in vitro Herstellung von Viren verwendet werden, können in
den Medien kultiviert werden, wobei Insektenzellen, die für die Kultivierung
in den vorliegenden Medien besonders geeignet sind, diejenigen einschließen, die
sich von Spodoptera Spezies (z. B. Sf9 oder Sf21, die von Spodoptera
frugiperda stammen) oder Trichoplusa Spezies (z. B. HIGH FIVETM oder MG1, die von Trichoplusa ni stammen)
ableiten. Gewebe und Organe, die aus Tieren stammen oder in vitro
unter Verwendung von Verfahren konstruiert wurden, die auf dem Fachgebiet
Routine sind, können
in den Kulturmedien der vorliegenden Offenbarung gleichermaßen kultiviert
werden.
-
Zellkulturen
-
Zellen
können
gemäß der von
dem Forscher festgelegten experimentellen Bedingungen ausplattiert werden.
Das nachfolgende Beispiel veranschaulicht zumindest eine funktionelle
Reihe von Kulturbedingungen, die für das Kultivieren von bestimmten
Säugetierzellen
nützlich
sind. Es soll jedoch verstanden werden, dass die optimalen Ausplattierungs-
und Kulturbedingungen für
eine gegebene Zellenart von einem Durchschnittsfachmann unter Verwendung
von ausschließlich
routinemäßigen Experimenten
festgelegt werden können.
Bei routinemäßigen Kulturbedingungen
unter Verwendung der vorliegenden Erfindung können Zellen auf die Oberfläche von
Kulturgefäßen ohne
Bindungsfaktoren ausplattiert werden. Alternativ können die
Gefäße mit natürlichen,
rekombinanten oder synthetischen Bindungsfaktoren oder Peptidfragmenten
vorbeschichtet sein (z. B. Collagen oder Fibronectin oder natürliche oder
synthetische Fragmente davon). Isolierte Zellen können auch
in oder auf eine natürliche
oder synthetische dreidimensionale Trägermatrix, wie ein vorgeformtes Collagengel
oder ein synthetisches biopolymeres Material, oder auf Feeder-Zellschichten
ausgesät
werden. Die Verwendung von Bindungsfaktoren oder einer Trägermatrix
mit dem Medium, das in der vorliegenden Erfindung verwendet wird,
verbessert die Kultivierung von vielen bindungsabhängigen Zellen
in Abwesenheit von der Serumergänzung.
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Die
Aussaatdichten der Zellen bei jeder experimentellen Bedingung können für die verwendenden spezifischen
Kulturbedingungen optimiert werden. Für die routinemäßige Kultur
in Plastikkulturgefäßen ist
eine anfängliche
Aussaatdichte von 0,1–1,0 × 105 Zellen pro cm2 oder
etwa 1,5X der Ausplattierungskonzentration, die routinemäßig für die gleichen
Zellen in serumergänzten
Medien verwendet wird, bevorzugt.
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Säugetierzellen
werden typischerweise in einem Zellinkubator bei etwa 37°C kultiviert,
während
die optimalen Temperaturen für
die Kultivierung von Vogel-, Nematoden- und Insektenzellen typischerweise
etwas niedriger liegen und dem Durchschnittsfachmann gut bekannt
sind. Die Inkubatoratmosphäre
sollte für
die Kultivierung von tierischen Zellen befeuchtet werden und sollte
etwa 3–10%
Kohlendioxid in der Luft enthalten. Der pH-Wert des Kulturmediums
sollte in dem Bereich von etwa 7,1–7,6, bevorzugt etwa 7,1–7,4 und
am stärksten
bevorzugt etwa 7,1–7,3
liegen.
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Zellen
in geschlossener Kultur oder Batch-Kultur sollten alle 2–3 Tage
oder mehr oder weniger so häufig,
wie für
die spezielle Zellenart erforderlich, einem kompletten Mediumaustausch
unterzogen werden (d. h. Ersetzen der verbrauchten Medien durch
frische Medien). Zellen in Perfusionskultur (z. B. in Bioreaktoren
oder Fermentern) erhalten auf einer kontinuierlich umlaufenden Basis
frische Medien.
