DE60037592T2 - Methode zur Messung eines Analyten mit Hilfe eines elektrochemischen Biosensors, der durch Anlegen eines Potentials abgeschaltet werden kann - Google Patents

Methode zur Messung eines Analyten mit Hilfe eines elektrochemischen Biosensors, der durch Anlegen eines Potentials abgeschaltet werden kann Download PDF

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DE60037592T2
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Description

  • Gebiet der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verwendung eines Sensors zum Nachweisen des Vorliegens oder der Menge eines Analyten in einer biologischen Flüssigkeit. Insbesondere betrifft die Offenbarung einen Sensor, der besonders als Verweil- oder implantierter Sensor geeignet ist. Analytenkonzentrationen werden elektrochemisch in einem zurückgehaltenen Nachweisretentionsvolumen eines analyten-permeablen Mediums, das wahlweise von der biologischen Flüssigkeit durch eine semipermeable Membran getrennt ist, gemessen.
  • Hintergrund und Zusammenfassung der Erfindung Der Entwicklung von elektrochemischen Sensoren, die das Vorliegen und/oder die Menge von biologisch bedeutsamen Analyten nachweisen können, wurden erhebliche Forschungs- und Entwicklungsbemühungen gewidmet. Viele, wenn nicht sogar die meisten dieser Analytenmessvorrichtungen liegen in Form eines Teststreifens vor, der einen mit einer analytenabhängigen Nachweiszusammensetzung vorbehandelten Zurückhalteraum für eine Testflüssigkeit und Elektroden für den Kontakt mit der Testflüssigkeit, die in den Rückhalteraum für Testflüssigkeit abgegeben wird, umfasst. Elektrische Leiter erstrecken sich von den Elektroden bis zu einem Bereich auf dem Teststreifen zur Verbindung mit einer vorprogrammierten Hand- oder Tisch-Sensormessvorrichtung. In der Regel wird eine biologische Flüssigkeit in den Probenflüssigkeits-Rückhalteraum oder -Volumen abgegeben und die Sensormessvorrichtung wird so programmiert, dass sie nach einem vorbestimmten Zeitraum nach der Abgabe der Flüssigkeitsprobe in den Probenrückhalteraum ein vorbestimmtes Potential an die Elektroden anlegt. Der Stromfluss wird dann als Reaktion auf das angelegte Potential gemessen, um einen Hinweis auf das Vorliegen und/oder die Konzentration des Zielanalyten zu erhalten.
  • Einige elektrochemische Sensoren sind so konstruiert, dass sie direkten Kontakt der Probenflüssigkeit mit den Elektroden vermeiden, indem die Elektroden mit einer semipermeablen Membran oder einem Gelmatrixmaterial bedeckt sind, das im Testmedium unlöslich und zumindest für den interessierenden Analyten bei Kontakt mit dem Testmedium permeabel ist.
  • Es besteht nach wie vor die Notwendigkeit zur Entwicklung von kommerziell machbaren Sensoren für mehrfachen/kontinuierlichen Gebrauch für biologisch bedeutsame Analyten. Insbesondere müssen biologische Sensoren entwickelt werden, die für Zeiträume zwischen mehreren Stunden bis mehrere Wochen, Monate oder Jahre in einen Patienten implantiert oder injiziert werden können und genaue Ergebnisse liefern, ohne zur Kompensierung von Veränderungen der Diffusionseigenschaften von Membrankomponenten oder von Verlusten der Enzymaktivität und/oder Elektronenvermittlerelementen entfernt oder rekalibriert werden zu müssen. Solche Sensoren würden als Komponenten von künstlichen Organen, wie zum Beispiel einer künstlichen Bauchspeicheldrüse, bei der der Blutzuckerspiegel des Patienten kontinuierlich und/oder regelmäßig überwacht werden muss, Anwendung finden. Solche Vorrichtungen können auch als wiederverwendbare Sensoren zur Messung der Analytenkonzentrationen in Körperflüssigkeiten in vitro verwendet werden, wie z. B. in den analytischen Situationen, die in kommerziellen Labors, die Analysen an Flüssigkeitsproben von Patienten durchführen, anzutreffen sind.
  • Design und Konstruktion von biologischen Sensoren zur wiederholten Verwendung in vitro und/oder zur kontinuierlichen Verwendung in vivo verursachen einzigartige Probleme. Diese funktionale Anforderung birgt in der Tat die Bedingung, dass die funktionale chemische Komponente des Sensors beschränkt wird, d. h. dass sie bei wiederholtem und/oder kontinuierlichem Gebrauch nicht aus dem Sensor in die Probenflüssigkeit freigesetzt wird. Die Rückhaltung der „aktiven" chemischen/elektrochemischen Komponenten des Biosensors kann mit einer beliebigen von mehreren Techniken allein oder in Kombination erfolgen. So können die aktiven Komponenten beispielsweise durch kovalente Bindung an nicht-auswaschbare Komponenten des Biosensors oder durch Zurückhalten der biologisch/elektrisch aktiven Komponenten in einer Testzone oder einem Testvolumen durch eine Membran, die zumindest für den Analyten, aber nicht für die zurückgehaltenen, wahlweise kovalent gebundenen Enzyme, Coenzyme und/oder Elektronenvermittler permeabel ist, immobilisiert werden.
  • Die implantierbaren und/oder wiederverwendbaren Biosensoren sind so konstruiert, dass sie die aktiven sensorabhängigen chemischen Komponenten in der Regel in einer hydrophilen Matrix in einem Analytenretentionsvolumen zurückhalten. Die aktiven elektrochemischen Spezies, die im Sensor als Reaktion auf ein angelegtes Potential zusammenarbeiten, um ein Stromflusssignal bereitzustellen, das proportional zur Konzentration des in das Retentionsvolumen diffundierten Analyten ist, können wahlweise kovalent an nicht-auswaschbare Komponenten des Retentionsvolumens gebunden werden, einschließlich aber ohne Einschränkung einer Elektrode eines Elektrodensystems, einer Wand des Gehäuseabschnitts des Sensors zumindest zur teilweisen Definierung des Retentionsvolumens, Mikrokügelchen oder anderen mikroteilchenförmigen Feststoffen, die im Retentionsvolumen gehalten werden, des mit der Seite einer Membran in Berührung kommenden Retentionsvolumens oder Polymerkomponenten der Retentionsvolumenmatrix.
  • Alternativ können die Enzyme, Enzymkofaktoren und Elektronenvermittler so ausgewählt werden, dass sie ein Molekulargewicht aufweisen, das ausreichend hoch ist, um eine wesentliche Diffusion dieser Komponenten aus dem Retentionsvolumen in die untersuchte biologische Flüssigkeit zu vermeiden.
  • In einem Aspekt dieser Offenbarung ist das Retentionsvolumenmedium, das alternativ auch als „Depletionsvolumenmedium" bezeichnet wird, mit dem Elektrodensystem in Kontakt, das eine Elektrode umfasst, die Elektronen von den oder Elektronen an die Enzyme(n) über den bzw. die Elektronenvermittler empfangen bzw. abgeben kann. Leitelemente erstrecken sich von der Elektrode bis zu einem Punkt auf der Vorrichtung, um elektrische Kommunikation der Elektrode mit einem programmierbaren Regler zu ermöglichen. Der Regler kann so programmiert werden, dass er eine vorbestimmte Potentialsequenz an das Elektrodensystem anlegt, einschließlich eines variablen Potentials mit einem einen Vermittler oxidierenden Potential oder einem einen Vermittler reduzierenden Potential, variabler Pulsbreite und variablen Pulsintervallen. Der Regler kann auch Stromfluss als Reaktion auf die an das Elektrodensystem angelegten Potentiale messen und diese Daten mit Kontrolldaten vergleichen, die zuvor für das System erhalten wurden, um Analytenkonzentrationen in der untersuchten biologischen Probe zu berechnen und zu berichten und wahlweise diese Daten zum Messen des Leistungsstatus der Vorrichtung und zur Modifizierung des dann existierenden Potentialsequenzprotokolls zur Optimierung der Funktion der Vorrichtung zu verwenden. So kann der Sensorregler beispielsweise in regelmäßigen Abständen modifiziert werden, um Unterschiede in der Analytendiffusionseffizienz über die Membran und/oder Veränderungen der Konzentration des aktiven Elektronenvermittlers und/oder der Enzymkomponenten der Vorrichtung ohne klassische Rekalibrierungstechniken aufzunehmen.