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Zellen
können
ferner in Suspension in einer Schüttelvorrichtung, einem Rührtank,
einem Airlift oder einer Perfusionskultur kultiviert werden. Einige
Zellarten (z. B. Hybridomen, Zellen lymphoiden und myeloiden Ursprungs)
sind von Natur aus in der Lage, in Suspensionskultur zu wachsen.
Andere Zellen (z. B. BHK, HeLa, 293, CHO), die ursprünglich in
anhaftenden Kulturen kultiviert werden können, können induziert werden, um in
Suspensionskultur zu wachsen.
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Zellkulturzusammensetzung
-
Die
Zellkulturmedien der vorliegenden Offenbarung können auch für die Herstellung von Zellkulturzusammensetzungen
verwendet werden, die die vorliegenden Medien und Zellen umfassen.
Die Zellen sind tierische Zellen. Zellen, die bevorzugt in solchen
Zusammensetzungen verwendet werden, beinhalten, sind jedoch nicht
darauf eingeschränkt,
aus Säugetieren,
Vögeln
(avian), Insekten oder Fischen erhaltene Zellen. Säugetierzellen,
die für
die Verwendung in solchen Zusammensetzungen insbesondere geeignet
sind, schließen
diejenigen menschlichen Ursprungs ein, die sich von embryonalen
Zellen unterscheiden, die Primärzellen sein
können,
die aus einer Gewebeprobe, diploiden Zellsträngen, transformierten Zellen
oder etablierten Zelllinien (z. B. HeLa) stammen, von denen jede
wahlweise erkrankt oder genetisch verändert sein kann. Andere Säugetierzellen,
wie Hybridomen, CHO-Zellen, COS-Zellen, VERO-Zellen, HeLa-Zellen,
293-Zellen, PER-C6-Zellen,
K562-Zellen, MOLT-4-Zellen, M1-Zellen, NS-1-Zellen, COS7-Zellen,
MDBK-Zellen, MDCIC-Zellen, MRC-5-Zellen, WI-38-Zellen, SP2/0-Zellen,
BHK-Zellen (einschließlich
BHK-21-Zellen), primäre und/oder
immortalisierte Lymphozyten, Makrophagen, dendritische Zellen, Keratinozyten,
Hepatozyten, neurale Zellen, renale Zellen, Fibroblasten, Endothelzellen,
Tumorzellen, Epithelzellen, hämatopoietische
Stammzellen, mesenchymale Stammzellen, embryonale Stammzellen nicht
menschlichen Ursprungs, Stammzellen neuronalen, hepatischen, renalen,
dermalen, endothelialen, epithelialen und mesothelialen Ursprungs
und Derivate davon, sind ebenfalls für die Verwendung bei der Bildung
der Zellkulturzusammensetzungen der vorliegenden Offenbarung geeignet.
Insektenzellen, die für
die Verwendung bei der Bildung solcher Zusammensetzungen besonders
geeignet sind, schließen
diejenigen ein, die sich von Spodoptera Spezies (z. B. HIGH FIVETM oder MG1, die von Trichoplusa ni stammen)
ableiten. Gewebe und Organe, die aus Tieren stammen oder in vitro
unter Verwendung von Verfahren konstruiert wurden, die auf dem Fachgebiet
Routine sind, können
gleichermaßen
verwendet werden, um die Zellkulturzusammensetzungen der vorliegenden
Offenbarung zu bilden. Diese Zellkulturzusammensetzungen können bei
einer Vielzahl von medizinischen (einschließlich diagnostischen und therapeutischen),
industriellen, forensischen Anwendungen und Forschungsanwendungen verwendet
werden, die zur Verwendung fertige Zellkulturen in Medien benötigen.