  • In einer Ausführungsform der Offenbarung wird das Retentionsvolumen zumindest teilweise von einer analytenpermeablen Membran definiert oder umschlossen und das Verhältnis zwischen dem Retentionsvolumen und der Oberfläche der das Volumen definierenden semipermeablen Membran ist zumindest teilweise weniger als 2 mm, insbesondere weniger als 1 mm. Die niedrigen Volumen/Oberflächen-Verhältnisse sind bevorzugt, weil sie die Rate des Diffusionsgleichgewichts zwischen der Testflüssigkeit und dem Retentionsvolumenmedium verbessern und so die Refraktionszeit (Erholungszeit) des Sensors minimieren.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Enzymkomponente so ausgewählt, dass sie im Wesentlichen nicht in der Lage ist, Elektronen zu oder von einer endogenen Substanz außer dem Analyten weiterzuleiten. Unter diesen Bedingungen kann die für die Bereitstellung eines Signals der Analytenkonzentration verantwortliche Enzymreaktion nicht stattfinden, ohne dass ein vorbestimmtes Schwellpotential an das Elektrodensystem angelegt wird. Der Sensor kann deshalb abgeschaltet werden, um die Enzymaktivität nach einem Puls des reduzierenden Potentials zur „Deaktivierung" des Vermittlers zu stoppen und zu gestatten, dass eine vorhersehbare Diffusion auf Konzentration/Gradienten-Basis die Analytenkonzentration in dem Analytennachweis-/-retentionsvolumen für die nächste programmierte gepulste Potentialnachweissequenz schnell „zurücksetzt".
  • Die vorliegende Erfindung, die in den beiliegenden Ansprüchen beschrieben ist, stellt ein Verfahren zur Überwachung der Analytenkonzentration mit dem erfindungsgemäßen Sensor bereit, bei dem der Sensor mit der zu untersuchenden biologischen Flüssigkeit in Kontakt gebracht wird. Zunächst wird in vorbestimmten Abständen ein Potential intermittierend an das Elektrodensystem angelegt, das ausreicht, um den Elektronenvermittler im Retentionsvolumen zu oxidieren, und der Stromfluss durch die Elektrode wird in Abhängigkeit von der Dauer des angelegten Potentials gemessen. Das angelegte vermittler-oxidierende Potential wird zumindest für einen ausreichend langen Zeitraum aufrechterhalten, um die Rate der Veränderung des Stroms durch die Elektrode in Abhängigkeit von der Dauer des angelegten Potentials zu bestimmen. Werte für den gemessenen Strom werden mit Werten des Stromflusses für bekannte Konzentrationen des Analyten korreliert. Alternativ kann das Messprotokoll die Anpassung des Potentials zur Etablierung eines vorbestimmten Stromflusses und anschließend die Messung der Rate der erforderlichen Veränderung des Potentials, um den Stromfluss über einen vorbestimmten Zeitraum aufrechtzuerhalten, umfassen.
  • In einer anderen Ausführungsform wird die Analytenkonzentration in einer biologischen Probe in Abhängigkeit von der zeitabhängigen Konzentration des Analyten im Retentionsvolumen nach Analytendepletionspotentialpulsen gemessen. Die Rate der Konzentrationserholung im Retentions-/Depletionsvolumen kann problemlos mit der Analytenkonzentration in der mit dem Sensor in Kontakt stehenden biologischen Flüssigkeit korreliert werden. Der „Diffusionsstatus" der Membran kann mit einer vorprogrammierten Sequenz von Zeit zu Zeit während der Verwendung des Sensors überprüft werden und numerische Werte im Zusammenhang mit dem gemessenen Status können als Eingabe zur Modifizierung der vorprogrammierten Pulssequenzalgorithmen für den anschließenden Sensorbetrieb verwendet werden.
  • Diese und andere Merkmale der Erfindung werden hiernach mit Bezug auf die Zeichnungen und den besten bekannten Modus zur Durchführung der Erfindung beschrieben.
  • Kurze Beschreibung der Zeichnungen
  • 1 ist eine Draufsicht auf einen Sensor.
  • 2 ist eine Querschnittsansicht des Sensors entlang Linie 2-2 in 1.
  • 3 zeigt eine ähnliche Querschnittsansicht wie 2, aber die Elektrode ist anders aufkonstruiert.
  • 4 ähnelt 2 und zeigt eine Querschnittsansicht eines Sensors mit einer diffusionsbegrenzenden Membran mit großen Poren.
  • 5 ähnelt 4 und zeigt eine Querschnittsansicht eines Sensors, bei dem die Diffusion in das Retentionsvolumen über die Poren auf dem Umfang einer ansonsten nicht-permeablen Membrankomponente erfolgt.
  • 6 ist eine grafische Darstellung einer Pulssequenz, bei der zwei Impulse des oxidativen Potentials unterschiedlicher Dauer an den Sensor angelegt werden, unterbrochen von Erholungsintervallen mit reduzierendem Potential.
  • 7 ist eine grafische Darstellung einer Pulssequenz, bei der die Dauer der Intervalle zwischen den Pulsen verändert wird.
  • 89 sind grafische Darstellungen von Messprotokollen, die Veränderungen des Pulsintervalls mit Veränderungen der Pulsbreite kombinieren.
  • 10 ähnelt 1 und ist eine Draufsicht auf einen Sensor.
  • 11 ist eine grafische Darstellung des gemessenen Ansprechens für den Pyrrol-3-Essigsäure/Vermittler/Glucosedehydrogenase-(GDH)-Sensor.
  • 12 ist eine grafische Darstellung des gemessenen Ansprechens für den Pyrrol-3-Carbonsäure/Vermittler/GDH-Sensor.
  • 13 ist eine grafische Darstellung des gemessenen Ansprechens für den Pyrrol-3-Essigsäure/Vermittler/GDH- und den Pyrrol-3-Carbonsäure/Vermittler/GDH-Sensor.
  • Detaillierte Beschreibung der Erfindung
  • Der elektrochemische Sensor der vorliegenden Offenbarung soll Signale liefern, die auf die Analytenkonzentration in einer biologischen Flüssigkeit hinweisen. Der Sensor umfasst eine Elektrode, die mit einem geringen Volumen eines hydrophilen Mediums in Kontakt ist, um eine zur Konzentration des Analyten in einer biologischen Flüssigkeit, die mit dem Sensor in Kontakt ist, proportionale Analytenmenge zurückzuhalten. Das Medium wird so ausgewählt, dass es die Diffusion des Analyten durch das Medium allein oder nach Hydrierung des Mediums vor oder nach Gebrauch des Sensors erleichtert. Der Sensor umfasst ein Gehäuse für das Volumen des hydrophilen Mediums. Das Gehäuse ist so geformt, dass es das hydrophile Medium der biologischen Flüssigkeit aussetzt, so dass der Analyt in der biologischen Flüssigkeit in das hydrophile Medium diffundiert, bis die Konzentration des Analyten im Medium der Konzentration des Analyten in der biologischen Flüssigkeit entspricht. Die Rate der Massediffusion des Analyten in das Retentionsvolumen hängt vom Gradienten der Analytenkonzentration ab. Die Konzentration des Analyten im Retentions-/Depletionsvolumen kann elektrochemisch durch Zusammenwirken eines Elektronenvermittlers und eines für den Analyten spezifischen Redoxenzyms gemessen werden, wobei beide Teil des hydrophilen Mediums sind oder damit in Kontakt sind.