-
Kits
-
Die
vorliegende Offenbarung schließt
ferner Kits für
die Verwendung bei der Kultivierung einer Vielzahl von Zellen, einschließlich derjenigen
Zellen, die hier beschrieben sind, für eine Anzahl von medizinischen
(einschließlich diagnostischen
und therapeutischen), industriellen, forensischen Anwendungen und
Forschungsanwendungen ein. Kits können einen Träger, wie
eine Kiste, einen Karton, ein Rohr oder dergleichen umfassen, die
darin sitzfest einen oder mehrere Behälter, wie Phiolen, Röhren, Ampullen,
Flaschen, Beutel, Hüllen und
dergleichen aufweisen. Die Kits können eine oder mehrere Komponenten
ausgewählt
aus einer Gruppe umfassen, die aus einem oder mehreren Medien oder
Medienbestandteilen, einer oder mehreren metallbindenden Verbindungen,
wie hier offenbart, einem oder mehreren Komplexen aus einem Übergangselement, umfassend
eine oder mehrere solcher metallbindenden Verbindungen, einer oder
mehreren Zusammensetzungen der Offenbarung und einer oder mehreren
Zellen und Kombinationen davon besteht. Die eine oder mehreren Komponenten
können
in dem gleichen Behälter
enthalten sein oder können
in getrennten Behältern sein,
um vor der Verwendung bei der Kultivierung von Zellen vermischt
zu werden. Die Kits können
ferner eine oder mehrere zusätzliche
Komponenten umfassen, die für
die Verwendung bei der Kultivierung von Zellen geeignet sind, einschließlich zum
Beispiel ein oder mehrere Cytokine, eine oder mehrere extrazelluläre Matrixkomponenten,
einen oder mehrere Antikörper,
ein oder mehrere Hormone (Peptid oder Steroid), ein oder mehrere
Enzyme, eine oder mehrere Wachstumsergänzungen, einen oder mehrere
Puffer oder Puffer-Salze und dergleichen. Die Kits können ferner
eine oder mehrere Anweisungen oder ein oder mehrere Protokolle für die Durchführung der
Verfahren der vorliegenden Erfindung umfassen.
-
Nachdem
nun die vorliegende Erfindung im Detail beschrieben wurde, wird
dieselbe unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele verständlicher,
die hiermit lediglich für
Zwecke der Veranschaulichung eingeschlossen sind und die Erfindung
nicht einschränken
sollen.
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Beispiel 1
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Semi-konfluente
anhaftende Kulturen von 293-Zellen (ATCC, CRL 1573) werden unschwer
für die Suspensionskultur
angepasst. Die Zellen werden zunächst
mit einer Lösung
von Trypsin-EDTA (0,05% Trypsin, 0,53 mM Na
4EDTA)
getrennt und anschließend
in herkömmlichem
Medium, das mit 10% FBS ergänzt
ist, resuspendiert, um das Trypsin zu hemmen. Die resuspendierten
Zellen werden bei 200 × g
für fünf Minuten zentrifugiert.
Das Zellpellet wird in 293 SFM (erhältlich von Life Technologies,
Rockville, MD) resuspendiert, dessen Formulierung in der
WO 98/08934 beschrieben
ist, die hier spezifisch durch Bezugnahme mit aufgenommen ist. Alternativ
können
die Zellen mit Versene (Na
4EDTA, 0,53 mM)
getrennt und in 293 SFM resuspendiert werden.
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Die
anfängliche
Saatdichte der 293-Zellen nach Umwandlung in die Suspensionskultur
beträgt
1 × 106 Zellen/ml. Die Zellen werden auf einem
Drehschüttler
bei 150 Upm in einem 37°C
Inkubator geschüttelt,
der mit 8% CO2 – 92% Luft äquilibriert wurde. Wenn die
Zellen eine Dichte von 1,5 × 106 Zellen/ml erreichen, werden sie mit 293
SFM auf eine Dichte von 3,0 × 105 Zellen/ml verdünnt. Da 293-Zellen zur Aggregation
neigen, können
die Zellen für
etwa 45 Sekunden stark gevortext werden, um eine Suspension aus
vorwiegend einzelnen Zellen zu der Zeit der Passierung und Zählung zu
erhalten. Nach mehreren Passagen in Suspensionskultur kann die maximal
erreichbare Dichte bestimmt werden. Die hier beschriebenen 293-Zellen
können
in Suspensionskultur auf etwa 3–4 × 106 Zellen/ml wachsen.