  • Das hydrophile Medium kann eine Wasserkonzentration aufweisen, die kleiner, gleich oder größer als der Wassergehalt der biologischen Flüssigkeit ist. Somit können die Komponenten des hydrophilen Mediums, einschließlich der Enzym- und Elektronenvermittlerkomponenten und eines hydrophilen Polymers bei der Konstruktion des Sensors in einem im Wesentlichen dehydrierten Zustand, bereit für die Rehydration vor Gebrauch oder bei Kontakt des Sensors mit einer biologischen Flüssigkeit verwendet werden. Es ist für die Sensorfunktion wichtig, dass der interessierende Analyt leicht durch das hydrophile Medium diffundierbar ist, um eine im Wesentlichen homogene Konzentration des Analyten im Analytenretentionsvolumen und eine Konzentration zu ermöglichen, die der Analytenkonzentration in der biologischen Flüssigkeit, die mit dem Sensor in Kontakt ist, eng entspricht.
  • Der Sensor ist so konstruiert, dass er ein Gehäuse oder Kompartiment zum Halten des Analytenretentionsvolumens des hydrophilen Mediums aufweist. Das Gehäusefach ist so geformt, dass das hydrophile Medium der biologischen Flüssigkeit bei Gebrauch des Sensors ausgesetzt wird. In einer Ausführungsform wird das Gehäusefach zumindest teilweise von einer Wand definiert, die einen Bereich einer vom Analyten permeablen Membran mit einer ersten Seite, die mit dem hydrophilen Medium in Kontakt ist, und einer gegenüberliegenden Seite für den Kontakt mit der biologischen Flüssigkeit bei Gebrauch des Sensors aufweist. Der interessierende Analyt, Wasser und andere membran-permeable Komponenten der biologischen Flüssigkeit diffundieren durch die Membran und in das Retentionsvolumen des hydrophilen Mediums, bis die Konzentration des Analyten im Medium proportional zur Konzentration des Analyten in der biologischen Flüssigkeit ist, die mit der analytenpermeablen Membrankomponente des Sensors in Kontakt ist.
  • Der Sensor ist so konstruiert, dass er eine Elektrode liefert, die mit dem hydrophilen Medium in elektrischem Kontakt steht. Die Elektrode besteht typischerweise aus einem leitfähigen Element, wie z. B. Kohlenstoff, Silber, Gold, Platin, Palladium und dergleichen und erstreckt sich typischerweise bis in die oder formt Teil der Wände des Behälters oder der Kammer für das Analytenretentionsvolumen des hydrophilen Mediums. In einer Ausführungsform besteht die Elektrode aus Platin und das Retentionsvolumen ist als der Raum über der Elektrode definiert. In einer anderen Ausführungsform kann die Elektrode aus einem Graphitpulver bestehen und das Retentionsvolumen wird durch die Räume zwischen den Teilchen und in zumindest einer Ausführungsform durch eine darüber liegende analytenpermeable Membran definiert. In einer anderen Ausführungsform ist die Elektrode eine Komponente eines Elektrodensystems aus einer Referenzelektrode und wahlweise einer Hilfselektrode, die von der Referenzelektrode verschieden oder mit dieser identisch sein kann. Das Elektrodensystem kann auch Leiterelemente für eine elektrische Kommunikation zwischen den Elektrodenkomponenten des Systems und einem programmierbaren Regler aufweisen, um die elektrischen Potentiale im Elektrodensystem zu steuern und um den Stromfluss durch mindestens eine der Elektroden als Reaktion auf die elektrischen Potentiale zu messen. In der Regel ist der programmierbare Regler als separates Gerät mit elektrischen Leitern konstruiert, die besonders für die elektrische Kommunikation zwischen dem Regler und dem Elektrodensystem des Sensors geeignet sind. Der Regler ist in der Regel ein Hand- oder Tischgerät, das reversibel mit ein oder mehr Biosensoren verbunden werden kann und Datenspeicher- und Datenanzeigeelemente aufweist.
  • Der erfindungsgemäße Sensor für die elektrochemische Analyse umfasst ferner ein Redoxsystem und einen Elektronenvermittler, die mit dem hydrophilen Medium in Kontakt sind. Das Enzym wird für seine Fähigkeit zur Oxidation oder Reduzierung des interessierenden Analyten ausgewählt. Das Enzym wird vorzugsweise auch wegen seiner fehlenden Fähigkeit zur Weiterleitung von Elektronen zu oder von anderen Substanzen als dem Analyten ausgewählt, die aus der biologischen Flüssigkeit in das Analytenretentionsvolumen diffundieren können. Nicht einschränkende Beispiele geeigneter Enzyme sind Pyrrolochinolinchinon-(PQQ)-abhängige Glucosedehydrogenase (GDH) (EC 1.1.99.17) oder Hydroxybutyratdehydrogenase (HBDH) (EC 1.1.1.30). Dehydrogenase-Enzyme für andere diffundierbare Analyten sind im Stand der Technik bekannt und können je nach interessierendem Analyten substituiert werden.
  • Der Elektronenvermittler kann aus einer großen Vielzahl von Elektronenvermittlern ausgewählt werden, die den Elektronentransfer zwischen dem Redoxsystem und einer Sensorelektrode, die mit dem das Enzym und den Vermittler enthaltenden oder damit in Kontakt stehenden Medium in Kontakt ist, erleichtert. Ein nicht einschränkendes Beispiel eines geeigneten Vermittlers ist Osmium(bis-bipyridyl)pyridiniumchlorid. Es versteht sich jedoch, dass eine Anzahl handelsüblicher Vermittler, von denen nicht einschränkende Beispiele in U.S. Patent Nr. 5.589.326 beschrieben sind, verwendet werden können. Das Enzym und der Elektronenvermittler können in einer Polymermatrix auf der Elektrode gefangen sein. Wahlweise können das Enzym und der Elektronenvermittler so ausgewählt werden, dass ihre Diffusion durch eine analytenpermeable Membran bei Gebrauch des Sensors minimiert wird oder dass sie kovalent an die Wände des Gehäuses oder an die hydrophilen Polymerkomponenten des Retentionsmediums gebunden werden können, um ihre Diffusion aus dem Retentionsmediumvolumen durch die Membran und in die biologische Flüssigkeit bei Gebrauch des Sensors zu minimieren oder sogar ganz zu verhindern.
  • Als Träger oder Trägermatrix als Teil der hydrophilen Mediumkomponente des Sensors kann jedes beliebige einer Vielzahl von hydrophilen Polymeren, in der Regel mit einem Molekulargewicht über 5000 Dalton und mit polyanionischen, polykationischen oder mehrwertigen Funktionalitäten verwendet werden. Beispiele für solche Polymere sind Cellulosepolymer, wie z. B. Celluloseacetat, Hydroxyethylcellulose, Polyethylenglykole, synthetische oder natürliche Gummis, wie z. B. Guar oder Xanthangummis, Alginsäure, Poly(meth)acrylsäuren und Copolymere von Acrylsäuren und Acrylestern, Glycosaminoglycane, und ähnliche Polymere. Darüber hinaus können elektrisch polymerisierte Matrizen von Monomeren wie z. B. Pyrrol-3-Essigsäure und Pyrrol-3-Carbonsäure als hydrophile Matrix und/oder enzymfangende Matrix verwendet werden.
  • Diese hydrophilen Polymere können allein oder in Kombination verwendet werden, um eine hydrierte oder hydrierbare Matrix zu liefern, durch die der Zielanalyt leicht diffundieren kann. Ferner können solche polyfunktionalen hydrophilen Polymere zur „Verankerung" oder anderweitigen Behinderung der Diffusion der Enzym- oder Elektronenvermittlerkomponenten des Mediums verwendet werden, um den Verlust dieser Komponenten aus dem Retentionsvolumen bei Gebrauch des Sensors zu minimieren.