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Die
Fähigkeit
von metallbindenden Verbindungen, zelluläres Wachstum zu unterstützen, wurde
unter Verwendung von 293-Zellen bewertet, die in 293 SFM (Life Technologies,
Rockville, MD) ohne Transferrin oder metallbindende Verbindung gehalten
wurden. Basiskulturen, enthaltend 5 μg/ml menschliches Holo-Transferrin
wurden in 293 SFM hergestellt. Für
die Bewertung von metallbindenden Verbindungen wurden 293-Zellen in
125 ml Schüttelflaschen
mit einer anfänglichen
entwicklungsfähigen
Saatdichte von 2 × 105 Zellen/ml in einem Endvolumen von 20 ml
etabliert. Sämtliche
Kulturen wurden bei 37°C
in befeuchteter Luft, enthaltend 8% CO2,
gehalten. Zur Beseitigung von Transferrin-Übertragungseffekten wurden
Zellen mit Intervallen von 4 Tagen für insgesamt drei Passagen subkultiviert.
Bei jeder Subkultivierung wurden die Zellen mit einer Dichte von 2 × 105 Zellen/ml gesät. Kulturen der positiven Kontrolle
enthielten 5 μg/ml
menschliches Holo-Transferrin während
Kulturen der negativen Kontrolle in Abwesenheit von entweder Transferrin
oder metallbindende Verbindung etabliert wurden. Basislösungen für metallbindende
Verbindungen wurden mit 0,1 M–0,2
M in ddH2O hergestellt und bei Bedarf unter
Verwendung von 5N NaOH oder HCl gelöst. Eisen-Komplexe wurden unter Verwendung von
0,2 M metallbindende Verbindung hergestellt und die Eisen-Basislösungen wurden
1:1 (V/V) vermischt und für
5–10 Minuten
bei 22°C
inkubiert. Sämtliche
metallbindende Verbindungen enthaltende Lösungen wurden unter Verwendung
eines 0,22 μm
Millex-GV Filters vor der Zugabe zu Transferrin und serumfreien Medien
filtersterilisiert.
-
In
den meisten Fällen
wurden die metallbindenden Verbindungen entweder alleine oder in
Kombination mit Eisen(III)-chlorid oder Eisen(II)-sulfat bei 25 µM, 50 µM und 100 µM bewertet.
Bei Verwendung in Kombination wurden die metallbindenden Verbindungen
in äquimolarer
Konzentration mit Eisenionen verwendet. Die Werte in der Tabelle
stellen den mittleren Prozentsatz des Kontrollwachstums für Doppelkulturen
dar, die bei der dritten Passage bestimmt wurden. Medium, das nicht
ergänzt
war, d. h. entweder kein Transferrin oder keine metallbindende Verbindung
enthielt, konnte das Wachstum der Zellen über drei Passagen nicht unterstützen.