  • Somit können aus dem Stand der Technik bekannte Elektronenvermittler, beispielsweise mit Hydroxy-, Carboxy- oder Amino-Funktionalität, wie z. B. Ferrocencarbonsäure, mit aus dem Stand der Technik bekannten esterbildenden oder amidbildenden Kupplungsmethoden gekoppelt werden, um das hydrophile Medium zur Verwendung bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Sensoren zu bilden. Weitere nicht einschränkende Beispiele von Vermittlerverbindungen sind osmiumhaltige Redoxkatalysatoren, wie sie z. B. in U.S. Patent Nr. 5.589.326 beschrieben sind, oder Vermittlerkomponenten, die an eine Polymermatrix gebunden werden können und die redoxreversible Imidazol-Osmium-Komplexe enthalten. Nicht einschränkende Beispiele solcher Komplexe sind Osmium-bipyridyl-Konjugate, wie z. B. Bis(bipyridyl)-imidazolylhalogenosmium-Komplexe, die durch schnelle Vermittlungskinetik und ein niedriges Redoxpotential (+150 mV vs. Ag/AgCl) gekennzeichnet sind. Eine andere Gruppe von osmiumhaltigen Vermittlern umfasst mit Tris(bipyridyl)-Osmium-Komplex markierte elektrochemische nachweisbare Konjugate. Das Redoxenzym und ein Elektronenvermittler können so inhärent nichtdiffundiert sein oder mit den hochmolekularen Komponenten des Mediums chemisch gekuppelt sein, damit die Enzym- und Elektronenvermittlerkomponenten im Wesentlichen nicht in der Lage sind, durch die analytenpermeable Membran bei Gebrauch des Sensors, der mit einer biologischen Flüssigkeit in Kontakt ist, zu diffundieren.
  • Die Enzymkomponente des Sensors besitzt in der Regel ein Molekulargewicht, das ausreicht, damit der Diffusionsverlust der Komponente durch die semipermeable Membran nur grenzwertig über dem typischen Anwendungszeitraum des Sensors liegt. Solche Enzyme können bei der Herstellung der Vorrichtung in das hydrophile Medium eingearbeitet werden, beispielsweise ein Enzymlyophilisat, das durch Gefriertrocknung einer Enzymlösung in Anwesenheit eines hydrophilen Monomers, z. B. Maltose oder Trehalose oder eine andere enzymstabilisierende hydrophile Zusammensetzung. Das lyophilisierte Enzym kann während der Herstellung des Sensors und der Aufbewahrung in einem dehydrierten Zustand im Medium gehalten werden, bis zur Rehydrierung vor oder während dem ersten Gebrauch des Sensors, wodurch die Haltbarkeit des Sensors verlängert wird.
  • Elektronenvermittlerkomponenten des Sensors der vorliegenden Offenbarung sind nicht kritisch, außer in Bezug auf die Tatsache, dass sie so ausgewählt oder beispielsweise durch kovalente Bindung von Polymerkomponenten der hydrophilen Matrix oder des hydrophilen Mediums modifiziert werden sollten, dass sie Diffusionsverlust der Elektronenvermittlerkomponenten aus dem Analytenretentionsvolumenmedium im Verlauf der Anwendung des Sensors verhindern oder minimieren. Der Stand der Technik ist übersättigt mit einer Vielzahl von Verbindungen, einschließlich Metallchelaten und anderer Metallkomplexe, wie z. B. Ferrocen, und insbesondere Carboxyferrocen, die problemlos an nichtdiffundierbare Komponenten des hydrophilen Medium gekuppelt werden können.
  • Die Membrankomponenten der Sensorkonstrukte der vorliegenden Offenbarung können beliebige biokompatible analytenpermeable Membranen sein, einschließlich beispielsweise Celluloseacetat, Polyurethan und Polycarbonat. Andere biokompatible Polymermembranen, die bei der Herstellung von Biosensoren verwendet werden können, sind im Stand der Technik wohlbekannt und diese im Stand der Technik bekannten analytenpermeablen Membranen/Membranmaterialien können bei der Herstellung der vorliegenden Sensoren verwendet werden. Beispiele für analytenpermeable Membranen sowie Elektronenvermittler und Redoxenzyme sind in U.S. Patent Nr. 5.264.105 beschrieben.
  • In einer Ausführungsform der Offenbarung ist die hydrophile Matrix an die Oberfläche zumindest einer der Elektroden des Elektrodensystems gebunden. Die hydrophile Matrix umfasst einen Elektronenvermittler, der kovalent an eine nicht-diffundierbare oder schwer diffundierbare hydrophile Polymerkomponente der Matrix gebunden ist. Das Redoxenzym ist ebenfalls an eine Polymerkomponente der hydrophilen Matrix gebunden. Ein Sensor der vorliegenden Offenbarung enthält vorzugsweise bereits den Elektronenvermittler und das Redoxenzym, die dem im Retentionsvolumen des Sensors vorliegenden Analyten ausgesetzt werden. Anfangs wird in vorbestimmten Abständen ein Potential intermittierend an das Elektrodensystem angelegt, das ausreicht, um den Elektronenvermittler zu oxidieren, und der Stromfluss durch die Elektrode wird in Abhängigkeit von der Dauer des angelegten Potentials gemessen. Das angelegte vermittler-oxidierende Potential wird mindestens für einen ausreichend langen Zeitraum aufrechterhalten, um die Rate der Veränderung des Stromflusses durch die Elektrode in Abhängigkeit von der Dauer des angelegten Potentials zu bestimmen. Werte für den gemessenen Strom werden mit den Werten für den Stromfluss für bekannte Analytenkonzentrationen korreliert.
  • In einer anderen Ausführungsform umfasst das hydrophile Medium entweder einen Polymer-Elektronenvermittler oder einen Elektronenvermittler, der kovalent an eine nichtdiffundierbare oder schwer diffundierbare hydrophile Polymerkomponente des Mediums gebunden ist. Das Redoxenzym ist als stabilisiertes Lyophilisat enthalten oder ist selbst kovalent an eine Polymerkomponente des hydrophilen Mediums gebunden. Das hydrophile Medium umfasst auch polyfunktionale Komponenten, die mit difunktionalen Vernetzungsmitteln umgesetzt werden können, die mit der Oberfläche des hydrophilen Mediums in Kontakt sind, um in situ eine analytenpermeable Membran auf der Oberfläche des hydrophilen Mediums zu bilden. So kann beispielsweise ein mehrwertiges Polymer oder eine zwei- oder dreiwertige, vorzugsweise hochmolekulare Monomerkomponente des hydrophilen Mediums beispielsweise mit einem Polyisocyanat, z. B. einem Diisocyanat in der Dampfphase, umgesetzt werden, um eine Polymerhaut oder Membran auf der Oberfläche des hydrophilen Mediums zu bilden. Die Permeabilität der Membran kann durch die Expositionsdauer der mehrwertigen Mediumoberfläche mit dem multifunktionalen Vernetzungsmittel gesteuert werden. Somit kann beispielsweise 1,4-Benzoldiisocyanat in einer Kammer verdampft werden. Sensorkonstrukte, die das hydrophile Medium umfassen und vorzugsweise bereits die Elektronenvermittler- und Redoxenzymkomponenten aufweisen, mit einer freiliegenden Oberfläche werden für einen ausreichend langen Zeitraum in die Kammer gelegt, um eine biokompatible Membran auf der Oberfläche des hydrophilen Mediums zu bilden, um zusammen mit anderen Sensorkomponenten, beispielsweise ein einfaches planares nicht-leitendes Substrat, das Gehäuse für das Analytenretentionsvolumen des Sensors zu bilden.