-
Die
Ergebnisse der 293-Zellen, die in Gegenwart von verschiedenen metallbindenden
Verbindungen gezüchtet
wurden, sind in der Tabelle 1 gezeigt. Bei der Zugabe zu der Mediumformulierung
in nicht komplexierter Form ist die metallbindende Verbindung alleine
aufgeführt,
bei der Zugabe als ein Komplex mit einem Übergangsmetall ist die Quelle
des Übergangsmetalls
mit der metallbindenden Verbindung aufgeführt. Tabelle 1
AUSWIRKUNG
VON METALLBINDENDEN VERBINDUNGEN AUF DAS WACHSTUM VON 293-ZELLEN
Konzentration |
Getestete
metallbindende Verbindung | 25 μM | 50 μM | 100 μM |
2-Hydroxypyridin-N-oxid
(293 getestet bei 10 50 25 µM) | 117 | 150 | nicht
getestet |
3-Hydroxypyridin-N-oxid | 4 | 4 | 4 |
3-Hydroxypyridin-N-oxid·Eisen(III)-chlorid | 77 | 72 | 81 |
3-Hydroxypyridin-N-oxid·Eisen(II)-sulfat | 104 | 58 | 0 |
2-Hydroxynicotinsäure·Eisen(I
II)chlorid (293 getestet bei 100, 150, 200 µM) | 0 | 0 | 99 |
Eisen(II)-sulfat | 71 | 60 | 41 |
Eisen(III)-chlorid | 87 | 91 | 109 |
-
Beispiel 2
-
Die
Fähigkeit
von metallbindenden Verbindungen, zelluläres Wachstum in Abwesenheit
von Transferrin zu unterstützen,
wurde unter Verwendung von CHO-Zellen bewertet, die in CD CHO Medium
(Life Technologies, Rockville, MD, dessen Formulierung in der
WO 98/08934 beschrieben
ist) gehalten wurden. Basiskulturen, enthaltend 5 μg/ml menschliches
Holo-Transferrin wurden in CD CHO Medium hergestellt. Für die Bewertung
von metallbindenden Verbindungen wurden CHO-Zellen in 125 ml Schüttelflaschen
mit einer anfänglichen
entwicklungsfähigen
Saatdichte von 1 × 10
5 Zellen/ml in einem Endvolumen von 20 ml
etabliert. Sämtliche
Kulturen wurden bei 37°C
in befeuchteter Luft, enthaltend 8% CO
2,
gehalten. Zur Beseitigung von Transferrin-Übertragungseffekten wurden
Zellen mit Intervallen von 4 Tagen für insgesamt drei Passagen subkultiviert.
Kulturen der positiven Kontrolle enthielten 5 μg/ml menschliches Holo-Transferrin
während
Kulturen der negativen Kontrolle in Abwesenheit von entweder Transferrin
oder metallbindende Verbindung etabliert wurden. Basislösungen für metallbindende
Verbindungen wurden mit 0,1 M–0,2
M in ddH
2O hergestellt und bei Bedarf unter
Verwendung von 5N NaOH oder HCl gelöst. Eisen-Komplexe wurden unter
Verwendung von 0,2 M metallbindende Verbindung hergestellt und die
Eisen-Basislösungen
wurden 1:1 (V/V) vermischt und für 5–10 Minuten
bei 22°C
inkubiert. Sämtliche
metallbindende Verbindungen enthaltende Lösungen wurden unter Verwendung
eines 0,22 μm
Millex-GV Filters vor der Zugabe zu Transferrin und serumfreien
Medien filtersterilisiert.
-
In
den meisten Fällen
wurden die metallbindenden Verbindungen entweder alleine oder in
Kombination mit Eisen(III)-chlorid oder Eisen(II)-sulfat bei 25 µM, 50 µM und 100 µM bewertet.
Die Werte in der Tabelle stellen den mittleren Prozentsatz des Kontrollwachstums
für Doppelkulturen
dar, die bei der dritten Passage bestimmt wurden. Medium, das nicht
ergänzt
war, d. h. entweder kein Transferrin oder keine metallbindende Verbindungen
enthielt, konnte das Wachstum der Zellen über drei Passagen nicht unterstützen.
-
Die
Fähigkeit
verschiedener metallbindender Verbindungen, Transferrin in der Kultur
von CHO-Zellen zu ersetzen, wurde bestimmt. Die Ergebnisse sind
in der Tabelle 2 gezeigt. Bei der Zugabe zu der Mediumformulierung
in nicht komplexierter Form ist die metallbindende Verbindung alleine
aufgeführt,
bei der Zugabe als ein Komplex mit einem Übergangsmetall ist die Quelle
des Übergangsmetalls
mit der metallbindenden Verbindung aufgeführt. Tabelle 2
AUSWIRKUNG
VON METALLBILDENEN VERBINDUNGEN AUF DAS WACHSTUM VON CHO-ZELLEN
Konzentration |
Getestete
metallbindende Verbindung | 25 μM | 50 μM | 100 μM |
2-Hydroxypyridin-N-oxid | 127 | 117 | 83 |
3-Hydroxypyridin-N-oxid·Eisen(III)-chlorid | 77 | 66 | 101 |
Eisen(II)-sulfat | 88 | 79 | 38 |
Eisen(III)-chlorid | 56 | 85 | 101 |
-
Beispiel 3
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Die
Fähigkeit
von eisenmetallbindenden Verbindungen, zelluläres Wachstum in Abwesenheit
von Transferrin zu unterstützen,
wurde unter Verwendung von Sp2/0-Zellen bewertet, die in CD Hybridoma
Medium (Life Technologies, Rockville, MD) gehalten wurden. Basiskulturen,
enthaltend 5 μg/ml
menschliches Holo-Transferrin wurden in CD Hybridoma Medium hergestellt.