  • Bezug nehmend auf 1 ist eine Ausführungsform eines Sensors 10 bereitgestellt, der eine Dünnfilm-Goldelektrode 12 auf einem inerten Substrat 14 verwendet. Im Querschnitt (siehe 2) weist ein Messteil 16 eine Goldelektrode 12 auf einer Oberfläche 13 des inerten Substrats 14, Abstandsschichten 18 und eine diffusionsbegrenzende Membran 20 mit kleinen oder gar keinen Poren auf. Die Membran 20 kann als separate Platte geformt und so auf die Abstandsschichten 18 aufgelegt werden, dass sie auf der Goldelektrode 12 und dem inerten Substrat 14 ruht, um die Definition eines Gehäuses für ein Depletionsvolumen 22, das mit einem hydrophilen Medium 24 gefüllt ist, zu vollenden. Enzym und Vermittler können beispielsweise durch Einfangen in einer hydrophilen Matrix auf der Goldelektrode 12 immobilisiert werden. Darüber hinaus ist vorgesehen, dass das Enzym und der Vermittler durch kovalente Bindung an einer Wand 26 des Gehäuses 22 oder an der darüber liegenden Membran 20 immobilisiert werden kann oder dass diese Komponenten frei diffundieren können und mit minimaler Membranpermeabilität ausgewählt werden. Die diffusionsbegrenzende Membran 20 kann unter den im Stand der Technik bekannten analytenpermeablen Membranen ausgewählt und auf eine Oberfläche 28 der Abstandsschicht 18 befestigt werden, um das Gehäuse 22 für das Analytenretentions-/-depletionsvolumen fertigzustellen. Alternativ kann die analytenpermeable Membran in situ durch Vernetzung von polyfunktionalen hydrophilen Polymer- und/oder Monomerkomponenten der Enzym-/Vermittlerreagenzschicht geformt werden. Es versteht sich, dass gleiche Bezugsziffern in dieser Offenbarung gleiche Komponenten bezeichnen.
  • Bezug nehmend auf 3 ist ein Sensor 110 gemäß der vorliegenden Offenbarung bereitgestellt. Der Sensor 110 weist eine Elektrode aus einer porösen/teilchenförmigen Kohlenstoffschicht auf, worin das Depletionsvolumen durch die Zwischenräume zwischen den Kohlenstoff/Grafitteilchen (nicht gezeigt) definiert wird. So kann eine Kohlenstoff/Enzym-Vermittler-Reagenzschicht 122 geformt werden, beispielsweise durch Siebdruck einer Kohlenstoff/Grafit-Suspension, die ein Redoxenzym enthält, und eines nicht-diffundierbaren oder schwer diffundierbaren, beispielsweise Polymer-, Elektronenvermittlers in Kombination mit ein oder mehr fakultativ nicht-elektronenvermittelnden polyfunktionalen Polymeren. Die Suspension wird in der Regel auf einem Leiterelement (nicht gezeigt) auf einem inerten Substrat abgeschieden. Die diffusionsbegrenzende analytenpermeable Membran 20 kann ähnlich wie oben beschrieben als vorgeformte Polymerplatte geformt werden, die auf eine Oberfläche 123 der Kohlenstoffelektrode aufgelegt und abgedichtet wird, oder die Membran 20 kann durch Beschichtung der freiliegenden bedruckten Elektrode mit einer polyfunktionalen Polymermatrix zwischen den Teilchen mit einem Polymer in Lösung hergestellt werden. Siehe beispielsweise die internationale Patentanmeldung Nr. WO 98/17995 , die nicht-einschränkende Beispiele von Polymermembranen zur Beschichtung von Biosensoren zeigt.
  • Bezug nehmend auf 4, die 1 ähnelt, weist der Sensor 210 eine diffusionsbegrenzende Membran 220 auf, die mit großen Poren 223 für eine verbesserte Glucosediffusion geformt ist. Die Enzym- und Vermittlerkomponenten sind vorzugsweise durch Einfangen in einer hydrophilen Matrix auf der Elektrode 12 durch kovalente Bindung an nicht-diffundierbare Polymerkomponenten des hydrophilen Mediums 24 oder an Oberflächen 26 des Sensorgehäuses 22 für das Retentionsvolumen immobilisiert.
  • Bezug nehmend auf 5 ist eine andere Ausführungsform der Offenbarung gezeigt. Der Sensor 310 ähnelt dem in 1 und 4, mit der Ausnahme, dass die Membran 320, die über dem hydrophilen Medium 24 liegt, selbst nicht permeabel ist. Die Membran 320 ist mit peripheren Poren versehen, um die Diffusion von Glucose oder anderer Analyten in das Retentions/Depletionsvolumen ermöglichen.
  • Der biochemische Sensor kann in jeder für den vorgesehenen Verwendungszweck geeigneten Form konstruiert werden. So können Sensoren für wiederholten Laborgebrauch in Form einer länglichen Sonde konstruiert werden, wobei das eigentliche Sensorelement an einem Ende angeordnet ist und elektrische Leiter die Elektrodenkomponente des Messelements mit elektrischen Befestigungspunkten des Sondensensors mit einem programmierbaren Sensorregler verbinden. Alternativ kann der erfindungsgemäße elektrochemische Sensor mit aus dem Stand der Technik bekannten Mikroherstellungstechniken konstruiert werden, um nadelartige Sensoren herzustellen, die in einen Situs für Verweilanwendungen des Sensors implantiert oder injiziert werden können.
  • Der elektrochemische Sensor der vorliegenden Offenbarung kann zur Überwachung der Analytenkonzentrationen in biologischen Flüssigkeiten verwendet werden. Das Verfahren umfasst die Schritte des Inberührungbringens der biologischen Flüssigkeit mit dem Sensor und des intermittierenden Anlegens, an zunächst vorbestimmten Intervallen, eines Potentials an die Elektrode, das ausreicht, um den Elektronenvermittler zu oxidieren. Der durch die Elektrode fließende Strom wird dann in Abhängigkeit von der Dauer des angelegten Potentials gemessen. Das angelegte vermittler-oxidierende Potential wird zumindest für einen ausreichend langen Zeitraum aufrechterhalten, um die Rate der Veränderung des Stroms im Zeitverlauf durch die Elektrode zu bestimmen. Der gemessene Stromfluss wird dann mit dem Stromfluss korreliert, der für bekannte Konzentrationen des Analyten im Retentions-/Detektionsmedium bekannt ist. Alternativ kann der Sensor so konstruiert werden, dass er zumindest eine Arbeitselektrode und eine Referenzelektrode und fakultativ eine Hilfselektrode aufweist, die mit der Referenzelektrode identisch sein kann. In vorbestimmten Abständen wird ein Potential angelegt, das ausreicht, um eine vorbestimmte Menge an Stromfluss zwischen der Arbeitselektrode und der Hilfselektrode herzustellen. Und das Potentialgefälle zwischen den Arbeits- und Referenzelektroden, das zur Herstellung der Stromflussmenge notwendig ist, wird gemessen und über einen ausreichend langen Zeitraum aufrechterhalten, um die Rate der Veränderung des Potentials zu bestimmen, die notwendig ist, um den Stromfluss durch die Elektrode aufrechtzuerhalten. Die Potentialmessungen werden dann mit Potentialmessungen korreliert, die für bekannte Konzentrationen des Analyten in der biologischen Flüssigkeit aufgezeichnet wurden.
  • Die angelegten Potentiale, die Dauer der Potentialpulse und die Intervalle zwischen den Potentialpulsen werden in einen programmierbaren Regler eingegeben, der in Verbindung mit dem Sensor für die Analytenmessungen verwendet wird. In einer Ausführungsform sind die Intervalle zwischen den intermittierend angelegten Potentialen kleiner als die Zeit, die notwendig ist, damit sich die Konzentration des Analyten im Retentionsvolumen an die in der biologischen Flüssigkeit, die mit der analytenpermeablen Membran in Kontakt ist, angleichen kann. In einer anderen Ausführungsform werden die Intervalle stufenweise für eine Reihe von angelegten Potentialen erhöht und die Konzentration des Analyten und der biologischen Flüssigkeit wird in Abhängigkeit von der Rate der Zunahme der Analytenkonzentration im Retentionsvolumen bestimmt. Die Intervalle zwischen angelegten Potentialpulsen können auf Basis von früheren Messungen modifiziert werden, um Schwankungen der Sensorleistung durch Verlust oder Abbau des Redoxenzyms und der Elektronenvermittlerkomponenten und/oder Veränderung der Diffusionseigenschaften der analytenpermeablen Membran oder des Retentionsvolumenmediums auszugleichen. Alternativ wird die Dauer des angelegten Potentialpulses auf Basis früherer Messungen des Sensorleistungsstatus modifiziert. In einer anderen Ausführungsform des Sensorbetriebs sind die Intervalle zwischen den Messungen im Wesentlichen gleich oder größer als die erforderliche Zeit, in der sich die Analytenkonzentration im Retentionsvolumen an die in der biologischen Flüssigkeit angleichen kann.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist in den anhängenden Ansprüchen spezifiziert.
  • 69 zeigen grafische Darstellungen von Probenmessalgorithmen, bei denen das Potential der Elektrode über einen Zeitraum kontrolliert wird, um zwischen einem Potential, bei dem keine Oxidation des Vermittlers erfolgt (E0), zu einem vermittleroxidierenden Potential (E1) und einem Potential, bei dem es zur Reduktion des Vermittlers kommt (E-1), abzuwechseln. Das in einer beliebigen Situation anzuwendende Potentialprotokoll hängt vom Sensorstatus, der Form des Sensors und der Art des Elektronenvermittlers und des Redoxenzyms ab. Das Protokoll für den Sensorbetrieb kann durch empirische Messung und Beobachtungen des Fachmanns optimiert werden.
  • Insbesondere zeigt 6 eine Pulssequenz, bei der zwei Pulse des oxidativen Potentials unterschiedler Dauer an den Sensor angelegt werden, mit dazwischenliegenden Erholungsintervallen mit reduzierendem Potential. Durch Vergleich des Stromprofils des ersten Pulses mit dem Profil des zweiten Pulses können Informationen über die Rate des enzymatischen Umsatzes des Substrats und die Rate der Elektronendiffusion im Sensor erhalten werden. Zwischen den angelegten oxidativen Potentialen stellt das reduzierende Potential sicher, dass der gesamte Vermittler vor Anlegen des nächsten oxidierenden Potentials wieder in den Anfangszustand zurückgebracht wird.
  • 7 zeigt eine Sequenz, bei der die Dauer der Intervalle zwischen den Pulsen verändert wird. Durch Vergleich des beobachteten Stroms des zweiten Pulses mit dem des ersten können Informationen über die Erholungszeit des Sensors erhalten werden. Die Erholungszeit liefert Informationen über die Analytenkonzentration und über die Diffusion in die hydrophile Matrix. Die Messung des Ruhepotentials des Sensors zwischen den potentiostatischen Pulsen liefert auch Informationen über die Erholung des Sensors.
  • 89 zeigen Messprotokolle, die Veränderungen des Pulsintervalls mit Veränderungen der Pulsbreite kombinieren. Der Regler kann aus einer Vielzahl von Sequenzen und Dauern der amperometrischen Messintervalle und Erholungsintervalle wählen, um nicht nur die Analytenkonzentration zu bestimmen, sondern auch den Zustand des Sensors für die Enzymaktivität, die Diffusion des Substrats und des Vermittlers im Sensor und die Diffusion des Substrats in den Sensor zu messen.
  • Art und Konstruktion des Reglers, der mit dem vorliegenden elektrochemischen Sensor verwendet wird, sind nicht von kritischer Bedeutung, vorausgesetzt, der Regler kann so programmiert werden, dass er die entsprechenden Potentialpulsprofile an die Sensorelektrode oder das Elektrodensystem anlegt und den Stromfluss in Abhängigkeit vom Potential mit der Zeit misst. Ein separates Protokoll zur Beurteilung des Sensorstatus kann umgesetzt werden, bei dem der Regler ein Protokoll umsetzt, das die Berechnung der Diffusionseigenschaften des Depletionsvolumens und der Membran aus aktuellen Daten ermöglicht. Der Regler kann so programmiert werden, dass er die Messintervalle und Pulsbreiten auf Basis der berechneten Diffusionszeiten und der bestimmten Substratkonzentration anpasst. Zur Bestimmung des Sensorstatus und der Substratkonzentration können Chronoamperometrie und Chronocolometrie verwendet werden. Im Idealfall sollte der Regler auch in der Lage sein, ein reduzierendes Potential an die Elektrode anzulegen, um den Vermittler zu reduzieren und somit den Analytenverbrauch zwischen Messungen zu verringern.
  • BEISPIEL 1:
  • Ein Sensor wird analog Sensor 10 in 12 geformt, mit der Ausnahme, dass er keine Membran 20 aufweist. Das Enzym und der Elektronenvermittler sind in einer Polymermatrix auf der Elektrode festgehalten. Diese Polymermatrix wurde durch Elektropolymerisation von Pyrrol und Pyrrol-Vermittler-Derivaten hergestellt. Durch dieses Verfahren wird das Enzym in einer Polymermatrix auf der Elektrode gefangen und durch Einbau des vermittler-derivatisierten Pyrrols in das Polymer erhält man einen immobilisierten Vermittler für den Transfer von Elektronen im Sensor.
  • Platinscheibenelektroden eigneten sich zur Herstellung von Sensoren nach diesem Verfahren. Ein Vermittler, der für die Copolymerisation in einer Matrix geeignet war, wurde mit der folgenden Reaktionsfolge hergestellt:
    Figure 00230001
  • Synthese vor pyrrol-modifiziertem Osmium(bispyridyl)pyridiniumchlorid
  • Pyrrol-modifiziertes Osmium(bisbipyridyl)pyridiniumchlorid wurde mit folgender Reaktionsfolge hergestellt:
    Figure 00240001
  • Reinigungsverfahren für Platinelektroden
  • Die Platinscheibenelektroden wurden mit Al2O3-Paste abnehmender Rauhigkeit (3 μm, 1 μm, 0,1 μm) auf einem Poliertuch poliert und mit destilliertem Wasser gewaschen. Anschließend wurden die Elektroden jeweils 10 Minuten zunächst in 10 M NaOH und dann in 5 M H2SO4 in einem Ultraschallbad gereinigt.
  • Die Elektroden wurden einem elektrochemischen Zyklus in sauerstofffreien 0,5 M H2SO4 unterzogen:
    • 1. Scan: –610 bis +1000 mV vs. Hg/HgSO4 (100 mV/s, 10 μA)
    • 2. Scan: –810 bis +1600 mV vs. Hg/HgSO4 (100 mV/s, 10 μA)
    • 3. Scan: –610 bis +1000 mV vs. Hg/HgSO4 (100 mV/s, 10 μA)
  • Der dritte Scan wurde wiederholt, bis das zyklische Voltagramm eine saubere Platinoberfläche zeigte und konstant blieb.
  • Der letzte Schritt war die Polarisation bei –210 mV für fünf Minuten.
  • Platinierung
  • Darüber hinaus wurden 4 ml sauerstofffreie 2 mM H2PtCl6-Lösung unter Argon in einer entgasten elektrochemischen Zelle hergestellt. Drei voltammetrische Zyklen von +500 bis –400 mV vs. Ag/AgCl mit einer Scan-Rate von 10 mV/s wurden angelegt. Dann wurde die Elektrode unter Argon mit sauerstofffreiem destilliertem Wasser gewaschen und bis zum Gebrauch unter Argon gewaschen.
  • Polymerisation von Pyrrol/Vermittler
  • Ein Pyrrolfilm wurde wie folgt polymerisiert, um aktives Osmium(bisbipyridyl)pyridiniumchlorid zu enthalten:
    Die Copolymerisation erfolgte mit einem Gemisch aus 2 mM Pyrrol, 8 mM (9) und 25 mM Tetramethylammoniumperchlorat (als Elektrolyt) in einem 1:1-Gemisch aus Acetonitril:Wasser. Es erfolgten 100 Pulse mit Potential/Zeit von 0 V für 5 Sek/1,5 V 1 Sek. Die Polymerisation wurde in Abwesenheit von Sauerstoff durchgeführt.