Für die
Bewertung von metallbindenden Verbindungen wurden Sp2/0-Zellen mit
einer anfänglichen
entwicklungsfähigen
von 0,5 × 105 Zellen/mL in stationärer Kultur unter Verwendung
von 75 cm2 Gewebekulturflaschen in einem
Endvolumen von 20 ml etabliert. Sämtliche Kulturen wurden bei
37°C in
befeuchteter Luft, enthaltend 8% CO2, gehalten.
Zur Beseitigung von Transferrin-Übertragungseffekten
wurden Zellen mit Intervallen von 4 Tagen für insgesamt drei Passagen bei
der gleichen Saatdichte subkultiviert. Kulturen der positiven Kontrolle
enthielten 5 μg/ml
menschliches Holo-Transferrin
während
Kulturen der negativen Kontrolle in Abwesenheit von entweder Transferrin
oder metallbindende Verbindung etabliert wurden. Basislösungen für metallbindende
Verbindungen wurden mit 0,1 M–0,2
M in ddH2O hergestellt und bei Bedarf unter
Verwendung von 5N NaOH oder HCl gelöst. Eisen-Komplexe wurden unter
Verwendung von 0,2 M metallbindende Verbindung hergestellt und die
Eisen-Basislösungen
wurden 1:1 (V/V) vermischt und für
5–10 Minuten
bei 22°C
inkubiert. Sämtliche
metallbindende Verbindungen enthaltende Lösungen wurden unter Verwendung
eines 0,22 μm
Millex-GV Filters vor der Zugabe zu Transferrin und serumfreien
Medien filtersterilisiert.
-
In
den meisten Fällen
wurden die metallbindenden Verbindungen entweder alleine oder in
Kombination mit Eisen(III)-chlorid oder Eisen(II)-sulfat bei 25 μM, 50 μM und 100 μM bewertet.
Die Werte in der Tabelle stellen den mittleren Prozentsatz des Kontrollwachstums
für Doppelkulturen
dar, die bei der dritten Passage bestimmt wurden. Medium, das nicht
ergänzt
war, d. h. entweder kein Transferrin oder keine metallbindende Verbindungen
enthielt, konnte das Wachstum der Zellen über drei Passagen nicht unterstützen.
-
Die
Fähigkeit
verschiedener metallbindender Verbindungen, Transferrin in der Kultur
von Sp2/0-Zellen zu ersetzen, wurde bestimmt und die Ergebnisse
sind in der Tabelle 3 zu sehen. Bei der Zugabe zu der Mediumformulierung
in nicht komplexierter Form ist die metallbindende Verbindung alleine
aufgeführt,
bei der Zugabe als ein Komplex mit einem Übergangsmetall ist die Quelle
des Übergangsmetalls
mit der metallbindenden Verbindung aufgeführt. Tabelle 3
AUSWIRKUNG
VON METALLBINDENDEN VERBINDUNGEN AUF DAS WACHSTUM VON Sp2/0-ZELLEN
Konzentration |
Getestete
metallbindende Verbindung | 25 µM | 50 µM | 100 µM |
2-Hydroxypyridin-N-oxid | 98 | 93 | 89 |
3-Hydroxypyridin-N-oxid·Eisen(III)-chlorid | 55 | 54 | 57 |
2-Hydroxynicotinsäure·Eisen(III)-chlorid | 64 | 82 | 85 |
Eisen(II)-sulfat | 91 | 103 | 94 |
Eisen(III)-chlorid | 55 | 73 | 74 |