  • Polymerisation von Pyrrol-3-Essigsäure/GDH
  • In einer Lösung von 50 mM Pyrrol-3-Essigsäure, 0,05 mM PQQ und 50 mM KCl in 0,1 M HEPES-Puffer wurden 5 mg/ml GDH gelöst. Nach einer 30-minütigen Inkubation zur Rekonstitution des Apoenzyms wurde die Lösung mit einem Potentialpulsprofil aus 20 Pulsen von 0 V für 5 Sek/1,2 V für 1 Sekunde polymerisiert.
  • Polymerisation von Pyrrol-3-Carbonsäure/GDH
  • In einer Lösung von 50 mM Pyrrol-3-Carbonsäure und 50 mM KCl in 0,1 M HEPES-Puffer wurden 5 mg/ml sGDH gelöst. Die Lösung wurde mit einem Potentialpulsprofil aus 20 Pulsen von 0 V für 5 Sek/1,2 V für 1 Sekunde oder alternativ von 0 V für 5 Sek/1,4 V für 1 Sekunde oder auch 0 V für 5 Sek/1,6 V für 1 Sekunde polymerisiert. Das Potential hatte einen erheblichen Einfluss auf die Leistung des Sensors, was auf eine Abhängigkeit von den Eigenschaften des Polypyrrolfilms hinweist.
  • Polymerisation von Pyrrol-3-Essigsäure/Vermittler/GDH
  • In einer Lösung von 50 mM Pyrrol-3-Essigsäure, 10 mM Osmium-modifiziertem Pyrrolderivat 10, 0,05 mM PQQ und 50 mM KCl in 0,1 M HEPES-Puffer wurden 5 mg/ml sGDH gelöst. Die Lösung wurde mit einem Potentialpulsprofil von 20 Pulsen von 0 V für Sek/1,4 V für 1 Sekunde polymerisiert.
  • Polymerisation von Pyrrol-3-Carbonsäure/Vermittler/GDH
  • In einer Lösung von 50 mM Pyrrol-3-Carbonsäure, 10 mM Osmium-modifiziertes Pyrrolderivat 10, 0,05 mM PQQ und 50 mM KCl in 0,1 M HEPES-Puffer wurden 5 mg/ml sGDH gelöst. Die Lösung wurde mit einem Potentialpulsprofil aus 20 Pulsen von 0 V für 5 Sek/1,4 V für 1 Sekunde polymerisiert.
  • Enzymelektroden wurden mit deionisiertem Wasser gewaschen. Es versteht sich jedoch, dass die Enzymelektroden auch mit einer Pufferlösung oder wenn nötig mit 3 M KCl-Lösung gewaschen werden können, um adsorbiertes GDH zu entfernen, und dass sie anschließend in 0,1 M Phosphatpuffer von pH 7 aufbewahrt werden. Wenn die Elektroden über Nacht aufbewahrt werden, werden sie bei 4°C gehalten, ansonsten bei Raumtemperatur.
  • Bewertung des Ansprechens des Sensors auf Glucose
  • Das Ansprechen des Sensors wurde gemessen, indem der Sensor zusammen mit einer Referenzelektrode und einer Gegenelektrode in einen gerührten PBS (phosphatgepufferte Kochsalzlösung) Puffer gelegt wurde. Ein zur Oxidation des immobilisierten Vermittlers ausreichendes Potential (E) wurde angelegt und die Lösung wurde für eine Zeit (t) gerührt, bis der Strom (I) sich auf einen niedrigen Wert stabilisierte. Siehe 11. Aliquote Anteile von 1 M Glucose-Lösung in PBS wurden dem PBS-Puffer schrittweise zugefügt, wie durch die Pfeile in 12 gezeigt, um die Glucosekonzentration in der gerührten PBS-Pufferlösung zu erhöhen und der Strom (I) wurde auf dem Plateauregion der Ansprechkurve gemessen.
  • In 13 wurde dann das Ansprechen für die Pyrrol-3-Essigsäure/Vermittler/GDH- und Pyrrol-3-Carbonsdure/Vermittler-GDH-Sensoren gemessen. Das Ansprechen zeigt einen guten Elektronentransfer durch den immobilisierten Vermittler im Polypyrrolfilm.
  • BEISPIEL 2:
  • Ein Sensor 410 besteht aus Leitern 12, 15 und Reagenzien, die auf einem flachen Polymersubstrat 14 abgeschieden sind. Materialien für die Verkapselung der Leiter 12, 15 und Reagenzien zur Bildung einer semipermeablen biokompatiblen Schicht über dem das Reagenz enthaltenden Messbereich 16 werden bereitgestellt. Siehe 10. Verfahren und Materialien:
    Substrat: Polyimid (wie z. B. Kapton® Polyimid-
    Folie, die im Handel von E. I. DuPont de
    Nemours, Wilmington, Delaware,
    erhältlich ist, und Upilex® Polyimid-
    Folie von UBE Industries Ltd., Japan)
    mit einer Stärke von 0,005 Zoll (0,127
    mm) und mit Goldelektroden und
    Leiterbahnen.
    Aufbereitung: Das Material wird mit Wasser, Aceton und
    Methylenchlorid gewaschen und dann 20
    Stunden bei 180°C getrocknet. Das
    Material wird in eine Vakuumkammer
    gelegt und mit 50 Å Chrom und
    anschließend mit 500 Å Gold
    metallisiert. Das metallisierte Material
    wird entfernt. Ein laminierter Fotolack
    wird aufgelegt. Der Lack wird belichtet
    und in einer wässrigen Salzlösung
    entwickelt. Dann wird das Metallmuster
    in einer Metall-Ätzlösung (in der Regel
    HNO3_HCl) entwickelt. Das gemusterte
    Material wird mit Wasser abgespült und
    die verbleibende Fotomaske wird mit
    einem Lösungsmittel (in der Regel N-
    Methylpyrrolidon (NMP)) entfernt. Eine 2
    μm dicke fotodefinierbare Polyimid-
    Schicht wird mit einem Spin Coater
    aufgebracht und durch Brennen bei 80°C
    20 Minuten verfestigt. Sie wird
    belichtet und dann mit einem
    Lösungsmittel (NMP) entwickelt.
    Anschließend wird sie 30 Minuten bei
    200°C gebrannt, um das verbleibende
    Polymer zu härten.
    Referenz/
    Gegenelek.: Eine Silber/Silberchlorid-
    Tintenzubereitung aus einer Suspension
    aus Silberteilchen, die auf ihren
    Oberflächen teilweise in Silberchlorid
    umgewandelt sind, in einem organischen
    Lösungsmittel, d. h. Cyclohexanon, mit
    einem Polymer-Suspendierungsmittel, wie
    z. B. Alginat.
    Aufbereitung: Das Tintengemisch wird auf die Öffnung
    im Polyimid aufgebracht und 30 Minuten
    bei 80°C getrocknet, um das gesamte
    Lösungsmittel zu entfernen.
    Sensorbereich: Die Öffnung durch das Polyimid zur
    Goldelektrode wird mit einem
    mehrschichtigen Reagenzbereich
    abgedeckt, der folgende Reagenzien
    umfasst.
    Aktive
    Enzymschicht: Eine Lösung aus Glucosedehydrogenase/
    Pyrrolochinolinchinon (PQQ) (Enzyme
    Commission Nr. 1.1.99.17) und einem
    Redoxpolymer aus Polyvinylimidazol mit
    Bis(bipyridyl)chlor-Osmium in
    Phosphatpuffer, fakultativ mit einem
    mehrwertigen synthetischen, natürlichen
    oder halbsynthetischen Polymer, wird auf
    eine Elektrodenöffnung aufgebracht und
    getrocknet. Eine Lösung von
    Polyethylenglykoldiglycidylether in
    wässrigem Puffer (d. h. 10 mM NaPO4, 150
    mM NaCl) wird auf den Bereich
    aufgebracht und über Nacht bei
    Raumtemperatur getrocknet. Die
    Elektroden werden dann in
    physiologischer Kochsalzlösung gespült
    und getrocknet.
    Biokompatibilitäts
    schicht: Die gesamte Konstruktion wird in eine
    Vakuumkammer gelegt. Ein Diglym-Plasma
    wird in der Kammer erzeugt, indem ein
    Niederdruckdampf eingeführt und ein HF-
    Feld angelegt wird, um das Diglym zu
    dissoziieren und Polymerisation
    auszulösen. Nach 5 Minuten wird die
    Diglym-Addition gestoppt und das Plasma
    wird weitere 5 Minuten fortgesetzt. Dann
    wird das Vakuumunterbrochen und die
    Platte aus der Kammer entfernt.
    Nach
    bearbeitung: Die Sensoren 410 wurden aus der Platte
    ausgestanzt und in kleinen Polycarbonat-
    Halternbefestigt, die den Messbereich
    schützen und als Einführhilfe dienen.
    Die verpackten Sensoren werden in
    Polyethylenbeuteln versiegelt. Die
    verpackten Sensoren werden mit Strahlung
    sterilisiert. Zehn sterilisierte
    Sensoren werden in eine größere
    Plastikbox gepackt, die ein
    Trocknungsmittel im Deckel enthält. Die
    Box wird verschlossen und in einen
    Umkartongepackt, der als Endverpackung
    für den Verbraucher dient.
  • Dieses Verfahren zur Herstellung von Sensoren, die zur Verwendung gemäß der vorliegenden Offenbarung geeignet sind, arbeitet mit der sogenannten „Draht-Enzym"-Technologie zur Immobilisierung von Enzym und Vermittler in aktiver Beziehung in einem Sensorfilm. GDH/PQQ reagiert nicht erheblich mit einem endogenen Substrat außer mit dem interessierenden Analyten. Dadurch kann der Sensor inaktiv oder „aus" bleiben, solange die Elektrode den Vermittler nicht regeneriert und weitere Aktivität gestattet. Mit diesem Verfahren hergestellte Sensoren zeigen sehr hohe Empfindlichkeit für Glucose und sehr hohe Stromdichte.

Claims (16)

  1. Verfahren zur Überwachung der Analytenkonzentration in einer biologischen Flüssigkeit durch Verwendung eines Sensors, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst: Bereitstellen eines Sensors mit einem Retentionsvolumen eines hydrophilen Mediums, wobei das Retentionsvolumen gebildet wird, um eine Analytenmenge zu halten, die der Konzentration des Analyten in einer biologischen Flüssigkeit, die mit dem Sensor in Berührung steht, proportional ist, einem Gehäuse für das Analyten-Retentionsvolumen, wobei das Gehäuse zumindest teilweise von einer Wand definiert wird, die einen Bereich aus einer für Analyten durchlässigen Membran (20, 220) mit einer ersten Seite, die mit dem hydrophilen Medium in Berührung ist, eine Elektrode, die mit dem hydrophilen Medium in Berührung ist, ein Redoxenzym, das mit dem Medium in Berührung ist und einen Elektronentransfervermittler zur Erleichterung des Elektronentransfers zwischen dem Enzym und der Elektrode aufweist, wobei das Enzym im Wesentlichen nicht fähig ist, Elektronen zu oder von Komponenten der biologischen Flüssigkeit außer dem Analyten zu übertragen, Inberührungbringen der biologischen Flüssigkeit mit dem Sensor und intervallmäßiges Anlegen eines Potentials an die Elektrode, das ausreicht, um den Elektronenvermittler zu oxidieren, und Messen des Stroms durch die Elektrode in Abhängigkeit von der Dauer des angelegten Potentials, Aufrechterhalten des angelegten vermittler-oxidierenden Potentials zumindest über einen Zeitraum, der ausreicht, um die Stromwechselrate im Zeitverlauf durch die Elektrode zu bestimmen, und Korrelieren des Stromflusses mit dem Stromfluss für bekannte Konzentrationen des Analyten im Retentionsmedium, wobei das Verfahren ferner den Schritt des Anlegens eines Potentials an die Elektrode umfasst, das ausreicht, um die oxidierte Form des Elektronenvermittlers zu reduzieren.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Intervalle zwischen den angelegten Potentialen kleiner sind als die Zeit, die notwendig ist, damit die Konzentration des Analyten im Retentionsvolumen mit der in den biologischen Flüssigkeiten, die mit dem Gehäuse in Berührung sind, äquilibriert.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei der Elektronenvermittler Osmium(bispyridyl)pyridiniumchlorid ist.
  4. Verfahren nach Anspruch 2, wobei das Redoxenzym und der Elektronenvermittler in einer hydrophilen Matrix auf der Elektrode eingeschlossen sind.
  5. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Intervalle inkremental für eine Reihe von angelegten Potentialen erhöht werden und die Konzentration des Analyten in der biologischen Flüssigkeit in Abhängigkeit von der Anstiegsrate der Analytenkonzentration im Retentionsvolumen bestimmt wird.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei die Intervalle zwischen den angelegten Potentialpulsen auf Basis der vorherigen Messergebnisse modifiziert werden.
  7. Verfahren nach Anspruch 5, wobei die Dauer des angelegten Potentialpulses auf Basis der vorherigen Messergebnisse modifiziert wird.
  8. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Intervall zwischen den angelegten Potentialen im Wesentlichen gleich oder größer ist als die Zeit, die notwendig ist, damit die Konzentration des Analyten im Retentionsvolumen mit der in der biologischen Flüssigkeit äquilibriert.
  9. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 8, wobei der Analyt Glucose ist und das Redoxenzym Glucosedehydrogenase ist.
  10. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 8, wobei der Analyt Glucose ist und das Redoxenzym eine pyrrolochinolin-chinon(PQQ)-abhängige Glucosedehydrogenase ist.
  11. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 5, 6, 7 oder 8, wobei der Sensor zusätzlich zumindest eine Referenzelektrode und eine Hilfselektrode umfasst und ferner die Schritte der intermittierenden Bestimmung einer vorbestimmten Strommenge, die zwischen der Arbeitselektrode und der Hilfselektrode in anfänglich vorbestimmten Intervallen fließen soll, und der Messung des Potentialgefälles zwischen der Arbeitselektrode und der Referenzelektrode; Aufrechterhaltung der Stromflussmenge zumindest über einen Zeitraum, der ausreicht, um die Potentialwechselrate, die notwendig ist, um den Strom durch die Elektrode im Zeitverlauf aufrechtzuerhalten, zu bestimmen, und Korrelation des Potentials mit dem Potential für bekannte Konzentrationen des Analyten in der biologischen Flüssigkeit.
  12. Verfahren nach Anspruch 1, ferner umfassend einen programmierbaren Regler in elektrischem Kontakt mit der Elektrode zur Kontrolle der elektrischen Potentiale an der Elektrode und Messen des Stroms durch die darauf reagierende Elektrode.
  13. Verfahren nach Anspruch 1, wobei 2 Pulse des oxidativen Potentials unterschiedlicher Dauer mit dazwischenliegenden Erholungsintervallen mit reduziertem Potential an den Sensor angelegt werden.
  14. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Potential der Elektrode über einen Zeitraum so kontrolliert wird, dass es zwischen einem Potential, bei dem keine Oxidation des Vermittlers zu einem vermittleroxidierenden Potential auftritt, und einem Potential, bei dem es zur Reduzierung des Vermittlers kommt, schwankt.
  15. Verfahren nach Anspruch 1, wobei zwischen dem Anlegen des oxidativen Potentials das reduzierende Potential dafür sorgt, dass der gesamte Vermittler vor Anlegen des nächsten oxidierenden Potentials wieder in seinen Ausgangszustand gebracht wird.
  16. Verfahren nach Anspruch 1, ferner umfassend den Schritt des Anlegens eines nächsten oxidierenden Potentials nach dem Anlegen des Potentials, das ausreicht, um die oxidierte Form des Elektronenvermittlers zu reduzieren.
DE60037592T 1999-09-20 2000-09-19 Methode zur Messung eines Analyten mit Hilfe eines elektrochemischen Biosensors, der durch Anlegen eines Potentials abgeschaltet werden kann Expired - Lifetime DE60037592T2 (de)

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